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Iran: Mehr als siebzig jugendlichen Tätern droht die Todesstrafe
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Berlin - In dem Bericht listet Amnesty International mehrere Beispiele auf: Der Jugendliche Sa'id Qanbar Zahi sei 17 Jahre alt gewesen, als er im Mai dieses Jahres gehenkt wurde. Ein anderer Junge wurde mit 16 Jahren zum Tode verurteilt und im April im Alter von 19 Jahren hingerichtet. Mindestens 71 weitere junge Frauen und Männer in iranischen Todestrakten würden täglich die Hinrichtung fürchten - wegen Taten, die sie als Minderjährige begangen hätten, so die Menschenrechtsorganisation. "Iran ist derzeit der einzige Staat, der Jugendliche zum Tode verurteilt und hinrichtet, obwohl es sich in internationalen Abkommen zum Gegenteil verpflichtet hat", erklärt Oliver Hendrich von Amnesty International. Seine Organisation fordert die Abschaffung der Todesstrafe für minderjährige Straftäter und einen sofortigen Hinrichtungsstopp. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation wurden seit 1990 in Iran mindestens 24 minderjährige Straftäter hingerichtet. Das seien mehr als in jedem anderen Land der Welt. "Nach iranischem Recht steht die Todesstrafe auf Mord, aber auch auf Rauschgifthandel, Entführungen und auf Handlungen, "die der Keuschheit zuwider laufen", so Amnesty International. Die Prozesse entsprächen selten internationalen Standards. Die Urteile würden oft durch Erhängen und teilweise öffentlich vollstreckt. Auch in der iranischen Bevölkerung wachse die Ablehnung gegenüber Todesstrafen für Minderjährige, so Hendrich. Menschenrechtler hofften auf parlamentarische Initiativen. anr
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Nach einem Bericht der Menschenrechtsorganisation Amnesty International droht mehr als siebzig jungen Männern und Frauen in Iran der Tod durch den Strang - wegen Taten, die sie als Minderjährige begangen haben.
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Ausland
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2007-06-28T12:23:08+02:00
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2007-06-28T12:23:08+02:00
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https://www.spiegel.de/politik/ausland/iran-mehr-als-siebzig-jugendlichen-taetern-droht-die-todesstrafe-a-491206.html
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Mittwoch, 24. Februar
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20.15 - 21.45 UHR ARD Männerpension Diese deutsche Kinokomödie (1995) sei, stellte die »Zeit« fest, ein typischer Detlev-Buck-Film mit »Uniformen, Männerbünden, Powerfrauen, die sich trotzdem hingeben, überdrehtem Realismus und Westernsound«. Schon im Vorspann erhebt Sexus sein Haupt: Ein in schwarze Seidendessous verhülltes weibliches Gesäß mit langen Beinen wackelt zu Stripmusik vor Gefängnisgittern. Drinnen, aufgeladen wie im Bullenkloster, die Knackis. Den schmierigen Gefängnisdirektor (Leander Haußmann) bringt der Triebstau auf die Idee, Frauen zum Kennenlernen in den Knast zu laden, und prompt, es ist ja Komödie, erscheint ein weibliches Raritätenkabinett mit blonder Sexbombe. Für die Insassen Steinbock (Til Schweiger) und Hammer-Gerd (Detlev Buck) bedeutet der Frauenaufmarsch eine Woche Freigang. In Pilotenuniform und einem schnittigen Cabriolet starten sie ins Ferienvergnügen. Buck gabelt sich Maren (Heike Makatsch) auf, ein staksiges Girlie mit Kulleraugen, lispelnder Aussprache und Drang zur Gesangskunst. Für Schweiger bleibt Marie Bäumer, die den ganzen Film durch, notfalls mit vorgehaltener Flinte, »nein!« sagt. Wäre da nicht manchmal die von Buck angedeutete hintergründige Gefährlichkeit, könnte man »Männerpension« - unter dem Logo »Wilde Herzen« versendet - zu den konstruktionsschwachen Unterkünften der deutschen Filmkomödie zählen. 20.15 - 22.05 UHR RTL Die Angst in meinem Herzen Dem Spediteur wird's Leben schwör: Der verschuldete Fuhrmann Zeiser (Sigmar Solbach) macht dunkle Geschäfte mit einer Mafia-Bande, die vom fiesen Hardy (Claude-Oliver Rudolph) angeführt wird. Ein Zeiser-Fahrer droht, die Sache auffliegen zu lassen, und wird ermordet. Zusätzlichen Ärger machen die Tochter des Unternehmers und deren Freund, die ihre naseweisen Nasen in die Affären des Krumme-Touren-Machers stecken und eine kleine Erpressung starten. Im blutigen Finale zeigt sich, daß Zeiser doch ein ganz guter Vater ist. Die Überraschung in diesem spannenden Thriller von Joseph Orr: Solbach. Der sonst oberlangweilige Herzenswärmer ("Dr. Stefan Frank") gewinnt als Getriebener darstellerisches Profil.
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Politik
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1999-02-21T13:00:00+01:00
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1999-02-21T13:00:00+01:00
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https://www.spiegel.de/politik/mittwoch-24-februar-a-f9e24074-0002-0001-0000-000009447271?context=issue
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Guantanamo-Häftling: Mutmaßlicher Top-Terrorist stimmt Deal mit US-Anklage zu
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Washington - Eigentlich zählt Majid Khan zu den 16 Guantanamo-Insassen, die nach dem Willen der US-Regierung niemals hätten freikommen dürfen: Sie sind als "Top-Gefährder" eingestuft. Doch nun hat Khan womöglich einen Weg in die Freiheit gefunden: Er hat nach Angaben der "Washington Post" einem Deal mit der Anklage zugestimmt. Es wäre das erste Mal, dass ein als hochgefährlich eingestufter Insasse des US-Gefangenenlagers Guantanamo eine solche außergerichtliche Vereinbarung trifft. Wie die "Washington Post" am Mittwoch unter Berufung auf ranghohe US-Regierungsvertreter berichtete, hat die Anklage des zuständigen Militärtribunals dem Pakistaner Majid Shoukat Khan Strafmilderung in Aussicht gestellt, wenn dieser in Verfahren um die Terroranschläge des 11. September 2001 als Zeuge gegen die mutmaßlichen Drahtzieher aussagt.Der 31-Jährige gilt als früherer Geldbote des Terrornetzwerks al-Qaida und soll eng mit dem mutmaßlichen Chefplaner der Anschläge vom 11. September, Chalid Scheich Mohammed, zusammengearbeitet haben. Khan wurde etwa vorgeworfen, auf dessen Anweisung ausgeforscht zu haben, wie Wasserreservoirs in den USA vergiftet und Tankstellen in die Luft gesprengt werden könnten. Zudem wird er verdächtigt, einen Mordanschlag auf den früheren pakistanischen Präsidenten Pervez Musharraf geplant zu haben. Strafrechtlich legt die Anklage ihm Mord, versuchten Mord, Spionage und Bereitstellung von Material für Terrorangriffe zur Last. Im Falle einer Verurteilung droht ihm bisher lebenslange Haft. In vier Jahren frei?Laut "Washington Post" könnte der Pakistaner, der unter erhöhten Sicherheitsvorkehrungen gefangen gehalten wird, nun jedoch straffrei davonkommen. Der Zeitung zufolge hat er sich bereiterklärt, in den kommenden vier Jahren als Zeuge vor US-Sondergerichten auszusagen, wo den fünf Hauptverdächtigen im Zusammenhang mit den Anschlägen des 11. September sowie dem mutmaßlichen Drahtzieher des Anschlags auf das US-Kriegsschiff "USS Cole" der Prozess gemacht wird. Den sechs Beschuldigten droht die Todesstrafe. Khan könnte in vier Jahren freikommen und in seine Heimat zurückkehren, heißt es in dem Bericht. Die Anklageverlesung gegen Khan vor einem Militärtribunal ist für den 29. Februar geplant. Khan hatte von 1996 bis 2002 legal in Baltimore in den USA gelebt und war 2003 in Pakistan festgenommen worden.Pentagon-Sprecher Todd Breasseale wollte den Bericht nicht bestätigen. "Herr Khan kann jede Vereinbarung, die er möchte, mit der Justiz treffen", sagte Breasseale. Der Sprecher bestätigte lediglich die Anklageverlesung am 29. Februar. Khans Anwalt Jonathan Dixon wollte eine außergerichtliche Einigung weder bestätigen noch dementieren.
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ffr/AFP/dpa/dapd
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Zum ersten Mal hat sich ein Top-Verdächtiger aus dem engsten Kreis der 9/11-Drahtzieher offenbar auf einen Deal mit den US-Anklägern eingelassen. Laut "Washington Post" will Majid Khan gegen die Planer des Anschlags aussagen. Im Gegenzug soll er eine mildere Strafe bekommen.
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"11. September 2001",
"Guantanamo",
"Die Guantanamo-Dokumente"
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Ausland
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2012-02-23T07:16:00+01:00
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2012-02-23T07:16:00+01:00
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https://www.spiegel.de/politik/ausland/guantanamo-haeftling-mutmasslicher-top-terrorist-stimmt-deal-mit-us-anklage-zu-a-817033.html
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Tschechien: Ministerpräsident Bohuslav Sobotka will doch nicht zurücktreten
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Tschechiens Ministerpräsident Bohuslav Sobotka hat seine Rücktrittsankündigung zurückgezogen. "Ich werde nicht den Rücktritt der Regierung erklären", sagte der 45-jährige Sozialdemokrat (CSSD) in Prag. Seinem Finanzminister Andrej Babis vom liberal-populistischen Koalitionspartner ANO wird Steuerbetrug vorgeworfen; deshalb hatte Sobotka diesen Schritt am Dienstag für Mitte Mai angekündigt. Stattdessen werde er nun Präsident Milos Zeman um die Entlassung des Finanzministers - und nicht der ganzen Regierung - ersuchen, kündigte Sobotka an. Er verdächtige Babis, auf verschiedene Weise Steuerzahlungen vermieden zu haben, sagte Sobotka zur Begründung. Der Milliardär und Unternehmer gilt laut der Rangliste der Zeitschrift "Forbes" als zweitreichster Tscheche. Hintergrund der Kehrtwende: Der tschechische Präsident Milos Zeman hatte angedeutet, nur Sobotka als Ministerpräsidenten austauschen zu wollen, Babis und die anderen Minister aber im Amt zu belassen. Zeman gilt als Verbündeter von Babis. "In einer solchen Situation würde mein Rücktritt keinerlei Sinn ergeben", sagte Sobotka. Ende Oktober sollen in Tschechien reguläre Wahlen zum Abgeordnetenhaus stattfinden. In Meinungsumfragen liegt Babis bei den Beliebtheitswerten der Politiker in der Bevölkerung bei weit über 50 Prozent, Sobotka bei etwa 40 Prozent.
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sep/dpa/AFP
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Jetzt will er doch im Amt bleiben: Tschechiens Regierungschef Sobotka hat angekündigt, doch nicht zurückzutreten - mit einer bemerkenswerten Begründung.
