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Bund setzt Stasi-Fahndung fort
Die 45 Mitarbeiter der Stasiunterlagenbehörde, die selbst für die DDR-Behörde tätig waren, können fortan zwangsversetzt werden. Der Bundesrat lässt ein umstrittenes Gesetz passieren, das außerdem die weitere Überprüfung von Personen im öffentlichen Dienst vorsieht. Die Länderkammer bestimmt auch den neuen Generalbundesanwalt. Mitarbeiter des öffentlichen Dienstes müssen noch bis 2019 mit Stasi-Überprüfungen rechnen. Künftig ist es möglich, Beschäftigte ab dem gehobenen Dienst und ehrenamtliche Bürgermeister ohne konkreten Verdacht zu überprüfen. Darüber hinaus können alle Beschäftigte weiter überprüft werden, wenn tatsächliche Anhaltspunkte für eine hauptamtliche oder inoffizielle Stasi-Tätigkeit vorlägen. Der Bundesrat stimmte entsprechenden Gesetzesänderungen zu, die der Bundestag bereits mit den Stimmen von Union und FDP verabschiedet hatte. Ohne die Novelle wären die Stasi-Checks Ende dieses Jahres ausgelaufen. Roland Jahn auf dem Gelände des Stasi-Gefängnisses in Berlin-Hohenschönhausen. (Foto: dapd) Umstrittener als die Überprüfungsregelung war eine zweite Bestimmung: Ehemalige Stasi-Mitarbeiter dürfen nicht mehr in der Bundesbehörde für die Stasi-Unterlagen arbeiten. Etwa 45 betroffene Mitarbeiter sollen nun in andere Behörden versetzt werden. Der Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Roland Jahn, hatte die früheren Stasi-Leute in seiner Behörde als "Schlag ins Gesicht der Opfer" kritisiert. Dagegen führten Kritiker an, die geplanten Zwangsversetzungen seien verfassungsrechtlich bedenklich. Erstmals hatte es im Bundestag keine breite Mehrheit für die Novellierung des Stasi-Unterlagengesetzes gegeben. Ungeachtet der rechtlichen Bedenken wegen der möglichen Zwangsversetzung der Angestellten der Stasi-Behörde begrüßten die Abgeordneten der schwarz-gelben Regierungskoalition die Novelle. "Mit der endgültigen Verabschiedung ist eine weiterhin erfolgreiche und nachhaltige Aufarbeitung des Unrechts der SED-Diktatur im kommenden Jahrzehnt sichergestellt", erklärte der FDP-Abgeordnete Patrick Kurth. "Es wäre eine Schande gewesen, wenn die Länderkammer de facto das Ende der Stasi-Überprüfungen beschlossen hätte." Die Union der Opferverbände Kommunistischer Gewaltherrschaft (UOKG) begrüßte die Reform. "Wir freuen uns sehr, dass die Novelle nun den Bundesrat passiert hat", erklärte der UOKG-Bundesvorsitzende Rainer Wagner. "Dies ist ein Zeichen dafür, dass die Aufarbeitung der DDR-Vergangenheit auf einem guten Weg voranschreitet." Bis zuletzt war unklar, ob die Mehrheit für das Gesetz im Bundesrat zustande kommt, weil es bei der Opposition auf Kritik gestoßen war. Bei der ersten Sitzung unter der Leitung des neuen Bundesratspräsidenten Horst Seehofer verabschiedete die Länderkammer noch weitere Gesetze. Im Ausland erworbene Berufsabschlüsse werden künftig schneller anerkannt als bisher, auch um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken. Das Gesetz legt fest, dass Kammern oder Behörden die Qualifikationen von Einwanderern prüfen. Ihnen muss ein Antragsteller unter anderem Arbeitszeugnisse vorlegen. Hat die Stelle alle nötigen Unterlagen zusammen, muss sie binnen drei Monaten prüfen, ob sie die Ausbildung anerkennt. Sie kann auch anordnen, dass der Antragsteller nacharbeiten muss - etwa dann, wenn sich an bestimmten Stellen Lücken im Vergleich zur deutschen Ausbildung auftun. Horst Seehofer hielt bei der Sitzung seine Antrittsrede als Bundesratspräsident. (Foto: dpa) Auf die Zahnarzt-Patienten kommen höhere Behandlungskosten zu. Die von der Länderkammer gebilligte Änderung der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) sieht eine Erhöhung des Honorarvolumens um insgesamt rund sechs Prozent vor. Die GOZ regelt die Vergütung von Leistungen, die nicht von der gesetzlichen Kasse getragen werden. Deshalb müssen sie die Patienten selbst bezahlen. Hintergrund der Novelle ist der Umstand, dass die seit 1988 inhaltlich nicht mehr veränderte Gebührenordnung viele neuere Behandlungsmethoden noch nicht berücksichtigt. Wichtigste Personalie des Tages war die Bestimmung des neuen Generalbundesrates. Der Bundesrat billigte einstimmig den Vorschlag von Bundesjustizministerin Sabine Leutheusser-Schnarrenberger (FDP), den Generalstaatsanwalt Harald Range aus Celle zum Nachfolger von Generalbundesanwältin Monika Harms zu machen. Leutheussers erster Kandidat, der Stuttgarter Regierungspräsident Johannes Schmalzl, war am Widerstand der SPD-Länder gescheitert. Für die Benutzung von Waffen durch Kinder und Jugendlichen in Schützenvereinen wird es künftig kein einheitliches Mindestalter geben. Der Bundesrat billigte eine Verordnung zum Waffenrecht, mit dem diese Frage den Ländern überlassen bleibt - die sich nicht über eine einheitliche Altersgrenze einigen konnten. Für die Aktivitäten Jugendlicher in Schützenvereinen kann in begründeten Ausnahmefällen von dem allgemeinen Waffenverbot für Jugendliche abgewichen werden. Der Bundesrat fordert die Bundesregierung auf, die bisherige Finanzierung der Programme zur Initiative "Jugend stärken" unverändert zu lassen. Die so genannten "Kompetenzagenturen" sollten weiterhin aus Mitteln der Grundsicherung für Arbeitsuchende und der Arbeitsförderung mit mindestens 20 Prozent der Gesamtkosten kofinanziert werden könnten. Die "Kompetenzagenturen" unterstützen benachteiligte Jugendliche beim Übergang von der Schule in Ausbildung und Beruf und haben bisher rund 77.000 Fälle betreut. Der Bundesrat hat das Aus für den umstrittenen elektronischen Einkommensnachweis ("Elena") besiegelt. Das Gesetz zur Einstellung der Datenerhebung passierte die Länderkammer. Grund ist die fehlende Verbreitung der qualifizierten elektronischen Signatur. Das System sollte der Entbürokratisierung dienen, stieß aber vor allem bei Datenschützern auf Kritik.
n-tv NACHRICHTEN
Die 45 Mitarbeiter der Stasiunterlagenbehörde, die selbst für die DDR-Behörde tätig waren, können fortan zwangsversetzt werden. Der Bundesrat lässt ein umstrittenes Gesetz passieren, das außerdem die weitere Überprüfung von Personen im öffentlichen Dienst vorsieht. Die Länderkammer bestimmt auch den neuen Generalbundesanwalt.
[ "Politik", "Beamte", "Bund", "Stasi-Fahndung" ]
Politik
2011-11-04T16:51:17+01:00
2012-11-22T07:20:59+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Bund-setzt-Stasi-Fahndung-fort-article4694311.html
Ullrich auf Armstrong fixiert
Die genaue Rolle des wichtigsten Beraters Rudy Pevenage ist weiter ungeklärt, mit seinem ehemaligen Team Bianchi streitet er ums Geld. Trotzdem gibt sich Jan Ullrich eine Woche nach dem Trainingsstart zuversichtlich und sagt seinem Konkurrenten Lance Armstrong einen harten Kampf an. "Ich bin noch nicht ausgereizt. Ich kann noch mehr Trainingskilometer fahren und damit noch besser werden", sagte der Olympiasieger und fünffache Tour-Zweite acht Monate vor dem Start der Frankreich-Rundfahrt.Einen Monat früher als sonst begann Ullrich mit dem Training, auch um den Seriensieger aus Texas in diesem Jahr endlich zu besiegen: "Irgendwann muss es mir ja mal gelingen, die optimale Form zu haben." Der Toursieger von 1997, zum Start des Sechstagerennens zu Gast in München, hofft auf die erfolgreichste Saison seiner dann zehnjährigen Profi-Laufbahn: Neben dem Sieg bei der Tour träumt Ullrich von zwei Goldmedaillen bei den Olympischen Spielen in Athen.Problempunkt PevenageEine Schlüsselrolle auf dem Weg zurück auf den Rad-Thron in Frankreich, den er 1997 durch den ersten Tour-Sieg eines Deutschen bestiegen hatte, könnte sein Betreuer Pevenage einnehmen. Doch für den 49-jährigen Belgier gibt es immer noch keinen festen Posten in der geplanten Zusammenarbeit. "Es sieht so aus, dass er mich auf alle Fälle begleiten wird", erklärte Ullrich. "Wie genau, dass weiß ich noch nicht."Auch die Frage, auf wessen Gehaltsliste Pevenage stehen wird, ist immer noch nicht geklärt. Ullrich baut jedenfalls fest auf die Unterstützung durch den Flamen: "Ich hoffe, dass er auch ein bisschen mehr integriert wird." Eine Entscheidung über Art und Umfang der Kooperation könnte beim anstehenden T-Mobile-Mannschafts-Treffen in zwei Wochen in Köln fallen. Allerdings müsste dafür Team-Manager Walter Godefroot, mit Pevenage heftig zerstritten, weiteres Entgegenkommen praktizieren.Kleine Gruppe - großer ErfolgIn Köln will Ullrich auch sein Vorbereitungsprogramm mit dem Team absprechen. "Ich habe dieses Jahr gezeigt: Wenn ich alleine oder mit meinem engsten Kreis entscheide, dass ich dann gut fahre", sagte der in der Schweiz ansässige Radprofi. Im Dezember will Ullrich "kurzfristig" über ein Trainingslager in Südafrika, Nizza oder auf Mallorca entscheiden. Im Januar geht es mit T-Mobile ins 14-tägige Trainingslager nach Mallorca. Mit der dortigen Rundfahrt Anfang Februar will er in die Saison starten. Als erste Frühjahrsklassiker hat Ullrich das Amstel-Gold-Race und Lüttich-Bastogne-Lüttich Ende April im Auge. Der Giro spielt "nur vor dem Fernseher" eine Rolle. Die Vorbereitung auf die Saison begann er vor einer Woche am Bodensee. Fünf Kilo hatte Ullrich in seiner sechswöchigen Pause zugelegt ("Das ist ganz normal"), bevor er wieder sein Dienstfahrzeug bestieg. Mit seinen Team-Kollegen Andreas Klöden, Tobias Steinhauser, Andr Korff und Matthias Keßler bildet der T-Mobile-Kapitän eine Trainingsgruppe.Bianchi zahlt nichtProbleme gibt es zur Zeit noch mit seinem ehemaligen Rennstall Bianchi, der erst im Mai als Coast-Nachfolger auf die Bühne trat. Sein bisheriger Arbeitgeber hat die Zahlungen gestoppt, dem Vernehmen nach hat Ullrich noch mehrere hunderttausend Euro zu bekommen. "Es gibt noch Schwierigkeiten. Ich hoffe, dass die in nächster Zukunft gelöst werden können", sagte er. Zur Zeit kümmerten sich Anwälte um die Sache, sagte Ullrich. Vertraglich ist er noch bis 31. Dezember an Bianchi gebunden.Christian Kunz, dpa
n-tv NACHRICHTEN
Die genaue Rolle seines wichtigsten Beraters ist weiter ungeklärt, mit seinem ehemaligen Team streitet er ums Geld. Trotzdem sagt Jan Ullrich eine Woche nach dem Trainingsstart seinem Konkurrenten Lance Armstrong einen harten Kampf an.
[ "Sport", "Fünf", "Kilo", "Auftakt", "Ullrich", "Armstrong" ]
Sport
2003-11-07T15:06:41+01:00
2012-11-19T04:48:22+01:00
https://www.n-tv.de/sport/Ullrich-auf-Armstrong-fixiert-article100023.html
Neunjähriger erleidet Schusswunde
Entsetzen in Berlin: Im Stadtteil Friedrichshain trifft ein Projektil einen spielenden Jungen am Bauch. Das Kind wird notoperiert. Die Polizei nimmt nach Hinweisen von Augenzeugen mehrere Tatverdächtige fest. Beim Spielen mit anderen Kindern ist ein neunjähriger Junge am Abend in Berlin angeschossen und schwer verletzt worden. Der Junge habe plötzlich Blut an seinem Bauch entdeckt und sei zu seiner Mutter nach Hause gegangen, sagte eine Polizeisprecherin. Die habe dann gegen 19.40 Uhr die Polizei alarmiert. Die Tat ereignete sich im Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg in der Straße der Pariser Kommune. Das Kind erlitt eine Bauchverletzung und wurde im Krankenhaus notoperiert. Seine Spielgefährten zeigten der Polizei eine Wohnung im zweiten Stock eines Hauses, aus der der Schuss gekommen sein soll. Das Projektil, das den Jungen verletzte, stamme vermutlich aus einer Luftdruckwaffe, hieß es. In dem fraglichen Haus stellten Polizeibeamte eine entsprechende Waffe sicher. In diesem Zusammenhang seien sieben Personen in Gewahrsam genommen worden, teilte die Behördensprecherin mit. Es sei noch unklar, ob der Schuss gezielt abgegeben wurde. "Was dahintersteckt, muss sich noch zeigen." Der Junge bleibe vorerst in stationärer Behandlung im Krankenhaus, hieß es.
n-tv NACHRICHTEN
Entsetzen in Berlin: Im Stadtteil Friedrichshain trifft ein Projektil einen spielenden Jungen am Bauch. Das Kind wird notoperiert. Die Polizei nimmt nach Hinweisen von Augenzeugen mehrere Tatverdächtige fest.
[ "International", "Berlin", "Kinder", "Kriminalität" ]
Panorama
2015-03-20T00:50:26+01:00
2015-11-03T22:07:36+01:00
https://www.n-tv.de/panorama/Neunjaehriger-erleidet-Schusswunde-article14739251.html
Der Ansturm bleibt aus
Kein Parteichef ist so wandlungsfähig wie Horst Seehofer. Am Abend lud der CSU-Chef, vor Kurzem noch Internet-Analphabet, in die Münchner Nobel-Diskothek P1 zur Facebook-Party. Fast wäre er ganz allein gewesen, wenn da nicht die jungen Wilden der CSU und weit über hundert Journalisten gewesen wären. Das große Chaos blieb aus, aber auch der große Ansturm: Die Facebook-Party von CSU-Chef Horst Seehofer erlebte trotz der Anmeldung von 2561 Nutzern des sozialen Netzwerks einen äußerst lahmen Abend. Laut Polizei befanden sich gut eineinhalb Stunden nach Partybeginn erst 500 Menschen in der Münchner Nobeldisco P1, darunter allerdings viele CSU-Mitarbeiter und 150 Journalisten. Später schätzte die CSU die Teilnehmerzahl auf 1000. Seehofer selbst ließ sich die Laune nicht verderben. "Ich bin zufrieden", sagte er. Facebook sei eine neue Erscheinungsform, die in der Bevölkerung immer mehr Akzeptanz erfahre. "Irgendwann muss man beginnen." Die Opposition will wissen, wer für die "Wahlkampfveranstaltung" aufkam. (Foto: dapd) Unter den Gästen waren zumindest vereinzelte, die der CSU fern standen. "Ich finde es ganz lustig", sagte der 26-jährige Student Ludwig Gengnagel, der über das Internet auf die Party aufmerksam geworden war. Allerdings sei es auch "lächerlich", dass ausgerechnet Seehofer eine Facebook-Party mache. "Man weiß ja auch, dass er rückwärtsgewandt ist." Die wohl älteste Partybesucherin war die 89-jährige Künstlerin Ruth Megary. Sie veröffentliche jeden Tag auf Facebook Nachrichten, sagte die Münchnerin. "Man muss vernetzt sein. Sonst gibt das Leben keinen Sinn." Polizeisprecher Wolfgang Wenger berichtete von keinerlei Auffälligkeiten rund um die Party. Es habe zwar vereinzelt Hinweise auf Verabredungen zu Störungen gegeben, am Abend sei davon aber nichts zu sehen gewesen. Wenger wollte keine Angaben dazu machen, wie viele Polizisten wegen der CSU-Party zum Einsatz kamen. Es sei Sache des Veranstalters, für die Sicherheit zu sorgen. Die Partei selbst hatte zwei Sicherheitsschleusen vor der Diskothek eingerichtet und 50 Ordner angeheuert. Die bayerische SPD kritisierte die Veranstaltung scharf und verlangte Auskunft über die Kosten des Polizeieinsatzes. SPD-Landtagsfraktionschef Markus Rinderspacher sagte: "Ich finde, Horst Seehofer – ohne ihm zu nahe treten zu wollen – passt besser zum Tanztee im Berliner Café Keese der neunziger Jahre, mit der Senioren-Union, gesponsert von der Apotheken-Umschau, als ins P1-Stüberl." Um alle Gäste unterzubringen, hatte die CSU auch das Außengelände um die Diskothek reservieren lassen. In den vergangenen Jahren ist es immer wieder vorgekommen, dass die Polizei bei Teenagerpartys rettend einschreiten musste, wenn die Gastgeber die Einladung auf Facebook veröffentlicht hatten und viel mehr Gäste kamen als erwartet. Der bayerische Ministerpräsident wurde bei seinem Eintreffen sofort von so vielen Journalisten umringt, dass die Partygäste zunächst gar keine Gelegenheit hatten, mit ihm zu sprechen. CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt sagte, die Party sei allein schon deshalb erfolgreich, weil sie ein sehr großes Interesse im Netz gefunden habe. Dass die Aktion arg bemüht wirkte und in Wahrheit reiner Wahlkampf war, spielte an diesem Abend zumindest im Innern des P1 keine Rolle. Denn immerhin kann sich Seehofer nun über doppelt so viele Facebook-Freunde wie vor der Party-Aktion freuen. Was das aber für das wahre Leben bedeutet, muss ihm noch einer erklären.
n-tv NACHRICHTEN
Kein Parteichef ist so wandlungsfähig wie Horst Seehofer. Am Abend lud der CSU-Chef, vor Kurzem noch Internet-Analphabet, in die Münchner Nobel-Diskothek P1 zur Facebook-Party. Fast wäre er ganz allein gewesen, wenn da nicht die jungen Wilden der CSU und weit über hundert Journalisten gewesen wären.
[ "Politik", "Facebook-Horst", "Anfassen", "Der", "Ansturm" ]
Politik
2012-05-08T23:53:50+02:00
2012-11-22T12:03:56+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Der-Ansturm-bleibt-aus-article6215341.html
Paypal im Android-Markt
Darauf haben sie lange gewartet: Android-Nutzer können künftig im Market Apps via Paypal bezahlen. Doch das ist nur ein Etappensieg der Ebay-Tochter, die groß ins Geschäft mit Kleinbeträgen für digitale Ware einsteigen will. Android-Nutzer können künftig mit der Paypal-App im Market einkaufen gehen. Nur kurz war auf dem Paypal-Blog die Ankündigung zu lesen, Google führe die Bezahlung per Paypal im Android-Market ein. Jetzt ist sie zwar gelöscht, aber weil das Internet nichts vergisst, findet man den Eintrag von Chef-Entwickler Naveed Anwar immer noch in Googles Cache. "Jetzt sind wir eine Bezahlmethode für alle drei großen Plattformen", jubelt Anwar und betont, dass Android die am schnellsten wachsende mobile Plattform sei. Die Eroberung des Android-Markets ist aber nur ein Etappensieg in einer groß angelegten Paypal-Offensive. Denn die Ebay-Tochter will ganz groß ins Geschäft mit Kleinbeträgen für sogenannte digitale Güter einsteigen. "Geben Sie den Kunden einen sichereren und einfacheren Weg zu bezahlen" macht Paypal Anbietern von Software, Medieninhalten, Musik, Videos oder Spielen den Mund wässrig. Das Angebot ist verlockend. Denn viele Nutzer, die bereit wären, für ein paar Cent etwas herunterzuladen, werden von umständlichen Bezahlmethoden abgeschreckt. Vor allem der Zwang, sich erneut irgendwo zu registrieren, wirkt im Mikro-Kaufrausch wie eine kalte Dusche. Zu früh gefreut: Noch hat Google den Android-Market-Deal nicht offiziell bestätigt. Paypal ist aber nicht der Erste, der den Markt mit dem schnellen Klick erobern will. Clickandbuy beispielsweise ist schon lange im Geschäft. Paypal möchte in den USA bei Preisen unter zwölf Dollar fünf Cent plus fünf Prozent des bezahlten Betrags haben. Bei einem Dollar sind dies immerhin zehn Prozent. In Deutschland übernimmt Paypal aber vorerst ungefähr die Sätze des Konkurrenten Clickandbuy für Beträge bis drei Euro: zehn Prozent plus zehn Cent. Bei einem Euro sind dies 20 Prozent. Einer der größten Internet-Fische hat bereits angebissen: Facebook hat einen Vertrag mit Paypal geschlossen. Vorerst will das soziale Netzwerk nur Entwickler per Micropayment entlohnen. Es plant aber auch, Paypal als Bezahlmethode für Nutzer zu installieren. Wobei Facebook ebenso wie Google vermutlich nicht die festgelegten Gebühren zahlt, sondern eigene Paypal-Konditionen ausgehandelt hat.
n-tv NACHRICHTEN
Darauf haben sie lange gewartet: Android-Nutzer können künftig im Market Apps via Paypal bezahlen. Doch das ist nur ein Etappensieg der Ebay-Tochter, die groß ins Geschäft mit Kleinbeträgen für digitale Ware einsteigen will.
[ "Technologie", "Micropayment-Offensive", "Paypal", "Android-Markt" ]
Technik
2010-10-28T13:39:13+02:00
2012-11-20T09:02:11+01:00
https://www.n-tv.de/technik/Paypal-im-Android-Markt-article1808836.html
Eine Spur führt nach Moskau
In Berlin wird vor einer Woche ein georgischer Tschetschene erschossen. Ein russischer Staatsbürger ist verhaftet. Der Kreis der ermittelnden Behörden ist beachtlich. Die bislang gewonnenen Erkenntnisse sind es auch. Es geht um Krieg und Geheimdienste. Doch die Spurenlage ist unübersichtlich. Mitten in Berlin wird am helllichten Tag ein Mann erschossen. Er stirbt noch am Tatort im Stadtteil Moabit. Nur wenige Stunden später nehmen die Ermittler einen Verdächtigen fest. Der Mann schweigt bislang zu den Vorwürfen. Noch immer liegen die Hintergründe der Tat im Dunkeln. Beim Zusammensetzen der einzelnen Puzzlestücke ergibt sich indes ein zunehmend komplexes Bild. Es geht um Tschetschenien, Georgien, die Ukraine und Russland. Zusammen mit den Erkenntnissen wächst die Schar der Ermittler. Inzwischen sind laut "Spiegel" neben der Berliner Polizei auch Geheimdienste mehrerer Länder, die Bundesanwaltschaft, das Innenministerium und das Kanzleramt beteiligt. Im Kern geht es um die Frage, ob ein ausländischer Staat in der deutschen Hauptstadt einen Mord ausführen ließ. Dabei führen die Indizien nach Moskau und Grosny. Bewahrheitete sich dies, löste der Fall eine diplomatische Krise aus. Doch auch tschetschenische Islamisten und das organisierte Verbrechen sind als Täter denkbar. Beim Opfer handelt es sich um den 40-jährigen ethnischen Tschetschenen Zelimkhan Khanoshvili, der in Georgien geboren wurde. Laut "Spiegel" kämpfte er ab 2001 im Zweiten Tschetschenienkrieg gegen Russland und war Kommandeur und Vertrauter eines Separatistenführers. Es gebe außerdem Bilder von ihm mit einem islamistischen Terroristen. Diese beiden wurden von russischen Einheiten getötet. Khanoshvili verdingte sich für georgische Behörden und offenbar auch für US-Dienste. Seine Aktivitäten richteten sich gegen Russland und Diktator Ramsan Kadyrow, wie seine Ex-Frau dem Magazin erzählt haben soll. Kadyrow führe "Todeslisten", zitiert der "Tagesspiegel" Sicherheitskreise. 2015 überlebte er in Georgiens Hauptstadt Tiflis schwer verletzt einen Mordanschlag. Er floh in die Ukraine und setzte von dort seine Arbeit wahrscheinlich fort. Der "Tagesspiegel" berichtete vor einigen Tagen, dass er Berater des früheren antirussischen Ex-Staatspräsidenten Georgiens, Micheil Saakaschwili, gewesen sei. Dieser war kurz zuvor zum Gouverneur der südukrainischen Region Odessa ernannt worden, nachdem er die Regierung des ukrainischen Staatschefs Petro Poroschenko beraten hatte. Über Polen gelangten Khanoshvili und seine Familie 2017 nach Deutschland. Zwei Jahre wurde er dem Bericht zufolge in Brandenburg als islamistischer Gefährder geführt, denn Moskau bezeichnete ihn als Mitglied des "Kaukasischen Emirats". Die Gruppe ist in den USA und Russland als terroristische Vereinigung eingestuft. Nach zwei Jahren ohne Vorkommnisse nahmen die deutschen Behörden ihn von der Gefährderliste. Laut "WDR" war er ausreisepflichtig und sollte abgeschoben werden. Dagegen hatte er geklagt. Am 23. August wurde er in Berlin erschossen. Knapp vier Wochen zuvor bemühte sich der mutmaßliche Mörder in der französischen Botschaft in Moskau um eine Einreise in die EU. Seine Angaben waren fehlerhaft, seine Spuren in der Hauptstadt nicht nachzuverfolgen. In russischen Datenbanken ist er nicht zu finden. Seine Passnummer legt eine Spur zu der Stelle im russischen Innenministerium, die für gewöhnlich Dokumente für Angehörige des Militärgeheimdienstes ausstellt, wie der "Spiegel" weiter schreibt. Über Paris reiste er nach Berlin. Er ist den bisherigen Erkenntnissen zufolge dem Opfer mit einem Fahrrad gefolgt und hat ihm dann in den Rücken und in den Kopf geschossen. Gegen ihn wurde Haftbefehl erlassen. Die Waffe ist sichergestellt, das Fahrrad aus der Spree gezogen. Ermittler fanden zudem ein Rückflugticket für den Tag nach der Tat. Moskau weist derweil eine Beteiligung erwartungsgemäß zurück. "Dieser Fall hat natürlich nichts mit dem russischen Staat und seinen Behörden zu tun", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Die russische Botschaft in Berlin stehe in Kontakt mit den deutschen Ermittlern, heißt es vom Außenministerium.
n-tv NACHRICHTEN
In Berlin wird vor einer Woche ein georgischer Tschetschene erschossen. Ein russischer Staatsbürger ist verhaftet. Der Kreis der ermittelnden Behörden ist beachtlich. Die bislang gewonnenen Erkenntnisse sind es auch. Es geht um Krieg und Geheimdienste. Doch die Spurenlage ist unübersichtlich.
[ "Politik", "Berlin", "Russland", "Georgien", "Tschetschenien", "Kriminalität", "Attentate", "Geheimdienste", "Staatsanwaltschaft" ]
Politik
2019-08-30T14:01:02+02:00
2019-08-30T15:38:05+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Eine-Spur-fuehrt-nach-Moskau-article21240849.html
1.500 Euro für Falschparkerin
1.500 Euro Strafe muss eine Falschparkerin jetzt zahlen. Sie hatte auf einem Behindertenparkplatz den Behindertenausweis ihrer Mutter hinter die Windschutzscheibe ihres Fahrzeugs gelegt. Damit wurde nach Ansicht des Bayerischen Obersten Landesgerichts in München aus der einfachen Ordnungswidrigkeit ein Missbrauch von Ausweispapieren.Der Parkausweis für Behinderte sei ein Ausweispapier im Sinne des Strafgesetzbuches, hieß es zur Begründung. Zweck des Ausweises sei es, die Identität eines Bürgers nachzuweisen und sicherzustellen, dass nur ein Berechtigter die damit verbundenen Privilegien nutzen könne.
n-tv NACHRICHTEN
1.500 Euro Strafe muss eine Falschparkerin jetzt zahlen. Sie hatte auf einem Behindertenparkplatz den Behindertenausweis ihrer Mutter hinter die Windschutzscheibe ihres Fahrzeugs gelegt.
[ "Automobil", "Behindertenausweis", "Euro", "Falschparkerin" ]
Auto
2005-01-05T18:00:46+01:00
2012-11-22T14:41:39+01:00
https://www.n-tv.de/auto/1-500-Euro-fuer-Falschparkerin-article74569.html
Portugal bessert Finanzen auf
Um die leeren Staatskassen möglichst schnell wieder zu füllen, bittet Portugal seine reichen Bürger und Unternehmen zur Kasse. Die Solidaritätsabgabe soll dabei helfen, das Haushaltsdefizit zu senken und gleichzeitig für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen. EU-Schuldensünder Portugal will zur schnelleren Sanierung der maroden Staatsfinanzen eine Art "Reichen-Steuer" einführen. Im nächsten Jahr solle eine sogenannte Solidaritätsabgabe für die reicheren Bürger und Firmen in Kraft treten, erklärte Finanzminister Vítor Gaspar bei der Vorstellung der "Haushalts- Strategie 2011-2015" in Lissabon. Gaspar versprach, bis zum Jahr 2015 werde man auch mit Hilfe dieser Maßnahmen das Haushaltsdefizit auf 0,5 Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) senken. Die Sonderabgaben sollen laut Gaspar bei der Einkommenssteuer 2,5 Prozent sowie bei der Körperschaftssteuer 3,0 Prozent betragen. Diese Sätze sollen jeweils auf Einkommen von mehr als 153.300 Euro im Jahr sowie auf Unternehmensgewinne von über 1,5 Mio. Euro erhoben werden. Zur Geltungsdauer wurde vorerst nichts bekannt. Finanzminister Gaspar hat ehrgeizige Sparpläne. (Foto: REUTERS) Gaspar kündigte zudem neue Streichungen von Steuerabschreibungs- Möglichkeiten sowie die Erhöhung der Wertzuwachssteuer bei Immobilienverkäufen um einen Punkt auf 21 Prozent an. Mit all diesen Maßnahmen, mit denen man "etwas unter 100 Mio. Euro zusätzlich" einnehmen werde, verfolge man auch mehr soziale Gerechtigkeit. Bei der Sanierung der Staatsfinanzen will die liberal-konservative Regierung von Ministerpräsident Pedro Passos Coelho stärker aufs Gas treten, als von den internationalen Geldgebern gefordert wird. So will Lissabon den Stellenabbau im öffentlichen Dienst über das mit der Europäischen Union und dem Internationalen Währungsfonds vereinbarte Reduktionsziel von jährlich 1,0 Prozent hinaus verstärken, berichtete die staatliche Nachrichtenagentur "Lusa" unter Berufung auf das Finanzministerium in Lissabon. Einen Bericht der gewöhnlich gut informierten Wirtschaftszeitung "Diário Económico", wonach Lissabon das Abbauziel auf zwei Prozent pro Jahr bis 2014 verdoppeln will, wollte das Finanzministerium vorerst allerdings nicht bestätigen. Man könne noch keine genauen Zahlen vorlegen, erklärte ein Sprecher. Zudem werde der Abbau bis Ende 2014 nicht unbedingt linear erfolgen, sondern unter anderem auch von der jeweiligen Zahl der aus Altersgründen ausscheidenden Angestellten und Beamten abhängig sein. Das mit EU und IWF vereinbarte Reduktionsziel von 1,0 Prozent pro Jahr betrifft nur die sogenannte zentrale Verwaltung, zu der unter anderem Ministerien, Lehr- und medizinisches Personal, die Polizei, die Streitkräfte sowie das Vollzugspersonal und die Rechtsprechung gehören. Für die zwei anderen Ebenen des öffentlichen Dienstes wurde bereits ein jährlicher Abbau von zwei Prozent beschlossen. Als Gegenleistung für das 78 Mrd. Euro schwere Hilfspaket von EU und IWF muss Portugal dieses Jahr das Haushaltsdefizit von 9,1 (2010) auf 5,9 Prozent senken. Dazu will man neben der Verkleinerung des öffentlichen Dienstes den Finanzsektor reformieren und den Bankensektor entschulden, das Privatisierungsprogramm beschleunigen, Renten, Gehälter und das Arbeitslosengeld weiter kürzen, Steuern anheben und den Arbeitsmarkt flexibilisieren. In Folge dieser Bemühungen wird die Wirtschaft des ärmsten Landes Westeuropas nach Schätzung der Lissabonner Notenbank dieses Jahr um 2,2 und 2012 um 1,8 Prozent schrumpfen. Gaspar versprach aber, dass das Land 2013 wieder ein Wachstum von 1,2 Prozent und 2014 eine Expansion von sogar 2,5 Prozent erzielen wird.
n-tv NACHRICHTEN
Um die leeren Staatskassen möglichst schnell wieder zu füllen, bittet Portugal seine reichen Bürger und Unternehmen zur Kasse. Die Solidaritätsabgabe soll dabei helfen, das Haushaltsdefizit zu senken und gleichzeitig für mehr soziale Gerechtigkeit sorgen.
[ "Wirtschaft", "Reichen-Steuer", "Portugal", "Finanzen" ]
Wirtschaft
2011-08-31T19:58:37+02:00
2012-11-23T00:58:10+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Portugal-bessert-Finanzen-auf-article4188516.html
Mühle-Glashütte insolvent
Die sächsische Uhrenfabrik Mühle-Glashütte GmbH hat nach eigenen Angaben Insolvenz angemeldet. Nach einem wettbewerbsrechtlichen Streit mit dem ortsansässigen Uhrenhersteller Nomos und gescheiterten Vergleichsverhandlungen mussten Rückstellungen für Vertragsstrafen von 63 Millionen Euro gebildet werden, teilte die Mühle-Glashütte GmbH am Donnerstag mit.Damit sei das inhabergeführte Traditionsunternehmen überschuldet. Mühle-Glashütte stellt mit 38 Mitarbeitern Armbanduhren, nautische Instrumente und Schiffsuhrenanlagen her.Nach dem Willen von Firmen-Chef Thilo Mühle soll das 1869 gegründete Familienunternehmen weiterleben. Der Eintritt ins Insolvenzverfahren solle die Befreiung aus einer Zwangslage werden, sagte Mühle. Er hoffe auf ein Insolvenzplanverfahren, mit dem Arbeitsplätze erhalten und neue geschaffen werden könnten. Zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestimmte den Angaben zufolge das Amtsgericht Dresden den Rechtsanwalt Helgi Heumann.Bei dem Streit mit dem Wettbewerber Nomos ging es im Kern darum, wer seine Produkte mit dem renommierten Herkunftsnamen "Glashütte" schmücken darf. Das ist der Fall, wenn mindestens 50 Prozent der Wertschöpfung am Uhrwerk in Glashütte entstanden sind. Mühle-Glashütte bleibt nach eigenen Angaben teils unter diesem Wert, weil hochwertige Rohwerke in der Schweiz eingekauft wurden.Nomos-Geschäftsführer Uwe Ahrendt verwies darauf, dass Mühle einen angebotenen Vergleich abgelehnt habe. "Es geht hier ausdrücklich nicht darum, ein Unternehmen zu schädigen, sondern es geht um den Schutz von Qualität und Arbeitsplätzen. Nur wer als Uhrenhersteller auch wirklich vor Ort in Glashütte maßgebliche Arbeiten am Werk leistet, schützt das Qualitätsversprechen, das Glashütte Liebhabern guter Uhren gibt, und schafft Arbeitsplätze hier bei uns", sagte Ahrendt.
n-tv NACHRICHTEN
Die sächsische Uhrenfabrik Mühle-Glashütte GmbH hat nach eigenen Angaben Insolvenz angemeldet. Nach einem wettbewerbsrechtlichen Streit mit dem ortsansässigen Uhrenhersteller Nomos und gescheiterten Vergleichsverhandlungen mussten Rückstellungen für Vertragsstrafen von 63 Millionen Euro gebildet werden. Damit ist das Traditionsunternehmen überschuldet.
[ "Ostdeutsche", "Traditionsfirma", "Mühle-Glashütte" ]
Meldungen
2007-07-05T18:33:00+02:00
2012-11-22T22:01:44+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/meldungen/Muehle-Glashuette-insolvent-article346006.html
Galatasaray erntet Hohn und Spott
Kevin Großkreutz wechselt zu Galatasaray. Spielen aber darf er für den Klub aus Istanbul wegen eines Formfehlers in diesem Jahr nicht mehr. Die türkische Presse dreht frei und schreibt vom "Skandal des Jahrhunderts". Der Verantworliche sei bereits gefeuert. Galatasaray Istanbul wird nach der Wechsel-Posse um Kevin Großkreutz mit Hohn und Spott überschüttet. Wegen der peinlichen Panne bei der Verpflichtung des Dortmunder Fußball-Profis geht die heimische Presse mit dem türkischen Spitzenklub hart ins Gericht. "Skandal des Jahrhunderts", schrieb die Zeitung "Hürriyet". Das sei ein " Schock für Galatasaray". Den Angaben zufolge lag der Fehler bei Galatasarays Vize-Verwaltungsmanager Ugur Yildiz, der die Dokumente unvollständig und ohne Unterschrift abgeschickt habe. Yildiz ist laut "Hürriyet" mittlerweile entlassen worden. "Skandal", titelte auch die Sportzeitung "AMK" in dicken rot-gelben Buchstaben. Die Panne werde "in die Geschichte eingehen", hieß es weiter. In zahlreichen Reaktionen auf Twitter wurde sogar der Rücktritt von Clubchef Dursun Özbek verlangt. "Einer, der nicht mal Klassenvorstand sein kann, leitet Galatasaray" oder "Wir haben drei Pokale gewonnen, aber die Leitung hat es uns vergiftet. Verzieht euch sofort!", hieß es unter anderem in von "AMK" ausgewählten Tweets. Die Sportzeitung "Fanatik" kommentierte die Posse mit einem Wortspiel: "Skandal im Palast". "Saray" heißt auf deutsch "Palast". Der Fußball-Weltverband Fifa hatte den Transfer des 27 Jahre alten Weltmeisters zum türkischen Meister und Pokalsieger in der am Montag zu Ende gegangenen Wechselperiode abgelehnt. Ein Einspruch von Galatasaray war erfolglos geblieben. Die Fifa war zu der Überzeugung gekommen, dass die Türken "nicht alle notwendigen Schritte zur rechtzeitigen Abwicklung des Transfers vollzogen hatten". Auf wichtigen Dokumenten hätten Unterschriften gefehlt, wie die Türken später einräumten. Gleichwohl hatten alle Parteien den Wunsch geäußert, den Wechsel abzuwickeln. Großkreutz darf erst vom 1. Januar 2016 an Pflichtspiele für seinen neuen Klub bestreiten, bis dahin kann er mittrainieren und Freundschaftsspiele bestreiten. Allerdings muss die Fifa den Wechsel noch absegnen. Der Leidtragende der Transferposse ist Großkreutz, der unter dem neuen BVB-Trainer Thomas Tuchel kein Spiel absolvierte und nach sechs Jahren bei seinem Lieblingsklub seinen Spind am Mittwoch leergeräumt hatte. "Ich verlasse Dortmund mit einem großen weinenden Auge, aber auch mit einem lachenden - denn natürlich freue ich mich auch auf einen ambitionierten Traditionsverein und die damit verbundene sportliche Herausforderung auf höchstem Niveau, um es allen - aber am meisten mir selbst zu beweisen." Die Panne hat auch eine finanzielle Dimension. Der BVB dürfte froh sein, noch die geschätzte Ablösesumme von 1,5 Millionen Euro zu kassieren und den zuletzt nur in der Regionalliga eingesetzten Profi von der Gehaltsliste zu bekommen. Großkreutz soll bei Galatasaray rund 1,5 Millionen Euro pro Jahr verdienen.
n-tv NACHRICHTEN
Kevin Großkreutz wechselt zu Galatasaray. Spielen aber darf er für den Klub aus Istanbul wegen eines Formfehlers in diesem Jahr nicht mehr. Die türkische Presse dreht frei und schreibt vom "Skandal des Jahrhunderts". Der Verantworliche sei bereits gefeuert.
[ "Fußball", "Galatasaray Istanbul", "Borussia Dortmund", "Kevin Großkreutz", "Fußball-Bundesliga", "Fußball" ]
Fußball
2015-09-03T15:10:50+02:00
2015-11-03T22:40:39+01:00
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Galatasaray-erntet-Hohn-und-Spott-article15857886.html
Chinas KP-Mitglieder dürfen nicht mehr golfen
Im Kampf gegen die Korruption erweitert Chinas Kommunistische Partei ihren Verbotskatalog. Mitgliedern sind nun auch "unangemessene sexuelle Beziehungen" und Golf offiziell untersagt. Chinas Kommunistische Partei hat die Benimm-Regeln für Mitglieder verschärft. Sie dürfen beispielsweise künftig weder Golf spielen noch "verschwenderisch" essen, meldet die staatliche Nachrichtenagentur Xinhua. Die Verbote sind Teil einer Anti-Korruptionskampagne, die Präsident Xi Jinping vor drei Jahren nach seinem Amtsantritt ins Leben gerufen hat. Vergangenes Jahr wurden nach Angaben Xinhuas 50.000 Ermittlungsverfahren wegen Korruption eingeleitet und 20.000 Beamte bestraft. Die neuen Regeln ergänzen den bestehenden Verhaltenskodex mit seinen 53 Verboten und gelten für alle 88 Millionen Parteimitglieder. Diese müssen nun "öffentliche und private Interessen trennen" sowie "selbstlos arbeiten", heißt es. Sie werden außerdem aufgefordert, "Einfachheit" anzustreben und "Extravaganzen" zu vermeiden. Die neuen Regeln verpflichten die Mitglieder, keine "innerparteiliche Cliquen" zu bilden. Zudem ist ihnen untersagt, ihren politischen Einfluss zum Nutzen ihrer Familie einzusetzen. Auch "unangemessene sexuelle Beziehungen" sollen künftig bestraft werden. Unterdessen haben chinesische Behörden nach eigenen Angaben zahlreiche Korruptionsfälle in der Luftfahrtbranche aufgedeckt. Hochrangige Manager von Flugzeugherstellern und Airlines der Volksrepublik hätten auf Firmenkosten Privatreisen unternommen und Golf gespielt, teilte die Anti-Korruptionsbehörde mit. Die Verdächtigen sollen auch Schmiergelder von Zulieferfirmen angenommen haben. Vertreter der Branchenaufsicht seien ebenfalls bestechlich gewesen. Seit Präsident Xi die Kampagne gegen die weit verbreitete Korruption gestartet hat, nehmen die zuständigen Behörden nach und nach diverse Wirtschaftszweige ins Visier. In der Luftfahrtindustrie sind jetzt der Flugzeugbauer Comac sowie die Fluggesellschaften China Eastern Airlines und Air China an der Reihe. Die Führungen von Comac und China Eastern hätten Fehlverhalten eingeräumt und Besserung gelobt, erklärte die zuständige Kontrollbehörde. Zuvor war bereits China Southern Airlines der Korruption bezichtigt worden. Das Unternehmen schloss daraufhin ausländische Bankkonten, ging gegen bestechliche Manager vor und bietet Vertretern von Großkunden keine kostenlosen Golf-Kurse mehr an.
n-tv NACHRICHTEN
Im Kampf gegen die Korruption erweitert Chinas Kommunistische Partei ihren Verbotskatalog. Mitgliedern sind nun auch "unangemessene sexuelle Beziehungen" und Golf offiziell untersagt.
[ "Politik", "Korruption", "Xi Jinping", "China", "Golf" ]
Politik
2015-10-22T15:52:27+02:00
2015-11-03T22:50:51+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Chinas-KP-Mitglieder-duerfen-nicht-mehr-golfen-article16194926.html
Bayern rockt in China
Als eine der ersten Rockgruppen aus Deutschland hat sich eine bayerische Punkband mit einer umfangreichen Tournee in China einen Namen gemacht. Die vier jungen Männer der in ihrer Heimat nur eingefleischten Fans bekannten Band "Noopinion" sind im November kreuz und quer durch die Volksrepublik getourt und gaben in 18 Tagen 14 Konzerte - inklusive 24-stündiger Zugfahrten, Durchfallerkrankungen, einstürzender Bühnen und Übernachtungen in verrauchten Live-Clubs.Für "Noopinion" war es eine Abenteuerreise durch Chinas Untergrundkultur. Zu den Konzerten kamen je nach Wochentag 50 bis 250 Chinesen, für die Punkmusik, die im Westen schon 30 Jahre auf dem Buckel hat, der letzte Schrei ist und den Reiz des Verbotenen in sich trägt. "Ich glaube, es ist gar nicht so einfach, hier Punkrocker zu sein und die Subkultur zu leben", sagt Gitarrist Patrik Fischer. "Hier wirst doch noch ganz anders angesehen, wenn du zum Beispiel einen tätowierten Hals hast."Rebellion oder Modebewusstsein - die Chinesen pogenEin Eindruck von einem der letzten China-Konzerte vor Tourneeabschluss in der ostchinesischen Wirtschaftsmetropole Schanghai: Etwa 60 junge Chinesen und Chinesinnen stehen in dem Schanghaier Musikclub "Yuyintang" vor gestapelten Lautsprechern, die später am Abend noch ihren Geist aufgeben werden. Bis dahin lassen "Noopinion" lärmende Tonkaskaden auf die Trommelfelle der Zuhörer prasseln. Über verzerrten Gitarren und galoppierenden Schlagzeugrhythmen schneidet die kreischende Stimme des Sängers durch den Saal.Vier Lieder brauchen die jungen Männer aus Garmisch-Partenkirchen im fernen Schanghai, um eine Gruppe Chinesen zu einem wilden Tanz zu animieren. Beim sogenannten Pogo schubsen sich die jungen Männer gegenseitig über den Tanzboden. "Für mich ist es das erste Punkkonzert", sagt Studentin Luo Xiaoting, die vor den stürmischen Tänzern in die Arme ihrer Mitstudentin flüchtet. "Verrückt und extrem schnell", urteilt der junge Ingenieur Wang Bin über die Musik. "Hier sind die Menschen noch ein bisschen begeisterungsfähiger und du kommst dir teilweise vor wie ein Rockstar", sagt Gitarrist Patrik Fischer."Es sind auch immer Leute im Publikum, die sagen, wir wollen Veränderung in China", erzählt der 31-Jährige. Für andere sei Punk einfach eine Modebewegung. Ob aus Rebellion oder Modebewusstsein - die harte Musik findet in China immer mehr Anhänger. Dass bisher noch kaum deutsche Musiker den Sprung nach China gewagt haben, liegt nach Meinung der Bayern vor allem daran, dass es sich finanziell nicht lohnt. "Im Prinzip zahlen wir dabei drauf", sagt Sänger Philippe Lenk. Die Gage pro Auftritt reicht von unter 100 bis zu 200 Euro.Nicht nur ein musikalisches AbenteuerDa die Musiker sich mit schäbigen Unterkünften und Übernachtungen in Zugabteilen begnügten, konnten sie mit der schmalen Gage ihre Reisekosten finanzieren. Das Geld für den Flug stammte aber aus eigener Tasche. "Es ist einfach eine Möglichkeit, den Leuten unsere Musik zu präsentieren", erklärt Philippe Lenk. Für "Noopinion" war es bereits der zweite China-Besuch, nach einer noch längeren Tournee im vergangenen Jahr. Während andere deutsche Musiker meist nur kurze Gastspiele in Metropolen wie Schanghai oder Peking geben, standen bei den Punkern auch Anyang, Hefei oder Nanchang auf dem Plan.Oft sind sie dort auf eine Sprachbarriere gestoßen, da kaum jemand Englisch spricht. Sie haben mit ungewohntem Essen und einfachsten sanitären Einrichtungen gekämpft. Im zentralchinesischen Xi'an krachte zudem die Bühne zusammen und in Schanghai spielten die Deutschen trotz versagender Verstärkeranlage wacker weiter. Die Strapazen der Chinatour sind ihnen am Ende an den geröteten Augen abzulesen. "Danach fliegst du Heim und sagst, ich brauche jetzt erstmal Urlaub", sagt Philippe Lenk.Von Till Fähnders, dpa
n-tv NACHRICHTEN
In China findet Punkrock immer mehr Anhänger. Die Erfahrung machte auch die bayerische Punkband "Noopinion", die nicht nur musikalische Abenteuer erlebte.
