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arbeiter_zeitung_aze19221223_article_42
de
1922-12-23T00:00:00Z
arbeiter_zeitung
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Budapest, 22. Dezember. (U. T.=K.=B.) Die Nationalversammlung hat heute ihre letzte Sitzung vor den Weihnachtsfeiertagen abgehalten. Gegen Schluß kam es zu lebhaften Lärmszenen, als der sozialdemokratische Abgeordnete Propper den angegriffenen Garami in Schutz nahm und auf einen Zwischenruf, warum Garami nicht heimkehre, antwortete, er werde dies so lange nicht tun, als der politische Kurs unter dem 10.000 Arbeiter hingemordet seien, andauere. Vorsitzender Huszar, dem es nur mit schwerer Mühe gelang, sich in dem entstandenen ungeheuren Lärm Gehör zu verschaffen, forderte Propper auf, seine Anschuldigung zu beweisen, und entzog ihm, da der Redner dieser Aufforderung nicht Folge leistete, das Wort. Der Präsident fügte hinzu, er gestatte zwar die weitestgehende Redefreiheit, doch dürfe man nicht der unglücklichen ungarischen Nation mit Unwahrheiten neue Feinde werben. Dem sozialdemokratischen Abgeordneten Pikler, der behauptete, die Mörder der nach dem Zusammenbruch der Kommune getöteten beiden sozialistischen Redakteure zu kennen, sie aber trotz Aufforderung des Präsidenten nicht namhaft machen wollte, wurde eine Rüge erteilt.
not Relevant
neue_freie_presse_nfp19001122_article_115
de
1900-11-22T00:00:00Z
neue_freie_presse
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Brünn, 21. November. [Orig.=Telegr.] (Nachspiel zu den „Zde“-Affairen in Gaya.) Nach einer Meldung der „Lidove Noviny“ hat die Staatsanwaltschaft gegen den Bürgermeister von Gaya, Dr. Gallusek, und den dortigen Advocaten Dr. Joklik die Anklage wegen Gutheißung einer strafbaren Handlung erhoben, weil dieselben zu Ehren der im vorigen Jahre wegen der „Zde“-Affaire verurtheilten Reservisten ein Concert veranstalket, sich an den bei der Heimkehr derselben abgehaltenen Festen betheiligt und dabei Anspruchen gehalten haben.
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neue_freie_presse_nfp19200422_article_237
de
1920-04-22T00:00:00Z
neue_freie_presse
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Eine Rede des Staatssekretärs a. D. Doktor Steinwender. Abgeordneter Staatssekretär a. D. Dr. Steinwender erklärt es als das wichtigste, zur Teilberatung zu kommen. Politik könne man nicht ohne ein gewisses Maß von Liebe treiben. Redner verstehe die Liebe zur ganzen Menschheit, zur Nation und zur Heimat, aber nicht die Liebe zu diesem Staat. Wir müssen zu unserer Heimat zurückkehren. Wir lieben und achten nur noch unser Heimatland. Redner erklärt weiter, daß er an den jüngsten Beratungen der Großdeutschen Vereinigung in Linz nicht teilgenommen habe. Einem Punkte des bei diefer Tagung zustandegekommenen Verfassungsentwurfes der Großdeutschen Vereinigung könne er nicht zustimmen. Er sei auf keinen Fall dafür, daß das Schulwesen in diesem Umfange dem Staate übergeben werde. Am meisten zu beanständen in den Entwürfen sind die Bestimmungen finanzieller Natur. Diese sind in dem Entwurfe Mayrs vollkommen unzureichend. Die Länder sollen bestimmen, welchen Anteil der Bund bekommt und nicht der Bund, welchen Anteil die Länder bekommen. Redner verbreitet sich sodann des näheren über einzelne finanzielle Fragen und kritisiert das Ueberweisungswesen an die Länder.
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19181202_article_159
de
1918-12-02T00:00:00Z
illustrierte_kronen_zeitung
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(Briefe an unsere Gefangenen in Italien.) Bekanntlich ist es in letzter Zeit unmöglich geworden, eine Postverbindung mit unseren in italienische Gefangenschaft geratenen Soldaten aufrechtzuerhalten. In nächster. Zeit werden nun austro=italienische Soldaten von Wien in die Heimat zurückkehren. Auf Ersuchen der Leitung der Friedenspartei haben sich dieselben bereit erklärt, Briefe von Angehörigen an unsere Gefangenen in Italien nach Triest mitzunehmen und von dort weiterzubefördern. Mit genauer Adresse versehene Briefe sende man an die Friedenspartei, Elisabethstraße 10, von wo die Briefe an die abgehenden Soldaten weitergeleitet werden.
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neue_freie_presse_nfp19110701_article_1097
de
1911-07-01T00:00:00Z
neue_freie_presse
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Eine der brennendsten Fragen der ungarischen Volkswirtschaft und auch der ungarischen staatlichen Politik ist die Bekämpfung der Auswanderung. Die Auswanderung hat eine bedenkliche Höhe erreicht, und die letzte ungarische Volkszählung hat gezeigt, daß sie schon auf die Volksvermehrung in Ungarn einen unerwünschten, hemmenden Einfluß ausübt. Zahlreiche Symptome sprechen dafür, daß die starke Auswanderung, die auch die rein magyarischen Gebiete ergriffen hat, mit der Agrarfrage in innigem Zusammenhange steht. In allen Agrarländern spielt der so genannte Landhunger der ländlichen Bevölkerung eine große Rolle. Bei ihr besteht das Bestreben, selbständiger Grundbesitzer zu werden, in ausgedehntem Maße. Bisher haben Private durch Zerschlagung großer Grundstücke aus diesem Landhunger ungeheuren Vorteil gezogen. Bei den Parzellierungen werden Preise für kleinere Grundkomplexe erzielt, welche außer Verhältnis stehen zum wirklichen inneren Werte derselben. Hiebei haben sich Rückwanderer, welche als Arbeiter in den amerikanischen Bergbaudistrikten Geld erworben haben, in hervorragendem Maße direkt an diesen Grundankäufen aus Parzellierungen beteiligt, oder es haben Ausgewanderte ihren in Ungarn zurückgebliebenen Familienangehörigen Geldbeträge gesendet, um derartige Ankäufe vorzunehmen. So hat dieses Parzellierungsgeschäft, welches zum Teile als Güterschlächterei bezeichnet werden könnte, denjenigen Personen, welche sich mit demselben beschäftigten, große Vorteile gebracht. Andererseits wurden durch die Ueberzahlung der einzelnen Grundstücke ungesunde Verhältnisse geschaffen. Die Käufer mußten einen Teil des Kaufschillings, da ihnen nicht die entsprechenden Mittel zur Verfügung standen, als Hypothekarschuld auf den Gründen belassen und hatten überdies oft nicht das notwendige Geld, zu einer vernünftigen Betriebsführung. So wünschenswert daher im Interesse einer intensiven Bodenbearbeitung und einer vernünftigen Grundbesitzverteilung die Zerschlagung der großen Güter an und für sich ist, so wurde durch die bisherige Art der Durchführung der volkswirtschaftlich erwünschte Zweck in den seltensten Fällen erreicht. Es wurde hiedurch nicht ein gesunder mittlerer Grundbesitz geschaffen. Auch konnte, da den betreffenden neuen Grundbesitzern die genügenden Betriebsmittel und auch oft die notwendigen Kenntnisse fehlten, das Ziel der Hebung der Landwirtschaft durch intensivere Kultur nicht erreicht werden. In den letzten Jahrzehnten hat sich jedoch gezeigt, schwung, den die ungarische Landwirtschaft namentlich hinsichtlich der rationellen Bodenbearbeitung in den
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19221126_article_289
de
1922-11-26T00:00:00Z
illustrierte_kronen_zeitung
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mit einer Gegenklage= in der sie die Scheidung der Ehe aus dem Verschulden des Mannes be gehrte, weil er dem Spiel ergeben sei, spät nachts heimkehre und weil er sie boshäft verlassen habe. Denn ihre „Verhältnisse vor der Ehe, die er ihr ausdrücklich verziehen habe, berechtigen ihn ebensowenig zum Aufgeben der ehelichen Gemeinschaft wie hre Ansichten über die Gleich berechtigung der Geschlechter, mit denen sie nicht vereinzelt dastehe. — Das Zivillandesgericht erklärte die Ehe aus dem Verschulden beider Teile für geschieden und das Oberlandesgericht hat diese Entscheidung gestern bestätigt.
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arbeiter_zeitung_aze19221228_article_88
de
1922-12-28T00:00:00Z
arbeiter_zeitung
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Erbetene Veröffentlichung von Danksagungen an das heiligste Herz Jesu: für Heilung einer bösartigen Wunde; für Verhütung von Operationen und Hilfe bei Augen=, Hals=, Hand=, Oberschenkel= und Magenoperationen; für Heilung einer Blutvergiftung; für Bewahrung vor dem Tode beim Sturz von einem Baume; für Erhörung in Wohnungs= und Geldverlegenheiten; für glückliche Heimkehr aus vielen Kriegsgefahren (Linz); für glückliche Abwendung eines Geschosses im Zimmer; für Rettung aus der Gefahr, die Ehre zu verlieren; für gluckliche Lösung von Prozessen, für Versöhnung entzweiter Familien; fur gute und einfache Lösung einer für das ganze Leben wichtigen Angelegenheit nach vielem Gebet zum göttlichen Herzen; für glückliche Verhinderung der Ausführung eines schlechten Planes; für Bekehrung Verstockter und wunderbare Erbarmung über ein verirrtes Schäflein in letzter Stunde; für viele Gnaden und Tröstungen während der Kriegszeit; für Befreiung von Skrupeln und Zwangsgedanken; für die Gnade, wieder in die Kirche gehen zu können. Dafür sowie für alle anderen Wohltaten des Leibes und der Seele sei dem heiligsten Herzen Jesu Lob, Preis und Dank!
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19381016_article_154
de
1938-10-16T00:00:00Z
illustrierte_kronen_zeitung
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Nun ist es soweit — der Verkehrsbeamte gibt das Zeichen zur Abfahrt. Aus den Waggons schallt lauter Jubel, Gesang — eine unbeschreibliche Begeisterung, unfaßbarer Jubel erfaßt alle! Noch einmal verabschieden wir uns von ihnen, die in schwerster Not zu uns fliehen mußten. Noch einmal strecken sich Hunderte von Händen nach uns, noch einmal lachen uns diese dankbaren blauen Kinderaugen an — Tränen rollen über unsere Wangen... Unsere Volksgenossen kehren heim in ihre nun deutsche Heimat! Gibt es denn was Schöneres oder Ergreifenderes, als in die Heimat, auf seine heilige deutsche Scholle zurückkehren zu dürfen? St.
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neue_freie_presse_nfp18991013_article_2442
de
1899-10-13T00:00:00Z
neue_freie_presse
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hänger in der Sobranje beiweitem zahlreicher sind als die seinen. Radoslavow behält auch in dem reconstruirten Ministerium das Portefeuille des Innern. Die übrigen Minister sind mit wenigen Ausnahmen auf ihren Posten geblieben, namentlich auch der Finanzminister Tenew, der angesichts der gegenwärtigen Finanzschwierigkeiten nicht wohl entbehrt werden konnte, und Natchovits, auf dessen Tüchtigkeit und Erfahrung nicht leicht zu verzichten ist. Die Petersburger „Nowosti“ bezeichnen als die wahre Ursache der Cabinetsumbildung das Ergebniß der jüngsten Ergänzungswahlen für die Sobranje. Es waren 39 Mandate zu vergeben, und von diesen fielen 38 den Radoslavowisten zu, die Grekowisten gingen leer aus. Von den zwei Parteien, welche in der Sobranje die Regierungs=Majorität bildeten, hatte somit die Partei Radoslavow die Oberhand gewonnen, was den Cabinets=Chef Grekow und dessen Partei arg verstimmte. Die Verstimmung soll die Beziehungen zwischen Grekow und Radoslavow verschlechtert und den Cabinets=Chef veranlaßt haben, unmittelbar nach der Heimkehr des Fürsten Ferdinand seine Demission zu geben. Der Fürst wollte anfangs von der Demission Grekow's nichts hören, mußte aber schließlich in dieselbe einwilligen. Auch die vor Kurzem erfolgte Verhaftung Karawelow's, des ehemaligen Ministers und Theilnehmers an der Entthronung des Battenberger's, soll unter den Vertretern der demokratischen Partei in der Sobranje Unzufriedenheit erzeugt und den Ausbruch der Ministerkrise beschleunigt haben.
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19221224_article_45
de
1922-12-24T00:00:00Z
illustrierte_kronen_zeitung
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Wenige Tage, nachdem sie dies getan, habe sie nach ihrer Heimkehr den Hausbesorger tot aufgefunden. Sie fragte ihren Geliebten, ob „er den Alten obidraht“ habe, worauf er ihr jedoch zu schweigen gebot. Dann habe „Helmerl“ die vergrabenen Dollars im Gärtchen aus dem Versteck geholt und überdies auch ein Dollar¬
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19110131_article_137
de
1911-01-31T00:00:00Z
illustrierte_kronen_zeitung
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Liebesverhältnis, mit welchem jedoch seine Angehörigen nicht einverstanden waren. Man machte ihm deswegen Vorstellungen, und da er in der letzten Zeit ein gedrücktes Wesen zur Schau trug, suchte man ihm im Raxgebiet Erholung zu bringen. Aber auch von hier aus unterhielt er einen regen Briefwechsel mit dem Mädchen. Er uniernahm häufig Touren, und als er sich zuletzt entfernte, glaubte man, daß er bald heimkehren werde. Bei der Leiche fand man 1630 Kronen Bargeld und einige Pretiosen. Aus dem sechsläufigen Revolver, der neben dem Selbstmörder lag, fehlte eine Patrone.
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neue_freie_presse_nfp18970102_article_42
de
1897-01-02T00:00:00Z
neue_freie_presse
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nach außen wie nach innen eine sehr bedeutende Rolle gespielt. Anfänglich ein heftiger Gegner aller Fremden, sperrte er in den Sechziger=Jahren als damaliger Daimio von Tschoschin eigenmächtig die Meerenge von Simonoseki. Nachdem es ihm sogar gelungen war, drei europäische Kriegsschiffe zum Rückzuge zu nöthigen, schlossen England, Frankreich, Holland und die Vereinigten Staaten von Nordamerika ein Bündniß zu gemeinsamem Vorgehen. Eine vereinigte Flotte von dreizehn Kriegsschiffen erzwang die Eröffnung der Straße von Simonoseki, zerstörte nach heftigem Kampfe die Strandbatterien und schlug die Truppen des Daimio von Tschoschin, die neben anderen Ssamurai (Lehnsleuten) von dem späteren Feldmarschall Marquis Jamagata und dem nachmaligen Gesandten in Berlin, Vicomte Schinagawa, befehligt waren. Seit dieser Niederlage änderte Fürst Mori seine Gesinnung gegen die Frem den und wurde zu allgemeiner Verwunderung des In= und Auslandes selbst einer der eifrigsten Bahnbrecher der europäischen Cultur in seinem Vaterlande. Im Gegensatze zu den übrigen leitenden Kreisen Japans förderte Fürst Mori aber nicht die Pflege des Englischen, sondern zog das Deutsche vor, indem er in seiner Hauptstadt Hagi die erste deutsche Schule von Japan begründete. Erfolgreicher und noch viel umfassender war die Thätigkeit des Fürsten Mori in der inneren Geschichte Japans, seine Erhebung gegen den letzten Schogun Keiki Tokugawa. Damit erlangte der jetzige Kaiser von Japan die volle unumschränkte Gewalt über ganz Japan. Der Titel und Besitz des verstorbenen Fürsten Motonori Mori, des mächtigsten und reichsten der ehemaligen Daimios, gehen jetzt auf seinen ältesten Sohn, Fürsten Genscho Mori, über. Sein fünfter Sohn, Baron Goro Mori, kehrte erst in dem letzten Früh. jahre aus England heim, nachdem er an der Universität von Cambridge die juristische Prüfung bestanden hatte. Mit ihm zugleich hatte im Jahre 1886 der vierte Sohn des verstorbenen Fürsten, Baron Schiro Kabajakawa, in Begleitung des Gesandten Vicomte Schinagawa Japan verlassen, um in Deutschland seine Ausbildung zu genießen. Auch er wollte nur noch in Heidelberg die juristische Prüfung bestehen und dann nach vieljähriger Trennung in seine Heimat zurückkehren.
