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arbeiter_zeitung_aze19221223_article_42 | de | 1922-12-23T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Budapest, 22. Dezember. (U. T.=K.=B.) Die Nationalversammlung hat heute ihre letzte Sitzung vor den Weihnachtsfeiertagen abgehalten. Gegen Schluß kam es zu lebhaften
Lärmszenen, als der sozialdemokratische Abgeordnete Propper
den angegriffenen Garami in Schutz nahm und auf einen
Zwischenruf, warum Garami nicht heimkehre, antwortete, er
werde dies so lange nicht tun, als der politische Kurs unter dem
10.000 Arbeiter hingemordet seien, andauere. Vorsitzender Huszar, dem es nur mit schwerer Mühe gelang,
sich in dem entstandenen ungeheuren Lärm Gehör zu verschaffen, forderte Propper auf, seine Anschuldigung zu
beweisen, und entzog ihm, da der Redner dieser Aufforderung nicht Folge leistete, das Wort. Der Präsident fügte
hinzu, er gestatte zwar die weitestgehende Redefreiheit, doch dürfe
man nicht der unglücklichen ungarischen Nation mit Unwahrheiten
neue Feinde werben. Dem sozialdemokratischen Abgeordneten
Pikler, der behauptete, die Mörder der nach dem Zusammenbruch der Kommune getöteten beiden sozialistischen
Redakteure zu kennen, sie aber trotz Aufforderung des Präsidenten nicht namhaft machen wollte, wurde eine Rüge
erteilt. | not Relevant |
|
neue_freie_presse_nfp19001122_article_115 | de | 1900-11-22T00:00:00Z | neue_freie_presse | Brünn, 21. November. [Orig.=Telegr.] (Nachspiel
zu den „Zde“-Affairen in Gaya.) Nach einer Meldung
der „Lidove Noviny“ hat die Staatsanwaltschaft gegen den
Bürgermeister von Gaya, Dr. Gallusek, und den dortigen
Advocaten Dr. Joklik die Anklage wegen Gutheißung einer
strafbaren Handlung erhoben, weil dieselben zu Ehren der im
vorigen Jahre wegen der „Zde“-Affaire verurtheilten Reservisten
ein Concert veranstalket, sich an den bei der Heimkehr derselben
abgehaltenen Festen betheiligt und dabei Anspruchen gehalten haben. | not Relevant |
|
neue_freie_presse_nfp19200422_article_237 | de | 1920-04-22T00:00:00Z | neue_freie_presse | Eine Rede des Staatssekretärs a. D. Doktor
Steinwender.
Abgeordneter Staatssekretär a. D. Dr. Steinwender
erklärt es als das wichtigste, zur Teilberatung zu kommen.
Politik könne man nicht ohne ein gewisses Maß von Liebe
treiben. Redner verstehe die Liebe zur ganzen Menschheit, zur
Nation und zur Heimat, aber nicht die Liebe zu diesem Staat.
Wir müssen zu unserer Heimat zurückkehren. Wir lieben
und achten nur noch unser Heimatland. Redner
erklärt weiter, daß er an den jüngsten Beratungen der Großdeutschen Vereinigung in Linz nicht teilgenommen habe. Einem
Punkte des bei diefer Tagung zustandegekommenen Verfassungsentwurfes der Großdeutschen Vereinigung könne er nicht zustimmen. Er sei auf keinen Fall dafür, daß das Schulwesen
in diesem Umfange dem Staate übergeben werde. Am
meisten zu beanständen in den Entwürfen sind die Bestimmungen
finanzieller Natur. Diese sind in dem Entwurfe Mayrs vollkommen unzureichend. Die Länder sollen bestimmen, welchen
Anteil der Bund bekommt und nicht der Bund, welchen Anteil
die Länder bekommen. Redner verbreitet sich sodann des näheren
über einzelne finanzielle Fragen und kritisiert das Ueberweisungswesen an die Länder. | relevant |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19181202_article_159 | de | 1918-12-02T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | (Briefe an unsere Gefangenen in Italien.)
Bekanntlich ist es in letzter Zeit unmöglich geworden, eine Postverbindung mit unseren in italienische Gefangenschaft geratenen Soldaten aufrechtzuerhalten. In nächster. Zeit werden nun
austro=italienische Soldaten von Wien in die
Heimat zurückkehren. Auf Ersuchen der Leitung
der Friedenspartei haben sich dieselben bereit
erklärt, Briefe von Angehörigen an unsere Gefangenen in Italien nach Triest mitzunehmen
und von dort weiterzubefördern. Mit genauer
Adresse versehene Briefe sende man an die
Friedenspartei, Elisabethstraße 10, von wo die
Briefe an die abgehenden Soldaten weitergeleitet werden. | relevant |
|
neue_freie_presse_nfp19110701_article_1097 | de | 1911-07-01T00:00:00Z | neue_freie_presse | Eine der brennendsten Fragen der ungarischen
Volkswirtschaft und auch der ungarischen staatlichen
Politik ist die Bekämpfung der Auswanderung. Die Auswanderung hat eine bedenkliche
Höhe erreicht, und die letzte ungarische Volkszählung hat
gezeigt, daß sie schon auf die Volksvermehrung in Ungarn
einen unerwünschten, hemmenden Einfluß ausübt. Zahlreiche Symptome sprechen dafür, daß die starke Auswanderung, die auch die rein magyarischen Gebiete
ergriffen hat, mit der Agrarfrage in innigem Zusammenhange steht. In allen Agrarländern spielt der so
genannte Landhunger der ländlichen Bevölkerung eine
große Rolle. Bei ihr besteht das Bestreben, selbständiger
Grundbesitzer zu werden, in ausgedehntem Maße. Bisher haben Private durch Zerschlagung großer Grundstücke aus diesem Landhunger ungeheuren Vorteil
gezogen. Bei den Parzellierungen werden Preise für
kleinere Grundkomplexe erzielt, welche außer Verhältnis
stehen zum wirklichen inneren Werte derselben. Hiebei
haben sich Rückwanderer, welche als Arbeiter in den
amerikanischen Bergbaudistrikten Geld erworben haben, in
hervorragendem Maße direkt an diesen Grundankäufen
aus Parzellierungen beteiligt, oder es haben Ausgewanderte ihren in Ungarn zurückgebliebenen Familienangehörigen Geldbeträge gesendet, um derartige Ankäufe
vorzunehmen. So hat dieses Parzellierungsgeschäft, welches
zum Teile als Güterschlächterei bezeichnet werden könnte,
denjenigen Personen, welche sich mit demselben beschäftigten,
große Vorteile gebracht. Andererseits wurden durch die
Ueberzahlung der einzelnen Grundstücke ungesunde Verhältnisse geschaffen. Die Käufer mußten einen Teil des
Kaufschillings, da ihnen nicht die entsprechenden Mittel
zur Verfügung standen, als Hypothekarschuld auf den
Gründen belassen und hatten überdies oft nicht
das notwendige Geld, zu einer vernünftigen Betriebsführung. So wünschenswert daher im Interesse
einer intensiven Bodenbearbeitung und einer vernünftigen
Grundbesitzverteilung die Zerschlagung der großen Güter
an und für sich ist, so wurde durch die bisherige Art der
Durchführung der volkswirtschaftlich erwünschte Zweck
in den seltensten Fällen erreicht. Es wurde hiedurch nicht
ein gesunder mittlerer Grundbesitz geschaffen. Auch konnte,
da den betreffenden neuen Grundbesitzern die genügenden
Betriebsmittel und auch oft die notwendigen Kenntnisse
fehlten, das Ziel der Hebung der Landwirtschaft durch
intensivere Kultur nicht erreicht werden. In den letzten
Jahrzehnten hat sich jedoch gezeigt,
schwung, den die ungarische Landwirtschaft namentlich
hinsichtlich der rationellen Bodenbearbeitung in den | relevant |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19221126_article_289 | de | 1922-11-26T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | mit einer Gegenklage= in der sie die Scheidung
der Ehe aus dem Verschulden des Mannes be
gehrte, weil er dem Spiel ergeben sei, spät
nachts heimkehre und weil er sie boshäft verlassen
habe. Denn ihre „Verhältnisse vor der Ehe, die
er ihr ausdrücklich verziehen habe, berechtigen ihn
ebensowenig zum Aufgeben der ehelichen Gemeinschaft wie hre Ansichten über die Gleich
berechtigung der Geschlechter, mit denen sie nicht
vereinzelt dastehe. — Das Zivillandesgericht erklärte die Ehe aus dem Verschulden beider Teile
für geschieden und das Oberlandesgericht
hat diese Entscheidung gestern bestätigt. | not Relevant |
|
arbeiter_zeitung_aze19221228_article_88 | de | 1922-12-28T00:00:00Z | arbeiter_zeitung | Erbetene Veröffentlichung von Danksagungen an das
heiligste Herz Jesu: für Heilung einer bösartigen Wunde;
für Verhütung von Operationen und Hilfe bei
Augen=, Hals=, Hand=, Oberschenkel= und Magenoperationen;
für Heilung einer Blutvergiftung; für Bewahrung vor dem
Tode beim Sturz von einem Baume; für Erhörung in
Wohnungs= und Geldverlegenheiten; für
glückliche Heimkehr aus vielen Kriegsgefahren (Linz); für
glückliche Abwendung eines Geschosses im Zimmer; für
Rettung aus der Gefahr, die Ehre zu verlieren;
für gluckliche Lösung von Prozessen, für Versöhnung entzweiter Familien; fur gute und einfache Lösung einer für
das ganze Leben wichtigen Angelegenheit nach vielem Gebet
zum göttlichen Herzen; für glückliche Verhinderung
der Ausführung eines schlechten Planes;
für Bekehrung Verstockter und wunderbare Erbarmung über
ein verirrtes Schäflein in letzter Stunde; für viele Gnaden
und Tröstungen während der Kriegszeit; für Befreiung
von Skrupeln und Zwangsgedanken; für die Gnade,
wieder in die Kirche gehen zu können. Dafür sowie für alle
anderen Wohltaten des Leibes und der Seele sei dem
heiligsten Herzen Jesu Lob, Preis und Dank! | relevant |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19381016_article_154 | de | 1938-10-16T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Nun ist es soweit — der Verkehrsbeamte
gibt das Zeichen zur Abfahrt. Aus den Waggons schallt lauter Jubel, Gesang — eine unbeschreibliche Begeisterung, unfaßbarer Jubel erfaßt alle!
Noch einmal verabschieden wir uns von ihnen,
die in schwerster Not zu uns fliehen mußten.
Noch einmal strecken sich Hunderte von Händen
nach uns, noch einmal lachen uns diese dankbaren blauen Kinderaugen an — Tränen
rollen über unsere Wangen... Unsere Volksgenossen kehren heim in ihre nun deutsche
Heimat! Gibt es denn was Schöneres oder Ergreifenderes, als in die Heimat, auf seine heilige
deutsche Scholle zurückkehren zu dürfen? St. | relevant |
|
neue_freie_presse_nfp18991013_article_2442 | de | 1899-10-13T00:00:00Z | neue_freie_presse | hänger in der Sobranje beiweitem zahlreicher sind als die seinen.
Radoslavow behält auch in dem reconstruirten Ministerium
das Portefeuille des Innern. Die übrigen Minister sind
mit wenigen Ausnahmen auf ihren Posten geblieben,
namentlich auch der Finanzminister Tenew, der angesichts
der gegenwärtigen Finanzschwierigkeiten nicht wohl entbehrt
werden konnte, und Natchovits, auf dessen Tüchtigkeit und
Erfahrung nicht leicht zu verzichten ist. Die Petersburger
„Nowosti“ bezeichnen als die wahre Ursache der Cabinetsumbildung das Ergebniß der jüngsten Ergänzungswahlen
für die Sobranje. Es waren 39 Mandate zu vergeben,
und von diesen fielen 38 den Radoslavowisten
zu, die Grekowisten gingen leer aus. Von den zwei Parteien,
welche in der Sobranje die Regierungs=Majorität bildeten,
hatte somit die Partei Radoslavow die Oberhand gewonnen, was den Cabinets=Chef Grekow und dessen
Partei arg verstimmte. Die Verstimmung soll die
Beziehungen zwischen Grekow und Radoslavow verschlechtert und den Cabinets=Chef veranlaßt haben,
unmittelbar nach der Heimkehr des Fürsten Ferdinand seine
Demission zu geben. Der Fürst wollte anfangs von der
Demission Grekow's nichts hören, mußte aber schließlich in
dieselbe einwilligen. Auch die vor Kurzem erfolgte Verhaftung Karawelow's, des ehemaligen Ministers und Theilnehmers an der Entthronung des Battenberger's, soll unter
den Vertretern der demokratischen Partei in der Sobranje
Unzufriedenheit erzeugt und den Ausbruch der Ministerkrise
beschleunigt haben. | not Relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19221224_article_45 | de | 1922-12-24T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Wenige Tage, nachdem sie dies getan, habe
sie nach ihrer Heimkehr den Hausbesorger tot
aufgefunden. Sie fragte ihren Geliebten, ob „er
den Alten obidraht“ habe, worauf er ihr jedoch
zu schweigen gebot. Dann habe „Helmerl“ die
vergrabenen Dollars im Gärtchen aus dem
Versteck geholt und überdies auch ein Dollar¬ | not Relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19110131_article_137 | de | 1911-01-31T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Liebesverhältnis, mit welchem jedoch seine Angehörigen nicht
einverstanden waren. Man machte ihm deswegen Vorstellungen,
und da er in der letzten Zeit ein gedrücktes Wesen zur Schau
trug, suchte man ihm im Raxgebiet Erholung zu bringen.
Aber auch von hier aus unterhielt er einen regen Briefwechsel
mit dem Mädchen. Er uniernahm häufig Touren, und als er
sich zuletzt entfernte, glaubte man, daß er bald heimkehren
werde. Bei der Leiche fand man 1630 Kronen Bargeld und
einige Pretiosen. Aus dem sechsläufigen Revolver, der neben
dem Selbstmörder lag, fehlte eine Patrone. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18970102_article_42 | de | 1897-01-02T00:00:00Z | neue_freie_presse | nach außen wie nach innen eine sehr bedeutende Rolle gespielt. Anfänglich ein heftiger Gegner aller Fremden, sperrte
er in den Sechziger=Jahren als damaliger Daimio von Tschoschin eigenmächtig die Meerenge von Simonoseki. Nachdem es ihm sogar gelungen war, drei europäische Kriegsschiffe zum Rückzuge zu nöthigen, schlossen England, Frankreich, Holland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika ein Bündniß zu gemeinsamem Vorgehen. Eine vereinigte Flotte von dreizehn Kriegsschiffen erzwang die Eröffnung der Straße von Simonoseki, zerstörte nach heftigem Kampfe die Strandbatterien und schlug die Truppen
des Daimio von Tschoschin, die neben anderen Ssamurai
(Lehnsleuten) von dem späteren Feldmarschall Marquis
Jamagata und dem nachmaligen Gesandten in Berlin,
Vicomte Schinagawa, befehligt waren. Seit dieser Niederlage änderte Fürst Mori seine Gesinnung gegen die Frem
den und wurde zu allgemeiner Verwunderung des In= und
Auslandes selbst einer der eifrigsten Bahnbrecher der europäischen Cultur in seinem Vaterlande. Im Gegensatze zu den übrigen leitenden Kreisen Japans förderte Fürst Mori aber nicht die Pflege des Englischen,
sondern zog das Deutsche vor, indem er in seiner Hauptstadt Hagi die erste deutsche Schule von Japan begründete.
Erfolgreicher und noch viel umfassender war die Thätigkeit
des Fürsten Mori in der inneren Geschichte Japans, seine
Erhebung gegen den letzten Schogun Keiki Tokugawa. Damit
erlangte der jetzige Kaiser von Japan die volle unumschränkte
Gewalt über ganz Japan. Der Titel und Besitz des verstorbenen Fürsten Motonori Mori, des mächtigsten und
reichsten der ehemaligen Daimios, gehen jetzt auf seinen
ältesten Sohn, Fürsten Genscho Mori, über. Sein fünfter
Sohn, Baron Goro Mori, kehrte erst in dem letzten Früh.
jahre aus England heim, nachdem er an der Universität von
Cambridge die juristische Prüfung bestanden hatte. Mit ihm
zugleich hatte im Jahre 1886 der vierte Sohn des verstorbenen Fürsten, Baron Schiro Kabajakawa, in Begleitung des Gesandten Vicomte Schinagawa Japan verlassen,
um in Deutschland seine Ausbildung zu genießen. Auch er
wollte nur noch in Heidelberg die juristische Prüfung bestehen und dann nach vieljähriger Trennung in seine Heimat
zurückkehren. | not Relevant |
|
neue_freie_presse_nfp19151003_article_68 | de | 1915-10-03T00:00:00Z | neue_freie_presse | und Waren beglichen werden. Das Gold, das nach Eröffnung des Krieges zur Abstattung von Schulden nach
Europa gesendet werden mußte, ist zum großen Teile als
Gegenwert der Ausfuhr wieder zurückgelangt: während des
letzten Rechnungsjahres wurde Gold im Betrage von
171 Millionen Dollar, das heißt nahezu das Dreifache des
Vorjahres, in die Vereinigten Staaten eingeführt. Der
Kampf um das Geld ist vorbei, das Sparkapital wächst beständig. Der Wechselkurs steht zugunsten der Vereinigten
Staaten, das Wechseleskomptegeschäft der amerikanischen
Nationalbanken hat sich entfaltet. Die Vereinigten Staaten
sind in der Lage, Geld nach Europa zu verborgen. Die
während des Krieges bis Ende Juni dieses Jahres gewährten Kredite stellen sich auf mehr als 200 Millionen Dollar und werden durch die englisch=französische Anleihe sehr emporschnellen. Aus diesen
Summen wird zumeist der Kaufpreis für Warenlieferungen
bezahlt, so daß sie im Lande bleiben. Große Posten amerikanischer Schuldtitel — angeblich im Durchschnitte täglich
mindestens eine Million Dollar — kehren in die Heimat
zurück und werden gern aufgenommen. Von den Zinsen
der öffentlichen Schuldverpflichtungen bleiben infolgedessen
ebenfalls größere Beträge daheim. Der Rückwanderung
der Wertpapiere steht eine Ausfuhr gegenüber, die im Frühjahr auf durchschnittlich fünf Millionen Dollar per Tag
geschätzt wurde. Nichts natürlicher als das Frohlocken über
diesen Glücksfall, durch den, wie man glaubt, der Außenhandel und die finanzielle Verbindung mit dem Auslande
einen anderen Charakter bekommen werden. Die Veränderungen werden für Industrie und Finanzen den
Aenderungen gleichgeachtet, die seinerzeit die politische Weltstellung der Union durch den Krieg mit Spanien erfahren
hat. Fremde Beobachter würden vielleicht nicht alles in derselben schmeichelnden Beleuchtung sehen, insbesondere mit
der Umwandlung in einen Gläubigerstaat hat es seine
Wege, solange ein Milliardenblock amerikanischer Effekten
in Europa aufgestapelt ist. Doch gerade die hochgemute
Stimmung, die alle amerikanischen Beurteilungen der Wirtschafts= und Finanzlage atmen, wird dafür sehr maßgebend
sein, wie sich die Rückwirkungen des Krieges gestalten. | not Relevant |
|
neue_freie_presse_nfp18991108_article_178 | de | 1899-11-08T00:00:00Z | neue_freie_presse | deren schon mehr als 800 — man könnte beinahe sagen vollzählig
herbei, und die Vereinsleitung hat auch in Voraussicht dieses
starken Interesses ihrer Mitglieder diesmal den ersten Vereinsabend in der Saison in den Bösendorfer=Saal verlegt. Der
akustische Saal kam auch dem mächtigen Organ des Künstlers
sehr zu statten und ließ jede seiner Nuancen zur Geltung kommen.
