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Gänswein: Benedikts Schreibtisch schon in Regensburg | Der Schreibtisch und weitere Dinge aus dem Nachlass des an Silvester gestorbenen Papstes Benedikt XVI. sind bereits in Regensburg angekommen. "Ein Großteil seiner Habe, vor allem die persönliche Bibliothek, Manuskripte, andere theologische Dokumente und sein Schreibtisch, an dem er alle großen Werke verfasst hat, sind bereits ins Institut Papst Benedikt XVI. nach Regensburg gebracht worden", sagte sein langjähriger Privatsekretär Georg Gänswein der Deutschen Presse-Agentur in München. "Er wollte, dass dort, wo sein theologisches Gesamtwerk herausgegeben wird, auch das hinkommt, was ihn ein Leben lang umgeben hat: die Welt der Bücher, die ihn in allen Stationen seines Leben begleitet haben, bis hin zum Monastero Mater Ecclesiae." Eine Sprecherin des Institutes sagte, die persönlichen Gegenstände aus dem Besitz Benedikts würden nun zunächst sortiert und katalogisiert. Papst Benedikt hatte eine enge Verbindung zu Regensburg. Als Joseph Ratzinger hatte der Geistliche in den 1970er-Jahren an der theologischen Fakultät der Universität Regensburg gelehrt und sich in der nahen Gemeinde Pentling ein Haus gebaut. Auch während seiner Zeit als Erzbischof von München und Freising sowie als Präfekt der römischen Glaubenskongregation im Vatikan kehrte der gebürtige Oberbayer immer wieder in die Oberpfalz zurück. Nach Regensburg führte auch der letzte Deutschland-Besuch des emeritierten Papstes im Sommer 2020. Damals reiste er - kurz vor dessen Tod - zu seinem kranken Bruder, dem langjährigen Leiter der Regensburger Domspatzen Georg Ratzinger, um noch ein paar Tage mit ihm verbringen zu können. Persönliche Briefe aus dem Nachlass des Papstes sind nicht unter den Dingen, die nach Regensburg gebracht wurden. "Er hatte sie alle gesammelt und mir mit Nachdruck ans Herz gelegt: 'Diese persönlichen Briefe sind ohne Ausflüchte zu vernichten!'", sagte Gänswein der "Augsburger Allgemeinen". "Sie sind schon geschreddert. Das war ein bitterer Akt und hat mich Überwindung gekostet. Als Testamentsvollstrecker hatte ich diesen Willen zu befolgen, und das habe ich getan." Vor knapp 17 Jahren besuchte Papst Benedikt XVI. seine Heimat Bayern. Der Pastoralbesuch dauerte sechs Tage und führte ihn von München nach Altötting, Marktl am Inn, Regensburg und Freising. Hunderttausende nahmen an den Gottesdiensten teil. Zahlreiche Menschen stehen am Dienstag (12.09.2006) auf dem Islinger Feld in Regensburg während der Messe mit Papst Benedikt XVI. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Der emeritierte Papst Benedikt XVI. wollte, dass ein Teil seines Nachlasses nach Regensburg kommt. Nach seinem Tod an Silvester sind nun unter anderem Schriftstücke und ein ihm wichtiges Möbelstück in seiner alten Wirkstätte angekommen. | [
"Regensburg",
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] | bayern | 2023-03-15T06:02:41.323432+00:00 | 2023-03-16T16:19:10.712132+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/gaenswein-benedikts-schreibtisch-schon-in-regensburg,TYXwltN |
Corona-News-Ticker Oberfranken KW34 | Corona-Neuinfektionen in Oberfranken pro Tag Entwicklung der Corona-Kurve in Oberfranken Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat seit gestern 39 Corona-Neuinfektionen in Oberfranken verzeichnet (Stand 29.08.21, 8.00 Uhr). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert auf 100.000 Einwohner ist auf 37,36 leicht gesunken. Dieser lag gestern noch bei einem Wert von 38,30. Dem Landesamt wurde seit gestern ein weiterer Todesfall in Oberfranken in Zusammenhang mit dem Corona-Virus gemeldet. Es ist der einzige Todesfall in ganz Bayern seit dem gestrigen Samstag. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 57.771 Menschen in Oberfranken mit dem Coronavirus infiziert.
Die Stadt Hof meldet mit einem Wert von 59,8 den höchsten Inzidenzwert in Oberfranken. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor (Stand 29.08.2021, 03.15 Uhr). Die Stadt Bamberg hat mit 57,4 den zweithöchsten Wert im Bezirk. Dort ist die Inzidenz von gestern 62,6 leicht gesunken. Alle anderen Städte und Landkreise im Bezirk Oberfranken liegen unter dem Wert von 50. Die Übersicht der Inzidenzwerte in Oberfranken in den Städten: Bayreuth (48,6) und Coburg (44,1). Die Landkreise im Bezirk in der Übersicht: Bamberg (43,4), Lichtenfels (42), Coburg (21,9), Kronach (33,2), Hof (14,8), Wunsiedel (40,3), Bayreuth (24,1), Forchheim (40,3) und Kulmbach (35). Sonntag, 29. August 2021 Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat seit gestern 46 Corona-Neuinfektionen in Oberfranken verzeichnet (Stand 28.08.21, 8.00 Uhr). Der Sieben-Tage-Inzidenzwert auf 100.000 Einwohner ist auf 38,30 gestiegen. Dieser lag gestern noch bei einem Wert von 35,76. Dem Landesamt wurden seit gestern keine Todesfälle in Oberfranken in Zusammenhang mit dem Corona-Virus gemeldet. Insgesamt haben sich seit Beginn der Pandemie 57.732 Menschen in Mittelfranken mit dem Coronavirus infiziert. – stopp 28.08.2021 Weil die Stadt Bayreuth an drei aufeinanderfolgenden Tagen den Schwellenwert von 35 bei der Sieben-Tage-Inzidenz überschritten hat, tritt ab Montag (30.09.21) die sogenannte 3G-Regel in Kraft. Das teilte die Stadt Bayreuth mit. Für die Teilnahme an öffentlichen und privaten Veranstaltungen in geschlossenen Räumen ist dann ein aktueller negativer Corona-Test erforderlich. Dies kann ein höchstens 24 Stunden alter POC-Schnelltest, ein ebenfalls höchstens 24 Stunden alter, unter Aufsicht vorgenommener Selbsttest oder ein höchstens 48 Stunden alter PCR-Test sein. Die 3G-Regel gilt auch für den Besuch von Krankenhäusern sowie (Freizeit-)Einrichtungen und für Sportveranstaltungen in geschlossenen Räumen. Vollständig geimpfte und genesene Personen, Kinder bis sechs Jahre sowie Schülerinnen und Schüler, die im Rahmen des Schulbesuchs regelmäßig getestet werden, sind von der Notwendigkeit der Vorlage eines Testnachweises jeweils ausgenommen. Eine Übersicht der in der Stadt Bayreuth verfügbaren Einrichtungen für Corona-Tests steht im Internet unter www.coronavirus.bayreuth.de zur Verfügung. Die Stadt Bamberg meldet mit einem Wert von 62,6 den höchsten Inzidenzwert in Oberfranken. Das geht aus den aktuellen Zahlen des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor (Stand 28.08.2021, 03.15 Uhr). In der Stadt Bamberg gelten deswegen ab dem morgigen Sonntag strengere Corona-Regeln. Die Kontaktbeschränkungen betreffen unter anderem die Anzahl der Hausstände, die sich miteinander treffen dürfen. Auch die Teilnehmerzahl bei Feiern und Veranstaltungen wird beschränkt. Die Stadt Hof (59,8) hat den zweithöchsten Wert im Bezirk. Alle anderen Städte und Landkreise im Bezirk Oberfranken liegen unter dem Wert von 50. Die Übersicht der Inzidenzwerte in Oberfranken in den Städten: Bayreuth (48,6) und Coburg (36,7). Die Landkreise im Bezirk in der Übersicht: Bamberg (40,7), Lichtenfels (42), Kronach (37,7), Hof (18), Wunsiedel (37,5) und Bayreuth (30,9). Samstag, 28. August 2021 Der Besuch des Richard Wagner Museums, des Jean-Paul- und des Franz-Liszt-Museums ist ab Montag nur noch für Geimpfte, Genesene und Getestete mit Nachweis möglich. Getestete Besucher der Museen müssen entweder einen PCR-Test vorlegen, der höchstens 48 Stunden vorher durchgeführt wurde, oder einen Schnelltest vor nicht mehr als 24 Stunden, teilten die Museen mit. Als Grund für diese Maßnahme wird der Sieben-Tage-Inzidenzwert von 35 genannt, der in Bayreuth überschritten ist. Kinder im Alter bis zu sechs Jahren und Schülerinnen und Schüler, sie sich regelmäßig testen lassen, müssen keinen Nachweis vorlegen. Wer sich in Bayreuth bis Sonntag, 5. September, am Impfstand in der Maximiliansstraße gegen Covid-19 impfen lässt, erhält einen Gutschein im Wert von zehn Euro. Eingelöst werden können die Gutscheine bei zwei Modegeschäften und zwei Restaurants, die jeweils 30 Gutscheine zur Verfügung gestellt haben, teilte das Landratsamt Bayreuth mit. Insgesamt werden 120 Gutscheine ausgegeben. Die Impfaktion startet am Montag. Der Inzidenzwert der Stadt Bamberg liegt heute den dritten Tag in Folge über 50. Ab Sonntag werden nun dort die Corona-Regeln verschärft, teilt die Stadt Bamberg mit. Bis auf Weiteres dürfen sich in der Stadt nur noch zehn Personen miteinander treffen: Diese dürfen aus dem eigenen und maximal zwei weiteren Haushalten kommen. Kinder unter 14 Jahren, vollständig Geimpfte und Genesene zählen nicht dazu, so die Stadt Bamberg in einer Mitteilung. Öffentliche und private Veranstaltungen unter freiem Himmel dürfen nur mit 50 Personen stattfinden. In geschlossenen Räumen dürfen nur 25 Personen teilnehmen. Alle müssen einen negativen Test vorweisen, außer vollständig Geimpfte und Genesene. Bei privaten Veranstaltungen werden vollständig Geimpfte und Genesene bei der Anzahl der maximalen Personenzahl nicht dazugezählt, bei öffentlichen Veranstaltungen hingegen schon. Die 3G-Regel in der Innengastronomie, in Krankenhäusern und weiteren Einrichtungen gilt weiterhin. Die Sieben-Tage-Inzidenz der Stadt Bamberg liegt am dritten Tag in Folge über 50. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Robert Koch-Institut am Freitag (27.08.2021) veröffentlicht hat. Damit werden in der Stadt Bamberg (57,4) wohl bald die Corona-Regeln verschärft. Vermutlich ab Sonntag gelten in der Stadt dann strengere Regeln, beispielsweise bei den Kontaktbeschränkungen oder der Teilnehmerzahl bei Festen. Die Verschärfungen im Detail wird die Stadt Bamberg in Kürze mitteilen. Zwei oberfränkische Städte liegen heute am zweiten Tag in Folge über 35. Bleibt der Wert in den Städten auch morgen über dem Schwellenwert, tritt dort, vermutlich ab Montag, die 3G-Regel in Kraft. Betroffen sind die Städte Hof (53,1) und Bayreuth (43,2). Bleibt Hof bis einschließlich Sonntag über 50, werden dort sogar Anfang nächster Woche wohl noch weitere Beschränkungen eingeführt. Einige oberfränkische Regionen haben heute den Schwellenwert 35 überschritten: Die Landkreise Lichtenfels (42,0), Kulmbach (39,2) und Forchheim (36,0) liegen somit alle den ersten Tag über der Grenze. Knapp darunter liegen die Landkreise Wunsiedel i. Fichtelgebirge und Kronach (beide 34,7) sowie der Landkreis Bayreuth (31,8) und die Stadt Coburg (26,9). Die niedrigsten Inzidenzen in Oberfranken liegen aktuell in den Landkreisen Hof (14,8) und Coburg (18,5) vor. Laut RKI sind heute die Inzidenzwerte in allen oberfränkischen Regionen gestiegen, nur beim Spitzenreiter Bamberg ging der Wert leicht nach unten: von 60,7 auf 57,4. Freitag, 27.08.2021 Donnerstag, 26.08.2021 Bereits vor Beginn des neuen Schuljahres können sich Kinder und Jugendliche ab zwölf Jahren aus Stadt und Landkreis Coburg gegen Covid-19 impfen lassen. Wie das Landratsamt mitteilte, können Termine für Erstimpfung und Zweitimpfung mit den Vakzinen von Biontech oder Moderna über das bayernweite Impfportal oder über die Hotline 09561/ 7334730 gebucht werden. Daneben werden offene Impftermine auf den Internetseiten von Stadt Coburg beziehungsweise Landkreis Coburg angeboten. Minderjährige müssen von mindestens einem Erziehungsberechtigten bei der Imfpung begleitet werden. Auch müssen die Erziehungsberechtigten unterschreiben, dass sie mit der Impfung einverstanden sind. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat in Oberfranken seit gestern 95 neue Corona-Fälle registriert. Insgesamt meldet das LGL für Oberfranken 57.609 Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie (Stand: 26.08.21, 8.00 Uhr). Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Oberfranken liegt bei 31,4. Sie ist nach wie vor die niedrigste in Bayern. Der bayernweite Durchschnittswert beträgt 56,4. Die nach wie vor höchste Inzidenz in Oberfranken verzeichnet die Stadt Bamberg mit 60,7. Der Wert ist um 10,3 gestiegen, gestern lag er noch bei 50,4.Vermutlich sind Reisrückkehrer aus dem Urlaub der Grund für den starken Anstieg, so das Landratsamt. Über den kritischen Inzidenzwert von 35 liegen in Oberfranken auch die Städte Hof mit einer Inzidenz von 45,9 und Bayreuth mit 38,8. Ab einem Grenzwert von 35 an drei aufeinanderfolgenden Tagen dürfen Restaurants oder Fitnessstudios nur Geimpfte, Genesene oder aktuell getestete Personen besuchen. Den niedrigsten Inzidenzwert in Oberfranken und Bayern verzeichnet der Landkreis Hof mit 11,6. Es folgen der Landkreis Coburg mit 15,0 und die Stadt Coburg mit 17,0. In Oberfranken sind seit Beginn der Pandemie 1.664 Personen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Es ist kein neuer Todesfall hinzugekommen. In der Stadt Hof ist der Inzidenzwert stark angestiegen. Seit gestern ist der Wert von 28,4 auf 45,8 angestiegen, teilt das Landratsamt Hof mit. Der Grund für den starken Anstieg liegt überwiegend bei positiv getesteten Reiserückkehrern. Laut Landratsamt wurden in der Stadt Hof binnen 24 Stunden acht Personen positiv auf das Coronavirus getestet. Darunter sind sieben Reiserückkehrer und ein unbekannter Fall, bestätigt eine Sprecherin des Landratsamts auf BR-Nachfrage. Die Stadt Hof hat somit den Schwellenwert 35 überschritten. Bleibt die Sieben-Tage-Inzidenz weitere zwei Tage über diesem Wert, gilt ab dem übernächsten Tag in der Innengastronomie, Fitnessstudios oder bei körpernahen Dienstleistern die 3G-Regel: Nur noch Geimpfte, Genesene und aktuell getestete Personen dürfen dann hinein. In vielen Regionen Oberfrankens ist die Sieben-Tage-Inzidenz gestiegen. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Donnerstag (26.08.2021) veröffentlicht hat. Den höchsten Inzidenzwert in Oberfranken hat weiterhin die Stadt Bamberg. Hier ist der Wert weiter gestiegen: von 50,4 auf 60,7. Bleibt der Wert auch morgen über 50, werden in der Stadt bald die Corona-Regeln wie die Kontaktbeschränkungen verschärft. Auch in anderen Regionen in Oberfranken hat es starke Anstiege der Sieben-Tage-Inzidenzen gegeben. Die Städte Hof (45,8) und Bayreuth (38,8) haben dabei den Schwellenwert 35 überschritten. Liegt der Inzidenzwert einer Region drei Tage über 35, gilt dort zum Beispiel bei Restaurantbesuchen, körpernahen Dienstleistern oder in Fitnessstudios die 3G-Regel: nur Geimpfte, Genesene oder aktuell getestete Personen dürfen rein. Drei Regionen liegen derweil nur noch knapp unter dem Schwellenwert: die Landkreise Bayreuth (34,7), Kronach (34,5) und Wunsiedel i. Fichtelgebirge (34,4). Die niedrigsten Inzidenzwerte liegen laut RKI aktuell in den Landkreisen Hof (11,6) und Coburg (15,0), sowie in der Stadt Coburg (17,0) vor. Einen großen Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz hat es auch in Forchheim gegeben: Dort stieg der Wert binnen eines Tages von 18,9 auf 30,1. Auch die Landkreise Bayreuth (30,9) und Kulmbach (30,7) liegen nicht mehr weit vom Schwellenwert 35 entfernt. Im Landkreis Lichtenfels liegt der Inzidenzwert bei 28,5. Hinweis: Aufgrund einer technischen Störung sind die aktuellen Zahlen des RKI derzeit nicht abrufbar. Es werde "mit Hochdruck an einer Lösung" gearbeitet. Es ist möglich, dass die oben veröffentlichten Zahlen im Lauf des Tages noch einmal aktualisiert bzw. korrigiert werden. Mittwoch, 25.08.2021 Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat in Oberfranken seit gestern 87 neue Corona-Fälle registriert. Insgesamt meldet das LGL für Oberfranken 57.514 Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie (Stand: 25.08.21, 8.00 Uhr). Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Oberfranken liegt bei 26,2. Sie ist um 1,2 Prozentpunkte gestiegen. Gestern lag sie noch bei 25,0. Die Inzidenz in Oberfranken ist nach wie vor die niedrigste in Bayern. Der bayernweite Durchschnittswert beträgt 50,2. Die nach wie vor höchste Inzidenz in Oberfranken verzeichnet die Stadt Bamberg mit 50,4. Der Wert ist um 2,6 gestiegen, gestern lag er noch bei 47,8. Außer Bamberg kommt keine Kommune in Oberfranken über den kritischen Grenzwert von 35. Den niedrigsten Inzidenzwert in Oberfranken verzeichnet der Landkreis Hof mit 11,6. Es folgen die Landkreise Coburg mit 16,1 und die Stadt Coburg mit 21,9. In Oberfranken sind seit Beginn der Pandemie 1.664 Personen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Es ist kein neuer Todesfall hinzugekommen. Im Impfzentrum Bayreuth findet am Sonntag (29.08.21) erneut eine Impfaktion für Kinder statt. Kinder und Jugendliche zwischen zwölf und 17 Jahren können sich den Corona-Impfstoff von Biontech spritzen lassen, teilt das Landratsamt Bayreuth mit. Die Impfwilligen müssen allerdings in Begleitung eines Erziehungsberechtigten zur Impfung kommen, heißt es weiter. Eine Eisdiele will die Kinder zum Impfen motivieren und plant, insgesamt 500 Gutscheine für je eine Kugel Eis zu verteilen. Wer sich am Sonntag impfen lässt, für den ist der zweite Impftermin bereits auf den 26. September terminiert worden. Der dritte Bayreuther Kinder-Impftag findet im Impfzentrum an der Johannes-Kepler-Realschule in der Adolf-Wächter-Straße 8 zwischen 10.00 und 18.00 Uhr statt. Für den Impfstoff Biontech hat die Ständige Impfkommission (Stiko) für die Altersgruppe zwischen zwölf und 17 Jahren inzwischen eine Impfempfehlung ausgesprochen. Die Stadt Bamberg hat den Inzidenzwert 50 überschritten. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Robert Koch-Institut am Mittwochmorgen (25.08.2021) veröffentlicht hat. Demnach besitzt die Stadt Bamberg weiterhin den höchsten Inzidenzwert in Oberfranken (50,4). Bleibt der Wert weitere zwei Tage über 50 werden in der Stadt Bamberg Corona-Regeln wie die Kontaktbeschränkungen verschärft. Die zweithöchste Sieben-Tage-Inzidenz in Oberfranken hat aktuell der Landkreis Bayreuth (34,7). Der Inzidenzwert liegt nur noch knapp unter dem Schwellenwert 35. Überschreitet eine Region diesen Wert drei Tage lang, gilt dort in Restaurants, Fitnessstudios und Co. die 3G-Regel. Hinter der Stadt Bamberg und dem Landkreis Bayreuth folgen der Landkreis Kronach (28,5) und die Städte Hof (28,4) und Bayreuth (26,7) mit den nächsthohen Inzidenzen. Die niedrigsten Werte liegen heute in den Landkreisen Hof (11,6), Coburg (16,1) und Forchheim (18,9) vor. Dienstag, 24.08.2021 Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat in Oberfranken seit gestern 23 neue Corona-Fälle registriert. Insgesamt meldet das LGL für Oberfranken 57.427 Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie (Stand: 24.08.21, 8.00 Uhr). Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Oberfranken liegt bei 25,0. Sie ist nach wie vor die niedrigste in Bayern. Der bayernweite Durchschnittswert beträgt 45,6. Die nach wie vor höchste Inzidenz in Oberfranken verzeichnet die Stadt Bamberg mit 47,8. Der Wert ist um 1,3 Punkte gesunken, gestern lag er noch bei 49,1. Den niedrigsten Inzidenzwert in Oberfranken verzeichnet der Landkreis Coburg mit 8,1. Es folgen die Landkreise Hof mit 16,9, Lichtenfels mit 21,0 und Kulmbach mit 22,4. In Oberfranken sind seit Beginn der Pandemie 1.664 Personen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Es ist kein neuer Todesfall hinzugekommen. Der Landkreis Lichtenfels bietet Impftermine in den Abendstunden für Berufstätige an. Wer tagsüber keine Zeit hat oder länger arbeiten muss, kann sich im Impfzentrum Lichtenfels zwei Freitags-Termine (03.09. und 24.09.21) jeweils von 17.30 bis 20.30 Uhr gegen Covid-19 impfen lassen, teilte das Landratsamt mit. Außerdem gibt es Sonderimpftermine im E-Center in Bad Staffelstein, und zwar am Mittwoch (25.08.21) und am Freitag (27.08.21) jeweils von 09.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 16.00 Uhr sowie am Donnertag (26.08.21) von 13.15 bis 16.00 Uhr und von 17.00 bis 19.30 Uhr. Ein weiterer Sonderimpftermin ist am Samstag (28.08.21) von 09.00 bis 12.00 Uhr und von 13.00 bis 16.00 Uhr im E-Center Burgkunstadt. Für die Sonderimpftermine ist weder eine Terminvereinbarung noch eine vorherige Registrierung über das Bayerische Impfportal erforderlich. Mitzubringen sind ein Ausweisdokument und das Impfbuch. Beim Start der Drittimpfungen im Landkreis Kulmbach haben am Montag 36 Impfwillige ihren Schutz gegen das Coronavirus auffrischen lassen. Wie ein Sprecher dem BR auf Nachfrage mitteilt, habe es sich bei den Personen um über 80-Jährige und Menschen mit Vorerkrankungen gehandelt. Nach wie vor sei im Impfzentrum Kulmbach ausreichend Impfstoff vorhanden, um sowohl Erst- und Zweitimpfungen sowie Auffrischungen durchführen zu können. Voraussetzung für die Auffrischung der Corona-Impfung in Kulmbach ist, dass die vollständige Impfserie mindestens sechs Monate zurückliegt. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht notwendig. Die Drittimpfung erfolgt mit einem mRNA-Impfstoff, also Biontech oder Moderna – und zwar unabhängig davon, mit welchem Impfstoff die erste Impfserie abgeschlossen wurde. In Kulmbach haben sich bereits einige Personen eine dritte Impfung gegen das Coronavirus geholt. Der Landkreis Kronach liegt nur noch knapp unter dem Schwellenwert 35. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Robert Koch-Institut (RKI) am Dienstagmorgen (24.08.21) veröffentlicht hat. Aktuell beträgt die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis Kronach 34,5. Liegt der Wert einer Region drei Tage über 35, benötigen Bürger zum Beispiel für den Besuch von Restaurants und Sportstätten einen tagesaktuellen Test oder müssen vollständig geimpft oder genesen sein. Diese Regel gilt aktuell in der Stadt Bamberg. Dort liegt der höchste Inzidenzwert Oberfrankens (47,8) vor. Dahinter folgen der Landkreis Kronach (34,5), die Stadt Coburg (29,2), sowie der Landkreis Bayreuth (28,0). Die niedrigste Inzidenzwerte haben aktuell die Landkreise Coburg (8,1), Hof (16,9), Forchheim (18,9) und Lichtenfels (19,5). Montag, 23.08.2021 Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat in Oberfranken seit gestern 47 neue Corona-Fälle registriert. Insgesamt meldet das LGL für Oberfranken 57.404 Corona-Fälle seit Beginn der Pandemie (Stand: 23.08.21, 8.00 Uhr). Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Oberfranken ist mit 24,2 die geringste in Bayern. Der bayernweite Durchschnittswert beträgt 43,7. Ab einem Inzidenzwert von 35 gilt seit heute in Innenbereichen größtenteils die 3G-Regel (geimpft, genesen oder getestet). Für Ungeimpfte heißt das, dass sie zum Beispiel beim Hotel- und Restaurantbesuch ein negatives Testergebnis vorlegen müssen. Die nach wie vor höchste Inzidenz in Oberfranken verzeichnet die Stadt Bamberg mit 49,1. Der Wert ist um 3,9 gestiegen, gestern lag er noch bei 45,2. Den niedrigsten Inzidenzwert in Oberfranken verzeichnet der Landkreis Coburg mit 10,4. Es folgen der Landkreis Kulmbach mit 15,4 und die Stadt Bayreuth mit 17,4. In Oberfranken sind seit Beginn der Pandemie 1.663 Personen im Zusammenhang mit dem Virus gestorben. Es ist kein neuer Todesfall hinzugekommen. Die Stadt Bamberg hat den höchsten Inzidenzwert in ganz Oberfranken, er liegt heute bei 49,1. Das geht aus den Zahlen hervor, die das Robert Koch-Institut (RKI) heute veröffentlicht hat. Somit liegt die Stadt Bamberg über dem seit heute gültigen Grenzwert von 35. Demnach gilt in Regionen, in denen sich die Sieben-Tage Inzidenz mindestens drei Tage in Folge über 35 befindet, die 3G-Regel in Innenbereichen. Wer dort also die Innengastronomie, körpernahe Dienstleister oder auch Krankenhäuser besuchen möchte, muss geimpft, getestet oder genesen sein. Steigt der Wert drei Tage über 50, gibt es weitere Verschärfungen der Corona-Regeln wie strengere Kontaktbeschränkungen. Die höchsten Inzidenzwerte Oberfrankens hinter der Stadt Bamberg liegen in der Stadt Coburg (34,1) und den Landkreisen Bayreuth (31,8) und Kronach (31,5) vor. Die niedrigsten Sieben-Tage-Inzidenzen haben aktuell der Landkreis Coburg (10,4), die Stadt Bayreuth (17,4) und der Landkreis Kulmbach (15,4). Ab heute können Bürger im Impfzentrum des Landkreises Kulmbach zur Auffrischung gegen das Coronavirus geimpft werden. Voraussetzung ist, dass die vollständige Impfserie mindestens sechs Monate zurückliegt, heißt es aus dem Landratsamt. Eine vorherige Terminvereinbarung ist nicht notwendig. Die Drittimpfung erfolgt mit einem mRNA-Impfstoff, also Biontech oder Moderna. Und zwar unabhängig davon, mit welchem Impfstoff die erste Impfserie abgeschlossen wurde. Die Gesundheitsministerkonferenz hat jüngst die Zielgruppen für Drittimpfungen festgelegt. Dazu gehören Bewohner von Pflegeheimen und weiteren Einrichtungen mit psychisch oder körperlich kranken Gruppen. Daneben zählen auch Patientinnen und Patienten mit Immunschwäche, Pflegebedürftige und Menschen ab 80 Jahren dazu. In den Kliniken des oberfränkisch-thüringischen Regiomed-Verbunds treten ab heute neue Besuchsregelungen in Kraft. Wie der Verbund mitgeteilt hat, gelte ab Montag die sogenannte 3G-Regel. Zutritt zu den Kliniken haben dann nur noch vollständig geimpfte, von einer Covid-Erkrankung genesene und getestete Personen, heißt in der Mitteilung. Dies bedeute, dass alle Besucher vor Betreten der Kliniken entsprechende Nachweise vorlegen müssen. Dabei dürfen Antigen-Schnelltests nicht älter als 24 Stunden und PCR-Tests nicht älter als 48 Stunden sein. Außerdem müssen alle Besucher während des gesamten Besuchs eine FFP2-Maske tragen und dürfen die Kliniken nur ohne Covid-Symptome betreten. Weiter heißt es, pro Patienten sei ein Besucher für jeweils eine Stunde erlaubt. Die Besuchszeiten in den Kliniken Coburg, Lichtenfels und Neustadt sind zwischen 14.30 Uhr und 18.30 Uhr, in den Kliniken in Sonneberg und Hildburghausen zwischen 14.30 Uhr und 17.30 Uhr. Für Besuche in der Kinderklinik in Coburg können laut Verbund die Regeln abweichen, so dass sich Besucherinnen und Besucher mit dem behandelnden Arzt abstimmen sollen. Die Kliniken bitten darum, bei den Besuchen die entsprechenden Nachweise bereitzuhalten und den Mitarbeitern vorzuzeigen. Durch die Zugangskontrollen könnten Wartezeiten entstehen, heißt es in der Mitteilung. Regiomed-Kliniken ändern Besuchsregeln. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Das LGL meldet 39 Neu-Infektionen in Oberfranken. RKI Zahlen Oberfranken: Hof mit Inzidenz von 59,8. In Bayreuth tritt ab Montag (30.09.21) die sogenannte 3G-Regel in Kraft. Alle Entwicklungen der Woche im Ticker. | [
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"Corona"
] | bayern | 2021-08-29T12:38:30.245+00:00 | 2021-08-29T12:38:30.994576+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-news-ticker-oberfranken-kw-34,SgsT1XF |