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"Tschechien",
"EU-Kommissionspräsident"
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Ausland
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2017-05-05T11:35:00+02:00
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2017-05-05T14:54:00+02:00
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https://www.spiegel.de/politik/ausland/tschechien-ministerpraesident-verkuendet-ruecktritt-vom-ruecktritt-a-1146247.html
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Grüne Zone: Jenseits von Bagdad
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BagdadDie Amerikaner wussten, dass auf diesem wunderschönen, von Platanen beschatteten, von Mauern umgebenen Stückkein Segen lag. Sie hatten Saddam Hussein doch jahrelang dabei zugesehen, wie er zwischen seinen Palästen und den Villen seiner Hofschranzen am Tigris-Knie den Sinn für die Wirklichkeit verlor. Welche Ironie, dass sie unbedingt auch in diesen verwunschenen Garten mitten in der Stadt hineinwollten. Es dauerte nur ein paar Wochen, da wussten sie selbst nicht mehr, was hinter der Mauer los war. Als ich im Oktober 2002 zum ersten Mal unter dem Torbogen mit Saddams gekröntem Kupferschädel hindurchfuhr, regierte der Diktator noch. Sein Stellvertreter, später in der Grünen Zone zum Tode verurteilt (und nicht weit davon exekutiert), empfing uns im Ministerratsgebäude, einem Monument baathistischen Größenwahns. Amerika, sagte er, werde im Irak ein neues Vietnam erleben. Das war nicht schlecht vorausgesagt. Und Saddam Hussein werde siegen. Das war, mit acht Jahren Abstand betrachtet, eher ein früher Fall von Green-Zone-Delirium.Ein halbes Jahr später lag der Ministerrat in Trümmern, Mitte April 2003 stakste ich noch ungestört auf seinem Schutthaufen herum und warf Steinchen ins Tigriswasser, das sich in den Bombentrichtern sammelte. Dann sperrten die Amerikaner den alten Palastbezirk und stellten Wachen davor auf.Die Haltung zur Wirklichkeit vor der Mauer war von Anfang an feindselig. Ein Soldat, den ich eines Morgens, mit meinem ersten Green-Zone-Pass um den Hals, bat, mich außer der Reihe durchzulassen, wies mich rüde zurück. Doch es ging gar nicht um mich. "You see the fucking crowd over there?", fuhr er mich an und deutete auf die Dutzenden Iraker, die betreten daneben standen: alles Ärzte, Akademiker, Lehrer, die gut Englisch sprachen und sich um einen Job in der Grünen Zone bewerben wollten. Pool-Bar, joggende Botschaftssekretärinnen mit iPod, Yoga-KurseRasant fielen die beiden Welten vor und hinter der Mauer nun auseinander: Schießereien, Autobomben, Blutlachen draußen; eine Pool-Bar, joggende Botschaftssekretärinnen mit iPod, Yoga-Kurse für die US-Zivilangestellten drinnen. Im Sommer 2006 - in der Roten Zone kamen inzwischen jeden Tag 30 Menschen gewaltsam ums Leben - war ich dabei, als in der Grünen Zone ein Soldat, sein Sturmgewehr geschultert, eine ältere Zivilistin aus der Armee-Kantine warf, weil sie Sandalen trug. Kaliber 7,62 war an der Salatbar erlaubt, offene Schuhe nicht. Seltsames spielte sich ab in diesem militärisch-diplomatischen Biotop, in dem Karrieren entschieden wurden, private Sicherheitsdienste Milliarden verdienten und von wo Gelegenheitsbesucher sagenhafte Geschichten und T-Shirts mit einem Aufdruck des "Baghdad Country Club" nach Hause mitbrachten: "It takes real balls to play here".InvasionIrakIch, der ich den trostlosen Irak vor dererlebt hatte, empfand die Grüne Zone nachher als noch trostloser. Herrisch hatte mich das Personal im berühmten Raschid-Hotel vor dem Krieg herumkommandiert, nun hingen die Schultern des Personals immer schlaffer herunter, die Gesichter wurden immer blasser, die Uniformen immer speckiger. Als die Amerikaner selbst die Checkpoints räumten und an Söldner aus Nepal, Peru und Georgien übergaben, zog (vor allem bei den Georgiern) zumindest eine Spur von Lässigkeit ein, mit der die Iraker sich etwas leichter taten. Dafür hingen nun, nach sieben Jahren, die Schultern der Amerikaner. Am Dienstag quittierte der letzte von der US-Botschaft geheuerte Green-Zone-Bewacher seinen Dienst. Die Iraker übernehmen die Zone. Noch steht nicht fest, wer aus der Wahl im März als neuer Premierminister hervorgehen wird. Nuri al-Maliki, der seit vier Jahren in der Grünen Zone residiert? Oder Ijad Allawi? Oder einer der vielen anderen, die vor dem verwunschenen Garten campieren und, wie vor sieben Jahren die Amerikaner, unbedingt dort hineinwollen.Mit einem aber kann man rechnen: Solange die Mauer am Tigris-Knie so hoch ist wie heute, werden die dahinter so wenig über das Draußen wissen wie Saddam und die Amerikaner.
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Draußen Schießereien, Autobomben - hinter der Mauer die Grüne Zone mit joggendem Botschaftspersonal: Jetzt wurde die Oase der Diplomaten im Zentrum Bagdads an die Iraker übergeben. Als SPIEGEL-Nahost-Korrespondent erlebte Bernhard Zand Erstaunliches in diesem sonderbaren Biotop am Tigris.
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"Bagdad",
"Irakkrieg",
"Irak",
"Terroranschläge im Irak",
"Nouri al-Maliki"
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Ausland
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2010-06-03T06:33:32+02:00
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2010-06-03T06:33:32+02:00
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https://www.spiegel.de/politik/ausland/gruene-zone-jenseits-von-bagdad-a-698382.html
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Umweltbundesamt fordert Parkplatz-Rückbau in Städten
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Das Umweltbundesamt (UBA) regt einen radikalen Rückbau von Parkplätzen in deutschen Städten an, um die Bedingungen für Fußgänger zu verbessern. Für Autos sollten pro Einwohner langfristig nur noch 1,5 Quadratmeter am Straßenrand und auf Wohngrundstücken zur Verfügung stehen, schreibt die Behörde in einem Vorbericht für eine bundesweite Fußverkehrsstrategie. Derzeit haben Autos noch 4,5 Quadratmeter Platz. In einem Zwischenschritt soll die Fläche bis zum Jahr 2030 auf drei Quadratmeter schrumpfen. "Frei werdende Flächen werden nach diesem Konzept für breitere Fußwege, Fahrradwege und ÖV-Spuren [öffentlicher Nahverkehr], für Freizeit und Grünflächen, Fahrradstellplätze und - in begrenztem Umfang - für Carsharing verwendet", schreiben die Autoren.Zahl der Fußwege soll bis 2030 um die Hälfte wachsenDer Vorschlag ist Teil einer grundlegenden Fußverkehrsoffensive der Behörde. Die Zahl der Wege, die jeder Bürger zu Fuß zurücklegt, soll bis 2030 um die Hälfte steigen. Den Bericht will das UBA auf dem zweiten deutschen Fußverkehrskongress vorstellen will. Das Treffen findet am Donnerstag und Freitag in Berlin statt. "Wer zu Fuß geht, tut Gutes für seine Gesundheit, spart Geld und schont die Umwelt", heißt es in dem Papier mit dem Titel "Geht doch!". Zu den Vorschlägen zählen auch kürzere Wartezeiten für Fußgänger an Ampeln und flächendeckend Tempo 30 in Städten.Nach der 55-seitigen Untersuchung liegt aus Fußgängersicht vieles im Argen: "Städtebauliche Leitbilder der vergangenen Jahrzehnte - wie insbesondere die autogerechte Stadt - haben den Fußverkehr im Straßenbild weitgehend als Restgröße an den Rand gedrängt." "Fußgänger sind die blinden Flecken der VerkehrspolitikFußgänger müssten vielfach Umwege, Wartezeiten, Lärm und Abgase in Kauf nehmen. Hohe Bordsteine, Treppen, dunkle Unterführungen, Stolperfallen und parkende Autos auf Gehwegen - zu Fuß zu gehen sei in vielen Städten zeitraubend und umständlich."Fußgängerinnen und Fußgänger sind die blinden Flecken der Verkehrspolitik", sagte UBA-Präsidentin Maria Krautzberger. Fußwegeanteile gingen deshalb seit vielen Jahren stetig zurück.Das Amt will den Trend drehen: Legten Städter heute 27 Prozent ihrer Wege zu Fuß zurück, solle der Anteil bis 2030 auf 41 Prozent steigen. Auf dem Land streben die Autoren eine Steigerung von 23 auf 35 Prozent an. Nach Studien sei jede zehnte Autofahrt kürzer als ein Kilometer, und auf Strecken von einigen Hundert Metern sei man zu Fuß von Tür zu Tür häufig am schnellsten. Im Video: Kampf gegen Falschparker
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nis/dpa
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Zwei Drittel der Parkplätze in Städten sollen weg: Mit diesem Vorschlag will das Umweltbundesamt den Fußverkehr stärken. Der ist rückläufig - auch weil Platz für gehende Menschen knapper wird.
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"Straßenverkehr"
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Mobilität
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2018-10-11T11:15:00+02:00
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2018-10-11T11:15:00+02:00
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https://www.spiegel.de/auto/aktuell/umweltbundesamt-fordert-parkplatz-rueckbau-in-staedten-a-1232648.html
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Germany: Two Years with Eight Afghan Teens in Refugee Home
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Karim's guardian has gotten in touch. The letter containing the decision on the young man's asylum application has arrived, he says. When will Karim be home? In the afternoon, his counselors say.It is, for the time being, a day like any other. Karim comes home from school, takes off his shoes, puts on his slippers, boils some rice, cooks some beans and then sits down at a table in the living room, where he eats slowly. He can hear the discussion in the next room between Mr. Sameeian and the others. The counselor is curious to know why hardly any of the boys attended the protests against the deportations of Afghans. "Our protest won't change anything, anyway," Jamil insists vehemently. When the doorbell rings, Karim is washing the pots in the kitchen. He carefully dries his hands before closing the door behind himself and his legal guardian. Karim and his fellow residents are the sons of Afghan families -- unaccompanied minor refugees. Like the hundreds of thousands of others who traveled to Europe over the Balkan route, they are all seeking a better life in Germany. They spent months living in tents and emergency shelters. Then it suddenly seemed as though they were getting close to achieving their goal. Since Jan. 20, 2016, they've been living in this brown, single-family home in a trendy part of Düsseldorf. A high school is located around the corner, as are plenty of restaurants, and the forest is just a few steps away. The flat-screen TV perched atop the old tiled stove, the PlayStation, the velvety sofa -- it all seemed so promising. Saba Sameeian and his colleagues are all there to ensure that things go well for the young men. Mr. Sameeian comes from a Persian family and speaks Farsi and Pashtu, as the boys do. He's one of the five counselors with the nonprofit organization SOS Children's Villages who are living with the refugees in shifts. They accompany the youth on visits to the authorities, they go to their parent-teacher conferences, they console them and reprimand them when needed. It is a part of the most challenging social experiment taking place in Germany right now. If it's this difficult to succeed even with this much hard work and goodwill, how is integration supposed to function in the rest of the country? But now, Karim is sitting behind the door, and everyone is worried about him.Special ProtectionUnaccompanied minors are provided with more help than other refugees. The German government grants them special protection. Many dive into their new lives with enthusiasm, some become radicalized, many are traumatized, some despair and others become aggressive. All of them, though, are united in the fear that their asylum applications might ultimately be rejected.In the months that have passed, the boys have dreamed of having a career, perhaps even a girlfriend. They have dreamed of a future. But they have also been living in fear that they might get deported back to Afghanistan. The home is available to the boys for a total of two years. By the time that period has elapsed, they will all be legal adults and decisions will have been made on their asylum applications. Karim agreed to be shadowed during that two-year period for the purposes of this story, along with Ashraf, Abdullah, Jamil and Masoom -- as did those responsible for them at the youth welfare office. Because of the teenagers' concerns that this article might somehow affect their chances of being granted asylum or that they might have trouble back at home because of it at some point in the future, their names have been changed in the text and their photos have been pixilated so that their faces are obscured. When the experiment in Düsseldorf ends, it will not only have transformed the boys and the people caring for them, but the man who owns the home -- Jörg Haas, a 48-year-old business owner who lives next door and who had bought the property for his own use. But when he saw refugees living in a gymnasium in his city, he decided to turn the building over to SOS Kinderdorf for a nominal rent and to help look after the boys. "I want to lift at least a couple of refugees out of the masses and give them a chance," he had said. "It really can't be that hard."'Kissing = Touching Lips'On an April day in 2016, three months after they moved in, the boys are sitting with pens and notepads in the living room, as they do every day. Their teachers had previously often been religious men who would beat the soles of their feet with their staffs. Now a blonde woman was standing in front of them, here to prepare for everyday life as a teenager in Germany. She asks whether they know what it means to kiss. "Kiss, kiss," one of them says, smacking his lips. "Kissing = touching lips," the teacher writes on the whiteboard, unmoved. She takes them to a hardware store to learn vocabulary and has organized a speed-dating event for them in one of the weeks to follow. At a recent welcome party at the home, picnic tables were set up in the yard, and close to 40 guests came, with Persian pop and R&B being played into the evening. Jörg Haas, the homeowner, was pleased because neighbors who had previously asked him whether the boys might turn out to be a nuisance to the neighborhood turned up. What was missing, though, were teens that were the same age. Now the goal was for the boys to get to know other youth in the neighborhood. "We'll practice once more," the teacher calls out. "Ashraf!" Embarrassed, the teen pulls to straighten his shirt before pointing to his chest. "Hello, I'm Ashraf," he says cautiously in German. "And you? Pleased to meet you." Later at the speed-dating, he has to clear his throat repeatedly, but later proudly says that everyone answered him. At this point in the refugee crisis, nearly two years ago, almost half of all Germans indicate in polls that they are helping refugees. At times, local residents drop clothes off at the house while others donate towels. And, as if trying to return the favor, the boys participate in the local neighborhood trash cleanup day. It is a good start. 