Kainz las zunächst eine Reihe von Grillparzer'schen Dichtungen
vor: Das dramatische Fragment „Hannibal“; sodann die
lyrischen Gedichte: „Abschied von Gastein“, „Die tragische
Muse“, „Des Kindes Heimkehr“, „Die Schwestern“ (Poesie und
Prosa), „Des Kaisers Bildsäule“ (Kaiser Joseph II.), „Vision“,
„Cherubin“ und „Allgegenwart“. Kainz las alle diese Gedichte
aus dem Buch, und an seinem Vortrage, der sich hier der dramatischen Illustration durch Miene und Bewegung möglichst
enthielt, mußte der in den Geist der einzelnen Gedichte tief eindringende Künstlersinn und die Vollendung im Ausdrucke
bewundert werden. Der Vortrag war zugleich die vollkommenste
Erklärung des Sinnes dieser Gedichte. Dazu die Schmiegsamkeit des Kainz'schen Organs und die erstannliche Beweglichkeit
seiner Zunge, die im schnellsten Tempo doch keine Sylbe
unklar läßt. Die mächtigste Wirkung erzeugte das Gedicht
„Des Kaisers Bildsäule“, worin Grillparzer dem Kaiser der
Aufklärung und der Toleranz eine scharfe Kritik des österreichischen Vormärz in den Mund legt, die heute noch — leider! | not Relevant |
|
neue_freie_presse_nfp19140917_article_114 | de | 1914-09-17T00:00:00Z | neue_freie_presse | Dieser große Krieg, den wir jetzt erleben, er hat
überall seine Opfer und überall wird Himmel und Erde
aufgeboten, um sie zu lindern. In Ostpreußen war derselbe Zustand wie in Ostgalizien und auch von dort aus
sind Tausende von Flüchtlingen nach Berlin geströmt.
Sofort hat die Bürgerschaft von Berlin eine Sammlung
eingeleitet und sofort wurden gewaltige Summen aufgebracht, um den Verlust der Rückwanderer wenigstens
teilweise zu ersetzen. Sogar in England, wo eine
Art von Affenliebe für Belgien herrscht, wurde für diejenigen gesammelt, denen es in Antwerpen nicht mehr
geheuer ist und die jetzt bitter bereuen, daß sie Deutschland nicht höher geachtet haben. Und wir sollten hinter
all diesen zurückbleiben, wir sollten unberührten Sinnes
zusehen, wie diese armen Opfer, die von den Wellen des
Krieges verspült und weggerissen wurden, zu uns
kommen, ohne daß wir ihnen die Hand geben
und sie willkommen heißen? Das ist unmöglich, das wäre | relevant |
|
neue_freie_presse_nfp19110112_article_15 | de | 1911-01-12T00:00:00Z | neue_freie_presse | gebreitét, wenn sie zur Kirche fuhr; bei der Messe saß sie
in der ersten Bank, gleich neben der „Dame“. Aber man
aus Connemara=Marmor auf
Stramm stand der junge Brien da, dessen Vater in
Amerika drüben reich geworden war. Jetzt besaß er das
große Gehöft oben am See, mit zwanzig Pferden, sechzig
Kühen und Hühnern die Menge, fast alle von goldbrauner Farbe, so wollte es seine Frau; weil es so reich
aussah. Arm war sie ja lange genug gewesen, während
sie von Jahr zu Jahr als Magd bei den Bauern von
Glenealo wartete, daß er reich heimkehre und sie heirate.
Jetzt trug Mrs. Brien Sonntags eine goldgefaßte Brosche
schwarzem Samt und
wehende Straußenfedern über dem runzligen Gesicht; eine
schwere Seidendecke lag über das Stroh ihres Eselkarrens
verkehrte nicht mit ihr, wußte man doch, wer sie gewesen
war. Nür Eileen Boland kam manchmal und hörte dem
alten Brien zu, wenn er von drüben sprach; von der
Ueberfahrt im Zwischendeck, dicht gedrängt mit fremdem
Elend, von dem Getriebe in Newyork, der Einsamkeit in
dem jungurbaren Land, wie man arbeitet und arbeitet,
um reich heimzukehren, alt und gebrochen. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19191203_article_545 | de | 1919-12-03T00:00:00Z | neue_freie_presse | Amtlich wird verlautbart: Die derzeit noch in Fraukreich befindlichen Zivilinternierten werden demnächst in die Heimat zurückkehren. . sick —
Die Zivilinternierten aus Australien sollen sich auf
dem Wege nach Triest befinden, über die in Indien und
Japan befindlichen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten
liegt eine Liste vor. | relevant |
|
neue_freie_presse_nfp18970408_article_77 | de | 1897-04-08T00:00:00Z | neue_freie_presse | Bismarck, nicht zum geringsten Theile durch seine mächtige,
aber entgegenkommende persönliche Einwirkung, die Arbeit
des homerischen „Wolkenzerstreuers“ verrichtete. Zu Riecke
sagte er einmal im Jahre 1868: „Eine größere
Einigung der Mehrzahl der Deutschen als zur Zeit ist
nur auf dem Wege der Gewalt oder nur dann zu erreichen, wenn sie eine gemeinsame äußere Gefahr in Zorn
brächte. Es ist dies aber vielleicht von der Vorsehung
weislich so geordnet, denn hätten die Deutschen nicht ihren
Absonderungsgeist gegen einander, so würde neben ihnen
keine andere Nation bestehen können.“ In diesem Punkte,
in welchem ihm später die Geschichte Recht gegeben hat,
unterschied er sich vom Kronprinzen, der die Einigung
nöthigenfalls auch erzwingen wollte. Und der Gegensatz that
das Seinige zur Erkaltung der persönlichen Beziehungen
zwischen den Beiden. Unmittelbar nach dem Schlusse des
Zollparlaments war ein großes Gartenfest bei dem Kronprinzen im Neuen Palais bei Potsdam. Bismarck kam erst
am späten Abend, als das Fest beinahe schon vorüber war,
und befragt, warum er in Civilkleidern sei, erwiderte er
kurz: „Ich thue immer, was man mir befiehlt.“ Riecke, der
diese Antwort ohne Commentar verzeichnet, trug später in
sein Tagebuch die Worte ein: „Gewiß, wer so lange wie
ich Gelegenheit hatte, den Organen der Reichsregierung und
Reichsgesetzgebung nahe zu stehen, wem es vergönnt war,
gewissermaßen den Werdeproceß des neuen deutschen Reiches
in nächster Nähe zu verfolgen, der kann schließlich nicht ohne
warme Sympathie für diese längstersehnte Einigung Deutsch.
lands in die Heimat zurückkehren. Er wird nie zum Particularisten werden.“ Die süddeutschen Sympathien für Bismarck, die
heute der alte kranke Einsiedler im Sachsenwalde in demselben hohen Maße besitzt wie nur je auf dem Gipfel seiner
Macht, haben ihren Ursprung von jener Zeit des Zollparlaments, in welcher die Geister aus Nord und Süd sich
zum erstenmale einander näherten und Bismarck bei einem
Feste der Hamburger Börse die Worte Völk's citirte: Es
ist Frühling geworden in Deutschland. | not Relevant |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19390715_article_533 | de | 1939-07-15T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | In diesen Tagen mußte Walter Hammerkott nach Südamerika gehen, um in Rio ein internationales Rennen zu bestreiten, für das er sich schon früher verpflichtet hatte. Die Hagenströms begleiteten ihn aufs Schiff, der Alte vielleicht froh,
daß der ungebetene Gast auf diese Weise wieder außer Sicht
kam. Auch drüben war ihm kein Erfolg beschieden. Nach einem
schweren Sturz trug man ihn bewußtlos von der Bahn.
Monatelang lag er krank, indessen brach in Europa der Krieg
aus, und als er endlich nach langen Irrfahrten in die Heimat
zurückkehren durfte, hatte der Senator seine Tochter längst verheiratet. Sie war wohl nicht sehr glücklich in dieser Ehe gewesen, aber das war auch so ein Posten, der sich nicht in Zahlen fassen ließ. Und sie selbst hatte dem harten Willen des
Vaters nichts entgegenzusetzen gehabt. Weich und nachgiebig
hatte sie zu allem Ja und Amen gesagt. | relevant |
|
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110310_article_57 | de | 1911-03-10T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | In der holländischen
Hafenstadt Rotterdam
und in ganz Holland
erregt das Schicksal der
russischen Rückwanderer
viel Aufsehen, die an
Bord des Dampfers
„Volturno“ der
Uranium=Linie aus
Amerika nach Europa
zurückgekommen waren
und von den deutschen
Behörden daran gehindert wurden, durch
deutsches Gebiet nach
Rußland zu reisen. Diese
56 Russen konnten nämlich die von den preußischen Behörden verlangten Dokumente (Durchfahrkarten bis Wirballen
und russische Grenzpässe)
nicht vorweisen. Die
armen Leute mußten
also, als der „Volturno“
Rotterdam verließ, wieder an Bord gehen, der
Kapitän aber ließ sie
nochmals ausschiffen.
Jetzt werden die Rückwanderer auf Kosten der
Uranium= Dampfschifffahrts=Gesellschaft verpflegt. Wie sich ihr
Schicksal weiter gestalten
wird, muß sich erst noch
entscheiden. | relevant |
|
neue_freie_presse_nfp19110402_article_1245 | de | 1911-04-02T00:00:00Z | neue_freie_presse | In Neuhäusel fuhr der Zug unter den Klängen des
Rakoczy=Marsches ein, den die dort stehende Zigeunerkapelle
intonierte. Dort erwartete die Wiener Sänger eine aus acht
Mitgliedern bestehende Deputation des Budapester Empfangskomitees, um sie auf ungarischem Boden namens der Stadt
Budapest und der Gesangvereine zu begrüßen. Es waren dies
die Herren: Stadtverordneter und Vizepräsident des „Budai
Darlada“ Dr. Baranszky, Dr. Schuler, Dr. Vecsey,
Sternat, Pilat, Kraus,
Dr. Baranszky entbot den Wiener Gästen namens der
Stadt Budapest und des Landessängerbundes den Willkommengruß und versicherte, daß die Budapester alles daran
setzen werden, damit die Wiener sich heimisch und wohl fühlen
und von ihrem ungarischen Ausflug befriedigt heimkehren.
Dr. Krükl erwiderte mit folgenden Worten: „Wir
haben schon zu viel von der Liebenswürdigkeit und Gastfreundschaft der Ungarn gehört, als daß wir uns über diesen
freundlichen Empfang wundern würden. Daß Sie aber so
liebenswürdig sein werden, uns von Budapest her entgegenzufahren und uns an den Pforten Ungarns bereits begrüßen,
das übertrifft alle unsere Erwartungen. Sie scheinen durch
Ihre Begrüßung zu sagen: „Kommt herein in unser Land,
lernet Lans und Volk von Ungarn kennen; wir bieten euch das
Beste, was wir haben, ein warmes, gastfreundschaftliches Herz.“
Nun wohlan, wir nehmen dies freudigen Herzens an. Auch
wir bringen Ihnen herzliche Grüße zum Empfang dar. Sie
kommen aus derselben Quelle, aus einem warmen, gleichfühlenden Herzen und Ihre Grüße vereinigen sich mit unseren
Liedergrüßen zu erquickendem Labsal, das köstlich mundet und
unsere Adern durchglüht wie feuriger Ungarwein. Ihre Grüße
sind uns von freudiger Vorbedeutung. Wir werden bei Ihnen
seines großen Dicht.. 9 werden dem Wore
eines große. Sichter Petöfi, der da sagt: „Brechen muß das
Herz vor Freude oder Leid, so beschaffen ist des Ungarn
Fröhlichkeit.“ Mit froher Ahnung, Freunde, ziehen wir ein,
und bringen dar zum Gruß das Lied des Wiener Männergesangvereines.“
Jelfy, Kery=Hickl. | not Relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19200217_article_135 | de | 1920-02-17T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Aufnahme finden österreichische Staatsangehörige männlichen Geschlechtes, die sich mit Manneswort zur demokratischen Republik Oesterreich bekennen. Zivilpersonen,
die österreichische Staatsbürger geworden sind, ohne das
Heimatsrecht in einer Gemeinde erworben zu haben, die
im Staatsvertrage von St. Germain Oesterreich zugesprochen wurde, sind mit dem Tage der Verlautbarung
des Staatsvertrages nicht mehr als österreichische Staatsbürger anzusehen und kommen für die Aufnahme in das
neue Heer nicht in Betracht. Wegen solcher Personen, die
wegen ihrer politischen Betätigung nicht in die Heimat zurückkehren können, behält sich das Staatsamt für Heerwesen vor, seinerzeit an das Staatsamt für Inneres wegen Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft
heranzutreten. Ferners wird gefordert: Volle geistige und
körperliche Eignung, nicht uberschrittenes 40. Lebensjahr, Kenntnis der deutschen Sprache in Wort und
Schrift, Volksschulbildung, bei Anmeldung zu Spezialtruppen darüber hinausgehende Fachausbildung und bei
Minderjährigen die Zustimmung des Vaters oder Vormundes. Ausgeschlossen von der Aufnahme ist, wer weder Wahlrecht noch Wählbarkeit in die Nationalversammlung besitzt, ferners wer strafweise oder wegen unbehebbarer Dienstuntauglichkeit aus dem Heere entlassen wurde.
Im besonderen wird gefordert: Eine dreijährige, anrechnungssähige Dienstleistung im Heere der österr.=ung.
Monarchie und österreichischen Volkswehr. Kriegsjahre
zählen hiebei doppelt. | relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19110124_article_182 | de | 1911-01-24T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | (Heimkehr eines Amerikafahrers.) Der 34jährige Alfred
Groß fühlte in den letzten Tagen des vergangenen Jahres
eine unbezwingliche Sehnsucht, sich einmal Amerika anzusehen.
Am Sylvestertage schiffte er sich auch in Hamburg auf dem
Dampfer „Blücher“ ein. Die Reiselust findet ihre Erklärung
darin, daß gegen ihn bei der Wiener Behörde eine Reihe von
Strafanzeigen wegen Wuchers und Veruntreuung eingelaufen
waren. Um dieselbe Zeit, da er schon von den Wellen des
Ozeans in trügerische Sicherheit gewiegt wurde, erstattete
eine gegenwärtig in Wolfpassing (Oberösterreich) wohnende
Arztensgattin die Anzeige, daß ihr Groß 3000 Kronen auf
Grund eines Wechsels entlockt habe, auf dem die Unterschrift
eines Aristokraten gefälscht war. Das Dampfschiff, das Groß
benützte, fuhr wohl schnell, noch schneller aber waren die Kabeldepeschen, die das Schiff überholten und bewirkten, daß Groß
als lästiger Einwanderer behandelt und deportiert wurde.
Jetzt muß er auf dem Dampfer „Batavia“ die unfreiwillige | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390824_article_93 | de | 1939-08-24T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Tausende von Volksgenossen haben in diesem Jahr zum
erstenmal ein ihnen bisher unbekanntes Stück ihres Großdeutschen Vaterlandes kennengelernt, eine Landschaft, von der sie
vielleicht bisher nur eine leere Vorstellung hatten. Die Fahrten
mit „Kraft durch Freude“ haben die Menschen seelisch befreiter
und innerlich leichter gemacht. Sie haben in der Ferne alle
Schwere des Alltags und alle Sorgen von sich abgeworfen und
wieder leistungsfähige, frische Nerven bekommen. Alle Heimkehrer, die man hört, strahlen im großen Erlebnis ihrer Ferienreise. Sie alle bringen eine starke seelische Kraft mit zurück in
den Alltag, nicht zuletzt hervorgerufen durch das schöne Bewußtsein, daß jede Arbeit ihres Lohnes wert ist und daß auch
der einzelne in unserem herrlichen Großdeutschen Reich nicht
vergessen wird. Gerade diese neugewonnene Kraft gibt jedem
die richtige und so notwendige Einstellung zum Leben, das
früher nur ein Quälen war um das tägliche Brot. Nun macht
die Arbeit nach diesen ferienfrohen Tagen wieder Freude. Jetzt
geht es mit doppelter Kraft wieder an die Arbeit. Jetzt wird
nicht gerastet und darum auch nicht gerostet. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19110129_article_3757 | de | 1911-01-29T00:00:00Z | neue_freie_presse | sunder Humor. „Im Grächwald“ und „Marina im Tomm“
sind Dorfgeschichten besonderer Art, letzterer Erzählung aibt die
Gegenüberstellung des unduldsamen, allzu durstigen Pfarrers
und des milden, wackeren Kaplans einen bedeutsamen Hintergrund. Die Perle des Buches ist indes die Geschichte „Heimkehr“. Franz Escher kehrt nach fünfundzwanzig Jahren aus | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19110129_article_5029 | de | 1911-01-29T00:00:00Z | neue_freie_presse | Olga Aleksius selbst schob ihre Heimkehr immer
wieder hinaus. Sie graute sich vor der luxuriösen Villa.
Ihr grauste, wenn sie an die ernsten, forschenden Blicke
der Schwägerin dachte, die sie unbegreiflicherweise schonte.
Menschen, gleichgiltige und fremde, würden kommen und
indiskrete oder alberne Fragen stellen! Der Familie, der
Welt gehörte sie dort. Arnold kam mit seinen An¬ | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18991119_article_44 | de | 1899-11-19T00:00:00Z | neue_freie_presse | Elegisch klingt und klagt es schon aus den Titeln der
einzelnen Stücke. Es sind deren sieben, lauter Moll=Tonarten. Von Scheiden und Meiden singt der Dichter, von
Dulden, Entsagen, Verzichten. Gleich im ersten Gedicht,
„Der Abschied“, taucht das Bild einer Geliebten auf, von
der er lassen muß: „Leb' wohl, du heimatlicher Strand,
leb' wohl, o Mutter, leb' wohl, Maria, ich segle meinem Grab
entgegen. Mit solchen Empfindungen verließ dieser Bonaparte
sein Corsica. Das zweite Gedicht, „Die Entfernung“, wiederholt eigentlich das erste; es ist dieselbe Weise, um einen Ton
höher gesungen. Dann folgen „Heimkehr“, „Dorfkirchhof“.