Ein Jahr nach Papstbesuch: Ratzinger-Wohnhaus wird renoviert | Es ist ein schmuckes Eckhaus mit rotem Anstrich in der Altstadt von Regensburg - hier hat Georg Ratzinger, der ältere Bruder des emeritierten Papstes Benedikt XVI., seinen Lebensabend verbracht. Seit dem Tod Ratzingers am 1. Juli 2020 steht das Haus leer und wird renoviert, wie Stiftsdekan Johannes Hofmann sagt. Das Gebäude befindet sich im Besitz des Stiftskapitels St. Johann in Regensburg, in dem Ratzinger Mitglied war und deswegen einen Wohnanspruch hatte. In dem Haus hatte der heute 94-jährige Benedikt XVI. seinen Bruder vor einem Jahr überraschend besucht (vom 18. bis 22. Juni). Die Brüder standen sich sehr nahe. Als es Georg Ratzinger - einst Domkapellmeister bei den Regensburger Domspatzen - schlechter ging und er nicht mehr zu Benedikt in den Vatikan fliegen konnte, machte sich der jüngere Bruder auf den Weg nach Regensburg. Benedikt habe seinen Bruder noch einmal sehen und nicht zu spät kommen wollen, sagte der Bistumssprecher damals. Die Begegnung sei ein Herzenswunsch der beiden gewesen. Der fast erblindete Ratzinger hatte die Ankunft Benedikts so sehnsüchtig erwartet, dass er alle paar Minuten auf seinen Wecker drückte, um sich die Uhrzeit ansagen zu lassen. Vier Tage lang blieb Benedikt, wohnte derweil im Priesterseminar und besuchte zweimal täglich seinen Bruder am Krankenbett - stets begleitet von seinem Privatsekretär Georg Gänswein und einem Tross an Polizeiautos. Es war nach 14 Jahren der erste Besuch Benedikts in seiner früheren Heimatstadt. Die Freude darüber war dem hochbetagten Mann deutlich anzusehen, wenngleich der Anlass für die Reise ein trauriger war. Er ließ sich auch in sein eigenes früheres Wohnhaus in der Gemeinde Pentling sowie an das Grab seiner Eltern und seiner Schwester fahren. Ratzinger sei vor etwa 25 Jahren dem Stiftskapitel beigetreten und habe seitdem gegen eine Miete in dem Haus gewohnt, sagt Hofmann. Nun müsse es ein wenig modernisiert werden. Dann soll es wieder an Mitglieder des Stiftskapitels - eine im Jahr 1127 gegründete Betgemeinschaft von Geistlichen - vermietet werden. Ein Schild hängt am ehemaligen Wohnhaus von Georg Ratzinger in der Altstadt. Der Stiftsdekan sagt, er habe zweimal dabei sein können, als Benedikt im vergangenen Jahr mit seinem Bruder die Heilige Messe feierte. Es sei sehr bewegend gewesen, dass sich die beiden Männer noch einmal hätten treffen können. Am 22. Juni reiste der emeritierte Papst vom Münchner Flughafen aus zurück in den Vatikan. Keine zehn Tage später, am 1. Juli, starb sein Bruder im Alter von 96 Jahren. Die Trauerfeier im Regensburger Dom verfolgte Benedikt via Livestream im Internet. Sein Privatsekretär Gänswein verlas im Dom unter Tränen einen Brief Benedikts, in dem dieser dafür dankte, "dass ich in den letzten Tagen seines Lebens noch einmal mit ihm zusammen sein durfte". Jetzt, ein Jahr danach, will sich Gänswein nicht zu dem Besuch äußern, da er "sehr diskret und persönlich" gewesen sei und bleiben solle. Der emeritierte Papst Benedikt XVI besuchte im Juni 2020 seinen kranken Bruder Georg Ratzinger in Regensburg. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Vor einem Jahr reiste der frühere Papst Benedikt XVI. überraschend nach Regensburg, um von seinem im Sterben liegenden Bruder Georg Ratzinger Abschied zunehmen. Das Wohnhaus Ratzingers in der Altstadt soll neu vermietet werden und wird renoviert. | [
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] | bayern | 2021-06-15T04:13:55.849447+00:00 | 2021-06-15T04:13:55.849447+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/ein-jahr-nach-papstbesuch-ratzinger-wohnhaus-wird-renoviert,SaN3QPX |
Rotwandhaus: Baldige Wiedereröffnung nicht absehbar | Eine baldige Wiedereröffnung des Rotwandhauses bei Spitzingsee im Landkreis Miesbach ist nicht absehbar. Eine mögliche Öffnung des Rotwandhauses verzögere sich - "bis voraussichtlich Mitte August" schreiben die Betreiber des Rotwandhauses auf ihrer Internetseite: "Einen exakten Termin können wir nicht nennen, auch nicht am Telefon. Es ist zum Verzweifeln, aber nicht zu ändern. Wir bitten um Verständnis." Seit Anfang Juni gibt es im Rotwandhaus Probleme mit dem Trinkwasser aus der Leitung, das mit einem Keim belastet ist. Deswegen ist das Haus vorübergehend geschlossen. Seit Mittwoch dürfen die Mitarbeiter, die vor Ort sind, weil das Rotwandhaus eine Schutzhüttenfunktion hat, allerdings immerhin geschlossene Wasserflaschen an Wanderer verkaufen. Die Erlaubnis habe man über das Bayerische Landesamt für Gesundheit erwirkt, heißt es vom Deutschen Alpenverein (DAV). Eine Woche vorher wurden die Toiletten wieder zugänglich gemacht. Trotz Hochsaison gilt aber weiter: "Das Rotwandhaus bleibt geschlossen, Übernachtungen sind nicht möglich", so der Eintrag auf der Website. Für das Rotwandhaus gebe es zwar seit zwei Monaten eine Schließungsanordnung, im Tal gebe es Hinweise darauf, trotzdem kämen jetzt in den Ferien immer wieder durstige Wanderer zu der Hütte, die man nun wenigstens mit nicht-alkoholischen Getränken versorgen könne, so die zuständige Sektion Turner-Alpen-Kränzchen. Als Zwischenlösung soll eine temporäre Trinkwasserversorgung mit Wasser aus dem Tal eingerichtet werden, die Umsetzung sei aber recht aufwändig und dauere noch etwas. Eine langfristige Wasserlösung sei noch nicht in Sicht, so die zuständige Sektion. Ende Mai waren 21 Gäste der Hütte durch die Bergwacht versorgt worden, nachdem sie über starke Magen-Darm-Probleme geklagt hatten. Das Rotwandhaus liegt auf 1.737 Meter Höhe unterhalb des Rotwandgipfels und ist Ausgangspunkt für viele Wanderungen im Mangfallgebirge. Bis zu tausend Tagesgäste besuchen bei schönem Wetter die Hütte, die auch Ziel für Mountainbiker sowie Kletterer ist, die sich die nahen Ruchenköpfe als Ziel vorgenommen haben. Dieser Artikel ist erstmals am 02.08.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Dagmar Bohrer-Glas, Gerhard Brack | Es ist Hochsaison im Gebirge, doch das Rotwandhaus bleibt erst einmal geschlossen. Immerhin dürfen dort nun alkoholfreie Getränke verkauft werden - und auch die Toiletten sind neuerdings wieder geöffnet - allerdings ausdrücklich ohne Trinkwasser. | [
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] | bayern | 2024-08-05T08:43:23.056799+00:00 | 2024-08-05T08:43:23.056799+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/rotwandhaus-baldige-wiedereroeffnung-nicht-absehbar-toiletten,UKCBDf3 |
Studie: Propaganda-Accounts gewinnen auf X mehr Einfluss | Nach einer Änderung auf der Plattform X, vormals Twitter, durch Elon Musk sind die Online-Interaktionen mit mehreren Propaganda-Accounts staatlich kontrollierter Quellen um 70 Prozent gestiegen. Zu dieser Bewertung kommt eine Studie des Portals "Newsguard", das sich regelmäßig mit der Glaubwürdigkeit von Webseiten beschäftigt. Laut Newsguard rührt diese zunehmende Interaktion unter anderem daher, dass früher Accounts, die von staatlicher Seite kontrolliert werden, während Twitter-Zeiten als solche gekennzeichnet waren. Als der neue Eigentümer der Plattform, Elon Musk, dieses System im Frühjahr aufhob, stiegen laut Newsguard die Interaktionen mit solchen Accounts, die oft auch staatliche Desinformation verbreiten, sprunghaft an. Bis zum 20. April 2023 trugen X-Konten regierungsnaher Organisationen wie beispielsweise der englischsprachigen, chinesischen Publikation "China Daily" das Label "staatsnah", als Hinweis für Nutzerinnen und Nutzer von Twitter. Nach der Entfernung dieser Kennzeichnung sei der Weg frei für chinesische Propagandaquellen sowie russische und iranische Staatsmedien, schreibt Newsguard. "Sie können nun Desinformation verbreiten, ohne dass X-Nutzer:innen transparente Informationen über die Art der Quelle erhalten." Newsguard analysierte an einem Stichtag im September die Gesamtzahl der Likes und Reposts von zwölf englischsprachigen X-Konten regierungsnaher Organisationen, die laut Newsguard Desinformation verbreitet haben. Zu den analysierten Quellen gehörten vier russische staatliche Quellen (RT, Sputnik News, RIA Novosti und TASS), vier iranische staatliche Quellen (Press TV, Islamic Republic News Agency, The Tehran Times und Mehr News) sowie vier chinesische staatliche Quellen (People's Daily, Global Times, China Daily und Xinhua). Newsguard verglich die Interaktions-Metriken der Accounts in den 90 Tagen vor der Änderung der Kennzeichnungsrichtlinie von X und in den 90 Tagen danach. Laut Newsguard gibt keiner der zwölf analysierten staatlichen X-Accounts, die zusammen insgesamt 30,9 Millionen Follower haben, freiwillig an, dass er mit der Regierung verbunden ist. So heißt es beispielsweise in der Selbstbeschreibung der staatlichen russischen Nachrichtenagentur TASS auf X: "Bei uns werden Nachrichten zu Geschichten und Ereignisse zu Geschichte". Die Selbstbeschreibung des staatlichen russischen Nachrichtensenders RT lautet: "Freiheit vor Zensur, Wahrheit vor Narrativ", und das Konto wird als "Medien- und Nachrichtenunternehmen" bezeichnet. Interaktionen mit staatlich betriebenen Desinformationsquellen stiegen nach Informationen von Newsguard drastisch – und das, obwohl die Anzahl der Posts sich kaum veränderte. In den drei Monaten vor der Änderung erhielten die Konten 2,93 Millionen Interaktionen auf 62.551 Beiträge. Eine Zunahme um fast 70 Prozent. In den drei Monaten nach der Änderung der X-Richtlinie erhielten die zwölf analysierten Accounts insgesamt 4,98 Millionen Likes und Reposts auf insgesamt 63.108 Posts. Ein Beispiel: Auf seinem X-Profil stellt sich "China Daily" als unabhängiges Medienunternehmen dar. Unter dem Bannerfoto findet sich ein sogenannter blauer Haken. Früher kennzeichnete dieser blaue Haken die Authentizität des Autors und wies einen sogenannten verifizierten Account aus. Inzwischen können sowohl Privatpersonen als auch Unternehmen den blauen Haken mit einem Premium-Abo auf X einfach kaufen. Unter dem Profilbild von "China Daily" folgt unter der Selbstbeschreibung des Accounts die Klassifizierung als "Medien- und Nachrichtenunternehmen". Bei "China Daily" handle es sich jedoch um eine regierungseigene chinesische Zeitung, die regelmäßig Desinformation verbreite und im Februar 2020 vom US-Außenministerium als ein von der Volksrepublik China kontrolliertes Propagandamagazin eingeordnet wurde, kritisiert Newsguard. Seit 2018 verwehrt sich Musk gegen das Gerücht, heimlich eine Zombie-Apokalypse vorzubereiten, um Bedarf für seinen Flammenwerfer zu schaffen. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Auf X, vormals Twitter, werden staatlich kontrollierte und staatsnahe Accounts seit April nicht mehr als solche gekennzeichnet. In der Folge stiegen die Interaktionen mit Propaganda-Accounts um 70 Prozent. Das ergab eine Analyse von "Newsguard". | [
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] | netzwelt | 2023-09-26T07:22:52.430374+00:00 | 2023-09-26T12:00:19.269787+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/netzwelt/studie-propaganda-accounts-gewinnen-auf-x-mehr-einfluss,TqsX047 |
Warnung vor Dauerregen in Teilen Bayerns | Warnung vor heftigem Regen in Teilen Bayerns: Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) sind vor die Rhön, der Frankenwald, das Fichtelgebirge und der Bayerische Wald betroffen. Demnach kommt es ab der Nacht zum Dienstag bis in die Nacht zum Donnerstag hinein - teilweise auch darüber hinaus - zu ergiebigem Dauerregen. Dabei werden gebietsweise Regenmengen zwischen 60 und 80 Liter pro Quadratmetern innerhalb von mehr als 48 Stunden erwartet. Laut DWD sind Überflutungen von Kellern und Straßen sowie örtliche Überschwemmungen an Bächen und kleineren Flüssen möglich. Außerdem können einzelne Erdrutsche auftreten. In den Hochwassergebieten in Niedersachsen ist die Lage teils weiter angespannt. Eine Verschärfung ist nach Behördenangaben aber zunächst nicht zu erwarten - im neuen Jahr könnten Flusspegel lokal jedoch wieder steigen. Jedoch müssen sich in Oldenburg weitere rund 600 Menschen nach Angaben der Stadt auf eine Evakuierung vorbereiten. Ein Deichbruch könne dort nicht ausgeschlossen werden, teilte die Stadt am Sonntagnachmittag mit. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) lobte am Silvestersonntag bei einem Besuch von Hochwassergebieten in Niedersachsen den Zusammenhalt. "Das Wetter, die Natur fordern uns heraus", sagte der SPD-Politiker in Verden. "Deshalb ist es wichtig, dass wir im Land zusammenhalten. Überall geschieht das auch durch die zuständigen Organisationen, die Polizei, die Feuerwehr, das Technische Hilfswerk, auch die Bundeswehr hat ihre Unterstützung zur Verfügung gestellt." Auch Bundesinnenministerin Nancy Faeser will sich einen Überblick zum Hochwasser in Niedersachsen verschaffen. Am Nachmittag des Neujahrstages wird sich die SPD-Politikerin in Hatten-Sandkrug bei Oldenburg über die Situation informieren und mit Einsatzkräften sprechen. Hochwasser: Kanzler Scholz in Niedersachsen Mit Informationen von dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Der Deutsche Wetterdienst warnt vor heftigem Starkregen und ergiebigem Dauerregen in den kommenden Tagen. Betroffen sind demnach vor allem die Rhön, der Frankenwald, das Fichtelgebirge und der Bayerische Wald. | [
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] | bayern | 2024-01-01T05:36:09.215+00:00 | 2024-01-02T09:18:57.068957+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/warnung-vor-dauerregen-in-teilen-bayerns,U02dQEb |
Franken sind die glücklicheren Bayern | Das Lebensglück in Deutschland ist vergleichsweise hoch. Das lässt sich aus dem "Glücksatlas 2017“ ablesen – einer Studie zur Lebenszufriedenheit, die die deutsche Post in Auftrag gegeben hat. Danach stufen die Deutschen ihren Glückszustand auf einer Skala von 0 bis 10 bei im Schnitt 7,07 Punkten ein. Beim Glücksranking der Regionen gewinnt schon zum fünften Mal in Folge das nördlichste deutsche Bundesland – Schleswig Holstein. Auf den Plätzen zwei und drei folgen Baden und Hamburg. Platz vier geht nach Hessen. Unter den glücklichsten Regionen liegen auch Franken und Bayern-Süd auf den Plätzen 5 und 6. Damit gehören die Menschen im Freistaat zur Spitzengruppe der glücklichsten Regionen. Allerdings: im Vorjahr waren die Franken noch die zweitglücklichsten Menschen Deutschlands. Im Mittelfeld des Rankings sind vorwiegend westdeutsche Regionen. Den letzten Platz belegt Sachsen-Anhalt und löst damit Mecklenburg-Vorpommern als Schlusslicht beim Glücklichsein ab. Aber: die Menschen in den neuen Bundesländern haben etwas aufgeholt. Und ganz generell gilt: der Abstand zwischen der glücklichsten und der unglücklichsten Region war mit 0,6 Punkten noch nie so gering wie in diesem Jahr. Diesjähriger Schwerpunkt der Untersuchung zum Glück war die Frage, ob „nachhaltiges Engagement“ des Einzelnen einen Einfluss auf die Lebenszufriedenheit hat. Das Ergebnis: Drei Viertel der Deutschen, die sich im sozialen oder ökologischen Bereich ehrenamtlich einbringen, haben das Gefühl, ihr persönliches Engagement bereichere ihr Leben. Sie sind auch deutlich glücklicher, als Menschen, die sich nicht engagieren. Doch während 68 Prozent ein persönliches Engagement für wichtig halten, setzen sich nur 23 Prozent tatsächlich aktiv für soziale oder ökologische Maßnahmen ein. Was die Menschen generell glücklich macht, dazu sagt der Glücksatlas 2017 folgendes aus: Ökologie und sozial verantwortliches Handeln sind den Deutschen sehr wichtig. 98 Prozent freuen sich über „Natur und Grün in der Umgebung“. 82 Prozent legen Wert auf „gute Angebote im ÖPNV oder gute Fahrradwege“. Mit dem ÖPNV allerdings steht es in Bayern nicht zum Besten - und auch nicht mit den Radwegen, wie die Beispiele München und Nürnberg zeigen. Ökologische Anliegen haben bei den Deutschen zwar einen hohen Stellenwert, jedoch ist die Bereitschaft, deutlich mehr Geld für umweltschonende Produkte und Dienstleistungen zu zahlen, bisher eher gering. Lediglich 12 Prozent würden für ein über die aktuellen Vorschriften hinaus schadstoffarmes Auto deutlich mehr zahlen, bei einem Fahrzeug mit Elektroantrieb wären es nur 7 Prozent. Mehr Geld ausgeben würde knapp ein Viertel der Menschen für nachhaltig produzierte Lebensmittel. | Petr Jerabek | Die Menschen in Schleswig-Holstein sind am glücklichsten, Franken etwas glücklicher als die anderen Menschen in Bayern – aber nicht mehr so glücklich wie im Jahr zuvor, wie aus dem "Glücksatlas 2017“ der Deutschen Post hervorgeht. | [
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] | deutschland-welt | 2017-11-07T10:20:25.478+00:00 | 2017-11-07T10:20:25.478+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/wo-die-gluecklichsten-deutschen-leben,QaHlbCo |
Entlaufener Wolf gesichtet: Tierfreigelände wird gesperrt | Das Besucherzentrum "Haus zur Wildnis" bei Lindberg (Lkr. Regen), mit dem dazugehörigen Tierfreigelände, wird ab sofort gesperrt. Grund dafür ist, dass einer der vor zwei Wochen entlaufenen Gehegewölfe nah am Tierfreigelände herumstreift. Er wurde in den letzten beiden Tagen mehrfach von den Suchtrupps gesichtet beziehungswiese von den automatisch auslösenden Fotofallen aufgezeichnet. Die Suchtrupps des Nationalparks verstärken alle Bemühungen, das Tier lebend einzufangen. Es wurden dafür vermehrt Lebendfallen aufgestellt. Außerdem sind Schützen mit Narkosegewehren im Gelände unterwegs. Um alles möglichst störungsfrei durchführen zu können, wurde das Gelände für Besucher bis auf weiteres gesperrt. Ein Gehegewolf war seit dem Ausbruch immer wieder in der Nähe des Tierfreigeländes gesichtet worden. Dafür war sogar ein Teil des Wolfsgeheges extra abgetrennt und mit Fleisch beködert worden. Aber der Wolf ging bisher nie in das Gehege zurück. Ein zweiter Wolf wird momentan im Gebiet am Falkenstein vermutet. Vom dritten Wolf gibt es unterschiedliche Sichtungen von weiter weg. Am Freitag vor zwei Wochen waren sechs Gehegewölfe von einem Unbekannten freigelassen worden. Einer wurde vom Zug überfahren, zwei erschossen. Drei sind noch immer frei. | Renate Roßberger | Die Nationalparkverwaltung Bayerischer Wald sperrt ab sofort das Besucherzentrum "Haus zur Wildnis" mit dem Tierfreigelände. Einer der entlaufenen Wölfe wurde dort gesichtet, die Suchtrupps sollen ihn jetzt ungestört fangen können. | [
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] | bayern | 2017-10-20T10:21:50.734+00:00 | 2017-10-20T10:21:50.734+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/entlaufener-wolf-gesichtet-tierfreiglaende-wird-gesperrt,QYaWisB |
"Die Unschuld": Meisterhaft erzähltes Gesellschaftsbild | Was macht das Menschsein aus? Welche Verbindungen, welche einschneidenden oder scheinbar nebensächlichen Momente im Leben machen uns zu dem, was wir sind, was wir werden? Es sind die großen Fragen, die sich im Alltäglichen verbergen, denen der japanische Regisseur Hirokazu Kore-eda in seinen Filmen auf den Grund geht. Oft stehen Familien im Zentrum seiner zutiefst humanistischen Gesellschaftsporträts. Oft sind es Kinder, die Dinge hinterfragen, die Erwachsene nicht wahrnehmen. In "Die Unschuld", seinem neuen, in Cannes mit dem Drehbuchpreis ausgezeichneten Melodrama, wird die handlungsbestimmende Frage ein ums andere Mal gestellt: Wer ist das Monster in dieser Geschichte, die auf den ersten Blick von Mobbing handelt? Final beantwortet wird sie nie. Weil es um weit mehr geht als ein abschließendes Urteil. Und weil manche Aspekte im Leben so komplex sind, dass sie laufend hinterfragt werden müssen. Entsprechend verschachtelt ist der Aufbau von "Die Unschuld". Unvermittelt und von Anfang an leicht rätselhaft beginnt der Film, der in einer Kleinstadt in Japan spielt. Das Dach eines Hochhauses steht in Flammen, aus sicherer Distanz beobachten eine Mutter und ihr elfjähriger Sohn die in den Nachthimmel züngelnden Flammen. Ihr Verhältnis ist liebevoll, für den verstorbenen Ehemann und Vater haben sie einen kleinen Altar in einer Wohnzimmernische errichtet. Die Lücke, die er hinterlassen hat, ist groß, die Bindung zwischen Mutter und Sohn dafür umso enger. Als sich Minato von heute auf morgen seltsam zu verhalten beginnt, schrillen bei ihr alle Alarmglocken. Er schneidet sich die Haare ab, treibt sich nachts in einem Waldstück herum, wirft sich aus einem fahrenden Auto. Auslöser scheint ein Lehrer zu sein, der Minato beschimpft und geschlagen haben soll – so zumindest schildert es der Junge seiner Mutter nach längerem Drängen. Aber ist das wirklich die ganze Wahrheit? Statt die Geschichte chronologisch weiterzuerzählen, springt Kore-eda an den Anfang zurück. Diesmal schlendert Minatos Lehrer mit seiner Freundin an dem brennenden Hochhaus vorbei, sagt vorbeirennenden Schülern, dass sie nach Hause gehen sollen, erscheint bestimmt, aber fürsorglich. Je weiter die Handlung voranschreitet, desto klarer wird, was später an der Schule vorgefallen ist: Nicht Minato ist das Mobbing-Opfer, der Junge selbst mobbt einen Mitschüler – so jedenfalls nimmt es der Lehrer wahr. Doch auch diese Geschichte steckt voller Halbwahrheiten. Die volle Dimension der Ereignisse eröffnet sich im letzten und emotionalsten Teil, der wieder die Perspektive wechselt und die Sicht des Jungen schildert. Erneut werden Zusammenhänge und Charakterzüge klarer und der bislang nur angedeutete Kern der Geschichte wird freigelegt. Sensibel arbeitet Kore-eda heraus, wie schwer es für Heranwachsende sein kann, zwischen richtig und falsch zu unterscheiden. Insbesondere dann, wenn die Menschen, die ihnen Orientierung bieten sollen, selbst gefangen sind in einem Korsett aus Konventionen, und mit Abweichungen, etwa von Geschlechterrollen, nicht umgehen können. Für sein Handeln verurteilt wird niemand in diesem meisterhaft erzählten Gesellschaftsbild. Denn Fehler gehören zum Leben dazu. Allerdings, so die Botschaft des Films, ist es nicht damit getan, sich zu entschuldigen – sondern daraus zu lernen und gemeinsam einen Ausweg zu finden. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung! | Bettina Dunkel | In "Die Unschuld" des japanischen Regisseurs Hirokazu Kore-eda geht es um einen Mobbingfall. Aus unterschiedlichen Perspektiven stellt der Film immer wieder die Frage: Wer ist das Monster in dieser Geschichte? | [
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] | kultur | 2024-03-25T13:13:37.701376+00:00 | 2024-03-25T13:13:37.701376+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/kultur/die-unschuld-meisterhaft-erzaehltes-gesellschaftsbild,U81Zpr2 |
Vandalismus in mehreren Bamberger Kirchen | Wie Pfarrer Marcus Wolf dem Bayerischen Rundfunk mitteilte, hatten unbekannte Täter zunächst am Mittwoch (02.05.18) im Bamberger Kloster Heiligengrab die Figur des heiligen Josefs vom Sockel gestoßen und schwer beschädigt. Am Donnerstag wurde erneut in der Kirche randaliert. Diesmal wurde das große Jesus-Kreuz umgestoßen. Am selben Tag wurden in der Kirche St. Otto zwei große Heiligenfiguren umgestoßen. Pfarrer Wolf schätz den Sachschaden auf mehrere tausend Euro. Ob alle Holzfiguren repariert werden können, ist noch unklar. Auch die evangelische Erlöserkirche in Bamberg meldet Vandalismus. Die Polizei hat die Ermittlungen aufgenommen und bitte um Hinweise. Am Donnerstag hat Wolf die beiden Kirchen zusperren lassen. "Es ist traurig, die Kirchen sind immer offen, damit Menschen für ein kurzes Gebet kommen können und das wird den Menschen genommen", sagte Wolf dem Bayerischen Rundfunk. Der Pfarrer ist vorsichtig, am liebsten würde er Videokameras anbringen, um mögliche Täter abzuschrecken. Zudem berichtet der Pfarrer von einem Vorfall auf offener Straße, der sich am Samstag vor einer Woche zugetragen hat. Ein Kreuz, das in Bamberg an der Kreuzung Spitalstraße/Mittelstraße steht, wurde von einem jungen Mann mehrfach bespuckt. Dies meldete der Organist von St. Otto dem Pfarrer. | Martin Hähnlein | In Bamberg sind innerhalb kürzester Zeit in drei Kirchen Heiligenfiguren und ein Kreuz zerstört worden. Der Sachschaden beträgt mehrere tausend Euro, die Kriminalpolizei ermittelt. Von Tina Wenzel | [
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] | bayern | 2018-05-04T06:50:30.938359+00:00 | 2018-05-04T06:50:30.938359+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/vandalismus-in-mehreren-bamberger-kirchen,Qr3Hfsy |
Langzeitstudie: Wie lange keimt tiefgekühltes Saatgut? | Wenn man Saatgut von 13 Nutzpflanzen heute bei idealen Bedingungen, also bei , minus 18 Grad, trocken einlagert: Aus wie vielen der Samen wächst 100 Jahre später noch eine Pflanze? Das ist grob zusammengefasst die Frage, der nun ein Experiment im globalen Saatgut-Tresor „Svalbard Global Seed Vault“ auf Spitzbergen nachgeht. Die ersten Proben für die Langzeitstudie kamen aus Deutschland und wurden Ende August eingelagert. Die Antwort, wie lange diese Samen überhaupt keimfähig sind, wird aber etwa drei Wissenschaftlergenerationen auf sich warten lassen. Ein Jahrhundert ist ein immens langer Zeitraum für ein Forschungsprojekt, sagt auch Andreas Börner vom Leibniz-Institut für Pflanzengenetik und Kulturpflanzenforschung (IPK) in Gatersleben: Andreas Börner ist leitender Wissenschaftler am IPK. Das Institut betreibt in Sachsen-Anhalt eine der sechs Genbanken, die Proben für das Langzeit-Experiment in Norwegen über die nächsten Jahre einlagern werden. Insgesamt steht das Saatgut von 13 Nutzpflanzen wie Erbse, Reis und Kichererbse auf dem Prüfstand: Wie nimmt seine Keimfähigkeit über 100 Jahre ab? Das ist die Frage. Dass Samen nicht ewig keimen, ist klar. Genbanken wie in Gatersleben frieren sie ein, um ihr Leben zu verlängern. 100-jährige Samen sucht man dort trotzdem vergebens. Die Kühlung läuft schlicht erst seit 1976. Vermutlich würden die Samen aber auch vorher ausgetauscht, weil sie den Fitnesstest von Andreas Börners Mitarbeiter nicht bestehen. Die prüfen alle paar Jahre Proben. Regenerieren bedeutet: Die Institut-Mitarbeiter säen die Samen aus, ziehen die Pflanzen auf bis sie Samen tragen und tauschen sie gegen die alten aus. Das Gleiche passiert im globalen Saatgut-Tresor auf Spitzbergen. Hier lagern Genbanken sozusagen ihre Sicherheitskopien - und in Zukunft auch die 100 Jahre-Versuchs-Samen. Der dortige Saatgut-Tresor Manager, der Norweger Åsmund Asdal, koordiniert das Projekt mit besonderen Herausforderungen. Tatsächlich bleibt das Saatgut nicht die ganze Zeit unangetastet. Alle 10 Jahre werden Mitarbeiter des Saatgut-Tresors Teile der Samen für Tests verschicken. Wie viele keimen noch 2030, 2040, 2050… Und 2120? Die Zeitspanne dürfte laut Asmund Asdal kein unüberwindbares Hindernis sein: Für den Forscher von der skandinavischen Genbank Nordic Genetic Ressource Center ist es kurioserweise schon der zweite 100-Jahre-Versuch. Bereits 1984 haben die norwegischen Wissenschaftler Saatgut in einer Kohlemine auf Spitzbergen gelagert. 1986 startete hier ein 100-Jahre-Experiment bei minus 3 Grad, wie sie bei Permafrost in der Kohlemine herrschen. Im Saatgut-Tresor auf Spitzbergen herrschen hingegen minus 18 Grad. Für die Genbankmanager von morgen dürfte der neue Versuch interessanter sein. Sie können dann mit den Ergebnissen genauer abschätzen, wann es für eingelagertes Saatgut kritisch wird. Allerdings hängt das nicht nur von der Art der Sämerei, sondern auch von der Qualität des Saatguts ab. Die Forscher werden deshalb pro Art Proben aus drei Erntejahren und mehreren Sorten vergleichen. Und für die, die es dann ganz genau wissen wollen, schlummert in Gatersleben noch eine Vergleichsprobe der Samen in flüssigem Stickstoff. Der hält die Samen bei annähernd - 200 Grad fast so jung wie am Tag der Einlagerung, erklärt der Pflanzenwissenschaftler Andreas Börner: Mit „wir“ meint Andreas Börner seine Nachfolger - oder besser die Nachfolger seiner Nachfolger. Zumindest was die Pflanzenart angeht, hat der Wissenschaftler aber schon heute im Langlebigkeitswettbewerb einen Favoriten: die Erbse. 2120 wird es sich zeigen. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Silke Schmidt-Thrö, Ortrun Huber | Im Saatgut-Tresor auf Spitzbergen werden Sämereien aus aller Welt bewahrt, für den Fall, dass Katastrophen oder Klimawandel Kulturpflanzen vernichten. Nun soll ein 100-jähriges Experiment klären, wie lange gekühlte Samen überhaupt keimfähig sind. | [
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"Samen"
] | wissen | 2020-09-09T12:31:04.81017+00:00 | 2020-09-09T12:35:58.105233+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/wissen/langzeitstudie-wie-lange-keimt-tiefgekuehltes-saatgut,SA5EJ8s |