[ "Unterhaltung", "Punkrock", "Kulturreport", "Bayern", "China" ]
Unterhaltung
2007-11-30T09:21:00+01:00
2012-11-21T14:53:40+01:00
https://www.n-tv.de/leute/Bayern-rockt-in-China-article280198.html
Kindergeld steigt um zehn Euro
Der Staat unterstützt Eltern mit der Zahlung des Kindergeldes ihren Nachwuchs groß zu kriegen. Anspruchberechtigt ist jeder, der ein Kind in seinem Haushalt aufzieht und das Sorgerecht hat. Ab kommendem Juli gibt es etwas mehr Geld. Familien sollen in den nächsten Jahren steuerlich stark entlastet werden. Dies plant die Bundesregierung mit dem von ihr eingebrachten Entwurf eines Gesetzes zur steuerlichen Entlastung der Familien. Im Rahmen dessen soll dann auch das Kindergeld ab Juli 2019 um zehn Euro erhöht werden. Allein dies führt zu Mehrausgaben von rund 3,3 Milliarden Euro, erwartet die Bundesregierung, die die Bedeutung der familienpolitischen Maßnahmen betont: "Familien halten unsere Gesellschaft zusammen. Familien zu stärken und zu entlasten, ist deshalb ein wichtiges Ziel." Die Erhöhung des Kindergeldes führt im Gegenzug allerdings zu einer Anrechnung bei den Leistungen zur Grundsicherung für Arbeitsuchende, sodass der Staat dort 2019 rund 130 Millionen Euro und ab 2020 rund 260 Millionen Euro spart. Außerdem werden die steuerlichen Kinderfreibeträge ab 1. Januar 2019 um 192 auf 7620 Euro angehoben. Zum 1. Januar 2020 steigt der Kinderfreibetrag dann um weitere 192 Euro auf dann 7812 Euro. Derzeit erhalten Eltern für das erste und zweite Kind je 194 Euro, für das dritte Kind 200 Euro und für jedes weitere Kind 225 Euro. Beim Kindergeld handelt es sich um eine Sozialleistung des Staates. Diese soll Eltern als finanzielle Unterstützung dienen und dabei helfen, ihre Kinder großzuziehen. Anspruchsberechtigt ist jeder, der ein Kind in seinem Haushalt aufzieht und das Sorgerecht hat. Dazu muss das Kindergeld bei der zuständigen Familienkasse schriftlich beantragt werden. Seit Jahresanfang 2018 ist dies nur noch sechs Monate rückwirkend möglich. Wichtig ist zudem, neben den entsprechenden Dokumenten für Eltern und Kind dem Amt auch die Steuer-Identifikationsnummer des Nachwuchses mitzuteilen, ansonsten wird die Zahlung verweigert. Hierdurch soll sichergestellt werden, dass das Kindergeld für jedes Kind tatsächlich nur einmal ausgezahlt wird und keine ungerechtfertigten Auszahlungen ins Ausland vorgenommen werden. Grundsätzlich kann Kindergeld bis zur Vollendung des 25. Lebensjahres gezahlt werden. Die Voraussetzung: Das Kind absolviert nach seinem Schulabschluss ein Studium, eine Ausbildung, ein berufsvorbereitendes Praktikum oder einen anerkannten Freiwilligendienst.
n-tv NACHRICHTEN
Der Staat unterstützt Eltern mit der Zahlung des Kindergeldes ihren Nachwuchs groß zu kriegen. Anspruchberechtigt ist jeder, der ein Kind in seinem Haushalt aufzieht und das Sorgerecht hat. Ab kommendem Juli gibt es etwas mehr Geld.
[ "Ratgeber", "Väter", "Mütter", "Eltern", "Elterngeld", "Urteile", "Rechtsfragen", "Familie", "Kindergeld" ]
Ratgeber
2018-10-09T13:09:29+02:00
2018-12-05T11:24:40+01:00
https://www.n-tv.de/ratgeber/Kindergeld-steigt-um-zehn-Euro-article20661802.html
Bundestag weitet Mandat aus
Der Bundestag beschließt die Ausweitung des deutschen Afghanistan-Einsatzes und stellt bis zu 300 Bundeswehrsoldaten für die Luftraumüberwachung bereit. Damit kann die NATO Kapazitäten vom Hindukusch ans Mittelmeer verlegen. Einen direkten Einstieg in den Libyen-Krieg lehnt Deutschland ab. Die Bundeswehr wird sich mit bis zu 300 Soldaten an Awacs-Aufklärungsflügen über Afghanistan beteiligen. Die deutsche Truppenstärke in dem Land wächst damit auf bis zu 5300 Soldaten. Der Bundestag stimmte mit großer Mehrheit dafür, dass die Spezialisten in Awacs-Luftüberwachungsflugzeugen zivile und militärische Flugbewegungen koordinieren sollen. Damit wird die NATO beim Awacs-Einsatz in Libyen entlastet, da sie Kapazitäten vom Hindukusch ans Mittelmeer verlegen kann. Deutschland hatte sich im UN-Sicherheitsrat bei der Entscheidung über eine Flugverbotszone über Libyen enthalten. Westerwelle sieht Deutschland als bündnistreuen Partner. (Foto: dpa) Außenminister Guido Westerwelle (FDP) wies den Vorwurf mangelnder Bündnistreue zurück. "Wir beteiligen uns nicht mit Soldaten an einem Kampfeinsatz in Libyen, das heißt aber doch nicht, dass wir unsere Verbündeten in Libyen in Gefahr bringen", sagte er. "Wir werden sie entlasten. (...) Das ist Bündnispolitik der Vernunft." Für den Einsatz stimmten im Bundestag 407 Abgeordnete. 113 waren dagegen, 32 enthielten sich. Neben Union und FDP hatte auch die SPD in der Debatte ihre mehrheitliche Zustimmung angekündigt. Die Grünen lehnten den Einsatz dagegen größtenteils ab. Die Linkspartei sprach sich erneut grundsätzlich gegen die Beteiligung deutscher Soldaten an der NATO-Mission in Afghanistan aus. Zwar unterstützt die SPD das Mandat im Grundsatz, doch Fraktionschef Frank-Walter Steinmeier bemängelte eine Beratung im "Schweinsgalopp". Steinmeier sieht die SPD als "Stimmvieh". (Foto: dpa) "Jetzt auf einmal werden wir gebraucht als Parlament, weil die Bündnistreue der Deutschen in Zweifel gezogen ist und das drei Tage vor wichtigen Wahlen," sagte Steinmeier in der Debatte. Die Regierung wolle den Einsatz nicht, weil es die Lage in Afghanistan erfordere, sondern "weil der Bundesregierung das Wasser bündnispolitisch bis zum Hals steht". Westerwelle wies dies zurück: "Ich kann bei solchen Entscheidungen nicht auf den Wahlsonntag warten." Die Grünen äußerten große Skepsis. "Dieses Mandat ist nicht nur inhaltlich falsch, es kommt auch zur falschen Zeit", sagte ihr Fraktionschef Jürgen Trittin. "Sie versuchen mit diesem Mandat, den bündnispolitischen Scherbenhaufen (...) zu kitten." Trittin forderte die Regierung auf, ein Mandat für einen Bundeswehreinsatz zur Durchsetzung des Waffenembargos gegen Libyen vorzulegen. "Wenn Sie es heute ernst meinen mit ihrer Position zu einem Waffenembargo, dann müssen Sie auf den Deutschen Bundestag zukommen und sagen: Ja, wir beteiligen uns daran." Trittin hält das Mandat für falsch. (Foto: REUTERS) Die Linke lehnt die Beteiligung der Bundeswehr an den Awacs-Aufklärungsflügen der NATO ab. Linksfraktionsvize Jan van Aken kritisierte: "Sie tauschen hier einen Krieg gegen den anderen Krieg." Die CDU verteidigte die Entscheidung, im Libyen-Krieg nicht mitzumachen. "Wir engagieren uns in einer Vielzahl von Einsätzen", sagte CDU-Verteidigungsexperte Ernst-Reinhard Beck. "Wir müssen nicht Automatismen folgen, überall militärisch beteiligt zu sein." Mit der Awacs-Entscheidung wird die Truppenstärke der Bundeswehr in Afghanistan bereits zum sechsten Mal erweitert. Der Einsatz begann 2001 mit 1200 Soldaten. Ende des Jahres soll der Abzug der deutschen Soldaten beginnen, falls die Sicherheitslage es zulässt. 2014 soll der Kampfeinsatz der internationalen Schutztruppe beendet werden. In Afghanistan wurde bei einem Bombenanschlag auf eine Patrouille von deutschen und afghanischen Sicherheitskräften ein afghanischer Polizist getötet. Bundeswehrsoldaten seien bei dem Anschlag in der nördlichen Provinz Kundus nicht verletzt worden, sagte der Polizeichef des Unruhedistrikts Char Darah, Gholam Muhaiyuddin. Die Bundeswehr erklärte, der Angriff "mit einem Sprengsatz" habe sich am Morgen (Ortszeit) rund 14 Kilometer westlich des Regionalen Wiederaufbauteams Kundus ereignet.
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Der Bundestag beschließt die Ausweitung des deutschen Afghanistan-Einsatzes und stellt bis zu 300 Bundeswehrsoldaten für die Luftraumüberwachung bereit. Damit kann die NATO Kapazitäten vom Hindukusch ans Mittelmeer verlegen. Einen direkten Einstieg in den Libyen-Krieg lehnt Deutschland ab.
[ "Politik", "Awacs-Beteiligung", "Afghanistan", "Bundestag", "Mandat" ]
Politik
2011-03-25T12:02:32+01:00
2014-07-23T13:42:18+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Bundestag-weitet-Mandat-aus-article2941391.html
Der Tiger golft wieder
Golf-Superstar Tiger Woods gibt beim US-Masters in Augusta vom 8. bis 11. April sein Comeback. Der Amerikaner hatte sich im Dezember wegen seiner Sex-Affären und einer anschließenden Ehekrise auf unbestimmte Zeit aus dem Turniergeschehen zurückgezogen. "Ich habe jetzt fast zwei Monate Therapie hinter mir und ich werde sie fortsetzen": Tiger Woods. (Foto: REUTERS) Superstar Tiger Woods kehrt auf den Golfplatz zurück und will nach seinem Sex-Skandal wieder sportliche Schlagzeilen schreiben. Der Amerikaner wird vom 8. bis 11. April beim Masters in Augusta teilnehmen, kündigte er in einer Erklärung an: "Beim Masters habe ich mein erstes Major-Turnier gewonnen, ich betrachte dieses Turnier mit großem Respekt. Nach einer langen und notwendigen Spielpause fühle ich mich bereit, meine Saison in Augusta zu beginnen." Woods betonte zugleich, er habe noch viel Arbeit in seinem Privatleben vor sich. Zuletzt stand der Dollar- Milliardär bei seinem Sieg beim Australian Masters am 15. November auf dem Platz, ehe er knapp zwei Wochen später einen nächtlichen Autounfall hatte und dann immer mehr Eskapaden bekanntwurden. "Ich habe jetzt fast zwei Monate Therapie hinter mir und ich werde sie fortsetzen", sagte der 34-Jährige, "auch wenn ich wieder Turniere spiele, habe ich in meinem persönlichen Leben noch viel Arbeit vor mir." Die Golfwelt sehnt seine Rückkehr geradezu herbei: Seit seinem Debüt auf der Tour im August 1996 nahmen die Prämiengelder um schätzungsweise 50 Prozent zu. Seit seiner Auszeit sanken indes die Einschaltquoten um 40 Prozent. Seinen letzten öffentlichen Auftritt hatte Woods bei einer weltweit beachteten Pressekonferenz am 19. Februar, wo er mit großem Pathos um Entschuldigung für seine privaten Fehltritte bat. Damals hatte die einst gefeierte Ikone die Rückkehr auf die Grüns dieser Welt offen gelassen. Der 14-malige Major-Gewinner sagte nur: "Ich schließe nicht aus, dass das dieses Jahr sein wird." Dunkel gekleidet und mit ernster Miene las er damals aus einem Manuskript vor. "Ich war dumm und egoistisch." Immer mehr junge Frauen meldeten sich in Medien, sie hätten mit dem erfolgreichsten Golfprofi der Welt eine Affäre gehabt. Sein bislang letzter Major-Titel datiert vom Juni 2008 mit dem Triumph bei den US Open. Der Dollar-Milliardär verlor durch seine öffentlich gewordenen Eskapaden einige große Sponsoren. Wirtschaftswissenschaftler hatten zudem errechnet, dass Woods durch seine Fehltritte zwischen fünf und zwölf Milliarden Dollar an Börsenwerten seiner Geldgeber vernichtet haben soll. Woods hatte sich für "mein unverantwortliches und egoistisches Verhalten" entschuldigt und sich gegen seine Sexsucht behandeln lassen. Am 28. Februar kehrte er von seiner mehrwöchigen Therapie aus Arizona zurück und wurde seitdem in der Nähe seiner Villa in Isleworth/Florida bereits des öfteren beim Training gesehen. Spezialtrainer Hank Haney ließ er am vergangenen Donnerstag einfliegen. Der Superstar soll auch wieder mit seiner schwedischen Frau Elin Nordegren und den Kinder zusammengezogen sein. Woods bereitet sich nicht nur auf sein sportliches, sondern auch auf sein mediales Comeback vor. Diverse US-Quellen berichteten übereinstimmend, dass er den ehemaligen Pressesprecher des Weißen Hauses, Ari Fleischer, engagiert haben soll. Fleischer gilt als Experte in Sachen Medien- Training.
n-tv NACHRICHTEN
Golf-Superstar Tiger Woods gibt beim US-Masters in Augusta vom 8. bis 11. April sein Comeback. Der Amerikaner hatte sich im Dezember wegen seiner Sex-Affären und einer anschließenden Ehekrise auf unbestimmte Zeit aus dem Turniergeschehen zurückgezogen.
[ "Sport", "Woods", "Comeback", "Der", "Tiger" ]
Sport
2010-03-16T17:26:51+01:00
2012-11-22T15:08:40+01:00
https://www.n-tv.de/sport/Der-Tiger-golft-wieder-article778941.html
Käfer im Zweifarben-Look
Den Beetle wird es künftig als Sondermodell im Zweifarben-Lack geben, Jaguar bietet neue Ausstattung für den XF an und der Mercedes AMG 63 bekommt noch mehr Power. Neue Optionen der Autohersteller. In Knallfarben lackiert VW das Sondermodell New Beetle "Black Orange". Die Kleinserie von Limousine und Cabrio ist im auffälligen Metallic-Farbton "Red Rock Orange" mit einem schwarzen Streifen erhältlich - alternativ kommt der Wagen unifarben schwarz mit einem silbernen Streifen. Er hat serienmäßig 17-Zoll- Räder, Sportsitze und Alu-Pedale an Bord. Mit dem 75 kW/102 PS- Benziner kostet das Sondermodell ab 22.550 Euro. Jaguar bietet für den XF Diesel S neue Ausstattungspakete an. Ein Fahrwerks-Paket enthält ein elektronisches Fahrwerkssystem mit variabler Dämpferkennung. Ein Aerodynamik-Paket verschafft der Limousine dank diverser Anbauteile eine sportlichere Optik. Und ein Interieur-Paket soll den Innenraum mit Sportsitzen und Klavierlack-Zierrat aufwerten. Die Preise liegen zwischen 1900 und 2700 Euro. Mercedes AMG macht den C63 AMG noch sportlicher. Dafür sorgt ein "Performance-Package", das die Leistung des 6,3 Liter großen V8-Motors um 22 kW/30 PS auf 358 kW/487 PS erhöht. Darüber hinaus sind im Lieferumfang für Limousine und T-Modell Hochleistungsbremsen, eine Abrisskante aus Karbon sowie Leder-Applikationen für den Innenraum inbegriffen. Die Kosten des Pakets: ab 6426 Euro.
n-tv NACHRICHTEN
Den Beetle wird es künftig als Sondermodell im Zweifarben-Lack geben, Jaguar bietet neue Ausstattung für den XF an und der Mercedes AMG 63 bekommt noch mehr Power. Neue Optionen der Autohersteller.
[ "Automobil", "Neue", "Pakete", "Auto", "Käfer", "Zweifarben-Look" ]
Auto
2009-11-18T16:43:21+01:00
2012-11-22T11:08:46+01:00
https://www.n-tv.de/auto/Kaefer-im-Zweifarben-Look-article595242.html
Als ein Erdbeben eine gesamte Liga durchwirbelte
Der Trade von Luka Doncic zu den Los Angeles Lakers sendet Schockwellen durch die NBA - und stellt die am Abend beginnenden Playoffs auf den Kopf. Doncic lässt zuvor sogar Michael Jordan alt aussehen, im Finale könnte auf die Lakers ein alter Rivale warten. Zum ersten Mal kehrt der Weltstar zurück. Muss gegen seine alte Liebe antreten. Gegen den Verein, bei dem er so unglaublich erfolgreich war, den einzigen seiner illustren NBA-Karriere. Der Basketballer ist sichtlich angefasst, die Fans haben ihn nicht vergessen und bereiten ihm einen herzlichen Empfang. Anschließend ist es vorbei mit der Konzentration, er erzielt lediglich 16 Punkte und leistet sich gleich neun Ballverluste. Es ist der 19. Januar 2002 und der zurückkehrende Star heißt Michael Jordan, der wohl beste Basketballer aller Zeiten. Zum ersten Mal dribbelt Jordan nach seinem Comeback nach dreijähriger NBA-Abstinenz mit seinem neuen Team, den Washington Wizards, im legendären United Center in Chicago auf. Dem Ort, an dem die Ikone mit den Bulls in den 1990er-Jahren sechs Meistertitel gewann. Eine ähnliche Situation, aber ein ganz anderes Comeback, erlebt vor einer guten Woche Luka Doncic. Der Slowene, der 2018 als Teenager nach Dallas kommt, wird nach Dirk Nowitzki zum zweiten europäischen Liebling in Texas. Führt die Mavericks 2024 in das erste NBA-Finale seit dem Titelgewinn 2011 mit dem großen Deutschen. Dallas liebt Doncic und andersherum. Der Superstar-Aufbauspieler will genau wie Nowitzki seine gesamte Karriere in Dallas verbringen und der Franchise die zweite Meisterschaft der Mavs-Historie schenken. Doch nach sechseinhalb Jahren folgt der große Schock. In einer Nacht Anfang Februar fliegt alles auseinander. Die Mavs schicken ihren Megastar, eines der Gesichter der Liga, zu den Los Angeles Lakers. Im Tausch für den alternden und verletzungsanfälligen Anthony Davis. Es ist ein Tausch mit seismischem Ausmaß. Ein Erdbeben, das der gesamten NBA einen Schock versetzt, weil niemand verstehen kann, wie man den Ausnahmespieler Doncic abgeben kann. "What the fuck?" ("Was zum Teufel?"), hallt es durch den Hotel-Korridor der Mavericks-Profis, die sich gerade bei einem Auswärtsspiel in Cleveland befinden. Etliche NBA-Experten sprechen vom "schockierendsten Trade aller Zeiten". Zwei Monate später steht Doncic wieder im American Airlines Center auf dem Parket, erstmals nicht im Trikot der Mavericks. Wie bei Jordan wird er schon vor dem Spiel mit Liebe von allen Seiten überschüttet. Love Bombing ist nichts dagegen. Als direkt vor dem Anpfiff ein mehrere Minuten andauerndes Tributfilmchen auf dem überdimensionalen Videowürfel in der Halle gezeigt wird, muss Doncic sich setzen. Er bittet sofort um ein Handtuch. Er weiß, was jetzt kommt. Jeder in der Halle und am Bildschirm weiß es auch. Es ist der schwierigste Moment in der noch jungen Karriere des Superstars. Doncic kämpft zunächst dagegen an und versteckt sich unter dem Handtuch, doch ihm schießen die Tränen in die Augen. Dann lässt er die Emotionen zu, seine Unterlippe zittert, während seine glasigen Augen das Video mit seinen Highlights in Dallas betrachten. Fans auf den Rängen weinen. Dirk Nowitzki steht und applaudiert. Wann haben Sie, wehrte Leserinnen und Leser, das letzte Mal in der Öffentlichkeit, vor einem Millionenpublikum gar, geweint? Und mussten Sekunden später in ihrem Job eine unglaubliche Drucksituation meistern? Doncic schafft, was die wenigsten schaffen würden. Was Jordan nicht schaffte. Er wischt sich die Tränen aus dem Gesicht - und führt seine Lakers in einem wichtigen Spiel, bei dem es um die Playoffs-Ränge geht, mit 45 Punkten, acht Rebounds, sechs Assists und vier Steals zum Sieg über die Mavs. Die Emotionen auf diese Art zu meistern und in Energie für die Partie umzumünzen, das war vielleicht die größte Leistung, die Doncic jemals auf dem Basketballfeld abgerufen hat. Klar, Jordan ist bei seiner Rückkehr nach Chicago schon 39 Jahre alt und Doncic erst 25, doch die Bulls-Legende gilt seine gesamte Karriere über als der eiskalte Killer schlechthin. Die überwältigende Atmosphäre besiegt aber nur der Slowene. "Jeder hat gesehen, wie ich auf das Video reagiert habe", sagt Doncic anschließend. "Das hat mir die Tränen in die Augen getrieben. Ich bin hier als 18 Jahre altes Kind angekommen und wusste nicht, was mich in der NBA erwartet. Als ich das Video gesehen habe, dachte ich noch: Auf keinen Fall spiele ich dieses Spiel." Der Rest ist Geschichte. Jordan erklärt später einmal, dass das erste Spiel gegen Chicago sehr schwierig gewesen sei, weil es wäre, als "würde man gegen einen Verwandten spielen. Es ist nicht so intensiv, man ist nicht ganz so motiviert." Doncic aber ist hochmotiviert gegen die Mavericks. Der Grund heißt Nico Harrison. Der Geschäftsführer der Mavs war für den Doncic-Trade verantwortlich und versetzt dem Slowenen damit einen Stich ins Herz. Erst kurz vor der öffentlichen Verkündung schickt er ihm eine Nachricht. Immer wieder betont Doncic anschließend, wie sehr ihn der forcierte Wechsel mitgenommen hat. Er fühlt sich hintergangen. Etliche Fans aus Dallas und der ganzen Welt ebenso. Die "Fire Nico"-Rufe machen nicht erst bei der Rückkehr des Superstars die Runde im American Airlines Center. In jener bereits jetzt legendären Nacht sind sie aber lauter als zuvor. Der ehemalige Mavs-Besitzer Mark Cuban, der öffentlich erklärt hat, dass er Doncic nicht getradet hätte, vergräbt verzweifelt sein Gesicht in den Händen und schüttelt den Kopf. Was ist nur aus seinem alten Team geworden? Während Dallas nach dem Trade die Top-Plätze in der Western Conference verlassen muss (was aber auch mit vielen Verletzungen zusammenhängt, unter anderem dem Kreuzbandriss von Kyrie Irving), sind die Lakers unter Doncic zum drittbesten Team im Westen herangereift. Das Zusammenspiel mit Megastar LeBron James, dem nach Jordan wohl besten Spieler jemals, klappt sehr schnell sehr gut. Zwar hat das Team aus der Stadt der Engel keinen herausragenden Center in ihren Reihen, aber dank der beiden offensiven Alleskönner - ihre defensiven Defizite werden von anderen Spielern aufgefangen - gilt es als einer der Favoriten auf den Einzug ins NBA-Finale. Selten sind die am Abend beginnenden Playoffs in der besten Basketball-Liga der Welt mit so viel Spannung und Vorfreude rund um den Globus erwartet worden. Für die Lakers geht es nun zunächst gegen die Minnesota Timberwolves mit Superstar Anthony Edwards, die Doncic mit Dallas bereits im vergangenen Jahr auf dem Weg ins Finale eindrucksvoll aus dem Weg geräumt hatte. Dann gibt es noch die wiedererstarkten Los Angeles Clippers um die Altstars Kawhi Leonard und James Harden und Dreipunkte-Gott Stephen Curry und seine neu formierten Golden State Warriors, die den in den Playoffs stets stark aufspielenden Jimmy Butler ins Team holten und gegen die unerfahrenen Houston Rockets auch als Siebter des Westens gute Chancen haben. Zwischen Shai Gilgeous-Alexander von den Oklahoma City Thunder und Nikola Jokic von den Denver Nuggets wird sich das Wettrennen um die MVP-Trophäe entscheiden. Unklar bleibt aber, ob die jungen Thunder, bei denen auch Isaiah Hartenstein Körbe sammelt, nach der herausragenden regulären Spielzeit auch in den Playoffs den nächsten Schritt gehen können. Und ob die Nuggets nach dem Rauswurf von Coach Michael Malone vor erst einer guten Woche wirklich ihre Bestform erreichen können. Auch der Osten ist äußerst spannend, wenngleich es dort mit dem NBA-Champion Boston Celtics und den Cleveland Cavaliers klare Favoriten gibt. Dazu kommen die Wundertüte namens New York Knicks, die eine gute Saison hingelegt, aber gegen Top-Teams regelmäßig auf die Mütze bekommen haben, und die wiedererstarkten Milwaukee Bucks, die die Playoffs am Abend gegen die Indiana Pacers eröffnen (19 Uhr/ DAZN), um das griechische Monster Giannis Antetokounmpo. Weltmeister Dennis Schröder und sein Überraschungsteam, die Detroit Pistons, müssen sich in der ersten Runde gegen die Knicks absolut nicht verstecken. Franz Wagner und seine jungen Orlando Magic besitzen nach dem erfolgreichen Play-In-Spiel gegen Atlanta nur Außenseiterchancen im Erstrundenduell mit den Celtics. Gut möglich, dass der amtierende Meister ab dem 5. Juni in der Finalserie gegen den alten Rivalen aus Los Angeles um die NBA-Krone kämpft. Bis dahin dürfte Luka Doncic jede seiner Tränen getrocknet haben.
n-tv NACHRICHTEN
Der Trade von Luka Doncic zu den Los Angeles Lakers sendet Schockwellen durch die NBA - und stellt die am Abend beginnenden Playoffs auf den Kopf. Doncic lässt zuvor sogar Michael Jordan alt aussehen, im Finale könnte auf die Lakers ein alter Rivale warten.
[ "Sport", "Dallas Mavericks", "Los Angeles Lakers", "LeBron James", "NBA", "Basketball" ]
Sport
2025-04-19T07:14:45+02:00
2025-04-19T21:22:07+02:00
https://www.n-tv.de/sport/Als-ein-Erdbeben-eine-gesamte-Liga-durchwirbelte-article25712509.html
Infiniti Q50 kommt mit dritter Motorvariante
Nissans Edel-Tochter Infiniti bietet den Q50 jetzt auch mit einem 2,0-Liter-Benzinmotor an. Die dritte Antriebsvariante des jüngsten Modells ist ab 39.260 Euro erhältlich. Der Turbomotor mit vier Zylindern leistet 211 PS. Sein maximales Drehmoment von 350 Nm gibt er über ein 7-Gang-Automatikgetriebe an die Hinterräder weiter.Der Infiniti Q50 2.0t wird als Premium- oder Sport-Version erhältlich sein. Wie auch die Diesel- und Hybridmodelle verfügt er über die elektronische Lenkung "Direct Adaptive Steering", die die Lenkbefehle des Fahrers nicht mehr mechanisch auf Spurstange und Räder überträgt, sondern über elektronische Signale, die dann von einem Elektromotor an der Achse umgesetzt werden. Das System soll schneller ansprechen und die Einbindung diverser neuartiger Assistenzsysteme ermöglichen. Bislang ist die japanische Mittelklasse-Limousine mit einem 2,2-Liter-Diesel ab 34.350 Euro und mit Benzin-Elektro-Hybridantrieb ab 51.356 Euro erhältlich. Verkaufsstart für den neuen Benzinmotor ist im Herbst.
n-tv NACHRICHTEN
Sein jüngstes Modell bietet Infiniti bislang nur mit Diesel- oder Hybridantrieb an. Demnächst kann der Q50 auch von einem Benziner angetrieben werden. Preislich siedelt er sich zwischen den bereits bestehenden Varianten an.
[ "Automobil", "Zwischen", "Diesel", "Hybrid", "Infiniti", "Motorvariante" ]
Auto
2014-08-03T08:07:18+02:00
2014-08-03T08:07:18+02:00
https://www.n-tv.de/auto/Infiniti-Q50-kommt-mit-dritter-Motorvariante-article13348791.html
Sprengstoffspuren an Opfern gefunden
Neue Erkenntnisse zur im Mai über dem Mittelmeer abgestürzten Egyptair-Maschine: Ermittler entdecken an den menschlichen Überresten Spuren von Sprengstoff. Ermittler haben bei ihren Untersuchungen zum Absturz der EgyptAir-Maschine im Mittelmeer Spuren von Sprengstoff entdeckt. Die ägyptisch geführte Untersuchungskommission teilte mit, dass die Rückstände an menschlichen Überresten gefunden worden seien. Einen medizinischen Bericht habe man den ägyptischen Behörden zugesandt. Der Airbus A320 war am 19. Mai mit 66 Menschen an Bord auf dem Weg von Paris nach Kairo über dem östlichen Mittelmeer abgestürzt. Alle Menschen an Bord starben. Die Piloten hatten keinen Notruf abgesetzt. Ein Anschlag wurde nicht ausgeschlossen, es hatte sich jedoch keine Terrorgruppe dazu bekannt. Erste Auswertungen der Flugschreiber hatten darauf hingedeutet, dass es vor dem Absturz einen Brand an Bord der Maschine gab. Der Stimmrekorder hatte aufgezeichnet, wie jemand über ein Feuer sprach. Der Datenschreiber zeigte, dass sich in einer der Toiletten und im Bereich der Bordelektronik Rauch ausgebreitet hatte. Auch die Untersuchung von Wrackteilen von Flug MS804 deutete darauf hin, dass der vordere Teil des Flugzeugs großer Hitze und dichtem Rauch ausgesetzt war. Im Juli hieß es in einer Mitteilung der Ermittler allerdings, es sei noch zu früh, um festzustellen, aus welchem Grund oder an welchem Ort das Feuer auftrat. Die beiden Flugschreiber waren erst fast einen Monat nach dem Crash aus dem Mittelmeer geborgen worden. Sie waren stark beschädigt und mussten von französischen Experten repariert werden. Die "New York Times" hatte im Sommer unter Berufung auf Ermittler berichtet, die Maschine sei vor ihrem Aufschlag wahrscheinlich zerbrochen. Nach Berichten französischer Medien hatte es hinter den Kulissen Spannungen zwischen den federführenden ägyptischen Ermittlern und ihren französischen Kollegen gegeben. Keine sieben Monate vor dem Absturz des EgyptAir-Jets war ein russischer Urlaubsflieger mit mehr als 200 Menschen an Bord nach einer Bombenexplosion über dem Sinai abgestürzt. Ein auf dem Sinai aktiver Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) bekannte sich zu der Tat. In Frankreich wurden die Berichte von den Sprengstofffunden zunächst mit Vorsicht aufgenommen. Die für Flugunfälle zuständige Ermittlungsbehörde BEA erklärte, sie sei weder darüber informiert, "unter welchen Umständen die Proben genommen wurden", noch, "welche Messungen zum Nachweis von Sprengstoffspuren geführt" hätten. Deshalb sei es nach ihrer Auffassung "zum jetzigen Zeitpunkt nicht möglich, Schlüsse über die Unfallursache zu ziehen". Der Flugzeughersteller Airbus sagte zu den Angaben aus Kairo lediglich, er sei über die derzeitigen Ermittlungen nicht informiert worden. Das französische Außenministerium erklärte, die "Ermittlungen zu den genauen Gründen" für den Absturz gingen weiter. Scharfe Kritik kam von der französischen Opfervereinigung (Fenvac). Sie warf den ägyptischen Behörden "Manipulation" vor. Es gebe bisher keinen einzigen Hinweis auf einen Terroranschlag, erklärte Fenvac-Generalsekretärin Stéphanie Gicquel. Vielmehr handele es sich um eine "Erpressung von Seiten der ägyptischen Behörden, um dieser Hypothese Glaubwürdigkeit zu verleihen und EgyptAir zu schützen, indem sie die Verantwortung Paris zuschiebt". Aus französischen Ermittlerkreisen verlautete, die ägyptische Seite habe schon früher einmal von Sprengstoffspuren an Wrackteilen berichtet, die aus dem Meer geborgen wurden. Doch könnten diese auch von den Säcken stammen, in denen die Teile gelagert wurden.
n-tv NACHRICHTEN
Neue Erkenntnisse zur im Mai über dem Mittelmeer abgestürzten Egyptair-Maschine: Ermittler entdecken an den menschlichen Überresten Spuren von Sprengstoff.
[ "Politik", "Kairo", "Egypt Air", "Paris" ]
Politik
2016-12-15T21:14:10+01:00
2016-12-15T21:14:14+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Sprengstoffspuren-an-Opfern-gefunden-article19339181.html
Druck für Klinsmann - Siegen oder Fliegen
Für die USA ist die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 Pflicht - seit 1990 sind sie immer dabei. Überzeugt hat die Mannschaft zuletzt aber selten, Nationaltrainer Klinsmann bangt um seinen Job. Und schon der erste Gegner bereitet Sorgen. Der Weg zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland beginnt für Jürgen Klinsmann und die US-Nationalmannschaft mit einem Heimspiel - und einem Blick auf die Landkarte. St. Vincent und die Grenadinen heißt der Auftaktgegner am Freitag in St. Louis. Die Amerikaner haben seit 1934 in WM-Qualifikationspartien 138-mal gegen 16 verschiedene Nationen aus dem Kontinentalverband Concacaf gespielt. Das Duell mit dem Team von der 180 Kilometer westlich von Barbados gelegenen Inselgruppe, die 11.000 Einwohner hat, ist hingegen eine Premiere. Vier Tage später gastieren die USA dann auf Trinidad und Tobago. Jürgen Klinsmann ist nicht mehr unantastbar. (Foto: picture alliance / dpa) Klinsmann bezeichnet St. Vincent und die Grenadinen, die auf Platz 129 der Weltrangliste stehen, sogar als "Herausforderung". Denn, so der Schwabe, man sei mit dem Gegner kaum vertraut. "Wir haben uns zwar ihre letzten Spiele angeschaut und analysiert. Aber wir haben trotzdem nicht diesen großen Gesamteindruck, wie zum Beispiel von Trinidad und Tobago. Das macht es ein wenig kompliziert", sagt Klinsmann. Der 51-Jährige steht nach dem enttäuschenden vierten Platz beim Gold Cup im Sommer sowie dem verlorenen Qualifikations-Match zum Confederations Cup 2017 gegen Erzrivale Mexiko mehr denn je in der Kritik. Und das vermeintlich leichte Auftaktprogramm könnte für ihn womöglich zum Stolperstein werden. Der Sportsender ESPN spekulierte bereits, dass Verbandspräsident Sunil Gulati trotz aller Treueschwüre Richtung Klinsmann anfangen könnte, sich nach Optionen umzuschauen, sollte es in den beiden Partien nicht mindestens vier Punkte geben. 16 Monate sind seit dem knappen und als Erfolg angesehenen WM-Achtelfinal-Aus gegen Belgien (1:2 nach Verlängerung) vergangen. Klinsmann hat in dieser Zeit 27 neue, junge Akteure eingesetzt. Doch bis auf Offensivspieler Gyasi Zardes konnte sich keiner aus der nächsten Generation einen Stammplatz erkämpfen. Und so vertraut Klinsmann - notgedrungen - weiterhin oftmals erfahrenen Leuten wie Jermaine Jones (34). "Wir stecken in dem Dilemma, dass einige Spieler älter sind und einige jüngere Spieler sich nicht so aufgedrängt haben, um jetzt einen Platz im Team zu fordern", betont Ex-Nationaltorwart Kasey Keller. Der frühere Bundesliga-Profi von Borussia Mönchengladbach sieht dies jedoch nicht als möglichen Freibrief für Klinsmann. "Letztlich kommt es nur darauf an, Ergebnisse zu erzielen. Und wenn du der gut bezahlte Nationaltrainer bist, bist du auch derjenige, der diese schwierigen Entscheidungen treffen und trotz der Umstände Resultate liefern muss", so Keller. Klinsmann ließ in Clint Dempsey seinen erfolgreichsten Torschützen des Jahres außen vor. "Wir wissen, was er für uns bringt, aber wir müssen die Gesamtsituation betrachten", meinte er mit Blick auf Dempseys Alter. Der Stürmer wäre bei der WM 35 Jahre alt. Er wolle jetzt sehen, so der ehemalige Bundestrainer, wozu die jüngeren Akteure im Stande seien - beispielsweise Bobby Wood von Zweitligist Union Berlin. Dritter US-Gegner ist Guatemala. Winfried Schäfer trifft mit Jamaika auf Panama, Costa Rica und Haiti. Nur die beiden Erstplatzierten der drei Vierer-Staffeln erreichen die Sechser-Endrunde, in der die drei direkten WM-Tickets des Concacaf-Verbandes ausgespielt werden. Der Viertplatzierte erreicht die Playoffs. Klinsmann spricht von einem Marathon. Aber, er weiß auch: "Wir müssen mit dem richtigen Ergebnis starten."
n-tv NACHRICHTEN
Für die USA ist die Qualifikation für die Fußball-Weltmeisterschaft 2018 Pflicht - seit 1990 sind sie immer dabei. Überzeugt hat die Mannschaft zuletzt aber selten, Nationaltrainer Klinsmann bangt um seinen Job. Und schon der erste Gegner bereitet Sorgen.
[ "Sport", "WM-Qualifikation", "USA", "Fußball-WM 2018 in Russland", "Jürgen Klinsmann" ]
Sport
2015-11-12T14:33:21+01:00
2015-11-12T15:08:06+01:00
https://www.n-tv.de/sport/Druck-fuer-Klinsmann-Siegen-oder-Fliegen-article16337851.html
Stimmungskiller Ölpreis: Dax macht die Biege
Gedrückte Stimmung an den europäischen Aktienmärkten: Dax und Euro-Stoxx-50 bauten ihre Verluste am Nachmittag aus und landeten jeweils rund 1 Prozent tiefer. Vor allem die stark anziehenden Preise am Ölmarkt machten den Börsen zu schaffen. Anleger fürchten, dass der rapide Anstieg Inflations- und Konjunktursorgen neu entfachen könnte. "Der Ölpreis wird zum Stimmungskiller", sagte Marktanalyst Milan Cutkovic vom Brokerhaus Axi. Für lange Gesichter sorgten auch schlechter als erwartete Konjunkturdaten: Nach dem chinesischen Einkaufsmanager-Index für den Dienstleistungsbereich am Montag enttäuschten am Dienstag auch die US-Pendants, auch der deutsche ZEW-Index ging deutlicher zurück als erwartet. Die deutsche Industrie verzeichnete im Mai den größten Auftragseinbruch seit April 2020. Unter Druck gerieten entsprechend konjunktursensitive Aktien: Die Stoxx-Branchenindizes der Autos, der Banken und der rohstoffnahen Basic Resources gaben alle mehr als 2 Prozent ab. Im Dax kamen Continental, Daimler, BMW und Volkswagen mit Abschlägen von jeweils rund vier Prozent unter die Räder. Börsianern zufolge wirkte die zu Wochenbeginn erneut gesenkte Jahresprognose des VDA für die Pkw-Produktion noch nach. Insgesamt blieben die Umsätze erneut dünn: "Typisch Sommerloch", sagte ein Händler. Allerdings lösten die geringen Umsätze auch ohne große Orders starke Schwankungen aus. "Und das sollte auch für die nächsten Tage gelten", er riet deshalb zur Vorsicht.
n-tv NACHRICHTEN
Der Börsen-Tag
[ "Der", "Börsen-Tag", "Stimmungskiller", "Ölpreis", "Dax", "Biege" ]
Der Börsen-Tag
2021-07-06T17:36:07+02:00
2021-07-06T17:53:25+02:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Stimmungskiller-Olpreis-Dax-macht-die-Biege-article22665898.html
Klöckner bei Maischberger: "Es war so nicht geplant"
Es ist ein historischer Tag. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik braucht ein Kanzler zwei Wahlgänge, um gewählt zu werden. Sandra Maischberger hat zwei Experten eingeladen, um das Ereignis zu bewerten. Eine davon, Bundestagspräsidentin Klöckner, war hautnah dabei. Die neue Bundesregierung hat begonnen, wie die alte geendet hat: chaotisch. Friedrich Merz wird am Dienstag zum neuen Bundeskanzler gewählt. Doch erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik erst im zweiten Wahlgang. Beobachter reden von einem "Merz-Debakel", sehen einen geschwächten Kanzler. Merz selbst spricht von einem "ehrlichen Tag". Die neue Koalition sei nun noch stärker geworden. Doch er weiß auch: Bei der Abstimmung über neue Gesetze darf so etwas wie bei seiner Wahl nicht noch einmal passieren. Bundestagspräsidentin Julia Klöckner hat den Wahltag hautnah erlebt. Sie ist Gast bei Sandra Maischberger. Als sie das Ergebnis des ersten, gescheiterten Wahlgangs begreift, weiß sie: Da läuft etwas nicht nach Plan. Ihr erster Gedanke: "Nerven behalten und bewahren." Sie sagt: "Demokratie besteht aus Prozessen und aus verschiedenen Regeln. Mir war klar, dass es jetzt zu einer Sitzungsunterbrechung kommen muss. Mir waren die Regeln auch klar: Wenn man nicht abweicht von den Regeln, könnte dann erst in drei Tagen gewählt werden, es sei denn, die Fraktionen einigen sich auf das Abweichen dieser Geschäftsordnung, mit einer Zweidrittelmehrheit. Und das ist genau die Herausforderung gewesen." Ob es ein Fehlstart war, möchte Moderatorin Maischberger von der Bundestagspräsidentin wissen, die der CDU angehört. "Es war so nicht geplant", gibt sie zu. Von einem wirklichen Fehlstart will sie jedoch nicht sprechen. "Wir haben jetzt einen gewählten Kanzler. Dass das nicht optimal war, ist offensichtlich. Aber ein Parlament hat gezeigt, dass es stabil ist. Und dass die Demokratie Regeln hat, die sich bewährt haben, dass man zu einem Ergebnis kommt." Wer die Abweichler waren, die Merz im ersten Wahlgang nicht gewählt haben, weiß sie nicht. Will sie auch nicht wissen, sagt sie. "Am Ende ist es eine geheime Wahl, und für eine Bundestagspräsidentin verbieten sich Spekulationen." Erleichtert sei sie jedoch darüber, dass sich alle demokratischen Fraktionen zusammengefunden haben, um eine politische Lösung für einen zweiten Wahlgang noch am Dienstag zu beschließen. Auch die Linken, mit denen die Union einen Unvereinbarkeitsbeschluss hat. Ob die Union darüber erneut reden sollte, will Klöckner nicht sagen. "Ich bin als Bundestagspräsidentin hier." Klöckner hat ihr Amt an diesem Tag sehr souverän wahrgenommen. Da sind sich alle Beobachter einig. Ebenso souverän ist sie auch als Gast bei Maischberger. Sie ist Präsidentin des Bundestages, muss über den Parteien stehen, neutral sein. Das gelingt ihr glänzend. Klöckner lässt sich auch von sehr geschickt gestellten Fragen aus ihrer Rolle nicht hinausdrängen. Und Maischberger macht es ihr wirklich nicht leicht. Auch Martin Schulz sitzt bei Maischberger. Er ist bei den Wahlen 2017 krachend gescheitert als Kanzlerkandidat der SPD. Jetzt ist er Präsident der SPD-nahen Friedrich-Ebert-Stiftung. Dass der erste Wahlgang gescheitert ist, habe er dramatisch gefunden, sagt er bei Maischberger. "Dass da 18 Leute Nein sagen, hat mich schockiert." Für die demokratische Mitte seien die Vorgänge ein alarmierender Zustand. Von einer echten Staatskrise möchte er aber nicht sprechen. Die hätte es gegeben, wenn Merz auch im zweiten Wahlgang nicht die nötigen Stimmen erreicht hätte. "Aus meiner Sicht war das so, dass es eine Reihe Abgeordnete gab, die aus welchen Gründen auch immer gesagt haben, dem verpasse ich jetzt noch mal eine, und dann soll er regieren, aber er soll wissen: So leicht wird das nicht", sagt Schulz. Er ist sich sicher, dass zu den Abweichlern keine Abgeordneten der SPD gehören. "Ich glaube, dass es in der CDU eine Reihe von Abgeordneten gab, die Merz sein Umfallen in der Schuldenbremsenfrage nicht verziehen haben, und es gibt vielleicht auch ein paar in der Union, die mehr bei der AfD sind, als wir das vielleicht wünschen, und die Merz auf dem Weg mitgeben wollten: Du musst immer mit uns kalkulieren." An diesem Mittwoch reist Merz in seiner neuen Funktion zum ersten Mal ins Ausland, nach Warschau und Paris. Schulz geht davon aus, dass Merz die Achse Frankreich - Deutschland wiederbeleben wird. Ob er ein besserer Kanzler sein werde als Olaf Scholz, fragt Maischberger. Da ist sie jedoch bei dem ehemaligen SPD-Chef Schulz genau an den Falschen geraten. "Das ergibt sich schon aus seiner Mitgliedschaft in der CDU, dass er nicht der bessere Kanzler sein kann", sagt er und grinst. Aber: "Ich hoffe im Interesse der Bundesrepublik Deutschland, dass er ein guter Kanzler wird, der eins kapiert: Die überwiegende Mehrheit in unserem Lande, auch am heutigen Tage, wo das Berliner Milieu geschockt war, muss morgen zur Arbeit gehen, muss darüber nachdenken, ob die Kinder einen Kita-Platz haben, ob die Oma die Pflegestelle bekommt, die sie braucht, ob die Miete bezahlbar ist, ob der Mindestlohn kommt, ob die Rente ausreicht. Die Probleme müssen wir anpacken, selbst wenn der Kanzler erst im zweiten Wahlgang gewählt worden ist."
n-tv NACHRICHTEN
Es ist ein historischer Tag. Zum ersten Mal in der Geschichte der Bundesrepublik braucht ein Kanzler zwei Wahlgänge, um gewählt zu werden. Sandra Maischberger hat zwei Experten eingeladen, um das Ereignis zu bewerten. Eine davon, Bundestagspräsidentin Klöckner, war hautnah dabei.
[ "Politik", "Julia Klöckner", "Friedrich Merz", "Bundeskanzleramt" ]
Politik
2025-05-07T03:44:44+02:00
2025-05-09T06:19:14+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Kloeckner-bei-Maischberger-Es-war-so-nicht-geplant-article25750528.html
Einigung auf Regierung
Die Führer der rivalisierenden Palästinensergruppen Hamas und Fatah haben sich nach monatelangem Machtkampf auf die Bildung einer Einheitsregierung geeinigt. Palästinenserpräsident Mahmud Abbas (Fatah) und der designierte Ministerpräsident Ismail Hanija (Hamas) hätten bei einem Treffen in Gaza-Stadt am Mittwoch einen gemeinsamen Kandidaten für das umstrittene Amt des Innenministers benannt, verlautete aus beiden Organisationen. Die neue Regierung soll nun am Donnerstag in Gaza-Stadt vereidigt werden.Beide Organisationen standen bereits mehrfach vor einer Einigung, ohne dass es bisher eine solche gab. Mit einem gemeinsamen Kandidaten für das Amt des Innenministers schien am Mittwoch aber ein Haupthindernis für die Bildung einer Einheitsregierung aus Hamas und Fatah beseitigt. Inoffiziell verlautete, Innenminister solle der als unabhängig bezeichnete Kandidat Faddel Abu Hein werden. Er ist Psychiater und hat lange für palästinensische Hilfsorganisationen gearbeitet. Er selber gehöre keiner politischen Partei an, während seine Familie als der Hamas zugehörig gelte, hieß es.Die Einheitsregierung war bei einem Treffen in Mekka vereinbart worden. International ist der Hauptstreitpunkt die geforderte Anerkennung des Existenzrechtes Israels. Hamas ist dazu bisher nicht bereit.
n-tv NACHRICHTEN
Die künftige palästinensische Einheitsregierung steht. Fatah und Hamas einigten sich auf einen Kandidaten für das umstrittene Amt des Innenministers. Das neue Kabinett soll am Donnerstag vereidigt werden.
[ "Politik", "Fatah", "Hamas", "Einigung", "Regierung" ]
Politik
2007-03-14T06:56:00+01:00
2012-11-20T19:41:39+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Einigung-auf-Regierung-article217700.html
Soros investiert in Flüchtlingshilfe
Das jüngste Investment von US-Milliardär Soros überrascht: Mit einem dicken Finanzpaket will er die Integration von Migranten in Europa voranbringen. In einem Brief erklärt er, wie und warum. Im Juni hat US-Präsident Barack Obama die amerikanischen Unternehmer zur Mithilfe in der Flüchtlingskrise aufgerufen - und die Wirtschaft hat geantwortet. In einem offenen Brief stellte allein Starinvestor George Soros ein riesiges Finanzpaket in Höhe von bis zu 500 Millionen Dollar (450 Millionen Euro) zugunsten von Flüchtlingen in Aussicht. Das Geld solle in "Start-ups, etablierte Firmen sowie soziale Initiativen und Aktivitäten" fließen, die "von Migranten und Flüchtlingen selbst gegründet" wurden, schreibt der 86-Jährige im "Wall Street Journal". Migranten seien durch unser "kollektives Versagen" häufig zu einem "Leben in Verzweiflung" verdammt, weil die Gastländer nicht die Vorteile aus einer besseren Integration der Menschen zögen, begründet der Multimilliardär seine Intiative. Zwar müssten Regierungen bei der Bewältigung der Flüchtlingskrise die Führungsrolle übernehmen, aber auch die private Wirtschaft sei gefordert, appelliert Soros. Vor drei Monaten habe Obama in einem "Call of Action" die Privatwirtschaft aufgefordert, eine größere Rolle in der Flüchtlingshilfe zu übernehmen. Viele Führungspersönlichkeiten aus dem Privatsektor seien diesem Ruf nun gefolgt, heißt es weiter. Tatsächlich haben sich laut einer Mitteilung des Weißen Hauses in Washington 51 US-Unternehmen gemeldet, um Flüchtlingen weltweit zu helfen. Insgesamt wollen sie mehr als 650 Millionen Dollar aufbringen. Investiert werden soll das Geld in Bildung und Jobs. Auch die Zusammenarbeit mit den Nicht-Regierungsorganisationen soll gefördert werden. Das größte Geldpaket steuert der Philanthrop Soros selbst bei. Er will Flüchtlinge und Gastländer mit 500 Millionen Dollar unterstützen, schreibt er in seinem Beitrag weiter. Helfen wolle er dabei vor allem in Europa. Er suche aber auch weltweit nach Möglichkeiten zu investieren. Interessant seien verschiedene Sektoren. "Besonders vielversprechend" seien Investments in digitale Technologien. "Die Fortschritte in diesem Sektor können den Leuten helfen, effizienteren Zugang zu Regierungs-, Gerichts-, Bank- und Gesundheitsdienstleistungen zu bekommen", heißt es weiter. Soros spricht bewusst von Investments und nicht von Spenden. Trotzdem will der Investmentguru keine Gewinne einstreichen. Das Geld soll von gemeinnützigen Organisationen verwaltet werden. Etwaige Profite sollen in neue Projekte fließen, möglichst solchen, die wiederum Flüchtlingen zugute kommen. Man werde auch eng mit den Organisationen der Vereinigten Nationen zusammenarbeiten, schreibt Soros. Er wolle zeigen, dass privates Kapital Konstruktives in der Krise beisteuern könne. Soros ist unter anderem Gründer des Quantum Funds. Das US-Magazin "Forbes" schätzte das Vermögen des durch die Finanzwetten seiner Hedgefonds reich gewordenen Investors zuletzt auf knapp 25 Milliarden US-Dollar.
n-tv NACHRICHTEN
Das jüngste Investment von US-Milliardär Soros überrascht: Mit einem dicken Finanzpaket will er die Integration von Migranten in Europa voranbringen. In einem Brief erklärt er, wie und warum.