(Nachbildung des bekannten englischen Musters), „Elegie“,
„An Lili“ — wie muß bei diesem Wort das Herz des alten
Olympiers gezuckt haben! Immer tiefer aber versinkt der
Odendichter in Schwermuth. Die Geliebte stirbt ihm:
Un beau jour la recut et la vit disparoftre!
Pour la perdre aussitöt. devais-jo la connoitrel | not Relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19200105_article_267 | de | 1920-01-05T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Freiherr Flavian v. Arnstein bin, der Sohn des
ungerechterweise Geächeten, welcher gewiß in
der Welt umherirrt und nie wieder in seine
Heimat und sein Stammschloz zurückkehren darf,
wenn ee nicht gelingt, seine völlige Schuldlosigkeit
zu beweisen und dem Kaiser Leopold über das
schändliche Treiben einer Intriganten=Clique,
welche sich am Wiener Hofe breit macht, die
Augen zu öffnen½ — Bei der Nennuag des
Namenz Arnstein war die Ur=Ahne zusammengezuckt. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19000423_article_228 | de | 1900-04-23T00:00:00Z | neue_freie_presse | säule. Zugleich aber fiel das Barometer, und schon in den frühen
Vermittagsstunden zeigten sich am Firmament die Vorboten eines
nahenden Unwetters. Das mag auch der Grund gewesen sein,
warum die Stadt und ihre nächste Umgebung gestern so
überfüllt von Spaziergängern waren, die es offenbar nicht
gewagt hatten, sich weit weg vom Hanse zu entfernen. Um 1 Uhr
begannen die ersten Tropfen zu fallen, und nach 2 Uhr ging bei
heftigem Blitz und Donner ein Gewitterregen nieder, der ungefähr
eine halbe Stunde währte. Dann aber heiterte sich der Himmel
auf. Die erschlaffende elektrische Spannung der Atmosphäre war
gewichen, der Staub hatte sich gelegt, und doppelt frisch schien das
Grün der jungen Vegetation zu leuchten. Die Ringstraße, der
Stadtpark, vornehmlich aber der Prater konnten die Menschenmassen nicht fassen, alle Restanrationen und VergnügungsEtablissements waren bis auf das letzte Plätzchen besetzt.
In der Hauptallee des Praters entwickelte sich ein
Wagencorso, als ob gestern in der Freudenau das
Derby zur Entscheidung gelangt wäre, und auf dem Turfplatz selbst war ein Drängen und Schieben, wie es auf der
Rennbahn nicht allzu oft beobachtet werden kann. Der Abend
brachte die Rückwanderung der Massen. Die Stadtbahn und alle
öffentlichen Verkehrsmittel wurden gestürmt. Nach dem schören
Tage strömte Alles in die Theater, in den Circus und in die
Restaurants, wo man oft längere Zeit warten mußte, um
an der Ecke eines Tisches in drangvoll fürchterlicher Enge sein
Nachtmal verzehren zu können. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18990605_article_281 | de | 1899-06-05T00:00:00Z | neue_freie_presse | Petersburg, 4. Juni. Nowosti melden: Das in
Tiflis erscheinende armenische Blatt Mschak berichtet aus
Eriwan, daß 200 armenische Auswanderer
aus der Türkei, welche von der russischen Regierung in
ihre Heimat abgeschoben werden sollten, die Grenze
nicht passiren konnten und nach Igdyr zurückkehren
mußten, da die türkische Grenzpolizei die Auswanderer
nicht über die Grenze ziehen ließ. Der LandesChef im Kaukasus, Fürst Galitzyn, gab den Befehl, die
Armenier zunächst im Gouvernement Eriwan zu belassen | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390211_article_597 | de | 1939-02-11T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Drei Menschen, zwei Männer und eine Frau, kämpfen um ein Kind.
Der eine Mann ist der wirkliche Vater, der, nach jahrelanger Verschollenheit totgesagt, die Rechte auf sein Kind geltend macht. Der
andere ist der zweite Mann der Mutter, die nach ungücklicher erster
Ehe an der Seite eines Künstlers und Menschen Ruhe und ein neues
Glück gefunden hat. Hat der totgeglaubte Heimkehrer ein Recht in die
Geborgenheit eines sonnigen Familienlebens mit brutaler Hand zerstörend einzugreifen? Von seiner Frau trennt ihn eine unüberbruckbare Kluft, die er durch eigene Schuld aufgerissen hat; mit der Forderung nach seinem Kind verbindet sich vielleicht noch eine leise Hoffnung, auch die Frau wieder an sich zu ketten. Das Gesetz, dem Buchstaben nach ausgelegt, gibt dem Zurückgekehrten die Handhabe, sein
Recht in die Tat umzusetzen. Gefühl und Vernunft aber sind auf
Seiten der Mutter und des neuen Vaters. Vielfältig sind die Mittel,
mit denen auf beiden Seiten der erbitterte Kampf geführt wird, bis
zum Schluß doch menschliche Einsicht über Paragraphenweisheit einen
befreienden Sieg davonträgt. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19140408_article_647 | de | 1914-04-08T00:00:00Z | neue_freie_presse | reichisch=bosnischen Interessentenverband
Regierungsrat Dr. Kar. Patsch aus Sarajevo an der
Hand zahlreicher interessanter Lichtbilder die wirtschaftliche und
historische Entwicklung der Herzegowina, welche in beiden Beziehungen vielfach andere Wege gegangen ist wie Bosnien.
Die heutige Beschaffenheit des Landes übt naturgemäß bestimmenden Einfluß auf seine Bodenprodukte, den Viehstand
und nicht zuletzt auf die Wirtschaftslage der Bevölkerung aus.
Insbesondere in den im Sommer ausgetrockneten Karstniederungen, Poljen, gedeihen, begünstigt durch das sehr heiße
Klima, Wein, Tabak und Mais. Die Produktionsmöglichkeit
ist mit Rücksicht auf die Bevölkerungszahl eine sehr geringe;
die Landesregierung sucht im Rahmen eines großzügigen
Meliorisationsprogrammes durch Be= und Entwässerungsanlagen usw. die Produktion zu heben. Die Olivenzucht, in
antiker Zeit von großer Bedeutung, geriet später wieder in
Vergessenheit, wurde dann nach dem Beispiele Dalmatiens
vom Grundbesitz für kurze Zeit wieder aufgenommene,
um aber wieder vernachlässigt zu werden. Aehnliches Schicksal
hatten die Seidenraupenzucht und der Reisbau, letzterer aus
sanitären Gründen. Bei dieser Sachlage bieten die fruchtbaren
Niederungen für die relativ weniger rentable Viehzucht keinen
Platz; die Rindviehzahl ist daher in der Herzegowina sehr
gering, hauptsächlich werden die genügsamen Schafe und
Ziegen gehalten. Trotzdem kann der Wohlstand der Bevölkerung
seit der Okkupation als ein zunehmender bezeichnet werden,
wovon die enorme Bevölkerungszunahme seit dem Jahre 1878
zeugt, welche dann allerdings teilweise zur Auswanderung
nach Amerika zwang, nicht zum Vorteile des landwirtschaftlichen Betriebes, weil die Angehörigen des Auswanderers mit
relativ reichlichen Geldmitteln unterstützt werden, ihnen daher
der oft kärgliche Lohn der Bodenbearbeitung zu gering erscheint und auch die Zurückkehrenden, an viel bessere Verdienstmögsichkeiten gewöhnt, von der weniger rentablen Landwirtschaft nichts wissen wollen und lieber als Krämer und
Gastwirte ihre Existenz fortführen. In jüngster Zeit haben
sich diese Verhältnisse gebessert. Die Rückwanderer legen ihre in
Amerika erzielten Ersparnisse zumeist in Grund und Boden an,
wodurch die Preise außerordentlich in die Höhe getrieben
werden, was der Vortragende an einzelnen charakteristischen
Beispielen beleuchtete. Die geschilderte Entwicklung der Oberfläche des Landes sowie die Okkupation haben auch auf die
Besiedlungsverhältnisse Einfluß gehabt. Während die älteren
Ansiedlungen infolge der allgemeinen Unsicherheit im Schutze
der Gebirge und Wälder angelegt wurden, wovon noch heute | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19001020_article_379 | de | 1900-10-20T00:00:00Z | neue_freie_presse | Wien, 19. October. [Orig.=Ber.] (Entführung
einer Frau.) Bei dem Maschinenschlosser Joseph Bajoni
wohnte der Taglöhner Johann Dubek. Bajoni ging täglich um
6 Uhr Früh in die Arbeit und kehrte Abends nach Hause zurück.
Er wußte deßhalb nicht, was während des Tages daheim vorgehe
und daß Dubek mit der Zeit für seine Frau viel mehr als ein
Zimmerherr, nämlich ein intimer Freund geworden war. Als der
Ehemann endlich merkte, wie übel ihm Dubek mitspiele, kündigte
er ihm die Wohnung. Jetzt verließ die Frau ihren Mann und zog
zu Dubek, der mit ihr gemeinschaftlich ein Zimmer nahm. Auf
einen Brief Bajoni's, in welchem dieser ihr zuredete, daß sie
heimkehren möge, und ihr auch mit der Scheidung drohte, begab
sie sich wirklich reuig zu ihm zurück. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19221009_article_254 | de | 1922-10-09T00:00:00Z | neue_freie_presse | stehenden Konferenz zur Lösung der orientalischen Frage teilnehmen zu dürfen. Bulgarien wünscht dic
Autonomie Thraziens, damit alle in Thrazien
lebenden Nationalitäten in den Vollbesitz politischer Freiheit
gelangen und die nach Hunderttausenden zählenden thrazischen Flüchtlinge verschiedener Volksangehörigkeit, die auf
bulgarischem Staatsgebiet weilen, in ihre Heimat zurückkehren können. | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19140407_article_41 | de | 1914-04-07T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Die Regelung des Auswandererverkehres in
Oesterreich Zwischen der österreichischen Regierung einerseits und dem Norddeutschen Lloyd,
der Hapag, sowie der Austro=Amerikana anderseits ist ein Vertrag zustande gekommen, wonach die deutschen Gesellschaften ihre AustroAmerikana=Aktien einem österreichischen Banken
syndikat übergeben und auf die Option für weitere
Aktien von 4.6 Mill. Kronen verzichten. Die
Triester Auswandererquote wird von 4 auf
7 Prozent und in fünf Jahren auf 10 Prozent erhöht. Die Austro=Amerikana wird
Buchungsstelle für die Aufnahme von Aus
wanderern für alle Gesellschaften, die sich dem
Vertrage anschließen. Die deutschen Gesell
schaften unterwerfen sich der österreichischen
Kontrolle in deutschen Häfen innerhalb der
Grenzen des deutschen Auswanderungsgesetzes.
Die nord= und südamerikanischen Fahrpreise
können von den Gesellschaften zwischen einem
Maximum von 200 Kronen und einem Minimum von 125 Kronen beliebig festgestellt werden. Die Preise darüber oder darunter bedürfen der Genehmigung des Handelsministeriums. Militärpflichtige Rückwanderer sind zu
50 Kronen aus Amerika zu befördern. Die
Canada=Pacific=Bahn wird sich dem Uebereinkommen anschließen. | relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19210807_article_83 | de | 1921-08-07T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Geldunterstützungen für Heimkehrer.
Amtlich wird verlautbart: Ueber Beschluß
der Landeshilfsstelle Wien und
Niederösterreich für Kriegsgefangene können mittellose Heimkehrer, die
in Rußland, Sibirien und Turkestan
in Kriegsgefangenschaft waren und dadurch Einbuße an ihren Wohnungs= oder Geschäftseinrichtungen erlitten haben oder sonst in
arge Not und Existenzbedrängnis kamen, an die
Hilfsstelle um eine einmalige Geldunterstützung in der Höhe von 2000 bis
10.000 Kronen ansuchen. Die Bedinungen sind: Oesterreichische Staatsbürgerschaft,
tändiger Wohnsitz in Wien oder Niederosterreich
derzeit und vor dem Kriege. Heimatsberechtigte
genießen den Vorzug. | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391023_article_269 | de | 1939-10-23T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Million Einwohner rund 40.000 Blut und Freiheit für die
Heimkehr ins Reich geopfert hätten, so sei dies wohl ein Zeichen für die Härte, mit der der Kampf in Tirol=Vorarlberg
bis zum Sieg durchgestanden worden sei. In einem könnten
wir in unserem Gebirgsgau allerdings nur mit Neid auf die
Danziger blicken: daß es ihnen nämlich vergönnt gewesen sei,
mit der Waffe in der Hand für Führer und Volk einzutreten und das bedrohte deutsche Gebiet zu schützen. Angesichts dieses vorbildlichen Einsatzes im Nordosten des Reiches
fühlten wir im Süden uns ganz besonders angespornt, unsere
Aufgaben an der inneren Front im blinden Gehorsam
dem Führer gegenüber zu erfüllen. | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19150619_article_103 | de | 1915-06-19T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | In Tirano trafen nun lange Züge italieni
scher Rückwanderer ein, die sich teils zu ihren
Regimentern verfügen, teils nach ihrer Heimat
zurückkehren wollten. Dort, wo Italien und
Oesterreich mit der Schweiz zusammenstoßen, er
hob sich vor dem Albergo delle Tre Lingue ein
Grenzstein, der auf seinen drei Seiten die Na
men der drei Nachbarländer trug. Er wurde
in einer heißen Mainacht von italienischen Re
servisten umgestürzt. Militärisch blieb die Lage | relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19220209_article_112 | de | 1922-02-09T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Präsident Dr. N. B. Beck eröffnete die
Sitzung mit einer festlichen Ansprache, in der er
die Verdienste der Frau Brandström aufzählte,
die sich ein ehrendes Denkmal für alle Zeiten
gesetzt hat und der unvergänglichen
Dankbarkeit unseres Volkes sicher sein darf.
Diese edle Frau hatte sich zur Lebensaufgabe
gestellt, das Los der in Sibirien schmachtenden
österreichischen und deutschen Kriegsgefangenen
zu lindern. Wie sie diese ihre Mission erfüllt hat,
das laßzt sich in Worten kau# erzählen. Sie
wußte die Kranken und Siechen zu trösten, ihr
Los zu erleichtern, sie setzte es durch, daß
Sche#erverwundete, die sie herausgesucht hatte,
im Austauschwege in die Heimat zurückkehren
durften, ja selbst die Pforten des Kerkers sind
von ihr gesprengt worden. So folgte Segen allen | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391207_article_265 | de | 1939-12-07T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | fer empfangen und werden im Verlaufe ihres zweitägigen
Aufenthaltes Gelegenheit haben, die nähere und weitere Umgebung der Gauhauptstadt kennenzulernen. Durch verschiedene
Veranstaltungen ist auch dafür vorgesorgt, daß sie mit dem
Volkstum unserer Heimat in Fühlung kommen.
Siedlungsbauten für Südtiroler und Anlagen des Standschützenverbandes werden den Gästen in die Vorbereitungen
für die Heimkehr unserer Volksgenossen und in die besondere
Art, in der in unserem Gau der Wehrgeist gepflegt und damit
der wirkungsvollste Beitrag zur Stärkung der Inneren Front
geleistet wird, Einblick gewahren.
*
Ernennungen im Justizdienst. Der Führer hat den Oberlandesgerichtsrat Kolnberger in Innsbruck zum Landgerichtsdirektor und den Gerichtsassessor Dr. Elmar Paufler
in Innsbruck zum Landgerichtsrat beim Landgericht in Innsbruck ernannt. Der Reichsminister der Justiz hat den Amtsgerichtsrat Dr. Leopold Kornexl beim Amtsgericht in
Schruns als Landgerichtsrat an das Landgericht Feldkirch
versetzt. | relevant |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19220311_article_88 | de | 1922-03-11T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | am Samstag, den 28. Jänner, gab Frau von Unschuld
mir zu Ehren noch einen glänzenden Empfang, Rezeption heißen das die Amerikaner, wozu sie eigene gedruckte Einladungen ausgesandt hatte. In sinnreicher
Weise hatte Frau von Unschuld alles in Tiroler Farben
gehalten: der Tisch war rot und weiß gedeckt, rote und
weiße Nelken standen auf der Tafel, rot und weiß waren
die Zuckerln, rot und weiß das Gefrorene, rot und weiß
endlich das Kleid der Frau von Unschuld und ihrer Tochter Magdeleine. Diesev Empfang bei der Frau von
Unschuld hat die Familie von Unschuld und manchen der
Teilnehmer vor dem Tode gerettet. Die Familie von
Unschuld pflegt nämlich alle Samstage das große Lichtspieltheater zu besuchen. Da auf Samstag aber dieser
Empfang angesetzt war, besuchten wir das Lichtspieltheater am Freitag, und während wir am Samstag bei
der Tafel saßen, drückten die ungeheuren Schneemassen,
die Washington noch nie gesehen hatte, das Dach des
Lichtspieltheaters ein und das Ergebnis waren 112 Tote
und einige Hundert Schwerverletzte. Ich wurde daher
allgemein als Lebensretter gepriesen.
Von Washington fuhr ich zum Besuch meiner Geschwister nach Pennsylvanien. Meine zwei
dort lebenden Brüder Wastl und Felix waren vor 35
Jahren über das große Wasser gegangen, um sich in
Amerika eine neue Heimat zu suchen; und meine Schwester Marie ist vor 30 Jahren den Brüdern nachgézogen.
Daß die Freude des Wiedersehens nach 35 Jahren groß
war, können Sie sich vorstellen. Ich verbrachte bei meinem Bruder Wastl und dessen Familie, wo ich das Hauptquartier aufgeschlagen hatte, und wohin die anderen
Geschwister kamen, unvergeßliche Tage, in denen die
Erinnerung an unsere früheste Kindheit und Schulzeit
lebendig an unseren Augen vorüberzog.
Die ausgewanderten Zillertaler bei Prof. Dr. Kogler.
Bei dem Besuche bei meiner Schwester auf der Farm,
auf der sie haust, kamen auch alle ringsum angesiedelten
Zillertaler mit ihren Familien herbei, um mich
zu begrüßen. Es kamen die Geisler, Eberharter,
Kupfner, Fankhauser, Kammerlander, Eg
ger, Hochmut, Pircher und Flydel. Manche
waren mit mir in die Schule gegangen, andere waren
mir sonst aus der Jugendzeit bekannt, von wieder anim deren kannte ich die Eltern. Tief ergriffen drückten sie
mir die Hand und manche Augen wurden naß bei dem
Gedanken an unsere gemeinsame Heimat, denn ein stilles Heimweh schlummert noch immer in den Seelen
dieser Tiroler, und alle beneideten mich, daß ich das
Glück habe, wieder in die Heimat zurückkehren zu können.