Parkgebühren an Seilbahn Zugspitze und Eibsee steigen deutlich | Vier Stunden auf dem Parkplatz direkt an der Talstation der Seilbahn Zugspitze kosten künftig 17 Euro Parkgebühr. Wer ein Ticket für die Seilbahn oder die Zahnradbahn löst, bekommt zehn Euro rückerstattet. Alle anderen müssen ab sofort tiefer in die Tasche greifen - vor allem die Besucher des Eibsees sind betroffen. Der Appell der Zugspitzbahn ist eindeutig: "Kommen Sie mit der Bahn", heißt es auf der Internetseite. Zugreisende bekommen als Anreiz zudem eine Ermäßigung bei den Bergbahntickets. Attraktiv sind auch Kombitickets. Mit diesen Fahrkarten geht es vom Münchner Hauptbahnhof aus günstiger auf die Zugspitze. Damit noch mehr das Auto stehen lassen, hat die Bayerische Zugspitzbahn einen zusätzlichen Parkplatz am neuen Zugspitzbahnhof in Garmisch geschaffen - hier kostet die Parkgebühr für 24 Stunden fünf Euro. Der Hausberg und auch der Kreuzeckparkplatz bleiben tagsüber kostenlos. Um Parkplatzfrust zu vermeiden gibt es einen Parkplatzticker - online kann sich jeder schon bei der Anreise über die Parkplatzsituation live informieren. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Martin Breitkopf | Immer wieder kommt es am Eibsee in Grainau und an der Seilbahn zur Zugspitze zu einem Verkehrs- und Parkchaos. Das könnte sich jetzt aber ändern - um die Zahl der Autos zu reduzieren, gelten ab sofort erheblich höhere Parkgebühren. | [
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"Overtourism"
] | bayern | 2021-07-14T08:21:01.438+00:00 | 2021-07-14T09:44:45.01766+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/parkgebuehren-an-seilbahn-zugspitze-und-eibsee-steigen-deutlich,Sd7NBFp |
Exil-Russinnen vergiftet? Staatsschutz ermittelt | Nach gesundheitlichen Problemen von zwei Exil-Russinnen im Zusammenhang mit einer kremlkritischen Konferenz in Berlin ermittelt der Staatsschutz des Berliner Landeskriminalamts, wie ein Sprecher der Polizei in Berlin am Sonntag mitteilte. Zuerst hatte die "Welt am Sonntag" (WamS) berichtet. Der Staatsschutz ist für politisch motivierte Straftaten zuständig. Der Zeitung zufolge geht es um eine Konferenz des russischen Kreml-Kritikers Michail Chodorkowski Ende April in Berlin, an der die beiden Frauen teilgenommen hatten. Die Symptome einer Betroffenen könnten aber bereits vor der Konferenz aufgetreten sein, hieß es im Bericht - sie habe sich in die Berliner Charité begeben. Die zweite Betroffene habe die Vermutung geäußert, vergiftet worden zu sein. Bei der zweiten Frau handele es sich um die Leiterin der Free Russia Foundation, einer gemeinnützigen Organisation mit Sitz in den USA. Auf Facebook berichtete sie von "seltsamen Symptomen" und einem "akuten Schmerz", geblieben sei ein Taubheitsgefühl. Sie äußerte laut "WamS" die Vermutung, sie sei "möglicherweise durch einen Nervenkampfstoff, der von einem westlichen Geheimdienst untersucht wurde", vergiftet worden. Auf Anfrage verwies die Dissidentin auf Ermittlungen des FBI in ihrer Wahlheimat USA, in die sie nach ihrem Europa-Aufenthalt zurückgekehrt war. In den vergangenen Jahren kam es zu mehreren Giftanschlägen auf russische Regimegegner in In- und Ausland. Zuletzt machte vor einigen Jahren der Fall des russischen Oppositionspolitikers Alexej Nawalny Schlagzeilen: Er war im August 2020 auf einem innerrussischen Flug zusammengebrochen. Zunächst wurde er in Russland behandelt, dann in die Berliner Charité verlegt. Dort wurde eine Vergiftung mit einem Nervengift festgestellt. Die Regierung in Moskau hat Vorwürfe zurückgewiesen, russische Behörden hätten versucht, ihn zu töten. Nawalny wurde im Januar 2021 bei der Rückkehr aus Deutschland in seine Heimat festgenommen und wegen Verstoßes gegen Bewährungsauflagen und Betrug verurteilt. Er ist seitdem im Gefängnis. Mit Informationen von Reuters und dpa. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Wurden zwei russische Exil-Journalistinnen im Rahmen einer regimekritischen Konferenz in Berlin im April vergiftet? Eine der beiden Frauen äußert eine entsprechende Vermutung. Nun ermittelt der Staatsschutz. | [
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] | deutschland-welt | 2023-05-21T13:46:52.831572+00:00 | 2023-05-21T13:55:35.441316+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/exil-russinnen-vergiftet-staatsschutz-ermittelt,TetdNj7 |
Slow Food: 40 Jahre Protest gegen schlechtes Essen | Im Restaurant Namo Ristobottega in der Kleinstadt Tarquinia, nördlich von Rom, zeigt die Besitzerin und Küchenchefin Tiziana Favi ihre Koch-Utensilien. Voller Begeisterung erzählt sie, wie sie Zwiebeln in eine Delikatesse verwandelt. Sie werden in Salzkruste gegart, dann das Innere entfernt und mit Marsala-Wein, geräuchertem Käse, Kartoffelstückchen und Majoran vermengt – die Füllung kommt wieder in die Zwiebel-Hülle. Das dauert. Doch es lohne sich, die Zwiebel – als eigentlich einfaches Gemüse – zu veredeln, sagt die Köchin: "Ein einfaches Lebensmittel aufwerten – das ist so schön. Es ist wie wenn Aschenputtel zur Prinzessin wird. Du machst aus einer Zwiebel etwas Wunderbares, das gibt Befriedigung." Die 56-Jährige ist in der Slow-Food-Bewegung aktiv, die vor knapp 40 Jahren in Rom entstanden ist. 1986 hat der Soziologe Carlo Petrini zu einem öffentlichen Pasta-Essen aufgerufen, um gegen die Eröffnung der ersten McDonalds-Filiale in Rom zu protestieren – also gegen Fast Food. Tiziana Favi findet, dass damals aber auch ein Verfall der eigenen Esskultur Italiens begonnen hat, gegen den sich Slow Food ihrer Ansicht nach stemmt. Eben deshalb heiße ihr Restaurant NAMO – eine Abkürzung der Worte "Nuovo modo di alimentarsi oggi" – "Neue Art, sich heute zu ernähren". "Alle haben das gleiche gemacht, man hat übertrieben viel Tiefkühl-Ware eingesetzt, vorgefertigte Gnocchi, vorbereitetes Gemüse aus Plastik-Packungen", sagt Favi, "deswegen sollte der Name, die Abkürzung, eine Provokation sein, um dem Gast zu zeigen, dass das, was als neu bezeichnet wird, nichts anderes ist als eine Rückbesinnung darauf, wie es unsere Eltern und Großeltern gemacht haben." Slow Food ist heute nach eigenen Angaben in 160 Ländern aktiv. Mehr als Tausend Köchinnen und Köche weltweit sind dabei und rund 6.000 kleine landwirtschaftliche Betriebe. Und alleine in Deutschland gibt es rund hundert sogenannte Convivien, erklärt Nina Wolf, die Vorsitzende von Slow Food Deutschland. Wo man sich tatsächlich zum gemütlichen Essen trifft und die Ernährung, das gute, saubere, faire Essen, oder gemeinsame Kochrunden. Slow Food sieht sich auch als politische Bewegung. Bei den internationalen Treffen, die die Bewegung regelmäßig organisiert, wird nicht nur über gutes Essen geredet – sondern auch darüber, wie Lebensmittel so hergestellt werden können, dass es gut für Mensch und Natur ist. Schon als der Slow-Food-Gründer Carlo Petrini vor knapp zehn Jahren eine Bilanz der ersten drei Jahrzehnte der Bewegung zog, betonte er: Es ging nie nur um gutes Essen – und schon gar nicht um teure Gourmet-Küche: "Zur Gastronomie gehören Landwirtschaft, Tierhaltung, das Wissen um die Verarbeitung, die Biologie, die Genetik. Und inzwischen brauchen wir aus der Perspektive der menschlichen Gesellschaft betrachtet, auch eine ökologische Vision für Nachhaltigkeit und Artenvielfalt." Allerdings konnte der Erfolg von Slow Food den Erfolg von Fast Food nicht bremsen. Vier Jahrzehnte, nachdem die Bewegung in Rom als Protest gegen McDonalds gegründet wurde, hat der US-Konzern alleine in Italiens Hauptstadt mehr als 50 Filialen. Die Vorsitzende von Slow Food Deutschland, Nina Wolff, sieht darin aber keinen Beleg eines Misserfolgs ihrer Bewegung: "Wenn es Slowfood nicht gäbe, dann hätten sich die Menschen noch viel mehr vom Ursprung des Essens und von der Qualität von Lebensmitteln entfernt. Insofern, wir können McDonalds nicht abschaffen, aber wir können zeigen, wie essen zur Lebensqualität beitragen kann. Und das findet bei immer mehr Menschen Anklang." Und auch bei den Fast Food-Konzernen habe sich etwas verändert, sagt die Köchin Tiziana Favi: So komme das Rindfleisch für italienische McDonalds-Burger heute zu 100 Prozent aus Italien, und werde nicht mehr um den halben Globus gekarrt. Das sei ja schon mal ein Anfang – und viele kleine Schritte können einen Unterschied machen, findet sie. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Nikolaus Nützel | Italien gilt als Heimatland guten Essens. Und so ist es kein Zufall, dass dort die Slow-Food-Bewegung vor 40 Jahren ihren Ursprung hatte. Woher sie kommt, was sich hinter dem Begriff verbirgt – und wo sich die Bewegung heute sieht. | [
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] | kultur | 2024-05-20T14:19:13.375138+00:00 | 2024-05-20T14:19:13.375138+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/kultur/slow-food-40-jahre-protest-gegen-schlechtes-essen,UDJqQrv |
Bayerische Gefangene sollen häufiger telefonieren dürfen | Nicht nur Gefangene im Regelvollzug, auch Untersuchungshäftlinge sollen künftig häufiger mit Familie und Freunden telefonieren dürfen. Laut Staatsregierung kann mit der Ausweitung der Gefangenentelekommunikation "der gebotenen Aufrechterhaltung sozialer Bindungen und damit der erfolgreichen Resozialisierung der Gefangenen noch umfassender Rechnung getragen werden". Justizminister Georg Eisenreich wollte den Gesetzentwurf im Landtag vorstellen, fiel aber coronabedingt aus. Petra Guttenberger (CSU), die Vorsitzende des Rechtsausschusses im Landtag, sprach von einem "guten und ausgewogenen Gesetzentwurf". Es müsse aber ausgeschlossen werden, dass die Gefangenen Zeugen und Opfer per Telefon bedrohen könnten. Auch der Koalitionspartner, die Freien Wähler, sieht in der Modernisierung der Bayerischen Strafvollzugsgesetzes einen wichtigen Schritt, um Kontakte aufrechterhalten zu können und die Resozialisierung zu unterstützen. Grünen-Politiker Toni Schuberl kritisierte, dass Gefangene bislang häufig weder bei Todesfällen noch bei anderen Anlässen wie Geburtstagen ihre Familie anrufen könnten. "Das ist mit diesem Gesetzentwurf endlich Vergangenheit". Allerdings brauche es zusätzliches Personal in den Justizvollzugsanstalten. Laut Gesetz stehe den Gefangenen zwar das Telefonieren zu, allerdings "unter dem Vorbehalt, dass es personell möglich ist". Viele Häftlinge könnten sich die teuren Telefongebühren zudem nicht leisten, so Schuberl. Grundsätzlich unterstütze seine Fraktion den Schritt der Staatsregierung, erklärte Christoph Maier von der AfD. Dass es keinen Anlass für Anrufe mehr geben müsse, sei richtig. Allerdings forderte die AfD, nur Telefonate in deutsche Netze zuzulassen. "Die Resozialisierung muss in die deutsche Gesellschaft stattfinden", so Maier. Ausländische Strafgefangene will die AfD abschieben lassen. Horst Arnold von der SPD widersprach: Menschenrechte gälten für alle, egal ob in deutsche oder ausländische Telefonnetze, sagte Arnold. Bayern habe bislang die restriktivste Gesetzgebung aller Bundesländer. Die Erfahrungen der übrigen Bundesländer zeigten aber, dass es weniger Rückfälle bei den Gefangenen gebe, wenn sie mehr telefonieren und Kontakte halten dürften. Das Leben sei mehr und mehr digital. Die SPD will deshalb einen Schritt weitergehen und Häftlingen auch Zugang zum Internet gewähren, allerdings nur unter Aufsicht. Auch Martin Hagen, der Fraktionschef der FDP, kritisierte den Ansatz der AfD. Telefonieren diene der Resozialisierung. Da sei es egal, ob die Verwandten im Ausland lebten oder nicht. Zudem sei es in manchen Fällen sinnvoller, so Hagen, gerade Kinder per Videotelefonie zu kontaktieren und ihnen Besuche in der JVA zu ersparen. Nach der Debatte im Plenum wurde der Gesetzentwurf zur weiteren Beratung in den zuständigen Rechtsausschuss überwiesen. Schon während der Corona-Pandemie durften die Insassen in den bayerischen Gefängnissen skypen und telefonieren. Für die Gefangenen die Chance, Kontakt mit Angehörigen zu halten, da Besuche coronabedingt nicht mehr möglich waren. Nachdem die geplanten Neuerungen aber zusätzlich zu den wieder regulären Besuchszeiten gelten sollen, fürchtet der Landesverband der bayerischen Justizvollzugsbediensteten erhebliche Zusatzbelastungen. Ohne mehr Personal seien die Überwachungs- und Verwaltungsaufgaben für das Personal nicht zu stemmen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Eva Eichmann | Insassen in bayerischen Gefängnissen sollen künftig öfter, vor allem aber ohne konkreten Anlass telefonieren dürfen. Auch Videotelefonie soll möglich sein. Die Opposition im Landtag unterstützt den Schritt der Staatsregierung im Großen und Ganzen. | [
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"Oberbayern"
] | bayern | 2022-06-22T13:26:51.945622+00:00 | 2022-06-22T13:26:51.945622+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/bayerische-gefangene-sollen-haeufiger-telefonieren-duerfen,T9Ti0bE |
Immobilienkredite: Tipps für die Anschlussfinanzierung | In den vergangenen Jahren hatten Hausbauer und Wohnungskäufer traumhafte Kreditbedingungen. Hauptgrund war die historische Nullzinsphase der Europäischen Zentralbank von 2016 bis Juli 2022. Seitdem ist der EZB-Leitzins stark gestiegen - mit ihm die Immobilienzinsen. Wer sein altes Darlehen aus dem Bestand verlängern muss, dem droht, dafür nun deutlich mehr bezahlen zu müssen. Einen Baukredit mit hohen Restschulden einfach so tilgen oder umschulden, diese Möglichkeiten haben viele nicht. Es lohnt sich deshalb vor Ablauf der alten Zinsbindungsfrist auf die Bank zuzugehen. Bis auf die stark gestiegenen Zinsen kann die neue Anschlussfinanzierung nämlich günstiger sein als die alte Erstfinanzierung. Schließlich haben Schuldnerinnen und Schuldner in der Zwischenzeit einiges schon getilgt. Wegen dieser geleisteten Rückzahlungen lässt sich der neue Tilgungssatz vielleicht senken. Beispielsweise werden statt drei oder vier Prozent dann nur noch zwei Prozent der Restschuld im Jahr zurückgezahlt. Entsprechend sinkt die monatliche Rate, was Raum schafft für eine höhere Zinsbelastung, die sich damit zumindest teilweise abfangen lässt. Der Nachteil ist die Verlängerung der Gesamtlaufzeit, bis die Immobilie endlich schuldenfrei wird. Eine Tilgungsänderung ist also ein zweischneidiges Schwert. Der Vorteil ist, dass die kurzfristige monatliche Belastung sinkt und die Schulden damit tragfähiger werden. Durch die Verlängerung der Laufzeit zahlen Schuldnerinnen und Schuldner aber am Ende über die Jahre gerechnet mehr Zinsen. Im Internet finden sich zahlreiche Plattformen, die Werbung für günstige Anschlussfinanzierungen machen. Denn auf den ersten Blick wird oft schon deutlich, dass die eigene Bank bei der Anschlussfinanzierung häufig nicht mehr so großzügig ist wie am Anfang bei den Zinskonditionen. Wegen der eingetragenen Hypothek im Grundbuch, die beim Wechsel von einer Bank zur anderen wandert, sind jedoch einige hundert Euro an Zusatzkosten einzuplanen für diesen Pfandtausch. Außerdem muss die neue Bank erst noch eine vollständige Kreditprüfung vornehmen, was nicht immer glattgeht. EU und Europäische Bankenaufsicht haben die Finanzierungsbedingungen für Immobiliendarlehen in den vergangenen Jahren verschärft, was vor allem Neukunden trifft und weniger die Bestandskunden. So sollen die Baukredite inzwischen möglichst vor dem Renteneintrittsalter vollständig zurückgezahlt werden. Eine Beleihung nur aufgrund des Werts der Immobilie ist sogar verboten worden, obwohl das früher durchaus üblich war. Hinzukommt: Die Hausbank kann für die Kreditvergabe bei der Bewertung des Vorhabens noch andere Kriterien mit einfließen lassen, da sie die Kunden schon länger und besser kennt (sogenanntes internes Rating). Der Bankberater könnte deshalb die Verlängerung des Immobilienkredits zum Anlass nehmen, zusätzliche Finanzprodukte zu verkaufen, wie etwa einen Bausparvertrag. In Zeiten steigender Zinsen werden wieder vermehrt Bauspardarlehen angeboten, die nach einer Ansparphase einen zinsgünstigen Kredit für die Restlaufzeit versprechen. Der Haken ist die Abschlussgebühr in Höhe von meistens 1 Prozent. Die bezieht sich in der Regel auf die gesamte Vertragssumme, egal ob das Bauspardarlehen später überhaupt in Anspruch genommen wird. Der mutmaßliche Zinsvorteil kann also beim Vertragsabschluss schon verloren sein. Außerdem erhöht der Bausparvertrag insgesamt die monatliche Belastung der ohnehin vorhandenen Kreditraten und macht die bereits laufende Immobilienfinanzierung damit noch teurer. Davon wäre also eher abzuraten. So lange noch keine Schulden da sind und es nur um die Kapitalbildung vor einem Immobilienkauf geht, kann der Bausparer dagegen sinnvoll sein. Eine weitere Möglichkeit sind Sondertilgungen, die bei vielen Immobilienkrediten sogar jedes Jahr erfolgen können, spätestens jedoch zum Ende der Zinsbindungsfrist. Dadurch sinkt die monatliche Belastung nicht unbedingt, aber die Laufzeit des Kreditvertrags bis zur letzten Rate kann sich erheblich verkürzen. Für den Moment hilft das nicht so viel, aber am Ende zahlt es sich aus, wenn der Kredit dadurch viel früher abgelöst wird. Wer es sich also leisten kann, neben den monatlichen Kreditraten nebenher noch etwas Geld auf die Seite zu legen und für eine Sondertilgung anzusparen, bleibt flexibel und ist damit im besten Fall jeder Zinsentwicklung gewachsen. Wer das Geld für den Immobilienkredit dann doch nicht braucht, kann es ja in eine Renovierung oder energetische Sanierung der Immobilie stecken, was zurzeit sehr aktuell ist neben den ohnehin höheren Zinsen. Sondertilgungen, Bausparverträge und andere Geldreserven reduzieren zwar die Laufzeit und die langfristige Zinsbelastung, die Monatsraten werden dadurch aber nicht unbedingt kleiner. Manche Hausbesitzer und Hausbesitzerinnen haben für ihre Immobilienkredite die Lebensversicherung verpfändet und haben damit die Option, mit der fälligen Versicherungssumme später ihre Immobilie ganz oder teilweise abzuzahlen. In der mehr als ein Jahrzehnt dauernden Niedrigzinsphase, die hinter uns liegt, haben sich die Versicherungsprodukte allerdings wesentlich schlechter verzinst als ursprünglich angenommen. Mit den aktuell steigenden Renditen könnte diese Form der Immobilienfinanzierung vielleicht wieder attraktiver werden, aber ein erhöhtes Risiko bleibt damit auf jeden Fall verbunden. Im schlimmsten Fall ist die private Altersvorsorge weg und das Haus noch immer nicht abbezahlt. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Felix Lincke | Bei vielen Haus- und Wohnungskäufern laufen jetzt oder in absehbarer Zeit die Immobilienkredite aus. Da stellt sich die Frage: Wie sieht es mit der Anschlussfinanzierung aus? Denn die Zinsen sind enorm gestiegen. Das sind die Möglichkeiten. | [
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"Hypotheken"
] | wirtschaft | 2023-05-28T05:19:51.265538+00:00 | 2023-05-28T05:19:51.265538+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/wirtschaft/immobilienkredite-tipps-fuer-die-anschlussfinanzierung,TfAm0en |
Werbeclip im Vatikan: "Die amerikanische Päpstin" in Eggenfelden | Lange her, dass die deutsch-argentinische Autorin Esther Vilar, inzwischen 88, Schlagzeilen machte: In den siebziger Jahren verteidigte sie die Männer gegen den Feminismus und legte sich diesbezüglich im Fernsehen mit Alice Schwarzer an. "Der dressierte Mann" (1971) wurde zum umstrittenen Klassiker der Gender-Literatur, gilt seitdem als "Trostbuch" für frustrierte Machos, und auch "Die amerikanische Päpstin" (1982) steht gegen den damaligen und erst recht den heutigen Zeitgeist. Vilar hält den Menschen im Allgemeinen und den Mann im Besonderen für überfordert - vor allem von der Freiheit. Die titelgebende Päpstin Johanna II., im Jahr 2042 gerade basisdemokratisch für vier Jahre gewählt, eilt den Gläubigen daher zu Hilfe und schafft auf einen Schlag alle liberalen Errungenschaften wieder ab, die ihre fiktiven Vorgänger nach und nach durchgesetzt haben: Der Vatikan ist nur noch Mieter im eigenen Haus, hält sich mit Werbeeinschaltungen notdürftig über Wasser, segnet Homosexuelle und hat sich sogar mit Abtreibungen abgefunden. Alle Immobilien wurden zugunsten der Armen verkauft, was die Zahl der Gläubigen aber wundersamer Weise weiter schrumpfen ließ. Nur noch wenige hundert Unentwegte stehen vor dem Petersdom, so die polemische Zukunftsvision von Esther Vilar. Johanna II., im Theater an der Rott in Eggenfelden eindrucksvoll gespielt von Yvonne Köstler, nutzt eine TV-Show zum Amtsantritt für eine provokante Analyse der Lage und für ein reaktionäres Manifest: Sie will den von den modischen Reformen verunsicherten, orientierungslosen Anhängern wieder klare Botschaften vermitteln, legt ihr "Kleines Schwarzes" ab und schlüpft feierlich in den Traditions-Ornat des Pontifex. Das Outfit wird aus der Museums-Vitrine geholt, das neue, auf einer Pergamentrolle verewigte Grundsatzprogramm, ebenfalls. Die Päpstin "opfert" sich, spielt gegen ihre Überzeugungen die Rolle der Heilsvermittlerin - denn speziell die hilflosen Männer sehnen sich ihrer Meinung zufolge nach geistiger Anleitung und simpler Erbauung. Das war schon bei der Uraufführung eine Satire, allerdings mit anderer Stoßrichtung als heute. Damals provozierte Esther Vilar linke Feministinnen, heutzutage geht das Ganze locker als Parodie auf rechte Fundamentalisten durch, die eine wilde Flucht in die Vergangenheit antreten wollen. Die Männer der Siebzigerjahre, die Vilar einst meinte in Schutz nehmen zu müssen, sind rückblickend ja nur noch Karikaturen ihrer selbst, wie schon ein flüchtiger Blick auf alte Führerschein-Fotos und erst recht auf damalige Pamphlete zeigt. Elke Maria Schwab, Intendantin und Regisseurin im Theater an der Rott, erzählt im Gespräch, dass sie schon als Siebenjährige nicht verstand, warum sie keine Messdienerin werden durfte. Seitdem "verfolge" sie das Thema durchs Leben. Da lag "Die amerikanische Päpstin" nahe, gerade weil das Monolog-Stück politisch so sperrig ist und mit seiner raffinierten Doppelbödigkeit kein billiges Kirchen-Bashing ist, sondern nach den wahren Ursachen für die Glaubenskrise forscht. Päpstin Johanna II. ist überzeugt, dass Jesus Atheist war und den Leuten durch sein Vorbild lediglich ihre Freiheit erträglicher gestalten wollte, ein Einfall, der auch von Friedrich Nietzsche stammen könnte. Religion als Therapie, Glaube als Schmerzmittel. Yvonne Köstler ist als frisch gewähltes Kirchenoberhaupt erst eine durchsetzungsfähige Selbstdarstellerin, die sich in den Werbeclip-Pausen eilig pudern lässt und ihrem Publikum professionell "die Leviten" liest, dann eine gravitätische Erscheinung, die minutenlang fast regungslos ausharrt, bis eine devote Assistentin die zahlreichen Knöpfe an ihrem weißen Ornat geschlossen hat. Minuten, in denen kein Wort fällt, sich die Päpstin jedoch von einer Krisenmanagerin zum identitätsstiftenden Mittelalter-Lookalike wandelt, nach dem Motto: Zurück in die Zukunft, allerdings ganz weit zurück. Es ist sehr unterhaltsam, in diesen rund neunzig Minuten Esther Vilars ehedem mächtig provokante "verkehrte Welt" vorgeführt zu bekommen, die mittlerweile kaum noch ein Grund zur Aufregung sein dürfte, weil die Ideologiedebatten der alten Bundesrepublik längst Patina angesetzt haben. Die gesellschaftliche Rolle, die die Kirchen damals hatten, werden sie nach den Missbrauchsskandalen vorläufig nicht mehr spielen können. Der Feminismus hat seit der ersten Kanzlerin eine andere Diskussionsgrundlage und wie viel Freiheit der Mann verträgt, das dürfte nach Lage der Dinge nicht theologisch beantwortet werden, sondern eher modisch. Die Krawatte ist ja so gut wie erledigt. Wieder am 17., 22. und 23. März 2024 im Theater an der Rott Eggenfelden Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung! | Peter Jungblut | Eine Frau erneuert im Jahr 2042 die katholische Kirche, indem sie liberale Reformen rückgängig macht und sich als konservative Heilsbringerin inszeniert. Esther Vilars provokantes Stück wird im Theater an der Rott überraschend einmütig beklatscht. | [
"Yvonne Köstler",
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"Niederbayern"
] | kultur | 2024-03-17T00:08:11.534159+00:00 | 2024-03-18T11:10:51.197595+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/kultur/werbeclip-im-vatikan-die-amerikanische-paepstin-in-eggenfelden,U7E0lnf |
Bürgerumfrage ergibt: Menschen leben gerne in Fürth | Fast 90 Prozent der Fürther leben gerne oder sehr gerne in der Stadt. Das hat nach Angaben der Stadt Fürth eine repräsentative Umfrage ergeben. Die ausführlichen Ergebnisse der Bürgerumfrage, die alle drei Jahre stattfindet, werden heute Nachmittag im Wirtschaftsausschuss vorgestellt. Demnach charakterisierten die rund 1.300 Befragten Fürth als eine "gemütliche" und "lebenswerte" Stadt der kurzen Wege mit viel Grün. Die Zufriedenheit mit der Stadtverwaltung bleibt mit 59 Prozent stabil. Aber die Antwort "sehr unzufrieden" habe sich im Vergleich mit der vorherigen Befragung von sechs auf zehn Prozent erhöht, heißt es in der Mitteilung. Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) führt das auf Probleme mit dem Service für Bürger bei Amtsgeschäften im Rathaus zurück. "Hier werden wir schnell ansetzen müssen, um diesen Wert wieder zu senken und die Situation in den Ämtern mit den lebensnotwendigen Serviceangeboten zu verbessern", sagte Jung. Ein weiteres Ergebnis sei, dass das Sicherheitsgefühl in der Stadt hoch sei, so Jung. Die Kleeblattstadt Fürth holte sich 2021 zum 18. Mal in Folge den Titel der sichersten Stadt Bayerns. 79 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich in Fürth sicher aufgehoben fühlen. Außerdem wünschten sich die Befragten, dass mehr Geld in Schulen, Wohnungen, Radwege und den Klimaschutz investieren wird. Mit dem Management der Corona-Krise im Rathaus seien 61 Prozent der Befragten zufrieden und nur sechs Prozent unzufrieden gewesen, heißt es. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Michael Reiner, BR24 Redaktion | Als "gemütlich" und "lebenswert" charakterisieren Fürther ihre Stadt laut einer repräsentativen Umfrage. Zudem sei Fürth die Stadt der kurzen Wege mit viel Grün. Rund 90 Prozent leben (sehr) gerne dort. Die Stadtverwaltung aber sorgt für Unmut. | [
"Klimaschutz",
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"Fürth",
"Mittelfranken"
] | bayern | 2022-10-17T11:05:25.912233+00:00 | 2022-10-17T11:05:25.912233+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/buergerumfrage-ergibt-menschen-leben-gerne-in-fuerth,TKVtVhS |
Schweizer Knöllchen werden bald auch in Deutschland vollstreckt | Bislang konnten Verkehrssünder die teils hohen Strafen aus der Schweiz in Deutschland aussitzen: Bußgelder aus Ländern außerhalb der EU – wie eben der Schweiz oder Großbritannien – konnten in Deutschland nicht vollstreckt werden. Ungemach drohte nur bei einer erneuten Einreise: In der Schweiz mussten Verkehrssünder dann mit einem Strafbefehl rechnen. Das soll sich mit Inkrafttreten des neuen Polizeivertrags zwischen Deutschland und der Schweiz ändern. Der deutsche Botschafter in Bern, Michael Flügger, tauschte die Ratifizierungsurkunden dazu am Mittwoch in Bern mit der Direktorin des Bundesamtes für Polizei, Nicoletta della Valle, aus. Nach Angaben von Flügger tritt der Vertrag am 1. Mai in Kraft. Die neue Regelung gilt, wenn die verhängte Geldforderung 70 Euro oder 80 Franken übersteigt. Diese Schwellen sind in der Schweiz schnell erreicht: Eine Geschwindigkeitsüberschreitung von 20 Kilometern pro Stunde auf der Autobahn kostet bereits 180 Franken (184 Euro), auf anderen Straßen noch mehr. In Deutschland kostet eine vergleichbare Geschwindigkeitsüberschreitung 60 Euro. Der neue Polizeivertrag regelt die grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei der Bekämpfung von "Terroristen, Menschenschmugglern, Geldautomatensprengern und Mafiosi", wie das Schweizer Bundesamt für Polizei auf dem Netzwerk LinkedIn mitteilt. Die Verfolgung von Verstößen bei Straßenverkehrsdelikten gehört aber auch dazu und ist in Paragraf 48 geregelt. Sie gilt auch umgekehrt, wenn Schweizer in Deutschland gegen Verkehrsregeln verstoßen. "Auf Ersuchen leisten die Vertragsstaaten einander Vollstreckungshilfe bei Entscheidungen, mit denen das zuständige Gericht oder die zuständige Behörde eines Vertragsstaates eine Zuwiderhandlung gegen Straßenverkehrsvorschriften feststellt und deswegen gegen eine natürliche oder eine juristische Person eine Sanktion verhängt." Mit Material der DPA. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Deutsche Falschparker oder Raser, die in der Schweiz einen Strafzettel kassiert haben, werden bald auch hierzulande zur Kasse gebeten. Möglich wird das durch einen neuen Polizeivertrag zwischen Deutschland und der Schweiz, der im Mai in Kraft tritt. | [
