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Bleibt der HSVH Bundesligist? Hamburg setzt "schönes Statement"
"Das war ein schönes Statement von Hamburg", befand Torhüter Jogi Bitter am Mittwochabend nach der 30:41-Niederlage gegen die SG Flensburg-Handewitt vor rund 9.000 Zuschauern in der Arena. "Es war toll, so viele Zuschauer hier zu sehen. Das war eine schwere Aufgabe. Wir versuchen, diese Spiele zu genießen. Andere Sachen können wir nicht beeinflussen." Es könnte für lange Zeit das letzte große Spiel an der Elbe gewesen sein. Sportlich geht es für die Hamburger Handballer um nichts mehr - in der Tabelle bewegen sie sich im Mittelfeld. Doch wie ein Damoklesschwert hängt seit Wochen der (drohende) Lizenzentzug über dem Club, der nach einem Lizenzentzug im Jahr 2016 erst vor drei Jahren in die Bundesliga zurückgekehrt war. Die Stimmung bei den Fans in der Halle war am Mittwoch zwiegespalten. Die einen hoffen oder gehen davon aus, dass es noch irgendwie mit der Lizenz klappt. Schon 2014 hatte das Schiedsgericht nachträglich für den HSV entschieden. Bei einigen Anhängern ist allerdings der Frust groß, dass sich die Hoffnung auf solides Wirtschaften beim neuen HSVH offenbar nicht erfüllt hat. Das letzte Heimspiel der Hamburger gegen Eisenach findet am 29. Mai in der deutlich kleineren Sporthalle Hamburg statt. Bitter, der schon vor zehn Jahren in Hamburg spielte, sagt: "Man muss die Ruhe bewahren. Die Situation ist mit 2014 und 2016 nicht vergleichbar. Wir vertrauen darauf, dass jetzt im Sinne der Gerechtigkeit und Verhältnismäßigkeit entschieden wird." Es geht um eine Liquiditätslücke von drei Millionen Euro - und einen Nachweis über die Mittel, der erst eine Stunde nach Frist-Ende bei der Bundesliga eingegangen ist. Deshalb soll vor dem Schiedsgericht auch Thema sein, ob angesichts von 60 Minuten Verspätung ein Absturz in die Vierte Liga verhältnismäßig wäre. Verein und Liga wünschen sich eine Entscheidung des Schiedsgerichts noch vor dem Saisonende. Der letzte Spieltag, an dem die Hamburger beim Tabellenletzten HSG Balingen-Weilstetten antreten, findet am 2. Juni statt. Die Zeit drängt - auch, weil zuvor noch am 29. und 30. Mai gespielt wird. Durch die Entscheidung der unabhängigen Lizenzierungskommission, die durch das Bundesliga-Präsidium bestätigt worden ist, profitiert Stand jetzt der Bergische HC. Durch einen Zwangsabstieg der Hamburger gäbe es nur noch einen weiteren Absteiger und der Tabellenvorletzte bliebe erstklassig. Um hier nicht noch einmal zurückrudern zu müssen, könnte es sein, dass bei einer Schiedsgerichts-Entscheidung pro HSV Hamburg in der kommenden Saison mit 19 Clubs gespielt wird. Wie der Deutsche Handballbund (DHB) am Donnerstag mitteilte, hat der HSVH für die 3. Liga gemeldet. Sollte die Handball-Bundesliga (HBL) die Hanseaten als Absteiger melden, "kann der HSVH in der nächsten Saison in der 3. Liga spielen", teilte ein Sprecher auf Nachfrage mit. Viele Fragezeichen gibt es auch bei den Hamburger Spielern. Kapitän Niklas Weller berichtete dem NDR von Gesprächen innerhalb der Mannschaft: "Es ist vollkommen klar, dass sich jeder Spieler auch um seine Zukunft kümmern muss und auch das gute Recht hat, sich um seine Zukunft zu kümmern, wenn das Worst-Case-Szenario eintreten sollte", sagte der 30-Jährige. Das Club-Urgestein, das seit nunmehr neun Jahren bei den Hamburgern spielt, fügte schnell hinzu: "Das heißt aber überhaupt nicht, dass ich nicht zuversichtlich bin und fest daran glaube und hoffe, dass es hier weitergeht." Da schloss sich Bitter an. "Ich persönlich habe das Gefühl, dass wir alles erfüllt haben, was wir erfüllen müssen. Aber ich stecke nicht in den Einzelheiten drin. Dass darüber jetzt noch mal entschieden werden muss, verlängert die Zeit des Wartens", meinte der 41-Jährige, der sich besonders darüber freute, "dass wir unglaublich viel Unterstützung von der Handball-Welt bekommen". Auch Nationalmannschafts-Kapitän Johannes Golla fiebert mit. Es sei zwar noch nicht so lange her, dass es eine Bundesliga ohne Hamburg gab, und das habe auch funktioniert. "Aber es wäre natürlich extrem bitter, wenn Handball-Deutschland so einen Standort verliert. Nicht nur wegen des Handball-Vereins, sondern auch als Fan-Erlebnis. Ich finde die Halle super."
NDR
Dem Verein droht ein Lizenzentzug für die kommende Saison. Ein Schiedsgericht soll nun endgültig entscheiden.
HSV Hamburg, Lizenz, Bundesliga,Bundesliga,HSV Handball,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen
Sport
Handball
2024-05-16T20:55:04.513+02:00
2026-05-16T14:00:00.000+02:00
https://www.ndr.de//sport/handball/Bleibt-der-HSVH-Bundesligist-Hamburg-setzt-schoenes-Statement,hsvhamburg802.html
Kieler GMD Gabriel Feltz: "Kulturbranche steht vor Herausforderungen"
"Gabriel Feltz ist eine der interessantesten deutschen Dirigentenpersönlichkeiten der mittleren Generation". Das hat die Kieler Bürgermeisterin Renate Treutel (Grüne) über "ihren" neuen Generalmusikdirektor gesagt. Feltz ist seit mehr als 20 Jahren ununterbrochen als Generalmusikdirektor in Deutschland tätig. Die Kieler Philharmoniker werden sein viertes Orchester in dieser Position sein. Dazu kommen mehr als 60 Klangkörper, die er weltweit dirigiert hat. NDR Kultur spricht mit ihm im Interview über seine neuen Aufgaben und Vorhaben in Kiel. Es gab 120 Bewerberinnen und Bewerber auf den Posten des Generalmusikdirektor, drei haben am Ende Konzerte mit dem Orchester gegeben, das durfte dann auch mitentscheiden. Inwiefern macht das solch einen Bewerbungsprozess für Sie besonders? Gabriel Feltz: Das ist vor allen Dingen die Situation, dass man in vielen Branchen im Berufsleben natürlich mehrere Positionen zu vergeben hat. Und dann stellt sich so eine Zahl, die Sie gerade genannt haben, mit 120 Kolleginnen und Kollegen natürlich auch ein bisschen anders dar. Aber bei der Dirigenten-Position ist es in der Regel immer so, dass es wirklich nur eine einzige Person werden kann. Da geht man besonders mit um. Da hat man in gewisser Weise ein großes Gefühl von Dankbarkeit und Demut, dass man das geschafft hat, sich gegen so viele qualifizierte Kräfte durchzusetzen. Man ist stolz, aber man kann auch verstehen, wie schwierig das ist, diesen Wettbewerb zu gestalten. Denn das ist natürlich eine sehr harte Auslese. Spannend ist auch, dass in diesem Wettbewerb, das Zwischenmenschliche zwischen Orchester und Dirigent eine Rolle spielt. Feltz: Da haben Sie vollkommen recht, sogar eine sehr große, und das ist auch ganz wichtig. Ich finde, dass die Stadt Kiel das vorbildlich gemacht hat. Ich hatte den Eindruck, dass das Orchester hier ganz stark an der Meinungsbildung über die Kandidatinnen und Kandidaten beteiligt war und auch in der engen Auswahl großes Stimmrecht hatte. Das finde ich sehr gut, denn das Orchester soll die nächsten Jahre mit seinem neuen Chefdirigenten gut zusammenarbeiten. Da muss das Orchester natürlich Einfluss haben. Umso glücklicher bin ich, dass man entschieden hat, dass man das mit mir versuchen will. Können Sie uns schon mal ein bisschen verraten, auf was wir uns freuen können? Feltz: Ich werde vorerst fünf Jahre in Kiel arbeiten, das ist die normale Laufzeit eines Generalmusikdirektoren-Vertrags. Jetzt ist die Situation so, dass die erste Saison 2024/2025 ist, in der Planung ist das relativ knapp. Viele Formate, die von meinem Vorgänger Benjamin Reiners mit großem Elan betrieben wurden und die ich sehr gut finde, werde ich auch fortführen. Denn in so kurzer Zeit will und muss ich gar nichts strukturell ändern. Ich finde, die Vermittlungsarbeit des Orchesters sehr gut. Wir werden uns da einklinken, wo Herr Reiners aufgehört hat. Natürlich wird es spezifische Stücke geben, aber der Grundgedanke ist ein Guter. Im Konzert- und im Opernrepertoire werde ich natürlich auch schon massiv auftreten, so kann ich vier Philharmonische Konzerte dirigieren, und auch zwei Opernpremieren. Beim Repertoire des Konzerts kann ich natürlich auch bestimmte Schwerpunkte setzen und da haben wir einen sehr schönen Saison übergreifenden Themenbezug gefunden. Ich kann schon so viel verraten, es wird von der Renaissancemusik bis zur Gegenwart gehen. Es ist im Moment die Frage nach dem Publikum, das nicht jünger wird und das Geld in den öffentlichen Haushalten, wird nicht mehr. Was sehen Sie als größte Herausforderung an? Feltz: Da stehen wir alle vor großen Herausforderungen. Die Gesellschaft an sich, die sich ändert und damit natürlich auch die Kulturbranche und alle Beschäftigten innerhalb der Kulturbranche. Aber ich glaube, dass diese Transformation der Kultur auch gelingen kann, in dem Sinne, dass die Institutionen ein weites Spektrum von Veranstaltungen anbieten. Speziell die Stadt Kiel mit ihrem Theater sehe ich auf einem sehr guten Weg. Ich habe mir am Theater Kiel auch einige Veranstaltungen angeschaut und ich hatte nicht das Gefühl, dass das nur altes Publikum in Kiel ist, gar nicht. Das Gespräch führte Jan Wiedemann.
NDR
Seit mehr als 20 Jahren ist er als Generalmusikdirektor in Deutschland tätig. Jetzt tritt er seine neue Stelle in Kiel an. Was er sich vorgenommen hat, verrät Gabriel Feltz im Interview.
Generalmusikdirektor, Kiel, Gabriel Feltz, Schleswig-Holstein, Dirigent, Interview,Klassik,Theater,Oper,Kiel
NDR Kultur
https://www.ndr.de/kultur/buehne/portraets/Kieler-GMD-Gabriel-Feltz-Kulturbranche-steht-vor-Herausforderungen,gabrielfeltz100.html
Katrin Scheitzbach
1. Geigerin | beim NDR Elbphilharmonie Orchester seit dem 11. Januar 1988 Geboren in Greifswald, bekam Katrin Scheitzbach mit sechs Jahren ihren ersten Geigenunterricht. Die Begeisterung für Musik, Geige und Üben nahm zu, als sie 12-jährig ins Internat an die Spezialschule für Musik Berlin aufgenommen wurde. Dort wurde sie sehr vom Berliner Musikleben geprägt, erst als junge Konzertbesucherin, später im sich anschließenden fünfjährigen Studium bei den damaligen Berliner Konzertmeistern Horst Pietsch und Heinz Schunk an der Hochschule für Musik "Hanns Eisler" Berlin, dann selbst konzertierend in diversen Kammermusikgruppen und Kammerorchestern. 22-jährig wurde sie Mitglied der Ersten Geigen im Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin. Nachdem sie 1987 von einer Kammerorchestertournee nach Würzburg nicht in die DDR zurückkehrte, wurde sie noch im selben Jahr Mitglied der Ersten Violinen im NDR Elbphilharmonie Orchester. In den folgenden Jahren vervollständigte sie ihre Ausbildung in Amsterdam auf der Barockvioline bei Lucy van Dael; dem schlossen sich Konzerte und Tourneen mit dem "Orchester des 18. Jahrhunderts" an. Im Rahmen der NDR Kammerkonzerte wirkte sie in unterschiedlichen Projekten und Besetzungen mit, so auch in Barock - und Klassikkonzerten mit Gottfried van der Goltz. Katrin Scheitzbach spielt eine Geige von Tommaso Balestrieri aus Mantua, 1766. In ihrer Freizeit spielt sie gern Tennis, macht zum Ausgleich Pilates und Fitness und verbringt gern Zeit in der Sonne und am Meer.
NDR
Hinter dem Klang, Folge 1: Seit 1988 spielt Katrin Scheitzbach im NDR Elbphilharmonie Orchester mit Leidenschaft in den 1. Violinen.
NDR Elbphilharmonie Orchester, Mitglieder, Musiker, Katrin Scheitzbach, Erste Geigerin, NDR Sinfonieorchester,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio
NDR Elbphilharmonie Orchester
Orchester
2023-11-22T11:58:33.400+01:00
https://www.ndr.de//orchester_chor/elbphilharmonieorchester/orchester/Katrin-Scheitzbach,katrinscheitzbach101.html
Warnung: Falsche Polizisten am Telefon
Schon wieder haben es Telefonbetrüger auf vor allem ältere Menschen bei uns in der Region abgesehen. Die Polizei spricht von einer Welle in Rendsburg, Bordesholm (beide Kreis Rendsburg-Eckernförde) und Neumünster. Die Täter geben sich als Polizisten aus und warnen vor einem bevorstehenden Einbruch. Sie fordern dazu auf, Geld und Schmuck zur "sicheren Verwahrung" zu übergeben. Bisher ist laut Polizei glücklicherweise kein Schaden bekannt. Die Angerufenen beendeten die Gespräche rechtzeitig. Damit das auch so bleibt, warnen die Beamten erneut eindringlich vor dieser Betrugsmasche.
NDR
Kriminelle rufen wieder vermehrt in der Region an und zielen auf ältere Menschen. Die Polizei warnt eindringlich vor der Betrugsmasche und ruft zur Vorsicht auf.
Telefonbetrug, Neumünster, Rendsburg, Polizei, Betrug, Telefon,Neumünster,Kreis Rendsburg-Eckernförde,Kiel,NDR
Schleswig-Holstein
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Warnung-Falsche-Polizisten-am-Telefon,regionkielnews2908.html
Hamburgs Schulen wollen Lust auf Mathematik und Technik machen
Die Abkürzung "MINT" steht für Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik. Diese Bereiche sind zentral für viele Berufe. In Deutschland gibt es nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft 500.000 "MINT"-Stellen, aber mehr als die Hälfte bleibe momentan unbesetzt. Der Grund: Es herrscht ein Mangel an Bewerberinnen und Bewerbern. Die Probleme zeigen sich schon in den Schulen. Im Fach Mathematik hat sich der Anteil der leistungsschwachen Kinder deutschlandweit seit 2011 fast verdoppelt. Und am Ende der 4. Klasse liegen die Leistungen der Mädchen im Schnitt 15 Wochen hinter denen der Jungs. Um Kinder und Jugendliche für diese Fächer zu begeistern, läuft seit Montag die "MINT"-Woche an den Schulen. Die Schülerinnen und Schüler arbeiten dabei an realen Problemen. Zum Beispiel, wie man elektronische Fahrzeuge baut, den Schulhof für Starkregen fit macht oder an der Frage, was KI-Anwendungen für unsere Privatsphäre bedeuten.
NDR
Schülerinnen und Schüler machen in Arbeitsgruppen Experimente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.
Hamburg, MINT-Woche, Mathemathik, Technik, Naturwissenschaften, Informatik,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio
Hamburg
2024-11-25T20:47:07.432+01:00
2026-11-25T19:30:00.000+01:00
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Hamburgs-Schulen-wollen-Lust-auf-Mathematik-und-Technik-machen,mint136.html
Landwirtschaft unter Solarparks: Handewitt führt 20-Prozent-Quote ein
von Peer-Axel Kroeske Auf den sandigen Geestflächen bei Ellund (Kreis Schleswig-Flensburg) nahe der dänischen Grenze wächst bisher hauptsächlich Mais, der in Biogasanlagen landet. Schon jetzt dienen viele Äcker gar nicht mehr der Lebensmittelproduktion, weiß Gerd Kämmer, der sich als Handewitter Gemeindevertreter (KWG) für die Agri-PV stark gemacht hat. Kämmer ist gleichzeitig der Naturschutzbeauftragte des Kreises Schleswig-Flensburg und bundesweit in Verbänden tätig. Er weiß um die Vorteile von Photovoltaik: Die Solarmodule liefern im Vergleich zum Mais das 40-fache an Energie auf derselben Fläche, sagt er. Andererseits würden die 90 Hektar in Ellund-West auf Jahrzehnte der Landwirtschaft verloren gehen. Wenn ein Teil der Modulreihen nun höher als üblich montiert werden, sieht Kämmer gleich einen dreifachen Nutzen: Auf den Flächen kann wieder Nahrung entstehen, es nütze der Natur und nicht zuletzt bringen die Anlagen die Energiewende voran. Das überzeugte die Gemeindevertreter, die im Oktober einstimmig für die Agri-PV-Quote in Handewitt von 20 Prozent stimmten, die damit auch im Ortsteil Ellund gilt. Die Gemeinde ist damit Vorreiter. Das Votum ist relevant: Die Großgemeinde am westlichen Flensburger Stadtrand will in den kommenden Jahren Freiflächen-Solaranlagen auf 350 Hektar ausweisen. Interessenten stehen bereits Schlange. "Wir waren in der glücklichen Lage, uns Investoren aussuchen zu können und Forderungen zu stellen", sagt Bürgermeister Thomas Rasmussen. Doch mit allzu großer Begeisterung nehmen diese die neue Vorgabe nicht auf. Die Kosten erhöhen sich auf den Agri-PV-Flächen um 100.000 Euro pro Hektar bzw. 0,5 Cent pro Kilowattstunde, stellt das Unternehmen SEA aus Sprakebüll fest, das den Solarpark Ellund-West entwickelt. Der hohe Pachtpreis lässt sich nicht drücken, denn die Vorverträge sind bereits geschlossen. Und beim Stromverkauf gilt der Marktpreis. Laut SEA lässt sich der gesamte Strom derzeit für etwa 6,5 Cent pro Kilowattstunde pauschal an Unternehmen verkaufen, die ihn dann für etwa zehn Jahre abnehmen. Der Mehrpreis für die erweiterte Stahlkonstruktion senkt somit die Wirtschaftlichkeit. Davon hängt wiederum ab, inwieweit Banken bereit sind, Kredite zu geben. Auch die Gewerbesteuer für Handewitt, die der Solarpark generiert, sinkt. Und für die geplante Bürgerbeteiligung steigt das unternehmerische Risiko. Mit ihr sollen etwa 3,5 Millionen Euro der Gesamtinvestition von rund 50 Millionen Euro für den Solarpark Ellund-West finanziert werden. Und obwohl die Handewitter mit ihrer Vorgabe von 1,40 Meter Modul-Unterkante für Agri-PV nicht besonders streng sind, hilft das den Betreibern nur wenig. Denn eine Förderung wäre nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erst ab einer Höhe von 2,10 Metern möglich. Doch damit wachsen auch die Kosten noch weiter. Ohnehin sei der Weg zum Solarpark mit vielen Hürden versehen, klagen die Projektierer. Zwar sind Solarmodule inzwischen so günstig wie noch nie, sodass Solarparks auf Freiflächen ohne jegliche Förderung als konkurrenzfähig gelten. Zudem hat die Bundesregierung ein "überragendes öffentliches Interesse" für die Energiewende festgesetzt, das die Planungen beschleunigen soll. Für Ellund hat die Untere Naturschutzbehörde des Kreises Schleswig-Flensburg aber gerade erst eine neue Brutvogelkartierung gefordert, obwohl für die direkte Umgebung solche Gutachten schon vorhanden seien, berichtet Projektierer Sven Scheele von SEA. Das verzögere den Bau jetzt um neun Monate. Eine Sonderregelung in einzelnen Kreisen verlangt zudem breite Schotterwege zwischen den Modulreihen für den Brandschutz. Auch das treibt die Kosten in die Höhe. Und nicht zuletzt sieht sich die Gemeinde Handewitt aus Kapazitätsgründen außer Stande, mehr als drei Bauanträge für Solarparks gleichzeitig zu bearbeiten, obwohl weitere Projekte gerne jetzt schon loslegen sollen. Der eigentliche Flaschenhals seien aber die Anschlüsse ans Stromnetz, gibt Bürgermeister Rasmussen zu bedenken. Auch deshalb drängt für SEA die Zeit. Das Unternehmen hofft, dass der Solarpark Ellund-West noch rechtzeitig vor dem abzusehenden Engpass einen Anschluss abbekommt. Die Agri-PV-Auflagen gehören vor diesem Hintergrund eher zu den kleineren Problemen. Der landwirtschaftliche Ertrag fängt die Mehrkosten nicht auf, ist sich SEA sicher. Ackerbau wäre mit großen Geräten kaum machbar, schon gar nicht im nördlichen Schleswig-Holstein. Denn hier sei auch die höhere Windlast der Modulreihen zu berücksichtigen. Das bestätigt der Landesverband für erneuerbare Energien. Der LEE-SH sieht dafür allenfalls Chancen am Hamburger Rand, wo Gemüse- und Obstanbau anzutreffen sei. Schleswig-Holsteins Umwelt- und Energiewendeminister Tobias Goldschmidt (Grüne) sieht den Handewitter Vorstoß dagegen positiv: "Es ist so, dass Photovoltaikanlagen vor allem auf versiegelten Flächen entstehen sollten und dort, wo sie auf freier Fläche entstehen, Flächen sparsam eingerichtet werden müssen." Er findet es auch sinnvoll, dass Gemeinden selbst die Solar-Planung übernehmen. In Ellund werden voraussichtlich Gänse oder Hühner, vielleicht sogar Alpakas weiden. Schafhaltung hat die Gemeindevertretung explizit ausgeschlossen. Einzig dieser Punkt war im Planungsausschuss umstritten. "Schafe fressen zu selektiv," meint Kämmer. Damit könne sich keine Artenvielfalt entwickeln. Landwirte zu finden, die andere Tiere dort halten wollen, sei aber gar nicht so einfach, heißt es von SEA. Einen anderen Weg geht der Solarpark im Handewitter Ortsteil Weding. Dort drehen sich künftig die Module auf so genannten Trackern der Sonne hinterher. Diese lassen sich auch hochklappen. Hier könnten Futterpflanzen wie Klee wachsen, heißt es von der Gemeinde. Fördergelder sind auch für die sogenannte "BioDiv-PV" in Aussicht. Der Begriff steht für Biodiversität, also Artenvielfalt. Über diese Sonderform wird in Handewitt bisher nicht gesprochen. Auch gelten die Flächen weiterhin als landwirtschaftlich genutzt, während sie bei herkömmlichen Solarparks derzeit als Gewerbeflächen eingestuft sind. Das hat steuerliche Vorteile für die Besitzer, wenn etwa eine Erbschaft ansteht. Kämmer hofft, dass das Projekt Schule macht. Bisher gibt es in ganz Deutschland erst Agri-PV-Anlagen mit 16 Megawatt Leistung. Der Handewitter Anteil entspricht schon im ersten Schritt etwa dem Fünffachen. Falls sich kein Tierhalter findet, will Kämmer selbst einspringen. Denn er ist Vorsitzender der Genossenschaft Bunde Wischen, die Robustrinder auf extensiv genutzten Flächen weiden lässt, unter anderem im Stiftungsland bei Handewitt. Für den dritten Handewitter Solarpark im Ortsteil Haurup überlegt er bereits, Kälber unter den Modulen grasen zu lassen.
NDR
Dabei handelt es sich um Photovoltaik-Anlagen, die gleichzeitig Landwirtschaft ermöglichen. Gerd Kämmer hat sich dafür eingesetzt.
Agrivoltaik, Agri-PV, Energiewende, Solaranlagen, Solarparks, Landwirtschaft,Landwirtschaft,Kreis Schleswig-Flensburg,Solarenergie,NDR
Schleswig-Holstein
2023-11-16T21:18:27.551+01:00
2025-11-16T19:30:00.000+01:00
https://www.ndr.de//nachrichten/schleswig-holstein/Landwirtschaft-unter-Solarparks-Handewitt-fuehrt-20-Prozent-Quote-ein,agripv110.html
"Die Politik muss deutlich machen, dass Fremde keine Feinde sind"
Professor Dr. Wolfgang Benz ist Historiker und Vorurteilsforscher. An der Technische Universität Berlin leitete er bis 2011 das Zentrum für Antisemitismusforschung, das über Vorurteile und ihren Folgen, wie Antisemitismus, Fremdenfeindlichkeit und Rassismus forscht. Zur Zeit beschäftigt er sich mit der Anti-Islam-Bewegung Pegida. Mit Panorama sprach er über die Brandanschläge auf Flüchtlingsheime. Panorama: In den vergangenen Monaten fanden fast täglich Anschläge auf Flüchtlingsunterkünfte statt, zum Teil mit Zustimmung der Bevölkerung - was hat die Politik falsch gemacht? Wolfgang Benz: Die Politik macht immer dann Fehler, wenn sie etwas nicht rechtzeitig deutlich benennt. Wenn die Politik zu lange von "berechtigten Ängsten und Sorgen" spricht, dann glaubt die Sekte der Wutbürger irgendwann, sie habe auch den Beifall der Politik. Was halten Sie davon, dass Politiker das Gespräch mit "besorgten Bürgern" über "berechtigte Ängste" gesucht haben? Mir hat diese Diskussion über "berechtigte Ängste" großes Unbehagen bereitet. Denn wenn Ängste berechtigt sind, schreit das nach Handlung - das haben wir inzwischen ja auch erlebt. Man hätte sagen müssen: "Wir sehen, ihr habt Angst", aber man hätte ihnen dann klar machen müssen, dass diese Angst nicht berechtigt ist. Stattdessen hat man nicht nur ihre Angst, sondern auch das Gefühl bestätigt, dass Politik und Gesellschaft nichts tun und man zur Selbstjustiz greifen muss. Begehen diese Anschläge nur die "klassischen Nazis" mit Springerstiefel und Bomberjacke? Meiner Meinung nach kommen die Anschläge gegen Asylbewerberheime sehr weit aus der Mitte. Das sind Leute, die Angst haben, sich bedroht fühlen und dann nachts wüten und am anderen Tag gehen sie ihrem Job als Buchhalter oder Molkereifachmann nach. Man macht sich nicht bewusst, wie sehr rechte Parolen in der Mitte fruchtbaren Boden finden. Spiegeln denn Bewegungen wie Pegida die deutsche Gesellschaft wider? Der Spruch der Pegida- Leute "Wir sind das Volk" ist reine Usurpation. Tatsächlich war das schon in Rostock Lichtenhagen vor bald 20 Jahren genauso: Sie glauben, einen Auftrag zu haben, fühlen sich als Missionare, tun das, von dem sie glauben, dass es die Mehrheit will, sich aber nicht auszuführen traut. Ist es denn die Stimme der Mehrheit? Diese aggressiven Wutbürger sind Gottseidank nicht die Mehrheit, sie reden sich das nur ein und hoffen auf den Beifall der Mehrheit. Umfragen zeigen Gottseidank ein anderes Bild. Gibt es einen Unterschied zwischen den "besorgten Bürgen" und Rechtsradikalen? Ich habe diese Leute auch als normale Bürger wahrgenommen - ich bin nur nicht so blauäugig zu glauben, dass es einen fundamentalen Unterschied zwischen normalen Bürgern und einer kleinen Gruppe von Bösen gibt, die dann Böses tun. Der ganz normale Bürger wird, wenn er unzufrieden ist, wenn man ihn in Wut versetzt, gefährlich. Dafür gibt es in der Geschichte genug Beispiele. Das große Versäumnis der Politik besteht darin, sich selbst einzureden "wir sind gut, nur ein paar wenige sind böse". Die Politik könnte aus der Geschichte lernen und sollte wissen, dass das Dritte Reich nicht von 100 Prozent Nazis am Leben und Wirken gehalten wurde. Die Sympathisanten waren in großer Zahl vorhanden. Die Politik müsste daraus gelernt haben, dass man einen Rechtsextremen nicht am Outfit erkennt. Warum glauben einige der Täter, sie hätten quasi eine Berechtigung Unterkünfte anzuzünden? Diese Selbstjustiz trägt Elemente von Herrenmenschentum. Da ist eine Menge Rassismus dabei, weil Flüchtlinge in den Augen der Brandstifter keine gleichwertigen Menschen sind. Keine Nachbarn, sondern lästige Fremden. Das legitimiert sie in ihrem Verständnis, die Unterkünfte abzufackeln. Was ist die Aufgabe der Politik? Die Politik muss deutlich machen, dass Fremde keine Feinde sind - erfreulicherweise findet das auch statt. Flüchtlinge sind aufgrund unserer Verfassung hier aufzunehmen, haben ein Anrecht auf Schutz und eine korrekte Prüfung, ob ihr Anspruch mit unserer Verfassung vereinbar ist. Sie dürfen nicht an den Grenzen abgewiesen werden, weil wir Angst haben, weil es Kolonnen von Flüchtlingen sind. Die Politik muss das vertreten, was in unserer Verfassung steht: Politisch Verfolgte genießen Asyl! Wir berufen uns gerne auf die Werte des christlichen Abendlandes, verstehen uns als eine christliche Gesellschaft. Ist es da nicht das allererste Gebot, sich in Not befindlichen Nachbarn zu helfen, wenn sie um Hilfe bitten? Das Interview führte Johannes Jolmes.
NDR
Professor Dr. Wolfgang Benz ist Historiker und Vorurteilsforscher. Zur Zeit beschäftigt er sich mit der Anti-Islam-Bewegung Pegida. Mit Panorama sprach er über die Brandanschläge auf Flüchtlingsheime.
Flüchtlinge, Flüchtende, Refugees, Asyl, Deutschland, Brandstiftung, Rechtsextremismus,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland
Panorama
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https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama/aktuell/Interview-Wolfgang-Benz,benz106.html
„Wissen kann man vergessen, aber Fühlen frisst sich tief in die Seele“ – Journalist Hubertus Koch bei „Deutschland3000“ mit Eva Schulz
Journalist, Filmemacher und Autor Hubertus Koch spricht in der aktuellen Folge des N-JOY Podcasts „Deutschland3000 – ’ne gute Stunde mit Eva Schulz“ so offen wie selten über seine Suchtvergangenheit, seine journalistischen Einsätze in Krisengebieten und seine Haltung zum Aktivismus. Es ist ein persönliches Gespräch über Schuld, Sinn und die Frage, was guter Journalismus für ihn heute bedeutet. Zwischen Trauma und Dokumentation Bekannt wurde Koch durch seine emotionalen Reportagen aus Syrien. Im Gespräch mit Eva Schulz schildert er, wie ihn sein erster Einsatz in einem Kriegsgebiet geprägt habe: „Es hat mich verändert, die konkreten Auswirkungen dieser abstrakten Verhandlungen zu sehen, zu riechen und zu fühlen. Aber was ist schon einfach in einem Kriegsgebiet, wo man hartes Brot zu Suppe einkocht?“ Koch übt auch Selbstkritik: „Als Elendsvoyeur habe ich ihnen die Kamera ins Gesicht gehalten und mich dann aus dem Staub gemacht.“ Sucht als Schattenbegleiter Fünf Jahre lang sei Hubertus Koch täglich betrunken oder bekifft gewesen – eine Zeit, in der er beruflich dennoch „funktioniert“ habe. Im Gespräch macht er deutlich, wie komplex Suchtverhalten sei: „Die Sucht ist wie Wasser, sie sucht sich schon irgendwie ihren Weg.“ Zur gesellschaftlichen Debatte über die Drogenpolitik sagt er: „Das Problem ist die Sucht und nicht die Droge. Wir arbeiten uns an einzelnen Substanzen ab, anstatt das große Ganze zu sehen.“ Über Nähe und Haltung im Aktivismus Koch stehe für eine radikal subjektive Form des Journalismus – nah dran, aber mit Haltung. Als Reporter habe er monatelang bei Klimaaktivist*innen in Lützerath und im Dannenröder Forst recherchiert. Dabei gehe es ihm nicht nur um actionreiche Bilder: „Was ist mit den vier Jahren davor, als Tausende einen neuen Gesellschaftsentwurf erprobt haben? Darüber berichtet niemand.“ Er kritisiert die mediale Fokussierung auf die Eskalation von Ereignissen – und die Distanz einiger Redaktionen zur Realität vor Ort: „Ich schlafe bei den Aktivisten in der Halle und bin nicht wie andere Journalisten im Polizeibus unterwegs.“ Er sei sich aber auch bewusst: „Ich bin kein Aktivist. Ich komme, gucke, gehöre zu niemandem und gehe wieder nach Hause.“ Der N-JOY Podcast „Deutschland3000 – 'ne gute Stunde mit Eva Schulz“ mit Hubertus Koch ist ab Mittwoch, 7. Mai, auf allen gängigen Podcast-Plattformen und in der ARD Audiothek unter folgendem Link verfügbar:https://1.ard.de/D3000_Hubertus_Koch?pm In „Deutschland 3000“ trifft Eva Schulz alle 14 Tage interessante Persönlichkeiten „irgendwo zwischen Pop und Politik“. 7. Mai 2025 / PDC ***************************************Norddeutscher Rundfunk UnternehmenskommunikationPresse und KommunikationRothenbaumchaussee 13220149 [email protected]://www.linkedin.com/company/norddeutscherrundfunk
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ournalist, Filmemacher und Autor Hubertus Koch spricht in der aktuellen Folge des N-JOY Podcasts „Deutschland3000 – ’ne gute Stunde mit Eva Schulz“ so offen wie selten über seine Suchtvergangenheit, seine journalistischen Einsätze in Krisengebieten und seine Haltung zum Aktivismus.
Pressemitteilung Radio,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen,TV
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Martina Gilica
Geboren in: Hannover Sternzeichen: Steinbock Meine Lieblingsschlager: Vicky Leandros "Ich liebe das Leben", Udo Jürgens "Ich war noch niemals in New York" Meine Lieblingsorte im Norden: Es gibt im Norden überall so viele schöne Ecken, die ich liebe. Wichtig ist, dass dort Sand und Wasser sind! Meine Art, zu entspannen: Meeresrauschen am Strand oder auf meiner ziemlich pieksigen Shakti-Matte im Wohnzimmer
NDR
Video
NDR Plus, Moderatorin, Martina Gilica, NDR Schlager,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen,TV
NDR Schlager
Wir über uns
https://www.ndr.de//ndrschlager/wir_ueber_uns/Martina-Gilica,gilica150.html
Weihnachtsbaumsaison in SH eröffnet - Preise leicht gestiegen
Die Vorweihnachtszeit kann kommen: In Fuhlendorf (Kreis Segeberg) ist am Donnerstag offiziell die Weihnachtsbaumsaison gestartet. Laut Jörg Engler, dem Vorsitzenden der Arbeitsgemeinschaft der Schleswig-Holsteinischen Weihnachtbaumproduzenten, haben die Weihnachtsbäume in diesem Jahr eine gute, dunkelgrüne Qualität. "Die reichlichen Niederschläge in diesem Jahr hatten auch ihre guten Seiten." Bei den Preisen gebe es im Vergleich zum Vorjahr allerdings eine leichte Veränderung, so Engler. Die Preise für Nordmanntannen liegen laut einer ersten Prognose der Arbeitsgemeinschaft zwischen 22 und 30 Euro pro Meter. Engler sprach von einer "moderaten Preisanhebung nach Jahren der Stagnation", auch mit Blick auf die Abgabepreise für den Großhandel. Grund dafür seien die zunehmend unwirtschaftliche Erlösstruktur sowie der Arbeitskräftemangel. Ein weiteres Problem ist laut Engler die schwierige Suche nach Betriebsnachfolgern in familiengeführten Produktionsbetrieben. Diese führen "in ganz Europa gegenwärtig zu einer Reduzierung der Anbauflächen und erzwingen deutliche Anhebungen der Erzeugerpreise für den einkaufenden Groß- und Zwischenhandel." "Auch in diesem Jahr werden alle Nachfragen der Verbraucher nach natürlichen Weihnachtsbäumen bedient werden können." Jörg Engler, Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Schleswig-Holsteinischen Weihnachtbaumproduzenten Nach Angaben der Arbeitsgemeinschaft der Schleswig-Holsteinischen Weihnachtbaumproduzenten werden in Deutschland jährlich bis zu 25 Millionen Weihnachtsbäume verkauft. Davon stammen etwa 80 Prozent aus heimischem Anbau. Schleswig-Holsteinerinnen und Schleswig-Holsteiner beziehen ihre Naturbäume laut Landwirtschaftskammer überwiegend von den geschätzt 200 Produzenten aus dem eigenen Bundesland. Neben der Produktion für den eigenen Markt exportiere das Land aber auch Bäume in andere Bundesländer. Jährlich zur Weihnachtszeit stellt sich die Frage: Wie umweltfreundlich ist der Brauch? Das Kompetenzzentrum der Landwirtschaftskammer berät Erzeugerbetriebe unter anderen darüber, wie sie den Anbau nachhaltiger gestalten können. "Mit dem Weihnachtsbaum-Kompetenzzentrum erhalten wir die Leistungsfähigkeit unserer Erzeuger und gewährleisten somit die hohe Qualität der heimischen Weihnachtsbäume", erklärte Vizepräsident Hans-Caspar Graf zu Rantzau. Wichtige Faktoren seien dabei auch die Klimabilanz, Biodiversität und die Minimierung des Einsatzes von Pflanzenschutzmitteln. Auch die erhöhten Baumpreise sollen Investitionen in umweltbewusste Anbauverfahren sichern. Wer denkt, ein Plastikbaum wäre umweltfreundlicher, irrt sich laut Verband und LKSH: Naturbäume hätten kurze Transportwege und seien im Vergleich zur Plastikvariante CO2-neutral. Wer dennoch keinen Baum fällen möchte, hat andere Alternativen, zum Beispiel kleinere Tannen im Topf.
NDR
Auf der Plantage von Försterei Schümann stehen 270.000 Nordmanntannen auf 45 Hektar, die darauf warten, gefällt zu werden.
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Schleswig-Holstein
2024-11-07T20:38:08.502+01:00
2026-11-07T19:30:00.000+01:00
https://www.ndr.de//nachrichten/schleswig-holstein/Weihnachtsbaumsaison-in-SH-eroeffnet-Preise-leicht-gestiegen,weihnachtsbaum1848.html
Lilli Michaelsen
Nach der Arbeit gehe ich gerne mit Freunden was essen oder ein Glas Wein trinken und zum Yoga oder Boxen. Meine Familie, Freunde und dafür, dass wir in Frieden leben dürfen. Alles über Wirtschaft und Politik. Und wenn Tierbabys geboren werden. Meine Energie und meine Fröhlichkeit. Ich bin meistens gut drauf. Das haben wir immer schon so gemacht. Das geht nicht anders. Wenn ich vor der Arbeit zum Sport gehe. Überall am Strand. Ich liebe das Meer, egal zu welcher Jahreszeit. Mit dem Bundeskanzler.
NDR
Lilli Michaelsen ist Nachrichtenmoderatorin des Nordmagazins.
Lilli Michaelsen, MV, Moderatorin, Moderation, Sprecherin, Steckbrief, Infos, Nordmagazin, ,NDR
Nordmagazin
2045-01-06T19:35:00.000+01:00
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/nordmagazin/Lilli-Michaelsen,lillimichaelsen100.html
Museum Kalkriese: Die Varusschlacht bleibt ein Mysterium
von Karoline Kempe Auf der einen Seite ein römischer Legionär, ausgerüstet mit Schienenpanzer, Helm, Schild und mehreren Waffen. Auf der anderen Seite ein germanischer Krieger, in Stoffgewändern ohne Schutz, bewaffnet mit nur einer Lanze. So stellt das Museum die beiden Kriegsparteien von vor über 2.000 Jahren gegenüber und wirft eine grundlegende Frage auf: Wie konnten die Germanen die doch so überlegenen Römer besiegen? Gründe waren unter anderem die Topografie in Kalkriese und der Angriff aus dem Hinterhalt, sagt Caroline Flöring vom Museum: "Der römische Legionär musste sich erstmal kampfbereit machen. Das hat wirklich bis zu 30 Sekunden gedauert, da geht man von aus. Und da war der germanische Kämpfer schon da und hat den Römer zur Strecke gebracht." In der Nähe von Kalkriese soll sie stattgefunden haben, die Varusschlacht, bei der die Römer die entscheidende Niederlage erfahren haben. Viele Dinge sprechen dafür, vor allem die über 7.000 Fundstücke. Nur ein kleiner Teil ist hier im Museum ausgestellt. Oft sind es nur schwer definierbare Metallstücke. Aber auch Nägel und Waffen wurden hier ausgegraben - sogar Knochen mit deutlichen Kerben von Schwerthieben und das Skelett eines Maultieres mit gebrochenem Genick. "Wir finden das, was die Legionäre an einem Tag dabei hatten", erklärt Caroline Flöring. "Das ist als ob die Zeit eingefroren wäre. Das ist wirklich einzigartig: Pompeii als Vergleich vielleicht, da wurde über Jahrhunderte besiedelt." Dass die Varusschlacht hier in Kalkriese stattgefunden haben könnte, darauf sind Forscher erst Ende der 80er-Jahre gekommen. Damals hat der englische Major Tony Clunn ein paar Münzen gefunden - und sogenannte Schleuderbleie, eine Waffe der Antike und der ausschlaggebende Hinweis dafür, dass hier gekämpft worden ist. Es war der Startschuss für die Ausgrabungen in Kalkriese. 2002 wurde das Museum eröffnet und fasziniert mit seinem großen Museumspark bis heute seine Besucher. Jedes Jahr organisiert das Museums-Team auch eine Sonderausstellung. In diesem Jahr unter dem Titel "Dressed - Rom macht Mode". Hier können die Besucher nachgefertigte Kleidungsstücke aus dem Römischen Reich sehen. Sie erfahren mehr über Farben und Stoffe, aber auch was die Mode über den Status, das Alter oder den Wohlstand der Bürger aussagte. Das Museum bietet also immer wieder etwas Neues aus der Geschichte.   Eine Geschichte, die zwei Jahrtausende zurückliegt und sich doch immer wieder weiterentwickelt, das macht diesen Ort auch für Caroline Flöring so außergewöhnlich: "Wir finden hier immer wieder Sachen, ganz außergewöhnliche Dinge wie 2018 den komplett erhaltenen Schienenpanzer, weltweit einzigartig. Eigentlich dürfte der hier gar nicht sein. Warum hier? Warum in Kalkriese? Und ich finde das unglaublich spannend hier diesen Ort, der so viele Fragen offen lässt und am Ende auch wieder ganz kuriose Antworten gibt." Alle Antworten werden die Archäologen wohl nicht finden. Auch hier in Kalkriese bleibt die Varus-Schlacht ein Mysterium.
NDR
Die Varusschlacht am Teutoburger Wald ist über 2.000 Jahre her, aber im Museum Kalkriese im Osnabrücker Land, ist und bleibt sie allgegenwärtig. In diesem Jahr gibt es eine Sonderausstellung unter dem Titel "Dressed - Rom macht Mode".
Varusschlacht, Teutoburger, Wald, Museum, Kalkriese,Frühgeschichte,Ausstellungen,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland
NDR Kultur
Kunst
https://www.ndr.de//kultur/kunst/niedersachsen/Museum-Kalkriese-Die-Varusschlacht-bleibt-ein-Mysterium,kalkriese534.html
"Gorch Fock": Der "weiße Schwan der Ostsee"
Zehntausende Gäste verfolgen am 23. August 1958 den Stapellauf der "Gorch Fock" im Hamburger Hafen. "Boben dat Leben steiht de Dod, aber boben den Dod steiht wedder dat Leben" (Über dem Leben steht der Tod, aber über dem Tod steht wieder das Leben) - mit diesen plattdeutschen Worten tauft die 14-jährige Ulli Kinau das erste Segelschulschiff der Bundesmarine auf den Namen ihres Onkels Gorch Fock, den bekannten Seefahrtsdichter. Am 17. Dezember 1958 wird die "Gorch Fock" in Dienst gestellt, am 3. August 1959 sticht sie zu ihrer ersten Ausbildungsfahrt in See. Seither hat sie Hunderttausende Seemeilen zurückgelegt und alle Weltmeere befahren. Rund 300 Tonnen Eisenballast im Rumpf geben dem Schiff auf See eine besonders hohe Stabilität - theoretisch bis zu 90 Grad Krängung. Diese Bauweise ist auch eine Konsequenz aus dem Untergang der "Pamir" gewesen, bei dem 80 Seeleute ums Leben kamen. Das Segelschulschiff der Handelsmarine war 1957 in einem Hurrikan im Atlantik gesunken. Spätestens ab 1963 ist die "Gorch Fock" auch allen Landratten ein Begriff: Millionenfach ziert sie bis zur Einführung des Euro die Rückseite des Zehn-Mark-Scheins. Mit ihren drei Masten, 23 Segeln und einer Gesamtlänge von fast 90 Metern ist die Bark schon bald ein gern gesehener Gast bei Hafenfesten wie dem Hamburger Hafengeburtstag, der Kieler Woche im Heimathafen des Schulschiffes oder der Hanse Sail in Rostock. Große Bedeutung hat die "Gorch Fock" aber nicht nur als Schulschiff: In der Welt fungiert sie als Deutschlands "schwimmende Friedensbotschafterin" - ganz im Gegensatz zu den anfänglichen Befürchtungen mancher Deutscher, mit der "Gorch Fock" würde erneut ein Kriegsschiff vom Stapel laufen. So reist das Schiff zum Beispiel 1974 als erster Truppenteil der Bundeswehr nach dem Zweiten Weltkrieg nach Polen und ist 1976 bei der 200-Jahr-Feier der amerikanischen Unabhängigkeit in New York zu Gast. Auf ihren Ausbildungsfahrten ist sie in den Häfen regelmäßig für Besucher geöffnet und auch viele Politiker nutzen das Segelschulschiff als repräsentativen Ort für diplomatische Begegnungen. Mehrmals wird die technische Ausstattung des Schulschiffs, zu dessen 223-köpfiger Besatzung ab 1989 auch Frauen gehören, modernisiert. Von Komfort an Bord kann dennoch keine Rede sein, Privatsphäre gibt es kaum. In den zwölf Quadratmeter großen Schlafsälen nächtigen 30 Personen in Hängematten über- und nebeneinander. Extreme Wetterbedingungen mit Sturm und hohen Wellen sowie lange Nachtwachen an Deck oder anstrengende Übungen sind Alltag auf der "Gorch Fock". Jahrzehntelang ist das Schiff der Stolz und das Aushängeschild der Deutschen Marine. Doch dann ereignen sich zwei folgenreiche Unglücksfälle. Am 3. September 2008 geht die 18 Jahre alte Kadettin Jenny Böken über Bord und stirbt, im November 2010 stürzt die 25-jährige Kadettin Sarah Lena Seele während einer Ausbildungsfahrt aus der Takelage in den Tod. Der Unfall löst heftige Diskussionen über die Bedingungen an Bord aus. Der Kommandant verliert seinen Posten, die Ausbildungsfahrten werden ausgesetzt. Erst im November 2012 bricht die "Gorch Fock" unter dem neuen Kapitän Helge Risch und mit einem modernisierten Ausbildungskonzept erneut mit Kadetten an Bord in See. Im Juni 2014 übernimmt Fregattenkapitän Nils Brandt das Kommando. Zum Jahreswechsel 2015/16 kommt die "Gorch Fock" zur Überprüfung in die Elsflether Werft bei Bremerhaven. Dort werden schwere Schäden festgestellt. Anfänglich geht man von geschätzten zehn Millionen Euro Sanierungskosten aus, doch nach und nach zeigt sich: Die Instandsetzung wird rund 135 Millionen Euro verschlingen. Die Werft beantragt Insolvenz. Trotzdem wird die Sanierung fortgesetzt, im Juni 2019 schwimmt der Rumpf wieder. Die weiteren Arbeiten übernimmt die Lürssen-Werft. Am Werft-Standort Berne wird die "Gorck Fock" am 10. März 2021 ausgedockt und zum Standort Lemwerder überführt, dort erfolgen letzte Arbeiten an den Innenausbauten. Außerdem bekommt der Dreimaster seine Segel zurück. Eine erste Probefahrt nach der Verlegung nach Wilhelmshaven Anfang September muss wegen eines defekten Ventils im Motor allerdings abgebrochen werden, wird nach der Reparatur aber eine Woche später erfolgreich nachgeholt. Am 30. September schließlich hat die Marine das Segelschulschiff offiziell zurückbekommen. Rund sechs Jahre haben die Sanierungsarbeiten an der "Gorch Fock am Ende gedauert, bis das Segelschulschiff in seinen Heimathafen Kiel zurückgekehrt ist. Nun können wieder Ausbildungstörns stattfinden. Regelmäßig wird das Schiff von den Menschen verabschiedet und bei seiner Rückkehr wieder empfangen. Von 2022 bis 2024 ist Andreas-Peter Graf von Kielmansegg Kommandant der "Gorch Fock". Sein Nachfolger wird Elmar Bornkessel, der in den vergangenen Jahren schon einige Posten an Bord des Schiffes gehabt hat. Am 16. April 2024 beginnt am Landgericht Oldenburg ein Mammutverfahren: Es geht in dem Prozess unter anderem um Betrugs- und Korruptionsvorwürfe. Denn bei der Sanierung des Segelschulschiffs habe es "eine Kette von Fehlern" gegeben, so die damalige Verteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU). Am 1. Oktober 2024 werden die vorerst letzten Urteile gesprochen. Der ehemalige Werft-Vorstand muss wegen Untreue und Betrugs in besonders schwerem Fall sowie Insolvenzverschleppung für vier Jahre ins Gefängnis. Hinweis der Redaktion: Mit "Gorch Fock" ist in diesem Kontext die "Gorch Fock" (II) gemeint.