'There's a Chance We Also Would Have Died' The article you are reading originally appeared in German in issue 9/2018 (February 24th, 2018) of DER SPIEGEL. In May 2016, Mr. Sameeian calls for the teens to meet in the yard. The smellof lilac lingers over the sunny lawn until Masoom lights up a cigarette. The counselor squats with them in the grass. "This is not OK," he says. "You guys have to follow the rules." In all, they have 50 euros a day to spend on groceries, but someone always comes back from the store with potato chips rather than potatoes. Another has slept through German class while still another missed an appointment at the youth welfare office. "We are going to stop waking you up," Mr. Sameeian tells them. "And use a weekly planner!" It is only after the young men protest that he realizes that most of them have never held a calendar in their hands. Even after five months, he often feels like he's living with strangers. And it isn't questions like whether the refugees may have falsified their ages when entering the country that trouble him. He's a counselor, the young men need help and they're behaving like teenagers -- he gets all that. But he knows little about their backgrounds. Counselors aren't supposed to pry too deep to avoid reawakening past traumas. All he can do is observe and listen attentively, Mr. Sameeian says. He has only managed to collect fragments. Of the group, Jamil speaks the best German. Abdullah cracks a lot of jokes, but he also wakes up from nightmares in a cold sweat. Ashraf wants to become a pediatrician.Abdullah and Ashraf explain how they met in Iran, where they had been working as illegal day laborers after their families left Afghanistan because of the war raging there. But their newly adopted country also proved to be a dangerous place. They allege that police accused them of being terrorists during identity checks and locked them in a cell. And that the men told them they must fight on Iran's side in the Syrian war or be deported to Afghanistan. That, Ashraf says, is when they fled. Jamil describes similar experiences. The youth counselors don't know for sure if the fragments they are collecting always reflect reality. Like everyone who comes into contact with the youths, they can only guess whether the refugees are keeping silent about some things out of shame or are holding back to see what stories might increase their chances of obtaining asylum. Jamil knocks on the grass. "There's something that we don't understand," he says. "There may be a war in Syria, but there is a chance we also would have died if we hadn't fled. But the Syrians are quickly given the right to stay and identity papers. Why?"Mr. Sameeian doesn't answer. He has already explained to the boys that the reasons the Afghans had for fleeing were often less grave than those of the Syrians. But he also doesn't understand how some German politicians view their homeland as a suitable destination for deportation despite the terrorism and the Taliban. "We are totally on your side," he says in the end. The counselors have assembled files in which they document anything that could reflect positively on the youths. Language-course certificates, proof of completed internships. They note that Ashraf spends hours studying. That Abdullah sells cakes at a café run by a church and also plays on its football team. Karim obeys all the rules. Later, their efforts will seem ridiculous, but for the moment, they still believe that such records might somehow sway the decision-makers at the Federal Office of Migration and Refugees (BAMF). They are also hoping they will ultimately be able to deliver good report cards, but thus far, not all of the young men are even able to go to school every day. 'Things Can't Go On Like This'Since Jamil's childhood, his father had emphasized the importance of getting an education. Now he begins raising his voice. "When can we finally go to school? We want to learn." The lack of progress has begun fraying nerves and recently, a plate was thrown against a wall and a fight broke out. "Careful," Mr. Sameeian says in response to Jamil's outburst. "Our rules: Treat and speak to each other with respect. This won't help.""Then what will?" Jamil demands sharply. This, too, is a question that Mr. Sameeian can't answer at the moment. Youth counselors are only responsible for the everyday life of refugees who are unaccompanied minors. All the legal decisions are made by a guardian and the degree of assistance provided is decided by a case worker at the youth welfare office. And given that more than 400 unaccompanied refugee minors arrived in Düsseldorf in the summer of 2016, their workload has increased dramatically. The case workers involved change now and then. At times, the youth counselors are unable to reach the legal guardians for weeks at a time. Mr. Sameeian jumps up as though he just had an idea and points to the bicycles next to the terrace. "Enough," he says. "Let's get out of here." At times like these, he tries to come up with things the young men can do on their own to improve their mood. The main thing is to keep them from feeling so powerless that they come up with stupid ideas. Hard NewsIt's early June, and Masoom is eating little but smoking a lot. As the others go out to explore, he retreats to his bedroom. He feels guilty. He explains that he and his cousin had to train in a camp for battle against the Islamic State. They decided to make a run for it. In the end, Masoom says, only he managed to escape the gunfire. It seems like every bit of news coming from back home is slowing the young man's ability to adapt here. A friend killed himself and his brother isn't doing well. But Masoom despairs just as much when he hears nothing at all. The others are also struggling with the information streaming in from Skype and Facebook. When they hear their mothers sob and their fathers tell them about human smugglers who have come demanding even more money for having gotten their sons out, the young men cry in their bedrooms in Düsseldorf. On some days, the only thing Masoom can think to do is hurt himself. He has scars up and down his arms. Mental and Physical ScarsOn a day in July, Mr. Sameeian is carrying boxes through the stairwell of a spacious apartment building. Ashraf and Abdullah are now to live on their own and they will only be attended to for two hours a day. They had sat up all night on the carpet together with the other young men in the brown house eating sunflower seeds, and cleared out their room for other refugees who were still living in a gymnasium.Abdullah says, with sadness, that they had only just arrived, and yet were already having to leave. Mr. Sameeian seeks to console them by saying they should view the move as a reward, that they had proven themselves This convinces the young man that he is now closer to his goal of living life like the Germans do. He whistles as he clears out the shelves.There are three rooms in the new apartment, the laminate flooring is shiny and the furniture is new. Ashram hangs a picture in the living room that painted himself. It shows a Kalashnikov melting under sunbeams. Masoom, who has come along, attentively soaks up the room. "I'm staying," says the young man with the scarred arms. Mr. Sameeian laughs. "Honestly Saba," Masoom adds reluctantly, "why shouldn't I live on my own?" The counselor shakes his head, but in a friendly way. "Later," he says.Now the young men are all attending a refugee class at a local vocation school, but Masoom often feels too weak for school. Mr. Sameeian takes him to a psychologist, but the young man doesn't trust the specialist. If the counselors don't pay close attention, he cuts off the therapy sessions. Mounting FrustrationsIt's November and Nicole Cramer has come to the brown house. The 51-year-old is responsible for the work with the underage refugees at SOS Kinderdorf's Düsseldorf chapter. She's concerned about her team. Even Mr. Sameeian, the most experienced with 34 years under his belt, has sometimes seemed a bit helpless recently. Masoom isn't the only one of the boys who would like to live on his own like Ashraf and Abdullah. They scratched the logo of the aid organization off the doorbell, and hardly a day goes by without one of them complaining. They argue the walls are too thin and the building too noisy or the sweater donated at Christmas is too ugly.The counselors feel they have become too demanding. One is so furious that she does the math: Sixty euros in pocket money a month, 45 euros for clothing, a free roof over their heads, free food -- she didn't even get that much as a teenager.Nicole Cramer listens pensively. These are the usual sums of money provided for youth care, but even she is irritated. Recently, one of the boys demanded her credit card number so that he could pre-order a new iPhone. The next time, he demanded money for a prostitute. Sex was important to his health, he said, and argued that Cramer had been assigned by the youth welfare office to look out for his well-being. When she refused to pay and spoke of love, respect and the values of the Western world, he posted about the matter on his Facebook account and colleagues working the night shift had to brush off the willing girls who began ringing the doorbells at the house."They're teenagers," Cramer says in the end. "They managed to make their way to us by following their own rules. Why should they suddenly think that our rules are better for them? We provided for them from the very first day as if that were self-evident, so why should they now voluntarily allow that to be cut back?"Cramer appeals to the other counselors to change their own behavior. "Let the boys look for apartments if they complain," she says. "Let them find out the prices and talk to the landlords. They're in urgent need of a reality check."A Nice HolidayOn one of the last weekends before the Christmas holidays, the boys strike out on their own. They want to buy a Christmas tree. Jamil feels they need to do something to improve the mood in the home. Jörg Haas, the house owner and entrepreneur, accompanies the teenagers with his wife and his children. They walk the 2 km (1.2 miles) to the Christmas tree stand -- Afghans and Germans laughing together, telling stories and carrying the tree on their shoulders as they return. They build a campfire in the backyard, eat soup and finally decorate the tree with gold ball ornaments. They learn from each other and gain new perspectives -- it's exactly the kind of moment Haas had been hoping for. Moments that are still relatively rare. When the refugees play soccer with him or borrow tools, they make jokes, and he enjoys the fact that their German keeps improving. On some days, he helps them with their homework. But he says the boys are still keeping more distance from him than he would like."We're slowly connecting with each other," Haas says, "but it is taking much longer than I had imagined." The Most Important Year of Their LivesJanuary 2017. Since Abdullah began practicing how to describe his life, his memories have been haunting him again at night. He and Ashraf will soon turn 18, and the two of them are facing what their friends say will be the most important year of their life. They've cleaned the apartment. Lying next to a cup of cardamom tea on the windowsill are "Guidelines for Refugees." The young men are now practicing speaking in detail about their pasts on a regular basis. They've also been studying a lot for school and Abdullah has received marks of "very good" for his biology and geography tests. But no other test is making him as nervous as the one he will soon face at the Federal Office of Migration and Refugees. Each detail, they have learned, increases credibility. Ashraf and Abdullah have submitted their asylum applications and their cases will soon be heard. By now, the young men have already been schooled in the most important vocabulary. Although they've put their dreams on hold, they could still become doctors or bankers. They both want to quickly find trainee positions, because if their asylum applications are rejected, this would still enable them to stay until they are completed. They've even learned the vocabulary for that.And yet they've also heard about the jets that, after a long break, are again being used by the German government to deport refugees back to Afghanistan. And they are also aware of the unrooted young, Muslim men in Germany who are attracting a lot of suspicion to themselves. Abdullah can often be heard saying that terrorists like the one who perpetuated an attack on a Christmas market in Berlin are terrible people. "I'm afraid that people at the Federal Office (of Migrants and Refugees) will look at us differently now."He will later tell the officials questioning him at the Federal Office that he fled together with his family to Iran when he was eight. Before their flight, the Taliban had pushed his father to make his brother become a fighter. The brother then disappeared -- he was likely kidnapped and murdered. Abdullah feared he would suffer a similar fate in Afghanistan. In Iran, he was threatened by the family of a girl he fell in love with. He had once hugged the girl in her parents' home. He said her brothers then killed her. Ashraf would tell his interviewers that he is a member of the Hazaras, an ethnic group persecuted by the Taliban, that he left Afghanistan as a three-year-old and that he doesn't know anyone in the country who could help him to establish a safe life there. At the time they left, he says, his father was almost murdered in a family dispute.When they meet the earlier roommates from the brown house, they photograph each other while posing like typical teenagers, as if the only thing that matters is the here and now. They wear baseball caps, sunglasses and hoodies and give thumbs-up. They're all looking for strategies to get through this period of waiting. Jamil wanders through clothing stores. Karim is doing a better job of taking care of the household than he did earlier. Ashraf is learning to swim. Masoom has become more reclusive. He's now being tormented by the competition being carried out between some of the refugees in their hearings with the officials. Masoom suspects that some who were taken in private cars to the Austrian border are trying to outdo each other with their tales of suffering to gain the right to stay in Germany.The counselors warn that you can't build a life based on lies.Ashraf carefully studies the guidelines on the windowsill. He says he is truly grateful for all the help he has been given by everyone. But he also asks them why the country puts so much effort into taking care of youth like him but then has such a difficult time deciding whether to let them stay or not.The Eternal WaitIt's the end of January and Karim is returning from his hearing. He has a translated transcript of the meeting with him. "You have the opportunity to describe all the events that in your opinion substantiate a fear of persecution," the elderly women had said to him, encouragingly. Karim answered that the Taliban had demanded that all children at his school join the battle. He said his family were considered infidels by the Taliban because they worked for the government with the police. "They shot my older brother in the leg and the second brother left the country," he told them. In order to protect Karim, at least, his father sent him to Europe."Were you not able to find protection from the police or in a court?" his interviewer had asked him. "The government is very weak. They aren't even able to protect themselves," he answered. "What are you afraid of personally?" he was asked."That I would have to join the jihad together with the Taliban in my province. Then I would be killed by the government. And that if I didn't join the jihad, I would be killed by the Taliban."Karim said he wanted to live in safety and to finish high school. "I would like to have a future."Days of FateIn late February 2017, the day arrives when Karim's legal guardian will tell inform him of the decision. Even the counselors are having a tough time handling the stress this week. They sit together and at times tears flow. They begin wondering whether there's any point to the work they do. Despite all the difficulties, they have established bonds with the young men. There's no other way they could have done their work. They say they gave their everything to assist in the