Schweren Herzens nahm ich auch von diesen Landsleuten
und meinen Geschwistern Abschied, hatte ich doch das Bewußtsein, daß ich sie niemals mehr wiedersehen werde.
Die Familie meines vor 38 Jahren nach Amerika ausgewanderten und kürzlich verstorbenen Bruders Seppil
konnte ich leider nicht besuchen, weil sie im äußersten
Westen Amerikas, in Kalifornien, wohnt. Dorthin hätte
ich noch fünf Tage und fünf Nächte fahren müssen, wozu
mir die Zeit und auch das Geld fehlte. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp18990921_article_3388 | de | 1899-09-21T00:00:00Z | neue_freie_presse | Weißmaier schon sehr matt fühlte, beschloß er, unter einem kleinen
Felsvorsprunge zu übernachten. Der Führer Hochbrugger
blieb bei ihm, während der Führer Hacksteiner nach der Alpe
Inner=Gschlöß gehen sollte, um Proviant zu holen. Nachdem er
eine kurze Strecke gegangen war, konnte er in Folge des heftigen
Sturmes nicht mehr weiter und kehrte zurück. Die drei Männer
richteten sich nun, so gut es möglich war, zum Uebernachten ein.
Sie schlossen sich eng aneinander und breiteten dann die Mäntel
über sich. Es war eine ungemein stürmische kalte Nacht. Gleichwol
haben sie, wie Hacksteiner berichtet, sogar geschlafen. Am nächsten
Morgen sahen sie mit Entsetzen gewaltige Schneemassen vor sich
liegen. Es wurde nun beschlossen, daß Hacksteiner aus InnerGschlöß Hilfe hole, der andere Führer aber bei Weißmaier, der
sehr unwohl war und nicht weiter konnte, verbleibe. Unter unsäglichen Anstreugungen kam auch Hacksteiner endlich nach sechs
Stunden in der sonst in Einer Stunde erreichbaren Alpe InnerGschlöß an. Wiederholt meinte er unterwegs, er müsse liegen
bleiben. Auf seine Meldung brachen sofort sechs Mann zur
Rettung auf. Als sie bei den zwei Zurückgebliebenen ankamen, war jedoch Weißmaier bereits verschieden und Hochbrugger dem Verscheiden nahe. Etwa vierzig Schritte schleppten
sie diesen noch mit sich. Da sie aber sahen, daß jede Hilfe
vergeblich und bei dem furchtbaren Unwetter ihr eigenes
Leben in Gefahr sei, ließen sie den nun vermeintlich bereits todten
Hochbrugger liegen und marschirten nach Inner=Gschlöß zurück,
um die Führer von Windisch=Matrei zu avisiren. Am nächsten
Tage zogen dann diese, mit anderen Männern verstärkt, im
Ganzen 18, aus, um die Leichen vom Villtragengletscher herabzuholen. Das Unwetter hielt noch in gleicher (Stärke an, und voll
banger Besorgniß warteten die Angehörigen der Theilnehmer der
Expedition auf deren Heimkehr. Weißmaier wunde gleich gefunden,
Hochbrugger erst nach längerem Suchen, da er, nachdem man ihn
als todt zurückgelassen hatte, noch 20 Schritte weiter gekrochen
war. Er lag vorwärts hingestreckt, im Gesichte ziemlich entstellt.
Weißmaier dagegen hatte einen ruhigen Gesichtsausdruck und scheint sehr
bald ruhig entschlafen zu sein. Beide waren leicht gekleidet gewesen.
Der Transport der Leichen vom Gletscher herab war ungemein schwierig;
dann wurden sie auf einen Wagen gelegt und nach WindischMatrei gebracht, wo der traurige Zug, von der Bewohnerschaft
erwartet, am 15. d. um 9¼ Uhr Nachts ankam. Die Leichen
wurden in die Leichencapelle gebracht. Am andern Tag wurden sie
eingesargt, und am 17. d. wurde Hochbrugger unter großer Theilnahme beerdigt. Bergführer trugen den todten Genossen zu seiner
letzten Ruhestätte. Die Leiche Weißmaier's blieb bis zu ihrer
Ueberführung nach Salzburg. Hacksteiner, der bei der unglücklichen | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19001006_article_410 | de | 1900-10-06T00:00:00Z | neue_freie_presse | man sich suchen läßt oder ob man sucht. Die Art des Abschlusses
hat leider im Auslande den Glauben erweckt, daß Deutschland
finanziell schwach sei. Darüber, daß Deutschland ein solches Anlehen spielend im Inlande hätte placiren können, besteht bei den Sachkennernkeinerlei Zweifel. Es beruht der Grund für die Bevorzugung der
amerikanischen Käufer allem Anscheine nach nur in der Rücksicht
auf die Schul=Meinung einzelner nervöser Leute, welche annahmen,
daß man auf diese Weise fremdes Geld ins Land bringen werde.
Diese Ansicht wird sich vermuthlich als irrig herausstellen; vielmehr wird in ziemlich kurzer Zeit der größte Theil der Anleihe nach
Deutschland wieder zurückwandern. Es sei dem, wie dem wolle, man
kann nicht mehr streiten, daß die dem Abschlusse folgenden, wesentlich
durch die Rücksicht auf die börsengesetzlichen Bestimmungen hervorgerusenen Umstände fast überall einen ungünstigen Eindruck
gemacht haben. Noch vor dem Abschlusse dieses verblüffenden Geschäftes entstand in der amerikanischen Presse ein großer Lärm
darüber, daß Deutschland sich die probahle costs of fitting out
the German Expedition (die vermuthlichen Kosten für die Ausrüstung der deutschen Expedition) in Amerika beschaffen werde.
Diese Artikel erhalten einen Schein von Begründung dadurch,
daß am 18. September die amerikanische Subscription allein
stattfand, während in Deutschland wegen der börsengesetzlichen Vorschriften die Einführung erst eine Woche später, am 26. September,
stattfinden konnte. Dadurch wurde allerdings in der ganzen Welt
der Eindruck hervorgerufen, daß man sich nach Amerika
habe wenden müssen, daß nur der von Amerika verschmähte
Theil der Anleihe im Inlande untergebracht werden sollte.
Daß der deutsche Curs jetzt bereits höher ist als der
amerikanische, und daß vom ersten Tage die Rückwanderung der
Anleihe begonnen hat, kann an diesem Eindrucke leider nichts
mehr ändern. Die durch die Bestimmungen der Börse=Ordnung
bedingte Art der Abwicklung machte den Eindruck, als ob Deutschland seine Mittel für erschöpft ausehe. Sie stempelte das Geschäft
nicht nur zu einer politischen Niederlage. Wäre die Börse freier
gewesen, so hätte das nicht vorkommen dürfen. Herr v. Siemens
schließt seine Betrachtungen in der „Nation“ mit folgenden Bemerkungen: „Die Gegner der Börse verdanken
ihren Erfolg der geschickten Benützung des an sich
berechtigten moralischen Widerwillens gegen den Börsenschwindel.
Daß der nützliche Handel der gleichen Formen nicht entbehren kann,
ist ihnen gleichgiltig, denn die neue Erscheinung der Börse ist ihnen
antipathisch. Es erscheint ihnen im Interesse der Aufrechterhaltung
ihres politischen und socialen Einflusses unerwünscht, daß
Classen, welche bisher uuter ihrer Vormundschaft standen,
durch die Entwicklung der Neuzeit in die Lage gebracht
sind, der Allgemeinheit Dienste zu leisten, für welche
ihre eigenen wirthschaftlichen Kräfte niemals ausgereicht haben | not Relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391108_article_580 | de | 1939-11-08T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Danzig, 8. Nov. Auf der Danziger Werft lief jetzt das erste
auf der neuen Schräghelling der Werft erbaute Schiff von
Stapel. Zu der Feier hatten sich zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht eingefunden. Vizeadmiral von
Arnauld de la Perrié betonte die innige Verbundenheit, die
zwischen den Arbeitern der Danziger Werft und der Kriegsmarine besteht. Mit den besten Wünschen für eine gute Fahrt
übergab der Admiral das Schiff seinem Element.
Die „Danziger Werft“, die ebenso wie die übrigen Industriebetriebe Danzigs am 1. September mit der Heimkehr Danzigs
ins Reich eine Umstellung auf die Bedürfnisse der großdeutschen Heimat erfuhr und von einem ehemals internationalen
Unternehmen mit dem Namen „The International Chipbuilding and Engineering Co. Ltd.“ wirklich zu einer „Danziger
Werft“ wurde, kann ihrem Befreier Adolf Hitler und der großdeutschen Handelsflotte das von Stapel gelaufene Schiff als
Morgengabe zur Verfügung stellen. Es handelt sich um das
erste der beiden für Rechnung der nunmehr endgültig verschwundenen Gdingen=Amerika=Linie im jetzigen Gotenhafen
gebauten Frachtmotorschiffe von 6500 Tonnen. In wenigen
Wochen wird auch das Schwesterschiff zu Wasser gelassen werden. Beide bedeuten wertvollen Zuwachs für Großdeutschlands Handelsflotte. | not Relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391108_article_616 | de | 1939-11-08T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Auch nach dem Weltkriege hat das Deutschtum im Baltikum treu
zu seiner alten Kultur gestanden. Aus beispielhaftem Opfergeist bauten die Deutschen in Estland und Lettland ihr eigenes Schulwesen
auf, deutsche Theatervereine setzten mit Berufsschauspielern und
Laienkräften die ruhmvolle Tradition des deutschen Theaters in Riga
und Reval fort, die Herder=Gesellschaft begründete mit dem HerderInstitut in Riga eine private deutsche Hochschule. Diese Deutschen, die
heute ins Großdeutsche Reich übersiedeln, können mit ruhigem Gewissen und dem stolzen Bewußtsein endgültig heimkehren, zu allen
Zeiten treue und segensreiche Kulturarbeit im Sinne ihrer deutschen
Sendung geleistet zu haben, für die ihnen unsere gesamte völkische
Kultur Dank schuldet. Ihre Leistung ist aber darüber hinaus noch die
beste Gewähr für ihre große kulturbildende und kulturtragende Fähigkeit, die sie in ihrem neuen Lebens= und Wirkungskreis ganz besonders verantwortlich zu entwickeln haben werden. | relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19181127_article_86 | de | 1918-11-27T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | (Ein Heimkehrer aus Brioni erteilt Aus
kunft.) Zur Beruhigung vieler Familien, die
von ihren Angehörigen aus Brioni seit Wochen
keine Auskunft erhalten, können die Angaben des
Rechnungsunteroffiziers Franz Krippner
dienen, der vorgestern nach mannigfachen Abenteuern als Zivilist nach Wien gekommen ist, seiner
Meinung nach als Einziger der dort untergebrachten Truppen. Herr Krippner teilt mit, daß
auf Brioni etwa 800 Deutschösterreicher waren.
Es befanden sich bei den Soldaten auch vielfach
die Frauen und Kinder. Zu diesen 800 Personen
kamen noch aus Pola ungefähr 1200 Deutschösterreicher. Die ganze Gesellschaft ist am 8. d.
mit dem Dampfer „Semiramis“ von Brioni nach
Pola gefahren und wurde am 9. d. von dort nach
Venedig gebracht. Nach einer Vereinbarung mit
der jugoslawischen Regierung sollten die 2000
Personen über Oberitalien und die Schweiz in die
Heimat zurückkehren. Sie sollten nicht als
Kriegsgefangene betrachtet werden. Der
italienische Admiral versprach, daß die Heimbeförderung binnen vier Tagen erfolgen werde.
Nun scheint sich aber die italienische Regierung
eines anderen besonnen zu haben. Daß der
Transport in Venedig angekommen ist, konnte
Herr Krippner noch in Pola ermitteln. Seither
fehlt aber jede Nachricht. Bei ihrem Abgehen nach
Venedig waren alle wohlauf und gut ausgerüstet.
Herr Krippner ist bereit, Yehörigen in seiner
Wohnung, 21. Bezirk, Erzherzog Karlstraße 10,
täglich bis 10 Uhr vormittags Auskunft zu
erteilen. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19360801_article_1853 | de | 1936-08-01T00:00:00Z | neue_freie_presse | Serie der Urlauber rückt wieder ein. Mehr windverweht als
sonnverbrannt, um das schöne Zigeunergedicht Lenaus zu
variieren. Auf der Abfahrtseite der Bahnhöfe aber drängen
sich Bleichgesichter, begierig, ihrerseits das Wetterglück zu erproben. Die Rückkehrer haben schlechte Erfahrungen gemacht.
Während die in Wien Gebliebenen auf einer Insel der Unseligen schwitzten und verschmachteten, war es in den Bundesländern, in denen man sich nach Sonne und blauem Himmel
gesehnt hatte, kühl und regnerisch. Die Leidtragenden sind
jene Urlauber, die eine Wahrscheinlichkeitsrechnung angestellt
hatten und auf der Basis der Erfahrungen vergangener Jahre
steif und fest auf einen schönen Juli schworen. Solche Hoffnungen sind buchstäblich zu Wasser geworden. Ganz allgemein
erfährt man aus Tirol, aus Steiermark, sogar aus dem nach
allgemeiner Ansicht vom Wetter begünstigten Kärnten, daß
die Zahl der Regentage im Juli eine ungewöhnlich hohe war.
gibt bekanntlich außer den offiziellen auch inoffizielle
Wetterpropheten, die nicht immer so vorsichtig sind, wie die
gelehrten Herren in Amt und Würden und ein jeder die
Ueberzeugung haben, daß ihre Methode der Wettervoraussage
die einzig richtige ist. Jener Mann aber, der wirklich imstande
wäre, auf Wochen und Monate hinaus das Wetter richtig zu
prophezeien, hat sich noch nicht gefunden. Er wäre des Nobelpreises würdig, sogar des Friedensnobelpreises. Denn in den
Sommerfrischen geht es bekanntlich an Regentagen, namentlich wenn sie einander in ununterbrochener Reihe folgen, am
häuslichen Herd, der nicht einmal der eigene ist, recht
kriegerisch zu. Aber es wäre verfehlt, die Enttäuschung der
Heimkehrer mit billiger Ironie zu belächeln. Es ist ein erhebliches Quantum an Lebensfreude durch die Ungunst des
Wetters vernichtet worden. Und gerade an diesem Artikel ist
gegenwärtig auf dem Weltmarkt keine übergroße Fülle vorhanden. Zu den enttäuschten Urlaubern stoßen übrigens alle
die Interessenten des Fremdenverkehres, die sich darüber beklagen, daß der Juli die auf ihn gesetzten Hoffnungen so
bitter enttäuscht hat. Man hört von abgesagten Quartierbestellungen, von verkürzten Aufenthalten. Viel redliche Mühe
und auch ein schönes Stück Geld ist verwendet worden, um
bedeutende Investitionen zu machen und den Sommergästen
einen möglichst komfortablen Ferienaufenthalt zu gewährleisten. Man kann nur hoffen, daß der August das gutmachen
wird, was der Juli gesündigt hat. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19110509_article_144 | de | 1911-05-09T00:00:00Z | neue_freie_presse | zweimal hintereinander geschieht dasselbe. Der König zieht
zweimal in die Ferne, kehrt zweimal zurück, und zweimal
wird sein Herz geprüft, zweimal gar erwacht seine grundlose Eifersucht, jetzt gegen Josef und jetzt gegen Soemus.
Am Ende des dritten Aktes wird der Zeiger zurückgeschoben auf die Minute, wo er am Ende des ersten
stand; der vierte Akt ist trotz des grundverschiedenen
äußeren Bildes eine Wiederholung des zweiten, und diese
beiden Akte bringen dieselbe Ueberraschung, die unerwartete Heimkehr des Königs. Erstaunlich ist die Kunst,
mit der sich der Dichter hier bestrebt, Gleiches dem
Gleichen unähnlich zu machen. Er entwickelt dabei eine
bretterfeste Gewandtheit, wie sie unseren Klassikern nicht
zu Gebote stand, wie sie sie auch nicht brauchten. Aber
alle Poesie, die höchste technische Fertigkeit und Findigkeit vermag die Wahrheit, daß a = a, nicht unwahr zu
machen. Herodes ändert sich nicht, indem er sich selber
abklatscht. Wie es in seinem Innern aussieht, hat der
erste Blutbefehl hinlänglich beurkundet, und wenn ihm
die Königin diesen ersten, sie zum „Ding“ erniedrigenden
Eingriff in ihre Menschenwürde verzeiht, warum nicht
den zweiten?
Befremdlich scheint es ohnehin, daß dieser tragischen
Heldin die Schwäche des Verzeihens anhaftet, ihr, die | not Relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19110607_article_380 | de | 1911-06-07T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | (Turistenunglück auf der Hohen Wand.)
Aus Wiener=Neustadt. 5. d. Mts., wird gemeldet:
Der 16jährige Handelspraktikant Richard Lefczuk
unternahm am Pfingstsonntaa mit zmei Galleaen eine
nnlug mu zwei Kullegen eine wanderer aus Amerika. Im ganzen waren mit
Partie auf die Hohe Wand, die er schon öfter be= vem Schiffe 427 Rückwanderer angekommen.
stiegen hatte. Aus Iusstieg wählten die drei iungen Der Kranfe murde mährend Ker .n.
verichrer: Gestern 9 Uhr vormittags ist der
Dampfer „Saxonia“ aus Neuyork hier eingetroffen. An Bord befand sich ein unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankter Rückden. Se Amerika. Im ganzen waren mit
stiegen hafte. Aus nieng wahrten dir vrei jungen
Turisten das Teuselsgrat, ein mit Null klassifizierier, sehr schwieriger Steig, der sich rechts neben dem
„Leiterl“ hinzieht. Ais sie zehn Meter weit geklettert
waren, glitt Lefczuk aus und stürzte in die Tiefe,
wo er bewußtlos liegen blieb. Als seine beiden Kollegen das Unglück fahen, liefen sie aus Angst davon.
So blieb der Verunglückte liegen, bis ihn Wiener
Turisten fanden. Er hat schwere Verletzungen auf
der Stirn, den Bruch mehrerer Rippen und des
Nasenbeines erlitten. Die Turisten trugen den Verunglückten nach Stollhof. Sein Zustand ist lebensgefährlich. Das Ungtück ist darauf zurückzuführen,
daß Lesczuk bei dieser schwierigen Klettertur keine
Kletterschuhe benützte.
Der Krante wurde wahrend der Reise frank
und in einer Isolierkabine von den Schiffsärzten beobachtet. Ein anderer ist auf der Reise
nach 30stündiger Krankheit gestorben. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp18641207_article_1186 | de | 1864-12-07T00:00:00Z | neue_freie_presse | Napoleon.