NDR
Die Taufe der "Gorch Fock" 1958 war für Fred Theel ein bewegender Moment. Als Mitglied der ersten Stammbesatzung erinnert er sich noch gut an den Tag.
Gorch Fock, Segelschiff, Segelschulschiff, Marine, Dreimaster, Porträt, Sanierung, Gorch Fock I, segeln, Eagle
Geschichte
Schiffe
2025-02-11T09:49:45.344+01:00
https://www.ndr.de/geschichte/schiffe/Gorch-Fock-Der-weisse-Schwan-der-Ostsee,gorchfock16.html
Einigung im Tarifkonflikt bei den kommunalen Busunternehmen in SH
Wegen des Tarifkonflikts fuhren seit einigen Wochen am Wochenende unter anderem in Kiel, Flensburg, Neumünster und Lübeck keine Busse. Am Mittwoch haben sich die Gewerkschaft ver.di und die Arbeitgeber nach langer Verhandlungspause wieder an einen Tisch gesetzt - und sich in der fünften Verhandlungsrunde auf einen Abschluss verständigt. Größter Streitpunkt war die Wochenarbeitszeit. Ver.di hatte 35 statt bisher 39 Stunden pro Woche gefordert. Gewerkschaft und Arbeitgeberverband einigten sich nun darauf, die Wochenarbeitszeit bis 2027 schrittweise auf 37,5 Stunden herabzusetzen. Ab 2028 kommt ein bezahlter freier Tag hinzu, so dass sich - laut Gewerkschaft - eine 37 Stundenwoche ergibt. Auch die Zuschläge für die Arbeit am Sonnabend werden erhöht, durchgehende Dienste sollen nur noch maximal zehn Stunden Dienstlänge andauern. Für ver.di Nord Verhandlungsführer Sascha Bähring war es "ein hartes Stück Arbeit". Der Kompromiss sei wegweisend für die Tarifabschlüsse in allen Nahverkehrsunternehmen bundesweit. "Dieses Ergebnis ist nur durch die geschlossene Haltung der Arbeitnehmer*innen in den Busunternehmen und den erfolgreichen Warnstreiks möglich gewesen", so Bähring. "Die Arbeitsbedingungen der Beschäftigten in dieser Branche sind mit dem heutigen Tag deutlich verbessert worden und die Berufsbilder werden zunehmen attraktiver." Außerdem habe die ÖPNV-Wende in Schleswig-Holstein einen wegweisenden Schritt in die Zukunft gemacht, meint der Gewerkschafter. Beide Seiten warfen sich wochenlang vor, nicht auf den anderen zugehen zu wollen - auch am Mittwoch vor Beginn der fünften Verhandlungsrunde. "Die Verhandlungen sind natürlich deshalb etwas vorbelastet, weil wir jetzt vier Streikwochenenden hinter uns haben, die nach unserer Auffassung absolut unverhältnismäßig waren", sagte Jan Jacobsen, Verhandlungsführer des kommunalen Arbeitgeberverbandes. Nach der Einigung machte er klar: "Es ist natürlich so, dass wir an die Grenzen des Machbaren gegangen sind. Die angespannte Personalsituation hat sich ja durch diese Einigung nicht verändert. Wir hoffen jetzt, dass wir durch diese Rahmenbedingungen mehr Personal am Markt akquirieren können." In den vergangenen Wochen haben die Beschäftigten der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein auch immer wieder die Arbeit niedergelegt - auch hier gibt es eine Einigung. Die Gewerkschaft ver.di hat sich mit dem Busbetreiber VHH auf einen Tarifabschluss geeinigt. Der Jahresurlaub erhöht sich zum Beispiel für alle Beschäftigten schrittweise von 25 auf 30 Tage. Fahrerinnen und Fahrer im Schichtdienst erhalten künftig nachts - sowie an Wochenenden und Feiertagen - Zuschläge zwischen 25 und 50 Prozent. Der Tarifkonflikt hatte zuletzt in Neumünster für Störungen im Fahrplan gesorgt. Am Dienstag gab es keinen regulären Fahrplan. Denn nach einem Streikaufruf von ver.di am Montag und anschließenden spontanen Warnstreiks richtete die Stadt einen Notverkehr ein. Die regulären Busfahrerinnen und -fahrer wurden nach Angaben einer Stadtwerke-Sprecherin nach dem zweiten Warnstreik nach Hause geschickt - ver.di sprach von "Aussperrung". Am vergangenen Wochenende hatten die Busfahrer und Busfahrerinnen zum vierten Mal hintereinander ihre Arbeit niedergelegt. Die Warnstreiks betrafen die öffentlichen Busbetriebe im Bereich des Tarifvertrags Nahverkehr Schleswig-Holstein (TV-N SH) in den vier kreisfreien Städten: die KVG in Kiel, Aktivbus in Flensburg sowie die Stadtverkehre Lübeck und Neumünster. Auch die Servicezentren der kommunalen Busunternehmen blieben während der Streiks geschlossen.
NDR
Seit Wochen kommt es in Schleswig-Holstein immer wieder zu Ausfällen im Busverkehr. Im Tarifkonflikt bei den kommunalen Busunternehmen haben sich Gewerkschaft und Arbeitgeberverbände im Land nun aber geeinigt - weitere Warnstreiks sind damit vom Tisch.
Busstreik, kommunales Busgewerbe, Warnstreik, Neumünster, Verdi, Kiel, Lübeck, Flensburg,Neumünster,Gewerkschaften
Schleswig-Holstein
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Einigung-im-Tarifkonflikt-bei-den-kommunalen-Busunternehmen-in-SH,busstreik346.html
Angstbilder und Krisen: Theater starten in neue Spielzeit
von Anina Pommerenke Das Schauspiel Hannover blickt in dieser Spielzeit auf die Fragilität des Menschen, auf seine Offenheit und Resilienz im Angesicht der gegenwärtigen Katastrophennachrichten, erläutert Intendantin Sonja Anders: "Wie reagieren wir auf Gewalt, auf Kränkung oder Ungerechtigkeit? Was stabilisiert, was zerstört unseren Zusammenhalt?" Dabei erzähle die Uraufführung von Michel Friedmans "Fremd" etwa von der Suche nach Zugehörigkeit und fragt, wie ein "Wir" aussehen könnte, das für alle zugänglich ist. Und auch "Der kleine Prinz" von Antoine de Saint-Exupéry suche in einem materialistisch ausgerichteten Universum nach der Verbindung zwischen Erkennen und Lieben, führt Anders aus. So könne das Publikum mit Shakespeares "Richard III." einen Charakter erleben, dessen Kalkül und Machtstrategien verblüffend heutig erscheinen. Umso wichtiger sei es, Gerechtigkeit aus vielen verschiedenen Perspektiven zu beleuchten, wie es zum Beispiel Sivan Ben Yishais neue Version von Ibsens "Nora" oder Suzie Millers "Prima Facie" tun. Das Theater Lübeck freut sich zurzeit besonders auf die beiden Eröffnungsproduktionen im Schauspiel: In "Shockheaded Peter" geht es um die Frage, mit welchen Angstbildern wir uns und unsere Kinder konfrontieren - das alles mit dem britischen Humor und der Musik der Tiger Lillies, heißt es auf Nachfrage von NDR Kultur. Dabei spielen auch zukünftige Angstbilder eine große Rolle: Denn am Bühnenbild wurde unter Einbeziehung einer künstlichen Intelligenz erzeugt, die die Struwwelpetergeschichten bildlich umgesetzt hat. Im Großen Haus steht Oscar Wildes klassische Komödie "Bunbury" in den Startlöchern: dort beschäftige sich Cilli Drexel mit der sozialen Rolle, die alle Menschen in unterschiedlichen Situationen im Alltag spielen und die die Charaktere in "The Importance of Being Earnest" (so der Originaltitel) dazu bringt, am Ende nicht mehr zu wissen, wer sie selbst eigentlich sind. Auch für die neue Spielzeit wird der Lübeck-Bezug wieder wichtig sein: "Wir freuen uns, mit Schorsch Kamerun einen Star der Regie-Szene gewonnen zu haben, der ganz nebenbei auch noch aus der Gemeinde Timmendorfer Strand stammt.", teilt Sprecherin Julia Voije mit. Er habe über die am Timmendorfer Strand Ende des zweiten Weltkriegs gesunkene "Cap Arcona" ein Riesenspektakel mit Band und Schauspieler:innen für die große Bühne entwickelt. Auch Helge Schmidt, der für seine Dokumentartheaterarbeiten den deutschen Theaterpreis "Der Faust" gewonnen hat, ist schon seit Langem in Lübeck unterwegs und recherchiert zum Brandanschlag auf eine Asylbewerber:innenwohnheim in der "Hafenstraße". Außerdem kehre mit Pit Holzwarth ein alter Stadtbekannter zurück: Der ehemalige Schauspieldirektor wird in den Kammerspielen "Platonow" inszenieren. Was ebenfalls viele Lübecker:innen freuen dürfte: die beliebten Stadtraumprojekte werden weitergeführt: "Letzte Lieder" wird das Theater Lübeck an einen Ort der Sepulchralkultur in der Stadt führen und das große Freilichtprojekt zum Ende der Spielzeit "Moby Dick" wird vor dem Walfischskelett im Innenhof des Museums für Natur und Umwelt - dem Domhof - stattfinden. Im Musiktheater steht in der neuen Spielzeit das Verhältnis zu Russland und zur russischen Kultur im Fokus, weshalb gleich zu Beginn der Spielzeit zwei russische Klassiker, die Oper "Eugen Onegin" von Pjotr Tschaikowsky (nach Puschkin) und das Ballett "Cinderella" von Sergej Prokofjew, für den Spielplan ausgewählt wurden. In einer Zeit, in der in vielen Bereichen (Ökonomie, Wissenschaften, Städtepartnerschaften etc.) die Verbindungen Westeuropas zu Russland gestört, wenn nicht gar ganz abgebrochen sind, scheint dem Theater Lübeck die Beschäftigung mit der russischen Geschichte und Tradition umso mehr von hoher Relevanz zu sein, heißt es zur Begründung. Im Musiktheater werden die großen Fragen der Gegenwart häufig im Spiegel von jahrtausendealten Mythen verhandelt. "Faust" von Gounod (nach Goethe) und "Elektra" von Richard Strauss mit Text von Hugo von Hofmannsthal nach Sophokles thematisieren sämtliche existenzielle Fragen, die sich Menschen in Krisenzeiten stellen. Auch in Lübeck wird also der Umgang mit Krisenzeiten verhandelt. Dabei werde unter anderem die Frage behandelt, in welchem Verhältnis Gewalt und Rache stehen und wie der Teufelskreis aus beidem durchbrochen werden könnte (so in "Elektra"), bzw. wie der innere Zusammenhang von erotischem Begehren und tödlichem Egoismus ist (so in "Faust"). In beiden Stücken gehe es zentral auch um Aspekte von Militär, Krieg und Destruktion einerseits, Sehnsucht nach Frieden andererseits. So sei alles, was das Haus hinsichtlich des aktuellen Kriegs in der Ukraine beschäftigt, bereits in diesen klassischen Werken angelegt und reflektiert. In anderer ästhetischer Form und auf durchaus unterhaltsame, aber nicht minder ernsthafte Weise, stelle sich die Frage nach Gewalt und Rache als Conditio Humana auch in dem Musical "Sweeney Todd" von Stephen Sondheim, das in dieser Spielzeit erstmals in Lübeck präsentiert wird. Die komische Oper "Die Regimentstochter" von Donizetti begegne dem Militärischen dagegen mit subversivem und anarchischem Witz, mit dem Ziel, militaristischen Ungeist zu zersetzen. Das Staatstheater Braunschweig hat den Leitspruch "Fühlst Du mein Herz schlagen?" zum Motto der Spielzeit auserkoren. Die neue Spielzeit konzentriere sich in fast allen Produktionen auf die große emotionale Kraft des Theaters und der Musik. Das Publikum des Schauspiels sei dazu eingeladen, sich auf eine ästhetische Entdeckungsreise zu begeben und die Sinne zu schärfen. Den Auftakt dazu macht Nino Haratischwilis Roman "Das mangelnde Licht", ein Ausflug in die gewaltvolle georgische Geschichte und gleichzeitig ein kraftvolles Plädoyer für die Freundschaft. Nach dem großen "Ring"-Projekt in der vergangenen Spielzeit setze das Haus außerdem die spartenübergreifenden Projekte fort, zu sehen sind dabei "Körperfestung / Herzog Blaubarts Burg" nach Béla Bartók (Tanz und Musiktheater), "Koma" von Georg Friedrich Haas (Musiktheater mit Schauspieler:innen) und die beliebte "Carmina Burana" von Carl Orff (Tanz, Orchester und Musiktheater). Das mache so konsequent kein Mehr-Sparten-Haus in Deutschland, betont Sprecher Johannes Ehmann: "Dabei entstehen unglaublich dynamische Kooperationen innerhalb eines Theaters und zwischen den Abteilungen, die sehr spannende Ergebnisse bringen!" Ein besonderes Jubiläum steht auch für das "JUNGE! Staatstheater" an, das als Sparte für Kinder- und Jugendtheater vor 40 Jahren gegründet wurde. Das werde unter anderem mit der Weihnachtsproduktion: "Das doppelte Lottchen" nach Erich Kästner gefeiert. Und auch regionale Bezüge scheinen in Braunschweig hoch im Kurs zu stehen: Bernhard Mikeskas "Mädchenmörder :: Brunke - Eine VR-Inszenierung mit Thomas Brasch" erzählt die Geschichte des deutschen Mädchenmörders Karl Brunke. Er wurde 1887 in Braunschweig geboren und starb auch 1906 dort. Er war die zentrale Figur eines Verbrechens im Jahr 1905, das wegen seiner psychologischen Verwicklungen in die Kriminalgeschichte einging. An Alma Hoppes Luststpielhaus in Hamburg stehen vor allem gerade zwei Fragen im Fokus: Wie geht es weiter bzw. geht es weiter mit Förderungen für Kultur? Und: Wie läuft der Neustart nach Umbau/Renovierung. Bereits Premiere gefeiert hat die neue Hausproduktion von Jan-Peter Petersen: "zu spät ist nie zu früh" - dabei widmet sich der Schauspieler und Autor in gewohnter Manier Polit-Skandalen, Affären und peinlichen Alltagssituationen. Im Dezember soll mit "Das Ende vom Anfang" von Alma Hoppe 3.0 die zweite Hausproduktion der Spielzeit Premiere feiern. Am Oldenburgischen Staatstheater stehen die Zeichen dagegen in dieser Saison auf Wechsel. Denn es wird die zehnte und letzte Spielzeit unter Generalintendant Christian Firmbach. Auf der Agenda daher: viele Wiederaufnahmen zum Abschied, Kolleg:innen, die weiterziehen und Vorbereitungen auf die Zeit mit Georg Heckel ab August 2024. Das Theater Vorpommern stellt die neue Spielzeit passend zum anstehenden 250. Geburtstag von Caspar David Friedrich im kommenden Jahr unter das Motto "Licht!". Immer wieder war das Haus in den letzten Monaten in den Schlagzeilen. Am Standort Greifswald ist das Große Haus wegen dringend notwendiger Sanierung geschlossen, im Winter strich die Stadt das als Ersatzspielstätte geplante Theaterzelt, im Juni trat Intendant Ralf Dörnen zurück. Nun kann zur Überbrückung im Kaisersaal der Greifswalder Stadthalle gespielt werden: "Licht am Ende des Tunnels" für Schauspieldirektorin Uta Koschel.
NDR
Welche großem Themenschwerpunkte zeichnen sich für die neue Spielzeit an den Theatern im Norden ab? Viele Häuser beschäftigen die aktuellen Krisen und setzen auf Themen mit Lokalbezug.
Theater, Neue Spielzeit 2023/2024, Schauspiel Hannover, Theater Lübeck, Oldenburgisches Staatstheater, Staatstheater Braunschweig, Alma Hoppes Luststpielhaus,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland
NDR Kultur
https://www.ndr.de/kultur/Angstbilder-und-Krisen-Theater-starten-in-neue-Spielzeit,theater3592.html
Jetzt abstimmen: Film aus SH für Bremer Fernsehpreis nominiert
Es sollte keine gewöhnliche Nachtschicht werden für Michelle Krumpeter, als sie im November 2023 mit NDR Schleswig-Holstein Reporterin Pia Klaus verabredet war. Wie läuft so ein Dienst bei der Geburtshilfe der Schön-Klinik in Rendsburg (Kreis Rendsburg-Eckernförde) ab? Das wollte Klaus zusammen mit ihrem Team um Berit Ladewig und Anna-Lena Traub herausfinden. Eine Nacht lang durften sie Krumpeter über die Schulter blicken, während diese ihrem Traumberuf nachging und Frauen bei der Geburt unterstützte. Der von Pia Klaus für den Bremer Fernsehpreis 2024 nominierte Film zeigt auf ergreifende Weise, dass pure Begeisterung und tiefe Trauer auf der Station manchmal nah beieinander liegen. "Der Dreh ist mir noch lange im Kopf geblieben. Ich war beeindruckt von der Arbeit von Michelle Krumpeter, wie sie mit der Verantwortung, die ihr Beruf mit sich bringt, umgeht - und wie nah Glück bzw. Freude und Trauer sich dabei sind. Ich konnte innerhalb dieser Nachtschicht ganz gegensätzliche Facetten des Hebammen-Berufs kennenlernen: die schönen, aber auch die traurigen. Die Begeisterung und Hingabe von Michelle Krumpeter für ihren Beruf haben mich fasziniert, gerade im Hinblick auf die zum Teil sehr schweren Arbeitsbedingungen (lange Dienstzeiten, unangepasste Löhne und wenig gesellschaftliche Wertschätzung). Es war mir wichtig, dies in meinem Beitrag dem Publikum zu vermitteln, indem ich die Hebamme für sich sprechen lassen habe und meine Rolle und meinen Sprechertext ganz bewusst im Hintergrund gehalten habe."  Pia Klaus, Autorin des Beitrags "Durch die Nacht mit einer Hebamme" Der Publikumspreis zeichnet exzellenten Regionaljournalismus aus und läuft in diesem Jahr unter dem Motto "Nah dran" - 24 Produktionen aus der gesamten ARD wurden eingereicht. Bis zum 27. September können Sie auf der Seite des Wettbewerbs abstimmen.
NDR
Ihr Berufsalltag ist ein emotionales Auf und Ab. Wir durften Michelle Krumpeter in einer Nachtschicht begleiten.
ARD, Fernsehpreis, Digitalpreis, Regionaljournalismus, radiobremen, Abstimmung,Fernsehen,Schwangerschaft,Journalismus,Kreis Rendsburg-Eckernförde
Schleswig-Holstein
2024-09-04T10:10:57.613+02:00
2025-11-17T19:30:00.000+01:00
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Jetzt-abstimmen-Film-aus-SH-fuer-Bremer-Fernsehpreis-nominiert,fernsehpreis302.html
Auf Gut Herbigshagen Landwirtschaft, Tiere und Natur erleben
Schwerpunkt sind Nutztier-Rassen, die früher in der Region heimisch waren, heute aber vom Aussterben bedroht sind. Ein historisches Stallgebäude bietet Platz für rund 150 Tiere, darunter auch Esel, Schafe und Kaninchen. Außerdem gibt es ein Bienenhaus und einen Naturlehrpfad. In einem Damwild-Gatter leben mehrere der weiß gefleckten Waldtiere. Eine Besonderheit ist das Natur-Erlebniszentrum. In der Ausstellung können große und kleine Besucher verschiedene Lebensräume der Region spielerisch kennenlernen. Vom vom Frühjahr bis zum Herbst lädt das Zentrum zudem zu verschiedenen Veranstaltungen ein. Dazu gehören geführte Wanderungen, ein Kunsthandwerker- und Kräutermarkt und Fledermaus-Exkursionen. Nach Absprache ist zudem Esel-Trekking möglich. Unterhaltsam für Familien ist das Outdoor-Escape-Spiel, bei dem die Mitspielenden innerhalb von zwei Stunden ein kniffliges Rätsel lösen müssen. Zur Arbeit des Zentrums gehören auch Projekte mit Kindergärten und Schulklassen. Im Schulbauernhof wachsen typische Blumen, Kräuter sowie Obst- und Gemüsepflanzen. Betreiber des Erlebniszentrums in Südniedersachsen nahe Duderstadt ist die Heinz Sielmann Stiftung. Sie wurde 1994 von dem renommierten Tierfilmer gegründet, der dort auch seine letzte Ruhestätte hat.
NDR
In der Bio-Gärtnerei Sannmann sorgt die Möhrenfliege immer wieder für Ausschuss, denn die Larven bohren Gänge in die Möhren. Die Rinder der Sannmanns haben nichts dagegen. In der alten Scheune auf Gut Herbigshagen verpasst Daniel Wehmeyer einem neugeborenen Kalb seine Ohrmarken und kontrolliert, ob das Tier gut gedeiht. Die Mutterkuh wacht argwöhnisch darüber.
Heinz Sielmann, Natur-Erlebniszentrum, Zoo, Tierpark, Nutztierrassen, Coburger Fuchsschaf, Gut Herbigshagen, Duderstadt,Natur,mit Kindern
Ratgeber
Reise
2025-03-07T11:15:53.785+01:00
2026-02-18T04:40:00.000+01:00
https://www.ndr.de//ratgeber/reise/tierparks/Auf-Gut-Herbigshagen-Landwirtschaft-Tiere-und-Natur-erleben,herbigshagen114.html
Energieminister zu Gast in SH: Wärmewende und Kosten im Fokus
von Fabian Boerger Hoher Besuch im Norden: Noch bis Freitagnachmittag findet in Kiel die Energieministerkonferenz (EMK) statt. Schleswig-Holstein hat in diesem Jahr den Vorsitz des noch jungen Gremiums inne und hat die Fachministerinnen und -minister von Bund und Ländern in die Landeshauptstadt eingeladen. In Deutschland gibt es viele verschiedene Ansätze zur Energiewende. Jedes der 16 Bundesländer bringt eigene Impulse ein. Mithilfe der Konferenz sollen die einzelnen Fäden zusammengeführt, koordiniert und am Ende zu einer gemeinsamen Energiewende verwoben werden. Was im Allgemeinen einfach klingt, bringt im Detail zahlreiche Debatten und mitunter weitreichende Themen mit sich, die im Rahmen der Konferenz besprochen werden sollen. Laut Schleswig-Holsteins Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) hat sich das Format in seiner jungen Geschichte bereits bewährt. Vor allem nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine und der daraus resultierenden Energiekrise habe man von dem Forum profitiert und die Versorgung sowohl mit Gas als auch Strom sicherstellen können, sagte er. Damals wurden im Rahmen der EMK zum Beispiel Fragen diskutiert, wo die schwimmenden LNG-Terminals hinkommen, wie Genehmigungsverfahren beschleunigt und wo neue Leitungen gelegt werden können. Das sei in der Runde besprochen und gemeinsam koordiniert worden, so Goldschmidt. "Deutschland hat der Energieministerkonferenz viel zu verdanken." Bei dem diesjährigen Treffen in Kiel dürften vor allem drei Themen im Fokus stehen:   Das Thema Wärmewende dreht sich vorrangig um die Frage, wie künftig geheizt werden soll, wenn fossile Energien nicht mehr zur Verfügung stehen. Hier spielt auch die Versorgung der Haushalte mit Fernwärme eine Rolle - also wie günstige und gleichzeitig klimaneutrale Wärme gefördert werden kann.  Vor allem bei der Finanzierung der Wärmewende ist mit lebhaften Diskussionen zu rechnen. 500 Millionen Euro hat der Bund bisher für die erstmalige Erstellung von Plänen zur Wärmeversorgung der Länder zugesagt. Allerdings sind die Gemeinden verpflichtet, diese Pläne fortzuschreiben und umzusetzen. "Das wird weitere Kosten auslösen, die nicht bei den Gemeinden oder Ländern hängen bleiben dürfen", sagt der schleswig-holsteinische Energie-Staatssekretär, Joschka Knuth (Grüne). Ein weiteres Thema wird vor allem aus Sicht von Verbraucherinnen und Verbrauchern eine Rolle spielen. Dabei geht es um die Preisbildung bei Wärmenetzen. Die schleswig-holsteinische Landesregierung will dazu eine Reform der Fernwärmeverordnung anstoßen. Hintergrund ist, dass die Preise für Fernwärme laut Verordnung anhand vergleichbarer Brennstoffe berechnet werden. Weil fossile Brennstoffe etwa durch die CO2-Bepreisung im Preis steigen, führt das bisher auch zu steigenden Kosten bei der Fernwärme. Ein Widerspruch - findet die Landesregierung - bei einem Wärmenetz, dass rein aus erneuerbaren Energien gespeist wird. Außerdem wird die im Februar von der Bundesregierung beschlossene Kraftwerksstrategie auf der Agenda stehen. Dabei steht die Frage nach der bundesweiten Versorgungssicherheit im Vordergrund. Um klimaschädliche Kohlekraftwerke zu ersetzen, sollen kurzfristig neue Gaskraftwerke gebaut werden und einspringen, wenn die Nachfrage nach Strom nicht über Wind- oder Sonnenenergie gedeckt werden kann. Die nördlichen Bundesländer - als Vorreiter bei den erneuerbaren Energien - tun sich schwer, die Kosten für jene Ersatzkraftwerke mitzutragen, die den hohen Energiebedarf des Südens und dessen Industrie decken sollen. Umweltminister Tobias Goldschmidt (Grüne) forderte deshalb, verschiedene Preis-Zonen für Strom einzurichten und damit Verbraucher im Norden zu entlasten. Zu dem Vorstoß aus Schleswig-Holstein gab es im Vorfeld der Konferenz bereits harsche Kritik. Die Landesverbände des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB) der Bezirke Nord und Bayern warnen in einem gemeinsamen Positionspapier vor einer Teilung des Strommarktes, da es Unternehmen und private Unternehmen verunsichere.  Die Strom-Preis-Zonen würden eine Spaltung in zwei Regionen bewirken, sagt auch Simone Peter, Präsidentin des Bundesverbandes Erneuerbare Energien. Eine Region, in der sich Erneuerbare Energien lohnen, aber keine Sektorenkopplung, bei der Strom- und Wärmeproduktion verbunden werden. Und eine Region, bei der es umgekehrt der Fall ist. Das sei ein fataler Irrweg, so Peter.   Außerdem richteten sich die Gewerkschaften mit einem Appell an die Teilnehmenden der Konferenz, sich für eine Reform der Schuldenbremse einzusetzen. Statt zu sparen, müsse nicht nur in den Energiesektor, sondern auch in Mobilität, Infrastruktur und Daseinsvorsorge investiert werden. Begonnen hat das Treffen bereits am Mittwoch, als die Staatssekretäre von Bund und Ländern zusammengekommen sind. Heute stoßen die Fachministerinnen und -minister der Länder dazu. Neben Verhandlungen steht für die Teilnehmenden ein Besuch des GEOMAR Helmholtz Zentrums für Ozeanforschung auf der Tagesordnung, wo sie sich über die Auswirkungen der Klimakrise auf die Meere sowie die Bedeutung von Offshore-Windenergie auf die Küsten-Ökologie informieren werden. Am Freitag sollen die Beschlüsse gefasst werden. Ob und auf welche man sich an der Kieler Förde verständigen wird, werden die Ministerinnen und Minister am Freitagnachmittag bekannt geben. Ein nächstes Treffen wird es voraussichtlich im Herbst in Brunsbüttel (Kreis Dithmarschen) geben.
NDR
Für drei Tage kommen die Energieministerinnen und -minister der Länder und des Bundes in Kiel zusammen. Bei den Gesprächen stehen unter anderem die Themen Wärmewende und Energiekosten im Fokus.
Energieminister, Wärmewende, Energiekrise, Konferenz, Fernwärme, Kraftwerksstrategie,Heizen,Energiewende,Energie,NDR
Schleswig-Holstein
https://www.ndr.de/nachrichten/schleswig-holstein/Energieminister-zu-Gast-in-SH-Waermewende-und-Kosten-im-Fokus,energieministerkonferenz102.html
Richtfest: Erweiterungsbau für Naturgrundschule in Plate
Die Gemeinde Plate (Landkreis Ludwigslust-Parchim) feierte das Richtfest für den Erweiterungsbau der Naturgrundschule. Vier Millionen Euro der Kosten trägt das Land. Zusätzlich erhält die Gemeinde vom Landkreis eine Millionen Euro aus dem Schulbauprogramm. Der Erweiterungsbau soll die bestehende Grundschule ausbauen sowie neue Horträume für bis zu 140 Kinder bieten. Der Erweiterungsbau wird in drei Abschnitten durchgeführt. Bis Juli 2026 soll das Projekt abgeschlossen sein.
NDR
Mehr als zwölf Millionen Euro kostet der Erweiterungsbau der Naturgrundschule in Plate.
Aktuell, News, Aktuelles, Nachrichten, Neuigkeiten, Mecklenburg-Vorpommern, MV, Mecklenburg Vorpommern, mv news, news mv
Mecklenburg-Vorpommern
Region Westmecklenburg
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/westmecklenburg/Richtfest-Erweiterungsbau-fuer-Naturgrundschule-in-Plate,mvregioschwerin1052.html
Stau nach Unfall auf A23 im Kreis Pinneberg
Auf der A23 hat sich am frühen Dienstagmorgen (25.3.) bei Tornesch (Kreis Pinneberg) ein Auto überschlagen. Laut Rettungsleitstelle wurden dabei drei Personen verletzt, eine davon wurde mit lebensgefährlichen Verletzungen ins Krankenhaus gebracht. Von den beiden anderen leicht verletzten Insassen, kam eine ebenfalls in eine Klinik. Die Einsatzkräfte wurden kurz vor sechs Uhr alarmiert. Die A23 war für die Bergungsarbeiten in Richtung Süden zwischen Tornesch und Pinneberg-Nord bis kurz vor 7 Uhr voll gesperrt. Mittlerweile ist die Strecke wieder freigegeben.
NDR
Am frühen Dienstagmorgen hat sich laut Leitstelle ein Fahrzeug überschlagen. Drei Personen wurden verletzt, eine davon lebensgefährlich.
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Schleswig-Holstein
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Hassan träumt davon, seine Familie wiederzusehen
Wenn Hamsa Mahamed Hassan neben seinen Mitspielern auf dem Fußballplatz steht, dann kann der 36-Jährige abschalten, er kann vergessen, dass seine Familie weit weg ist. Hassan kommt aus Somalia. Er spielt in Lehrte in der Region Hannover Fußball im Team Mandela, der ersten Fußballmannschaft in Norddeutschland, die komplett aus Flüchtlingen besteht und am offiziellen Spielbetrieb in der Kreisklasse teilnimmt. Fünf Jahre hatte er keinen Kontakt zu seiner Frau und seinen beiden Kindern. Er wusste noch nicht einmal, ob sie überhaupt noch am Leben sind. Bis vor wenigen Wochen, da bekommt er über eine Facebook-Bekanntschaft die Telefonnummer seiner Frau heraus. Nun weiß er: Den Kindern und ihr geht es gut. Sie leben in der somalischen Hauptstadt Mogadischu und mussten fünf Jahre lang damit rechnen, dass Hassan seine Flucht nach Europa nicht überlebt hat. Schon 2007 musste Hassan mit seiner schwangeren Frau und dem ersten Kind aus Somalia fliehen, weil sein Vater sich gegen das Regime aufgelehnt hatte und die ganze Familie verfolgt wurde. Zwei Jahre leben sie unter schwierigsten Bedingungen in einem Flüchtlingslager im Jemen. Dann trifft die Familie die gemeinsame Entscheidung, dass Hassan die Flucht nach Europa alleine probieren soll und seine Familie nachholt, wenn er einen sicheren Platz zum Leben gefunden hat. Über Äthiopien und den Sudan erreicht Hassan nach mehreren Monaten Libyen. Doch gerade, als er ein winziges Schlepper-Boot Richtung Europa besteigen will, schnappt ihn das Militär und steckt ihn ins Gefängnis. 26 Monate verbringt er dort in einem winzigen Raum mit 60 anderen Gefangenen. 2011 kommt er überraschend frei und erreicht schließlich doch noch mit einem kleinen Boot die italienische Insel Lampedusa. Doch der Kontakt zu seiner Familie ist abgerissen. Noch nicht einmal ein Foto von seinen Liebsten ist ihm geblieben. Nach mehreren Monaten in Italien führt ihn sein Weg weiter in die Schweiz, wo er für eine längere Zeit bei einem Verwandten unterkommt. Doch die Schweizer schicken ihn zurück nach Italien, wo Hassan allerdings alles andere als glücklich ist. Er entscheidet sich, seine Flucht nach Deutschland fortzusetzen. 2013 lässt er sich in Braunschweig registrieren und wird von da aus nach Lehrte weiter verteilt. Erst hier, in Lehrte, bekommt er erstmals das Gefühl, willkommen zu sein. Fußball-Trainer Dirk Ewert holt ihn ins Team Mandela. Nur seine Familie, die sucht er auch von Lehrte aus zwei Jahre lang vergeblich. Bis vor wenigen Wochen. Jetzt, wo er wieder Kontakt zu seiner Familie hat, träumt er davon, Frau und Kinder nach Lehrte zu holen. Doch er weiß, dass das noch ein sehr langer Weg sein wird. Schließlich ist selbst sein Aufenthalt hier in Deutschland im Moment nur befristet. Hassan ist auf der Suche nach Arbeit, um seine Familie in Somalia finanziell unterstützen zu können. Am meisten würde er sich im Moment über ein Foto von seiner Frau und den beiden Kindern freuen.
NDR
Der 36-jährige Hamsa Mahamed Hassan musste 2007 aus seiner Heimat Somalia fliehen. Nun spielt er in der ersten norddeutschen Fußballmannschaft, die nur aus Flüchtlingen besteht.
Flüchtlinge, Langzeitbeobachtung, Auftakt, Porträt, Hamsa Mahamad Hassan, Lehrte,Migration,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland
Niedersachsen
Studio Hannover
2016-12-17T14:54:07.769+01:00
https://www.ndr.de//nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/fluechtlinge/Hassan-traeumt-davon-seine-Familie-wiederzusehen,hassan110.html
HSV: Ein System droht zu implodieren
von Tobias Knaack Bräuchte es ein Bild für die Harm-, Hilf- und Ideenlosigkeit des HSV im Dezember 2023, es wäre die Brustannahme von Paderborns Keeper Pelle Boevink am Sonnabend bei Paderborns Sieg im Volksparkstadion. In einer hohen Bogenlampe segelte ihm, ohne dass auch nur ein Hamburger in der Nähe gewesen wäre, der Ball entgegen. Ernstzunehmender Abschluss, geschweige denn Torgefahr? Fehlanzeige! Stattdessen Brustannahme. Kurz vor Ende der Partie. Höchststrafe für die untauglichen und konzeptlosen Bemühungen der Hamburger, dieser Partie noch eine Wendung zu geben und die Heimsieg-Serie von sieben Erfolgen hintereinander auszubauen - oder wenigstens ein Remis zu holen. Die erneut gut 52.000 Zuschauenden im Volkspark quittierten die Szene mit einem entsetzten Raunen. Poevinks Brustannahme, sie ist Sinnbild für eine negative Entwicklung der Walter-Elf seit dem fünften Spieltag, die mit dem Ende der weißen Weste im Volkspark, der ersten Niederlage zu Hause seit 14 Monaten, ihren vorläufigen Tiefpunkt gefunden hat. Das souveräne - und beinahe zu niedrig ausgefallene - 3:0 gegen Bundesliga-Absteiger Hertha BSC war die letzte durchgehend souveräne Partie der Hanseaten. Das war im August. Es war ein Spiel, das den Ansprüchen eines selbsternannten und auf eine Art auch selbstverständlichen Aufstiegskandidaten - zumal im sechsten Jahr - gerecht wurde. Dominant im Auftreten, stark im Pressing, konsequent im Abschluss: Es war ein Schritt zu mehr Seriosität. Im sechsten Anlauf, so schien es, könnte es mit dem ersehnten Aufstieg in die Bundesliga klappen. Seither liegt der HSV - immerhin die beste Zweitliga-Auswärtsmannschaft der vergangenen Saison - aber auf fremden Plätzen komplett brach, hat gerade noch magere drei Punkte geholt. Die sieben Heimsiege aus sieben Spiele kaschierten die Abwärtsspirale, dabei ist seit Monaten offensichtlich: Die Hamburger haben - allen Heimsiegen und Punkten zum Trotz - keine Konstanz. Spätestens das schmucklose bis glückliche 2:1 gegen Eintracht Braunschweig hatte das eigentlich verdeutlicht. Der Verlust des Heimnimbus am Sonnabend hat die Probleme nun endgültig schonungslos aufgezeigt. Diese Mannschaft, sofern man sie fußballerisch als solche bezeichnen kann, hat allen anderslautenden Beteuerungen zum Trotz keine Geschlossenheit, keinerlei gemeinsames Konzept. Vor allem funktioniert das Positionsspiel des Teams in Walter-Jahr drei nicht (mehr): Offensiv zeigt sich das in irrlichternden Laufwegen, unzureichend ausgespielten Umschaltsituationen und einem zusammenhanglosen Möchtegern-Pressing, das de facto keinerlei Druck auf den Gegner ausübt. Am anderen Ende ist - und das fängt in der Offensive an -, die gedankliche Trägheit augenfällig, zweite Bälle zu gewinnen. Das führt in der Konsequenz dazu, dass sich den Gegnern mit ein, zwei Pässen riesige Räume bieten. Das System wird endgültig dadurch entblößt, dass die Mannschaft in entscheidenden Duellen in aller Regelmäßigkeit den Kürzeren zieht. Die Mannschaft ist im bisherigen Saisonverlauf wiederholt von Zwei-Tore-Rückständen zurückgekommen, sie hat die viel beschrieene "Mentalität" wiederholt bewiesen. Neu war gegen den SCP, dass diese bedingungslose Bereitschaft und Leidenschaft, eine Aufholjagd zu starten, nicht sichtbar wurde. Und so ist die Konstante der bisherigen Saison die Fahrlässigkeit, mit der Chancen nicht erkannt und ausgelassen werden. Ausgelassene Möglichkeiten, die dem HSV wehtun - im Kleinen in einzelnen Spielsituationen, im Großen im Gewinnen von Spielen. Eine offensiv starke, aber defensiv instabile Mannschaft wie Paderborn nicht höher zu pressen und zu (weiteren als den ohnehin vielen) Fehlern zu zwingen, ist eine ausgelassene Chance. Gegen einen starken Spieler wie Herthas Fabian Reese keine Anpassungen vorzunehmen, ist eine ausgelassene Chance. Das mündet im Ausscheiden im Pokal - oder dem erstmaligen Federnlassen zu Hause in der Liga. Die negative Entwicklung aber geht weit über die Leistungen auf dem Feld hinaus. Walter und Manager Jonas Boldt ist anzurechnen, dass sie es in den vergangenen Jahren geschafft haben, ein Band zwischen Mannschaft, Verein und Fans zu schaffen. Doch das Band droht zu reißen. Hatte die Kurve nach dem leichtfertig hergeschenkten Weiterkommen im Pokal in Berlin am Mittwoch schon keine bedingungslose Aufmunterung mehr gezeigt, war dies gegen Paderborn nach dem 1:2 im Volkspark deutlich zu spüren. Der Rückhalt, er bröckelt. Pfiffe gab es nicht, sehr wohl aber wachsende Zurückhaltung und Skepsis. In einer derart engen und ausgeglichenen Zweiten Liga sind die Unfähigkeit oder der Unwille, sich auf Gegner und ein sich situativ entwickelndes Spiel einzustellen, verhängnisvoll - und werden absehbar zum erneuten Verfehlen der selbst gesteckten Ziele führen. Der Frust mit den zusammenhanglos wirkenden Auftritten der Mannschaft, er steigt. Das Spiel des HSV, es stand in den vergangen Jahren oftmals für Spektakel - Gegentore und Rückschläge eingepreist. Doch das Spektakel, es ist passé: Nach dem Liga-Spiel gegen die Hertha im August hatte der HSV nach fünf Partien 13:5 Tore, die Bilanz aus den zurückliegenden elf Partien: 18:17 Tore. Eine Statistik, die eines Aufstiegskandidaten nicht würdig ist. Nun mag die Saison noch lang sein, der Zustand des HSV im Dezember ist aber alarmierend, denn jenseits des Sportlichen droht gerade etwas wegzubrechen, das durchaus zurecht in den vergangenen zwei Jahren als Faustpfand verstanden wurde: das Band Trainer-Mannschaft-Fans. Und so droht das System, das die Hamburger in den vergangenen Jahren mühevoll aufgebaut haben, im Dezember 2023 zu implodieren. Auf dem Platz und außerhalb. Wie unruhig das Weihnachtsfest im schwarz-weiß-blauen Teil der Hansestadt wird, hängt davon ab, wie die Mannschaft das Spiel zum Jahresausklang am kommenden Sonnabend in Nürnberg gestaltet (13 Uhr, im NDR Livecenter) - aber auch davon, was die Konkurrenz macht und wie groß der Rückstand sein wird. Und diese Abhängigkeit, das war das Versprechen, sie sollte im Walter-System des dogmatischen Bei-sich-Bleibens und Selbstbestimmens eigentlich kein Faktor sein.
NDR
Mit dem 1:2 gegen den SC Paderborn hat Fußball-Zweitligist HSV seine weiße Weste zu Hause eingebüßt. Es ist der neue Tiefpunkt einer Entwicklung, die das System von Trainer Tim Walter infrage stellt und die das Potenzial hat, die Stimmung zum Kippen zu bringen. Eine Analyse.
Hamburger SV, HSV, Hamburg, Volksparkstadion, SC Paderborn,HSV,2. Bundesliga,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland
Sport
Fußball
https://www.ndr.de/sport/fussball/HSV-Ein-System-droht-zu-implodieren,hsv27966.html
1937: Hamburg bekommt neue Stadtteile
Hamburg war nicht immer eine Großfamilie. Die heutigen "Familienmitglieder" Altona, Harburg-Wilhelmsburg und Wandsbek sind erst seit dem 1. April 1937 dabei. An dem Tag musste Preußen diese Gebiete an die Hansestadt abtreten. Dies sah das Groß-Hamburg-Gesetz vor, das die Nationalsozialisten einige Wochen zuvor erlassen hatten. Mit Vollzug des Groß-Hamburg-Gesetzes nach einer zwölfmonatigen Übergangsphase verdoppelte sich die Fläche Hamburgs am 1. April 1938 fast - von 415 auf 745 Quadratkilometer. Die Zahl der Einwohner stieg um knapp 500.000 auf 1,68 Millionen. Die nationalsozialistische Regierung versprach sich von dem Schritt eine Stärkung des Hamburger Hafens - und somit der deutschen Wirtschaft, die schon längst auf den Krieg ausgerichtet war. Denn die Landesgrenze zwischen Preußen und Hamburg, die sich mitten durch das Hafengebiet zog, hatte sich als hinderlich für den Handel erwiesen. Allerdings musste Hamburg 1937 auch einige Gebiet an Preußen abtreten - in einer Art Tausch. So gingen Cuxhaven und die Nordseeinsel Neuwerk an die preußische Provinz Hannover - Großhansdorf, Schmalenbeck und Geesthacht an die preußischen Kreise Stormarn und Lauenburg. 1969 ging Neuwerk im Austausch gegen einzelne noch zu Hamburg gehörende Geländestücke in Cuxhaven aus niedersächsischem Besitz wieder zurück an die Hansestadt. Letzten Endes überwog aus Hamburger Sicht der Gebietsgewinn bei Weitem. Aus dem Landkreis Stormarn wurden Bergstedt, Billstedt, Bramfeld, Duvenstedt, Hummelsbüttel, Lemsahl-Mellingstedt, Lohbrügge, Poppenbüttel, Rahlstedt, Sasel, Steilshoop und Wellingsbüttel eingemeindet. Aus dem Landkreis Pinneberg kamen Lokstedt, Niendorf und Schnelsen hinzu und aus dem Landkreis Stade der Stadtteil Cranz. Bei der Teilung des Landkreises Harburg wurden Altenwerder, Finkenwerder, Fischbek, Francop, Gut Moor, Kirchwerder, Langenbek, Marmstorf, Neuenfelde, Neuland, Rönneburg und Sinstorf der Stadt Hamburg zugeschlagen. Die früheren Grenzen sind weitgehend aus dem Stadtbild verschwunden. Mithilfe alter Stadtpläne lassen sich die alten Grenzen aber ablaufen. NDR.de hat sich auf den Weg gemacht.