teens' development, but people working for a government agency ultimately decided on their future. After his legal guardian leaves, Karim spends the rest of the day in his room. The counselors ask him if he wants to talk about it, but he shakes his head. The document is 15 pages long. "The applicant is hereby ordered to leave the Federal Republic of Germany within 30 days of notification of this decision," the first page reads. Page 3 states that the probability that the applicant will be killed in Afghanistan is 0.074 percent.Two months later, Ashraf also receives a letter from the Federal Agency for Migration and Refugees. It states that although the Hazaras are subject to a certain amount of discrimination in Afghanistan, kidnappings and murders of them have remained isolated and localized. The applicant is encouraged to live in one of the safer parts of Afghanistan upon his return. Given his good health and ability to work, it states, he can establish himself there without a family network and without having completed an education and still have the means to subsist.His application has been rejected.Ashraf says he doesn't understand as he reads through the legalese with the help of a translator. Searching for SolutionsBy November 2017, all the young men have been informed of the decisions in their asylum cases. A delay of one year has been ordered in the deportation of Abdullah and Jamil because they would face considerable mental duress if they were immediately forced to return to Afghanistan. Masoom has been granted subsidiary protection because he could face torture or death in Afghanistan. It gives him the right to stay in Germany for at least another year. Nicole Cramer says that Ashraf and Karim are also safe for the moment despite the rejection of their asylum applications. With the exception of Masoom, all are at this point learning a vocation. This provides them with a temporary exception from deportation for three years. If the refugees can find jobs after their training, it's possible for they will be allowed to stay longer in Germany. Cramer and her colleagues inquired about traineeships at car dealerships and retailers. They told the young men they would have to apply and that they would have to be prepared to accept rejection. By this point, Karim is working at a bakery, where he begins preparing bread rolls at 3:45 a.m. In addition to going to school, Ashraf and Abdullah are also receiving training to become metal technicians. Jamil is studying to become a social assistant. When the first decisions arrived, in the excitement, some counselors had suggested they ought to adopt the teenagers to prevent their deportation, but Cramer urged them to calm down. She said there was no one-size-fits-all solution. "Germany takes in young refugees and we put a tremendous effort into supporting them," she says. "We push them to integrate, and with that alone we fuel hope. And we are also still concerned with them to a certain degree when they become legal adults." She urged her colleagues to maintain contact with the lawyers, help with appointments for refugee counseling and at job fairs and to not allow themselves to be driven nuts by the constantly changing news on refugee policy coming from the government in Berlin. Around this time, talks are collapsing between Chancellor Angela Merkel's conservative Christian Democrats, the business-friendly Free Democrats and the Greens to form a government. One of the key sticking points had been the question of whether refugees in Germany should be able to bring their immediate family members to the country. The counselors worried the debate might present a hardship for the teenagers, but they didn't seem too bothered by the issue.Cramer says it seems like their families probably had in mind a different role for their sons -- that they would be providers. The idea that they have to cover part of their own costs with some of the money they earn from jobs in Europe also seemed to scare most of the young men. Saying Goodbye Departure. Streamers are hung from the lamps in the living room of the brown house. One of the young men is wearing a Santa Claus costume and holding a package in his arm with colorful bows. The words "Our Village Düsseldorf" are emblazoned on the pullie that Jörg Haas unwraps.Unlike the welcoming party when the youth first moved in, few neighbors ring the doorbell this evening. One woman, who often dropped by with groceries, visits to wish the young men her best. She says Germans need to learn that foreigners also benefit them. Other neighbors, however, were annoyed by the home -- the noise, the untidy yard and the trash.Haas says he had thought a number of things would be simpler. "But I would still do this experiment again. Every contribution is worthwhile."He's also convinced that integration can only work if everyone involved pursues the same goal and every effort is intertwined -- and that people also want to and can do the same things they are expecting of the refugees. For example, he asked the counselors to get the teenagers to be a bit tidier and to learn how to be better neighbors. In the end, though, keeping the backyard in order wasn't a priority for the counselors. "They just have a different perception, and that's totally fine," says Haas. "But how are the refugees going to learn the rules of their immediate surroundings?"The young men will move out five days later. SOS Kinderdorf has now acquired its own home -- another unassuming old house in a neighborhood of single-family dwellings. Jamil is happy because he will now be living on his own with a roommate, just as Ashraf and Abdullah do. Karim is already living on his own. Masoom is moving to the new SOS Kinderdorf home. He feels left behind, but the counselors believe that a well-structured everyday life is still the best thing for him.All the young men remain under the protection of the youth welfare office, which is permitted under Germany's social laws to continue providing services to the youth when they become legal adults. The justification being that if they stop receiving the intensive help too soon it could threaten everything they have achieved."We were lucky," says Mr. Sameeian. "There were no police visits, no cases of violence and no fanaticism."Still, there were a few times when he actually was scared during the past two years. At times like that, it bothered him that he would never know who the young men really were inside.But, then again, he says, it's no different for him with other people.
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Katja Thimm
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In recent years, thousands of unaccompanied minors have arrived in Germany hoping to be recognized as refugees. DER SPIEGEL followed eight Afghan teenagers in a group home as they inched their way through the asylum process.
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"European Refugee Crisis"
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International
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Germany
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2018-03-05T11:25:00+01:00
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2018-03-05T11:25:00+01:00
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https://www.spiegel.de/international/germany/germany-two-years-with-eight-afghan-teens-in-refugee-home-a-1195803.html
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Volkswagen: Betriebsrat und Wulff liefern sich offenen Schlagabtausch
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Wolfsburg/Hannover - In einem offenen Brief an Niedersachsens Ministerpräsidenten Christian Wulff (CDU) bekräftigte Volkert seine Vorwürfe und beschuldigte Wulff einer Kampagne gegen die Arbeit von IG Metall und Betriebsrat. Wer die Zusammenarbeit zwischen Vorstand und Management sowie Betriebsrat und IG Metall jetzt unter den Generalverdacht eines Systems der Korrumpierung stelle, schädige das Unternehmen und das Land Niedersachsen, schreibt Volkert. Die Forderung nach Aufklärung in der Debatte um Nebentätigkeiten von Abgeordneten sei zwar völlig berechtigt, Wulff nutze dies aber zu Diffamierung und Unterstellungen. Dagegen verwahrte sich Regierungssprecher Olaf Glaeseker ebenfalls öffentlich: "Es ist einfach tolldreist, wie Herr Volkert versucht, offenkundige Missstände schön zu reden. Dinge, die nicht in Ordnung waren, mussten in Ordnung gebracht werden." Das erwarteten Arbeitnehmer, das Land und die anderen Aktionäre gleichermaßen. Wulff weise seit Wochen auf positive Entwicklungen etwa in Zusammenhang mit dem neuen VW-Passat und dem Kostensenkungsprogramm ForMotion hin. Volkert wiederhole demgegenüber falsche Behauptungen. Das Land Niedersachsen ist größter Anteilseigner des Konzerns, der Regierungschef sitzt im Aufsichtsrat. Wulff hatte die Forderungen nach Aufklärung von Gehaltszahlungen des Konzerns an Abgeordnete kurz vor Weihnachten mit angestoßen und zuletzt auch VW-Personalvorstand Peter Hartz angegriffen. Dieser habe den Aufsichtsrat sowie VW-Chef Bernd Pischetsrieder nicht frühzeitig genug über die umstrittenen Nebeneinkünfte von SPD-Abgeordneten informiert, kritisierte Wulff.
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Die Auseinandersetzung zwischen dem Gesamtbetriebsrat des VW-Konzerns und der Landesregierung um die Gehaltszahlungen an Landtagsabgeordnete ist zu einem öffentlichen Schlagabtausch ausgeartet. Kurz vor der Aufsichtsratssitzung am Freitag legte der Betriebsratschef Klaus Volkert noch einmal nach.
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Wirtschaft
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2005-02-23T16:52:09+01:00
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2005-02-23T16:52:09+01:00
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https://www.spiegel.de/wirtschaft/volkswagen-betriebsrat-und-wulff-liefern-sich-offenen-schlagabtausch-a-343357.html
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Drinking in Germany: Soused on the Sidewalk
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Groups of wasted teenagers swilling beer from bottles and leaving empties under the seat, must presumably be outlaws in Germany. As everyone knows, Germans are orderly, efficient, and clean -- a disciplined northern European population that would never put up with public drunkenness. In many cities it is the norm to impose fines for cracking open a beer in the park. And after all, Berlin isn't a Third World watering hole like Juarez or Tijuana. Or loose and French, like Paris or New Orleans. Right? Wrong, wrong, wrong. Germany may have iron-cold weather and a militaristic past, but the right to drink in public is considered as natural as the right to vote. The drinking age starts at 16, so on a weekend night the U-Bahn in a major city tends to have at least one gang of kids swaying with the rattling train and belching up Beck's. British and American tourists get soused on organized tours and gleefully roam the streets with open bottles as soon as they learn it's "allowed" -- which, technically, it may not be. Parks during the summer fill with Berliners armed with bockwurst, a personal barbeque, and plenty of wine or beer. Laws vary from state to state in Germany, but as a rule no one will fine you for drinking in public. Drinking on Berlin streets and on public transportation has technically been illegal since 1999, while drinking and barbecuing in parks is still protected by law; but all the prohibitions go unenforced, so that not every German even knows they exist. Last summer, authorities in a few Berlin districts caused a controversy by trying to clamp down on the Teutonic tradition of public tippling. "Park visitors, riverside flaneurs, and romantics of the lake beware," wrote Die Tageszeitung in July 2005, "-- anyone who likes to wander through idyllic landscapes with a little beer or glass of champagne will now have to pay close attention to the map," because some Berlin districts (though not others) were sending out cops to warn and fine people for drinking in public. "The fact that parks don't belong to a city's 'streets,'" wrote the paper, "seems to be lost on certain local vigilantes." The paper didn't miss its chance to whack American ideals of freedom: "So is Berlin turning into New York?" the paper wrote snidely. "Will everyone who opens a beer now have to hide it in a 'brown bag'?" Happily, of course, Berlin hasn't fallen so far. The tide of small-time local alcohol fascists receded as fast as it rose, and the German capital is still freer -- when it comes to swilling booze -- than most of Europe, most of Asia, and (yes) most of the United States. msm
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Drinking in public is tolerated in Germany -- which doesn't mean it's always legal. But if you want to enjoy a beer on the streets, it's unlikely anyone will stop you.
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"Germany Survival Bible"
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International
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2006-03-31T14:33:40+02:00
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2006-03-31T14:33:40+02:00
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https://www.spiegel.de/international/drinking-in-germany-soused-on-the-sidewalk-a-408286.html
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Adnan Syed: Staatsanwaltschaft lässt Vorwürfe gegen 41-Jährigen fallen
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Die Staatsanwaltschaft in Baltimore strengt kein neues Verfahren gegen Adnan Syed an. Der 41-Jährige war vor mehr als 20 Jahren wegen des Vorwurfs der Ermordung seiner Ex-Freundin verurteilt worden. Der Fall war durch den Kriminalpodcast »Serial« bekannt geworden. Im September dieses Jahres hatte eine US-Richterin das Urteil in dem Fall aufgehoben. Die Staatsanwaltschaft hatte 30 Tage Zeit, um neu begründete Anschuldigungen vorzubringen oder eine erneute Anklageerhebung zu verwerfen.Emily Witty, eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft von Baltimore, teilte in einer E-Mail mit, dass ihre Behörde die Vorwürfe gegen Syed fallen gelassen habe. Im Laufe des Tages sollen weitere Einzelheiten zu der Entscheidung bekannt gegeben werden. Syed war im Jahr 2000 wegen Mordes an seiner Ex-Freundin Hae Min Lee zu einer lebenslangen Haftstrafe verurteilt worden. Er hat stets seine Unschuld beteuert, scheiterte aber mit einer Reihe von Revisionsanträgen. Syed, der pakistanische Wurzeln hat, bezeichnete sich als Opfer antimuslimischer Vorurteile. In dem Mordprozess hatte die Anklage Syed als »verschmähten Liebhaber« dargestellt, der seine Ex-Freundin getötet habe, nachdem sie mit ihm Schluss gemacht hatte. Lees Leiche war im Februar 1999 in einem Wald gefunden worden. Die 18-Jährige war erwürgt worden. Sein Fall war 2014 durch den Podcast »Serial« bekannt geworden, in dem der Fall beleuchtet und Syeds Schuld in Zweifel gezogen wurde. Im US-Sender HBO lief zudem eine Dokuserie unter dem Titel »The Case Against Adnan Syed«. In einem überraschenden Schritt gab dann im September die oberste Staatsanwältin von Baltimore, Marilyn Mosby, bekannt, die Aufhebung des Urteils gegen Syed beantragt zu haben. Als Grund nannte sie »neue Informationen« zu zwei möglichen anderen Verdächtigen. Außerdem gebe es Zweifel an der Exaktheit von Funkzellenabfragen, mit denen Syeds Aufenthaltsort am Tag des Mordes nachgewiesen werden sollte. Der Staat habe »das Vertrauen in die Richtigkeit des Urteils verloren«, sagte Staatsanwältin Becky Feldman bei einer Anhörung vor Gericht. Die Richterin urteilte schließlich, eine Aufhebung des Urteils sei »im Interesse der Justiz und der Fairness«. Nun legte die Staatsanwaltschaft den Fall ihrerseits zu den Akten.