[ "Wirtschaft", "Flüchtlinge", "George Soros", "Finanzwetten", "Finanzkrise" ]
Wirtschaft
2016-09-21T17:20:19+02:00
2016-09-21T18:03:26+02:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Soros-investiert-in-Fluechtlingshilfe-article18691806.html
Klarer Trend zum Zweitjob
Immer mehr Menschen kommen mit dem Verdienst aus einem Job offenbar nicht mehr über die Runden und suchen sich einen Nebenjob. Die Zahl der Doppel- oder Mehrfachjobber liegt nach Zeitungsinformationen bei 2,4 Millionen. Das wären doppelt so viele wie noch vor sieben Jahren. Die Zahl der Bundesbürger mit mehreren Beschäftigungsverhältnissen hat sich in den vergangenen sieben Jahren verdoppelt. Wie die "Saarbrücker Zeitung" unter Berufung auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit berichtete, wuchs die Zahl der Arbeitnehmer mit einem oder mehreren Nebenjobs von 1,2 Mio. im Juni 2003 auf fast 2,4 Mio. im Juni 2010. Für immer mehr Menschen wartet nach der Arbeit nicht der wohlverdiente Feierabend, sondern nur die nächste bezahlte Arbeit. (Foto: picture alliance / dpa) Entsprechend sei auch der Anteil der Arbeitnehmer mit Doppeljobs von 4,3 auf 8,5 Prozent aller Arbeitnehmer gestiegen. In über 82 Prozent der Fälle handele es sich dabei nicht um mehrere Minijobs nebeneinander, sondern um eine geringfügige Nebenbeschäftigung neben einer Haupttätigkeit. 57,5 Prozent der Mehrfachbeschäftigten sind dem Bericht zufolge Frauen. Die arbeitsmarktpolitische Sprecherin der Linken im Bundestag, Sabine Zimmermann, sagte der Zeitung, es sei ein "echter Skandal" dass offenbar immer mehr Beschäftigte von ihrer Arbeit nicht leben könnten und deshalb einem Zweitjob nachgehen müssten.
n-tv NACHRICHTEN
Immer mehr Menschen kommen mit dem Verdienst aus einem Job offenbar nicht mehr über die Runden und suchen sich einen Nebenjob. Die Zahl der Doppel- oder Mehrfachjobber liegt nach Zeitungsinformationen bei 2,4 Millionen. Das wären doppelt so viele wie noch vor sieben Jahren.
[ "Wirtschaft", "Nach", "Arbeit", "Arbeit", "Klarer", "Trend", "Zweitjob" ]
Wirtschaft
2011-09-17T14:08:14+02:00
2012-11-23T01:21:28+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Klarer-Trend-zum-Zweitjob-article4327616.html
"Fühlt sich ganz schön Startup-mäßig an"
Miriam Kotte und Janina Schönitz teilen sich die Führungsposition des "Head of Digital Transformation" bei der Deutschen Bahn. Sie machen mehr als 300.000 Mitarbeiter für die Digitalisierung fit. Wie das klappt, erzählen sie im Podcast "So techt Deutschland". Viele Menschen denken bei der Deutschen Bahn vermutlich an Verspätungen, unzureichende Kundenbetreuung und vor allem an schlechtes Internet in den Zügen. Doch die Bahn mit ihren mehr als 300.000 Mitarbeitern muss sich wie viele Unternehmen auch nach innen transformieren. Das heißt: Auch bei der Digitalisierung muss daran gedacht werden, die eigenen Mitarbeiter mitzunehmen. Dafür sind Miriam Kotte und Janina Schönitz verantwortlich. Die beiden teilen sich die Stelle des "Head of Digital Transformation" - bei der Bahn kein Einzelfall. Beide haben schon vor der Bewerbung über diese Idee nachgedacht und "haben dann den Schlachtplan entwickelt, nicht gegeneinander für diese Stelle anzutreten, sondern miteinander", sagt Schönitz. "Die Stelle war nicht als Tandem ausgeschrieben", ergänzt Kotte. Die Initiative sei von beiden ausgegangen, am Ende habe man auch die Gehaltsverhandlungen gemeinsam geführt. Mails beantwortet das Duo mit dem Kürzel MiJa. In "So techt Deutschland" haken die ntv-Moderatoren Frauke Holzmeier und Andreas Laukat bei Gründern, Investoren, Politikern und Unternehmern nach, wie es um den Technologie-Standort Deutschland bestellt ist. Alle Folgen finden Sie in der ntv App, bei RTL+, Amazon Music, Apple Podcasts, Spotify und im RSS-Feed. Sie haben Fragen für Frauke Holzmeier und Andreas Laukat? Dann schreiben Sie eine E-Mail an [email protected] Das Aufgabenfeld der beiden Führungskräfte ist riesig. Sie müssen quasi eine Großstadt auf die Zukunft vorbereiten. Wie? Indem sie Menschen mit gleichen Kompetenzen zusammenführen: "Wir versuchen ein ganzheitliches Angebot zu schaffen", erklärt Kotte. "Jemand, der zum Beispiel bei Regio arbeitet, hat ähnliche Herausforderungen wie jemand im Fernverkehr oder bei Netz". Es sei auch ein komplizierter Laden und "wir sind mitten in diesem Spinnennetz von Kolleginnen und Kollegen, die das umsetzen und die Digitalisierung an die Mitarbeitenden bringen", sagt Schönitz. Wer meint, dass bei einem großen Konzern wie der Deutschen Bahn alles ganz langsam geht, der täuscht sich. "Ich habe einige Male gedacht, das fühlt sich hier gerade ganz schön Startup-mäßig an", erzählt sie weiter. 2016 sei sie frisch in den damals noch neuen Digitalbereich gewechselt. Das sei ein Haufen von Leuten gewesen, ohne große Struktur und "das haben wir schon immer so gemacht", erinnert sich Schönitz. "Da hatte man das Gefühl, ich kann hier einen Beitrag leisten zu etwas wirklich Großem". Was in diesem großen Konzern helfe, sei das große Netzwerk dahinter. Viele Experten zu den unterschiedlichsten Themen und "die dann gemeinsam an einen Tisch zu bringen und mit dieser Expertise an Themen zu arbeiten, macht unwahrscheinlich viel Spaß", sagt Kotte. Welche Tools sie für ihre Arbeit nutzen und wie sie sich ihre Arbeit in einer immer komplexer werdenden Welt vorstellen, erzählen MiJa in der neuen Folge von "So techt Deutschland".
Andreas Laukat
Miriam Kotte und Janina Schönitz teilen sich die Führungsposition des "Head of Digital Transformation" bei der Deutschen Bahn. Sie machen mehr als 300.000 Mitarbeiter für die Digitalisierung fit. Wie das klappt, erzählen sie im Podcast "So techt Deutschland".
[ "Wirtschaft", "Deutsche Bahn", "Digitalisierung", "Frauen in Führungspositionen" ]
Wirtschaft
2021-10-13T10:57:50+02:00
2021-10-13T11:27:37+02:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Digitalisierung-bei-der-Deutschen-Bahn-Zwei-Frauen-ein-Job-article22859878.html
Holyfields Sohn will die NFL aufmischen
Große Töne spuckt er bereits wie sein Vater Evander, aber Elijah Holyfield zieht es nicht in den Boxring. Der 20-Jährige will in der neuen Saison in der nordamerikanischen NFL durchstarten: "Wenn du jemanden haben willst, der als Running Back alles kann, dann bin ich euer Mann." Der Sohn des früheren Box-Schwergewichts-Weltmeisters Evander Holyfield, Elijah Holyfield, startet seine Karriere in der US-Football-Liga NFL. Der 20 Jahre alte Running Back unterschrieb bei den Carolina Panthers einen Vertrag für die kommende Saison. An Selbstvertrauen mangelt es dem Rookie dabei nicht, der von der University of Georgia nach Carolina kommt. "Ich denke, ich kann dabei helfen, die Kultur im Team zu verändern und mehr Härte reinbringen", sagte Holyfield. "Wenn du jemanden haben willst, der als Running Back alles kann, dann bin ich euer Mann." Die breite Brust dürfte Elijah von seinem Vater geerbt haben. Evander Holyfield (The Real Deal), war Champion im Cruiser- und Schwergewicht. Unvergessen ist sein WM-Kampf am 28. Juni 1997 gegen US-Rüpel Mike Tyson, in dem ihm dieser ein Stück aus dem rechten Ohr biss.
n-tv NACHRICHTEN
Große Töne spuckt er bereits wie sein Vater Evander, aber Elijah Holyfield zieht es nicht in den Boxring. Der 20-Jährige will in der neuen Saison in der nordamerikanischen NFL durchstarten: "Wenn du jemanden haben willst, der als Running Back alles kann, dann bin ich euer Mann."
[ "Sport", "NFL" ]
Sport
2019-04-29T23:16:12+02:00
2019-04-30T10:28:04+02:00
https://www.n-tv.de/sport/Holyfields-Sohn-will-die-NFL-aufmischen-article20995706.html
Hunderte Verletzte im Gezi-Park
Wasserwerfer und Schockgranaten: Mit kriegsähnlichen Zuständen beschreiben Augenzeugen den Polizeieinsatz gegen Demonstranten im Gezi-Park von Istanbul. Mittendrin: Grünen-Chefin Roth. Die Polizei zerstörte das Protestlager. Aber bricht sie auch den Widerstand? Die Istanbuler Innenstadt gleicht am Morgen einem Schlachtfeld: Knapp drei Wochen nach Beginn der regierungsfeindlichen Unruhen hatte die türkische Polizei das Zeltlager der Demonstranten im Gezi-Park gestürmt. Mit der gewaltsamen Räumung erlebte die türkische Stadt eine der gewalttätigsten Nächte seit Beginn der Proteste. Hunderte Menschen wurden nach Angaben der Protestbewegung verletzt. Die Polizei habe ihren Einsatz mit einer Gewalt wie im Krieg geführt, kritisierte die Taksim-Plattform, die zu den wichtigsten Organisatoren der Proteste gehört. Die Gewalt werde aber die Proteste im Land nicht stoppen können. Am Sonntagmorgen gab es weitere Auseinandersetzungen. Die Regierung kündigte an, hart gegen weitere Proteste vorzugehen. Wer den Taksim-Platz betrete, werde als Terrorrist behandelt, zitierte die "Hürriyet Daily News" den für die Verhandlungen mit der EU zuständigen Minister Egemen Bagis. Am frühen Sonntagabend will die islamisch-konservative Regierungspartei AKP ihre Anhänger in Istanbul zu einer Kundgebung versammeln. Grünen-Chefin Claudia Roth warf der türkischen Regierung vor, bei der gewaltsamen Räumung des Parks "Krieg gegen die Menschen" geführt zu haben. Roth war am Samstagabend Zeugin der Polizeiaktion. "Ich habe ja schon viel erlebt an Abräumaktionen", sagte sie anschließend dem "Tagesspiegel". "Aber das hier macht einen sprachlos." Polizisten hätten mit Tränengasgewehren gezielt auf Demonstranten geschossen. Seit Tagen werden Wasserwerfer gegen Demonstranten eingesetzt. (Foto: REUTERS) Roth hatte sich nach der Räumung des Parks zusammen mit Dutzenden Demonstranten in einem Hotel am Rande des Gezi-Parks in Sicherheit gebracht. Doch auch im Innern des Hotels sei das Tränengas sehr dicht gewesen. "Es war echt schlimm, ich habe keine Luft mehr bekommen", sagte sie. "Das ist Krieg gegen die Menschen hier, das ist Krieg gegen alles, was Demokratie heißt." Europa dürfe sich aber nicht von der Türkei abwenden. Das Land sei mehr als die Erdogan-Regierung und werde durch die friedlichen Demonstranten im Park repräsentiert. Mit einem Nein zur Türkei würde Europa "diese Leute im Stich lassen". Die Protestierenden werfen den Sicherheitskräften Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor, weil zur Zeit der Räumung auch viele Frauen mit Kindern sowie ältere Menschen in dem Park gewesen seien. Die Taksim-Plattform verlangte, die Polizei müsse auch aufhören, die Arbeit von Ärzten zu behindern, die den Demonstranten freiwillig helfen. Die türkische Polizei hatte am Abend in einem präzise vorbereiteten Einsatz mehr als zehntausend Demonstranten unter Einsatz von Wasserwerfern und Tränengas aus dem Zeltlager vertrieben. Dann rückte die Stadtverwaltung mit Baggern und Müllfahrzeugen an, um die Spuren des seit mehr als zwei Wochen andauernden Dauerprotestes zu entfernen. Augenzeugen berichteten, die Polizei sei mit mehreren Hundertschaften in das Lager vorgestoßen. Weniger als eine Stunde nach Beginn des Polizei-Angriffs begannen Trupps der Istanbuler Stadtverwaltung damit, das Zeltlager der Demonstranten mit Baufahrzeugen abzureißen. Der islamisch-konservative Regierungschef Erdogan hatte zuvor mit einer Räumung gedroht. "Entweder sie räumen den Park oder die Sicherheitskräfte dieses Landes werden wissen, was zu tun ist", sagte er auf einer Kundgebung vor Zehntausenden Anhängern in der Hauptstadt Ankara. Nach tagelangen schweren Zusammenstößen hatte Erdogan zunächst teilweise eingelenkt. Im Streit um das Bauprojekt im Gezi-Park wolle die Regierung die endgültige Entscheidung des Gerichts abwarten, das die Arbeiten gestoppt hatte. Auch ein Referendum hatte Erdogan in Aussicht gestellt. Ursprünglich richtete sich der Widerstand einzelner Gruppen gegen die Bebauungspläne der Regierung für den Gezi-Park. Doch das harsche Vorgehen der türkischen Polizei mit Wasserwerfern und Tränengas sorgte dafür, dass sich die Demonstrationen zu einem landesweiten Protest gegen die Regierung auswuchsen. Dabei wurden nach Angaben des Ärzteverbandes vier Menschen getötet und etwa 5000 weitere verletzt.
n-tv NACHRICHTEN
Wasserwerfer und Schockgranaten: Mit kriegsähnlichen Zuständen beschreiben Augenzeugen den Polizeieinsatz gegen Demonstranten im Gezi-Park von Istanbul. Mittendrin: Grünen-Chefin Roth. Die Polizei zerstörte das Protestlager. Aber bricht sie auch den Widerstand?
[ "Politik", "Gewalt", "Krieg", "Hunderte", "Verletzte", "Gezi-Park" ]
Politik
2013-06-16T13:30:03+02:00
2013-06-16T15:18:10+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Hunderte-Verletzte-im-Gezi-Park-article10831376.html
Sarkozy trifft Dalai Lama
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat bei einem Treffen mit dem Dalai Lama erklärt, Europa teile dessen Sorge über die Situation in Tibet. Er habe mit dem geistlichen Oberhaupt der Tibeter eine umfassende Diskussion über diese Frage gehabt, sagte Sarkozy nach der rund halbstündigen Begegnung am Samstag in Danzig. Zugleich betonte er, Tibet als Teil Chinas zu betrachten. "Ich habe ihm gesagt, welch große Bedeutung ich dem Dialog zwischen dem Dalai Lama und den chinesischen Behörden beimesse", sagte Sarkozy, der in diesem Halbjahr auch die rotierende EU-Ratspräsidentschaft ausübt.Mit Blick auf die Folgen des Treffens für das Verhältnis zu China sagte der Präsident: "Man sollte die Dinge nicht dramatisieren." China und Europa bräuchten einander und hätten eine Pflicht zur Zusammenarbeit. Die Regierung in Peking hatte das Treffen am Rande von Klimaverhandlungen der Europäischen Union und der Vereinten Nationen in Polen bereits im Vorfeld scharf verurteilt und aus Protest einen lange geplanten EU-China-Gipfel platzen lassen. Die amtliche chinesische Nachrichtenagentur Xinhua warf Sarkozy am Samstag einen "opportunistischen, vorschnellen und kurzsichtigen Ansatz in der Tibet-Frage" vor. "Diese Entwicklung ist ein wirklich unkluger Schritt, der nicht nur die Gefühle des chinesischen Volks verletzt, sondern auch den chinesisch-französischen Beziehungen schadet", schrieb die Agentur.Sarkozy und der Dalai Lama nahmen in Danzig gemeinsam an den Feiern zum 25. Jahrestag des Friedensnobelpreises für den damaligen polnischen Arbeiterführer Lech Walesa teil. "Der Krieg hat unsere Probleme im vergangenen Jahrhundert nicht gelöst, deshalb sollte dieses ein Jahrhundert des Dialogs werden", sagte der im indischen Exil lebende Führer der Tibeter vor einem Publikum, zu dem auch Walesa, EU-Kommissionspräsident Jose Manuel Barroso und der polnische Ministerpräsident Donald Tusk gehörten.
n-tv NACHRICHTEN
Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy hat bei einem Treffen mit dem Dalai Lama erklärt, Europa teile dessen Sorge über die Situation in Tibet.
[ "Politik", "Dinge", "Sarkozy", "Dalai", "Lama" ]
Politik
2008-12-06T20:19:11+01:00
2012-11-23T00:20:11+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Sarkozy-trifft-Dalai-Lama-article40098.html
Millionen für den Mörder
Für den Auftragsmord an der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja sollen die unbekannten Hintermänner zwei Millionen US-Dollar gezahlt haben. Das habe der Zeuge Lom-Ali Gaitukajew, der nicht direkt an der Tat beteiligt war, im Prozess um den Mord vor einem Militärgericht in Moskau ausgesagt, meldete die Agentur Interfax. Weitere Einzelheiten wurden auch deswegen nicht bekannt, weil die Anhörung nicht öffentlich war. Gaitukajew ist ein Onkel der beiden tschetschenischen Brüder Machmudow, die wegen Beihilfe zum Mord vor Gericht stehen. Ihr Bruder Rustam, der flüchtig ist, soll Politkowskaja erschossen haben.In der Anklageschrift ist laut Verteidigung ein namentlich nicht erwähnter russischer Politiker als Auftraggeber genannt. Die Staatsanwaltschaft hatte betont, dass nicht bekannt sei, wer den Mord in Auftrag gegeben hat. In einer weiteren Anhörung vor Gericht sagte Vize-Chefredakteur Sergej Sokolow von der Moskauer Zeitung "Nowaja Gaseta", für die Politkowskaja gearbeitet hatte, die Journalistin sei vor ihrer Ermordung doppelt überwacht worden. "Einmal haben ihre späteren Mörder sie bespitzelt, zudem beobachtete sie der russische Geheimdienst", sagte Sokolow am Freitag. Er verwies dabei auf eigene Recherchen der Zeitung über die Todesschüsse auf die Reporterin.Seit der Ermordung Politkowskajas im Oktober 2006 vor ihrer Moskauer Wohnung wird in Russland über die Hintermänner der Tat spekuliert. Einer der Ermittler behauptete, der im Londoner Exil lebende Oligarch Boris Beresowski habe Politkowskaja auf dem Gewissen. Dagegen bringen Kollegen der Journalistin die von Moskau gestützte Führung der Teilrepublik Tschetschenien um Präsident Ramsan Kadyrow mit dem Mord in Verbindung. Politkowskaja hatte in ihren Berichten über den Krieg in Tschetschenien auch dem Kreml eine Mitverantwortung für Verbrechen an der Zivilbevölkerung gegeben.
n-tv NACHRICHTEN
Für den Auftragsmord an der kremlkritischen Journalistin Anna Politkowskaja sollen die unbekannten Hintermänner zwei Millionen US-Dollar gezahlt haben. Das sagt ein Zeuge vor einem Militärgericht in Moskau aus.
[ "Politik", "Politkowskaja-Prozess", "Millionen", "Mörder" ]
Politik
2008-12-05T14:05:00+01:00
2012-11-23T00:16:20+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Millionen-fuer-den-Moerder-article39931.html
Merkel sagt Israel-Besuch ab
Die Situation in Afghanistan spitzt sich zu: Während weiter Menschen evakuiert werden, steigt die Terrorgefahr am Kabuler Flughafen. Vor diesem Hintergrund sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre geplante Reise nach Israel vorerst ab. Bundeskanzlerin Angela Merkel hat die für den 28. bis 30. August geplante Reise nach Israel wegen der dramatischen Entwicklung in Afghanistan abgesagt. Beide Seiten seien sich einig, dass der Besuch der Bundeskanzlerin zu einem späteren Zeitpunkt nachgeholt werden solle, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Die Entscheidung sei in Absprache mit dem israelischen Ministerpräsidenten Naftali Bennet getroffen worden. Der Evakuierungseinsatz der Bundeswehr in Afghanistan soll wegen des bevorstehenden Abzugs der US-Streitkräfte vom Flughafen und der wachsenden Terrorgefahr in Kürze enden. Auch aus diesem Grund und wegen der sich zuspitzenden Terrorgefahr dürfte sich Merkel zur Absage des Besuches entschieden haben. Am heutigen Donnerstag flog die Bundeswehr Kabul noch an. Die deutsche Botschaft hatte bereits am Mittwoch davor gewarnt, zum Flughafen zu kommen. Merkel wollte ursprünglich an diesem Samstagabend in Israel eintreffen. Für Sonntag waren Beratungen mit Bennett, Präsident Izchak Herzog und Außenminister Jair Lapid geplant. Außerdem wollte Merkel mit dem israelischen Kabinett zusammenkommen. Zudem war geplant, dass die Kanzlerin in Anwesenheit von Bennett einen Kranz in der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem in Jerusalem niederlegt. Bei einer Zeremonie in Jerusalem sollte Merkel die Ehrendoktorwürde des Technion-Israel Institute of Technology in Haifa verliehen bekommen. Mitte Juni war in Israel eine neue Regierung vereidigt worden. Die Koalition wird von insgesamt acht Parteien vom rechten bis zum linken Spektrum getragen, darunter ist erstmals eine arabische Partei. Damit ging die Ära des rechtskonservativen Langzeit-Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der seit 2009 ohne Unterbrechung im Amt gewesen war, zu Ende. Merkel scheidet nach der Bundestagswahl Ende September aus dem Amt aus.
n-tv NACHRICHTEN
Die Situation in Afghanistan spitzt sich zu: Während weiter Menschen evakuiert werden, steigt die Terrorgefahr am Kabuler Flughafen. Vor diesem Hintergrund sagt Bundeskanzlerin Angela Merkel ihre geplante Reise nach Israel vorerst ab.
[ "Politik", "Afghanistan", "Kabul", "Angela Merkel", "Israel", "Terrorgefahr" ]
Politik
2021-08-26T15:37:55+02:00
2021-08-26T16:02:53+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Merkel-sagt-Israel-Besuch-ab-article22766975.html
Türkei und Deutschland vertragen sich
Auf die rüden Äußerungen des türkischen Europaministers Bagis in Richtung Angela Merkel folgt nun eine Relativierung: Lediglich Fehlinterpretation hätte demnach zu der angespannten diplomatischen Lage mit den "deutschen Freunden" geführt. Als "viel zu hart" bezeichnete Merkel den Tränengaseinsatz der türkischen Polizei gegenüber Demonstranten, so wie hier in Ankara. (Foto: picture alliance / dpa) Nach den diplomatischen Spannungen sowie der gegenseitigen Einbestellung der Botschafter hat Ankara gegenüber Berlin den Ton entschärft. Egemen Bagis, Minister für europäische Angelegenheiten, bekundete in einer Stellungnahme nun sein "Bedauern" und seine "Enttäuschung" über Deutschlands Haltung zu einem möglichen EU-Beitritt der Türkei. Die "deutschen Freunde" hätten die "ernsthaften Mahnungen" der Türkei offensichtlich "falsch interpretiert" und mit "Intoleranz" reagiert. Beide Länder sollten nun ihre Meinungsverschiedenheiten überwinden. Das ist nun offenbar auf höchster Ebene geschehen. Außenminister Guido Westerwelle (FDP) traf am am Rande des Treffens der Syrien-Kontaktgruppe in Doha seinen türkischen Amtskollegen Ahmed Davotoglu zu einem Gespräch unter vier Augen. Man habe in "konstruktiver und freundschaftlicher Atmosphäre" aktuelle Fragen erörtert, auch zu den Beziehungen der EU zur Türkei, hieß es aus der Delegation. "Es gab einen intensiven Meinungsaustausch im Geiste von Partnern und Freunden." Man will sich offenbar wieder vertragen. Das Auswärtige Amt (AA) hatte den türkischen Botschafter in Berlin nach Bekanntwerden von Bagis' Äußerungen einbestellt. Laut diesen solle Merkel wissen, "dass diejenigen, in die inneren Angelegenheiten der Türkei einmischen, kein gutes Ende" nähmen. Egmen Bagis wieß Angela Merkel auf Nicolas Sarkozys Wahlniederlage im vergangenen Jahr hin. Dieser war stets gegen einen türkischen EU-Beitritt. (Foto: picture alliance / dpa) Am Beispiel des französischen Ex-Präsidenten Nicolas Sarkozy, der die Wahl im vergangenen Jahr verlor, könne Merkel dies sehen. Sarkozy war seit Beginn der Beitrittsverhandlungen 2005 gegen eine Aufnahme der Türkei. Er empfahl dem mehrheitlich muslimischen Land, anstatt einer Mitgliedschaft eine sogenannte "spezielle Partnerschaft" anzustreben. Die Türkei lehnte dies ab.  Bagis hatte Merkel außerdem davor gewarnt, aus dem Beitritt der Türkei zur EU ein Wahlkampfthema für die Bundestagswahl im September zu machen. Er forderte Merkel auf, ihren "Fehler zu verbessern", andernfalls werde das Folgen haben. Der AA-Sprecher Andreas Peschke sagte, mit der Einbestellung reagiere Außenminister Guido Westerwelle auf "Äußerungen von offizieller türkischer Seite in Richtung Deutschland", die in Berlin "großes Unverständnis" ausgelöst hätten. Man habe dem türkischen Botschafter mitgeteilt, dass Außenminister Guido Westerwelle solche Äußerungen nicht für hilfreich halte. "Das geht so nicht", fügte Peschke hinzu. Ankara ließ mit einer diplomatischen Retourkutsche nicht lange auf sich warten und bestellte noch am selben Tag den Botschafter der Bundesrepublik, Eberhard Pohl, ein. Der türkische Außenminister Ahmet Davotoglu nannte am Rande eines Besuches im ukrainischen Odessa Äußerungen des Botschafters als Grund für die Vorladung. Da sich Pohl jedoch nicht in Ankara aufhielt, wurde er durch einen anderer Diplomat vertreten Gleichzeitig warnte auch Davutoglu vor einer Verschlechterung der Beziehungen zwischen seinem Land und der Europäischen Union. Bei ihm gebe es ein "Unbehagen". Sollte Berlin allerdings an seiner Blockadehaltung festhalten, werde Ankara die "notwendigen Maßnahmen" ergreifen. Außenminister Westerwelle und sein türkischer Amtskollege nehmen an diesem Wochenende beide an einem Treffen der Syrien-Kontaktgruppe im Golf-Emirat Katar teil. Die Türkei steht bei der EU wegen des brutalen Vorgehens der islamisch-konservativen Regierung gegen Demonstranten in Istanbul, Ankara und anderswo in der Kritik. Merkel hatte die Einsätze der türkischen Polizei mit vier Toten und 7500 Verletzten am Montag als "viel zu hart" kritisiert. Auslöser der seit fast drei Wochen anhaltenden Protestwelle waren umstrittene Pläne für eine Bebauung des Gezi-Parks nahe dem Taksim-Platz in Istanbul. Inzwischen richtet sich der Protest allgemein gegen die Regierung von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan. Im Februar hatte Merkel nach einem Gespräch mit Erdogan in Ankara ihre Vorbehalte gegen eine türkische EU-Mitgliedschaft bekräftigt. Zugleich hatte sie aber den Wunsch geäußert, ein weiteres Verhandlungskapitel zu eröffnen. Anstelle eines EU-Beitritts der Türkei plädiert Merkel für eine "privilegierte Partnerschaft" des Landes mit der EU. Der Unionsfraktionsvorsitzende Volker Kauder lehnte strikt ab, neue Verhandlungskapitel zu eröffnen. Der Türkei drohte er mit einem Ende der EU-Beitrittsverhandlungen, falls Ankara "auch noch Militär" gegen Demonstranten und kritische Bürger einsetze. Dagegen erklärte Grünen-Chefin Claudia Roth, die vor einigen Tagen während eines Besuches in Istanbul selbst einen Tränengas-Einsatz der dortigen Polizei miterlebte, die EU-Beitrittsgespräche seien "genau der richtige Hebel, um von der türkischen Regierung rechtsstaatliche und demokratierechtliche Verpflichtungen einzufordern". Drei Wochen nach Beginn der Proteste beharrt Ministerpräsident Erdogan indes auf seiner Haltung, die geplante Bebauung des Gezi-Parks am Taksim-Platz diene den Demonstranten nur als Vorwand. «Ihr wirkliches Ziel ist es, die Wirtschaft und Demokratie der Türkei zu zerstören», sagte auf einer Kundgebung seiner islamisch-konservativen AKP im mittelanatolischen Kayseri. «Der Taksim-Platz ist kein Platz für Demonstrationen. Der Gezi-Park gehört nicht Besetzergruppen.»
n-tv NACHRICHTEN
Auf die rüden Äußerungen des türkischen Europaministers Bagis in Richtung Angela Merkel folgt nun eine Relativierung: Lediglich Fehlinterpretation hätte demnach zu der angespannten diplomatischen Lage mit den "deutschen Freunden" geführt.
[ "Politik", "Nach", "Drohungen", "Merkel", "Türkei", "Deutschland" ]
Politik
2013-06-22T00:17:06+02:00
2014-06-19T19:26:45+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Tuerkei-und-Deutschland-vertragen-sich-article10868216.html
Enorm steigende Inflation treibt viele Briten in Armut
Die jährliche Inflation in Großbritannien erreicht im April mit 9,0 Prozent den höchsten Stand seit vier Jahrzehnten. Die Preise für Lebensmittel und Energie explodieren. Experten befürchten, dass eine Viertelmillion Haushalte zusätzlich in extreme Armut abrutschen könnten.
n-tv NACHRICHTEN
Der Börsen-Tag
[ "Der", "Börsen-Tag", "Enorm", "Inflation", "Briten", "Armut" ]
Der Börsen-Tag
2022-05-19T10:28:32+02:00
2022-05-19T10:28:32+02:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Enorm-steigende-Inflation-treibt-viele-Briten-in-Armut-article23343247.html
AfD-Anhänger wollen Ukraine weniger helfen
80 Prozent der AfD-Anhänger finden, dass Deutschland der Ukraine zu viel hilft. Dem gegenüber stehen 66 Prozent aller Bundesbürger, die zufrieden mit dem Umfang sind oder mehr tun möchten. In diesem Jahr gibt Deutschland für Hilfen acht Milliarden Euro aus. Im dritten Jahr des Ukrainekriegs sind 42 Prozent der Deutschen mit dem aktuellen Umfang der Hilfen für das angegriffene Land zufrieden. 24 Prozent würden gern mehr für die Ukraine tun, 29 Prozent sind der Meinung, Deutschland helfe bereits zu viel. Im Haushalt für 2024 waren etwa acht Milliarden Euro für die gesamte Ukrainehilfe vorgesehen. Bereits im Sommer war der gesamte Betrag verplant. Für 2025 hat die Ampelkoalition nur noch die Hälfte im Haushalt eingeplant, rund vier Milliarden Euro. Über die vergangenen zweieinhalb Jahre, seit Beginn der russischen Vollinvasion, haben sich die Zustimmungswerte zur deutschen Ukraineunterstützung mitunter drastisch verändert. Zunächst waren mit 38 Prozent sehr viele Bundesbürger unzufrieden; Das war die Phase, als in der Bundesregierung noch debattiert wurde, ob man den Niederlanden erlauben dürfe, mit Panzerhaubitzen aus deutscher Produktion zu helfen. Später im Jahr 2022 entstand in Deutschland eine lebhafte Diskussion über mögliche Lieferungen von Panzern des Typs Leopard II, um eine ukrainische Offensive zu ermöglichen. In dieser Phase waren die Zustimmungswerte für die deutsche Ukrainehilfe am höchsten -sie erreichten 50 Prozent, die Hälfte der Bundesbürgerinnen und -bürger. Dieser hohe Wert ließ sich jedoch nicht halten und schwankt seitdem gehörig. Derzeit sind vor allem die Ostdeutschen mit der Ukrainepolitik des Bundes unzufrieden. 41 Prozent der Befragten würden es vorziehen, dass weniger geholfen werde. Nur 20 Prozent würden gern mehr helfen, als es die Ampelkoalition derzeit macht. Im Westen wünschen sich 24 Prozent mehr Hilfe für die angegriffenen Osteuropäer. Mit 27 Prozent halten deutlich weniger Menschen die Hilfsleistungen für zu umfangreich als in den östlichen Bundesländern. Einverstanden mit dem Umfang der Unterstützung sind 44 Prozent im Westen und 36 Prozent im Osten. Während sich unter Anhängern der Ampelparteien viele Menschen finden, die mit der Ukrainepolitik einverstanden sind (SPD: 63, Grüne: 48, FDP: 47 Prozent), unterstützen auch die Unionsanhänger, mit 51 Prozent sogar mehrheitlich den Hilfskurs der Regierung. Demgegenüber sind Anhänger von AfD und BSW besonders unzufrieden mit der Hilfe für das Land im Krieg: 80 Prozent der AfD-Anhänger finden, dass zu viel geholfen wird, 69 Prozent der BSW-Anhänger sehen das genauso. Die Daten wurden vom Markt- und Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag von RTL Deutschland am 04. und 07. Oktober erhoben. Datenbasis: 1000 Befragte. Statistische Fehlertoleranz: plus/minus 3 Prozentpunkte. Weitere Informationen zu Forsa hier.Forsa-Umfragen im Auftrag von RTL Deutschland.
n-tv NACHRICHTEN
80 Prozent der AfD-Anhänger finden, dass Deutschland der Ukraine zu viel hilft. Dem gegenüber stehen 66 Prozent aller Bundesbürger, die zufrieden mit dem Umfang sind oder mehr tun möchten. In diesem Jahr gibt Deutschland für Hilfen acht Milliarden Euro aus.
[ "Politik", "Angriff auf die Ukraine", "Debatte um Waffenlieferungen", "Umfragen", "RTL/ntv-Trendbarometer" ]
Politik
2024-10-08T18:49:11+02:00
2024-10-08T19:03:00+02:00
https://www.n-tv.de/politik/AfD-Anhaenger-wollen-Ukraine-weniger-helfen-article25278126.html
Robuster Lifestyle-Allrader
Der Suzuki Vitara, seit 1996 in Grand Vitara umgetauft, definiert sich als Lifestyle-Auto mit Offroadfähigkeiten. Als Gebrauchter zeigt er sich in den Statistiken als ein recht zuverlässiger Begleiter. Für manchen Puristen ist er kein richtiger Geländewagen. Doch als Lifestyle-Allradler funktioniert das vom Hersteller sogenannte "Kompakt-SUV" mitunter bestens. Die Rede ist vom 1988 eingeführten Suzuki Vitara oder Grand Vitara. Seit 1998 wird dieser sowohl in der Lang- wie in der Kurzversion als Grand Vitara bezeichnet wird. Als ein "Allrounder für freizeitorientierte Menschen", die auch "in der Stadt eine gute Figur machen" wollen, wird er vom Hersteller charakterisiert. Beim ADAC gilt er vor allem als recht zuverlässig. Laut der Pannenstatistik des Clubs ermüdet allerdings auch beim Vitara das ein oder andere Teil. So ist der kompakte Geländewagen durch durchgebrannte Zylinderkopfdichtungen aufgefallen. Dies gilt weniger für die stärker motorisierten Versionen mit sechs Zylindern. Auch wegen undichter Kühlschläuche, nasser Zündkerzen oder defekter Kupplungen mussten die Pannenhelfer des ADAC ausrücken. Der erste Vitara kam als dreitüriger Benziner 1988 auf den Markt. 1996 folgte in Deutschland die erste Dieselversion. Zwei Jahre später wurde die neue Generation des kompakten Geländewagens in Grand Vitara umgetauft. 2004 brachte ein Facelift eine leicht überarbeitete Frontpartie. Seit 2005 ist die dritte Generation auf dem Markt. Die offene Variante mit Softtop wurde zuletzt 2003 angeboten. Die Motorenpalette des Kompakten - je nach Baujahr mit zuschaltbarem oder permanentem Allradantrieb - ist recht breit: Für Vortrieb sorgen Aggregate mit Hubräumen zwischen 1,6 und 3,2 Litern, die zwischen 59 kW/80 PS und 171KW/232PS leisten. 1994 wurde ein Diesel mit 1,9 Liter und 55 kW/75 PS ins Programm genommen, 2006 leistete ein gleich großer Selbstzünder 95 kW/129 PS. Ein Vitara aus dem Jahr 1998 mit 71 kW/97 PS kostet in der Version de Luxe Power-Pack auf dem Gebrauchtwagenmarkt laut Schwacke-Liste rund 3750 Euro. Für einen ähnlich motorisierten Grand Vitara aus dem Jahr 2005 sind je nach Ausführung in der Regel zwischen 8350 und 9500 Euro zu zahlen. Ein Grand Vitara 1.9 DDiS Club DPF mit Dieselpartikelfilter und einer Leistung von 95 kW/129 PS (Baujahr 2008) schlägt noch mit 14.250 Euro zu Buche.
n-tv NACHRICHTEN
Der Suzuki Vitara, seit 1996 in Grand Vitara umgetauft, definiert sich als Lifestyle-Auto mit Offroadfähigkeiten. Als Gebrauchter zeigt er sich in den Statistiken als ein recht zuverlässiger Begleiter.
[ "Der", "Suzuki", "Vitara", "Robuster", "Lifestyle-Allrader" ]
Gebrauchte
2010-07-09T12:55:28+02:00
2014-07-21T12:16:28+02:00
https://www.n-tv.de/auto/gebrauchte/Robuster-Lifestyle-Allrader-article1024841.html
Massa twittert Abschied von Ferrari
Sieben Rennen noch, dann trennen sich die Wege von Formel-1-Pilot Felipe Massa und Ferrari. Das verkündet der Brasilianer auf Twitter. Sein Cockpit dürfte 2014 der Finne Kimi Räikkönen übernehmen, der seit Tagen als neuer Ferrari-Pilot gehandelt wird. Felipe Massa hat sein Aus bei Ferrari via Twitter bestätigt. "Von 2014 an fahre ich nicht mehr bei Ferrari", schrieb der Brasilianer, der seit 2006 in Diensten des italienischen Formel-1-Traditionsrennstalls steht. Damit dürfte die Bestätigung von Kimi Räikkönen als künftiger Teamkollege von Fernando Alonso bei der Scuderia nur noch eine Frage der Zeit sein. Massa bedankte sich bei Ferrari für seine bis dato insgesamt elf Siege und für die "unglaublichen Momente, die wir zusammen erlebt haben". Der 32-Jährige, der sich zum Saisonfinale bei seinem Heimrennen in Sao Paulo endgültig von Ferrari verabschieden wird, versprach, so hart zu pushen in den kommenden sieben Rennen wie nur möglich. In seinen acht Jahren bei Ferrari kam Massa nie über den Nummer-zwei-Status neben Weltmeistern wie Michael Schumacher, Räikkönen oder Alonso hinaus. Fürs nächste Jahr suche er nun einen Wagen, mit dem er um Siege und den Titel kämpfen kann. "Die WM bleibt mein größtes Ziel", beteuerte der Brasilianer, der 2005 von Sauber zu Ferrari gewechselt war. Möglicherweise könnte dort nun der Platz von Nico Hülkenberg frei werden, wenn der Deutsche in der Cockpit-Rochade Räikkönen bei Lotus ablöst.
n-tv NACHRICHTEN
Sieben Rennen noch, dann trennen sich die Wege von Formel-1-Pilot Felipe Massa und Ferrari. Das verkündet der Brasilianer auf Twitter. Sein Cockpit dürfte 2014 der Finne Kimi Räikkönen übernehmen, der seit Tagen als neuer Ferrari-Pilot gehandelt wird.
[ "Dank", "Momente", "Massa", "Abschied", "Ferrari" ]
Formel1
2013-09-10T21:45:06+02:00
2013-09-11T00:32:41+02:00
https://www.n-tv.de/sport/formel1/Massa-twittert-Abschied-von-Ferrari-article11342786.html
Mehr Türken beantragen Asyl
Wesentlich mehr Menschen aus der Türkei beantragen in diesem Jahr Asyl in Deutschland. Die Zahl des gesamten Vorjahrs ist bereits nach sechs Monaten erreicht. Die meisten Asylbewerber kommen aus den Kurdengebieten. Die wachsenden Spannungen in der Türkei veranlassen offenbar immer mehr Türken zur Beantragung von Asyl in Deutschland. Im ersten Halbjahr 2016 sei die Zahl dieser Asylanträge beinahe so hoch wie im gesamten Vorjahr gewesen, berichtete der Berliner "Tagesspiegel" unter Berufung auf Zahlen des Bundesamts für Migration und Flüchtlinge (Bamf). Demnach registrierte die Behörde von Januar bis Juni 1719 Anträge von Türken auf Asyl. Im vergangenen Jahr waren es insgesamt 1767 Anträge. Wie sich die Lage seit dem Putschversuch im Juli entwickelt hat, konnte das Bamf allerdings noch nicht sagen. Die meisten Asylbewerber kamen den Angaben zufolge aus den Kurdengebieten der Türkei: Von den 1719 Antragstellern in den ersten sechs Monaten seien 1510 kurdischer Herkunft. Im Jahr zuvor waren demnach unter den 1767 türkischen Asylbewerbern 1428 Kurden. Viele kurdische Flüchtlinge aus der Türkei kämen wegen der Kämpfe in ihrer Heimat, hieß es laut "Tagesspiegel" im Bundesamt. Trotz der gespannten Situation im Südosten der Türkei ist die Anerkennungsquote bei Asylanträgen deutlich gesunken: Laut Bamf wurden im ersten Halbjahr 5,2 Prozent der Anträge kurdischer Türken positiv beschieden, berichtete der "Tagesspiegel". Bei Flüchtlingen aus der Türkei insgesamt seien es 6,7 Prozent gewesen. 2015 lag die Anerkennungsquote in beiden Fällen noch bei 14,7 Prozent.
n-tv NACHRICHTEN
Wesentlich mehr Menschen aus der Türkei beantragen in diesem Jahr Asyl in Deutschland. Die Zahl des gesamten Vorjahrs ist bereits nach sechs Monaten erreicht. Die meisten Asylbewerber kommen aus den Kurdengebieten.
[ "Politik", "Bundesamt für Migration und Flüchtlinge", "Deutschland", "Asylbewerber", "Türkei", "Kurden" ]
Politik
2016-08-05T07:38:01+02:00
2016-08-05T09:21:49+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Mehr-Tuerken-beantragen-Asyl-article18345971.html
Der Tag, an dem Kurz' Koalition zerbrach
Die FPÖ versucht vieles, um die Folgen des Ibiza-Skandals zu minimieren: Sie droht, gesteht Fehler ein und attackiert Österreichs Kanzler Kurz. Der bleibt resolut: Innenminister Kickl soll gehen. Das hat Konsequenzen, die Koalition ist am Ende. Seit dem Wochenende erschüttert das Skandalvideo aus Ibiza Österreich. Vizekanzler Hans-Christian Strache wurde aus den Ämtern gefegt, Bundeskanzler Sebastian Kurz kündigte Neuwahlen für September an. An diesem Montag ging es nun darum, ob und wie konservative ÖVP und rechte FPÖ die Überreste ihrer Zusammenarbeit für ein paar Monate notdürftig zusammenflicken wollen. Und ob die beiden Parteien dem ihre Interessen unterordnen. Am Abend überschlagen sich die Ereignisse und es zeigt sich: Die Koalition ist am Ende. Die FPÖ hatte am Wochenende bereits Strache auch als ihren Chef verloren, ebenso dessen politischen Intimus und Fraktionschef im Nationalrat, Johann Gudenus, der die Partei fluchtartig verließ. Nun soll auch Innenminister Herbert Kickl sein Amt verlieren, wie Kanzler Kurz am Montagabend in einem Statement feststellte. Er habe dem Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen dessen Entlassung vorgeschlagen. Die FPÖ kündigt daraufhin an, das Kabinett geschlossen zu verlassen. Dabei versuchten die Rechten an diesem Montag noch, weiteren politischen Schaden zu minimieren - aber auch einen möglichen Wahlkampf ohne Regierungsverantwortung vorzubereiten. Zunächst präsentieren sich am Vormittag Straches designierter Nachfolger Norbert Hofer sowie Kickl mit ausführlichen Stellungnahmen und klarer Rollenverteilung. Hofer gibt sich reuig, versöhnlich und mit Blick auf die Neuwahlen des Nationalrats, Kickl attackiert die ÖVP und Kanzler Kurz. Der will den Minister loswerden - wegen seiner Parteimitgliedschaft sei er befangen und könnte bei Ermittlungen gegen sich oder die FPÖ Einfluss ausüben, heißt es. Kickl selbst stellt das anders dar. Der Koalitionspartner zerstöre "mutwillig ein erfolgreiches Projekt", sagt er. Kickl wirft Kurz zudem vor, am Freitag mit der FPÖ getroffene Absprachen im Umgang mit der Regierungskrise gebrochen zu haben. Zwar seien Vorkommnisse auf Ibiza eine "verantwortungslose Besoffenheit" gewesen. Strache hatte in dem Video einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte unter anderem öffentliche Aufträge versprochen, sollte sie den Rechten zum Erfolg bei den Nationalratswahlen 2017 verhelfen. Das Vorgehen der ÖVP jedoch, so Kickl, sei "kalte und nüchterne Machtbesoffenheit". Die Konservativen wollen ihm zufolge schlicht die Kontrolle über das Innenministerium zurückerlangen; ein Verlust, den einige beim Ex-Koalitionspartner nie verwunden haben sollen. Kanzler Kurz ist aus Kickls Sicht der entscheidende Strippenzieher, der auch Bundespräsident Alexander van der Bellen täuscht: "Der Bundespräsident hat die wahre Absicht hinter einem jungen freundlichen Gesicht nicht durchschaut", giftet Kickl. Die ganze Sache sei "aufgeplustert". Die FPÖ nimmt Kurz ins Visier, weil der nach Veröffentlichung des Videos zunächst die Koalition beendete - und weil es für sie abzusehen war, dass Kurz bei Van der Bellen die Entlassung Kickls vorschlagen würde. Hofer wiederum spricht von Straches Vorgehen als "unentschuldbar" und kündigt eine externe Untersuchung der Parteifinanzen an. Der ehemalige Präsidentschaftskandidat gibt sich anders als Kickl: menschlich nahbar, erzählt von persönlichen Details und versucht deutlich, die großen Risse in der Selbstdarstellung der vermeintlichen Saubermannpartei zu kitten. Den politischen Gau am Ende eines kurzen Wahlkampfes abzuwenden, ist offenbar die oberste Prämisse. In einer ersten Umfrage seit Bekanntwerden des Skandals hat die FPÖ fünf Prozent verloren und ist bei der Sonntagsfrage auf 18 Prozent Zustimmung abgerutscht. Die ÖVP legte zugleich um vier Prozent auf 38 Prozent zu. Immer wieder betont Hofer, dass er mit Vertretern verschiedener Parteien gut zusammenarbeiten könne. Es werde mit ihm "keinen Schmutzkübelwahlkampf" geben, kündigt er an, betont sogar die Rolle der Medien als vierte Gewalt und überraschend die Rolle des "Falter" im Ibiza-Skandal. Die linksliberale Wochenzeitung ist auch für ihre investigativen Recherchen bekannt. Kanzler Sebastian Kurz (Foto: REUTERS) Das klang am Vortag noch anders. Da hatte die FPÖ-Spitze im niederösterreichischen Mödling stundenlang über ihre nächsten Schritte beraten, um geschlossen in den Wahlkampf zu gehen. Hofer äußerte sich am Rande des Treffens im Kämpferton. "Kickl ist keine Verhandlungsmasse", sagte er der "Kronen Zeitung". Hofer drohte zugleich, dass alle Minister seiner Partei zurücktreten würden, falls Van der Bellen den Innenressortchef der FPÖ entlässt. So würden neben Kickls Innenressort potenziell fünf weitere Ministerämter vakant: Arbeit, Soziales und Gesundheit; öffentlicher Dienst und Sport; Verkehr, Innovation und Technologie; Europa, Integration und Äußeres sowie Landesverteidigung. Nicht lange nach Kickl und Hofer tritt auch Kanzler Kurz vor die Presse. Er könnte jetzt kurzen Prozess mit der FPÖ machen. Doch Kurz hält sich noch bedeckt, gibt sich staatsmännisch und lässt keine Nachfragen zu. Nur wenige Minuten dauert das. Mitnichten distanziert sich Kurz von der Zusammenarbeit mit der FPÖ. Kurz lobt die inhaltlich gute Arbeit mit den Rechten, aber beschwert sich über "immer wiederkehrende Einzelfälle", einen "Hemmschuh, den wir die ganze Zeit erleben mussten". Kurz' Ansicht nach gibt es im Innenministerium kein nötiges Bewusstsein für den Skandal. Es ist ein deutlicher öffentlicher Hinweis darauf, dass Kickl angezählt ist. Das Ministerium wäre bei der Aufarbeitung des "möglicherweise strafrechtlich relevanten, aber jedenfalls moralisch verwerflichen" Verhaltens federführend. Doch ebenso wenig wie Kurz sagt, dass er Van der Bellen die Entlassung Kickls vorgeschlagen hat, reagiert er auf dessen vorherige Attacken. Vielmehr spricht er davon, wie wichtig auch wegen der Europawahl stabile politische Verhältnisse seien. Kurz geht und fährt zu einem Gespräch mit Van der Bellen. Auch diese Unterredung dauert nicht lange. Wenige Stunden später, es ist bereits früher Abend, tritt der Kanzler erneut vor die Presse. Weil Kickl nicht selbst zurückgetreten sei, werde er nun Van der Bellen die Entlassung des Innenministers vorschlagen, sagt Kurz. Sollte sich die FPÖ nun wie gedroht von allem Ministerposten zurückziehen, hat der Kanzler einen Übergangsplan bis zur Wahl im September: Experten und Spitzenbeamte sollen die frei gewordenen Posten übernehmen. So solle Stabilität sichergestellt werden, sagt Kurz erneut. Wenig später folgt die Ankündigung der FPÖ, das Kabinett geschlossen zu verlassen. Es ist das endgültige Aus für die konservativ-rechte Koalition. Was kommt jetzt? Ein früherer Koalitionspartner im Angriffsmodus, die Aufarbeitung des Ibiza-Skandals und zugleich der Wahlkampf gegen den ehemaligen Partner: Die angestrebte Stabilität zu schaffen, dürfte für Kurz kompliziert werden. Zudem sind weitere politische Nachbeben möglich. So hat etwa die oppositionelle Liste "Jetzt" für die nächste Nationalratssitzung einen Misstrauensantrag gegen Kurz angekündigt. Es gilt zwar als unwahrscheinlich, dass eine Mehrheit dafür zustande kommt. Sollte der Antrag aber doch angenommen werden, müsste Van der Bellen jemand mit der Bildung einer neuen Regierung beauftragen. Dann wäre Kurz kein Kanzler mehr. Hinweis: Der Text wurde nach Kurz' Ankündigung, Van der Bellen die Entlassung Kickls vorzuschlagen, überarbeitet.
n-tv NACHRICHTEN
Die FPÖ versucht vieles, um die Folgen des Ibiza-Skandals zu minimieren: Sie droht, gesteht Fehler ein und attackiert Österreichs Kanzler Kurz. Der bleibt resolut: Innenminister Kickl soll gehen. Das hat Konsequenzen, die Koalition ist am Ende.