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neue_freie_presse_nfp19151003_article_68
de
1915-10-03T00:00:00Z
neue_freie_presse
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und Waren beglichen werden. Das Gold, das nach Eröffnung des Krieges zur Abstattung von Schulden nach Europa gesendet werden mußte, ist zum großen Teile als Gegenwert der Ausfuhr wieder zurückgelangt: während des letzten Rechnungsjahres wurde Gold im Betrage von 171 Millionen Dollar, das heißt nahezu das Dreifache des Vorjahres, in die Vereinigten Staaten eingeführt. Der Kampf um das Geld ist vorbei, das Sparkapital wächst beständig. Der Wechselkurs steht zugunsten der Vereinigten Staaten, das Wechseleskomptegeschäft der amerikanischen Nationalbanken hat sich entfaltet. Die Vereinigten Staaten sind in der Lage, Geld nach Europa zu verborgen. Die während des Krieges bis Ende Juni dieses Jahres gewährten Kredite stellen sich auf mehr als 200 Millionen Dollar und werden durch die englisch=französische Anleihe sehr emporschnellen. Aus diesen Summen wird zumeist der Kaufpreis für Warenlieferungen bezahlt, so daß sie im Lande bleiben. Große Posten amerikanischer Schuldtitel — angeblich im Durchschnitte täglich mindestens eine Million Dollar — kehren in die Heimat zurück und werden gern aufgenommen. Von den Zinsen der öffentlichen Schuldverpflichtungen bleiben infolgedessen ebenfalls größere Beträge daheim. Der Rückwanderung der Wertpapiere steht eine Ausfuhr gegenüber, die im Frühjahr auf durchschnittlich fünf Millionen Dollar per Tag geschätzt wurde. Nichts natürlicher als das Frohlocken über diesen Glücksfall, durch den, wie man glaubt, der Außenhandel und die finanzielle Verbindung mit dem Auslande einen anderen Charakter bekommen werden. Die Veränderungen werden für Industrie und Finanzen den Aenderungen gleichgeachtet, die seinerzeit die politische Weltstellung der Union durch den Krieg mit Spanien erfahren hat. Fremde Beobachter würden vielleicht nicht alles in derselben schmeichelnden Beleuchtung sehen, insbesondere mit der Umwandlung in einen Gläubigerstaat hat es seine Wege, solange ein Milliardenblock amerikanischer Effekten in Europa aufgestapelt ist. Doch gerade die hochgemute Stimmung, die alle amerikanischen Beurteilungen der Wirtschafts= und Finanzlage atmen, wird dafür sehr maßgebend sein, wie sich die Rückwirkungen des Krieges gestalten.
not Relevant
neue_freie_presse_nfp18991108_article_178
de
1899-11-08T00:00:00Z
neue_freie_presse
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deren schon mehr als 800 — man könnte beinahe sagen vollzählig herbei, und die Vereinsleitung hat auch in Voraussicht dieses starken Interesses ihrer Mitglieder diesmal den ersten Vereinsabend in der Saison in den Bösendorfer=Saal verlegt. Der akustische Saal kam auch dem mächtigen Organ des Künstlers sehr zu statten und ließ jede seiner Nuancen zur Geltung kommen. Kainz las zunächst eine Reihe von Grillparzer'schen Dichtungen vor: Das dramatische Fragment „Hannibal“; sodann die lyrischen Gedichte: „Abschied von Gastein“, „Die tragische Muse“, „Des Kindes Heimkehr“, „Die Schwestern“ (Poesie und Prosa), „Des Kaisers Bildsäule“ (Kaiser Joseph II.), „Vision“, „Cherubin“ und „Allgegenwart“. Kainz las alle diese Gedichte aus dem Buch, und an seinem Vortrage, der sich hier der dramatischen Illustration durch Miene und Bewegung möglichst enthielt, mußte der in den Geist der einzelnen Gedichte tief eindringende Künstlersinn und die Vollendung im Ausdrucke bewundert werden. Der Vortrag war zugleich die vollkommenste Erklärung des Sinnes dieser Gedichte. Dazu die Schmiegsamkeit des Kainz'schen Organs und die erstannliche Beweglichkeit seiner Zunge, die im schnellsten Tempo doch keine Sylbe unklar läßt. Die mächtigste Wirkung erzeugte das Gedicht „Des Kaisers Bildsäule“, worin Grillparzer dem Kaiser der Aufklärung und der Toleranz eine scharfe Kritik des österreichischen Vormärz in den Mund legt, die heute noch — leider!
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neue_freie_presse_nfp19140917_article_114
de
1914-09-17T00:00:00Z
neue_freie_presse
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Dieser große Krieg, den wir jetzt erleben, er hat überall seine Opfer und überall wird Himmel und Erde aufgeboten, um sie zu lindern. In Ostpreußen war derselbe Zustand wie in Ostgalizien und auch von dort aus sind Tausende von Flüchtlingen nach Berlin geströmt. Sofort hat die Bürgerschaft von Berlin eine Sammlung eingeleitet und sofort wurden gewaltige Summen aufgebracht, um den Verlust der Rückwanderer wenigstens teilweise zu ersetzen. Sogar in England, wo eine Art von Affenliebe für Belgien herrscht, wurde für diejenigen gesammelt, denen es in Antwerpen nicht mehr geheuer ist und die jetzt bitter bereuen, daß sie Deutschland nicht höher geachtet haben. Und wir sollten hinter all diesen zurückbleiben, wir sollten unberührten Sinnes zusehen, wie diese armen Opfer, die von den Wellen des Krieges verspült und weggerissen wurden, zu uns kommen, ohne daß wir ihnen die Hand geben und sie willkommen heißen? Das ist unmöglich, das wäre
relevant
neue_freie_presse_nfp19110112_article_15
de
1911-01-12T00:00:00Z
neue_freie_presse
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gebreitét, wenn sie zur Kirche fuhr; bei der Messe saß sie in der ersten Bank, gleich neben der „Dame“. Aber man aus Connemara=Marmor auf Stramm stand der junge Brien da, dessen Vater in Amerika drüben reich geworden war. Jetzt besaß er das große Gehöft oben am See, mit zwanzig Pferden, sechzig Kühen und Hühnern die Menge, fast alle von goldbrauner Farbe, so wollte es seine Frau; weil es so reich aussah. Arm war sie ja lange genug gewesen, während sie von Jahr zu Jahr als Magd bei den Bauern von Glenealo wartete, daß er reich heimkehre und sie heirate. Jetzt trug Mrs. Brien Sonntags eine goldgefaßte Brosche schwarzem Samt und wehende Straußenfedern über dem runzligen Gesicht; eine schwere Seidendecke lag über das Stroh ihres Eselkarrens verkehrte nicht mit ihr, wußte man doch, wer sie gewesen war. Nür Eileen Boland kam manchmal und hörte dem alten Brien zu, wenn er von drüben sprach; von der Ueberfahrt im Zwischendeck, dicht gedrängt mit fremdem Elend, von dem Getriebe in Newyork, der Einsamkeit in dem jungurbaren Land, wie man arbeitet und arbeitet, um reich heimzukehren, alt und gebrochen.
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neue_freie_presse_nfp19191203_article_545
de
1919-12-03T00:00:00Z
neue_freie_presse
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Amtlich wird verlautbart: Die derzeit noch in Fraukreich befindlichen Zivilinternierten werden demnächst in die Heimat zurückkehren. . sick — Die Zivilinternierten aus Australien sollen sich auf dem Wege nach Triest befinden, über die in Indien und Japan befindlichen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten liegt eine Liste vor.
relevant
neue_freie_presse_nfp18970408_article_77
de
1897-04-08T00:00:00Z
neue_freie_presse
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Bismarck, nicht zum geringsten Theile durch seine mächtige, aber entgegenkommende persönliche Einwirkung, die Arbeit des homerischen „Wolkenzerstreuers“ verrichtete. Zu Riecke sagte er einmal im Jahre 1868: „Eine größere Einigung der Mehrzahl der Deutschen als zur Zeit ist nur auf dem Wege der Gewalt oder nur dann zu erreichen, wenn sie eine gemeinsame äußere Gefahr in Zorn brächte. Es ist dies aber vielleicht von der Vorsehung weislich so geordnet, denn hätten die Deutschen nicht ihren Absonderungsgeist gegen einander, so würde neben ihnen keine andere Nation bestehen können.“ In diesem Punkte, in welchem ihm später die Geschichte Recht gegeben hat, unterschied er sich vom Kronprinzen, der die Einigung nöthigenfalls auch erzwingen wollte. Und der Gegensatz that das Seinige zur Erkaltung der persönlichen Beziehungen zwischen den Beiden. Unmittelbar nach dem Schlusse des Zollparlaments war ein großes Gartenfest bei dem Kronprinzen im Neuen Palais bei Potsdam. Bismarck kam erst am späten Abend, als das Fest beinahe schon vorüber war, und befragt, warum er in Civilkleidern sei, erwiderte er kurz: „Ich thue immer, was man mir befiehlt.“ Riecke, der diese Antwort ohne Commentar verzeichnet, trug später in sein Tagebuch die Worte ein: „Gewiß, wer so lange wie ich Gelegenheit hatte, den Organen der Reichsregierung und Reichsgesetzgebung nahe zu stehen, wem es vergönnt war, gewissermaßen den Werdeproceß des neuen deutschen Reiches in nächster Nähe zu verfolgen, der kann schließlich nicht ohne warme Sympathie für diese längstersehnte Einigung Deutsch. lands in die Heimat zurückkehren. Er wird nie zum Particularisten werden.“ Die süddeutschen Sympathien für Bismarck, die heute der alte kranke Einsiedler im Sachsenwalde in demselben hohen Maße besitzt wie nur je auf dem Gipfel seiner Macht, haben ihren Ursprung von jener Zeit des Zollparlaments, in welcher die Geister aus Nord und Süd sich zum erstenmale einander näherten und Bismarck bei einem Feste der Hamburger Börse die Worte Völk's citirte: Es ist Frühling geworden in Deutschland.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390715_article_533
de
1939-07-15T00:00:00Z
innsbrucker_nachrichten
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In diesen Tagen mußte Walter Hammerkott nach Südamerika gehen, um in Rio ein internationales Rennen zu bestreiten, für das er sich schon früher verpflichtet hatte. Die Hagenströms begleiteten ihn aufs Schiff, der Alte vielleicht froh, daß der ungebetene Gast auf diese Weise wieder außer Sicht kam. Auch drüben war ihm kein Erfolg beschieden. Nach einem schweren Sturz trug man ihn bewußtlos von der Bahn. Monatelang lag er krank, indessen brach in Europa der Krieg aus, und als er endlich nach langen Irrfahrten in die Heimat zurückkehren durfte, hatte der Senator seine Tochter längst verheiratet. Sie war wohl nicht sehr glücklich in dieser Ehe gewesen, aber das war auch so ein Posten, der sich nicht in Zahlen fassen ließ. Und sie selbst hatte dem harten Willen des Vaters nichts entgegenzusetzen gehabt. Weich und nachgiebig hatte sie zu allem Ja und Amen gesagt.
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19110310_article_57
de
1911-03-10T00:00:00Z
illustrierte_kronen_zeitung
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In der holländischen Hafenstadt Rotterdam und in ganz Holland erregt das Schicksal der russischen Rückwanderer viel Aufsehen, die an Bord des Dampfers „Volturno“ der Uranium=Linie aus Amerika nach Europa zurückgekommen waren und von den deutschen Behörden daran gehindert wurden, durch deutsches Gebiet nach Rußland zu reisen. Diese 56 Russen konnten nämlich die von den preußischen Behörden verlangten Dokumente (Durchfahrkarten bis Wirballen und russische Grenzpässe) nicht vorweisen. Die armen Leute mußten also, als der „Volturno“ Rotterdam verließ, wieder an Bord gehen, der Kapitän aber ließ sie nochmals ausschiffen. Jetzt werden die Rückwanderer auf Kosten der Uranium= Dampfschifffahrts=Gesellschaft verpflegt. Wie sich ihr Schicksal weiter gestalten wird, muß sich erst noch entscheiden.
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neue_freie_presse_nfp19110402_article_1245
de
1911-04-02T00:00:00Z
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In Neuhäusel fuhr der Zug unter den Klängen des Rakoczy=Marsches ein, den die dort stehende Zigeunerkapelle intonierte. Dort erwartete die Wiener Sänger eine aus acht Mitgliedern bestehende Deputation des Budapester Empfangskomitees, um sie auf ungarischem Boden namens der Stadt Budapest und der Gesangvereine zu begrüßen. Es waren dies die Herren: Stadtverordneter und Vizepräsident des „Budai Darlada“ Dr. Baranszky, Dr. Schuler, Dr. Vecsey, Sternat, Pilat, Kraus, Dr. Baranszky entbot den Wiener Gästen namens der Stadt Budapest und des Landessängerbundes den Willkommengruß und versicherte, daß die Budapester alles daran setzen werden, damit die Wiener sich heimisch und wohl fühlen und von ihrem ungarischen Ausflug befriedigt heimkehren. Dr. Krükl erwiderte mit folgenden Worten: „Wir haben schon zu viel von der Liebenswürdigkeit und Gastfreundschaft der Ungarn gehört, als daß wir uns über diesen freundlichen Empfang wundern würden. Daß Sie aber so liebenswürdig sein werden, uns von Budapest her entgegenzufahren und uns an den Pforten Ungarns bereits begrüßen, das übertrifft alle unsere Erwartungen. Sie scheinen durch Ihre Begrüßung zu sagen: „Kommt herein in unser Land, lernet Lans und Volk von Ungarn kennen; wir bieten euch das Beste, was wir haben, ein warmes, gastfreundschaftliches Herz.“ Nun wohlan, wir nehmen dies freudigen Herzens an. Auch wir bringen Ihnen herzliche Grüße zum Empfang dar. Sie kommen aus derselben Quelle, aus einem warmen, gleichfühlenden Herzen und Ihre Grüße vereinigen sich mit unseren Liedergrüßen zu erquickendem Labsal, das köstlich mundet und unsere Adern durchglüht wie feuriger Ungarwein. Ihre Grüße sind uns von freudiger Vorbedeutung. Wir werden bei Ihnen seines großen Dicht.. 9 werden dem Wore eines große. Sichter Petöfi, der da sagt: „Brechen muß das Herz vor Freude oder Leid, so beschaffen ist des Ungarn Fröhlichkeit.“ Mit froher Ahnung, Freunde, ziehen wir ein, und bringen dar zum Gruß das Lied des Wiener Männergesangvereines.“ Jelfy, Kery=Hickl.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19200217_article_135
de
1920-02-17T00:00:00Z
innsbrucker_nachrichten
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Aufnahme finden österreichische Staatsangehörige männlichen Geschlechtes, die sich mit Manneswort zur demokratischen Republik Oesterreich bekennen. Zivilpersonen, die österreichische Staatsbürger geworden sind, ohne das Heimatsrecht in einer Gemeinde erworben zu haben, die im Staatsvertrage von St. Germain Oesterreich zugesprochen wurde, sind mit dem Tage der Verlautbarung des Staatsvertrages nicht mehr als österreichische Staatsbürger anzusehen und kommen für die Aufnahme in das neue Heer nicht in Betracht. Wegen solcher Personen, die wegen ihrer politischen Betätigung nicht in die Heimat zurückkehren können, behält sich das Staatsamt für Heerwesen vor, seinerzeit an das Staatsamt für Inneres wegen Verleihung der österreichischen Staatsbürgerschaft heranzutreten. Ferners wird gefordert: Volle geistige und körperliche Eignung, nicht uberschrittenes 40. Lebensjahr, Kenntnis der deutschen Sprache in Wort und Schrift, Volksschulbildung, bei Anmeldung zu Spezialtruppen darüber hinausgehende Fachausbildung und bei Minderjährigen die Zustimmung des Vaters oder Vormundes. Ausgeschlossen von der Aufnahme ist, wer weder Wahlrecht noch Wählbarkeit in die Nationalversammlung besitzt, ferners wer strafweise oder wegen unbehebbarer Dienstuntauglichkeit aus dem Heere entlassen wurde. Im besonderen wird gefordert: Eine dreijährige, anrechnungssähige Dienstleistung im Heere der österr.=ung. Monarchie und österreichischen Volkswehr. Kriegsjahre zählen hiebei doppelt.
relevant
illustrierte_kronen_zeitung_krz19110124_article_182
de
1911-01-24T00:00:00Z
illustrierte_kronen_zeitung
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(Heimkehr eines Amerikafahrers.) Der 34jährige Alfred Groß fühlte in den letzten Tagen des vergangenen Jahres eine unbezwingliche Sehnsucht, sich einmal Amerika anzusehen. Am Sylvestertage schiffte er sich auch in Hamburg auf dem Dampfer „Blücher“ ein. Die Reiselust findet ihre Erklärung darin, daß gegen ihn bei der Wiener Behörde eine Reihe von Strafanzeigen wegen Wuchers und Veruntreuung eingelaufen waren. Um dieselbe Zeit, da er schon von den Wellen des Ozeans in trügerische Sicherheit gewiegt wurde, erstattete eine gegenwärtig in Wolfpassing (Oberösterreich) wohnende Arztensgattin die Anzeige, daß ihr Groß 3000 Kronen auf Grund eines Wechsels entlockt habe, auf dem die Unterschrift eines Aristokraten gefälscht war. Das Dampfschiff, das Groß benützte, fuhr wohl schnell, noch schneller aber waren die Kabeldepeschen, die das Schiff überholten und bewirkten, daß Groß als lästiger Einwanderer behandelt und deportiert wurde. Jetzt muß er auf dem Dampfer „Batavia“ die unfreiwillige
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390824_article_93
de
1939-08-24T00:00:00Z
innsbrucker_nachrichten
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Tausende von Volksgenossen haben in diesem Jahr zum erstenmal ein ihnen bisher unbekanntes Stück ihres Großdeutschen Vaterlandes kennengelernt, eine Landschaft, von der sie vielleicht bisher nur eine leere Vorstellung hatten. Die Fahrten mit „Kraft durch Freude“ haben die Menschen seelisch befreiter und innerlich leichter gemacht. Sie haben in der Ferne alle Schwere des Alltags und alle Sorgen von sich abgeworfen und wieder leistungsfähige, frische Nerven bekommen. Alle Heimkehrer, die man hört, strahlen im großen Erlebnis ihrer Ferienreise. Sie alle bringen eine starke seelische Kraft mit zurück in den Alltag, nicht zuletzt hervorgerufen durch das schöne Bewußtsein, daß jede Arbeit ihres Lohnes wert ist und daß auch der einzelne in unserem herrlichen Großdeutschen Reich nicht vergessen wird. Gerade diese neugewonnene Kraft gibt jedem die richtige und so notwendige Einstellung zum Leben, das früher nur ein Quälen war um das tägliche Brot. Nun macht die Arbeit nach diesen ferienfrohen Tagen wieder Freude. Jetzt geht es mit doppelter Kraft wieder an die Arbeit. Jetzt wird nicht gerastet und darum auch nicht gerostet.
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neue_freie_presse_nfp19110129_article_3757
de
1911-01-29T00:00:00Z
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sunder Humor. „Im Grächwald“ und „Marina im Tomm“ sind Dorfgeschichten besonderer Art, letzterer Erzählung aibt die Gegenüberstellung des unduldsamen, allzu durstigen Pfarrers und des milden, wackeren Kaplans einen bedeutsamen Hintergrund. Die Perle des Buches ist indes die Geschichte „Heimkehr“. Franz Escher kehrt nach fünfundzwanzig Jahren aus
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neue_freie_presse_nfp19110129_article_5029
de
1911-01-29T00:00:00Z
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Olga Aleksius selbst schob ihre Heimkehr immer wieder hinaus. Sie graute sich vor der luxuriösen Villa. Ihr grauste, wenn sie an die ernsten, forschenden Blicke der Schwägerin dachte, die sie unbegreiflicherweise schonte. Menschen, gleichgiltige und fremde, würden kommen und indiskrete oder alberne Fragen stellen! Der Familie, der Welt gehörte sie dort. Arnold kam mit seinen An¬
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neue_freie_presse_nfp18991119_article_44
de
1899-11-19T00:00:00Z
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Elegisch klingt und klagt es schon aus den Titeln der einzelnen Stücke. Es sind deren sieben, lauter Moll=Tonarten. Von Scheiden und Meiden singt der Dichter, von Dulden, Entsagen, Verzichten. Gleich im ersten Gedicht, „Der Abschied“, taucht das Bild einer Geliebten auf, von der er lassen muß: „Leb' wohl, du heimatlicher Strand, leb' wohl, o Mutter, leb' wohl, Maria, ich segle meinem Grab entgegen. Mit solchen Empfindungen verließ dieser Bonaparte sein Corsica. Das zweite Gedicht, „Die Entfernung“, wiederholt eigentlich das erste; es ist dieselbe Weise, um einen Ton höher gesungen. Dann folgen „Heimkehr“, „Dorfkirchhof“. (Nachbildung des bekannten englischen Musters), „Elegie“, „An Lili“ — wie muß bei diesem Wort das Herz des alten Olympiers gezuckt haben! Immer tiefer aber versinkt der Odendichter in Schwermuth. Die Geliebte stirbt ihm: Un beau jour la recut et la vit disparoftre! Pour la perdre aussitöt. devais-jo la connoitrel
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19200105_article_267
de
1920-01-05T00:00:00Z
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Freiherr Flavian v. Arnstein bin, der Sohn des ungerechterweise Geächeten, welcher gewiß in der Welt umherirrt und nie wieder in seine Heimat und sein Stammschloz zurückkehren darf, wenn ee nicht gelingt, seine völlige Schuldlosigkeit zu beweisen und dem Kaiser Leopold über das schändliche Treiben einer Intriganten=Clique, welche sich am Wiener Hofe breit macht, die Augen zu öffnen½ — Bei der Nennuag des Namenz Arnstein war die Ur=Ahne zusammengezuckt.