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bbr/AP/AFP
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Er saß mehr als 20 Jahre wegen Mordes im Gefängnis: Adnan Syed kam im September frei, nachdem das Urteil gegen ihn aufgehoben worden war. Nun ist klar: Die Staatsanwaltschaft leitet kein neues Verfahren gegen ihn ein.
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"Maryland",
"Kriminalität",
"Baltimore"
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Panorama
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Justiz & Kriminalität
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2022-10-11T18:51:25+02:00
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2022-10-11T18:51:25+02:00
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https://www.spiegel.de/panorama/justiz/adnan-syed-staatsanwaltschaft-laesst-vorwuerfe-gegen-41-jaehrigen-fallen-a-50d95d46-169b-4308-a3a6-55bb308b638f
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Japan: Kunstausstellung in Tokio nach wenigen Minuten komplett geplündert
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Welches Gemälde aus welchem Museum würden Sie klauen, wenn Sie dürften? Da fällt sicher vielen etwas ein, das sich ganz wunderbar über dem Sofa machen würde. Klar, erlaubt ist das nicht. Und diese Sätze sollen auch keinesfalls der Aufruf zu einer Straftat sein. Aber vielleicht ist der Wunsch nach einem echten Kunstwerk zu Hause eine gute Erklärung dafür, warum eine Ausstellung in Tokio binnen kürzester Zeit geschlossen werden musste. Die Organisatoren hatten die Besucher zum "Diebstahl" von Kunstwerken aufgefordert. Daraufhin sind die Räume binnen wenigen Minuten von Hunderten Menschen ausgeräumt worden.Ziel der Ausstellung sei es gewesen, die Beziehung zwischen Künstlern und Besuchern zu verändern, sagte der Veranstalter Tota Hasegawa. Geplant war eine Laufzeit der Ausstellung von rund zehn Tagen. Wegen der "Plünderung" endete sie aber bereits in der Nacht zum Freitag. Der Aufruf der Ausstellungsorganisatoren hatte sich im Internet so schnell verbreitet, dass sich am Donnerstagabend fast 200 Menschen vor der Galerie versammelten. Die eigentlich für Mitternacht geplante "Plünderung" begann wegen des großen Andrangs eine halbe Stunde früher als geplant - knapp zehn Minuten später waren alle Ausstellungsstücke weg. Beim Weiterverkauf 830 Euro erbeutetDen Abtransport der Kunstwerke mussten die Besucher selbst organisieren. "Wir helfen Kunstdieben nicht beim Verpacken oder beim Transport der Ausstellungsstücke", hieß es auf einem Hinweis am Eingang der Galerie. Offenbar waren aber nicht alle "Diebe" mit ihren Kunstwerken zufrieden. Manche Ausstellungsstücke wurden wenig später auf Onlinemarktplätzen zum Verkauf angeboten - zu Preisen von bis zu 100.000 Yen, umgerechnet rund 830 Euro. Veranstalter Hasegawa zog trotz des schnellen Endes der Ausstellung ein positives Fazit. Alle Diebe hätten sich "ordentlich verhalten". Einer der "Plünderer" gab demnach sogar eine verlorene Tasche mit einem Geldbeutel bei den Galeriemitarbeitern ab.
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jus/AFP
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Zehn Tage lang sollte die Ausstellung öffnen - doch nach nur wenigen Minuten waren alle Exponate weg. Geklaut von Hunderten Besuchern. Und das durften die sogar.
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"Tokio",
"Kunst"
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Kultur
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default
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2020-07-12T12:25:00+02:00
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2020-07-12T12:25:00+02:00
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https://www.spiegel.de/kultur/japan-kunstausstellung-in-tokio-nach-wenigen-minuten-komplett-gepluendert-a-9fe433c2-5da9-400e-9e75-f115e96330ef
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Aktienpreis steht fest: Google startet halbierten Börsengang
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San Jose/New York - Der weltweit beliebteste Suchmaschinen-Betreiber legte gestern den Ausgabepreis seiner Aktien mit 85 Dollar fest. Zuvor hatte die Kontrollbehörde SEC mit Verzögerung ihr Plazet zur Platzierung an der Technologiebörse Nasdaq gegeben. Mit einem Erlös von 1,67 Milliarden Dollar handelt es sich immer noch um den viertgrößten US-Börsengang in diesem Jahr. Der Emissionspreis liegt allerdings 50 Dollar niedriger als zunächst erwartet. Statt der ursprünglich angegebenen Zahl von 25,7Millionen Anteilsscheinen werden aber auch nur 19,6 Millionenverteilt. Die Marktkapitalisierung von Google erreicht damit 23,1Milliarden Dollar.Google will das Kapital nutzen, um sich im Wettbewerb mit Yahoo! undMicrosoft zu stärken. Dabei geht es nicht nur um die Vorherrschaft bei der Internet-Suche, sondern auch um E-Mail und andereInternet-Dienstleistungen. Überraschend niedrige Nachfrage An der Wall Street wurde damit gerechnet, dass die Aktien bereits heute gehandelt werden. Dem Börsengang war eine Serie von Pannen vorausgegangen. Erst am Mittwoch hatte Google offenbar angesichts einer überraschend niedrigen Nachfrage diePreisspanne für seine Aktien deutlich auf 85 bis 95 Dollargesenkt. Damit hat Googleoffenbar auch dem schwachen Technologie-Marktumfeld Rechnunggetragen. Rund 60 Prozent aller Börsen-Neulinge dieses Monatsmussten sich nach Daten von Thomson Financial mit einemniedrigeren Preis zufrieden geben als zunächst angestrebt. Der Börsengang wurde auch von anderen Faktorenbelastet: In der vergangenen Woche hatte ein Interview derFirmengründer Larry Page und Sergey Brin mit dem"Playboy" für Aufregung gesorgt. Es war vermutet worden, dasssie damit gegen die vorgeschriebeneSchweigepflicht im Vorfeld eines Börsengangs verstoßen habenkönnten. Google hatte außerdem vor einigen Wochen bekanntgegeben, dass es möglicherweise mehr als 23 Millionen Aktien und5,6 Millionen Aktienoptionen illegal ausgegeben habe.Ende einer SagaZunächst war bereits für Dienstagabend mit der Absegnungdurch die SEC gerechnet worden. Die Aufsichtsbehörde hatteGoogle zufolge aber zusätzliche Informationen zurVeröffentlichung eines "Playboy"-Interviews haben wollen. Wegen des niedrigeren Ausgabepreises haben die bisherigenGoogle-Aktionäre die Zahl der von ihnen angebotenenAnteilscheine um mehr als 50 Prozent auf 5,5 Millionenreduziert. Dazu zählen auch die beiden Google-Gründer sowieKonzernchef Eric Schmidt. Google selbst will aber unverändert14,1 Millionen Aktien verkaufen.Google gab die Börsenpläne erstmals im April offiziell bekannt. Endevergangener Woche hat das Unternehmen mit der Annahme vonGeboten für seine Aktien begonnen. Dabei mussten die Bieter diegewünschte Menge und den Preis nennen, den sie zu zahlen bereitsind. Aus dem Auktionsverfahren wurde dann der endgültigeAusgabepreis für die Papiere ermittelt. Der Börsengang wird vonden Investmentbanken Credit Suisse First Boston und MorganStanley begleitet.
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Nach einem Nervenkrimi hat die US-Börsenaufsicht die Genehmigung für die Aktien-Erstnotiz der Internetfirma Google gegeben. Sie wird dem Unternehmen 1,7 Milliarden Dollar einspielen - halb so viel wie erwartet. Damit mussten die Firmengründer Page und Brin, bislang als Erfolgsgaranten gefeiert, ihre erste große Niederlage einstecken.
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Wirtschaft
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2004-08-19T07:23:18+02:00
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2004-08-19T07:23:18+02:00
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https://www.spiegel.de/wirtschaft/aktienpreis-steht-fest-google-startet-halbierten-boersengang-a-313929.html
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Deutschland: Angela Merkel will atomare Aufrüstung des Irans verhindern
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Bundeskanzlerin Angela Merkel will eine atomare Bewaffnung Irans verhindern. Deutschland müsse alles tun, damit Iran nicht weiter atomar aufrüsten könne, sagte Merkel am Rande der deutsch-israelischen Treffens in Jerusalem.Zugleich betonte die Kanzlerin die unterschiedlichen Ansichten über das Atomprogramm, an dem Deutschland und die EU anders als die USA und Israel festhalten wollen. "Wo wir nicht immer einig sind, ist der Weg zu diesem Ziel." Merkel bekannte sich zur deutschen Verantwortung für eine sichere Zukunft Israels. Sie stehe dafür, dass die "immerwährende Verantwortung" Deutschlands für die Naziverbrechen an den Juden weitergetragen werde.Israels Ministerpräsident Benjamin Netanyahu hatte zuvor erneut deutlich gemacht, wie kritisch er zu dem internationalen Atomabkommen stehe. Irans Führung erhalte dadurch Milliarden, die sie nicht für die Entwicklung des Landes, sondern die Finanzierung von Terrorgruppen in anderen Staaten einsetze. Merkel forderte zudem den Abzug iranischer Truppen aus Syrien. "Dass Iran mit seinen Truppen an den Golanhöhen steht, das ist eine Bedrohung Israels", kritisierte sie. Sie habe darüber mit demrussischen Präsidenten Wladimir Putin gesprochen. Russland kämpft in dem Bürgerkrieg zusammen mit Iran auf der Seite der syrischen Regierung.Nach jahrelangem Ringen hatten sich die Uno-Vetomächte, Deutschland und Iran am 14. Juli 2015 in Wien auf ein Abkommen geeinigt, das Teheran vom Aufbau einer Atomstreitmacht abbringen sollte. Es sieht als Gegenleistung den Abbau von Wirtschaftssanktionen vor. Trump hatte das Abkommen im Mai aufgekündigt, Deutschland, andere EU-Staaten und Iran wollen daran festhalten.
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mje/Reuters
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Nach drei Jahren treffen sich Angela Merkel und Israels Präsident Benjamin Netanyahu erstmals wieder zu Gesprächen. Die Kanzlerin sagt Unterstützung in der Iran-Politik zu - doch es bleiben Differenzen.
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"Syrien",
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"Angela Merkel"
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Ausland
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2018-10-04T17:19:00+02:00
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2018-10-04T17:19:00+02:00
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https://www.spiegel.de/politik/ausland/deutschland-angela-merkel-will-atomare-aufruestung-des-irans-verhindern-a-1231574.html
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Supernova-Serie: Sterne könnten Tod auf Raten sterben
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Die Explosion im September 2006 nahe Sternbildes Perseus riss Astronomen zu Begeisterungsstürmen hin: "Das ist ziemlich wahrscheinlich der massereichste Stern, dessen Explosion jemals beobachtet worden ist",sagte Nathan Smith von der University of California. Inzwischen ist klar, dass es sich bei der Explosion des Giganten SN2006gy um die zweithellste je beobachtete Supernova handelt. Smith nannte den Stern, der da sein Leben ausgehaucht hatte, "abgefahren massiv". Er sei rund 150 Sonnenmassen schwer gewesen. Unklar war den Forschern jedoch, welcher Mechanismen hinter dem gewaltigen Ausbruch stecken. Im Wissenschaftsmagazin "Nature" präsentieren Astronomen nun zwei verschiedene Theorien dafür. Stanford Woosley von der University of Kalifornien in Santa Cruz erklärt die außergewöhnliche Supernova mit einer Serie von Explosionen. Forscher um Simon Portegies Zwart von der Universität in Amsterdam halten dieses Ereignis hingegen für einen Zusammenstoß zweier Sterne. Entdeckt hatten amerikanische Astronomen die Supernova SN2006gy in einer rund 240 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie, als sie den Himmel systematisch nach diesen extremen Ereignissen absuchten. Bei diesen Explosionen steigt die Leuchtkraft des Sterns auf das Milliardenfache an, so dass manche Supernova heller aufleuchtet als eine ganze Galaxie. Zu Supernovae kommt es, wenn ein Stern seinen Brennstoff verbraucht hat, in sich zusammenfällt, um dann in einer gewaltigen Explosion auseinanderzufliegen. Bei extrem massiven Sternen, die 90- bis 130-mal so schwer sind wie die Sonne, könnte dieser Sternentod jedoch auch in Etappen erfolgen, folgern nun Woosley und seine Kollegen aus ihrem Modell.Nach ihren Berechnungen beginnen solche Riesen unter bestimmten Bedingungen zu pulsieren: Sie ziehen sich zusammen, schleudern einen Teil ihrer Masse von sich, um dann wieder zu kontrahieren und erneut in einer Explosion Material ins All zu werfen. Laut Woosly seien so bis zu sechs Explosionen in Folge möglich. Holt eine der ausgestoßenen Materiewellen die vorangehende ein und prallt mit dieser zusammen, werden viel größere Energiemengen in Form von Licht freigesetzt als bei einer gewöhnlichen Supernova, ergaben die Berechnungen der Wissenschaftler. Das erkläre die extreme Helligkeit der Supernova SN2006gy. Die Wissenschaftler um Portegies Zwart liefern hingegen eine andere Deutung dieses Ereignisses: Nach ihrer Theorie entstand die Rekord-Supernova, als in einer Zusammenballung von Sternen zwei Himmelskörper zusammenstießen. Die Forscher stützen sich auf Berechnungen der Wahrscheinlichkeit, mit der es in einem solchen sogenannten Cluster zu einem Zusammenstoß kommt. Sollte diese Idee zutreffen, werden sich die zugehörigen Sterne in etwa einem Jahr, wenn das Glühen der Supernova erloschen ist, aufspüren lassen, hoffen die Forscher.hda/ddp
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Die Explosion eines Sterns in einer gewaltigen Supernova muss noch nicht sein Ende bedeuten: US-Astronomen haben eine Theorie entwickelt, laut der ein Stern mehrere gigantische Ausbrüche nacheinander erzeugen kann. Das Modell könnte auch die zweithellste je beobachtete Supernova erklären.