[ "Politik", "Österreich", "FPÖ-Ibiza-Video", "Heinz-Christian Strache", "Sebastian Kurz", "Norbert Hofer", "FPÖ", "ÖVP", "Alexander Van der Bellen" ]
Politik
2019-05-20T18:16:00+02:00
2019-05-20T20:36:12+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Der-Tag-an-dem-Kurz-Koalition-zerbrach-article21036394.html
Amateurfußballern gelingt historischer Sieg in Europa
Die Amateurkicker des KI Klaksvik von den Färöern haben in der Conference League einen historischen Sieg gefeiert. Gegen Olimpija Ljubljana gewann der Außenseiter mit 3:0 (2:0). Es war der erste Sieg einer Mannschaft von den Schafsinseln in einer Europapokal-Gruppenphase. Das Team aus dem 5000-Einwohner-Städtchen Klaksvik darf in der Gruppe A vom Weiterkommen träumen. Rene Joensen (30.), Pall Klettskard (44.) und Arni Frederiksberg (54.) schossen den Underdog zum Erfolg. Zuvor hatte Klaksvik bei Slovan Bratislava (1:2) verloren und gegen den Favoriten OSC Lille gar ein 0:0 geholt. Lille, das mit 2:1 (0:1) gegen Bratislava siegte, liegt mit sieben Punkten einen Zähler vor den Slowaken, Klaksvik kommt auf vier und Ljubljana ist punktlos. Klaksvik hatte im Sommer gar von der Champions-League-Teilnahme geträumt, scheiterte jedoch zunächst in der Qualifikation für die Königsklasse und anschließend für die Europa League - dadurch ging es in der Conference League weiter. Nie zuvor hatte jedoch ein Verein von den Färöern eine Gruppenphase im Europapokal erreicht.
n-tv NACHRICHTEN
Der Sport-Tag
[ "Der", "Sport-Tag", "Amateurfuballern", "Sieg", "Europa" ]
Der Sport-Tag
2023-10-26T21:11:28+02:00
2023-10-26T21:11:28+02:00
https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Amateurfussballern-gelingt-historischer-Sieg-in-Europa-article24492029.html
DFB erwägt Stadionsperren
Die Krawalle mit einer brutalen Straßenschlacht in Leipzig haben den Fußball in Deutschland in Verruf gebracht und neue Sicherheitsdiskussionen ausgelöst. Theo Zwanziger, der Präsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), sprach nach den Vorkommnissen von einem Skandal und entschuldigte sich zugleich bei den Polizisten. "Ich kann mir auch Stadien vorstellen, in denen kein Fußball mehr gespielt wird", sagte Zwanziger am Montag dem Radiosender MDR Info. Der DFB-Chef erwog auch so genannte Geisterspiele vor leeren Rängen wie zuletzt in Italien.Die Gewerkschaften der Polizei forderten vehement ein härteres Vorgehen gegen die Randalierer. Vereine und Verbände sollen stärker in die Pflicht genommen nehmen. "Italienische Verhältnisse dürfen nicht geduldet werden", sagte der Vorsitzende der Gewerkschaft der Polizei (GdP), Konrad Freiberg, am Montag. Zwanziger räumte jedoch auch eine Mitschuld ein. "Nach den Verhältnissen in Italien hätten wir vielleicht damit rechnen müssen, dass einige aus der Hooligan-Szene die Chance suchen und der Weltöffentlichkeit deutlich machen wollen, dass die deutschen Hooligans nicht schlechter sind als die italienischen", sagte der DFB-Präsident dem Radiosender. "Ich habe Angst um den Verein"Am Samstag war es nach einer Begegnung im sächsischen Landespokal zwischen dem 1. FC Lokomotive Leipzig und dem FC Erzgebirge Aue II (0:3) zu schweren Ausschreitungen gekommen. Etwa 800 Hooligans hatten rund 300 Polizisten attackiert; es gab 42 Verletzte.Der Aufsichtsratsvorsitzende des 1. FC Lok Leipzig, Frank Müller, denkt trotz der erneuten Krawalle nicht an Rücktritt. "Ich habe mir nichts vorzuwerfen. Das war eine abgesprochene Sache gewaltbereiter Fans ", sagte er und kündigte eine Sitzung des Vorstandes und des Aufsichtsrates an. "Ich habe Angst um den Verein", sagte Müller und fordert Hilfe von der Politik, "denn bisher kam nichts".Italienische Verhältnisse drohenDer Leipziger Oberbürgermeister Burkhard Jung (SPD) kündigte in der "Leipziger Volkszeitung" an, das Problem auf politischer Ebene zu behandeln. Die Polizei gründete eine spezielle Ermittlungsgruppe. Unterdessen haben die Polizei-Gewerkschaften Alarm geschlagen. "36 verletzte Polizisten sollten Anlass genug sein, um die Täter konsequent zur Rechenschaft zu ziehen. Es ist skandalös, dass die mutmaßlichen Gewalttäter am Sonntag schon wieder auf freien Fuß kamen" sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft (DPolG), Wolfgang Speck."Wenn wir keine Verhältnisse wie in Italien haben wollen, müssen wir enger zusammenarbeiten", forderte der DPolG-Chef von Vereinen, dem DFB, der Politik und Polizei. Es müsse mehr Überwachung geben, Stadionverbote sollten zur Regel werden.Fan-Forscher Gunter A. Pilz sieht in den Ausschreitungen "eine neue Dimension". "Ich fürchte, dass das italienische Vorbild ein bisschen herüber geschwappt ist und die Leipziger Hooligans in besonderer Weise mobilisiert hat", sagte der Professor für Soziologie in einem dpa-Gespräch. "Zum Fußball gehört auch eine Geisteshaltung, die nicht in eine Richtung geht, wie es am Samstag in Leipzig passiert ist", betonte Zwanziger.
n-tv NACHRICHTEN
Die Krawalle mit einer brutalen Straßenschlacht in Leipzig haben den Fußball in Deutschland in Verruf gebracht und neue Sicherheitsdiskussionen ausgelöst.
[ "Sport", "Nach", "Leipziger", "Krawallen", "DFB", "Stadionsperren" ]
Sport
2007-02-12T12:54:06+01:00
2012-11-20T18:21:23+01:00
https://www.n-tv.de/sport/DFB-erwaegt-Stadionsperren-article212826.html
Todespilz erreicht Deutschland
Der tödliche Chytridpilz wird vor Deutschland nicht haltmachen und nach Meinung von Artenschützern ein dramatisches Froschsterben auslösen. Weltweit sei bereits jede dritte von über 6000 Amphibienarten vom Aussterben bedroht, sagte der Direktor des Allwetterzoos Münster, Jörg Adler, beim Start einer Spendenaktion.Der ursprünglich in Südafrika beheimatete Krankheitserreger breite sich mit einer Geschwindigkeit von rund 30 Kilometern pro Jahr über die Kontinente aus. In Deutschland sei er bereits im Großraum Berlin nachgewiesen worden. Die Stiftung Artenschutz aus Münster koordiniert bundesweit den Kampf gegen den für Frösche tödlichen Pilz. Die Tierschützer sprechen von einem "Massenaussterben, das es zuletzt bei den Dinosauriern vor über 60 Millionen Jahren" gab.Adler sagte, Frösche und andere Amphibien könnten nach dem Pilzbefall zwar einige Zeit scheinbar gesund weiterleben. Werde ihr Immunsystem aber durch zusätzliche Stressfaktoren geschwächt, breche die Krankheit aus - vergleichbar mit Herpes-Viren bei Menschen. Bis der Pilz erforscht und ein Gegenmittel gefunden ist, sollen Frösche in sogenannten "Amphibien-Archen" in Quarantäne genommen werden.
n-tv NACHRICHTEN
Die Tierschützer sprechen von einem "Massenaussterben, das es zuletzt bei den Dinosauriern vor über 60 Millionen Jahren" gab.
[ "Bildung", "Rettet", "Frösche", "Todespilz", "Deutschland" ]
Wissen
2008-06-19T15:21:00+02:00
2012-11-20T16:15:43+01:00
https://www.n-tv.de/wissen/Todespilz-erreicht-Deutschland-article20604.html
BASF-Styrolgeschäft
Die niederländische Chemiefirma Basell hat Interesse an den zum Verkauf stehenden Teilen des Styrol-Geschäfts von BASF. Beide Parteien hätten bereits vor längerem Gespräche über diesen Bereich aufgenommen, berichtete die "Financial Times Deutschland" unter Berufung auf das Umfeld beider Unternehmen. Die Verhandlungen seien zwar zwischenzeitlich ins Stocken gekommen, aber nicht beendet. Basells Interesse bestehe unverändert. BASF und Basell wollten dazu keine Stellungnahme abgeben. BASF-Aktien lagen im frühen Handel kaum verändert bei 92,80 Euro.Der Ludwigshafener Chemiekonzern hatte vor kurzem angekündigt, den Verkauf von Teilen des Styrol-Geschäfts zu prüfen. 2006 setzten diese Bereiche mit weltweit etwa 1.000 Mitarbeitern rund 3,2 Mrd. Euro um. Im verbleibenden Geschäft mit Styrol-Kunststoffen will sich BASF künftig auf Schaumstoffe und Spezialprodukte für die Bau-, Automobil- und Verpackungsindustrie sowie für die Sport- und Freizeitindustrie konzentrieren. Der Chemieriese führt nach früheren Angaben Gespräche mit einem Interessenten, die konstruktiv verliefen.Basell ist im Besitz der Industriegruppe Access Industries, die im Jahr 2005 das ehemalige Kunststoff-Joint-Venture von BASF und Shell übernommen hatte. Die Firma bietet derzeit für den US-Wettbewerber Lyondell, nachdem der angepeilte Kauf des US-Chemiekonzerns Huntsman fehlgeschlagen war.Bei den Styrol-Kunststoffen hatte BASF zuletzt Restrukturierungsschritte auf den Weg gebracht, um die Ergebnisse zu verbessern. Es seien nun aber weitere Schritte notwendig, um ein angemessenes Ertragsniveau erreichen zu können, hatte BASF-Kunststoffvorstand John Feldmann gesagt. Styrol ist ein Zwischenprodukt, das vor allem zu Herstellung von Kunststoffen wie Polystyrol und ABS dient. Diese werden unter anderem in der Büro- und Informationstechnik, in Kühlgeräten, Haushalts- und Küchengeräten sowie der Automobilindustrie eingesetzt.
n-tv NACHRICHTEN
Die niederländische Chemiefirma Basell hat Interesse an den zum Verkauf stehenden Teilen des Styrol-Geschäfts von BASF.
[ "Buhlen", "Holländer", "BASF-Styrolgeschäft" ]
Meldungen
2007-08-24T11:22:00+02:00
2012-11-22T07:12:57+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/meldungen/BASF-Styrolgeschaeft-article46617.html
Genetischen Phänomenen auf der Spur
Biotechnologie und Gentechnik sind für die meisten Menschen Bücher mit sieben Siegeln. Mit Hilfe von leuchtenden Würmern, bunten Blumen, mutierten Fruchtfliegen und Modellen von DNA-Ketten können Besucher im Wolfsburger Phaeno den Geheimnissen der Wissenschaft auf die Spur kommen. Die Sonderausstellung "Bausteine des Lebens" läuft bis zum 6. April 2010. "Wir zeigen nicht nur Computerbilder, bei uns können die Besucher durch eigenes Experimentieren einen Zugang zur Genetik bekommen", verspricht Phaeno-Direktor Wolfgang Guthardt. Gleich an der ersten von 17 Experimentierstationen krabbelt es und so manch einem Besucher rutscht ein "Igitt" heraus. Unter einer Glasplatte tummeln sich zwischen Holzstückchen Larven und ausgewachsene Termiten. Die kleinen Insekten sind wahre Zauberer: Sie können das alte Holz in Zucker umwandeln. Das heißt, eigentlich sind es die Bakterien im Darm der Termiten, die Dank eines bestimmten Gens die Umwandlung von Cellulose zu Zucker schaffen. Damit die Besucher das Treiben der Bakterien unter einem Mikroskop beobachten können, fällt Ausstellungsleiter Dominik Essinger jeden Morgen eine spezielle Aufgabe zu: "Ich muss die Termiten erschrecken, dann leeren sie ihren Darm", erklärt er. Dafür besprüht er die Insekten kurz mit CO2-Gas. Die Ausstellung beschäftigt sich auch mit der Mitte des 19. Jahrhunderts entdeckten Vererbungslehre von Gregor Mendel. Diese hat zwar noch immer weitgehend Gültigkeit. Die moderne Wissenschaft ist jedoch viel genauer. "Die Erforschung der DNA-Ketten hat zum Beispiel gezeigt, dass sich zwar die Haarfarbe, nicht aber die Augenfarbe nach Mendel vererbt", erklärt Ausstellungsleiter Dominik Essinger. Und auch wenn jemand seiner Mutter sehr ähnelt, durch die Vielfalt der Gene ist jeder Mensch einzigartig. Wie eine DNA-Kette aufgebaut ist und wieviel Möglichkeiten es mit nur vier Bausteinen gibt, können die Besucher an einem Modell selbst erforschen. Viele der Experimentierstationen sind in Zusammenarbeit mit dem Ur-Science-Museum, dem Exploratorium in San Francisco, gemeinsam entwickelt worden, sagte Direktor Guthardt.
n-tv NACHRICHTEN
Leuchtende Würmer und Termiten, die ihren Darm leeren: In der Ausstellung "Bausteine des Lebens" sollen Besucher durch Experimente einen Zugang zur Genetik bekommen.
[ "Bildung", "Bausteine", "Lebens", "Genetischen", "Phänomenen", "Spur" ]
Wissen
2009-11-05T16:52:23+01:00
2012-11-22T10:36:24+01:00
https://www.n-tv.de/wissen/Genetischen-Phaenomenen-auf-der-Spur-article578361.html
Lukas Podolski verkauft bald Döner
Weltmeister Lukas Podolski zählt offenbar nicht nur das Fußballspielen zu seinen Talenten. Auch für Kulinarisches scheint er ein Händchen zu haben. Eine eigene Eisdiele hat er schon, nun kommt noch ein Döner-Laden dazu. Fußballweltmeister Lukas Podolski wird nun auch Chef eines Döner-Imbisses in Köln. Am Samstag (6.1.) eröffnet der 32-Jährige in der Innenstadt das To-Go-Restaurant "Mangal Döner", wie ein Sprecher des früheren Nationalspielers ankündigte. Poldi werde den Take-Away-Döner zusammen mit zwei weiteren Mitgesellschaftern führen - und zwar nicht nur auf dem Papier. "Er wird das Projekt höchstpersönlich angehen und aktiv mitgestalten, so wie er sich auch bei seinem Eisladen im Detail mit vielen Fragen intensiv beschäftigt - bis zur Eisbecher-Gestaltung", hieß es weiter. Der Kölner Teilzeit-Gastronom - aktuell kickt er in Japan für Vissel Kobe - hatte bis zum Sommer 2017 beim türkischen Club Galatasaray gespielt. Seine zwei Jahre in Istanbul hätten Podolski auf den Geschmack gebracht, sagte sein Sprecher. "Er hat dort neben der Kultur auch viele kulinarische Spezialitäten kennengelernt und mag sie sehr." Aktuell werde Poldi wegen seiner Oberschenkelverletzung in der Domstadt behandelt. Vor Mitte Januar erwarten ihn die Japaner nicht zurück. Seine Fans in Köln könnten Podolski zum Start des Lokals am Samstagnachmittag persönlich antreffen, versprach Lange. Zuletzt war spekuliert worden, Poldi liebäugele mit einer erneuten Rückkehr zum 1. FC Köln. Dort hatte er bis 2006 und dann - nach einer Zeit beim FC Bayern München - ab 2009 für weitere drei Jahre gespielt. Im Juni 2017 startete der Ex-Nationalspieler seine Kölner Eisdiele. Zu Medienberichten über ein Brauhaus-Engagement äußerte sich sein Sprecher nicht.
n-tv NACHRICHTEN
Weltmeister Lukas Podolski zählt offenbar nicht nur das Fußballspielen zu seinen Talenten. Auch für Kulinarisches scheint er ein Händchen zu haben. Eine eigene Eisdiele hat er schon, nun kommt noch ein Döner-Laden dazu.
[ "Unterhaltung", "Fußball", "Weltmeisterschaften", "Lukas Podolski" ]
Unterhaltung
2018-01-04T16:30:40+01:00
2018-01-04T16:30:40+01:00
https://www.n-tv.de/leute/Lukas-Podolski-verkauft-bald-Doener-article20214220.html
Wolfram Alpha startet
Wann schlägt der Asteroid auf dem Planeten ein? Wie schnell fliegt das Raumschiff der Romulaner? Und wo ist Mr. Data? Wenn die Crew vom "Raumschiff Enterprise" derlei wissen will, konsultiert sie den Bordcomputer. Doch dass eine Maschine dem Menschen wie in der TV-Serie "Star Trek" - mit sanfter Stimme präzise Antworten gibt, ist bislang nur ein Traum der IT-Industrie. Ein Forscher will ihn nun in Form einer Internet-Suchmaschine Wirklichkeit werden lassen: Am 15. Mai geht die "Antwortmaschine" Wolfram Alpha online - zumindest in der englischen Version. Sie soll Antworten aus den im Internet verfügbaren Informationen berechnen, statt nur auf die Quellen zu verweisen wie andere Suchmaschinen. Die Branche lauert gespannt.Populärer EntwicklerDie Zeiten, in denen neue Suchmaschinen Surfer, Blogger und Kapitalgeber elektrisierten, sind längst vorbei. Das enorme Interesse an Wolfram Alpha aber hat zwei Gründe: das neue Konzept und den Kopf dahinter, dem die Branche zutraut, es umzusetzen.Stephan Wolfram, 59 Jahre alt, ist ein Überflieger. Er promovierte mit 20 Jahren in theoretischer Physik und machte danach mit spektakulären Veröffentlichungen auf sich aufmerksam. In den 1980er Jahren entwickelte der Brite das Software-Paket Mathematica, mit dem immer noch Forscher Gleichungen lösen oder Banker Kursprognosen erstellen. Seine Firma Wolfram Research aus Champaign im US- Bundesstaat Illinois verdient damit heute eine Menge Dollar.Die Antwort lautet Das Unternehmen ist die Keimzelle der neuartigen Suchmethode. In vier Jahren entwickelten Wolfram und ein Team aus bis zu 100 Mitarbeitern das neue Produkt. Auf den ersten Blick sieht es aus wie Google und Co., doch auf den zweiten ist es ganz anders. Denn die klassischen Suchmaschinen beantworten keine Fragen, sondern nennen nur Websites, auf denen die Suchbegriffe vorkommen. Google sei wie ein "Bibliothekar" fürs Web, schreibt der amerikanische IT-Experte Nova Spivack. "Wolfram Alpha dagegen ist mehr wie ein gigantischer Taschenrechner, um Antworten auf alle möglichen Dinge zu berechnen, bei denen Zahlen eine Rolle spielen."Zwei Innovationen machen Wolfram Alpha besonders: Die Maschine interpretiert die Anfrage des Nutzers und sucht die passende Formel, um eine Antwort zu berechnen. Grundlage ist die Software Mathematica daher ist die Suche zahlenlastig. "Wir versuchen, sachbezogene Informationen abzudecken, nicht Meinungen", sagt Conrad Wolfram, Bruder des Firmengründers und Chef des Europageschäfts. Die Ergebnisse bereitet das Portal grafisch auf. "Es geht nicht nur um Daten, sondern auch darum, wie man mit ihnen umgeht."Ausgegoogelt?Die Suche kann etwa berechnen, wie das Wetter in Düsseldorf oder Dallas war, als John F. Kennedy starb oder das Verhältnis von Ein- und Ausfuhren der Bundesrepublik. Bei Molekülen wird ein Diagramm der Struktur angezeigt. Und gibt man zum Beispiel die Namen zweier Firmen ein, spuckt die Maschine ein Kurvendiagramm mit der Entwicklung der Aktienkurse aus, garniert mit wichtigen Finanzdaten. Google verweist dagegen – bisher – nur auf Artikel, die beide Unternehmen erwähnen.Doch die Datenbasis weist einige Lücken auf. Bei politischen Themen muss Wolfram Alpha oft ebenso passen wie bei Klatsch und Tratsch aus der Promiwelt. Klassische Suchmaschinen zeigen hier Tausende von Treffern. Bei vielen Resultaten verschweige Wolfram Alpha zudem die Quelle, kritisiert Marcus Schwarze, Internetexperte bei der "Hannoverschen Allgemeinen Zeitung" (HAZ). Da ist großes Vertrauen in die Betreiber nötig. "Immerhin nutzen sie nur Daten, die sie selbst für seriös halten", sagt Schwarze. Google liefere keine qualitative Einschätzung seiner Quellen.Ergänzung statt KonkurrenzDie hohen Erwartungen der Experten erfüllt die Antwortmaschine bisher nicht - enttäuscht sie aber auch nicht komplett. "Wolfram Alpha ist kein Google-Killer, wird aber seinen Platz finden", urteilt Schwarze. Die Betreiber selbst sehen sich auch nicht als Rivale des Marktführers: "Wir sind eine Ergänzung zu Suchmaschinen", sagt Conrad Wolfram. Trotz dieser Nischenposition hofft der Manager darauf, dass sich das Investment bald auszahlt. Man rede über Partnerschaften etwa mit den Betreibern von Suchmaschinen und Medienunternehmen. Sponsoring sei ein Thema, eine kostenpflichtige Profiversion irgendwann auch.Die Konkurrenz schaut sich Wolfram Alpha genau an. Kurz nach der Vorstellung kündigte Google einen Dienst an, der ebenfalls öffentlich verfügbare Daten auswertet und grafisch aufbereitet etwa Arbeitslosenzahlen. Nutzer könnten vom Wettbewerb profitieren: Vielleicht gibt es bald nicht nur auf der "Enterprise", sondern auch auf der Erde eine schlagfertige Antwortmaschine.
n-tv NACHRICHTEN
Am 15 Mai geht die "Antwortmaschine" Wolfram Alpha online. Sie soll Antworten aus den im Internet verfügbaren Informationen berechnen, statt nur auf die Quellen zu verweisen.
[ "Technologie", "Besser", "Google", "Wolfram", "Alpha" ]
Technik
2009-05-14T12:19:00+02:00
2012-11-21T20:11:46+01:00
https://www.n-tv.de/technik/article297190.ece
Buschkowsky legt nach
Mit eindeutigen Worten erneuert der Neuköllner Bezirksbürgermeister Buschkowsky (SPD) bei n-tv seine Kritik am von Schwarz-Gelb geplanten Betreuungsgeld. Damit werde eine Familienpolitik befördert, die er nicht unterstütze. Die CSU beharrt derweil auf der Barauszahlung der Prämie. Buschkowsky: "Wir müssen in die Kinder investieren und nicht in den Konsum der Eltern." Der Neuköllner Bezirksbürgermeister Heinz Buschkowsky (SPD) hat seine Kritik am von der neuen Bundesregierung geplanten Betreuungsgeld mit drastischen Worten untermauert. In der Sendung "Busch@n-tv" sagte er: "Es gibt Familien, da sind die Eltern eine Gefahr für die Entwicklung ihrer Kinder. Das muss man einfach sehen. Und ich denke, da muss sich eine Gesellschaft auch kümmern und da eingreifen." Bei Eltern "aus bildungsfernen Schichten" käme ein Betreuungsgeld leider oft nicht an, sondern würde in Konsum und Alkohol angelegt. Dort stehe der Beitrag für das Pay-TV an erster Stelle, nicht die Investition in ein Schulbuch. In einer n-tv Umfrage während der Sendung hielten lediglich 18 Prozent der Teilnehmer das geplante Betreuungsgeld für sinnvoll. "Ich sage es wie eine tibetanische Gebetsmühle: Wir müssen in die Kinder investieren und nicht in den Konsum der Eltern", forderte Buschkowsky. Ihm gehe es nicht darum, auf den schwächsten Mitgliedern der Gesellschaft herumzutrampeln, sondern für die Schwachen etwas zu bewegen. Darum sei es ihm auch egal, wenn er jetzt wieder "hundert Mails" bekomme: "Ich konzentriere mich auf die Kinder, und da sind mir die Belange und Bedürfnisse der Eltern völlig piepe. Ich will, dass aus den Kindern was wird." Buschkowsky betonte außerdem: "Die vorherige Bundesregierung hat Milliardenprogramme aufgelegt, um die Vorschulerziehung auszubauen. Und die nächste Bundesregierung, unter der gleichen Kanzlerin, sagt, wir zahlen dir eine Prämie, wenn du das von uns geschaffene Angebot nicht annimmst. Das ist für mich politischer Irrsinn, wer soll denn das noch verstehen!" Die schwarz-gelbe Koalition hatte sich auf Druck der CSU darauf verständigt, ab 2013 monatlich 150 Euro pro Kind zu zahlen, das von seinen Eltern zu Hause betreut wird. Die auch als Herdprämie kritisierte Förderung stößt nicht nur in der Opposition, sondern auch bei CDU und FDP auf Ablehnung. Bundeskanzlerin Angela Merkel hatte daher angeregt, Familien von Hartz-IV-Empfängern könnten das Betreuungsgeld in Form von Gutscheinen erhalten, um Missbrauch der Leistung zu verhindern. Die CSU beharrt jedoch auf eine Barauszahlung des geplanten Betreuungsgeldes. Die Ausgabe der Mittel in Form von Gutscheinen an Familien lehnte der neue CSU-Landesgruppenchef Hans-Peter Friedrich ab. "Wer jetzt alle Eltern unter einen Generalverdacht stellt, der dürfte auch kein Kindergeld, kein Hartz IV oder Pflegegeld in bar auszahlen", sagte er dem "Handelsblatt". Friedrich verwies auf die Formulierung im Koalitionsvertrag, wonach das Betreuungsgeld nur "gegebenenfalls, also im Ausnahmefall" als Gutschein ausgegeben werden dürfe. Die Kritiker des geplanten Betreuungsgeldes müssten zur Kenntnis nehmen, dass in den allermeisten Fällen Kleinkinder zu Hause liebe- und verantwortungsvoll betreut würden und diese Leistung "zumindest eine kleine finanzielle Anerkennung" verdiene. Der Parlamentarische Geschäftsführer der SPD-Fraktion, Thomas Oppermann, hält das Betreuungsgeld hingegen für einen "Fehlanreiz für Familien mit geringem Einkommen". Es sei bildungspolitisch falsch, eine Prämie dafür zu zahlen, dass die Kinder zu Hause blieben, sagte er der "Passauer Neuen Presse". CSU-Chef Horst Seehofer unterstrich dagegen im "Bayernkurier" den hohen Stellenwert des Betreuungsgeldes für seine Partei. Dieses gebe jungen Familien echte Wahlfreiheit. Heftige Kritik an den Plänen der schwarz-gelben Koalition hatte zuvor der Paritätische Wohlfahrtsverband geäußert. Hauptgeschäftsführer Ulrich Schneider sprach von einer "bisher beispiellosen Diskriminierung einkommensschwacher Eltern" durch "zweifelhafte Gutscheinsysteme". Stattdessen forderte er von der neuen Bundesregierung die bedarfsgerechte Erhöhung der Kinderregelsätze bei Hartz IV. Zudem müsse dafür gesorgt werden, dass die "betroffenen Kinder kostenlosen Zugang zu allen Bildungs- und Betreuungsangeboten erhalten".
n-tv NACHRICHTEN
Mit eindeutigen Worten erneuert der Neuköllner Bezirksbürgermeister Buschkowsky (SPD) bei n-tv seine Kritik am von Schwarz-Gelb geplanten Betreuungsgeld. Damit werde eine Familienpolitik befördert, die er nicht unterstütze. Die CSU beharrt derweil auf der Barauszahlung der Prämie.
[ "Politik", "Heinz Buschkowsky" ]
Politik
2009-10-29T22:38:50+01:00
2015-11-03T22:59:56+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Buschkowsky-legt-nach-article569776.html
Norbert Blüm hat Favoriten für Parteivorsitz
Blüm. (Foto: picture alliance/dpa) Jahrelang war er Arbeitsminister unter Helmut Kohl und so etwas wie das soziale Gewissen der Union: Norbert Blüm. Und der 83-Jährige hat sich auch schon entschieden, wer seiner Meinung nach die Nachfolge von Angela Merkel als Parteivorsitzende antreten sollte. "Ich bin für Annegret Kramp-Karrenbauer", sagte Blüm dem Sender 105'5 Spreeradio. Gegenkandidat Friedrich Merz ist Blüm zu wirtschaftsnah. "Mein Mann kann er nicht sein, weil er doch sehr mit der Wirtschaft verflochten ist. Dass er in der Wirtschaft gearbeitet hat, werfe ich ihm nicht vor, das ist ein Pluspunkt", sagte der 83-Jährige. Mit Blick auf Gesundheitsminister Jens Spahn, der sich ebenfalls um den CDU-Vorsitz bewirbt, meinte Blüm: "Politiker sollten sich vor hohen Staatsämtern ein paar Jahre im Leben bewährt haben. Als was ist mir egal. Aber die neue Mode des 'immer jünger' mache ich nicht mit."
n-tv NACHRICHTEN
Der Tag
[ "Der", "Tag", "Norbert", "Blüm", "Favoriten", "Parteivorsitz" ]
Der Tag
2018-11-09T08:35:22+01:00
2018-11-09T10:34:56+01:00
https://www.n-tv.de/der_tag/Norbert-Bluem-hat-Favoriten-fuer-Parteivorsitz-article20712781.html
In dieser Aldi-Filiale müssen Kunden Eintritt zahlen
In London müssen die Kunden einer Aldi-Süd-Filiale Eintritt zahlen - zehn Pfund sind fällig (umgerechnet zwölf Euro), um überhaupt in den Laden hineinzukommen. ntv erklärt, wie das Konzept funktioniert und ob es bald auch nach Deutschland kommen könnte.
n-tv NACHRICHTEN
Der Tag
[ "Der", "Tag", "In", "Aldi-Filiale", "Kunden", "Eintritt" ]
Der Tag
2025-02-12T14:20:10+01:00
2025-02-12T16:29:08+01:00
https://www.n-tv.de/der_tag/In-dieser-Aldi-Filiale-muessen-Kunden-Eintritt-zahlen-article25557762.html
Vierter CL-Startplatz fast sicher
Nur einer der drei deutschen Starter hat in der Champions League für die Bundesliga gepunktet. Im Wettkampf um einen dritten festen Startplatz scheint Deutschland von Italien trotzdem kaum noch einzuholen zu sein. Besser im Ranking sind nur England und Spanien. Manuel Neuer holte mit Schalke den einzigen deutschen Sieg. (Foto: dapd) Die Fußball-Bundesliga hat allerbeste Chancen erstmals einen fixen dritten Startplatz für die nächste Champions- League-Saison zu erkämpfen. Trotz der letzten Niederlagen von Bayern München und Werder Bremen in der Königsklasse hat Deutschland nämlich in der dafür maßgeblichen Fünf-Jahres-Wertung der Uefa weiter den dritten Platz hinter England und Spanien und vor Italien behauptet. Die deutschen Vereine hatten am 5. Spieltag der Champions League mit den zwei Niederlagen (Bayern 2:3 beim AS Rom/Bremen 0:3 in Tottenham) und nur einem Sieg (Schalke 3:0 gegen Lyon) klar das Nachsehen gegen die siegreichen Clubs AS Rom sowie Inter und AC Mailand. Dennoch ist Deutschland mit einem Vorsprung von 6,527 Punkten auf Italien kaum noch von Platz drei zu verdrängen. In der Wertung der Europäischen Fußball-Union liegen die englische Premier League (76,928 Punkte) und die spanische Primera Division (72,186) weiter unangefochten an der Spitze vor der Bundesliga (62,936) und der italienischen Serie A (56,409). Der dritte Rang der Fünf-Jahres-Wertung würde der Bundesliga von der übernächsten Spielzeit an drei feste Startplätze in der Champions League garantieren. Der Liga-Vierte könnte zudem über die Qualifikation in die "Königsklasse" vordringen.
n-tv NACHRICHTEN
Nur einer der drei deutschen Starter hat in der Champions League für die Bundesliga gepunktet. Im Wettkampf um einen dritten festen Startplatz scheint Deutschland von Italien trotzdem kaum noch einzuholen zu sein. Besser im Ranking sind nur England und Spanien.
[ "Fußball", "Fünf-Jahres-Wertung", "Uefa", "Vierter", "CL-Startplatz" ]
Fußball
2010-11-25T14:16:11+01:00
2012-11-20T14:20:39+01:00
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Vierter-CL-Startplatz-fast-sicher-article2009296.html
Ängste nehmen zu
Chronische Schlaflosigkeit kann zu Angsterkrankungen und Depressionen führen. In einer norwegischen Studie werteten Mediziner der Universitätsklinik Bergen die Daten von mehr als 25.000 Erwachsenen aus. Ergebnis: Angsterkrankungen und Depressionen entstanden bei den Teilnehmern mit Schlafstörungen deutlich häufiger als bei den übrigen Personen. Daher sollten Mediziner Menschen, die unter Schlaflosigkeit leiden, nicht nur mit Blick auf die Schlafstörung behandeln, sondern auch sorgfältig auf andere psychische Probleme untersuchen, betont Studienleiter Dag Neckelmann.Schlaflosigkeit ist die häufigste Schlafstörung. Symptome davon - Probleme beim Einschlafen, mit dem Durchschlafen oder frühes Aufwachen - haben dem Beitrag zufolge etwa 30 Prozent der Bevölkerung. An chronischer Schlaflosigkeit leiden aber vermutlich weniger als zehn Prozent der Menschen, darunter gehäuft ältere Menschen und Frauen.
n-tv NACHRICHTEN
Angsterkrankungen und Depressionen entstehen bei Menschen mit Schlafstörungen deutlich häufiger als bei anderen Personen. Das ist das Ergebnis einer norwegischen Studie.
[ "Bildung", "Bei", "Schlaflosigkeit", "Ängste" ]
Wissen
2007-07-16T12:51:00+02:00
2012-11-22T22:06:11+01:00
https://www.n-tv.de/wissen/Angste-nehmen-zu-article346835.html
Der Tag, an dem Haider nicht starb
Vor zehn Jahren raste Jörg Haider in den Tod. Der Urvater des europäischen Rechtspopulismus hinterließ ein politisches Erbe, das bis heute weiterlebt. Einfach so sterben ließen sie ihn nicht. Es musste größer sein. Am 11. Oktober 2008 um 1.15 Uhr verlor Jörg Haider in einer Linkskurve in Lambichl bei Klagenfurt die Gewalt über seinen VW Phaeton - bei Tempo 142, mit 1,8 Promille Alkohol im Blut. Auf dem Weg ins Krankenhaus erlag er seinen Verletzungen. Nur wenige Stunden später schuf sein Parteifreund Gerhard Dörfler jenen legendären Satz, der den Mythos Haider in die Nachwelt hinübertrug: "Die Sonne ist in Kärnten vom Himmel gefallen." Jörg Haider war damals 58 Jahre alt, politisch über den Zenit hinaus, aber noch immer der starke Mann in Kärnten. Landeshauptmann nennen sie in Österreich die Ministerpräsidenten, es klingt nach Uniform und Hierarchie. Haider interpretierte das Amt eher wie ein Landesvater. Plakate und Kerzen säumten die Unfallstelle, Hunderte kamen und gedachten ihres "Jörgi". Ausländische Medien schickten ihre Reporter, schließlich war Haider seit Jahren das politische Gesicht Österreichs in der Welt. Egal, wer gerade als Kanzler regierte, ihm gehörten die Schlagzeilen. Ihm, dem Erfinder des europäischen Rechtspopulismus. Ihm, dem notorischen Grenzüberschreiter. Heute, zehn Jahre nach seinem Tod, flackert der Mythos wieder auf. In Fernsehdiskussionen, Dokumentationen, Artikeln. Für ein paar Tage kommt keiner in Österreich an Haider vorbei. Das Gedenken wird einschlafen - sein politisches Erbe aber, es lebt weiter. Ohne ihn keine FPÖ in der Regierung, ohne ihn kein Sebastian Kurz. Am 11. Oktober 2008 verunglückte Haider tödlich. Er saß selbst am Steuer. (Foto: picture-alliance/ dpa) Wer wissen will, wie der Rechtsruck in Europa konkret aussieht, muss sich nur Österreich vor und nach Haider anschauen. 1992 formulierte er in seinem Volksbegehren mit dem geradezu prophetischen Titel "Österreich zuerst" zwölf Forderungen, die damals als radikal ausländerfeindliche Politik bekämpft wurden - von der Mitte der Gesellschaft, inklusive der konservativen ÖVP. Rund 300.000 Menschen protestierten mit dem berühmten "Lichtermeer" gegen Haiders Vorstoß, den nicht einmal zehn Prozent der Wahlberechtigten unterschrieben. Heute sind einige der Forderungen umgesetzt, andere in der Diskussion, ohne größere Demonstrationen oder Empörung auszulösen. Vor Haider spielte das Thema Migration kaum eine Rolle in der Wahlentscheidung, bei den jüngsten Wahlen in Österreich war es das Wichtigste - und der entscheidende Grund für Sebastian Kurz' Blitzaufstieg ins Kanzleramt. Begonnen habe Haiders politische Karriere in den 80er-Jahren mit einem anderen Thema, erklärt Kathrin Stainer-Hämmerle, Politikprofessorin an der Fachhochschule Kärnten, im Gespräch mit n-tv.de. "Haider war ein Mensch mit klarem Machtstreben, der seine Lücke gefunden hat. Angefangen hat er mit Kritik am Establishment. Anfang der 90er ging er dann über zum 'Ausländerthema'." Als Nazi oder Rechtsnationalen würde Stainer-Hämmerle ihn nicht einordnen. "Eher als flexibel." Für seine Wähler war Haider vor allem eins: weder SPÖ noch ÖVP. Die beiden Großparteien hatten Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg unter sich aufgeteilt, nicht nur in der Politik, auch bis in den Freizeitbereich hinein: Fußballvereine waren entweder rot oder schwarz, genauso Wandervereine, sogar die Automobilklubs. Wohnung und Job bekam einfacher, wer das passende Parteibuch in der Schublade hatte. Eine "erstarrte Republik", die Haider aufbrechen wollte, oder, in seinen Worten: "Ich verspreche euch, ich werde ausmisten in diesem Land." Aufgewachsen ist Haider in einem Elternhaus von bekennenden Nationalsozialisten. "Als Sohn schützte er die Tätergeneration, die seine erste Klientel war", sagt Kathrin Stainer-Hämmerle. Als 16-Jähriger hält er eine Rede bei einem Wettbewerb des Turnerverbands zur Frage "Sind wir Österreicher Deutsche?". In der Schule schließt er sich der schlagenden Verbindung Albia Bad Ischl an. Dort traf er auch auf Wolfgang Jung. Der heutige Wiener Gemeindevertreter von der FPÖ erinnert sich im Gespräch mit n-tv.de an einen "Spitzenschüler, energisch und durchsetzungsfähig". Ob aus Machtkalkül oder Überzeugung - Haider nutzte den deutschnationalen Flügel der Partei, um 1986 den Parteivorsitz zu erobern. "Der Chef Norbert Steger war weiten Kreisen zu linksliberal", sagt Weggefährte Jung. "Ich wollte schon austreten, aber er hat mir gesagt: 'Warte, wir versuchen es nochmal.'" Die Partei krebste damals bei unter fünf Prozent der Stimmen, der neue Mann verdoppelte das Ergebnis noch 1986. Tendenz: stetig steigend. "Die ersten TV-Debatten haben es wirklich ausgemacht", erinnert sich Jung. "Sein Talent war sein persönliches Auftreten und das hat erst im Fernsehen seine Breitenwirkung entfachen können." Der junge, freche Haider wirkte in den Begegnungen mit den eher älteren Vertretern von SPÖ und ÖVP frischer: 1994 hielt er dem verdutzten Franz Vranitzky ein "Taferl" mit dem horrenden Gehalt eines Funktionärs vor die Augen. Eine Ungeheuerlichkeit - und ein Riesenerfolg, den andere Politiker schleunigst kopierten. Haider stürzte sich an einem Bungee-Seil ins Jauntal, nahm Kamerateams mit auf Klettertour. "Er war ein Charismatiker mit ungeheurem kommunikativen Talent", sagt Kathrin Stainer-Hämmerle. "Gepaart mit Opportunismus und Skrupellosigkeit." Die kalkulierte Provokation gehört heute zum Standardrepertoire von Rechtspopulisten - von AfD-Chef Alexander Gauland in Deutschland bis Innenminister Herbert Kickl in Österreich. Haider hat die Methode zur Marktreife entwickelt. "Er hat immer Grenzen überschritten", sagt Rolf Holub, ein ehemaliger Gegenspieler von den Kärntner Grünen. "Das war der Schmäh - so hat er seine Präsenz gesteigert." Die Justiz verwandelt Haider in ein politisches Instrument, er klagt immer wieder seine Gegner, egal ob Politiker, Journalisten oder Wissenschaftler. Eine "Einschüchterungstaktik" nennt es Stainer-Hämmerle. Als Haider den Slogan "Kärnten wird tschetschenenfrei" plakatiert, zeigt der Grüne Holub ihn an. Das Verfahren wird eingestellt. Schaden tut es Haider nicht. Im Gegenteil, in Kärnten scheint der Widerstand gegen ihn gebrochen. 1989 zum ersten Mal Landeshauptmann, muss er 1991 zurücktreten, weil er im Landtag die Beschäftigungspolitik im Dritten Reich lobt. 1999 wird er wiedergewählt und bleibt bis zu seinem Tod im Amt. im Jahr 2000 unterzeichnete Haider als FPÖ-Chef den Koalitionsvertrag. Er war aber nicht Teil der Regierung. (Foto: picture-alliance / dpa) "Wir sind in einer Monarchie sozialisiert worden, in der er der König war", sagt Holub über diese Jahre. Haider reist quasi ununterbrochen durchs Land, stets mit mehreren Anzügen im Kofferraum, um sich je nach Anlass umziehen zu können. "Er hat sich eingestellt auf die Menschen, die er trifft, egal ob doppelten Doktor oder einfachen Arbeiter. Ich hatte immer das Gefühl, er wollte von allen geliebt werden." Haider schüttelt nicht nur Hände und duzt, wo er kann, er verteilt auch ganz unkompliziert Geldscheine, hier einen Hunderter, da einen Fünfziger. Heizkostenzuschüsse, Teuerungsausgleich, immer wieder lässt er sich Aktionen einfallen, bei denen er Geld an seine Leute verteilen kann, inklusive schöner Bilder. "Kärnten ist reich", betonte er immer wieder und baute ein Megaprojekt nach dem anderen. Etwa das 90 Millionen Euro teure Wörtherseestadion, Kapazität 32.000 Zuschauer, in dem ein Zweitligist regelmäßig vor nur 500 Fans spielt. Nur eine von Dutzenden Investitionsruinen und nicht die teuerste: Die wahnwitzigen Haftungsgarantien für die Hypo-Landesbank trieb Kärnten nach Haiders Tod fast in den Ruin, das "Griechenland Österreichs" musste vom Bund vor dem Bankrott bewahrt werden. "Er machte Politik nach dem Motto 'Was kostet die Welt'", sagt Holub. "Wir wissen es jetzt, wir müssen es zurückzahlen." Holub verbindet nicht nur eine lange Geschichte mit Haider, sondern auch ein makabres Detail: Der Grüne erbte bei seinem Einzug ins Landeskabinett 2013 das Kennzeichen des verunglückten Landeshauptmanns. Das Unfallauto wurde noch 2008 aufgekauft - von den Freiheitlichen in Kärnten. Seither bewahren sie es auf, in einer Holzkiste. Das Auto ist ein Mythos für sich: Bis heute glauben einige Menschen nicht an die offizielle Version des Unfalls. In einer TV-Dokumentation von Dietrich Mateschitz' "Servus TV" spekulierte ein Gutachter über Haider als Opfer von K.-o.-Tropfen, noch wildere Gerüchte ranken sich um ein angebliches Attentat. Beweise? Fehlanzeige. Klar ist: Auch wenn Haider tot ist, sein politisches Erbe lebt. Mit Herbert Kickl, der Haider Reden schrieb, und Heinz-Christian Strache, dem er bis zum Zerwürfnis 2005 als Mentor diente, sitzen zwei seiner Nachfolger in der Bundesregierung. Kärnten zahlt noch heute für seine Großmannssucht, einige seiner Weggefährten stehen vor Gericht. "Es wird oft spekuliert: 'Wäre er heute Landeshauptmann oder im Gefängnis?' Das zeigt, dass beides realistisch scheint.", sagt Kathrin Stainer-Hämmerle. "Er funktioniert heute noch als Reibebaum wie als Idol."
n-tv NACHRICHTEN
Vor zehn Jahren raste Jörg Haider in den Tod. Der Urvater des europäischen Rechtspopulismus hinterließ ein politisches Erbe, das bis heute weiterlebt.
[ "Politik", "ÖVP", "Sebastian Kurz", "Jörg Haider", "Rechtspopulismus", "Migranten", "Zuwanderung", "Österreich", "SPÖ" ]
Politik
2018-10-10T09:58:18+02:00
2018-10-10T17:20:35+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Der-Tag-an-dem-Haider-nicht-starb-article20663199.html
Blaine harrt unter 1 Mio. Volt aus
Ob Kunst oder nicht: Der umstrittene Aktionskünstler David Blaine sorgt in New York für ein neues Spektakel. Verfolgt von Hunderten Schaulustigen und ungezählten Neugierigen im Internet lässt sich der 39-Jährige von einer Million Volt umgeben – und das drei Tage lang ohne Essen und ohne Schlaf. Blaine steht an einem New Yorker Hafen auf einer rund sechs Meter hohen Säule stehen, umgeben von mehreren Hochspannungs-Erzeugern, (Foto: dpa) Der umstrittene Aktionskünstler David Blaine hat in New York sein neuestes Spektakel begonnen. Vor den Augen Hunderter Schaulustiger und Neugieriger im Internet ließ sich der 39-Jährige am Freitagabend (Ortszeit) von einer Million Volt umgeben. Drei Tage will Blaine es auf einer sechs Meter hohen Säule, umgeben von Stromblitzen aushalten - ohne zu essen oder zu schlafen. Geschützt wird er durch einen elektrisch leitenden Spezialanzug mit Helm. Blaine steht in der Mitte einer großen Kugel, die aus ein paar Stahlträgern gebildet wird. Durch die Konstruktion fließt ein Strom, aber Blaine hat keinen direkten Kontakt zu den Trägern. Ständig zucken allerdings aus mehreren Metallkugeln starke Blitze zu ihm herüber. Die ersten Stunden stand der Künstler stoisch auf seinem Podest, wiegte sich zuweilen hin und her und ließ ansonsten die Blitze über sich ergehen. Blaine zeigt, bekleidet mit seinem Schutzanzug, zuvor eine Computeranimation seines Vorhabens. (Foto: REUTERS) Zuschauer der Aktion "Electrified", die live im Internet und an Plätzen in London, Peking, Tokio und Sydney zu sehen ist, können Blaine Stromschläge verpassen. Gigantische Blitze zucken dann von den Stromerzeugern zu den Händen und Füßen des 39-Jährigen und werden durch den etwa 13 Kilogramm schweren Schutzanzug abgeleitet. Der ist im Grunde ein Kettenhemd und fungiert als Faradayscher Käfig: Er leitet den Strom ab und lässt das Innere geschützt. Ähnliche Effekte sind in vielen naturwissenschaftlichen Museen zu sehen. "Es fühlt sich an, als wäre dein ganzer Körper von statischer Elektrizität umgeben - diese, die das Haar hochstehen lässt", hatte Blaine der "New York Times" gesagt. "Es tut nicht weh, aber es ist komisch. Ich habe keine Ahnung, was eine 72 Stunden lange Aussetzung an diese elektromagnetischen Kräfte mit den Elektronen in meinen Zellen und den Neutronen in meinem Gehirn machen wird."
n-tv NACHRICHTEN
Ob Kunst oder nicht: Der umstrittene Aktionskünstler David Blaine sorgt in New York für ein neues Spektakel. Verfolgt von Hunderten Schaulustigen und ungezählten Neugierigen im Internet lässt sich der 39-Jährige von einer Million Volt umgeben – und das drei Tage lang ohne Essen und ohne Schlaf.