[Spanisch.] Zu Barcelona spielt augenblicklich ein interessanter Proceß. Im Jahre 1845 verschwand auf geheimnißvolle Weise
ein jüngerer Sohn des Marquis von Fontanellas, eines der reichsten
Banquiers der erwähnten Stadt. Man vermuthete eine Entführung
durch Uebelthäter. Die Familie nahm die Sache sehr leicht und versäumte es, die gehörigen Nachforschungen anzustellen. Trotzdem setzte
der Marquis auf seinem Todtenbette den verschwundenen
Don Claudius, zum Universal=Erben ein. Im Jahre 1861 kehrte der
Verschollene, der mittlerweile in die Argentinische Republik hineingerathen.
war, nach Barcelona zurück, als er die Nachricht von dem Tode seines Baters erhalten hatte, und stellte sich seinem älteren Bruder Lambert vor, der
ihn wiedererkannte. Einem Schwiegersohne des verstorbenen Marquis kam diese Heimkehr ungelegen, der verlorene Sohn ward verhaftet, vor Gericht gestellt und als Betrüger zur Galeere verurthalk,
nachdem einer der zu seiner Vertheidigung bestellten Advocaten auf
mysteriöse Weise gestorben war. Jetzt ist ein neuer Vertheidiger aufgetreten, der Documente in Händen zu haben behauptet, aus weichen
er den Beweis führen will, daß der Verurtheilte wirklich der ist, für
welchen er sich ausgibt. Man sieht dem Ausgange des Processes u
großer Spannung entgegen. | not Relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19200313_article_65 | de | 1920-03-13T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | In einer Versammlung des Tiroler Ausschusses der Sibirier berichtete Oberleutnant Rippl Mitglied der Staatskommission für
Kriegsgefangenenangelegenheiten, in einem anregenden Vortrag
ausführlich über den Stand der Verhältnisse und Pläne, um un
sere Gefangenen möglichst rasch in die Heimat zu befördern.
Zu Beginn bemerkte der Vortragende daß wir Hoffnung haben
können in Bälde den ersten Teil der Gefangenen in der Heimat
zu begrüßen, womit er zwar nicht sagen wolle, daß in diesem
Jahre schon alle in die Heimat zurückkehren werden daß wir jedoch
froh sein müssen, so weit zu sein, daß der Abtransport in die Wege
geleitet und von der Staatskommission Vorsorge getroffen ist, in
jeder Hinsicht und mit ganzer Kraft den Abtransport zu fördern.
Nun besprach Oberleutnant Rippl kurz die Verhältnisse in Rußland, erwähnte daß sich diese wöchentlich ändern und von der politischen Situation abhängen. Jeder Plan der beschlossen wird.
muß, bevor er zur Durchführung gelang:, umgeändert werden.
Tatsache ist, daß von der Staatskommission alles geschieht was in
ihren Kräften steht. Das Los der Kriegsgefangenen hat sich seit
dem Vordringen der Bolschewisten nach Osten entschieden gebessert.
Die heutige Sowjetregierung steht dem Abtransport günstig gegenüber und auch die Behandlung ist eine entsprechend günstigere.
Ausnahmen gibt es freilich überall. Wern ich von Turkestan
absehe, so war eines der schlechtesten das in russischen Händen befindliche Lage von Nikolsk=Ussurisk. Nach dem Bericht vom 6. Jänner d. J., der uns vom Mitgliede der Schweizer Mission Dr. Montandon aus Wladiwostok zukam, hat sich die Lage der Gefangenen
in Nikolsk=Ussurisk aber bedeutend verbessert. Die Ursache liegt in
der Person des Militärkommandanten. Auch die Verhältnisse in
dem bekannt schlechten Lager von Tomsk haben sich seit zwei Monaten gebessert. | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19200313_article_68 | de | 1920-03-13T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Die Kriegsgefangenen in Turkestan sind schon über zwei Jahre
gänzlich von der Heimat abgeschnitten. Die Sowjetregierung Turkestans würde unsere Kriegsgefangenen sofort heimsenden wenn
ihre Forderung, die sie der Moskauer Regierung gestellt, daß sie
russische Arbeiter an Stelle der Gefangenen bekäme, erfüllt würde.
Die Verbindung mit Turkestan ist seit einem Monat über Moskau
hergestellt, so daß auch Post in zirka 2 Monaten hingelangen kann.
Gleichzeitig können wir auch darauf rechnen, daß wir auf den Abtransport entsprechenden Einfluß nehmen können. Nach Meinung
des Vortragenden dürften diese Gefangenen die Ersten sein, die
aus Sibirien in die Heimat zurückkehren. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp18991019_article_3270 | de | 1899-10-19T00:00:00Z | neue_freie_presse | Wien, 19. October.
Die Woche dürfte nicht vorübergehen, ohne daß auf
beiden Kriegstheatern des Kriegsschauplatzes in Süd=Afrika
entscheidende Ereignisse eintreten. An der Westgrenze vom
Transvaal ist die Capitulation von Mafeking wol nur eine
Frage von Tagen, ja vielleicht nur von Stunden. Die Boers
unter General Cronje haben am Montag nach vorhergegangener Verständigung, um den Frauen und Kindern
die Möglichkeit zu geben, die Stadt zu verlassen,
die Beschießung derselben aus schweren Geschützen eröffnet.
Die Engländer sollen die weiße Fahne aufgezogen haben,
worauf ein Parlamentär der Boers sich nach Mafeking
begab, aber unverrichteter Sache wieder heimkehren mußte.
Es scheint, daß in Mafeking zwei Parteien existiren, von
denen die eine capituliren und die andere den Widerstand
bis aufs Aeußerste fortsetzen will. Die Boers haben dann
die Beschießung wieder aufgenommen. Mittlerweile haben
die Boers auch die Wasserleitung von Roaigrond nach Mafeking abgeschnitten und diese Stadt durch Zerstörung der Eisenbahn= und Telegraphen=Linien, im Norden bei Lopatsi und
im Süden bei Taung, vollkommen isolirt, so daß die Capi
tulation von Mafeking, wenn nicht etwa ein Entsatzcorps
heranrückt, und von wo sollte ein solches kommen, kaum
mehr zweifelhaft ist. | not Relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19200422_article_237 | de | 1920-04-22T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | blieb ich denn bei Madame Dürand und ihrem
mageren Gatten Sulpice, der stets im Bajazzokostum einhergeht, aber sonst ein recht trauriges
Leben führt, weil er Magenkrämpfe hat und nach
dem Essen unbeschreibliche Qualen leidet. Das
Ehepaar Dürand hatte, als ich zu ihnen kam,
gerade kein anziehungskräftiges Schauobjekt.
Aber Monsieur Sulpice Dürand hatte, trotz
seiner Magenschmerzen, doch gute Ideen und
beschloß, aus mir „Melusine, die Meerjungfrau“
zu machen. Seit acht Jahren reisen wir nun in
der Welt herum, aber ich leide noch immer an
Heimweh. Ich weiß nicht, ob meine Mutter noch
lebt oder ob sie gestorben ist! Die Drohung der
schrecklichen Menschen im Hexenschloß hielt mich
bisher zurück, wenn mich die Sehnsucht übermannte und ich in meine Heimat zurückkehren
wollte. Auch fürchte ich, daß mein Anton bereits
mit einer anderen verheiratet ist!“ | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390809_article_70 | de | 1939-08-09T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Um die rotspanischen Flüchtlinge in französischen Konzentrationslagern kreisen zur Zeit allerhand Gerüchte, die durch
die kürzliche Meuterei im Flüchtlingslager von Arras eine
teilweise Bestätigung erfahren haben. Es ist nämlich festgestellt
worden, daß trotz der verbesserten Isolierung der Lager die
französischen Kommunisten immer noch Wege finden, um die
spanischen Kommunisten in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dabei
werden zwei Ziele verfolgt, einerseits bestärkt man die Abneigung der Flüchtlinge, nach Spanien zurückzukehren durch
die Behauptung, Franco lasse alle Heimkehrer erschießen
und andererseits wird unter den Flüchtlingen für den Eintritt
in die französische Armee Stimmung gemacht.
Gleichzeitig propagieren die Roten in der französischen
Oeffentlichkeit die Auffassung, das gastliche Frankreich müsse
die „rotspanischen Gäste“ freilassen, vor allem schon deshalb,
weil Verpflegung und Unterbringung in den Lagern men¬ | relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19110304_article_117 | de | 1911-03-04T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Baron Paterno galt als flotter Offizier und war allgemein als durchaus korrekter und tadelloser Kavalier bekannt.
Vor mehreren Jahren hat jedoch sein Charakter eine unheilvolle Veränderung erfahren. Der Offizier hatte einen
Urlaubsmonat in Monte Carlo verbracht, wo er — zu
seinem Unglück! — mit Glück spielte. Er gewann eine ganz
außerordentlich hohe Summe, die ihn in die Lage versetzte,
nach seiner Heimkehr auf großem Fuße zu leben. Das Geld
war bald vertan, aber Baron Paterno glaubte, das Mittel zu
kennen, sich wieder ein Vermögen zuzuführen. Er fuhr einfach
nach Monte Carlo und — verlor nicht nur die letzten Reste
seines Vermögens, sondern auch noch große Summen, die er
sich ausgeliehen hatte. | not Relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19200809_article_109 | de | 1920-08-09T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | svrache ein, in der er dagegen protestierte, daß
die polnischen Staatsangehörigen bei der gegenwärtigen Situation in ihre Heimat zurückkehren
sollen. Er richtete an die polnische Gesandtschaft
in Wien den dringenden Appell, ihren Staatsangehörigen mehr Schutz angedeihen zu lassen und
hoffe, daß die Wiener Regierung die Verordnung
gegen die polnischen Staatsangehörigen zurückziehen werde. Nachdem mehrere Redner gesprochen hatten, wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: „Die versammelten pol
nischen Staatsbürger stellen fest, daß die von den
Verwaltungsorganen Deutschösterreichs gegen
alle polnischen Staatsbürger ohne gerechten Unterschied geübte Ausweisungspraxis
ebenso gegen die in Oesterreich selbst geltenden
Gesetze, wie auch gegen die durch Oesterreich im
St. Germainer Vertrage eingegangenen Verpflichtungen verstößt. Die Versammlung
erwartet, daß ihr Appell an die Gerechtigkeit und Loyalität der Behörden volles
Verständnis finden und die Abänderung der bisher gegen polnische Staatsbürger angewendete
Auswanderungspraxis herbeiführen wird.“ | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19110422_article_65 | de | 1911-04-22T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | und Streit mit bösen Worten, ganz unfaßbar und ganz unausstehlich. Das Haus wurde
uns zur Hölle, mir und ihr. Ich fürchtete
die Stunde, da ich heimkehren sollte. Ich
wurde verdrossen, mißmutig, leidenschaftlich und
ungerecht, wie sie. So ging es nicht weiter...
Da trafen wir eines Tages auf der Straße
zusammen. Ganz zufällig, und gerade vor der
Tür unseres Anwalts. Wieder tauschten wir
einen Blick des stummen Einverständnisses —
und wir traten beide in das Haus. Beide waren
wir entschlossen, uns scheiden zu lassen. Das
Leben war für uns auf diese Weise nicht mehr
zu ertragen. Es galt die Fessel zu brechen,
die uns beide unglücklich machte. Zum Glück
wohnte der Anwalt drei Treppen hoch. Die erste
Etage war rasch erstiegen ... die zweite hinauf ging es schon langsamer, und die dritte
erklommen wir bereits mit zögerndem Schritt.
Wir waren oben nicht ganz angelangt, da
hatte sich deine Mutter schon in meinen Arm
genestelt und verbarg ihr Gesicht schluchzend
an meinem neuen überrock. Ich ließ sie gewähren und legte nur den Arm zärtlich um
ihre Schultern, kein Wort sprachen wir dabei... Was wäre da auch zu sagen gewesen?
Wie hätten wir unsere Empfindungen in diesem
Augenblick in Worte fassen können? Wir hatten
einander doch lieb! Und hätten uns doch beinahe zu Tode gequält. — Sollten wir nun
einander verzeihen? Nochmals den Streit beginnen, wer im Rechte, wer im Unrechte war? | not Relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19390830_article_466 | de | 1939-08-30T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Graz, 29. August.
Mitten in der Nacht schreckte Frau Anna
aus dem Schlaf auf und. machte die ärgerliche
Entdeckung, daß ihr Göttergatte noch immer nicht
aus dem Wirtshaus heimgefunden hatte. Voll
Zorn zog sie einen Schlafrock an, verließ die
Wohnung und faßte vor dem Haustor Posten,
um dem Heimkehrer gleich einen entsprechenden
Empfang bereiten zu können. Während sie so
dortstand, wurde sie von Frau Amalie entdeckt,
die gleich Lunte roch und zwei Freundinnen
weckte, um mit ihnen gemeinsam Augenzeugen
der ehelichen Auseinandersetzung zu sein¬ | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19181115_article_356 | de | 1918-11-15T00:00:00Z | neue_freie_presse | größer. Beim Friseur ist der Gehilfe wieder da. Er und sein
Platzhalter messen sich mit ungewissen und gemischten Gefühlen.
Wer wird im Konkurrenzkampf Steger werden?. Der AlteNeue, der jahrelang für uns alle im Felde stand, oder der
Neue=Alte, der inzwischen die Eigenheiten und Sonderwünsche
der Kundschaft besser in sich aufgenommen hat als der andere
mit dem durch Dringlicheres und Wichtigeres beschwerten Gedächtnis. Beim Schuster, beim Schneider und bei allen anderen
Gewerbetreibenden ist das Menschenmaterial, wie der nicht
sonderlich sympathische Ausdruck lautet, schon weit reichlicher
vorhanden als die Rohstoffe. Mit mangelnder Arbeitskraft läßt
sich kein ungeduldiger Kunde mehr vertrösten. Auf den Straßenbahnwagen wird die Zahl der Motorführer täglich größer und
selbst ein männlicher Kondukteur hat keinen Seltenheitswert
mehr. Das sind die Leute, von denen das erquialiche Wort
Heimgekehrt meldet. Weniger erfreulich ist sein Korrelat: Entlassen. Die Rückkehrer wollen auf ihre Plätze, die während ihrer
Abwesenheit ganz Junge und ganz Alte einnahmen, und dann
die Frauen und die Mädchen, die so vielfach Männerarbeit verrichten mußten. Mit der schwungvollen Phrase des Dankes ist
ihnen, denen jetzt die Aussicht auf das Straßenpflaster winkt,
blutwenig gedient. Die Phrase ist das einzige Ding, das beinahe noch mehr entwertet ist als die Banknote. Es werden allerdings neue Phrasen kommen. Deswegen braucht niemandem
bange zu sein. Allerdings auch neue Banknoten. Aber mit den
alten Phrasen findet man bekanntlich nirgends das Auslangen. Auch dort nicht, wo es sich um die weiblichen Hilfskräfte
im weitesten Sinn des Wortes handelt. Deswegen, weil man
von ihnen keine Gewalttätigkeiten, leine Zusammenrottungen
und keinen Umsturz zu erwarten hat, darf die neue Zeit und
die neue Gesellschaftsordnung über sie nicht erbarmungslos zur
Tagesordnung übergehen. | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19001205_article_104 | de | 1900-12-05T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | (Empfindlicher Verlust.) Die „B. N.“
melden: Wie freute sich der Maler Andrä Cincelli
von Pozza im Fassathale, als er am 26. October
von Kardaun über Welschnofen und den Karerpass
in seine Heimat gieng, um seiner Familie als er
sparten Verdienst den Betrag von 200 Kronen überbringen zu können, womit dieselbe der Sorge über
den Winter enthoben gewesen wäre. Frohgemuth
zog er seines Weges, bemerkte jedoch am 27. October morgens, auf dem Karerpasse angelangt, dass
ihm das gesammte, in einem Briefcouvert verwahrte Geld abhanden geko nmen. Das Couvert
war weiß und trug die Adresse: „Andreas Cincelli,
Maler in Unterpremstätten bei Graz. Man kann
sich die Trauer des armen Teufels und seiner Familie denken, als er bei der Heimkehr ihr den Verlust des Geldes mittheilte. Wo bleibt auch in
desem Falle der ehrliche Finder? Es muss doch
sehr viele Leute mit weitem Gewissen geben, die es
über sich bringen, solche Sparkreuzer eines armen
Mannes für sich zu behalten. | not Relevant |
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19390818_article_128 | de | 1939-08-18T00:00:00Z | illustrierte_kronen_zeitung | Der Stellvertreter des Führers, Rudolf
Heß, besichtigte das Rückwandererheim der AO
der NSDAP in Prien am Chiemsee, in dem
mehrere hundert Auslandsdeutsche aus aller
Welt untergebracht sind. Er richtete anschließend
einige Worte an die versammelten Auslandsdeutschen, wobei er betonte, daß er als ehemaliger Auslandsdeutscher der Arbeit der AO
sein besonderes Interesse entgegenbringe. Die
Heimkehrer aus aller Welt könnten sicher sein,
daß Großdeutschland für sie sorgen
werde. Großdeutschland könne alle Deutschen
brauchen und habe für sie alle Möglichkeiten der
Betätigung. Sie könnten die Gewißheit in sich
tragen, daß ihre Kinder und Kindeskinder endgültig dem Deutschtum erhalten bleiben und
nicht aufgingen in fremdem Volkstum.