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Wissenschaft
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Weltall
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2007-11-15T09:14:33+01:00
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2007-11-15T09:14:33+01:00
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https://www.spiegel.de/wissenschaft/weltall/supernova-serie-sterne-koennten-tod-auf-raten-sterben-a-517497.html
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Bundesliga: Stuttgart vor Titelgewinn
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Hamburg - Eine junge Stuttgarter Mannschaft ist ganz nah an der großen Sensation: Nach einem 3:2 gegen den VfL Bochum ist der VfB vor dem letzten Spieltag zum zweiten Mal in dieser Saison Tabellenführer und liegt nun zwei Punkte vor dem bisherigen Spitzenreiter FC Schalke 04. Die Schalker unterlagen Borussia Dortmund mit 0:2. Werder Bremen büßte durch ein 1:2 gegen Eintracht Frankfurt alle Titelchancen ein. Die Hessen sicherten sich damit den Klassenverbleib. Der VfL Wolfsburg kam in Aachen zu einem 2:2 und besiegelte damit praktisch den Abstieg des Gegners. Auch Mainz hat trotz eines 3:0 gegen Gladbach keine realistische Chance mehr. Die Tore für die Stuttgarter erzielten Thomas Hitzlsperger (24. ), Nationalspieler Mario Gomez (61.), der erstmals nach zwei Monaten Verletzungspause wieder zum Einsatz kam, und sein Sturmkollege Cacau (72.). Oliver Schröder (4.) und Marcel Maltritz (42.) hatten die Gastgeber, die wohl die letzte Chance auf einen internationalen Startplatz verspielten, zweimal in Führung gebracht. Torwart Timo Hildebrand sicherte mit einer Glanzparade (87.) gegen Christoph Dabrowski den Sieg. "Am Ende wird abgerechnet. Es waren in dieser Saison schon ein paar Manschaften deutscher Meister, und dann waren sie es wieder nicht", sagte Stuttgarts Trainer Armin Veh, der sich noch nicht beglückwünschen ließ. "Nach dem 34. Spieltag wird abgerechnet. Wir werden vernünftig und konzentriert arbeiten, das haben wir schon die ganze Saison geschafft."Beide Teams lieferten sich von Beginn an einen offenen Schlagabtausch mit Torszenen auf beiden Seiten. Die Heimelf setzte den Gegner vor allem über die Flügel unter Druck. Die Stuttgarter waren bei Kontern sehr gefährlich. In der 24. Minute nutzte Cacau einen Fehler von Antar Yahia und setzte Hitzlsperger in Szene. Der Nationalspieler traf aus halblinker Position zum 1:1. Auf der anderen Seiten hatte VfB-Keeper Timo Hildebrand Glück, als ein Befreiungsschlag von Christoph Dabrowski abgefälscht wurde und gegen die Querlatte des Stuttgarter Gehäuses prallte. Noch vor der Pause gelang dann Maltritz mit einem platzierten Schuss aus 25 Metern die 2:1-Führung für Bochum. Gomez trifft mit erstem Ballkontakt nach zwei MonatenGleich zu Beginn des zweiten Abschnitts drängten die Stuttgarter auf den Ausgleich. Nach 55 Minuten feierte Stürmer Gomez sein Comeback im VfB-Trikot nach zweimonatiger Verletzungspause. Doch auch Bochum blieb gefährlich: Joel Epalle scheiterte mit einem 16-Meter-Schuss knapp (57.). Doch dann kam der große Auftritt von Gomez: Der Torjäger war nur sechs Minuten nach seiner Einwechslung per Kopf zur Stelle und erzielte den Ausgleichstreffer. In der spannenden Schlussphase traf Cacau (72.) per Drehschuss ins lange Eck zum Sieg des VfB.In Dortmund sorgte das 16. Saisontor des Schweizers Alexander Frei nach 44 Minuten für einen herben Dämpfer für die Schalker Fans, die von der vorzeitigen Entscheidung im Titelrennen in Dortmund geträumt hatten. In der 85. Minute machte Ebi Smolarek alles klar. "Wir sind nur noch Tabellenzweiter. Das ist bitter genug", sagte Schalke-Trainer Mirko Slomka, "die Mannschaft ist natürlich sehr enttäuscht und traurig. Wir müssen nun einen guten Job machen, um sie wieder aufzurichten." Damit feierte der BVB im letzten Heimspiel der Saison den ersten Erfolg über den westfälischen Nachbarn seit 9 Jahren. Zugleich blieben die Dortmunder zum vierten Mal in Folge ohne Gegentor.Vor 42.100 Zuschauern im ausverkauften Bremer Weserstadion schossen Ioannis Amanatidis (13.) und Naldo (69./Eigentor) die Tore für Frankfurt. Für die Bremer hatte Aaron Hunt (34.) den zwischenzeitlichen Ausgleich erzielt. Die Bremer zeigten eine schwache Leistung. Zwar begannen sie flott, entwickelten aber zu wenig Durchsetzungsfähigkeit. Gegen die tief stehenden Frankfurter stockte das Kombinationsspiel, war die Laufbereitschaft nicht groß genug. Zu oft versuchte es Diego mit Dribblings und machte das Spiel dadurch langsam oder ließ sich nach Attacken der Eintracht-Offensive fallen. Der zuletzt starke Brasilianer konnte sich nur selten in Szene setzen. Zwar besaßen die Bremer mehr Spielanteile, doch die Frankfurter waren mit ihrer Kontertaktik deutlich gefährlicher. Für den FSV Mainz 05 hingegen ist die Zeit in der ersten Bundesliga hingegen so gut wie beendet. Die Rheinhessen setzten sich zwar am 33. Spieltag 3:0 gegen den bereits feststehenden Absteiger Borussia Mönchengladbach durch, müssen aber auf Grund der Ergebnisse der direkten Konkurrenten und der schlechten Tordifferenz nach drei Jahren Zugehörigkeit zur Ersten Liga am letzten Spieltag voraussichtlich den Gang in die Zweite Liga antreten. Der ägyptische Torjäger Mohamed Zidan (32., Foulelfmeter), der Tscheche Petr Ruman (45.) und Markus Feulner (72.) erzielten die Treffer für die Mainzer.Auch Alemannia Aachen ist nach dem 2:2 nach 2:0-Vorsprung gegen den VfL Wolfsburg so gut wie abgestiegen. Mit Remis gegen Wolfsburg beendeten die Aachener vor 20.800 Zuschauern im ausverkauften Tivoli durch Treffer von Matthias Lehmann (65./Handelfmeter) und Szilard Nemeth (68.) ihre Serie von sechs Niederlagen. Doch bei 34 Punkten und drei Zählern Abstand auf Wolfsburg sowie der deutlich schlechteren Tordifferenz von minus 20 ist der Abstieg schon vor der Partie am 34. Spieltag beim Hamburger SV praktisch besiegelt. Denn nach dem 0:2-Rückstand gelang Christopher Lamprecht (81.) und Diego Klimowicz (85.) noch der Ausgleich für die so gut wie sicher geretteten Wolfsburger. Ebenfalls endgültig gerettet ist der Hamburger SV: Die Mannschaft von Trainer Huub Stevens gewann beim 1. FC Nürnberg verdient 2:0 und beseitigte damit auch die ohnehin nur noch theoretischen Zweifel an einer weiteren Saison in der Fußball-Bundesliga. Die Tore für den HSV schossen per Doppelschlag Rafael van der Vaart (39.) mit einem sehenswerten Freistoß aus knapp 30 Metern und David Jarolim (41.).Der FC Bayern München hat sich den Frust der vergangenen Wochen von der Seele geschossen. Die Mannschaft von Trainer Ottmar Hitzfeld siegte bei Energie Cottbus 3:0 (2:0) und stoppte damit den Negativtrend von nur einem Punkt aus den vorherigen drei Spielen. Vor 22.450 Zuschauern im erstmals in dieser Saison ausverkauften Stadion der Freundschaft brachte Roy Makaay per Foulelfmeter (33.) den FCB in Führung. Nur zwei Minuten später staubte Bayerns Innenverteidiger Daniel van Buyten per Kopf einen von der Latte abprallenden Freistoß von Pizarro ab. Roque Santa Cruz (61.) köpfte nach einer Ecke das 3:0. Leverkusen auf dem Weg in den Uefa-CupBayer Leverkusen hat seine Schwächephase überwunden und kann sich über die Uefa-Cup-Qualifikation freuen. Bayer gewann bei Hertha BSC Berlin 3:2 nach zuvor zwei Niederlagen und kann einen Spieltag vor Ende der Saison nicht mehr vom sechsten Platz verdrängt werden, der in diesem Jahr (durch den sicheren Einzug Nürnbergs als Teilnehmer des DFB-Pokalfinales) zum Einzug in den Wettbewerb reicht. Vor 50.000 Zuschauern erzielten Jan-Ingwer Callsen-Bracker (13. ), Andrej Woronin (34.) und Bernd Schneider (64.) per umstrittenem Foulelfmeter die Tore für Leverkusen. Auf Seiten der Berliner waren Marko Pantelic (32.) mit seinem 13. Saisontor und Christian Gimenez (51.) erfolgreich. Der Traum vom Einzug in den Uefa-Cup-Wettbewerb ist für Hannover 96 nach der 1:3-Niederlage bei Arminia Bielefeld geplatzt. Vor 26.601 Zuschauern in der ausverkauften Schüco-Arena sorgten am Samstag Artur Wichniarek (22. Minute), Jörg Böhme (32.) und Fatmir Vata (65.) für den vierten Bundesliga-Sieg der Bielefelder hintereinander. Das Tor für die Gäste, die zuvor drei Mal nacheinander gewonnen hatten, erzielte Jan Rosenthal (31.).fpf/dpa/sid
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Drama in Dortmund, Ernüchterung in Bremen - und in Bochum feiern die Stuttgarter: Der VfB holte zweimal einen Rückstand auf und hat nun eine Hand an der Meisterschale. Schalke verliert das Revierderby, Bremen zu Hause gegen Frankfurt. Aachen und Mainz sind so gut wie abgestiegen.