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neue_freie_presse_nfp19000423_article_228
de
1900-04-23T00:00:00Z
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säule. Zugleich aber fiel das Barometer, und schon in den frühen Vermittagsstunden zeigten sich am Firmament die Vorboten eines nahenden Unwetters. Das mag auch der Grund gewesen sein, warum die Stadt und ihre nächste Umgebung gestern so überfüllt von Spaziergängern waren, die es offenbar nicht gewagt hatten, sich weit weg vom Hanse zu entfernen. Um 1 Uhr begannen die ersten Tropfen zu fallen, und nach 2 Uhr ging bei heftigem Blitz und Donner ein Gewitterregen nieder, der ungefähr eine halbe Stunde währte. Dann aber heiterte sich der Himmel auf. Die erschlaffende elektrische Spannung der Atmosphäre war gewichen, der Staub hatte sich gelegt, und doppelt frisch schien das Grün der jungen Vegetation zu leuchten. Die Ringstraße, der Stadtpark, vornehmlich aber der Prater konnten die Menschenmassen nicht fassen, alle Restanrationen und VergnügungsEtablissements waren bis auf das letzte Plätzchen besetzt. In der Hauptallee des Praters entwickelte sich ein Wagencorso, als ob gestern in der Freudenau das Derby zur Entscheidung gelangt wäre, und auf dem Turfplatz selbst war ein Drängen und Schieben, wie es auf der Rennbahn nicht allzu oft beobachtet werden kann. Der Abend brachte die Rückwanderung der Massen. Die Stadtbahn und alle öffentlichen Verkehrsmittel wurden gestürmt. Nach dem schören Tage strömte Alles in die Theater, in den Circus und in die Restaurants, wo man oft längere Zeit warten mußte, um an der Ecke eines Tisches in drangvoll fürchterlicher Enge sein Nachtmal verzehren zu können.
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neue_freie_presse_nfp18990605_article_281
de
1899-06-05T00:00:00Z
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Petersburg, 4. Juni. Nowosti melden: Das in Tiflis erscheinende armenische Blatt Mschak berichtet aus Eriwan, daß 200 armenische Auswanderer aus der Türkei, welche von der russischen Regierung in ihre Heimat abgeschoben werden sollten, die Grenze nicht passiren konnten und nach Igdyr zurückkehren mußten, da die türkische Grenzpolizei die Auswanderer nicht über die Grenze ziehen ließ. Der LandesChef im Kaukasus, Fürst Galitzyn, gab den Befehl, die Armenier zunächst im Gouvernement Eriwan zu belassen
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390211_article_597
de
1939-02-11T00:00:00Z
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Drei Menschen, zwei Männer und eine Frau, kämpfen um ein Kind. Der eine Mann ist der wirkliche Vater, der, nach jahrelanger Verschollenheit totgesagt, die Rechte auf sein Kind geltend macht. Der andere ist der zweite Mann der Mutter, die nach ungücklicher erster Ehe an der Seite eines Künstlers und Menschen Ruhe und ein neues Glück gefunden hat. Hat der totgeglaubte Heimkehrer ein Recht in die Geborgenheit eines sonnigen Familienlebens mit brutaler Hand zerstörend einzugreifen? Von seiner Frau trennt ihn eine unüberbruckbare Kluft, die er durch eigene Schuld aufgerissen hat; mit der Forderung nach seinem Kind verbindet sich vielleicht noch eine leise Hoffnung, auch die Frau wieder an sich zu ketten. Das Gesetz, dem Buchstaben nach ausgelegt, gibt dem Zurückgekehrten die Handhabe, sein Recht in die Tat umzusetzen. Gefühl und Vernunft aber sind auf Seiten der Mutter und des neuen Vaters. Vielfältig sind die Mittel, mit denen auf beiden Seiten der erbitterte Kampf geführt wird, bis zum Schluß doch menschliche Einsicht über Paragraphenweisheit einen befreienden Sieg davonträgt.
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neue_freie_presse_nfp19140408_article_647
de
1914-04-08T00:00:00Z
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reichisch=bosnischen Interessentenverband Regierungsrat Dr. Kar. Patsch aus Sarajevo an der Hand zahlreicher interessanter Lichtbilder die wirtschaftliche und historische Entwicklung der Herzegowina, welche in beiden Beziehungen vielfach andere Wege gegangen ist wie Bosnien. Die heutige Beschaffenheit des Landes übt naturgemäß bestimmenden Einfluß auf seine Bodenprodukte, den Viehstand und nicht zuletzt auf die Wirtschaftslage der Bevölkerung aus. Insbesondere in den im Sommer ausgetrockneten Karstniederungen, Poljen, gedeihen, begünstigt durch das sehr heiße Klima, Wein, Tabak und Mais. Die Produktionsmöglichkeit ist mit Rücksicht auf die Bevölkerungszahl eine sehr geringe; die Landesregierung sucht im Rahmen eines großzügigen Meliorisationsprogrammes durch Be= und Entwässerungsanlagen usw. die Produktion zu heben. Die Olivenzucht, in antiker Zeit von großer Bedeutung, geriet später wieder in Vergessenheit, wurde dann nach dem Beispiele Dalmatiens vom Grundbesitz für kurze Zeit wieder aufgenommene, um aber wieder vernachlässigt zu werden. Aehnliches Schicksal hatten die Seidenraupenzucht und der Reisbau, letzterer aus sanitären Gründen. Bei dieser Sachlage bieten die fruchtbaren Niederungen für die relativ weniger rentable Viehzucht keinen Platz; die Rindviehzahl ist daher in der Herzegowina sehr gering, hauptsächlich werden die genügsamen Schafe und Ziegen gehalten. Trotzdem kann der Wohlstand der Bevölkerung seit der Okkupation als ein zunehmender bezeichnet werden, wovon die enorme Bevölkerungszunahme seit dem Jahre 1878 zeugt, welche dann allerdings teilweise zur Auswanderung nach Amerika zwang, nicht zum Vorteile des landwirtschaftlichen Betriebes, weil die Angehörigen des Auswanderers mit relativ reichlichen Geldmitteln unterstützt werden, ihnen daher der oft kärgliche Lohn der Bodenbearbeitung zu gering erscheint und auch die Zurückkehrenden, an viel bessere Verdienstmögsichkeiten gewöhnt, von der weniger rentablen Landwirtschaft nichts wissen wollen und lieber als Krämer und Gastwirte ihre Existenz fortführen. In jüngster Zeit haben sich diese Verhältnisse gebessert. Die Rückwanderer legen ihre in Amerika erzielten Ersparnisse zumeist in Grund und Boden an, wodurch die Preise außerordentlich in die Höhe getrieben werden, was der Vortragende an einzelnen charakteristischen Beispielen beleuchtete. Die geschilderte Entwicklung der Oberfläche des Landes sowie die Okkupation haben auch auf die Besiedlungsverhältnisse Einfluß gehabt. Während die älteren Ansiedlungen infolge der allgemeinen Unsicherheit im Schutze der Gebirge und Wälder angelegt wurden, wovon noch heute
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neue_freie_presse_nfp19001020_article_379
de
1900-10-20T00:00:00Z
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Wien, 19. October. [Orig.=Ber.] (Entführung einer Frau.) Bei dem Maschinenschlosser Joseph Bajoni wohnte der Taglöhner Johann Dubek. Bajoni ging täglich um 6 Uhr Früh in die Arbeit und kehrte Abends nach Hause zurück. Er wußte deßhalb nicht, was während des Tages daheim vorgehe und daß Dubek mit der Zeit für seine Frau viel mehr als ein Zimmerherr, nämlich ein intimer Freund geworden war. Als der Ehemann endlich merkte, wie übel ihm Dubek mitspiele, kündigte er ihm die Wohnung. Jetzt verließ die Frau ihren Mann und zog zu Dubek, der mit ihr gemeinschaftlich ein Zimmer nahm. Auf einen Brief Bajoni's, in welchem dieser ihr zuredete, daß sie heimkehren möge, und ihr auch mit der Scheidung drohte, begab sie sich wirklich reuig zu ihm zurück.
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neue_freie_presse_nfp19221009_article_254
de
1922-10-09T00:00:00Z
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stehenden Konferenz zur Lösung der orientalischen Frage teilnehmen zu dürfen. Bulgarien wünscht dic Autonomie Thraziens, damit alle in Thrazien lebenden Nationalitäten in den Vollbesitz politischer Freiheit gelangen und die nach Hunderttausenden zählenden thrazischen Flüchtlinge verschiedener Volksangehörigkeit, die auf bulgarischem Staatsgebiet weilen, in ihre Heimat zurückkehren können.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19140407_article_41
de
1914-04-07T00:00:00Z
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Die Regelung des Auswandererverkehres in Oesterreich Zwischen der österreichischen Regierung einerseits und dem Norddeutschen Lloyd, der Hapag, sowie der Austro=Amerikana anderseits ist ein Vertrag zustande gekommen, wonach die deutschen Gesellschaften ihre AustroAmerikana=Aktien einem österreichischen Banken syndikat übergeben und auf die Option für weitere Aktien von 4.6 Mill. Kronen verzichten. Die Triester Auswandererquote wird von 4 auf 7 Prozent und in fünf Jahren auf 10 Prozent erhöht. Die Austro=Amerikana wird Buchungsstelle für die Aufnahme von Aus wanderern für alle Gesellschaften, die sich dem Vertrage anschließen. Die deutschen Gesell schaften unterwerfen sich der österreichischen Kontrolle in deutschen Häfen innerhalb der Grenzen des deutschen Auswanderungsgesetzes. Die nord= und südamerikanischen Fahrpreise können von den Gesellschaften zwischen einem Maximum von 200 Kronen und einem Minimum von 125 Kronen beliebig festgestellt werden. Die Preise darüber oder darunter bedürfen der Genehmigung des Handelsministeriums. Militärpflichtige Rückwanderer sind zu 50 Kronen aus Amerika zu befördern. Die Canada=Pacific=Bahn wird sich dem Uebereinkommen anschließen.
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19210807_article_83
de
1921-08-07T00:00:00Z
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Geldunterstützungen für Heimkehrer. Amtlich wird verlautbart: Ueber Beschluß der Landeshilfsstelle Wien und Niederösterreich für Kriegsgefangene können mittellose Heimkehrer, die in Rußland, Sibirien und Turkestan in Kriegsgefangenschaft waren und dadurch Einbuße an ihren Wohnungs= oder Geschäftseinrichtungen erlitten haben oder sonst in arge Not und Existenzbedrängnis kamen, an die Hilfsstelle um eine einmalige Geldunterstützung in der Höhe von 2000 bis 10.000 Kronen ansuchen. Die Bedinungen sind: Oesterreichische Staatsbürgerschaft, tändiger Wohnsitz in Wien oder Niederosterreich derzeit und vor dem Kriege. Heimatsberechtigte genießen den Vorzug.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391023_article_269
de
1939-10-23T00:00:00Z
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Million Einwohner rund 40.000 Blut und Freiheit für die Heimkehr ins Reich geopfert hätten, so sei dies wohl ein Zeichen für die Härte, mit der der Kampf in Tirol=Vorarlberg bis zum Sieg durchgestanden worden sei. In einem könnten wir in unserem Gebirgsgau allerdings nur mit Neid auf die Danziger blicken: daß es ihnen nämlich vergönnt gewesen sei, mit der Waffe in der Hand für Führer und Volk einzutreten und das bedrohte deutsche Gebiet zu schützen. Angesichts dieses vorbildlichen Einsatzes im Nordosten des Reiches fühlten wir im Süden uns ganz besonders angespornt, unsere Aufgaben an der inneren Front im blinden Gehorsam dem Führer gegenüber zu erfüllen.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19150619_article_103
de
1915-06-19T00:00:00Z
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In Tirano trafen nun lange Züge italieni scher Rückwanderer ein, die sich teils zu ihren Regimentern verfügen, teils nach ihrer Heimat zurückkehren wollten. Dort, wo Italien und Oesterreich mit der Schweiz zusammenstoßen, er hob sich vor dem Albergo delle Tre Lingue ein Grenzstein, der auf seinen drei Seiten die Na men der drei Nachbarländer trug. Er wurde in einer heißen Mainacht von italienischen Re servisten umgestürzt. Militärisch blieb die Lage
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19220209_article_112
de
1922-02-09T00:00:00Z
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Präsident Dr. N. B. Beck eröffnete die Sitzung mit einer festlichen Ansprache, in der er die Verdienste der Frau Brandström aufzählte, die sich ein ehrendes Denkmal für alle Zeiten gesetzt hat und der unvergänglichen Dankbarkeit unseres Volkes sicher sein darf. Diese edle Frau hatte sich zur Lebensaufgabe gestellt, das Los der in Sibirien schmachtenden österreichischen und deutschen Kriegsgefangenen zu lindern. Wie sie diese ihre Mission erfüllt hat, das laßzt sich in Worten kau# erzählen. Sie wußte die Kranken und Siechen zu trösten, ihr Los zu erleichtern, sie setzte es durch, daß Sche#erverwundete, die sie herausgesucht hatte, im Austauschwege in die Heimat zurückkehren durften, ja selbst die Pforten des Kerkers sind von ihr gesprengt worden. So folgte Segen allen
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391207_article_265
de
1939-12-07T00:00:00Z
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fer empfangen und werden im Verlaufe ihres zweitägigen Aufenthaltes Gelegenheit haben, die nähere und weitere Umgebung der Gauhauptstadt kennenzulernen. Durch verschiedene Veranstaltungen ist auch dafür vorgesorgt, daß sie mit dem Volkstum unserer Heimat in Fühlung kommen. Siedlungsbauten für Südtiroler und Anlagen des Standschützenverbandes werden den Gästen in die Vorbereitungen für die Heimkehr unserer Volksgenossen und in die besondere Art, in der in unserem Gau der Wehrgeist gepflegt und damit der wirkungsvollste Beitrag zur Stärkung der Inneren Front geleistet wird, Einblick gewahren. * Ernennungen im Justizdienst. Der Führer hat den Oberlandesgerichtsrat Kolnberger in Innsbruck zum Landgerichtsdirektor und den Gerichtsassessor Dr. Elmar Paufler in Innsbruck zum Landgerichtsrat beim Landgericht in Innsbruck ernannt. Der Reichsminister der Justiz hat den Amtsgerichtsrat Dr. Leopold Kornexl beim Amtsgericht in Schruns als Landgerichtsrat an das Landgericht Feldkirch versetzt.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19220311_article_88
de
1922-03-11T00:00:00Z
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am Samstag, den 28. Jänner, gab Frau von Unschuld mir zu Ehren noch einen glänzenden Empfang, Rezeption heißen das die Amerikaner, wozu sie eigene gedruckte Einladungen ausgesandt hatte. In sinnreicher Weise hatte Frau von Unschuld alles in Tiroler Farben gehalten: der Tisch war rot und weiß gedeckt, rote und weiße Nelken standen auf der Tafel, rot und weiß waren die Zuckerln, rot und weiß das Gefrorene, rot und weiß endlich das Kleid der Frau von Unschuld und ihrer Tochter Magdeleine. Diesev Empfang bei der Frau von Unschuld hat die Familie von Unschuld und manchen der Teilnehmer vor dem Tode gerettet. Die Familie von Unschuld pflegt nämlich alle Samstage das große Lichtspieltheater zu besuchen. Da auf Samstag aber dieser Empfang angesetzt war, besuchten wir das Lichtspieltheater am Freitag, und während wir am Samstag bei der Tafel saßen, drückten die ungeheuren Schneemassen, die Washington noch nie gesehen hatte, das Dach des Lichtspieltheaters ein und das Ergebnis waren 112 Tote und einige Hundert Schwerverletzte. Ich wurde daher allgemein als Lebensretter gepriesen. Von Washington fuhr ich zum Besuch meiner Geschwister nach Pennsylvanien. Meine zwei dort lebenden Brüder Wastl und Felix waren vor 35 Jahren über das große Wasser gegangen, um sich in Amerika eine neue Heimat zu suchen; und meine Schwester Marie ist vor 30 Jahren den Brüdern nachgézogen. Daß die Freude des Wiedersehens nach 35 Jahren groß war, können Sie sich vorstellen. Ich verbrachte bei meinem Bruder Wastl und dessen Familie, wo ich das Hauptquartier aufgeschlagen hatte, und wohin die anderen Geschwister kamen, unvergeßliche Tage, in denen die Erinnerung an unsere früheste Kindheit und Schulzeit lebendig an unseren Augen vorüberzog. Die ausgewanderten Zillertaler bei Prof. Dr. Kogler. Bei dem Besuche bei meiner Schwester auf der Farm, auf der sie haust, kamen auch alle ringsum angesiedelten Zillertaler mit ihren Familien herbei, um mich zu begrüßen. Es kamen die Geisler, Eberharter, Kupfner, Fankhauser, Kammerlander, Eg ger, Hochmut, Pircher und Flydel. Manche waren mit mir in die Schule gegangen, andere waren mir sonst aus der Jugendzeit bekannt, von wieder anim deren kannte ich die Eltern. Tief ergriffen drückten sie mir die Hand und manche Augen wurden naß bei dem Gedanken an unsere gemeinsame Heimat, denn ein stilles Heimweh schlummert noch immer in den Seelen dieser Tiroler, und alle beneideten mich, daß ich das Glück habe, wieder in die Heimat zurückkehren zu können. Schweren Herzens nahm ich auch von diesen Landsleuten und meinen Geschwistern Abschied, hatte ich doch das Bewußtsein, daß ich sie niemals mehr wiedersehen werde. Die Familie meines vor 38 Jahren nach Amerika ausgewanderten und kürzlich verstorbenen Bruders Seppil konnte ich leider nicht besuchen, weil sie im äußersten Westen Amerikas, in Kalifornien, wohnt. Dorthin hätte ich noch fünf Tage und fünf Nächte fahren müssen, wozu mir die Zeit und auch das Geld fehlte.