"Bußgelder",
"Polizei",
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"Schweiz",
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"Verkehr"
] | deutschland-welt | 2024-03-27T19:58:59.50467+00:00 | 2024-03-27T19:58:59.50467+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/schweizer-knoellchen-werden-bald-auch-in-deutschland-vollstreckt,U8FcnF3 |
Polen: Rätseln über Raketenfund in Wald | Ein militärisches Objekt sei im Wald bei Bydgoszcz abgestürzt, erklärte der polnische Verteidigungsminister. Mehr nicht. Bydgoszcz in Zentralpolen gut 280 Kilometer westlich von Warschau, näher an der deutschen als an der ukrainischen Grenze gelegen. Eine Reiterin hatte per Zufall ein paar Meter neben einem Waldweg Trümmer gefunden und die Behörden verständigt. Seitdem, seit anderthalb Wochen, wartet man in Polen auf eine Erklärung. Von offizieller Seite gibt es bisher aber vor allem Beruhigungen. Am Freitag meldet sich General Tomasz Piotrowski zu Wort: "Ich will Sie beruhigen. Wir untersuchen die Sache in sehr intensiver Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft, der Polizei und den entsprechenden Stellen beim Militär." Wichtig sei, dass es an der Stelle zu keiner Explosion gekommen sei. "Es sind keine Menschen umgekommen und niemand wurde verletzt. Es war ein abgelegener Ort ohne Einfluss auf die in der Nähe lebende Bevölkerung." Umso mehr wird spekuliert. Im November hatte die Explosion einer fehlgeleiteten ukrainischen Flugabwehrrakete zwei Menschen in Polen getötet. Vielleicht ist eine weitere im Wald gelandet? Zwischendrin hieß es, möglicherweise handelt es sich um ein polnisches Geschoss von einem nahegelegenen Truppenübungsplatz. Inzwischen mehren sich aber Hinweise darauf, dass es tatsächlich ein russischer Flugkörper war. Der polnische Premierminister, Mateusz Morawiecki, deutete Ende vergangener Woche recht umständlich an, die Raketentrümmer könnten schon seit Mitte Dezember im Wald liegen. "Es ist möglich, die vor einigen Tagen gefundenen Objekte mit Informationen in Verbindung zu bringen, die unsere Sicherheitsdienste bereits im Dezember letzten Jahres gewonnen haben. Während des Zwischenfalls sind F-35 und unsere eigenen Flugzeuge abgehoben, zur richtigen Zeit, auf die richtige Art und Weise, um die Flugbahn der Rakete über dem Territorium der Republik Polen zu verfolgen." Am 16. Dezember hatte das russische Militär die Ukraine besonders intensiv beschossen. Polnische Medien zitieren jetzt Waffenexperten, die von einem Ch-55-Marschflugkörper aus sowjetischer Produktion ausgehen. Konzipiert wurden diese Raketen zum Transport nuklearer Sprengköpfe. Russland, so heißt es, setze diese alten Raketen aus den 70er Jahren aber öfter ohne Sprengladung ein, um die ukrainische Flugabwehr zu binden. Am Dienstag sagt Morawiecki, man werde die Öffentlichkeit informieren, sobald die Untersuchungen abgeschlossen seien. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Martin Adam | In einem Wald in Nordpolen sind offiziellen Angaben zufolge die Überreste eines militärischen Flugobjekts gefunden worden. Doch der Fund gibt Rätsel auf. Hat er etwas mit dem Ukraine-Krieg zu tun? Kommt er aus Polen? Noch sind viele Fragen ungeklärt. | [
"Ukraine-Krieg",
"Rakete",
"Rätsel",
"Polen"
] | deutschland-welt | 2023-05-02T19:03:15.584012+00:00 | 2023-05-03T04:20:50.486583+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/raetseln-ueber-raketenfund-in-wald-in-polen,Td7qtaI |
Corona Ticker Oberbayern KW 3 | Die Stadt München hat neue Allgemeinverfügungen im Zusammenhang mit Corona-Demonstrationen erlassen. Konkret sind am Montag, den 24. und Mittwoch, den 26. Januar im gesamten Stadtgebiet alle stationären oder sich fortbewegenden Demos „zur präventiven Gefahrenabwehr“ untersagt, wenn die Anzeige- und Mitteilungspflicht gemäß Bayerischem Versammlungsgesetz nicht eingehalten ist. Die Allgemeinverfügung diene dazu, "einem Wildwuchs an in keiner Weise vertretbaren Demos mit zum Teil gewaltbereiten Teilnehmenden vorzubeugen, bei denen weder Mindestabstände eingehalten noch Mund-Nasen-Bedeckungen getragen werden", heißt es in der Erklärung der Stadt München. Die Teilnahme an nicht im Vorfeld angemeldeten und auflagenkonformen Demos gegen die Pandemiebekämpfung ist eine Ordnungswidrigkeit und werde polizeilich verfolgt. Gegen jeden einzelnen Teilnehmer könne ein Bußgeld bis zu 3.000 Euro verhängt werden. Demonstrationen, die sich gegen die Pandemiebekämpfung richten, können aber weiterhin nach vorheriger fristgerechter Anmeldung beim Kreisverwaltungsreferat unter Auflagen durchgeführt werden. Grundsätzlich ist eine Anmeldefrist von 48 Stunden vor beabsichtigtem Beginn einzuhalten. Samstage, Sonntage und Feiertage sind dabei nicht einzuberechnen. Der genaue Wert beträgt 1.003,4. Im Vergleich mit den anderen Regierungsbezirken liegt Oberbayern damit deutlich an der Spitze. Schlusslicht ist Oberfranken – mit einem Wert von 511,7 - nur etwa halb so hoch wie in Oberbayern. Insgesamt neun kreisfreie Städte oder Landkreise in Oberbayern haben nun ebenfalls eine 7-Tages-Inzidenz über 1.000: Angeführt vom Landkreis Dachau mit einem Wert von 1.289,4 folgen der Landkreis Bad Tölz (1.192,6) und der Landkreis Ebersberg (1.178,4). Aber auch Erding, Freising, die Stadt Ingolstadt, Landsberg am Lech und die Stadt und der Landkreis München liegen über der Inzidenz von 1.000. Die niedrigste 7-Tage-Inzidenz in Oberbayern hat der Landkreis Starnberg mit 430,4. In der Orthopädischen Klinik Tegernsee der Deutschen Rentenversicherung sind bei Patienten und Personal mehrere Corona-Infektionen festgestellt worden. Das Gesundheitsamt hat daraufhin die schrittweise Räumung der Klinik und einen Aufnahmestopp angeordnet. Wie ein Sprecher des Klinikträgers, der Deutschen Rentenversicherung, dem BR-Studio Rosenheim mitteilte, sind von der Räumung 123 Menschen betroffen, die zur Rehabilitation in der Klinik betreut wurden. Bei den Patienten gab es bislang 15 positive Testungen, beim Personal sind 16 Mitarbeiter mit Corona infiziert. Alle hätten lediglich einen leichten Verlauf oder gar keine Symptome, so der Sprecher der Deutschen Rentenversicherung. Alle Rehabilitanden wurden vom Gesundheitsamt als enge Kontaktpersonen eingestuft. Die Räumung erfolgt schrittweise, manche Patienten können selbst nach Hause fahren, andere müssen - von einer geboosterten Person - abgeholt werden. Falls das nicht sofort möglich ist, bleiben die Rehabilitanden in Quarantäne auf ihren Zimmern, bei regelmäßiger Testung und Überwachung. Wann die Räumung komplett vollzogen sein wird, konnte noch nicht gesagt werden. Die Zahl der positiv getesteten Beschäftigten in den RoMed-Kliniken ist auf über 100 angestiegen. Wie die Pressestelle des Klinikverbunds bereits vor zwei Tagen mitteilte, mussten wegen der Omikron-Variante des Corona-Virus bereits einzelne Bereiche geschlossen werden, die Notversorgung sei aber gesichert. Die Tests an allen vier Klinikstandorten im Landkreis würden fortgesetzt. Die Klinikstandorte seien im engen Austausch, um eine bestmögliche Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten. Freitag, 21. Januar 2022 Landrat Peter von der Grün hat den in Neuburg niedergelassenen Hausarzt Martin Kotowicz zum Versorgungsarzt für den Landkreis Neuburg-Schrobenhausen ernannt. Dieser soll ein Bindeglied zwischen dem Landratsamt und der Ärzteschaft sein. Der Corona-Notfallplan des bayerischen Gesundheits- und Innenministeriums sieht vor, dass in allen bayerischen Landkreisen und kreisfreien Städten ein Versorgungsarzt oder eine Versorgungsärztin eingesetzt wird. In den RoMed Kliniken ist die Corona-Variante Omikron angekommen. Am späten Dienstagabend (18.1.) seien im Rahmen der Routine-Testungen reihenweise positive Corona-Testergebnisse angekommen, teilen die Kliniken mit. In den Kliniken Bad Aibling seien 21 Beschäftigte, in Prien neun, in Rosenheim 29 und in Wasserburg 31 Beschäftigte positiv auf Corona getestet worden. Sie befinden sich mittlerweile in Isolation. Alle Standorte der RoMed Kliniken seien weiter geöffnet, insbesondere die zentralen Notaufnahmen. Alle planbaren Eingriffe werden abgesagt, soweit diese verschoben werden können. Das Klinikpersonal nimmt aktiv Kontakt mit den betroffenen Patienten auf. Ambulante Termine können aber wie vereinbart wahrgenommen werden. Die Akutversorgung finde weiterhin normal statt, teilen die Kliniken mit. In Wasserburg sei jedoch damit zu rechnen, dass Notfallpatienten nach der Akutbehandlung in umliegende Kliniken verlegt werden. Am Mittwoch (19.1.) fand deshalb eine Sondersitzung des RoMed-Krisenstabes statt, um die Akutversorgung zu steuern und weitere Maßnahmen abzustimmen. Es bestehe ein intensiver Austausch mit dem ärztlichen Krankenhauskoordinator sowie mit den umliegenden Kliniken und dem Gesundheitsamt, so die Kliniken. Ab kommenden Montag (24.1.) kann sich jeder ohne Terminvereinbarung im Ärztlichen Praxiszentrum Sankt Elisabeth in Neuburg testen lassen. Die neue Schnellteststelle ist werktags von 7:15 bis 12 Uhr geöffnet. Dienstags und freitags zusätzlich von 14 bis 17 Uhr. Sie befindet sich im Ärztehaus 2 neben dem Haupteingang der Klinik Sankt Elisabeth und gehört wie diese zur Katholischen Jugendfürsorge der Diözese Augsburg. Der Krankenstand beim Personal macht den Münchner Kliniken zunehmend zu schaffen. In einem anderen Punkt hat sich die Lage etwas entspannt: Vor vier Wochen waren noch 140 der rund 400 Intensivbetten mit Corona-Patienten belegt – mittlerweile sind es nur noch halb so viele. Das sagte der Leiter des städtischen Krisenstabs, Wolfgang Schäuble, im Vorfeld der Stadtrats-Vollversammlung am Mittwoch. Auch erkranken immer weniger über 60-Jährige an Corona. Dafür sind zunehmend Kinder betroffen, und auch sonst kann von Entwarnung keine Rede sein: Zuletzt wurden in der Landeshauptstadt insgesamt 3.300 Neuinfektionen gemeldet – an einem einzigen Tag. Das Kontaktverfolgungsteam hat 500 Mitarbeitende. Trotzdem müssen sogar Infizierte oft lange auf einen Anruf warten. Die SPD macht sich unterdessen für Impf-Guides stark, die z.B. in soziale Einrichtungen gehen und für Impfungen werben. Denn das Interesse daran sei derzeit eher verhalten, sagt Gesundheitsreferentin Beatrix Zurek. Die Impfquote liegt bei knapp 72 Prozent, etwa 38 Prozent sind geboostert. Die 7-Tage-Inzidenz für München beträgt laut RKI 948,9 (Stand 19.1.). Mittwoch, 19. Januar 2022 Aufgrund einer Sonderlieferung bietet das Impfzentrum Pfaffenhofen mit seinen beiden Standorten Pfaffenhofen und Geisenfeld diesen Donnerstag und Freitag eine Sonderimpfaktion mit dem Impfstoff Comirnaty von Biontech für alle Bürger*innen ab 12 Jahren an. Auch alle über 30-Jährigen können an diesen Tagen unkompliziert eine Erst-, Zweit- oder Auffrischungsimpfungen mit dem Impfstoff von Biontech erhalten. Pro Tag stehen rund 450 Termine für die Sonderimpfaktion zur Verfügung. Termine können bequem unter www.impfzentren.bayern oder telefonisch unter 08441/4546-108 vereinbart werden. Natürlich steht auch der Impfstoff Moderna an diesen Tagen weiter zur Verfügung. Impfzentrum Pfaffenhofen: Donnerstag, 20. Januar, 12 – 18 Uhr, Freitag, 21. Januar, 9 – 15 Uhr; Impfzentrum Geisenfeld: Donnerstag, 20. Januar, 9 – 15 Uhr, Freitag, 21. Januar, 9 – 15 Uhr Die Zahl der Corona-Neuinfektionen hat sich im Landkreis Miesbach innerhalb einer Woche verdoppelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt nun bei 844. Ursache dafür sei die rasche Verbreitung der Omikron-Variante, teilte das Gesundheitsamt Miesbach mit. Es erwartet einen weiteren Anstieg weit über die 1000er-Marke. Der bisherige Höchstwert von 1.137 vom 14. November werde wahrscheinlich schon in den kommenden Tagen überschritten, heißt es. Da die Staatsregierung weitergehende Einschränkungen bei Werten über 1.000 vorerst ausgesetzt habe, müsse der Landkreis keine zusätzlichen Maßnahmen ergreifen. Eine Feststellung der Kontakte von Infizierten sei dem Gesundheitsamt trotz aller Anstrengungen nicht mehr möglich, heißt es im neuesten Update. Deswegen werden nun die Neuinfizierten in die Pflicht genommen. Wörtlich: "Das gesamte Team des Gesundheitsamtes Miesbach bittet alle Bürgerinnen und Bürger: Jeder bestätigt positive Fall muss sich bitte sofort in Quarantäne begeben und seine Kontaktpersonen selbstständig informieren." Etwa ein Viertel aller neuen Fälle sind – wie seit Monaten schon – Kinder und Jugendliche. Zwei Schulklassen im Landkreis sind komplett in Quarantäne – eine Maßnahme, die nur ergriffen wird, wenn zwischen den positiv Getesteten in der Klasse ein Zusammenhang besteht. Bei zeitgleichen Infektionen durch unterschiedliche Kontakte bleibt der Präsenzunterricht erhalten. Das Land Salzburg meldet weiterhin mit Abstand das höchste Infektionsgeschehen Österreichs. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt dort derzeit bei 2.160 Neuinfektionen (Quelle: AGES - Österreichische Agentur für Ernährungssicherheit). Im grenznahen Berchtesgadener Land ist das Infektionsgeschehen dagegen vergleichsweise niedrig. Dort liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell bei 474 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner. Bereits am 13. Januar 2022 meldete das Land Salzburg 1.609 Neuinfektionen, dem ORF zufolge die höchsten Infektionszahlen, die es in Österreich bisher gegeben hat. Da Österreich von Covid-19 stark betroffen ist, stufte das RKI das Nachbarland zuletzt als Hochrisikogebiet ein – mit Ausnahme der Gemeinden Mittelberg und Jungholz und dem Rißtal im Gemeindegebiet von Vomp und Eben am Achensee. Die Regelung gilt seit Sonntag, 16. Januar 2022. Wer aus einem Hochrisikogebiet nach Deutschland einreist und nicht mindestens den vollständigen Grundschutz mit der meist nötigen zweiten Impfung hat oder genesen ist, muss für zehn Tage in Quarantäne. Frühestens nach fünf Tagen kann man sich mit einem negativen Test freitesten. Ausgenommen von der Quarantäneregelung sind Grenzpendler oder Grenzgänger aus Hochrisikogebieten (nicht Virusvariantengebieten), die zum Zweck der Berufsausübung, Ausbildung oder Studium regelmäßig ein- und ausreisen müssen und mindestens einmal wöchentlich an ihren Wohnsitz zurückkehren. Dienstag, 18. Januar 2022 Im Impfzentrum Fürstenfeldbruck müssen ab sofort alle Impfwilligen einen negativen Antigen-Schnelltest oder PCR-Test mitbringen. Darauf weist das Landratsamt hin. Dies diene der Sicherheit aller Impflinge und des Personals, da das Impfzentrum einen Teil der kritischen Infrastruktur darstellt, so das Landratsamt. Für diejenigen, die keine Möglichkeit haben, vorher einen Test zu machen, gibt es im Impfzentrum eine Teststation. Wer davon Gebrauch machen will, sollte allerdings Wartezeit einkalkulieren und dementsprechend früher kommen. Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) zeigt sich enttäuscht darüber, dass die Bayerische Staatsregierung die Corona-Regeln für Kulturveranstaltungen nicht lockert. Man habe es "versäumt, die Ungleichbehandlung von Kulturbetrieben und Gastronomie in Bezug auf die Corona-Maßnahmen zu beenden", bedauert der OB. "Es ist auch bei steigenden Infektionszahlen nicht nachvollziehbar, warum Theater, Kinos und andere Kultureinrichtungen, die über sehr gute Hygienekonzepte verfügen, weiter einer strengen 2G-plus Regelung unterliegen und dazu nur maximal 25 Prozent der Zuschauerkapazität nutzen dürfen, in der Gastronomie aber 2G ohne weitere Auflagen gilt." Reiter selbst hielte es für "absolut vertretbar, zumindest die Zuschauerkapazität unserer Kultureinrichtungen bei den strengen Hygieneauflagen entsprechend zu erhöhen, um hier wenigstens für ein wenig Entlastung zu sorgen.“ Der neue Geschäftsführer der Münchner Lach- und Schießgesellschaft, Stefan Hanitzsch, kann die harten Corona-Regeln für Theater nicht nachvollziehen. Vor allem die 25 Prozent-Auslastungsgrenze für den Kulturbereich kritisierte er im «Münchner Merkur» (Samstag): «Das rentiert sich überhaupt nicht. Je kleiner ein Theater ist, desto unrentabler wird diese Idee.» Ebenfalls unverständlich seien die laxeren Regeln in der Gastronomie, wo wegen der 2G-Regel nur Geimpfte und Genesene auch ohne zusätzlichen Test Zutritt haben. In Theatern, Konzertsälen, Kinos und Museen dagegen müssen Besucher auch noch einen negativen Corona-Test vorlegen und obendrein eine FFP2-Maske tragen. Er verstehe auch nicht, «warum eine Bühne mit Lokal nur 25 Prozent Auslastung haben darf, ein Lokal ohne Bühne aber 100 Prozent. Das verstehe, wer will», sagte Hanitzsch der Zeitung. Der Journalist ist seit vergangenem Herbst geschäftsführender Gesellschafter der renommierten Münchner Lach- und Schießgesellschaft. Pandemiebedingt wird in dem Kabaretttheater derzeit nicht vor Publikum gespielt, Vorstellungen sollen aber online zu sehen sein. Montag 17. Januar 2022 "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Die 7-Tage-Inzidenz in Oberbayern steigt über die Marke von 1.000. Die Stadt München erlässt neue Allgemeinverfügung gegen Corona-Demos. Alle aktuellen Entwicklungen im Ticker für Oberbayern. | [
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] | bayern | 2022-01-21T16:31:08.973+00:00 | 2022-01-21T16:31:09.472187+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-news-ticker-oberbayern-KW-3,SukU4Tk |
Nacht-Slalom und -Riesenslalom in Schladming - eine "magische" Ski-Party | Einhorn-Mützen, Retro-Skioutfits, Biene-Maja-Kostüm: Schlendert man die Schladminger Weltcup-Meile nahe des Ski-Stadions entlang, könnte man meinen, auf einer Kölner Karnevalsparty gelandet zu sein. Denn der kleine Ort in der Steiermark verwandelt sich für zwei Tage im Jahr zum Schauplatz der Ski-Sause im Weltcupzirkus. Keine 200 Meter von der Partymeile entfernt heizen die Stadionsprecher Stefan Steinacher und Didi Ziesel den Hexenkessel, wie der Amphitheater-förmige Zielbereich am Fuße der Planai genannt wird, mit dem italienischen Party-Hit "Volare" ein. 20.000 Fans entgegnen ihnen mit dem wahrscheinlich lautesten "Woooohoo", welches das Stadion je gehört hat. Gerade hat der spanische Skirennfahrer Albert Ortega eine neue Bestzeit im zweiten Durchgang des Riesenslaloms aufgestellt. Selbst die Ergebnisliste in Schladming ist bunt. Neben den großen Skinationen aus Österreich, der Schweiz, Norwegen und Deutschland finden sich da Weltcupfahrer aus Andorra, Japan und eben Spanien. Ski-Fans aus aller Welt zieht das traditionelle Nightrace an. Wobei der Slalom zum ersten Mal erst am Mittwoch (live ab 17.30 Uhr im BR24Sport-Stream und im BR Fernsehen) ausgetragen wird. Seit dem vergangenen Jahr richtet Schladming ein weiteres Weltcuprennen, den Nacht-Riesentorlauf aus. Die Showbühne von Schladming nutzte auch der Österreicher Roland Leitinger, um seinen Abschied aus dem Ski Alpin-Rennzirkus gebührend zu feiern. Der 32-Jährige fuhr beim Riesenslalom am Dienstag sein letztes Weltcup-Rennen. Der Vize-Weltmeister von 2017 bezwang die Planai im neongelben Partyoutfit - ganz Schladming-like - und sorgte für Jubel und Standing Ovations. Auch die deutschen Skirennläufer haben hier Erfolge gefeiert und Erinnerungen gesammelt: DSV-Fahrer Sebastian Holzmann etwa hat 2023 sein bestes Ergebnis auf der Planai beim Slalom aufstellen können - Platz 18 nach starker Aufholjagd im zweiten Durchgang. Auch er fiebert der jubelnden Masse im BR24Sport-Interview bereits entgegen: "Von der Aufmachung und Menschenmenge ist Schladming das besonderste Rennen im Skiweltcup. Dazu dann noch das Flutlicht - das ist einfach eine gigantische Stimmung." Auch BR-Ski-Alpin-Experte Felix Neureuther erinnert sich gern an die Schlachten, die er sich in Schladming mit seinen Kontrahenten lieferte. Vor allem die Erinnerungen an die WM-Silbermedaille 2013 lassen Deutschlands erfolgreichsten Skirennläufer strahlen: "Wenn du mit Bestzeit hier unten abschwingst, das ist einfach Emotion pur. Schladming ist immer etwas ganz spezielles für uns Skifahrer, hier wieder herzukommen ist immer genial. Das Stadion ist magisch, die Stimmung sensationell." Mit Bestzeit abschwingen will auch der frisch gebackene Kitzbühel-Sieger Linus Straßer. Zusammen mit dem Slalom-Team war er bereits am Dienstag im Skistadion, um die Riesenslalom-Kollegen zu unterstützen. "Ich schaue den Jungs einfach gerne zu und bin auch gerne mal live dabei. Schladming ist historisch, legendär und ich freue mich jedes Jahr wieder drauf", sagt Straßer zu BR24Sport. Wie nah Freud und Leid auf der Planai beieinander liegen können, hat der Münchner im vergangenen Jahr schmerzlich erfahren müssen. Nach seinem Sieg 2022, fädelt er ein Jahr später bereits am zweiten Tor ein und scheidet schon im 1. Durchgang aus. Für ihn gibt es 2024 also definitiv noch eine Rechnung zu begleichen. In Kitzbühel habe er es besonders gut geschafft, sich auf seine Stärken zu konzentrieren. Und mit der frisch errungenen goldenen Gams von Kitzbühel will er nun versuchen, den Coup von 2022 zu wiederholen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Elodie Köppchen | Bunt, verrückt, laut - das Schladminger Nightrace genießt nicht ohne Grund seit vielen Jahren einen Legendenstatus. Wenn die Elite im Zielraum der Planai abschwingt, erwartet sie eine magische Atmosphäre. | [
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] | sport | 2024-01-24T14:57:01.961559+00:00 | 2024-01-24T14:57:01.961559+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/sport/nacht-slalom-und-riesenslalom-in-schladming-eine-magische-ski-party,U2Hraqd |
"Nichts Dümmeres vorstellbar": So macht Putin Druck auf Blogger | Während die staatlich gelenkten Medien in Russland Putins Politik schon lange nicht mehr kritisieren dürfen, finden sich in den populären Telegram-Kanälen durchaus freimütige, oft sarkastische Bemerkungen zum Kriegsverlauf. Das ist dem Kreml offenbar ein Dorn im Auge. Das russische Parlament verabschiedete ein Gesetz, wonach sich alle Blogger mit mehr als 10.000 regelmäßigen Lesern ab 1. November zur "Verifizierung" mit ihren Klarnamen in ein Register bei der Zensurbehörde eingetragen lassen müssen. Es soll ihnen untersagt werden, "verbotene Informationen" zu verbreiten, außerdem dürfen nicht registrierte Blogger keine bezahlte Werbung mehr schalten. Putin-Bewunderer Sergej Markow sprach von einer "Telegram-Revolution". Die Reaktionen sind gereizt, immerhin haben manche Kriegsblogger mehr als eine Million Nutzer. "Auf die eine oder andere Weise ist es den Behörden wichtig, die bedeutsamste kostenlose Plattform für politische Diskussionen – Telegram – unter ihre Kontrolle zu bringen", heißt es dazu im russischen Nachrichtenportal "Brief" mit 564.000 Lesern. Putin habe zuerst das Fernsehen, dann das Radio und die Zeitungen an die Kandare genommen, schließlich die Online-Redaktionen: "Überall war das Ergebnis dasselbe. Die Medien, die der Zensur unterlagen, wurden uninteressant und verdorrten, als würde das Leben aus ihnen weichen." Viele Journalisten seien ins Netz abgewandert, wo sie jetzt ebenfalls als "ausländische Agenten" schikaniert würden. "Der Begriff 'Register' riecht nach dem Beamtentum des 19. Jahrhunderts, mit lauter muffigen Bürokraten, die in einem großen Buch mit schiefer Handschrift jeden aufschreiben, der sich als 'unzuverlässig' erweisen könnte", so ein baschkirischer Kritiker mit 26.000 Fans: "Man kann sich nichts Dümmeres vorstellen als die aktuelle Initiative der Abgeordneten der Staatsduma – höchstwahrscheinlich wird dafür ein spezielles Gremium geschaffen, das aus dem Haushalt finanziert wird und spezielle Anweisungen erteilt, was noch möglich ist und was nicht." Mutmaßlich wählten viele weitere erfolgreiche Blogger das Exil: "Das russischsprachige Segment von Telegram wird in zwei Teile gespalten – registriert und nicht registriert. Wer wird Ihrer Meinung nach mehr gelesen?" Der rechtsradikale Blogger Igor Skurlatow (402.000 Fans) wetterte, es sei immer einfacher, etwas zu verbieten, als eine "wohlüberlegte Entscheidung" zu treffen. Gegen Netz-Zensur an sich hat Skurlatow nichts einzuwenden, wohl aber gegen das jüngste Gesetz, dass russischen Soldaten im Kampfeinsatz Handys verbietet: "Ich habe kürzlich mit Kämpfern gesprochen – sie sagten mir direkt ins Gesicht, dass sie jeden erschießen würden, der versucht, ihnen ihr Mobiltelefon wegzunehmen." Beobachter wie Politologe Ilja Graschtschenkow vermuteten, dass viele Blogger jetzt aus Angst vor dem Verlust von Werbeeinnahmen "strengste Selbstzensur" übten. Politologe Georgi Bovt schrieb: "Der Trend ist offensichtlich. In der Regel gilt die Devise: Je komplexer, widersprüchlicher und mehrdeutiger die Situation im wirklichen Leben ist, was mitunter nicht so einfach zu ändern ist, desto größer ist die Versuchung, die Realität zumindest virtuell zu korrigieren." Bovt verwies ironisch auf Puschkin, bei dem sich eine Variante der berühmten Schneewittchen-Szene vom "Spieglein an der Wand" findet - wohl ein Hinweis auf die narzisstischen Bedürfnisse des Kremls, der überall nur noch seine eigene Propaganda gespiegelt haben will. Der kremltreue Blogger Oleg Sarew (312.000 Fans) zeigte sich gespannt auf die "Liste von Informationen", die er jetzt im Auftrag der Behörden verbreiten solle. Es sei noch "unklar", wie er und seine Kollegen reagieren würden. Militärkommentator Roman Aljechin (136.000 Abonnenten) kritisierte, dass Blogger neuerdings rechtlich mit Journalisten gleichgestellt würden, was die Zensur angehe. Allerdings bekämen Telegram-Autoren im Gegenzug nicht die Privilegien der Presse eingeräumt, wie Quellenschutz und Auskunftspflicht der Behörden: "Das wäre fair!" Leser der St. Petersburger Zeitung "Fontanka" spotteten, die Russen müssten allmählich lernen, "von Geburt an in den Partisanenkampf gegen die Regierung" einzutreten. Vermutlich werde mancher Blogger seine Zählmarke einfach bei 9.990 anhalten, um nicht unter das neue Gesetz zu fallen: "Im Wald herrscht zwar derzeit Stille, aber die Duma schläft trotzdem nicht." Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung! | Peter Jungblut | Jeder Telegram-Kanal mit mehr als 10.000 Abonnenten soll in Russland künftig registriert werden - mit den Klarnamen der Betreiber. Der Kreml will so bisher weitgehend unzensierte Meinungsäußerungen über den Kriegsverlauf unter Kontrolle bringen. | [
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] | kultur | 2024-07-31T10:48:43.263388+00:00 | 2024-07-31T10:48:43.263388+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/kultur/nichts-duemmeres-vorstellbar-so-macht-putin-druck-auf-blogger,UK5oYZq |
3. Liga live: 1. FC Saarbrücken gegen den SSV Jahn Regensburg im Livestream und BR Fernsehen | Tabellenführer und Herbstmeister Jahn Regensburg wollte am 19. Spieltag beim FC Saarbrücken die Punkte mitnehmen. Doch der Pokalschreck erkämpfte sich in einer heißen Schlussphase das 2:2-Unentschieden. Beim guten Auftakt der Hausherren herrschte zunächst Stille im Stadion. Die Fans protestierten mit ihrem zehnminütigen Schweigen gegen den Investorendeal der Deutsche Fußball Liga (DFL). Als die Stimmung dann zu hören war, zeigte sich auch Regensburg mit guten Aktionen vor dem Tor der Gastgeber. Beide Teams drückten aufs Tempo. Jahn-Tormann Felix Gebhardt war gut gefordert, denn die Gastgeber waren vor allem bei Standards gefährlicher. Bei zwei Einwürfen hätte es die Führung des FCS werden können, doch einmal rettete Schlussmann Felix Gebhardt, einmal der Pfosten. Mit 0:0 ging es in die zweite Hälfte. In der 70. Minute erlöste dann Noah Ganaus die Regensburger. Louis Breunig hatte eine Flanke in den Straftraum gelegt und Ganaus per Kopf zur Führung eingenickt. Nur zwei Minuten später hatte er sogar das 0:2 auf dem Fuß, drosch das Leder aber weit über den Kasten. Im Gegenzug jagte Kasim Rahibic das Leder an den linken Pfosten. Was für ein Glück für die Oberpfälzer. Saarbrücken wollte die Null nicht stehen lassen und erkämpfte sich den ersehnten Treffer, den Simon Stehle in der 83. Minute im Kasten von Gebhardt versenkte. Das Spiel ging in eine hektische Schlussphase. Ganaus gelang in der 86. Minute der Treffer zum Doppelpack. Regensburg führte wieder. Doch ein Handspiel-Elfmeter verhagelte die Freude in der 90. Minute noch. Rahibic verwandelte sicher zum 2:2- Ausgleich. Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport. | BR24Sport | Am 19. Spieltag musste sich Tabellenführer und Herbstmeister SSV Jahn Regensburg bei Pokalschreck Saarbrücken mit einem Unentschieden zufrieden geben. Allerdings blieben die Oberpfälzer damit auch im 12. Spiel in Folge ungeschlagen. | [