NDR
1937 trat das Groß-Hamburg-Gesetz in Kraft. Altona, Wandsbek und Harburg-Wilhelmsburg gehören seitdem zum Stadtgebiet. Mancherorts sind die alten Grenzen noch zu erahnen.
Groß-Hamburg-Gesetz, Jubiläum, 75 Jahre, Altona, Wandsbek, Wilhelmsburg ,NS-Zeit,Hamburger Geschichte,NDR,Norddeutscher Rundfunk
Geschichte
Chronologie
https://www.ndr.de//geschichte/chronologie/1937-Hamburg-bekommt-neue-Stadtteile,grosshamburggesetz101.html
Die neuen Pfefferkörner beim Hamburger Filmfest
Die neue Staffel der Pfefferkörner feierte am Sonntag, 29. September 2024 beim Michel Kinder und Jugend Filmfest im Cinemaxx Dammtor in Hamburg mit zwei brandneuen Folgen Premiere. Gezeigt wurden die Folgen 263 und 264 aus der 21. Staffel, in denen erstmals das neue Pfefferkörner-Team zu sehen ist. Außerdem haben die neuen Pfefferkörner, gespielt von Josefine, Noah, Mathieu, Ida und Tibet, zusammen mit Regisseur Philipp Scholz live vor Ort eure Fragen beantwortet.
NDR
Beim Michel Filmfest in Hamburg wurden exklusiv zwei Folgen der neuen Pfefferkörner-Staffel gezeigt. Auch die neuen Darsteller waren vor Ort.
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Die Pfefferkörner
Backstage
https://www.ndr.de//fernsehen/sendungen/pfefferkoerner/backstage/Tickets-fuer-die-Pfefferkoerner-Premiere-beim-Michel,michelfilmfest156.html
Aula
Eine Aula ist ein großer Raum. Zum Beispiel: • In einer Schule. • Oder in einer Universität. In einer Aula sind viele Veranstaltungen. Zum Beispiel: • Feiern. • Oder Konzerte.
NDR
Video
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NDR Fernsehen
Barrierefreie Angebote
https://www.ndr.de/fernsehen/barrierefreie_angebote/leichte_sprache/Aula,aulaleichtesprache100.html
Valentinstag: Fest der Liebenden - und des Blumenhandels
Alljährlich scheiden sich am Valentinstag die Geister: Die einen sehen den 14.Februar als willkommenen Anlass für Liebesbekundungen und Geschenke, die andere lehnen es strikt ab, sich am Wirbel um den "Tag der Liebenden" zu beteiligten. Für uneingeschränkte Freude sorgt der umsatzstarke Tag dagegen bei Juwelieren, Blumenhändlern und Pralinenherstellern. Wer der heilige Valentin genau war, dem im katholischen Heiligenkalender der 14. Februar gewidmet ist, ist nicht vollständig geklärt. Eine Legende berichtet von einem Bischof, der im dritten Jahrhundert im italienischen Terni gelebt hat. Er habe Männern geraten, nicht in den Krieg zu ziehen und Fremden Blumen aus seinem Klostergarten geschenkt. Für seine Friedensmission ließ ihn der Kaiser hinrichten. Einem Priester Valentin, der am 14. Februar 209 in Rom hingerichtet worden sein soll, sagt man nach, er habe heimlich Liebespaare getraut, die nach den Standesregeln nicht hätten heiraten dürfen. Als Brauch aus vorchristlicher Zeit bekamen Frauen im alten Rom am 14. Februar Blumen geschenkt, da man der Göttin Juno gedachte, der Beschützerin von Ehe und Familie. In England gilt der Valentinstag seit Jahrhunderten als "Tag der Verliebten", an dem gern Liebesbriefe und -karten verschickt werden, auch anonym. Der amerikanische Brauch, seine Partnerin oder den Partner mit einem kleinen Geschenk zu erfreuen, erreichte Deutschland erst mit US-Soldaten nach dem Zweiten Weltkrieg.
NDR
An kaum einem anderen Tag gehen bei Floristen so viele Sträuße über den Tresen wie am 14. Februar. Trotzdem ist der Valentinstag keine Erfindung der Blumen-Branche. Der Ursprung liegt weiter zurück.
Valentinstag, Liebe, Brauch, Kommerz, 14. Februar,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen
Ratgeber
Verbraucher
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Valentinstag-Schoener-Liebesbrauch-oder-reiner-Kommerz-,valentinstag382.html
Befreiungsschlag! Eintracht Braunschweig besiegt Paderborn
von Martin Schneider Die "Löwen" schließen damit am siebtletzten Spieltag in der Tabelle zum rettenden Ufer und Preußen Münster auf, die auf Rang 15 liegen. Der BTSV hat allerdings im Vergleich die deutlich schlechtere Tordifferenz, dennoch war der Sieg wichtig, da die Preußen am Sonnabend mit 0:1 in Düsseldorf verloren. Die Eintracht konnte zudem den SSV Ulm auf Platz 17 liegend distanzieren und mischt wieder kräftig mit im Kampf um den Klassenerhalt. "Wir sind fett dabei und haben alles in der eigenen Hand." Eintracht-Coach Daniel Scherning "Was uns heute ausgezeichnet hat: ganz viel Herz, Leidenschaft, gute Wechsel. So haben wir uns das Spiel hinten heraus erkämpft und nicht ganz so unverdient den Dreier mitgenommen. Es war eine sehr gute Leistung", sagte Eintracht-Trainer Daniel Scherning dem NDR. Und zu den Aussichten im Kampf um den Klassenerhalt: "Wir sind fett dabei und haben alles in der eigenen Hand. Der Weg ist noch weit. Wir haben einen Schritt getan, um unser großes Ziel zu erreichen, mehr aber auch nicht." Die Gäste waren zu Beginn die klar spielbestimmende Mannschaft und drückten die Braunschweiger in die eigene Hälfte. Bereits in der achten Minute hatte die Eintracht großes Glück, nicht in Rückstand zu geraten, als SCP-Stürmer Adriano Grimaldi per Kopfball nur die Latte traf. Zehn Minuten später traf der Paderborner nach einem Freistoß den Ball im Strafraum nicht richtig, Ron-Thorben Hoffmann im Braunschweiger Tor konnte parieren. In der 26. Minute war das Glück der "Löwen" allerdings aufgebraucht. Filip Bilbija stand nach Kopfballvorlage von Grimaldi richtig und drückte den Ball aus kurzer Distanz über die Linie. Die Ostwestfalen blieben nach der Führung dominant, aber auch fahrlässig im Ausspielen der sich ihnen bietenden Möglichkeiten. Und so schlugen die Niedersachsen kurz vor der Pause eiskalt zurück: Ein Schuss von Robin Krauße sprang von der Latte vor die Füße von Richmond Tachie, der geistesgegenwärtig und volley zum 1:1 traf (44.). So schmeichelhaft das Remis zur Pause für die Gastgeber auch war, es sorgte für Belebung auf den Rängen, von denen es zuvor einzelne Pfiffe gegeben hatte. Den Schwung wollten die Blau-Gelben auch mit in den zweiten Durchgang nehmen, was aber nicht gelang. Grimaldi krönte seine gute Leistung mit seinem Treffer zum 2:1 (48.) für den SCP - und die Niedersachsen mussten erneut einem Rückstand hinterherlaufen. Die Partie verlief hernach ähnlich wie im ersten Durchgang: Paderborn war überlegen, verpasste es aber, die Führung auszubauen. So blieben die Gastgeber im Spiel - und kamen wieder zum Ausgleich. Rayan Philippe zog von rechts in den Strafraum und schlenzte den Ball zum 2:2 (71.) in die Maschen. Es war der erste Treffer des Franzosen nach zuvor 14 torlosen Partien. Und damit nicht genug: In der 78. Minute traf Leon Bell Bell zum 3:2 und verwandelte das Stadion in ein Tollhaus. Spiel gedreht, und das gegen ein Spitzenteam der Liga - ein dickes Ausrufezeichen der "Löwen". Die wollten in der Schlussminuten den Sieg nicht gefährden und warfen alles in die Waagschale. Mit Erfolg, bis auf eine Möglichkeit von Paderborns Grimaldi (83.) ließen die Norddeutschen an diesem Abend nichts mehr zu und freuten sich am Ende über hart erkämpfte drei Punkte.
NDR
Mit dem 3:2-Erfolg nach 1:2-Rückstand feierten die Niedersachsen in der 2. Liga einen beeindruckenden Heimsieg.
Eintracht Braunschweig, Fußball, 2. Bundesliga, Braunschweig, Newsticker, SC Paderborn 07 ,Braunschweig,Eintracht Braunschweig,2. Bundesliga,NDR
Sport
Fußball
2025-04-05T15:44:16.539+02:00
2025-06-30T14:00:00.000+02:00
https://www.ndr.de//sport/fussball/Befreiungsschlag-Eintracht-Braunschweig-besiegt-Paderborn,eintracht4206.html
Seniorinnen und Senioren werden Naturbotschafter in Kitas
Seniorinnen und Senioren in Neumünster und Plön können ab jetzt Naturschutzbotschafter in Kindertagesstätten werden. Dafür startet das Bildungszentrum für Natur, Umwelt und ländliche Räume (BNUR) nach eigenen Angaben kostenlose Workshops für alle Interessierten. Die Rentnerinnen und Rentner lernen in acht Seminaren, wie sie ihre Begeisterung für die Natur an die Kinder weitergeben können. Das soll zum Beispiel durch Projekte und Mitmachaktionen geschehen. Durchgeführt werden die Seminare von der Umweltstiftung Save Our Future. Die unterstützt die Teilnehmenden anschließend auch dabei Paten-Kitas zu finden.
NDR
In Plön und Neumünster können sich ältere Menschen jetzt zu Naturbotschaftern ausbilden lassen, um Kindern die Natur näher zu bringen.
Naturbotschafter, Plön, Neumünster, Senioren, Kitas,Neumünster,Kreis Plön,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland
Schleswig-Holstein
https://www.ndr.de//nachrichten/schleswig-holstein/Seniorinnen-und-Senioren-werden-Naturbotschafter-in-Kitas,regionkielnews2614.html
Sechsjähriger Arian seit vier Wochen vermisst: Wie geht es weiter?
Die Gruppe aus fünf Polizisten soll erst einmal für zwei Monate bestehen. Dieser Zeitraum könne aber angepasst werden, heißt es von der Polizei. Nach einer erneuten Suchaktion Mitte Mai seien wieder vermehrt Tipps eingegangen, sagte ein Sprecher: Bei seinen Kollegen liege ein "Berg von Hinweisen" - aus unterschiedlichen Teilen Deutschlands und sogar aus dem Ausland, beispielsweise aus Österreich. Einsatzkräfte hatten zuletzt am Donnerstag vor Pfingsten mit Booten den Fluss Oste abgefahren. Hunde halfen bei der Suche, zudem wurde der Fluss von einem Hubschrauber aus begutachtet. Taucher standen für einen eventuellen Einsatz bereit - doch es wurde nichts gefunden. Die Ermittler können über das Schicksal des Kindes nur Hypothesen aufstellen. Am wahrscheinlichsten ist aus ihrer Sicht, dass Arian einen Unfall hatte, an dem keine weitere Person beteiligt war. Arian könnte in den Fluss gefallen und ertrunken sein. An einen Kriminalfall glaubt die Polizei eher nicht. Dagegen spreche, dass an der Oste kleine Fußabdrücke entdeckt wurden. Diese stammten vermutlich von Arian. Genau kann das aber niemand sagen. Der sechsjährige Arian aus Bremervörde-Elm im Landkreis Rotenburg (Wümme) war am 22. April von seinem Vater als vermisst gemeldet worden. Der Junge hatte sein Elternhaus nur mit Socken, einem Langarmshirt und einer Hose bekleidet verlassen. Hunderte Einsatzkräfte von Feuerwehr, Bundeswehr, Technischem Hilfswerk (THW), Deutscher Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) und Polizei durchkämmten die Gegend. Zeitweise wurde mit einer 1.500 Meter langen Menschenkette, Hunden, Pferden, Helikoptern, Drohnen, einem Tornado-Flieger, Amphibienfahrzeug, Booten und Tauchausrüstung gesucht. Weil der autistische Junge nicht auf Ansprache reagiert, wurden die Einsatzkräfte von einer Expertin beraten. Die groß angelegte Suche wurde nach einer Woche eingestellt. Seitdem wertet die Ermittlungsgruppe Hinweise und Spuren aus.
NDR
Seit nunmehr einem Monat wird der sechsjährige Arian aus Bremervörde vermisst. Sämtliche Suchaktionen sind ohne Erfolg geblieben. Eine Ermittlungsgruppe arbeitet zurzeit zahlreiche Hinweise ab.
Arian, vermisst, Bremervörde, Sechsjähriger, autistisch, Suche,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio
Niedersachsen
Studio Lüneburg
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Die Pfefferkörner 2010-2011 - Die vierte Generation
Die zwölfjährige Schülerin ist das Nesthäkchen in der Familie mit zwei deutlich älteren Geschwistern. Katherina singt gern im Schulchor und mag an Musik "alles außer Schlager". Geschichte, Kunst und Französisch sind ihre Lieblingsfächer in der siebten Klasse. Ob sie sich vorstellen kann, mal Schauspielerin zu werden? "Ja, auf jeden Fall!", versichert sie. Sophie Krogmann (12) Sie ist temperamentvoll, selbst- und sehr modebewusst. Auf den ersten Blick wirkt sie auf Jungs wie eine eitle "Tussi". Doch davon ist die engagierte Tierschützerin weit entfernt. Sophie ist zielgerichtet, schlagfertig und weiß, was sie will. Modedesignerin möchte sie werden. Gleichzeitig neigt sie zu gesteigertem Ehrgeiz und Verbohrtheit. Mit ihrer Schwester Emma teilt sie ein Zimmer und die Willensstärke. Die Action-Szenen haben der zehnjährigen Hamburgerin beim Dreh der "Pfefferkörner" am meisten Spaß gemacht. Über ihren künftigen Beruf macht sie sich noch keine Gedanken, schließlich geht Aurelia auch erst in die fünfte Klasse. Ihre Mitschüler fanden es übrigens "super cool", dass sie die Rolle der Emma bekommen hat. Neben Sport mag sie Musik, spielt Cello und macht Hiphop. Emma Krogmann (9) Emma ist das genaue Gegenteil ihrer Schwester Sophie. In der Schule ist sie ein Überflieger mit Einser-Abo. Sie hat ein fotografisches Gedächtnis und setzt auf systematisches Denken. Emma geht mit Begeisterung kniffligen Fällen nach, wobei sie schon mal etwas ungeschickt agiert. Die "Sportschau" ist Cocos Lieblingssendung, Fußball und Tischtennis seine Hobbys, Sport sein Lieblingsfach. Doch so einseitig sportlich ist der 13-jährige Hamburger nun auch wieder nicht. Er spielt auch Schlagzeug und skatet gerne, interessiert sich für Musik und Geschichte. Auch wenn er als Berufswunsch "Formel 1-Fahrer" angibt, mit Angelina Jolie, seiner Lieblingsschaulspielerin, könnte er sich schon Dreharbeiten vorstellen. Themba ist ein begnadeter Fußballer, der auch noch gut in der Schule ist. Während die anderen Pfefferkörner für einen wichtigen Fall schon mal die Hausaufgaben sausen lassen, kommt das für Themba nicht in Frage. Der sanfte, stets vermittelnde Sohn eines Ghanaers und einer Friseurin auf dem Kiez wächst in bescheidenen Verhältnissen auf und erlebt, wie es ist, "richtig" deutsch zu sein, aber nicht "richtig" deutsch auszusehen. Leonardo Dicaprio ist Julians Vorbild auf der Leinwand. Er kann sich durchaus vorstellen, die Schauspielerei fortzusetzen, und spielt in seiner Freizeit gerne Bass. Der 14-jährige Hamburger trifft sich häufig mit Freunden und geht gern auf Partys. In der Schule sind Sport und Geschichte seine Lieblingsfächer. Rasmus Bo Nilsen (12) Rasmus ist ein dänischer Dickkopf, der sofort die Ärmel hochkrempelt, wenn es gilt, tatkräftig anzupacken. Der Junge aus gutem Hause ist ein Draufgänger und Mädchenschwarm, der sich manchmal stärker fühlt, als er ist, und sich dabei öfter ein blaues Auge einhandelt. Lale ist eine 13-jährige Hamburger Deern, die gern reitet und joggt. Englisch ist ihr Lieblingsfach. Und einen genauen Berufswunsch hat die Achtklässlerin auch: Sie will Schauspielerin werden. Beim Dreh der "Pfefferkörner" hat ihr das Zusammenspiel mit Katharina besonderen Spass gemacht, weniger aber das frühe Aufstehen. Schwierig war für sie allerdings, "jemanden zu küssen, der nicht mein Freund ist". Lina Lange (12) Lina ist mutig, direkt und unkonventionell. Mit ihrem Vater, dem Flussschifferpastor, lebt sie auf einem Hausboot, das als Flussschifferkirche dient. Lina ist zumeist auf sich allein gestellt, führt dem Vater den Haushalt. Doch das zart wirkende Mädchen sehnt sich in letzter Zeit häufiger nach einem geregelten Familienleben.
NDR
Sophie, Themba, Rasmus, Emma und Lina - Kurzporträts der Darsteller aus der siebten und achten Staffel
Pfefferkörner, 7. Staffel, 8. Staffel, 4. Generation, Folgen 79 bis 104, Sophie, Emma, Themba, Rasmus, Lina
Die Pfefferkörner
Stars
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/pfefferkoerner/stars/Die-Pfefferkoerner-2010-2011-Die-vierte-Generation,pkvierte101.html
THW-Kreisläufer Pekeler erklärt Rücktritt aus Handball-Nationalmannschaft
Das teilte der Deutsche Handballbund (DHB) im Arena-Magazin für das Duell mit den Iberern am Sonnabend (18 Uhr, im Livestream bei sportschau.de) mit, das in digitaler Form bereits abrufbar ist. Pekeler bestritt 122 Länderspiele. Der aus dem schleswig-holsteinischen Itzehoe stammende Kreisläufer wurde mit dem Nationalteam 2016 Europameister und gewann im selben Jahr Bronze bei Olympia in Rio. "Tja, wir haben das anders besprochen, muss ich sagen. Aber ist halt so." Bundestrainer Alfred Gislason Die Teilnahme an der in wenigen Tagen beginnenden Heim-Europameisterschaft hatte der 32-Jährige bereits im vergangenen Oktober abgesagt und dies mit seiner langen Verletzungspause begründet. "Peke", wie er gerufen wird, war wegen eines Achillessehnenrisses und einer Fersenoperation monatelang ausgefallen. Trotz seiner EM-Absage hatte Bundestrainer Alfred Gislason ("Ein Weltklassespieler wie Hendrik Pekeler tut jeder Nationalmannschaft gut") noch darauf gehofft, dass der THW-Profi seine Laufbahn im DHB-Dress fortsetzen würde. Nun schien ihn Pekelers Entschluss ohne Vorwarnung getroffen zu haben: "Davon weiß ich gar nichts, das ist an mir vorbei gegangen", sagte der Isländer nach dem 34:33 im vorletzten EM-Härtetest gegen Portugal trocken. Pekeler hatte sich zuvor in den "Kieler Nachrichten" geäußert: "Ich wollte nicht, dass mein Name immer wieder in den Medien ins Spiel gebracht wird und dass Alfred sich Hoffnungen macht." Mit der offiziellen Verabschiedung am Sonnabend nach der Partie Deutschlands gegen Portugal in Kiel ende für ihn "irgendwie ein Kapitel". Er habe "viele schöne Jahre" in der Nationalmannschaft gehabt, erklärte Pekeler. Dass die DHB-Auswahl durch seinen endgültigen Rücktritt ein Problem am Kreis bekommen könnte, glaubt der 32-Jährige nicht: "Wir haben auf der Position mit Spielern wie Johannes Golla, Jannik Kohlbacher und inzwischen auch Justus Fischer genug Alternativen. Da braucht es nicht immer wieder meinen Namen."
NDR
Hendrik Pekeler zieht endgültig einen Schlussstrich unter seine Karriere in der deutschen Handball-Nationalmannschaft. Der Kreisläufer von Rekordmeister THW Kiel wird am Sonnabend nach der EM-Generalprobe der DHB-Auswahl gegen Portugal offiziell verabschiedet.
Hendrik Pekeler, THW Kiel, Nationalmannschaft, Rücktritt ,Bundesliga,THW Kiel,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio
Sport
Handball
https://www.ndr.de//sport/handball/THW-Kreislaeufer-Pekeler-erklaert-Ruecktritt-aus-Handball-Nationalmannschaft,pekeler142.html
"Schlafwagen-Fußball": Dicke Luft bei Hannover 96 nach Pokal-Blamage
"Ich kann mir das langsam nicht mehr angucken. Vor lauter Wunsch nach Spielkontrolle schlafen wir ein. Das ist Schlafwagen-Fußball. Wir kriegen zum zweiten Mal innerhalb von acht Tagen vorgemacht, wie man Fußball spielt und worum es im Fußball geht", wütete Mann nach der uninspirierten Vorstellung der Niedersachsen auf der Bielefelder Alm. "Das gucke ich mir nicht mehr lange an." 96-Sportdirektor Marcus Mann Wie bereits am vergangenen Spieltag beim glücklichen 0:0 bei Aufsteiger Preußen Münster hatten es die "Roten" auch gegen die Ostwestfalen an fußballerischer Finesse und dem letzten Einsatzwillen fehlen lassen. Ein Umstand, der Mann bitter aufstieß. "Wir sollten ganz schleunigst aufwachen, weil: Das gucke ich mir nicht mehr lange an", kündigte der 40-Jährige an. Auf die Nachfrage, ob das auch explizit als Kritik an Coach Leitl zu verstehen sei, sagte der Sportdirektor: "Ich glaube, es haben alle verloren." Weil der Trainer jedoch bekanntermaßen das schwächste Glied in der Kette ist, muss Leitl nun wohl schnell liefern, um die immer wieder aufkommenden Diskussionen um seine Person im Keim zu ersticken. Ein Erfolg am kommenden Freitag (18.30 Uhr, im Livecenter bei NDR.de) im Nordduell mit dem Hamburger SV scheint für den 46-Jährigen nun beinahe schon Plicht zu sein, um das Umfeld zu beruhigen. Denn in Jahr drei seiner Amtszeit wird von dem gebürtigen Münchner und seiner Mannschaft von der Vereinsführung der Sprung in die Bundesliga erwartet. Viel Kredit hat Leitl bei den Cluboberen möglicherweise nicht mehr. Bereits nach der schwachen Rückrunde der Vorsaison hatte der Coach in der Kritik gestanden. Es spricht für den 46-Jährigen und auch seine Spieler, dass sie nach der Bielefeld-Partie schonungslos Selbstkritik übten. "Letztlich waren wir über die komplette Strecke nicht zwingend genug und sind verdient ausgeschieden", sagte Leitl und forderte sein Team auf, wieder die Grundtugenden abzurufen: "Wir sollten nicht vergessen, dass Fußball ein Lauf- und Kampfsport ist und dass wir an unser Limit kommen müssen, um Spiele zu gewinnen." Kapitän Marcel Halstenberg schlug in dieselbe Kerbe. "Die Bielefelder haben mehr gekämpft, wir hatten zu wenig entgegenzusetzen. Es war mit und ohne Ball zu wenig", sagte der frühere Nationalspieler. Und sein Abwehrkollege Jannik Dehm brachte es schließlich auf den Punkt, als er resümierte: "Da muss man nicht drumrumreden. Es war schlecht." Einsicht ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Sollte Letztere allerdings auf dem Platz nicht sichtbar werden, könnten die Tage von Leitl an der Leine gezählt sein. Denn: "So geht es einfach nicht. Wir müssen jetzt irgendwann mal dahinkommen, dass wir unser Spiel spielen und dass wir durchsetzen, was wir können", forderte Mann.
NDR
Mit 0:2 scheidet Hannover 96 in der 1. Runde des DFB-Pokals bei der Arminia aus. Die Tore des Tages im Video.
Hannover 96, Fußball, 2. Bundesliga, Arminia Bielefeld ,DFB-Pokal,Hannover 96,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio
Sport
Fußball
2024-08-18T12:21:57.002+02:00
2025-06-30T23:59:00.000+02:00
https://www.ndr.de/sport/fussball/Schlafwagenfussball-Dicke-Luft-bei-Hannover-96-nach-Pokal-Blamage,hannover18530.html
Fahrrad-Inspektion: Praktische Tipps für mehr Sicherheit
Ein schneller Fahrrad-Check ist mindestens einmal pro Monat empfehlenswert. Mit diesen Tipps erkennen selbst Laien, ob sie mit ihrem Rad noch sicher unterwegs sind. Auch Fahrradgeschäfte bieten eine Inspektion an und prüfen dabei alle wichtigen Funktionen.
NDR
Ist die Lichtanlage intakt? Haben die Reifen noch genug Luft? Sind die Bremsen in Ordnung? Wer Fahrrad fährt, sollte regelmäßig die wichtigsten Funktionen überprüfen.
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Ratgeber
Verbraucher
https://www.ndr.de/ratgeber/verbraucher/Fahrrad-Inspektion-Praktische-Tipps-fuer-mehr-Sicherheit,fahrrad1114.html
Corona-Burnout: So bewältigen Mütter Stress und Depressionen
Mütter von schulpflichtigen und noch kleineren Kindern gehören zu den in der Pandemie am stärksten belasteten Menschen. Im ersten Lockdown waren Kitas und Schulen wochenlang geschlossen, Kontakt zu anderen gab es kaum. Das Familien- und Berufsleben spielte sich bei vielen komplett zu Hause ab: Kinderbetreuung im Homeoffice. Diese enorme Last kann schwere gesundheitliche Folgen haben. Inzwischen berichten immer mehr Mütter über Depressionen und Burnout als Folge dieser Zeit. Grübeln und Schlafstörungen, Gefühle der Hilfs- und Sinnlosigkeit, Freudlosigkeit und Antriebslosigkeit: Das können Zeichen einer Depression sein. Manche berichten, dass sie schnell weinen, leicht aus der Fassung geraten geraten oder übermäßig gereizt sind, auch den Kindern gegenüber. Mütter haben in der Pandemie in der Regel deutlich mehr zusätzliche Arbeit geleistet als die Väter. So gaben im AXA Mental Health Report 2022 etwa 58 Prozent der Mütter an, selten bis nie neue Kraft tanken. Jede achte Frau berichtet, sie habe keine Zeit für sich selbst. Während kurzfristiger Stress von Körper und Psyche in der Regel gut wieder ausgeglichen werden kann, wird Dauerstress oft zu einem echten Problem: Der Stress-Nerv (Sympathikus) ist ständig aktiviert und die Nebennieren schütten die Stresshormone Adrenalin, Noradrenalin und Cortisol aus. Sie lassen unseren Blutzucker, die Fettwerte und den Blutdruck steigen. Der Dauerstress macht krank, führt zu psychischen Störungen bis hin zur Depression und zu körperlichen Symptomen wie Verspannungen, Verdauungsproblemen oder einer Immunschwäche. Atemwegs-, Muskel-Skelett- oder Hauterkrankungen können unter Stressbelastung hervorbrechen, Erschöpfungs- und Schmerzsyndrome gehören zu den häufigen Folgeerscheinungen. Dazu kommen oft eingeschränkte Leistungsfähigkeit, Beweglichkeit, Ausdauer und Koordination. Damit es gar nicht erst so weit kommt, sollte man rechtzeitig gegensteuern. Helfen kann zum Beispiel ein Aufenthalt in einer Kurklinik, die sich auf Vorsorge und Rehabilitation spezialisiert hat. Hier lernen die Frauen, auf sich zu achten, nehmen an Einzel- und Gruppengesprächen teil, an Physiotherapieeinheiten und kreativen Therapieangeboten - und lernen Verhaltensweisen, die sie später im Alltag anwenden können. Auch ohne Kur in der Klinik können Entspannungstechniken wie Atemübungen oder Meditation hilfreich sein, denn sie stärken den Gegenspieler des Stressnerven und reduzieren die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol und beruhigen den Körper nachweislich. Frauen, die das Gefühl haben an einer Depression zu leiden und nicht mehr weiter wissen, können sich Hilfe suchen. Beispielsweise bei einer kostenlosen Familienberatungsstelle. In jeder deutschen Stadt gibt es psychologische Beratungsstellen, Beratungsstellen für Ehe-, Familien- und Lebensfragen, psychosoziale Beratungsstellen oder sozialpsychiatrische Dienste. Die Bundeskonferenz für Erziehung e.V. bietet kostenfreie Onlineberatung an. Über das Elterntelefon der "Nummer gegen Kummer" bekommen Betroffene kostenfreie und anonyme Hilfe. Auch wenn die Wartelisten für Psychotherapie-Plätze oft lang sind, lohnt sich der Aufwand nach professioneller Hilfe zu suchen.
NDR
Mütter haben laut Studie des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung während der Corona-Pandemie deutlich mehr zusätzliche Arbeit geleistet als die Väter. Viele Mütter leiden als Folge dessen unter Depressionen und Burnout.
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ARD Gesund
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Kritik aus Regierungsparteien: Telekom verbaut weiter Huawei-Technik
von Stefan Buchen Bundestagsabgeordnete der Regierungskoalition reagierten darauf mit deutlicher Kritik. "Es ist äußerst befremdlich," sagt Nils Schmid, außenpolitischer Experte der SPD-Fraktion. Für ihn sei "empörend", wie ein Telekommunikationskonzern "eindeutig gegen den Willen der Politik und des Gesetzgebers weiter Huawei-Komponenten" ins 5G-Netz einbaue. "Das entspricht nicht meinen Erwartungen," kommentiert auch Konstantin von Notz, Fachmann für Sicherheits- und Netzpolitik bei den Grünen. Seit Jahren seien die Mobilfunknetzbetreiber bestens darüber informiert, dass die Regierung die Nutzung von Bauteilen und Software chinesischer Ausrüster im deutschen 5G-Netz stark einschränken, wenn nicht sogar ganz verbieten wolle, betonen beide Politiker. Die Beschlusslage der Regierung deckt sich allerdings nicht mit der Rechtslage: Im April 2021 verabschiedete der Bundestag das Zweite Gesetz zur Erhöhung der Sicherheit informationstechnischer Systeme. Dieses Gesetz erlaubt der Bundesregierung, den Einbau von Komponenten "nicht vertrauenswürdiger Hersteller" zu verbieten und die Netzbetreiber zur Entfernung bereits eingebauter Teile zu verpflichten. Das Bundesinnenministerium begann eine Prüfung der einzelnen Komponenten des 5G-Netzes, inwiefern von ihnen Gefahren für die Sicherheit des Netzes ausgehen. Diese Prüfung sei, so die Auskunft einer Ministeriumssprecherin, "kurz vor dem Abschluss". Dabei geht es nicht nur um die technische Analyse einzelner Bauteile und Software-Systeme. Gegenstand der Erwägungen ist auch die Frage, ob die Verwendung von Produkten bestimmter Hersteller gegen die sicherheitspolitischen Ziele der Europäischen Union und der Nato verstößt. Das Gesetz eröffnet also die Möglichkeit, die Entfernung von Huawei-Komponenten anzuordnen, schreibt dies jedoch nicht verbindlich vor. Nach Auffassung des Grünen-Abgeordneten von Notz gehört die Verringerung der wirtschaftlichen und technologischen Abhängigkeit von der aufstrebenden Weltmacht China zu diesen sicherheitspolitischen Zielen. "Es geht hier nicht um irgendetwas, sondern es geht um die Frage, ob wir morgen frei und unabhängig kommunizieren können," sagt von Notz gegenüber Panorama. Europa müsse auf seine "digitale Souveränität" achten. Nach Recherchen von Panorama hat bereits im Frühjahr 2019 die damalige Bundesregierung den vier Vorstandsvorsitzenden der deutschen Mobilfunknetzbetreiber Deutsche Telekom, Telefonica, Vodafone und 1&1 in einem Gespräch mitgeteilt, dass die Verwendung der Produkte chinesischer Hersteller wie Huawei und ZTE für das 5G-Netz aus politischen Gründen nicht ratsam sei. "Für mich war auf Grund dieser Gespräche klar, dass es nicht mehr opportun ist, in chinesische Ausrüster zu investieren," sagte der Mehrheitseigner und CEO des Mobilfunknetzbetreibers 1&1 Ralph Dommermuth gegenüber Panorama. Die Telekom wollte sich zu einem solchen Gespräch nicht äußern. Telefonica und Vodafone ließen eine Anfrage dazu unbeantwortet. Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums teilte mit: "Zu Inhalten interner, nicht presseöffentlicher Gespräche der Hausleitung geben wir grundsätzlich keine Auskunft. Das gilt auch für Gespräche vergangener Legislaturperioden." Am 16. Mai 2019 setzte die US-Administration mehrere Unternehmen des Huawei-Konzerns auf eine schwarze Liste, so dass es amerikanischen Firmen fortan verboten war, bestimmte Geschäfte mit Huawei zu tätigen. Nach dieser US-Maßnahme steigerte die Telekom offenbar den Einsatz von Huawei-Technik sogar noch, wie ein Panorama vorliegender Mailverkehr zwischen leitenden Mitarbeitern der Deutschen Telekom, ihrer Einkaufstochter Buyin und Huawei vom Mai 2020 belegt. Darin betonen Manager der Telekom, dass das Volumen der bei Huawai 2019 eingekauften Netzwerkprodukte gegenüber dem Vorjahr "leicht gestiegen" sei. In einer beigefügten Tabelle schlüsselt die Telekom auf, welche Bauteile sie in welchem Umfang von 2017 bis 2019 von Huawei bezogen hat. Darunter sind Komponenten aus dem sogenannten Zugangsnetz (RAN- Radio Access Network), dem Transport- und dem Kernnetz. Die Gesamtsumme für die in den drei Jahren eingekauften Produkte überschreitet den Dokumenten zufolge 200 Millionen Euro. Die Produkte von Huawei gelten als gut, vergleichsweise günstig und stromsparend. Tatsache ist, dass die Bundesregierung bislang Untersagungen gegen einzelne Komponenten des Huawei-Konzerns und anderer chinesischer Hersteller nicht ausgesprochen hat. Die Telekom handelt also nach der Devise: Alles, was nicht explizit und formal verboten ist, ist erlaubt. Dem Vernehmen nach wird hinter den Kulissen vor allem über die Management-Software von Huawei verhandelt, welche die Antennen auf den Funkmasten und Dächern steuert. Sollte diese Software ausgetauscht werden müssen, wären auch die Antennen fällig. Denn es ist kaum denkbar, dass Huawei einem Konkurrenten die Schnittstellen des eigenen Computer-Systems preisgeben wird. Huawei betont im Übrigen, dass dem Unternehmen weder Sabotage oder Spionage noch die Existenz von Sicherheitslücken in seiner Netzwerktechnologie nachgewiesen worden seien. Die Telekom hebt hervor, dass sie dabei sei, den Anteil von Huawei-Komponenten in ihrem 5G-Netz zu verringern, was im als besonders kritisch geltenden Kernnetz schon geschehen sei. Im sogenannten Zugangsnetz hat der Konzern hauptsächlich Ausrüstung von Huawei und Ericsson. Dort setze man für die Zukunft auf weitere Hersteller, wie der Vorstandsvorsitzende Timotheus Höttges auf der Jahresbilanzpressekonferenz vergangenen Februar betonte. Wie Panorama aus gut informierten Kreisen erfuhr, wird zwischen den deutschen Mobilfunkanbietern und der Bundesregierung seit einigen Wochen intensiv über die Frage möglicher Entschädigungen für die Kosten des Austauschs chinesischer Produkte im 5G-Netz verhandelt. Anfang Juni waren die Vorstände der Telekom, von Telefonica und Vodafone zu diesbezüglichen Gesprächen in Berlin. Telekom-Chef Höttges macht aus seiner Forderung nach Entschädigung keinen Hehl. "Wir wissen ja gar nicht, ob es einen Austausch oder einen Wechsel gibt," sagte der CEO bei der erwähnten Pressekonferenz auf die Frage eines Panorama-Reporters. Als Aktiengesellschaft habe man die Pflicht, "sorgsam zu prüfen, inwieweit sich Schadensersatzansprüche ableiten lassen", wenn die Rahmenbedingungen durch die Politik verändert würden. Er habe als Vorstandsvorsitzender "das Vermögen des Unternehmens" gegenüber Dritten zu schützen, so Höttges. Auch ein Sprecher von Telefonica teilte auf Anfrage mit, dass man im Falle einer Anordnung zur Entfernung bestimmter Komponenten aus dem 5G-Netz Schadenersatzansprüche gegenüber dem Staat prüfen werde. Vodafone antwortete auf eine entsprechende Anfrage nicht. Der Grünen-Abgeordnete von Notz hat beim Wissenschaftlichen Dienst des Bundestages ein Gutachten zur Rechtmäßigkeit von Entschädigungsansprüchen der Telekom-Konzerne in Auftrag gegeben. Das Gutachten liegt Panorama exklusiv vor. Demnach ist der Raum für Ersatzansprüche der Telekommunikationsunternehmen äußerst begrenzt. Allerdings zeigen die Gutachter den Telekommunikationsunternehmen auch einen möglichen Ausweg auf. Untersagungen von Komponenten, die laut Gesetz auf dem Verwaltungswege erfolgen müssten, könnten "unverhältnismäßig" sein. Dies müssten die betroffenen Unternehmen dann auf dem Rechtsweg nachweisen. Es gibt aber nicht bloß Streit zwischen Regierung und Unternehmen, sondern auch innerhalb der Regierung. Während das Innenministerium nach Informationen von Panorama einen "Austauschbedarf" für bestimmte Komponenten bereits festgestellt hat, steht das ebenfalls zuständige Ministerium für Digitales und Verkehr von Volker Wissing (FDP) auf der Bremse. Dies berichten übereinstimmend die befragten Abgeordneten Konstantin von Notz (Grüne), Nils Schmid (SPD) und Roderich Kiesewetter (CDU) sowie weitere Volksvertreter. Wissing ist demnach gegen harte Vorgaben zur raschen Entfernung von Huawei- und ZTE-Produkten. Wegen der Differenzen liege die Sache seit einiger Zeit zur Entscheidung im Bundeskanzleramt, wie die Abgeordneten berichten. "Das Bundeskanzleramt und der Kanzler sind gefragt," sagt Konstantin von Notz. "Da müssen eben Entscheidungen gefällt werden und Verantwortung übernommen werden." Auf Anfrage von Panorama verwies das Bundeskanzleramt darauf, dass das Prüfverfahren hinsichtlich der Mobilfunkkomponenten noch laufe. Die Ergebnisse seien "abzuwarten". Eine Sprecherin verwies zudem auf die Federführung des Bundesinnenministeriums in der Sache. Das Ministerium für Digitales und Verkehr teilte auf Anfrage mit, es bringe sich "konstruktiv in die laufenden Abstimmungen ein". .
NDR
Obwohl die Bundesregierung den Einsatz von Huawei-Technik reduzieren will und bereits plant, Mobilfunknetzbetreibern die Entfernung von Komponenten chinesischer Ausrüster aus dem 5G-Netz vorzuschreiben, verbaut die Telekom weiterhin Huawei-Teile.
Telekom, Huawei, China, chinesisch, Technik, Kritik, Regierungsparteien, Wirtschaft, Mobilfunknetz, 5G Netz
Panorama
Sendungsarchiv
2024-07-09T13:10:37.082+02:00
https://www.ndr.de//fernsehen/sendungen/panorama/archiv/2024/Kritik-aus-Regierungsparteien-Telekom-baut-immer-noch-chinesische-Huawei-Technik-ein,huaweitechnik100.html
Will Quadflieg liest charmante Ehebruch-Komödie von Dostojewski
In seiner humoristischen Erzählung "Die fremde Frau und der Ehemann unter dem Bett" ist die Hauptfigur Iwan Andrejewitsch Schabrin, ein älterer Herr aus der vornehmen Petersburger Gesellschaft, der vermutet, dass ihm seine Gattin Glafira untreu ist. Von Eifersucht gequält, spioniert er ihr hinterher und gerät dabei in groteske Abenteuer. Es liest Will Quadflieg (1914 bis 2003). Er war als "Meister der Wortgestaltung" einer der bedeutendsten deutschsprachigen Schauspieler und Rezitatoren des 20. Jahrhunderts, spielte von 1952 bis 1959 den Jedermann bei den Salzburger Festspielen und an der Seite von Gustaf Gründgens die Titelrolle im "Faust". Zu hören sind die Lesungen vom 14. bis 18. August 2023, von 8.30 Uhr bis 9 Uhr im Programm von NDR Kultur. Nach der Ausstrahlung stehen die Folgen sieben Tage zum Nachhören bereit. Sie wollen die Folgen ganz bequem unterwegs hören? Kein Problem, laden Sie einfach unsere kostenlose NDR Kultur App herunter und hören Sie "Am Morgen vorgelesen" auf Ihrem Smartphone.
NDR
Mit Romanen wie "Schuld und Sühne" oder "Die Brüder Karamasow" schuf Fjodor Dostojewski schwermütige Weltliteratur. Dabei konnte der große Tragiker auch anders, wie er in "Die fremde Frau und der Ehemann unter dem Bett" bewies.
Lesung, Die fremde Frau und der Ehemann, Dostojewski, Will Quadflieg, Am Morgen vorgelesen, Hörbuch,Romane,Hörbücher,NDR,Norddeutscher Rundfunk
NDR Kultur
Buch
https://www.ndr.de/kultur/buch/Will-Quadflieg-liest-charmante-Ehebruch-Komoedie-von-Dostojewski,dostojewski128.html
Baustart für erstes LNG-Terminal an Land in Stade
Der offizielle Baubeginn erfolgte mit einem symbolischen Spatenstich. Verantwortlich für das Vorhaben in Stade ist das Konsortium Hanseatic Energy Hub mit Sitz in Hamburg. Nach dessen Angaben soll der Bau etwa eine Milliarde Euro kosten. Über das Terminal sollen ab 2027 LNG, synthetisches Erdgas und verflüssigtes Biomethan importiert werden. Gebaut wird das stationäre LNG-Terminal von dem spanischen Unternehmen Técnicas Reunidas und seinen Partnern. Den Betrieb soll der spanische Netzbetreiber Enagás übernehmen. Die Gesamtkapazität der Anlage liegt nach Unternehmensangaben bei 13,3 Milliarden Kubikmeter Erdgas pro Jahr. Der Betrieb mit LNG ist bis Ende 2043 genehmigt. Später soll Ammoniak ankommen, "als CO2-neutraler, wasserstoffbasierter Energieträger". Bis zum Betriebsstart soll ein schwimmendes Terminal in Stade das verflüssigte Erdgas importieren. Das von der Bundesregierung eingesetzte Spezialschiff "Energos Force" kam Mitte März an. Derzeit verzögern Restarbeiten die Inbetriebnahme. Der Terminalbetreiber plant, den ersten LNG-Tanker im zweiten Halbjahr dieses Jahres abzufertigen. Der Rohstoff LNG gilt wegen der CO2-Last durch Transport und Verbrennung als klimapolitisch bedenklich. Kritiker verweisen zudem darauf, dass mehr Importe die umstrittene US-amerikanische LNG- und Fracking-Industrie wachsen lasse. Der Bund für Umwelt- und Naturschutz (BUND) hatte mit Unterstützung der Deutschen Umwelthilfe (DUH) im März dieses Jahres Klage gegen das LNG-Terminal eingereicht. Der Bau widerspreche dem vom Landtag beschlossenen Klimagesetz, das für Niedersachsen Treibhausgasneutralität bis 2040 festschreibt. Zudem wiesen die Genehmigungsunterlagen für das Terminal gravierende, sicherheitsrelevante Fehler auf, hieß es in einer Mitteilung des BUND Niedersachsen. Die DUH sieht die Gefahr einer Abhängigkeit von fossilem Erdgas. "Ich bin sehr froh darüber, dass man gerade im Bereich der Energieversorgung zeigt, Deutschland kann schon schnell, wir müssen es nur machen", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD). Zum Spatenstich in Stade kam auch Jozef Síkela, Minister für Industrie und Handel der Tschechischen Republik. Tschechien hatte sich Kapazitäten im künftigen LNG-Terminal in Stade gesichert. Demnach vereinbarte der teilstaatliche Energiekonzern CEZ gemeinsam mit der Regierung die jährliche Nutzung von zwei Milliarden Kubikmetern. Das entspreche mehr als einem Viertel des derzeitigen Jahresverbrauchs in Tschechien. Dadurch werde die Energiesicherheit Tschechiens gesichert, das in der Vergangenheit fast vollständig von russischem Gas abhängig war. Neben Stade sind auch in Wilhelmshaven und Brunsbüttel (Schleswig-Holstein) Terminals an Land geplant. Der Bau in Wilhelmshaven soll 2026 beginnen. Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass es Mitte 2028 in Betrieb geht. Für den Bau in Brunsbüttel laufen seit März vorbereitende Maßnahmen wie Erdarbeiten. Die Anlage soll Anfang 2027 den Regelbetrieb aufnehmen.
NDR
Der Bau soll etwa eine Milliarde Euro kosten und ab 2027 sollen Flüssigerdgas und Biomethan importiert werden.