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"Fußball-Bundesliga"
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Sport
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Fußball-News
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2007-05-12T17:27:04+02:00
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2007-05-12T17:27:04+02:00
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https://www.spiegel.de/sport/fussball/bundesliga-stuttgart-vor-titelgewinn-a-482568.html
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Affäre Liechtenstein: Fahnder planen täglich Dutzende Razzien
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Bochum/Berlin - Einzig das hohe Medieninteresse könnte die Aktionen noch bremsen. Nach der Fernsehberichterstattung über die Razzia bei Klaus Zumwinkel am vergangenen Donnerstag waren rechtstaatliche Bedenken aufgekommen. An der Energie der Strafverfolger dürfte dies indes kaum etwas ändern. Nach SPIEGEL-Informationen sind für diese Woche 125 groß angelegte Razzien geplant. Allein beim Amtsgericht Bochum seien 900 Durchsuchungsbeschlüsse gegen 700 mutmaßliche Steuersünder erwirkt worden, berichtet die "Süddeutsche". Es gehe um insgesamt 3,4 Milliarden Euro. Bei dieser Summe dürfte es sich um zu versteuerndes Geld handeln. Laut "Focus" planen die Bochumer Staatsanwälte Anfang der Woche Durchsuchungen bei weiteren prominenten Millionären mit den Schwerpunkten Köln und Düsseldorf. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Bernd Bienioßek, wollte die Berichte nicht kommentieren. Die Bundesregierung erhofft sich hohe Einnahmen aus Steuernachforderungen. Nach Informationen des "Handelsblatts" geht es dabei um eine Summe von 300 bis 400 Millionen Euro. Für die Daten, die auch den bisherigen Post-Chef Klaus Zumwinkel in den Verdacht der Steuerhinterziehung brachten wurden an einen Informanten etwas mehr als vier Millionen Euro gezahlt, wie Finanzministeriums- Sprecher Torsten Albig gestern sagte. Es lägen Daten zu rund 1000 mutmaßlichen Steuerhinterziehern vor. Die anderen Verdächtigen sind allerdings bei weitem nicht so prominent wie Klaus Zumwinkel. Allerdings gebe es mehrere mutmaßliche Steuersünder, die weit mehr Geld am deutschen Fiskus vorbeigeschleust hätten, berichtet die "Welt" unter Berufung auf Ermittlerkreise.Die Ermittlungen waren mit der Razzia bei Zumwinkel bekannt geworden. Der Aufsichtsrat der Deutschen Post will heute über einen Nachfolger für den am Freitag zurückgetretenen Post-Chef beraten. Laut Regierungskreisen gilt Logistikvorstand Frank Appel als Favorit für den Posten. Die Aufsichtsratssitzung ist für den frühen Abend geplant. Die Steueraffäre um Zumwinkel und etwa 1000 weitere Verdächtige wird in dieser Woche auch das Parlamentarische Kontrollgremium des Bundestages beschäftigen. Die Opposition will darin prüfen lassen, ob der Bundesnachrichtendienst (BND) nach Recht und Gesetz gehandelt hat, als er an der Beschaffung der Daten mitwirkte, die die Steueraffäre aufgedeckt haben.FDP-Generalsekretär Dirk Niebel plädierte gestern in der ARD-Sendung "Anne Will" dafür, "dass sich das Parlamentarische Kontrollgremium in der kommenden Woche mit diesem Vorgang beschäftigt und auch guckt, ob der Bundesnachrichtendienst entsprechend seiner gesetzlichen Aufgabe gehandelt hat". Dies habe die FDP schon beantragt. Unions-Fraktionschef Volker Kauder (CDU) erwiderte, die Bundesregierung habe bereits zugesagt, dass sie das für die Geheimdienstkontrolle zuständige Gremium voraussichtlich an diesem Mittwoch informieren werde. Kauder räumte ein, dass es sich um eine "durchaus schwierige Abwägungsfrage" handele, ob das Abkaufen der Informationen richtig war. Er komme aber zu dem Ergebnis: "Es war verhältnismäßig." Auch Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble (CDU) verteidigte das Mitwirken des BND an der Aufdeckung der Steueraffäre. Der BND sei im Ausland auch für die Bekämpfung organisierter Kriminalität zuständig und habe im übrigen Amtshilfe für die Steuerfahndung geleistet, sagte er in der ZDF-Sendung "Berlin direkt" am Sonntagabend. "Ich glaube, die Entscheidung war rechtlich in Ordnung und fachlich notwendig."Leise Zweifel am Vorgehen des BND wurden aber auch in den Reihen der Union laut. Der innenpolitische Sprecher der Unionsfraktion, Hans-Peter Uhl (CSU), sagte der "Augsburger Allgemeinen" (Montag): "Hier stellt sich die Frage nach der Rechtsgrundlage, nachdem dieser Fall über das normale Maß der Amtshilfe weit hinauszugehen scheint." Der Grünen-Politiker Christian Ströbele sagte der "Berliner Zeitung", er freue sich zwar, dass es den Steuersündern nun endlich an den Kragen gehe. "Aber die Frage stellt sich natürlich: Darf der BND solche Erkenntnisse heranschaffen und weitergeben? Ich denke nein."Über den BND waren die Daten eines Informanten zur Steuerfahndung gekommen. SPIEGEL-Informationen zufolge war der Informant 2006 auf den Auslandsgeheimdienst zugegangen. Nach mehreren Treffen und der Übergabe von Stichproben hätten die Fahnder das Millionenhonorar auf einem Notarkonto deponiert. Das Magazin berichtet von fünf Millionen Euro, die der Geheimdienst "vorgestreckt" habe. Bei den "rund tausend" Datensätzen auf einer DVD handele es sich um Depotauszüge, Korrespondenzen und Vermerke. Alle Details über die Steuer-Affäre lesen Sie im neuen SPIEGEL - an jedem Kiosk erhältlich.mik/dpa-AFX/Reuters
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In Deutschland könnte heute eine Welle von Durchsuchungen in der Liechtensteiner Steueraffäre starten. Aus Ermittlerkreisen heißt es, die Fahnder wollten pro Tag 20 bis 25 Wohnungen und Büros durchsuchen.
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"Liechtensteiner Steuerskandal"
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Wirtschaft
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2008-02-18T08:00:11+01:00
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https://www.spiegel.de/wirtschaft/affaere-liechtenstein-fahnder-planen-taeglich-dutzende-razzien-a-535870.html
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Amazon Fire Phone reparieren: iFixit zeigt Zerlegung
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Die Bastel-Website iFixit nimmt sich regelmäßig aktuelle Gadgets vor und prüft sie auf ihre Reparierbarkeit. Wie einfach lassen sich die Geräte öffnen, wie schnell einzelne Komponenten austauschen? Aktuell haben sich die Bastler das Fire Phone von Amazon vorgenommen . Das Urteil der Smartphone-Schrauber fällt nicht gut aus: Zwar lasse sich das Telefon einfach öffnen. Das weitere Auseinandernehmen falle dann aber schon schwerer, weil etliche Teile mit Klebstoff verbaut sind. Auch der Akku lässt sich nicht einfach herausnehmen, sondern muss mit einiger Mühe herausgelöst werden.Auf der eigens erfundenen Reparierbarkeitsskala erreicht das Amazon-Smartphone - hier lesen Sie mehr dazu - deswegen nur drei von zehn möglichen Punkten. Das iPhone 5s schafft hingegen sechs von zehn Punkten, obwohl Apple lange Zeit dafür bekannt war, ein Reparieren der Geräte so schwer wie möglich zu machen.
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ore
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Das Fire Phone von Amazon lässt sich einfach öffnen - doch die einzelnen Komponenten sind gut verklebt, haben die Bastler von iFixit herausgefunden. Ein besonders wichtiges Teil löst sich nur nach einigen Anstrengungen.
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"Amazon",
"Android"
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Netzwelt
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Apps
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2014-07-25T15:52:00+02:00
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https://www.spiegel.de/netzwelt/apps/amazon-fire-phone-reparieren-ifixit-zeigt-zerlegung-a-982924.html
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ePass: Biometrischer Reisepass kostet 59 Euro
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Berlin - Ab dem 1. November werden die neuen Reisedokumente mit biometrischen Daten ausgegeben, sagte Bundesinnenminister Otto Schily (SPD) am Mittwoch in Berlin. Die Reisepässe werden demnach einen Chip enthalten, in dem zunächst nur ein digitales Foto mit den Gesichtsmerkmalen des Passinhabers gespeichert wird. Dafür wird ein frontal aufgenommenes Passbild benötigt. Anfang 2007 sollen auch zwei Fingerabdrücke digital integriert werden, später kann auch ein Scan der Iris hinzukommen. Bereits ausgegebene Pässe werden auch nach dem 1. November 2005 ihre bis zu zehnjährige Gültigkeit behalten, zum Umtausch werde niemand gezwungen. Der sogenannte ePass soll wegen des technischen Aufwandes 59 Euro kosten - bisher waren es 26 Euro - und wie bisher zehn Jahre lang gültig sein. In dem Preis ist die Verwaltungsgebühr enthalten. Für Jugendliche soll der Pass nur fünf Jahre gültig sein und 37,50 Euro kosten. Schily betonte, er sehe keine Kostensteigerungen, wenn ab 2007 neben dem Gesichtsbild weitere Merkmale im Pass gespeichert werden. Außerdem, so verteidigte Schily die hohen Kosten, liege Deutschland damit international im unteren Bereich: Biometrische Pässe kosteten in den USA voraussichtlich etwa 75 Euro und in Großbritannien 103 Euro. USA hatte Frist bis Ende Oktober gesetztDer Innenminister hatte die Aufnahme so genannter biometrischer Merkmale in die Pässe bereits vor drei Jahren in seinen Sicherheitsgesetzen nach den Anschlägen vom 11. September 2001 vorgesehen. Im Dezember vergangenen Jahres verständigte sich die EU auf ein gemeinsames Vorgehen. Mit einem biometrischen Pass können die Bundesbürger nun auch künftig ohne Visum in die USA reisen. Die Vereinigten Staaten hatten eine Frist bis zum 26. Oktober dieses Jahres für die Entwicklung solcher Pässe gesetzt. Allerdings hält Schily einen Aufschub für möglich, da einige Länder noch Zeit bräuchten. "Es könnte sein, dass die Amerikaner an dieser Frist nicht festhalten", sagte der SPD-Politiker. Neben den USA und allen EU-Staaten wollen auch Japan, Australien, Russland und die Schweiz biometrische Daten in die Pässe aufnehmen. FDP: Fehlerquote von 16 ProzentDie verlässliche Identifizierung sei für Deutschland und Europa "von höchster Bedeutung", sagte der Innenminister. Fälschungen von Pässen würden mit der Speicherung biometrischer Daten "unmöglich gemacht oder mindestens erschwert". In einer Zentraldatei werden die Daten nicht gespeichert. "Die biometrischen Merkmale werden ausschließlich beim Bürger erhoben und nur im Chip des Dokuments gespeichert, das der Bürger bei sich trägt", betonte Schily. Die Grenzkontrollpunkte sollen bis 2008 mit Lesegeräten ausgestattet werden, die den Abgleich der biometrischen Daten ermöglichen. Die Datenschutzbeauftragten wiesen in einer Erklärung darauf hin, dass die EU eine Einführung der biometrischen Pässe bis Mitte 2006 beschlossen habe. Bis dahin müssten die technische Reife und Sicherheit sowie der Datenschutz gewährleistet werden. Das sei bisher "nicht in ausreichendem Maße" der Fall. Auch FDP-Datenschutzexpertin Gisela Piltz warf Schily vor, die neuen Pässe übereilt einführen zu wollen. Der Schutz vor Manipulation oder einem heimlichen Auslesen der Daten sei keineswegs gewährleistet, erklärte sie in Berlin. Zudem hätten Tests bei der Gesichtserkennung eine Fehlerquote von 16 Prozent ergeben. Zudem seien die Kommunen noch nicht auf die Umstellung eingerichtet.
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Ab 1. November wird der deutsche Reisepass biometrisch hochgerüstet: Auf einem Chip wird zunächst nur ein digitales Foto gespeichert, später sollen Fingerabdrücke hinzukommen. Der sogenannte ePass wird die Bürger happige 59 Euro kosten.