[ "International", "Drei", "Tage", "Strom", "Blaine", "Mio", "Volt" ]
Panorama
2012-10-06T15:40:38+02:00
2014-07-21T13:42:47+02:00
https://www.n-tv.de/panorama/Blaine-harrt-unter-1-Mio-Volt-aus-article7406161.html
"Swarm" checkt schwächelndes Erdmagnetfeld
Ohne das Magnetfeld der Erde ist Leben nicht möglich. Doch dieser Schutzschild verändert sich. Drei Satelliten der "Swarm"-Mission sollen jetzt erkunden, was auf die Menschheit zukommen könnte. Beim Start in Plessezk. (Foto: dpa) Mit gleich drei "Swarm"-Satelliten nimmt Europa das l ebenswichtige Magnetfeld der Erde unter die Lupe. Dieser Schutzschild vor gefährlichen Teilchen aus dem All ist schwächer geworden. Die europäische Weltraumagentur Esa schoss am Freitagmittag um 13.02 Uhr (MEZ) vom nordrussischen Weltraumbahnhof Plessezk aus das Trio "Swarm" (Schwarm) in den Himmel. Der Start der Rockot-Trägerrakete verlief bei nebligem Wetter reibungslos. Gesteuert werden die Esa-Satelliten im Kontrollzentrum in Darmstadt. "'Swarm' wurde insgesamt acht Jahre vorbereitet", sagte dort Esa-Generaldirektor Jean-Jacques Dordain. Die Satelliten sollen mindestens vier Jahre lang aus einer Höhe von rund 500 Kilometern die bislang genauesten Daten über Stärke, Richtung und Schwankungen des Magnetfeldes liefern. "Ohne Magnetfeld als Schutzschild wären wir längst verstrahlt", sagte Esa-Flugleiter Frank-Jürgen Diekmann. "Das Magnetfeld leitet das Bombardement von Teilchen aus dem All um die Erde herum." Es verändere sich aber ständig. "Das Magnetfeld ist in den vergangenen 150 Jahren kontinuierlich um rund zehn bis zwölf Prozent schwächer geworden." Bundesforschungsministerin Johanna Wanka gratulierte zum Start. Das Magnetfeld unterliege natürlichen Schwankungen aus dem Erdinneren und durch Ausbrüche auf der Sonne. "Seine Funktion besser zu erforschen und das Weltraumwetter genauer zu erfassen, ermöglicht uns Rückschlüsse für das Leben auf unserem Planeten." Trotz des Schutzschildes dringen manchmal Teilchenschauer bis in die Atmosphäre vor. Die Folgen können vielfältig sein: Stromnetze brechen zusammen, Computer spielen verrückt, Navigationsnetze werden gestört. Auch diese Störungen soll die "Swarm"-Mission untersuchen. Hinweise zum Klimawandel erwarten die Experten ebenfalls, ebenso Informationen zur Vorhersage von Erdbeben und für die Suche nach Bodenschätzen. "Mit "Swarm" könnte es möglich ein, magnetisierte Bodenschätze zu finden", erläuterte Diekmann. Die vom Raumfahrtunternehmen Astrium gebauten Satelliten umkreisen die Erde in Dreiecksformation komplett. "Hochpräzise Messsensoren werden bisher noch nicht verfügbare Daten liefern", sagte der Astrium-Manager in Friedrichshafen, Eckard Settelmeyer. Unter die Lupe nimmt "Swarm" zudem das Wandern des Erdmagnetfeldes. Es kann auch zu einer Polumkehr kommen, das letzte Ereignis dieses Ausmaßes liegt rund 780.000 Jahren zurück. "Das Schwächeln des Erdmagnetfeldes ist ein Hinweis auf einen nächsten Wechsel", sagte Diekmann. Das könnte in den nächsten 4000 Jahren sein. Wie gefährlich wird das? "Wir warten ab, was kommt." Untergangsszenarien seien aber fehl am Platz.
n-tv NACHRICHTEN
Ohne das Magnetfeld der Erde ist Leben nicht möglich. Doch dieser Schutzschild verändert sich. Drei Satelliten der "Swarm"-Mission sollen jetzt erkunden, was auf die Menschheit zukommen könnte.
[ "Bildung", "Es", "Polumkehr", "Swarm", "Erdmagnetfeld" ]
Wissen
2013-11-22T18:47:00+01:00
2013-11-25T08:49:45+01:00
https://www.n-tv.de/wissen/Swarm-checkt-schwaechelndes-Erdmagnetfeld-article11780631.html
Tosic nach Bremen
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat auf die anhaltende Personalmisere im Team reagiert und Linksverteidiger Dusko Tosic vom französischen Erstligisten FC Sochaux verpflichtet. Der 22 Jahre alte serbische Nationalspieler erhält beim viermaligen deutschen Meister, der derzeit elf verletzte Spieler in seinen Reihen hat, einen Vier-Jahres-Vertrag. "Ich habe mich ganz bewusst für Werder entschieden, weil ich überzeugt bin, dass ich mich hier am besten weiterentwickeln kann und einen großen Schritt in meiner Karriere nach vorn komme", sagte Tosic, der bisher zwei Länderspiele bestritt. Der Serbe soll bei Werder die Probleme auf der linken Seite beheben, wo Pierre Wom nach seiner Leistenoperation noch einige Zeit ausfällt. "Er wird sich schnell bei uns einfügen", sagte Werders Geschäftsführer Klaus Allofs. Über die Höhe der Ablösesumme wurden keine Angaben gemacht. Tosic soll bereits am Dienstagabend im Testspiel gegen den dänischen Erstligisten Esbjerg erstmals für seinen neuen Verein auflaufen. Am kolumbianischen Nationalspieler Mario Yepes ist Werder hingegen nicht interessiert. "Er ist uns angeboten worden, aber wir werden ihn nicht verpflichten", sagte Allofs. Die französische Sport- Tageszeitung "L'quipe" hatte berichtet, dass ein deutscher Agent beim französischen Erstligisten Paris St. Germain angefragt habe. Der 31 Jahre alte Innenverteidiger hat laut Germain-Trainer Paul Le Guen in Paris keine sportliche Perspektive.
n-tv NACHRICHTEN
Fußball-Bundesligist Werder Bremen hat auf die anhaltende Personalmisere im Team reagiert und Linksverteidiger Dusko Tosic vom französischen Erstligisten FC Sochaux verpflichtet.
[ "Sport", "Werder", "Personalmisere", "Tosic", "Bremen" ]
Sport
2007-08-06T15:40:00+02:00
2012-11-20T21:48:27+01:00
https://www.n-tv.de/sport/Tosic-nach-Bremen-article225748.html
Kurz auf schwieriger EU-Mission
Österreichs sonst so forscher Bundeskanzler Sebastian Kurz schlägt vor dem informellen EU-Gipfel in Salzburg plötzlich leise Töne an. Es sollte sein großer Auftritt werden, doch der selbst ernannte "Brückenbauer" steht vor einem Dilemma. Seinen Joker hat sich Sebastian Kurz schon bereitgelegt. Nur für den Fall, dass er blank dastehen sollte am Donnerstag nach dem informellen Treffen der EU-Spitzen in Salzburg. Seit Tagen jettet er durch Europa, nach Madrid, nach Paris, nach Berlin, nach Rom, um Kompromisse auszuloten in der Migrationsfrage, die er in den Mittelpunkt des Ratsvorsitzes seines Landes gerückt hat. Doch der große Durchbruch zeichnet sich nicht ab, also redet Kurz oft über die eine Einigung, die schon steht - die Stärkung von Frontex. Die ist zwar seit dem Brüsseler Gipfel vom Juni beschlossene Sache und wird in Salzburg wohl nur noch in Details verhandelt, aber sie lässt sich als Erfolg vermelden, wenn sonst nicht viel weitergehen sollte. Und danach sieht es aus. In Interviews betreibt Österreichs Bundeskanzler in diesen Tagen vorsorglich Schadensbegrenzung. Es sei eben nur ein informeller Gipfel, sagte er gerade der "Kleinen Zeitung", Beschlüsse werde es ohnehin nicht geben. Das klang im Juni noch ganz anders. "Spätestens am 20. September in Salzburg erwarte ich wesentliche Fortschritte in der Migrationspolitik", sagte er damals. Das Treffen der Staats- und Regierungschefs in der Mozartstadt sollte die große Bühne werden für das "Wunderkind" Kurz, der sich ganz nach dem Motto des Ratsvorsitzes als Architekt eines "Europas, das schützt" präsentieren wollte. Spezialgebiet: Brückenbau. Doch es fehlt noch an der Substanz. "So viele Brücken hat Österreich noch nicht gebaut bis jetzt", sagt Paul Schmidt im Gespräch mit n-tv.de. Er leitet die Österreichische Gesellschaft für Europapolitik (ÖGfE) und beobachtet die bisherige Ratspräsidentschaft seines Landes mit Skepsis. Vor allem, weil Österreich zuweilen nicht als neutraler Akteur wahrgenommen wird. Schon gar nicht in der Migrationsfrage. Ein Papier zur Asylreform etwa wurde im Außenministerium in Berlin als "tendenziös formuliert" bezeichnet. Wien überarbeitete das Papier, das "von verbalen Spitzen und Entgleisungen" gereinigt worden war, aber immer noch "problematische Forderungen" enthalte, eine europäische Obergrenze etwa. "Das ist kein gutes Zeichen. Offenbar haben einige die Rolle des Ratsvorsitzes noch nicht verstanden. Eigentlich geht es darum, Kompromisse zu suchen", zitierte der "Spiegel" aus Mails des Auswärtigen Amtes. Auch in anderen Fragen hat sich Österreich zuletzt deutlich gegen den europäischen Mainstream positioniert, erklärt Stefan Lehne, EU-Experte vom Carnegie Think Tank in Brüssel im Gespräch mit n-tv.de. "Das macht es schwer, die Rolle des Brückenbauers zu erfüllen, auch wenn der Anspruch sicher da ist." In der Diskussion um das EU-Budget etwa gehört Österreich zu den Ländern, die eine Erhöhung ablehnen. Ein schwieriges Thema, das die Regierung wohl ebenso wie ihren Vorstoß zur Kürzung des Kindergeldes für EU-Ausländer in die Zeit nach der Ratspräsidentschaft verschiebt. Insgesamt konstatiert Lehne allerdings eine "Normalisierung": "Die Fragen der Präsidentschaft haben klar Vorrang vor innenpolitischen Motiven." Im Wahlkampf nutzte Kurz die europäische Bühne als Ort der Profilierung: Nicht als Brückenbauer, sondern als knallharter Gegenspieler von Angela Merkel. Die Schließung der Balkanroute war sein Gesellenstück, danach eroberte er im Eiltempo das Bundeskanzleramt und stieg in Europas konservativen und rechten Kreisen zum "Rockstar" auf, wie es der US-Botschafter in Berlin, Richard Grenell, ausdrückte. Kein Wunder, dass sich seine Fans von Österreichs EU-Ratspräsidentschaft eine Neuorientierung in der Migrationspolitik erhoffen. Eine Erwartung, die er selbst weiter befeuert. Den Gipfel in Brüssel im Juni feierte er als "Paradigmenwechsel". Dabei zeigten die letzten Monate deutlich, dass die Länder die Beschlüsse sehr unterschiedlich interpretieren und andere Schwerpunkte setzen: Italien pocht immer noch auf einen Verteilungsplan, Merkel und Macron wollen "Migration als Chance" sehen, Österreich möchte am liebsten keine Asylanträge mehr auf europäischem Boden zulassen. Gräben, wohin man schaut. Und zu den eifrigsten Buddlern gehört ausgerechnet Kurz' Koalitionspartner, die Rechtsaußen-Partei FPÖ. Man muss gar nicht in den hinteren Bankreihen des Parlaments suchen, wo zum Beispiel der FPÖ-Wehrsprecher Reinhard Bösch eine ganz eigene Idee für die Kooperation mit Afrika präsentierte: Wenn zum Beispiel Libyen sich gegen die "Anlandezentren" wehre, solle die EU sie doch einfach mit militärischer Gewalt durchsetzen. Ein Einmarsch in Nordafrika? Mit europäischen Truppen? Ja, eine Besatzung, sagte Bösch. "Aber nur auf Zeit." Selbst wenn man diese Vorschläge also mit einem Kopfschütteln abtut, liefert die erste Reihe der Partei noch genug Zündstoff. Innenminister Herbert Kickl etwa ließ am Freitag auf dem informellen Treffen der EU-Innenminister in Wien so nebenbei fallen, man könne doch die Asylvorprüfung einfach auf den Flüchtlingsbooten vornehmen. "Das hat den Vorteil, dass die Leute auf den Schiffen gut versorgt werden können." Auf dem Podium neben ihm saß sein italienischer Amtskollege Matteo Salvini, der sich einen Eklat im Eklat leistete: Erst stritt er sich lautstark mit Luxemburgs Jean Asselborn, dann stellte er auch noch einen Mitschnitt auf Facebook. Parteichef Heinz-Christian Strache forderte die EU vehement zu einer juristischen Prüfung des Artikel-7-Votums gegen Ungarn auf, und bot Viktor Orbáns Fidesz sozusagen Asyl an in der rechten Fraktionsgemeinschaft in Brüssel. Die Parallel-Außenpolitik der FPÖ bringe Bundeskanzler Sebastian Kurz in eine "ambivalente Lage", meint ÖGfE-Generalsekretär Paul Schmidt: "Er hat in den letzten Jahren Gewicht bekommen, weil er wichtige Thema aufgegriffen und keine Konflikte gescheut hat. Aber all das wird konterkariert durch seinen Koalitionspartner." Vielleicht hat Kurz die Erwartungshaltung an die Präsidentschaft ohnehin zu sehr geschürt. "Österreich kann keine Zauberdinge vollbringen", sagt EU-Experte Stefan Lehne. Schließlich sei die Bedeutung des Ratsvorsitzes seit dem Vertrag von Lissabon stark gesunken. 2009 wurden die wichtigsten Funktionen dem neu geschaffenen Amt des Präsidenten des Rates übertragen. Nicht Sebastian Kurz ist also der wichtigste Mann der nächsten Monate. Eher schon Donald Tusk. Er wird auch das Treffen in Salzburg leiten. In seinem Einladungsbrief widmete sich Tusk vor allem dem zweiten großen Thema neben der Migration: dem Brexit. Er sprach von der drohenden "Katastrophe" eines No-Deals, die es zu verhindern gelte. Insider rechnen fest mit der Verkündung eines Sondergipfels im November. Zur Migrationsfrage schrieb Tusk, er hoffe, "dass wir in Salzburg die gegenseitigen Verstimmungen beenden und zu einem konstruktiven Ansatz zurückkehren können". Klingt ganz nach einem Job für einen Brückenbauer.
n-tv NACHRICHTEN
Österreichs sonst so forscher Bundeskanzler Sebastian Kurz schlägt vor dem informellen EU-Gipfel in Salzburg plötzlich leise Töne an. Es sollte sein großer Auftritt werden, doch der selbst ernannte "Brückenbauer" steht vor einem Dilemma.
[ "Politik", "Wien", "Sebastian Kurz" ]
Politik
2018-09-19T09:41:02+02:00
2018-09-19T09:41:44+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Kurz-auf-schwieriger-EU-Mission-article20630442.html
Davos im Krisenmodus
Ukraine-Krieg, Klimawandel, Pandemiefolgen und wirtschaftlicher Abschwung in vielen Teilen der Welt - die Vielzahl der aktuellen Probleme überschattet das Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Hyperglobalisierung, heißt es, sei am Ende, die Weltwirtschaft befindet sich wohl am Vorabend einer De-Globalisierung. Auf den ersten Blick ist alles wie gewöhnlich: Pünktlich zum Auftakt des diesjährigen Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos gibt es Schnee und Kälte. Die Schuhhändler freuen sich schon auf leergekaufte Regale von Schneeschuhen. Die Bekleidungsgeschäfte haben ihre Bestände an dicken Jacken und Pullovern aufgestockt. Wenn sie denn geöffnet haben. Die meisten Läden sind dicht. Noch einmal mehr als beim vergangenen Gipfel, der im Mai des letzten Jahres nach zwei Jahren Corona-Zwangspause wieder in Präsenz stattfand. Vermietet, an ausländische Konzerne und andere Organisationen. Zu todschicken Repräsentanzen und Meeting-Hubs umgebaut. Restaurants und Hotels haben ihre Preise für die kommenden Tage kräftig nach oben geschraubt. Das ist immer so, wenn Politiker und Wirtschaftsbosse Davos bevölkern. Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis. Trotzdem ist alles anders. Die Liste der Probleme, die die Weltwirtschaft belasten, ist einfach zu lang. Optimistische Prognosen sind nicht zu erwarten. Selbst der sonst so optimistische WEF-Gründer Klaus Schwab zeichnet die Zukunft in düsteren Farben. Er diagnostiziert der Weltwirtschaft eine Vertrauenserosion und eine zunehmende Fragmentierung. Die Welt befinde sich an einem "kritischen Wendepunkt". Ernüchterung und eine neue Ehrlichkeit bricht sich Bahn. Entsprechend das diesjährige Motto des Gipfels: "Zusammenarbeit in einer fragmentierten Welt". Immerhin: Die Teilnehmerzahlen liegen wieder auf Vor-Corona-Niveau. Noch nie in der Geschichte des 1971 gegründeten Forums habe es so viele Anmeldungen wie in diesem Jahr gegeben. Man will wieder persönlich diskutieren, sich austauschen, reden. Und zu besprechen gibt es viel. Den 3000 Gästen, darunter 52 Staats- und Regierungschefs sowie hunderte Top-Manager und ihren Delegationen aus allen Teilen der Welt geht vor dem Hintergrund der vielen Fragezeichen der Fragmentierung der Gesprächsstoff bestimmt nicht aus. Wie auch. Die Agenda ist üppig wie selten zuvor: Die Energie- und Lebensmittelkrise im Kontext des Klimawandels wird diskutiert. Wie die Folgen von Inflation, niedrigem Wachstum und Schulden. Flankiert von Themen des technologischen Wandels, künstlicher Intelligenz, Fachkräftemangel und geopolitischen Risiken. Die Gästeliste enthält hochkarätige Namen. UNO-Generalsekretär António Guterres wird in Davos vorbeischauen. Auch EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen, EZB-Präsidentin Christine Lagarde, die finnische Ministerpräsidentin Sanna Marin, der niederländische Ministerpräsident Mark Rutte, und - als einziger Vertreter der G7 - Deutschlands Bundeskanzler Olaf Scholz. Und mit ihm eine Reihe von Ministern. Auch die First Lady der Ukraine, Olena Selensky, wird am WEF sprechen. Kiews Bürgermeister Vitali Klitschko kommt auch. Wie geht es weiter nach dem befürchteten Ende der bisher bekannten Globalisierung, die in Davos über viele Jahre gefeiert wurde? Niemand wird das aktuell voraussagen mögen. Optimistische Prognosen dürfte es kaum geben. Umso spannender werden die Erklärungsversuche der in Davos diskutierenden Akteure sein. Dass die Verantwortlichen wieder in großer Zahl persönlich miteinander sprechen, während sich die Weltwirtschaft de-globalisiert, wie es viele Experten derzeit erwarten, ist wahrscheinlich die wichtigste und optimistischste Botschaft, die vom diesjährigen Treffen in Davos ausgeht.
Ulrich Reitz
Ukraine-Krieg, Klimawandel, Pandemiefolgen und wirtschaftlicher Abschwung in vielen Teilen der Welt - die Vielzahl der aktuellen Probleme überschattet das Weltwirtschaftsforum in Davos. Die Hyperglobalisierung, heißt es, sei am Ende, die Weltwirtschaft befindet sich wohl am Vorabend einer De-Globalisierung.
[ "Wirtschaft", "Davos", "Weltwirtschaftsforum Davos", "Weltwirtschaft", "Klimawandel", "Inflation", "Fachkräftemangel" ]
Wirtschaft
2023-01-16T00:42:47+01:00
2023-01-16T10:54:38+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Davos-im-Krisenmodus-article23846073.html
Auch Jaguar fährt gegen Tesla
Nachdem man Tesla lange Zeit nicht ganz ernst genommen hat, sehen sich die Premiumhersteller inzwischen gezwungen, eine Antwort zu geben. Genau wie Audi und Porsche plant nun offenbar auch Jaguar einen Konkurrenten für die Lifestyle-Stromer der Kalifornier. Das Design des CX75 soll die Grundlage für eine Elektro-SUV von Jaguar bilden. Jaguar will 2017 mit einem Elektro-SUV gegen Konkurrenten wie das Tesla Model X antreten. Der Allrader soll, wie das britischen Magazin "Autocar" in seiner Printausgabe berichtet, eine Reichweite von knapp 500 Kilometern bieten und um die 85.000 Euro kosten. Als Basis dient die leichte Aluminium-Plattform, die bereits die konventionellen Modelle XE und F-Type nutzen. Jetzt liegt die Annahme nah, dass die Briten den neuen F-Pace als Basis für den elektrisch getriebenen Kraxler nutzen. Das soll aber nicht der Fall sein. Dem Bericht zufolge soll sich das Elektro-SUV deutlich von der aktuellen Linie der Marke abheben. Als Vorbild dient der Stil des Supersportwagens C-X75 aus dem neuen James-Bond-Film. Erstmals gezeigt werden könnte das Design des SUV in Form einer Studie auf dem Pariser Salon im Herbst 2016. Jaguar reagiert mit dem Elektro-SUV nach Angaben des Magazins auch auf den anhaltenden Erfolg des Elektroautoherstellers Tesla. Mit dem Model S jagen die Kalifornier den etablierten europäischen Premiummarken zunehmen Kunden im kleinen Oberklasse-Markt ab. Das gerade vorgestellte elektrische Fünfmeter-SUV Model X schickt sich an, das Geschäft mit luxuriösen SUV in eine neue Richtung zu drängen. Denn auch Audi hat vor diesem Hintergrund für 2018 ein Elektro-SUV angekündigt, Porsche will im gleichen Zeitraum einen Elektro-Sportwagen ins Programm hieven.
n-tv NACHRICHTEN
Nachdem man Tesla lange Zeit nicht ganz ernst genommen hat, sehen sich die Premiumhersteller inzwischen gezwungen, eine Antwort zu geben. Genau wie Audi und Porsche plant nun offenbar auch Jaguar einen Konkurrenten für die Lifestyle-Stromer der Kalifornier.
[ "Automobil", "SUV", "Elektroautos", "Jaguar -Modelle" ]
Auto
2015-11-16T15:46:41+01:00
2015-11-18T13:07:30+01:00
https://www.n-tv.de/auto/Auch-Jaguar-faehrt-gegen-Tesla-article16363576.html
Wer wird neuer Bahn-Chef?
Nach dem großen Knall sucht Verkehrsminister Alexander Dobrindt hektisch nach einem Nachfolger für Bahnchef Grube. Wer auch immer das Ruder übernimmt: Der Job wird alles andere als ein Zuckerschlecken. "Wir gehen jetzt einfach auf die Suche. Es gibt jetzt überhaupt keinen Grund, im Vorfeld schon irgendwelche Namen ins Gespräch zu bringen", sagte Verkehrsminister Alexander Dobrindt nach dem plötzlichen Rücktritt von Bahnchef Grube. "Eine nicht zu erwartende Wendung" nannte er dessen Blitzentscheidung, das Handtuch zu werfen. 01:34 min Wirtschaft 30.01.17 Nach Poker um Vertragsverlängerung Grube verlässt überraschend die Bahn Grubes plötzlicher Abgang brüskiert den Verkehrsminister nicht nur. Er stürzt die Bahn mitten im Umbruch in eine Führungskrise: Einfach dürfte die Suche nach einem Nachfolger nicht werden. Denn auf den neuen Chef warten eine lange Problemliste, streiklustige Mitarbeiter und politischer Druck von allen Seiten. Wahrlich keine attraktive Jobbeschreibung. Vorerst übernimmt Finanzvorstand Richard Lutz den Chefposten kommissarisch - so will es die Geschäftsordnung. Er ist seit 1994 bei der Deutschen Bahn, seit April 2010 sitzt er im Vorstand. Er hätte eigentlich die nötige Erfahrung, die Bahn zu steuern. Doch auf Können kommt es beim Staatskonzern nicht unbedingt an. Ebenso wichtig, wenn nicht entscheidender, sind politische Drähte. Und an denen mangelt es Lutz. Ebenso wie Transportvorstand Berthold Huber, seit 1997 im DB-Konzern, und Personalchef Ulrich Weber, seit 2009 im Amt. Ihr Vorstandskollege Ronald Pofalla schlägt sie alle in der Kategorie Polit-Connections um Längen. Seit 2015, als er auf den Versorgungsposten bei der Bahn wechselte, gilt Angela Merkels einstiger Kanzleramtschef als Kronprinz für die Grube-Nachfolge. Dafür hat er allerdings kaum Management-Qualifikation. Erst seit einem Monat führt Pofalla überhaupt ein richtiges Bahn-Ressort, den Infrastrukturbereich. Vorher war er knapp zwei Jahre eine Art Außenminister und Cheflobbyist der Staatsfirma. Aus dem Aufsichtsrat heißt es nun, es sei auch eine ganz andere Lösung denkbar: Dass Pofalla den Konzern wieder verlässt und ein Manager aus der Bahntechniksparte von Siemens oder der Schweizer Staatsbahn SBB übernimmt. Selbst der gerade ausgeschiedene Netzvorstand Volker Kefer wird wieder ins Spiel gebracht. Wenn Verkehrsminister Dobrindt also im Vorstand nach einem neuen Bahnchef sucht, hat er die Wahl zwischen versierten Apparatschiks mit wenig politischem Gewicht und einem gewieften Strippenzieher mit wenig Management-Erfahrung. Das Problem ist nur: Der neue Bahnchef braucht beides. Denn die Staatsfirma plagen seit Jahren drängende wirtschaftliche Probleme und politisches Ränkespiel zugleich. Die Bahn ist seit jeher ein Spielball der Verkehrspolitik. SPD-Vizefraktionschef Sören Bartol erklärte nach Grubes Abgang, es müsse jemand gefunden werden, "der Schienenverkehr zu bezahlbaren Preisen in Deutschland organisieren kann". Grünen-Fraktionschef Anton Hofreiter nannte Grubes Rücktritt eine "Chance für einen Neuanfang". Matthias Gastel, der verkehrspolitische Sprecher der Grünen, forderte ein "Konzept, das die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen mit dem Klimaschutz verknüpft". Und die verkehrspolitische Sprecherin der Linken, Sabine Leidig, verlangte vom neuen Bahnchef "als erste Amtshandlung" den Ausstieg aus dem umstrittenen Bahnprojekt Stuttgart 21. Womit die widersprüchliche Wunschliste der Bahn-Politiker im Aufsichtsrat umrissen wäre: Billige Tickets und umweltfreundliche, moderne Züge mit WLAN und Video-Streaming möglichst ohne Bundeszuschüsse und ausufernde Schulden - und Gewinn soll die Bahn dabei bitte auch noch machen. Der neue Bahnchef muss nicht nur die Züge, sondern auch diese Agenda richtig managen, wenn er Erfolg haben will. Das ist in den letzten Jahren immer schwerer geworden. Die zunehmende Konkurrenz von Fernbussen und Billigfliegern macht der Bahn zu schaffen. 2015 rutschte die Staatsfirma sogar in die roten Zahlen. Inzwischen bleibt zumindest operativ wieder ein Gewinn hängen. Doch der Güterverkehr schwächelt weiter. Ein gigantischer Schuldenberg drückt die Bahn. Ihn muss der Konzern in den nächsten Jahren dringend abbauen, obwohl gleichzeitig Milliardenkosten für die Digitalisierung der Züge anfallen. Doch das Sparpotenzial ist äußerst gering: Die rebellischen Lokführer werden für die Probleme des Konzerns sicher nicht aus ihrer Tasche bezahlen wollen. Bis zum 19. Februar haben die Schlichter im Tarifkonflikt noch Zeit. Dann drohen mal wieder Streiks. Und zu guter Letzt schwebt über der Finanzplanung ein Damoklesschwert: Stuttgart 21. Wegen der explodierenden Mehrkosten hat die Bahn inzwischen die Stadt Stuttgart und das Land Baden-Württemberg verklagt. Das Projekt liegt nun in der Verantwortung von Ronald Pofalla. Der könnte sich daran nun endlich als Manager beweisen, bevor er vielleicht selbst neuer Bahnchef wird.
Hannes Vogel
Nach dem großen Knall sucht Verkehrsminister Alexander Dobrindt hektisch nach einem Nachfolger für Bahnchef Grube. Wer auch immer das Ruder übernimmt: Der Job wird alles andere als ein Zuckerschlecken.
[ "Wirtschaft", "Deutsche Bahn", "Rüdiger Grube", "Ronald Pofalla", "Alexander Dobrindt" ]
Wirtschaft
2017-01-31T16:35:23+01:00
2017-01-31T16:35:23+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wer-wird-neuer-Bahn-Chef-article19680731.html
Politische Turbulenzen lassen Wirtschaft kalt
Putsch, Massenverhaftungen und Streit mit den europäischen Handelspartnern: Die Nachrichten aus der Türkei schürten Angst vor einer Wirtschaftskrise. Doch die Regierung konnte das Wachstum mit großzügigen Konjunkturspritzen wieder ankurbeln. Die Istiklal Caddesi im Herzen Istanbuls ist nicht nur die bekannteste Einkaufsmeile der Türkei, sie ist auch ein Spiegel der wirtschaftlichen Entwicklung des Schwellenlandes. Zahlreiche Läden dort haben dichtgemacht, auch solche von deutschen Konzernen wie Tchibo oder Mediamarkt. Kunden blieben aus: Türkische, weil sie angesichts der instabilen Lage ihr Geld zusammenhielten. Ausländische, weil kaum noch westliche Touristen kamen. Warnungen vor einer Wirtschaftskrise wurden laut. Neuerdings allerdings kommen aus der Türkei überraschend positive Nachrichten, zumindest für den Bereich der Wirtschaft. Ist die Talsohle durchschritten? Politisch steuert die Türkei seit mindestens zwei Jahren durch stürmische Zeiten, die auch die Wirtschaft in schweres Fahrwasser gebracht haben. Die drei großen Ratingagenturen stuften die Türkei auf Ramschniveau herunter. Im Quartal nach dem Putschversuch vom Juli 2016 schrumpfte die Wirtschaft erstmals seit dem Krisenjahr 2009. Bei Präsident Recep Tayyip Erdogan dürften die Alarmglocken geschrillt haben. Die Unterstützung, die er weiterhin in großen Teilen der Bevölkerung genießt, basiert auch auf den wirtschaftlichen Erfolgen, die die Türkei unter seiner Ägide erzielt hat. Um die Konjunktur wieder anzukurbeln, hat die Regierung ihre Ausgaben ausgeweitet und großzügig Steuervergünstigungen gewährt. Das Volumen des Kreditgarantiefonds wurde von 20 Milliarden auf 250 Milliarden Lira (64 Milliarden Euro) aufgestockt, womit Bankkredite an kleine und mittelständische Unternehmen abgesichert wurden. Subventionen für Ferienflieger, die Urlauber-Airports in der Türkei ansteuern, wurden ausgebaut: Jeden dieser Charterflüge bezuschusst die Regierung noch bis Jahresende mit mindestens 6000 Dollar. Erstmals seit dem Herbst 2015 stieg die Zahl der ausländischen Besucher im April wieder, wenn auch von einem niedrigen Niveau aus. Finanziellen Spielraum hat die Regierung: Das Haushaltsdefizit lag 2016 bei nur 1,1 Prozent. Ausgerechnet der EU-Beitrittskandidat, der sich seit Jahrzehnten erfolglos um die Aufnahme bemüht, erfüllte damit die Maastricht-Kriterien - anders als beispielsweise Frankreich oder Spanien. Und die Konjunkturmaßnahmen zeigen erste Erfolge: Die Regierung vermeldete für das erste Quartal 2017 ein Wachstum von 5 Prozent. Die Weltbank korrigierte ihre Wachstumsprognose für dieses Jahr kürzlich um einen halben Punkt auf 3,5 Prozent nach oben. Um die Arbeitslosigkeit von 11,7 Prozent in den Griff zu bekommen, reicht das allerdings nicht. Besonders alarmierend ist die Jugendarbeitslosigkeit, die inzwischen auf 23 Prozent angestiegen ist. Zusätzlich zur derzeitigen Erwerbsbevölkerung von gut 31 Millionen drängen jedes Jahr mehr als eine halbe Million junge Türken neu auf den Arbeitsmarkt. "Wir benötigen Auslandsinvestitionen, die Arbeitsplätze schaffen", sagt der geschäftsführende Vorstand der deutsch-türkischen Handelskammer in Istanbul, Jan Nöther. Im vergangenen Jahr gingen internationale Direktinvestitionen allerdings um 31 Prozent auf 12,1 Milliarden Dollar (10,8 Mrd Euro) zurück, und in den ersten zwei Monaten des Jahres beschleunigte sich dieser Rückgang sogar noch. "Die Investitionen werden auch im ersten Halbjahr 2017 rückläufig sein", sagt Nöther. Große deutsche Unternehmen, die schon in der Türkei vertreten seien, investierten zwar weiterhin. "Die Neuinvestitionen sind aber zurückhaltend. Besonders kleine und mittlere Unternehmen warten die Entwicklung ab." Trotz des schwierigen politischen Umfelds betonen deutsche Wirtschaftsexperten die Standortvorteile der Türkei: gut ausgebildete Fachkräfte, verhältnismäßig niedrige Löhne, hohe Produktivität. Branchen wie der Automobilsektor boomen besonders wegen der Exporte von Lastwagen und Bussen, wovon deutsche Firmen wie Mercedes-Benz Türk profitieren. Und nicht zuletzt ist die Türkei ein Markt mit 80 Millionen potenziellen Konsumenten, der weiter wächst. Die Regierung weiß, dass sie für nachhaltiges Wachstum auf internationale Investoren angewiesen ist, die sie entsprechend umwirbt. Ein deutscher Wirtschaftsexperte in Istanbul, der anonym bleiben will, sagt: "Die Türkei gehört derzeit zu den investorenfreundlichsten Ländern überhaupt." Wie die Demokratie sich entwickele, sei dabei zweitrangig. "Investoren wollen Stabilität." Hilfreich für das Image im Ausland sind massenhafte Entlassungen und Festnahmen allerdings nicht. Das gilt auch für die Enteignungen von angeblichen Anhängern der Gülen-Bewegung, die Erdogan für den Putschversuch verantwortlich macht. Zwar ist seit Erdogans Sieg beim Verfassungsreferendum etwas Ruhe in der Türkei eingekehrt. Ob diese Ruhe aber tatsächlich Stabilität bedeutet oder sich als trügerisch erweisen wird, ist ungewiss. Auch viele wohlhabende Türken scheinen sich lieber absichern zu wollen. Der Wirtschaftsexperte sagt: "Jeder, der es sich leisten kann, hat sich einen europäischen Pass besorgt."
n-tv NACHRICHTEN
Putsch, Massenverhaftungen und Streit mit den europäischen Handelspartnern: Die Nachrichten aus der Türkei schürten Angst vor einer Wirtschaftskrise. Doch die Regierung konnte das Wachstum mit großzügigen Konjunkturspritzen wieder ankurbeln.
[ "Wirtschaft", "Putschversuch in der Türkei", "Türkei", "Konjunkturprogramme", "Konjunktur", "Recep Tayyip Erdogan" ]
Wirtschaft
2017-06-23T17:35:35+02:00
2017-06-23T18:00:42+02:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Politische-Turbulenzen-lassen-Wirtschaft-kalt-article19903502.html
Evergrande verursacht Kursmassaker
Den chinesischen Immobiliengiganten Evergrande drücken Milliarden-Schulden. An der Börse in Hongkong rauschen die Papiere des Konzerns weiter in die Tiefe. In den Abwärtssog geraten auch andere Immobilientitel. Anleger befürchten mittlerweile einen Zahlungsausfall des Unternehmens. Die Krise des chinesischen Immobilienkonzerns Evergrande hat zu schweren Verlusten an der Hongkonger Börse geführt. Nach der anhaltenden Talfahrt in den vergangenen Tagen und Wochen brach die Evergrande-Aktie zu Wochenbeginn um weitere 10,6 Prozent ein. Auch andere chinesische Immobilien- und Finanztitel lagen tief im Minus, da es Ängste gab, dass sich die Krise auch auf andere Unternehmen ausweiten könnte. Während der Hongkonger Leitindex Hang Seng um mehr als drei Prozent verlor, büßte ein Unterindex, der Immobilienwerte zusammenfasst, fast sieben Prozent ein. Die Märkte auf dem chinesischen Festland blieben wegen Feiertagen am Montag und Dienstag geschlossen. Evergrande hat Schulden von umgerechnet mehr als 300 Milliarden US-Dollar, umgerechnet rund 256 Milliarden Euro, angehäuft. Der angeschlagene Konzern muss frisches Geld auftreiben, um Banken, Zulieferer und Anleihegläubiger fristgerecht zu bezahlen. Anleger befürchten einen Zahlungsausfall. Die Probleme haben sich laut Beobachtern für Evergrande in den letzten Monaten verschärft, weil Peking strengere Regeln für den hoch verschuldeten Immobiliensektor des Landes durchsetzt. In dieser Woche muss der Shenzhener Konzern mehrere Zinszahlungen leisten, wie der Finanzdienst Bloomberg berichtete. Demnach war die erste Rückzahlung bereits heute fällig, jedoch mit einer Aufschiebefrist bis Dienstag. Eine weitere Tranche sei am Donnerstag fällig. Jedoch war unklar, wie sich die chinesischen Feiertage auf den Rückzahlungsprozess auswirkten. Gebannt warten Investoren auf Zeichen der Regierung, ob und in welcher Form sie dem Konzern zur Hilfe eilt. Über das Wochenende bot Evergrande Anlegern an, sie mit Immobilien zu entschädigen. Das Angebot richtet sich demnach an Käufer von Vermögensverwaltungsprodukten des Unternehmens. Auch räumte Evergrande ein Fehlverhalten mehrerer hochrangiger Manager ein. Sechs Führungskräfte haben demnach mehrere Anlageprodukte des Unternehmens illegalerweise im Voraus eingelöst. Die Angelegenheit werde sehr ernst genommen, teilte das Unternehmen am Samstag mit. Zuletzt hatten Ratingagenturen die Bonitätsnote von Evergrande mehrfach herabgestuft. Seit Jahresbeginn ist der Aktienwert des Konzerns um über 80 Prozent gefallen. Evergrande beauftrage laut einer Mitteilung von vergangener Woche Finanzberater damit, "alle denkbaren Lösungen" zu prüfen, um die Liquiditätskrise zu überwinden, warnte aber gleichzeitig davor, dass es keine Garantie dafür gebe, dass das Unternehmen seinen finanziellen Verpflichtungen nachkommen kann.
n-tv NACHRICHTEN
Den chinesischen Immobiliengiganten Evergrande drücken Milliarden-Schulden. An der Börse in Hongkong rauschen die Papiere des Konzerns weiter in die Tiefe. In den Abwärtssog geraten auch andere Immobilientitel. Anleger befürchten mittlerweile einen Zahlungsausfall des Unternehmens.
[ "Wirtschaft", "China Evergrande", "Hongkong", "Aktienhandel", "Immobilien" ]
Wirtschaft
2021-09-20T12:48:07+02:00
2021-09-20T13:55:33+02:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Evergrande-verursacht-Kursmassaker-article22814940.html
Wale kollidieren mit Schiffen
Der Atlantische Nordkaper gehört zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Walarten der Welt. Er ist besonders gefährdet, da es immer wieder zu tödlichen Zusammenstößen mit Schiffen kommt. Forscher finden jetzt heraus, warum Maschine und Tier kollidieren. Wie viele Atlantische Nordkaper es überhaupt noch gibt, wissen die Forscher nicht genau. Oft wird die Zahl 350 genannt. Und zu allem Überfluss hält sich die winzige Beute dieser überaus seltenen Wale genau in jener Tiefe auf, die eine Kollision der Nordkaper mit Schiffen wahrscheinlich macht. Sie schwimmen tief genug, um übersehen zu werden, aber zu weit oben, um den schnellen Schiffsrümpfen zu entgehen. Das berichtet eine Gruppe um Susan Parks von der Pennsylvania State University in den "Biology Letters" der Royal Society. Diese Wale (Eubalaena glacialis) haben demnach die höchste Pro-Kopf-Zahl von Kollisionen weltweit. Die Gruppe markierte 13 Wale von der Ostküste der USA in der Capa Cod Bay mit Saugsensoren, die die Tauchtiefe registrierten. Die Geräte hielten zwischen einer halben und fünf Stunden an der glatten Haut, bevor sie abfielen und eingesammelt wurden. Das daraus abgeleitete Tauchprofil zeigte, dass sich die Tiere sehr häufig in der gefährlichen Tiefe befanden – zusammen mit Kleinkrebsen, ihrer bevorzugten Nahrung. Besonders im April seien die Tiere gefährdet. Schiffe sollten eine geringere Geschwindigkeit einhalten, fordern die Experten. Zudem könnte eine Überwachung des Zooplankton-Gehaltes im Wasser Hinweise darauf liefern, wann mit Walen in der kritischen Wassertiefe zu rechnen ist.
n-tv NACHRICHTEN
Der Atlantische Nordkaper gehört zu den am stärksten vom Aussterben bedrohten Walarten der Welt. Er ist besonders gefährdet, da es immer wieder zu tödlichen Zusammenstößen mit Schiffen kommt. Forscher finden jetzt heraus, warum Maschine und Tier kollidieren.
[ "Bildung", "Futter", "Tiefe", "Wale", "Schiffen" ]
Wissen
2011-08-03T07:54:51+02:00
2014-04-01T18:38:20+02:00
https://www.n-tv.de/wissen/Wale-kollidieren-mit-Schiffen-article3961441.html
USA ordnen Streitkräfte neu
Seit Jahrzehnten haben die USA Marines auf der japanischen Insel Okinawa stationiert. Gut gelitten sind sie schon lange nicht mehr. Jetzt zieht die Hälfte der 19.000 Mann starken Truppe ab, um im strategisch wichtigen Pazifikraum in Stellung zu gehen. Marinebasis auf Okinawa. (Foto: REUTERS) Die USA strukturieren ihre Streitkräfte im asiatisch-pazifischen Raum um. Rund die Hälfte der 19.000 Marines auf der südlichen japanischen Insel Okinawa werden abgezogen. Die rund 9000 Soldaten und ihre Familien werden und unter anderem nach Guam, Australien und Hawaii verlegt. Das teilten beide Länder in einer gemeinsamen Erklärung zur seit langem geplanten Neuordnung der auf Okinawa stationierten amerikanischen Streitkräfte mit. Eine 2006 getroffene Vereinbarung sieht zudem die Verlegung der US-Marinebasis Futemma aus der Stadt Ginowan in eine weniger dicht besiedelte Region im Westen der Insel vor, um die Belastung der Bürger zu verringern. Um diesen Plan gibt es jedoch weiter Debatten. Angesichts des Lärms, der Sicherheitsrisiken sowie wiederholter Straftaten kam es in der Vergangenheit immer wieder zu Protesten. Aus Wut über die brutale Vergewaltigung einer Zwölfjährigen durch drei US-Soldaten 1995 waren damals 85.000 Menschen auf die Straße gegangen. Erst danach sahen sich Japan und die USA zu einer Reduzierung der US-Truppen gezwungen. Mit der Neuordnung der Streitkräfte reagierten die USA zugleich auf die sich ändernde Sicherheitslage in der asiatischen Region, hieß es.
n-tv NACHRICHTEN
Seit Jahrzehnten haben die USA Marines auf der japanischen Insel Okinawa stationiert. Gut gelitten sind sie schon lange nicht mehr. Jetzt zieht die Hälfte der 19.000 Mann starken Truppe ab, um im strategisch wichtigen Pazifikraum in Stellung zu gehen.
[ "Politik", "Abzug", "Japan", "USA", "Streitkräfte" ]
Politik
2012-04-27T07:44:37+02:00
2012-11-22T11:43:31+01:00
https://www.n-tv.de/politik/USA-ordnen-Streitkraefte-neu-article6129856.html
Werder verliert in Glasgow
Nach zwei haarsträubenden Fehlern seines Torhüters Tim Wiese droht Werder Bremen im UEFA-Pokal das vorzeitige Aus. Die Hanseaten verloren ihr Achtelfinal-Hinspiel beim schottischen Fußball-Rekordmeister Glasgow Rangers mit 0:2 (0: 1) und stehen damit im Rückspiel am 13. März im Weserstadion vor einer sehr schweren Aufgabe.Eingeleitet wurde die überflüssige Niederlage durch den ersten Fehler Wieses Sekunden vor dem Pausenpfiff. Der Schlussmann der Gäste ließ einen harmlosen 30-Meter-Schuss von Daniel Cousin durch die Hände ins Tor gleiten. Nur drei Minuten nach Wiederbeginn konnte der Ex-Lauterer eine harmlose Hereingabe von Cousin nicht festhalten, dankbarer Nutznießer war Steven Davis, der den Ball aus kurzer Distanz über die Linie schob.Von diesen beiden Gegentreffern sichtlich geschockt, fanden die ohnehin indisponierten Norddeutschen in der zweiten Halbzeit überhaupt nicht mehr in die Begegnung und hatten keinerlei Möglichkeiten, das Ergebnis noch freundlicher zu gestalten.Dabei erwiesen sich die Platzherren als eine an diesem Abend durchaus schlagbare Mannschaft. Bis zum glücklichen Führungstreffer waren die 45.959 Zuschauer im nahezu ausverkauften Ibrox-Park mit ihrem Team alles andere als zufrieden gewesen. Der Tabellenführer der schottischen Premier League offenbarte große spielerische Mängel, zudem agierte die Mannschaft von Trainer Walter Smith weit weniger offensiv als erwartet. Kurz vor Ende der ersten Halbzeit waren sogar erste Pfiffe zu hören, ehe die Stimmung durch den Führungstreffer kippte.Aber auch die Gäste blieben schon im ersten Durchgang deutlich unter ihren Möglichkeiten. Die einzige klare Torchance vergab in der 22. Minute der schwedische Nationalspieler Markus Rosenberg, der mit einem Distanzschuss am Glasgower Torwart Allan McGregor scheiterte.Doch von dieser Szene abgesehen, fehlte es dem Team von Coach Thomas Schaaf an der nötigen Durchschlagskraft und auch an den Ideen von Diego. Der brasilianische Mittelfeldspieler, in der Bundesliga derzeit gesperrt, fand kaum Bindung zu seinen Nebenleuten. In der Schlussphase hatte der Bundesliga-Zweite nur wenig zuzusetzen und hätte sogar noch höher verlieren können.Torschütze Cousin sowie Adam waren die Leistungsträger beim 51-maligen nationalen Titelträger, der nun mit einer glänzenden Ausgangsposition in der kommenden Woche in die Hansestadt reisen kann. Innenverteidiger Per Mertesacker sowie Nationalspieler Clemens Fritz waren die stärksten Akteure bei den Bremern, die bereits am Samstag in der Bundesliga beim deutschen Meister VfB Stuttgart erneut eine schwere Auswärtspartie bestreiten müssen.
n-tv NACHRICHTEN
Nach zwei haarsträubenden Fehlern seines Torhüters Tim Wiese droht Werder Bremen im UEFA-Pokal das vorzeitige Aus.
[ "Sport", "Zwei", "Fehler", "Tore", "Werder", "Glasgow" ]
Sport
2008-03-06T22:49:00+01:00
2012-11-21T06:28:06+01:00
https://www.n-tv.de/sport/Werder-verliert-in-Glasgow-article254703.html
Neben der Großen Koalition geht nur Jamaika
Für Union und SPD stellen sich Alternativen zur Großen Koalition schwierig dar. Nach dem aktuellen Stern-RTL-Wahltrend erreichen weder ein rot-rot-grünes (41 Prozent) noch ein schwarz-grünes Bündnis (46 Prozent) eine Regierungsmehrheit. Eine stabile Mehrheit würde eine "Jamaika-Koalition" aus Union, Grünen und FDP mit 52 Prozent erreichen. Die Große Koalition käme auf 58 Prozent. Die Union verliert in der Erhebung im Vergleich zur Vorwoche einen Punkt und kommt auf 36 Prozent. Die SPD kann einen Punkt zulegen und liegt bei 22 Prozent. Keine Veränderungen ergaben sich bei der AfD (elf Prozent), den Grünen (zehn Prozent), den Linken (neun Prozent) und FDP (sechs Prozent). Für die Umfrage wurden zwischen 12. und 16. Dezember 2502 Wahlberechtigte befragt. Die statistische Fehlertoleranz liegt bei 2,5 Punkten.
n-tv NACHRICHTEN
Für Union und SPD stellen sich Alternativen zur Großen Koalition schwierig dar. Nach dem aktuellen Stern-RTL-Wahltrend erreichen weder ein rot-rot-grünes noch ein schwarz-grünes Bündnis eine Regierungsmehrheit.