LNG Terminal, Stade, Baubeginn, Inbetriebnahme, stationär, Flüssiggas, Klimawandel, Umweltschutz, erneuerbare, Energie
Niedersachsen
Studio Lüneburg
2024-06-28T19:57:37.578+02:00
2026-06-28T18:00:00.000+02:00
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/lueneburg_heide_unterelbe/Baustart-fuer-erstes-LNG-Terminal-an-Land-in-Stade,lng980.html
Wie eine Grenze seit 1920 Sprachen verschwinden ließ
von Werner Junge 1920 hat das Volk an zwei Tagen abgestimmt und damit die bis heute gültige Grenze zwischen Dänemark und Deutschland festgelegt. In Dänemark entstand in der Folge die deutsche und in Schleswig-Holstein die dänische Minderheit. Mit der neuen Grenze begann auch ein grundlegender Wandel in der bis dahin vielsprachigen Region. Zum 100-jährigen Bestehen der Grenze zeichnet NDR Schleswig-Holstein die Ereignisse und Hintergründe nach. "Zuhause auf dem Hof wurde Sønderjysk gesprochen, in der Schule Hochdeutsch, bei der Familie des Vaters Friesisch und auf dem Viehmarkt in Tondern wurde auf Niederdeutsch gehandelt." So erinnert sich Emil Nolde an die Zeit vor der Grenzziehung. Bis 1920 war die Mehrsprachigkeit gelebte Normalität im Norden. Danach änderte sich mit dem Entstehen der nationalen Minderheiten Einiges. Ein Beispiel sei die dänische Schule in Kupfermühle vor den Toren Flensburgs, meint Elin Fredsted, dänische Professorin, die lange an der Europa-Universität in Flensburg gelehrt hat. Kaum sei die Schule im August 1926 eingerichtet gewesen, mussten die Eltern nachsitzen. Sie sollten nun Hochdänisch (Reichsdänisch) lernen. Denn sie sprachen bis dahin Plattdänisch, also Sønderjysk. Mit dieser Sprache ist auch Fredsted aufgewachsen. Die Sprachen im Grenzland sind das Thema der dänischen Professorin. * Für einen Vergleich von Sprachen eignet sich das Vaterunser, weil Inhalt und Diktion vielen Menschen bekannt sind. Mit Festlands- und Inselfriesisch, Plattdeutsch, Plattdänisch und den Hochsprachen Deutsch und Dänisch gilt Schleswig-Holstein heute als Sprachenland. Eine außergewöhnliche Vielfalt, die historisch gewachsen ist. Sønderjysk war im Herzogtum Schleswig bis runter zu einer Linie von Husum bis Eckernförde die übliche Sprache. Ausnahme war Nordfriesland, wo sich in zwei Wellen Festlands- und Inselfriesisch herausgebildet hatten. Als im Mittelalter die Hanse als Vereinigung niederdeutscher Kaufleute erstarkte, breitete sich von Süden her Platt aus - erst als Handels-, dann als Amts- und Kirchensprache. Erst im 17. Jahrhundert kam das Hochdeutsche in den Norden. Es verdrängte in Flensburg Plattdeutsch als Amtssprache. Die Handwerker und Händler sprachen Plattdeutsch, Dienstboten und Bauern aus dem Umland Sønderjysk. Bis weit in das 19. Jahrhundert war die Mehrsprachigkeit normal. Über allem stand der dänische König als Landesherr. Was seine Landeskinder sprachen, war abhängig vom Beruf, der sozialen Stellung und ob jemand auf dem Land oder in der Stadt lebte. Die Sprachen wechselten. So war in der Landschaft Angeln bis in die 1850er-Jahre Sønderjysk die Umgangssprache. Sie wurde vom Plattdeutsch abgelöst. Das passierte auch 50 Jahr später in Viöl. Kurz vor Husum - auf der nordfriesischen Geest gelegen - hatte sich dort bis etwa 1900 Sønderjysk gehalten, bevor es vom Plattdeutschen abgelöst wurde. Mit Beginn des 19. Jahrhunderts wandelte sich die Welt. Nicht mehr das Dorf, sondern die Stadt bestimmte die Lebenswelt der Menschen. Es wurde nach einer neuen gesellschaftlichen Klammer gesucht. Die wurde mit der Nation gefunden. Und weil Nationalgebiet und Sprache gleichgesetzt wurden, begann im Herzogtum Schleswig ein Sprachenkampf. Den Aufschlag machten 1851 die Dänen. Sie wollten Reichsdänisch durchsetzen, um Sønderjysk, Platt- und Hochdeutsch zu verdrängen. Nach dem Krieg 1864 versuchten die Preußen, Hochdeutsch durchzusetzen. Ihren Höhepunkt erreichte die Borussifizierung von 1897 bis 1901 unter dem Oberpräsidenten Ernst-Mathias von Köller. Seine Politik, alles Dänische zu unterdrücken, führte genau zum Gegenteil. Es bildete sich ein reges Vereinsleben, um Dänisch zu sprechen, zu lehren und zu verbreiten. Der Bruch wurde während des Ersten Weltkrieges noch verstärkt, als viele Dänen für die Deutschen in den Weltkrieg ziehen mussten. Als die Grenze 1920 kam, beschleunigte sich der Prozess des Sprachrückgangs. Die 300-Seelen-Gemeinde Osterby - nun auf der Geest unmittelbar südlich der Grenze - verlor Sønderjysk und wechselte zum Hochdeutschen. Die neue dänische Minderheit bekam über ihr Schulwesen nun mehr Reichsdänisch. Derweil gab es nach 1920 auf der dänischen Seite starke Bemühungen, plattdeutsche Wörter aus dem Sønderjysk zu tilgen, die Sprache also zu danisieren. Ausgerechnet die deutsche Minderheit in Dänemark hat sich seit 1920 um den Erhalt des Sønderjysk verdient gemacht. Denn sie pflegt Sønderjysk bis heute als Haussprache. "Wenn wir stehen, reden wir Hochdeutsch, wenn wir sitzen Sønderjysk", ist eine beliebte Aussage. Laut Elin Fredsted leben sich die Menschen in der Grenzregion heute sprachlich immer mehr auseinander. Durchgängig werde vor allem nach Deutsch und Dänisch getrennt. Dabei zähle Sønderjysk zu Dänisch, Platt zu Deutsch. Auf dem Festland und dem touristisch geprägten Sylt geht das Friesische zurück. Platt und Sønderjysk wurden über zwei Generationen von den Eltern nur noch selten an die Kinder weitergegeben. Entlang der Grenze steht das Ergebnis nach 100 Jahren für Elin Fredsted fest: "Wir sind uns fremder geworden." Doch es tue sich etwas. "Jugendliche in Nordschleswig fangen an, in den sozialen Medien wieder in Sønderjysk zu chatten. An den Schulen bei uns wird wieder Plattdeutsch gelehrt. In Dänemark kommt Deutsch als Schulfach wieder in Mode." Der Nationalisierung nach der Grenzziehung, so hofft Fredsted, könne damit etwas entgegengewirkt werden. Insgesamt, so das Fazit von Elin Fredsted, ist das Sprachenland Schleswig-Holstein durch die Grenzziehung sprachlich verarmt.
NDR
Hochdeutsch und Plattdeutsch, Hochdänisch und Plattdänisch, Festlands- und Inselfriesisch: Schleswig-Holstein gilt als Sprachenland - dabei ist seit deutsch-dänischen Grenzziehung 1920 viel verloren gegangen.
Grenze, Deutsch, Dänisch, Sønderjysk, Fredsted,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen
Geschichte
https://www.ndr.de//geschichte/100_jahre_deutsch_daenische_grenze/Wie-eine-Grenze-seit-1920-Sprachen-verschwinden-liess,grenze440.html
Rezepte für nordische Ernährung
Leckere, leichte Gerichte mit einheimischen Zutaten: So kann man nachhaltig und gesund abnehmen.
NDR
Leckere, leichte Gerichte mit einheimischen Zutaten: So kann man nachhaltig und gesund abnehmen.
Rezepte nachhaltig gesund abnehmen regional,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen,TV
Ratgeber
Kochen
https://www.ndr.de//ratgeber/kochen/rezepte/Rezepte-fuer-nordische-Ernaehrung,nordisch138.html
Elf-Punkte-Plan: Hamburger CDU will Wirtschaft stärken
Die neuen wirtschaftspolitischen Leitlinien der Hamburger CDU dürften in vielen Punkten gar nicht so umstritten sein: Ideologiefreien Pragmatismus fordert die CDU. Sie setzt auf die soziale Marktwirtschaft und betont, dass Hamburgs Zukunft und Wohlstand entscheidend vom Erfolg der Wirtschaft abhängen. Und auch der Klimaschutz spielt in dem Papier eine große Rolle. Konkret bedeutet das für die CDU unter anderem: Neue Flächen nicht nur für Gewerbe, sondern auch für die Industrie. Günstigerer Strom für Industriebetriebe. Den schnellen Bau einer neuen Querung über den Köhlbrand und der Hafen-Autobahn A26-Ost. Den Ausbau des Hafens zum nordeuropäischen Energiehafen. Keine weitere Wohn-Bebauung im Hafengebiet. Und wieder mehr Parkplätze für Handwerkerinnen und Handwerker sowie Unternehmen. Dem rot-grünen Senat wirft die CDU vor, in der Wirtschaftspolitik nicht zu gestalten, sondern nur zu verwalten. Der Leitantrag für den nächsten CDU-Landesparteitag gilt als Vorarbeit für ein Wahlprogramm für die Bürgerschaftswahl 2025.
NDR
Parteichef Dennis Thering will mit einem Elf-Punkte-Plan die Wirtschaft in Hamburg stärken.
Hamburg Dennis Thering CDU Wirtschaft wirtschaftspolitik Leitlinien elf-Punkte-Plan Parteitag,CDU,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen,TV
Hamburg
2023-06-30T20:57:32.749+02:00
2025-06-30T18:00:00.000+02:00
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/Elf-Punkte-Plan-Hamburger-CDU-will-Wirtschaft-staerken,cduhamburg120.html
Gewichtszunahme in der Schwangerschaft: Gesunde Pfunde
von Christina Maciejewski Viele werdende Mütter machen sich Gedanken über die zusätzlichen Pfunde, die die Schwangerschaft mit sich bringt. Die Sorge: zu viel oder auch zu wenig zuzunehmen. Welche Werte liegen im Normbereich? Was hilft, wenn dies nicht der Fall ist und wie kann man nach der Geburt wieder abnehmen? Während einer Schwangerschaft verändert sich der weibliche Körper, um das Baby im Bauch optimal zu versorgen. In den letzten Schwangerschaftsmonaten nimmt eine Frau mehr zu, als zu Beginn, denn zum einen wird das Kind schwerer. Zum anderen lagert der Körper Wasser ein, weil es für den Kreislauf des Kindes und weitere Prozesse benötigt wird. "Man muss immer bedenken, dass am Ende der Schwangerschaft ein Kind etwa dreieinhalb Kilogramm wiegt, dazu kommen jeweils rund ein Kilogramm für Mutterkuchen, Fruchtwasser und vergrößerte Gebärmutter. Das sind bereits sechseinhalb Kilogramm für die Entwicklung des Kindes," erläutert Dr. Manuela Tavares, Pränataldiagnostikern und Expertin im Podcast Tatsächlich schwanger - Alles, was ihr jetzt wissen müsst. Zusätzlich haben Schwangere ein höheres Blutvolumen (zwei Kilogramm) und die Brust vergrößert sich (eineinhalb Kilogramm). Eine ausgewogene Ernährung ist eine wesentliche Grundlage für die optimale Entwicklung des ungeborenen Kindes. In der Schwangerschaft isst man also tatsächlich für zwei - allerdings nur was die Nährstoffe betrifft. Hier lohnt es sich, auf gesunde Lebensmittel zu setzen. Bei der Menge jedoch muss keine Frau für zwei essen. Die meisten können einfach auf ihren Appetit vertrauen, sie können essen, was sie mögen und gut vertragen. Dabei dürfen auch mal ungesunde Sachen dabei sein, wie Süßigkeiten oder eine Tiefkühlpizza, so lange dies eher die Ausnahme als die Regel ist. Manche Frauen starten mit einem starken Unter- oder Übergewicht in die Schwangerschaft, nehmen sehr schnell an Gewicht zu oder leiden an einer Schwangerschaftsdiabetes. Für sie kann es sinnvoll sein, ihre Ernährung umzustellen. Eine Beratung bei einer Diätassistentin oder einem -assistenten kann dabei helfen. Bei einer sehr starken Gewichtszunahme können auch vermehrte Wassereinlagerungen eine Rolle spielen. Dies sollte immer medizinisch abgeklärt werden. Wenn eine Frau mit einem Gewicht im Normbereich in die Schwangerschaft startet, muss sie in den ersten Wochen nicht zunehmen. Das ist eine gute Nachricht für alle, die zu Beginn der Schwangerschaft unter Übelkeit leiden und nur wenig essen können. "Eine Gewichtszunahme ist erst im zweiten und dritten Trimester von Bedeutung. Etwa 0,5 Kilogramm wird pro Woche als normale Gewichtszunahme angegeben. Das sind etwa 300 Kilokalorien (kcal) mehr am Tag, die eine schwangere Person zu sich nehmen sollte - ein zusätzliches Sandwich und ein Glas Milch ist zum Beispiel ausreichend." Dr. Manuela Tavares Bei Übergewicht sollten in dieser Zeit sogar nur 0,2 Kilogramm pro Woche zugenommen werden. Dann reicht bereits ein Glas Milch oder etwas mit einer vergleichbaren Kilokalorienzahl zusätzlich zur üblichen Ernährung. Um das individuelle Gewicht einzuordnen, wird oft der Bodymaßindex (BMI) zu Hilfe genommen. Der BMI kann als Ersteinschätzung hilfreich sein. Ob wirklich ein Unter- oder Übergewicht vorliegt, sollte aber im individuellen Fall - und besonders in der Schwangerschaft - immer ärztlich abgeklärt werden, damit weitere Eckdaten wie etwa das Alter, die Fettverteilung und die Muskelmasse einbezogen werden können. Das US-amerikanische Institute of Medicine (IOM) empfiehlt für die Gewichtszunahme in der Schwangerschaft folgende BMI-Werte zur Orientierung: "Inzwischen werden ab einem Bodymaßindex über 30 sogar eher null bis fünf Kilogramm Gewichtszunahme empfohlen, um Schwangerschaftskomplikationen zu vermeiden", erläutert Dr. Tavares. Diese Zahlen sind natürlich nur Empfehlungen. Nimmt eine Frau etwas mehr oder etwas weniger zu, als empfohlen, ist das nicht gleich ein Grund zur Sorge. Bei Unsicherheiten sollte sie immer das Gespräch mit ihrer Frauenärztin oder ihrem -Arzt suchen und eine ärztliche Einschätzung einholen. So wie viele Frauen den wachsenden Bauch mit schwangeren Freundinnen vergleichen, vergleichen viele auch die monatliche Gewichtszunahme. Sich beim Gewicht an anderen zu orientieren, ist jedoch nicht hilfreich, da der Körper sich sehr individuell an eine Schwangerschaft anpasst. Im Rahmen der Vorsorgeuntersuchungen wird das Gewicht vor allem deshalb überwacht, weil eine Abweichung von der Norm Hinweise auf mögliche Komplikationen liefern kann. Ein deutlich zu geringes oder zu hohes Ausgangsgewicht der Mutter kann die Entwicklung des Kindes stören oder Komplikationen in der Schwangerschaft bis hin zu einer Frühgeburt verursachen. Es kann also sinnvoll sein, schon vor einer Schwangerschaft auf eine gesunde Ernährung zu achten und einen Bodymaßindex im Normbereich anzustreben. Eine Gewichtszunahme von mehr als 20 Kilogramm ist meist einer übermäßigen oder falschen Ernährung geschuldet, so das Ratgeberportal Familienplanung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA). Nimmt eine Schwangere zu schnell an Gewicht zu (etwa ein Kilogramm pro Woche) könne dies außerdem ein Hinweis auf gesundheitliche Probleme, wie zum Beispiel eine Präeklampsie oder einen Schwangerschaftsdiabetes sein. Dies sollte immer ärztlich abgeklärt werden. Kalorienarme Diäten werden während der Schwangerschaft auch bei zu hohem Gewicht nicht empfohlen. Sinnvoller ist es, auf eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung zu achten. Eine Ernährungsberatung kann helfen, um seine Gewohnheiten zu ändern und ein Gefühl für die richtigen Lebensmittel in der passenden Menge zu bekommen. Frauen, die unter einer Essstörung leiden, sollten das Thema offen mit Arzt, Ärztin oder Hebamme besprechen. Bei Bedarf kann es sinnvoll sein, psychotherapeutische Hilfe in Anspruch zu nehmen, um sich und das ungeborene Kind zu schützen. Viele Frauen wollen nach der Geburt schnell zu ihrem Idealgewicht zurück. In den sozialen Medien wird suggeriert: alles eine Frage der Disziplin. Das baut enormen Druck auf und ist gleichzeitig schlicht falsch. Der Körper legt nicht umsonst während der Schwangerschaft Reserven an, denn Geburt, Stillen, Schlafmangel, Tragen und aus Zeitmangel verpasste Mahlzeiten verlangen ihm einiges ab. Dieses Pensum sorgt bei vielen Frauen dafür, dass die Pfunde nach und nach von ganz allein purzeln. Eine Diät während der Stillzeit ist nicht zu empfehlen. Der Körper braucht viel Energie, um das Baby zu ernähren, Experten empfehlen sogar, täglich 400 bis 500 Kalorien mehr als üblich zu sich zu nehmen. Bekommt der Körper diese aufgrund einer strengen Diät nicht, geht er an die Fettreserven. Hier lagern sich allerdings auch Umweltgifte ab. Werden diese gelöst, gehen sie direkt in die Muttermilch und können das Baby belasten.  Besser als gezielt abnehmen zu wollen ist eine ausgewogene Ernährung und moderate Bewegung. Die allgemeine Empfehlung lautet, frühestens sechs bis acht Wochen nach der Geburt mit leichter Rückbildungsgymnastik zu beginnen. Vor allem sollten Mütter sich Zeit geben. Der Bauch ist neun Monate gekommen, und er braucht Zeit, um sich zu regenerieren. Bei der einen geht es schneller, bei der anderen dauert es länger, beides ist völlig normal und in Ordnung.
NDR
In der Schwangerschaft an Gewicht zuzunehmen ist normal und wichtig für die Gesundheit von Mutter und Kind. Viele Frauen fragen sich dennoch: Was ist zu wenig und wie viele Kilos sind zu viel?
Schwangerschaft,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen,TV
ARD Gesund
2029-09-11T08:00:00.000+02:00
https://www.ndr.de//ratgeber/gesundheit/Gewichtszunahme-in-der-Schwangerschaft-Gesunde-Pfunde,gewichtszunahmeschwangerschaft100.html
Synapsen: Narzissmus - zwischen Scham und Größenwahn
Narzissten gelten als laut, selbstverliebt und manipulativ. Und - ob auf Social Media oder im Feuilleton - sie sind in aller Munde: "Der ist doch ein Narzisst!" Vor allem Laien sind schnell mit einer entsprechenden Diagnose. Werden wir also alle tatsächlich immer egozentrischer und rücksichtsloser? Wie wird man zum Narzissten oder zur Narzisstin? Und wie kann die Forschung helfen, narzisstisches Verhalten besser zu verstehen? All diesen Fragen ist Wissenschaftsjournalist Patric Seibel nachgegangen. Im Gespräch mit Host Lucie Kluth blickt er hinter die oft schillernde Fassade des Narzissmus. Gemeinsam untersuchen sie, welche Rolle Scham bei narzisstischem Verhalten spielt, wie Narzissten Beziehungen führen und wie viel Narzissmus in uns allen steckt. Mit Psychoanalytikern und Psychiaterinnen besprechen die beiden, woran man erkennt, wann ein pathologisches Ausmaß erreicht ist und wie man Narzissmus therapieren kann. Außerdem geht es um die verschiedenen Arten von Narzissmus und darum, warum eine Ausprägung selbst von Fachleuten häufig nicht erkannt wird.
NDR
Ich! Ich! Ich! Gesunde Selbstliebe oder gestörte Persönlichkeit? Die Forschung hilft einzuordnen.
Synapsen, Podcast, Wissenschaft, Forschung, Folge 102, Narzissmus,Wissenschaft,Psychologie,Psychische Erkrankungen,NDR
NDR Info
2029-06-13T06:00:00.000+02:00
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Synapsen-Narzissmus-zwischen-Scham-und-Groessenwahn,podcastsynapsen382.html
"Bahn-Surfer" in Osnabrück gesucht: Erste Zeugen melden sich
Die Ermittlungen dauern deshalb weiter an. Das teilte ein Sprecher der Bundespolizei am Donnerstag auf Nachfrage des NDR Niedersachsen mit. Nach den ursprünglichen Angaben der Bundespolizei wollten die Jugendlichen offenbar auf dem Dach einer Nordwestbahn mitfahren. Vor der Abfahrt am Bahnhof Sutthausen sind sie allerdings bemerkt worden. Wahrscheinlich habe sie eine Bahnmitarbeiterin entdeckt und eine Durchsage gemacht, sagte ein Sprecher der Bundespolizei. Die Unbekannten seien dann vom Dach gestiegen und geflüchtet. Die Videos der Überwachungskameras deuten laut Polizei darauf hin, dass es sich vermutlich um zwei Jugendliche handelt. Sie seien während der Aktion teilweise vermummt gewesen. Möglicherweise war auch eine dritte Person beteiligt, die auf dem Bahnsteig stand, wie die Bundespolizei mitteilte. Die Beamten ermitteln zum genauen Hergang weiter und bitten Zeugen, sich unter der Telefonnummer (0541) 33 12 80 bei der Bundespolizei in Osnabrück zu melden. Die Beamten warnen vor dem sogenannten Bahn-Surfen. Zugdächer seien oft rutschig und ein Sturz ende schnell tödlich. Das Mitfahren auf dem Dach oder an den Seiten eines Zuges ist illegal. Im Osnabrücker Raum gab es laut dem Sprecher der Bundespolizei nur sehr selten solche Vorfälle. An einen tödlichen Fall aus den vergangenen Jahrzehnten könne er sich nicht erinnern.
NDR
Nachdem zwei Unbekannte am vergangenen Freitag am Bahnhof in Osnabrück-Sutthausen auf einen Zug geklettert sind, haben sich erste Zeugen des Vorfalls gemeldet. Die Jugendlichen wurden bislang nicht gefunden.
Osnabrück, Sutthausen, Bahnhof, Bahn, Dach, Train, Surfen, Zug, Zeugen, aktuell
Niedersachsen
Studio Osnabrück
https://www.ndr.de//nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Bahn-Surfer-in-Osnabrueck-gesucht-Erste-Zeugen-melden-sich,bahnsurfer100.html
Neubrandenburg: Nico Klose wird neuer Oberbürgermeister
Bei der Stichwahl um das Oberbürgermeisteramt in Neubrandenburg wurde der parteilose Bewerber Nico Klose mit 65,0 Prozent der Stimmen ins Amt gewählt. Frank Benischke von der CDU kam auf 35,0 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei 43,2 Prozent. Klose zeigte sich überrascht vom Wahlausgang. Er habe mit einem hauchdünnen Ergebnis gerechnet, war im NDR Interview aber sehr glücklich über das tatsächliche. "Als jemand, der von außen kommt, kann ich ein gutes Angebot für die Stadtpolitik sein", so Klose. Er wolle allen Fraktionen die Hand reichen und in einen würdevollen Austausch kommen, so Klose. Für die Zukunft hofft er auf Teamwork im Rathaus der Vier-Tore-Stadt. Erfahrungen als Bürgermeister bringt der neue Oberbürgermeister der drittgrößten Stadt in Mecklenburg-Vorpommern mit. Er hat das Amt in Neverin (Landkreis Mecklenburgische Seenplatte) seit 2019 inne. Klose wurde von SPD, Grünen und dem scheidenden Oberbürgermeister Silvio Witt (parteilos) unterstützt.
NDR
CDU und AfD standen sich in mehreren Stichwahlen in MV gegenüber. Auch in Neubrandenburg steht ein neuer Oberbürgermeister fest.
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Mecklenburg-Vorpommern
2025-05-27T10:56:39.864+02:00
https://www.ndr.de//nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Neubrandenburg-Nico-Klose-wird-neuer-Oberbuergermeister,mvregioneubrandenburg3614.html
Greifswalder FC: Nächster Neuzugang aus Berlin
Der Regionalligist Greifswalder FC hat seinen sechsten Neuzugang verkündet. Zur kommenden Saison verstärkt Mittelfeldspieler Grace Bokake die Vorpommern. Der 23-Jährige spielte in der vergangenen Saison beim Ligakonkurrenten VSG Altglienicke und absolvierte 28 Spiele für die Berliner. "Er ist sehr schnell, technisch gut. Grace hat eine gute Ausbildung beim HSV, Hannover 96 und Schalke genossen. Bei uns will er sein Potenzial zeigen", so Greifswalds Trainer Markus Zschiesche. Bei den Vorpommern hat Bokake einen Vertrag für ein Jahr unterschrieben.
NDR
Mittelfeldspieler Grace Bokake wechselt von Altglienicke nach Greifswald. Sein neuer Vertrag gilt für ein Jahr.
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Mecklenburg-Vorpommern
Region Vorpommern
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/vorpommern/Greifswalder-FC-Naechster-Neuzugang-aus-Berlin,mvregiogreifswald3312.html
Gendergerechtigkeit: Fluggast aus Niedersachsen klagt gegen Ryanair
Beim Online-Kauf eines Flugtickets muss Hornstein ein Geschlecht auswählen. Zur Auswahl stehen "Herr", "Frau" und "Fräulein". Eine geschlechtsneutrale Option ist nicht verfügbar. Für die nicht-binäre Person aus Bissendorf (Landkreis Osnabrück) ist das ein großes Problem. Denn klickt sie keine der von Ryanair vorgegebenen Geschlechter an, kann sie kein Ticket kaufen. René_ Rain Hornstein hat sich laut des Büros zur Umsetzung von Gleichbehandlung (BUG) auf das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz berufen und eine Klage eingereicht. Der Fall wird am Mittwoch vor dem zuständigen Amtsgericht in Berlin verhandelt, wie eine Sprecherin bestätigt hat. Hornstein fordert ein Schmerzensgeld in Höhe von 5.000 Euro. Ziel der Klage sei außerdem, dass die Fluggesellschaft künftig geschlechtsneutrale Ansprache-Optionen zur Verfügung stellt, so das BUG. Vor drei Jahren hat René_ Rain Hornstein einen ähnlichen Gerichtsprozess gegen die Deutsche Bahn gewonnen. In diesem Fall ging es auch um den Ticketkauf im Internet, bei dem Reisende nur zwischen den beiden Geschlechtern "Mann" und "Frau" wählen konnten. Das Oberlandesgericht Frankfurt am Main gab Hornstein Recht. Die Richter verfügten außerdem, dass die Deutsche Bahn ihr Online-Buchungssystem umstellen und eine geschlechtsneutrale Ansprache der Reisenden einführen muss.
NDR
René_ Rain Hornstein aus Bissendorf zieht gegen die Fluggesellschaft Ryanair vor Gericht. Der Vorwurf: Diskriminierung beim Ticketkauf, weil keine geschlechtsneutrale Anrede ausgewählt werden kann.
Osnabrück, Bissendorf, Ryanair, Klage, Gender, Geschlecht, nicht-binär, Hornstein,Osnabrück,NDR
Niedersachsen
Studio Osnabrück
https://www.ndr.de//nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Gendergerechtigkeit-Fluggast-aus-Niedersachsen-klagt-gegen-Ryanair,ryanairklage100.html
Extra 3 extra groß - Podcast in hoher Qualität
Auch Satire-Fans mit einer armdicken Internetleitung und Daten-Flatrate kommen bei uns auf ihre Kosten: Woche für Woche gibt es hier Satire aus dem Hause extra 3 zum Download - in der HQ-Variante für besonders hohe Qualität.   Der Podcast-Link zum Kopieren:http://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/extra_3/videos/zum_mitnehmen/extradrei196_version-hq.xml Für Zuschauer, die nicht so schnell im Netz unterwegs sind, und Handy-Nutzer, die keine Daten-Flatrate haben, bieten wir den Podcast auch in niedrigerer Qualität an.
NDR
Auch Satire-Fans mit einer armdicken Internetleitung kommen auf ihre Kosten: Woche für Woche gibt es hier Satire in der HQ-Variante zum Downloaden.
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extra 3
Podcasts
https://www.ndr.de//fernsehen/sendungen/extra_3/podcasts/Extra-3-extra-gross-Podcast-in-hoher-Qualitaet,extradreihq101.html
Kinderschützenfest: Demo für Teilnahme von Mädchen geplant
In Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) soll am Freitag dafür demonstriert werden, dass auch Mädchen beim Kinderschützenfest schießen dürfen. Das dürfen laut Statuten der Schützengilde bisher nur Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren. Die Kundgebung mit anschließender Demonstration soll nach Angaben der Veranstalter um 17 Uhr auf dem Stellmacherplatz in der Innenstadt starten. Organisiert wird sie von der Initiative "Gilde für alle", die sich nach eigenen Angaben seit 2024 für die Beteiligung von Mädchen beim Kinderschützenfest einsetzt. Erwartet werden von den Veranstaltern bis zu 500 Menschen. "Traditionen und Brauchtum sind wichtig, sie sollten aber nicht dazu genutzt werden, um Menschen auszuschließen", sagte Mitinitiator Hendrik Boldt. Eine von der Initiative angestoßene Abstimmung innerhalb der Schützengilde war im Februar gescheitert. Die Demo solle nun zeigen, dass sich die Initiative davon nicht entmutigen lasse, hieß es. Das Kinderschützenfest findet am Samstag statt.
NDR
Bisher dürfen in Wildeshausen nur Jungen schießen. Eine Initiative will erreichen, dass auch Mädchen zugelassen werden.
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Niedersachsen
Studio Oldenburg
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Immer weniger Studienberechtigte in Schleswig-Holstein
von Hauke Bülow 12.900 Schülerinnen und Schüler haben im vergangenen Jahr ihr Abi- oder Fachabitur in Schleswig-Holstein abgelegt. Das zeigen Zahlen des Statistischen Bundesamtes. Ein Minus von 2,7 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Und ein Trend, der sich seit Jahren beinahe bundesweit fortsetzt. Lediglich in Mecklenburg-Vorpommern, Bremen und Hessen haben im vergangenen Jahr mehr Schüler die Fachhochschul- oder Hochschulreife erlangt. Wie es dazu kommt, das sei schwer zu sagen, so Kirsten Schmöckel, Vorsitzende des Philologenverbands Schleswig-Holstein. Es könnte der demografische Wandel sein, vermutet sie. "Weniger junge Menschen im entsprechenden Alter führen zwangsläufig zu einer geringeren Anzahl an potenziellen Studierenden", sagt Schmöckel. Aber auch die schwindende Motivation der Schüler trage dazu bei: "Wir bemerken, dass die Leistungsfähigkeit deutlich zurückgegangen ist." Die Standards in der Oberstufe müssten aber erreicht werden. Insgesamt sollte das Thema jedoch nicht überbewertet werden. Ein Minus von 2,7 Prozent sei kein sehr hoher Rückgang, so Schmöckel. Die Kultusministerkonferenz sieht einen weiteren Grund für die sinkende Zahl an Studienberechtigten auch in der Rückkehr zum Abitur nach 13 Schuljahren, für das sich unter anderem Schleswig-Holstein entschieden hatte. Damit würden zunächst weniger Studienberechtigte von den Schulen abgehen. In den kommenden zehn Jahren rechnen die Bildungsminister dagegen wieder mit einem Anstieg. Den Prognosen der Kultusministerkonferenz zufolge steigt die Schülerzahl in Deutschland von heute rund elf auf zwölf Millionen im Jahr 2035. Gründe seien die Zuwanderung und die Entwicklung der Geburtenzahlen. Entsprechend dürfte auch die Zahl der Studienberechtigten mit ansteigen.
NDR
Nach der Schule studieren: In Schleswig-Holstein können das immer weniger Schulabgänger. Die Zahl der Studienberechtigten sinkt seit Jahren. Die Gründe sind offenbar vielfältig.
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Schleswig-Holstein
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"Die Affäre Cum-Ex": Justus von Dohnányi über die neue ZDF-Serie
Herr von Dohnányi, Polit-Affären, die für die Leinwand umgesetzt werden, erwecken gerne den Anschein, dass die Wahrheit erzählt oder beinahe aufgedeckt wird. Aber eigentlich sind diese Filme nur inspiriert von wahren Ereignissen - auch bei dieser Cum-Ex-Serie steht das als Zusatz dabei. Wie kritisch sehen Sie dieses Vorgaukeln von Realität oder dass da Realität und Fiktion vermischt wird? Justus von Dohnányi: Ich würde das Wort "vorgaukeln" nicht nehmen, weil vorgaukeln hieße ja, dass man es vorher nicht anspricht. Dadurch, dass klar angesprochen wird, dass man nicht alles faktengetreu erzählen kann, damit es dramaturgisch für eine Serie funktioniert, ist es ganz klar, dass man da "dichterische Freiheit" hat. Deshalb muss man das in irgendeiner Form vorher formulieren. Dann gibt es auch noch rechtliche Grundlagen, die man befolgen muss: Öffentliche Leute darf man benennen, andere Leute sollte man nicht benennen und so weiter. Da gibt es Auflagen, wahrscheinlich von vielen juristischen Leuten, und das ist im Vorfeld berücksichtigt worden. Wie ist es in so einem Fall mit Ihrer schauspielerischen Freiheit? Wenn man weiß, dass es für Ihre Rolle eine reale Vorlage gibt, macht es das schwieriger oder einfacher? Von Dohnányi: Das kommt ein bisschen auf die jeweilige Rolle an. Es gibt bestimmte Menschen, die total transparent sind. Wenn man aus dem NS-Bereich Leute spielt oder geschichtlich sehr bekannte Personen, dann guckt man sich das sehr genau an und versucht, ihnen näher zu kommen, falls es dann nicht zu einer Farce oder Charge wird. In diesem Fall war das nicht so entscheidend. Die Fakten als solche, was bei diesem Cum-Ex-Skandal passiert ist, habe ich recherchiert und habe mich dann aber sehr stark inspirieren lassen, was die Spielweise angeht, von den Szenen, die für dies Serie entworfen wurden und mit den realen Personen erstmal nichts zu tun haben. Wie ist es am Set gewesen? Haben Sie da fernab vom Drehbuch auch viel über den Fall an sich diskutiert? Von Dohnányi: Diskutiert hat man im Vorfeld. Bevor wir losgelegt haben, habe ich Gespräche mit dem Showrunner Jan Schomburg, dem Regisseur Dustin Loose und dem Produzenten Michael Polle geführt. Aber während wir drehen, geht es um die Szenen selber. Die politische Aktualität dieser ganzen Geschichte ist immer mal wieder zum Set gekommen, weil die Geschichte ja nicht abgeschlossen ist. Das ist auch heute noch so, dass bestimmte Ausschüsse und Gerichte sich dafür interessieren und damit immer mal wieder etwas darüber in der Tageszeitung ist. Wann ist die filmische Umsetzung so einer politischen Affäre gelungen? Können Sie das mit all Ihrer Erfahrung als Schauspieler und Regisseur einschätzen? Von Dohnányi: Was interessant sein kann, ist, dass man eine Art von Aufmerksamkeit auf die Sache bringt und vielleicht nicht nur auf den konkreten Fall, sondern auf das, was dahinter steht - in unserem Fall etwa die Moral. Selbst wenn da niemand verurteilt worden wäre und es juristisch nichts zu klären gäbe, dann wäre es ja immer noch interessant, ob man sagt: Soll man alles das, was möglich ist, wirklich tun? Und gäbe es nicht vielleicht eine Eigenbeschränkung, die wir uns wünschen? Wäre es auf der anderen Seite nicht sinnvoll, wenn der Staat Mechanismen hätte, die es ermöglichen, den Wildwuchs von Kapitalismus, was Banken und Juristen angeht, in irgendeiner Form im Zaum zu halten? Selbst wenn man nicht an die Eigenverantwortlichkeit dieser Leute glaubt? Das Gespräch führte Keno Bergholz.
NDR
In der ZDF-Serie über den größten Steuerskandal der europäischen Geschichte spielt Justus von Dohnányi einen Steuerfachmann. Im Interview spricht er über politische Affären auf der Leinwand.
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NDR Kultur
Film
https://www.ndr.de//kultur/film/Die-Affaere-Cum-Ex-Justus-von-Dohnanyi-ueber-die-neue-ZDF-Serie,cumex606.html
Universität Göttingen: Präsident Tolan vor der Abwahl?
Der Präsident der Universität Göttingen, Metin Tolan, steht offenbar kurz davor, abgewählt zu werden. Der Universitätssenat kritisiert in einem Schreiben, das dem NDR vorliegt, unter anderem den Führungsstil des Uni-Präsidenten. Es werde bezweifelt, dass Tolan die Universität aus der aktuellen Krise herausführen könne. Ein Beispiel für seine mangelhafte Leistung sei die gescheiterte Exzellenzinitiative der Universität im Frühjahr. Ein Gespräch zwischen Tolan und dem Senat der Universität sei erfolglos geblieben. Tolan habe "weder Problembewusstsein noch Kritikfähigkeit" erkennen lassen. Wissenschaftsminister Falko Mohrs (SPD) mahnte zur Besonnenheit und stellte sich hinter den amtierenden Universitäts-Präsidenten. Unterdessen zog Tolan in einem am Dienstag von der Universität veröffentlichten Videovortrag ausführlich Bilanz seiner Amtszeit. Er wolle Gerüchten entgegentreten und dazu beitragen, dass über Fakten gesprochen werden kann, so Tolan. Er gestand er unter anderem ein, dass die Universität zuletzt unter erheblichem finanziellen Druck gestanden habe.
NDR
In einem internen Schreiben des Senats ist von einem "Kurswechsel" die Rede. Tolans Führungsstil steht in der Kritik.
Göttingen, Universität, Präsident, Tolan, Abwahl, Senat, aktuell, News, Nachrichten, Niedersachsen
Niedersachsen
Studio Braunschweig
https://www.ndr.de//nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/Universitaet-Goettingen-Praesident-Tolan-vor-der-Abwahl,aktuellbraunschweig14010.html
Der Tod eines Jungen an der Grenze
Mittwoch, der 31. Januar 1951: An diesem Wintertag stirbt Harry Krause. Er ist zehn Jahre alt. Was genau ist an diesem Tag vor 65 Jahren geschehen? Die Akten zu dem Fall werfen Fragen auf, die Ereignisse lassen sich nur schwer rekonstruieren. Jahrzehnte später, nach dem Ende der DDR, ermittelt die Zentrale Ermittlungsstelle für Regierungs- und Vereinigungskriminalität (ZERV): "Tatzeit: gegen 15:00 Uhr, Tatort: Groß Thurow, zugefrorener Goldensee, Einheit: Grenzbereitschaft Schönberg, Kommandantur Schönberg". Zwei DDR-Grenzpolizeihauptwachtmeister bemerken an diesem Nachmittag "eine Person" auf dem Eis, in 900 Metern Entfernung, dicht am westlichen Ufer, wo die Demarkationslinie verläuft. Einer der beiden, der 18-jährige Hauptwachtmeister Otto R. soll, so steht es in einem Bericht, seinen Karabiner entsichert haben und losgelaufen sein, um einen Warnschuss abzugeben. Im Laufen habe sich dann in Hüfthöhe versehentlich ein Schuss gelöst. Die Grenzpolizisten beobachten noch, dass der Mensch auf dem Eis zusammenbricht, "unter weinerlichen Lauten", und setzen ihren Streifengang fort. Sie hätten den "Grenzgänger" für einen Jugendlichen gehalten und es für ausgeschlossen gehalten, dass die Kugel getroffen haben könnte. Doch Harry Krause stirbt. Er wird an das westliche Ufer gezogen. Der Junge hatte gespielt, ist mit drahtumwickelten Schuhen Schlittschuh gelaufen. Ursel Kaminski ist damals acht Jahre alt. Natürlich sei es offiziell verboten gewesen, den Grenzsee zu betreten und rüberzugehen nach Goldensee, dem Dorf auf der anderen Seite des Ufers. Aber gehalten habe sich niemand daran, erzählt sie, mit Billigung der Grenzpolizei. Von "drüben" wurde allerhand besorgt: Lebensmittel, Schuhe, die Kinder bekamen Schokolade und Süßigkeiten. "Harry mit seinen blonden Haaren war ein lustiger Junge, ich mochte ihn", sagt Ursel Kaminski. Die Bilder aus dem Winter 1951 lassen sie nicht los. Vor ihrem inneren Auge sieht sie einen Schlitten kommen, weiße Tücher, dass alle aus dem Dorf mit wollen aufs Eis, um Harry nach Hause zu holen und schließlich einen hellen Sarg. "Wir Kinder alle drumherum“, erinnert sie sich. Auf einem Schlitten holt der Vater von Harry damals sein totes Kind über den zugefrorenen See aus dem Westen zurück nach Groß Thurow. "Das ganze Dorf war in Aufruhr", erzählt Ursel Kaminski, und "alle sehr, sehr traurig". Jan Kostka vom Forschungsverbund SED-Staat der Freien Universität Berlin hat die Unterlagen zu dem Fall gesichtet. Es sei ein besonderer Fall, nicht nur weil die Aktenlage dünn ist, sondern auch, weil so früh ein Kind umgekommen ist. Der Fall, so sagt er, steht 1951 bereits symbolisch für die Perspektive des unmenschlichen, rigiden Grenzregimes der DDR. Es gibt nach den Recherchen des Forschungsverbundes nur ein weiteres, späteres Grenzopfer in diesem Alter. Es ist ein Mädchen, das elf Jahre alt war und auf der Flucht seiner Familie umkam. Strikt sei es den Grenzpolizisten bereits seit 1947 verboten gewesen, auf  Kinder und Jugendliche zu schießen. Später dann, mit dem schrittweise ab 1952 beginnenden Aufbau der Grenzsperranlagen mit Minen und Todesautomaten, sei dann unterschiedslos getötet worden, ohne Wahl. 1951 habe in Groß Thurow zunächst die Mordkommission ermittelt, ein Arzt habe sich das tote Kind angesehen und festgestellt, dass der Junge vermutlich an einem Herzsteckschuss gestorben sei. "Dann geschah etwas sehr Seltsames", erzählt der Wissenschaftler. Von einer Obduktion und einer Rekonstruktion der Tat wurde Abstand genommen. Der Volkspolizei-Wachtmeister Otto R. wurde mit zehn Tagen Arrest bestraft und versetzt. Für die Staatsanwaltschaft ist klar: "Es liegt keine strafbare Handlung vor, sondern eine Verkettung unglücklicher Umstände, also ein Unglücksfall." Die ZERV stellt Jahrzehnte später fest: "Von den Vorgesetzten Dienststellen wurde alles unternommen, um den tödlichen Schuss des Grenzpolizisten ins rechte Licht zu rücken […] Es wurde bis ins Justizministerium und beim Staatssekretär interveniert, um ein Strafverfahren von dem Schützen abzuwenden."
NDR
Vor 65 Jahren wird der zehnjährige Harry Krause von DDR-Grenzpolizisten erschossen. Was ist damals auf dem zugefrorenen Goldensee passiert? Die Akten werfen Fragen auf.
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Geschichte
https://www.ndr.de/geschichte/Der-Tod-eines-Jungen-an-der-Grenze,goldensee100.html
Lettland: Jubel für SS und Bundeswehr
In Lettland ist es wie Folklore: Jedes Jahr im März feiert man den "Marsch der Legionäre". Damit werden in Riga die lettischen Angehörigen der Waffen-SS geehrt. Zunehmend wird aus dem Marsch eine anti-russische Demonstration. Während die Nato und Russland im Baltikum die Muskeln spielen lassen, werden nationalistische Töne dort immer lauter.   Vor der St.-Johannes-Kirche in Riga sammeln sie sich zum Aufmarsch. Sie gedenken der "lettischen Legionäre", also der Letten, die in zwei Divisionen der deutschen Waffen-SS gekämpft hatten. Seit dem Untergang des Sozialismus wird in Lettland am 16. März den angeblichen "Freiheitskämpfern" der Waffen-SS gedacht, zwischenzeitlich war er sogar offizieller Feiertag. In der Öffentlichkeit werden die deutschen Besatzer als "Befreier" gefeiert, die zusammen mit den Letten gegen die Sowjet-Armee kämpften. Damit nicht einverstanden zeigen sich nur wenige - vor allem die russische Minderheit und jüdische Verbände.   "Ohne die deutsche Nation würde es die lettische Nation nicht mehr geben", sagt Agris Šēfers, der am "Marsch der Legionäre" teilnimmt. Die Russen, meint der Lette, seien schon aufgrund ihrer Gene faul, räuberisch und "im Grunde Parasiten". Šēfers' Vater war 1942 in die unter deutscher Führung stehenden Polizei-Bataillone gekommen, die maßgeblich an der Ermordung von mindestens 70.000 lettischen Juden beteiligt waren und später in der SS aufgingen. Am Judenmord sei sein Vater aber nicht beteiligt gewesen, er sei erst dazugestoßen, als Lettland schon "judenfrei" gewesen sei, sagt Šēfers und schmunzelt. Ob es die Ermordung der lettischen Juden überhaupt gegeben habe, wisse er auch gar nicht. Dass die Bundeswehr heute im Baltikum mit anderen Nato-Partnern zur Abschreckung Russlands stationiert ist, findet der Lette richtig. Im Januar kamen die ersten Bundeswehr-Soldaten in Litauen an. Bei dem kurzen Marsch durch die Innenstadt von Riga klingen lettische Soldatenlieder an. Auch die Melodie der Waffen-SS-Hymne "SS marschiert in Feindesland" ist zu hören. Nur eine Handvoll SS-Veteranen in Uniform sind noch dabei, dafür umso mehr junge Nationalisten. Einige der SS-Verehrer tragen selbst Nazisymbole. Andtis Holms von der lettischen Veteranen-Organisation "Daugavas Vanagi", die den SS-Marsch organisiert, betont, dass die Legionäre nicht für Deutschland, sondern für ein unabhängiges Lettland gekämpft hätten. So sehen das hier viele. Auch er findet, dass Europa den Aggressionen Russlands begegnen müsste. Holms: "Gewalt ist die einzige Sprache, die die Russen verstehen." Die SS-Kämpfer von damals dienten heute als Vorbilder. Harry Kronberg, der in einem deutschen Kulturverein in Riga Volkslieder singt, teilt diese Ansicht. Die Nato müsse Stärke zeigen. Ganz besonders freut ihn, dass es nun auch wieder deutsche Soldaten sind, die an der Seite Lettlands stehen, sagt Kronberg - "wie damals".   Die knapp 2.000 Teilnehmer ziehen durch die Altstadt Rigas, angeführt von Fahnenträgern und einem Priester, bis zum Freiheitsdenkmal. Hier legen sie Blumen ab. Um einen Veteranen herum scharen sich Männer in schwarzen Uniformen. Auf den Ärmeln ihrer Jacken: Hakenkreuze. Der SS-Gedenkmarsch und der eskalierende Konflikt mit Moskau lockt Nationalisten aus ganz Osteuropa nach Riga. Eine Abordnung ukrainischer Rechtsextremer ist ebenso angereist wie Gruppen aus Estland, Litauen und Polen. Vladislav Kovalcuk, Repräsentant der Partei "National Corps" , sagt, er wolle in Riga "Solidarität zeigen". "Wir kämpfen im Osten der Ukraine gegen Russland", die lettischen SS-Männer hätten die gleiche Situation damals erlebt, so Kovalcuk. "National Corps" ist der politische Arm der paramilitärischen Asow-Bataillone, die offen Nazi-Symbolik verwenden.   Auffällig ist: Während die Nationalisten im Baltikum einen klaren Anti-Russland-Kurs verfolgen, sind viele Rechtsextreme in Westeuropa eher auf Putin-Linie. Für deutsche Neonazis ist es da nicht so einfach, Freund und Feind auseinanderzuhalten. Zwar imponiert ihnen die Ehrung der Waffen-SS durch weite Teile der lettischen Bevölkerung, doch außenpolitisch bejubeln sie immer wieder Putins Aggressionen gegen EU und Nato. Nur einige wenige SS-Fans aus Deutschland sind nach Lettland gekommen. Zwei Neonazis aus Ludwigshafen wollen sich zum Thema Russland dann auch lieber nicht äußern.   Ein massives Polizeiaufgebot schützt den SS-Marsch. Dabei müssen die Marschierenden gar nicht geschützt werden - vor dem Freiheitsmonument wird ihnen sogar zugejubelt. Kaum einer protestiert in Riga offen gegen die Glorifizierung der Nazi-Truppen. Lediglich einige jüdische Verbände und Teile der russischstämmigen Bevölkerung Lettlands rufen zu Protesten auf.    Am Rande des SS-Aufmarsches halten zwei deutsche Antifaschisten ein Plakat hoch, auf dem sie die Verehrung der SS anprangern. Von der Polizei bekommen sie einen Platzverweis. Im vergangenen Jahr noch waren mehrere Gegendemonstranten aus Deutschland durch die Behörden an der Einreise nach Lettland gehindert worden. Drei andere Demonstranten, die Schilder zeigen, nimmt die Polizei gleich fest. Am Abend demonstrieren dann gut 40 Antifaschisten still vor dem Freiheitsdenkmal. Im Vorfeld des "Marsch der Legionäre" hatten Antifaschisten in ganz Europa zu Protesten vor lettischen Botschaften und Konsulaten aufgerufen. Die Gegner der Nazi-Verherrlichung in Riga scheinen resigniert. Behörden in Lettland legen ihnen Steine in den Weg, und der deutsche Staat macht einige der SS-Täter von damals noch immer zu Opfern. Denn an der jahrzehntelangen Praxis, auch ehemaligen SS-Männern "Opferrenten" zu zahlen, hat sich seit derAufdeckung durch Panorama 1993 im wesentlichen nichts geändert.