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] | sport | 2023-12-16T18:20:54.209+00:00 | 2023-12-18T09:23:31.005506+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/sport/3-liga-live-1-fc-saarbruecken-gegen-den-ssv-jahn-regensburg-im-livestream-und-br-fernsehen,TyD4Y9n |
#Faktenfuchs: Nicht nur die Zahl junger Fluggäste steigt | Klimaschutz bleibe "ein ideologisiertes Thema", solange man in der Gesellschaft dazu "keine Ehrlichkeit" entwickle. Mit diesen Aussagen in der Münchner Runde (29. Mai 2019) versucht Bayerns Ministerpräsident Markus Söder den Ball an die jugendlichen Kritiker seiner Klimapolitik zurückzuspielen. Diese Kritik wird zur Zeit vor allem durch die "Fridays for Future" sichtbar. Zunächst: Die Zahlen der jungen Flugreisenden in Verbindung mit der Kritik der jungen Generation an der Klimapolitik in Verbindung zu bringen, ist schwierig: Denn "Fridays for Future" gibt es beispielsweise erst seit Ende des vergangenen Jahres in Deutschland. Ob Jugendliche, die in diesem Punkt eine Politisierung öffentlich zeigen, von diesem Zeitpunkt an selbst ökologischer verreisen oder es schaffen, Ältere von Flugreisen abzubringen - das werden erst die kommenden Jahre zeigen. Dennoch: Der Faktenfuchs hat sich die Entwicklung der "fliegenden" Altersgruppen am Münchner Flughafen und anderswo genauer angeschaut. Generell ist zu beobachten, unabhängig vom Alter: Immer mehr Menschen in Deutschland wählen das Flugzeug als Verkehrsmittel. Die Zahl der Reisenden, die in Deutschland in ein Flugzeug stiegen (ohne Umstiege in Deutschland) lag laut Flughafenverband Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) 2017 bei 87,8 Millionen. Ein Plus von 13 Prozent im Vergleich zum Jahr 2014. Der ADV führt alle drei Jahre im "Airport Travel Survey" nach eigenen Angaben "repräsentative" Fluggästebefragungen in Flughafen-Terminals durch. 2017 nahmen dabei 162.000 Passagiere aus der ganzen Welt an persönlichen Interviews teil. Demnach stieg der Anteil der unter 29-Jährigen, die in Deutschland eine Flugreise starteten, am stärksten, nämlich von 21 Prozent (2008) über 22 Prozent (2014) auf 25 Prozent (2017). Mittlerweile ist also jeder vierte Flugreisende unter 29 Jahre alt. Die Anteile der älteren Gruppen hingegen stiegen im selben Zeitraum nicht nennenswert. Soviel zu den Anteilen. Auf BR24-Anfrage wurden die absoluten Zahlen der Umfrage nachgeliefert: Auch sie zeigen Anstiege, aber nicht nur bei den unter-29-Jährigen: Bei den Unter-29-Jährigen: Von 15,4 Millionen (2008) auf 22 Millionen (2017) Bei den 30- bis 49-Jährigen: Von 36,6 Millionen (2008) auf 38,6 Millionen (2017) Bei den 50- bis 69-Jährigen: Von 19,1 Millionen (2008) auf 23,7 Millionen (2017) Alter der Flugreisenden in Deutschland 2008 & 2017 (in Millionen) Soweit die bundesweiten Zahlen. Wie sieht es an den bayerischen Flughäfen aus? Reisende können in Bayern ja nicht nur von München aus abfliegen, sondern auch von Nürnberg und Memmingen aus. Den Allgäu-Airport nutzen sehr viele junge Menschen. Im vergangenen Jahr waren 39 Prozent der Reisenden von Memmingen aus jünger als 30 Jahre, wie eine vom Bayerischen Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Studie der Hochschule Kempten zeigt. Laut einer Studie der Universität Augsburg aus dem Jahr 2013 waren dort 44,7 Prozent jünger als 31 Jahre alt. Allerdings: Laut Passagierbefragungen des Flughafens selbst stieg das Durchschnittsalter der Flugreisenden von 2013 (35 Jahre) bis 2018 leicht auf 37 Jahre. Der Airport Nürnberg stellte BR24 Marktforschungszahlen von 2004 und 2018 per E-Mail zur Verfügung. Demnach sank dort das Durchschnittsalter der Flugreisenden im genannten Zeitraum um sechs Jahre und lag zuletzt bei 38. Der Anteil der Altersgruppe der Unter-29-Jährigen wuchs von 15 Prozent (2004) auf 32 Prozent (2018). Nun zu den Zahlen, auf die sich Markus Söder bezogen hatte. Diese stammen aus einer Pressemitteilung des Flughafen Münchens vom 24. Mai 2019 mit dem Titel "Fliegen wird jünger und weiblicher". Anhand der Ergebnisse der Erhebung, an der 30.000 ein- und umsteigende Fluggäste teilnahmen, wird allerdings klar: Nicht nur der Anteil der Unter-30-Jährigen wuchs in München um vier Prozent, sondern auch die Anteile der Über-50-Jährigen (um drei Prozent) und der Über-60-Jährigen (um vier Prozent). Diese Information allerdings steht nicht in der Mitteilung auf der Website des Flughafens, sondern in einer der nebenliegenden Grafiken. Die Mitteilung vermittelt also nicht das komplette Bild von der Entwicklung der Altersgruppen und hebt stattdessen ausschließlich - einen kompletten Absatz lang - die Aussagen über Jugendliche und ihren Beweggründen hervor. Der Flughafen München legte dem BR noch weitere absolute und hochgerechnete Zahlen von Flugreisenden aus der Marktforschung vor. Dabei wies die Presseabteilung darauf hin, dass die Befragung "stets nur eine gewisse Stichprobe der Passagiere" abbilde. Dies führe über die Jahre "zu gewissen Unschärfen und Ausschlägen". Hier nun die hochgerechneten Zahlen aus den Umfragen: Anzahl der Fluggäste nach Alter am Flughafen München. Die Aussage von Markus Söder zum "Rekord von jungen Fliegenden" sind also um ein paar Altersgruppen zu ergänzen. Denn auch noch nie stiegen - hochgerechnet - so viele 40- bis 49-Jährige, 50- bis 59-Jährige und Über-60-Jährige in München in ein Flugzeug wie im Jahr 2018. Nur bei den 30- bis 39-Jährigen gab es im Vergleich zur Vorjahreserhebung einen leichten Rückgang. Diese Gruppe hatte ihren Rekord allerdings 2017. Auch Zahlen von Fluggesellschaften fragte BR24 an. Eurowings wollte dazu aber keine Informationen liefern, da sie diese "aus Wettbewerbsgründen" nicht veröffentlichen. Auch die Lufthansa lieferte keine Statistiken. Ja, die Altersgruppe der Fluggäste unter 30 Jahren am Münchner Flughafen wächst, sowohl anteilig als auch absolut. Zwischen 2008 und 2018 war der Anstieg in dieser Altersgruppe am stärksten. Doch Rekorde gibt es bei den Älteren genauso, denn auch sie steigen immer öfter in den Flieger. Die eigentliche und wenig überraschende Nachricht ist: Generell steigen in Deutschland die Zahlen der Flugreisenden, wie die Zahlen des ADV belegen, auch hier kann bei den jüngeren Reisenden der stärkste Anstieg beobachtet werden. | Georg Wolf | Auf der einen Seite sei "Fliegen schlecht", auf der anderen Seite gebe es aber einen Rekord junger Fluggäste am Flughafen München. Das sagte CSU-Chef Markus Söder im BR. Der Faktenfuchs hat sich das Alter von Flugreisenden genauer angeschaut. | [
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] | deutschland-welt | 2019-06-22T08:55:54.214+00:00 | 2020-09-17T08:56:00.945902+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/faktenfuchs-nicht-nur-die-zahl-junger-fluggaeste-steigt,RTws9nB |
Hobby-Schauspieler sorgen für ausverkauftes Theaterhaus | Rund 60 Schauspielerinnen und Schauspieler standen am Freitag bei der Premiere des Theater-Musicals "Die Schöne und das Biest" auf der Bühne des Theatervereins Burgoberbach. Professionelle Schauspieler? Fehlanzeige. Und trotzdem ist jeder einzelne Platz der verfügbaren 320 Sitze auf den Zuschauerrängen des Theaterhauses Strüth besetzt. Ein gutes halbes Jahr hat der Verein für das Theaterstück "Die Schöne und das Biest" geprobt. Die 20 Jahre alte Vivian Bolay spielt die Hauptrolle der Schönen, Belle. Sie hatte in den vergangenen Monaten einiges zu tun: Zwei- bis dreimal pro Woche fanden die Proben statt, gleichzeitig hat Bolay ihre Abschlussprüfungen für die Ausbildung geschrieben. "Aber es hat immer unfassbar viel Spaß gemacht. Es ist einfach wie eine große Familie hier", schwärmt die 20-Jährige. Jedes Stück wird von den Ehrenamtlichen selbst nochmal neu überarbeitet und an die Laien-Schauspieler angepasst – von der Maske bis hin zur Handlung. Sogar die Kostüme nähen die Verantwortlichen in rund 80 Prozent der Fälle selbst. Die Kostüme liegen mindestens ein dreiviertel Jahr vorher in der Entwicklung und Herstellung. "Damit das funktioniert, helfen sehr viele Vereinsmitglieder dazu." Das, was wir haben, ist einfach richtiges Teamwork", erzählt Liane Heller, die gemeinsam mit Andrea Chalupnik sowohl für Maske und Kostüme, als auch für die Regie verantwortlich ist. Ist es auch das, was den Theaterverein Burgoberbach bei den Zuschauerinnen und Zuschauern so beliebt macht? Nach der Premiere tauschen sie sich über ihre Eindrücke aus: "Hier macht einfach jeder alles. Die Kostüme sind mit so viel Liebe angefertigt", "das sind alles Laien-Schauspieler und die machen das so wahnsinnig professionell" und "die ganze Atmosphäre und die Vorstellungen sind einfach einzigartig." Den Theaterverein Burgoberbach gibt es bereits seit 1996. Jedes Jahr führen die Ehrenamtlichen rund drei Stücke auf – ob Märchen, Musical oder Bauerntheater. Der Verein hatte ursprünglich sechs "Die Schöne und das Biest"-Aufführungen geplant. Weil die Tickets jedoch innerhalb weniger Stunden vergriffen waren, entschieden sich die Ehrenamtlichen für eine Zusatzvorstellung Ende Oktober. Und auch hierfür sind bereits alle Karten weg. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Laura Nadler | Der ehrenamtliche Theaterverein Burgoberbach im Landkreis Ansbach sorgt aktuell für komplett ausverkaufte Zuschauerränge im Theaterhaus Strüth. Die Tickets waren innerhalb kürzester Zeit vergriffen. Doch was macht den Verein so beliebt? | [
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] | bayern | 2024-10-08T09:54:39.293119+00:00 | 2024-10-08T09:54:39.293119+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/hobby-schauspieler-sorgen-fuer-ausverkauftes-theaterhaus,UQVlivr |
Umweltfrevel: Geschützte Moorwiesen im Chiemgau entwässert | Der Landesbund für Vogelschutz (LBV) fordert den sofortigen Rückbau von Drainagen im Moorgebiet des Staudach-Egerndacher Filz südlich des Chiemsees. Die Gräben für die Drainage-Rohre sind von Bauern gelegt worden, um die Wiesen trockenzulegen und landwirtschaftlich zu nutzen. Das Moor steht unter Naturschutz und ist Teil des europäischen FFH- und Vogelschutzgebiets. Da die Flächen als Feuchtgrünland einzustufen seien, verstießen die Drainagen laut LBV gegen das Bayerische Naturschutzgesetz. Deshalb hat der LBV die Regierung von Oberbayern aufgefordert, in Zusammenarbeit mit der Unteren Naturschutzbehörde in Traunstein den Rückbau der Drainagen zu veranlassen. Aus der Behörde heißt es, man habe den Fall zur Entscheidung an die Regierung von Oberbayern weitergegeben, da bei einem Sachverhalt wie diesem für ganz Oberbayern gleich entschieden werden sollte. Die betroffenen Flächen liegen in der Kulisse des LIFE-Natur-Projekts „Südlicher Chiemgau“, das 1996 mit drei Millionen Euro aus EU- und Landesmitteln gefördert wurde. Ziel war damals, die Lebensräume gefährdeter Pflanzenarten mit sofortiger Wirkung zu schützen und das Hochmoorgebiet wasserbaulich zu renaturieren. "Landstriche zu entwässern, in die man zuvor Steuergelder investiert hat, um diese wieder zu vernässen, ist ein Schildbürgerstreich erster Güte", sagt der LBV-Kreisvorsitzende Frank Weiß. Da auch in Südbayern in Zukunft weniger Niederschläge zu erwarten seien, müsse alles dafür getan werden, das Wasser im Boden zu halten. "Wenn nach Starkregenereignissen das Wasser nicht sofort durch Drainagen und Gräben aus der Landschaft abfließt, können auch Hochwasserkatastrophen verhindert werden", so Weiß. Moore binden große Mengen von Kohlendioxid und sind daher in Zeiten des Klimawandels laut Weiß wichtiger denn je. Der Pressesprecher des LBV, Andreas von Lindeiner, ruft dabei den "Masterplan Moore" der bayerischen Staatsregierung zum Moorschutz in Erinnerung. Auch nach seiner Veröffentlichung würden immer noch Feuchtwiesen in Bayern trockengelegt. Feuchte Böden seien aber essentiell für den Bruterfolg von Wiesenbrütern, wie der Bekassine und dem Wiesenpieper. Es werde mittlerweile landesweit offensichtlich, dass viele Wiesenbrütergebiete klimawandelbedingt unter Wassermangel litten, so Andreas von Lindeiner. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Theresa Momsen | Südlich des Chiemsees liegt das Staudach-Egerndacher Filz, das seit Jahren unter Naturschutz steht. Umweltschützer haben nun auf mehreren Hektar Entwässerungsgräben entdeckt und fordern die Regierung von Oberbayern auf, dagegen vorzugehen. | [
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] | bayern | 2022-04-08T04:39:32.335782+00:00 | 2022-04-08T11:11:53.702427+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/umweltfrevel-geschuetzte-moorwiesen-im-chiemgau-entwaessert,T2K7za5 |
Nach Insolvenz: Diakonie Passau gerettet | Ein Jahr, nachdem die Diakonie in Passau Insolvenz angemeldet hatte, steht nun fest, dass sie unter dem Dach der Diakonie Traunstein weiter bestehen wird. Somit kann ein Großteil der rund 60 Arbeitsplätze erhalten bleiben, informiert die neue Trägerin. "Ich bin unheimlich erleichtert, weil wir unsere Arbeit fortführen können. Das war für die Mitarbeitenden wichtig. Sie haben im letzten Jahr alle weitergearbeitet, ohne zu wissen, wie es weitergeht. Das ist die beste Lösung, die wir für uns finden konnten", freut sich Passaus Diakonie-Vorständin Sabine Aschenbrenner. Ab 1. Januar 2025 wird die neu gegründete Diakonie Passau gGmbH als hundertprozentige Tochter des Diakonischen Werks Traunsteins weiterarbeiten. Große Teile der Arbeit können fortgeführt werden: darunter zum Beispiel der ambulante Pflegedienst, der sozialpsychiatrische Dienst und das Betreute Wohnen. Wegfallen werden hingegen die Aids-Beratung und der Betreuungsverein. Beide Angebote wurden schon eingestellt. Auch die Ehe-, Familien- und Lebensberatung sowie die Schuldner- und Insolvenzberatung werden künftig nicht mehr von der Diakonie angeboten. Hier laufen derzeit Gespräche mit anderen Anbietern, die die Beratung möglicherweise bald übernehmen. Die Diakonie Traunstein sieht sich gut aufgestellt, um die insolvente "Schwester" aus Passau zu übernehmen, denn das Werk in Traunstein ist deutlich größer. Mit rund 1.400 Mitarbeitenden und 60 Dienststellen gehört es nach eigenen Angaben zu den größten Sozialunternehmen in Südostbayern. Vorstandssprecher Andreas Karau sagt: "Jeder Wohlfahrtsverband braucht wegen gesetzlicher Vorgaben IT, Arbeitssicherheit, Datenschutz. Wir haben in den vergangenen zehn Jahren Controlling eingeführt und uns in allen Bereichen professionalisiert. Für einen kleinen Verband wie den Passauer ist das nicht mehr leistbar." Im Herbst 2023 hatte das diakonische Werk Passau Insolvenz in Eigenverwaltung angemeldet. Es war die erste Trägerin innerhalb der Diakonie-Landschaft in Bayern, die ein Insolvenzverfahren eingeleitet hatte. Die Mitarbeiter kümmern sich um rund 600 Ratsuchende im Großraum Passau und vom Bayerischen Wald bis ins Rottal. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Katharina Häringer | Im Herbst 2023 hatte die Diakonie Passau Insolvenz angemeldet, unter anderem wegen hoher Energie- und Personalkosten. Einfach aufgeben? Keine Option. Die Diakonie suchte nach einem Ausweg - mit Erfolg. Ein größerer Wohlfahrtsverband springt ein. | [
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] | bayern | 2024-12-16T12:35:05.823007+00:00 | 2024-12-16T12:51:11.646918+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/nach-insolvenz-diakonie-passau-gerettet,UX6Vhtt |
Eishockey DEL: Augsburger Panther kämpfen um den Klassenerhalt - Showdown gegen Iserlohn | Am letzten Spieltag der DEL können die Augsburger Panther gegen die Iserlohn Roosters aus eigener Kraft die Liga halten. Das wäre nicht nur sportlich ein Befreiungsschlag, sondern der AEV hätte nach Jahren endlich wieder Planungssicherheit vor einer Saison. In den vergangenen zwei Spielzeiten war man nur nicht abgestiegen, weil der Meister der DEL 2 die Aufstiegsvoraussetzungen nicht erfüllt hatte. Doch bis diese Entscheidung fiel, vergingen Wochen. Zeit, die den Panthern in der Saisonvorbereitung fehlte und so die sportliche Misere verschärfte. Zum Ende dieser DEL-Saison ist die Ausgangslage etwas rosiger. Am Dienstagabend brachten die Schwaben mit einem verdienten 5:1-Heimsieg gegen die Düsseldorfer EG das Curt-Frenzel-Stadion ordentlich zum Beben. "Es war heute ein Endspiel für uns und umso schöner ist es, dass wir mit einem Sieg vom Eis gegangen sind", freute sich der gebürtige Augsburger Alexander Oblinger. Auch Fußball-Trainer Jess Thorup hatte mitgefiebert: "Glückwunsch an die Panther für den Sieg gegen Düsseldorf und jetzt hoffen wir alle, dass sie den Klassenerhalt gegen Iserlohn schaffen." Die Augsburger Panther und die DEG stehen nach Dienstag punktgleich auf dem vorletzten und letzten Platz. Dank des besseren Torverhältnisses haben die Panther aktuell die Nase vorn. "Man schnauft einmal ganz tief durch und dann denkt man schon an die Aufgabe am Freitag", so Maximilian Horber, Geschäftsführer des AEV. Horber ist überzeugt, dass die Mannschaft mit einem guten Gefühl und einer breiten Brust an den Seilersee zum alles entscheidenden 52. Spieltag fahren kann. Die Sauerländer haben bereits vergangene Woche den Klassenerhalt klargemacht, für sie geht es um nichts mehr. Wenn die Augsburger mindestens genauso hoch punkten wie die DEG gegen die Grizzlys Wolfsburg (und die Rheinländer die 14 Tore Differenz nicht aufholen), ist der AEV gerettet. Allerdings haben die Panther die letzten fünf Spiele gegen die Roosters allesamt verloren. Für Stürmer Luca Tosto zählt es, fokussiert zu bleiben: "Am Freitag haben wir nochmal das wichtigste Spiel des Jahres und darauf müssen wir uns vorbereiten." Die Hoffnung sei nach dem Heimerfolg gegen den direkten Konkurrenten "sehr groß", so Tosto. Die Saison der Augsburger verlief durchwachsen. Das sieht auch Oblinger so: "Wir haben phasenweise nicht das abrufen können, was unsere Erwartung war und das frustriert natürlich. Wir haben jetzt die Chance, die Saison mit einem Klassenerhalt zu krönen." Sowohl 2023 als auch 2024 waren die Panther eigentlich abgestiegen, aber die Meister der DEL 2 konnten aus wirtschaftlichen Gründen nicht aufsteigen. Eine umstrittene Besonderheit der höchsten deutschen Eishockeyliga. Der Tabellenletzte der DEL steht Wochen vor dem Zweitligameister fest, da noch Play-offs gespielt werden. In dieser Spielzeit ist es deutlich wahrscheinlicher, dass der Zweitligameister auch tatsächlich aufsteigt, denn mit Kassel, Dresden, Rosenheim, Landshut und den Krefeld Pinguinen sind Teams, die die wirtschaftlichen Aufstiegsvoraussetzungen erfüllen, für die Zweitliga-Play-offs qualifiziert. Falls die Augsburger Panther es nicht schaffen sollten, im Sauerland den Klassenerhalt perfekt zu machen, hat Geschäftsführer Horber noch einen Plan B in der Schublade: "Wir müssen auf beide Fälle vorbereitet sein und es wäre einfach wieder diese blöde Wartestellung, bis in der zweiten Liga die Play-offs gespielt werden." Dank des 5:1-Erfolgs gegen die DEG sind die Augsburger Fans etwas zuversichtlicher für einen sportlichen Ligaverbleib: "Totgesagte leben länger" lautet hier das Motto. | Karoline Kipper | Am letzten Spieltag der DEL können die Augsburger Panther gegen Iserlohn den Klassenerhalt in der höchsten Deutschen Eishockey Liga perfekt machen. Ein Sieg würde nach Jahren endlich wieder Planungssicherheit bringen. Die Spieler sind optimistisch. | [
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] | sport | 2025-03-07T08:59:18.999+00:00 | 2025-03-07T08:59:19.594297+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/sport/eishockey-del-augsburger-panther-kaempfen-um-den-klassenerhalt-showdown-gegen-iserlohn,UefPkG6 |
"Nikolaus-Diplom": Was ein "Heiliger Bischof" alles wissen muss | Schultertuch, Mitra, Hirtenstab und Siegelring – nach und nach verwandelt sich Stefan Fottner vor den Augen der anderen Kursteilnehmer in den Heiligen Nikolaus. Obwohl der Oberbayer schon seit 31 Jahren als Nikolaus unterwegs ist, hat er sich zum Zertifikatskurs angemeldet: "Ich finde das einen wunderschönen Brauch. Mir ist wichtig, dass wir nicht als Weihnachtsmann wahrgenommen werden, sondern den Kindern nochmal richtig vermitteln, wer der Heilige Nikolaus eigentlich war. Dazu wünsche ich mir heute ein paar neue Impulse." Insgesamt neun Männer und eine Frau sind für den Kurs nach Augsburg gekommen. Die meisten sind schon seit vielen Jahren als Bischof Nikolaus unterwegs, andere haben ihren ersten Einsatz noch vor sich. Sara Lange, die einzige Frau in der Runde, nimmt teil, weil sie die Nikolausbesuche in Weißenhorn organisiert. Der Kurs wird alle zwei Jahre vom Bistum Augsburg und dem Bonifatiuswerk veranstaltet. Diakon Andreas Martin erklärt den Teilnehmern, worauf es ankommt: "Denken Sie daran: Sie sind immer Botschafter der Kirche und tragen den Glauben in die Familien." Es ärgert ihn, dass immer weniger Leute den Unterschied zwischen dem Heiligen Nikolaus und dem Weihnachtsmann kennen, der zur Adventszeit mittlerweile überall zu finden ist: im Supermarkt, auf Werbeplakaten, in TV-Spots. Von diesen Erfahrungen berichten auch die routinierten Nikoläuse: Sie erzählen davon, dass sie schon gefragt wurden, wo denn ihre Rentiere stehen oder ob sich die Kinder auch auf ihren Schoß setzen könnten. "Aber wir sind doch keine Discounter-Kuschel-Clowns", ereifert sich ein Teilnehmer, der selbst seit vielen Jahren Familien als Nikolaus besucht. Diakon Andreas Martin und zwei der Teilnehmer studieren gewissenhaft, wie man sich in einen echten Nikolaus verwandelt. Dem stimmt auch Diakon Andreas Martin zu. Im Theorie-Teil lehrt er, dass Nikolaus, der spätere Bischof von Myra, zwischen 270 und 286 in Patara geboren wurde und an einem 6. Dezember irgendwann zwischen 326 und 365 starb. Martin erzählt von Legenden und erklärt, welche Voraussetzungen es für eine Heiligsprechung braucht. Immer wieder appelliert der Diakon an die Teilnehmer, bei ihren Auftritten "sensibel" zu sein. Martin: "Sie müssen sich Ihrer Verantwortung bewusst sein. An das, was sie als Nikolaus zu den Kindern sagen, können sich viele noch als Erwachsene erinnern. Sie schreiben den Kindern in ihr 'Biographie'-Heft!" Er erzählt von Erwachsenen, die bis heute darunter leiden, als Kind vom Nikolaus oder seinen furchteinflößenden Begleitern in den Sack gesteckt worden zu sein. Außerdem solle man sich als Heiliger Nikolaus nicht als "Ober-Erzieher" missbrauchen lassen und kein Sündenregister verlesen: "Stellen Sie das Positive bei den Kindern immer in den Vordergrund. Der Heilige Nikolaus war ein gütiger Mann!" Am Nachmittag wird es praktisch. Bei der Anprobe lernen die Teilnehmer, dass der Hirtenstab immer in die linke Hand gehört, um mit der rechten Hand segnen zu können, oder dass die Kopfbedeckung eines Bischofs, die Mitra, mit ihrer Spitze gen Himmel zeigt und ihre beiden Bänder am Hinterkopf das Alte und Neue Testament der Bibel symbolisieren. Dinge, die man auch neugierigen Kindern gut erklären kann. Zum Abschluss des Tages freut sich jeder über ein kirchliches "Nikolaus-Zertifikat". Teilnehmer Patrick Osterried aus Marktoberdorf ist zufrieden. Vor allem die von Diakon Martin vorgeschlagene Idee, neben Kindergärten und Schulen künftig vielleicht auch Altenheime und Krankenhäuser zu besuchen, gefällt ihm. Vielleicht setzen sie das bei ihren Nikolausbesuchen ja schon in diesem Jahr um, wenn sie alle wieder unterwegs sind, rund um den 6. Dezember, dem Namenstag des Heiligen Nikolaus. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Michaela Neukirch | Alle zwei Jahre bietet das Bistum Augsburg einen Kurs für ein "Nikolaus-Zertifikat" an. Die Teilnehmer lernen, was zu einem "Bischof Nikolaus" gehört, was es heißt, als Heiliger aufzutreten und warum jedes Wort wirklich gut überlegt sein will. | [
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] | bayern | 2024-11-17T12:36:49.960069+00:00 | 2024-11-18T05:42:43.108528+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/nikolaus-diplom-was-ein-heiliger-bischof-alles-wissen-muss,UUNRIt2 |
Kreative Krise: Lena Meyer-Landrut sagt Tour und Album ab | Bei den Arbeiten für das Album sei sie in eine kreative Krise geraten, sagte die 26-Jährige in einem Youtube-Video. "Ich hab' mich einfach nicht wohl gefühlt, hab' mich nicht sicher gefühlt, hatte das Gefühl, dass das, was ich bis zu diesem Zeitpunkt gemacht habe, einfach nicht richtig ist." Sie habe alles über Bord geworfen, so dass es bis zu einer neuen Platte nun noch etwas dauere, erklärte die gebürtige Hannoveranerin. Darum mache die für Anfang 2018 vorgesehene Album-Tour wenig Sinn. Ihre für Dezember 2017 geplanten Konzerte fänden aber statt. Die Februar-Tour werde vorläufig auf Oktober/November 2018 verschoben. Bereits gekaufte Tickets behielten ihre Gültigkeit oder würden erstattet, erklärte die in Köln lebende Sängerin. "Ich erhoffe mir mit meiner Ehrlichkeit von euch Verständnis, schicke ganz viel Liebe und gute Vibes raus, ganz viele Küsse." Meyer-Landrut hatte 2010 mit ihrem Lied "Satellite" für Deutschland den Eurovision Song Contest (ESC) gewonnen. In der 4. Staffel der erfolgreichen Musiksendung "Sing meinen Song - Das Tauschkonzert" war sie im Sommer eine von sieben teilnehmenden Künstlern. | Anuschka Schmid | In der TV-Sendung "Sing meinen Song" im Sommer wirkte Popsängerin Lena Meyer-Landrut noch voller Energie und künstlerisch inspiriert. Jetzt hat sie völlig überraschend ihr neues Album und die dazu begleitende Tournee abgesagt. | [
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] | deutschland-welt | 2017-11-10T12:58:40.067+00:00 | 2017-11-10T12:58:40.067+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/lena-meyer-landrut-sagt-tour-und-album-ab,QaZlGPI |