Generalfeldmarschall Göring — Schirmherr der deutschen Ostmesse
Generalfeldmarschall Göring hat auch in
diesem Jahre wieder die Schirmherrschaft über die
Deutsche Ostmesse, die in Königsberg vom 20.
bis 23. August stattfindet, übernommen. | relevant |
|
neue_freie_presse_nfp19000926_article_33 | de | 1900-09-26T00:00:00Z | neue_freie_presse | sie doch der Welt und vornehmlich ihren „Freunden“ den
Franzosen, einen Begriff ihrer Bedeutung verschaffen. DieReden der Herren Herold und Podlipny sind doch nicht
wirksam genug; in den Köpfen der Franzosen herrscht
noch immer eine geographische und ethnographische bedenkliche Verwirrung, man hat zwar an Stelle des zweideutigen Bohème in politischen Kreisen bereits „les Tchéques“
adoptirt, aber immer stößt man auf eine bedauerliche
Unkenntniß bei den Franzosen, die gelegentlich Czechen
mit Ungarn und Croaten verwechseln. Daß die Franzosen
den Begriffsunterschied zwischen dem vieux Tchéque und dem
jeune Tchéque in Citaten von Reden und Zeitungen nicht
ersassen, versteht sich am Rande: Reisende, die von Paris
heimkehren, erzählen gar beweglich, wie die unglücklichen
Franzosen sie mit Fragen nach den unterscheidenden Merkmalen bestürmten und schließlich resignirt erklärten, dies
nicht begreifen zu können. Sie mögen sich trösten, ist ja
auch uns Näherstehenden, seit der Intimität der Jungrzechen mit den Feudalen und deutschen Clericalen, seit
ihrer Bekehrung zur Anbetung des böhmischen Staatsrechtes der Unterschied ganz unkenntlich geworden! Dem
Auslande gegenüber ist es auch ganz gleichgiltig, handelt
es sich doch vor Allem darum, die Welt für die Czechen
zu interessiren, ihr eine gute Meinung von czechischer
Cultur und czechischem Volksthum beizubringen, die | not Relevant |
|
innsbrucker_nachrichten_ibn19391014_article_1349 | de | 1939-10-14T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | „Aber, Frau Ebel, was reden Sie da nur immer von
Stimmung? Da sollten Sie mal meine Helga hören! Die
übt tapfer weiter. Wenn Vater auf Urlaub kommt, hat sie
neulich gesagt, lege ich ihm eine Mozartsonate hin, daß alles
so rauscht! Der soll Augen machen! Stimmung? Wenn unsere
Männer heimkehren, wollen sie doch keine Trauerweiden vorfinden! Immer Kopf hoch! Sehen Sie, deshalb
wäre es gut, wenn wir heute abends gemeinsam ins Theater
gingen. Es gibt ein lustiges Stück: „Salzburger Nockerln“. Das
bringt sie bestimmt auf andere Gedanken. Sie sind auf dem
besten Wege, Grillen zu fangen. Weg damit! Sie haben | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19221223_article_302 | de | 1922-12-23T00:00:00Z | neue_freie_presse | Die letzte Sitzung, die die Nationalversammlung vor
den Weihnachtsferien hielt, endete mit einem großen
Skandal. Der sozialistische Abgeordnete Propper sagte
unter anderm in seiner Rede, man kenne die Mörder Szogodys, Barczos und Czerwenkas, dennoch seien sie straflos
Rechten erhoben sich stürmische Zwischenrufe, als Propper
den im Auslande weilenden Arbeiterführer Garami in
Schutz nahm und auf einen Zwischenruf, warum Garami
nicht heimkehre, antwortete, er werde dies nicht tun, solange
der politische Kurs andauere, unter dem 10.000 unschuldige
Arbeiter von der Gegenrevolution ermordet worden seien.
Auf diese Worte erhebt sich ein ungeheurer Entrüstungssturm. „Sprechen Sie von den Opfern der Kommune!“ „Sie
verleumden den guten Ruf unseres Landes!“ Vizepräsident
Huszar erklärt, er sei gesetzlich verpflichtet, über den
Ruf der Nationalversammlung zu wachen. Er fordere daher
Propper auf, seine schweren Anschuldigungen zu konkretigeblieben. Sie seien nicht einmal verhaftet worden. Auf der | not Relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19191203_article_1084 | de | 1919-12-03T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | werden demnächst in die Heimat zurückkehren. Die Zivilinternierten aus Australien sollen sich
auf dem Wege nach Triest befinden. Ueber die in InJavan befindlichen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten liegt eine Liste vor. Der Rückkehr der
in Rumänien befindlichen Kriegsgefangenen steht nach
dernis entgegen.manischen Regierung kein Hin¬ | relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19000719_article_101 | de | 1900-07-19T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | Ueberfahrtsstelle der Kufsteinerstraße ein nicht ganz
harmloser Vorgang ab, der so recht geeignet erscheint, die unabweisbare Nothwendigkeit einer baldigen Regelung dieser gefahrvollen Passage vor
Augen zu führen. Nachdem ein halber Güterzug
und mehrere Locomotiven eine halbe Viertelstunde
rangiert hatten, glaubte der Schrankenwärter der
Ungeduld des zahlreich zu beiden Seiten der
Schranken wartenden Publicums entgegenkommen
zu müssen und öffnete dieselben noch vor der Durchfahrt des bereits hörbaren Nord=Süd=Exprefszuges.
Auf dem Bahnkörper angelangt, hörten die Passanten das Hornsignal des Bahnwärters und sahen
im nächsten Augenblick auch schon den Expresszug
in bedenklicher Nähe heransausen. Es entstand eine
gelinde Panik, die hart an den Schranken in einem
Menschenknäuel ihren Ausdruck fand. Beim Durchfahren des Zuges befanden sich noch einige Passanten innerhalb der Schranken. Ein Unglück hat
sich diesmal nicht ereignet, obs aber immer so
glimpflich abgeht, ist eine sehr bedenkliche Frage
(Verirrte Touristen.) Man schreibt aus
Berchtesgaden, 16. Juli: In der vergangenen
Nacht hörte die Sennerin der über Vorderbrand
gelegenen Scharitzkehlalpe einen Schuss. Am Morgen vernahm sie Hilferufe von den Wänden des
Hohen Göll her und sah nun mit Hilfe eines
Fernrohres zwei Herren, die mit einem rothen
Tuche zu winken schienen. Die Sennerin veranlasste sogleich, dass ein Hüterbub sich auf den Weg
nach Berchtesgaden machte, um den Vorfall bei der
dortigen Alpenvereinssection zu melden. Der Knabe
traf nachmittags in Berchtesgaden ein und um 7
Uhr marschierten drei Führer mit Seilen, Laternen,
Lebensmitteln und allem Nöthigen ausgerüstet, ab,
um nach den Betreffenden, offenbar Touristen, die
sich verstiegen haben, zu suchen. — Die Touristen
wurden noch in der Nacht glücklich zu Thal gebracht. Es waren ein Postbeamter und zwei Studenten aus München, die führerlos eine Tour auf
den Hohen Göll unternommen hatten und nun 2
Tage in den Wänden herumirrten. Ihre Kleider
waren stark zerrissen, verschiedene Effecten mussten
sie in der unwegsamen Felswildnis zurücklassen.
Außer den empfindlichen Qualen von Hunger und
Durst, die sie ertragen mussten, nahmen sie keinen
Schaden und konnten mit eigener Kraft die Rückwanderung antreten. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19110405_article_1338 | de | 1911-04-05T00:00:00Z | neue_freie_presse | und „Heimkehr“, die in getragenem Melos ruhig und ernst
dahinschreiten. Das „Lied des Steinklopfers“, der zwar verhungert, sich aber in seinen Delirien noch trotzig und pathetisch aufrichtet, weil er fürs Vaterland Steine klopfen, fürs
Vaterland verhungern darf, hätte vielleicht ebenso wie das
„Lied an meinen Sohn“ dramatischere Behandlung verlangt.
Richard Strauß, der am Klavier besonders wichtige harmonische Wendungen äußerst fein und unaufdringlich zu pointieren versteht, sah bei dem letztgenannten Liede mit fröhlichem Lächeln ein, daß er manchmal recht schwierige Klavierbegleitungen geschrieben hat. Das Publikum verlangte einzelne
Gesänge zur Wiederholung, applaudierte ihm längst Liebgewordenes, wie das „Wiegenlied“, „Traum durch die
Dämmerung“ und „Heimliche Aufforderung“, stürmisch. Ein
Abend. ehrenvoll für den Komponisten und seinen Sänger.
| not Relevant |
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innsbrucker_nachrichten_ibn19110124_article_86 | de | 1911-01-24T00:00:00Z | innsbrucker_nachrichten | die in Peking sind, um die Propaganda für
die Konstitution zu betreiben, heimkehren. Gegebenenfalls sollen sie zwangsweise heimgeführt
werden und falls sie nach Peking zurückkehren,
streng bestraft werden. Sollten in der Provinz
Meetings zu Gunsten einer baldigen Einberufung des Parlaments stattfinden, soll die Versammlung sofort auseinandergetrieben und die
Einberufer sollen bestraft werden. Infolge dieser
Ereignisse hat der Vizekönig der Mandschurei,
der während eines Monats dreimal um die
Einberufung der Nationalversammlung bat, dem
Regenten seine Demission überreicht. Die Volksvertreter, private Abgeordnete der Provinzen
und die nicht mit den Abgeordneten der beratenden Versammlung zu verwechseln sind, sind
aus Peking ausgewiesen worden. Besonders
scharf ging man gegen die Vertreter aus Mukden vor, die die stürmischsten sind. Bei der Abreise wurden die Vertreter von der Polizei eskortiert. Als der Zug sich in Bewegung setzte,
sprang ein Volksvertreter, der seinen Kollegen
ein Beispiel geben wollte, aus dem Zug, um
nach Peking zurückzukehren, fiel jedoch so unglücklich, daß er an den Folgen starb. Der Minister des Unterrichtswesens hat den Schülern
und Studenten streng verboten, an der Politik
oder an politischen Vereinen teilzunehmen. Infolge dieses Verbots ist in den Schulen von
Tien=Tsin ein Schülerstreik ausgebrochen, der
durch die Besetzung der Schulen durch Soldaten sehr verschärft wird. Prinz Tsching, der
erste Großrat, hat seine Demission, die nicht
angenommen worden ist, erneuert. Die Demission ist wiederum verweigert worden mit der
Begründung, daß Prinz Tsching seit 50 Jahren
an allen Staatsgeschäften Chinas teilgenommen
und 1900 das Reich gerettet hat; seine Erfahrung sei dem Vaterlande unentbehrlich. Chinesische Offiziere der mandschurischen Truppen
haben sich telegraphisch an den Kaiser gewendet
und eine schleunige Einberufung des Parlaments verlangt, widrigenfalls unter den Truppen ein ernster Aufstand auszubrechen drohe.
Die Offiziere erklären sich solidarisch mit dem
Volke. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19001023_article_54 | de | 1900-10-23T00:00:00Z | neue_freie_presse | Rockes einen großen Sieg errungen, die Aesthetik wird sich
daran gewöhnen, auf die malerische Schleppe zu verzichten,
und schließlich den sichtbaren Schuh in ihr Armamentarium
aufnehmen. Heikler ist das Problem des Sitzens. Das
Sitzen ist an und für sich nicht schön. Man weiß, welche
Kunststücke Maler und Bildhauer verwenden, um das Sitzen
zu maskiren und zu drapiren. Unser Schubert, unser Grillparzer, unser Raimund sitzen nicht schön. Die fast recht
winkelige Stellung der vier großen Gelenke, das
Hervortreten des Skelets schaffen dem darstellenden Künstler
fast unüberwindliche Schwierigkeiten, ähnlich der Ecklösung
an Monumentalbauten, welche bekanntlich auch regelmäßig
mißlingt. Freilich, einige griechische und römische Bildhauer
verstanden es, auch sitzenden Gestalten Größe und Anmuth
zu verleihen, aber das ist lange her. Noch peinlicher wirkt
eine sitzende Frau, wenn dem Sitze ein Rücken, eine Lehne
fehlt. Das ist das Unästhetische des weiblichen Radfahrens, das muß abgeschafft werden, sowol im Interesse
der Damen als auch jener Majorität, welche das
Nachsehen hat. Da nun das Sitzen physiologisch
wohlbegründet ist, da an dem Sportcostüm beileibe nichts
geändert werden darf, gebe man dem Damensattel eine
Lehne. Diese kann natürlich sehr leicht und beliebig gestaltet
sein, sie muß nur das Sitzen cachiren. Mit diesem einfachen
Mittel ist sowol den Gesetzen der Aesthetik wie dem Wohle
des weiblichen Geschlechtes, welches auf den Genuß des Radfahrens nicht verzichten darf, Genüge gethan. Der Sattel
mit Lehne wird das Unschickliche mit Einem Schlage beheben,
das heißt unsichtbar machen. Die Damen werden dem jungen
Frühling entgegeneilen und mit einem Strauße Schneeglöckchen heimkehren, sie werden im Sommer ganz Europa
durchqueren und schöne und große Eindrücke sammeln, sie
werden in mondscheinhellen Herbstnächten durch schlafende
Weiler fahren, lautlos über die Fahrwege gleiten und das
Pochen des eigenen Herzens vernehmen. Die ganze Poesie
dieses Stahlrosses wird ihnen zugute kommen und Niemand
wird mehr das Haupt schütteln, auch wenn er sie in
Rückenansicht gewahr wird. All Heil! Dr. A. K. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19110128_article_1140 | de | 1911-01-28T00:00:00Z | neue_freie_presse | Die Auswanderung über Fiume.
(Telegramm der „Neuen Freien Presse“.)
Fiume, 26. Januar. Nach der Statistik des Fiumaner
Hafenamtes haben im verflossenen Jahre 39.374 Auswanderer die Schiffe der Cunnard Line benützt. Von dieser
Zahl haben sich 1900 Auswanderer im Hafen von Triest
eingeschifft. Rückwanderer sind 1142 in Fiume und 3918
in Triest eingetroffen. Im Jahre 1909 haben bloß 36.823
Auswanderer über Fiume das Land verlassen, so daß sich die
Zahl der Auswanderer gesteigert hat. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19000927_article_361 | de | 1900-09-27T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Der Markt der Straße.] Der dumpfe Druck, der
während der heißen Sommermonate auf dem Straßenleben der
Stadt lastete, ist gewichen. Die allgemeine Heimkehr aus den
Sommerfrischen ist zum größten Theile bereits vollzogen, und
auf den Hauptstraßen der inneren Stadt entfaltet sich wieder
jene stark pulsirende Frequenz, welche den Beginn der Herbstsaison ankündigt. Mit dem Wiederaufleben des Verkehres ist
in die Straßen die winterlichk Kleinindustrie eingezoen.
Zur Sommerszeit, als die Straßen öde dalagen, hatte sie sich
ohne Aussicht auf Gewinn mißgestimmt zurückgezogen. Bei
einer Wanderung durch die Kärntnerstraße, Rothenthurmstraße,
über Graben oder Ringstraße sieht man jene typischen Figuren
wieder auftauchen, die mitten im lebhaftesten Straßenverkehre,
im größten Trubel der Passanten ihren fliegenden Verkaufsstand etablirt haben. Als Verkaufspult dient ihnen gewöhnlich
das Straßenpflaster oder blos die Handfläche. Einen dieser | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18720424_article_814 | de | 1872-04-24T00:00:00Z | neue_freie_presse | dieser Münzen speciell nach Baiern, mo sie allein noch genommen
wurden, eine Prämie erlangte. Das führte dazu, daß die baierische
Central=Staatskasse schon am 13. März d. J. die Annahme
einer größeren Summe in Oesterreichischer Währung ablehnte.
Ihr folgte einige Tage später der Handelsverein in München mit
dem Beschlusse, Zahlungen in solchen Münzen nicht anzunehmen,
und seither erging am 28. März eine Verordnung der baierischen
Regierung in gleichem Sinne. Das hindert nun freilich nicht,
daß die österreichisch=ungarischen Silberguldenstücke im inneren
Verkehre in Baiern weiter circuliren. Indeß wird der unter
solchen Umständen immerhin vorhandene beträchtliche Ueberschuß
entweder zu einer Umprägung von Seite Baierns oder, so weit
diese durch die in dem neuen deutschen Münzgesetze verfügte
Silbereinziehung beschränkt ist, zu einer wenigstens theilweisen
Rückwanderung der österreichisch=ungarischen Silberguldenstücke in
ihre Heimat führen. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19180112_article_564 | de | 1918-01-12T00:00:00Z | neue_freie_presse | Wien, 11. Jannar.
[Deutsch=ungarische Schiffahrts
konferenzen in Berlin.] Der Präsident der Pester
Ungarischen Kommerzialbank Geheimer Rat Leo Lanczy
hat in seiner Eigenschaft als Präsident der „Adria“, königlich
ungarischen Seeschiffahrtsgesellschaft, in Berlin mit Kenntnis
der ungarischen Regierung mit dem Generaldirektor der
Hamburg=Amerika=Linie Ballin und dem Generaldirektor
des Norddeutschen Lloyd Heinecke sowie unter Teilnahme
eines Vertreters der Austro=Americana Verhandlungen
gepflogen. Darüber erhalten wir aus Budapest folgende telegraphische Mitteilung: Die Konferenzen galten der Frage,
wie für die Zeit nach dem Wiedereintritte des Friedens eine
direkte Schiffahrtslinie zwischen Fiume und Amerika gesichert
werden könne. Die rechtzeitige Regelung hat um so größere Bedeutung, als zwischen Fiume und Nordamerika gegenwärtig
keine Schiffahrtslinie sichergestellt ist. Die neu zu errichtende
direkte Schiffahrtslinie soll zur Abwicklung des Auswanderer=,
Rückwanderer= und Warenverkehres zwischen Ungarn und
Amerika dienen. Auf den Auswandererverkehr wird weniger
Gewicht gelegt, da er in der Zeit nach dem Kriege, wie man
annimmi, nicht sehr groß sein wird. Viel wichtiger ist die
Abwicklung des Rückwandererverlehres, von dem man sick
überaus viel verspricht. Ebenso große Bedeutung kommt auch
dem zu erwartenden Warenverkehre zu. In den Berliner Besprechungen wurden vorerst in großen Zügen die Voraussetzungen festgelegt, unter denen eine Verhandlung in dieser
Frage mit der ungarischen Regieru.g möglich sein wird. Die
Aktion, welche mit der Gründung einer neuen Schiffahrtsgesellschaft unter Beteiligung der oben angeführten verhandelnden
Gesellschaften verbunden wäre, erweist sich als sehr schwierig,
hauptsächlich infolge des herischenden Mangels an Schiffsraum und der Hindernisse, die angenblicklich dem Bau neuer | relevant |
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neue_freie_presse_nfp18641114_article_32 | de | 1864-11-14T00:00:00Z | neue_freie_presse | Menge Blumen im Treibhaus? Sie haben sie nicht gepflanzt und nicht
begossen, sie kennen einander nicht, und hier ihre Nelken, die gehören
Walpurga allein, und es war aber auch, als ob sie es gerade darauf
abgesehen hätten, zu ihrer Heimkehr alle aufzublüh'n, es waren fast
gar keine Knospen mehr da und auch diese wenigen streckten schon
rothe Zünglein heraus, und immer wieder roch Walpurga an ihren
Nelken und konnte sie gar nicht satt bekommen. Plötzlich lachte sie
in sich hinein, es fiel ihr eine alte Geschichte ein, die ihre Mutter ihr
in der Kindheit erzählt von der seligen Suse, die immer davon satt
wurde, wenn sie an einer Blume roch. Ja, aber die Meinigen werden
nicht davon satt, lächelte sie und ging hinein ins Haus. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19180606_article_255 | de | 1918-06-06T00:00:00Z | neue_freie_presse | kehrer bei der Einbruchsstation eine Labung und dann
s Geschenke des Roton Kreuzes Rauchmalerial, Ansichtskarten und sogenannte „Gesundmeldekarten“ verabreicht, welch
letztere der Heimkehrer bloß mit der Adresse versehen und zu
unierschreiben braucht, um seine Angehörigen von seiner Anst zu verständigen und über sein Befinden zu beruhigen.
Ferner erhält der Heimkehrer in den Soldatenheimen innerhalb
der Quarantänelager, die jeder zurückkehrende Soldat passieren
uß, einen ihm besonders willkommenen Gebrauchsgegenstand und abermals Rauchmaterial. In den Soldatenheimen
n Bibliotheken errichtet. die Bücher in allen Sprachen
ten. Auch Gesellschaftsspiele stehen den Heimkehrern zur
gung. Weiter wurde die Vorsorge getroffen, daß die
Hemkehrer in den Lagern die bekanntesten der in allen Teilen
Nonarchie erscheinenden Tagesblätter sich kaufen können.