[ "Politik", "Demoskopie", "Umfragen", "Bundestagswahl 2017" ]
Politik
2016-12-20T08:54:46+01:00
2016-12-20T11:54:53+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Neben-der-Grossen-Koalition-geht-nur-Jamaika-article19370896.html
Medien: Juventus Turin bedient sich am Gladbach-Kader
Dahoud könnte als Witsel-Ersatz nach Turin wechseln. (Foto: imago/Kolvenbach) Im Werben um Mahmoud Dahoud wird es offenbar ernst. Wie die italienische "Tuttosport" berichtet, will Juventus Turin den Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach verpflichten. Da der ursprüngliche Wunschkandidat Axel Witsel bekanntermaßen nach China geht, muss die "Alte Dame" sich nun nach einem neuen Spieler umschauen …
n-tv NACHRICHTEN
Der Sport-Tag
[ "Der", "Sport-Tag", "Medien", "Juventus", "Turin", "Gladbach-Kader" ]
Der Sport-Tag
2017-02-04T14:00:05+01:00
2017-02-04T14:00:05+01:00
https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Medien-Juventus-Turin-bedient-sich-am-Gladbach-Kader-article19687693.html
Peres bittet um Verzeihung
Der israelische Präsident Schimon Peres hat sich für ein Massaker in einem arabischen Dorf nahe Tel Aviv vor mehr als 50 Jahren entschuldigt. Wie israelische Medien berichteten, besuchte der Staatschef das Dorf Kafar Kassem, in dem Sicherheitskräfte am 29. Oktober 1956 insgesamt 48 israelische Araber getötet hatten. Nach israelischer Darstellung hatten Grenzpolizisten zu Beginn des Sinai-Krieges damals auf die Arbeiter geschossen, weil sie sich nicht an eine Ausgangssperre gehalten hatten. Die Opfer, darunter Frauen und Kinder, kamen gerade von der Arbeit und wussten von der Ausgangssperre offenbar nichts."Etwas Schreckliches geschah hier, und wir entschuldigen uns dafür", sagte Peres bei dem Besuch anlässlich des muslimischen Opferfestes. "Wir alle sind Kinder desselben Gottes, der uns keine Erlaubnis erteilt hat, uns gegenseitig zu töten, zu unterdrücken und zu erniedrigen."Wegen des Massakers in Kafar Kassem hatten Menschenrechtler in der Vergangenheit Klagen gegen die israelische Regierung wegen Kriegsverbrechen erwogen. Vor Peres hatten bereits vor Jahren einzelne Kabinettsmitglieder für die Geschehnisse im Dorf um Verzeihung gebeten.
n-tv NACHRICHTEN
Der israelische Präsident Schimon Peres hat sich für ein Massaker in einem arabischen Dorf nahe Tel Aviv vor mehr als 50 Jahren entschuldigt.
[ "Politik", "Massaker", "Kafar", "Kassem", "Peres", "Verzeihung" ]
Politik
2007-12-22T11:33:00+01:00
2012-11-21T16:11:56+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Peres-bittet-um-Verzeihung-article284246.html
USA bieten Deutschland Drohnen an
Die Lieferung von vier Drohnen des Typs MQ-9A Predator B durch die USA an die Bundeswehr steht im Raum. Diese sind einem Bericht zufolge ungewaffnet, könnten aber mit Waffen bestückt werden. Für die Umrüstung sei aber eine neue Anfrage an die US-Regierung notwendig. US-Drohne des Typs MQ-1 Predator. (Foto: picture alliance / dpa) Die Bundeswehr ist der Beschaffung bewaffneter Drohnen nach An gaben der "Süddeutschen Zeitung" einen Schritt näher gerückt. Die US-Regierung habe offiziell angeboten, vier Drohnen des Typs MQ-9A Predator B samt Bodenstationen zu liefern, berichtete das Blatt. Dies gehe aus einer Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Anfrage der Linken-Bundestagsfraktion hervor, die der SZ vorliegt. Demnach haben die USA zwar die Lieferung unbewaffneter Drohnen angeboten. Es ist aber möglich, die Fluggeräte so umzurüsten, dass sie Waffen tragen und abfeuern können. Die USA setzen die bewaffnete Version unter dem Namen Reaper ("Sensenmann") ein. Eine der vier Drohnen soll als "Systemintegrationslabor" dienen, was nach Angaben aus Sicherheitskreisen eine Art Ersatzteillager wäre. Das Schreiben aus Washington, ein sogenannter Letter of Offer and Acceptance, sei bereits am 13. Juni übermittelt worden, heißt es in der Antwort des Ministeriums weiter. Der Grund, warum die Lieferung unbewaffneter Drohnen angeboten wird, liege darin, dass die deutsche Seite in ihrer Anfrage auch nur nach unbewaffneten Drohnen gefragt habe. Für die Umrüstung ist nach Angaben aus Sicherheitskreisen nicht nur die Bewaffnung an sich notwendig, sondern auch ein sogenannter Waffenrechner, der in die Drohnen eingebaut werden müsste. Für diese Umrüstung müsste demnach eine neue Anfrage an die US-Regierung gestellt werden. Bundesverteidigungsminister Thomas de Maizière hat sich in der Vergangenheit mehrmals dafür ausgesprochen, Kampfdrohnen zu beschaffen, die Entscheidung aber in die nächste Legislaturperiode verschoben. Neben dem nun von der US-Regierung offiziell angebotenen Modell ist auch die israelische Drohne Heron TP im Gespräch. Das US-Angebot sei "noch nicht abschließend bewertbar", heißt es im Schreiben des Ministeriums. Dies gelte auch für die "zulassungsrelevanten" Aspekte. Die Frage der Zulassung ist in den Blickpunkt gerückt, seit die Beschaffung der Aufklärungsdrohne Euro Hawk daran gescheitert ist. Sie gehört zur Klasse der Hale-Drohnen, (High Altitude Long Endurance), die in großen Höhen fliegt, während sich die Modelle Predator/Reaper und Heron in mittleren Höhen bewegen und zur Male-Klasse gehören (Medium Altitude Long Endurance). Die "Angebotsbindefrist", heißt es im Schreiben des Ministeriums, laufe bis Ende September. Man wolle versuchen, sie bis Ende des Jahres zu verlängern. "Hinter den Kulissen treibt die Bundeswehr die Beschaffung von Drohnen der Male-Klasse voran", sagte der Linken-Bundestagsabgeordnete Andrej Hunko der SZ. Die in Frage stehenden Modelle könnten "mit Überwachungstechnik ebenso wie mit tödlichen Waffen ausgerüstet werden". Damit werde die Ankündigung de Maizières, die Entscheidung erst dem nächsten Bundestag vorzulegen, "ad absurdum" geführt.
n-tv NACHRICHTEN
Die Lieferung von vier Drohnen des Typs MQ-9A Predator B durch die USA an die Bundeswehr steht im Raum. Diese sind einem Bericht zufolge ungewaffnet, könnten aber mit Waffen bestückt werden. Für die Umrüstung sei aber eine neue Anfrage an die US-Regierung notwendig.
[ "Politik", "Ausrüstung", "Waffen", "USA", "Deutschland", "Drohnen" ]
Politik
2013-08-28T01:08:42+02:00
2013-08-28T01:16:27+02:00
https://www.n-tv.de/politik/USA-bieten-Deutschland-Drohnen-an-article11244566.html
Bernanke mahnt zur Eile
Die US-Regierung und die Notenbank Fed drücken bei der Umsetzung des 700 Mrd. Dollar schweren Rettungspakets zur Linderung der Finanzkrise aufs Tempo. Finanzminister Henry Paulson und Notenbankchef Ben Bernanke riefen die Kongressabgeordneten zu einer schnellen Zustimmung auf, um weitere Schäden für die Wirtschaft abzuwenden. Hohe Regierungsbeamte rechnen bis Freitag mit einem Beschluss zu dem Hilfspaket, das den schwer unter Druck gekommenen US-Banken wieder Luft verschaffen soll. Die demokratische Präsidentin des Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, sprach von Fortschritten bei der Ausarbeitung des Rettungspakets. Weitere Einzelheiten oder wann der Vorschlag zur Abstimmung gebracht würde, ließ sie allerdings offen. Die Demokraten wollen unter anderem neue Regelungen für Abfindungen von Chief Executives strauchelnder Investmentbanken durchsetzen. "Das ist unsere Verantwortung", sagte Pelosi. Krise muss eingedämmt werden"Der Kongress muss dringend handeln, um die Situation zu stabilisieren und die andernfalls sehr ernsten Folgen für unsere Finanzmärkte und unsere Wirtschaft zu verhindern", machte Bernanke in einer Stellungnahme vor dem Bankenausschuss des Senats deutlich. "Wenn sich die Finanzierungsbedingungen über längere Zeit nicht verbessern, könnten die Auswirkungen für die Wirtschaft ziemlich ungünstig sein." Die globalen Finanzmärkte stünden auch weiterhin unter massivem Druck. Bernanke räumte ein, dass auch längerfristige Fragen über die Entwicklung der nationalen Finanzmärkte und der Regulierung angesprochen werden sollten, doch essenziell sei, die gegenwärtige Krise in den Griff zu bekommen. Der Notenbanker sagte, er unterstütze die Vorhaben des Finanzministeriums. Problembehaftete Papiere zu kaufen, schaffe Liquidität und fördere die Preisbildung für solche Vermögenswerte. Zugleich verringere sich die Unsicherheit der Investoren über den gegenwärtigen Wert und die Zukunftsaussichten der Finanzinstitute. Sollten sich die finanziellen Rahmenbedingungen nicht für längere Zeit verbessern, könnte das sehr ernste Folgen für die Volkswirtschaft haben, warnte der Währungshüter. Zugleich räumte Bernanke ein, dass die erhöhte Inflation und der sich abschwächende Arbeitsmarkt bereits jetzt beträchtliche Herausforderungen darstellten. Peinlich für die USAAuch Finanzminister Paulson mahnte, die Pläne für das Rettungspaket möglichst rasch in Gesetzesform zu gießen. Wenn der Kongress das 700 Mrd. Dollar schwere Rettungspaket nicht rasch verabschiedet, drohe weitere Unruhe auf den Finanzmärkten, so Paulson. Außerdem könnte es dann anhaltende Schwierigkeiten bei der Kreditvergabe geben. Die derzeitige Situation sei "peinlich für die Vereinigten Staaten". Es gebe eine Menge Schuldige, sagte Paulson. Der Finanzminister forderte Reformen bei der Überwachung des Finanzsektors. Die gegenwärtigen Regulierungssysteme im Finanzwesen seien "überholt" und müssten angepasst werden. "Wir brauchen ein Reformprogramm." Das Ziel müsse es dabei sein, die "überholte finanzielle Regulierungsstrukturen" anzupassen. Einzelheiten nannte er allerdings nicht, er sagte aber: "Wir brauchen starke Maßnahmen." Mit Blick auf scharfe Kritik der Senatoren räumte Paulson zugleich ein, dass der Steuerzahler der Leidtragende der Krise sei. "Auch ich bin frustriert... Der Steuerzahler ist bereits am Haken." Dennoch sei das vorliegende Rettungspaket die beste Lösung für alle. Die angestrebte Lösung komme die Steuerzahler letztlich günstiger als weitere Pleiten von Finanzinstituten."Unamerikanisches" Hilfsprogramm Mehrere Senatoren kritisierten das Paket und machten der Regierung schwere Vorwürfe, dass es zu dem Finanzdebakel kommen konnte. Das geplante Hilfsprogramm sei "finanzieller Sozialismus und un- amerikanisch", sagte der republikanische Senator Jim Bunning. Der Vorsitzende des Bankenausschusses, Christopher Dodd, bezeichnete den derzeitigen Vorschlag nach Ende der Sitzung als "unakzeptabel". Der Kongress könne den Plan jedoch noch vor der Präsidentschaftswahl Anfang November absegnen, sollten Änderungen vorgenommen werden.Der erbitterte Streit zwischen der US-Regierung und dem Kongress über die Details des Rettungspakets für die Banken steht auch im Zeichen der Präsidentenwahl in rund sechs Wochen. Mit der Wirtschaft als dominierendem Wahlkampfthema streben die Politiker in Washington zwar eine schnelle Rettung der Branche an, um weitere Marktturbulenzen zu verhindern. Zugleich wollen die Abgeordneten den Plan der scheidenden Regierung von George W. Bush nicht einfach durchwinken, weil sich viele von ihnen am 4. November ebenfalls zur Wahl stellen müssen.
n-tv NACHRICHTEN
Die US-Regierung und die Notenbank Fed drücken bei der Umsetzung des 700 Mrd. Dollar schweren Rettungspakets zur Linderung der Finanzkrise aufs Tempo. Finanzminister Henry Paulson und Notenbankchef Ben Bernanke riefen die Kongressabgeordneten zu einer schnellen Zustimmung auf. Senatoren kritisieren das Rettungspaket als "unamerikanisch".
[ "US-Rettungspaket", "Bernanke", "Eile" ]
Meldungen
2008-09-23T18:44:00+02:00
2012-11-21T05:15:13+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/meldungen/Bernanke-mahnt-zur-Eile-article25054.html
Geländewagen sind voll im Trend
Klein, sparsam, schadstoffarm: Die Autoindustrie gibt sich gerne ökologisch, auf der IAA stehen wieder E-Autos im Fokus. Doch die Realität sieht anders aus: Geländewagen entwickeln sich zum Liebling deutscher Autokäufer. Sie sind groß, wirken stark und geben dem Autofahrer ein Gefühl von Sicherheit und Komfort - und auch in Deutschland sind sie unaufhaltsam auf dem Vormarsch: Sportliche Geländewagen (SUV) prägen zunehmend das Bild auf deutschen Straßen. Dass sie im Schnitt mehr Sprit verbrauchen und mehr Schadstoff ausstoßen als kleinere Fahrzeuge, ändert daran nichts. "Das ist das absolute Siegersegment. Wer in der Sparte nicht vertreten ist, der hat den Markt verpennt", urteilt Experte Ferdinand Dudenhöffer. Ein Widerspruch zum Trend hin zu sparsameren Autos sei das aber nicht, sagen die Automobilexperten der Unternehmensberatung Frost & Sullivan: Moderne SUVs seien längst keine Spritschleudern wie ihre Vorgänger mehr, und ihre Sparsamkeit werde "definitiv" weiter zunehmen. Zudem besteht die Fahrzeugklasse schon längst nicht mehr nur aus Riesenschlitten, wie Fachmann Stefan Bratzel betont: "Vor allem kleine und mittelgroße SUVs sind heute gefragt." Vor Jahren habe es von Audi nur den Q7 gegeben, "jetzt auch den Q5 oder Q3. Bei BMW ist es mit der X-Reihe dasselbe". Sportliche Geländewagen (SUV) prägen zunehmend das Bild auf deutschen Straßen. (im Bild: BMW X5 4) (Foto: dpa) Den Hauptgrund für den Siegeszug der SUV sieht Fabian Brandt, Autoexperte bei der Management-Beratung Oliver Wyman, im Kundenwunsch nach Individualität. Das Segment bediene das Geltungsbedürfnis der Käufer: "Die Kunden entscheiden sich vornehmlich nicht aus funktionalen, sondern aus repräsentativen Gründen für einen SUV." Das sieht auch Bratzel so: "Mit diesen Autos fährt kein Mensch ins Gelände, es sind überdimensionierte Stadtfahrzeuge." Außerdem würden Autokäufer hierzulande immer älter, sagt Dudenhöffer: "Die Autos strahlen Sicherheit und Komfort aus." Zahlen des Kraftfahrtbundesamtes bestätigen, dass Geländewagen - 1995 aus den USA nach Deutschland gekommen - im hartumkämpften deutschen Markt rasant auf der Überholspur sind. Sie schneiden sich ein immer größeres Stück vom Kuchen ab. 2001 wurden demnach in Deutschland rund 100.000 Geländewagen zugelassen, 2010 waren es 295.000 und in den ersten sieben Monaten 2011 bereits mehr als 208.000 - ein Plus von 33 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Der Markt insgesamt wuchs dagegen geradezu bescheiden um zehn Prozent. Die Zahl der Minis und Kleinwagen sank sogar leicht zwischen 2001 und 2010. SUVs kämen bereits auf fast 15 Prozent Marktanteil, sagt Dudenhöffer. Er erwartet, dass schon 2012 mehr als 500.000 Geländewagen in Deutschland verkauft werden. Von dem Trend profitieren Hersteller sämtlicher Preisklassen, vom Dacia Duster über den Hyundai ix35 oder den Nissan Qashqai bis zum VW Touareg und BMW X3: Alle legten von Januar bis Juli kräftig zu. Auch in den oberen Preisregionen sind SUVs mittlerweile tonangebend: Beim Sportwagenhersteller Porsche hat sich längst der Cayenne zum Zugpferd gemausert. Mittlerweile ist jeder zweite weltweit ausgelieferte Porsche ein Geländewagen. Bei Mercedes gingen die Geländewagen wie die M-, R- und GLK-Klasse besonders gut. Nun wollen die britische VW-Nobel-Tochter Bentley und die italienische Sportwagenschmiede Maserati nachziehen. Dass sie im Schnitt mehr Sprit verbrauchen und mehr Schadstoff ausstoßen als kleinere Fahrzeuge, ändert nichts an den steigenden Verkaufszahlen. (im Bild: VW Tiguan) (Foto: dpa) Die Einnahmen aus dem SUV-Verkauf können die Hersteller gut brauchen. Schließlich müssen sie viel Geld in die Entwicklung alternativer Antriebstechnologien stecken, um künftig die gesetzlichen Auflagen zu erfüllen. Bis E-Autos die Kasse klingeln lassen, dürften noch Jahre vergehen, ist sich die Fachwelt weitgehend einig. Bis dahin müssen die Autobauer mit - möglichst effizienten - konventionellen Antrieben oder Hybriden Geschäfte machen. Experten der DZ-Bank schreiben in einer Studie: "Fakt ist, dass der Verbrennungsmotor auch in den kommenden Jahrzehnten nicht aus der Automobilindustrie wegzudenken ist, sondern modernisiert wird." In der Zwischenzeit dürften laut DZ-Bank Hybride, bei denen zusätzlich zum Verbrennungsmotor Elektromotoren zum Einsatz kommen, immer wichtiger werden. Und dafür seien große Autos definitiv besser geeignet als kleine, sagt Bratzel. "Sie bieten mehr Platz für die Hybridtechnik und es kann mehr eingespart werden." Damit tragen die modernen SUVs nach Meinung der Experten von Frost & Sullivan dazu bei, den Flottenverbrauch der Hersteller zu senken. Ganz geht die Rechnung nicht auf: Zwar wird jeder einzelne Wagen sparsamer, insgesamt liegt die Fahrzeugklasse bei Spritverbrauch und Schadstoffausstoß aber klar über dem Durchschnitt. Während im Juli alle Neuwagen durchschnittlich 146,3 Gramm Kohlendioxid pro Kilometer ausstießen, pusteten SUVs 175 Gramm in die Luft. Solange sich die Menschen auch über ihr Auto definieren, dürfte der Erfolg der sportlichen Geländewagen wohl anhalten. Potenzial haben nach Brandts Einschätzung vor allem kleinere Modelle wie Audi Q3, BMW X1 oder VW Tiguan. "Dabei dürften die Wagen immer weniger mit klassischen Geländewagen-Funktionen wie Allradantrieb ausgestattet werden. Übrig bleibt die Karosserieform des SUV als lifestyle-orientiertes Auto."
n-tv NACHRICHTEN
Klein, sparsam, schadstoffarm: Die Autoindustrie gibt sich gerne ökologisch, auf der IAA stehen wieder E-Autos im Fokus. Doch die Realität sieht anders aus: Geländewagen entwickeln sich zum Liebling deutscher Autokäufer.
[ "Automobil", "Absolutes", "Siegersegment", "Geländewagen", "Trend" ]
Auto
2011-09-02T14:22:35+02:00
2012-11-23T01:02:29+01:00
https://www.n-tv.de/auto/Gelaendewagen-sind-voll-im-Trend-article4204486.html
Geheimdienst beklagt ukrainische Angriffe in Russland
Obwohl sich Kiew nicht dazu bekennt, gelingen der ukrainischen Armee mutmaßlich Attacken auf Russlands Regionen an der Grenze zum eigenen Land. Der russische Inlandsgeheimdienst meldet nun verstärkten Beschuss im Gebiet Brjansk, den er als "Terrorverbrechen" bezeichnet. Der russische Inlandsgeheimdienst FSB beklagt eine Zunahme von Terrorverbrechen im Land. FSB-Chef Alexander Bortnikow machte bei einer Sitzung des Nationalen Anti-Terror-Komitees (NAK) von den USA und anderen Staaten unterstützte ukrainische Geheimdienste für die Taten verantwortlich. Besonders betroffen seien die Grenzregionen zur Ukraine, sagte Bortnikow einer Mitteilung des Komitees zufolge. Dort kommt es fast täglich zu Explosionen. Im Gebiet Brjansk meldeten die Behörden Beschuss von ukrainischer Seite. Industrieanlagen, Atomkraftwerke, Treibstofflager und Energieinfrastruktur sowie Verkehrswege müssten im Zuge der erhöhten Gefahr durch Russlands Krieg gegen die Ukraine besser vor möglichen Terroranschlägen und Sabotageakten geschützt werden, hieß es bei der Sitzung. Bortnikow sagte, dass seit Jahresbeginn 123 Terrorverbrechen verhindert worden seien, darunter 64 Anschläge. Ausgehoben worden seien mehr als 50 Waffenschmieden im Untergrund. Zudem seien 74 organisierte kriminelle Gruppierungen aufgelöst worden. Russland führt seit dem 24. Februar einen Angriffskrieg gegen die Ukraine, die mithilfe westlicher Waffen um ihre Existenz kämpft. Immer wieder beklagt Russland auf seinem Staatsgebiet als Reaktion auf diese Invasion Angriffe von ukrainischer Seite, etwa mit Drohnen oder durch Artilleriefeuer. Die Ukraine wiederum bezeichnet Russland wegen des Kriegs, zu dem aktuell vor allem auch Angriffe auf Energieinfrastruktur gehören, als "Terrorstaat". Kiew fordert die internationale Gemeinschaft auf, Moskau als Unterstützer des Terrors einzustufen. Russland begann nach Einschätzung britischer Geheimdienste kürzlich damit, seine Positionen entlang der internationalen Grenze zur Ukraine sowie in der Region Belgorod auszubauen. Wie das Verteidigungsministerium in London berichtet, gab der Gouverneur von Belgorod bekannt, dass er lokale "Selbstverteidigungseinheiten" aufstellen werde. Mindestens seit April 2022 gibt es den Briten zufolge Berichte über die Aushebung von Gräben in Belgorod. Bei den neuen Anlagen soll es sich diesmal aber wahrscheinlich um ausgefeiltere Systeme zur Abwehr von ukrainischen Angriffen handeln. In den vergangenen Wochen kam es zudem zu mehreren Drohnenangriffen auf russische Militärstützpunkte. Russland machte Kiew dafür verantwortlich, dieses äußerte sich jedoch bislang nicht zu den Vorfällen. Die USA teilten mit, dass sie Kiew zu Angriffen in Russland weder ermuntert noch befähigt hätten. Der Kreml kündigte indes an, "notwendige" Maßnahmen zu ergreifen, um das Land vor ukrainischen Angriffen zu schützen.
n-tv NACHRICHTEN
Obwohl sich Kiew nicht dazu bekennt, gelingen der ukrainischen Armee mutmaßlich Attacken auf Russlands Regionen an der Grenze zum eigenen Land. Der russische Inlandsgeheimdienst meldet nun verstärkten Beschuss im Gebiet Brjansk, den er als "Terrorverbrechen" bezeichnet.
[ "Politik", "Ukraine", "Ukraine-Konflikt", "Angriff auf die Ukraine", "Russland", "Geheimdienste" ]
Politik
2022-12-13T17:23:30+01:00
2022-12-13T17:47:21+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Geheimdienst-beklagt-ukrainische-Angriffe-in-Russland-article23781179.html
Bestsellerautor Kaminer: Russland nutzt WM fürs Image
Wladimir Kaminer (Foto: dpa) Er muss es doch wissen: Erfolgsautor Wladimir Kaminer geht nicht davon aus, dass die Fußball-WM eine nachhaltige Wirkung auf den Gastgeber haben wird. "Ich glaube nicht, dass die WM Russland verändern wird. Nachher fahren die Menschen wieder nach Hause, das Turnier ist in drei Monaten vergessen", sagte der Bestsellerautor dem sid.
n-tv NACHRICHTEN
Der Sport-Tag
[ "Der", "Sport-Tag", "Bestsellerautor", "Kaminer", "Russland", "WM", "Image" ]
Der Sport-Tag
2018-06-08T11:50:11+02:00
2018-06-08T11:50:11+02:00
https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Bestsellerautor-Kaminer-Russland-nutzt-WM-fuers-Image-article20470190.html
Agenten-Kinder wussten nichts von ihren russischen Wurzeln
Im Zuge des Gefangenenaustauschs zwischen dem Westen und Russland landet auch ein Agenten-Ehepaar in Moskau. Nach Angaben des Kreml erfahren die beiden Kinder der Spione erst im Flugzeug, dass sie russischer Herkunft sind. Die russische Sprache sollen sie nicht beherrschen. Die beiden Kinder zweier Spione, die durch den spektakulären Gefangenenaustausch zwischen Moskau und westlichen Staaten nach Russland zurückgekehrt sind, haben nach Kremlangaben nichts von ihren russischen Wurzeln gewusst. "Die Kinder der Geheimagenten, die gestern angeflogen kamen, haben erst erfahren, dass sie Russen sind, als ihr Flugzeug in Ankara abhob", sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow nach Angaben der russischen Nachrichtenagentur Interfax. Demnach sprechen die Kinder kein Russisch. Kremlchef Wladimir Putin wechselte beim Empfang der Freigelassenen am Donnerstagabend auf dem Moskauer Flughafen ins Spanische, als er die Kinder begrüßte, wie auf einem Video der Webseite des russischen Präsidenten zu hören ist. Nach der Verhaftung des Agenten-Paares Artem Dulzew und Anna Dulzewa in Slowenien im Dezember 2022 war auch über die Kinder berichtet worden. Damals hieß es, dass ein Fürsorgedienst sie nach der Festnahme der Eltern übernommen habe. Zudem wurde berichtet, dass die Mutter Argentinierin sei. Am Donnerstag hatten Russland und mehrere westliche Länder unter Beteiligung des türkischen Geheimdienstes MIT insgesamt 26 Gefangene ausgetauscht. So überstellte Deutschland bei der Übergabe auf dem Flughafen der türkischen Hauptstadt Ankara den sogenannten Tiergarten-Mörder und FSB-Agenten Wadim Krasikow. Belarus ließ den zunächst zum Tode verurteilten und später begnadigten Deutschen Rico Krieger frei. Auch der Deutsche Patrick Schöbel, der wegen Cannabis-Gummibärchen im Gepäck am Flughafen in Sankt Petersburg festgenommen worden war, wurde an Deutschland übergeben. Russland ließ außerdem den wegen Spionage verurteilten Korrespondenten des "Wall Street Journal", Evan Gershkovich und den ehemaligen US-Soldaten Paul Whelan frei.
n-tv NACHRICHTEN
Im Zuge des Gefangenenaustauschs zwischen dem Westen und Russland landet auch ein Agenten-Ehepaar in Moskau. Nach Angaben des Kreml erfahren die beiden Kinder der Spione erst im Flugzeug, dass sie russischer Herkunft sind. Die russische Sprache sollen sie nicht beherrschen.
[ "Politik", "Russland", "Spionage", "Geheimdienste", "Türkei" ]
Politik
2024-08-02T19:37:15+02:00
2024-08-02T19:48:00+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Agenten-Kinder-wussten-nichts-von-ihren-russischen-Wurzeln-article25133866.html
Angestellte bekommen mehr Geld
Für die zwei Millionen Angestellten beim Bund und den Kommunen soll es ab sofort 1,2 Prozent mehr Geld geben. Weitere Erhöhungen sind im Jahr 2011 vorgesehen. Dies sieht der einvernehmlich verabschiedete Schlichterspruch vor. Ab Januar 2011 soll als soziale Komponente eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 240 Euro erfolgen. Die Gehälter der zwei Millionen Angestellten beim Bund und den Kommunen sollen bis zum Sommer nächsten Jahres insgesamt um 2,3 Prozent steigen. Dies sieht der nach einem 31-stündigen Verhandlungs-Marathon einvernehmlich verabschiedete Schlichterspruch vor. Im Januar 2011 soll es außerdem "als soziale Komponente" eine einmalige Sonderzahlung von 240 Euro geben. Das Tarif-Paket sieht darüber hinaus eine Übernahme-Verpflichtung für Auszubildende vor. Den Arbeitgebern soll der Abschluss jedoch auch mehr Möglichkeiten für eine leistungsorientierte Bezahlung eröffnen. Gewerkschaften und Arbeitgeber begrüßten das Ergebnis. Die Tarifparteien für den Öffentlichen Dienst hatten seit Sonntag abgeschirmt im münsterländischen Velen verhandelt, zuletzt die ganze Nacht hindurch. Die Schlichter wirkten erschöpft, zeigten sich aber zufrieden. Sachsens früherer Ministerpräsident Georg Milbradt (CDU) sprach mit Blick aufs 33-Seiten-Papier von einem "Gesamtkunstwerk". Hannovers Ex-Oberbürgermeister Herbert Schmalstieg (SPD) sagte: "Es ist ein Ergebnis, das sich sehen lassen kann." Die Verhandlungen sollen auf Basis dieses Schlichterspruchs in Potsdam fortgesetzt werden - aufgrund der Einvernehmlichkeit bei der Schlichtung gibt es gute Chancen für einen Tarifabschluss. Zunächst soll es rückwirkend zum 1. Januar 1,2 Prozent mehr Geld geben. Ein weiterer kleiner Sprung von 0,6 Prozent ist ab Januar 2011 vorgesehen, eine dritte Erhöhung um weitere 0,5 Prozent folgt dann zum 1. August 2011. Die Einigung sieht außerdem Vorschläge für flexible Arbeitszeitregelungen bei älteren Beschäftigten vor. Die Laufzeit des Vorschlags beträgt mehr als zwei Jahre. "An der Tarif-Front ist Ruhe für 26 Monate", sagte Milbradt. Auch Schmalstieg erhofft sich "Kontinuität und Stabilität" von dem Ergebnis. Viele komplizierte Sachverhalte seien geklärt worden, bis hin zu der Frage der Altersteilzeit. Die Empfehlung der Schlichter für die zwei Millionen Angestellten beim Bund und den Kommunen sei ein "starkes Signal", erklärten die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi, die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) und die Gewerkschaft der Polizei (GdP). Sie mache den Weg frei für einen Abschluss. Die Gegenseite, die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA), betonte: "Die Tatsache, dass ein einvernehmlicher Schlichterspruch erreicht werden konnte, ist ein Indiz dafür, dass die Tarifverhandlungen am Wochenende erfolgreich zum Abschluss gebracht werden könnten". Die VKA sprach von einer moderaten Entgelterhöhung. Die Schlichtung sieht zudem vor, dass Bewegung in die festgefahrenen Gespräche zwischen den Tarifpartnern über die seit 2005 strittige Entgeltordnung kommt, mit der die Beschäftigten eingruppiert werden. Geplant ist eine stufenweise Erhöhung der leistungsorientierten Bezahlung. Vor der Schlichtungsrunde hatten die Arbeitgeber zuletzt noch Verbesserungen mit einem Volumen von 1,5 Prozent der Gehaltssumme in Aussicht gestellt und dabei eine zweijährige Laufzeit des Tarifvertrages verlangt. Die Gewerkschaften hatten ihre Forderungen im Umfang von ursprünglich fünf Prozent auf 3,5 Prozent reduziert. Der Tarifabschluss für die Angestellten in den Kommunen und beim Bund hat in der Regel auch Folgen für die Beschäftigten bei der Bundesagentur für Arbeit sowie bei den großen Wohlfahrtsverbänden. Meist wird das Tarif-Ergebnis auch auf die Bezüge der 360.000 Beamten des Bundes übertragen.
n-tv NACHRICHTEN
Für die zwei Millionen Angestellten beim Bund und den Kommunen soll es ab sofort 1,2 Prozent mehr Geld geben. Weitere Erhöhungen sind im Jahr 2011 vorgesehen. Dies sieht der einvernehmlich verabschiedete Schlichterspruch vor. Ab Januar 2011 soll als soziale Komponente eine einmalige Sonderzahlung in Höhe von 240 Euro erfolgen.
[ "Politik", "Schlichtung", "Dienst", "Angestellte", "Geld" ]
Politik
2010-02-25T16:20:51+01:00
2012-11-22T14:32:05+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Angestellte-bekommen-mehr-Geld-article736104.html
Opel Grandland X - Tüv findet kaum was zu meckern
Die Opel-Modellverwandtschaft ist groß und durchweg solide. Davon profitiert der Grandland auch als Gebrauchter. Es gibt reichlich Auswahl und wenig Anlass für Kritik bei der Hauptuntersuchung beim Tüv. Der Opel Grandland X (seit 2021 ohne X im Namen) war in der ersten Generation zwischen Ende 2017 und Ende 2024 erhältlich. Worauf Gebrauchtwagenkäufer achten sollten, weiß der Tüv. Qualität Mit seiner 4,48 Meter langen Karosserie ist der Opel Grandland kompakt und geräumig zugleich. (Foto: Opel) In den Auswertungen des aktuellen Tüv-Reports sind die Ergebnisse von drei Hauptuntersuchungen (HU) geflossen. Das Opel-SUV schlägt sich bislang ordentlich, leidet zum Beispiel nicht unter dem sonst bei Opel-Modellen weitverbreiteten Ölverlust. Interessenten müssen jedoch ein Auge auf die Bremsscheiben haben, deren Verschleiß überdurchschnittlich oft kritisiert wird. Außerdem bemängeln die Tüv-Prüfer häufig die Beleuchtungsanlage sowie die Achsaufhängung ab der zweiten HU. Karosserie und Innenraum Opel bot den Grandland unter anderem mit Zweifarblackierung an. (Foto: Opel) Der 4,48 Meter lange Grandland X trug bis zum Facelift Ende 2021 das damalige Opel-Design zur Schau wie etwa die Motorhaube mit den drei gepfeilte Linien. Mit dem Facelift änderte sich besonders die Frontgestaltung. Die Frontansicht war durch den "Vizor"-Kühlergrill und geänderten Leuchten geprägt. Zudem entfiel das X in der Modellbezeichnung. Opels Kompakt-SUV bietet dank großen Radstands (2,68 Meter) vorn wie hinten gute Platzverhältnisse. Das Kofferraumvolumen kommt auf 514 bis 1652 Liter. Bei den Plug-in-Hybriden fällt es mit Werten von 390 bis zu 1528 Litern kleiner aus. Das Cockpit der Vor-Facelift-Version sieht aus heutiger Sicht schon etwas angestaubt aus. (Foto: Opel) Die Gestaltung des Innenraums zeigt sich typisch Opel sachlich und aufgeräumt. Die Materialauswahl und Verarbeitung sind klassentypisch gut. Wer den Grandland als Langstreckenfahrzeug nutzen möchte, achtet am besten darauf, dass Erstkäufer in die vielfach verstellbaren und rückenfreundlichen AGR-Ergonomiesitze investiert hat. Motoren und Antrieb 2021 wurde der Grandland deutlich überarbeitet. Seither verzichtet der Modellname auch auf das X im Namen. (Foto: Opel) Dass der Grandland X unter anderem mit dem Peugeot 3008 technisch eng verwandt war, zeigt sich beispielsweise beim identischen Motorenangebot. Basisbenziner war der bekannte 1,2-Liter-Dreizylinder-Turbo mit 96 kW/130 PS. Ab Werk sorgte ein manuelles Sechsganggetriebe für die Kraftübertragung an die Vorderachse, alternativ stand bis 2018 eine Sechsgang-Automatik - danach eine Achtgang-Automatik - zur Wahl. Immer an eine Achtgang-Automatik war der seit 2018 erhältliche 1,6-Liter-Vierzylinder mit 133 kW/188 PS gekoppelt. Ein Jahr später ergänzten zwei Plug-in-Hybride mit einer Systemleistung von 165 kW/224 PS und 221 kW/300 PS (Allrad) und einer rein elektrischen Reichweite von rund 60 Kilometern das Angebot. Gegen Ende seiner Produktionszeit erhielt das Kompakt-SUV eine 100 kW/136 PS starke Mild-Hybrid-Version des 1.2-Dreizylinders, die sich mit Norm-Verbrauchswerten von rund 5,5 Litern im unteren Mittel bewegt. Das Grandland-Cockpit hat Opel im Zuge des Facelifts digitalisiert und modernisiert. (Foto: Opel) Zunächst offerierte Opel zwei Diesel, einen 1,6-Liter-Vierzylinderdiesel mit 88 kW/120 PS und einen 2,0-Liter-Selbstzünder mit 130 kW/177 PS. Der 1.6er musste 2018 einem 1,5-Liter-Diesel weichen, der 130 PS leistete und bis zum Schluss im Programm blieb. Ausstattung und Sicherheit Das Basismodell (Selection) hatte unter anderem Klimaanlage, Radio, elektrische Fensterheber und Außenspiegel sowie einige Assistenzsysteme wie Verkehrsschilderkennung, Tempomat, Berganfahrassistent, Spurverlassenswarner an Bord. Wer mehr Komfort bevorzugt, sucht nach Fahrzeugen der höheren Ausstattungslinien. Das Kofferraumvolumen kommt auf 514 bis 1652 Liter. Bei den Plug-in-Hybriden fällt es mit Werten von 390 bis zu 1528 Litern kleiner aus. (Foto: Opel) Bei der Topvariante Ultimate gehörten etwa Lederausstattung, und Sitzheizung für vorn und hinten, Lenkradheizung sowie ein Infotainmentsystem mit acht Zoll großem Farb-Touchscreen samt Navigation zum Serienumfang. Erstkäufer konnten auch einen Parkassistenten, eine 360 Grad-Kamera und Matrix-Licht ordern. Fazit Das Angebot für gebrauchte Kompakt-SUV ist groß. Der Opel Grandland bietet mit oder ohne X ein gutes Platzangebot und neben klassischen Benzinern und Diesel-Motoren auch Plug-in-Hybride. Nach Auswertung von mobile.de werden aktuell rund 4000 gebrauchte Opel Grandland der ersten Generation auf dieser Plattform zum Kauf angeboten. Los geht es ab rund 9000 Euro, für einen Plug-in-Hybriden aus Vorbesitz muss man mindestens rund 17.000 Euro investieren.
n-tv NACHRICHTEN
Die Opel-Modellverwandtschaft ist groß und durchweg solide. Davon profitiert der Grandland auch als Gebrauchter. Es gibt reichlich Auswahl und wenig Anlass für Kritik bei der Hauptuntersuchung beim Tüv.
[ "Opel-Modelle", "Gebrauchtwagen", "TÜV" ]
Gebrauchte
2025-05-05T17:35:41+02:00
2025-05-06T11:52:50+02:00
https://www.n-tv.de/auto/gebrauchte/Opel-Grandland-X-Tuev-findet-kaum-was-zu-meckern-article25734557.html
So transportiert man Kinder sicher mit dem Fahrrad
Solange die Kinder zu klein sind für ein eigenes Fahrrad, müssen sie bei den Eltern oder anderen Älteren mitfahren. Kindersitz, Anhänger oder Lastenrad - die verschiedenen Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Eine Übersicht. Generell ist der Kindertransport nicht jedem erlaubt. Laut dem Automobilclub ACE müssen Radler mindestens 16 Jahre alt sein. Der Nachwuchs darf außerdem nicht älter sein als 7 Jahre und muss in einem für den Kindertransport vorgesehenen Sitz oder Anhänger Platz nehmen. Das Mitfahren auf Lenker, Stange oder Gepäckträger ist nicht erlaubt. Gängigste Möglichkeit zur Mitnahme kleiner Passagiere ist der klassische Kindersitz, der in der Regel für Insassen zwischen 9 und 22 Kilogramm beziehungsweise für ein Alter zwischen 9 Monaten und 5 Jahren ausgelegt ist. Heutzutage wird er in der Regel hinter dem Fahrer befestigt, meist am Rahmen. Ist die Geometrie dafür nicht geeignet, sind auch Modelle zur Montage auf dem Gepäckträger zu haben. Wer sein Kind immer im Blick haben will, kann einen Rückspiegel montieren. Kindersitze sind vor allem für den Alltag geeignet. (Foto: picture alliance / photothek) Seit dem Jahr 2002 sind Kindersitze für Fahrräder in der DIN EN genormt, die letzte Aktualisierung erfolgte 2004. Nachdenken sollte man zudem über einen verstärkten Fahrradständer, etwa ein zweiarmiges Exemplar zum Hochbocken, wie man es von manchen Motorrädern kennt. Er verhindert, dass das abgestellte Rad durch das Gewicht des Kindes ins Kippen kommt. Kindersitze eignen sich aufgrund der relativ einfachen Handhabung vor allem für die täglichen Kurzstrecken. Sie benötigen keinen zusätzlichen Abstellplatz und sind mit wenigen Handgriffen einsatzbereit. Allerdings verändern sich die Fahrdynamik deutlich, vor allem beim Anfahren und bei geringem Tempo besteht erhöhte Kippgefahr. Zudem ist das Auf- und Absteigen möglicherweise schwierig. In jedem Fall empfiehlt sich für Ungeübte ein vorsichtiger Einstieg. Komfortabler und rückenschonender für die Kinder und - vor allem bei größerem und schwererem Nachwuchs auch für die Eltern - ist der Fahrradanhänger. In ihm finden bis zu zwei Kinder mit einem Gesamtgewicht von etwa 40 Kilogramm Platz. In der Regel können die Fahrradanhänger als eine Art Kinderwagen per Hand geschoben werden. Mit ihrem üppigen Stauraum leisten sie so auch beim Einkaufen oder bei Ausflügen gute Dienste. Nachteile sind der hohe Platzbedarf beim Abstellen sowie die ausladenden Abmessungen während der Fahrt - gerade Poller und Pfosten können zu ungewohnten Hindernissen werden. Eine Art Mischung aus Kindersitz und Anhänger ist das ein- oder zweispurige Lastenrad mit Transportbox. Theoretisch finden abhängig vom Modell bis zu sechs Kinder Platz, einige Räder bieten auch Isofix-Befestigungen für eine Babyschale. Die Fahreigenschaften sind vor allem bei starker Beladung aber gewöhnungsbedürftig. Vor allem in der Kurve fahren sich die Lastenräder ohne Neigetechnik bockig. Bei der Transportbox sollten Eltern nach Ansicht des ACE Modelle auf Basis technischer Schaumstoffe wählen, die bei einem Crash den besten Schutz bieten. Varianten mit geschweißtem Gitterrohrrahmen übertragen zu viel Aufprallenergie auf die Insassen, Holz-Boxen können splittern und die Kinder verletzen. Nachteil des Lastenrads ist der sehr hohe Platzbedarf, der den des Anhänger-Gespanns noch übersteigt. Auch die hohen Preise können abschreckend wirken, wenn es ein Modell mit E-Antrieb sein soll, werden mindestens rund 3000 Euro fällig.
n-tv NACHRICHTEN
Solange die Kinder zu klein sind für ein eigenes Fahrrad, müssen sie bei den Eltern oder anderen Älteren mitfahren. Kindersitz, Anhänger oder Lastenrad - die verschiedenen Möglichkeiten haben Vor- und Nachteile. Eine Übersicht.
[ "Automobil", "Kinder", "Fahrrad", "Eltern" ]
Auto
2023-05-01T07:01:59+02:00
2023-05-03T06:59:01+02:00
https://www.n-tv.de/auto/So-transportiert-man-Kinder-sicher-mit-dem-Fahrrad-article24079504.html
Bayer Leverkusen pfeift auf Spannung im Titelrennen
Im Kampf um die erste Meisterschaft der Klubgeschichte zeigt Bayer 04 Leverkusen weiter keine Nerven. Beim SC Freiburg gewinnt die in dieser Saison weiter ungeschlagene Mannschaft von Xabi Alonso. Top-Talent Florian Wirtz zeigt wieder einmal seine herausragende Qualität. Xabi Alonso verabschiedete sich mit einem Handschlag von Christian Streich - dann eilte der Erfolgstrainer von Bayer Leverkusen zu den Fans, um den nächsten Sieg zu feiern. Arm in Arm mit Florian Wirtz jubelte Alonso vor der Kurve und reckte die Faust nach dem 3:2 (2:1) beim tapferen SC Freiburg in die Luft: Leverkusen hat den nächsten Schritt auf dem Weg zum ersten Meistertitel gemacht. "Wir haben das Spiel auch in der zweiten Halbzeit klar dominiert und hatten die besseren Chancen. Aber natürlich mussten wir auch gut verteidigen, Freiburg ist bei Standards extrem stark", sagte Leverkusens Geschäftsführer Simon Rolfes bei DAZN. Acht Spieltage vor Saisonende hat die Werkself ihren Vorsprung von zehn Punkten auf Rekordmeister Bayern München gehalten. 15 von den noch möglichen 24 Zählern reichen sicher zum Triumph. Wirtz nach 87 Sekunden, Adam Hlozek (40.) und Patrik Schick (53.) trafen für die Leverkusener, die durch den Dreier im Breisgau weitere Rekorde gebrochen haben. Neben dem 38. Pflichtspiel in Folge ohne Niederlage hat Bayer durch den sechsten Auswärtserfolg nacheinander und den 22. Saisonsieg weitere Klub-Bestmarken aufgestellt. Die Tore von Ritsu Doan (10.) und Yannik Keitel (79.) waren zu wenig für den SC. Nach wie vor winkt den Leverkusenern das Triple. Im DFB-Pokal steht Bayer im Halbfinale, in der Europa League im Viertelfinale. Nach dem emotionalen Erfolg gegen Qarabag Agdam (3:2) am vergangenen Donnerstag trifft Leverkusen in der Runde der besten Acht im April auf West Ham United trifft. An dem Premier-League-Klub aus London war der SC unter der Woche klar gescheitert (0:5). Die 34.700 Zuschauer im ausverkauften Freiburger Stadion durften schon nach wenigen Sekunden den Auftritt von "Zaubermaus" Wirtz bestaunen. Der Offensivspieler ließ bei seinem siebten Saisontor weder der Freiburger Abwehr noch Torwart Noah Atubolu eine Chance. Die Freiburger, die ohne den gesperrten Maximilian Eggestein auskommen mussten, waren nur kurz geschockt. Der Japaner Doan sorgte rasch für den Ausgleich für die Mannschaft von Christian Streich. Der SC-Trainer verwies kurz vor dem Anpfiff bei DAZN erneut darauf, dass die Entscheidung hinsichtlich seiner Zukunft am Montag oder Dienstag öffentlich werden soll. Nach über zwölf Jahren an der SC-Seitenlinie ist noch unklar, ob der 58-Jährige seinen Vertrag wie üblich um eine Saison verlängert. Auch eine Ende von Streichs Amtszeit nach Ende der Spielzeit steht im Raum. Mitte der ersten Hälfte ging das 1:1 immer noch voll in Ordnung. Die Freiburger hielten die Begegnung komplett offen. Merlin Röhl hatte sogar die Führung für die Gastgeber auf dem Fuß (24.). Bayer agierte in dieser Phase alles andere als souverän. Die Leverkusener leisteten sich in allen Mannschaftsteilen ungewohnte Fehler. In den letzten Minuten der ersten Hälfte lieferten sich beide Mannschaften ein packendes Duell mit offenem Visier. Beim Treffer von Hlozek machte Atubolu keine gute Figur. Gegen Exequiel Palacios rettete der Torhüter dagegen stark (45.). Zu Beginn des zweiten Durchgangs streichelte Schick den Ball nach Vorarbeit von Jeremie Frimpong ins Freiburger Gehäuse - beide Innenpfosten dienten bei dem Traumtor als Bande. Alejandro Grimaldo hätte erhöhen können (58.), Leverkusen dominierte im Anschluss das Spiel. Keitel sorgte jedoch nochmal für Spannung.
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Im Kampf um die erste Meisterschaft der Klubgeschichte zeigt Bayer 04 Leverkusen weiter keine Nerven. Beim SC Freiburg gewinnt die in dieser Saison weiter ungeschlagene Mannschaft von Xabi Alonso. Top-Talent Florian Wirtz zeigt wieder einmal seine herausragende Qualität.
[ "Fußball", "SC Freiburg", "Bayer 04 Leverkusen", "Fußball", "Fußball-Bundesliga", "Xabi Alonso", "Christian Streich" ]
Fußball
2024-03-17T17:25:34+01:00
2024-03-17T17:58:26+01:00
https://www.n-tv.de/sport/fussball/Bayer-Leverkusen-pfeift-auf-Spannung-im-Titelrennen-article24810922.html
Familienfreuden: Aktien von VW und Porsche SE dick im Plus
Spitzenreiter im Dax waren in der ersten Stunde die Volkswagen-Vorzüge mit einem Kursplus von 5,7 Prozent. Die Geschäftszahlen des Autobauers seien besser ausgefallen als erwartet, sagte Analyst Richard Hilgert vom Research-Haus Morningstar. Seine Kollegen von der Bank JPMorgan lobten den Ausblick für 2022 als "sehr solide". Die Papiere des VW-Großaktionärs Porsche SE legten 5,4 Prozent zu und lagen damit auf dem zweiten Platz.