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neue_freie_presse_nfp18990921_article_3388
de
1899-09-21T00:00:00Z
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Weißmaier schon sehr matt fühlte, beschloß er, unter einem kleinen Felsvorsprunge zu übernachten. Der Führer Hochbrugger blieb bei ihm, während der Führer Hacksteiner nach der Alpe Inner=Gschlöß gehen sollte, um Proviant zu holen. Nachdem er eine kurze Strecke gegangen war, konnte er in Folge des heftigen Sturmes nicht mehr weiter und kehrte zurück. Die drei Männer richteten sich nun, so gut es möglich war, zum Uebernachten ein. Sie schlossen sich eng aneinander und breiteten dann die Mäntel über sich. Es war eine ungemein stürmische kalte Nacht. Gleichwol haben sie, wie Hacksteiner berichtet, sogar geschlafen. Am nächsten Morgen sahen sie mit Entsetzen gewaltige Schneemassen vor sich liegen. Es wurde nun beschlossen, daß Hacksteiner aus InnerGschlöß Hilfe hole, der andere Führer aber bei Weißmaier, der sehr unwohl war und nicht weiter konnte, verbleibe. Unter unsäglichen Anstreugungen kam auch Hacksteiner endlich nach sechs Stunden in der sonst in Einer Stunde erreichbaren Alpe InnerGschlöß an. Wiederholt meinte er unterwegs, er müsse liegen bleiben. Auf seine Meldung brachen sofort sechs Mann zur Rettung auf. Als sie bei den zwei Zurückgebliebenen ankamen, war jedoch Weißmaier bereits verschieden und Hochbrugger dem Verscheiden nahe. Etwa vierzig Schritte schleppten sie diesen noch mit sich. Da sie aber sahen, daß jede Hilfe vergeblich und bei dem furchtbaren Unwetter ihr eigenes Leben in Gefahr sei, ließen sie den nun vermeintlich bereits todten Hochbrugger liegen und marschirten nach Inner=Gschlöß zurück, um die Führer von Windisch=Matrei zu avisiren. Am nächsten Tage zogen dann diese, mit anderen Männern verstärkt, im Ganzen 18, aus, um die Leichen vom Villtragengletscher herabzuholen. Das Unwetter hielt noch in gleicher (Stärke an, und voll banger Besorgniß warteten die Angehörigen der Theilnehmer der Expedition auf deren Heimkehr. Weißmaier wunde gleich gefunden, Hochbrugger erst nach längerem Suchen, da er, nachdem man ihn als todt zurückgelassen hatte, noch 20 Schritte weiter gekrochen war. Er lag vorwärts hingestreckt, im Gesichte ziemlich entstellt. Weißmaier dagegen hatte einen ruhigen Gesichtsausdruck und scheint sehr bald ruhig entschlafen zu sein. Beide waren leicht gekleidet gewesen. Der Transport der Leichen vom Gletscher herab war ungemein schwierig; dann wurden sie auf einen Wagen gelegt und nach WindischMatrei gebracht, wo der traurige Zug, von der Bewohnerschaft erwartet, am 15. d. um 9¼ Uhr Nachts ankam. Die Leichen wurden in die Leichencapelle gebracht. Am andern Tag wurden sie eingesargt, und am 17. d. wurde Hochbrugger unter großer Theilnahme beerdigt. Bergführer trugen den todten Genossen zu seiner letzten Ruhestätte. Die Leiche Weißmaier's blieb bis zu ihrer Ueberführung nach Salzburg. Hacksteiner, der bei der unglücklichen
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neue_freie_presse_nfp19001006_article_410
de
1900-10-06T00:00:00Z
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man sich suchen läßt oder ob man sucht. Die Art des Abschlusses hat leider im Auslande den Glauben erweckt, daß Deutschland finanziell schwach sei. Darüber, daß Deutschland ein solches Anlehen spielend im Inlande hätte placiren können, besteht bei den Sachkennernkeinerlei Zweifel. Es beruht der Grund für die Bevorzugung der amerikanischen Käufer allem Anscheine nach nur in der Rücksicht auf die Schul=Meinung einzelner nervöser Leute, welche annahmen, daß man auf diese Weise fremdes Geld ins Land bringen werde. Diese Ansicht wird sich vermuthlich als irrig herausstellen; vielmehr wird in ziemlich kurzer Zeit der größte Theil der Anleihe nach Deutschland wieder zurückwandern. Es sei dem, wie dem wolle, man kann nicht mehr streiten, daß die dem Abschlusse folgenden, wesentlich durch die Rücksicht auf die börsengesetzlichen Bestimmungen hervorgerusenen Umstände fast überall einen ungünstigen Eindruck gemacht haben. Noch vor dem Abschlusse dieses verblüffenden Geschäftes entstand in der amerikanischen Presse ein großer Lärm darüber, daß Deutschland sich die probahle costs of fitting out the German Expedition (die vermuthlichen Kosten für die Ausrüstung der deutschen Expedition) in Amerika beschaffen werde. Diese Artikel erhalten einen Schein von Begründung dadurch, daß am 18. September die amerikanische Subscription allein stattfand, während in Deutschland wegen der börsengesetzlichen Vorschriften die Einführung erst eine Woche später, am 26. September, stattfinden konnte. Dadurch wurde allerdings in der ganzen Welt der Eindruck hervorgerufen, daß man sich nach Amerika habe wenden müssen, daß nur der von Amerika verschmähte Theil der Anleihe im Inlande untergebracht werden sollte. Daß der deutsche Curs jetzt bereits höher ist als der amerikanische, und daß vom ersten Tage die Rückwanderung der Anleihe begonnen hat, kann an diesem Eindrucke leider nichts mehr ändern. Die durch die Bestimmungen der Börse=Ordnung bedingte Art der Abwicklung machte den Eindruck, als ob Deutschland seine Mittel für erschöpft ausehe. Sie stempelte das Geschäft nicht nur zu einer politischen Niederlage. Wäre die Börse freier gewesen, so hätte das nicht vorkommen dürfen. Herr v. Siemens schließt seine Betrachtungen in der „Nation“ mit folgenden Bemerkungen: „Die Gegner der Börse verdanken ihren Erfolg der geschickten Benützung des an sich berechtigten moralischen Widerwillens gegen den Börsenschwindel. Daß der nützliche Handel der gleichen Formen nicht entbehren kann, ist ihnen gleichgiltig, denn die neue Erscheinung der Börse ist ihnen antipathisch. Es erscheint ihnen im Interesse der Aufrechterhaltung ihres politischen und socialen Einflusses unerwünscht, daß Classen, welche bisher uuter ihrer Vormundschaft standen, durch die Entwicklung der Neuzeit in die Lage gebracht sind, der Allgemeinheit Dienste zu leisten, für welche ihre eigenen wirthschaftlichen Kräfte niemals ausgereicht haben
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391108_article_580
de
1939-11-08T00:00:00Z
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Danzig, 8. Nov. Auf der Danziger Werft lief jetzt das erste auf der neuen Schräghelling der Werft erbaute Schiff von Stapel. Zu der Feier hatten sich zahlreiche Vertreter von Partei, Staat und Wehrmacht eingefunden. Vizeadmiral von Arnauld de la Perrié betonte die innige Verbundenheit, die zwischen den Arbeitern der Danziger Werft und der Kriegsmarine besteht. Mit den besten Wünschen für eine gute Fahrt übergab der Admiral das Schiff seinem Element. Die „Danziger Werft“, die ebenso wie die übrigen Industriebetriebe Danzigs am 1. September mit der Heimkehr Danzigs ins Reich eine Umstellung auf die Bedürfnisse der großdeutschen Heimat erfuhr und von einem ehemals internationalen Unternehmen mit dem Namen „The International Chipbuilding and Engineering Co. Ltd.“ wirklich zu einer „Danziger Werft“ wurde, kann ihrem Befreier Adolf Hitler und der großdeutschen Handelsflotte das von Stapel gelaufene Schiff als Morgengabe zur Verfügung stellen. Es handelt sich um das erste der beiden für Rechnung der nunmehr endgültig verschwundenen Gdingen=Amerika=Linie im jetzigen Gotenhafen gebauten Frachtmotorschiffe von 6500 Tonnen. In wenigen Wochen wird auch das Schwesterschiff zu Wasser gelassen werden. Beide bedeuten wertvollen Zuwachs für Großdeutschlands Handelsflotte.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391108_article_616
de
1939-11-08T00:00:00Z
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Auch nach dem Weltkriege hat das Deutschtum im Baltikum treu zu seiner alten Kultur gestanden. Aus beispielhaftem Opfergeist bauten die Deutschen in Estland und Lettland ihr eigenes Schulwesen auf, deutsche Theatervereine setzten mit Berufsschauspielern und Laienkräften die ruhmvolle Tradition des deutschen Theaters in Riga und Reval fort, die Herder=Gesellschaft begründete mit dem HerderInstitut in Riga eine private deutsche Hochschule. Diese Deutschen, die heute ins Großdeutsche Reich übersiedeln, können mit ruhigem Gewissen und dem stolzen Bewußtsein endgültig heimkehren, zu allen Zeiten treue und segensreiche Kulturarbeit im Sinne ihrer deutschen Sendung geleistet zu haben, für die ihnen unsere gesamte völkische Kultur Dank schuldet. Ihre Leistung ist aber darüber hinaus noch die beste Gewähr für ihre große kulturbildende und kulturtragende Fähigkeit, die sie in ihrem neuen Lebens= und Wirkungskreis ganz besonders verantwortlich zu entwickeln haben werden.
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19181127_article_86
de
1918-11-27T00:00:00Z
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(Ein Heimkehrer aus Brioni erteilt Aus kunft.) Zur Beruhigung vieler Familien, die von ihren Angehörigen aus Brioni seit Wochen keine Auskunft erhalten, können die Angaben des Rechnungsunteroffiziers Franz Krippner dienen, der vorgestern nach mannigfachen Abenteuern als Zivilist nach Wien gekommen ist, seiner Meinung nach als Einziger der dort untergebrachten Truppen. Herr Krippner teilt mit, daß auf Brioni etwa 800 Deutschösterreicher waren. Es befanden sich bei den Soldaten auch vielfach die Frauen und Kinder. Zu diesen 800 Personen kamen noch aus Pola ungefähr 1200 Deutschösterreicher. Die ganze Gesellschaft ist am 8. d. mit dem Dampfer „Semiramis“ von Brioni nach Pola gefahren und wurde am 9. d. von dort nach Venedig gebracht. Nach einer Vereinbarung mit der jugoslawischen Regierung sollten die 2000 Personen über Oberitalien und die Schweiz in die Heimat zurückkehren. Sie sollten nicht als Kriegsgefangene betrachtet werden. Der italienische Admiral versprach, daß die Heimbeförderung binnen vier Tagen erfolgen werde. Nun scheint sich aber die italienische Regierung eines anderen besonnen zu haben. Daß der Transport in Venedig angekommen ist, konnte Herr Krippner noch in Pola ermitteln. Seither fehlt aber jede Nachricht. Bei ihrem Abgehen nach Venedig waren alle wohlauf und gut ausgerüstet. Herr Krippner ist bereit, Yehörigen in seiner Wohnung, 21. Bezirk, Erzherzog Karlstraße 10, täglich bis 10 Uhr vormittags Auskunft zu erteilen.
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neue_freie_presse_nfp19360801_article_1853
de
1936-08-01T00:00:00Z
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Serie der Urlauber rückt wieder ein. Mehr windverweht als sonnverbrannt, um das schöne Zigeunergedicht Lenaus zu variieren. Auf der Abfahrtseite der Bahnhöfe aber drängen sich Bleichgesichter, begierig, ihrerseits das Wetterglück zu erproben. Die Rückkehrer haben schlechte Erfahrungen gemacht. Während die in Wien Gebliebenen auf einer Insel der Unseligen schwitzten und verschmachteten, war es in den Bundesländern, in denen man sich nach Sonne und blauem Himmel gesehnt hatte, kühl und regnerisch. Die Leidtragenden sind jene Urlauber, die eine Wahrscheinlichkeitsrechnung angestellt hatten und auf der Basis der Erfahrungen vergangener Jahre steif und fest auf einen schönen Juli schworen. Solche Hoffnungen sind buchstäblich zu Wasser geworden. Ganz allgemein erfährt man aus Tirol, aus Steiermark, sogar aus dem nach allgemeiner Ansicht vom Wetter begünstigten Kärnten, daß die Zahl der Regentage im Juli eine ungewöhnlich hohe war. gibt bekanntlich außer den offiziellen auch inoffizielle Wetterpropheten, die nicht immer so vorsichtig sind, wie die gelehrten Herren in Amt und Würden und ein jeder die Ueberzeugung haben, daß ihre Methode der Wettervoraussage die einzig richtige ist. Jener Mann aber, der wirklich imstande wäre, auf Wochen und Monate hinaus das Wetter richtig zu prophezeien, hat sich noch nicht gefunden. Er wäre des Nobelpreises würdig, sogar des Friedensnobelpreises. Denn in den Sommerfrischen geht es bekanntlich an Regentagen, namentlich wenn sie einander in ununterbrochener Reihe folgen, am häuslichen Herd, der nicht einmal der eigene ist, recht kriegerisch zu. Aber es wäre verfehlt, die Enttäuschung der Heimkehrer mit billiger Ironie zu belächeln. Es ist ein erhebliches Quantum an Lebensfreude durch die Ungunst des Wetters vernichtet worden. Und gerade an diesem Artikel ist gegenwärtig auf dem Weltmarkt keine übergroße Fülle vorhanden. Zu den enttäuschten Urlaubern stoßen übrigens alle die Interessenten des Fremdenverkehres, die sich darüber beklagen, daß der Juli die auf ihn gesetzten Hoffnungen so bitter enttäuscht hat. Man hört von abgesagten Quartierbestellungen, von verkürzten Aufenthalten. Viel redliche Mühe und auch ein schönes Stück Geld ist verwendet worden, um bedeutende Investitionen zu machen und den Sommergästen einen möglichst komfortablen Ferienaufenthalt zu gewährleisten. Man kann nur hoffen, daß der August das gutmachen wird, was der Juli gesündigt hat.
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neue_freie_presse_nfp19110509_article_144
de
1911-05-09T00:00:00Z
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zweimal hintereinander geschieht dasselbe. Der König zieht zweimal in die Ferne, kehrt zweimal zurück, und zweimal wird sein Herz geprüft, zweimal gar erwacht seine grundlose Eifersucht, jetzt gegen Josef und jetzt gegen Soemus. Am Ende des dritten Aktes wird der Zeiger zurückgeschoben auf die Minute, wo er am Ende des ersten stand; der vierte Akt ist trotz des grundverschiedenen äußeren Bildes eine Wiederholung des zweiten, und diese beiden Akte bringen dieselbe Ueberraschung, die unerwartete Heimkehr des Königs. Erstaunlich ist die Kunst, mit der sich der Dichter hier bestrebt, Gleiches dem Gleichen unähnlich zu machen. Er entwickelt dabei eine bretterfeste Gewandtheit, wie sie unseren Klassikern nicht zu Gebote stand, wie sie sie auch nicht brauchten. Aber alle Poesie, die höchste technische Fertigkeit und Findigkeit vermag die Wahrheit, daß a = a, nicht unwahr zu machen. Herodes ändert sich nicht, indem er sich selber abklatscht. Wie es in seinem Innern aussieht, hat der erste Blutbefehl hinlänglich beurkundet, und wenn ihm die Königin diesen ersten, sie zum „Ding“ erniedrigenden Eingriff in ihre Menschenwürde verzeiht, warum nicht den zweiten? Befremdlich scheint es ohnehin, daß dieser tragischen Heldin die Schwäche des Verzeihens anhaftet, ihr, die
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innsbrucker_nachrichten_ibn19110607_article_380
de
1911-06-07T00:00:00Z
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(Turistenunglück auf der Hohen Wand.) Aus Wiener=Neustadt. 5. d. Mts., wird gemeldet: Der 16jährige Handelspraktikant Richard Lefczuk unternahm am Pfingstsonntaa mit zmei Galleaen eine nnlug mu zwei Kullegen eine wanderer aus Amerika. Im ganzen waren mit Partie auf die Hohe Wand, die er schon öfter be= vem Schiffe 427 Rückwanderer angekommen. stiegen hatte. Aus Iusstieg wählten die drei iungen Der Kranfe murde mährend Ker .n. verichrer: Gestern 9 Uhr vormittags ist der Dampfer „Saxonia“ aus Neuyork hier eingetroffen. An Bord befand sich ein unter choleraverdächtigen Erscheinungen erkrankter Rückden. Se Amerika. Im ganzen waren mit stiegen hafte. Aus nieng wahrten dir vrei jungen Turisten das Teuselsgrat, ein mit Null klassifizierier, sehr schwieriger Steig, der sich rechts neben dem „Leiterl“ hinzieht. Ais sie zehn Meter weit geklettert waren, glitt Lefczuk aus und stürzte in die Tiefe, wo er bewußtlos liegen blieb. Als seine beiden Kollegen das Unglück fahen, liefen sie aus Angst davon. So blieb der Verunglückte liegen, bis ihn Wiener Turisten fanden. Er hat schwere Verletzungen auf der Stirn, den Bruch mehrerer Rippen und des Nasenbeines erlitten. Die Turisten trugen den Verunglückten nach Stollhof. Sein Zustand ist lebensgefährlich. Das Ungtück ist darauf zurückzuführen, daß Lesczuk bei dieser schwierigen Klettertur keine Kletterschuhe benützte. Der Krante wurde wahrend der Reise frank und in einer Isolierkabine von den Schiffsärzten beobachtet. Ein anderer ist auf der Reise nach 30stündiger Krankheit gestorben.