NDR
Seit dem Untergang des Sozialismus wird in Lettland den angeblichen "Freiheitskämpfern" der Waffen-SS gedacht. Nationalistische und antirussische Töne werden von Jahr zu Jahr lauter.
Lettland, Waffen SS, Riga,
Panorama
Meldungen
https://www.ndr.de//fernsehen/sendungen/panorama/aktuell/Lettland-Jubel-fuer-SS-und-Bundeswehr,riga162.html
Lauterbach: "Die Pflegeversicherung ist kein Erbenschutzprogramm"
Die Pflegeversicherung ist in Deutschland vor 30 Jahren eingeführt worden. Am 1. Januar 1995 betrug der Beitragssatz noch ein Prozent, heute sind es 3,6 Prozent. Dennoch müssen Betroffene im Schnitt mehr als 2.800 Euro pro Monat aus eigener Tasche zuzahlen, wenn sie im Pflegeheim betreut werden. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) erklärt im NDR Info Interview, was er tun möchte, damit die Pflege nicht zum Armutsrisiko wird, wie er die Pflegeversicherung zu einer solidarischen Bürgerversicherung umbauen möchte - und wie er den Eigenanteil deckeln will. Herr Minister, was wünschen Sie der Pflegeversicherung zum 30. Geburtstag? Karl Lauterbach: Viel Glück für die nächsten 30 Jahre und großartig, dass wir dich haben! Wenn wir einmal zurückblicken: Warum wurde die Pflegeversicherung überhaupt eingeführt? Lauterbach: Damals war Pflege oft ein Armutsrisiko. Der Mensch, der pflegebedürftig war und keine Verwandten hatte, die ihn pflegen konnten, der musste sich Pflege kaufen und dafür oft alles, was er hatte, abgeben. Von daher hat die Pflegeversicherung viel Gutes getan für unser Land. Viele andere europäische Länder beneiden uns darum. Die Pflegeversicherung bietet jedem die Sicherheit: Wird er pflegebedürftig, bekommt er Pflege mit einer sehr guten Qualität. Man muss nicht die Sorge haben, im Alter nicht versorgt werden zu können, wenn man nicht mehr für sich selbst sorgen kann. Dieses Versprechen der Pflegeversicherung galt damals und gilt heute. Gleichwohl belasten vor allem die gestiegenen Eigenanteile zunehmend die Betroffenen und ihre Angehörigen, teilweise muss Immobilieneigentum verkauft werden, um sich die Pflege noch leisten zu können. Lauterbach: Es war nicht so gedacht, dass derjenige, der viel vererben kann, das auch vererbt und die Solidargemeinschaft bezahlt dann die Pflege. Der eigene Anteil für einen Teil der Pflegekosten - die Wohnkosten und die Verpflegung - war von Anfang an so vorgesehen. Man wollte aus der Pflegeversicherung kein Erbenschutzprogramm machen. Mittlerweile ist der Eigenanteil allerdings so stark gestiegen, dass es nicht mehr richtig ist. Das passt so einfach nicht mehr. Pflege droht jetzt wieder ein Armutsrisiko zu werden. Daher müssen wir den Eigenanteil deckeln. Und wie soll das gehen? Lauterbach: Ein Vorschlag, den ich selbst auch mitentwickelt habe, sieht vor, dass der Eigenanteil bei 1.000 Euro gedeckelt ist, und zwar bei der stationären Pflege wie auch bei der ambulanten Pflege. Niemand sollte für den eigentlichen Pflegeanteil mehr als tausend Euro pro Monat aufbringen müssen. Wie soll eine wirkliche Reform der Pflegeversicherung funktionieren, wenn sich die Parteien vor allem am Vierjahres-Rhythmus der Bundestagswahlen orientieren und weniger an der langfristigen Stabilität der sozialen Sicherungssysteme? Lauterbach: Ich glaube, der Konsens bei den demokratischen Parteien zur Weiterentwicklung der Pflegeversicherung ist da. Wir hätten sogar in der Ampel, die jetzt zerbrochen ist, eine Pflegereform noch hinbekommen. Es unterscheiden sich die Konzepte ein bisschen. Ich persönlich halte das Konzept mit den 1.000 Euro für wichtig. Andere Parteien haben etwas andere Zugänge, aber das Ziel ist immer das gleiche: Pflege muss gute Qualität haben und bezahlbar bleiben. Was würden Sie denn bei der Pflegeversicherung grundsätzlich anders machen, wenn Sie die Möglichkeit dazu hätten? Lauterbach: Man muss offen sagen, dass wir in der Pflegeversicherung von Anfang an einen Konstruktionsfehler haben. Diejenigen, die privat pflegeversichert sind, die haben weniger Pflegebedarf. Das sind diejenigen, die einkommensstärker sind und hohe Bildung genossen haben. Die sind weniger häufig pflegebedürftig, da sind die Kosten niedriger. Gleichzeitig hätte man aber mehr Einkommen beizusteuern. Daher braucht die Pflege einen Solidarausgleich. Dieser Solidarausgleich muss so funktionieren, dass wir eine Bürgerversicherung in der Pflege bekommen. Denn dann zahlt jeder nach seiner Leistungsfähigkeit, sodass wir alle in einem Boot sitzen bei der Pflegeversicherung. Das ist aus meiner Sicht wichtig. Das ist gerecht und hilft der Finanzierung. Heute müssen viele Menschen zum Sozialamt, um Hilfe zu beantragen, damit sie die Pflegekosten stemmen können. Das ist oft mit großer Scham verbunden. Lauterbach: Man fühlt sich dann plötzlich als jemand, der auf die Sozialhilfe angewiesen ist, die man sein Leben lang vielleicht nicht brauchte. Auf der anderen Seite muss sich aber niemand schämen. Wenn ein älterer Mensch diese Hilfe benötigt, dann muss das entstigmatisiert sein. Diese Menschen haben ein Leben lang Steuern einbezahlt. Weshalb sollten sie nicht am Ende ihres Lebens einen Zuschuss von der Steuer bekommen? Das ist keine Schande. Über die Sozialämter wird ein großer Teil der Pflegekosten bereits jetzt aus Steuermitteln finanziert. Müsste es künftig nicht noch mehr steuerliche Zuschüsse geben, um die Finanzierung nachhaltig zu sichern? Lauterbach: Die Pflegeversicherung bezahlt jetzt auch Dinge, die gar nicht die Aufgabe der Beitragszahler sind, beispielsweise die Rentenversicherungsbeiträge von pflegenden Angehörigen. Das ist eine klassische Steuerleistung, und das muss der Steuerzahler zahlen. Das hätten wir auch gemacht. Aber im Rahmen einer extrem engen Auslegung der Schuldenbremse hat die FDP das nicht mitgemacht. Bundesfinanzminister Lindner hat die Schuldenbremse so ausgelegt, dass wir im Prinzip für den Gesundheitsbereich, aber auch für den Pflegebereich, keine Steuermittel für diese versicherungsfremden Leistungen zur Verfügung gehabt haben. Warum sind die Kosten in den vergangenen Jahren so rapide gestiegen? Lauterbach: Zum einen wird das Personal in der Pflege besser bezahlt. Dafür haben wir gekämpft. Es war richtig, denn hätten wir die Löhne in der Pflege nicht verbessert, hätten wir in ein paar Jahren nicht mehr genug Pflegekräfte gehabt. Das verteuert natürlich die Pflege. Zum zweiten ist die Zahl der Pflegebedürftigen gewachsen, weil wir jetzt früher pflegen. Wir haben die Pflegegrade eingeführt. Das bedeutet, dass ein Mensch auch Pflegeleistungen bekommt, wenn er noch nicht so stark pflegebedürftig ist. Damit will man langfristig erreichen, dass die Menschen länger in der Pflege leben. Es werden also mehr Menschen in der Pflege versorgt. Und sie leben auch länger in der Pflege, weil eben die Pflege früher einsetzt. Ein Punkt, den Heimleiter und Pflegeverbände im Hinblick auf aktuelle Herausforderungen anbringen, ist die Schwierigkeit, ausreichend Bewerber für den Beruf des Pflegers und der Pflegerin zu gewinnen. Was müsste hier aus Ihrer Sicht getan werden von der Politik? Lauterbach: Wir haben ein sehr wichtiges Gesetz durchs Kabinett gebracht: das Pflegekompetenzgesetz. Das erlaubt Pflegekräften mehr von dem, was sie eigentlich können, auch zu dürfen. In Deutschland ist die Lage die, dass vieles, was Pflege kann, nur unter Anleitung eines Arztes gemacht werden kann. Das demotiviert Pflegekräfte. Und das ist auch nicht gerade attraktiv für ausländische Pflegekräfte, die nach Deutschland kommen, weil sie mit der gleichen Ausbildung zum Beispiel in Skandinavien oder in England oder auch in Spanien mehr dürfen als bei uns. Das ist nicht richtig. Daher ist es ein wichtiges Gesetz, das wir zusammen mit den Pflegeverbänden gemacht haben. Die Pflegekompetenz wird künftig besser eingesetzt. Das wird dazu führen, dass sich mehr für diesen Beruf interessieren und dass wir auch attraktiver werden für ausländische Pflegekräfte. Wie sieht nach 30 Jahren Ihre Bilanz der Pflegeversicherung aus? Lauterbach: Bei der Pflegeversicherung läuft aus meiner Sicht 90 Prozent gut. Die Pflegeversicherung gewährleistet eine gute Pflege im Alter, unabhängig vom Einkommen und unabhängig von der Herkunft und sie nimmt dadurch eine große Sorge weg. Was schlecht läuft: Die Pflege beginnt wieder ein Armutsrisiko zu werden, weil die Eigenbeteiligung zu hoch ist. Daher sehen wir diesen 1.000-Euro-Deckel vor. Und wir müssen auch Leistungen, die die Pflegeversicherung gar nicht zahlen müsste - zum Beispiel medizinische Leistungen, die in der Pflege gebracht werden, oder auch Rentenbeiträge für pflegende Angehörige - entweder von der gesetzlichen Krankenversicherung oder vom Steuerzahler bezahlen lassen. Und dann ist die Pflegeversicherung auch solide finanziert und wir haben genug Personal. Das Interview führten Helene Buchholz und Daniel Sprenger.
NDR
Eigentlich haben alle Menschen einen Anspruch auf professionelle Betreuung - Doch der Eigenanteil ist für viele kaum noch zu bezahlen.
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NDR Info
2025-01-03T10:06:10.614+01:00
2027-01-02T16:00:00.000+01:00
https://www.ndr.de//nachrichten/info/Lauterbach-Die-Pflegeversicherung-ist-kein-Erbenschutzprogramm,lauterbach504.html
Festspiele MV: Start mit Pauken und Trompeten
von Karin Erichsen Mit einem zeitgenössischen Klarinettenkonzert haben die Festspiele Mecklenburg-Vorpommern eröffnet. Ein gelungenes Wagnis. Der Schwede Martin Fröst brillierte in "Weathered", zu deutsch: "Verwittert" - einem Konzert, das die englische Komponistin Anna Clyne in Zusammenarbeit mit Martin Fröst verfasst hat. Damit setzte der Klarinettist den zweiten beeindruckenden Höhepunkt in diesem Sommer. Zuvor erklang die Festspielouvertüre. Eine Uraufführung über das Gemälde "Mondaufgang am Meer" von Caspar David Friedrich. Darin entwickelte die griechische Komponistin Konstantia Gourzi fünf ausdrucksstarke Klangbilder für Blechbläser und Schlagwerk. In ihrer Festspielouvertüre geht es der Komponistin um die Verbindung von Mensch, Natur und Kultur. Musikalische Verbindungen zwischen den verschiedenen Kulturen standen am Tag 2 der Festspiele im Mittelpunkt. Im alten Schweriner Elektrizitätswerk wurden bei drei Uraufführungen klassische Konzertinstrumente mit der indischen Sitar oder der armenischen Duduk zusammengeführt. Auch hier war Konstantia Gourzi federführend. Sie leitete das Konzert und hatte die neuen Werke junger Komponistinnen aus verschiedenen Ländern zusammengestellt und sie mit Bach, Kurtag oder Unsuk Chin in Verbindung gesetzt. Zeitgleich waren bei einem Fahrradkonzert der Festspiele viele Gäste mit dem Rad unterwegs. Vom Schweriner Theater gings am See entlang zu den Schlössern Raben Steinfeld und Wiligrad, wo jeweils schon junge Musiker gewartet haben, zum Beispiel das Männervokalensemble ffortissibros. Auf der Liste: Lieder vom Schweriner Hofkomponisten Friedrich Wilhelm Kücken. Schüler aus Schwerin und der Region haben das Kinder- und Familienfest mit gestaltet, das traditionell am ersten Festspielsonntag im Schlossgarten von Hasenwinkel gefeiert wird. In diesem Jahr unter anderem mit der Peer-Gynt-Suite, die das Schweriner Jugendsinfonieorchester auf großer Freiluftbühne präsentierte. Bis zum 15. September stehen jetzt noch rund 130 weitere Konzerte in ganz Mecklenburg-Vorpommern auf dem Spielplan.
NDR
Gemeinsam mit Klarinettist Martin Fröst und Cristian Măcelaru eröffnet das NDR Elbphilharmonie Orchester den Festspielsommer in Wismar. Auf dem Programm stehen Rachmaninows Sinfonie Nr. 3, die Uraufführung der Festival-Ouvertüre von Konstantia Gourzi und das für Star-Klarinettist Martin Fröst komponierte Konzert "Weathered" von Anna Clyne. Ein Mitschnitt vom 14. Juni 2024 aus der St.-Georgen-Kirche in Wismar.
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NDR Kultur
Musik
2024-06-18T11:00:18.920+02:00
2025-06-14T23:59:00.000+02:00
https://www.ndr.de//kultur/musik/klassik/festspiele_mv/Festspiele-MV-Start-mit-Pauken-und-Trompeten,festspielemv536.html
Vorlesewettbewerb: Sechstklässlerin aus Bad Oldesloe im Finale
Amelina Hutt aus Bad Oldesloe (Kreis Stormarn) vertritt heute Schleswig-Holstein beim Bundesfinale des Vorlesewettbewerbs 2024. Insgesamt 17.791 Schülerinnen und Schüler hatten dieses Jahr an den Vorentscheiden in Schleswig-Holstein teilgenommen, so die Veranstalter. Mit einer Passage aus "Momo" von Michael Ende überzeugte die Sechstklässlerin die Jury im Landesfinale und liest heute ab 11 Uhr nochmal beim Finale in Berlin. Dort tritt sie mit den Siegerinnen und Siegern der anderen Bundesländer an. Der Vorlesewettbewerb wurde 1959 von Erich Kästner mitbegründet.
NDR
Dort tritt sie gegen die Siegerinnen und Sieger der anderen Bundesländer an.
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Schleswig-Holstein
https://www.ndr.de//nachrichten/schleswig-holstein/Vorlesewettbewerb-Sechstklaesslerin-aus-Bad-Oldesloe-im-Finale,regionnorderstedtnews686.html
Rot-Rot uneins bei Zinszahlungen für Corona-Soforthilfe
von Stefan Ludmann Alle gegen einen: So lässt sich der wochenlange Streit um die Rückzahlung von Corona-Soforthilfen zusammenfassen. Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) jedenfalls muss viel Kritik von Opposition und Wirtschaftsverbänden einstecken. Sie finden, der Sozialdemokrat geht zu hart vor und sehen das Vertrauen in die Politik gefährdet. Meyer setzt allerdings nur um, was er lange angekündigt hat: Er fordert die staatliche Corona-Soforthilfe seit Ende September von Unternehmen und Selbstständigen zurück, die bis dahin nicht nachgewiesen hatten, dass sie diese Unterstützung im ersten Lockdown im Frühjahr 2020 auch gebraucht haben. Mit Ablauf dieser Frist wurden rund 9.000 Rückforderungsbescheide verschickt, erstmals werden auch Zinsen fällig. Bei einer Soforthilfe von 9.000 Euro sind das 1.500 Euro. Dem Finanzexperte der Linksfraktion, Torsten Koplin, geht das zu weit. Koplin ist offenbar vom Druck der Wirtschaftsverbände und auch vieler kleiner Betriebe beeindruckt. Er und seine Linksfraktion fordern jetzt "Kulanz" des Landes, es gebe Fälle, denen durch den Zinsanspruch der "Garaus" gemacht werde. Koplins Forderung: Wenn Unternehmen oder Selbstständige ihre nicht benötigten Hilfe jetzt noch zurückzahlen wollten, dann müsse das Land seinen "Ermessensspielraum" nutzen und diesen Unternehmen die Zinszahlung stunden oder ganz erlassen. Beifall bekommt die Linksfraktion von CDU-Fraktionschef Daniel Peters. "Die späte Einsicht ist begrüßenswert", so Peters. Die Landesregierung sollte "im Sinne von Fairness und wirtschaftlicher Vernunft Ermessensspielräume bei der Zinsbelastung nutzen". Das habe nichts mit Verschwendung zu tun, sondern zeuge "von wirtschaftspolitischem Verantwortungsbewusstsein". Das Wirtschaftsministerium reagierte reserviert auf den Vorschlag des Koalitionspartners Die Linke. Man nehme die Aussagen zur Kenntnis, hieß es schmallippig. Bisher bleibt Wirtschaftsminister Meyer bei seinem Kurs: Die Betroffenen hätten lange genug Zeit gehabt, sich zu erklären. Es gehe um Steuergelder. Außerdem weist das Ministerium darauf hin, dass es bei Härtefällen schon jetzt Möglichkeiten der Stundung gebe. Den größten Teil der Corona-Soforthilfen fordert das Land zurück: Rund 230 Millionen Euro der insgesamt ausgezahlten 320 Millionen Euro sollen zurückgezahlt werden. Das meiste fließt an den Bund zurück. Die Sofort-Hilfen konnten bis August 2020 beantragt werden. Sie wollten insbesondere kleinere Betriebe und Selbstständige über Wasser halten. Die Hilfen dienten dazu, im ersten Lockdown Ausgaben für Betriebs-Mieten, Pachten oder Leasing zu finanzieren. Rund 36.000 Anträge wurden gestellt. Der Großteil der Betriebe hatte seine Nachweise fristgerecht eingereicht. Diese Unternehmen müssen keine Zinsen zahlen.
NDR
Im andauernden Streit um die Rückzahlung von Corona-Soforthilfen zieht die rot-rote Koalition nicht mehr an einem Strang. Anders als das SPD-geführte Wirtschaftsministerium will die Linke jetzt bestimmten Unternehmen bei Zinszahlungen entgegenkommen.
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Mecklenburg-Vorpommern
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Rot-Rot-uneins-bei-Zinszahlungen-fuer-Corona-Soforthilfe-,soforthilfen116.html
Wenn Künstler ihre Kunst selbst zerstören
von Anette Schneider Kaum war 2019 Banksys Bild "Mädchen mit Ballon" für 1,2 Millionen Euro versteigert, da surrte es - und das Kunstwerk war zur Hälfte geschreddert. Vom Künstler ausgelöst per Fernsteuerung und gedacht als Kritik an der Vereinnahmung seiner Kunst durch den Kunstmarkt. Drei Jahre später verbrannte Pop-Art-Künstler Damien Hirst 5.000 seiner Papierbilder, die Mitarbeiter seines Studios unter seinem Namen gemalt hatten. Die Preise für die Bilder waren gefallen - Hirst betrieb Marktbereinigung. Dass Künstler ihre eigenen Kunstwerke zerstören, begann in den politisch aufgeladenen 1960er-Jahren. Die Gründe dafür waren sehr unterschiedlich, doch gingen sie stets weit über die medienwirksamen Aktionen der Herren Banksy und Hirst hinaus. Der Schweizer Aktionskünstler Roman Signer etwa besitzt seit Jahrzehnten eine ausgesprochene Vorliebe für Sprengstoff. So installierte er einmal zahlreiche mit je 200 Litern Wasser gefüllte Fässer mit Seilen auf einem Dachfirst. Ein Sprengmeister hat die Seile entzwei gesprengt. Was in Signers Kurzfilmen lustig aussieht, ist für den Künstler oft gefährlich. Signer geht es um das Ausloten von Grenzen, Zerstörung inklusive. In einer Galerie-Aktion präsentierte er einmal hunderte kleine, säuberlich aufgereihte Spielzeug-Militärhubschrauber, plötzlich stieg einer nach dem anderen in die Luft: "Und da gehen sie zusammen los und es gibt ein Chaos, ein Durcheinander und sie zerstören sich gegenseitig und stürzen ab." Auch der anarchistische Künstler Jean Tinguely liebte Sprengstoff. Berühmt wurde er für seine lärmenden Maschinen aus Alltagsschrott, die den Irrsinn der Konsumgesellschaft vor Augen führen. 1962 brachte er mit Niki de Saint Phalle Lkw-Ladungen mit Wohlstandsmüll in die Wüste von Nevada, inszenierte ihn als große Installation - und jagte sie, unweit eines NASA-Testgebiets für Atomraketen, in die Luft. Sehr viel leiser aber nicht weniger radikal arbeitete Gustav Metzger: Er bemalte in den 1960er-Jahren Vinylfolien mit Säure, die sich daraufhin auflösten. Der jüdische Künstler hatte den Holocaust dank eines Kindertransport nach England überlebt. Seine Eltern wurden von den Faschisten ermordet. Gleichfalls in den 1960er-Jahren begann der Konzeptkünstler Dieter Roth ironisch die bürgerliche Vorstellung zu widerlegen, ein Kunstwerk sei für die Ewigkeit gedacht: Seine Bilder aus zerquetschten Bananen, Wurstscheiben und Käse überließ er den Maden, dem Schimmel und der Zeit - bis die Arbeiten reif waren für den Müll. Das Publikum reagierte empört. Also genau so, wie Roth es wollte, sagt Dirk Dobke, Präsident der Dieter Roth Foundation: "Das ist eine Oppositionshaltung. Das ist eine Form von Antikunst. Oder von Oppositionskunst, von anti-bürgerlicher, aber eben auch anti-klassischer Attitüde." Keiner der selbst-zerstörerischen Künstler aber zelebrierte sein Tun so festlich, wie der Schweizer Bildhauer Bernhard Luginbühl: Luginbühl baute riesige, wunderschöne Holzskulpturen aus gewaltigen, ineinander greifenden Rädern und mit Bühnen, auf denen Theater gespielt wurde - bis er alles in Flammen aufgehen ließ. Ein großes Fest für all die, die erleben konnten, wie sich ein Kunstwerk in ein barockes Feuerwerk verwandelt - in ein Zeichen der Vergänglichkeit.
NDR
Eine Putzfrau räumt Beuys' Fettecke beiseite. Restauratoren ruinieren Barockmalerei, eine Galeriebesucherin stößt einen Koons-Hund vom Sockel. Die Liste versehentlich oder absichtlich zerstörter Kunstwerke ist lang. Nur: Warum Dritten überlassen, was die Künstler selbst viel besser können?
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NDR Kultur
Kunst
https://www.ndr.de//kultur/kunst/Wenn-Kuenstler-ihre-Kunst-selbst-zerstoeren,kunstzerstoeren100.html
Klangvielfalt statt Klischee: Emanuel Blumin-Sint und sein Fagott
von Peter Helling Ein rund 1,40 Meter langes Rohr aus rötlichem Holz, darauf silberne Tasten: Emanuel Blumin-Sint liebt das Fagott - ein Blasinstrument, das unterschätzt wird. Er will das alte Image ändern.  In "Peter und der Wolf" steht die Melodie des Fagotts für den gemütlichen Großvater. Das Image: behäbig und nett. Blumin-Sint ist überzeugt: Das Instrument kann mehr. Zeit für die Hauptrolle! "Ich wollte zeigen, dass das Fagott mehr ist als ein komischer, lustiger Großvater", so der Fagottist. "Es hat einen riesigen Tonumfang, fast vier Oktaven, das haben die meisten Instrumente nicht." Der Musiker demonstriert es, die Finger fliegen über die Tasten. Dabei entstehen warme und lebendige Klangfarben, die von geheimnisvoll bis jazzig reichen. Blumin-Sint ist 20 Jahre jung. Mit vier Jahren hat er angefangen, Klavier zu spielen. Er hat bei seiner Großmutter, Mara Mednik, und seiner Mutter Elisaveta Blumina gelernt. Beide sind berühmte Pianistinnen - und es war eine durchaus strenge Schule. "Als Kind wollte ich nicht so viel üben", erinnert sich Blumin-Sint. "Meine Großmutter wohnte in Hamburg, und jeden Sommer kam ich zu ihr nach Hause und wir haben geübt. Das war mein Urlaub - oder wir waren mal im Miniaturwunderland."  Damals reiste er aus Irland an, wo er aufgewachsen ist. Er hat ukrainisch-jüdische Wurzeln und ist in Spanien geboren. Der sympathische Musiker vereint viele Kulturen in sich.  Mit neun Jahren lernte er schließlich sein Instrument kennen. "Ich war sogar kleiner als das Fagott", erinnert sich Blumin-Sint. "Und ich glaube, ich konnte beim ersten Mal keinen Ton rauskriegen, weil man so viel Kraft aufwenden muss. Es hat mich trotzdem begeistert." Heute ist der Musiker deutlich größer als sein Instrument: 1,95 Meter! Er steht in der sonnendurchfluteten Garderobe der Elbphilharmonie, blickt hinunter auf die Elbe und den Hafen - und lächelt in sich hinein. "Es ist ein tolles Gefühl - immer, wenn ich in Hamburg bin, bin ich begeistert, in der Elbphilharmonie zu sein", so Blumin-Sint. Hier im Kleinen Saal hat er letzten Juni ein Solo gespielt, als er den Fanny Mendelssohn Förderpreis bekommen hat. "Der Preis hat es mir ermöglicht, dass ich mein Solo-Debütalbum 'Leading Bassoon' aufnehmen und das Fagott als Soloinstrument zeigen konnte", erzählt der 20-Jährige.   Ursprünglich hatte er den Traum, Pilot zu werden - und erzählt, dass es für ihn Parallelen gibt zwischen dem Glück, zu fliegen und dem Glück, Musik zu machen.   Emanuel Blumin-Sint schafft es, dass man das Fagott mit anderen Ohren hört. Längst tritt er in den größten Konzertsälen auf. Letzten November spielte er sogar ein Solo in der Carnegie Hall in New York. Gerade studiert er noch in Berlin und Zürich. Und danach? Seine Zukunft steht weit offen. Er will in einem großen Orchester spielen, dem Fagott eine Bühne geben. Das Solo-Album von Emanuel Blumin-Sint heißt "Leading Bassoon", ist beim Label Es-Dur erschienen und kostet 17,99 Euro.
NDR
Der 20 Jahre alte Fagottist hat schon mit dem Dirigenten Simon Rattle gearbeitet und in der Carnegie Hall in New York gespielt.
Emanuel Blumin-Sint, Fagott, Porträt, Leading Bassoon ,Klassik,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen
NDR Kultur
Musik
2025-02-16T14:56:48.235+01:00
2027-02-01T19:30:00.000+01:00
https://www.ndr.de/kultur/musik/klassik/Klangvielfalt-statt-Klischees-Emanuel-Blumin-Sint-und-sein-Fagott,bluminsint100.html
Stolperstein 3: "Es kann ja nicht so schlimm sein, wo Musik gespielt wird"
Lorenz Vetter entschied sich in seiner Arbeit mit dem O-Ton für eine Computeranimation. Die Stärke seiner Bilder liegt in der Methode der Vervielfältigung einzelner Bilder. Die Masse der Züge scheint kaum zu überblicken, die Züge selbst wirken endlos, die Szenerie ist menschenleer. Damit versinnbildlicht er auf eindringliche Art und Weise die Entmenschlichung der Massenvernichtung selbst.
NDR
Zum O-Ton der Auschwitz-Zeitzeugin Esther Bejarano erstellte Lorenz Vetter eine Computeranimation.
Esther Bejarano, Lorenz Vetter, Stolperstein, Auschwitz, Animation, Video,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio
Geschichte
2021-07-12T12:51:38.702+02:00
https://www.ndr.de/geschichte/auschwitz_und_ich/Stolperstein-3-Es-kann-ja-nicht-so-schlimm-sein-wo-Musik-gespielt-wird,bejarano164.html
Rückschau: Expeditionen ins Tierreich (Seite 1)
Die "Expeditionen ins Tierreich" präsentieren regionale Naturporträts und international produzierte Hochglanz-Produktionen - seit über 50 Jahren. Hier gibt's einen Rückblick auf die Tier- und Naturfilme der letzten Wochen.
NDR
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Expeditionen ins Tierreich
Rückschau
https://www.ndr.de//fernsehen/sendungen/expeditionen_ins_tierreich/rueckschau/rueckschau116_page-1.html
Kaffir-Limettenblätter
Die Blätter der Kaffir- oder Kaffernlimette werden besonders in der südostasiatischen Küche verwendet. Die Pflanze stammt aus den tropischen Gebieten Asiens. Kaffir-Blätter schmecken pikant-zitronenartig, sie werden in süßen und salzigen Gerichten mitgekocht. Die Blätter sind sehr zäh und eignen sich nicht zum Mitessen, vor dem Verzehr werden sie aus dem Gericht entfernt. Kaffir-Blätter werden auch unter den Namen Limettenblätter oder Kaffern-Limettenblätter und getrocknet in Asialäden verkauft. Als Ersatz eignet sich je nach Gericht Zitronengras, Limettensaft oder Limettenschale.
NDR
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Ratgeber
Kochen
https://www.ndr.de//ratgeber/kochen/zutaten/Kaffir-Limettenblaetter,zutat778.html
Cum-Ex Räuber Sanjay Shah in Dubai verhaftet
von Oliver Schröm Einer der größten Cum-Ex-Steuerräuber, Sanjay Shah, ist aufgrund eines dänischen Haftbefehls in Dubai verhaftet worden. Dies berichtet die "Gulf News". Allein Dänemark soll er um fast zwei Milliarden Euro mit Cum-Ex-Geschäften erleichtert haben: Sanjay Shah, britischer Staatsbürger, Sohn eines Arztes. Frühzeitig hatte sich der Aktienhändler nach Dubai abgesetzt, lebte dort in einer 1.000 Quadratmeter großen Villa auf der künstlich angelegten Palmen-Insel, sammelte teure Sportwagen und hatte im Hafen eine Yacht liegen. Im Interview mit Panorama vor knapp einem Jahr ließ er wenig Reue erkennen – im Gegenteil: "Mein Plan ist es, bald wieder in das Geschäft einzusteigen", sagt er im Interview mit Panorama. "Ich weiß, wie es geht. Ich habe das Rezept." Das Luxusressort in Dubai ist Tummelplatz der Reichen und Schönen - und reichen Straftätern, darunter eine ganze Reihe von Cum-Ex-Gaunern. Bislang konnten sich Leute wie Sanjay Shah in Dubai sicher fühlen. Der Wüstenstaat lieferte nicht aus. Das hat sich nun offenbar geändert. Auf Antrag der dänischen Ermittlungsbehörden wurde Shah nach dem Bericht jetzt verhaftet und wird voraussichtlich ausgeliefert.  Deutsche Behörden haben ebenfalls Interesse an dem Briten. Die Kölner Staatsanwaltschaft ermittelt gegen ihn, ihre Hamburger Kollegen haben bereits Anklage erhoben. Shah soll auch in Deutschland an den illegalen Cum-Ex Aktiendeals beteiligt gewesen sein. Zeitweise war er Mehrheitseigener der Varengold Bank, die am Hamburger Fischmarkt residiert und wegen Cum-Ex-Geschäften bereits zweimal durchsucht wurde.
NDR
Der mutmaßliche Steuerräuber Sanjay Shah erzählt, wie er den Milliardenbetrug beging - und wie man ihn beenden kann.
Cum Ex, Cum-Ex, Cum Cum, Aktiengeschäfte, Betrug, Steuererstattungen, Steuerzahler, Schaden, Milliarden, Steuern
Panorama
Meldungen
2024-07-09T10:17:16.094+02:00
https://www.ndr.de//fernsehen/sendungen/panorama/aktuell/Cum-Ex-Raeuber-Sanjay-Shah-in-Dubai-verhaftet,cumex462.html
Mitralklappeninsuffizienz erkennen und behandeln
Die Mitralklappe besteht aus zwei Klappensegeln und funktioniert wie ein Ventil. Sie sorgt dafür, dass das Blut aus dem linken Vorhof in die linke Herzkammer strömen kann, von wo es durch die Aortenklappe in den Körper gepumpt wird. Bei größeren Undichtigkeiten (Mitralklappeninsuffizienz) wird Blut bei jedem Herzschlag von der Herzkammer zurück in den Herz-Vorhof Richtung Lunge gepumpt - anstatt in die Hauptschlagader zu fließen, die den gesamten Körper versorgt. In der Folge muss das Herz mehr arbeiten, um ausreichend Blut in den Kreislauf zu pumpen. Solange es dem Herz gelingt, mehr Blut zu pumpen, kann es sein, dass Betroffene wenig von ihrer Erkrankung merken, vielleicht nur bei starker sportlicher Belastung. Aber der Herzmuskel kann durch die Mehrarbeit dauerhaft geschädigt werden. Unbehandelt führt die Mitralklappeninsuffizienz zu einer Herzschwäche. Typische Symptome einer Mitralinsuffizienz sind laut Deutscher Herzstiftung: Leichte Veränderungen der Mitralklappe werden nicht selten per Zufall bei der Ultraschalluntersuchung des Herzens entdeckt. Eine dabei sichtbare Vorwölbung der Mitralklappe (Prolaps) und eine leichte Undichtigkeit haben viele Menschen, ohne dass das jemals Probleme machen muss. Besteht der Verdacht auf eine Mitralklappeninsuffizienz, wird das Herz abgehört, denn eine undichte Klappe erzeugt spezielle Geräusche. Eine Ultraschalluntersuchung (Echokardiografie) kann den Verdacht bestätigen und zudem die Schwere der Undichtigkeit verdeutlichen. Die Erkrankung wird in vier Grade eingeteilt. Grad I ist eine leichte Form, Grad IV ist die stärkste Ausprägung mit starken körperlichen Beeinträchtigungen. Um das Herz noch detaillierter darzustellen, wird meist auch noch eine Schluckultraschalluntersuchung (transösophageale Echokardiografie, TEE) durchgeführt. Bei einer leichten Undichtigkeit kann es ausreichen, das Herz in regelmäßigen Abständen mit Ultraschall zu kontrollieren. Nicht in jedem Fall nimmt das Ausmaß des Schadens zu. Jedoch ist ein Fortschreiten der Erkrankung häufig. Um die Beschwerden zu beseitigen und irreparable Schäden am Herzen zu vermeiden, muss eine undichte Mitralklappe operiert werden. Der richtige Zeitpunkt richtet sich dabei nach dem Verlauf der Erkrankung, dem Ausmaß der Beschwerden sowie nach den im Herzultraschall gemessenen Werten. In den meisten Fällen ist es heute möglich und sinnvoll, die eigene Herzklappe zu reparieren. Das klassische Verfahren ist die Operation am offenen Herzen. Herzchirurginnen und Herzchirurgen können die defekte Mitralklappe operativ mit feinsten Nähten rekonstruieren. Dazu müssen sie heute meistens nicht mehr das Brustbein öffnen, es reicht ein wenige Zentimeter kleiner Schnitt seitlich entlang der Rippen (minimalinvasiver Zugang). Das ermöglicht eine schnelle Wundheilung und frühzeitige Rehabilitation, sodass die Operierten nach wenigen Monaten wieder fit sind. Eine offen reparierte, körpereigene Klappe ermöglicht wieder eine volle körperliche Belastung. Allerdings ist der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine nötig, was mit einer deutlichen Belastung für den ganzen Körper und einem gewissen Risiko für Komplikationen, beispielsweise für ein Delir verbunden ist. Eine Alternative für ältere Menschen, denen der Einsatz der Herz-Lungen-Maschine nicht zugemutet werden kann, ist die Teil-Reparatur per Katheter. Dabei schieben Kardiologinnen und Kardiologen von der Leiste aus durch die Beckenvene einen Katheter bis ins Herz - und dort in den linken Vorhof. Dort reparieren sie die undichte Klappe, indem sie defekte Teile der Klappensegel mit kleinen Klammern zusammenklemmen, ähnlich wie mit einer Wäscheklammer (Clipping, Mitra-Clip). Dadurch verkleinert sich die undichte Stelle. In der Regel ist für den Eingriff eine Vollnarkose nötig. Das Herz kann dabei aber weiter schlagen, sodass keine Herz-Lungen-Maschine angeschlossen werden muss. Nur selten muss zur Therapie der Mitralklappeninsuffizienz eine Ersatzklappe implantiert werden. Eine Ersatzklappe, auch als Prothese oder Klappenprothese bezeichnet, ist meist aus Biomaterial. Sie verschleißt schneller als die körpereigene Klappe. Künstliche Herzklappen aus Kunststoff und Metall sind zwar sehr haltbar, jedoch müssen nach dem Einbau von Kunstklappen lebenslang gerinnungshemmende Medikamente (Blutverdünner) eingenommen werden. Die Segel der Mitralklappe bestehen aus zartem Bindegewebe. Sie ist in einem stabilen Gewebering im Herzmuskel befestigt. Wie bei einer Marionette werden die Segel über mehrere Sehnenfäden bewegt. Bei einer Mitralklappeninsuffizienz werden zwei Formen unterschieden: Bei der ersten Form ist die Klappe selbst geschädigt (primäre Mitralklappeninsuffizienz). Ursachen können sein: Bei der zweiten Form (sekundäre Mitralklappeninsuffizienz) ist die Gestalt des Herzmuskels so verändert, dass der Gewebering ausleiert und die Klappe deshalb nicht mehr schließen kann, obwohl die Klappensegel selbst eigentlich gesund sind. Ursache dafür können sein:
NDR
Eine undichte Mitralklappe ist der häufigste Herzklappenfehler bei Erwachsenen. Oft bekommen Betroffene schlecht Luft, können manchmal einfache Alltagsdinge kaum noch bewältigen. Eine Operation kann Abhilfe schaffen.
Mitralklappe, Herzklappe, Herzgesundheit, Herzinfarkt, Behandlung, Diagnose, Symptomoe ,Herz-Kreislauferkrankungen,NDR,Norddeutscher Rundfunk
ARD Gesund
https://www.ndr.de//ratgeber/gesundheit/Mitralklappeninsuffizienz-erkennen-und-behandeln-,mitralklappe136.html
Abi-Prüfungswoche: Künstliche Intelligenz in Hamburg erlaubt
Um schnell sinnvolle Antworten aus dem Internet zu bekommen, kommt immer häufiger das KI-System ChatGPT zum Einsatz - auch in Hamburgs Schulen. Das sei kein Problem - im Gegenteil, sagte Schulsenator Ties Rabe (SPD). Immer mehr Abiturienten und Abiturientinnen wählen fürs Mündliche eine sogenannte Präsentation, die zu Hause vorbereitet wird. Wird dafür auch Künstliche Intelligenz benutzt, muss das einfach nur angegeben werden. "Das Entscheidende ist: Erst in dem anschließenden Prüfungsgespräch wird die Note festgelegt", sagte Rabe. "Und dann nützt es nichts, einfach irgendwelche guten Ideen abzuschreiben, sondern man muss das auch verstehen, beherrschen und anwenden können." Für diesen zweiten Teil der Prüfung wird jetzt außerdem mehr Zeit eingeplant: 10 Minuten darf der Prüfling sein Thema vorstellen, 20 Minuten wird er dazu befragt. "Wer einfach nur mit ChatGPT seine Präsentation gemacht hat, der muss dann vermutlich peinlich berührt einräumen, dass er alles nicht verstanden hat. Insofern muss dieses Prüfungsgespräch schon gut funktionieren." So sei ein gerechtes Abi durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz nicht bedroht.
NDR
Schummelversuche bei Prüfungen hat es schon immer gegeben. In diesem Jahr allerdings gab es beim schriftlichen Abitur in Hamburg offenbar erstmals Versuche, mit Künstlicher Intelligenz (KI) weiterzukommen. Für die mündlichen Abi-Prüfungen in dieser Woche hat die Schulbehörde deshalb neue Regeln aufgestellt.
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Hamburg
https://www.ndr.de//nachrichten/hamburg/Abi-Pruefungswoche-Kuenstliche-Intelligenz-in-Hamburg-erlaubt,abitur550.html
Corona-Chronologie: Februar 2020
Im Februar 2020 startet NDR Info mit Professor Drosten den mittlerweile mehrfach ausgezeichneten Podcast "Coronavirus Update". Ende des Monats gibt es schließlich den ersten Covid-19-Fall auch im Norden. Die Ereignisse des Monats im Überblick. Ein Bundeswehrflugzeug bringt mehr als 100 Deutsche und ihre Familien aus Wuhan nach Deutschland. Unter ihnen ist auch die Rostocker Studentin Ann-Sophie Muxfeldt. Wie die meisten anderen Ausgeflogenen wird auch sie zur Quarantäne in eine Kaserne nach Rheinland-Pfalz gebracht. Zwei der Rückkehrer tragen das Virus in sich. Die WHO gibt der neuen Lungenkrankheit aus China den Namen Covid-19 (coronavirus disease 2019) und dem Virus, das die Krankheit auslöst, den Namen Sars-CoV-2 (severe acute respiratory syndrome coronavirus 2). In Italien sterben die ersten beiden Europäer, die sich mit dem Virus infiziert hatten. Italien riegelt erste Städte im Norden des Landes ab. Aus dem später besonders betroffenen Kreis Heinsberg in Nordrhein-Westfalen wird der erste Sars-CoV-2-Fall gemeldet. Einen Tag später schließt der Kreis Schulen und Kindergärten. Besonders brisant: Das Ehepaar, bei dem Covid-19 festgestellt wurde, hatte zuvor noch Karneval gefeiert. Vermutlich tragen sie so dazu bei, dass sich das Virus in der Region stark verbreitet. Der erste NDR Info Podcast "Coronavirus Update" mit Professor Christian Drosten erscheint. Die Kernaussage des  Leiters der Virologie an der Berliner Charité in der ersten Folge: "Wir können die Ausbreitung verlangsamen." Norddeutschland hat den ersten Corona-Fall: Ein Arzt aus Schleswig-Holstein, der in der Kinder- und Jugendmedizin am UKE in Hamburg arbeitet, wird positiv getestet. Der Mann war zuvor aus dem Urlaub in der norditalienischen Provinz Trentino zurückgekehrt.
NDR
Im Februar 2020 startet NDR Info mit Professor Drosten den mittlerweile mehrfach ausgezeichneten Podcast "Coronavirus Update". Ende des Monats gibt es schließlich den ersten Covid-19-Fall auch im Norden.