Tragischer Unfall beim Quadfahren: Sechsjähriger stirbt | Es war ein tragischer Unfall im Kreis Regen: Ein Sechsjähriger ist am vergangenen Freitag nach einem Unfall mit einem Quad gestorben. Wie die Polizei mitteilt, war das geländegängige Fahrzeug umgekippt und auf den Jungen gestürzt. Unterwegs war der mit seinem Vater. Die beiden fuhren laut Polizeibericht bei Sommersberg auf einer Wiese bergab. Der Vater verlor offenbar die Kontrolle über das vierräderige Quad. Es stürzte um, fiel auf den Sechsjährigen und verletze ihn schwer. Der Bub wurde noch vor Ort von Rettungskräften und einem Notarzt versorgt. Ein Hubschrauber flog ihn in ein Krankenhaus. Dort starb er aber wenig später an seinen Verletzungen. Nun ermitteln Staatsanwaltschaft und die Kriminalpolizei Deggendorf, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Ob der Vater und sein Sohn einen Helm und weitere Schutzausrüstung trugen, wollte die Polizei auf BR-Anfrage nicht sagen. Es wurde ein Gutachter eingesetzt, der auch das Fahrzeug untersuchen soll. Quads gelten als gefährlich. Wegen der fehlenden Knautschzone werden Fahrer bei einem Unfall oft schwerer verletzt als bei einer vergleichbaren Kollision mit einem Auto - das belegen auch die Zahlen. Laut der Studie des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Berlin ist das Risiko für den Fahrer, bei einem Quad-Unfall schwer verletzt oder getötet zu werden, zehnmal höher als bei einem Auto, sagte eine Sprecherin des GDV am Montag zum BR. Der GDV hat das Risiko in der Studie 2013 untersuchen lassen. In der Oberpfalz hat es 2023 insgesamt fünf Unfälle gegeben, an denen jeweils ein Quad beteiligt war. Bei vier dieser Unfälle wurden laut einem Polizeisprecher auch Fahrer und teils Mitfahrer verletzt, insgesamt fünf Menschen. Ums Leben gekommen ist bei diesen Unfällen aber niemand. In den meisten der Fälle seien die Fahrer mit ihren Quads von der Fahrbahn abgekommen. Die Handhabung eines Quads sei im Vergleich schwieriger als die eines Autos, so der Sprecher zu den möglichen Ursachen. Viele Quads haben Ballonreifen, die sich auf der Straße deutlich anders verhalten, als man es vom Auto gewöhnt ist. Sie reagieren in Kurven zeitverzögert, dann aber plötzlich und heftig auf den Lenkwinkel, warnt der ADAC (Externer Link). Durch den hohen Schwerpunkt und die schmale Spur sind die geländegängigen Fahrzeuge außerdem sehr anfällig, umzukippen. Dazu kommt, dass viele Quads kein Differenzial-/Ausgleichsgetriebe haben. Deshalb drehen beim Gasgeben alle vier Räder gleich schnell – und treiben das Fahrzeug im Extremfall an den Rand einer Kurve und möglicherweise sogar über die Fahrbahn heraus. Der Verband rät deshalb dazu, Fahrten mit dem Quad vorher zu trainieren - und sich erst mit entsprechender Übung ins Gelände zu wagen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion, Michael Buchner | Geländegängige Quads versprechen Spaß und Fahrdynamik. Doch sie sind auch gefährlich. Ein sechs Jahre alter Junge ist jetzt in Niederbayern gestorben – nach einem Unfall mit einem Quad. Besonders tragisch: Er war mit seinem Vater unterwegs. | [
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"Niederbayern"
] | bayern | 2024-03-25T12:01:00.735309+00:00 | 2024-03-25T15:42:26.238016+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/tragischer-unfall-beim-quadfahren-sechsjaehriger-stirbt,U81jVxQ |
Mordfall Khashoggi: US-Gericht weist Klage gegen Kronprinzen ab | Ein US-Bundesrichter hat eine Klage gegen den saudiarabischen Kronprinzen Mohammed bin Salman wegen der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi abgewiesen. Er verwies dabei am Dienstag (Ortszeit) auf eine von der US-Regierung übermittelte Stellungnahme, wonach der Verklagte amtierender Regierungschef "und damit immun" sei. Auch wenn die klagende Verlobte Khashoggis "starke" Argumente vorgebracht habe, müsse er dem Regierungsstandpunkt folgen, erklärte Richter John Bates. Khashoggis Verlobte Hatice Cengiz wollte in dem Prozess den Nachweis erbringen, dass bin Salman hinter der Ermordung des Regierungskritikers im Oktober 2018 im saudiarabischen Konsulat in Istanbul stand. Cengiz habe "starke" Argumente, erklärte Richter Bates. Er habe aber keine andere Wahl, als der Stellungnahme der US-Regierung zu folgen und die Klage deshalb abzuweisen. Die Regierung hatte Mitte November dem Richter eine offizielle Stellungnahme übermittelt, wonach bin Salman als Regierungschef Immunität genieße. Der einflussreiche Kronprinz, der bereits seit Jahren als De-facto-Herrscher Saudi-Arabiens gilt, war allerdings erst im September zum Ministerpräsidenten ernannt worden. Unter anderem diese zeitliche Abfolge bereite ihm "Unbehagen", erklärte Bates. Der 59-jährige Khashoggi war 2018 im saudiarabischen Konsulat in Istanbul ermordet worden, wo er einen Termin zur Vorbereitung der Hochzeit mit der aus der Türkei stammenden Cengiz hatte. Nach offiziellen Angaben aus der Türkei und den USA wartete in der Vertretung ein 15-köpfiges Kommando, ermordete ihn und ließ seine Leiche verschwinden. Nach Erkenntnissen des US-Geheimdienstes hatte bin Salman persönlich Khashoggis Ermordung gebilligt. Unter internationalem Druck erklärte Riad nach wochenlangen Dementis, dass der Regierungskritiker und Gegner bin Salmans "bei einem missglückten Einsatz zu seiner Festnahme" getötet worden sei. Der Mord hatte international Entsetzen ausgelöst und die Beziehungen zwischen dem ölreichen Saudi-Arabien und vielen westlichen Ländern erheblich belastet. Inzwischen ist der Kronprinz aber nicht zuletzt infolge der Energiekrise wegen des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine wieder ein gefragter Gesprächspartner. Im Juli hatte sich auch US-Präsident Joe Biden mit bin Salman getroffen. Vor seiner Wahl hatte Biden noch gesagt, dass Saudi-Arabien wegen der Ermordung Khashoggis wie ein "Paria"-Staat behandelt werden sollte. Mit Informationen von afp und dpa "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Ein Gericht in den USA hat eine Klage gegen den saudischen Kronprinzen Mohammed bin Salman wegen dessen angeblicher Beteiligung an der Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi abgewiesen. | [
"Saudi-Arabien",
"Mohammed bin Salman",
"Khashoggi"
] | deutschland-welt | 2022-12-07T02:21:57.657113+00:00 | 2022-12-07T02:21:57.657113+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/mordfall-khashoggi-us-gericht-weist-klage-gegen-kronprinzen-ab,TPICeix |
Kampf um Bachmut: Russische Söldner melden teilweise Einnahme | Die Gefechte um Bachmut im Osten der Ukraine dauern seit Monaten an. Auf der Seite der russischen Angreifer sind vor allem die Söldner der Wagner-Gruppe am Kampf beteiligt. Und die hat jetzt nach eigenen Angaben den gesamten östlichen Teil der heftig umkämpften Stadt eingenommen. Wagner-Chef Jewgeni Prigoschin sagte in einer Audiobotschaft, seine Einheiten hätten mittlerweile "den gesamten östlichen Teil von Bachmut eingenommen, alles, was östlich des Flusses Bachmutka liegt, der die Stadt in zwei Hälften teilt". Eine vollständige Einnahme Bachmuts hätte laut Selenskyj für Russland nicht nur symbolische, sondern auch strategische Bedeutung. "Uns ist klar, dass sie nach Bachmut noch weiter gehen könnten", sagte der ukrainische Präsident dem US-Sender CNN. Die russischen Truppen hätten dann "freie Bahn in andere ukrainische Städte, in Richtung Donezk". Die ukrainischen Streitkräfte seien daher entschlossen, Bachmut zu halten. "Alle sagen, dass wir in Bachmut stark bleiben müssen", sagte Selenskyj mit Blick auf ein Treffen mit der Armeespitze am Dienstag. Natürlich müsse Kiew auch an das Leben seiner Soldaten denken, sagte der Präsident. "Aber während wir auf Waffen und Nachschub warten und die Armee sich auf die Gegenoffensive vorbereitet, müssen wir alles in unserer Macht Stehende tun." Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg warnte allerdings vor einer baldigen Einnahme Bachmuts. "Wir können nicht ausschließen, dass Bachmut in den nächsten Tagen fällt", sagte er am Rande von Beratungen mit den EU-Verteidigungsministern in Stockholm. Dies wäre nach seinen Worten zwar "kein Wendepunkt" im russischen Angriffskrieg. Es zeige aber, "dass wir Russland nicht unterschätzen sollten und wir die Ukraine weiter unterstützen müssen". Die Ukraine hält die Pläne des Westens für mehr Munition für unzureichend. Der ukrainische Verteidigungsminister Oleksij Resnikow forderte bei einem informellen Treffen mit den Amtskollegen der EU-Staaten viermal mehr Munition, als bisher von der EU in Aussicht gestellt wurde. Die Ukraine brauche dringend "eine Million Schuss Munition", um sich gegen Russland zu verteidigen, sagte er. Dafür müssten vermutlich rund vier Milliarden Euro zur Verfügung gestellt werden, sagte Resnikow. Die EU-Kommission und der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell hatten vor dem Verteidigungsministertreffen vorgeschlagen, rund eine Milliarde Euro zusätzlich für Munitionslieferungen an die Ukraine bereitzustellen. Die von Deutschland und Portugal versprochenen Kampfpanzer für die Ukraine werden laut Verteidigungsminister Boris Pistorius bis Ende März geliefert. Mit Informationen von AFP und dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Bachmut im Osten der Ukraine ist hart umkämpft - für den Angreifer Russland stehen Wagner-Söldner im Gefecht. Deren Chef meldet nun die Einnahme des östlichen Teils der Stadt. Nato-Generalsekretär Stoltenberg warnt, dass die Stadt bald fallen könnte. | [
"Wolodymyr Selenskyj",
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] | bayern | 2023-03-08T16:11:15.106+00:00 | 2023-03-08T17:36:57.43655+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/kampf-um-bachmut-russische-soeldner-melden-teilweise-einnahme,TXvJ5mB |
Vierschanzentournee: Zwischen Stress und Vorfreude | Für den 15-jährigen Bastian Schmid wird es gleich ernst. Der Nachwuchsspringer vom Olympiastützpunkt in Oberstdorf wird als erster in dieser Saison die Normalschanze hinuntersausen. Er versucht, alles um sich herum auszublenden: "Bin gespannt, wie's zum Springen ist. Also, ich freu mich jetzt." In diesem Stadion, in dem Bastian gleich seinen Trainingssprung machen wird, findet auch das Auftaktspringen der Vierschanzentournee mit den besten Springern aus der ganzen Welt statt. Bis die Anlage für die Springer bereitsteht, dauert es. Gut drei Wochen vorher, Anfang Dezember: Es ist mehr als ein halber Meter Schnee gefallen. Stadionmitarbeiter Olaf Harzheim kämpft sich mit der Fräse einmal quer durch die Arena. Und das ist selbst mit maschineller Unterstützung extrem anstrengend: "Es ist halt die Dauer. Wenn es nur ein Tag wäre, ist es kein Thema, aber wir machen das halt jetzt die nächsten drei, vier Tage", sagt Harzheim. Nicht ganz so anstrengend ist die Arbeit für Stefan Thaumiller – zumindest körperlich. Er steuert den nagelneuen Pistenbully und muss damit den steilen Aufsprunghang planieren. Stefan Thaumiller ist hoch konzentriert, denn er muss aufpassen, "dass das Fahrzeug nicht zu quer kommt, sonst marschieren wir ab". Thaumiller hat einiges an Erfahrung: Seit 20 Jahren macht er das. Aber im Moment kämpft er mit dem Schnee. Der Kunstschnee in den steilen Passagen will sich nicht so recht mit dem Naturschnee verbinden. Und dann ist es "richtig schlecht zum Fahren, wenn auf der einen Seite der Schnee nachgibt und auf der anderen Seite nicht", so Thaumiller. Wenige Tage vor den ersten Trainingseinheiten geht dann die Handarbeit oben an den Schanzen weiter. Die Anlaufspur muss hergerichtet werden: Im strömenden Regen rühren die Arena-Mitarbeiter dafür Schneematsch an und füllen ihn mit kleinen Schaufeln in die technisch gekühlten Spuren. Fast einen ganzen Vormittag dauert die Prozedur. Mitarbeiter Kilian Probst ist zufrieden: "Alles ist gut gegangen. Jetzt fahren wir noch einmal durch, dass es schön glatt ist, dann wird zugemacht, und dann hoffen wir, dass wir morgen ordentlich Eis drin haben". Kurz vor Trainingsbeginn ist dann noch Feinschliff angesagt. Vorsichtig fährt Stefan Thaumiller dafür mit dem Pistenbully in den Hang und setzt die Fräse ein. Ganz glatt muss der Hang danach ausschauen: "Sonst können die nicht springen", weiß er. Gleichzeitig prüft Vinzenz Singer den Anlauf: "Jetzt haben wir hier schön die Spur, die ist schön klar, das schaut sehr gut aus – und jetzt gibt es noch den Feinschliff." Drei Zentimeter muss die Spur tief sein, damit sie den Skispringern beim Anlauf genügend Sicherheit bietet. Zurück zu Nachwuchsspringer Bastian Schmid. Der 15-Jährige testet als erster die frisch präparierte Schanzenanlage. Nur wenige Augenblicke dauert sein Sprung. Und er ist zufrieden mit der Vorarbeit, die die Helfer rund um die Schanze erledigt haben: "Von der Spur her war es echt gut, muss ich sagen. Auch vom Schnee her – war richtig gut zum Springen heute", freut sich Schmid. Die Stadionmitarbeiter haben offenbar ihre Sache gut gemacht und für die Sportlerinnen und Sportler - auch für die Profis der Vierschanzentournee - optimale Bedingungen geschaffen. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Katharina Reichart, Michaela Neukirch, Jochen Eichner | Die Vierschanzentournee ist der Skisprung-Höhepunkt des Jahres. Zum Auftaktspringen in Oberstdorf kommt die Weltelite ins Allgäu. Schon Wochen vorher werden das Stadion und die Schanzenanlagen für dieses Großevent vorbereitet. | [
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] | bayern | 2023-12-28T11:05:14.279+00:00 | 2023-12-28T11:05:15.022649+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/vierschanzentournee-zwischen-stress-und-vorfreude,TzdAODI |
Wohnungsnot: Kohnen attackiert Söder | In ihrer Replik auf die erste Regierungserklärung von Ministerpräsident Markus Söder griff Kohnen den Regierungschef scharf an - und machte ihn für die Wohnungsnot in vielen bayerischen Gemeinden mitverantwortlich. "In dieser zentralen Frage unseres Landes haben Sie versagt." Scharfe Kritik übte sie erneut am Verkauf der GBW-Wohnungen durch die Staatsregierung. Dies sei eine der größten Fehlentscheidungen der vergangenen Jahrzehnte gewesen. "Sie wurden den freien Kräften des Marktes in den Rachen geworfen", so Kohnen. Das von Söder angekündigte Programm zum Wohnungsbau bezeichnete sie als eine Nullnummer. Kohnen forderte die Gründung einer bayerischen Wohnungsbaugesellschaft, "die in den nächsten fünf Jahren mindestens 25.000 bezahlbare Wohnungen baut". Söder hatte in seiner Regierungserklärung erneut angekündigt, noch vor der Landtagswahl im Herbst eine bayerische Wohnungsbaugesellschaft gründen zu wollen: "Insgesamt soll die Bayernheim bis 2025 10.000 Wohnungen schaffen." | Birgit Gamböck | Bayerns SPD-Chefin Natascha Kohnen hat Ministerpräsident Söder (CSU) ein Versagen in der Wohnungspolitik vorgeworfen. Die Krise auf dem bayerischen Wohnungsmarkt liege auch in der Verantwortung der Staatsregierung, so Kohnen. | [
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] | bayern | 2018-04-18T13:49:11.991+00:00 | 2018-04-18T13:49:11.991+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/wohnungsnot-kohnen-attackiert-soeder,QpZskbb |
Asterix un di Schlachtbladdn uff Meefränggisch | Kai Fraass, Gunther Schunk und Hans-Dieter Wolf nehmen sich die Original-Asterix-Bände als Vorlage und verändern nur die Sprechblasen mit ihren eigenen Ideen, die oft bei einem Glas "Magic-Schoppen"- dem Zaubertrank des Druiden Miraculix - entstehen. Oder einem Glas Frankenwein, was eben gerade da ist. Für ihr neuestes Werk "Asterix uff Meefränggisch: Asterix un di Schlachtbladdn" diente "Asterix und der Arvernerschild" aus der Feder von René Goscinny und Albert Uderzo als Vorlage. Die Autoren des fränkischen Comics beschreiben in ihrem Werk, wie es zur Besetzung Frankens kam und sind sich sicher: wenn die Besatzer aus dem Süden die Mainfranken als erste Gegner gehabt hätten und nicht die schwachen Mittelfranken, wäre die Geschichte ganz anders ausgegangen. Möglicher Erklärungsansatz: Würzburger Wein verleiht stärkere Kräfte als Fürther Bier. Nach der Trilogie zu Beginn der Serie und dem vierten Band "Wie alles begann" waren sich die Autoren einig, dass noch Aufklärungsbedarf über die Besetzung bestehe. Mainfranken habe immerhin auch den Charakter eines gallischen Dorfes zwischen der Metropolregion Rhein-Main mit Frankfurt und dem Großraum Nürnberg. Auch andere Regionen haben die Asterix-Bände in ihre Mundarten übertragen. Genau genommen gibt es 29 verschiedene Dialekte, in die die Originalversionen übersetzt wurden. Bei der mainfränkischen Version ist allerdings besonders, dass die Versionen nicht nur in eine andere Redensart übersetzt werden, sondern auch in die Region übertragen wird. Also können auch Figuren aus der Region in dem Werk vorkommen, denn: | Achim Winkelmann | Der fünfte Band der Reihe "Asterix uff Meefränggisch" ist in den Läden. Wer wissen will, wie es zur Besetzung Mainfrankens kam, kann sich das auf bestem "Fränggisch" anlesen. | [
"Asterix",
"Mainfranken",
"Dialekt"
] | bayern | 2017-09-08T05:48:03.438259+00:00 | 2017-09-08T05:48:03.438259+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/asterix-un-di-schlachtbladdn-uff-meefraenggisch,QUbeEl0 |
Tagesgespräch: Ausstieg aus fossilen Energien realistisch? | Den erneuerbaren Energien gehört die Zukunft. Darüber ist man sich bei der Weltklimakonferenz in Dubai einig. Wie man die globale Erwärmung aber konkret auf 1,5 Grad begrenzen und die Klimaziele erreichen kann, darüber gibt es unterschiedliche Ansichten: Eine Gruppe von etwa 20 Staaten rief auf der UN-Klimakonferenz zum Ausbau der Atomkraft auf. Die Leistung solle weltweit bis 2050 verdreifacht werden. Nur so könne die Abhängigkeit von fossilen Energieträgern verringert werden. Ohne Atomkraft sei Klimaneutralität nicht erreichbar, sagte beispielsweise der US-Klimabeauftragte John Kerry. Das Tagesgespräch auf Bayern 2 und ARD alpha fragt: Wie ist Ihre Meinung zum Ausstieg aus fossilen Energien? Wie sehen Sie die Vorschläge auf der Weltklimakonferenz? Sollte Deutschland mehr auf Kernenergie setzen, angesichts der globalen Erwärmung? Kann dies eine Lösung sein? Was wären mögliche Alternativen? Zu Gast bei Stephanie Heinzeller ist Jakob Mayr, ARD-Korrespondent bei der Weltklimakonferenz in Dubai. Rufen Sie an und diskutieren Sie mit im Tagesgespräch auf Bayern 2 und in ARD alpha! Unter der gebührenfreien Telefonnummer 0800 / 94 95 95 5 sind wir immer werktags ab 11 Uhr für Sie erreichbar. Sie können uns auch über WhatsApp und Telegram einen Kommentar schicken, den wir dann gegebenenfalls in der Sendung zitieren. Die Nummer dafür ist die 0151 / 7 220 220 7. 11.12.2023: Unser Kommentarbereich ist im Moment wegen eines Software-Updates geschlossen. Der "Umbau" kann bis zu 48 Stunden dauern. Wir bitten um Verständnis. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Rene Gröger | Die globale Erwärmung auf 1,5 Grad begrenzen – darum geht es bei der Klimakonferenz in Dubai. Wie kann ein Ausstieg aus fossilen Energien möglichst zeitnah gelingen? Rufen Sie an im Tagesgespräch: 0800 / 94 95 95 5. | [
"Atomkraft",
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"Tagesgespräch"
] | deutschland-welt | 2023-12-11T10:19:16.580816+00:00 | 2023-12-11T10:19:16.580816+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/tagesgespraech-ausstieg-aus-fossilen-energien-realistisch,Ty7OxXO |
Feuerwehren im Kreis Passau trainieren jetzt auch digital | Mit Virtual Reality-Brillen können sich Feuerwehrleute im Landkreis Passau künftig digital in brenzlige Situation begeben und ihr Verhalten im Einsatz trainieren. Fünf Sets mit der Einsatzsoftware werden jetzt im Landkreis verteilt. Nach der Stadt Straubing ist der Landkreis Passau die zweite Region in Niederbayern, in der die Feuerwehr zusätzlich auf moderne Übungsszenarien setzt. "Früher hatten wir einen großen Tisch mit Modellhäusern, Modellautos und Wattebäuschen, die den Brand darstellen sollten. Das war schwierig, sich die Situation wirklich vorzustellen. Mit dem neuen System können wir es reell darstellen", freut sich Kreisbrandrat Josef Ascher. Der Passauer Landrat Raimund Kneidinger versucht gerade virtuell ein Unfallopfer aus einem Auto zu holen und die Tür zu öffnen Die Einsatzsoftware schaut wie ein Computerspiel aus. Es gibt verschiedene Szenarien für Verkehrsunfälle, Gefahrguteinsätze und Brände. Das Geschehen im Spiel entwickelt sich. Ein Beispiel: Zunächst brennt es nur in einer Wohnung, später greift das Feuer auf das Nebengebäude über, woraufhin verzweifelte Menschen den Einsatzkräften vom Balkon aus zuwinken. Auch Schaulustige sind vor Ort. "Handgriffe muss man in der Praxis üben. Aber gerade taktische Entscheidungen kann man im Spiel wunderbar trainieren", sagt Ascher. Für Einsatzspiele dieser Art mussten Führungskräfte bisher in die Feuerwehrschulen nach Regensburg, Würzburg oder Geretsried fahren. Jetzt sind digitale Schulungen auch in der Region möglich. Die Kosten von 16.500 Euro übernehmen Versicherungskammer Bayern, Landkreis Passau und Kreisfeuerwehrverband. Die Einsatzsoftware ist vor allem für Führungskräfte gedacht. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Katharina Häringer, BR24 Redaktion | Damit im Einsatz alles glatt läuft, trainieren Feuerwehren immer wieder den Ernstfall. Das geht jetzt auch digital. Dank Virtual Reality gibt es ganz neue Möglichkeiten. Im Kreis Passau werden sie jetzt ausprobiert. | [
"Training",
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"Niederbayern"
] | bayern | 2022-12-15T08:52:15.355236+00:00 | 2022-12-15T11:00:16.597032+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/feuerwehren-im-kreis-passau-trainieren-jetzt-auch-digital,TQ4Lqmx |
Weißbachschlucht: Müll illegal an der Alpenstraße entsorgt | Matratzen, Kanister mit Motoröl, Hausmüll sowie Sexspielzeug und einen Tierkadaver in einer Plastiktüte. Per Seilwinde haben Freiwillige der Bergwachten Inzell und Bad Reichenhall säckeweise Unrat aus den Berghängen entlang der Alpenstraße hochgezogen. Besonders unterhalb der Parkbuchten zwischen dem Ristfeuchthorn und dem Jochberg seien regelrechte Müllhalden entstanden. "Besonders erschreckend waren säckeweise Hausmüll, die dort offensichtlich bewusst entsorgt wurden“, berichtet der Organisator Sebastian Schmitz von der Bergwacht Inzell. Der Hausmüll sei schon teilweise zersetzt und in den Waldboden eingewachsen gewesen. "Man kann sich nur ungefähr vorstellen, wieviel schon komplett im Erdreich verschwunden ist.“ Das ansonsten sehr naturbelassene Gebiet zeichnet sich durch weitgehend intakte, aber störanfällige Nahrungsnetze aus. Im Alpental sind besonders geschützte Arten wie der Eisvogel und der Steinadler beheimatet. Wer seinen Müll einfach über die Böschung werfe, missachte nicht nur die Natur und den Lebensraum geschützter Arten, sondern gefährde auch Wanderer, warnt die Bergwacht. Menschen, die unten durch die Schlucht wandern, können durch sperrige Gegenstände verletzt werden. An manchen Passagen unter den gesäuberten Steilhängen brechen die steilen Felswände zur Weißbachschlucht ab, sodass entsorgter Müll wohl immer wieder direkt in den Bach gefallen oder auf den dortigen Wanderweg abgestürzt sei, so die Bergwacht Inzell. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter fasst für Sie das Wichtigste vom Tag auf einen Blick zusammen - immer montags bis freitags zum Feierabend. So verpassen Sie nichts. Jetzt eintragen und hier anmelden! | Theresa Momsen | Die Deutsche Alpenstraße entlang der Weißbachschlucht im Berchtesgadener Land bietet beeindruckende Bergkulissen. Doch wer genauer hinschaut, findet neben der Straße statt unberührter Natur zunehmend Müll, wie eine Aufräumaktion der Bergwacht zeigt. | [
"Oberbayern",
"illegale Müllentsorgung",
"Umweltverschmutzung",
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"Bergwacht",
"Alpenstraße",
"Umweltschutz",
"Müll"
] | bayern | 2021-07-01T10:51:16.061+00:00 | 2021-07-01T10:57:50.679977+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/weissbachschlucht-muell-illegal-an-der-alpenstrasse-entsorgt,Sbu7WsX |
Italienischer Modeschöpfer Roberto Cavalli gestorben | Der italienische Modedesigner Roberto Cavalli ist tot. Er sei im Alter von 83 Jahren nach langer Krankheit in Florenz gestorben, meldeten die Nachrichtenagenturen Ansa und Adnkronos unter Berufung auf Vertraute und seine Familie. Das gleichnamige Modehaus teilte auf Instagram eine Nachricht zum Tod Cavallis. "Mit großer Trauer nehmen wir heute endgültig Abschied von unserem Gründer", hieß es dort. Cavallis Erbe werde durch seine Kreativität, seine Lieber zur Natur und seine Familie weiterleben. Der Italiener galt als einer der bekanntesten Designer Italiens. Insbesondere für seine ausgefallenen Muster und Tierfell-Optiken in seinen Kleidern wurde er weltbekannt. Er betonte immer wieder, dass er sich für exotische Tiere interessiere – von ihnen ließ er sich bei vielen seiner Kreationen inspirieren. Seine Kleider trugen in der Folge viele Prominente. 1940 kam Cavalli in Florenz zur Welt. Bereits früh interessierte er sich für Mode. In seiner Familie spielten Kunst und Kreativität eine große Rolle. So gehörte sein Großvater Giuseppe Rossi zur Malergruppe Macchiaioli, deren Bilder die Uffizien zieren. Im Alter von 17 Jahren schrieb sich Cavalli am Kunstinstitut seiner Heimatstadt ein. Bereits mit 30 präsentierte er seine erste Prêt-à-porter-Kollektion. Seine erste eigene Boutique eröffnete der Italiener 1972 im südfranzösischen Saint-Tropez. Eine seiner ersten Kundinnen war dort die Schauspielerin Brigitte Bardot. Danach gelang es ihm auch, die Aufmerksamkeit des internationalen Jetsets auf sich zu ziehen. Später verbreiterte er sein Sortiment, brachte ein Jeans-Label auf den Markt, Männerlinien und Kinderkollektionen, Schuhe, Accessoires und Bademoden. Erst im vergangenen Jahr hatte Cavalli Schlagzeilen gemacht. Der damals 82-Jährige war zum sechsten Mal Vater geworden. Mutter des Kindes ist Sandra Nilsson (38). Das schwedische Model und der italienische Designer waren seit einigen Jahren liiert. Mit Informationen von dpa und AFP Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Italiens Modewelt trauert um eines ihrer bekanntesten Gesichter: Der Designer Roberto Cavalli ist im Alter von 83 Jahren gestorben. Weltbekannt wurde er vor allem wegen seiner Tieroptik-Kreationen. | [
"Fashion",
"Italien",
"Modedesign",
"Mode"
] | deutschland-welt | 2024-04-12T19:29:23.800403+00:00 | 2024-04-12T20:07:20.273121+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/italienischer-modeschoepfer-roberto-cavalli-gestorben,U9l2GbC |
Skigebiet im Bayerischen Wald: Ausbau trotz Klimawandel | Das Skigebiet Mitterdorf der Gemeinde Philippsreut liegt zwischen 840 und 1.139 Meter hoch. Ohne Schneekanonen ginge hier schon heute nichts. Der Kreistag von Freyung-Grafenau hat dennoch beschlossen, 20 Millionen Euro in seinen Ausbau zu stecken und rechnet dabei mit einem Zuschuss von rund sechs Millionen Euro aus dem Seilbahnförderprogramm des Freistaats. Und so sieht der Plan konkret aus: Die Doppelsesselbahn zum Almberg soll durch eine 6er-Sesselbahn und der Almbergschlepplift durch eine 4er-Sesselbahn ersetzt werden. Dadurch wird auch ein Sommerbetrieb möglich. Damit der sich rentiert, sind weitere Attraktionen am Berg geplant, zum Beispiel in Form einer sogenannten Fly-Line, eine Art Seilrutsche. Genaue Pläne gibt es aber noch nicht. Der Ausbau des Skibetriebs steht im Vordergrund. Er soll noch einmal deutlich mehr Skitouristen anziehen. Die neuen Lifte würden die Gäste deutlich schneller, sicherer und komfortabler zum Gipfel bringen, inklusive Wetterschutz und Sitzheizung. Der 6er-Lift soll außerdem von der Pistenmitte an den Waldrand versetzt werden, wo er besser gegen Wind geschützt und damit weniger störanfällig wäre. Dafür müssen allerdings bis zu 2,4 Hektar Wald gerodet werden. Genau das stößt beim Bund Naturschutz auf heftige Kritik. Antje Laux von der Kreisgruppe Freyung-Grafenau bangt um die Trinkwasserversorgung der Bevölkerung vor Ort. Schon jetzt habe das Gebiet immer wieder mit Wasserarmut und sinkenden Grundwasserpegeln zu kämpfen, so dass, wie zum Beispiel 2015, "wirklich Wasser in Tankwagen herantransportiert werden musste." Kritik kommt auch von den Grünen. Alexander Rohde vom Ortsverband Wolfsteiner Wald kann den Ausbau des Skigebiets nicht nachvollziehen. Andere Skigebiete in der Nähe, die im Schnitt 300 Meter höher liegen, hätten schon vor Jahren abgerüstet und ihre Anlagen abgebaut. Kein Steuergeld mehr für niedriggelegene Skigebiete Eine besondere Brisanz bekommt der Streit durch eine Studie des Bayerischen Landesamts für Umwelt, die konkret das ostbayerische Hügel- und Bergland betrifft. Ihr zufolge gibt es dort bereits heute 37 Frosttage weniger als noch vor 30 Jahren. Sollte die Klimaerwärmung so fortschreiten wie bisher, könnten es bis 2055 noch einmal 24 Tage weniger sein. Nicht einmal mit Schneekanonen ließe sich dann noch der Skibetrieb aufrechterhalten. Der Landesvorsitzende der Grünen, Thomas von Sarnowski, hält es daher für einen Skandal, dass mit dem Seilbahnförderprogramm der Staatsregierung ein Anreiz gesetzt werde, "nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit zu investieren." Man bräuchte das Steuergeld "ganz dringend für einen sanften, nachhaltigen Tourismus, für eine Mobilität, die mit Bus und Bahn nachhaltig ist." Bayerns Wirtschaftsminister Huber Aiwanger (Freie Wähler) rechtfertigt die Seilbahnförderung dagegen als wichtige Investition in Regionen, in denen die Gemeinden seit Jahrzehnten vom Tourismus lebten. Man wolle damit Wertschöpfungsketten am Leben halten. Außerdem könne niemand voraussagen, dass sich die Klimasituation wirklich so deutlich darstelle, wie vom Bayerischen Landesamt für Umwelt prognostiziert. "Es gibt ja auch wieder Trends, dass wir wieder mehr Schnee im Winter haben", sagt Aiwanger. "Hier ist Bayern": Der BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Sabine Frühbuss, BR24 Redaktion | Das Skigebiet Mitterdorf im Bayerischen Wald soll ausgebaut werden. Trotz des Klimawandels und mit Hilfe von Fördergeldern des Freistaats. Die Region erhofft sich einen Aufschwung für den Tourismus. Naturschützer und Grüne kritisieren das Projekt. | [