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neue_freie_presse_nfp18641207_article_1186
de
1864-12-07T00:00:00Z
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Napoleon. [Spanisch.] Zu Barcelona spielt augenblicklich ein interessanter Proceß. Im Jahre 1845 verschwand auf geheimnißvolle Weise ein jüngerer Sohn des Marquis von Fontanellas, eines der reichsten Banquiers der erwähnten Stadt. Man vermuthete eine Entführung durch Uebelthäter. Die Familie nahm die Sache sehr leicht und versäumte es, die gehörigen Nachforschungen anzustellen. Trotzdem setzte der Marquis auf seinem Todtenbette den verschwundenen Don Claudius, zum Universal=Erben ein. Im Jahre 1861 kehrte der Verschollene, der mittlerweile in die Argentinische Republik hineingerathen. war, nach Barcelona zurück, als er die Nachricht von dem Tode seines Baters erhalten hatte, und stellte sich seinem älteren Bruder Lambert vor, der ihn wiedererkannte. Einem Schwiegersohne des verstorbenen Marquis kam diese Heimkehr ungelegen, der verlorene Sohn ward verhaftet, vor Gericht gestellt und als Betrüger zur Galeere verurthalk, nachdem einer der zu seiner Vertheidigung bestellten Advocaten auf mysteriöse Weise gestorben war. Jetzt ist ein neuer Vertheidiger aufgetreten, der Documente in Händen zu haben behauptet, aus weichen er den Beweis führen will, daß der Verurtheilte wirklich der ist, für welchen er sich ausgibt. Man sieht dem Ausgange des Processes u großer Spannung entgegen.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19200313_article_65
de
1920-03-13T00:00:00Z
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In einer Versammlung des Tiroler Ausschusses der Sibirier berichtete Oberleutnant Rippl Mitglied der Staatskommission für Kriegsgefangenenangelegenheiten, in einem anregenden Vortrag ausführlich über den Stand der Verhältnisse und Pläne, um un sere Gefangenen möglichst rasch in die Heimat zu befördern. Zu Beginn bemerkte der Vortragende daß wir Hoffnung haben können in Bälde den ersten Teil der Gefangenen in der Heimat zu begrüßen, womit er zwar nicht sagen wolle, daß in diesem Jahre schon alle in die Heimat zurückkehren werden daß wir jedoch froh sein müssen, so weit zu sein, daß der Abtransport in die Wege geleitet und von der Staatskommission Vorsorge getroffen ist, in jeder Hinsicht und mit ganzer Kraft den Abtransport zu fördern. Nun besprach Oberleutnant Rippl kurz die Verhältnisse in Rußland, erwähnte daß sich diese wöchentlich ändern und von der politischen Situation abhängen. Jeder Plan der beschlossen wird. muß, bevor er zur Durchführung gelang:, umgeändert werden. Tatsache ist, daß von der Staatskommission alles geschieht was in ihren Kräften steht. Das Los der Kriegsgefangenen hat sich seit dem Vordringen der Bolschewisten nach Osten entschieden gebessert. Die heutige Sowjetregierung steht dem Abtransport günstig gegenüber und auch die Behandlung ist eine entsprechend günstigere. Ausnahmen gibt es freilich überall. Wern ich von Turkestan absehe, so war eines der schlechtesten das in russischen Händen befindliche Lage von Nikolsk=Ussurisk. Nach dem Bericht vom 6. Jänner d. J., der uns vom Mitgliede der Schweizer Mission Dr. Montandon aus Wladiwostok zukam, hat sich die Lage der Gefangenen in Nikolsk=Ussurisk aber bedeutend verbessert. Die Ursache liegt in der Person des Militärkommandanten. Auch die Verhältnisse in dem bekannt schlechten Lager von Tomsk haben sich seit zwei Monaten gebessert.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19200313_article_68
de
1920-03-13T00:00:00Z
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Die Kriegsgefangenen in Turkestan sind schon über zwei Jahre gänzlich von der Heimat abgeschnitten. Die Sowjetregierung Turkestans würde unsere Kriegsgefangenen sofort heimsenden wenn ihre Forderung, die sie der Moskauer Regierung gestellt, daß sie russische Arbeiter an Stelle der Gefangenen bekäme, erfüllt würde. Die Verbindung mit Turkestan ist seit einem Monat über Moskau hergestellt, so daß auch Post in zirka 2 Monaten hingelangen kann. Gleichzeitig können wir auch darauf rechnen, daß wir auf den Abtransport entsprechenden Einfluß nehmen können. Nach Meinung des Vortragenden dürften diese Gefangenen die Ersten sein, die aus Sibirien in die Heimat zurückkehren.
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neue_freie_presse_nfp18991019_article_3270
de
1899-10-19T00:00:00Z
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Wien, 19. October. Die Woche dürfte nicht vorübergehen, ohne daß auf beiden Kriegstheatern des Kriegsschauplatzes in Süd=Afrika entscheidende Ereignisse eintreten. An der Westgrenze vom Transvaal ist die Capitulation von Mafeking wol nur eine Frage von Tagen, ja vielleicht nur von Stunden. Die Boers unter General Cronje haben am Montag nach vorhergegangener Verständigung, um den Frauen und Kindern die Möglichkeit zu geben, die Stadt zu verlassen, die Beschießung derselben aus schweren Geschützen eröffnet. Die Engländer sollen die weiße Fahne aufgezogen haben, worauf ein Parlamentär der Boers sich nach Mafeking begab, aber unverrichteter Sache wieder heimkehren mußte. Es scheint, daß in Mafeking zwei Parteien existiren, von denen die eine capituliren und die andere den Widerstand bis aufs Aeußerste fortsetzen will. Die Boers haben dann die Beschießung wieder aufgenommen. Mittlerweile haben die Boers auch die Wasserleitung von Roaigrond nach Mafeking abgeschnitten und diese Stadt durch Zerstörung der Eisenbahn= und Telegraphen=Linien, im Norden bei Lopatsi und im Süden bei Taung, vollkommen isolirt, so daß die Capi tulation von Mafeking, wenn nicht etwa ein Entsatzcorps heranrückt, und von wo sollte ein solches kommen, kaum mehr zweifelhaft ist.
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19200422_article_237
de
1920-04-22T00:00:00Z
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blieb ich denn bei Madame Dürand und ihrem mageren Gatten Sulpice, der stets im Bajazzokostum einhergeht, aber sonst ein recht trauriges Leben führt, weil er Magenkrämpfe hat und nach dem Essen unbeschreibliche Qualen leidet. Das Ehepaar Dürand hatte, als ich zu ihnen kam, gerade kein anziehungskräftiges Schauobjekt. Aber Monsieur Sulpice Dürand hatte, trotz seiner Magenschmerzen, doch gute Ideen und beschloß, aus mir „Melusine, die Meerjungfrau“ zu machen. Seit acht Jahren reisen wir nun in der Welt herum, aber ich leide noch immer an Heimweh. Ich weiß nicht, ob meine Mutter noch lebt oder ob sie gestorben ist! Die Drohung der schrecklichen Menschen im Hexenschloß hielt mich bisher zurück, wenn mich die Sehnsucht übermannte und ich in meine Heimat zurückkehren wollte. Auch fürchte ich, daß mein Anton bereits mit einer anderen verheiratet ist!“
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innsbrucker_nachrichten_ibn19390809_article_70
de
1939-08-09T00:00:00Z
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Um die rotspanischen Flüchtlinge in französischen Konzentrationslagern kreisen zur Zeit allerhand Gerüchte, die durch die kürzliche Meuterei im Flüchtlingslager von Arras eine teilweise Bestätigung erfahren haben. Es ist nämlich festgestellt worden, daß trotz der verbesserten Isolierung der Lager die französischen Kommunisten immer noch Wege finden, um die spanischen Kommunisten in ihrem Sinne zu beeinflussen. Dabei werden zwei Ziele verfolgt, einerseits bestärkt man die Abneigung der Flüchtlinge, nach Spanien zurückzukehren durch die Behauptung, Franco lasse alle Heimkehrer erschießen und andererseits wird unter den Flüchtlingen für den Eintritt in die französische Armee Stimmung gemacht. Gleichzeitig propagieren die Roten in der französischen Oeffentlichkeit die Auffassung, das gastliche Frankreich müsse die „rotspanischen Gäste“ freilassen, vor allem schon deshalb, weil Verpflegung und Unterbringung in den Lagern men¬
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de
1911-03-04T00:00:00Z
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Baron Paterno galt als flotter Offizier und war allgemein als durchaus korrekter und tadelloser Kavalier bekannt. Vor mehreren Jahren hat jedoch sein Charakter eine unheilvolle Veränderung erfahren. Der Offizier hatte einen Urlaubsmonat in Monte Carlo verbracht, wo er — zu seinem Unglück! — mit Glück spielte. Er gewann eine ganz außerordentlich hohe Summe, die ihn in die Lage versetzte, nach seiner Heimkehr auf großem Fuße zu leben. Das Geld war bald vertan, aber Baron Paterno glaubte, das Mittel zu kennen, sich wieder ein Vermögen zuzuführen. Er fuhr einfach nach Monte Carlo und — verlor nicht nur die letzten Reste seines Vermögens, sondern auch noch große Summen, die er sich ausgeliehen hatte.
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19200809_article_109
de
1920-08-09T00:00:00Z
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svrache ein, in der er dagegen protestierte, daß die polnischen Staatsangehörigen bei der gegenwärtigen Situation in ihre Heimat zurückkehren sollen. Er richtete an die polnische Gesandtschaft in Wien den dringenden Appell, ihren Staatsangehörigen mehr Schutz angedeihen zu lassen und hoffe, daß die Wiener Regierung die Verordnung gegen die polnischen Staatsangehörigen zurückziehen werde. Nachdem mehrere Redner gesprochen hatten, wurde folgende Resolution einstimmig angenommen: „Die versammelten pol nischen Staatsbürger stellen fest, daß die von den Verwaltungsorganen Deutschösterreichs gegen alle polnischen Staatsbürger ohne gerechten Unterschied geübte Ausweisungspraxis ebenso gegen die in Oesterreich selbst geltenden Gesetze, wie auch gegen die durch Oesterreich im St. Germainer Vertrage eingegangenen Verpflichtungen verstößt. Die Versammlung erwartet, daß ihr Appell an die Gerechtigkeit und Loyalität der Behörden volles Verständnis finden und die Abänderung der bisher gegen polnische Staatsbürger angewendete Auswanderungspraxis herbeiführen wird.“
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de
1911-04-22T00:00:00Z
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und Streit mit bösen Worten, ganz unfaßbar und ganz unausstehlich. Das Haus wurde uns zur Hölle, mir und ihr. Ich fürchtete die Stunde, da ich heimkehren sollte. Ich wurde verdrossen, mißmutig, leidenschaftlich und ungerecht, wie sie. So ging es nicht weiter... Da trafen wir eines Tages auf der Straße zusammen. Ganz zufällig, und gerade vor der Tür unseres Anwalts. Wieder tauschten wir einen Blick des stummen Einverständnisses — und wir traten beide in das Haus. Beide waren wir entschlossen, uns scheiden zu lassen. Das Leben war für uns auf diese Weise nicht mehr zu ertragen. Es galt die Fessel zu brechen, die uns beide unglücklich machte. Zum Glück wohnte der Anwalt drei Treppen hoch. Die erste Etage war rasch erstiegen ... die zweite hinauf ging es schon langsamer, und die dritte erklommen wir bereits mit zögerndem Schritt. Wir waren oben nicht ganz angelangt, da hatte sich deine Mutter schon in meinen Arm genestelt und verbarg ihr Gesicht schluchzend an meinem neuen überrock. Ich ließ sie gewähren und legte nur den Arm zärtlich um ihre Schultern, kein Wort sprachen wir dabei... Was wäre da auch zu sagen gewesen? Wie hätten wir unsere Empfindungen in diesem Augenblick in Worte fassen können? Wir hatten einander doch lieb! Und hätten uns doch beinahe zu Tode gequält. — Sollten wir nun einander verzeihen? Nochmals den Streit beginnen, wer im Rechte, wer im Unrechte war?
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19390830_article_466
de
1939-08-30T00:00:00Z
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Graz, 29. August. Mitten in der Nacht schreckte Frau Anna aus dem Schlaf auf und. machte die ärgerliche Entdeckung, daß ihr Göttergatte noch immer nicht aus dem Wirtshaus heimgefunden hatte. Voll Zorn zog sie einen Schlafrock an, verließ die Wohnung und faßte vor dem Haustor Posten, um dem Heimkehrer gleich einen entsprechenden Empfang bereiten zu können. Während sie so dortstand, wurde sie von Frau Amalie entdeckt, die gleich Lunte roch und zwei Freundinnen weckte, um mit ihnen gemeinsam Augenzeugen der ehelichen Auseinandersetzung zu sein¬
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de
1918-11-15T00:00:00Z
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größer. Beim Friseur ist der Gehilfe wieder da. Er und sein Platzhalter messen sich mit ungewissen und gemischten Gefühlen. Wer wird im Konkurrenzkampf Steger werden?. Der AlteNeue, der jahrelang für uns alle im Felde stand, oder der Neue=Alte, der inzwischen die Eigenheiten und Sonderwünsche der Kundschaft besser in sich aufgenommen hat als der andere mit dem durch Dringlicheres und Wichtigeres beschwerten Gedächtnis. Beim Schuster, beim Schneider und bei allen anderen Gewerbetreibenden ist das Menschenmaterial, wie der nicht sonderlich sympathische Ausdruck lautet, schon weit reichlicher vorhanden als die Rohstoffe. Mit mangelnder Arbeitskraft läßt sich kein ungeduldiger Kunde mehr vertrösten. Auf den Straßenbahnwagen wird die Zahl der Motorführer täglich größer und selbst ein männlicher Kondukteur hat keinen Seltenheitswert mehr. Das sind die Leute, von denen das erquialiche Wort Heimgekehrt meldet. Weniger erfreulich ist sein Korrelat: Entlassen. Die Rückkehrer wollen auf ihre Plätze, die während ihrer Abwesenheit ganz Junge und ganz Alte einnahmen, und dann die Frauen und die Mädchen, die so vielfach Männerarbeit verrichten mußten. Mit der schwungvollen Phrase des Dankes ist ihnen, denen jetzt die Aussicht auf das Straßenpflaster winkt, blutwenig gedient. Die Phrase ist das einzige Ding, das beinahe noch mehr entwertet ist als die Banknote. Es werden allerdings neue Phrasen kommen. Deswegen braucht niemandem bange zu sein. Allerdings auch neue Banknoten. Aber mit den alten Phrasen findet man bekanntlich nirgends das Auslangen. Auch dort nicht, wo es sich um die weiblichen Hilfskräfte im weitesten Sinn des Wortes handelt. Deswegen, weil man von ihnen keine Gewalttätigkeiten, leine Zusammenrottungen und keinen Umsturz zu erwarten hat, darf die neue Zeit und die neue Gesellschaftsordnung über sie nicht erbarmungslos zur Tagesordnung übergehen.
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de
1900-12-05T00:00:00Z
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(Empfindlicher Verlust.) Die „B. N.“ melden: Wie freute sich der Maler Andrä Cincelli von Pozza im Fassathale, als er am 26. October von Kardaun über Welschnofen und den Karerpass in seine Heimat gieng, um seiner Familie als er sparten Verdienst den Betrag von 200 Kronen überbringen zu können, womit dieselbe der Sorge über den Winter enthoben gewesen wäre. Frohgemuth zog er seines Weges, bemerkte jedoch am 27. October morgens, auf dem Karerpasse angelangt, dass ihm das gesammte, in einem Briefcouvert verwahrte Geld abhanden geko nmen. Das Couvert war weiß und trug die Adresse: „Andreas Cincelli, Maler in Unterpremstätten bei Graz. Man kann sich die Trauer des armen Teufels und seiner Familie denken, als er bei der Heimkehr ihr den Verlust des Geldes mittheilte. Wo bleibt auch in desem Falle der ehrliche Finder? Es muss doch sehr viele Leute mit weitem Gewissen geben, die es über sich bringen, solche Sparkreuzer eines armen Mannes für sich zu behalten.
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illustrierte_kronen_zeitung_krz19390818_article_128
de
1939-08-18T00:00:00Z
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Der Stellvertreter des Führers, Rudolf Heß, besichtigte das Rückwandererheim der AO der NSDAP in Prien am Chiemsee, in dem mehrere hundert Auslandsdeutsche aus aller Welt untergebracht sind. Er richtete anschließend einige Worte an die versammelten Auslandsdeutschen, wobei er betonte, daß er als ehemaliger Auslandsdeutscher der Arbeit der AO sein besonderes Interesse entgegenbringe. Die Heimkehrer aus aller Welt könnten sicher sein, daß Großdeutschland für sie sorgen werde. Großdeutschland könne alle Deutschen brauchen und habe für sie alle Möglichkeiten der Betätigung. Sie könnten die Gewißheit in sich tragen, daß ihre Kinder und Kindeskinder endgültig dem Deutschtum erhalten bleiben und nicht aufgingen in fremdem Volkstum. Generalfeldmarschall Göring — Schirmherr der deutschen Ostmesse Generalfeldmarschall Göring hat auch in diesem Jahre wieder die Schirmherrschaft über die Deutsche Ostmesse, die in Königsberg vom 20. bis 23. August stattfindet, übernommen.