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Der Börsen-Tag
[ "Der", "Börsen-Tag", "Familienfreuden", "Aktien", "VW", "Porsche", "SE", "Plus" ]
Der Börsen-Tag
2022-03-14T09:36:12+01:00
2022-03-14T09:36:12+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Familienfreuden-Aktien-von-VW-und-Porsche-SE-dick-im-Plus-article23193823.html
Corona-Krise legt deutsche Brauereien lahm
Brauhäuser und Kneipen sind geschlossen, Volksfeste abgesagt - Deutschlands Brauer stehen vor schwerwiegenden Problemen. Aufgrund der Corona-Krise plagt vor allem kleine Betriebe die Existenzangst. Angesichts der Umsatzeinbrüche setzen einige Brauer auf kreative Maßnahmen. Bis auf den Gehsteig sind die Rollläden des Brauhauses im Kölner Süden heruntergelassen. An normalen Abenden herrscht hier Hochbetrieb, Stammgäste treffen sich zum Feierabend-Kölsch, Touristen genießen das Brauhaus-Flair. Doch das "Früh em Veedel" ist dicht - wie alle Kneipen, Bars und Restaurants in diesen Tagen. Getrunken wird zwar noch - aber nicht mehr in der Öffentlichkeit. Das neuartige Coronavirus hat die Zapfhähne der Republik zum Stillstand gebracht. Für kleine Brauereien, die sich nicht auf den großen Absatz im Supermarkt verlassen können, ist das verheerend. "Wir stehen - wie die gesamte Brauwirtschaft - vor großen Herausforderungen, denen wir uns stellen", sagt eine Sprecherin von Schlösser Alt, das zur Radeberger Gruppe gehört. Da helfe es auch nicht, wenn im Einzelhandel oder in Getränkemärkten mehr Bier verkauft werde. Die Sorgen der Brauer in der Großstadt teilen die Kollegen auf dem flachen Land. Werner Scharpf sitzt mutterseelenallein in seinem Brauereigasthof im oberfränkischen Heilgersdorf. Scharpf betreibt eine von 626 Brauereien in Bayern, 90 Prozent davon sind kleine Familienbetriebe mit einem Jahresausstoß von weniger als 30.000 Hektolitern pro Jahr. Seit 105 Jahren ist die Brauerei Scharpf in Heilgersdorf im Besitz seiner Familie - eine jener Braustätten mit gerade einmal 1000 Hektolitern Ausstoß pro Jahr, die jahrzehntelang ein Schattendasein fristeten, inzwischen aber vom allgemeinen Landbierboom profitieren. Normalerweise kommen die Arbeiter zur Mittagspause oder nach Feierabend in seinen Gasthof, machen Brotzeit und trinken ein Bier dazu. Junge Leute holen sich die Partyfässer, auf dem Tanzboden wird das Bier genauso getrunken wie zur Kirchweih. In den nahen Städten Coburg und Lichtenfels beliefert Scharpf noch drei weitere Gaststätten mit seinem in der Region beliebten bernsteinfarbenen Märzen - normalerweise. "Der Hauptumsatz ist weggebrochen", sagt der 52-Jährige. Seine Ehefrau, die - normalerweise - in Gaststube und Brauerei mitarbeitet, hat er in Kurzarbeit geschickt - sie ist jetzt Hilfs-Lehrerin für die drei Kinder. Scharpf macht 80 bis 90 Prozent Bier vom Fass. Damit ist er wie kaum ein anderer von der Corona-Krise getroffen. Wer Flaschenbier verkauft, hat wenigstens noch den Supermarkt als Absatzquelle. Ein kleiner Trost: Seit einiger Zeit bietet die kleine Brauerei "Maurerflaschen" an - Fassbier in Ein-Liter-Flaschen mit Schnappverschluss. "Die Leute kommen und holen ihren Sechser-Träger bei uns ab" - eine Art aus der Not geborenes Walk-In-System im 450-Seelen-Dorf. "Wir leben gegenwärtig von der Substanz", sagt Scharpf. Entscheidend sei, wie lange die Krise andauere. "Vier bis sechs Wochen hält ein gesunder Betrieb schon durch - dann ist es nicht schlimmer als lange Betriebsferien", sagt der Brauer. Doch von Mai an steht das Biergartengeschäft an, viele Dorf- und Sportfeste in der Gegend bauen normalerweise auf sein Bier. Das Schicksal verbindet ihn mit anderen regionalen Brauern, der Bamberger Mahrs-Bräu zum Beispiel: Die Traditionsbrauerei, mit einem Jahresausstoß von 23.000 Hektolitern noch immer eine der Kleinen, wenn auch ungleich größer als Scharpf, sollte eigentlich unter anderem die Erlanger Bergkirchweih versorgen - ein rauschendes Volksfest, bei dem der Gerstensaft in Strömen erst in die steinernen Maßkrüge und dann in die Kehlen von Einheimischen, Studierenden und Besuchern fließt. "Wenn die Feste ausfallen, wird das ein Loch reißen", sagt Georg Rittmayer, Präsident des Verbandes der privaten Brauereien in Bayern. Der Deutsche Brauer-Bund hat unlängst eine Befragung unter seinen Mitgliedern gestartet. 87 Prozent der Betriebe rechnen damit, dass sie ihre Mitarbeiter in Kurzarbeit schicken müssen, 18 Prozent gehen sogar von Entlassungen aus. Dass die Krise Umsatzlöcher reißen wird, darüber sind sich fast 100 Prozent der Brauereien einig. Das gilt für die Kleinen genauso wie die Großen der Brauerzunft. Kneipen, Restaurants, Biergärten und kulturelle Veranstaltungen seien extrem wichtige Absatzkanäle, sagt Uwe Gelmich, Geschäftsführer der Radeberger-Tochter Hövels und der Dortmunder Brauereien. "Das spüren wir auch bei Hövels deutlich." Man berate noch, ob staatliche Hilfen eine Lösung sein könnten. Thea Ungermann, die Geschäftsführerin der Alt-Brauerei Schumacher ist angesichts der Krise kreativ geworden. "Das ist eine heftige und dramatische Situation für uns", sagt sie. Der Umsatz in der Gastronomie sei für die Brauerei der Hauptanteil. "Wir kämpfen jeden Tag aufs Neue, um unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weiterhin beschäftigen zu können." Um nicht ganz auf Einnahmen zu verzichten, bietet Schumacher nun jeden Freitag ein "Drive-In" an. Altbier-Fans können dann mit ihrem Auto an der Brauerei vorfahren und sich ihr Wochenend-Bier mit Kartoffelsalat und Frikadellen abholen. Auch einen Lieferservice hat Ungermann mit ihrem Team gestartet. Die Kölsch-Brauerei Gaffel versucht unterdessen, mit einer Kampagne daran zu erinnern, dass sich das eigene Bier nicht bloß in der Kneipe trinken lässt. "Mit Abstand das beste Kölsch", heißt es auf dem Werbeplakat, auf dem sich zwei Nachbarn zuprosten - jeder auf seinem Balkon, auf gegenüberliegenden Straßenseiten.
n-tv NACHRICHTEN
Brauhäuser und Kneipen sind geschlossen, Volksfeste abgesagt - Deutschlands Brauer stehen vor schwerwiegenden Problemen. Aufgrund der Corona-Krise plagt vor allem kleine Betriebe die Existenzangst. Angesichts der Umsatzeinbrüche setzen einige Brauer auf kreative Maßnahmen.
[ "Wirtschaft", "Coronaviren", "Sars-Cov-2", "Brauereien", "Bier" ]
Wirtschaft
2020-04-04T15:55:10+02:00
2020-04-04T15:55:10+02:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Corona-Krise-legt-deutsche-Brauereien-lahm-article21693318.html
Kraft im zweiten Anlauf gewählt
Nordrhein-Westfalens SPD-Chefin Kraft ist zur neuen Ministerpräsidentin des Landes gewählt worden. Sie dankt ihrem Vorgänger Rüttgers und ruft die anderen Fraktionen dazu auf, gemeinsam Kompromisse zu suchen. Die nordrhein-westfälische SPD-Vorsitzende Hannelore Kraft ist neue Ministerpräsidentin von NRW. Im zweiten Wahlgang wurde sie mit den Stimmen von SPD und Grünen zur Nachfolgerin von Jürgen Rüttgers (CDU) gewählt. Zusammen gegen SPD und Grüne: Die Generalsekretäre Gröhe (CDU), Lindner (FDP) und Dobrindt (CSU) beim ersten gemeinsamen Auftritt im Konrad-Adenauer-Haus. (Foto: dpa) Für Kraft stimmten 90 Abgeordnete - so viele Sitze hat Rot-Grün im Landtag. 80 Abgeordnete stimmten gegen Kraft - so viele Stimmen haben CDU und FDP. 11 Abgeordnete enthielten sich der Stimme. Im ersten Wahlgang war Kraft noch erwartungsgemäß durchgefallen. Da hätte sie die absolute Mehrheit erreichen müssen. Zu dieser fehlt der Koalition von SPD und Grünen allerdings eine Stimme. Im zweiten Wahlgang reichte die einfache Mehrheit. Die Linkspartei, die im Landtag 11 Mandate hat, hatte eine Enthaltung in allen Wahlgängen angekündigt. Dennoch hatte es im ersten Wahlgang 81 Nein-Stimmen und nur 10 Enthaltungen gegeben. In ihrer ersten Rede als Ministerpräsidentin dankte Kraft Rüttgers und seinem Kabinett für deren "engagierte Arbeit in den vergangenen fünf Jahren". Die neue Ministerpräsidentin kündigte ein "gemeinsames Miteinander" an. Die anderen Fraktionen rief sie eindringlich auf, das Angebot der Zusammenarbeit wahrzunehmen. Die unsicheren Mehrheitsverhältnisse böten auch die Chance, "gute Kompromisse zu suchen und zu finden", sagte Kraft. Sie werde alles tun, um den Erwartungen gerecht zu werden. "In jedem Fall wird das eine spannende Legislaturperiode, mit einer starken Rolle für das Parlament." Kraft will eine rot-grüne Minderheitsregierung bilden, ohne sich formell tolerieren zu lassen. Nach eigenen Angaben setzen SPD und Grüne in NRW auf wechselnde Mehrheiten. CDU und FDP haben allerdings einen klaren Oppositionskurs angekündigt. Schon vor der Sitzung äußerten CDU und CSU in Berlin heftige Kritik an dem rot-grünen Bündnis in NRW. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) warf Kraft in der "Rheinischen Post" Wortbruch vor. Kraft habe "eine zentrale Wahlaussage gebrochen", sagte die CDU-Vorsitzende. Sie habe im Wahlkampf immer wieder betont, dass ein Land wie Nordrhein-Westfalen eine stabile Regierung brauche. Nun wolle sie ihre Arbeit an der Spitze einer Minderheitenregierung "mit einem massiven Wortbruch" beginnen. "Einer solchen Regierung kann man nicht trauen", sagte Merkel. Auch die von Rot-Grün auf Länderebene geplante Erhöhung der Neuverschuldung kritisierte Merkel. "So werden die Finanzen des Landes NRW ruiniert. Das hat mit Generationengerechtigkeit nichts zu tun", sagte Merkel der Zeitung. Von der angeblichen Blockademacht von Rot-Grün im Bundesrat zeigte sich die Kanzlerin unbeeindruckt. "Die christlich-liberale Koalition wird wichtige Gesetze umsetzen können, wie zum Beispiel fast das ganze Zukunftspaket für solide Finanzen und die Gesundheitsreform. Dafür brauchen wir keine Mehrheit im Bundesrat", sagte Merkel. Bei anderen Themen werde die Regierung auf die Länder zugehen und auf die Vernunft einiger setzen, so die Kanzlerin. Ihr Kabinett will Kraft an diesem Donnerstag vorstellen. Der rot-grünen Regierung sollen zehn Minister angehören, davon sieben der SPD und drei der Grünen. Grünen-Fraktionschefin Sylvia Löhrmann soll Schulministerin und stellvertretende Ministerpräsidentin werden. SPD-Chef Sigmar Gabriel warnte die Opposition im Landtag vor einer Blockade-Politik. "Ich kann mir nicht vorstellen, dass CDU, FDP und Linke gemeinsam eine Blockade-Koalition bilden", sagte er. Auch die CDU und FDP in NRW warfen Kraft Wortbruch und Wählertäuschung vor. Im Wahlkampf habe sie stets eine Tolerierung durch die Linkspartei ausgeschlossen, sagte CDU-Fraktionschef Karl- Josef Laumann. Jetzt habe sie sich durch Tolerierung der Linken zur Regierungschefin wählen lassen. FDP-Landeschef Andreas Pinkwart sagte, die Linke sitze mit am Kabinettstisch. Beide kündigten eine entschiedene Oppositionspolitik an. Entsprechend äußerte sich CDU-Generalsekretär Hermann Gröhe. Das Wohl des Landes NRW schließe aus, dass CDU und FDP dort "Reserve-Mehrheitsbeschaffer" seien. Die Linke bekräftigte ihre Bereitschaft zu einer Koalition mit SPD und Grünen. "Die Linke in NRW war bereit zu einer Koalition mit SPD und Grünen, Frau Kraft hat das abgelehnt. Das kann sich wieder ändern", sagte der Vorsitzende der Linkspartei, Klaus Ernst. Die Linke will im Landtag von Fall zu Fall entscheiden, ob sie Gesetzesvorhaben von Rot-Grün zustimmt. Bereits in Kürze geht es im Landtag um die Pläne von Rot-Grün, die Studiengebühren abzuschaffen.
n-tv NACHRICHTEN
Nordrhein-Westfalens SPD-Chefin Kraft ist zur neuen Ministerpräsidentin des Landes gewählt worden. Sie dankt ihrem Vorgänger Rüttgers und ruft die anderen Fraktionen dazu auf, gemeinsam Kompromisse zu suchen.
[ "Politik", "Einfache", "Mehrheit", "Kraft", "Anlauf" ]
Politik
2010-07-14T13:20:23+02:00
2012-11-19T08:55:44+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Kraft-im-zweiten-Anlauf-gewaehlt-article1052411.html
Studie: Ausbau von Straßen tötet Sprachen
Forscher schlagen Alarm: Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten mehr als tausend Sprachen aussterben. Und die Hälfte aller rund 7000 Sprachen weltweit gilt als gefährdet. Unter anderem befördere der Ausbau des Straßennetzes das Verschwinden von lokalen Sprachen, heißt es in einer neuen Studie. Weltweit gibt es etwa 7000 anerkannte Sprachen. Viele davon könnten schon bald für immer verloren gehen: Einer Studie aus Australien zufolge ist etwa die Hälfte aller Sprachen gefährdet, 1500 könnten bis zum Ende des Jahrhunderts ausgestorben sein. "Ohne Intervention könnte sich der Sprachverlust innerhalb von 40 Jahren verdreifachen, wobei mindestens eine Sprache pro Monat verloren gehen wird", schreiben die Autoren. Und sie nennen auch Gründe für den Sprachverlust - wie etwa gut ausgebaute Straßen. Sie raten dazu, Lehrpläne zu erstellen, die zweisprachigen Unterricht unterstützen, und sowohl die Beherrschung der indigenen Sprache als auch den Gebrauch regional dominanter Sprachen fördern. Analysiert wurden 51 unabhängige Variable, darunter Bildungspolitik, sozioökonomische Indikatoren und Umwelteigenschaften. Die von der Australian National University (ANU) geleitete Studie wurde im Online-Fachmagazin "Nature Ecology and Evolution" veröffentlicht. Bei der Untersuchung seien auch unerwartete und überraschende Gründe für Sprachbedrohung entdeckt worden, sagte Co-Autor Lindell Bromham. Dazu gehöre etwa ein gut ausgebautes Straßennetz. "Wir haben festgestellt, dass das Risiko einer Gefährdung von Sprachen umso höher ist, je mehr Straßen es gibt, die ländliche mit urbanen Regionen und Dörfer mit Städten verbinden. Es ist, als ob Straßen den dominanten Sprachen helfen, andere, kleinere Sprachen plattzuwalzen." Der Kontakt mit anderen lokalen Sprachen sei hingegen - "entgegen der landläufigen Meinung" - nicht das Problem: Tatsächlich seien Sprachen, die mit vielen anderen indigenen Sprachen in Kontakt kämen, weniger gefährdet. Die Studie enthält auch Lehren für den Erhalt von bedrohten Sprachen der australischen Ureinwohner. "Australien gebührt der zweifelhafte Ruhm, eine der höchsten Raten an Sprachverlust weltweit zu haben", sagte Co-Autorin Felicity Meakins. Von den einst 250 Sprachen der indigenen Bevölkerung seien nur noch 40 übrig - und die Kinder würden davon überhaupt nur noch ein Dutzend Sprachen lernen. "Wenn eine Sprache verloren geht oder 'schläft', wie wir für Sprachen sagen, die nicht mehr gesprochen werden, dann verlieren wir so viel von unserer menschlichen kulturellen Vielfalt", betonte Bromham. Jede Sprache sei auf ihre Weise brillant. Viele der Sprachen, die in diesem Jahrhundert voraussichtlich verloren gingen, würden derzeit noch aktiv verwendet, so der Experte. "Es besteht also immer noch die Möglichkeit, in die Unterstützung von Gemeinschaften zu investieren, um indigene Sprachen wiederzubeleben und sie für künftige Generationen zu erhalten", erklärte er mit Blick auf die bevorstehende UNESCO-Dekade der indigenen Sprachen, die von 2022 bis 2032 andauert. Die Vereinten Nationen wollen mit der Initiative sprachliche Vielfalt rund um den Globus schützen und die Rechte von Menschen aus Sprachminderheiten stärken.
n-tv NACHRICHTEN
Forscher schlagen Alarm: Bis zum Ende des Jahrhunderts könnten mehr als tausend Sprachen aussterben. Und die Hälfte aller rund 7000 Sprachen weltweit gilt als gefährdet. Unter anderem befördere der Ausbau des Straßennetzes das Verschwinden von lokalen Sprachen, heißt es in einer neuen Studie.
[ "Bildung", "Sprachwissenschaft" ]
Wissen
2022-01-01T07:33:27+01:00
2022-01-01T16:37:02+01:00
https://www.n-tv.de/wissen/Studie-Ausbau-von-Strassen-toetet-Sprachen-article23030656.html
Oracle bekommt Sun Micro
Der US-Softwarekonzern Oracle darf den Server-Spezialisten Sun Microsystems übernehmen. Die Europäische Kommission genehmigte den Zusammenschluss in Brüssel ohne Auflagen. Es drohe keine Einschränkung des Wettbewerbs im Europäischen Wirtschaftsraum (EWR). Oracle will mit dem Kauf sein Datenbank-Geschäft stärken. Die EU-Kommission ist die oberste Wettbewerbsaufsicht in Europa und hatte Bedenken hinsichtlich der quelloffenen Datenbanken-Software MySQL geäußert. Auf dem Datenbanksektor verfügen die drei Hauptanbieter Oracle, IBM und Microsoft über gut 85 Prozent der Marktanteile, gemessen an den Umsätzen. Zwar ist der Anteil von Sun wiederum niedrig. Die 2008 von Sun erworbene MySQL jedoch ist die führende Open-Source- Datenbank, wie die Kommission mitteilte. Deshalb leitete die Behörde am 3. September 2009 eine Wettbewerbs-Prüfung ein. Zum einen werde eine andere quelloffene Datenbank, PostgreSQL, von vielen Datenbank-Nutzern als glaubwürdige Alternative zu MySQL betrachtet. Auch sei die Zusicherung von Oracle berücksichtigt worden, MySQL weiterzuentwickeln. Oracle ist in den vergangenen Jahren durch zahlreiche Übernahmen rasant gewachsen und liegt bei Unternehmens-Software auf Platz zwei hinter SAP.
n-tv NACHRICHTEN
Die Europäische Kommission genehmigt die Übernahme des US-Softwarekonzerns Sun Microsystems durch den Wettbewerber Oracle. Wie die EU-Kommission mitteilt, beeinträchtigt die Transaktion den Wettbewerb im europäischen Wirtschaftsraum bzw. ein wesentlichen Teil davon nicht.
[ "Wirtschaft", "Grünes", "Licht", "Brüssel", "Oracle", "Sun", "Micro" ]
Wirtschaft
2010-01-21T13:08:45+01:00
2012-11-22T13:44:20+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Oracle-bekommt-Sun-Micro-article689704.html
Finanzdienstleister-Aktie rauscht in den Keller
Für die Aktie von Grenke ist es im SDAX um 8,4 Prozent nach unten gegangen. Belastend wirkt der Ausblick, der durch Investitionen in die Digitalisierung unter den Erwartungen ausgefallen ist. Für das laufende Jahr stellt der Finanzdienstleister nun einen Nettogewinn zwischen 80 und 90 Millionen Euro in Aussicht. Die Warburg-Schätzung liegt bei knapp 92 Millionen. Auch wird das angestrebte Konzernergebnis 2024 nur bei 120 Millionen Euro liegen, statt wie bisher prognostiziert bei 140 Millionen Euro.
n-tv NACHRICHTEN
Der Börsen-Tag
[ "Der", "Börsen-Tag", "Finanzdienstleister-Aktie", "Keller" ]
Der Börsen-Tag
2023-03-03T13:20:50+01:00
2023-03-03T14:34:40+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/Finanzdienstleister-Aktie-rauscht-in-den-Keller-article23959421.html
Keir Starmer füllt das deutsche Vakuum
Fünf Jahre nach dem Brexit kehrt London um: Ausgerechnet die britische Regierung übernimmt eine Führungsrolle in Europa. Premier Starmer wächst vom Pannenpremier zum Europa-Star. Er sucht seit Wochen das Gespräch mit Macron und Merz. Die drei haben größere Pläne. Keir Starmer zeigt Donald Trump, wie der Westen eigentlich geführt werden sollte. Nach dem Erniedrigungs-Eklat im Weißen Haus lud der britische Premier die europäischen Staatschefs zum großen Solidaritätstreffen mit der Ukraine ein. Der Kontrast der diplomatischen Inszenierung könnte kaum größer sein: dort Ruchlosigkeit, hier Würde. Dort Ruppigkeit, hier Verbindlichkeit. Dort Isolationismus, hier Multilateralismus. Dort Egomanie, hier Solidarität. Ausgerechnet die Briten wachsen fünf Jahre nach dem Brexit in die Führungsrolle für den alten Kontinent: Das Nicht-EU-Mitgliedsland eint die Union und öffnet den Raum einer neuen, selbstbewussten europäischen Gesinnung. In der neuen Weltordnung mit ihren Cowboy-, Despoten- und Mafiamethoden wirken die Briten auf eine wohltuend altmodische Weise europäisch, demokratisch, verlässlich und integer. Die neue Führungsrolle hat auch mit Keir Starmer zu tun. Der britische Premierminister hat, was der amerikanische Präsident vermissen lässt - Integrität und Respekt. Er wirkte bislang eher wie eine hölzerne Randfigur Europas. Seine Labour-Regierung stolperte mehr, als dass sie souverän regierte. Eine Reihe kleiner Skandälchen von Vorteilsannahmen schwächte die Regierung, seine Stabschefin musste gehen. Als er dann die Kürzung von Heizzulagen für Rentner beschloss, sackten die Umfragewerte ab. Starmers Wort vom "broken Britain" fiel auf ihn zurück. Zum Jahreswechsel musste er fast trotzig erklären: "Ich lege keinen Wert darauf, beliebt zu sein." Doch nun ist der graumäusige Pescetarier (Starmer ist Halb-Vegetarier, der gern Fisch ist) schlagartig in ganz Europa beliebt geworden. Die außenpolitische Krise nutzt Starmer geschickt, um Ansehen zu gewinnen. Tatsächlich wirkt der anfänglich unsichere Premier plötzlich wie ein souveräner weltpolitischer Akteur. Er gibt und zeigt den verunsicherten und von den USA enttäuschten Europäern ein freundliches Gesicht. Starmer spielt aber nicht bloß den versöhnlichen Umarmer, er geht mit gutem Beispiel voran und will seine Verteidigungsausgaben auf 3 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigern. Der Ukraine bewilligt er neue Gelder in Milliardenhöhe und kündigt sogar an, dass Großbritannien Friedenstruppen schicken würde. Bei der Sitzordnung des Gipfels und dem offiziellen Abschlussfoto in London ist demonstrativ arrangiert, wer derzeit die Anführer Europas sind: Keir Starmer und Emmanuel Macron. Die beiden sprechen sich seit Wochen eng ab und zeigen militärisches Selbstbewusstsein als Europas Atomschutzmächte. Die Konstellation offenbart zugleich, dass Deutschland seit Monaten eine große außenpolitische Lücke lässt und mit sich selbst beschäftigt ist. Bundeskanzler Olaf Scholz wird schon seit November in Europa nicht mehr ernst genommen. Sowohl Starmer als auch Macron haben stattdessen früh damit begonnen, direkte Kontakte zu Friedrich Merz zu suchen. Der designierte Bundeskanzler ist sich mit beiden einig, dass nun die Stunde Europas schlage und man einen historischen Schritt zur europäischen Sicherheitsunion gehen müsse. Merz hat auch das Thema der atomaren Bewaffnung und Abschreckung für Deutschland adressiert und wünscht sich eine Wiederannäherung Großbritanniens an die Europäische Union. Darum bestärkt der CDU-Chef nun Starmer, das Haus Europa wieder gemeinsam zu bauen: "Ich begrüße es sehr, dass Großbritannien wieder die Nähe zu Europa, zur Europäischen Union sucht." Starmer, Macron und Merz treten für ein deutlich selbstbewussteres Europa ein. Ihr Argument: In der EU leben mehr als 448 Millionen Menschen, in den USA nur 340 Millionen. Die EU ist der weltweit größte Exporteur von Fertigerzeugnissen und Dienstleistungen. Der Welthandelsanteil der EU liegt bei 13,7 Prozent, die USA kommen nur auf 10,4 Prozent. Die EU erwirtschaftet ein Bruttoinlandsprodukt von 17 Billionen Euro. Das militärisch aggressive Russland kommt nur auf 2 Billionen. Wirtschaftlich ist die EU also achtmal stärker als Russland. Europa habe alle Trümpfe selbst in der Hand, sich und die Ukraine zu verteidigen und auch einen Handelskonflikt mit den USA erfolgreich zu bestehen - nur müsse man sich endlich politisch enger formieren, so das Argument. Der Neo-Europäer Starmer formuliert es so: "Europas Zersplitterung schwächt uns alle. Lassen Sie uns also das industrielle Gewicht und die Schlagkraft, die wir gemeinsam haben, maximieren."
n-tv NACHRICHTEN
Fünf Jahre nach dem Brexit kehrt London um: Ausgerechnet die britische Regierung übernimmt eine Führungsrolle in Europa. Premier Starmer wächst vom Pannenpremier zum Europa-Star. Er sucht seit Wochen das Gespräch mit Macron und Merz. Die drei haben größere Pläne.
[ "Keir Starmer", "Emmanuel Macron", "Friedrich Merz", "Donald Trump", "Olaf Scholz", "Bundestagswahl 2025", "Angriff auf die Ukraine", "Russland", "Ukraine", "Wolodymyr Selenskyj" ]
Person der Woche
2025-03-04T10:30:47+01:00
2025-03-04T10:44:00+01:00
https://www.n-tv.de/politik/politik_person_der_woche/Keir-Starmer-fuellt-das-deutsche-Vakuum-article25603887.html
Portugal schickt 46-Tore-Kampfansage ans DHB-Team
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft wird ihr WM-Viertelfinale wie erwartet gegen Portugal bestreiten müssen. Schon der Sieg der Portugiesen in ihrer Hauptrundengruppe ist eine Sensation. Die besiegelt das Überraschungsteam mit einer gewaltigen Tor-Show. Die deutschen Handballer treffen im Viertelfinale der Weltmeisterschaft auf Portugal. Die Südeuropäer schossen sich für das Duell mit dem DHB-Team mächtig warm - und sicherten sich durch einen komfortablen 46:28-Erfolg über Chile den Sieg in ihrer Hauptrundengruppe. Bester Werfer für die "Helden des Meeres" war Rückraumspieler Francisco Costa. Der 19-Jährige von Sporting Lissabon erzielte neun Treffer. Sein älterer Bruder Martim traf sechsmal. Für Chile war der deutschstämmige Erwin Feuchtmann mit acht Toren am erfolgreichsten. Das Spiel der Portugiesen gegen die deutsche Mannschaft findet am kommenden Mittwoch in Norwegens Hauptstadt Oslo statt. Das DHB-Team hatte sich schon am Donnerstag mit dem Erfolg über Italien den zweiten Platz in seiner Gruppe gesichert und so den vorzeitigen Einzug in die Runde der besten Acht perfekt gemacht. Der abschließende Sieg im Hauptrundenduell mit Tunesien war bedeutungslos. Gruppensieger ist Gold-Favorit Dänemark, der es im Viertelfinale mit Brasilien zu tun bekommt. "Es ist eine sehr interessante Mannschaft, sie spielt das ganze Turnier sehr gut", sagte Gislason: "Wenn man sieht, was für Mannschaften die hinter sich gelassen haben, sagt das vieles über das, was sie jetzt spielen. Eine super interessante Mischung von alt und jung, erfahrenen Spielern und sehr frischen, richtig guten Spielern. Sie spielen wirklich gut." Gegen die Portugiesen, gegen die man beide EM-Testspiele im Vorjahr gewonnen hatte, braucht Bundestrainer Alfred Gislason seine Schützlinge in Vollbesitz ihrer Kräfte. Aktuell steht hinter den Einsätzen der erkrankten Juri Knorr, Rune Dahmke und Lukas Stutzke aber ein Fragezeichen. Ob der DHB für den verletzt abgereisten Rückraumspieler Franz Semper einen Profi nachnominiert, ist noch unklar. Portugal gehört nach Siegen über Norwegen und Spanien zu den Medaillenanwärtern bei diesem Turnier. Lediglich beim Remis gegen Schweden ließen die Südeuropäer bisher Punkte liegen. Zum Auftakt der WM hatte ihr Spielmacher Miguel Martins für Aufsehen gesorgt. Der 27-Jährige verpasst das Turnier wegen einer positiven Dopingprobe aus dem Vorjahr.
n-tv NACHRICHTEN
Die deutsche Handball-Nationalmannschaft wird ihr WM-Viertelfinale wie erwartet gegen Portugal bestreiten müssen. Schon der Sieg der Portugiesen in ihrer Hauptrundengruppe ist eine Sensation. Die besiegelt das Überraschungsteam mit einer gewaltigen Tor-Show.
[ "Sport", "Handball-Nationalmannschaft", "Handball-WM", "Handball" ]
Sport
2025-01-26T17:09:02+01:00
2025-01-26T18:01:24+01:00
https://www.n-tv.de/sport/Portugal-schickt-46-Tore-Kampfansage-ans-DHB-Team-article25516522.html
Vier zu eins für die Liebe!
Das große "Bauer sucht Frau international"-Abenteuer ist vorbei. Inka Bause bittet zur Fazit-Runde und trifft dabei fast überall auf der Welt auf freudige Gesichter. Nur im peruanischen Dschungel steht die Liebe nach einer emotionalen Hofwoche vor verschlossenen Türen. Das Ende der Liebesreise ist in Sicht. Die Hofwochen steuern auf das große Finale zu. Da stellt sich natürlich nicht nur für Inka Bause, sondern auch für die aufgeregte Format-Community die Frage: Welche Paare können sich einen gemeinsamen Alltag vorstellen? Inka Bause hat wieder mal ganze Arbeit geleistet. (Foto: RTL) Im Elsass braust man diesbezüglich weiter auf der Überholspur. Das bereits während der Hofwoche gefundene Liebesglück wächst bei Kartoffelbauer Justin und seiner Stefanie auch Monate nach Drehschluss weiter an. Mittlerweile werden auf dem Hof des Bauern bereits fleißig Umzugskartons ausgepackt. "Da ist ein großes Wunder geschehen!", freuen sich Justins Eltern Agnès und Claude. Steffi und Justin stecken mitten in den Planungen für eine gemeinsame Zukunft, auf der sich im Elsass alle freuen. Darauf ein Gläschen Champagner. À la vôtre! Ob es ein paar hundert Kilometer weiter südlich auch so gefunkt hat? Winzerin Rolinka jedenfalls hat beim Strandspaziergang mit ihrem Frank ein Lächeln im Gesicht. "Wie würdest du dein Gefühl mit einem Wort beschreiben?", will Frank wissen. Sekunden später steht "happy" im nassen Sand geschrieben. Rolinka und ihr Hesse mit Wohnsitz in der Schweiz haben viele Gemeinsamkeiten. Spaziergänge durch die Natur, Fahrrad-Touren über Stock und Stein, das Leben mit Tieren: Das Fundament, auf dem eine Beziehung wachsen kann, ist bereits gelegt. Fehlt nur noch das Okay beider "Parteien" für einen emotionalen Zusammenschluss. Kurz vor dem Ende der Hofwoche einigen sich Frank und Rolinka schließlich auf eine Verlängerung des großen Ganzen. Und siehe da: Auch ein halbes Jahr später trifft man Frank noch regelmäßig auf dem urigen Grundstück der Winzerin an: "Es kribbelt, und wenn es kribbelt, dann ist man wohl verliebt", klärt Rolinka mit leuchtenden Augen auf. Was in Frankreich funktioniert, soll auch in Südafrika und in Kanada seinen Weg gehen. Unter Ahornblättern und Savannensträuchern dauert zwar alles ein bisschen länger, aber die Liebe hat auch hier ihre Spuren hinterlassen. Für Kinderpflegerin Martina geht es in Südafrika noch einmal mit dem Quad durch die Felder. Immer mit dabei ist ihr Spargelbauer Rüdiger, der seine Herzdame nicht nur mit einem handsignierten Straußenei, sondern auch mit einem finalen Sonnenuntergangs-Trip überrascht. In naher Zukunft soll Rüdiger seine Martina in Baden-Württemberg besuchen: "Mir hat's hier richtig die Füße weggezogen", schluchzt die Hofdame zum Abschied. Da kann auch Rüdiger ein paar Tränen nicht mehr zurückhalten. Sendung verpasst? Die gesamte Staffel von "Bauer sucht Frau international" ist auf RTL+ abrufbar. Bevor man sich in Kanada um das Hofwochen-Ende und die damit verbundene Zukunftsplanung kümmert, müssen Hans und Danielle erst noch zwei kleine im Wald gefundene Katzenbabys aufpäppeln. So eingespielt wie bei der tierischen Lebensrettung präsentiert sich der tiefenentspannte Zweier auch beim Rasenmähen. Danielle hat weder Angst vor großen Tieren noch vor großen Traktoren. Nur eins fehlt der Wahl-Hamburgerin noch zum perfekten Glück: "Ich fände es schön, wenn du noch Schafe hättest", flüstert Danielle mit schmachtendem Blick. Keine 12 Stunden später hoppeln vier ausgewachsene Wollknäuel über die hofeigene Weide: "Das hat mein Herz geöffnet", strahlt Danielle. Nun steht auch im fernen Kanada einer Verlängerung der Hofwoche nichts mehr im Weg. Fehlt nur noch das Happy End in Peru. Bei Felix und Simone will das Liebesabenteuer aber nicht so richtig in Fahrt kommen. Nach einer Woche in der südamerikanischen Pampa hilft auch der Segen der Ureinwohner und eine außergewöhnliche Schnapsverkostung nicht weiter. Felix und Simone wollen zwar, können aber irgendwie nicht. Beim Abschied haben die beiden gemischte Gefühle. Während Felix mit einem "Gefühlschaos" kämpft, schießen der enttäuschten und traurigen Simone im Taxi-Bus die Tränen in die Augen. Es kann halt nicht überall mit der Liebe klappen: "Sehr schade, aber für eine richtige Beziehung hätte es mehr Zeit gebraucht", erklärt Felix.
n-tv NACHRICHTEN
Das große "Bauer sucht Frau international"-Abenteuer ist vorbei. Inka Bause bittet zur Fazit-Runde und trifft dabei fast überall auf der Welt auf freudige Gesichter. Nur im peruanischen Dschungel steht die Liebe nach einer emotionalen Hofwoche vor verschlossenen Türen.
[ "Bauer sucht Frau", "TV", "Reality-TV", "RTL", "Inka Bause" ]
TV
2022-05-16T22:16:14+02:00
2022-05-16T22:16:14+02:00
https://www.n-tv.de/leute/tv/Vier-zu-eins-fuer-die-Liebe-article23335161.html
Regime spricht mit Rebellen
In Libyen machen Gerüchte die Runde, Machthaber Gaddafi könne sich ins Ausland absetzen. Gleichzeitig verhandeln seine Minister in Tunesien mit Rebellen. Während die Aufständischen in Richtung Tripolis vorrücken, verbreitet der Revolutionsführer im Staatsfernsehen Durchhalteparolen - per Telefon. Vertreter der libyschen Rebellen haben sich zu Geheimgesprächen mit Angehörigen der Regierung von Machthaber Muammar al-Gaddafi getroffen. Das berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf tunesische Sicherheitskreise. Das Treffen habe unter strengen Sicherheitsvorkehrungen in einem Hotel auf der tunesischen Ferieninsel Djerba stattgefunden. Am Sonntag hätten bewachte Autokolonnen den nahe der Insel gelegenen Grenzposten Ras Dschedir zwischen Libyen und Tunesien passiert. An den Gesprächen seien mehrere libysche Minister und Sicherheitsvertreter beteiligt gewesen. Die tunesische Nachrichtenagentur TAP berichtete, die libyschen Minister für Gesundheit und Soziales, Ahmed Hidschasi und Ibrahim Scherif, sowie Libyens Außenminister Abdelati al-Obeidi hätten sich am Sonntag auf Djerba aufgehalten. Es seien "Verhandlungen mit mehreren ausländischen Parteien" im Gange. Auf dem Flughafen von Djerba standen ein südafrikanisches Flugzeug und zwei Militärhubschrauber des Emirats Katar, wie es aus Flughafenkreisen hieß. Der südafrikanische Präsident Jacob Zuma hat bereits mehrfach erfolglos versucht, im Libyen-Konflikt zu vermitteln. In einem Krankenhaus in Sawija zeigt ein Arzt eine Kugel, die einer Zivilistin herausoperiert wurde. Pro-Gaddafi-Scharfschützen sollen die Bewohner der Stadt terrorisieren. (Foto: REUTERS) Das libysche Regime dementierte, dass ein solches Treffen stattgefunden habe. Ein Sprecher der libyschen Regierung sprach von Kriegspropaganda, mit der die gegnerische Seite die Moral der Truppe schwächen wolle. Er bekräftigte, dass Gaddafi nicht das Land verlassen werde. Von Gaddafi kommen derweil Signale der Härte - per Telefon. "Voran, greift zu den Waffen, zieht in den Kampf zur Befreiung Libyens aus den Händen der Verräter und der NATO, Zentimeter um Zentimeter", sagte Gaddafi in einer Rede, die offenbar über das Telefon gehalten wurde und die das staatliche Fernsehen am frühen Montagmorgen übertrug. Die Qualität der Übertragung war schlecht, gelegentlich war der Ton unterbrochen. "Macht Euch bereit zum Kampf! Das Blut der Märtyrer ist der Treibstoff für das Schlachtfeld." In einer ihrer größten Offensiven seit Beginn der Kämpfe vor einem halben Jahr haben die Aufständischen nach eigenen Angaben zuletzt wichtige Küstenstädte erobert und damit ihren Druck auf die nahe gelegene Hauptstadt Tripolis erhöht. Demnach handelt es sich um Surman rund 70 Kilometer westlich von Tripolis und Garjan 80 Kilometer südlich der Hauptstadt. Surman sei am Sonntag komplett eingenommen worden, sagte ein Sprecher der Aufständischen am Telefon der Nachrichtenagentur Reuters. "Es gibt derzeit keine Kämpfe dort." Zuvor seien bei Gefechten zehn Rebellen getötet und 34 verletzt worden. Die Stadt Garjan werde zu 70 Prozent von Aufständischen kontrolliert, sagte ein weiterer Rebellenkämpfer. "Es finden derzeit immer noch Kämpfe statt", ergänzte er. Beide Darstellungen lassen derzeit nicht bestätigen. Garjan liegt an einer wichtigen Verbindungsstraße, die nach Norden in die Hauptstadt führt. Sollten die Rebellen Garjan vollständig einnehmen, könnten sie Tripolis einkreisen. Zuvor hatten die Aufständischen nach eigener Auskunft das Zentrum der strategisch wichtigen Stadt Sawija eingenommen, die rund 50 Kilometer westlich von Tripolis liegt. Damit kontrollieren sie nun einen Küstenstreifen westlich und östlich der Hauptstadt. Im Norden liegt das Mittelmeer, das durch eine Nato-Blockade abgeriegelt ist, im Süden ist Wüste. Aus ägyptischen Sicherheitskreisen verlautete unterdessen, dass der libysche Innenminister Nasser al-Mabruk Abdullah mit seiner Familie in Kairo eingetroffen sei. Der Innenminister habe bei seiner Einreise am Flughafen erklärt, er wolle in Ägypten Urlaub machen. Mehrere Medien hatten zuvor berichtet, der Innenminister habe sich von Gaddafi losgesagt und sei dabei, sich ins Ausland abzusetzen.
n-tv NACHRICHTEN
In Libyen machen Gerüchte die Runde, Machthaber Gaddafi könne sich ins Ausland absetzen. Gleichzeitig verhandeln seine Minister in Tunesien mit Rebellen. Während die Aufständischen in Richtung Tripolis vorrücken, verbreitet der Revolutionsführer im Staatsfernsehen Durchhalteparolen - per Telefon.
[ "Politik", "Geheimverhandlungen", "Ferieninsel", "Regime", "Rebellen" ]
Politik
2011-08-15T16:51:16+02:00
2014-04-01T14:29:41+02:00
https://www.n-tv.de/politik/Regime-spricht-mit-Rebellen-article4055226.html
"Da wäre was los in der Republik"
Bundespräsident Christian Wulff scheint das erste Thema gefunden zu haben, bei dem er zumindest Akzente setzen kann. Seine Rede im türkischen Parlament wird von den deutschen Tageszeitungen jedenfalls recht positiv bewertet. Die Berliner Zeitung urteilt: "Ein paar Wochen und viele Debattenwindungen nach Wulffs Rede zum Tag der Deutschen Einheit wird man kaum mehr an der Erkenntnis vorbeikommen, dass der Bundespräsident in der Integrationsfrage sein Thema und ein Stück weit auch seine Rolle gefunden hat. Wie hältst Du es mit der Religion?, lautet die Gretchenfrage, die seit dem 3. Oktober insbesondere auch dem Bundespräsidenten gestellt wird. In Ankara kam aber auch ein außenpolitisch ambitionierter Bundespräsident zum Vorschein. Indem er die Rolle der Türkei als Brückenkopf zwischen dem Westen und dem Nahen und Mittleren Osten hervorhob, hat er seinem Gastgeber auch Perspektiven auf eine tragfähige Partnerschaft in Europa eröffnet. So weit ist man in der Partei, der Bundespräsident Wulff angehört, mit dem verschwiemelt klingenden Angebot einer privilegierten Partnerschaft bislang nicht gegangen." Wulff mit Hayrunnisa Gül. (Foto: REUTERS) Die Badischen Neuesten Nachrichten haben ganz genau hingehört: "Wulff ergänzte seinen heftig umstrittenen Islam-Satz aus seiner Bremer Rede zum Tag der Deutschen Einheit sogar mit einem fast wortwörtlich übertragenen, auf die Türkei bezogenen Pendant: 'Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei.' Die türkischen Abgeordneten nahmen diesen Satz von Wulff schweigend, aber gelassen auf. Man kann nicht sicher sein, ob das auch im Bundestag der Fall gewesen wäre, wenn Gül erklärt hätte, Deutschland solle akzeptieren, dass der Islam zur Bundesrepublik gehöre." Die Aachener Zeitung sieht das ähnlich, wenn sie schreibt: "Man stelle sich das vor: Der türkische Präsident auf Staatsbesuch in Berlin sagt als Gastredner vor dem Deutschen Bundestag: Der Islam gehört zweifelsfrei zu Deutschland. Da wäre was los in der Republik. So, wie derzeit von vielen Aufgeregten über Integration von Muslimen diskutiert wird, müsste man sich auf heftige Reaktionen gefasst machen: Was fällt dem ein? oder Unverschämt! oder Der soll mal erst bei sich in der Türkei... Denn hierzulande wollen sich viele ja nicht einmal vom eigenen Staatsoberhaupt solches sagen lassen. Das Christentum gehört zweifelsfrei zur Türkei. Als Staatsoberhaupt den Parlamentariern des Gastlandes solches zu sagen, entspricht nicht unbedingt den üblichen Gepflogenheiten diplomatischer Zurückhaltung." Die Allgemeine Zeitung aus Mainz meint: "Deutschland und Europa beginnen, den wahren Wulff kennenzulernen. Nicht den smarten Traum aller Schwiegermütter, nicht den angeblich nur durch Parteikarriere Legitimierten, nicht den scheinbar windschnittigen Teflon-Mann, nicht den vermeintlich Ecken-, Kontur- und Kantenlosen. Vielmehr den durchaus machtbewussten, versierten und erfahrenen Politiker, der Gespür hat und auch Visionen. Dass das deutsche Staatsoberhaupt in der Türkei gleiche Rechte für Christen in islamischen Ländern verlangt, spricht Christen aus der Seele. Und es ist alles andere als ein unbilliges Verlangen. Wulff hat den Freiraum, der ihm bei dieser Rede gegeben war, in Gänze genutzt; nicht weniger, aber auch nicht mehr." Der Westfälische Anzeiger lobt den Bundespräsidenten: "Christian Wulff hat Klartext gesprochen: nicht respektlos, doch mit unverstelltem Blick auch auf unbequeme Realitäten. Die Offenheit des Bundespräsidenten zumal vor dem türkischen Parlament verdient Hochachtung gerade von Seiten seiner Gastgeber, denen er kritische, doch notwendige Worte ins Stammbuch schrieb. Denn solche Worte muss eine Freundschaft aushalten, wenn sie diesen Namen verdient hat." Die Rhein-Neckar-Zeitung weiß: "Als Großredner übt Christian Wulff noch. Zwischen seinem Debüt am 3. Oktober daheim und dem Auftritt im türkischen Parlament hat er dazugelernt. Nach seiner missverständlichen Aussage, der Islam gehöre zu Deutschland wie das Christentum und das Judentum, bemühte er sich in Ankara um innenpolitische Schadensbegrenzung, als er von der Daseinsberechtigung des Christentums in der Türkei sprach. Und es war es auch richtig, dass er deutlich auf die objektiven Integrationshindernisse hinwies, die mit dem islamischen Zuzug vor allem aus der Türkei importiert werden. Das deutsch-türkische Verhältnis leidet schon viel zu lange an einem Mangel an Klartext." Die Kieler Nachrichten sehen jedoch noch rhetorische Schwächen: "Es war eine Ehre, dass Christian Wulff als erstes deutsches Staatsoberhaupt im türkischen Parlament sprechen durfte. Und es war ein Glück, dass er davor nicht in Ehrfurcht erstarrt ist. Seine Forderung an die Türken, mehr Toleranz gegenüber den Christen aufzubringen, war klug und mutig. Mutig, weil der Präsident damit einen wunden Punkt der islamisch-konservativen Regierung traf. Und klug, weil gerade die Toleranz gegenüber religiösen Minderheiten ein Gradmesser für die EU-Tauglichkeit der Türkei ist. Wenn der Präsident jetzt noch lernt, seine Reden nicht wie Rechenschaftsberichte im Ortsbeirat vorzutragen, dann ist er im höchsten Staatsamt angekommen."
n-tv NACHRICHTEN
Bundespräsident Christian Wulff scheint das erste Thema gefunden zu haben, bei dem er zumindest Akzente setzen kann. Seine Rede im türkischen Parlament wird von den deutschen Tageszeitungen jedenfalls recht positiv bewertet.