"Ökologie",
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] | bayern | 2022-01-14T06:12:30.564179+00:00 | 2022-01-17T16:01:55.669785+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/skigebiet-im-bayerischen-wald-ausbau-trotz-klimawandel,SuOuHW1 |
Hoffnung auf weniger Verkehr: Pforzener stimmen für Umgehung | Knapp 62 Prozent der Bürgerinnen und Bürger haben in einem Bürgerentscheid in Pforzen am Sonntag für die geplante Ortsumfahrung gestimmt. 61,9 Prozent votierten demnach dafür, dass das Straßenbauamt Kempten seine Planungen für die Umgehung weiterführen soll, das teilt die Gemeinde auf ihrer Internetseite mit. Die geplante "Nordumfahrung Kaufbeuren" soll den Verkehr um Pforzen herumleiten und somit eine bessere Verbindung zwischen den beiden Bundesstraßen B12 und B16 schaffen. 38,1 Prozent der Pforzener stimmten beim Bürgerentscheid gegen die geplante Umfahrung. Insgesamt gaben 1.444 Menschen ihre Stimme ab. Seit mehr als zehn Jahren wird in Pforzen um eine mögliche Umfahrung gerungen. Derzeit wälzen sich täglich mehr als 10.000 Fahrzeuge durch den kleinen Ort, darunter viele Lkw. Im Juni vergangenen Jahres hatte das staatliche Bauamt Kempten nach siebenjähriger Analyse unterschiedlicher Streckenverläufe die bevorzugte Trasse für die Ortsumfahrung vorgestellt: Demzufolge soll der Verkehr von Kaufbeuren in Richtung Bad Wörishofen, Mindelheim und Krumbach über eine neu angelegte Trasse rollen, die in nord-östlicher Richtung um Pforzen herumführen soll. Als "Nordumfahrung Kaufbeuren" (Externer Link) steht das Vorhaben im Bundesverkehrswegeplan. Während sich Vertreter der "Interessensgemeinschaft Pro Umgehungsstraße" durch die Ortsumfahrung eine große Verkehrsentlastung für ihre rund 2.000 Einwohner-Gemeinde erhoffen, äußerten andere Bürger immer wieder Sorgen. Sie fürchten, zu den Leidtragenden von mehr Verkehr und Lärm zu werden. Auch geplante Eingriffe in Natur- und Tierwelt wurden immer wieder kritisiert. Im April dieses Jahres stimmten die Gemeinderäte mehrheitlich für die Ortsumfahrung. Danach gründete sich eine zweite Bürgerinitiative mit dem Namen "Für ein lebenswertes Pforzen – Nein zu Nord4". Vertreter dieser Bürgerinitiative reichten im Mai genügend Unterschriften ein, sodass der Bürgerentscheid am Sonntag durchgeführt werden konnte. Darin hat sich nun eine deutliche Mehrheit für den Bau der neuen Umgehungsstraße ausgesprochen, nun werden die Planungen fortgeführt. Die Kosten für das Bauprojekt werden auf rund 17,5 Millionen Euro geschätzt. Bis die ersten Autos – oder erst mal auch nur die Bagger – rollen, wird es laut den Projektverantwortlichen aber noch mehrere Jahre dauern. Der Bürgermeister der Gemeinde Pforzen, Herbert Hofer, zeigte sich gegenüber BR24 froh, dass das Ergebnis des gestrigen Bürgerentscheids so deutlich ausgefallen ist. Die Wahlbeteiligung sei hoch gewesen und das Ergebnis auch eindeutig, so Hofer. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Michaela Neukirch | Bei einem Bürgerentscheid hat sich in Pforzen am Sonntag die Mehrheit für den Bau der geplanten Ortsumfahrung ausgesprochen. Seit mehr als zehn Jahren wird in dem kleinen Ort im Ostallgäu um eine mögliche Umfahrung gerungen. Wie es jetzt weitergeht. | [
"Bürgerentscheid",
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"Landkreis Ostallgäu",
"Schwaben"
] | bayern | 2024-09-16T16:20:11.078+00:00 | 2024-09-16T18:11:32.987817+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/hoffnung-auf-weniger-verkehr-pforzener-stimmen-fuer-umgehung,UOVqtpG |
Finanzvermögen des deutschen Staates steigt auf Höchstwert | Das Finanzvermögen des deutschen Staates ist im zweiten Corona-Jahr 2021 auf ein Rekordniveau gestiegen. Der Bestand an Bargeld, Einlagen, Wertpapieren, Ausleihen sowie sonstigen Forderungen summierte sich am Jahresende auf 1,1 Billionen Euro, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Das sind 6,1 Prozent oder 63,2 Milliarden Euro mehr als im ersten Pandemie-Jahr 2020. Damals war das Finanzvermögen wegen neu aufgenommener Kredite für Corona-Hilfen erstmals auf über 1,0 Billionen Euro gestiegen. Dem stehen allerdings auch Schulden der öffentlichen Hand von rund 2,3 Billionen Euro zum Ende 2021 gegenüber. Dies wiederum entspricht einer Pro-Kopf-Verschuldung von 27.922 Euro und damit mehr als noch Ende 2020 (26.140 Euro). Das Finanzvermögen des Bundes erhöhte sich 2021 im Vorjahresvergleich um 8,2 Prozent auf 428,7 Milliarden Euro. "Ursache für diese Entwicklung war der Aufbau eines Bestandes an liquiden Mitteln, um die Handlungsfähigkeit des Bundes bei der Umsetzung von Hilfspaketen und -programmen zur Bewältigung wirtschaftlicher Folgen der Corona-Pandemie zu gewährleisten", hieß es. Der Aufbau sei wie im Vorjahr größtenteils durch eine vermehrte Kreditaufnahme erfolgt. Einen fast gleichen Anstieg gegenüber 2020 verzeichnete auch das Finanzvermögen der Länder - es stieg um 8,3 Prozent auf 294,3 Milliarden Euro. Die Länder verzeichneten dabei eine sehr unterschiedliche Entwicklung. Den höchsten prozentualen Anstieg gab es in Niedersachsen mit einem Plus von 38 Prozent, was laut den Angaben insbesondere auf den starken Kursgewinn der Volkswagen-Aktie zurückzuführen ist. Den höchsten Rückgang habe es dagegen in Bremen (minus 31 Prozent) gegeben. Dies liege hauptsächlich an einer Verringerung der zu hinterlegenden Barsicherheiten für Derivat-Geschäfte. Die Gemeinden und Gemeindeverbände verzeichneten einen Anstieg des Finanzvermögens um 3,9 Prozent auf 223,5 Milliarden Euro. Dabei wiesen die Kommunen im Saarland mit 11,2 Prozent den größten prozentualen Anstieg auf. (Mit Material von dpa und Reuters) BR24 wählt regelmäßig Inhalte von unseren europäischen öffentlich-rechtlichen Medienpartnern aus und präsentiert diese hier im Rahmen eines Pilotprojekts der Europäischen Rundfunkunion. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Das öffentliche Finanzvermögen ist im vergangenen Jahr auf einen neuen Höchstwert von 1,1 Billionen Euro gestiegen. Auch der Bund hat seinen Bestand an Bargeld, Einlagen und Wertpapieren erhöht - vor allem wegen der Corona-Pandemie. | [
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] | deutschland-welt | 2022-09-20T10:18:44.206326+00:00 | 2022-09-20T10:33:06.204327+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/finanzvermoegen-des-deutschen-staates-steigt-auf-hoechstwert,THxsm03 |
Autofahrerin fährt in Weiher und kann sich nicht mehr befreien | Eine 54-Jährige aus Pocking ist in der vergangenen Nacht nach einem Verkehrsunfall auf der B 388 bei Tettenweis im Kreis Passau gestorben. Sie war mit ihrem VW-Golf nach links von der Fahrbahn abgekommen und ist dann ein Stück über eine Wiese in einen Weiher gefahren. Das Auto kippte und kam im Wasser auf der Fahrerseite zum Liegen. Dabei geriet die Frau unter Wasser und konnte sich nicht mehr selbst befreien. Ein Zeuge rief die Rettungskräfte. Mehrere Feuerwehren rückten mit einem Großaufgebot an. Sie befreiten die Frau schließlich aus dem halbversunkenen Golf. Der Rettungsdienst konnte die Pockingerin zunächst wiederbeleben. Sie wurde anschließend ins Klinikum Passau gebracht. Dort starb die Fahrerin aber laut Polizei trotz intensiver Behandlung an den Folgen des Unfalls. Die Frau hatte sich alleine im Auto befunden. Warum sie auf Höhe Poigham von der Straße abgekommen war, ist unklar. Erst Anfang Mai war auf der A96 bei Landsberg am Lech eine 37-Jährige bei der Ausfahrt Schöffelding mit ihrem Auto ins Schleudern geraten und in einem Wasserbecken gelandet. Sich selbst konnte sie noch retten – ihre eineinhalb Jahre alte Tochter nicht mehr. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Norbert Bauer | Tödlicher Unfall im Landkreis Passau: Eine 54-Jährige ist bei Tettenweis von der Straße abgekommen und mit der Fahrerseite ihres Autos in einem Weiher versunken. Erst die Feuerwehr konnte sie herausholen. Die Frau starb später im Krankenhaus. | [
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] | bayern | 2024-05-15T10:31:21.204624+00:00 | 2024-05-16T03:48:06.142997+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/autofahrerin-faehrt-in-weiher-und-kann-sich-nicht-mehr-befreien,UCpfSsu |
A3-Sperre bei Pocking deutlich früher wieder aufgehoben | Deutlich früher als gedacht ist die Sperre auf der A3 zwischen Pocking und Suben wieder aufgehoben worden. Wie die Polizei auf BR-Anfrage mitteilt, konnte der Verkehr gegen 7.20 Uhr wieder normal fließen. Eigentlich sollten die Bauarbeiten bis Sonntagnachmittag 15 Uhr dauern. Tatsächlich konnten die Brückenarbeiten schneller abgeschlossen werden. An der Brücke nahe der Ausfahrt Pocking zur Überführung der Gemeindeverbindungsstraße bei Afham im Kreis Passau wurde ein Traggerüst abgebaut, das für die Betonage des Überbaus erforderlich war. Die Brücke selbst soll im August fertig werden. Zunächst war mit großen Verkehrsbehinderungen durch die Sperre gerechnet worden. Die Fahrzeuge wurden auf bayerischer Seite von der Anschlussstelle Pocking über Neuhaus am Inn zur Ausfahrt Suben/Schärding umgeleitet. Von österreichischer Seite von der Anschlussstelle Schärding/Suben nach Pocking. Entsprechende Hinweisschilder waren angebracht. Um einen Rückstau auf der A3 zur vermeiden, wurde sogar im Bereich der Ausleitung an der Abfahrt Pocking die Vorfahrtsregelung geändert. Laut Polizei war das Verkehrsaufkommen in der Nacht aber vergleichsweise gering. Es kam zu keinen größeren Störungen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Veronika Meier, BR24 Redaktion | Autofahrer mussten sich an der A3 bei Pocking im Kreis Passau auf große Umleitungen einstellen: Jetzt sind die Brückenarbeiten aber deutlich schneller abgeschlossen worden. Die Sperre ist aufgehoben, das große Verkehrschaos blieb aus. | [
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] | bayern | 2022-07-03T07:03:38.510929+00:00 | 2022-07-03T07:24:50.156446+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/a3-sperre-bei-pocking-deutlich-frueher-wieder-aufgehoben,TAVJpLy |
Tagesgespräch: Fußball-EM - Fiebern Sie mit unserem Frauenteam? | Das deutsche Frauenteam steht im EM-Viertelfinale - heute Abend um 21 Uhr. Geht der Erfolg unserer DFB-Frauen jetzt ungebrochen weiter? Die Vorrundenbilanz war schließlich makellos. Wie gut sind die Spielerinnen vorbereitet auf das K.o.-Duell gegen das österreichischen Team? Ist der Sieg wohl schon so gut wie gesetzt? Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg äußert sich zwar zuversichtlich über die bisherige Erfolgsserie, sagt aber auch, der Respekt vor den Österreicherinnen sei sehr groß. Und Österreichs Teamchefin Irene Fuhrmann hat angekündigt, man "brenne" auf das Spiel gegen Deutschland. Auch ihr Team ist eine der großen Überraschungen in dieser EM. Die deutschen Fußballfrauen haben der Öffentlichkeit bereits gezeigt, zu welchen Top-Leistungen sie in der Lage sind. Allerdings hatte das Team in den vergangenen Wochen auch mit Corona-Infektionen zu kämpfen. Wie groß ist also die Chance auf einen Sieg im EM-Viertelfinale? Vielleicht sogar auf den Pokal? Das Spiel ist übrigens auch schon deshalb etwas Besonderes: Viele Österreicherinnen stehen oder standen auch in Deutschland unter Vertrag. Man kennt sich also gut. Das heutige Viertelfinale ist also nicht nur ein Duell zwischen Nachbarn, sondern auch unter Freundinnen. Auch das könnte spannend werden. Zu Gast bei Bayern 2-Moderatorin Christine Krueger war Lea Paulick, Kapitänin, 1. FC Nürnberg Frauen- und Mädchenfußball e.V. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! Frauen-Fußball-EM 2022 - Training Deutschland | Bayern 2 Tagesgespräch | Rund 40 Grad im Westens Londons: Trotz brütender Hitze ist das deutsche Frauenteam zurück auf dem Rasen und bereit für das Viertelfinal-Duell gegen Österreich. Fiebern Sie auch mit? | [
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] | deutschland-welt | 2022-07-21T10:56:22.49+00:00 | 2022-07-21T10:56:23.013522+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/tagesgespraech-fussball-em-fiebern-sie-mit-unserem-frauenteam,TC8x4HT |
Getöteter Säugling: 5.000 Euro Belohnung ausgesetzt | Im Fall zu dem Anfang Dezember 2022 bei Ruhpolding im Landkreis Traunstein tot aufgefundenen Säugling hat das Bayerische Landeskriminalamt jetzt eine Belohnung von 5.000 Euro ausgesetzt. Eine ernstzunehmende Spur zu den Kindeseltern gebe es laut Polizei bisher nicht. Ein Mann hatte am 4. Dezember in der Nähe eines Wanderparkplatzes südlich von Ruhpolding den Leichnam eines neugeborenen Kindes entdeckt. Bei der Obduktion wurde klar, dass der Säugling gewaltsam getötet und danach - vermutlich zeitnah - am Auffindeort abgelegt wurde. Trotz aufwendig geführter Ermittlungen der sofort eingerichteten Sonderkommission "EG Säugling" gibt es bislang keinen konkreten Hinweis auf die Täter, teilte das Polizeipräsidium Oberbayern Süd am Montag mit. Auf einen Zeugenaufruf meldeten sich mehr als zwei Dutzend Personen, aber auch daraus konnten keine relevanten Informationen gewonnen werden. Die Belohnung von 5.000 Euro gibt es für Hinweise, die zur Aufklärung der Tat oder Ergreifung der Täterin beziehungsweise des Täters führen, so die Polizei. Nach dem Fund des toten Säuglings wird in Oberbayern auch darüber nachgedacht, wie man verzweifelten Schwangeren besser helfen könne. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Frank Jordan, BR24 Redaktion | Nach dem Fund eines toten Säuglings im Dezember bei Ruhpolding gibt es bislang keinen konkreten Hinweis auf die Kindseltern. Das Landeskriminalamt hat nun eine Belohnung für neue Hinweise ausgesetzt. | [
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] | bayern | 2023-01-17T07:15:20.603+00:00 | 2023-01-17T15:11:58.788717+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/getoeteter-saeugling-5-000-euro-belohnung-ausgesetzt,TT7IiKc |
Zusätzliche Ampeldrücker: Mehr Sicherheit für Coburgs Radler | Die Zahl der Verkehrsunfälle in Oberfranken ist im Jahr 2023 im Vergleich zum Vorjahr gesunken. Kommunen erarbeiten derweil Maßnahmen, die das Radeln attraktiver machen sollen. Während in Bamberg zum Beispiel Trittbretter das Warten an Ampeln komfortabler machen sollen, hat jetzt nun auch die Stadt Coburg eine neue Maßnahme gestartet. In Coburg sollen neue Ampelschalter an einer Kreuzung für eine höhere Sicherheit von Verkehrsteilnehmerinnen und Verkehrsteilnehmern sorgen. Radfahrer finden die Innovation gut, in den sozialen Medien gibt es aber auch Kritik für die neuen "Drücker". Über den Coburger Schlossplatz und entlang der historischen Ehrenburg in Coburg führt ein gut ausgebauter Radweg. Auch in der oberfränkischen Stadt steigen immer mehr Menschen auf das Rad um, so Stadtsprecher Louay Yassin. Der Radweg zwischen dem Norden und dem Süden der Stadt wurde deshalb unlängst ausgebaut und ist eine der Hauptverbindungswege für Radfahrer in der Stadt. An einer viel befahrenen Ampelkreuzung am Rande der Ehrenburg kamen sich Fußgänger und Radler beim Warten auf Grün immer wieder in die Quere, berichtet Yassin. Aus diesem Grund habe sich die Stadt entschlossen, die Situation zu entzerren. Auf jeder Seite des Radwegs wurden vor Kurzem in beiden Fahrtrichtungen zusätzliche Masten rund zehn Meter vor der Kreuzung installiert, an denen Drücker für die Ampel angebracht sind. Der Ablauf ist im Grunde selbsterklärend, so Stadtsprecher Yassin bei einem Ortsbesuch. Die Radler fahren an die Masten, drücken den Taster und können mit ein wenig Glück bis zur Kreuzung weiterrollen und dann die Kreuzung überqueren. Bislang mussten sie dazu an die Fußgängerampel fahren und absteigen. Schaltet die Ampel nicht direkt auf Grün, können sich die Radfahrer an einem Haltegriff an den Masten bis zum Losfahren festhalten. Eine weitere Erleichterung: Radler können jetzt auf einer eigenen Spur an der Kreuzung über die Straße fahren. Die Maßnahmen sollen den Verkehrsfluss an der Kreuzung und in der Innenstadt nicht zusätzlich hemmen, betont Stadtsprecher Louay Yassin. Generell gelte, dass Stadtbusse in Coburg generell Vorfahrt haben. Nähert sich ein Bus einer Ampel, regeln Schaltungen, dass dieser schnell Grün bekommt, so Yassin. Durch die neuen Drücker für Radfahrer soll auch der Autoverkehr nicht übermäßig eingeschränkt werden. Die Grünphasen für Radfahrer und Fußgänger sind an der Kreuzung in gewissen Abständen geschaltet. Eine "grüne Welle" für Radfahrer wird es also auch in Zukunft nicht geben. Die zusätzlichen Drücker und die neue Radspur an der Kreuzung kommen bei den Radfahrern gut an. Ein an einem Masten wartender Radler freut sich, dass er sich "zügig sein Grün abholen" und im Anschluss über die neue Spur fahren kann. Auch der Allgemeine Deutsche Fahrradclub Deutschland (ADFC) in Coburg ist von der Maßnahme der Stadt generell angetan. Klaus Brondke vom ADFC lobt nach mehreren Testfahrten über die Kreuzung, dass die Ampel schnell auf Grün springe und die Radfahrer besser über die Straße kommen. Auch das Anfahren an einer steilen Stelle vor der Kreuzung in Richtung Schlossplatz werde für ältere Radfahrer einfacher. Die Stadt Coburg habe in diesem Fall das Radverkehrskonzept gut umgesetzt und dafür viel Geld in die Hand genommen, so Vorstandsmitglied Brondke. Die Maßnahme zeige, dass mehr Rücksicht auf die Belange der Radfahrer in Coburg genommen werde. Der ADFC hofft nun auf weitere Projekte im Sinne der Sicherheit für die Radler. Allerdings hat der ADFC in Coburg noch einige Ideen zur Nachbesserung für die zusätzlichen Ampeldrücker. So müsse man an den Masten kurz anhalten, um den Taster zu betätigen. Ein Festhalten und gleichzeitiges Drücken gehe leider nicht, so Brondke. Auch wünscht er sich eine Beschilderung, um auf die neuen Masten für Radler aufmerksam zu machen. Zudem würde seiner Ansicht nach eine Beleuchtung in den Abend- und Nachtstunden Sinn machen. In den sozialen Medien wurden die zusätzlichen Ampeldrücker seit der Inbetriebnahme vor wenigen Wochen zum Teil hieß diskutiert. Die Masten waren sogar Thema auf einem Wagen beim Coburger Faschingsumzug. Ein Künstler hatte einen übergroßen Mast gebaut und so seine Kritik an der Maßnahme zum Ausdruck gebracht. Viele Nutzer fragten in Kommentaren nach dem Sinn der Maßnahme, größter Kritikpunkt waren allerdings die Kosten von rund 12.000 Euro für die zwei Masten auf dem Radweg. Stadtsprecher Louay Yassin hat die Kommentare und die Diskussion verfolgt und erklärt, jede Drückeranlage, auch für Fußgänger koste eben diese Summe. Die Entscheidung für die zwei Masten sei bereits im vergangenen Jahr im Coburger Stadtrat gefasst worden, noch bevor sich abzeichnete, dass die Stadt finanziell den Gürtel enger schnallen muss. Generell sieht die Stadt die Summe von 12.000 Euro als gut angelegt an, schließlich gehe es um die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. In der in dieser Woche vorgestellten oberfränkischen Verkehrsunfallstatistik für 2023 wurde deutlich, dass die Verkehrsunfälle mit Fahrrädern und Elektrofahrrädern im Vergleich zum Vorjahr abgenommen haben. Laut Polizei Oberfranken seien die Zahlen nach einem deutlichen Anstieg 2022 (1.191) im vergangenen Jahr (1.165) wieder gesunken. Auch gab es 2023 oberfrankenweit weniger Verletzte (1.066) nach Unfällen mit Radlern als im Vorjahr (1.103). 2023 kamen zwei Fahrradfahrer nach Verkehrsunfällen ums Leben, 2022 kam für sechs Menschen in diesem Zusammenhang jede Hilfe zu spät. Bayernweit ist die Zahl der gestorbenen Radfahrer 2023 angestiegen, wie aus der bayerischen Unfallstatistik hervorgeht. Die zusätzlichen Ampelschalter sollen in Coburg für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgen: nicht nur für Radlerinnen und Radler. Auch Fußgänger könnten schließlich die Drücker betätigen und so frühzeitig dafür sorgen, die Straße sicher überqueren zu können, so Stadtsprecher Louay Yassin. Die Stadt sei offen für sachliche Kritik und Anregungen und nehme diese gerne auf. Die Polizei Coburg hat die Kreuzung an der Ehrenburg und die neuen Drückermasten ebenfalls im Blick. Das erste Fazit falle durchweg positiv aus, so Sprecher Stefan Probst. Im Großen und Ganzen habe sich die Stadt Coburg viele Gedanken gemacht und die Maßnahme sei durchaus praktikabel. Allerdings mahnt Probst generell zu gegenseitiger Rücksichtnahme im Verkehr und an der Ehrenburg-Kreuzung zu Vorsicht. Radfahrer sollten an der neu geschaffenen Querung der Straße besonders Fußgängern gegenüber nicht auf ihr Vorrecht pochen. Stadtsprecher Louay Yassin im Gespräch mit Klaus Brondke vom ADFC Coburg. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Richard Padberg, BR24 Redaktion | Um für mehr Sicherheit für Coburgs Radlerinnen und Radler zu sorgen, hat die Stadt vor Kurzem an einer Ampelkreuzung zusätzliche Drücker installiert. Günstig ist die Maßnahme nicht, online gab es Kritik. Bei den Radfahrern kommen die Drücker gut an. | [
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] | bayern | 2024-02-22T11:23:27.866127+00:00 | 2024-02-22T18:23:58.427336+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/zusaetzliche-ampeldruecker-mehr-sicherheit-fuer-coburgs-radler,U4v9sYH |
Vermisster Feuerwehrmann Denis - wie mit der Trauer umgehen? | Am Ufer der Mindel in Offingen steht ein Gedenkstein. Dort war Denis Root ins Boot gestiegen, um anderen zu helfen. Die Gemeinde hat den Stein errichtet. Denis' Mutter Nadja kommt oft hierher: "Für mich ist er einfach da, also hier mit diesem Gedenkstein mit seinem Foto drauf. Wenn ich komme, rede ich mit ihm und rede mit ihm, auch was am Tag passiert ist und was geschehen ist, das ist für mich etwas ganz Persönliches." Nicht zu wissen, wo ihr Sohn ist, ist für Nadja Root eine große Belastung. Benjamin Pross, der leitende Psychotherapeut vom Bezirkskrankenhaus Augsburg, sagt, es gebe Zustände, die es trauernden Menschen schwer machen, loszulassen: "Manchmal ist es auch die Sorge, wenn ich jetzt aufhöre, an den Menschen zu denken, dann ist er gar nicht mehr da, und oft ist nur der Schmerz oder die Traurigkeit das einzige, was einen da noch verbindet." Das Abschiednehmen verläuft in zwei Phasen: Zunächst kommt eine Schockphase, in der die Angehörigen erst einmal versuchen, mit dem Leben wieder klarzukommen – oft sehe man ihnen den Verlust gar nicht an. Darauf folgt die nächste Phase, so Pross: "Im Trauerprozess ist es hilfreich, wenn man Unterstützung von außen hat. Wenn es Menschen gibt, die für einen da sind. Da geht es gar nicht darum, den Menschen etwas anzubieten, sondern eine Person, die einem zuhört, für einen da ist und es einfach mal in der Situation mit einem aushält." Gleichzeitig, so Pross, ist Trauer immer ein "sehr individueller Prozess", der bei manchen Hinterbliebenen bereits nach einigen Wochen beginne, bei anderen erst nach Monaten. Trauer, das sei auch ein kritischer Zustand, ein komplizierter Prozess, so der Psychotherapeut: "Trauer ist was ganz Normales, was uns hilft, von dem einen Zustand in den anderen zu kommen. Also, von dem einen Zustand, in dem ein wichtiger Mensch da ist, in einen anderen Zustand, in dem der Mensch dann nicht mehr da ist." Viele Male hat die Polizei schon nach Denis gesucht, erst zuletzt mit Spürhunden. Das Suchgebiet ist riesig, so manche Hoffnung hat sich zerschlagen. Auch die Familie des verschollenen Feuerwehrmanns versucht unermüdlich, ihn zu finden. Mithilfe einer Unterwasserdrohne entdeckte sie Ende März dieses Jahres einen Stiefel. Aber es stellte sich heraus, dass er wohl nicht von Denis stammt. Für Angehörige ist es wichtig, dass Vermisste gefunden werden, denn viele können nur so trauern und damit zumindest ein Stück weit abschließen. Psychologe Benjamin Pross erklärt: "Mit manchen Verlusten rechnen wir, also zum Beispiel mit dem Verlust unserer Eltern oder Großeltern, davon gehen wir ein Stück weit aus. Aber mit dem Verlust der Kinder, damit rechnen wir einfach nicht. Und grade, wenn wir etwas verlieren, womit wir nicht rechnen, was uns aber besonders wichtig ist, dann ist es oft besonders schwer, damit umzugehen." Nadja Root will die Suche nach ihrem Sohn nicht aufgeben, auch wenn die Hoffnung jeden Tag ein wenig mehr schwindet: "Diese Ungewissheit ist ja am schlimmsten daran, überhaupt nichts zu wissen, jetzt nach fast einem Jahr. Ist er wirklich nicht mehr da, oder ist er vielleicht doch noch da?" Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Peter Allgaier, Michaela Fembacher, Jochen Eichner | Seit dem Pfingsthochwasser wird Feuerwehrmann Denis Root vermisst. Das Boot, mit dem er zum Einsatz unterwegs war, kenterte im Hochwasser. Am schlimmsten ist für seine Angehörigen die Ungewissheit über das Verbleiben von Denis. | [
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] | bayern | 2025-06-01T13:03:14.04588+00:00 | 2025-06-02T07:02:52.870045+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/vermisster-feuerwehrmann-denis-wie-mit-der-trauer-umgehen,UmgRd2J |
75 Jahre: So lief das Kiliani-Reitturnier im Jubiläumsjahr | "Ich habe mich vorbereitet, wie ich mich immer vorbereite. Ich versuche, meine Pferde gut zu trainieren zu Hause und dann einfach im Turnier das Beste zu geben", sagt Heiko Rabenstein vom Reitsportzentrum Herbolzheim e.V. in Baden-Württemberg. Der Reiter nimmt schon das sechste Mal am traditionsreichen Reit- und Springturnier in Würzburg teil, das im Rahmen des Kiliani-Volksfestes stattfindet. In der schweren Klasse S*, in der er sich mit 23 weiteren Teilnehmerinnen und Teilnehmern messen wird, ist eine gute Vorbereitung entscheidend. Die 24 Paare aus Reiterin oder Reiter und Pferd haben viel für das S*-Springen trainiert. Jedes Jahr lockt der Wettbewerb Pferdesportbegeisterte aus der Region und ganz Deutschland an. In zahlreichen hochklassigen Wettbewerben konnten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihr Können unter Beweis stellen. Mit Prüfungen bis zur schweren Klasse S* bietet das Reitturnier jährlich ein in Unterfranken selten erreichtes Niveau. Beim Nachwuchs standen Stilspringprüfungen der Klassen E und A am Wochenende auf dem Programm. Zum 75-jährigen Jubiläum gab es einige Neuerungen und Besonderheiten. Die Ausschreibung wurden zuvor seitens des Veranstalters so verbessert, dass die ein oder andere Prüfung noch dazugekommen ist. Außerdem wurde der Geldpreis für das Hauptspringen auf 3.000 Euro erhöht. "Die Organisation ist schon aufwändig. Man macht sich schon seit Anfang des Jahres Gedanken, was man anbietet", sagt der 1. Vorsitzende des Vereins, Jochen Klingler. Auch für die Pferde gab es Verbesserungen, da den Reitern dieses Jahr ein Stallzelt angeboten wurde, damit die Pferde dort übernachten können und somit weniger Stress ausgesetzt sind. Das S*-Springen am Sonntag blieb bis zur letzten Sekunde spannend. Heiko Rabenstein schaffte es zwar nicht in die Siegerrunde der besten sechs Paare, verfolgte das Geschehen jedoch gespannt von den Zuschauerplätzen aus. Den ersten Platz und damit den Geldpreis von 3.000 Euro holte sich der Bulgare Gencho Genchev auf seinem Pferd D’Artagnan von der Reitsportgemeinschaft Amberg-Köfering e.V., Zweitplatzierter wurde Gunther Döhler auf Cassiopeia von der Reitsportgemeinschaft Simmershofen. Den dritten Platz sicherte sich Antonia Müller mit ihrem Pferd Delphi de Spalbec C von der Reitsportgemeinschaft Frankenhof-Sonnefeld e.V. Neben dem sportlichen Höhepunkt des S*-Springens wurden am Sonntag auch Ehrenurkunden an den Reit- und Fahrsportverein verliehen. Unter den prominenten Gästen, die zur Übergabe vor Ort waren, zählen Würzburgs Oberbürgermeister Christian Schuchardt (CDU), der Bundestagsabgeordnete Paul Lehrieder (CSU) und der FDP-Kommunalpolitiker Wolfgang Kuhl. Das diesjährige Turnier stand ganz im Zeichen der Gründung des Vereins, die am 7. April 1949 durch Hans Nußbaumer stattfand. Die damalige amerikanische Militärregierung erlaubte dem Verein, den Sportplatz an der Mergentheimer Straße für ein Reitturnier zu benutzen. Seitdem findet der Wettbewerb jährlich im Rahmen der Kiliani Festwochen der Stadt Würzburg statt. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Silva Schreiner | Der Reit- und Fahrsportverein Würzburg hat am Wochenende sein 75-jähriges Jubiläum gefeiert. Seit der Gründung gibt es auch das Kiliani Reit- und Springturnier. Das renommierte Pferdesportereignis bietet jährlich einige sportliche Highlights. | [