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neue_freie_presse_nfp19000926_article_33
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1900-09-26T00:00:00Z
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sie doch der Welt und vornehmlich ihren „Freunden“ den Franzosen, einen Begriff ihrer Bedeutung verschaffen. DieReden der Herren Herold und Podlipny sind doch nicht wirksam genug; in den Köpfen der Franzosen herrscht noch immer eine geographische und ethnographische bedenkliche Verwirrung, man hat zwar an Stelle des zweideutigen Bohème in politischen Kreisen bereits „les Tchéques“ adoptirt, aber immer stößt man auf eine bedauerliche Unkenntniß bei den Franzosen, die gelegentlich Czechen mit Ungarn und Croaten verwechseln. Daß die Franzosen den Begriffsunterschied zwischen dem vieux Tchéque und dem jeune Tchéque in Citaten von Reden und Zeitungen nicht ersassen, versteht sich am Rande: Reisende, die von Paris heimkehren, erzählen gar beweglich, wie die unglücklichen Franzosen sie mit Fragen nach den unterscheidenden Merkmalen bestürmten und schließlich resignirt erklärten, dies nicht begreifen zu können. Sie mögen sich trösten, ist ja auch uns Näherstehenden, seit der Intimität der Jungrzechen mit den Feudalen und deutschen Clericalen, seit ihrer Bekehrung zur Anbetung des böhmischen Staatsrechtes der Unterschied ganz unkenntlich geworden! Dem Auslande gegenüber ist es auch ganz gleichgiltig, handelt es sich doch vor Allem darum, die Welt für die Czechen zu interessiren, ihr eine gute Meinung von czechischer Cultur und czechischem Volksthum beizubringen, die
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innsbrucker_nachrichten_ibn19391014_article_1349
de
1939-10-14T00:00:00Z
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„Aber, Frau Ebel, was reden Sie da nur immer von Stimmung? Da sollten Sie mal meine Helga hören! Die übt tapfer weiter. Wenn Vater auf Urlaub kommt, hat sie neulich gesagt, lege ich ihm eine Mozartsonate hin, daß alles so rauscht! Der soll Augen machen! Stimmung? Wenn unsere Männer heimkehren, wollen sie doch keine Trauerweiden vorfinden! Immer Kopf hoch! Sehen Sie, deshalb wäre es gut, wenn wir heute abends gemeinsam ins Theater gingen. Es gibt ein lustiges Stück: „Salzburger Nockerln“. Das bringt sie bestimmt auf andere Gedanken. Sie sind auf dem besten Wege, Grillen zu fangen. Weg damit! Sie haben
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de
1922-12-23T00:00:00Z
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Die letzte Sitzung, die die Nationalversammlung vor den Weihnachtsferien hielt, endete mit einem großen Skandal. Der sozialistische Abgeordnete Propper sagte unter anderm in seiner Rede, man kenne die Mörder Szogodys, Barczos und Czerwenkas, dennoch seien sie straflos Rechten erhoben sich stürmische Zwischenrufe, als Propper den im Auslande weilenden Arbeiterführer Garami in Schutz nahm und auf einen Zwischenruf, warum Garami nicht heimkehre, antwortete, er werde dies nicht tun, solange der politische Kurs andauere, unter dem 10.000 unschuldige Arbeiter von der Gegenrevolution ermordet worden seien. Auf diese Worte erhebt sich ein ungeheurer Entrüstungssturm. „Sprechen Sie von den Opfern der Kommune!“ „Sie verleumden den guten Ruf unseres Landes!“ Vizepräsident Huszar erklärt, er sei gesetzlich verpflichtet, über den Ruf der Nationalversammlung zu wachen. Er fordere daher Propper auf, seine schweren Anschuldigungen zu konkretigeblieben. Sie seien nicht einmal verhaftet worden. Auf der
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de
1919-12-03T00:00:00Z
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werden demnächst in die Heimat zurückkehren. Die Zivilinternierten aus Australien sollen sich auf dem Wege nach Triest befinden. Ueber die in InJavan befindlichen Kriegsgefangenen und Zivilinternierten liegt eine Liste vor. Der Rückkehr der in Rumänien befindlichen Kriegsgefangenen steht nach dernis entgegen.manischen Regierung kein Hin¬
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de
1900-07-19T00:00:00Z
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Ueberfahrtsstelle der Kufsteinerstraße ein nicht ganz harmloser Vorgang ab, der so recht geeignet erscheint, die unabweisbare Nothwendigkeit einer baldigen Regelung dieser gefahrvollen Passage vor Augen zu führen. Nachdem ein halber Güterzug und mehrere Locomotiven eine halbe Viertelstunde rangiert hatten, glaubte der Schrankenwärter der Ungeduld des zahlreich zu beiden Seiten der Schranken wartenden Publicums entgegenkommen zu müssen und öffnete dieselben noch vor der Durchfahrt des bereits hörbaren Nord=Süd=Exprefszuges. Auf dem Bahnkörper angelangt, hörten die Passanten das Hornsignal des Bahnwärters und sahen im nächsten Augenblick auch schon den Expresszug in bedenklicher Nähe heransausen. Es entstand eine gelinde Panik, die hart an den Schranken in einem Menschenknäuel ihren Ausdruck fand. Beim Durchfahren des Zuges befanden sich noch einige Passanten innerhalb der Schranken. Ein Unglück hat sich diesmal nicht ereignet, obs aber immer so glimpflich abgeht, ist eine sehr bedenkliche Frage (Verirrte Touristen.) Man schreibt aus Berchtesgaden, 16. Juli: In der vergangenen Nacht hörte die Sennerin der über Vorderbrand gelegenen Scharitzkehlalpe einen Schuss. Am Morgen vernahm sie Hilferufe von den Wänden des Hohen Göll her und sah nun mit Hilfe eines Fernrohres zwei Herren, die mit einem rothen Tuche zu winken schienen. Die Sennerin veranlasste sogleich, dass ein Hüterbub sich auf den Weg nach Berchtesgaden machte, um den Vorfall bei der dortigen Alpenvereinssection zu melden. Der Knabe traf nachmittags in Berchtesgaden ein und um 7 Uhr marschierten drei Führer mit Seilen, Laternen, Lebensmitteln und allem Nöthigen ausgerüstet, ab, um nach den Betreffenden, offenbar Touristen, die sich verstiegen haben, zu suchen. — Die Touristen wurden noch in der Nacht glücklich zu Thal gebracht. Es waren ein Postbeamter und zwei Studenten aus München, die führerlos eine Tour auf den Hohen Göll unternommen hatten und nun 2 Tage in den Wänden herumirrten. Ihre Kleider waren stark zerrissen, verschiedene Effecten mussten sie in der unwegsamen Felswildnis zurücklassen. Außer den empfindlichen Qualen von Hunger und Durst, die sie ertragen mussten, nahmen sie keinen Schaden und konnten mit eigener Kraft die Rückwanderung antreten.
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1911-04-05T00:00:00Z
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und „Heimkehr“, die in getragenem Melos ruhig und ernst dahinschreiten. Das „Lied des Steinklopfers“, der zwar verhungert, sich aber in seinen Delirien noch trotzig und pathetisch aufrichtet, weil er fürs Vaterland Steine klopfen, fürs Vaterland verhungern darf, hätte vielleicht ebenso wie das „Lied an meinen Sohn“ dramatischere Behandlung verlangt. Richard Strauß, der am Klavier besonders wichtige harmonische Wendungen äußerst fein und unaufdringlich zu pointieren versteht, sah bei dem letztgenannten Liede mit fröhlichem Lächeln ein, daß er manchmal recht schwierige Klavierbegleitungen geschrieben hat. Das Publikum verlangte einzelne Gesänge zur Wiederholung, applaudierte ihm längst Liebgewordenes, wie das „Wiegenlied“, „Traum durch die Dämmerung“ und „Heimliche Aufforderung“, stürmisch. Ein Abend. ehrenvoll für den Komponisten und seinen Sänger.
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innsbrucker_nachrichten_ibn19110124_article_86
de
1911-01-24T00:00:00Z
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die in Peking sind, um die Propaganda für die Konstitution zu betreiben, heimkehren. Gegebenenfalls sollen sie zwangsweise heimgeführt werden und falls sie nach Peking zurückkehren, streng bestraft werden. Sollten in der Provinz Meetings zu Gunsten einer baldigen Einberufung des Parlaments stattfinden, soll die Versammlung sofort auseinandergetrieben und die Einberufer sollen bestraft werden. Infolge dieser Ereignisse hat der Vizekönig der Mandschurei, der während eines Monats dreimal um die Einberufung der Nationalversammlung bat, dem Regenten seine Demission überreicht. Die Volksvertreter, private Abgeordnete der Provinzen und die nicht mit den Abgeordneten der beratenden Versammlung zu verwechseln sind, sind aus Peking ausgewiesen worden. Besonders scharf ging man gegen die Vertreter aus Mukden vor, die die stürmischsten sind. Bei der Abreise wurden die Vertreter von der Polizei eskortiert. Als der Zug sich in Bewegung setzte, sprang ein Volksvertreter, der seinen Kollegen ein Beispiel geben wollte, aus dem Zug, um nach Peking zurückzukehren, fiel jedoch so unglücklich, daß er an den Folgen starb. Der Minister des Unterrichtswesens hat den Schülern und Studenten streng verboten, an der Politik oder an politischen Vereinen teilzunehmen. Infolge dieses Verbots ist in den Schulen von Tien=Tsin ein Schülerstreik ausgebrochen, der durch die Besetzung der Schulen durch Soldaten sehr verschärft wird. Prinz Tsching, der erste Großrat, hat seine Demission, die nicht angenommen worden ist, erneuert. Die Demission ist wiederum verweigert worden mit der Begründung, daß Prinz Tsching seit 50 Jahren an allen Staatsgeschäften Chinas teilgenommen und 1900 das Reich gerettet hat; seine Erfahrung sei dem Vaterlande unentbehrlich. Chinesische Offiziere der mandschurischen Truppen haben sich telegraphisch an den Kaiser gewendet und eine schleunige Einberufung des Parlaments verlangt, widrigenfalls unter den Truppen ein ernster Aufstand auszubrechen drohe. Die Offiziere erklären sich solidarisch mit dem Volke.
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neue_freie_presse_nfp19001023_article_54
de
1900-10-23T00:00:00Z
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Rockes einen großen Sieg errungen, die Aesthetik wird sich daran gewöhnen, auf die malerische Schleppe zu verzichten, und schließlich den sichtbaren Schuh in ihr Armamentarium aufnehmen. Heikler ist das Problem des Sitzens. Das Sitzen ist an und für sich nicht schön. Man weiß, welche Kunststücke Maler und Bildhauer verwenden, um das Sitzen zu maskiren und zu drapiren. Unser Schubert, unser Grillparzer, unser Raimund sitzen nicht schön. Die fast recht winkelige Stellung der vier großen Gelenke, das Hervortreten des Skelets schaffen dem darstellenden Künstler fast unüberwindliche Schwierigkeiten, ähnlich der Ecklösung an Monumentalbauten, welche bekanntlich auch regelmäßig mißlingt. Freilich, einige griechische und römische Bildhauer verstanden es, auch sitzenden Gestalten Größe und Anmuth zu verleihen, aber das ist lange her. Noch peinlicher wirkt eine sitzende Frau, wenn dem Sitze ein Rücken, eine Lehne fehlt. Das ist das Unästhetische des weiblichen Radfahrens, das muß abgeschafft werden, sowol im Interesse der Damen als auch jener Majorität, welche das Nachsehen hat. Da nun das Sitzen physiologisch wohlbegründet ist, da an dem Sportcostüm beileibe nichts geändert werden darf, gebe man dem Damensattel eine Lehne. Diese kann natürlich sehr leicht und beliebig gestaltet sein, sie muß nur das Sitzen cachiren. Mit diesem einfachen Mittel ist sowol den Gesetzen der Aesthetik wie dem Wohle des weiblichen Geschlechtes, welches auf den Genuß des Radfahrens nicht verzichten darf, Genüge gethan. Der Sattel mit Lehne wird das Unschickliche mit Einem Schlage beheben, das heißt unsichtbar machen. Die Damen werden dem jungen Frühling entgegeneilen und mit einem Strauße Schneeglöckchen heimkehren, sie werden im Sommer ganz Europa durchqueren und schöne und große Eindrücke sammeln, sie werden in mondscheinhellen Herbstnächten durch schlafende Weiler fahren, lautlos über die Fahrwege gleiten und das Pochen des eigenen Herzens vernehmen. Die ganze Poesie dieses Stahlrosses wird ihnen zugute kommen und Niemand wird mehr das Haupt schütteln, auch wenn er sie in Rückenansicht gewahr wird. All Heil! Dr. A. K.
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neue_freie_presse_nfp19110128_article_1140
de
1911-01-28T00:00:00Z
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Die Auswanderung über Fiume. (Telegramm der „Neuen Freien Presse“.) Fiume, 26. Januar. Nach der Statistik des Fiumaner Hafenamtes haben im verflossenen Jahre 39.374 Auswanderer die Schiffe der Cunnard Line benützt. Von dieser Zahl haben sich 1900 Auswanderer im Hafen von Triest eingeschifft. Rückwanderer sind 1142 in Fiume und 3918 in Triest eingetroffen. Im Jahre 1909 haben bloß 36.823 Auswanderer über Fiume das Land verlassen, so daß sich die Zahl der Auswanderer gesteigert hat.
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neue_freie_presse_nfp19000927_article_361
de
1900-09-27T00:00:00Z
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[Der Markt der Straße.] Der dumpfe Druck, der während der heißen Sommermonate auf dem Straßenleben der Stadt lastete, ist gewichen. Die allgemeine Heimkehr aus den Sommerfrischen ist zum größten Theile bereits vollzogen, und auf den Hauptstraßen der inneren Stadt entfaltet sich wieder jene stark pulsirende Frequenz, welche den Beginn der Herbstsaison ankündigt. Mit dem Wiederaufleben des Verkehres ist in die Straßen die winterlichk Kleinindustrie eingezoen. Zur Sommerszeit, als die Straßen öde dalagen, hatte sie sich ohne Aussicht auf Gewinn mißgestimmt zurückgezogen. Bei einer Wanderung durch die Kärntnerstraße, Rothenthurmstraße, über Graben oder Ringstraße sieht man jene typischen Figuren wieder auftauchen, die mitten im lebhaftesten Straßenverkehre, im größten Trubel der Passanten ihren fliegenden Verkaufsstand etablirt haben. Als Verkaufspult dient ihnen gewöhnlich das Straßenpflaster oder blos die Handfläche. Einen dieser
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neue_freie_presse_nfp18720424_article_814
de
1872-04-24T00:00:00Z
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dieser Münzen speciell nach Baiern, mo sie allein noch genommen wurden, eine Prämie erlangte. Das führte dazu, daß die baierische Central=Staatskasse schon am 13. März d. J. die Annahme einer größeren Summe in Oesterreichischer Währung ablehnte. Ihr folgte einige Tage später der Handelsverein in München mit dem Beschlusse, Zahlungen in solchen Münzen nicht anzunehmen, und seither erging am 28. März eine Verordnung der baierischen Regierung in gleichem Sinne. Das hindert nun freilich nicht, daß die österreichisch=ungarischen Silberguldenstücke im inneren Verkehre in Baiern weiter circuliren. Indeß wird der unter solchen Umständen immerhin vorhandene beträchtliche Ueberschuß entweder zu einer Umprägung von Seite Baierns oder, so weit diese durch die in dem neuen deutschen Münzgesetze verfügte Silbereinziehung beschränkt ist, zu einer wenigstens theilweisen Rückwanderung der österreichisch=ungarischen Silberguldenstücke in ihre Heimat führen.
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neue_freie_presse_nfp19180112_article_564
de
1918-01-12T00:00:00Z
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Wien, 11. Jannar. [Deutsch=ungarische Schiffahrts konferenzen in Berlin.] Der Präsident der Pester Ungarischen Kommerzialbank Geheimer Rat Leo Lanczy hat in seiner Eigenschaft als Präsident der „Adria“, königlich ungarischen Seeschiffahrtsgesellschaft, in Berlin mit Kenntnis der ungarischen Regierung mit dem Generaldirektor der Hamburg=Amerika=Linie Ballin und dem Generaldirektor des Norddeutschen Lloyd Heinecke sowie unter Teilnahme eines Vertreters der Austro=Americana Verhandlungen gepflogen. Darüber erhalten wir aus Budapest folgende telegraphische Mitteilung: Die Konferenzen galten der Frage, wie für die Zeit nach dem Wiedereintritte des Friedens eine direkte Schiffahrtslinie zwischen Fiume und Amerika gesichert werden könne. Die rechtzeitige Regelung hat um so größere Bedeutung, als zwischen Fiume und Nordamerika gegenwärtig keine Schiffahrtslinie sichergestellt ist. Die neu zu errichtende direkte Schiffahrtslinie soll zur Abwicklung des Auswanderer=, Rückwanderer= und Warenverkehres zwischen Ungarn und Amerika dienen. Auf den Auswandererverkehr wird weniger Gewicht gelegt, da er in der Zeit nach dem Kriege, wie man annimmi, nicht sehr groß sein wird. Viel wichtiger ist die Abwicklung des Rückwandererverlehres, von dem man sick überaus viel verspricht. Ebenso große Bedeutung kommt auch dem zu erwartenden Warenverkehre zu. In den Berliner Besprechungen wurden vorerst in großen Zügen die Voraussetzungen festgelegt, unter denen eine Verhandlung in dieser Frage mit der ungarischen Regieru.g möglich sein wird. Die Aktion, welche mit der Gründung einer neuen Schiffahrtsgesellschaft unter Beteiligung der oben angeführten verhandelnden Gesellschaften verbunden wäre, erweist sich als sehr schwierig, hauptsächlich infolge des herischenden Mangels an Schiffsraum und der Hindernisse, die angenblicklich dem Bau neuer
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neue_freie_presse_nfp18641114_article_32
de
1864-11-14T00:00:00Z
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Menge Blumen im Treibhaus? Sie haben sie nicht gepflanzt und nicht begossen, sie kennen einander nicht, und hier ihre Nelken, die gehören Walpurga allein, und es war aber auch, als ob sie es gerade darauf abgesehen hätten, zu ihrer Heimkehr alle aufzublüh'n, es waren fast gar keine Knospen mehr da und auch diese wenigen streckten schon rothe Zünglein heraus, und immer wieder roch Walpurga an ihren Nelken und konnte sie gar nicht satt bekommen. Plötzlich lachte sie in sich hinein, es fiel ihr eine alte Geschichte ein, die ihre Mutter ihr in der Kindheit erzählt von der seligen Suse, die immer davon satt wurde, wenn sie an einer Blume roch. Ja, aber die Meinigen werden nicht davon satt, lächelte sie und ging hinein ins Haus.