Die Heimkehrer sind überaus erfreut, eine Zeltung vorzufinden, die zu ihnen in der Muttersprache spricht. Am dankharsten jedoch sind alle unsere Heimkehrer für die Verab¬ | relevant |
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neue_freie_presse_nfp18721106_article_423 | de | 1872-11-06T00:00:00Z | neue_freie_presse | Gerüchte haben wir längst gewarnt — dagegen hat ein
Consortium hiesiger und französischer Bankiers es für angemessen gehalten, eine halbe Million Pfund Sterling in
Sovereigns herüberzuschicken, um die Bank zu kräftigen,
respective um die Curse zu poussiren. Daß Letzteres der
eigentliche Zweck war, geht, abgesehen von anderen Thatsachen, die hier nicht weiter erwähnt werden sollen, schon
aus dem Umstande hervor, daß diese Operation als WechselOperation unmöglich einen Profit in Aussicht stellen konnte.
Um dies auf das billigste durchführen zu können, wurde
angeblich das Gold zwischen Silberbarren gepackt und die ganze
auf verschiedene Dampfer vertheilte Sendung als Silberfracht
herüber expedirt, welche bekanntlich geringere Kosten verursacht. Selbst die Assecuranz=Spesen wurden, wie es heißt,
vermieden, woraus allein schon ersichtlich ist, daß besagte
Operation nicht von älteren soliden oder, wenn man lieber
will, zopfigen Häusern, sondern von jüngerem Geflügel ins
Werk gesetzt wurde, das sich über die alte Geschäftsroutine
flott hinwegsetzt. Dies Alles nebenbei. Die Dampfer liefen
mit ihren kostbaren Cargos wohlbehalten in den Hafen von
Dover ein, und die Cargos selber erfüllten ihren Zweck vollständig, insofern sie theils mittelbar, theils unmittelbar der
Bank zugute kamen, diese der Nothwendigkeit einer weiteren
Disconto=Erhöhung enthoben und der Börse den Glauben
beibrachten, daß die Rückwanderung des Goldes nach hier
bereits begonnen habe. steben | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18970721_article_2102 | de | 1897-07-21T00:00:00Z | neue_freie_presse | Manche Geschöpfe, die wir jetzt im Wasser und auf dem
Lande sehen, haben wol in ihrer Ahnenreihe den größten biologischen Wechsel, den des Mediums, wiederholt durchgemacht, am
wahrscheinlichsten wird dies sogar bei den vollendetsten Landthieren,
den Arthropoden und Vertebraten. Ein auserlesenes Beispiel ist
hier der Wal, ein hochstehender Rückwanderer. Die Reihe läßt
sich vom Meere aufs Feste verfolgen, wo Säuger aus alten
Reptilien entstanden sind. Hier wurden die Haare, die der Wal
freilich fast wieder eingebüßt hat, erworben, der äußere Gehörgang, sowie die Erzeugung lebendiger Jungen. Die Reptilien
führen auf noch ältere Stegocephalen zurück. Von diesen stammt
vielleicht die Lunge, sowie die gröbere Gliederung der Extremitäten der Länge und Quere nach, so weit sie noch nicht wieder
verschwunden sind. Die Lunge stammt vielleicht sogar von noch
älteren Placodermen, Landthieren aus feuchtestem Klima her;
möglicherweise haben sie auch die erste Extremitätenstütze gegeben.
Hier wird der Weg allerdings dunkel. Nimmt man nun an, daß
die Wirbelthiere unter dem Einflusse des Landlebens aus höheren
Würmern entstanden sind, mit einer größeren Reihe von Kiemenspalten zu beiden Seiten, dann sind wir wieder im Wasser, und
zwar am Meere angelangt. Es ist aber weiter nicht ausgeschlossen,
daß jene Würmer, von denen aus die ersten Landthiere entstanden
sind, wiederum ihren Ursprung von terrestrischen Oligochäten, den
Wenigborstern oder Regenwürmern, genommen haben. Das rothe
Blut wenigstens ist wol auf feuchtem Ufersaume alter Binnengewässer erworben worden. Die parenchymatösen Plattwürmer,
als streng aquatile Vorfahren, entbehren noch der gesonderten Athemorgane und des geordneten Kreislaufes. Und damit wären wir
auf der untersten Stufe der Metazoen, der mehrzelligen Thiere angelangt, mit fortwährendem Wechsel des Luft= und Wassereinflusses,
welche wiederum auf die Protozoen, die Urthiere, hinweisen. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19001127_article_193 | de | 1900-11-27T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Raubaufall gegen einen Bankier.] Aus Mailand wird uns berichtet: In Genna wurde gestern der
Bankier Peloco bei der Heimkehr aus seinem Geschäftslocale
auf dem Treppenflur seiner Privatwohnung von zwei maskirten
Banditen, während ein dritter die Hausthür überwachte, angefallen,
und es wurden ihm ungeachtet seiner heftigen Gegenwehr 27,000
Lire in Rententitres und einige tausend Lire bar geraubt. Die
Verbrecher entkamen. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19000824_article_282 | de | 1900-08-24T00:00:00Z | neue_freie_presse | Bühne gewonnen.
* — Samstag den 1. September eröffnet das RaimundTcheater die neue Saison mit „Der Bauer als Millionär“;
in der Titelrolle tritt Herr Jules sein Engagement am
Raimund=Theater an. Die zweite Vorstellung, am Sonntag
den 2. September, bringt berits eine Première: „Kinder der
Bühne“, Lebensbild in fünf Aufzügen von Edgar Höger,
worin die neu engagirten Mitglieder Herr Eivenack in der
Rolle des Erik Storm, Herr Jules als Hans Overby,
Fräulein Metzl als Dora Werner debütiren. Am Sonntag,
Nachmittags (2. September), findet für den Arbeiter=Bildungsverein Rudolphsheim=Fünfhaus eine Arbeiter=Vorstellung statt.;
zur Aufführung gelangt „Lumpazivagabundus“; am Montag den
3., Abends, wird für den Unterstützungsfonds für im Dienste verunglückte Eisenbahn=Conducteure „Bruder Martin“ gegeben. Die
weiteren Vorstellungen bringen Wiederholungen älterer Stücke.
Fräulein Petri tritt zuerst am 5. in „Cyprienne“, sodann
am 7. September in „Fall Clémenceau“ auf. Für den 15. September ist die Première von „Der Schutzengel“ von Ernst
Gettke und Alexander Engel, mit Fräulein Betty
Stojan als Gast in der Titelrolle angesetzt. Betty Stojan,
welche bis Ende October ggastirt, wird außerdem noch in Karl
Costa's „Blitzmädel“ die Titelrolle geben. Ende November beginnt Signora Theresa Mariani, die junge italienische Rivalin der Duse, ein vorläufig nur auf sechs Abende vereinbartes Gastspiel. Theresa Mariani wird voraussichtlich mit
ihrem Ensemble in: „La Dame de chez Maxim“ von Feydeaux,
„Fedora“ von Sardou, „Francillon“ von Dumas, „Tragedie
del T'Anima“ von Bracco, „Locandiera“ von Goldoni auftreten.
Mitte Januar trifft Dr. Rudolph Tyrolt in Wien ein, für
dessen zweimonatliches Gastspiel das Raimund=Theater eine
Anzahl von Novitäten erworben hat. Ermete Novelli wird am
9. April mit einem neuen Repertoire in das Raimund=Theater
zurückkehren und unter Anderm auch den König Lear und
den Obersten in Sudermann's „Heimat“ spielen. Für den
Monat Juni und den halben Juli ist das Theater den
„Tegernseern“ überlassen, welche mit einem gut gegeschulten Ensemble und gewähltem Repertoire nach Wien
kommen werden. Von den neu engagirten Mitgliedern sind
die Herren Jules und Treumann bereits durch ihre
Engagements am Carl=Theater und Fräulein Ottilie Metzl
von ihrer Thätigkeit am Burgtheater bekannt. Ferner sind die
Herren Hans Homma vom Berliner Theater in Berlin und
Richard Eivenack vom Stadttheater in Lübeck neu engagirt.
— Als Novitäten außer den bereits genannten sind zu verzeichnen: „Corporal Stöhr“, Drama in drei Acten von
Philipp Langmann, mit Dr. Tyrolt als Gast; „Der
Frauenarzt“, Schwank in vier Acten von Arthur Pserhofer; „Vier Strolche“, Schwank in drei Acten von A.
Fuchs (Pseudonym); „Mit Angel und Netz“, Schwank in
drei Acten von Anton Czepelka; „Der Storch“, Wiener
Volksstück in drei Acten von Ernst Gettke und Alexander
Engel (mit Dr. Tyrolt als Gast); „Die Choristin“, Volksstück in drei Acten von Victor Léon; „Die Frau Tant“,
Posse mit Gesang in drei Acten von Dr. M. Brée; „Pötzhofer“, Schwank in drei Acten von Hans Olden (Wiener
Bearbeitung), „Der ehrliche Name“, Volksstück in drei Acten,
sund „Der häusliche Herd“, Volksstück in vier Acten von
August Neidhardt. Außerdem hat Karl Costa ein
neues Volksstück für das Raimund=Theater unter der Feder.
— Johann Brandl hat soeben die hinterlassene Operette
von Zeller fertiggestellt und arbeitet an einem neuen Buche:
„Der Dorfwahrsager, Operette in einem Acte von Max Waldstein. Die Operette „Le devin du village“ von Jean Jacques
Rousseau (1752) bildet den Mittelpunkt der Handlung. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19001219_article_443 | de | 1900-12-19T00:00:00Z | neue_freie_presse | in Kiel ein paar einfache Zimmer. Sein liebster Aufenthalt war
das Schiff. Er befehligte die „Gneisenau“ bereits als FregattenCapitän und sollte nach der Heimkehr der Fregatte
Ende März abgelöst werden, um ein Landcommando
zu übernehmen. Die 1879 vom Stapel gelaufene, als Kreuzerfregatte gebaute „Gneisenan“ diente seit 1891 als SchiffsjungenSchulschiff. Die chinesischen Wirren haben indirect den
Aufenthalt der Fregatte in der Malagabucht
verschuldet. Ursprünglich sollten die Schulschiffe in Folge der
Chinawirren keine Auslandsreisen unternehmen, um stets Ersatzmannschaften zur Verfügung zu haben. Als die Dinge in OstAsien eine weitere Verstärkung der Flotte unnöthig machten, erhielten alle Schulschiffe den Befehl, nach dem Mittelmeere zu
dampfen. Die „Gneisenan“ hatte im vergangenen Winter dasselbe
Reiseziel und hätte demnach in normalen Zeiten ihre diesjährigen
Kreuzfahrten in den westindisch=südamerikanischen Gewässern
unternommen. Bis in die letzten Jahre betheiligte sich die
„Gneisenau“ an den Herbstmanövern, obwol sie seit Langem nicht
den mindesten Gefechtswerth besaß. Ihre Geschwindigkeit war
gering, ihre Geschützaufstellung in der Breitseite unpraktisch. Sie
diente lediglich zum Markiren supponirter besserer Schiffstypen. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19001219_article_2779 | de | 1900-12-19T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Legationsrath v. Rosthorn.] Gestern Abends sind
der Legationsrath Dr. Arthur v. Rosthorn und Gemalin mit
dem Schnellzuge der Südbahn aus Meran, woselbst sie nach
ihrer am 12. d. erfolgten Heimkehr aus China geweilt hatten,
hier eingetroffen. In deren Gesellschaft befand sich auch der Vater
der Frau v. Rosthorn, Zahnarzt Dr. Pichler, welcher seiner
Tochter nach Triest entgegengefahren war. Im Südbahnhofe
wurde Herr v. Rosthorn und dessen Gemalin von zahlreichen hier
und in der Umgebung lebenden Verwandten begrüßt. Es war ein
überaus herzliches und freudiges Wiedersehen nach fünfjähriger
Trennung. Herr und Frau v. Rosthorn scheinen sich von dem
erschütternden Eindruck der Ereignisse in Peking, von den
Anstrengungen und Gefahren ihres dortigen Aufenthaltes
und von den Fatiguen der Reisen vollkommen erholt
zu haben. Beide erfreuen sich des besten Wohlseins, und Herr
Dr. Pichler selbst sagt: „Meine Tochter sieht gerade so aus, als
sie uns vor fünf Jahren verlassen hat.“ Herr und Frau v. Rosthorn werden nun zunächst in Wien verbleiben, woselbst sie am
Stephansplatze provisorisch eine Wohnung genommen haben. Legationsrath v. Rosihorn wird heute und in den nächsten Tagen seine
amtlichen Besuche machen und wol auch dem Minister des Aeußern
über seine in Peking gemachten Erfahrungen mündlich Bericht
erstatten und vielleicht morgen schon vom Kaiser in Andienz
empfangen werden. Auch Frau v. Rosthorn wird sich beim Kaiser
fürdie ihr verliehenen Auszeichnungen bedanken. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19200424_article_391 | de | 1920-04-24T00:00:00Z | neue_freie_presse | Freude in die Heimat zurückkehren möchten, um unsere Kräfte
dem Wiederaufbaue unseres unglücklichen Vaterlandes widmen
zu können. Dies können wir aber selbstverständlich nur dann
tun, wenn uns Sicherheiten geboten werden, daß uns in
Ungarn nicht dasselbe Schicksal erwartet, das unsere armen Genossen Somogy, Baczo und Czervenka ereilte. Aus diesen
Grunde mußten wir die Annäherungsversuche, die, wenn auch
nicht offiziell von seiten der ungarischen Regierung, aber unstreitbar von einer der ungarischen Regierung nahestehenden
Seite wiederholt gemacht wurden, ablehnen.“ | relevant |
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neue_freie_presse_nfp18641013_article_544 | de | 1864-10-13T00:00:00Z | neue_freie_presse | [Heimkehr der österreichischen Flotte.] Man schreibt
aus Bremerhaven, 10. October: Heute hat die Schraubenfregatte
Ra detzky, welche nebst der Corvette Friedrich und den beiden
K anonenbooten Seehund und Wall den Winter über in Geestemünde
bleiben sollte, Befehl erhalten, den anderen heimgekehrten österreichischen
Kriegsschiffen zu folgen. Es heißt, daß die Fregatte Radetzky schon
morgen in Begleitung des Avisodampfers Elisabeth, der hier auf der
Rhede liegt, die Fahrt antreten wird. Die Panzerfregatte Kaiser Max,
welche am vorigen Samstag in das Hafenbassin von Geestemünde
gelegt wurde, wird nun hier bleiben. Die Fahrt während dieser
stürmischen Jahreszeit hat ihre Schwierigkeit für Panzerschiffe, und
diese Rücksicht wird der einzige Grund sein, weßhalb eine Aenderung
in den ursprünglichen Anordnungen eingetreten ist.
[Ein Dopppel=Selbstmord.] Der Notars=Adjunct Ignaz
Balog in Vaskoh stand, wie der M. Sajto geschrieben wird, mit
der Frau eines Fleischhauers in einem verbotenen Liebesverhältnisse,
wogegen letzterer im Pfarramt Klage führte; die Folge dessen war,
daß den beiden Liebesleuten die Fortsetzung des Verhältnisses streng
untersagt wurde. Da sie aber ohne einander nicht leben zu können
meinten, so erhenkten sie sich am 8. d. M. auf einem. Dachboden an
einem und demselben Strick. Am 9. wurden sie ohne kirchliche Ceremonie bestattet. Balog hinterläßt drei, die Fleischhauerin zwei Kinder[Groteskes Deutsch.] Am Bahnhofe zu Ostende ist zum
Ergötzen der deutschen Reisenden folgendes Actenstück zu lesen: „Belgische Staats=Eisenbahn. Ostende Bahnhof. Bekanntmachung. Die
Herren Reisenden werden hierdurch ergebenst ersucht, sich mit ihren
Gep äcke, 15 Minuten, vor der Abfahrt der Zügen, zu befinden.
Das Gepäck das nicht zum wenigsten 10 Minuten vor der Abfahrt der Zügen im Bahnhof vorgetragen worden ist, wird nicht
mehr eingeschrieben sein, und um die, bei Abfahrt dieses Bahnhofes oft vorfallene Aufschube, zu vermeiden, der Stationschef hat
den Befehl erhalten diese Vorschrift aufs strengsten aus zu führen.
Der Eintritt zum Reisebüchernbureau wird 3 Minuten vor der Abfahrt geschlossen werden.“ Dieser in dem zu zwei Drittheilen germanischen Belgien hervorgebrachten stylistischen Mißgeburt wäre höchstens der vor einigen Jahren im hiesigen Hofoperntheater ausgegebene Zettel an die Seite zu setzen: Frl. Liebhart ist wegen plötzlich
befallener Heiserkeit verhindert, zu singen. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18720224_article_34 | de | 1872-02-24T00:00:00Z | neue_freie_presse | Diese Taktik der Todfeinde Ungarns ist eine eminent
pfiffige. Die croatischen Nationalen mußten, nachdem die erste
leidenschaftliche Aufwallung über das Fiasco der Ausgleichsversuche niedergekämpft war, gute Miene zum bösen Spiele
machen, wollten sie nicht unwiderleglich die Ansicht bestätigen,
daß die croatische Frage nur eine Aemterfrage sei und die
aufgestellten principiellen Forderungen nur als Drapirungen
den nackten Egoismus verhüllen. Außerdem war ihnen die
Aemterforderung nicht rundweg abgeschlagen worden, sondern
nur die Erfüllung derselben war vertagt. Sie hißten daher
nach ihrer Heimkehr nach Agram als Parteifahne die eben
gewonnene Freundschaft mit der ungarischen Regierung auf
und rechneten nicht unrichtig, daß ihnen unter dieser Fahne
der Sieg auf der nun beginnenden Aemterjagd unfehlbar werden würde. Dabei geberdeten sie sich noch fort als oppositionelle Partei, die allerdings ihre Angriffe nunmehr blos gegen
die unionistische Partei und gegen die croatische Landesregierung richtete und diese beiden als die intriganten Ohrenbläser der ungarischen Regierung verleumdete. Graf Lonyay
wieder konnte nicht offen das Scheitern der croatischen Ausgleichsverhandlungen verkündigen und die mit der ungarischen
Freundschaft sich brüstenden Nationalen desavouiren, denn in
den principiellen Fragen war ja das Einverständniß mit der
Nationalpartei erreicht. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19191219_article_1496 | de | 1919-12-19T00:00:00Z | neue_freie_presse | Offiziere ersucht, die sich bis Minte August im Lager von
Petropawlowsk befanden und erfreulicherweise wohlauf
waren. Unser Gewährsmann fügt bei, daß möglicherweise ein
Teil von ihnen nach Nilolek Ussurist besördert wurde und daß
die Herren für alle Fälle im Frühjahr über Wladiwostok in die
Heimat zurückkehren werden. Die Liste enthält racstehende
Namen und Adressen: Neuburger, Wien, 9. Bezirk, Mariannengasse 31; Karl v. Mrazek, Wien, 18. Bezirk, Geutzgasse 38;
Dr. Ernst Löwenbein, Wien, 1. Bezirk, Hohenstaufengasse 17;
Brund Steiyer, bei Bruckner & Politzer, Wien, 3. Bezirk,
Duscheinergasse 3; Josef Storozsinstn. Wien, 8. Bezurk, Kaiser¬ | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19390102_article_73 | de | 1939-01-02T00:00:00Z | neue_freie_presse | Der freudigste Tag in der Geschichte der Ostmarkdeutschen, an dem ver guyrer die Hemkehr seiner Heimat
nbruch in de staaliche Lermaltun, .. 0 1.