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NDR Info
https://www.ndr.de//nachrichten/info/Chronologie-zur-Corona-Krise-in-Norddeutschland,coronachronologie110.html
Coronavirus-Blog: Die Lage am Dienstag, 5. Mai
Die wichtigsten Ereignisse zur Coronavirus-Lage in Norddeutschland gibt es auch heute im Live-Ticker von NDR.de. Neben den aktuellen Nachrichten finden Sie hier Hintergründe zum Thema. Das Wichtigste in Kürze: Hintergrund: So kommen unterschiedliche Fallzahlen zustandeAnalyse: Transportieren Meldedaten eine trügerische Sicherheit?Überblick: Tabellen, Karten und Grafiken zu Corona im Norden Das war's im Live-Ticker von NDR.de für heute. Wir wünschen Ihnen eine angenehme Nacht. Morgen früh geht es mit einem neuen Ticker weiter. Bleiben Sie gesund! Fliegen könnte unmittelbar nach den einschneidenden Corona-Maßnahmen billig werden: Wenn der Flugbetrieb wieder in größerem Rahmen anläuft, dürften die Tickets nach Einschätzung des Dachverbands der Fluggesellschaften (IATA) zunächst günstig sein. Die Fluggesellschaften müssten die Nachfrage mit Angeboten stimulieren, sagte IATA-Chefökonom Brian Pearce am Dienstag in Genf. Zudem sei die Kapazität anfangs höher als die Nachfrage und die Ölpreise seien niedrig. Sie haben den Überblick verloren, welche Corona-Lockerung in welchem norddeutschen Bundesland vorgesehen ist? Dann ist unsere Zusammenstellung genau das Richtige für Sie. Welche Lockerungen sind in der Corona-Krise für Norddeutschland vorgesehen? Dies war das Top-Thema am Abend in den Ländermagazinen im NDR Fernsehen. Hier gibt es eine Auswahl der Beiträge. Die Wirtschaftsminister der Länder streben eine bundesweite Öffnung des Gastgewerbes an - und zwar in einem Zeit-Korridor vom 9. bis 22. Mai. Das erfuhr das ARD Hauptstadtstudio nach einer Videokonferenz der Länderminister mit Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) aus Teilnehmerkreisen. Zuvor hatten sich die Minister der Länder in einer Videokonferenz mit Bundeswirtschaftsminister Altmaier abgesprochen. Die Empfehlung soll die Grundlage bilden für Beratungen von Kanzlerin Merkel mit den Ministerpräsidenten der Länder am Mittwoch. Die Gastronomie-Öffnung soll für Restaurants, Außengastronomie, Cafés, Gaststuben und Kneipen sowie Imbisse gelten. Vorgesehen sind Hygiene-Vorschriften und Abstandsregelungen, aber auch Pläne zum Schutz von Beschäftigten. Für touristische Beherbergungen wie Hotels wird eine Öffnung bis Ende Mai angepeilt. Am Mittwoch will die Politik die Entscheidung über Geisterspiele im deutschen Profifußball fällen. Doch wie geht es den Aktiven damit? Was ist, wenn Spieler aus Sorge vor einer Ansteckung nicht auflaufen wollen? Die Grenzen zwischen Deutschland und seinen Nachbarn könnten ab Mitte Mai wieder durchlässiger werden. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur haben Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) und Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) bereits konkret über ein Konzept gesprochen, wie man dann eine Eindämmung des Coronavirus und geltende Quarantäne-Regelungen gegebenenfalls auch ohne formelle Grenzkontrollen sicherstellen könnte. Geplant sei eine "schrittweise Grenzöffnung" im Norden. "Wer jetzt darüber jammert, dass die Länder bei der Lockerung der Corona-Beschränkungen vorpreschen, sollte seinen Protest in Berlin vorbringen: Denn es ist die Politik der Bundesregierung, die mit Zaudern und Zögern auf den zunehmenden Druck aus der Bevölkerung reagiert, statt endlich einen Weg aus dem Lockdown zu finden." So fängt der Kommentar von Michael Weidemann aus der NDR Info Redaktion an. Den ganzen Text können Sie hier lesen. Bei den in Kellinghusen untergebrachten Mitarbeitern des Schlachthofs Bad Bramstedt sind keine weiteren Corona-Infektionen festgestellt worden. Die Auswertung noch ausstehender Tests habe durchweg negative Ergebnisse ergeben, so dass es bei 49 Positivfällen bleibt, sagte eine Sprecherin des Kreises Steinburg am Dienstag. Bei den infizierten Mitarbeitern handelt es sich nach Angaben des Schlachthof-Betreibers Vion um zumeist ausländische Werkvertrags-Mitarbeiter, die in einer umgebauten Kaserne in Kellinghusen untergebracht sind. Für Kunden und Beschäftigte der Autoindustrie gibt es in der strittigen Frage von Kaufprämien in der Corona-Krise noch keine Klarheit. Bis Anfang Juni soll nun über steuerfinanzierte Anreize entschieden werden - das vereinbarten heute die Teilnehmer eines "Autogipfels" von Bundesregierung und Branche. Alle Schüler in Mecklenburg-Vorpommern sollen noch vor den Sommerferien in die Schule zurückkehren. Das heiße aber nicht, dass sie jeden Tag und den ganzen Tag in der Schule sein werden, stellte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD) heute klar. Es solle aber allen die Gelegenheit gegeben werden, noch einmal Kontakt zu ihren Lehrern zu bekommen. "Wir arbeiten an einem Stufenplan", sagte Martin. Details sollen am Donnerstag bei einer Kabinettsklausur besprochen werden. Fußball-Bundesligist VfL Wolfsburg hat heute Nachmittag kurzfristig wieder mit dem Mannschaftstraining begonnen. Das bestätigte Sport-Geschäftsführer Jörg Schmadtke dem Internetportal "Sportbuzzer". "Wir gehen wieder in Mannschaftsstärke auf den Platz", sagte Schmadtke. Ausschlaggebend dafür seien "zwei Corona-Tests, die Absprache mit dem Gesundheitsamt und ein Gespräch beim Oberbürgermeister" gewesen. Das Innenministerium in Schleswig-Holstein hat bestätigt, dass die Amateurfußballer im nördlichsten Bundesland bei Einhaltung der Hygiene- und Abstandsregeln trotz der gegenwärtigen Corona-Pandemie wieder trainieren dürfen. Der Schleswig-Holsteinische Fußball-Verband (SHFV) hatte seinen Vereinen zuvor mitgeteilt, dass ein Trainingsbetrieb unter Auflagen möglich sei. In fast allen anderen Bundesländern gilt für den Bereich des Amateurfußballs weiter ein Trainingsverbot. In Mecklenburg-Vorpommern hat sich die Zahl der bestätigten Infektionen mit dem Coronavirus erneut geringfügig erhöht. Bis heute (Stand 15 Uhr) stieg die Zahl der insgesamt im Nordosten registrierten Fälle auf 709. Es wurden sieben neue Infektionen registriert. Das teilten das Gesundheitsministerium Mecklenburg-Vorpommern und das Landesamt für Gesundheit und Soziales (LaGuS) mit. Die Zahl der Sterbefälle im Zusammenhang mit Covid-19 blieb demnach im Vergleich zum Vortag bei 19. Schleswig-Holstein plant Lockerungen der Corona-Beschränkungen in Gastronomie und Tourismus ab Mitte Mai. "Wir wollen eine klare Perspektive für alle Bereiche geben", sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) heute nach Beratungen des Kabinetts. Details zu ersten möglichen Lockerungen im Norden nannte Günther nicht. Darüber werde die Jamaika-Koalition am Mittwoch nach den Gesprächen der Ministerpräsidenten mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) beraten. Am Donnerstag will Günther dann im Landtag den konkreten Zeitplan des Landes für die Gastronomie und den Tourismus vorstellen. Günther äußerte sich kritisch über die von anderen Ländern bereits angekündigten Lockerungen in diesen Bereichen noch vor der Ministerpräsidentenkonferenz am Mittwoch. Zoos, Tierparks und Botanische Gärten in Mecklenburg-Vorpommern dürfen von Donnerstag an den Besuchern noch mehr Attraktionen zeigen. Waren bislang nur die Außenbereiche zugänglich, könnten dann auch die Gebäude wie die Aquarien in den Zoos wieder betreten werden, teilte die Staatskanzlei heute in Schwerin mit. Zudem würden die Außenspielplätze solcher Anlagen wieder geöffnet. Hygienemaßnahmen und die Abstandsregeln müssten jedoch weiter eingehalten werden. NDR Info berichtete am Nachmittag wieder ausführlich über die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Norden: Busunternehmer aus Norddeutschland wollen am Donnerstag in Hamburg gegen die Corona-Reisebeschränkungen protestieren. Die sechs bis acht Wochen dauernden Einschränkungen seien zwar gerechtfertigt gewesen, jetzt müsse die Politik aber die Lage der Branche wahrnehmen und einen Exitplan vorlegen, sagte der Geschäftsführer der Hanse Mondial GmbH, Julien Figur, am Dienstag. Wie die Polizei bestätigte, sind zwei Aufzüge mit insgesamt rund 150 Bussen angemeldet. Sie wollen vom Großmarkt und von der Glacischaussee aus zur Binnenalster fahren und dort ein 30 Sekunden langes Hupkonzert veranstalten. Die Gesundheitsbehörde habe die Versammlung genehmigt. In jedem Bus dürften maximal drei Personen sitzen. Die niedersächsische Landesregierung plant weitere Lockerungen der Einschränkungen zur Eindämmung des Coronavirus. Details hat die stellvertretende Leiterin des Krisenstabs, Claudia Schröder, heute erläutert. Die Änderungen in der Verordnung betreffen zahlreiche unterschiedliche Bereiche. Die neue Verordnung tritt am Mittwoch in Kraft. Beispielsweise können die Kliniken in Niedersachsen ab morgen die Vielzahl der wegen der Corona-Epidemie aufgeschobenen Operationen wieder aufnehmen. Wer in Niedersachsen gegen die Pflicht zum Tragen einer Maske etwa beim Einkaufen oder in Bus und Bahn verstößt, dem droht ein Bußgeld von 20 Euro. Das hat die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder, heute mitgeteilt. Niedersachsen hatte die Höhe des Bußgeldes bislang noch nicht festgelegt gehabt. Die Bundesländer hatten beim Start der Maskenpflicht wie bei anderen Auflagen kein einheitliches Bußgeld festgesetzt. Vielfach war zunächst auch auf ein Bußgeld verzichtet worden. Schritt für Schritt kehrt der Alltag zurück nach Norddeutschland - auch wenn uns die Corona-Pandemie noch lange beschäftigen wird. Der NDR Newsletter bündelt die wichtigsten Ereignisse des Tages, erklärt neue Erkenntnisse der Wissenschaft, erzählt Geschichten von Alltagshelden und gibt Tipps, wie sich das Leben auch unter dem Motto "Abstand halten" bewerkstelligen lässt. Wir verschicken den NDR Newsletter von montags bis freitags als E-Mail. Für die rund 4.500 Kinder bei Tagesmüttern und Tagesvätern im Nordosten soll am 11. Mai die reguläre Betreuung wieder beginnen. Das kündigte Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) heute an. Die Pläne sollen am Donnerstag Thema in einer Kabinettsklausur sein, bei der auch weitere Schritte des Landes aus dem Corona-Lockdown besprochen werden sollen. Am 18. Mai sollen nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur alle 13.600 Vorschulkinder in die Kita zurückkehren können. In Niedersachsen bleiben Volksfeste aller Art ungeachtet der Teilnehmerzahl bis Ende August untersagt. Das hat die Landesregierung in der neuen Verordnung zur Corona-Epidemie klargestellt. Während Großveranstaltungen allgemein ab 1.000 und mehr Teilnehmern untersagt sind, gilt das Verbot unabhängig von der Teilnehmerzahl für alle Volksfeste, Kirmesveranstaltungen, Festivals, Dorf-, Stadt-, Straßen- und Schützenfeste und ähnliche Veranstaltungen. Solche Feste seien gerade auf einen Nahkontakt ausgelegt und deshalb auch mit weniger Beteiligten zunächst nicht möglich, sagte die stellvertretende Leiterin des Corona-Krisenstabs der Landesregierung, Claudia Schröder. In der neuen Folge des Podcasts "Coronavirus-Update" von NDR Info hat der Virologe Prof. Christian Drosten heute unter anderem über Ergebnisse eine Studie zu einem Coronavirus-Ausbruch an einer Schule in Frankreich gesprochen - dort wurden mehr als 650 Schüler, Lehrer, Eltern und Geschwister-Kinder auf Antikörper gestetet. Auch eine andere Studie aus Genf bietet laut Drosten interessante Erkenntnisse zum Infektionsgeschehen bei Kindern. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) hat sich gegen ein rasches Ende der Maskenpflicht in Deutschland ausgesprochen. "Ich rate nicht dazu, die Maskenpflicht demnächst zurückzunehmen", sagte Schwesig heute in Schwerin. Sie biete Schutz und ermögliche Lockerungen. Sechs Wochen nach der coronabedingten Schließung will der Hamburger Tierpark Hagenbeck am Mittwoch wieder öffnen. Aus Infektionsschutzgründen werden nach Angaben des Tierparks allerdings nur 1.000 statt der üblicherweise bis zu 3.000 Besucher in den Park gelassen. Auch Schaufütterungen und Führungen fänden erst einmal nicht statt. Außerdem blieben einzelne Bereiche, etwa das Orang-Utan-Haus, das Streichelgehege und der Spielplatz geschlossen. "Wir bitten darum, dass nicht alle Besucher gleich am ersten Tag kommen und hoffen, dass sich alle an die Regeln halten", sagte Sabine Bernhardt, Sprecherin des Tierparks. Das Tragen eines Mund- und Nasenschutzes werde empfohlen. Die Zahl der nachweislich mit dem Coronavirus infizierten Hamburgerinnen und Hamburger ist seit Montag um zwölf auf 4.855 gestiegen. Das teilte die Pressestelle des Senats heute mit. Den Angaben zufolge befänden sich 144 Personen mit Wohnort Hamburg aufgrund einer Covid-19-Erkrankung in stationärer Behandlung, wie Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks sagte. Von ihnen werden 52 intensivmedizinisch betreut. Nach Angaben des Instituts für Rechtsmedizin wurde bisher bei 171 verstorbenen Hamburgerinnen und Hamburgern eine Covid-19-Erkrankung als Todesursache festgestellt - das sind vier mehr als am Montag. Laut Robert Koch-Institut können etwa 3.900 positiv getestete Hamburgerinnen und Hamburger inzwischen als genesen betrachtet werden. Autokino-Vorführungen unter freiem Himmel sind in Hamburg künftig erlaubt. Voraussetzung dafür sei, dass sich nur Personen in einem geschlossenen Auto aufhalten, die in der gleichen Wohnung leben, sagte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks. Der Ticketverkauf dürfe ausschließlich kontaktlos im Vorverkauf erfolgen. Museen, Ausstellungen und Gedenkstätten in Mecklenburg-Vorpommern dürfen vom kommenden Montag an wieder öffnen. Das teilte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) heute mit. Die Kultureinrichtungen waren Mitte März geschlossen worden, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen. Von Donnerstag an dürfen weitere Dienstleistungsbetriebe in Mecklenburg-Vorpommern wieder öffnen, darunter Kosmetikstudios, Massagepraxen und Nagelstudios. Auch Sonnen- und Tattoo-Studios, Fußpflegesalons, Physiotherapeuten, Logopäden und ähnliche Unternehmen könnten dann den Betrieb wieder aufnehmen, teilte Wirtschafts- und Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU) nach einer Kabinettssitzung mit. Museen, Bibliotheken, Gedenkstätten, Zoos und botanische Gärten sollen in Hamburg ab Mittwoch wieder öffnen. Das kündigte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) an. Der Hamburger Senat hat heute den Betrieb von Individual-Sportarten im Freien ab Mittwoch erlaubt, bei denen das Abstandsgebot eingehalten wird. Sportsenator Andy Grote (SPD) nannte als Beispiele Leichtathletik, Wassersport, Radsport, Reitsport, Klettern, Skaten, Golf, Tennis, aber auch Fitness, Gymnastik oder Yoga, sofern dies im Freien und mit Abstand gemacht werde. Mannschafts-Sportarten sind wegen der Corona-Pandemie weiter untersagt, ebenso die gemeinsame Benutzung von Sanitäranlagen. Gottesdienste sind in Hamburg ab Mittwoch wieder möglich. Das kündigte Gesundheitssenatorin Cornelia Prüfer-Storcks (SPD) heute an. Religiöse Veranstaltungen oder Zusammenkünfte in Kirchen, Moscheen oder Synagogen sowie in den Kulträumen anderer Glaubensgemeinschaften seien zulässig, wenn die Veranstalter die Einhaltung eines von ihnen erstellten Konzepts zum Infektionsschutz gewährleisteten. Der Hamburger Senat hat weitere Lockerungen von Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus beschlossen. Freuen können sich Familien: Am Mittwoch werden öffentliche und private Kinderspielplätze wieder geöffnet. Sie können täglich von 7 bis 20 Uhr genutzt werden, ohne dass jemand Schutzmasken tragen muss. Kinder unter sieben Jahren müssen von Erwachsenen begleitet werden. Wer älter als 14 Jahre ist, muss den Mindestabstand von 1,50 Meter einhalten. Die Caritas in Niedersachsen hat den Corona-Bonus für Pflegekräfte in Höhe von 1.500 Euro kritisiert. Auch wenn die beabsichtigte Wertschätzung der Pflegearbeit sinnvoll sei, sei die Frage der Finanzierung völlig unklar, teilte der katholische Wohlfahrtsverband heute in Hannover mit. Die Caritas habe keine Rücklagen, um sich an dem Bonus zu beteiligen und müsse die Kosten an die Heimbewohner und ihre Familien weiterreichen. Dies sei inakzeptabel. Auch sei nicht nachvollziehbar, weshalb Beschäftigte in der Behindertenhilfe, der Wohnungslosenhilfe oder der Suchthilfe keinen Bonus erhalten sollen. Bislang ist angedacht, dass der von der Bundesregierung ins Gespräch gebrachte Corona-Bonus zu einem Drittel von den Ländern und den Arbeitgebern und zu zwei Dritteln von den Pflegekassen übernommen werden soll. Das Robert Koch-Institut (RKI) in Berlin beurteilt die Entwicklung bei den gemeldeten Coronavirus-Infektionen in Deutschland positiv. "Die Zahl der übermittelten Infektionsfälle sinkt weiter. Das ist eine sehr gute Nachricht", sagte heute Morgen RKI-Präsident Lothar Wieler. In der vergangenen Woche seien täglich zwischen 700 bis 1.600 Fälle an das RKI gemeldet worden. Am Montag waren es 685. Die Reproduktionsrate werde auf 0,71 geschätzt - das heißt, dass jede infizierte Person die Krankheit durchschnittlich auf 0,71 Personen überträgt. Wieler betonte aber auch, dass die Zahlen nur eine Momentaufnahme seien. Die bisher geltenden Empfehlungen müssten weiter befolgt werden, um die Zahl der Infektionen niedrig zu halten. Nachdem die niedersächsische Landesregierung in der Corona-Krise am Montag einen Fünf-Stufen-Plan vorgestellt hat, sind Wirtschaftsvertreter erleichtert über die weiteren geplanten Lockerungen. Es gibt aber auch kritische Stimmen. Knapp 7,5 Milliarden Euro hat die EU gestern eingesammelt. Die internationalen Geber bei der Konferenz waren einigermaßen spendabel - zahlten dafür ein, dass Medikamente gegen das neuartige Coronavirus getestet werden. Und dafür, dass noch schneller, noch besser an Impfstoffen geforscht werden kann. Das sollen internationale Gesundheitsorganisationen mit dem Geld tun - auch die Impfstoff-Allianz Gavi. Wie diese öffentlich-private Partnerschaft arbeitet, schildert NDR Info Reporterin Lena Petersen: Die Hamburger Schiffbaumesse SMM ist wegen des Coronavirus verschoben worden. "Die immer noch sehr dynamische Entwicklung von Covid-19 sowie die damit einhergehenden Verbote von Großveranstaltungen haben uns dazu veranlasst, die SMM schweren Herzens auf das nächste Jahr zu verschieben", teilte Messechef Bernd Aufderheide heute mit. Nach intensiven Beratungen mit dem Ausstellerbeirat habe sich die Hamburger Messe auf den neuen Termin vom 2. bis 5. Februar 2021 verständigt.  Ursprünglich war die Messe vom 8. bis 11. September vorgesehen. Die SMM findet alle zwei Jahre auf dem Hamburger Messegelände statt und gilt mit mehr als 2.200 Ausstellern und rund 50.000 Besuchern aus aller Welt als die Leitmesse des Weltschiffbaus. Nach positiven Corona-Tests bei der Besatzung des TUI-Kreuzfahrtschiffs "Mein Schiff 3" in Cuxhaven werden die negativ getesteten Crewmitglieder doch noch nicht auf ein Schwesterschiff gebracht. Ursprünglich war geplant, dass die "Mein Schiff 6" heute ebenfalls in Cuxhaven anlegt. Weil dieses Schiff derzeit aber nur mit rund 250 Besatzungsmitgliedern besetzt sei, könne die Versorgung der Kollegen nicht gewährleistet werden, teilte TUI Cruises mit. Die "Mein Schiff 6" bleibe aber in der Nähe, während TUI mit den Behörden die nächsten Schritte berate. Fußball-Zweitligist Hamburger SV hat mit dem Versenden der 57.000 Schutzmasken in den Vereinsfarben begonnen. Der blau-weiß-schwarze Mund-Nasen-Schutz war Mitte April im Onlineshop angeboten worden. Binnen sechs Tagen waren sämtliche 57.000 Stück vorbestellt. Die Zahl entspricht den Zuschauerplätzen im Volksparkstadion. Nach Angaben des Clubs sind weitere Masken geplant. Noch ist offen, wann sie wieder angeboten werden. Der Erlös aus dem Verkauf geht an die HSV-Stiftung "Der Hamburger Weg". Mit dem Geld sollen sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche aus der Hansestadt unterstützt werden. In Schleswig-Holstein hat es elf Neuinfektionen mit dem neuartigen Coronavirus gegeben. Damit erhöhte sich die Zahl der seit Ausbruch der Corona-Epidemie gemeldeten Infektionen bis Montagabend auf 2.794, wie die Landesregierung heute mitteilte. Die Zahl der Todesfälle erhöhte sich um fünf auf 118 Fälle. Mit Stand Montagabend waren im nördlichsten Bundesland 63 Menschen in klinischer Behandlung. Das waren zwei weniger als einen Tag zuvor. 2.300 Corona-Infizierte sind mittlerweile genesen. Für die rund 4.500 Kinder bei Tagesmüttern und -vätern in Mecklenburg-Vorpommern soll nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am 11. Mai die reguläre Betreuung wieder beginnen. Eine Woche später sollen nach Plänen des Sozialministeriums dann alle 13.600 Vorschulkinder in die Kita zurückkehren können. Die Pläne sollen am Donnerstag Thema im Kabinett sein. Als erster Öffnungsschritt war am 27. April die Notbetreuung deutlich ausgeweitet worden. Mehr Berufe von Eltern gelten seither als systemrelevant. Auch Alleinerziehende werden stärker berücksichtigt. Aktuell werden nach Angaben des Sozialministeriums rund 20 Prozent der landesweit rund 112.000 Kita-Kinder wieder betreut. Vor der Ausweitung der Notbetreuung waren es rund vier Prozent. Die Corona-Beschränkungen in Deutschland werden nach und nach in einzelnen Bundesländern gelockert - und einige Länder drängen noch auf weitergehende Lockerungen. Kanzlerin jedenfalls dürfte morgen alle Mühe haben, die Corona-Politik der Länder wieder auf einen gemeinsamen Nenner zu bringen - wenn das überhaupt noch gelingen kann. Das meint auch der Politikwissenschaftler Wolfgang Merkel vom Wissenschaftszentrum Berlin. Nach Corona-Tests bei allen rund 2.900 Crew-Mitgliedern des Kreuzfahrtschiffes "Mein Schiff 3" sollen im Laufe des Tages die abschließenden Ergebnisse vorliegen. Die Auswertung von rund zwei Drittel der Tests bestätigte bei acht Besatzungsmitgliedern eine Infektion, wie die Reederei Tui Cruises am Montagabend mitgeteilt hatte. Am frühen Morgen sollte das Schwesterschiff "Mein Schiff 6" in Cuxhaven anlegen. Es soll negativ getestete Crewmitglieder der "Mein Schiff 3" aufnehmen, um die Situation weiter zu entspannen. Was bleibt in Erinnerung, wenn die Corona-Krise irgendwann vorbei ist? Selbstgenähte Schutzmasken, die Jagd nach Toilettenpapier oder die Balkon-Konzerte? "Gerade wird Geschichte geschrieben" - auch Stadtgeschichte, heißt es in einer Mitteilung des Stadtmuseums Wolfsburg. "Museen haben eine ganz wichtige Ressource: Das ist ihre Sammlung", sagte Thomas Schwark, Direktor der Museen für Kulturgeschichte Hannover. Darauf griffen sie zurück, wenn Bilanz gezogen werde. Vielerorts in Deutschland wollen Museen Exponate für geplante Sammlungen gewinnen. Vertreter von Bundesregierung und Autoindustrie beraten heute in einer Videokonferenz über eine staatliche Unterstützung für die Branche. Der Vorsitzende des Verkehrsausschusses im Bundestag, Cem Özdemir, plädiert für eine Subvention mit doppelter Dividende. Sie dürfe nicht wie die Abwrackprämie nur der Autoindustrie zugutekommen, sondern müsse auch dem Klimaschutz nützen - zum Beispiel indem gezielt Elektroantriebe gefördert würden. Das sagte er im Interview auf NDR Info. Unter anderem Hersteller, Lobbyverbände und Gewerkschaften fordern wegen der schwachen Nachfrage in der Corona-Krise Zuschüsse für Neuwagenkäufer. Im Gespräch sind Kaufanreize ähnlich der Abwrackprämie, die es nach der Finanzkrise 2009 gegeben hatte. Die Länder Bayern, Baden-Württemberg und Niedersachsen unterstützen die Forderungen. Bund und Länder wollen in ihren Corona-Beratungen morgen offenbar den Weg für sogenannte Geisterspiele in der Fußball-Bundesliga freimachen. Das berichtet der NDR Hörfunk mit Verweis auf die Nachrichtenagentur Reuters. Demnach soll der Spielbetrieb vom 15. Mai an wieder aufgenommen werden. Auch im Amateurbereich solle Sport unter freiem Himmel dann wieder erlaubt werden. Bund und Länder wollen dem Bericht zufolge morgen auch die Regeln für den Verkauf von Waren in größeren Geschäften weiter lockern sowie einen abgestimmten Zeitplan für die Öffnung von Schulen und Kitas auf den Weg bringen. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hat die wegen der Corona-Pandemie eingeführten Grenzkontrollen zu Österreich, der Schweiz, Frankreich, Luxemburg und Dänemark verlängert. Sie gelten für weitere zehn Tage bis zum 15. Mai. So sollen laut Ministerium die Infektionsgefahren durch das Coronavirus weiter eingedämmt werden. Die Kontrollen seien angesichts der weiterhin bestehenden fragilen Lage noch erforderlich. Der grenzüberschreitende Warenverkehr sowie Grenzübertritte von Berufspendlern sollen weiter gewährleistet bleiben. Die Landesregierung von Schleswig-Holstein hat bereits angekündigt, die Grenze zu Dänemark nach dem 15. Mai schrittweise wieder zu öffnen und die Kontrollen zurückzufahren. Die Corona-Krise wird nach Ansicht des Deutschen Städtetages zu erheblichen finanzielle Einbußen für die Kommunen führen. Städtetagspräsident Burkhard Jung sagte, die jüngste Prognose für das laufende Jahr liege bei Belastungen von mindestens 20 Milliarden Euro. Die kommunalen Haushalte würden so hohe Einbußen erleiden, wie es sie in der Geschichte der Bundesrepublik noch nicht gegeben habe. Allein die Gewerbesteuer werde im Bundesdurchschnitt um mindestens 15 bis 20 Prozent wegbrechen, so Jung. Nötig sei eine gemeinsame Kraftanstrengung von Bund und Ländern, um die Handlungsfähigkeit der Städte sicherzustellen. Die sogenannte Gutschein-Lösung für Reisen, die wegen der Corona-Pandemie storniert werden mussten, ist offenbar endgültig vom Tisch. Nach Informationen des ARD-Hauptstadtstudios in Berlin hat die EU-Kommission die Pläne der Bundesregierung gestoppt. Verkehrskommissarin Adina Valean habe in einem Schreiben an mehrere deutsche Minister erklärt, dass sie es ablehne, Kunden mit Gutscheinen anstatt mit Geld für ausgefallene Flüge zu entschädigen. Die europäischen Fluggastrechte würden auch in der Corona-Krise gelten, so Valean. Regierungen müssten angeschlagenen Fluggesellschaften auf andere Weise helfen. Deutschland und andere EU-Staaten wollten die Airlines mit der "Gutschein-Lösung" vor weiteren finanziellen Verlusten schützen. Während die Kriminalität in Zeiten von Coronavirus und Kontaktbeschränkungen in fast allen Bereichen deutlich gesunken ist, hat Betrug erheblich zugenommen. Das teilte eine Sprecherin des Niedersächsischen Landeskriminalamtes in Hannover mit. Bei sogenannten Fakeshops im Internet sei ein Anstieg um mehr als 100 Prozent zu beobachten, wenn man den April 2020 mit dem Vorjahresmonat vergleiche. Die Zahlen bei Straftaten nach dem Enkeltrick haben danach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um die Hälfte zugenommen. Innenminister Boris Pistorius (SPD) hatte schon im vergangenen Monat vor sogenannten Phishingmails und Fakeshops gewarnt. Gerade bei Geschäften im Internet oder Mails mit Angeboten riet er zur Vorsicht. Man solle nur dort kaufen, wo man sicher sein könne, dass das Angebot seriös ist. Opfer sollten die Taten auch zur Anzeige bringen. In der Spätausgabe von NDR Info im NDR Fernsehen gestern Abend stand einmal mehr die Coronavirus-Krise im Blickpunkt. Hier die Beiträge dazu. Morgen gibt es einen mit Spannung erwarteten Bund-Länder-Gipfel per Video zu möglichen weiteren Lockerungen der Corona-Maßnahmen. Einige Bundesländer - wie etwa Niedersachsen - sind bereits vorgesprescht. Das sorgt auch für Kritik. Ein Pro/Kontra-Kommentar. Nach der Öffnung von Friseurläden und Schulen für bestimmte Klassen will der Hamburger Senat heute über weitere Lockerungen von Schutzmaßnahmen gegen das Coronavirus entscheiden. Es geht darum, wie die jüngsten Vereinbarungen von Bund und Ländern in der Hansestadt umgesetzt werden sollen. Konkret geht es um Gottesdienste, die Öffnung von Museen, Zoos und die Freigabe der Spielplätze. Mecklenburg-Vorpommern will zu Pfingsten auch Auswärtigen wieder Urlaub an der Ostsee erlauben. Das sieht ein Stufenplan zum Neustart des Gastgewerbes im Nordosten vor, auf den sich gestern Abend in Schwerin Vertreter von Landesregierung und Gastgewerbe in der gemeinsamen Task Force Tourismus verständigten. "Die Lockerungen in den letzten 14 Tagen haben gut funktioniert, die Infektionslage ist weiter stabil", sagte Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD). Wie Schwesig mitteilte, sollen dem Plan zufolge zunächst die Gaststätten im Land vom Sonnabend, 9. Mai, an unter strikten Hygieneauflagen und mit maximal sechs Erwachsenen je Tisch für Einheimische öffnen dürfen, am 18. Mai auch Hotels, Pensionen und Ferienwohnungen. Zum 25. Mai soll dann das seit Mitte März geltende Einreiseverbot für Touristen aus anderen Bundesländern aufgehoben werden. Damit wäre nach dem verpassten Ostergeschäft Pfingsturlaub Ende Mai an der Ostsee oder in der Mecklenburgischen Seenplatte wieder für alle Bundesbürger möglich. Den Hotels ist aber zunächst nur die Vermietung von maximal 60 Prozent ihrer Bettenkapazitäten erlaubt. Die entsprechenden Verordnungen sollen bei einer Kabinettsklausur am Donnerstag beraten und beschlossen werden. Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) hat sich vor dem "Autogipfel" für eine Kaufprämie ausgesprochen, um den Markt anzukurbeln. Kritik kommt etwa vom Steuerzahlerbund. Heute wollen sich nun Hersteller und Bundesregierung zu einem "Autogipfel" in Berlin treffen. Die Coronavirus-Krise und ihre Folgen für Norddeutschland sind auch gestern Abend wieder das wichtigste Thema in den NDR Landesmagazinen gewesen. Eine Auswahl der Beiträge. Guten Morgen! NDR.de berichtet mit einem Coronavirus-Live-Ticker auch heute über die Entwicklungen in den norddeutschen Ländern. Sie finden neben Nachrichten Inhalte aus den Hörfunkprogrammen des Norddeutschen Rundfunks sowie des NDR Fernsehens. Mehr Hintergrund-Informationen gibt es auf folgenden Seiten:
NDR
Hamburg öffnet Spielplätze und Museen. Auch in Mecklenburg-Vorpommern und Niedersachsen gibt es Lockerungen. Wirtschaftsminister legen Zeitplan für Gastronomie-Öffnungen vor. Mehr News im Ticker.
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NDR Info
https://www.ndr.de/nachrichten/info/Coronavirus-Blog-Die-Lage-am-Dienstag-5-Mai,coronaliveticker244.html
Studie: UV-Strahlung in Europa steigt unerwartet stark an
Das Team der Behörde in Salzgitter hat Daten zur bodennahen UV-Strahlung zwischen den Jahren 1991 und 2022 analysiert. Bisherige Studien hatten nach Angaben der Forschenden zufolge einen moderaten Anstieg prognostiziert. Doch in der Untersuchungsregion Dortmund habe die UV-Strahlung um deutlich mehr als zehn Prozent zugenommen, in Brüssel gar um fast 20 Prozent, heißt es. Die Forscherinnen und Forscher gehen davon aus, dass es um die UV-Strahlung in weiten Teilen Europas ähnlich bestellt ist. "Die Ergebnisse zeigen, dass die persönliche Belastung durch UV-Strahlung für die Bevölkerung in Deutschland zunehmen kann", sagte BfS-Präsidentin Inge Pauli. Man könne sich schützen, betonte sie, und riet dazu, sich über die tagesaktuelle UV-Strahlung zu informieren. Das BfS bietet eine entsprechende Internetseite, die Daten werden zudem auch in Wetterapps eingespeist. UV-Strahlung gilt als Gesundheitsrisiko, sie kann Haut und Augen schädigen sowie Krebs auslösen. Die Fachleute hatten unter anderem die Auswirkungen der Ozonwerte in der Atmosphäre analysiert. Hauptgrund für die erhöhte UV-Strahlung ist ihnen zufolge aber, dass es weniger Wolken als früher gibt. Diese Veränderung könne auch durch den Klimawandel verursacht werden - und führe dazu, dass mehr UV-Strahlung von der Sonne die Erde erreiche, so das BfS. Bei der aktuellen Untersuchung handelt es sich laut BfS um eine der bislang wenigen Studien mit aussagekräftigen Langzeitmessungen. Weitere Forschungen seien aber nötig, insbesondere, um Schutzmaßnahmen weiterzuentwickeln.
NDR
Laut Forschenden des Bundesamts für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter ist die UV-Strahlung in Teilen Mitteleuropas unerwartet stark gestiegen. Die Behörde rät zur Vorsicht.
Salzgitter, UV, UV-Strahlung, Sonne, Klimawandel, Bundesamt, Strahlenschutz, BfS, aktuell, News
Niedersachsen
Studio Braunschweig
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Stadion Lohmühle
Name:Stadion Lohmühle   Verein: VfB LübeckKapazität: 17.849Eröffnung: 1924 (Umbau: 1996)Adresse: Bei der Lohmühle 13, 23554 Lübeck
NDR
Video
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Sport
Fußball
https://www.ndr.de/sport/fussball/Stadion-Lohmuehle,stadion576.html
Spionage und Sabotage: Voller Schutz kritischer Infrastruktur "illusorisch"
von Henning Strüber In den Nachtstunden des 15. Januar 2023 geht beim Maritimen Such- und Rettungsdienst Swibno nahe Danzig an der polnischen Ostseeküste ein Notruf ein. Ein Boot treibt manövrierunfähig auf der Ostsee. Drei Seemeilen vor der Küste entdecken die Retter kurz vor 2 Uhr nachts ein vier Meter langes, knallrotes Motorboot. Die drei Männer in Taucheranzügen an Bord bibbern vor Kälte. Sie geben sich später als Spanier aus. Sie sagen, sie hätten nach Bernstein gesucht - bei stürmischer See, meterhohen Wellen und schlechter Sicht. Bernstein finden die Polizisten, die das Boot später untersuchen, nicht, dafür aber moderne Unterwasser-Scooter, mit denen man sich mit hohem Tempo unter der Wasseroberfläche fortbewegen kann. Trotz dieser abenteuerlichen Umstände werden die Beamten bei der Vernehmung nicht stutzig. Auch dass Tauchgenehmigungen fehlen und nur einer der Männer einen Pass vorzeigen kann, hindert das verdächtige Trio nicht daran, nach der Befragung unbehelligt zu verschwinden. Die Männer sind vermutlich schon längst außer Landes, als der Vorfall in Polen nach und nach immer mehr Bedeutung gewinnt. Zunächst nur Randnotiz in lokalen Medien, schaltet sich am Ende auch der polnische Ministerpräsident Mateusz Morawiecki in die Debatte ein. Es geht um den Schutz der kritischen Infrastruktur - und damit um die nationale Sicherheit. Der Präsident fordert von seinen Geheimdiensten einen gründlichen Untersuchungsbericht an. Denn nur wenige Kilometer vom Fundort des Bootes mit den drei "Bernstein-Tauchern" befindet sich der Naftoport-Ölhafen - ein wichtiger Baustein in der Erdölversorgung Polens. Ganz in der Nähe soll ein schwimmendes Flüssiggasterminal entstehen - mit Anbindungsleitungen zum Festland. Als Konsequenz verstärkt Polen den Schutz strategischer Infrastruktur - etwa des Gashafens in Swinemünde und der Gasleitung Baltic Pipe. Bis heute ist ungeklärt, was das Trio im Winter 2023 wirklich vorhatte. Doch welch schwerwiegende Folgen Sabotage an einer kritischen Infrastruktur haben kann, hatten rund vier Monate zuvor die Sprengungen der Nord-Stream-Pipelines vor Augen geführt. Angesichts einer plötzlich drohenden Gasmangellage sah sich Deutschland dazu gezwungen, in Windeseile seine Energieversorgung umzustellen. "Die Anschläge auf die Nord-Stream-Pipelines waren ein Wake-up-Call", sagt Moritz Brake. Der Experte für maritime Sicherheit ist Mitglied der Arbeitsgruppe Dachdokument Marine, die am Marinekommando in Rostock an der Umsetzung einer neuen Sicherheitsstrategie arbeitet. Er ist zudem Geschäftsführer der Firma Nexmaris, die Unternehmen in Fragen maritimer Sicherheit und Resilienz berät. "Aber wenn das ein Wake-up-Call war, dann war der Schlaf vorher sehr, sehr tief und die Aufwachphase dauert immer noch an." "In der Ostsee sieht man wie in einem Brennglas, wie Russland die internationale Ordnung herausfordert. Gegen die Interessen Deutschlands und Europas versucht Russland hier an verschiedenen Stellen, den Hebel anzusetzen, lässt die Muskeln spielen und zeigt uns ganz offen, dass es Mittel hat, um uns zu schaden." Moritz Brake, Experte für maritime Sicherheit Seit 2022 häufen sich ungewöhnliche Vorfälle im Ostseeraum. Schiffe kappen mit ihren Ankern Gaspipelines und Unterseekabel, am Himmel wird bis nach Mecklenburg-Vorpommern hinein das GPS-Signal gestört, sodass Flugzeuge umgeleitet werden müssen und russische Schiffe kreuzen über sensiblen Unterwasser-Leitungen. Die Ostsee hat sich von einem "Meer des Friedens" in den Schauplatz eines neuen Kalten Krieges verwandelt. Die Sicherheitslage speziell in Nord- und Ostsee habe sich seit dem russischen Überfall auf die Ukraine "durchgreifend verändert", bilanziert die Bundespolizei zur See. Es würden "zunehmend relevante russische Schiffsbewegungen" registriert, mögliche Aktivitäten richteten sich "insbesondere gegen maritime kritische Infrastrukturen". Seit rund einem Jahr hat die Bundespolizei zur See noch auf einen weiteren staatlichen Akteur genau im Blick - nämlich China. Damals war die Pipeline Balticconnector zwischen Finnland und Estland mitsamt Datenkabeln durchtrennt worden - wie sich später herausstellte, vom Anker eines chinesischen Schiffes. Mecklenburg-Vorpommern liegt aufgrund seiner Lage mitten in der Konfliktzone. Durch die Ostsee verlaufen Tausende Kilometer an Datenleitungen, Stromtrassen und Pipelines. Dazu kommen Offshore-Windparks, LNG-Terminals und wichtige Militärstützpunkte. Diese offene Achillesferse vor Angriffen zu schützen, stellt Sicherheitsbehörden vor Herausforderungen: "Wir als Verteidiger unserer Infrastruktur müssen immer alles schützen, während der Angreifer nur an einer einzigen Stelle einmal Erfolg haben muss, um uns sehr großen Schaden zuzufügen", so Brake. Die Ostsee-Anrainerstaaten und auch die NATO haben ihre Anstrengungen seit 2022 verstärkt. Dänemark schuf jüngst ein neues Ministerium für gesellschaftliche Sicherheit und Katastrophenschutz, das das Land gegen hybride Angriffe schützen soll. Die NATO gründete Anfang des Jahres das Netzwerk Kritischer Unterwasser-Infrastrukturen. Hierzulande wird der Operationsplan Deutschland umgesetzt. Er soll die Verteidigungsfähigkeit und Aufrechterhaltung unverzichtbarer Infrastruktur gewährleisten. Ein weiterer ganz konkreter Schritt: Ein Teil der Eliteeinheit GSG 9 der Bundespolizei wird künftig in Neustadt in Holstein an der Ostsee stationiert. Und ganz aktuell stärkt die NATO ihre Verteidigungsbereitschaft in der Ostsee-Region mit einem neuen taktischen Hauptquartier der Deutschen Marine in Rostock. Doch wie lässt sich kritische Infrastruktur wirksam schützen? "Vollumfänglich ist der Schutz vor Angriffen auf unsere kritische Infrastruktur nicht möglich. Hundertprozentiger Schutz ist illusorisch", so Brake. NATO-Staaten setzen künftig auf innovative Technologien wie unbemannte Seedrohnen, moderne Sensoren und den Einsatz von KI. Aber vieles davon ist noch Zukunftsmusik. Vorerst gehe "es in erster Linie darum, überhaupt zu erfassen, was passiert dort", so Brake. Denn Spionage-Aktivitäten lassen sich naturgemäß nur schwer erkennen - und einem Urheber zuordnen. Dabei sei ein genaueres Lagebild grundlegend, auch weil es das Risiko für potenzielle Angreifer erhöhe, entdeckt zu werden und damit die Androhung einer Reaktion glaubhafter mache. Diese schwer festzustellende Zuordbarkeit, wer es war, sei ein wesentlicher Bestandteil hybrider Aktivitäten, sagt Sönke Marahrens. Er war bis Ende September beim European Center of Excellence for Countering Hybrid Threats in der finnischen Hauptstadt Helsinki tätig. Die Ungewissheit verstärke die beschriebene Wirkung im Ziel - nämlich demokratischer Gesellschaften. Dort steige zum einen das Gefühl der Bedrohung in der Bevölkerung und zum anderen verliere die Bevölkerung so das Vertrauen in den Staat und seine ausführenden Elemente, weil diese ja anscheinend nicht in der Lage sind, Gefahren für bekannte kritische Infrastrukturen im Vorfeld zu erkennen und abzuwehren. "Gerade in diesen psychologischen Vorgängen liegt eine weit unterschätzte Gefahr für uns alle", so Marahrens. Die Palette hybrider Kriegsführung ist laut Experten breit gefächert. Sie reicht von Cyberangriffen über Desinformationskampagnen bis hin zu Sabotageakten und habe die Zersetzung dieser Staaten im Fokus und würde in der Regel verdeckt unterhalb der Gewaltschwelle stattfinden - also bevor ein Staat erklärt, er sei von außen angegriffen worden oder jemand habe sich in seine inneren Angelegenheiten eingemischt", so Marahrens. "Durch das Internet ist alles vernetzt. Das heißt: Jemand kann in unseren Vorgarten oder Hinterhof, denn er kommt durch den Zaun durch. Und jetzt über soziale Medien kommt er auch ins Haus hinein und kann dort die Meinungsbildung beeinflussen und Desinformation betreiben." (Sönke Marahrens, Experte für hybride Kriegsführung) Für das Lagebild in der Ostsee sind in erster Linie die Deutsche Marine und die Bundespolizei zur See zuständig, die mit rund einem Dutzend Schiffen und Kontrollbooten regelmäßig patrouilliert und verdächtige Schiffe "engmaschig" begleitet. Wie engmaschig, konnte man in einer Recherche von NDR, WDR und "Süddeutscher Zeitung" sehen, als ein russisches "Forschungsschiff" mit bewaffneten Soldaten an Bord durch den Windpark Arcadis-Ost vor Rügen fuhr - dicht gefolgt von einem Schiff der Bundespolizei zur See. Die Eingriffsmöglichkeiten sind beschränkt und müssen "im Einklang mit den Bestimmungen des Seevölkerrechts" stehen, wie die Bundespolizei betont. Das Seevölkerrecht lässt nur vergleichsweise wenige Einschränkungen der Seeschifffahrt zu. Nach bisherigen Erkenntnissen der Bundespolizei hat kein russisches Kriegs- oder Forschungsschiff gegen das Seerecht verstoßen. Die Handhabung solcher Aktivitäten wird zusätzlich dadurch erschwert, dass sie in die Zuständigkeit verschiedener Behörden fallen. Das erfordert genaue Koordination. Vieles von dem, was sich in der Ostsee an Spionage und Vorbereitungen für Sabotage abspielt, dringt nicht an die Öffentlichkeit. Doch die Ostsee-Anrainer haben laut Experten allen Grund, alarmiert zu sein. Sie halten es für möglich, dass dem Westen in einem künftigen Ernstfall nach 1957, als die Sowjetunion überraschend den ersten Satelliten ins Weltall schickte, ein neuer "Sputnik-Schock" bevorstehen könnte - aber nicht im Weltall, sondern unterhalb der Meeresoberfläche. Denn Russland hat seine Unterwasser-Fähigkeiten in den vergangenen Jahrzehnten mit hohem Aufwand ausgebaut. Allein in der Ostsee sollen bis zu 50 "Forschungsschiffe" der Abteilung "Hauptverwaltung Tiefseeforschung" (GUGI) operieren. Neben Spionage und Vorbereitungen zur Sabotage sind sie in der Lage, den Meeresgrund exakt zu kartografieren. Dies könnte es Russland künftig ermöglichen, mit bewaffneten Unterwasser-Fahrzeugen überraschend zuzuschlagen. Denn diese Art von Waffen wäre nicht auf GPS-Ortungssysteme angewiesen - ein großer Vorteil gegenüber westlichen Militärs, die in vielen Bereichen auf Satellitennavigation zurückgreifen. Aus Sicherheitskreisen erfuhr der NDR, dass Russland diese Fähigkeiten auch jetzt schon einsetzt. So sollen die jüngst bekannt gewordenen Überflüge schneller Drohnen etwa über dem Flughafen Köln/Bonn mit der Folge der Sperrung einer Startbahn oder über Industrieanlagen in Brunsbüttel mutmaßlich von russischen Schiffen in Nord- und Ostsee ausgegangen sein. Neben der Bundespolizei zur See und der Bundeswehr sind in erster Linie die KRITIS-Betreiber für den Schutz ihrer Anlagen verantwortlich. Wie genau sie dabei vorgehen, wollen sie aus Sicherheitsgründen nicht sagen. EnBW, Betreiber der beiden Baltic-Windparks, erklärte auf NDR Anfrage, man verfolge einen "gefahrenübergreifenden Ansatz" aus Prävention, Resilienz und Redundanz - also frühzeitiger Gefahrenerkennung, Widerstandsfähigkeit und Reservekapazitäten im Fall eines Ausfalls. Der Netzbetreiber 50 Hertz, der Interkonnektoren ("Kriegers Flak") und Anschlussleitungen ("Ostwind") unterhält, teilte mit, man nehme die "Gefahr von Angriffen auf unsere physischen und digitalen Systeme und Anlagen sehr ernst". Bislang habe es aber noch keine meldepflichtigen Störungen gegeben. Die Deutsche Regas, die das LNG-Terminal in Mukran auf Rügen betreibt, ließ eine NDR Anfrage zu ihren Schutzmaßnahmen unbeantwortet. Dabei hatte Anfang des Jahres ein Vorfall in Schleswig-Holstein gezeigt, dass auch solche Anlagen offenbar im Visier von Angreifern stehen. In den Röhren einer Pipeline waren mehrere zehn Millimeter große Löcher gebohrt worden, die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen des Anfangsverdachts der verfassungsfeindlichen Sabotage. Die Deutsche Regas betreibt auch das Regasifizierungsschiff "Neptune", das mittlerweile vor Rügen liegt, 2023 aber noch im Hafen von Lubmin lag. Dort gab es nach Angaben des Landesinnenministeriums in jenem Jahr mehrere unerlaubte Drohnenüberflüge. Die genauen Hintergründe sind unklar. Neben physischen Angriffen sind KRITIS-Anlagen auch Attacken aus dem Cyberraum ausgesetzt. Störungen, die zu einem Ausfall oder erheblichen Beeinträchtigungen der kritischen Infrastruktur führen, müssen die Betreiber dem Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnologie (BSI) melden. Laut einem Bericht, der dem NDR vorliegt, gingen bei der Behörde allein im zweiten Quartal dieses Jahres bundesweit 183 solcher Störungsmeldungen ein - eine Zunahme um 10 Prozent zum Vorquartal. "Generell ist die allgemeine Cyberbedrohungslage unverändert hoch", teilte das BSI dem NDR auf Anfrage mit. Ein wesentlicher Teil betrifft den Sektor Energie. Allein im zweiten Quartal 2024 sind demnach dem BSI allein in diesem Bereich von KRITIS-Betreibern deutschlandweit 39 Störungen gemeldet worden. Um welche Art von Störungen es sich genau handelte, wird aus Sicherheitsgründen nicht weiter klassifiziert, aber die Bundesbehörde spricht von einer "anhaltend angespannten Cyberbedrohungslage für Kritische Infrastrukturen im Sektor Energie, auch bei Offshore-Windanlagen." Die Betreiber müssen ihre IT-Sicherheit laut Gesetz laufend dem Stand der Technik anpassen. Der Bericht des BSI kommt zu dem Schluss, dass "sich noch nicht alle KRITIS-Betreiber ausreichend vor Angriffen und Störungen schützen" und "ein ausreichendes IT-Sicherheitskonzept" fehle. Ausfälle kritischer Infrastruktur in Deutschland seien zwar noch vergleichsweise selten, sagt der IT-Sicherheitsexperte Manuel Atug, doch die Zahl der Angriffe werde "definitiv" zunehmen. "Wir haben immer mehr Digitalisierung und damit immer mehr Angriffsfläche." Was Cyberangriffe anrichten können, wurde im Februar 2022 deutlich: Seinerzeit war bei Tausenden Windkraftanlagen in Norddeutschland, die über eine Satellitenanbindung mit dem Internet verbunden waren, die Fernüberwachung ausgefallen. Dabei galt der Angriff eigentlich der Internetversorgung in der Ukraine. Kürzlich ließen Äußerungen der drei deutschen Geheimdienstchefs im Bundestag aufhorchen. Sie warnten vor zunehmender russischer Desinformation, Spionage und Sabotage. Russland würde "ohne jeglichen Skrupel" agieren. Vor diesem Hintergrund und der breiten Palette hybrider Bedrohungen sieht Experte Marahrens "eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe", die "für die Sicherheit Europas von entscheidender Bedeutung" sei. "Bildung und Erziehung sind eine Grundsäule für Sicherheit." Deshalb sollte beispielsweise schon an Schulen über Desinformation aufgeklärt werden, meint Marahrens. Der Experte für maritime Sicherheit, Brake, findet, das Thema müsse deutlicher in die Öffentlichkeit kommuniziert werden. "Wir müssen sicherstellen, dass wir uns nicht verwundbar machen und aus einer Position der Stärke heraus mit Russland umgehen." Deutschland sei aus guten Gründen stets "immer noch mal eine Meile mehr an den Verhandlungstisch" gegangen. "Nur in diesem Fall ist es letztlich nicht mehr angebracht. Denn diese Art von Entgegenkommen und ausgestreckter Hand, die mehr als einmal ausgeschlagen worden ist, wird gerade mit einem blutigen Krieg in Europa beantwortet."