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neue_freie_presse_nfp19180606_article_255
de
1918-06-06T00:00:00Z
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kehrer bei der Einbruchsstation eine Labung und dann s Geschenke des Roton Kreuzes Rauchmalerial, Ansichtskarten und sogenannte „Gesundmeldekarten“ verabreicht, welch letztere der Heimkehrer bloß mit der Adresse versehen und zu unierschreiben braucht, um seine Angehörigen von seiner Anst zu verständigen und über sein Befinden zu beruhigen. Ferner erhält der Heimkehrer in den Soldatenheimen innerhalb der Quarantänelager, die jeder zurückkehrende Soldat passieren uß, einen ihm besonders willkommenen Gebrauchsgegenstand und abermals Rauchmaterial. In den Soldatenheimen n Bibliotheken errichtet. die Bücher in allen Sprachen ten. Auch Gesellschaftsspiele stehen den Heimkehrern zur gung. Weiter wurde die Vorsorge getroffen, daß die Hemkehrer in den Lagern die bekanntesten der in allen Teilen Nonarchie erscheinenden Tagesblätter sich kaufen können. Die Heimkehrer sind überaus erfreut, eine Zeltung vorzufinden, die zu ihnen in der Muttersprache spricht. Am dankharsten jedoch sind alle unsere Heimkehrer für die Verab¬
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neue_freie_presse_nfp18721106_article_423
de
1872-11-06T00:00:00Z
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Gerüchte haben wir längst gewarnt — dagegen hat ein Consortium hiesiger und französischer Bankiers es für angemessen gehalten, eine halbe Million Pfund Sterling in Sovereigns herüberzuschicken, um die Bank zu kräftigen, respective um die Curse zu poussiren. Daß Letzteres der eigentliche Zweck war, geht, abgesehen von anderen Thatsachen, die hier nicht weiter erwähnt werden sollen, schon aus dem Umstande hervor, daß diese Operation als WechselOperation unmöglich einen Profit in Aussicht stellen konnte. Um dies auf das billigste durchführen zu können, wurde angeblich das Gold zwischen Silberbarren gepackt und die ganze auf verschiedene Dampfer vertheilte Sendung als Silberfracht herüber expedirt, welche bekanntlich geringere Kosten verursacht. Selbst die Assecuranz=Spesen wurden, wie es heißt, vermieden, woraus allein schon ersichtlich ist, daß besagte Operation nicht von älteren soliden oder, wenn man lieber will, zopfigen Häusern, sondern von jüngerem Geflügel ins Werk gesetzt wurde, das sich über die alte Geschäftsroutine flott hinwegsetzt. Dies Alles nebenbei. Die Dampfer liefen mit ihren kostbaren Cargos wohlbehalten in den Hafen von Dover ein, und die Cargos selber erfüllten ihren Zweck vollständig, insofern sie theils mittelbar, theils unmittelbar der Bank zugute kamen, diese der Nothwendigkeit einer weiteren Disconto=Erhöhung enthoben und der Börse den Glauben beibrachten, daß die Rückwanderung des Goldes nach hier bereits begonnen habe. steben
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neue_freie_presse_nfp18970721_article_2102
de
1897-07-21T00:00:00Z
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Manche Geschöpfe, die wir jetzt im Wasser und auf dem Lande sehen, haben wol in ihrer Ahnenreihe den größten biologischen Wechsel, den des Mediums, wiederholt durchgemacht, am wahrscheinlichsten wird dies sogar bei den vollendetsten Landthieren, den Arthropoden und Vertebraten. Ein auserlesenes Beispiel ist hier der Wal, ein hochstehender Rückwanderer. Die Reihe läßt sich vom Meere aufs Feste verfolgen, wo Säuger aus alten Reptilien entstanden sind. Hier wurden die Haare, die der Wal freilich fast wieder eingebüßt hat, erworben, der äußere Gehörgang, sowie die Erzeugung lebendiger Jungen. Die Reptilien führen auf noch ältere Stegocephalen zurück. Von diesen stammt vielleicht die Lunge, sowie die gröbere Gliederung der Extremitäten der Länge und Quere nach, so weit sie noch nicht wieder verschwunden sind. Die Lunge stammt vielleicht sogar von noch älteren Placodermen, Landthieren aus feuchtestem Klima her; möglicherweise haben sie auch die erste Extremitätenstütze gegeben. Hier wird der Weg allerdings dunkel. Nimmt man nun an, daß die Wirbelthiere unter dem Einflusse des Landlebens aus höheren Würmern entstanden sind, mit einer größeren Reihe von Kiemenspalten zu beiden Seiten, dann sind wir wieder im Wasser, und zwar am Meere angelangt. Es ist aber weiter nicht ausgeschlossen, daß jene Würmer, von denen aus die ersten Landthiere entstanden sind, wiederum ihren Ursprung von terrestrischen Oligochäten, den Wenigborstern oder Regenwürmern, genommen haben. Das rothe Blut wenigstens ist wol auf feuchtem Ufersaume alter Binnengewässer erworben worden. Die parenchymatösen Plattwürmer, als streng aquatile Vorfahren, entbehren noch der gesonderten Athemorgane und des geordneten Kreislaufes. Und damit wären wir auf der untersten Stufe der Metazoen, der mehrzelligen Thiere angelangt, mit fortwährendem Wechsel des Luft= und Wassereinflusses, welche wiederum auf die Protozoen, die Urthiere, hinweisen.
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neue_freie_presse_nfp19001127_article_193
de
1900-11-27T00:00:00Z
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[Raubaufall gegen einen Bankier.] Aus Mailand wird uns berichtet: In Genna wurde gestern der Bankier Peloco bei der Heimkehr aus seinem Geschäftslocale auf dem Treppenflur seiner Privatwohnung von zwei maskirten Banditen, während ein dritter die Hausthür überwachte, angefallen, und es wurden ihm ungeachtet seiner heftigen Gegenwehr 27,000 Lire in Rententitres und einige tausend Lire bar geraubt. Die Verbrecher entkamen.
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neue_freie_presse_nfp19000824_article_282
de
1900-08-24T00:00:00Z
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Bühne gewonnen. * — Samstag den 1. September eröffnet das RaimundTcheater die neue Saison mit „Der Bauer als Millionär“; in der Titelrolle tritt Herr Jules sein Engagement am Raimund=Theater an. Die zweite Vorstellung, am Sonntag den 2. September, bringt berits eine Première: „Kinder der Bühne“, Lebensbild in fünf Aufzügen von Edgar Höger, worin die neu engagirten Mitglieder Herr Eivenack in der Rolle des Erik Storm, Herr Jules als Hans Overby, Fräulein Metzl als Dora Werner debütiren. Am Sonntag, Nachmittags (2. September), findet für den Arbeiter=Bildungsverein Rudolphsheim=Fünfhaus eine Arbeiter=Vorstellung statt.; zur Aufführung gelangt „Lumpazivagabundus“; am Montag den 3., Abends, wird für den Unterstützungsfonds für im Dienste verunglückte Eisenbahn=Conducteure „Bruder Martin“ gegeben. Die weiteren Vorstellungen bringen Wiederholungen älterer Stücke. Fräulein Petri tritt zuerst am 5. in „Cyprienne“, sodann am 7. September in „Fall Clémenceau“ auf. Für den 15. September ist die Première von „Der Schutzengel“ von Ernst Gettke und Alexander Engel, mit Fräulein Betty Stojan als Gast in der Titelrolle angesetzt. Betty Stojan, welche bis Ende October ggastirt, wird außerdem noch in Karl Costa's „Blitzmädel“ die Titelrolle geben. Ende November beginnt Signora Theresa Mariani, die junge italienische Rivalin der Duse, ein vorläufig nur auf sechs Abende vereinbartes Gastspiel. Theresa Mariani wird voraussichtlich mit ihrem Ensemble in: „La Dame de chez Maxim“ von Feydeaux, „Fedora“ von Sardou, „Francillon“ von Dumas, „Tragedie del T'Anima“ von Bracco, „Locandiera“ von Goldoni auftreten. Mitte Januar trifft Dr. Rudolph Tyrolt in Wien ein, für dessen zweimonatliches Gastspiel das Raimund=Theater eine Anzahl von Novitäten erworben hat. Ermete Novelli wird am 9. April mit einem neuen Repertoire in das Raimund=Theater zurückkehren und unter Anderm auch den König Lear und den Obersten in Sudermann's „Heimat“ spielen. Für den Monat Juni und den halben Juli ist das Theater den „Tegernseern“ überlassen, welche mit einem gut gegeschulten Ensemble und gewähltem Repertoire nach Wien kommen werden. Von den neu engagirten Mitgliedern sind die Herren Jules und Treumann bereits durch ihre Engagements am Carl=Theater und Fräulein Ottilie Metzl von ihrer Thätigkeit am Burgtheater bekannt. Ferner sind die Herren Hans Homma vom Berliner Theater in Berlin und Richard Eivenack vom Stadttheater in Lübeck neu engagirt. — Als Novitäten außer den bereits genannten sind zu verzeichnen: „Corporal Stöhr“, Drama in drei Acten von Philipp Langmann, mit Dr. Tyrolt als Gast; „Der Frauenarzt“, Schwank in vier Acten von Arthur Pserhofer; „Vier Strolche“, Schwank in drei Acten von A. Fuchs (Pseudonym); „Mit Angel und Netz“, Schwank in drei Acten von Anton Czepelka; „Der Storch“, Wiener Volksstück in drei Acten von Ernst Gettke und Alexander Engel (mit Dr. Tyrolt als Gast); „Die Choristin“, Volksstück in drei Acten von Victor Léon; „Die Frau Tant“, Posse mit Gesang in drei Acten von Dr. M. Brée; „Pötzhofer“, Schwank in drei Acten von Hans Olden (Wiener Bearbeitung), „Der ehrliche Name“, Volksstück in drei Acten, sund „Der häusliche Herd“, Volksstück in vier Acten von August Neidhardt. Außerdem hat Karl Costa ein neues Volksstück für das Raimund=Theater unter der Feder. — Johann Brandl hat soeben die hinterlassene Operette von Zeller fertiggestellt und arbeitet an einem neuen Buche: „Der Dorfwahrsager, Operette in einem Acte von Max Waldstein. Die Operette „Le devin du village“ von Jean Jacques Rousseau (1752) bildet den Mittelpunkt der Handlung.
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neue_freie_presse_nfp19001219_article_443
de
1900-12-19T00:00:00Z
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in Kiel ein paar einfache Zimmer. Sein liebster Aufenthalt war das Schiff. Er befehligte die „Gneisenau“ bereits als FregattenCapitän und sollte nach der Heimkehr der Fregatte Ende März abgelöst werden, um ein Landcommando zu übernehmen. Die 1879 vom Stapel gelaufene, als Kreuzerfregatte gebaute „Gneisenan“ diente seit 1891 als SchiffsjungenSchulschiff. Die chinesischen Wirren haben indirect den Aufenthalt der Fregatte in der Malagabucht verschuldet. Ursprünglich sollten die Schulschiffe in Folge der Chinawirren keine Auslandsreisen unternehmen, um stets Ersatzmannschaften zur Verfügung zu haben. Als die Dinge in OstAsien eine weitere Verstärkung der Flotte unnöthig machten, erhielten alle Schulschiffe den Befehl, nach dem Mittelmeere zu dampfen. Die „Gneisenan“ hatte im vergangenen Winter dasselbe Reiseziel und hätte demnach in normalen Zeiten ihre diesjährigen Kreuzfahrten in den westindisch=südamerikanischen Gewässern unternommen. Bis in die letzten Jahre betheiligte sich die „Gneisenau“ an den Herbstmanövern, obwol sie seit Langem nicht den mindesten Gefechtswerth besaß. Ihre Geschwindigkeit war gering, ihre Geschützaufstellung in der Breitseite unpraktisch. Sie diente lediglich zum Markiren supponirter besserer Schiffstypen.
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neue_freie_presse_nfp19001219_article_2779
de
1900-12-19T00:00:00Z
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[Legationsrath v. Rosthorn.] Gestern Abends sind der Legationsrath Dr. Arthur v. Rosthorn und Gemalin mit dem Schnellzuge der Südbahn aus Meran, woselbst sie nach ihrer am 12. d. erfolgten Heimkehr aus China geweilt hatten, hier eingetroffen. In deren Gesellschaft befand sich auch der Vater der Frau v. Rosthorn, Zahnarzt Dr. Pichler, welcher seiner Tochter nach Triest entgegengefahren war. Im Südbahnhofe wurde Herr v. Rosthorn und dessen Gemalin von zahlreichen hier und in der Umgebung lebenden Verwandten begrüßt. Es war ein überaus herzliches und freudiges Wiedersehen nach fünfjähriger Trennung. Herr und Frau v. Rosthorn scheinen sich von dem erschütternden Eindruck der Ereignisse in Peking, von den Anstrengungen und Gefahren ihres dortigen Aufenthaltes und von den Fatiguen der Reisen vollkommen erholt zu haben. Beide erfreuen sich des besten Wohlseins, und Herr Dr. Pichler selbst sagt: „Meine Tochter sieht gerade so aus, als sie uns vor fünf Jahren verlassen hat.“ Herr und Frau v. Rosthorn werden nun zunächst in Wien verbleiben, woselbst sie am Stephansplatze provisorisch eine Wohnung genommen haben. Legationsrath v. Rosihorn wird heute und in den nächsten Tagen seine amtlichen Besuche machen und wol auch dem Minister des Aeußern über seine in Peking gemachten Erfahrungen mündlich Bericht erstatten und vielleicht morgen schon vom Kaiser in Andienz empfangen werden. Auch Frau v. Rosthorn wird sich beim Kaiser fürdie ihr verliehenen Auszeichnungen bedanken.
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neue_freie_presse_nfp19200424_article_391
de
1920-04-24T00:00:00Z
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Freude in die Heimat zurückkehren möchten, um unsere Kräfte dem Wiederaufbaue unseres unglücklichen Vaterlandes widmen zu können. Dies können wir aber selbstverständlich nur dann tun, wenn uns Sicherheiten geboten werden, daß uns in Ungarn nicht dasselbe Schicksal erwartet, das unsere armen Genossen Somogy, Baczo und Czervenka ereilte. Aus diesen Grunde mußten wir die Annäherungsversuche, die, wenn auch nicht offiziell von seiten der ungarischen Regierung, aber unstreitbar von einer der ungarischen Regierung nahestehenden Seite wiederholt gemacht wurden, ablehnen.“
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neue_freie_presse_nfp18641013_article_544
de
1864-10-13T00:00:00Z
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[Heimkehr der österreichischen Flotte.] Man schreibt aus Bremerhaven, 10. October: Heute hat die Schraubenfregatte Ra detzky, welche nebst der Corvette Friedrich und den beiden K anonenbooten Seehund und Wall den Winter über in Geestemünde bleiben sollte, Befehl erhalten, den anderen heimgekehrten österreichischen Kriegsschiffen zu folgen. Es heißt, daß die Fregatte Radetzky schon morgen in Begleitung des Avisodampfers Elisabeth, der hier auf der Rhede liegt, die Fahrt antreten wird. Die Panzerfregatte Kaiser Max, welche am vorigen Samstag in das Hafenbassin von Geestemünde gelegt wurde, wird nun hier bleiben. Die Fahrt während dieser stürmischen Jahreszeit hat ihre Schwierigkeit für Panzerschiffe, und diese Rücksicht wird der einzige Grund sein, weßhalb eine Aenderung in den ursprünglichen Anordnungen eingetreten ist. [Ein Dopppel=Selbstmord.] Der Notars=Adjunct Ignaz Balog in Vaskoh stand, wie der M. Sajto geschrieben wird, mit der Frau eines Fleischhauers in einem verbotenen Liebesverhältnisse, wogegen letzterer im Pfarramt Klage führte; die Folge dessen war, daß den beiden Liebesleuten die Fortsetzung des Verhältnisses streng untersagt wurde. Da sie aber ohne einander nicht leben zu können meinten, so erhenkten sie sich am 8. d. M. auf einem. Dachboden an einem und demselben Strick. Am 9. wurden sie ohne kirchliche Ceremonie bestattet. Balog hinterläßt drei, die Fleischhauerin zwei Kinder[Groteskes Deutsch.] Am Bahnhofe zu Ostende ist zum Ergötzen der deutschen Reisenden folgendes Actenstück zu lesen: „Belgische Staats=Eisenbahn. Ostende Bahnhof. Bekanntmachung. Die Herren Reisenden werden hierdurch ergebenst ersucht, sich mit ihren Gep äcke, 15 Minuten, vor der Abfahrt der Zügen, zu befinden. Das Gepäck das nicht zum wenigsten 10 Minuten vor der Abfahrt der Zügen im Bahnhof vorgetragen worden ist, wird nicht mehr eingeschrieben sein, und um die, bei Abfahrt dieses Bahnhofes oft vorfallene Aufschube, zu vermeiden, der Stationschef hat den Befehl erhalten diese Vorschrift aufs strengsten aus zu führen. Der Eintritt zum Reisebüchernbureau wird 3 Minuten vor der Abfahrt geschlossen werden.“ Dieser in dem zu zwei Drittheilen germanischen Belgien hervorgebrachten stylistischen Mißgeburt wäre höchstens der vor einigen Jahren im hiesigen Hofoperntheater ausgegebene Zettel an die Seite zu setzen: Frl. Liebhart ist wegen plötzlich befallener Heiserkeit verhindert, zu singen.
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neue_freie_presse_nfp18720224_article_34
de
1872-02-24T00:00:00Z
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Diese Taktik der Todfeinde Ungarns ist eine eminent pfiffige. Die croatischen Nationalen mußten, nachdem die erste leidenschaftliche Aufwallung über das Fiasco der Ausgleichsversuche niedergekämpft war, gute Miene zum bösen Spiele machen, wollten sie nicht unwiderleglich die Ansicht bestätigen, daß die croatische Frage nur eine Aemterfrage sei und die aufgestellten principiellen Forderungen nur als Drapirungen den nackten Egoismus verhüllen. Außerdem war ihnen die Aemterforderung nicht rundweg abgeschlagen worden, sondern nur die Erfüllung derselben war vertagt. Sie hißten daher nach ihrer Heimkehr nach Agram als Parteifahne die eben gewonnene Freundschaft mit der ungarischen Regierung auf und rechneten nicht unrichtig, daß ihnen unter dieser Fahne der Sieg auf der nun beginnenden Aemterjagd unfehlbar werden würde. Dabei geberdeten sie sich noch fort als oppositionelle Partei, die allerdings ihre Angriffe nunmehr blos gegen die unionistische Partei und gegen die croatische Landesregierung richtete und diese beiden als die intriganten Ohrenbläser der ungarischen Regierung verleumdete. Graf Lonyay wieder konnte nicht offen das Scheitern der croatischen Ausgleichsverhandlungen verkündigen und die mit der ungarischen Freundschaft sich brüstenden Nationalen desavouiren, denn in den principiellen Fragen war ja das Einverständniß mit der Nationalpartei erreicht.