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neue_freie_presse_nfp19191111_article_309 | de | 1919-11-11T00:00:00Z | neue_freie_presse | Die Presseabteilung des Ministeriums fur nationale Landesverteidigung teilt mit: Zu der privaten Nachricht, die bezüglich
der vermeintlichen Entscheidung der czecho=slowakischen Armee,
auf dem Festlande zurückzukehren, erschienen ist, konstatiert das
Ministerium für nationale Landesverteidigung, daß sein einziges
Interesse darin besteht, daß unsere sibirische Armee auf das
schleunigste ohne weitere Teilnahme an Waffenkonflikten in die Heimat zurückkehre. Dieses Interesse hat
das Ministerium seit Beginn seiner Tätigkeit ohne jeden Nebengedanken geltend gemacht. In Uebereinstimmung mit dem Beschluß der ganzen Regierung hat das Ministerium alles, was in | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19130202_article_1100 | de | 1913-02-02T00:00:00Z | neue_freie_presse | Triest, 1. Februar. Der Gesundheitszustand
der im Seelazarett von San Dartolsmeo untergebrachten
bosnischen Rückwanderer kann nunmehr als zufriedenstellend bezeichnet werden. In der letzten Zeit
sind keine infektiösen Krankheiten mehr aufgetreten, und die
Blatternkranken im Isolierpavillon befinden sich durchwegs auf
dem Wege der Besserung. In den beiden letzten Tagen ereigneten sich im Seelazarett drei Todesfälle, doch ist die
Todesursache in keinem dieser Fälle auf eine epidemische
Krankheit zurückzuführen. Derzeit befinden sich in San | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19181211_article_145 | de | 1918-12-11T00:00:00Z | neue_freie_presse | Kameraden! Willkommen in der Deutschen Republik! Herzlich willkommen in der Heimat, die sich lange nach euch gesehnt
hat, deren bange Sorge euch ständig umschwebte. In diesem
Augenblick, da wir euch am heimatlichen Herde begrüßen, gilt
unser erster Gedanke den teuren Toten. Ach, so viele kehren
nimmer wieder. Hunderttausende ruhen in Feindesland in stillen
Gräbern, andere Hunderttausende mußten vor dem Ende des
Kampfes zurückkehren, zerfetzt und verstümmelt von feindlichen
Geschossen. Ihnen allen, die sich für den Schutz der Heimat aufgeopfert haben, unseren unauslöschlichen Dank. Wir können
ihren Opfermut nicht vergelten und bloße Worte sind zu schwach,
ihnen zu danken. Was wir ihnen an Taten der Danabarkeit
darbringen können, das wollen wir ihnen in Treue leisten.
Der Verbesserung des Loses der Kriegshinterbliebenen und
Kriegsinvaliden galt des neuen deutschen Volksstaates erste Verfügung. Ihr seid dem gräßlichen Gemetzel glücklich entronnen.
Froh begrüßen wir euch in der Heimat. Seid willkommen vom
ganzen Herzen, Kameraden, Genossen, Bürger! | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19181211_article_147 | de | 1918-12-11T00:00:00Z | neue_freie_presse | Sümpfen von Flandern oder auf den elsässischen Bergrücken, sei
es im unwirtlichen Rußland oder im beißen Süden. Unendliche
Leiden habt ihr erduldet, unvergängliche, fast übermenschliche
Taten vollbracht und unvergleichliche Proben eures unermeßlichen
Mütes Jahr um Jahr abgelegt. Ihr habt die Heimat vor feindlichem Einfall geschützt, habt von euren Frauen und Kindern und
euren Eltern den Mord und Brand des Krieges ferngehalten,
Deutschlands Fluren und Werkstätten vor Verwüstung und Zerstörung bewahrt. Dafür dankt euch die Heimat in überströmendem
Gefühl. Erhobenen Hauptes dürft ihr zurückkehren. Nie haben
Menschen Größeres geleistet und gelitten als ihr. Im Namen des
deutschen Volkies tiefinnigen Dank und noch einmal herzlichen
Willkommgruß in der Heimat. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19390120_article_535 | de | 1939-01-20T00:00:00Z | neue_freie_presse | wie uns sein Freund Johannesson erzählt — einen Bauernhof auf
Island erworben und wird von Kopenhagen nun endgültig in
seine Heimat zurückkehren. In jüngster Zeit ist der isländische
Schriftsteller Hagalin mit seinem Roman „Sturla i vogum“
(„Der Bauer Sturla“) bekannt geworden. Professor Johannesson
bezeichnete den Roman als äußerst wertvoll, da er, wie kein
zweiter, das harte Leben des isländischen Bauern schildere, und
sprach den Wunsch aus, daß auch dieser Roman in Deutschland
Eingang finden möge. Von dem Beginn seiner ersten Vortragsreise durch Deutschland war Professor Joyannesson sehr
befriedigt. Adolph Meuer | relevant |
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neue_freie_presse_nfp19181224_article_16 | de | 1918-12-24T00:00:00Z | neue_freie_presse | sischen Kammer gefragt wurde, wieviele Soldaten schon jetzt
in die Heimat zurückkehren dürfen, drohte der Ausbruch
einer Ministerkrise, weil die Abgeordneten mit den Ziffern
unzufrieden waren. Der Unterstaatssekretär erklärte, daß
England noch keinen Soldaten aus Frankreich fortgeschickt
habe, Amerika etwa hunderttausend, meistens verwundete,
und auch in Deutschland seien noch große Truppenmassen
vereinigt. Als die Abgeordneten hörten, daß die Stände der
verbündeten Armeen, die sich in Frankreich befinden, nicht
herabgesetzt worden seien, unterließen sie jeden Widerstand
und die Sitzung, die leicht in einen Ministersturz hätte umschlagen können, endete mit einer Kundgebung des Vertrauens. Diese Millionen werden nicht aus Furcht vor einem
Wiederausbruche der Feindseligkeiten in Deutschland unter
Waffen gehalten. Warum dürfen die Engländer, Amerikaner
und Franzosen die Sehnsucht, dem Berufe und der Familie
zurückgegeben zu sein, nicht befriedigen, warum dieses kostspielige militärische Aufgebot, diese Entziehung von Arbeits
kräften, da die Feinde besiegt und beinahe zerbrocken sind.?
Deutschland hat weder die Kraft noch den Willen, sich harten
Friedensbedingungen zu widersetzen. Die Völker der ehemaligen Monarchie haben ein ganz anderes Fühlen und
besönders Deutschösterreich möchte seine Wunden pflegen, um
durch den Frieden zu genesen. Die Hoffnung, daß zu Weihnachten ein neuer Abschnitt des öffentlichen Lebens werde
beginnen können, hat sich nicht erfüllt. Rings um die Grenzen
von Deutschösterreich sind Kämpfe zwischen den einzelnen
Volksstämmen, zwischen Czechen und Magyaren, zwischen
Deutschen und Czechen, zwischen Südslawen und Deutschen;
Polen und Ukrainer, Italiener und Südslawen, Magyaren
und Rumänen sind im Kriegszustande. Die Deutschen in
Böhmen und Mähren sind in harter Bedrängnis, öbgleich
Präsident Masaryk in seiner Botschaft das Wort des
Ministerpräsidenten Dr. Kramarz, diese Gebiete seien der
Regierung in Prag von der Entente bereits zugesagt worden,
nicht bestätigt hat. Der Nahrungsmangel hat sich nicht gemildert und die Absperrung zur See ist so streng wie früher.
Vornehme Frauen in der Schweiz haben in öffentlichen Aufrufen- empfohlen, daß der Verbrauch eingeschränkt werde,
damit für Wien, das durch sein Elend zum Mitleid spricht,
leichter gesorgt werden könne.. | relevant |
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neue_freie_presse_nfp18950607_article_46 | de | 1895-06-07T00:00:00Z | neue_freie_presse | Die mächtigen Dämme, die in den letzten Jahren
vom Lido aus auf Kilometerlänge ins Meer hinausgebaut
wurden, zwingen die Fluth zu rascherem, mächtigerem Eindringen in das Wirrsal der Lagunencanäle, und auf der
Rückwanderung zum Urgewässer nimmt sie den aufgewühlten
Schlamm mit sich und trägt ihn hinaus ins Freie. Der
Lido=Canal ist dadurch nicht blos vor Versandung geschützt,
sondern heute bereits bis zu einer Tiefe von sieben Metern
ausgebaggert worden, und binnen zwei oder drei Jahren
wird er die schwersten Handels= und Kriegsschiffe zu tragen
vermögen. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19000821_article_120 | de | 1900-08-21T00:00:00Z | neue_freie_presse | aber doch nicht ganz kerkerartigen Gebäude entwarf. Wie
dieser Plan ausgeführt wurde, das muß man in dem Buche
selbst nachlesen. Kein Criminal=Roman kann ein spannenderes Capitel aufweisen. Es hier wiederzugeben, fehlt leider
der Raum. Nur so viel sei erwähnt, daß die ganze redolutionäre Jugend Petersburgs sich an der Ausführung betheiligte, daß Hunderte Leben und Freiheit wagten, um den
verehrten Mann aus den Klauen seiner Peiniger zu erretten,
und daß die Flucht trotz des athemlosen Eifers der verfolgenden Polizei auch wirklich gelang. Der Czar, der dem
ehemaligen Pagen den „Abfall“ nie verzeihen konnte, tobte
und verlangte, daß Alles aufgeboten werde, des Flüchtlings
wieder habhaft zu werden. Der aber hatte bald den gastlichen Boden Englands unter den Füßen und spottete
jeder Verfolgung. Der arme Bruder starb freilich verzweifelnd in der Verbannung — selbst als ein linderer
Wind wehte und so mancher Verschickte in die Heimat
zurückkehren durfte, meinte der Czar, ein Krapotkin könne
noch eine Weile warten. Peter, der Revolutionär, aber
begann nun sein Leben als wandernder Journalist, Schriftsteller und Lehrer. Von Spitzeln umgeben, von der „heiligen
Liga“ Rußlands, die zur Vertilgung der Nihilisten nach dem
Aitentate auf Alexander II. gebildet wurde, für vogelfrei
erklärt, aus der Schweiz ausgewiesen, dann in Frankreich,
das sich schon auf den Abschluß der Allianz mit Rußland
vorbereitete, aus Gefälligkeit für den künftigen Alliirten eingekerkert, im Gefängniß aber auf die Verwendung von
Mäunern wie Ernest Renan, Herbert Spencer und
Anderen menschlich behandelt, wieder freigelassen, ohne „gebessert“ zu sein, siedelte er sich endlich dauernd in London
an, wo er heute noch an der Seite einer treuen, gleichgesinnten Gattin und als Vater eines zärtlich geliebten, nach
dem in Sibirien verstorbenen Bruder benannten Knaben
im Genusse der Freiheit lebt. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18991028_article_17 | de | 1899-10-28T00:00:00Z | neue_freie_presse | Diese Fäden, mit denen sich einerseits Physik und
Zoologie verbinden und andererseits der Herbst von uns
scheidet, trifft man eigentlich, wie schon bemerkt, selten an.
Was hingegen so häufig unseren Kleidern anhaftet, wenn
wir nach einem Spaziergange im October heimkehren, oder
was in Flocken die Stauden umflattert, das sind ganze
Klumpen von Tausenden solcher Gebilde, welche die Luftseglerin wegwarf, als sie an einen Ort gelangte, der ihr
Winterquartier und Restaurant zugleich ist, wo sie geschützt
wohnen kann und genügend zu essen findet. Will die kleine
Aéronautin sich auf einen Baum, oder sonst wohin, fallen
lassen, so rafft sie einen Theil des Gewebes in Knäuelform
zusammen und wirft ihn als Ballast aus dem Schiffe ihres
Lebens. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19110117_article_168 | de | 1911-01-17T00:00:00Z | neue_freie_presse | Redner verweist sodann darauf, daß im BanffyBadenischen Ausgleiche die Barzahlungen sichergestellt waren.
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(Violinkonzert, Ouverture zu „Was Ihr wollt“) nicht unbekannt; als Präsident des Wiener Haydn=Kongresses
erwarb er auch personliche Sympathien. Nicht zuletzt durch
eine männliche, warmblütige Gedächtnisrede auf Mendelssohn, dessen Einfluß auf die englische Musik er unbefangener Würdigung unterzog. Dieser Einfluß ist auch
wohltätig im Chorsatze seiner eigenen Kantate zu spüren,
der technische Gediegenheit und Vollklang vereinigt; auch
in einer Reihe lyrischer Solostellen, in ihrer weichen, geschmeidig melodischen Linienführung, vollends in der
maßvollen Temperatur des Ganzen, in der aristokratischen Enthaltung von allem Scharf=Charakteristischen.
Ganz eigenartig ist diesem Mendelssohnschen Element ein
ins Akademische gewendetes Wagnersches zugesellt.
Immer vornehm und seine Bildung atmend, gewinnt die
Musik im dritten Teile der Kaniate auch in Hinsicht der
Inspiration. Baldurs Heimkehr wird mit schwungvollen
Chorsätzen gefeiert, die mit der etwas zähen Rhythmik des | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18990926_article_109 | de | 1899-09-26T00:00:00Z | neue_freie_presse | Ja gerade wenn es so war, wenn ihr Junge als ein zerbrochenes, unglückliches, krankes Geschöpf heimkehren würde, durfte
kein Mittel zu kostbar sein, um ihn der Freude, dem Leben, dem
Glücke zurückzugewinnen. Und mit entzückter Grausamkeit opferte
Frau Holm in ihren schlaflosen Nächten hundertmal das ahnungslose Mädchen auf dem Altar ihrer phantasievollen Mutterliebe.
Je näher die Zeit kam, für die Ottokar seine Ankunft gemeldet hatte, desto leidenschaftlicher und schmerzensvoller wurde
Frau Holm's Sehnsucht. Die zehn Jahre hatte sie erduldet, die
letzten zwei Monate vermochte sie fast nicht mehr zu ertragen.
Lag sie nicht wach, in bangen Befürchtungen, so hatte sie quälende
Träume, sah ihn in schrecklichen und jammervollen Lagen und
konnte ihm nicht helfen. Dann erwachte sie mit lautem Schrei,
rief Gretchen und fragte erregt, ob es nicht geläutet habe —
sie meine, es stehe Jemand an der Hausthür. Hatte
Gretchen dann durch die geschnitzten Läden geschant und
ihr versichert, nur der Thürhüter schlafe draußen auf
seinem Baumwollensack, so legte sie sich mit tiefem Seufzen wieder
nieder. Zuweilen aber wurde die Angst so groß, daß die gewaltige
Frau weinend und klagend umherlief und sich und Gretchen alle
Gefahren ausmalte, die Ottokar noch auf der Reise treffen könnten.
Das gute Kind ging dann stundenlang mit ihr auf und nieder
in den Zimmern mit den bunten Draperien, wo KrokodilMumien und eingelegte Laternen von der Decke herabhingen. Hatte
sie ihre mütterliche Freundin ins Bett zurückgeschmeichelt, so sang
sie dieselbe, wie man es bei aufgeregten Kindern thut, endlich mit
sanfter, leiser Stimme in Schlaf. Zuletzt stellte sich starkes Fieber bei
Frau Holm ein, und sie verfiel so sichtlich, daß Gretchen an
Ottokar schreiben mußte, wenn er seine Mutter noch am Leben
finden wolle, so möge er seine Reise beschleunigen.
(Fortsetzung folgt.) | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp18991205_article_48 | de | 1899-12-05T00:00:00Z | neue_freie_presse | wenn ein detaillirtes Programm die Freiheit des Componisten wie des Hörers vernichtet. Dvorak's Tondichtung
gleicht einer schönen Gefangenen, welche gefesselt zwischen
zwei Gendarmen ihren vorgeschriebenen Weg zurücklegen
muß. Ein erzählendes Programm, wie das zur „Waldtaube“, ist ein Unglück für die Composition, weil es mißverständlich und weil es leider — unentbehrlich ist. Denn
aus dem musikalischen Gedankengang der „Waldtaube“ lassen sich diese jähen Stimmungswechsel, Absprünge,
Rückwanderungen und verblüffenden Orchesterklänge nimmer
erklären. Anders ein Titel, der uns wie eine angeschlagene
Stimmgabel nur den durchklingenden poetischen Grundton
des Stückes angibt. Aufschriften, wie „Ländliche Hochzeit“
(Goldmark), „Italien“ (R. Strauß), „Aus der neuen Welt“
(Dvorak) und andere lassen dem Hörer Freiheit genug.
Nicht so die jüngsten symphonischen Dichtungen von Dvokak. Gegen ihre Programme sprechen neben ästhetischen
auch sehr praktische Bedenken. Wer kann sich für diese halb
kindischen, halb widerwärtigen Schauergeschichten begeistern?
Wie lange wird man trotz der geistvollen Musik sich
dafür interessiren? Der erste Eindruck dieser neuen
Orchesterstücke ist bestrickend; aber wir fürchten für die
Dauer und Sicherheit ihrer Herrschaft. Ein prächtig blühendes Zweiglein, die Musik Dvorak's, erscheint hier auf
einen kranken Baum gepfropft, der es vorzeitig verdorren
macht. | not Relevant |
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neue_freie_presse_nfp19221203_article_2737 | de | 1922-12-03T00:00:00Z | neue_freie_presse | Durch meine Jugend zieht ein Schilf. at Heschnte überEin Leuchten geht von ihnen aus, das 3 fällt ein Licht
dauert. Was geyt in unserer Seele vor? Da juut ein Tich
in das Auge eines Knaben, er nimmt es gleichmütig in sich
auf als ein Geschehnis des Tages wie tausend andere, es
wundert ihn nicht viel daran. Sechzehn Jahre ist er alt,
Marineakademiker, er ist eingeschifft auf „Seiner Majestat
Korvette Friedrich“, er reist von Fiume nach Ancona,
nach Malta und Korfu, durch die Straße von Messina soll er,
Sizilien soll er umschiffen, dann soll er wieder heimkehren
auf die Schulbank, zum Studium des Dienstreglements, der | not Relevant |
Subsets and Splits
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