[ "Wulff", "Türkei", "Da", "Republik" ]
Pressestimmen
2010-10-19T20:52:53+02:00
2014-07-23T13:16:17+02:00
https://www.n-tv.de/politik/pressestimmen/Da-waere-was-los-in-der-Republik-article1747661.html
Farewell im Freiluft-GTS
Wir hatten uns schon so an ihn gewöhnt: Porsches Elfer mit der Baureihenziffer 997 steht vor der Ablösung. Auf der IAA im September wird der Nachfolger präsentiert. Ob der so vielgestaltig die Kunden erfreut, wie die (noch) aktuelle Version, steht dahin. Eine Abschiedsvorstellung. Am Ende wurde es ganz schön unübersichtlich: Genau 23 Varianten des 911ers konnte man im offiziellen Modellangebot ausmachen, zählt man das binnen weniger Tage ausverkaufte Sondermodell Sport Classic für rund 200.000 Euro dazu, sind die zwei Dutzend voll. Zu den Neuheiten des Jahres 2011 gehörte der GTS. Mit geblähten Backen wie ein Turbo und mit 408 PS geht er in diesem Praxistest als Cabrio auf Farewell-Tournee. Das elektrische Verdeck öffnet ... (Foto: n-tv.de/Busse) Ein paar Eckdaten sind von seinem Nachfolger schon bekannt. Die Baureihenziffer schnappt auf 991 zurück, das Gewicht geht runter, dafür die Leistung rauf. Erstmals soll eine Siebengang-Handschaltung zum Einsatz kommen, das spritsparende Start-Stopp-System wird Standard. Die Karosserieformen Coupé und Targa bleiben den Fans erhalten, natürlich auch das Cabrio. Und welche Wünsche das GTS-Cabrio an den Nachfolger weckt, lesen Sie hier. Ähnlich dem Cayenne, bei dem auch ein GTS-Modell das Angebot verziert, hat Porsche für diesen 911er ein sehr spezielles Paket geschnürt. Auffälligstes Merkmal sind die Pausbacken am Heck, die 44 mm mehr Fahrzeugbreite sollen eine um 32 mm breitere Spur artgerecht einkleiden. Der Innenraum schimmert in stumpfen Anthrazit-Tönen, die von einer Alcantara-Tapete ähnlich wie beim Modell GT3 herrühren. Das GTS-Modell hat von Hause aus 63 PS mehr als der Basis-Carrera. Er schöpft sie aus einem auf 3,8 Liter vergrößerten 6-Zylinder-Boxer, dessen Nenndrehzahl auf 7300 Umdrehungen/Minute erhöht wurde (Basis 6500). ... und schließt innerhalb von 20 Sekunden. (Foto: n-tv.de/Busse) Mit weit aufgerissenem Schlund holt das Aggregat tief Luft, sechs Klappen werden dafür geöffnet. Das maximale Drehmoment von 420 Newtonmetern wird schon bei 4200 Umdrehungen erreicht, beim Basis-Carrera erst 200 Umdrehungen später. Das bedeutet mehr Schub "von unten heraus". Um den Mehrpreis von rund 20.000 Euro gegenüber den Basis-Carrera zu rechtfertigen, werden beim GTS das Verstell-Fahrwerk PASM und die Sportabgasanlage mitgeliefert. Zu den GTS-typischen Merkmalen gehören außerdem 19-Zoll-Leichtmetallfelgen mit Zentralverschluss. Ferner verfügte der Testwagen noch über eine mechanische Hinterachsquersperre (+1130 Euro), Xenon-Scheinwerfer mit dynamischem Kurvenlicht (+702 Euro) und das Sport-Chrono-Plus-Paket (+797 Euro). Während niemand einem Porsche nachsagt, er sei antriebsmäßig nicht auf der Höhe der Zeit, sieht es beim Interieur des Elfers anders aus. Auch die Wahlmöglichkeit verschiedenster Leder- oder Alcantara-Bezüge kann nicht darüber hinweg täuschen, dass die Grundarchitektur renovierungsbedürftig ist. Im Testwagen fiel das dadurch auf, dass die Ablagemöglichkeiten in den Türen dürftig und die Tastenanordnung in der Konsole unübersichtlich sind. Zum Glück weiß man schon, dass der Aufbau des neuen Cockpits im 911er dem des Panameras und Cayennes entsprechen wird. Mehr Konsole, mehr Kanzel, eine rampenartige Bedieneinheit, wo auch Steuerungsmöglichkeiten für verschiedene Klimazonen kein Problem mehr sind. Bisher, und das ist im GTS nicht anders, gibt es eine zentrale Temperatur- und Gebläseregelung. Dass mit dem Ausschalten der Klimaanlage ein Kontrolllämpchen eingeschaltet wird, ist mit Logik nicht zu erklären. Wenn bei der Renovierung gleich die Lenkstockhebel mit ersetzt würden, wäre das begrüßenswert. Die dünnen Plastikärmchen könnten jedem Import-Kleinwagen zur Ehre gereichen, passen aber nicht zu High-Tech-Sportwagen von Weltruf. Ein bisschen mehr Premium-Ausstrahlung gerade an dieser Stelle würde dem Gesamtbild gut tun. Des Porsches liebstes Revier: Kurvige Landstraßen, gern auch bergig, machen am meisten Spaß. (Foto: n-tv.de/Busse) Mit jedem Modellwechsel sind die Elfer-Motoren effizienter geworden. Beim GTS stehen 3,8 Liter Hubraum und 408 PS einem Normverbrauch von 10,8 Litern gegenüber. Doch stärker als bei jedem anderen Sportwagen ist der Reiz, das Leistungsvermögen auch anzuwenden. Je größer das Vergnügen, desto geringer die Reichweite lautet die Faustformel. Der 67 Liter große Standardtank des Elfers kann dann schon man nach 400 Kilometern oder weniger leer sein. Dass es noch Platz in der Karosserie gibt, beweist die Tatsache, dass der Hersteller optional einen 90-Liter-Tank anbietet. Porsche täte den Kunden einen Gefallen, in der nächsten Generation einen größeren Standardtank anzubieten. Mit 11,5 Litern Testverbrauch genehmigte sich der GTS 0,7 Liter mehr als nach EU-Norm gemessen. Im Testwagen waren die exzellent seitenstabilen Sport-Schalensitze (2975 Euro Aufpreis) montiert. Das kann man sich gönnen, muss man aber nicht. Vor allem dann nicht, wenn im privat zugelassenen GTS verschiedene Nutzer auf dem Fahrersitz Platz nehmen sollen. Die Standard-Sportsitze sind zwar etwas schwerer, da ohne Karbon-Schale und mit allerlei Stellmotoren versehen, aber sie sind auch anpassungsfähiger. Höhen- und Neigungsverstellung sind bei der Suche nach der idealen Sitzposition nun mal recht hilfreich. Außerdem besitzt die Sportschale für den Beifahrer keine Belegungserkennung. Kurz gesagt: alles, was unmittelbar mit dem Fahren zu tun hat, muss so bleiben. Für die Kraftübertragung war beim Test-GTS eine Handschaltung zuständig. Wer auf dem Weg zu seinem Chefbüro mit Stau rechnen muss, sollte vielleicht von vornherein das optionale PKD wählen, auf freier Strecke gibt es jedoch nichts Besseres als das knackige manuelle Getriebe. Die Kupplung ist hart, doch nur das ungefilterte Einrasten der Gänge vermittelt jenen Kick an puristischem Fahrerlebnis, das automatisierte Getriebe nicht bieten können. So unmittelbar, wie der Druck des Boxers im Kreuz der Insassen ankommt, so direkt und schnörkellos dirigiert die Lenkung den GTS. Mit feinem Gefühl zirkelt der Fahrer den Wagen ums Eck. Mit wohldosierter Gaszufuhr geleitet der Lenker seinen GTS sachte an den Punkt, wo das Schieben über die Vorderräder beginnt, zart erst, dann heftiger, jedoch stets beherrschbar und mit präziser Rückmeldung. Dank der Ausgewogenheit und der Präzision des Fahrwerks kann man im GTS diese sensiblen Bereiche auch ohne Rennlizenz risikoarm erkunden. Diese Fähigkeit zu bewahren, wird eine wichtige Aufgabe des neuen 911ers sein, denn sein rund zehn Zentimeter längerer Radstand verschiebt die Balance des Hecktrieblers und stellt neue Anforderungen an Einlenkverhalten und Wendigkeit. Ein Klassiker: Der nächste 911er wird längeren Radstand, aber gleiche Proportionen haben. (Foto: n-tv.de/Busse) Was also unter keinen Umständen geändert werden sollten, ist die Fähigkeit einer Bremsen schonenden Fahrweise. Was die norddeutsche Tiefebene an Kurven zu bieten hat, verlangt in einem Porsche nur im Ausnahmefall nach Verzögerung. Wichtiger ist, die Piste im Blick und das Steuer fest im Griff zu halten. Mit Vertrauen in die Güte des Fahrwerks entfällt normaler Weise die Notwendigkeit, die Bremse zu betätigen und die Spaßkurve steigt gleichzeitig steil an. Was bei BMW seit neuestem "Fahrerlebnisschalter" genannt wird, gibt es bei Porsche schon länger, dort heißt es nur anders. Die Sport-Plus-Taste beispielsweise verhärtet die Dämpfer und aktiviert die mechanische Hinterachs-Quersperre, mit der man noch ein bisschen hastiger ums Eck kommt. Daneben liegt eine Taste, die scheinbar ein Fernglas ziert, tatsächlich aber soll es die Endrohre der Abgasanlage symbolisieren. Sie erlaubt es, per Knopfdruck die Tonlage der vier Schalldämpfer-Auslässe noch ein bisschen radikaler und rotziger zu klingen zu lassen. Nicht verzichten sollte auch das nächste 911er-Cabrio auf vier voll bewegliche Seitenscheiben. Die Möglichkeit, das letzte Einfallstor gegen Zugluft aktiv schließen zu können, bieten längst nicht alle offenen Sportwagen, wodurch die Fahrfreude bei höherem Tempo gemindert werden kann. Mit 20 Sekunden zum Öffnen und schließen sowie der Fähigkeit, dies beim Fahren bis zu City-Tempo erledigen zu können, sind die Insassen von keinem Schauer mehr zu überraschen. Fazit: Porschefahren gehört zum Besten, was man hinter dem Steuer erleben kann. Deshalb ist der Zutritt in diese Erlebniswelt so kostspielig. Die Kunden kaufen nicht nur ein Auto, sie eignen sich einen Mythos an. Seit Jahrzehnten sind sie bereit, horrende Preise zu zahlen, obwohl sie genau wissen, dass sie anderswo ebenso viel Tempo und PS für weniger Geld bekommen könnten. Bei einem 133.000-Euro-Schlitten Heckleuchten in Klarglasoptik oder ein Anschlusskabel für die Musikquelle mit dreistelligen Beträgen extra bezahlen zu müssen, verheißt keine zusätzlichen Sympathiepunkte. Eine kundenorientierte Entschlackung der Aufpreisliste wäre daher ein freundliches Startsignal für den nächsten 911er.
n-tv NACHRICHTEN
Wir hatten uns schon so an ihn gewöhnt: Porsches Elfer mit der Baureihenziffer 997 steht vor der Ablösung. Auf der IAA im September wird der Nachfolger präsentiert. Ob der so vielgestaltig die Kunden erfreut, wie die (noch) aktuelle Version, steht dahin. Eine Abschiedsvorstellung.
[ "Vor", "Modellwechsel", "Porsche", "Farewell", "Freiluft-GTS" ]
Praxistest
2011-08-11T07:14:28+02:00
2012-11-23T00:22:19+01:00
https://www.n-tv.de/auto/praxistest/Farewell-im-Freiluft-GTS-article4021361.html
Wie es geht, was man spart
Der Papst ist offenbar über die offene Kritik aus Deutschland an seinem Umgang mit dem britischen Holocaust-Leugner Bischof Richard Williamson sehr verärgert. Umgekehrt zeigen die Deutschen wenig Verständnis dafür, dass der Papst die Exkommunizierung von Williamson zurückgenommen hat.In diesem Zusammenhang fragen sich einige, ob sie nicht aus Protest aus der Kirche austreten sollten. Rein rechtlich ist dies kein Problem. Man muss lediglich mit seinem Personalausweis, Reisepass oder Führerschein zum zuständigen Amtsgericht (Berlin, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Teilen von Rhein-Land-Pfalz), zum Kreisgericht (Thüringen, Brandenburg) oder zum Standesamt (übriges Deutschland) gehen. Verheiratete sollten vorsichtshalber auch ihre Heiratsurkunde mitnehmen.Austrittsformulare bei den ÄmternJede Behörde stellt Kirchenaustrittsformulare zur Verfügung. Gründe für den Austritt muss man nicht angeben. Allerdings kann eine Verwaltungsgebühr zwischen 25 und 70 Euro fällig werden. In manchen Bundesländern ist der Austritt kostenfrei.Die Kirchensteuerpflicht endet je nach Bundesland im Monat des Austritts oder dem darauf folgenden Monat. Ob sich der Kirchaustritt auch finanziell lohnt, hängt vom Einkommen ab.Je nach Bundesland beträgt die Höhe der Kirchensteuer acht oder neun Prozent von der zu zahlenden Lohnsteuer. Bei geringen Einkommen wirkt sich die Kirchensteuer nicht oder kaum aus.Zwei BeispielrechnungenErstes Beispiel: Eine ledige Person in Steuerklasse I verfügt über ein Bruttojahreseinkommen in Höhe von 10.700 Euro. Im diesem Fall verbessert sich die finanzielle Situation durch einen Kirchenaustritt nicht. Bei dem geringen Jahreseinkommen sind keine Steuern zu zahlen und somit auch keine Kirchensteuer.Zweites Beispiel: Ein Familienvater mit zwei Kindern erhält ein Bruttojahreseinkommen in Höhe von 50.000 Euro. Seine Ehefrau ist nicht berufstätig. Bei einem Kirchensteuersatz von neun Prozent beträgt sein monatliches Nettogehalt 2740,20 Euro. Im Fall eines Kirchenaustritts erhöht sich dieses auf 2767,43 Euro. Die Ersparnis liegt also bei 27,23 Euro monatlich oder 326,76 Euro jährlich.Der Austritt ist übrigens keine Einbahnstraße. Ein Wiedereintritt ist ebenfalls kein Problem. Suchen Sie einfach den örtlichen Pfarrer auf. Dieser füllt dann innerhalb eines Gesprächs ein Formular mit Angaben zur Person und der Begründung des Wiedereintritts aus.
n-tv NACHRICHTEN
Der Papst ist über die Kritik aus Deutschland verärgert, die Deutschen ärgern sich über den Papst. Kirchenaustritt aus Protest ist da ein Weg, den man gehen kann.
[ "Ratgeber", "Kirchenaustritt", "Wie" ]
Ratgeber
2009-02-05T10:33:00+01:00
2012-11-22T08:53:04+01:00
https://www.n-tv.de/ratgeber/Wie-es-geht-was-man-spart-article52081.html
Was ist wirklich Bio?
Ob Biobanane, Ökostrom oder das gesundheitlich unbedenkliche Kinderspielzeug: Wie zuverlässig informieren die vielen Öko-Qualitätszeichen über Herkunft, Schadstoffe und Nachhaltigkeit? Ist das wirklich alles Bio? Anerkanntere Labels und schärfere Kontrollen wären sinnvoll. (Foto: dpa) Ist wirklich Bio drin, wo Bio draufsteht? Ob beim energiesparenden PC, Holzspielzeug für Kinder oder Bioapfel, oft verwirren die vielen Öko-Zeichen auf den Produkten. Neben den schon lang bekannten wie dem Blauen Engel oder dem sechseckigen deutschen Biosiegel gibt es viel zu viele zweifelhafte. Umweltexperten und Verbraucherschützer warnen: Manche Herstellern betreiben mit den Siegeln unlautere Werbung oder gar bewusste Verbrauchertäuschung. Sinnvoll wären mehr staatlich anerkannte Labels und schärfere Kontrollen. "Oft hängen sich die Unternehmen nur ein grünes Mäntelchen um und werben massiv damit", berichtet Buchautor Stefan Kreutzberger. Schaut man jedoch näher hin, steckt da meist wenig Umweltengagement dahinter. Kreutzberger, der dazu auch das Buch "Die Ökolüge" geschrieben hat, spricht von "grünem Etikettenschwindel". Ökosiegel, Sozialzertifikate und Selbstverpflichtungen der Wirtschaft garantierten oft nur die Einhaltung von Minimalstandards. Für die Verbraucher sei das ohnehin kaum nachvollziehbar. "Mit dem immer weiter wildernden Dschungel der Qualitätssiegel ist dem Verbraucher nur wenig geholfen", kritisiert auch Food Watch. Viele Siegel seien reine Marketinginstrumente, die nur den Anschein erwecken sollen, dass die Produkte eine bessere Qualität und höhere Sicherheit aufweisen. "Qualitätssiegel sind aber nur dann sinnvoll, wenn sie an klare Vorgaben geknüpft sind, ansonsten sind es nur reine Werbeblasen", betont Food Watch-Sprecher Martin Rücker. Wenig aussagekräftig seien zum Beispiel Labels wie das "Goldene DLG-Siegel" oder Hinweise wie "aus kontrolliertem Anbau" oder "artgerechter Haltung". Mehr als 60.000 Lebensmittel tragen das sechseckige deutsche Biosiegel. (Foto: picture-alliance/ dpa) In Deutschland gibt es nach Schätzung der Berliner Verbraucherinitiative Bundesverband rund 1000 verschiedene Prüfsiegel, Qualitäts- und Herkunftszeichen. "Darunter sind viele gute, aber auch viele schwarze Schafe", sagt Umweltreferentin Judith Hübner. Seit 2008 stellt die Verbraucherinitiative regelmäßig aktualisierte Listen mit Siegeln ins Internet. Dort ist zu erfahren, von wem und nach welchen Vorgaben diese vergeben werden.Verlässliche Aussagen über die Zahl der irreführenden Siegel seien aber kaum möglich. "Da muss sich jeder selber informieren." Das sechseckige deutsche Biosiegel gibt es seit 2001. Mehr als 60.000 Lebensmittel tragen mittlerweile dieses Zeichen. Es steht dafür, dass wenigstens 95 Prozent der Zutaten ökologisch sind. Der Blaue Engel ist das weltweit älteste Umweltlabel. Es ist aber kein Unbedenklichkeitszeichen, sondern kennzeichnet nur Produkte, die in ihrer Gruppe die geringste Umweltbelastung nachweisen. Demeter versteht sich als "Markenzeichen für Produkte aus biologisch-dynamischer Wirtschaftsweise." Nur streng kontrollierte Vertragspartner dürften das Zeichen verwenden, betont Sprecherin Marion Reim. Rolf Buschmann von der Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen rät dazu, sich von der Masse an Siegeln nicht erschlagen zu lassen. Kenntnisse über etwa ein Dutzend Labels reichten für den täglichen Einkauf aus. Gerade bei den staatlichen Prüfsiegeln werde regelmäßig stichprobenartig kontrolliert. "Sollte ein Produkt negativ auffallen, dann werde ein Unternehmen abgemahnt", betont der Umweltexperte. Ein Gütesiegel, das rein für umweltverträgliche Herstellung steht, gebe es bislang überhaupt nicht. Die Bezeichnungen "Bio" oder "Öko", die durch EG-Rechtsvorschriften geschützt sind, sagen nur aus, dass zum Beispiel auf schädliche Düngemittel oder Gentechnik verzichtet wurde.
n-tv NACHRICHTEN
Ob Biobanane, Ökostrom oder das gesundheitlich unbedenkliche Kinderspielzeug: Wie zuverlässig informieren die vielen Öko-Qualitätszeichen über Herkunft, Schadstoffe und Nachhaltigkeit?
[ "Ratgeber", "Der", "Etikettenschwindel", "Was", "Bio" ]
Ratgeber
2011-02-26T13:23:46+01:00
2012-11-21T11:53:55+01:00
https://www.n-tv.de/ratgeber/Was-ist-wirklich-Bio-article2712076.html
Brüssel erwartet Rezession
Scheinbar widersprüchliche Konjunktursignale tauchen Europa in ein Wechselbad der Gefühle: Während Analysten noch die Stimmung deutscher Unternehmer bestaunen, legt die EU-Kommission beunruhigende Prognosen auf den Tisch. Die europäische Wirtschaft leidet schwerer als angenommen. Die Wirtschaft in den 17 Euro-Ländern wird im laufenden Jahr einer aktuellen Prognose der EU-Kommission zufolge schrumpfen. Im gemeinsamen Währungsraum der Eurozone entwickelt sich die Wirtschaftsleistung damit deutlich schlechter als bislang erwartet. Der Verlauf der Konjunktur ist ständigen Schwankungen unterworfen. In diesem Zyklus ist von Rezession die Rede, wenn die Leistung einer Volkswirtschaft über einen gewissen Zeitraum abnimmt, der unterschiedlich definiert wird. Private Investitionen und Unternehmensgewinne gehen in einer Rezession in der Regel zurück. Die Löhne der Arbeitnehmer geraten unter Druck, der private Verbrauch sinkt. Eine Rezession hat meist auch Kursverluste an der Börse zur Folge. Die EU-Behörde rechnet für 2012 nun mit einem Rückgang des gemeinsamen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,3 Prozent. Im Herbst hatten die EU-Experten noch ein Plus 0,5 Prozent für den Währungsraum vorhergesagt. Die Inflationsrate wird den Berechnungen zufolge in diesem Jahr bei 2,1 Prozent liegen. Die Euro-Länder seien in einer "milden Rezession mit Anzeichen der Stabilisierung", schrieben die Experten der EU-Kommission. Das "unerwartete Abbremsen der Erholung" zum Jahresende 2011 werde zunächst anhalten. Die Unsicherheit bleibe hoch, hieß es, zudem entwickelten sich die einzelnen Länder ganz unterschiedlich. Dennoch gebe es Anlass zum Optimismus: "In der zweiten Jahreshälfte dürfte es wieder ein geringes Wachstum geben." Für die gesamte EU mit 27 Ländern sagt die EU-Kommission eine Stagnation voraus. Die Wirtschaftsleistung werde mit 0,0 Prozent 2012 unverändert bleiben - in der Herbstprognose hatte man noch mit einem deutlichen Wachstum von 0,6 Prozent gerechnet. Für Deutschland prognostiziert die EU-Kommission nur noch ein Wirtschaftswachstum von 0,6 Prozent, für Frankreich von 0,4 Prozent. Das liegt jeweils 0,2 Prozentpunkte unter der Herbstprognose. Deutlich schrumpfen werden demnach die italienische Wirtschaft mit minus 1,3 (Herbstprognose: plus 0,1 Prozent) und die spanische Wirtschaft mit minus 1 Prozent. Die Lage für ist noch schlimmer als gedacht: Laut Prognose dürfte die Wirtschaft des in der Rezession steckenden Landes noch schneller schrumpfen. Das Minus für 2012 werde 4,4 Prozent betragen - statt der zunächst vorhergesagten 2,8 Prozent.
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Scheinbar widersprüchliche Konjunktursignale tauchen Europa in ein Wechselbad der Gefühle: Während Analysten noch die Stimmung deutscher Unternehmer bestaunen, legt die EU-Kommission beunruhigende Prognosen auf den Tisch. Die europäische Wirtschaft leidet schwerer als angenommen.
[ "Wirtschaft", "Schuldenkrise", "Eurozone", "Brüssel", "Rezession" ]
Wirtschaft
2012-02-23T11:44:53+01:00
2012-11-22T09:57:24+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Bruessel-erwartet-Rezession-article5575376.html
Unfalltod von Jules Bianchi beschäftigt die Formel 1 noch immer
Knapp zehn Jahre nach dem bislang letzten tödlichen Unfall in der Formel 1 ist der damals verunglückte Franzose Jules Bianchi unvergessen. "Natürlich ist es ein ganz besonderer Ort, und wann immer ich hier ankomme, denke ich an Jules", sagte Ferrari-Star Charles Leclerc vor dem Großen Preis von Japan am Sonntag (7 Uhr/Sky und im Liveticker bei ntv.de) in Suzuka. Auf der Rennstrecke war der damals 25-jährige Bianchi am 5. Oktober 2014 von der regennassen Piste gerutscht und mit einem Bergungsfahrzeug kollidiert. Dabei hatte er sich schwerste Kopfverletzungen zugezogen. Nach rund neun Monaten im Koma starb der Franzose nach dem Rücktransport im Krankenhaus seiner Heimatstadt Nizza. Leclerc erinnert an Bianchi nun mit einem besonderen Helm. "Und natürlich ist er wie immer in meinem Herzen und es wird sehr wichtig sein, dieses Wochenende gut abzuschneiden", sagte der Monegasse. Bianchi hatte Leclerc als jungem Rennfahrer geholfen, seinen Weg in Richtung Formel 1 zu gehen. "Er hat meine Karriere entscheidend verändert", sagte Leclerc. Bianchi sei "ein unglaublich talentierter" Fahrer gewesen, sagte auch Weltmeister Max Verstappen: "Er hätte unglaublich viel erreichen können." Er galt damals als potenzieller Kandidat auf ein Cockpit bei Ferrari, bis der schlimme Unfall ihn plötzlich aus dem Leben riss. "Wir haben damals anschließend viel zum Thema Sicherheit gelernt", sagte Red-Bull-Fahrer Verstappen. Im Nachgang des Horror-Crashs wurden das Kopfschutz-System Halo eingeführt und andere Anpassungen an den Regularien vorgenommen.
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Der Sport-Tag
[ "Der", "Sport-Tag", "Unfalltod", "Jules", "Bianchi", "Formel" ]
Der Sport-Tag
2024-04-06T11:55:45+02:00
2024-04-06T12:35:50+02:00
https://www.n-tv.de/sport/der_sport_tag/Unfalltod-von-Jules-Bianchi-beschaeftigt-die-Formel-1-noch-immer-article24854604.html
Großer Tarif-Rabatt: Verschenkt o2 das iPhone 15 Pro?
Mobilfunkanbieter o2 bietet das iPhone 15 Pro mit Vertrag für einen Euro an. Anstatt die Grundgebühr des dazugehörigen Tarifs im Gegenzug zu erhöhen, macht der Provider sie auch noch günstiger. Kann das wahr sein? Das iPhone 15 Pro bekommt voraussichtlich im September einen Nachfolger. An der Beliebtheit des Apple-Handys ändert das bislang nichts. Die Nachfrage ist ungebrochen hoch. Das gilt auch für den Preis: Ab 949 Euro ist man dabei. Bei o2 gibt es das Smartphone jetzt praktisch geschenkt. Einen symbolischen Euro verlangt der Anbieter, wenn parallel dazu ein Dreijahresvertrag für den Tarif Unlimited on Demand abgeschlossen wird. Kurios: Ohne Handy kostet die Option mit unbegrenztem 5G-Datenvolumen 59,99 Euro im Monat, mit iPhone 15 Pro nur 54,99 Euro. Selbst wer gar kein Handy braucht, ist mit iPhone 15 Pro also günstiger dran. Achtung: Dieses Angebot gilt nur noch bis zum 6. August 2024 Üblicherweise erhöht sich die Grundgebühr eines Tarifs, wenn Kunden ein subventioniertes Smartphone dazu buchen. In diesem Fall jedoch gibt es keine umgelegten Kosten, das iPhone haut o2 tatsächlich zum Preis eines Schokoriegels raus, und auf den Tarif gewährt der Provider zusätzlich Rabatt. So sehr das Ganze nach einem Lockangebot klingt, einen Haken gibt es auch nach mehrmaliger Durchsicht der Offerte nicht. Das ist der vielleicht beste iPhone-Deal des Jahres – sofern sich Nutzer mit dem Tarif arrangieren können. Hinweis: Die Preise sind volatil und die Händler passen bisweilen auch die unverbindliche Preisempfehlung (UVP) an. Sollten sich die Preise von den hier angegebenen unterscheiden, haben die Händler sie nach Veröffentlichung des Artikels geändert. Die Unlimited-on-Demand-Option beinhaltet neben Telefon- und SMS-Flatrate zwar unbegrenztes Datenvolumen, das ist allerdings in zehn Gigabyte große Päckchen unterteilt. Davon gibt es täglich ein neues. Ist das vorzeitig aufgebraucht, lassen sich beliebig viele weitere kostenlos nachbuchen. Das kann im schlimmsten Fall etwas umständlich sein, versteckte Kosten lauern hier aber nicht. Wie man es dreht und wendet, das ist ein nahezu unglaublich guter Deal für alle, die eine unlimitierte Datenleitung für Youtube Shorts, Twitch, Instagram & Co. benötigen – ob das iPhone nun genutzt oder direkt weiterverkauft wird. Weitere Schnäppchen gesucht? Der stets aktuelle Deal-Ticker liefert Inspirationen aus allen Produktkategorien. Es soll weder das o2-Netz noch ein iPhone sein? Deutlich weniger spektakulär aber trotzdem attraktiv ist eine Angebots-Alternative von Vodafone. Der Provider bietet das Google Pixel 8 Pro aktuell in mehreren Tarifen an, teils für einen Euro. So gibt es etwa die Option GigaMobil S mit 24 Gigabyte für 61,99 Euro im Monat. Dann kostet das Smartphone allerdings 149,90 Euro. Lohnt sich das? Die Gesamtkosten im Rahmen der 24-monatigen Mindestvertragslaufzeit belaufen sich auf 1.637,66 Euro. Abzüglich des aktuell günstigsten Netzpreises für das Pixel 8 Pro in Höhe von 679 Euro, bleiben davon 958,66 Euro für den Tarif übrig. Die effektive Monatsrate beläuft sich somit auf 39,94 Euro. Damit ist diese Flat nur für diejenigen zu empfehlen, die unbedingt bei Vodafone surfen möchten und kein Interesse haben, das Pixel 8 Pro gleich am Stück zu bezahlen.
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Mobilfunkanbieter o2 bietet das iPhone 15 Pro mit Vertrag für einen Euro an. Anstatt die Grundgebühr des dazugehörigen Tarifs im Gegenzug zu erhöhen, macht der Provider sie auch noch günstiger. Kann das wahr sein?
[ "Letzte", "Chance", "Groer", "Tarif-Rabatt", "Verschenkt", "Pro" ]
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2024-08-01T14:59:00+02:00
2024-08-01T15:00:08+02:00
https://www.n-tv.de/shopping-und-service/Tarif-Rabatt-Verschenkt-o2-das-iPhone-15-Pro-article25074916.html
Vermont schickt als letzter US-Staat eine Frau in den Kongress
Eigentlich ist Vermont als besonders liberaler und progressiver US-Bundesstaat bekannt. Dennoch dauerte es 230 Jahre, bis sich der kleine Bundesstaat von einer Frau in Washington vertreten lässt. Nach mehr als 230 Jahren schickt auch der letzte US-Bundesstaat eine Frau in den US-Kongress. Die Wählerinnen und Wähler in Vermont entschieden sich bei der US-Zwischenwahl am Dienstag nach Angaben mehrerer US-Medien, die Demokratin Becca Balint ins Abgeordnetenhaus zu schicken. Eigentlich ist das kleine Vermont im Nordosten der USA als liberal bekannt - dennoch war es der letzte Bundesstaat ohne eine Frau im Repräsentantenhaus oder im Senat. Die Gewinnerin Balint ist nicht nur die erste Frau, die Vermont in Washington vertritt, sondern auch die erste offen homosexuelle Abgeordnete aus dem Staat. Angetreten ist die ehemalige Lehrerin mit einer progressiven Politik. Die 54-Jährige warb für eine Gesundheitsversorgung für alle und bezahlten Familienurlaub. Unterstützt wurde ihre Kampagne vom bekannten linken Senator Bernie Sanders. Es bleibt jedoch eine Frage: Warum hat es 230 Jahre gedauert, bis es alle US-Staaten geschafft haben, eine Frau in den Kongress nach Washington zu schicken? Im Fall von Vermont gibt es dafür mehrere Gründe. Der kleine Bundesstaat hat nur drei Sitze im Kongress: zwei im Senat und einen im Repräsentantenhaus. Hinzu kommt ein anderer Faktor: Die erste Gouverneurin Vermonts, Madeleine Kunin, erklärte der "Washington Post", dass die Einwohner Vermonts sehr loyal gegenüber ihren Amtsinhabern seien. Beispielhaft dafür sind die beiden Senatssitze: Der Demokrat Patrick J. Leahy hält seinen Posten seit 1974, abgelöst wird er wohl durch den Demokraten Peter Welch, der US-Medien zufolge in der Nacht sein Rennen gegen den Republikaner Gerald Malloy gewonnen hat. Den anderen Sitz hält seit 2007 Bernie Sanders, sein Vorgänger war 18 Jahre im Amt. Dabei ist der kleine Bundesstaat auf Landesebene sogar vergleichsweise progressiv. Laut dem "Center for American Women and Politics" sind fast 42 Prozent der Sitze auf Landesebene weiblich besetzt, damit liegt der Staat im US-Vergleich auf Platz zehn. Doch laut "Washington Post" zogen sich Frauen, die auf Bundesebene kandidierten und verloren - anders als ihre männlichen Kontrahenten - häufig aus der Politik zurück. Balints Herausforderer, Liam Madden, war sich übrigens der historischen Kampagne seiner Kontrahentin bewusst. Der von den Republikanern unterstützte Ex-Marine-Soldat signalisierte das zumindest laut "Washington Post" in einer Mail. Dort schrieb er, dass es für ihn wichtiger sei, "jemanden zu wählen, der einen Ausweg aus der tiefgreifenden politischen Dysfunktion und Korruption bietet, als einen anderen Parteigänger zu glorifizieren, in der Illusion, dass die Entsendung ähnlicher Leute nach Washington irgendetwas ändern wird". Seiner Kampagne hat das nicht geholfen. Am Ende hat Balint doch gewonnen. "Heute haben wir bekräftigt, dass Vermont und diese Nation immer noch Orte sind, an denen alles möglich ist", schreibt sie nach ihrem Erfolg auf Twitter.
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Eigentlich ist Vermont als besonders liberaler und progressiver US-Bundesstaat bekannt. Dennoch dauerte es 230 Jahre, bis sich der kleine Bundesstaat von einer Frau in Washington vertreten lässt.
[ "Politik", "Vermont", "USA", "midterm elections", "US-Kongresswahlen", "Demokraten", "Republikaner" ]
Politik
2022-11-09T10:06:41+01:00
2022-11-09T15:11:01+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Vermont-schickt-als-letzter-US-Staat-eine-Frau-in-den-Kongress-article23705553.html
Cum-Ex-Strippenzieher Hanno Berger scheitert mit Beschwerde
In Deutschland ist juristisch für Hanno Berger das Ende der Fahnenstange erreicht: Das Bundesverfassungsgericht lehnt seine Beschwerde gegen die Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung ab. Für Cum-Ex-Geschäfte soll er acht Jahre hinter Gitter. Es sei denn, Straßburg erhört ihn. Der Cum-Ex-Architekt Hanno Berger ist im Kampf gegen eine lange Haftstrafe wegen schwerer Steuerhinterziehung auch vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert. Eine Verfassungsbeschwerde von Berger sei nicht zur Entscheidung angenommen worden, teilte das höchste deutsche Gericht in Karlsruhe mit. "Die Verfassungsbeschwerde ist unzulässig, weil sie nicht hinreichend begründet worden ist." Die Entscheidung sei unanfechtbar. Das Landgericht Bonn hatte Berger im Dezember 2022 wegen drei Fällen besonders schwerer Steuerhinterziehung zu einer Haftstrafe von acht Jahren verurteilt. Bergers Verteidiger wollte das Urteil wegen mutmaßlicher Verfahrensfehler kippen, doch der Bundesgerichtshof verwarf die Revision im Herbst. Dagegen hatte Berger Verfassungsbeschwerde am Bundesverfassungsgericht eingereicht. Mit der Niederlage in Karlsruhe ist nun der Rechtsweg für ihn in Deutschland ausgeschöpft, es bleibt noch der Gang zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Berger soll treibende Kraft hinter den Cum-Ex-Aktiengeschäften in Deutschland gewesen sein, die den Fiskus mindestens zehn Milliarden Euro gekostet haben sollen. Bei den Steuerdeals wurden Aktien mit ("cum") und ohne ("ex") Dividendenansprüche zwischen Investoren hin- und hergeschoben. Am Ende des Verwirrspiels erstattete der Fiskus Steuern, die gar nicht gezahlt worden waren. Lange war unklar, ob Cum-Ex-Deals illegal waren. Erst 2012 wurde das Steuerschlupfloch geschlossen. 2021 entschied der Bundesgerichtshof, dass die Geschäfte als Steuerhinterziehung zu werten sind.
n-tv NACHRICHTEN
In Deutschland ist juristisch für Hanno Berger das Ende der Fahnenstange erreicht: Das Bundesverfassungsgericht lehnt seine Beschwerde gegen die Haftstrafe wegen Steuerhinterziehung ab. Für Cum-Ex-Geschäfte soll er acht Jahre hinter Gitter. Es sei denn, Straßburg erhört ihn.
[ "Wirtschaft", "Cum-Ex-Geschäfte", "Prozesse", "Urteile", "Bundesverfassungsgericht" ]
Wirtschaft
2024-02-27T11:37:16+01:00
2024-02-27T13:44:05+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Cum-Ex-Strippenzieher-Hanno-Berger-scheitert-mit-Beschwerde-article24766016.html
FSA schickt Kämpfer nach Kobane
Die Rebellengruppe "Freie Syrische Armee" schickt Hunderte ihrer Kämpfer nach Kobane, um bei der Verteidigung der syrischen Grenzstadt zu helfen. Dort kämpfen Kurden seit fünf Wochen gegen die Dschihadisten des IS. Rund 1300 Kämpfer der gemäßigten Rebellengruppe Freie Syrische Armee (FSA) wollen den kurdischen Verteidigern von Kobane zu Hilfe eilen. Die Kurden in der umkämpften Grenzstadt hätten das Angebot der FSA angenommen, sagte der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan. Die FSA-Soldaten würden über die Türkei nach Kobane gelangen, fügte er hinzu. Derzeit werde aber noch die genaue Route diskutiert, die die syrischen Oppositionsbrigaden und auch die nordirakischen Peschmerga-Soldaten nehmen sollten. Erdogan sagte bei einem Besuch in der estnischen Hauptstadt Tallinn, die kurdische Partei PYD habe der Entsendung von 1300 FSA-Kämpfern nach Kobane zugestimmt. Die beiden Gruppen würden nun Gespräche über die Transitroute führen. Die nordsyrische Grenzstadt ist von drei Seiten durch die Dschihadisten eingeschlossen. Nur im Norden über die Grenze zur Türkei ist der Zugang noch frei. Die FSA-Kämpfer müssten sich daher entweder den Weg nach Kobane freikämpfen oder über die Türkei kommen. Die Regierung in Ankara unterhält seit langem enge Beziehungen zur FSA und unterstützt sie im Kampf gegen den syrischen Machthaber Baschar al-Assad. Die PYD ebenso wie ihre türkische Schwesterpartei PKK werden von Ankara dagegen als terroristische Organisationen betrachtet. Die Türkei lehnt daher eine direkte Hilfe für die PYD ab. Ein Vertreter des US-Zentralkommandos sagte derweil, die Offensive der Dschihadisten auf Kobane habe sich festgefahren. Die Kurden seien mit Unterstützung der US-Luftwaffe wohl in der Lage, die Stadt weiter zu halten. Der Frontverlauf habe sich seit mehr als einer Woche nicht verändert. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte erklärte dagegen, die IS-Milizen hätten ihre Kontrolle über den Norden und das Zentrum der Stadt ausgeweitet. Nach Angaben des US-Militärvertreters flogen Kampfflugzeuge der USA und verbündeter Staaten bislang 632 Angriffe auf die Dschihadisten, davon 346 im Irak und 286 in Syrien. Dabei seien mehr als 1700 Bomben und Raketen eingesetzt worden. Nur 79 der Angriffe seien nicht von US-Kampfflugzeugen geflogen worden. Der Vertreter des Zentralkommandos warnte, die irakische Armee sei noch längst nicht bereit für eine Gegenoffensive gegen die IS-Milizen. Eine großangelegte Gegenoffensive, um die verlorenen Gebiete im Norden und Westen des Landes zurückzuerobern sei erst in einigen Monaten denkbar, die Rückeroberung von Mossul womöglich erst in einem Jahr. Der französische Generalstabschef Pierre de Villiers sagte, französische Kampfjets seien in der Nacht zu Freitag an einem großangelegten Angriff auf ein IS-Trainingslager in der irakischen Region Kirkuk beteiligt gewesen, bei dem 70 Bomben, und zwölf lasergesteuerte Bomben eingesetzt worden seien. Sie hätten ihr Ziel erreicht.
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Die Rebellengruppe "Freie Syrische Armee" schickt Hunderte ihrer Kämpfer nach Kobane, um bei der Verteidigung der syrischen Grenzstadt zu helfen. Dort kämpfen Kurden seit fünf Wochen gegen die Dschihadisten des IS.
[ "Politik", "Auf", "Weg", "Türkei", "FSA", "Kämpfer", "Kobane" ]
Politik
2014-10-24T14:25:46+02:00
2014-10-24T14:58:40+02:00
https://www.n-tv.de/politik/FSA-schickt-Kaempfer-nach-Kobane-article13839071.html
BMW kooperiert bei E-Auto-Stromspeicherung mit Kroaten
BMW hat mit einer Tochter des Supersportwagenbauers Rimac aus Kroatien eine Partnerschaft zur Entwicklung von Stromspeichertechnik für Elektroautos vereinbart. Für ausgewählte Fahrzeugprojekte wollen BMW und Rimac Technology Hochvoltspeichertechnologie entwickeln und fertigen, wie der Münchner Autobauer mitteilte. Rimac könne sich durch die Kooperation zu einem Hauptlieferanten für E-Auto-Technologie entwickeln. Auch den Sportwagenbauer Porsche, der zu 21 Prozent an Rimac beteiligt ist, wollen die Kroaten künftig beliefern. (Foto: REUTERS)
n-tv NACHRICHTEN
Der Börsen-Tag
[ "Der", "Börsen-Tag", "BMW", "E-Auto-Stromspeicherung", "Kroaten" ]
Der Börsen-Tag
2024-04-09T14:37:57+02:00
2024-04-09T14:45:34+02:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/der_boersen_tag/BMW-kooperiert-bei-E-Auto-Stromspeicherung-mit-Kroaten-article24861007.html
Ver.di droht mit langem Streik
Kurz vor Beginn der Schlichtung im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes bleiben die Fronten weiter hart. Die Gewerkschaft ver.di beharrt auf ihrer Forderung nach mindestens drei Prozent mehr Lohn und Gehalt. BDI-Chef Michael Rogowski attackierte indes ver.di aufs Schärfste."Die drei muss vor dem Komma stehen", sagte der nordrhein-westfälische ver.di-Vorsitzende Hartmut Limbeck der "Bild"-Zeitung. Wenn sich die Arbeitgeber nicht bewegten, drohe ein "sehr, sehr langer Streik". Der Arbeitskampf könnte dann Mitte Januar beginnen.Allerdings sollte ein Arbeitskampf nicht die Bürger, sondern die Arbeitgeber treffen, so Limbeck. "Dann kann es sein, dass in einzelnen Städten keine Knöllchen mehr geschrieben werden, in Schwimmbädern niemand kassiert, Fahrscheinprüfer in Bussen und Bahnen nicht mehr kontrollieren."BDI: Ver.di wird radikale KlassemkampforganisationBDI-Chef Rogowski attackierte die Gewerkschaft ver.di indes scharf. "Ver.di entwickelt sich immer mehr zu einer radikalen und demagogischen Klassenkampforganisation", sagte der Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie. Mit ökonomischer Vernunft oder gesellschaftlicher Verantwortung habe die Forderung der Gewerkschaft nichts zu tun."Wenn die Kassen leer sind, kann auch nichts zusätzlich verteilt werden", betonte Rogowski mit Blick auf die Finanzkrise der öffentlichen Hand. "Oder will ver.di die Politik nötigen, die Steuern für Bürger und Unternehmer noch mehr zu erhöhen?" Der BDI-Präsident schlug vor, die Personalkosten im öffentlichen Dienst einzufrieren. "Wenn man der Meinung ist, die Gehälter müssten steigen, dann geht das eben nur mit Stellenabbau." Mit dieser Linie sollte in der diesjährigen Tarifrunde begonnen werden. Die einzig gangbare Alternative wäre, dass die Gewerkschaften mithelfen würden, die öffentlichen Haushalte auf der Ausgabenseite zu sanieren.Schlichtungsverfahren vor JahreswechselDie 20-köpfige Schlichtungskommission will sich erstmals am kommenden Samstag treffen. Über den Ort bewahren die Beteiligten noch Stillschweigen. Voraussichtlich werden die Verhandlungsführer in Norddeutschland zusammenkommen. Als Schlichter sind der ehemalige Bremer Bürgermeister Hans Koschnick und der frühere Leipziger Oberbürgermeister Hinrich Lehmann-Grube benannt worden. Aussperrung möglichDer Verhandlungsführer der Bundesländer, Bayerns Finanzminister Kurt Faltlhauser (CSU), schloss für den Fall eines Streiks im öffentlichen Dienst auch Aussperrungen nicht völlig aus. Ein solcher Schritt sei allerdings nur in Einzelbereichen möglich, sagte Faltlhauser der „Süddeutschen Zeitung“. „Die Waffengleichheit der Tarifparteien ist im öffentlichen Dienst praktisch nicht gegeben.“ Zugleich warf Faltlhauser der Dienstleistungsgewerkschaft ver.di mit Blick auf einen möglichen Streik Erpressung vor. Im öffentlichen Dienst wurde bislang nur 1974 und 1992 flächendeckend gestreikt.Grundzüge des TarifkonfliktsDie Tarifverhandlungen für die drei Millionen Arbeiter und Angestellten des öffentlichen Dienstes waren am 19. Dezember für gescheitert erklärt worden. Die Dienstleistungsgewerkschaft ver.di und die Tarifunion des Deutschen Beamtenbundes (DBB) fordern Einkommensverbesserungen von mehr als drei Prozent und eine Anpassung der Osttarife an das Westniveau bis 2007. Die Arbeitgeber, die zunächst eine Nullrunde anstrebten, boten eine zweistufige Erhöhung um 0,9 und 1,2 Prozent an. Für die Anpassung der Osteinkommen nannten sie keinen Termin.Der Verhandlungsführer der DBB-Tarifunion, Robert Dera, beurteilte die Chancen für ein erfolgreiches Schlichtungsverfahren mit 50 zu 50. Die Positionen lägen sehr weit auseinander. „Das Angebot der Arbeitgeber war für uns absolut unannehmbar, sagte Dera in einem Gespräch mit der Nachrichtenagentur dpa. Dera bekräftigte die Streikbereitschaft. „Die Beschäftigten sind stinksauer und würden sicherlich einem Streikaufruf folgen“, sagte er.Ost-West-AngleichungBundesverkehrsminister Manfred Stolpe (SPD) unterstützte die Position von Thüringens Ministerpräsident Bernhard Vogel (CDU), der eine Angleichung der Osteinkommen nur für möglich hält, wenn die West-Einkommen moderat erhöht würden. Eine solche Angleichung ist für Stolpe aber auch eine Frage der Glaubwürdigkeit. „Den Menschen, die die gleiche Arbeit leisten und nur wegen ihrer Biografie 90 Prozent bekommen, stehen 100 Prozent zu“, sagte Stolpe der „Thüringer Allgemeinen“ SPD und Grüne hatten in ihrem Koalitionsvertrag eine Anpassung bis 2007 vereinbart.Der Verhandlungsführer für die neuen Länder, Sachsens Finanzminister Horst Metz (CDU), hofft auf „Vernunft bei den Gewerkschaften“. „Die verheerende Haushaltslage ist ihnen bekannt“, sagte er der dpa. Er könne keine seriöse Aussage darüber treffen, in welchem Zeitraum diese Tarifangleichung überhaupt möglich sei. Die desolate Finanzlage erlaube keine Sprünge mehr.
n-tv NACHRICHTEN
Im Tarifstreit des Öffentlichen Dienstes beharrt die Gewerkschaft auf ihrer Forderung nach mindestens drei Prozent mehr Lohn und Gehalt. Ansonsten drohe ein "sehr, sehr langer Streik".
[ "Politik", "Harte", "Fronten", "Tarifstreit", "Verdi", "Streik" ]
Politik
2002-12-27T06:34:29+01:00
2012-11-19T16:38:23+01:00
https://www.n-tv.de/politik/Ver-di-droht-mit-langem-Streik-article116654.html
Am ersten Flughafen geht fast nichts mehr
An elf deutschen Flughäfen legt das Sicherheitspersonal die Arbeit nieder. Den Anfang macht der Airport Köln/Bonn. Für den Zeitraum des Streiks fallen dort viele, aber nicht alle Flüge aus. Der angekündigte Warnstreik des Sicherheitspersonals an deutschen Flughäfen hat begonnen. Die Nachtschicht am Airport Köln/Bonn sei in den Arbeitsausstand getreten, sagte der zuständige Verdi-Gewerkschaftssekretär Özay Tarim. "Die Beteiligung bei der Fluggastkontrolle liegt bei 100 Prozent." Um Mitternacht sollte die Arbeitskampfmaßnahme auch an anderen Airports starten, etwa in Frankfurt und Düsseldorf. Insgesamt betrifft der bis zum späten Donnerstagabend (24 Uhr) geplante Ausstand elf größere deutsche Airports. Am Köln/Bonner Airport fallen etwa drei Viertel der Flugbewegungen aus. An den Flughäfen Berlin, Hamburg und Stuttgart wurden sogar sämtliche für Donnerstag geplanten Starts abgesagt. Nach Schätzung des Flughafenverbands ADV fallen bundesweit rund 1100 Flüge aus oder können nur verspätet starten. Betroffen seien rund 200.000 Passagiere. Erst am Freitag soll wieder ein normaler Flugbetrieb möglich sein. Dann ist bereits der nächste Verdi-Warnstreik geplant - bundesweit im Öffentlichen Personennahverkehr. Bei den Flügen, die am Donnerstag trotz der widrigen Umstände stattfinden, müssen sich Reisende auf lange Wartezeiten an den Sicherheitschecks einstellen. Um die Kontrollen zu beschleunigen, werden sie gebeten, das Handgepäck auf ein Minimum zu beschränken. In dem Tarifkonflikt fordert Verdi 2,80 Euro mehr Lohn pro Stunde, höhere Funktionszulagen und Mehrarbeitszuschläge ab der ersten Überstunde. Der neue Tarifvertrag soll eine Laufzeit von 12 Monaten haben. Den Arbeitgebern gehen die Forderungen zu weit. Die Tarifverhandlungen sollen am 6. und 7. Februar in Berlin fortgesetzt werden.
n-tv NACHRICHTEN
An elf deutschen Flughäfen legt das Sicherheitspersonal die Arbeit nieder. Den Anfang macht der Airport Köln/Bonn. Für den Zeitraum des Streiks fallen dort viele, aber nicht alle Flüge aus.
[ "Wirtschaft", "Flughäfen", "Flugzeuge", "Flugreisen", "Köln", "Streiks", "Verdi" ]
Wirtschaft
2024-01-31T21:53:52+01:00
2024-01-31T22:04:00+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Am-ersten-Flughafen-geht-fast-nichts-mehr-article24703853.html
Wall-Street-Demo aufgelöst
Die Polizei löst auf der New Yorker Brooklyn Bridge eine Demonstration gegen Armut und die Macht der Banken auf und nimmt hunderte Teilnehmer fest. Der Demonstrationszug ist Teil der Protestaktion "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street"). In New York hat die Polizei mehr als 700 Anti-Wall-Street-Demonstranten festgenommen, die die Brooklyn Bridge blockiert hatten. Nach stundenlanger Unterbrechung wurde die berühmte Hängebrücke zwischen den Stadtteilen Manhattan und Brooklyn erst am Samstagabend (Ortszeit) wieder für den Verkehr freigegeben. Die meisten der Festgenommen wurden nach Polizeiangaben wieder auf freien Fuß gesetzt, nachdem sie gerichtliche Vorladungen erhielten. Sie hatten bei einem Demonstrationszug den Fußweg der vielbefahrenen Brücke verlassen und waren auf die Fahrbahn gelaufen. In Plastikhandschellen: Auch Festnahmen schrecken die Demonstranten nicht ab. (Foto: Reuters) Die Demonstranten gehören der locker organisierten Protestbewegung "Besetzt die Wall Street" an, die in New York seit zwei Wochen mit Aktionen für Aufsehen sorgt. Damit macht sie insbesondere gegen Zwangsversteigerungen von Häusern durch Banken, die hohe Arbeitslosigkeit sowie die Milliarden-Hilfen für Geldhäuser während der Finanzkrise Front. Ihr Lager haben die Protestler in einem Park aufgeschlagen, das sich nahe des bei den Anschlägen des 11. September 2001 zusammengestürzten World Trade Center befindet. Am Freitagabend hatten mehr als 1000 Demonstranten friedlich gegen das aus ihrer Sicht übertrieben harte Vorgehen der Polizei bei einer früheren Aktion protestiert. Eine Woche zuvor hatte die Polizei rund 80 Mitglieder der Bewegung festgenommen, die ebenfalls den Verkehr behinderten. Ähnliche Proteste gab es in anderen Städten wie Boston, Chicago und San Francisco. Solidaritätsbekundungen erhielt die Bewegung bislang aus dem Gewerkschaftslager.
n-tv NACHRICHTEN
Die Polizei löst auf der New Yorker Brooklyn Bridge eine Demonstration gegen Armut und die Macht der Banken auf und nimmt hunderte Teilnehmer fest. Der Demonstrationszug ist Teil der Protestaktion "Occupy Wall Street" ("Besetzt die Wall Street").
[ "Wirtschaft", "Mehr", "Festnahmen", "Wall-Street-Demo" ]
Wirtschaft
2011-10-02T10:29:51+02:00
2012-11-23T01:42:03+01:00
https://www.n-tv.de/wirtschaft/Wall-Street-Demo-aufgeloest-article4438026.html