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neue_freie_presse_nfp19191219_article_1496
de
1919-12-19T00:00:00Z
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Offiziere ersucht, die sich bis Minte August im Lager von Petropawlowsk befanden und erfreulicherweise wohlauf waren. Unser Gewährsmann fügt bei, daß möglicherweise ein Teil von ihnen nach Nilolek Ussurist besördert wurde und daß die Herren für alle Fälle im Frühjahr über Wladiwostok in die Heimat zurückkehren werden. Die Liste enthält racstehende Namen und Adressen: Neuburger, Wien, 9. Bezirk, Mariannengasse 31; Karl v. Mrazek, Wien, 18. Bezirk, Geutzgasse 38; Dr. Ernst Löwenbein, Wien, 1. Bezirk, Hohenstaufengasse 17; Brund Steiyer, bei Bruckner & Politzer, Wien, 3. Bezirk, Duscheinergasse 3; Josef Storozsinstn. Wien, 8. Bezurk, Kaiser¬
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de
1939-01-02T00:00:00Z
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Der freudigste Tag in der Geschichte der Ostmarkdeutschen, an dem ver guyrer die Hemkehr seiner Heimat nbruch in de staaliche Lermaltun, .. 0 1. Ereignisse, iedeg... 3 der Ostmark. Drei waltung vor nd 623 d öfentliche Verieten an 3. e esg hen, Kefeen u veAntaang. Eerteng de .. alionalozialismus und demit der.“. reifung des der nationalsozialistischenees in allem mneg Zsanensrich alter von besen
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neue_freie_presse_nfp19191111_article_309
de
1919-11-11T00:00:00Z
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Die Presseabteilung des Ministeriums fur nationale Landesverteidigung teilt mit: Zu der privaten Nachricht, die bezüglich der vermeintlichen Entscheidung der czecho=slowakischen Armee, auf dem Festlande zurückzukehren, erschienen ist, konstatiert das Ministerium für nationale Landesverteidigung, daß sein einziges Interesse darin besteht, daß unsere sibirische Armee auf das schleunigste ohne weitere Teilnahme an Waffenkonflikten in die Heimat zurückkehre. Dieses Interesse hat das Ministerium seit Beginn seiner Tätigkeit ohne jeden Nebengedanken geltend gemacht. In Uebereinstimmung mit dem Beschluß der ganzen Regierung hat das Ministerium alles, was in
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de
1913-02-02T00:00:00Z
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Triest, 1. Februar. Der Gesundheitszustand der im Seelazarett von San Dartolsmeo untergebrachten bosnischen Rückwanderer kann nunmehr als zufriedenstellend bezeichnet werden. In der letzten Zeit sind keine infektiösen Krankheiten mehr aufgetreten, und die Blatternkranken im Isolierpavillon befinden sich durchwegs auf dem Wege der Besserung. In den beiden letzten Tagen ereigneten sich im Seelazarett drei Todesfälle, doch ist die Todesursache in keinem dieser Fälle auf eine epidemische Krankheit zurückzuführen. Derzeit befinden sich in San
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1918-12-11T00:00:00Z
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Kameraden! Willkommen in der Deutschen Republik! Herzlich willkommen in der Heimat, die sich lange nach euch gesehnt hat, deren bange Sorge euch ständig umschwebte. In diesem Augenblick, da wir euch am heimatlichen Herde begrüßen, gilt unser erster Gedanke den teuren Toten. Ach, so viele kehren nimmer wieder. Hunderttausende ruhen in Feindesland in stillen Gräbern, andere Hunderttausende mußten vor dem Ende des Kampfes zurückkehren, zerfetzt und verstümmelt von feindlichen Geschossen. Ihnen allen, die sich für den Schutz der Heimat aufgeopfert haben, unseren unauslöschlichen Dank. Wir können ihren Opfermut nicht vergelten und bloße Worte sind zu schwach, ihnen zu danken. Was wir ihnen an Taten der Danabarkeit darbringen können, das wollen wir ihnen in Treue leisten. Der Verbesserung des Loses der Kriegshinterbliebenen und Kriegsinvaliden galt des neuen deutschen Volksstaates erste Verfügung. Ihr seid dem gräßlichen Gemetzel glücklich entronnen. Froh begrüßen wir euch in der Heimat. Seid willkommen vom ganzen Herzen, Kameraden, Genossen, Bürger!
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neue_freie_presse_nfp19181211_article_147
de
1918-12-11T00:00:00Z
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Sümpfen von Flandern oder auf den elsässischen Bergrücken, sei es im unwirtlichen Rußland oder im beißen Süden. Unendliche Leiden habt ihr erduldet, unvergängliche, fast übermenschliche Taten vollbracht und unvergleichliche Proben eures unermeßlichen Mütes Jahr um Jahr abgelegt. Ihr habt die Heimat vor feindlichem Einfall geschützt, habt von euren Frauen und Kindern und euren Eltern den Mord und Brand des Krieges ferngehalten, Deutschlands Fluren und Werkstätten vor Verwüstung und Zerstörung bewahrt. Dafür dankt euch die Heimat in überströmendem Gefühl. Erhobenen Hauptes dürft ihr zurückkehren. Nie haben Menschen Größeres geleistet und gelitten als ihr. Im Namen des deutschen Volkies tiefinnigen Dank und noch einmal herzlichen Willkommgruß in der Heimat.
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neue_freie_presse_nfp19390120_article_535
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1939-01-20T00:00:00Z
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wie uns sein Freund Johannesson erzählt — einen Bauernhof auf Island erworben und wird von Kopenhagen nun endgültig in seine Heimat zurückkehren. In jüngster Zeit ist der isländische Schriftsteller Hagalin mit seinem Roman „Sturla i vogum“ („Der Bauer Sturla“) bekannt geworden. Professor Johannesson bezeichnete den Roman als äußerst wertvoll, da er, wie kein zweiter, das harte Leben des isländischen Bauern schildere, und sprach den Wunsch aus, daß auch dieser Roman in Deutschland Eingang finden möge. Von dem Beginn seiner ersten Vortragsreise durch Deutschland war Professor Joyannesson sehr befriedigt. Adolph Meuer
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neue_freie_presse_nfp19181224_article_16
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1918-12-24T00:00:00Z
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sischen Kammer gefragt wurde, wieviele Soldaten schon jetzt in die Heimat zurückkehren dürfen, drohte der Ausbruch einer Ministerkrise, weil die Abgeordneten mit den Ziffern unzufrieden waren. Der Unterstaatssekretär erklärte, daß England noch keinen Soldaten aus Frankreich fortgeschickt habe, Amerika etwa hunderttausend, meistens verwundete, und auch in Deutschland seien noch große Truppenmassen vereinigt. Als die Abgeordneten hörten, daß die Stände der verbündeten Armeen, die sich in Frankreich befinden, nicht herabgesetzt worden seien, unterließen sie jeden Widerstand und die Sitzung, die leicht in einen Ministersturz hätte umschlagen können, endete mit einer Kundgebung des Vertrauens. Diese Millionen werden nicht aus Furcht vor einem Wiederausbruche der Feindseligkeiten in Deutschland unter Waffen gehalten. Warum dürfen die Engländer, Amerikaner und Franzosen die Sehnsucht, dem Berufe und der Familie zurückgegeben zu sein, nicht befriedigen, warum dieses kostspielige militärische Aufgebot, diese Entziehung von Arbeits kräften, da die Feinde besiegt und beinahe zerbrocken sind.? Deutschland hat weder die Kraft noch den Willen, sich harten Friedensbedingungen zu widersetzen. Die Völker der ehemaligen Monarchie haben ein ganz anderes Fühlen und besönders Deutschösterreich möchte seine Wunden pflegen, um durch den Frieden zu genesen. Die Hoffnung, daß zu Weihnachten ein neuer Abschnitt des öffentlichen Lebens werde beginnen können, hat sich nicht erfüllt. Rings um die Grenzen von Deutschösterreich sind Kämpfe zwischen den einzelnen Volksstämmen, zwischen Czechen und Magyaren, zwischen Deutschen und Czechen, zwischen Südslawen und Deutschen; Polen und Ukrainer, Italiener und Südslawen, Magyaren und Rumänen sind im Kriegszustande. Die Deutschen in Böhmen und Mähren sind in harter Bedrängnis, öbgleich Präsident Masaryk in seiner Botschaft das Wort des Ministerpräsidenten Dr. Kramarz, diese Gebiete seien der Regierung in Prag von der Entente bereits zugesagt worden, nicht bestätigt hat. Der Nahrungsmangel hat sich nicht gemildert und die Absperrung zur See ist so streng wie früher. Vornehme Frauen in der Schweiz haben in öffentlichen Aufrufen- empfohlen, daß der Verbrauch eingeschränkt werde, damit für Wien, das durch sein Elend zum Mitleid spricht, leichter gesorgt werden könne..
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neue_freie_presse_nfp18950607_article_46
de
1895-06-07T00:00:00Z
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Die mächtigen Dämme, die in den letzten Jahren vom Lido aus auf Kilometerlänge ins Meer hinausgebaut wurden, zwingen die Fluth zu rascherem, mächtigerem Eindringen in das Wirrsal der Lagunencanäle, und auf der Rückwanderung zum Urgewässer nimmt sie den aufgewühlten Schlamm mit sich und trägt ihn hinaus ins Freie. Der Lido=Canal ist dadurch nicht blos vor Versandung geschützt, sondern heute bereits bis zu einer Tiefe von sieben Metern ausgebaggert worden, und binnen zwei oder drei Jahren wird er die schwersten Handels= und Kriegsschiffe zu tragen vermögen.
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neue_freie_presse_nfp19000821_article_120
de
1900-08-21T00:00:00Z
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aber doch nicht ganz kerkerartigen Gebäude entwarf. Wie dieser Plan ausgeführt wurde, das muß man in dem Buche selbst nachlesen. Kein Criminal=Roman kann ein spannenderes Capitel aufweisen. Es hier wiederzugeben, fehlt leider der Raum. Nur so viel sei erwähnt, daß die ganze redolutionäre Jugend Petersburgs sich an der Ausführung betheiligte, daß Hunderte Leben und Freiheit wagten, um den verehrten Mann aus den Klauen seiner Peiniger zu erretten, und daß die Flucht trotz des athemlosen Eifers der verfolgenden Polizei auch wirklich gelang. Der Czar, der dem ehemaligen Pagen den „Abfall“ nie verzeihen konnte, tobte und verlangte, daß Alles aufgeboten werde, des Flüchtlings wieder habhaft zu werden. Der aber hatte bald den gastlichen Boden Englands unter den Füßen und spottete jeder Verfolgung. Der arme Bruder starb freilich verzweifelnd in der Verbannung — selbst als ein linderer Wind wehte und so mancher Verschickte in die Heimat zurückkehren durfte, meinte der Czar, ein Krapotkin könne noch eine Weile warten. Peter, der Revolutionär, aber begann nun sein Leben als wandernder Journalist, Schriftsteller und Lehrer. Von Spitzeln umgeben, von der „heiligen Liga“ Rußlands, die zur Vertilgung der Nihilisten nach dem Aitentate auf Alexander II. gebildet wurde, für vogelfrei erklärt, aus der Schweiz ausgewiesen, dann in Frankreich, das sich schon auf den Abschluß der Allianz mit Rußland vorbereitete, aus Gefälligkeit für den künftigen Alliirten eingekerkert, im Gefängniß aber auf die Verwendung von Mäunern wie Ernest Renan, Herbert Spencer und Anderen menschlich behandelt, wieder freigelassen, ohne „gebessert“ zu sein, siedelte er sich endlich dauernd in London an, wo er heute noch an der Seite einer treuen, gleichgesinnten Gattin und als Vater eines zärtlich geliebten, nach dem in Sibirien verstorbenen Bruder benannten Knaben im Genusse der Freiheit lebt.
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neue_freie_presse_nfp18991028_article_17
de
1899-10-28T00:00:00Z
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Diese Fäden, mit denen sich einerseits Physik und Zoologie verbinden und andererseits der Herbst von uns scheidet, trifft man eigentlich, wie schon bemerkt, selten an. Was hingegen so häufig unseren Kleidern anhaftet, wenn wir nach einem Spaziergange im October heimkehren, oder was in Flocken die Stauden umflattert, das sind ganze Klumpen von Tausenden solcher Gebilde, welche die Luftseglerin wegwarf, als sie an einen Ort gelangte, der ihr Winterquartier und Restaurant zugleich ist, wo sie geschützt wohnen kann und genügend zu essen findet. Will die kleine Aéronautin sich auf einen Baum, oder sonst wohin, fallen lassen, so rafft sie einen Theil des Gewebes in Knäuelform zusammen und wirft ihn als Ballast aus dem Schiffe ihres Lebens.
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neue_freie_presse_nfp19110117_article_168
de
1911-01-17T00:00:00Z
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Redner verweist sodann darauf, daß im BanffyBadenischen Ausgleiche die Barzahlungen sichergestellt waren. ee (Violinkonzert, Ouverture zu „Was Ihr wollt“) nicht unbekannt; als Präsident des Wiener Haydn=Kongresses erwarb er auch personliche Sympathien. Nicht zuletzt durch eine männliche, warmblütige Gedächtnisrede auf Mendelssohn, dessen Einfluß auf die englische Musik er unbefangener Würdigung unterzog. Dieser Einfluß ist auch wohltätig im Chorsatze seiner eigenen Kantate zu spüren, der technische Gediegenheit und Vollklang vereinigt; auch in einer Reihe lyrischer Solostellen, in ihrer weichen, geschmeidig melodischen Linienführung, vollends in der maßvollen Temperatur des Ganzen, in der aristokratischen Enthaltung von allem Scharf=Charakteristischen. Ganz eigenartig ist diesem Mendelssohnschen Element ein ins Akademische gewendetes Wagnersches zugesellt. Immer vornehm und seine Bildung atmend, gewinnt die Musik im dritten Teile der Kaniate auch in Hinsicht der Inspiration. Baldurs Heimkehr wird mit schwungvollen Chorsätzen gefeiert, die mit der etwas zähen Rhythmik des
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neue_freie_presse_nfp18990926_article_109
de
1899-09-26T00:00:00Z
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Ja gerade wenn es so war, wenn ihr Junge als ein zerbrochenes, unglückliches, krankes Geschöpf heimkehren würde, durfte kein Mittel zu kostbar sein, um ihn der Freude, dem Leben, dem Glücke zurückzugewinnen. Und mit entzückter Grausamkeit opferte Frau Holm in ihren schlaflosen Nächten hundertmal das ahnungslose Mädchen auf dem Altar ihrer phantasievollen Mutterliebe. Je näher die Zeit kam, für die Ottokar seine Ankunft gemeldet hatte, desto leidenschaftlicher und schmerzensvoller wurde Frau Holm's Sehnsucht. Die zehn Jahre hatte sie erduldet, die letzten zwei Monate vermochte sie fast nicht mehr zu ertragen. Lag sie nicht wach, in bangen Befürchtungen, so hatte sie quälende Träume, sah ihn in schrecklichen und jammervollen Lagen und konnte ihm nicht helfen. Dann erwachte sie mit lautem Schrei, rief Gretchen und fragte erregt, ob es nicht geläutet habe — sie meine, es stehe Jemand an der Hausthür. Hatte Gretchen dann durch die geschnitzten Läden geschant und ihr versichert, nur der Thürhüter schlafe draußen auf seinem Baumwollensack, so legte sie sich mit tiefem Seufzen wieder nieder. Zuweilen aber wurde die Angst so groß, daß die gewaltige Frau weinend und klagend umherlief und sich und Gretchen alle Gefahren ausmalte, die Ottokar noch auf der Reise treffen könnten. Das gute Kind ging dann stundenlang mit ihr auf und nieder in den Zimmern mit den bunten Draperien, wo KrokodilMumien und eingelegte Laternen von der Decke herabhingen. Hatte sie ihre mütterliche Freundin ins Bett zurückgeschmeichelt, so sang sie dieselbe, wie man es bei aufgeregten Kindern thut, endlich mit sanfter, leiser Stimme in Schlaf. Zuletzt stellte sich starkes Fieber bei Frau Holm ein, und sie verfiel so sichtlich, daß Gretchen an Ottokar schreiben mußte, wenn er seine Mutter noch am Leben finden wolle, so möge er seine Reise beschleunigen. (Fortsetzung folgt.)
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de
1899-12-05T00:00:00Z
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wenn ein detaillirtes Programm die Freiheit des Componisten wie des Hörers vernichtet. Dvorak's Tondichtung gleicht einer schönen Gefangenen, welche gefesselt zwischen zwei Gendarmen ihren vorgeschriebenen Weg zurücklegen muß. Ein erzählendes Programm, wie das zur „Waldtaube“, ist ein Unglück für die Composition, weil es mißverständlich und weil es leider — unentbehrlich ist. Denn aus dem musikalischen Gedankengang der „Waldtaube“ lassen sich diese jähen Stimmungswechsel, Absprünge, Rückwanderungen und verblüffenden Orchesterklänge nimmer erklären. Anders ein Titel, der uns wie eine angeschlagene Stimmgabel nur den durchklingenden poetischen Grundton des Stückes angibt. Aufschriften, wie „Ländliche Hochzeit“ (Goldmark), „Italien“ (R. Strauß), „Aus der neuen Welt“ (Dvorak) und andere lassen dem Hörer Freiheit genug. Nicht so die jüngsten symphonischen Dichtungen von Dvokak. Gegen ihre Programme sprechen neben ästhetischen auch sehr praktische Bedenken. Wer kann sich für diese halb kindischen, halb widerwärtigen Schauergeschichten begeistern? Wie lange wird man trotz der geistvollen Musik sich dafür interessiren? Der erste Eindruck dieser neuen Orchesterstücke ist bestrickend; aber wir fürchten für die Dauer und Sicherheit ihrer Herrschaft. Ein prächtig blühendes Zweiglein, die Musik Dvorak's, erscheint hier auf einen kranken Baum gepfropft, der es vorzeitig verdorren macht.
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neue_freie_presse_nfp19221203_article_2737
de
1922-12-03T00:00:00Z
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Durch meine Jugend zieht ein Schilf. at Heschnte überEin Leuchten geht von ihnen aus, das 3 fällt ein Licht dauert. Was geyt in unserer Seele vor? Da juut ein Tich in das Auge eines Knaben, er nimmt es gleichmütig in sich auf als ein Geschehnis des Tages wie tausend andere, es wundert ihn nicht viel daran. Sechzehn Jahre ist er alt, Marineakademiker, er ist eingeschifft auf „Seiner Majestat Korvette Friedrich“, er reist von Fiume nach Ancona, nach Malta und Korfu, durch die Straße von Messina soll er, Sizilien soll er umschiffen, dann soll er wieder heimkehren auf die Schulbank, zum Studium des Dienstreglements, der
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