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2005-06-01T14:53:09+02:00
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https://www.spiegel.de/reise/aktuell/epass-biometrischer-reisepass-kostet-59-euro-a-358564.html
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Englands neue Torwart-Hoffnung Jordan Pickford wird bei dieser WM begeistern
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Diese Geschichte erzählt von einem Torwart, den man sich besser merken sollte. Gut möglich, dass Jordan Pickford der Oliver Kahn seiner Generation wird. Oder um es mit dem Selbstbewusstsein eines Jordan Pickford zu sagen: Gut möglich, dass sich die Menschen irgendwann mal an Oliver Kahn als den Jordan Pickford seiner Zeit erinnern. So selbstbewusst wie der 24-jährige Engländer hat sich vor dieser WM kein anderer Torwart präsentiert. Und es ist nicht dieses glitzerfunkelnde Facebook-Selbstvertrauen mit dem sich viele seiner Kollegen den Anstrich der Unbesiegbarkeit geben wollen, Jordan Pickford ist offenbar sehr überzeugt davon, dass Jordan Pickford einer der besten Torhüter der Welt ist und völlig zurecht nach drei Länderspielen für die A-Nationalmannschaft Englands Stammtorwart bei dieser Weltmeisterschaft ist. Gerne hätte er das im Auftaktspiel seiner Mannschaft gegen Tunesien (2:1) eindrucksvoll unter Beweis gestellt, nur fehlten dazu die Gelegenheiten. Beim Elfmeter von Farjani Sassi sprang er zwar in die richtige Ecke, konnte den Ball aber nicht erreichen. Er wird seine Klasse in den weiteren Partien unter Beweis stellen müssen. Pickford, ein Gewächs der landesweit berühmten Nachwuchsabteilung des AFC Sunderland, verdiente sich die ersten Sporen während diverser Leihgeschäfte. Eine harte, aber lehrreiche Schule: 2016 startete er mit Sunderland in seine erste Premier-League-Saison als Stammtorwart. Und stellte seine Qualitäten so eindrucksvoll unter Beweis, dass der FC Everton nach nur 29 Auftritten des Youngsters 25 Millionen Pfund zahlte. Nie war ein englischer Keeper teurer, aber was bedeuten schon Transfersummen in inflationären Zeiten wie diesen. Wichtiger sind Zahlen wie diese: 10. November 2017, 0:0. Da feierte Pickford sein Debüt. Gegen Deutschland, den Weltmeister. Große Sportler nutzen ihre Chancen. Pickford brillierte mit zwei Glanzparaden gegen die Schüsse heranstürmender Weltmeister, und weil auch Marc-André ter Stegen eine jener Aktionen zeigte, mit denen Torhüter ein ganzes Stadion erstaunen, sprachen hinterher alle von den beiden jungen Schlussmännern. Große Sportler haben auch Glück und sind manchmal zur richtigen Zeit am richtigen Ort.Pickford selbst hat sich bereits mit der jüngeren Version des derzeit wohl besten Torwarts der Welt verglichen: "De Gea ist der Beste. Aber so weit wie er vor ein paar Jahren bin ich jetzt auch." So hat man zuletzt Oliver Kahn über eigene Qualitäten sprechen hören, die großen Keeper der vergangenen Dekade sind fast durchweg Typ Schwiegermamas Liebling. Pickford ist anders als De Gea, Manuel Neuer oder Marc-André ter Stegen. Emotional und sportlich. Unter den ohnehin in der Regel fußballerisch gut ausgebildeten Schlussmännern, diesen Liberos 2.0, ist Pickford der beste Kicker. (Was ihn übrigens sehr von Oliver Kahn unterscheidet.) Sein früherer Trainer David Moyes setzte ihn in Trainingsspielen gerne im Mittelfeld oder der Innenverteidigung ein. Vermutlich weil er es so unglaublich fand, dass ein Torhüter besser mit dem Ball am Fuß umgehen kann als einige Mitspieler. "Es ist, als würde man einem richtig guten Mittelfeldspieler zusehen", sagte Moyes begeistert. Aber Trainingsspiel ist Trainingsspiel, und im Tor ist der Engländer offenbar noch stärker als im Feld. Seinen feinen linken Fuß setzt der 1,85 Meter-Mann anderweitig ein. Ähnlich wie Manuel Neuer, der einst mit seinen weiten und präzisen Abwürfen begeisterte, revolutioniert Pickford gerade die Abstöße. Regelmäßig leitet er Gegenangriffe mit Abschlägen bis weit über die Mittellinie ein. Pässe, so präzise gespielt, als habe Toni Kroos mit rechts gegen den Ball getreten. Chris Kirkland, früherer Torwart beim FC Liverpool, sagt sogar: "Ich habe noch nie jemanden so gegen den Ball treten sehen wie Jordan. Ich hätte die Bälle niemals so weit schießen können." Umso erstaunlicher, als er im Spiel gegen Tunesien einen weiten Pass ins Seitenaus setzte. Man wird vermutlich noch bessere Bälle in diesem Turnier von ihm sehen. Für die Spielidee von Englands Nationaltrainer Gareth Southgate sind Pickfords Stärken Gold wert. Der frühere Auswahlspieler lässt seine Mannschaft überfallartige Angriffe aus der eigenen Hälfte inszenieren, Ballverluste gegen diese Engländer bedeuten große Gefahr. Ein Torhüter, der Bälle innerhalb von zwei Sekunden fangen und 60 Meter weit zum Mitspieler bringen kann, ist deshalb eine echte Waffe. Es gibt Spötter, die behaupten, einen besseren Verteidiger hat England seit Jahren nicht hervorgebracht. Und dieser Verteidiger darf sogar die Hände zur Hilfe nehmen.Die Zeit ist auf Pickfords Seite Für die WM hat Pickford übrigens auf seine angestammte Nummer verzichtet, in der Nationalelf trägt der Torwart die klassische "1". Die von ihm sonst aufgetragene "19" ist eine Reminiszenz an den großen Paul Gascoigne, der 1990 mit seinen selbstbewussten Auftritten dafür sorgte, dass England bis ins WM-Halbfinale vorpreschte und dort erst an den Deutschen scheiterte. Natürlich im Elfmeterschießen.Um die nächste Schmach im "Shoot-out" zu verhindern, hat England in der Vorbereitung übrigens fleißig Elfmeter geübt, wie Pickford verriet: "Hinter den Kulissen arbeiten wir bereits hart daran, vorbereitet zu sein - auch den Weg von der Mittellinie. Wir haben hier viele gute Schützen, es war schwer, ihre Schüsse zu halten." Sein Nationaltrainer Gareth Southgate hat in dieser Hinsicht noch etwas gutzumachen: 1996 verschoss er den entscheidenden Elfmeter im EM-Halbfinale gegen Deutschland. Die "Three Lions" scheinen also offenbar über einen Torhüter zu verfügen, mit dem man Weltmeister werden kann. Fragt sich nur: wann? Aber selbst die Zeit ist ja auf der Seite des Wunderknaben. Jordan Pickford hat seine Karriere als Nationalkeeper gerade erst begonnen.
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Alex Raack
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Englands Torwart - nein, nicht was Sie denken: Jordan Pickford hat im Auftaktmatch gegen Tunesien erst sein viertes Spiel als Nationalspieler gemacht - und gilt trotzdem als der Torhüter der Zukunft.
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"Fußball-WM 2018"
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Sport
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Fußball-News
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2018-06-24T11:14:00+02:00
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2018-06-24T11:14:00+02:00
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https://www.spiegel.de/sport/fussball/wm-2018-englands-neue-torwart-hoffnung-jordan-pickford-portrait-a-1213871.html
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"Seitenwechsel"-Comic: Is was, Doc?
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Klicken Sie bitte auf das Bild, um den Comic zu startenVerflixt noch eins: Kommt'n Flix zum ArztMehr "Seitenwechsel"? Zu Folge 21 bis 30 geht es hier entlangNoch mehr "Seitenwechsel"? Zu Folge 11 bis 20 und Folge 1 bis 10Wer ist denn dieser Flix? Ein Porträt
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Schnippschnapp - der Zeichner ist gerade arm dran und muss zur Inspektion. Und was sein wunderlicher Arzt da entdeckt, ist ganz anders, als Flix es in Erinnerung hat.
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"com!x"
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Panorama
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https://www.spiegel.de/lebenundlernen/uni/seitenwechsel-comic-is-was-doc-a-431348.html
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NPD-Parteitag: Verbotsforderungen und Pfiffe am Fontane-Haus
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Berlin Es regnet an einem Stück in Berlin. Vor dem Fontane-Haus im Märkischen Viertel haben sich Schätzungen zufolge rund 300 Menschen versammelt, um gegen den NPD-Bundesparteitag im Bezirk Reinickendorf zu protestieren. Erwartet worden waren Tausende, doch das nasse Wetter hält viele ab. Ein paar Prominente sind unter den Demonstranten: Bundestagsvizepräsidentin Petra Pau (Linkspartei.PDS), der Präsident des Berliner Abgeordnetenhauses Walter Momper (SPD), der CDU-Fraktionsvorsitzende im Abgeordnetenhaus, Friedbert Pflüger, die Reinickendorfer Bezirksbürgermeisterin Marlies Wanjura (CDU) und der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Gideon Joffe. Rund um den Veranstaltungsort am Wilhelmsruher Damm sind rund 700 Polizeibeamte im Einsatz, wie ein Sprecher sagte. Der Zugang zum Fontane-Haus wird von Polizeibeamten kontrolliert. Absperrungen sollen Demonstranten und NPD-Delegierte voneinander trennen. Am Vormittag sprach auch die Polizei von einer ruhigen Lage. Teilnehmer des NPD-Treffens wurden von Beamten eskortiert zum Haus geführt. Von Seiten der Gegendemonstranten kamen Buhrufe und Pfiffe. Skandiert wurde auch "Nazis raus". Auf Plakaten stand unter anderem "Verbot aller faschistischen Organisationen sofort" und "Deutsche wehrt Euch, macht Euch frei von der Nazi-Tyrannei". Neue VerbotsforderungenFür ein Verbot der NPD sprach sich Berlins Innensenator Ehrhart Körting (SPD) aus. Um ein Verbotsverfahren erneut aufzurollen, sei er auch bereit, die V-(Verbindungs)-Leute des Verfassungsschutzes aus der rechtsextremistischen Partei abzuziehen, sagte Körting der Deutschen Presse-Agentur. "Ich bin nicht dafür, immer gleich mit einem Parteiverbot zu drohen. Aber die NPD hat sich noch stärker als vorher zu einer neonazistischen Partei entwickelt." Man müsse die rechtlichen Hürden, die das Bundesverfassungsgericht 2003 aufgestellt habe, beseitigen. "Dazu müssten sich die Länder und der Bund entscheiden, die NPD ohne V-Leute zu beobachten", forderte Körting. "Ich halte das komplikationslos für machbar." Ein von Bundesregierung, Bundestag und Bundesrat gemeinsam angestrebtes NPD-Verbot war 2003 vor dem Bundesverfassungsgericht gescheitert, weil der Staat den Einfluss seiner Verfassungsschutzleute in der NPD nicht offen legen wollte.Besonders in Berlin seien die neonazistischen Bezüge teilweise auch personell besonders deutlich. "Eine neonazistische Partei hat nach unserer Geschichte in Deutschland nichts zu suchen", sagte Körting. Auch Berlins Regierender Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) hatte für ein neuerliches Verbotsverfahren plädiert. Gericht entscheidet für NPDZuvor hatte das Oberverwaltungsgericht Berlin-Brandenburg den Bezirk verpflichtet, der NPD dort Räume für 700 Personen zur Verfügung zu stellen. Reinickendorf hatte sich geweigert, der NPD das Fontane-Haus für den Parteitag zu überlassen. Dagegen hatte die Partei Beschwerde eingelegt, der das Oberverwaltungsgericht gestern Abend stattgab. Begründung: Der Anspruch der NPD auf einen Versammlungsort ergebe sich aus dem Gleichbehandlungsgebot des Parteiengesetzes.Ein nicht kalkulierbares Sicherheitsrisiko sei nicht anzunehmen, erklärte das Gericht. Als einzige Auflage verfügte es, dass der Parteitag - anders als geplant - erst um 14.00 Uhr beginnen darf, weil vorher am Fontane-Haus ein Markt stattfinde. Der Markt wurde nach Angaben der Polizei jedoch vom Betreiber abgesagt. Das Gericht gab an: "Die vom Bezirksamt Reinickendorf befürchtete völlige Blockade des Zentrums des Märkischen Viertels erschien dem Gericht nicht als überzeugend dargelegt." Während der Demonstration nannte Bundestagsvizepräsidentin Pau den NPD-Parteitag "unerträglich". Sie sei zu der Demonstration gekommen, um deutlich zu machen, dass Berlin nicht die Reichshauptstadt sei, zu der sie die Rechtsextremisten erklären wollten. Toleranz höre da auf, wo Menschenfeindlichkeit und Rassismus gepredigt werden, sagte Pau.Auch Berlins Parlamentspräsident Momper und CDU-Fraktionschef Pflüger sprachen sich für einen Neuanlauf des NPD-Verbotsverfahren aus. Dass die Neonazis Berlin zur "Reichshauptstadt" ausgerufen hätten, zeige, dass sie an "die schlimmsten Traditionen der deutschen Geschichte anknüpfen", hob Momper hervor. Michael Müller, Landes- und Fraktionsvorsitzender der Berliner SPD, zeigte sich erfreut darüber, dass ein überparteiliches Bündnis gegen Rechts organisiert werden konnte. Das sei ein wichtiges Signal. Es müsse geprüft werden, wie künftig Rechtsextreme aus öffentlichen Räumen des Landes herausgehalten werden können.asc/dpa/AP/ddp
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In Berlin demonstrieren einige Hundert Menschen gegen den Bundesparteitag der NPD. Der rechtsextremen Partei war es in letzter Minute gelungen, sich in einen Saal einzuklagen. Berlins Innensenator Körting und andere Politiker verlangten ein neues NPD-Verbotsverfahren.
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