NDR
Welche wichtigen Anlagen befinden sich eigentlich in der Ostsee? Und durch wen werden diese bedroht? Fragen an Henning Strüber.
Ostsee, hybrider Krieg, maritime kritische Infrastruktur, Markritis, Spionage, Sabotage, Schutz, Aktuell, News, Aktuelles
Mecklenburg-Vorpommern
2024-10-22T09:33:44.288+02:00
2026-10-21T19:30:00.000+02:00
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Forscher bekommt wichtigen Preis
Ein Forscher aus Niedersachsen hat einen wichtigen Preis bekommen. Dieser Forscher hat nämlich einen besonderen Roboter gebaut. Der Forscher heißt Sami Haddadin. Und Sami Haddadin ist Professor an der Universität in Hannover.             Ein Professor ist ein Lehrer an einer Universität.             Und ein Professor ist auch ein Forscher. Der Preis heißt Deutscher Zukunfts·preis.   Ein besonderer Roboter Sami Haddadin hat den Preis bei einer großen Feier bekommen. Diese Feier war in Berlin.             Berlin ist die Haupt·stadt von Deutschland. Bei der Feier war auch Frank-Walter Steinmeier.             Frank-Walter Steinmeier ist der Bundes·präsident von Deutschland.                         Der Bundes·präsident ist der wichtigste Politiker in Deutschland. Und Frank-Walter Steinmeier hat Sami Haddadin den Preis gegeben.   Frank-Walter Steinmeier hat gesagt:             Sami Haddadin hat einen sehr besonderen Roboter gebaut.             Dieser Roboter kostet nämlich wenig Geld.             Menschen können diesen Roboter leicht bedienen.             Und dieser Roboter kann den Menschen helfen.             Deshalb bekommt Sami Haddadin den Deutschen Zukunfts·preis.   Der Deutsche Zukunfts·preis Der Deutsche Zukunfts·preis ist für Forscher. Diese Forscher haben immer etwas Besonderes gebaut. Die Gewinner von dem Deutschen Zukunfts·preis bekommen 250.000 Euro. Der Bundes·präsident vergibt den Deutschen Zukunfts·preis jedes Jahr.
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Ein Forscher aus Hannover hat einen wichtigen Preis bekommen. Dieser Forscher hat nämlich einen besonderen Roboter gebaut. Der Preis heißt Deutscher Zukunfts·preis.
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Nach Schiffskollision: Ermittler suchen nach Unfallursache
Bislang ist unklar, warum die beiden Frachter "Verity" und "Polesie" am Dienstagmorgen um 4.55 Uhr in der Deutschen Bucht zusammenstießen. Die Bundesstelle für Seeunfalluntersuchung (BSU) in Hamburg sowie die Staatsanwaltschaft Hamburg haben Untersuchungen zur Unfallursache aufgenommen. Die Experten der BSU arbeiten mit Ermittlungsbehörden der Flaggenstaaten der beiden Schiffe, Bahamas und Großbritannien, zusammen. Die Maritime Accident Investigation Branch (MAIB) als zuständige britische Behörde hat bereits erste Experten nach Cuxhaven entsandt, um mit der Beweisaufnahme zu beginnen. Die MAIB leitet nun auch die Untersuchungen, da das gesunkene Schiff "Verity" unter der Flagge Großbritanniens fuhr. BSU-Leiter Ulf Kaspera bestätigte gegenüber NDR Niedersachsen, dass es Radarbilder der Unglücksnacht gebe, die bei der Seeamtsverhandlung eine wichtige Rolle spielen dürften. Sie wollen nun etwa Verkehrs- und Kommunikationsdaten sichern und auswerten. In Kürze sollten auch die Besatzungsmitglieder der Frachter zum Unfallhergang befragt werden. Inzwischen hat die Staatsanwaltschaft Hamburg die Ermittlungen aufgenommen. Ermittelt werde wegen fahrlässiger Tötung und Gefährdung des Schiffsverkehrs, sagte eine Behördensprecherin am Mittwoch. Das Havariekommando hat die Einsatzleitung unterdessen dem Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt Weser-Jade-Nordsee übertragen. Das gesunkene Küstenmotorschiff "Verity" liegt in 30 Metern Tiefe rund 22 Kilometer südwestlich der Hochseeinsel Helgoland. Aufnahmen des Tauchroboters zeigen dem Havariekommando zufolge, dass das Wrack nicht auseinandergebrochen ist. Das Havariekommando bestätigte am Mittwoch, dass sich im Tank des Wracks 127 Kubikmeter Marinediesel befinden. Rund 90 Liter seien bis dato ausgetreten, trieben aber - zu diesem Zeitpunkt - weder in Richtung Helgoland noch in Richtung Küste. Bei der Frage, ob der gesunkene Frachter geborgen werden kann, legte sich Robby Renner, Leiter des Havariekommandos, nicht fest. Die Eigentümer des Schiffes müssten geeignete Bergungsfirmen beauftragen, sagte Renner. "Man wird schauen müssen, ob der Diesel entweder sicher verschlossen ist oder man ihn abpumpen kann, damit er nicht in großen Mengen in die Umwelt gerät", sagte Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) am Mittwochvormittag. Wie es mit dem Wrack weiter geht, ist noch offen. Die Staatsanwaltschaft Hamburg kündigte unterdessen an, dass der Leichnam des Seemanns, der kurz nach dem Zusammenstoß tot aus der Nordsee geborgen wurde, obduziert werden soll. Angaben zu seiner Identität gab es bislang nicht. Bei einer Pressekonferenz am Mittwoch teilte Robby Renner vom Havariekommando mit, dass es für die vier vermissten Besatzungsmitglieder der "Verity" keine Hoffnung mehr gibt. Taucher sowie auch ein ferngesteuerten Tauchroboter hatten am Wrack keine Lebenszeichen entdecken können. Ein Sprecher der Deutschen Gesellschaft zur Rettung Schiffbrüchiger (DGzRS) hatte von einem Zeitfenster von "maximal 20 Stunden" für die Rettung der vier vermissten Seeleute gesprochen - das war in der Nacht zu Mittwoch abgelaufen. Das Havariekommando geht deshalb davon aus, dass bei beziehungsweise infolge der Kollision der Frachter am Dienstagmorgen insgesamt fünf der sieben Seeleute der Verity" ums Leben gekommen sind. Zwei Crewmitglieder konnten am Dienstag lebend aus der Nordsee gerettet werden. Den 22 Besatzungsmitgliedern des zweiten an der Kollision beteiligten Schiffes, der "Polesie", gehe es "physisch gut", so Renner. Das Schiff erreichte am Mittwochmorgen aus eigener Kraft Cuxhaven. Das kleinere Küstenmotorschiff "Verity" war am frühen Dienstagmorgen beladen mit Stahlblechen auf dem Weg von Bremen nach Immingham in Großbritannien. Der mit 190 Metern Länge größere Massengutschiff "Polesie" fuhr von Hamburg nach La Coruña in Spanien. Der Zusammenstoß der beiden Frachter ereignete sich in einem der meistbefahrenen Seegebiete weltweit - denn in der Deutschen Bucht verlaufen zwei international eingerichtete Schifffahrtsstraßen in Ost-West-Richtung, wie eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) sagte. Das Gebiet ist weiter in einem Radius von zwei Seemeilen um die Unglücksstelle für den Schiffsverkehr gesperrt.
NDR
Rettungsschiffe, Hubschrauber, Flugzeuge und Rettungstaucher waren im Einsatz. Wie es zu dem Unglück kam, ist noch unklar.
Nordsee, Frachter, Kollision, Bergung, Dieseltreibstoff, Deutsche Bucht, Langeoog, Cuxhaven, Helgoland, Unfall
Niedersachsen
2023-10-27T19:18:58.996+02:00
2025-10-25T19:30:00.000+02:00
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Nach-Schiffskollision-Ermittler-suchen-nach-Unfallursache,nordsee616.html
Niedersachsen transportiert weiter trächtige Rinder in Risiko-Staaten
Geändert hat sich bislang aber nichts. Es sei nicht einfach, derartige Transporte zu verbieten, sagte eine Sprecherin des Agrarministeriums. Ministerin Staudte sei selbst unzufrieden mit der Praxis. Ihr Haus arbeite daran, die Regeln für die Transporte zu verschärfen. Ganz verbieten lassen würden sich die Exporte aber nicht. Letztlich müsse Berlin das Problem lösen. Das Tierwohl war am Donnerstag auch Thema im Bundestag. Mit Hochrisiko-Staaten sind Länder gemeint, in denen es Zweifel an deutschen Tierschutz-Standards gibt. Etwa Marokko oder Ägypten. Dort würden die Rinder nicht zur Zucht genutzt, sondern geschlachtet, kritisieren Tierschützerinnen und Tierschützer. Die Schlachtungen würden ohne Betäubung der Tiere erfolgen. Mehr als 15 Millionen Euro wurden 2022 mit den Transporten trächtiger Zucht-Rinder eingenommen. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der CDU-Landtagsfraktion, Carina Hermann, ist überzeugt, dass die jetzige Agrarministerin den Mund in ihrer Zeit in der Opposition zu voll genommen habe. Die Ministerin sei inzwischen im harten Regierungsalltag angekommen und müsse nun Lehrgeld zahlen, so die CDU-Politikerin.
NDR
Niedersachsen rechtfertigt Transporte trächtiger Zucht-Rinder in Hochrisiko-Staaten. Agrarministerin Miriam Staudte (Grüne) hatte von ihrer CDU-Vorgängerin ein Ende der Exporte gefordert.
Rinder, Tiertransporte, Tierschutz, Tierwohl, Zucht, Miriam Staudte, Agrarministerium, Marokko, Ägypten,Tiere
Niedersachsen
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Niedersachsen-transportiert-weiter-traechtige-Rinder-in-Risiko-Staaten,tiertransport180.html
Solar·anlage
Solar·anlagen erzeugen Energie.             Energie ist zum Beispiel Strom.   Solar·anlagen sehen aus wie große Platten. Und Solar·anlagen sind in der Sonne. Die Sonne scheint auf die Solar·anlagen. Durch das Licht von der Sonne entsteht Energie in den Solar·anlagen. So machen Solar·anlagen Strom.
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Barrierefreie Angebote
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Mann bindet sich Kokain im Wert von 77.000 Euro um Bauch
Beamte der Bundespolizei haben am Mittwoch im Bahnhof von Bad Bentheim einen 33-Jährigen kontrolliert, der sich Drogen um den Bauch gebunden hatte. Rund ein Kilogramm Kokain im Wert von 77.000 Euro hätte der Mann in einem Gurt versteckt, teilte die Polizei mit. Der 33-Jährige war mit dem Zug aus den Niederlanden nach Deutschland eingereist. Wegen des Verdachts einer unerlaubten Einreise nahmen die Beamten ihn mit zur Dienststelle, wo sie die Drogen entdeckten. Die Staatsanwaltschaft Osnabrück erließ Haftbefehl. Der 33-Jährige kam in eine Justizvollzugsanstalt.
NDR
Bundespolizisten kontrollierten den 33-Jährigen in Bad Bentheim. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen.
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Niedersachsen
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https://www.ndr.de//nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Mann-bindet-sich-Kokain-im-Wert-von-77000-Euro-um-Bauch,aktuellosnabrueck10288.html
Klimawandel: Nordsee in der Deutschen Bucht so warm wie nie
Der Spitzenwert lag demnach bei 19,5 Grad Celsius und wurde an einem Septembertag gemessen. Ein Hauptgrund für die hohen Temperaturen in der Nordsee und in anderen Meeren sei der Klimawandel, heißt es. Die Nordsee erwärme sich als flaches Meer insgesamt schnell. Die Erwärmung gebe Anlass zur Sorge, denn sie habe schon jetzt Folgen für die Artenvielfalt im Meer, so die Wissenschaftler in Bremerhaven.   Seit den 1990er-Jahren sei eine Zunahme von marinen Hitzewellen zu beobachten, hieß es. Außerdem gebe es auf Helgoland und Sylt neue Temperaturmuster: Im Sommer seien mehr wärmere Tage zu verzeichnen, im Wintern deutlich seltener extrem kalte Tage. Das Alfred-Wegener-Institut misst seit 1962 die Wassertemperatur bei der deutschen Hochseeinsel. Die Forscher erwarten in den kommenden Jahren einen weiteren Anstieg.
NDR
Seit 1963 wird die Temperatur in der Deutschen Bucht gemessen. Die Daten zeigen: Der Klimawandel sorgt für eine stetige Erwärmung.
Nordsee, Helgoland, Bremerhaven, Hitzerekord, Rekord, Temperatur, Klimawandel, AWI, Forscher, aktuell
Niedersachsen
Studio Oldenburg
2024-06-06T06:29:49.463+02:00
2026-06-05T18:00:00.000+02:00
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/oldenburg_ostfriesland/Klimawandel-Nordsee-in-der-Deutschen-Bucht-so-warm-wie-nie,nordsee632.html
Tollensetal zur Bronzezeit: Europas ältestes Schlachtfeld
Zertrümmerte Schädel, von Pfeilspitzen durchbohrte Knochen, Reste von Waffen: Diese und andere Funde zeugen von der ältesten bekannten Schlacht in Europa. Hunderte Menschen starben vor rund 3.300 Jahren auf einem bronzezeitlichen Schlachtfeld im Tollensetal nahe Neubrandenburg - Pfeile, Schwerter, Dolche, Lanzen und Holzkeulen brachten ihnen den Tod. Im Jahr 1996 wurden an dem kleinen Fluss Tollense die ersten Knochen entdeckt, seit 2007 untersuchen Archäologen das ganze Gebiet systematisch. Seither stießen sie auf einer Länge von drei Kilometern auf rund 13.000 Fragmente im Boden und im Fluss. Neben Knochen und Waffen fanden sie auch Schmuck aus Gold - eine international bedeutsame Entdeckung. Nirgendwo sonst in Europa ist ein vergleichbar altes Schlachtfeld bekannt. Zu etwa der gleichen Zeit kämpfte Ägyptens Pharao Ramses gegen die Hethiter. Nach damaligen Maßstäben muss es sich im Tollensetal um eine Auseinandersetzung riesigen Ausmaßes gehandelt haben. Bis zu 4.000 Menschen waren beteiligt - und das um 1.300 vor Christus, also zu einer Zeit, in der in der Region nur etwa drei bis fünf Menschen auf einem Quadratkilometer lebten. 750 bis 1.000 Menschen ließen in der Schlacht ihr Leben - meist junge Männer zwischen 20 und 40 Jahren. Unklar ist heute noch, wer genau hier gekämpft hat: Handelte es sich um Bauern oder um erfahrene Kämpfer? Forscher fanden Indizien dafür, dass eine Gruppe von Bogenschützen Pfeile auf die Gegner prasseln ließ. Möglicherweise war auch ein Teil der Männer beritten, denn auch Knochen von Pferden wurden gefunden. Gesichert ist die Erkenntnis, dass es sich bei den Gefallenen um Menschen unterschiedlicher regionaler Herkunft handelte. Das belegen die menschlichen Knochenfunde sowie Zahnanalysen. Worüber der Konflikt entbrannte, ist ebenfalls ungeklärt. Forscher vermuten, dass möglicherweise eine Gruppe Menschen aus südlicheren Gebieten den Fluss auf ihrem Weg nach Norden queren wollte. An einer Stelle führte offenbar ein Damm über das morastige Gelände und eine Art Brücke über den Fluss. Archäologen konnten Reste einer derartigen Konstruktion nachweisen, die über 4.000 Jahre alt ist. Möglicherweise handelte es sich also um einen strategisch wichtigen Knotenpunkt - und damit bei der Schlacht um einen Konflikt, der sich um die dortige Vormachtstellung drehte.
NDR
Auf dem ältesten bekannten Schlachtfeld Europas bekämpften sich vor rund 3.300 Jahren bis zu 4.000 Menschen. Noch immer gibt die Schlacht im Tollensetal bei Neubrandenburg Forschern einige Rätsel auf.
Tollense, Tollensetal, Bronzezeit, Schlachtfeld, Gold, Zinn, Fund, Archäologie, Knochen, Überreste
Geschichte
Orte
https://www.ndr.de//geschichte/schauplaetze/Tollensetal-zur-Bronzezeit-Europas-aeltestes-Schlachtfeld,tollensetal109.html
OB-Stichwahl in Schwerin: Ergebnis im Wahlbezirk "31 Schelfstadt I"
Hier finden Sie die Ergebnisse aus den 59 Schweriner Wahlkreisen vom Stichwahlgang bei der Oberbürgermeisterwahl am 18. Juni 2023. Die Ergebnisse aus dem ersten Wahlgang am 4. Juni 2023 haben wir ebenfalls für Sie zusammengestellt. Die Archive aller Wahlkreise finden Sie hier.
NDR
Das Ergebnis des zweiten Wahlgangs im Wahlbezirk in übersichtlichen Tabellen - dazu unser Archiv früherer Wahlergebnisse.
Aktuell, News, Aktuelles, Nachrichten, Neuigkeiten, Mecklenburg-Vorpommern, MV, Mecklenburg Vorpommern, mv news, news mv
Mecklenburg-Vorpommern
https://www.ndr.de//nachrichten/mecklenburg-vorpommern/OB-Stichwahl-in-Schwerin-Ergebnis-im-Wahlbezirk-31-Schelfstadt-I,obwahlsnwahlkreis280.html
VW in Brasilien wegen möglicher Sklavenarbeit verklagt
Das brasilianische Arbeitsministerium reichte am Mittwoch Klage gegen Volkswagen Brasilien ein. "Die Arbeiter waren durch erschöpfende Arbeitszeiten, entwürdigende Arbeitsbedingungen und Schuldknechtschaft sklavereiähnlichen Bedingungen ausgesetzt", sagt die brasilianische Staatsanwaltschaft für Arbeitsrecht. Dokumente und Zeugenaussagen belegten die "schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen", so die Staatsanwaltschaft weiter. "Volkswagen do Brasil" äußerte sich dazu auf Anfrage bislang nicht. Die Vorwürfe beziehen sich auf eine große Rinderfarm im Bundesstaat Pará namens Fazenda Volkswagen, eine Tochterfirma von "Volkswagen do Brasil". Die Farm wurde in den 1970er-Jahren gegründet und sollte für VW der Einstieg ins Fleischgeschäft werden. Nach Angaben der Ermittler wurden Arbeiter auf der von der brasilianischen Militärdiktatur unterstützten Farm daran gehindert, diese zu verlassen - mit bewaffneten Wachleuten und durch ein System der Schuldknechtschaft. In einem Gutachten der Bundesstaatsanwaltschaft São Paulo war VW Brasilien 2017 vorgeworfen worden, sich aktiv an der Verfolgung von Regimegegnern beteiligt zu haben. Der Staatsanwalt hatte erklärt, dass Volkswagen offenbar von unmenschlichen Bedingungen auf der Rinderfarm gewusst und von Ausbeutung profitiert habe. In der Zivilklage fordert die Staatsanwaltschaft Entschädigungszahlungen in Höhe von 165 Millionen Reais (rund 26 Millionen Euro). Die Anhörung vor Gericht ist für Februar 2025 angesetzt. Im März vergangenen Jahres war eine außergerichtliche Einigung gescheitert. Volkswagen ist nicht zum ersten Mal mit Vorwürfen der Menschenrechtsverletzung konfrontiert. Berichten Anfang des Jahres zufolge sollen bei den Bauarbeiten einer Teststrecke in China Zwangsarbeiter eingesetzt worden sein.
NDR
"Volkswagen do Brasil", eine Tochterfirma des Wolfsburger Autobauers, ist wegen möglicher Sklavenarbeit verklagt worden: Auf einer Amazonas-Farm sollen Arbeiter in den 1970er- und 1980er-Jahren wie Leibeigene behandelt worden sein.
VW, Volkswagen, Sklavenarbeit, Brasilien, Klage, Menschenrechtsverletzung,VW,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland
Niedersachsen
Studio Braunschweig
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/braunschweig_harz_goettingen/VW-in-Brasilien-wegen-moeglicher-Sklavenarbeit-verklagt,vw6444.html
Parken sei teuer genug: Deutsche Umwelthilfe lobt Osnabrück
Die Deutsche Umwelthilfe hat die Höhe der Parkgebühren in der Stadt Osnabrück gelobt. Zusammen mit Heidelberg sei Osnabrück die einzige Stadt in Deutschland, die Parkgebühren von mindestens drei Euro pro Stunde in den Parkzonen verlangt, teilte der Verein am Dienstag mit. Die Umwelthilfe hatte die Parkgebühren in 105 deutschen Städten untersucht. In 61 der abgefragten Städte sei es möglich, für einen Euro oder weniger pro Stunde zu parken. Je mehr Fläche in den Städten durch Autos blockiert werde, desto weniger Platz bleibe für Stadtnatur, öffentliche Verkehrsmittel, Fußgänger und Radwege, sagte der Umwelthilfe-Geschäftsführer Jürgen Resch. Die Deutsche Umwelthilfe fordert, dass eine Stunde Parken mindestens so viel kostet wie eine Einzelfahrkarte für den Bus.
NDR
Osnabrück ist laut dem Verein eine von zwei Städten in Deutschland, die mindestens drei Euro pro Stunde in Parkzonen verlangen.
Verkehrswende, Parkgebühren, Deutsche Umwelthilfe, öffentlicher Raum, Osnabrück, aktuell, News, Nachrichten, Niedersachsen, Parken
Niedersachsen
Studio Osnabrück
https://www.ndr.de//nachrichten/niedersachsen/osnabrueck_emsland/Parken-teuer-genug-Deutsche-Umwelthilfe-lobt-Osnabrueck,aktuellosnabrueck13304.html
Rechte Terroristen: Hass auf Frauen
Es ist ein Song, der vor Frauenverachtung nur so strotzt: "Hoes suck my dick while I run over pedestrians", heißt es darin, zu Deutsch: "Nutten lutschen meinen Schwanz, während ich Fußgänger überfahre." Ein Song, den der Attentäter am Tattag von Halle im Auto laufen lässt. Und den er sich offenbar bewusst ausgesucht hat, um seine Tat zu untermalen. Nach Panorama-Recherchen handelt es sich bei dem Lied um eine Art Hommage an Alek Minassian, der darin explizit erwähnt wird. Minassian hatte im April 2018 in Toronto mit einem Kleinbus zehn Menschen überfahren, darunter acht Frauen - getrieben vor allem von Hass auf Frauen. Auch für den Täter von Halle war Frauenfeindlichkeit ein entscheidendes Motiv für seine Tat, neben dem Antisemitismus und Rassismus. Bisher ist dies wenig beleuchtet worden, dabei gibt er dies sogar explizit an. So beginnt das Video von seiner Tat, die er live ins Netz übertragen hat, mit den Worten: "Feminismus ist Schuld an der sinkenden Geburtenrate im Westen, die die Ursache für die Massenimmigration ist. Und die Wurzel dieser Probleme ist der Jude." Eine These, die zunächst unverständlich und krude klingt, die aber in der rechten Szene weit verbreitet ist. "Dahinter steckt eine Verschwörungstheorie. Nämlich dass sich eine sogenannte jüdische Finanzelite, die die Welt regiert, den Feminismus am Reißbrett ausgedacht hat, um Frauen dazu zu bringen, weniger Kinder zu bekommen, um die weiße Rasse zu zerstören und einen Genozid an den Weißen zu verursachen", erklärt Anne Helm, die früher bei der Piratenpartei war und nun seit Jahren für die Linkspartei rechte Radikalisierung im Netz beobachtet. "Zu begreifen, dass das miteinander zusammenhängt, halte ich für immens wichtig. Erst wenn wir das verstehen, können wir darauf auch möglicherweise rechtzeitig und präventiv reagieren." Helm Sie hat festgestellt, dass der Hass auf Frauen ein verbindendes Element in der Gedankenwelt von rechtsextremistischen Attentätern ist. So gibt auch der Attentäter von Christchurch, der im März in Neuseeland 51 Menschen ermordet hatte und den der Täter von Halle als Vorbild bezeichnet, in seinem "Manifest" dem Feminismus die Schuld, dass Frauen nicht genug Kinder bekämen und es deshalb zu einem "Bevölkerungsaustausch" mit den Muslimen komme. Und der Norweger Andres Breivik, der 2011 in Oslo und auf der Insel Utoya insgesamt 77 Menschen erschossen hat, schreibt: "Das Erstarken des Feminismus bedeutet das Ende der Nation und das Ende des Westens". Frauenfeindlichkeit spielt eine ganz zentrale Rolle in Breiviks "Manifest": Ganze Absätze schreibt er darüber, dass man sich daran gewöhnen müsse, Frauen umzubringen. Und Überlebende seines Attentats berichten, dass sie den Eindruck hatten, dass er ganz gezielt junge Frauen umbringen wollte. Begegnet ist der Täter von Halle solchen Theorien offenbar im Internet. In digitalen Räumen, in denen sich hauptsächlich Männer treffen, so genannten "Imageboards": Hier gibt es keine Tabus. Ein Gegenentwurf zur angeblich politisch korrekten Welt. Der Ton in den Kommentaren voller Hass. Alle sind anonym unterwegs, viele nennen sich wie der Täter von Halle einfach "Anon". "8chan" ist so ein "Imageboard", das mal warb, "die dunkelste Ecke des Internets" zu sein. Und das vom Täter von Halle explizit erwähnt wird. Seit kurzem ist es offline. Der Berliner Rechtsextremismusforscher und Geschlechterforscher Andreas Hechler sieht in diesen abgeschotteten Räumen eine große Gefahr: "In einem nennenswerten Ausmaß gibt es junge, heterosexuelle Männer, die der Ansicht sind, ihnen stünde etwas zu, etwa eine Freundin, die sich benachteiligt fühlen. Und die dann dort in bestimmte Kreise kommen, die ihnen sagen: Ja genau, Schuld daran ist der Feminismus." Zugleich beobachtet er in diesen Foren auch einen sehr starken Rassismus: "Da wird geschrieben: Ja, du hast nicht nur keine Freundin, dein Leben sieht auch sonst nicht so gut aus, Schuld daran sind die Ausländer, Schuld daran sind Juden, die das alles irgendwie orchestrieren und managen. Das heißt, es bildet sich nach und nach ein geschlossenes rechtsextremes Weltbild heraus." Der Hass auf Frauen wirkt also wie eine Einstiegsdroge in den Rechtsextremismus, in diese Welt der Verschwörungen. Der Frust, keine Freundin zu haben, hat auch den Täter von Halle geprägt. Und offenbar radikalisiert. Bei seiner Vernehmung beklagt er, dass Männer wie er auch deshalb keine Frau abbekämen, weil Ausländer sie ihm wegnehmen. Er sei ein "unzufriedener weißer Mann", gab er zu Protokoll. Er war sozial isoliert, oft tagelang im Netz abgetaucht. "Man sollte auch von antifeministischem Terror sprechen", sagt Hechler. Das werde in der Öffentlichkeit zu wenig wahrgenommen.
NDR
Halle, Christchurch, Toronto, Utoya - neben Antisemitismus und Rassismus ist Hass auf Frauen ein verbindendes Element in der Gedankenwelt von rechtsextremistischen Attentätern.
Gewalt, Frauen, Partnergewalt, Hass, INCELS, Rechtsextremismus, Halle, Antisemitismus, Feminismus, Andreas Hechle
Panorama
Sendungsarchiv
2024-07-15T17:41:28.405+02:00
https://www.ndr.de/fernsehen/sendungen/panorama/archiv/2019/Rechte-Terroristen-Hass-auf-Frauen,frauenhass100.html
Schuldenpaket: Landtag SH uneins über die richtigen Schwerpunkte
von Benedikt Bathe In einer Regierungserklärung im Kieler Landtag sprach sich Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Mittwoch dafür aus, Infrastruktur und Verteidigungsfähigkeit gleichermaßen auszubauen. Die Mittel aus dem Finanzpaket müssten nun schnell in konkrete Projekte fließen. Günther nannte unter anderem Aufträge für die Marinewerften und den Bau der Autobahn 20 als Beispiele. Auch in den Klimaschutz müsse investiert werden. Bundestag und Bundesrat hatten in der vergangenen Woche das schuldenfinanzierte Investitionsprogramm von Union und SPD verabschiedet. Das Vorhaben sieht eine Lockerung der Schuldenbremse für Verteidigungsausgaben vor, ebenso wie ein 500 Milliarden Euro schweres Sondervermögen für Infrastruktur und Klimaschutz. Von den Investitionen erhofft sich Ministerpräsident Günther ein Wirtschaftswachstum, das dabei helfe, die Zinslast der Schulden zu stemmen. SPD, Grüne und SSW forderten Investitionen auch im sozialen Bereich, etwa in Kitas, Schulen und Krankenhäuser. Das sei in der Regierungserklärung des Ministerpräsidenten zu kurz gekommen, bemängelte die SPD-Fraktionsvorsitzende Serpil Midyatli. Die Oppositionsführerin begrüßte aber den "Mentalitätswechsel" bei der CDU zur Aufnahme von Schulden. "Das Geld muss jetzt so eingesetzt werden, dass es nicht verpulvert", mahnte Midyatli. CDU-Fraktionschef Tobias Koch drückte auf die Bremse. Die Investitionen sollten sich angesichts der großen Herausforderungen auf Verteidigung, Verkehr, Krankenhäuser und Technologie konzentrieren. "Es wäre ein vollkommen falscher Eindruck, jetzt zu glauben, Geld sei wieder in Hülle und Fülle vorhanden", sagte Koch. Zudem brachte der CDU-Politiker eine Wiedereinführung der Wehrpflicht ins Gespräch. Die FDP sieht die Aufnahme neuer Schulden grundsätzlich skeptisch. Ihr Fraktionsvorsitzender Christopher Vogt bezeichnete die Kursumkehr der CDU in dieser Frage als "wohl größte Wählertäuschung in der Geschichte der Bundesrepublik". Für Investitionen in die Verteidigung sei die FDP aber offen. Nun gehe es darum, die Verfahren zu beschleunigen, damit die Gelder ankämen. Auch Ministerpräsident Günther hatte in seiner Regierungserklärung zuvor bekräftigt, er wolle "schlanke und effiziente Verfahren, die auf Vertrauen fußen, statt auf überbordender bürokratischer Kontrolle". Grünen-Fraktionschef Lasse Petersdotter begrüßte, dass die Schuldenbremse bis Ende des Jahres reformiert werden soll. Dass der Klimaschutz mit im Finanzpaket stehe, sei dem Verhandlungsgeschick der Grünen auf Bundesebene zu verdanken. Für seine Landespartei gehe bei der Infrastruktur die Sanierung des Bestands über den Neubau. Was die Mehrausgaben für Verteidigung angehe, hätten die Grünen eine Kurskorrektur hinter sich, sagte Petersdotter. Unklar ist noch, wie viel Geld genau Schleswig-Holstein aus dem Investitionstopf des Bundes erwarten kann. Hier warten die Landespolitiker auf das entsprechende Ausführungsgesetz, das vom Bundestag beschlossen werden muss. Klar ist, dass den Kommunen eine wichtige Rolle bei der Verteilung der Gelder zukommen wird. Der Südschleswigsche Wählerverband (SSW) fordert deshalb, die Mittel so flexibel einsetzbar wie möglich zu machen. Um Land und Kommunen "antragsfit" zu machen, hatte Fraktionschef Christian Dirschauer bereits eine Servicestelle für die Förderanträge ins Gespräch gebracht. Das Land will zunächst mit den Kommunen über deren Bedarfe sprechen.
NDR
Die Fraktionen waren sich einig, dass die Verteidigungsfähigkeit gestärkt werden müsse. Bei der Frage, wo die Schwerpunkte liegen sollten, gingen die Meinungen auseinander.
Landtag, Schuldenpaket, Schuldenbremse, Günther, Opposition,Landtag Schleswig-Holstein,Haushaltspolitik,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland
Schleswig-Holstein
https://www.ndr.de//nachrichten/schleswig-holstein/Schuldenpaket-Landtag-uneins-ueber-die-richtigen-Schwerpunkte,schuldenpaket100.html
Die dunklen Geschäfte der Welfen
Ernst August Prinz von Hannover ist das Oberhaupt eines der ältesten Adelsgeschlechter Europas - der Welfen. Das Familien-Vermögen wird auf 400 Millionen Euro geschätzt. Doch woher stammt dieser Reichtum der Welfen? Neue Dokumente liefern brisante Erkenntnisse über dunkle Geschäfte, die die Familie während der Nazi-Diktatur getätigt hat; wie die NDR Dokumentation "Adel ohne Skrupel - Die dunklen Geschäfte der Welfen" gezeigt hat. Wissenschaftler der Universität Hannover haben in den vergangenen Jahren das Familienarchiv der Welfen untersuchen können. Ernst August von Hannover hatte es nach der Ausstrahlung der NDR Dokumentation 2014 geöffnet. Jetzt liegen erste Ergebnisse vor: Das Welfen-Archiv belegt Verstrickungen in der Nazi-Zeit.
NDR
Das Vermögen der Adelsfamilie wird auf 400 Millionen Euro geschätzt. Woher stammt der Reichtum der Welfen? Welche Geschäfte hat die Familie während der Nazi-Diktatur getätigt?
Ernst, August, Welfen, Hannover, Elbogen, Aufhäuser, FMW, Wels, Evengeliar, Mauthausen
Geschichte
Chronologie
https://www.ndr.de//geschichte/chronologie/Welfen-in-der-Nazizeit,welfen134.html
Heizungsgesetz vor dem Aus: Welche Folgen hat das für Niedersachsen?
von Jule Lampe Seit Mittwoch liegt der Koalitionsvertrag auf dem Tisch - doch wie es weiter gehen soll, das kann Heizungsbauer und FDP-Politiker Wilfried Engelke nicht erkennen. Denn: Im Koalitionsvertrag steht zwar, dass das Heizungsgesetz abgeschafft werden soll. An Zuschüssen für den Heizungstausch und am energetischen Sanieren soll aber festgehalten werden. "Auf jeden Fall ist es so, dass es zu einer großen Verunsicherung führt, nicht nur bei den Handwerkern, auch bei den Kunden", sagt der Heizungsbauer, der auch als FDP-Fraktionschef im Rat in Hannover sitzt. Bisher ließe sich nicht erkennen, welche Änderungen auf ihn und seine Kunden zukommen. Und tatsächlich: Der Koalitionsvertrag lässt bisher nur erahnen, was genau sich im Bereich der Wärmeversorgung tun soll. CDU und SPD sprechen zum Beispiel von einem "neuen" Gebäude-Energie-Gesetz - so heißt das Heizungsgesetz eigentlich -, das flexibler und einfacher werden soll. Strenge Vorgaben bei der Heizungsart und den Fristen dürften damit wohl wegfallen oder lockerer werden. Aber: Konkret ist das noch nicht. Das Heizungsgesetz war im vergangenen Jahr in Kraft getreten. Demnach müssen alle neu eingebauten Heizungen zunächst zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden. Neue, klimafreundliche Heizungen werden mit bis zu 70 Prozent vom Staat gefördert. Während für die einen der Koalitionsvertrag noch zu ungenau ist, begrüßen andere die Pläne von CDU und SPD. "Die Sorge, dass die Förderung halbiert wird, war schon da. Solche Aussagen gab es im letzten Herbst", erzählt Andreas Holtgrave von der Verbraucherzentrale in Niedersachsen. Diese Zweifel seien nun ausgeräumt. Das bedeute, dass es für die Kunden auch keine zeitlichen Zwänge mehr gibt, schneller als geplant ins Handeln zu kommen. Was ein neues Gesetz bringen wird, könne noch keiner wirklich vorhersagen. Trotzdem sei es sinnvoll, sich mit dem Thema auseinanderzusetzen. "Wer aktuell gesetzliche Vorgaben erfüllen muss, hat sowieso keine Alternative", so Holtgrave. Immerhin würde das aktuelle Gesetz noch gelten. Ein Comeback für Öl und Gas sieht also anders aus. Das zeigen auch die Pläne im Bereich der Energiepreise: Die sollen für Unternehmen und Verbraucher gesenkt werden. Für Wärmepumpen-Hersteller Stiebel-Eltron in Holzminden sind das positive Nachrichten. "Das ist das richtige Zeichen, wenn mit erneuerbarem Strom fossile Energieträger ersetzt werden sollen", sagt Geschäftsführer Kai Schiefelbein. Er hoffe auf stabile Rahmenbedingungen im Wärmemarkt und eine Regierung, die möglichst schnell handlungsfähig ist.
NDR
Ob Öl und Gas ein Comeback feiern und wie es mit den Wärmepumpen weitergeht, dazu sagt der Koalitionsvertrag nichts Konkretes.
Heizungsgesetz, Koalitionsvertrag, Niedersachsen, Auswirkungen, Wärmeversorgung,Energie,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio
Niedersachsen
2025-04-11T22:56:26.320+02:00
2027-04-11T19:30:00.000+02:00
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/Heizungsgesetz-vor-dem-Aus-Welche-Folgen-hat-fuer-Niedersachsen,heizungsgesetz132.html
Vollverschleiert im Unterricht?
Ob Niqab oder Burka - die Vollverschleierung von Schülerinnen im Klassenzimmer ist umstritten. Doch wie geht man am besten damit um? In Niedersachsen wird voraussichtlich im August das sogenannte Burka-Verbot an Schulen in Kraft treten. Alle vier Fraktionen entschieden sich nach einer Beratung des Kultusausschusses im Niedersächsischen Landtag dafür, das Schulgesetz entsprechend zu ändern. Das ist ein Schritt in die falsche Richtung, meint Silvia Horsch. Ein Kommentar von Silvia Horsch Würden mich ein muslimisches Mädchen oder ihre Eltern nach meiner Meinung zum Gesichtsschleier fragen, ich würde ihnen davon abraten. Die Verschleierung des Gesichtes gilt in unserer Gesellschaft als Symbol der Frauenunterdrückung und wird als bedrohlich wahrgenommen; einer vollverschleierten Frau bleiben viele Möglichkeiten verschlossen. Ein Verbot des Gesichtsschleiers in Schulen halte ich dennoch für falsch. Ausgelöst wurde diese Debatte in Niedersachsen im Jahr 2016 durch zwei Fälle. Die Landesschulbehörde bestätigte drei weitere Fälle: Das macht fünf vollverschleierte Schülerinnen in ganz Niedersachsen, die mittlerweile aber entweder den Gesichtsschleier abgelegt haben oder nicht mehr zur Schule gehen. Wenn für solche Einzelfälle in einem Wahljahr ein Gesetz geschaffen werden soll, ist eines überdeutlich: Es handelt sich um reine Symbolpolitik. Symbolpolitik, die mittlerweile von allen Parteien mitgetragen wird. Es ist sehr beunruhigend zu sehen, wie es der AfD mit ihren islamfeindlichen Positionen gelingt, die etablierten Parteien vor sich herzutreiben. Es ist ein Gesetz ohne Sinn. Wird ein Mädchen von seinen Eltern zum Gesichtsschleier gezwungen, führt ein solches Verbot dazu, dass diese ihre Tochter zum frühestmöglichen Zeitpunkt von der Schule nehmen. Hat sich eine Jugendliche selbst für den Gesichtsschleier entschieden, werden die Möglichkeiten, pädagogisch auf sie einzuwirken, von vorneherein unterbunden. Das Verbot wird sie zudem an dem Freiheitsversprechen unserer Gesellschaft zweifeln lassen: Sie hat in der Schule ja gelernt, dass Jugendliche in Deutschland ab 14 Jahren uneingeschränkt religionsmündig sind und selbst entscheiden können, ob und wie sie ihre Religion praktizieren. Sie wird sich fragen: Warum gilt dieses Recht nicht für mich? Das Tragen eines Gesichtsschleiers wird nur von einer Minderheit der muslimischen Gelehrten als verpflichtend angesehen. Aber auch religiöse Minderheitenmeinungen fallen unter den Schutz der Religionsfreiheit nach Artikel 4 des Grundgesetzes. Diesen Schutz einzuschränken, ist ein fatales Signal. Kräfte wie die rechtspopulistische AfD, die die Religionsfreiheit noch viel weitergehender begrenzen wollen, werden dieses Gesetz als Etappensieg verbuchen. Betroffen sein werden von einem solchen Gesetz nicht nur vollverschleierte Frauen. Es wird vielmehr islamfeindliche Tendenzen in der Gesellschaft weiter stärken. Übrigens hat der Fall der 16-jährigen Schülerin in Belm bei Osnabrück gezeigt, dass ein Gesichtsschleier nicht automatisch unlösbare Probleme mit sich bringt: Der Schulfriede war nach Auskunft aller Beteiligten nicht gestört und die Schülerin beteiligte sich am Unterricht. Die Politik sollte den Schulen zutrauen, mit solchen Dingen konstruktiv umzugehen und nicht das Wohl von Jugendlichen im Mund führen, um in trüben Gewässern nach Stimmen zu fischen.
NDR
Niedersachsen wird voraussichtlich noch im August ein Verbot von Niqab und Burka an Schulen einführen. Das ist reine Symbolpolitik, kritisiert unsere Gastautorin Silvia Horsch in ihrem Kommentar.
Freitagsforum, Islam, ,NDR,Norddeutscher Rundfunk,Norddeutschland,Radio,Fernsehen,TV
NDR Kultur
Sendungen
2047-08-04T15:20:00.000+02:00
https://www.ndr.de//kultur/sendungen/freitagsforum/Vollverschleiert-im-Unterricht,freitagsforum562.html
NDR Serie "Was war da los?": Außerirdische beim Kaffeekränzchen?
von Stefanie Grossmann Hamburg im Jahr 1959: Im Außenbereich eines Cafés sitzt eine Familie. Das Wetter ist offenkundig nebelig. Auf dem Tisch stehen zwei Tassen, vermutlich mit Kaffee. Das Groteske an dieser Situation ist nicht nur, dass eine dritte Tasse fehlt: Alle Personen tragen einen Schutzanzug inklusive Atemschutzmaske. Essen und Trinken in dieser Montur - völlig unmöglich. Diese Schutzanzüge sind natürlich modisch nicht der letzte Schrei, sondern sollen vor gefährlicher Strahlung - ausgelöst durch eine nukleare Katastrophe - schützen. Aufrüstung mit Kernwaffen, Mauerbau und Kubakrise schüren Ende der 1950er- und Anfang der 1960er-Jahre die Angst vor einem Atomschlag. Mehr als einmal steht eine Eskalation unmittelbar bevor. Die empfohlenen Selbstschutzmaßnahmen des Bundesamtes für zivilen Bevölkerungsschutz (BzB) tragen allerdings oftmals absurde Züge. So sollen sich Bürger im Ernstfall zum Beispiel unter Tischen oder gar Aktentaschen verkriechen. Bunker-Übungen vermitteln den Menschen ein Gefühl von Sicherheit. Ein trügerisches. Auslöser für die Maßnahmen des zivilen Bevölkerungsschutzes sind Atomversuche der USA und Russlands im Jahr 1955. In Zeiten des Kalten Krieges liegt Deutschland an der Nahtstelle zwischen den Westmächten (NATO) und des Ostblocks (Warschauer Pakt). Im Falle eines Atomkrieges würde in Deutschland ein nukleares Schlachtfeld entstehen. Eine 20-Megatonnen-Bombe mit der 1.000-fachen Sprengkraft einer Hiroshima-Bombe würde den größten Teil Hamburgs beinahe völlig zerstören - und für lange Zeit unbewohnbar machen. Vor dem Hintergrund einer möglichen atomaren Apokalypse beschließt der Bundestag Anfang Dezember 1958 das Gesetz zur Gründung eines Bundesamts für zivilen Bevölkerungsschutz. Angesichts der Bedrohungslage bleibt auch der Hamburger Senat nicht untätig: Im Februar 1959 verabschiedet er eine erste Anordnung zur Durchführung des Gesetzes über Maßnahmen zum Schutz der Zivilbevölkerung. Dazu gehört auch der Aufbau eines Luftschutzhilfsdienstes. Er besteht unter anderem aus Hilfsorganisationen wie THW, Rotes Kreuz, den Feuerwehren und Freiwilligen. Der Zivilschutz gehört nach wie vor zu den unpopulärsten Dingen des öffentlichen Lebens. Denn der noch immer gebräuchliche Begriff "Luftschutz" erinnert an die Schrecken der Bombennächte des vergangenen Krieges. Die Entwicklung der atomaren Waffen führt - das ist durchaus verständlich - gefühlsmäßig sehr rasch zu der Feststellung, in einem künftigen Kriege gibt es nichts mehr zu retten und angesichts der unvorstellbaren Verwüstungen lohne ein Überleben nicht. Werner Eilers vom Amt für zivilen Bevölkerungsschutz und Verteidigung, Hamburg 1963 Die Stadt Hamburg versucht mehr Freiwillige für den Zivilschutz zu gewinnen. Allerdings finden es die Hamburger wenig populär, sich als Luftschutzhelfer zu engagieren. "Je größer eine Großstadt ist, desto kleiner ist die Begeisterung bei den jungen Leuten mitzumachen", sagt der damalige Hamburger Innensenator Helmut Schmidt 1963 gegenüber der Nordschau. Er fordert - ähnlich wie in Dänemark - ein Zivilschutzkorps für die Bundesrepublik. Nicht nur bei der Hamburger Bevölkerung stellt sich also die Sinnhaftigkeit des Bevölkerungsschutzes im Falle eines Atomkriegs. Professor Carl Friedrich von Weizsäcker vom Philosophischen Institut Hamburg unterscheidet zwischen zwei Szenarien: "Wenn ein Krieg geführt würde, in dem unsere Bunderespublik das Ziel eines großen militärischen Angriffs wäre, so würden wir nicht imstande sein, durch irgendwelche Schutzmaßnahmen [...] uns davor zu retten", zitiert ihn die "Nordschau" 1963 aus einem Interview von 1961. Anders sehe es bei einem begrenzten Atomkrieg innerhalb Europas aus. "Dabei können richtige, auf diesen Fall zugeschnittene Vorbereitungen allerdings viele Leben retten", erläutert von Weizsäcker in der Nordschau weiter. Informationsbroschüren - herausgegeben vom Bundesamt für Zivilschutz - sollen die Bevölkerung damals auf einen größten anzunehmenden Unfall (GAU) vorbereiten. Sie haben vielversprechende Titel wie "Jeder hat eine Chance". Allerdings heißt es schon in der Einleitung: "Lesen Sie sie sorgfältig, im Ernstfall ist es zu spät." Das Infoblatt aus dem Jahr 1961 - mit Anleitungen für das Verhalten im Katastrophenfall - suggeriert relative Sicherheit, doch im Ernstfall gibt es für die meisten Menschen in Deutschland nur wenige und effektive Schutzmaßnahmen. Die "nutzlosen" Verhaltenstipps im Fall eines Atomkriegs kommen bei vielen nicht gut an und werden häufig nicht ernst genommen. Kein Wunder, denn - auch wenn mögliche Szenarien mit der Bevölkerung bereits in den 1950er-Jahren geübt werden - wirken Tipps wie "Duck and cover" unter Aktentaschen, Tischen oder Schulbänken geradezu haarsträubend naiv. Auch der gut gemeinte, aber wenig praxistaugliche Ratschlag, notfalls mehrere Wochen zu Hause auszuharren, bis das Schlimmste vorüber ist, geht an der Realität vorbei. Zum propagierten Selbstschutz gehören außerdem Verdunkelungsfolien, Verbandskasten, ABC-Schutzanzüge und Atemschutzmasken, wie ihn die Hamburger Familie im Café trägt. "Survival Kits" dieser Art schützen allerdings nicht vor der gefährlichen Gamma- und Neutronenstrahlung. Sie bieten lediglich begrenzt Schutz vor Staub und schirmen weiche Beta-Strahlung ab. Die Bevölkerung reagiert auf die ineffektiven Schutzmaßnahmen gegen Radioaktivität mit Desinteresse und Desillusion. Auch wenn Politiker wie Helmut Schmidt versuchen zu beschwichtigen: Es sei unsere Pflicht, auch die kleinste Chance zu nutzen, um Leben zu retten und zu erhalten, sagt der damalige Hamburger Innenminister anlässlich einer Feierstunde des Bundesluftschutzverbandes 1962 in Hamburg. Bei der Bevölkerung bleibt jedoch ein bitterer Beigeschmack: "Der ungünstige Eindruck, den die erste Broschüre der Bundesregierung 'Jeder hat eine Chance' hervorgerufen hat, ist nach wie vor lebendig", resümiert Werner Eilers vom Amt für zivilen Bevölkerungsschutz und Verteidigung in Hamburg 1963 die Reaktionen. Scheinbare Sicherheit bieten im besten Fall eines Angriffs mit atomaren Waffen Bunker - sie sind ein wesentlicher Bestandteil der westdeutschen Sicherheitsarchitektur. Doch in den umfangreichen Schutz der Zivilbevölkerung stecken Bund und Länder kein Geld. Insgesamt entstehen in der Zeit des Kalten Krieges um die 2.300 Zivilschutzanlagen für etwa 1,4 Millionen Menschen. Das entspricht 3,6 Prozent der Bevölkerung. Im größten Bunker in Hamburg am Steintorwall ist ab Mitte der 1960er-Jahre im Ernstfall Platz für etwa 2.700 Menschen. Die Aufenthaltszeit beträgt 14 Tage. Und was kommt danach? "Man kann in Schutzräumen einige Zeit überleben, aber es gibt keinen dauerhaften Schutz. Man kann in einem von Hunderten oder Tausenden von Atomexplosionen verseuchten Land nicht weiterleben", schreibt der Hochschullehrer Fritz Vilmar in "Tödlicher Wahn: Atomluftschutz" im Jahr 1962. Völlig illusionär aber seien - da niemand das Handeln des Gegners bestimmen kann - die Vertröstungen: Es könne ja vielleicht auch atomwaffenfreie oder begrenzte Atomkriege oder vorwiegend Fallout-arme Explosionen geben. Die rosa Brille falscher Hoffnungen beseitige den Schrecken nicht. Ähnlich sieht es auch der Historiker Bernd Greiner: "Zivilschutz war nur eine Beruhigungspille für die Zivilbevölkerung", sagt er in der ZDF-Dokumentation "Deutschland und der Atomkrieg". Es gibt also keine Restchance, einen Atomkrieg zu überleben - weder 1959 in einem ABC-Schutzanzug noch heute. Jahrelang haben die Deutschen eine nukleare Eskalation verdrängt. Nach Beginn des Angriffskrieges auf Ukraine und der Drohung Putins, nukleare Waffen einzusetzen, ist die Angst vor einem möglichen Atomkrieg zurück. Der Zivilschutz kann damals, wie heute den Risiken nicht standhalten.
NDR
Seit dem Angriff Russlands auf die Ukraine fragen sich viele Menschen, was eigentlich wäre, wenn in Deutschland so etwas passieren würde. Bomben und Raketenangriffe: Ist Deutschland auf ein derartiges Szenario vorbereitet? Doch wer gibt schon gerne Geld für Bunker und Sirenen aus statt für Bildung und Kultur? Die Doku liefert eine schonungslose Bestandsaufnahme. Und anders als früher: Abwiegeln geht nicht mehr, Bürgermeister und Minister sehen Handlungsbedarf.
Bevölkerungsschutz, Zivilschutz, Atomkrieg, Atombombe, ABC-Schutzanzug, Atemschutzmaske, Luftschutzhilfsdienst, Kalter Krieg, Bunker, Duck and cover
Geschichte
2024-01-26T11:11:05.657+01:00
https://www.ndr.de//geschichte/waswardalos/NDR-Serie-Was-war-da-los-Ausserirdische-beim-Kaffeekraenzchen,zivilschutz126.html
Mareice Kaiser: "Humor ist meine Lebensstrategie"
Mareice Kaiser steht in der Öffentlichkeit, hat fast 50.000 Follower auf Instagram und wird nicht selten von ihnen um Rat gebeten. Ihr werden Fragen gestellt, zu allen möglichen Alltagssituationen oder großen Themen des Lebens. Daraus ist jetzt ein Buch entstanden. Du hast einen Anti-Ratgeber geschrieben. Was meinst du damit? Mareice Kaiser: Bei Ratgebern schreibt meistens eine allwissende Stimme ist, die sagt: Mit diesen fünf Schritten wird dein Leben besser - ich weiß, wie es läuft. Bei mir ist es so: Ich weiß nicht, wie es läuft. Und ich will auch nicht so tun als ob. Ich erzähle, wie ich es mache, du kannst es dir angucken und es auch so machen oder auch nicht, aber im besten Fall hast du eine gute Zeit beim Lesen. Ich breche also mit Ratgeberregeln. Was qualifiziert dich, einen Ratgeber zu schreiben - oder einen Anti-Ratgeber? Kaiser: 43 Jahre Lebenserfahrung. Ansonsten sollte man ein bisschen schreiben können. Ich würde sagen, das reicht. Ich würde gern Bücher von sehr viel mehr Menschen lesen - Menschen, die viel erlebt haben. Menschen mit der Qualifikation Lebenserfahrung. Ich erzähle von meinem Durchwurschteln und weiß, dass das anderen helfen kann. So wie Hannah Arendt schreibt: Wir sollten die Ratlosigkeit zu unserer gemeinsamen Sache machen. Es kann entlastend sein, zusammen ratlos zu sein. Du bist dagegen, dass Eltern gemeinsam mit ihren Kindern lernen. Wieso? Kaiser: Ja, das ist wohl eine der kontroverseren Thesen des Buchs. Kontrovers sehen das vor allem privilegierte Menschen, die selbstverständlich mit ihren Kindern Hausaufgaben machen. Andere Menschen würden die These wohl nicht kontrovers finden: Menschen, die überhaupt gar keine Zeit und keine Kraft haben, sich mit ihre Kindern an die Hausaufgaben zu setzen. Die erst abends von der Arbeit nach Hause kommen oder im Schichtdienst arbeiten oder sich um pflegebedürftige Angehörige kümmern. Aus meiner Sicht verschärfen Eltern, die mit ihren Kindern lernen, die soziale Ungleichheit. Am Ende wird in der Schule bewertet, wie gut dir deine Eltern helfen können und nicht wie gut du dir selbst etwas beigebracht hast. Es ist ein sehr witziges Buch. Was bedeutet Humor für dich? Kaiser: Humor ist meine Lebensstrategie - ohne Humor wäre ich nicht mehr auf dieser Welt. Humor hilft mir in dunklen Zeiten. Er ist einer meiner Resilienzfaktoren. Resilienz bedeutet eine Widerstandsfähigkeit bei Krisen. Ich wollte ein Buch schreiben, in dem sich viele Menschen wiederfinden. Ein Buch, das eine Leichtigkeit hat und weitergibt - obwohl es auch tief und schwer ist. So wie das Leben. Ein Buch, das man liest und dann denkt: 'Ok, let´s go, weiter geht’s. Wieso ist es trotzdem auch ein politisches Buch geworden? Kaiser: Politik ist die Grundlage unseres Lebens und steckt hinter all unseren Lebensentwürfen. Wir können nur so leben, wie die politischen Bedingungen es zulassen. Wenn ich an romantische Liebesbeziehungen denke, dann sind sie aktuell nicht komplett gleichgestellt, je nachdem in welches Geschlecht ich mich verliebe. Oder wie wir arbeiten gehen, zu welchen Bedingungen, wie viele Stunden, wie viel Geld wir dafür bekommen. Wie viel freie Zeit wir haben und ob wir Zeit haben, unsere Talente zu entdecken und zu fördern. All das hängt mit Politik zusammen. Ich finde es wichtig - auch und gerade bei Ratgebern - die gesellschaftspolitischen Strukturen zu berücksichtigen. Nicht alle Menschen können alles tun oder verändern. Nicht für alle ist es gleich leicht oder gleich schwer. Ein Ratschlag gilt nicht für alle gleich. Das Interview führte Katharina Preuth.
NDR
Die Autorin, Journalistin und Podcasterin Mareice Kaiser hat mit "Ich weiß es doch auch nicht" einen Ratgeber geschrieben - oder wie sie selbst sagt, einen Anti-Ratgeber. Sie gibt Antworten auf die großen Fragen des Lebens - ohne Absolutheitsanspruch, aber mit viel Humor.
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NDR Kultur
https://www.ndr.de/kultur/Mareice-Kaiser-Humor-ist-meine-Lebensstrategie,mareicekaiser100.html
Hannover 96: Zieler-Rückkehr für Kind ein Fehler
"Wofür sie besonders schwärmt, wenn er wieder aufgewärmt", heißt es bei Wilhelm Busch über Witwe Bolte, die so gerne Sauerkohl isst. Die aufgewärmte Beziehung zwischen Fußball-Zweitligist Hannover 96 und Torwart Ron-Robert Zieler hingegen findet derzeit ein unschönes Ende. Der Weltmeister (beim Turnier 2014 ohne Einsatz) ist bei den Niedersachsen von Clubchef Martin Kind vor dem Trainingsauftakt am Montagnachmittag mit deutlichen Worten degradiert worden - und soll sich einen neuen Verein suchen. "Wenn Zieler mich fragt, empfehle ich einen Wechsel. Bei uns wird er keine Chance mehr haben", sagte der 76-Jährige bei einer Veranstaltung der "Neuen Presse" in Hannover und schob hinterher: "Wir hätten ihn gar nicht verpflichten dürfen damals." Zieler war erst vor einem Jahr vom damaligen Sportdirektor Jan Schlaudraff vom VfB Stuttgart nach Hannover zurückgeholt worden - nachdem er bereits von 2011 bis 2016 für 96 gespielt hatte. Im vergangenen Jahr musste Stammtorwart Michael Esser für den 31 Jahre Rückkehrer weichen. Der seit November 2019 amtierende 96-Coach Kenan Kocak ist von Zieler jedoch nicht überzeugt. Zehn verlorene Punkte kreideten Kocak und Sportchef Gerhard Zuber dem Keeper an und entschieden sich, Esser in der vergangenen Woche "als neue Nummer 1" zurückzuholen. Das neue Spieler-Bündnis um Profifußballer wie Mats Hummels, Neven Subotic und Alexandra Popp kritisierte am Dienstag Kind massiv. "'Ich bin tief betroffen', sagte Martin Kind vor einiger Zeit in Erinnerung an den Selbstmord von Robert Enke, um dann jetzt Ron-Robert Zieler öffentlich zu diskreditieren. Ohne ein Mindestmaß an Anstand, Respekt und Professionalität, insbesondere gegenüber einem ehemaligen Nationalspieler und Weltmeister", heißt es in einer vom "Kicker" veröffentlichten Stellungnahme des Bündnisses. "Hier zeigt sich der Versuch, einen verdienten, stets loyalen Profi mit fragwürdigen Methoden aus dem Verein zu ekeln", hatte bereits zuvor Zielers Vater Raimunt im "Kölner Stadt-Anzeiger" moniert: "Das widert mich an. Das ist ein schäbiger Vorgang, den Ron-Robert absolut nicht verdient hat." Kind wies dies zurück: Trainer Kocak habe Zieler "gleich nach der Saison" gesagt, dass er nicht mehr die Nummer eins im Tor sein wird. Deshalb sei "alles fair gelaufen". Auch Kocak verteidigte seinen Umgang mit den altgedienten Profis (außer Zieler sollen auch Marvin Bakalorz und Edgar Prib den Verein verlassen): "Ich habe große Hochachtung vor dem Menschen Ron-Robert Zieler, auch vor seiner Karriere und dem, was er bisher geleistet hat. Ich bin aber Trainer und es ist meine Aufgabe und meine Pflicht gegenüber dem Verein, auch eine sportliche Einschätzung zu geben und Entscheidungen zu treffen." Gleichwohl setzte der Dreijahresvertrag für Esser ein klares Zeichen. Doch auch Zieler besitzt noch ein Arbeitspapier bis 2023 und das stellt Hannover nun vor ein Problem. Um den Vertrag aufzulösen, wäre eine Abfindung fällig, die deutlich höher als eine Million Euro sein dürfte. Dem Vernehmen nach ist das für den Keeper keine Option. Er würde dann einfach mittrainieren und abwarten, wie es bei 96 weitergeht. Beim Trainingsauftakt war Zieler jedenfalls - als einer von 23 Spielern - dabei. Möglichkeit zwei ist ein Vereinswechsel. Doch auch das wäre für 96 nicht günstig. Zieler darf zwar ablösefrei gehen, 96 wird aber laut "Sportbuzzer" weiter einen Teil des Gehalts (geschätzte 700.000 Euro pro Jahr) zahlen müssen. Bei Bundesligist Union Berlin stand der Keeper angeblich auf der Kandidatenliste. Doch nachdem die Köpenicker am Montagabend Routinier Andreas Luthe vom FC Augsburg als neue Nummer eins verpflichtet haben, dürfte sich diese Option für den 31-Jährigen zerschlagen haben.
NDR
Ron-Robert Zielers Abschied aus Hannover wird immer schmutziger. "Wir hätten ihn gar nicht verpflichten dürfen", bereute Clubchef Martin Kind die Entscheidung aus dem Sommer 2019.
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Sport
Fußball
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Die Weser: Von Hann. Münden bis zur Nordsee
Wo Werra und Fulda aufeinandertreffen, beginnt im Fachwerkstädtchen Hann. Münden die Weser. Die beiden Quellflüsse sorgen dafür, dass die Weser bereits als stattliches Gewässer startet. Diese Breite behält sie bis zur Einmündung der Aller kurz vor Bremen nahezu bei, denn die übrigen kleinen Nebenflüsse bringen nur wenig Wasser mit. Schon vor Jahrhunderten entdeckten Menschen den Wert des Flusses als Transportweg von und zur Nordsee. Viele Weserstädte wie Höxter, Hameln oder Bremen und die gesamte Region verdanken ihm ihren einstigen Wohlstand zu Zeiten der Weserrenaissance. Allerdings litt die Schifffahrt immer wieder unter den Launen der Natur. Im Winter und Frühjahr stieg der Wasserstand kräftig an, im Sommer fiel er häufig so weit, dass Kiesbänke selbst flache Boote stoppten. Immer wieder wurde und wird daher versucht, den Pegel zu regulieren und gleichmäßig zu halten. Neben Staustufen und Schleusen gehört auch ein Großprojekt weit vor dem Start der Weser zu diesen Maßnahmen: der Bau der Edertalsperre in Nordhessen zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Seit 1914 sammelt sie einen gewaltigen Wasservorrat, der bei Trockenheit über Eder und Fulda in die Weser abgelassen werden kann. Eine Tour entlang der Weser spiegelt die landschaftliche Vielfalt Niedersachsens wider. Zunächst fließt sie durch den bergigen Süden, zwängt sich stellenweise zwischen den hoch aufragenden Felsen hindurch. Dort an der Oberweser, wie der Abschnitt bis Minden genannt wird, überwiegt heute die touristische Bedeutung des Flusses. Lastkähne haben Seltenheitswert. Fahrgastschiffe pendeln im Sommer zwischen den beschaulichen Örtchen, Kanuten und Ruderer gleiten - von der Strömung unterstützt - die Weser hinab. Kleine Fähren dienen in diesem Abschnitt als Ergänzung für die wenigen Brücken. Mit ihnen können auch Radler auf dem beliebten Weser-Radweg von Ufer zu Ufer wechseln. Ab Hameln ändert sich das Landschaftsbild allmählich. Das Wesertal wird breiter, Wiesen und Felder an beiden Ufern zeigen die Bedeutung für die Landwirtschaft. Auch Dutzende Kiesteiche dokumentieren, wie das Wesertal dort seit langem wirtschaftlich genutzt wird. Teils wurden die Abbaugebiete inzwischen zu attraktiven Naherholungsgebieten umgestaltet. Die Weser sucht sich in zahllosen Windungen den günstigsten Weg und überquert bei Rinteln die Landesgrenze nach Nordrhein-Westfalen. Das Wesergebirge versperrt ihr den Weg nach Norden, lenkt sie zunächst in westliche Richtung. Erst bei Porta Westfalica kann sie wieder Kurs auf die Nordsee nehmen: Zwischen Wesergebirge und Wiehengebirge öffnet sich eine schmale Lücke für das Weser-Durchbruchstal. Nun hat der Fluss die Norddeutsche Tiefebene erreicht und kreuzt wenig später bei Minden den Mittellandkanal, der in einem Brückentrog über die Weser führt. Eine Schleuse verbindet beide Gewässer und die Weser gibt Wasser in die künstliche Wasserstraße ab. Die Zahl der Lastkähne nimmt jetzt auf der sogenannten Mittelweser sprunghaft zu. Sieben Staustufen sorgen dafür, dass der Wasserstand für Binnenschiffe bis zu 85 Metern Länge und fast zwölf Metern Breite stets ausreicht. Als Nebeneffekt produzieren Wasserkraftwerke in den Wehren umweltfreundlichen Strom. Der wirtschaftliche Nutzen des Flusses wird dort noch deutlicher als an der Oberweser. Südlich von Nienburg kommt die Weser nach Niedersachsen zurück und windet sich weiter nach Bremen. Der Fluss teilt die Stadt in zwei Hälften, fließt unmittelbar an der Altstadt vorbei und ändert erneut sein Profil. Ein Wehr markiert die Stelle, ab der die Weser in den Einfluss der Gezeiten gerät. Zwischen Bremen und Bremerhaven schützen fünf Meter hohe Deiche die Marschgebiete an der Unterweser vor Überflutungen. Nun steht die Schifffahrt klar im Vordergrund. Immer breiter werdend wälzt sich der Fluss in Richtung Jadebusen und mündet kurz hinter Bremerhaven mit seinen gewaltigen Hafenanlagen in die Nordsee.
NDR
Der Weserradweg ist eine der schönsten Freizeitrouten in Deutschland. Mit seinen etwa 520 Kilometern reicht er von Hann. Münden bis nach Cuxhaven und erfreut sich immer größerer Beliebtheit bei Radfahrer*innen. In der ersten Folge geht es flussabwärts, von Hann. Münden bis nach Nienburg, mit vielen überraschenden Geschichten.
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Ratgeber
Reise
2025-02-11T14:25:20.414+01:00
2026-09-02T15:00:00.000+02:00
https://www.ndr.de/ratgeber/reise/weser_weserbergland/Die-Weser-Von-Hann-Muenden-bis-zur-Nordsee,weser222.html
Rostock: Institut zur Erforschung neuer Energiequellen kommt später
Im August hatten die Ministerpräsidenten von Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen, Manuela Schwesig (SPD) und Michael Kretschmer (CDU), den Aufbau eines Institutes zur Erforschung von neuen Energiequellen in Rostock beschlossen. Ursprünglich war geplant, dass das sogenannte High Energy Density Institut zum Jahresanfang seine Arbeit aufnehmen soll. Doch dieser Start verzögert sich. Unter anderem, weil sich die Regierungsbildung nach der Wahl in Sachsen im vergangenen Jahr verzögert hatte und dadurch Haushaltsbeschlüsse noch nicht gefasst werden konnten. So sagte es der künftige Institus-Direktor, Dominik Kraus. Nur wenn beide Länder Steuergelder freigeben, kann das Institut gegründet werden. Das ist nun für den Sommer geplant. In Mecklenburg-Vorpommern seien die Mittel für die Aufbauphase bereits fest für dieses Jahr eingeplant. Hier laufe gerade der Mittelabruf, so Kraus. Die ersten drei Mitarbeiter wurden darum schon eingestellt, im Frühjahr sollen vier weitere folgen. Im Herbst sollen dann noch einem neue Mitarbeiter eingestellt werden "in ähnlicher Größenordnung, so dass der Personalstamm bis 2028 nach und nach aufgebaut wird", sagte der künftige Instituts-Direktor. Für die Forschung soll auch ein neues Gebäude entstehen am Campus in der Rostocker Südstadt, nahe der Mensa. Dafür gibt es erste Entwürfe. Das Institut soll künftig im Bereich Hoch-Energy-Dichte-Physik forschen. Es geht also um Energiegewinnung durch Laserfusion. Ähnlich wie in Greifswald bei dem Projekt Wendelstein 7X soll extrem heißes Plasma mit Lasern beschossen werden. Nur ohne riesige Magnetspule wie in Greifswald. Das neue Institut in Rostock wird nach der Aufbauphase unter dem Dach der Helmholtz-Forschungsgemeinschaft arbeiten und auch durch die EU gefördert.
NDR
Eigentlich sollte das High Energy Density Institut an der Uni seit Januar arbeiten. Geplant ist nun ein Start im Sommer.
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Mecklenburg-Vorpommern
Region Rostock
https://www.ndr.de//nachrichten/mecklenburg-vorpommern/rostock/Artikelvorlage-MV-Rostock,mvregiorostock2524.html
Carsten Brosda über Harbour Front, Oper und das Bismarck-Denkmal
Wird in Hamburg ein neues Opernhaus gebaut? Wie geht es weiter mit dem Bismarck-Denkmal? Und was wird aus dem Harbour Front Literaturfestival, das 2024 ausfällt. Viele Fragen bewegen die Kultur in Hamburg derzeit. Daniel Kaiser hat Kultursenator Carsten Brosda zum Sommerinterview getroffen. Das Harbour Front Literaturfestival fällt in diesem Jahr aus. Wie geht es dort weiter? Brosda: Das Festival hat angekündigt, dass sie 2025 wieder am Platz sein wollen und alle Gespräche dazu stimmen mich zuversichtlich, dass das auch passieren wird. Wir haben als Stadt auch immer gesagt, dass, wenn sich das Harbour Front neu aufgestellt hat, es immer für uns der Partner für ein Literaturfest in Hamburg ist. Ich bin ganz guter Dinge, dass sich die Versprechungen des Harbour Front Festivals auch in die Tat umsetzen lassen. Rainer Moritz geht als Leiter des Literaturhauses an der Alster in den Ruhestand. Er war eher ein Kritiker des Festivals. Gibt es da jetzt eine harmonische und große Lösung für das Harbour Front, das Literaturhaus und die Bücherstadt Hamburg? Brosda: Das liegt nicht an uns. Wir haben immer gesagt, dass die Veranstalter eine Lösung finden müssen, und nicht die Stadt. Bei den Deichtorhallen gab es einen bemerkenswerten Vorgang. Sie zeigen in der aktuellen Ausstellung ein antisemitisches, aktivistisches Kunstwerk - und das Haus distanziert sich davon, mit einem Schild neben dem Kunstwerk. Sie sagen, wir finden das auch furchtbar, aber es ist Freiheit der Kunst. Wer zwingt die Deichtorhallen dieses Exponat zu zeigen? Kunstfreiheit bedeutet nicht, alles zeigen zu müssen. Carsten Brosda: Die Deichtorhallen zwingt niemand dazu, alles zu zeigen. Es ist eine kuratorische Entscheidung gewesen, nicht eine Situation, von der man ein vermuten kann, dass sie von Teilen der Künstlerinnen und Künstlern heraufbeschworen worden wäre. Die Deichtorhallen setzen darauf, dass der kritische Besucher der Ausstellung sich selber ein Bild des Werkes macht und sich damit auseinandersetzt. In vielen Fragen sind wir fundamental uneinig. Es gibt eine ganze Menge Menschen, die in einigen Fragen Dinge glauben, behaupten zu müssen, die wir grundfalsch finden, aber die wir trotzdem aushalten müssen. Wir müssen auch viel mehr lernen, damit umzugehen, dass wir das, was wir grundfalsch finden, auch öffentlich als grundfalsch benennen, um nicht über Gesetze die Räume enger machen, sondern über eine harte, öffentliche und klare Debatte und Auseinandersetzung miteinander normieren, was wir richtig und falsch finden. Das geht mir manchmal zu sehr abhanden. Wir glauben, wenn wir sagen, das darf jetzt nicht mehr sein, anschließend alles andere einfacher wird. Aber es wird nichts einfacher, diese Meinungen sind immer noch da. Was wir brauchen, sind die öffentlichen Auseinandersetzungen. Das war ein Versuch, von dem ich das Gefühl habe, er ist jetzt nicht optimal gelaufen, aber ich halte es für einen gut vertretbaren Weg, als Institution zu sagen, wir distanzieren uns davon, aber wir zeigen es, damit die Zuschauer und Besucher der Ausstellung sich selber ein Bild machen können. Bekommt Hamburg ein neues Opernhaus? Brosda: Das ist etwas, was noch genauso offen ist, wie es auch in den Jahren zuvor offen war. Herr Klaus-Michael Kühne hat mal angeboten, dass er sich vorstellen könnte, der Stadt ein Opernhaus zu schenken. Er hat einen Vorschlag gemacht, den wir in der Mechanik nicht so plausibel fanden, und seitdem reden wir weiter, ob es einen plausiblen Vorschlag gibt. Diese Gespräche finden regelmäßig statt, aber es gibt noch kein Ergebnis. Wenn man Investor Klaus-Michael Kühne zuhört, klingt das anders. Im Hamburger Abendblatt sagte er, bei der Oper gehe es voran. Wegen der Bürokratie sei noch nicht alles geklärt, aber die Einstellung der Stadt sei positiv. Wörtlich sagte er: "Die Oper kann realisiert werden, wir benötigen nur noch eine abschließende Rollenverteilung", das klingt so, als seien die Bagger schon unterwegs. Brosda: "Alles ist noch nicht geklärt", das ist der Satz, den man nicht überlesen sollte. Ob wir eine Modalität finden, in der das gelingt, ist eine offene Frage. Das heißt, es scheitert momentan noch an seiner Erwartungshaltung, die Stadt möge sich auch an den Kosten beteiligen. Brosda: Nein, es scheitert daran, dass beide Seiten konkrete Vorstellungen davon haben, in welcher modernen Annahme das möglich ist, und wenn man jetzt daran arbeitet, kriegt man die übereinander. Das ist ein Prozess, der noch nicht von Scheitern oder Gelingen geprägt ist - oder von einem Suchen danach, ob das geht oder nicht. Wo unterscheiden sich denn das Stadt-Hamburg-Modell und das Kühne-Modell? Brosda: Das ist eine Sache, die wir intensiv mir der Stiftung diskutieren und sicherlich nicht übers Radio. Es gibt Bedingungen - zum Beispiel, dass das unter Denkmal stehende alte "Nachkriegsopernhaus" bestehen bleibt. Das ist eine Bedingung der Stadt Hamburg. Brosda: Das war die ursprüngliche Idee, die Herr Kühne mal hatte. Er hat gesagt, er reiße das alte Opernhaus ab und würde dort eine Immobilienentwicklung machen. Da können wir froh sein, dass Peter Tschentscher (SPD) und ich gesagt haben, dass wir das nicht für eine gute Idee halten. Wenn uns jemand ein Opernhaus schenken will, dann gerne ein Opernhaus und nicht einen Immobilieninvestmentdeal mit anderen Immobilien. Das Opernhaus steht unter Denkmalschutz, es ist eine herausragende Kulturimmobilie und wird auch künftig, sollte es gelingen ein Opernhaus in der Stadt zu bauen, als Kulturimmobilie zu nutzen sein. Wie groß ist die neue Opernhauswahrscheinlichkeit? Brosda: Ich könnte jetzt mit Herrn Kühne antworten, der sagt: "Es sei wahrscheinlicher, dass die Oper realisiert wird, als dass der HSV aufsteigt." Da ich aber zu wenig Ahnung vom HSV habe und Wahrscheinlichkeitsrechnung schon in der Schule nicht verstanden habe, sage ich, entweder es klappt, oder es klappt nicht. Momentan sind wir noch auf dem Weg das herauszufinden. Die Bismarck-Statue ist fertig saniert, die ersten Graffitties sind bereits wieder zu sehen. Geplant war, diesen XXL-Bismarck neu zu deuten und zu kontextualisieren. Der künstlerische Wettbewerb hat noch kein konkretes Ergebnis gebracht. Es war zum Beispiel von einer Ausstellung im Sockel die Rede. Wie geht es da weiter? Brosda: Was erst einmal kommen wird, sind Informationstafeln - allerdings nicht im Sockel, der bietet gar nicht so große Räumlichkeiten. Die Texte dafür liegen vor, die Ausschreibung für die Aufstellung der Tafeln läuft, so dass wir hoffen, diese Tafeln noch in diesem Jahr aufstellen zu können. Aber wir sind jetzt nicht an der Stelle, wo wir sagen, wir gehen jetzt in einen neuen künstlerischen Wettbewerb. Wir müssen erst einmal sehen, wie wir uns als Stadt und als Gesellschaft zu diesem Denkmal und Mahnmal verhalten. Das heißt, diese Idee von der Ausstellung im Sockel ist jetzt nicht mehr auf der Tagesordnung? Brosda: Sie ist nicht von der Tagesordnung runter. Es gibt durchaus erste Konzeptionen, wie man es machen kann. Aber wir würden erst einmal damit anfangen, Führungen durch den Sockel zu machen, um aus dem Denkmalschutz und aus der Baugeschichte heraus eine Zugänglichkeit zu ermöglichen. Inwiefern es dann gelingt, den Sockel dauerhaft zu öffnen, ist auch eine Frage der Betreuung des Ortes: Wie nutzt man das und wie ist eine Aufenthalts-Qualität sicherzustellen. Da sind noch viele Fragen offen. Das Interview führte Daniel Kaiser.
NDR
Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda spricht im Interview mit NDR 90,3 über das umstrittene Bismarck-Denkmal, die Pläne für eine mögliche neue Oper und wie es mit dem Harbour Front Literaturfestival weitergeht.
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NDR Kultur
https://www.ndr.de//kultur/Carsten-Brosda-ueber-Harbour-Front-Oper-und-Bismarck-Denkmal,brosda264.html
Vattenfall will großen Batteriespeicher in Geesthacht errichten
Auf einer Fläche von rund vier Fußballfeldern soll in Geesthacht (Kreis Herzogtum Lauenburg) ein großer Batteriespeicher entstehen. Der Stadtplanungsausschuss hat am Dienstagabend grünes Licht für die Pläne des Energieversorgers Vattenfall gegeben. Die Kosten für den Speicher, der in der Nähe des stillgelegten Atomkraftwerks Krümmel gebaut werden soll, betragen voraussichtlich mehrere hundert Millionen Euro. Ziel des Projekts ist laut Vattenfall, das Stromnetz zu stabilisieren. Die Batterien werden in Containern verbaut. In ihnen soll überschüssiger Strom aus Wind- und Sonnenenergie gespeichert werden, um die Netze zu entlasten. Der gespeicherte Strom kann dann wieder abgegeben werden, wenn er gebraucht wird. Geesthachts Bürgermeister Olaf Schulze (SPD) hält den geplanten Speicher für wichtig für den Energiestandort Geesthacht. Die Batterien könnten über das örtliche Umspannwerk an das überregionale Stromnetz angebunden werden, so Schulze. Bis der XXL-Batteriespeicher in Geesthacht Realitität wird, kann es allerdings noch dauern. Laut Vattenfall muss nun intensiv geplant werden. Das Unternehmen rechnet damit, dass der Speicher frühestens 2028 in Betrieb gehen kann. Vorher stünden noch Genehmigungsverfahren und Investitionszusagen an. Beispielsweise müssten der Flächennutzungs- und Bebauungsplan geändert werden.
NDR
Der Energieversorger Vattenfall plant in der Nähe des stillgelegten Atomkraftwerks Krümmel in Geesthacht einen großen Batteriespeicher zu bauen. Rückendeckung gibt es aus der Politik.
Vattenfall, Batteriespeicher, Ökostrom, Krümmel, AKW,Windenergie,Energiewende,Geesthacht,Kreis Herzogtum Lauenburg,Solarenergie
Schleswig-Holstein
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Bundestagswahl: AfD in Gadebusch deutlich vorn
Bei der Bundestagswahl 2025 in Gadebusch (Landkreis Nordwestmecklenburg) gingen die meisten Zweitstimmen an die AfD. Für die AfD stimmten 45,1 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Sie liegt damit in Gadebusch deutlich vor der CDU. Für die CDU stimmten in Gadebusch 15,2 Prozent. Danach folgen dem vorläufigen Ergebnis zufolge die Linke mit 12,9 Prozent auf Platz drei, die SPD (11,1 Prozent) und das BSW (7,4 Prozent). In Gadebusch leben 4.371 Wahlberechtigte. Gadebusch gehört zum Bundestagswahlkreis Schwerin - Ludwigslust-Parchim I - Nordwestmecklenburg I. Briefwahlstimmen wertet die Landeswahlleitung bei Bundestagswahlen nicht einzeln auf Gemeindeebene aus, sondern auf Amtsebene, sie sind in diesen Zahlen darum nicht enthalten. Die AfD ist damit bei der Bundestagswahl neue stärkste Kraft in Gadebusch. 2021 lag sie mit 21,8 Prozent der Zweitstimmen auf Platz 2. Bei der letzten Bundestagswahl hatte die SPD hier die meisten Stimmen bekommen (30,4 Prozent), das ist eine Veränderung von minus 19,3 Prozentpunkten. Die Stimmen aus Gadebusch gehen ein in das Ergebnis des Bundestagswahlkreises Schwerin - Ludwigslust-Parchim I - Nordwestmecklenburg I. Die Direktkandidaten, die in einem Wahlkreis die meisten Stimmen gewonnen haben, ziehen dennoch nicht automatisch in den Bundestag ein. Hintergrund ist die Wahlrechtsreform: Demnach entscheidet der Zweitstimmenanteil in jedem Bundesland, wie viele Sitze einer Partei zustehen. Wenn dies weniger Sitze bedeutet als Direktkandidaten gewonnen haben, ziehen diejenigen Direktkandidaten mit den wenigsten Erststimmen nicht ins Parlament ein. Dieser Artikel wurde automatisch generiert auf Basis des vorläufigen Ergebnisses für Gadebusch, wie es auf der Internetseite der Landeswahlleitung für Mecklenburg-Vorpommern angegeben ist. Hier finden Sie Antworten auf häufige Fragen zu unseren Ergebnistexten.
NDR
Bei der Bundestagswahl 2025 bekam in Gadebusch (Landkreis Nordwestmecklenburg) die AfD die meisten Zweitstimmen.
Wie hat Gadebusch gewählt, So hat Gadebusch gewählt, Wahlergebnis Gadebusch, Bundestagswahl, Bundestag, Wahl, Wahl in MV, Wahlkreis, Nordwestmecklenburg, Gadebusch
Mecklenburg-Vorpommern
2029-02-23T23:59:00.000+01:00
https://www.ndr.de//nachrichten/mecklenburg-vorpommern/bundestagswahl-afd-in-gadebusch-deutlich-vorn,mvbtwgemerg950.html
Kampfjets, Aufklärer und Tankflugzeuge über MV: Das ist der Grund
Am Dienstagabend waren vielerorts am Himmel über Mecklenburg-Vorpommern Militärflugzeuge zu sehen, die auch unüberhörbaren Fluglärm verursachten. Manch ein Anwohner guckte verdutzt zum Himmel und wunderte sich, was da los war. So zogen ein niederländisches Tankflugzeug des Typs A330 MRTT und ein Militärtransporter Airbus A400M aus dem niedersächsischen Wunstorf etwa zwischen 19 und 21 Uhr rund ein Dutzend Schleifen zwischen Schwerin und Rostock. Dabei näherten sich immer wieder andere Militärflugzeuge, die nur zeitweise auf Tracking-Portalen wie flightradar24.com sichtbar waren. Wie das Luftfahrtamt der Bundeswehr auf NDR Anfrage mitteilte, ist der Grund für den erhöhten Flugbetrieb die Übung Magday 11-24. Das Kürzel "Mag" steht für "multinational Airgroup". Die Übung umfasst demnach Luftkampf- und Abfangübungen, aber auch allgemeine Luftverteidigungs- und Luftbetankungsübungen, so die Bundeswehr. Da unter Nachtflugbedingungen geübt werden soll, würden die Flieger auch erst bei Einbruch der Dunkelheit aufsteigen. An der Übung sind neben Tank- und Transportflugzeugen auch Kampfjets der Typen Eurofighter - laut Luftwaffe allein vier Jets dieses Typs aus Laage bei Rostock - und Tornado, Learjets sowie AWACS-Aufklärungsflugzeuge beteiligt. Das erklärt auch die Flugbewegungen im Luftraum über Rügen, wo die schnellen Learjets der Gesellschaft für Zieldarstellung als Zieldarstellungsflugzeuge ihre Runden drehten. Sie waren im schleswig-holsteinischen Hohn bei Rendsburg gestartet und simulierten in der Übung feindliche Kräfte. Zeitgleich konnte man auf Portalen wie flightradar24.com beobachten, wie ein im Kölner Raum gestartetes AWACS-Aufklärungsflugzeug der NATO über Berlin exakt runde Kreise zog und den Luftraum überwachte. Derweil wurden über Westmecklenburg Eurofighter- und Tornado-Kampfjets betankt, wie Oberstleutnant Ulrich Metzler vom Landeskommando MV dem NDR mitteilte. Im Rahmen der Übung ist ein zweiter Einsatztag am Donnerstag (14. November) geplant, wie es von der Bundeswehr hieß. Dafür wird erneut am 14. November ein Flugbeschränkungsgebiet (NOTAM) über Mecklenburg-Vorpommern von 18 bis 22 Uhr eingerichtet. Die Deutsche Flugsicherung (DFS) weist darauf hin, dass der Luftraum dann nur eingeschränkt genutzt werden kann. Die Übung spielt sich demnach in Höhenbereichen von 300 Metern über dem Meeresspiegel bis 20 Kilometern darüber ab. Es kann zudem zu weiterem Fluglärm kommen. "Selbstverständlich wird dabei versucht, bewohnte Gebiete nicht zu überfliegen. Aber die dicht besiedelte Bundesrepublik setzt diesem Vorhaben neben den gesetzlichen und flugbetrieblichen Regelungen enge Grenzen", teilte ein Sprecher des Luftfahrtamtes der Bundeswehr dem NDR mit. Für Fragen wurde ein Bürgertelefon mit der kostenfreien Rufnummer 0800 - 8620730 eingerichtet.
NDR
Eine Luftwaffen-Übung hat am Dienstagabend für Aufsehen gesorgt. Tankflugzeuge drehten mehrere Runden zwischen Schwerin und Rostock, über der Seenplatte donnerten Kampfjets und über Berlin kreiste ein AWACS-Aufklärungsflugzeug. Am Donnerstag wird nochmals geübt.
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Mecklenburg-Vorpommern
https://www.ndr.de/nachrichten/mecklenburg-vorpommern/Kampfjets-Aufklaerer-und-Tankflugzeuge-ueber-MV-Das-ist-der-Grund,luftuebung100.html
Olympia in Kiel? Offizieller Bewerbungsstart um Segelwettkämpfe
"Kiel ist bereit für Olympia" - unter diesem Motto haben Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) und Oberbürgermeister Ulf Kämpfer (SPD) am frühen Dienstagabend gemeinsamen ins Forum für Baukultur in Kiel eingeladen. Gemeinsam bekräftigten sie erneut ihr Vorhaben für eine Bewerbung der Landeshauptstadt als Austragungsort für die Segelwettkämpfe bei den möglichen Olympischen Spielen in Deutschland. Neben Segeln sollen auch Küstenrudern und Freiwasserschwimmen in der Kieler Förde stattfinden. Das gilt auch für die Paralympischen Spiele, wenn die Sportarten Teil des Programms sind.  "Wer in Deutschland an Segelsport denkt, der denkt auch an die Landeshauptstadt Kiel." Daniel Günther (CDU), Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Günther und Kämpfer glauben fest an den Erfolg der Kieler Bewerbung für Olympia. "Wir haben hier die Kieler Woche, hier waren Olympische Spiele schon mal, wir haben hier die nötige Infrastruktur, wir haben die Kompetenz bei uns", betonte der Ministerpräsident bei der Auftaktveranstaltung. Außerdem stelle das Land zwei Millionen Euro für eine zweite olympische Bootshalle bereit. "Wir haben sehr gute Karten, aber das passiert nicht von alleine, auch wir müssen richtig Gas geben und uns anstrengen", sagte Oberbürgermeister Kämpfer. Ob sich Deutschland als Austragungsort für die Olympischen Spiele 2036 und 2040 bewerben wird, will der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) im nächsten Jahr entscheiden. Dann soll auch klar sein, ob die Fördestadt tatsächlich Teil der Bewerbung sein wird.
NDR
Mit Rückenwind aus Stadt und Land startet Kiel seine Kampagne als Austragungsort für die Segelwettkämpfe bei den Olympischen Spielen - und setzt dabei auf Erfahrung, Infrastruktur und maritime Leidenschaft.
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Schleswig-Holstein
https://www.ndr.de//nachrichten/schleswig-holstein/Olympia-in-Kiel-Offizieller-Bewerbungsstart-um-Segelwettkaempfe,regionkielnews2692.html
Sylter "Pony"-Club macht klar: Rassismus ist nicht geduldet
Bei den Pfingstpartys will der Club "Pony" in Kampen auf Sylt (Kreis Nordfriesland) in diesem Jahr klarstellen, dass Rassismus nicht geduldet wird. Dazu seien Schriftzüge auf den Einlass-Armbändern und am Eingang geplant, kündigte Betreiber Tom Kinder an. Zudem könnten Gäste in zwei Bereichen Mitarbeitende ansprechen, wenn sie sich unwohl fühlen. Im vergangenen Jahr hatten einzelne Feiernde eine ausländerfeindliche Parole gerufen. Videos davon hatten deutschlandweit für Empörung gesorgt. Die Staatsanwaltschaft ermittelt weiterhin gegen einen 26-Jährigen, der den rechten Arm hob und dazu ein Hitlerbärtchen andeutete. Auf den Vorverkauf in diesem Jahr hat der Vorfall laut Betreiber Tom Kinder offenbar keinen Einfluss: Die Tickets zum Preis von 155 Euro sind demnach für den Sonnabend bereits ausverkauft. Auch die Buchungen für die anderen Tage liefen gut, sagte Kinder.
NDR
Im letzten Jahr machte der Club "Pony" auf Sylt Schlagzeilen mit Feiernden, die ausländerfeindliche Parolen gerufen haben. Dieses Jahr möchte der Betreiber mit neuem Konzept ein Zeichen gegen Rassismus setzen.
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Schleswig-Holstein
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Norddeich: Die ersten Heuler beginnen ihr Leben im Meer
"Mokki", "Berthold", "Choupinette" und "Fine" wurden am Mittwoch per Schiff von Norddeich zur ostfriesischen Insel Juist gebracht und dort von Tierpflegern in die freie Wildbahn entlassen. In der Seehundstation Nationalpark-Haus finden verwaiste Welpen ein Zuhause, bis sie bereit sind, allein in der Natur zurechtzukommen. In diesem Jahr haben die Mitarbeitenden in Norddeich 111 junge Seehunde versorgt. Im Juni waren die Tiere an der Küste gefunden worden. Rund 60 Tage lang wurden sie aufgezogen - erst mit einem Fisch-Brei, dann mit ganzen Fischen. Jetzt konnten die ersten Seehunde ausgewildert werden. Jede Menge Arbeit, doch immer noch weit weniger als im vergangenen Jahr. Da hatte die Seehund-Aufzuchtstation 199 Heuler aufgenommen - ein Rekord. Die Einrichtung führte die hohe Zahl verwaister und hilfloser Jungtiere darauf zurück, dass der Tourismus an der Küste nach der Corona-Pandemie wieder zunahm. Dadurch seien die Tiere auf den Sandbänken wieder mehr gestört worden. Sportboote, die zu schnell und zu nah an die Seehundbänke heranfahren, nicht geführte Wattwanderungen, Tierfreunde, die ein Foto mit dem Seehund machen wollen, aber auch Sommergewitter oder Stürme sind für die jungen Seehunde eine Gefahr. Junge Seehunde, die ihre Mutter endgültig verloren haben, werden Heuler genannt, weil sie "heulen", um ihre Mutter zu rufen. Nicht alle scheinbar allein gelassenen Jungtiere sind allerdings tatsächlich dauerhaft verlassen. Meist ist die Mutter in der Nähe oder auf Futtersuche und kehrt zu ihrem Jungen zurück. Deshalb sollten Spaziergänger stets großen Abstand zu dem Tier halten und im Zweifelsfall eine Seehundstation informieren.
NDR
Viele der Tiere werden unnötig zum Notfall. Der Grund: Menschen kommen den Seehundbabys zu nah und trennen sie so von der Mutter.
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Niedersachsen
Studio Oldenburg
2023-08-17T20:58:55.616+02:00
2025-07-19T19:30:00.000+02:00
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Gender, Geschlecht, Diversity: Fachbegriffe erklärt
Wer gendert, möchte meist eine geschlechtergerechte Sprache verwenden. Als Alternative zum generischen Maskulinum sollen so noch weitere Geschlechter berücksichtigt werden. In der Medizin ist es schon länger Konsens, dass es mehr als nur männlich und weiblich gibt. Es gibt viele weitere Begriffe, die uns dabei helfen die Menschen aus unserer Gesellschaft und ihre Geschlechtsidentität genauer zu beschreiben. Doch was bedeutet trans, nicht binär oder queer? Hier sind einige der wichtigsten Begriffe erklärt.
NDR
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Schleswig-Holstein
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