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] | sport | 2024-07-22T14:43:57.147564+00:00 | 2024-07-22T18:16:47.189522+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/sport/75-jahre-so-lief-das-kiliani-reitturnier-im-jubilaeumsjahr,UJFjQMH |
Glasfaserausbau: Länder und Kommunen schreiben Brandbrief | Nach dem vorzeitigen Förderstopp für den Glasfaserausbau in diesem Jahr fordern 15 Bundesländer und die kommunalen Spitzenverbände die sofortige Wiederaufnahme der Zuschüsse. In einem Brandbrief an den Bund beklagen sie weiter, dass bislang auch für 2023 "keine belastbaren Mittel" für den Ausbau des Breitbandnetzes zugesagt seien. Der derzeitige Antragsstopp müsse "aufgehoben und die neue Förderung am 1.1.2023 unmittelbar an die bestehende Förderung anschließen", heißt es in dem der dpa vorliegenden Schreiben an das Bundesministerium für Verkehr und Digitales, Kopien gingen an Bundeskanzleramt und Finanzministerium. Unterzeichnet haben alle Bundesländer (mit Ausnahme Hessens) und Städtetag, Landkreistag sowie Städte- und Gemeindebund. Der Bund hatte zum 17. Oktober seine Gigabit-Förderung für dieses Jahr eingestellt, weil die budgetierten drei Milliarden Euro wegen hoher Nachfrage nicht bis zum Jahresende reichen. Derzeit herrsche große Unklarheit, kritisierte Bayerns Finanzminister Albert Füracker. "Niemand in Berlin sagt uns, welcher Verfahrensstand erreicht sein muss, um nichts zu kriegen, zunächst abwarten zu müssen, umplanen zu müssen", sagte der CSU-Politiker in sarkastischem Spott. "Ein so abrupter Förderstopp ohne jede Vorwarnung lässt nur auf ein deutliches Missmanagement des Bundes schließen." Die 15 Länder und die Kommunalverbände argumentieren in dem Brief, dass schnelle Internetverbindungen wichtig für die deutsche Volkswirtschaft seien. "Anders als die derzeitigen Entlastungspakete oder die Gaspreisbremse geht es nicht um konsumptive Ausgaben, sondern um nachhaltige Zukunftsgestaltung", heißt es in dem Schreiben. "Bereits derzeit bestehen hier in Deutschland Defizite. Weitere Verzögerungen sind nicht hinnehmbar." Mit Material der dpa. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. | BR24 Redaktion | Mitte Oktober hat der Bund seine Förderung zum Glasfaser-Ausbau vorzeitig gestoppt – zur Überraschung der Länder. In einem Brandbrief fordern diese nun die sofortige Wiederaufnahme der Zuschüsse. Denn weitere Verzögerungen seien nicht hinnehmbar. | [
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] | deutschland-welt | 2022-10-23T08:51:41.498197+00:00 | 2022-10-23T08:51:41.498197+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/glasfaserausbau-laender-und-kommunen-schreiben-brandbrief,TL4XEfp |
Drei Münchner und Taylor Swift: Wirtschaftsmagazin "Forbes" listet neue Milliardäre | Laut dem Wirtschaftsmagazin Forbes gibt es weltweit so viele Milliardäre wie noch nie zuvor: 2.781 Menschen haben ein Vermögen von über einer Milliarde US-Dollar. Neu im Club der Milliardäre sind seit diesem Jahr auch drei Münchner: Martin Klenk, Bastian Nominacher und Alexander Rinke, die Gründer des Technologie-Unternehmens Celonis. Das jeweilige Vermögen der Münchner Gründer liegt laut Forbes-Magazin zwischen 1,1 und 1,2 Milliarden US-Dollar. Im weltweiten Milliardärsranking belegen sie damit zwar eher die hinteren Plätze (2.410 und 2.545 von 2.781), sind aber zumindest unter den deutschen Neulingen die einzigen Milliardäre ohne vererbtes Vermögen. Was sie heute zu Milliardären macht, begann im Jahr 2011 als studentisches Projekt: Die drei Studenten (unter anderem Informatik, Mathematik und Management) trafen sich zum ersten Mal bei der ehrenamtlichen Unternehmensberatung in München, um praktische Erfahrung zu sammeln. Bei der Analyse von Abläufen innerhalb der Unternehmen entstand die Idee zu einer Software, die die drei Gründer später reich gemacht hat: Process Mining. Das ist eine Technologie, um Prozesse innerhalb eines Unternehmens zu verstehen und zu verbessern, indem die Daten aus den IT-Systemen analysiert werden. Eine der ersten Analysen führten die drei Gründer beim Bayerischen Rundfunk durch. Heute entwickelt und verkauft Celonis Softwarelösungen für Unternehmen, die es ermöglichen, Geschäftsprozesse zu analysieren, zu optimieren und zu überwachen – mithilfe von Datenanalyse und KI-Technologien. So lassen sich in Echtzeit wichtige Vorgänge in den unterschiedlichsten IT-Systemen kontrollieren, um Fehler und Schwachstellen aufzuspüren. Immer mehr Unternehmen hoffen, damit ihre Produktivität und Effizienz steigern zu können. Weltbekannte Unternehmen wie Siemens oder Uber gehören zu den Kunden des Unternehmens, das weltweit über 3.000 Mitarbeitende beschäftigt – in München, aber unter anderem auch in New York und Madrid. Investoren bewerten Celonis inzwischen mit 13 Milliarden Dollar, und die Gründer besitzen immer noch wesentliche Anteile. Branchenexperten schätzen den stark wachsenden Markt für Process Mining auf mehrere Milliarden Euro und sehen die Münchener Softwareschmiede dabei als einer der führenden Anbieter. Wie wichtig oder einzigartig die Fähigkeiten von Celonis sind und ob andere viel größere Softwarehäuser wie SAP etwas ähnliches nicht auch können, lässt sich ohne Insiderwissen nur schwer beurteilen. Das frühere Führungsteam um die drei Gründer Klenk, Nominacher und Rinke hat sich weiterentwickelt. Dabei stoßen inzwischen auch externe Top-Manager hinzu. So wurde zuletzt Carsten Thoma als Verstärkung in das Führungsteam geholt, der seine eigene Firma einst äußerst erfolgreich an SAP verkaufte und bei Celonis seit 2016 im Vorstand sitzt. Das Manager Magazin berichtet, dass Celonis auf dem Weg sei, vom kleinen Start-up in München zu einem richtigen Konzern zu werden, mit allem, was dazugehört. Am Ende dieser Entwicklung könnte auf der Kapitalseite ein Börsengang stehen. In mehreren Finanzierungsrunden mit privaten Investoren (Private Equity) ist die Bewertung immer weiter gestiegen. Einige dieser Investoren wollen diese Erfolgsgeschichte vielleicht vergolden und Kasse machen. Um solche Bewertungsgewinne zu realisieren, bietet sich häufig ein Teilverkauf über die Börse an. Dabei werden meist nur einige Anteile in Form von Aktien an den Markt gebracht, zur Gewinnung von frischem Kapital und auch zur Abfindung von Alt-Aktionären. Wer von ihnen das will, kann dabei aussteigen – oder drinbleiben und auf eine zusätzliche Wertsteigerung hoffen. Häufig gelingt es, über die Börse die Bewertung weiter kräftig nach oben zu treiben. Bei Software- und anderen Hightech-Unternehmen finden an Stelle von Börsengängen oft auch Übernahmen durch Konkurrenten statt. Bei Unternehmens-Software hieße das, dass SAP oder Oracle vielleicht Interesse an dem hätten, was Celonis macht. Und wenn das Programm noch stärker verbreitet wäre, könnten auch Big-Tech-Unternehmen wie Google oder Microsoft für sich einen Sinn darin sehen, so etwas zu erwerben. In der Branche beobachtet man einander sehr genau. Ähnlich wie für gute Spieler von Fußball-Vereinen gibt es hier ein Scouting von guten Ideen. Und bevor ein anderer Software-Riese zuschlägt, kaufen Big Techs viele kleinere Konkurrenten reihenweise auf, damit sie kein anderer haben kann. Wenn also Celonis wirklich eine echte Umwälzung in Sachen Process Mining auslösen kann und zu einem Programm wird, das vielleicht jedes zweite Unternehmen in bestimmten Branchen haben will, dann dürfte es bald das sprichwörtliche Angebot eines Konkurrenten geben, das man nicht ablehnen kann. Neben den drei Münchner IT-Milliardären finden sich noch über 260 weitere Milliardärs-Neulinge auf der Liste. Die berühmteste Newcomerin hat in ihrer Branche bereits sämtliche Rekorde gebrochen: Popstar und Künstlerin Taylor Swift. Die 34-Jährige hat laut den Schätzungen von Forbes neben den Einnahmen aus ihren Musikverkäufen dank der Gewinne aus ihrer aktuellen Welt-Tournee die Milliarde-Dollar-Marke geknackt – und das mit 152 Konzerten auf fünf Kontinenten. Im Februar gewann Swift bereits zum vierten Mal den US-Musikpreis Grammy für das beste Album des Jahres und stellte damit einen Rekord auf. Damit ist sie laut Forbes die erste Musikerin, die allein durch ihre Musik ein Milliarden-Vermögen generiert hat. Unter den Milliardären gibt es zwar noch andere Musikgrößen wie Rihanna oder Jay-Z, doch die haben ihre Einnahmen auch aus anderen Geschäftszweigen wie Mode oder Alkoholvertrieb. Insgesamt sind auf der Forbes-Liste der weltweiten Milliardäre [externen Link, möglicherweise Bezahlinhalt] 256 Personen neu, aus Deutschland neben den Celonis-Gründern unter anderem die Fielmann-Erben. Insgesamt gibt es laut der Liste weltweit 2.781 Personen, die ein Vermögen von über einer Milliarde Euro besitzen. Milliardärs-Charts bedienen sich übrigens zumeist öffentlich zugänglicher Informationen zu Vermögenswerten wie Aktien, Immobilien, Kunstobjekten und anderen Luxusgütern. Die Angaben gelten als nicht exakt und sind teilweise auch umstritten. Mit Informationen von dpa und AFP. Transparenzhinweis: In einer früheren Fassung des Textes war die Position von Carsten Thoma im Unternehmen nicht korrekt benannt. Thoma ist nicht Co-CEO, sondern President bei Celonis. Das haben wir am 4.4.24 geändert. Popstar Taylor Swift bei einem Konzert in Sydney im Februar 2024. Dieser Artikel ist erstmals am 3. April 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion, Anna Klein, Felix Lincke | Die reichsten Menschen der Welt: Das Wirtschaftsmagazin "Forbes" hat sie wieder aufgelistet. Neu darunter sind auch drei Münchner aus der Technologie-Branche. Womit sie ihr Geld verdient haben und wer noch neu im Club der Milliardäre ist. | [
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] | bayern | 2024-04-05T07:52:38.96332+00:00 | 2024-04-05T07:52:38.96332+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/forbes-listet-neue-milliardaere-drei-muenchner-und-taylor-swift,U8sf5gM |
Jetzt erst? Strengere Regeln für die Oscars-Jury | Bisher war es nur ein Lippenbekenntnis. Academy-Mitglieder, also diejenigen, die für die besten Filme bei den Oscars abstimmen dürfen, mussten lediglich per Ehrenwort versichern, dass sie die nominierten Filme auch wirklich alle gesehen haben. Das sorgte in der Vergangenheit schon für Kritik, dass die Stimmberechtigten nur nach Präferenz oder persönlichem Interesse abstimmen und andere Filme ganz auslassen würden. Jetzt soll eine neue Regelung dem entgegenwirken, wie die Academy diese Woche in einem offiziellen Statement (externer Link) mitteilte. Schon bei den nächsten geplanten Oscars im März 2026 wird strenger geprüft, wer von den rund 10.000 Academy-Mitgliedern die Filme auch wirklich gesehen hat. Über die offizielle, interne Screening-Plattform soll das nachverfolgt werden. Wer einen Film anderweitig guckt, soll zukünftig ein bestimmtes Nachweis-Formular erbringen. Inwiefern das aber versichert, dass eine genuine Vorliebe für einen Film zu einer bestimmten Stimmwahl führt und nicht zum Beispiel ein politisches Interesse, bleibt spekulativ. In ihrem Statement äußert sich die Academy auch zu dem Einsatz der generativen KI im Film. Zur diesjährigen Verleihung gab es in Bezug auf die Filme "Emilia Pérez" und "The Brutalist" hitzige Diskussionen darüber, ob Filme mit KI-Einsatz berücksichtigt werden sollten. In beiden Filmen wurde stellenweise damit nachgebessert. Dazu äußerte sich die Academy jetzt, dass auch zukünftig weiterhin der menschliche kreative Beitrag im Fokus stehe. Trotzdem sei der Einsatz generativer KI kein Ausschlusskriterium und würde einer Nominierung erstmal nicht im Weg stehen. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung! | BR24 Kultur | Eigentlich sollte es eine Selbstverständlichkeit sein. Wer Jury-Mitglied ist, vor allem bei dem wichtigsten Filmpreis, den Oscars, der sollte doch alle nominierten Filme auch gesehen haben. Ein reformiertes Regelwerk soll das jetzt garantieren. | [
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] | kultur | 2025-04-25T16:21:50.529215+00:00 | 2025-04-28T09:09:50.916905+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/kultur/jetzt-erst-strengere-regeln-fuer-die-oscars-jury,UjOAaus |
Wetter in Bayern: Hochwasser, Sturm und Unwetter | Ein Mix aus Regen und Sturm bestimmt aktuell die Wetterlage in Bayern. Während der Deutsche Wetterdienst (DWD) für die höheren Lagen vor orkanartigen Böen warnt, lassen heftige Niederschläge die Flusspegel vor allem in Mittelfranken steigen. Auch wenn die Situation sich derzeit undramatisch darstellt, kann noch keine Entwarnung gegeben werden: Am morgigen Freitag soll es bei milden zehn bis 15 Grad weiter schauerartig regnen, auch Sturmböen sind dann noch möglich. In der Nacht zum Samstag bleibt es regnerisch und vereinzelt stürmisch.
Die intensiven Niederschläge haben in Mittelfranken am Donnerstag vereinzelt zu Ausuferungen geführt. Dort sind die Scheitel laut Hochwassernachrichtendienst Bayern schon fast erreicht. Die Warnung vor Ausuferungen und Überschwemmungen gilt inzwischen quasi für ganz Nordbayern: vom Landkreis Ansbach bis in den Landkreis Kronach – vom Landkreis Neustadt Aisch-Bad Windsheim bis in den Landkreis Bayreuth und ins Nürnberger Land. An den Flüssen haben zahlreiche Pegel die Meldestufen 1 und 2 erreicht: von Westen her über die obere Altmühl, die Fränkische Rezat, Zenn und Aisch bis nach Osten hin an Schwarzach, Pegnitz und Schwabach. In Oberfranken kann es im Tagesverlauf und in der Nacht zu leichten Ausuferungen am oberen Main und der Itz kommen, so der Hochwassernachrichtendienst Bayern. Bebaute Gebiete sind demnach aber noch nicht betroffen. Hintergrund: Meldestufe 2 bedeutet, dass land- und forstwirtschaftliche Flächen überflutet oder leichte Verkehrsbehinderungen auf Hauptverkehrs- und Gemeindestraßen auftreten können. Bei Meldestufe 3 können einzelne bebaute Grundstücke oder Keller überflutet werden, sowie die Sperrung überörtlicher Verkehrsverbindungen oder vereinzelter Einsatz der Wasser- oder Dammwehr erforderlich sein. Neben den Niederschlägen halten vor allem starke Winde den Freistaat auf Trab, besonders am Alpenrand. Laut dem Deutschen Wetterdienst (DWD) muss in den Alpen oberhalb von etwa 1.500 Metern bis zum späten Nachmittag noch mit orkanartigen Böen bis 110 km/h gerechnet werden. Wegen der Sturmböen kam es bei den Bergbahnen in Oberbayern zu Einschränkungen. Der Betrieb der Seilbahn auf den Wendelstein von Bayerischzell aus ist ganz eingestellt – die Zahnradbahn von Brannenburg aus fährt. Am Spitzingsee fällt der Nachtskilauf aus. In Niederbayern blieb am Donnerstag das Langlaufzentrum Bretterschachten bei Bodenmais geschlossen, in dem es gestern noch mal Neuschnee gegeben hatte. Für die Winterwanderwege gilt eine Gefahrenmeldung, ebenso für Ski-und Schneeschuhtouren. Auch am Großen Arber sind wegen des Sturms heute die Gondelbahn, der Nordhang und die Rodelbahn geschlossen, so ein Sprecher der Arberbergbahn. Die Lifte am Sonnenhang und am Thurnhofhang sind dagegen geöffnet. Dort läuft der Skibetrieb. Eine erste Meldung der Tourist-Info Bodenmais, wonach am Arber alle Anlagen geschlossen sind, sei nicht richtig, so die Arberbergbahn. In Sankt Englmar war wegen der schlechten Witterung ebenfalls kein Betrieb am Predigtstuhl, dort der einzige noch geöffnete Lift. In Augsburg blieben der Botanische Garten Augsburg sowie die städtischen Friedhöfe aus Sicherheitsgründen geschlossen. Herabfallende Äste könnten zu einer Gefahr für die Besucherinnen und Besucher werden, so die Stadt. Die Einrichtungen sind seit Mittwochnachmittag geschlossen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) informiert über Wetterlagen und gibt auch im Ernstfall amtliche Unwetterwarnungen heraus. Abgestuft werden diese in vier Kategorien: Stufe 1 (gelb): Gewitter: elektrische Entladung, auch in Verbindung mit Windböen ab 50 km/h. Stufe 2 (orange): Starkes Gewitter: in Verbindung mit Sturmböen, schweren Sturmböen bis 104 km/h, Starkregen oder Hagel Stufe 3 (rot): Schwere Gewitter: mit Hagelschlag, heftigem Starkregen oder orkan(artigen) Böen bis 119 km/h, ggf. Tornadogefahr (rot) Stufe 4 (dunkelrot): Extremes Gewitter: mit Hagelschlag, extrem heftigem Starkregen oder extremen orkan(artigen) Böen ab 120 km/h, ggf. Tornadogefahr. Lila: Hitzewarnung / Rosa: UV-Warnung / Grün: Keine Warnung / Schraffiert: Vorab-Warnung Für die aktuellen Wetteraussichten gilt: Ein Tief jagt das nächste. Während das aktuelle Tief am Donnerstagmittag weiter nach Osteuropa zieht, steht das nächste in der Nacht zum Freitag schon in den Startlöchern, dann allerdings mit weniger starkem Wind und gebietsweisen Böen um 50 km/h. Im höheren Bergland kann es laut Deuteschem Wetterdienst (DWD) zeitweise wieder stürmische Böen geben. Am Freitagvormittag soll demnach der Wind dann auch wieder stärker werden. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Georg Wolf, Inga Pflug, Dagmar Bohrer-Glas, Christine Gaupp, Renate Rossberger | Regenschauer und Sturmböen halten vor allem Nordbayern und die höheren Lagen des Alpenrandes auf Trab. In Mittelfranken kam es aufgrund starker Niederschläge zu Ausuferungen. Berichte über Schäden gibt es nicht - doch das Regenwetter hält weiter an. | [
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] | bayern | 2023-03-09T16:33:04.195+00:00 | 2023-03-09T16:33:10.943951+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/wetter-in-bayern-hochwasser-sturm-und-unwetter,TXzmBIs |
Kommentar: Ein Punkt fehlt in Söders Sauberkeits-Plan | Klar, zehn klingt besser als elf. Irgendwie entschlossener, pointierter. Es gibt zwar Elf-Punkte-Pläne, aber nur von Politikern, die weniger von Kommunikation verstehen als Markus Söder.
Diesmal hätte sich der CSU-Chef weniger um die Regeln der Kommunikation scheren sollen. Und dafür mehr um die Regeln für Abgeordnete. Was leider fehlt in Söders Plan, ist das Wort "Spenden". Wer wie die CSU-Spitze das Ziel "volle Transparenz" ausruft, darf die Parteispenden nicht ausklammern. Auch hier sind strengere Regeln unerlässlich. Sonst verhungert die Vertrauens-Offensive vielleicht nicht auf halbem Weg, aber auf Dreiviertel.
Man muss nicht so weit gehen wie die SPD. Sie will Abgeordneten die Annahme von Spenden generell verbieten. Aber mehr Transparenz ist nötig. Markus Söder und sein Generalsekretär hätten auf ihre Leute in Berlin hören müssen, auf die Vorschläge der Unionsfraktionsspitze. Oder hat Alexander Dobrindt sich nicht laut genug zu Wort gemeldet? Er strebt nämlich neuerdings an, den Grenzwert für die Veröffentlichung von Spendernamen deutlich zu senken.
Derzeit liegt er bei 10.000 Euro. Wie hoch der Grenzwert stattdessen sein sollte, lässt die Bundestagsfraktion enttäuschenderweise offen. Gerade deshalb hätte Söder auch hier Nägel mit Köpfen machen müssen. Und zwar mit dem Satz: Ab 1.000 Euro müssen die Namen von Spendern in den Rechenschaftsberichten der Parteien auftauchen. Das wäre ein guter elfter Punkt gewesen in seinem Plan.
Davon abgesehen, ist der Plan radikal, und zwar im Wortsinn: Er geht an die Wurzel des Selbstverständnisses der CSU. Sie sieht sich gern als Interessenvertreterin auch der Selbstständigen. Sie ist stolz darauf, dass sie vergleichsweise viele Unternehmer, Anwälte, Ärzte in die Parlamente entsendet. Spöttisch verweist sie darauf, dass der Lebensweg Kreißsaal, Hörsaal, Plenarsaal eher andere Fraktionen prägt.
Sollte künftig auch bei der CSU der Anteil der Selbstständigen sinken, wäre das der entscheidende Beleg für die Sinnhaftigkeit von Söders Transparenz-Plan. Denn es würde zeigen: Der Maskenskandal war wirklich kein Einzelfall-, sondern ein systematisches Problem.
Ein Kommentar von Achim Wendler, Leiter der BR-Redaktion Landespolitik "Darüber spricht Bayern": Der BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Mehr Transparenz, schärfere Regeln – alles schön und gut. Ein Wort sucht man aber vergeblich im Zehn-Punkte-Plan. Ein Kommentar von Achim Wendler. | [
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] | bayern | 2021-03-21T20:50:44.563+00:00 | 2021-03-21T20:50:45.420367+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/kommentar-ein-punkt-fehlt-in-soeders-sauberkeits-plan,SSKB537 |
Streubomben-Monitor: Anzahl der Opfer stark gestiegen | 1.172 Menschen wurden weltweit im Jahr 2022 durch Streumunition getötet oder verletzt. Das sei die höchste Zahl an Opfern, die der jährliche Streubomben-Monitor seit seiner ersten Veröffentlichung 2010 zu verzeichnen habe, teilte die Hilfsorganisation Handicap International (HI) mit Sitz in München mit. Die hohe Zahl sei vor allem auf den Einsatz von Streumunition in der Ukraine zurückzuführen, hieß es weiter. Die Hilfsorganisation Handicap International (HI) appelliert an die Staatengemeinschaft, den Einsatz der "barbarischen Waffen systematisch zu verurteilen" und die Verantwortlichen für ihren Einsatz zur Rechenschaft zu ziehen. Opfer von Streumunitions-Angriffen wurden im Jahr 2022 in drei Ländern verzeichnet: Myanmar (zum ersten Mal), Syrien (84) und Ukraine. Opfer durch Streumunitions-Reste gab es in sieben Ländern: Jemen (95), Irak (41), Ukraine (26), Demokratische Volksrepublik Laos (9), Syrien (6), Libanon (5), Aserbaidschan (3). Die meisten Opfer gab es demnach in der Ukraine. Das sei vor allem auf den umfangreichen Einsatz von Streumunition durch Russland zurückzuführen. Doch auch die ukrainischen Streitkräfte hätten Streumunition eingesetzt. Im Jahr 2022 wurden in der Ukraine 916 Tote und Verletzte durch Streumunition registriert. Darunter waren 890 Opfer, die direkt auf Angriffe mit Streumunition zurückzuführen sind. Viele Opfer aus weiteren Angriffen konnten nicht erfasst werden. 95 Prozent aller registrierten Getöteten und Verletzten kamen den Angaben zufolge aus der Zivilbevölkerung. Streumunition gehöre zu den für die Zivilbevölkerung gefährlichsten Waffen, da sie noch lange nach Beendigung des Konflikts zu Opfern führen könne, hieß es weiter. Bis zu 40 Prozent dieser Waffen würden beim Aufprall nicht explodieren. Von den insgesamt 1.172 Opfern im Berichtszeitraum wurden 817 Menschen durch Streumunition verletzt. Diejenigen, die die Explosion der Streumunition überleben, erleiden oft schwere, teils mehrfache Verletzungen, darunter Schäden an lebenswichtigen Organen, den Verlust von Händen und Füßen oder schwere Augenverletzungen. Viele Verletzte sind psychologisch traumatisiert. Die Teams von Handicap International unterstützen Überlebende und ihre Familien durch Opferhilfeprogramme in mehr als 30 Ländern. Der am 1. August 2010 in Kraft getretene Streubomben-Verbotsvertrag (Osloer Konvention) wurde bis heute von 124 Staaten unterzeichnet sowie von 112 ratifiziert. Die nächste Konferenz der Vertragsstaaten findet vom 11. bis 14. September in Genf statt. Die USA und die Ukraine sind keine Vertragsparteien des ratifizierten Verbotsvertrags. Die Entscheidung der US-Regierung im Juli 2023, Streumunition an die Ukraine zu liefern, schaffe einen "gefährlichen Präzedenzfall", so Handicap International. Sie sei inakzeptabel und solle von allen Vertragsstaaten der Osloer Konvention, also auch von der deutschen Regierung, klar verurteilt werden. Jeder Einsatz von Streumunition in jeder Situation sollte verurteilt werden. "Streumunition gehört zu den für die Zivilbevölkerung gefährlichsten Waffen. Sie unterscheidet nicht zwischen zivilen und militärischen Zielen und stellt eine große Gefahr für die Zivilbevölkerung dar, da sie noch lange nach Beendigung des Konflikts zu Opfern führen kann. Deutschland und die anderen Vertragsstaaten des Übereinkommens müssen ihrer Verpflichtung nachkommen, jeden neuen Einsatz und auch Lieferungen dieser Waffen entschieden und systematisch zu verurteilen", sagte Dr. Eva Maria Fischer, Leiterin der politischen Abteilung von Handicap International Deutschland. Seit Inkrafttreten des Abkommens am 1. August 2010 haben 41 Länder – 38 Vertragsstaaten, zwei Unterzeichner und ein Nichtunterzeichner – fast 1,5 Millionen Streumunitionsbestände vernichtet. Das entspricht 99 Prozent aller von den Vertragsstaaten gemeldeten Streumunition. Insgesamt sind weltweit noch 26 Staaten und drei Regionen durch Streumunitions-Reste kontaminiert. Der Streubombenmonitor 2023 bewertet laut Mitteilung die Umsetzung des Osloer Verbotsvertrags für den Zeitraum von Januar bis Dezember 2022. Der Bericht deckt demnach auch das erste Halbjahr 2023 ab, soweit Informationen verfügbar sind. Mit Informationen von epd und KNA Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Tanja Koch | Es ist die höchste Opferzahl seit Veröffentlichung des Berichts: Laut dem Streubomben-Monitor gab es 2022 viel mehr Verletzte und Tote durch Streubomben. Auch wegen des massiven Einsatzes in der Ukraine – aber nicht nur. | [
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] | deutschland-welt | 2023-09-05T08:02:00.328096+00:00 | 2023-09-05T18:09:39.206235+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/streubomben-monitor-anzahl-der-opfer-stark-gestiegen,ToxfzJF |
Markus Söder: Gas-Pipelines sollen Kroatien und Deutschland verbin | Unabhängig sein von russischem Gas: Dieses Ziel formulierten der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und der österreichische Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP) bei einem Besuch in Kroatien. Auf der Insel Krk besuchten sie gemeinsam mit dem kroatischen Regierungschef Andrej Plenkovic ein LNG-Terminal, in dem Flüssiggas wieder in seinen ursprünglichen Zustand versetzt und ins Netz eingespeist wird. "Bayern ist energiehungrig, wir suchen deshalb nach Anbindungen in alle Richtungen", sagte Söder. Er will erreichen, dass langfristig Pipelines ausgebaut werden, damit Gas und grüner Wasserstoff von Kroatien über Slowenien und Österreich nach Deutschland geliefert werden können. "Eine Leitung - zwei Stoffe", so Söders Motto. Schon jetzt kann dem Gas Wasserstoff beigemischt werden. Dieser Anteil müsse kontinuierlich erhöht werden. Söder hat angekündigt, die Partnerschaft mit den Ländern zu intensivieren, die grünen Wasserstoff produzieren können. Dahinter steht auch der Wunsch, Klimaziele zu erfüllen und stabile Gaspreise zu erzielen. "Wir dürfen uns nicht damit zufriedengeben, immer nur billiges Gas einkaufen zu wollen. Was wir brauchen, ist eine langfristige neue Energieperspektive für Europa." Diese Perspektive eröffnet sich für Söder im Süden. Allerdings braucht es dafür mehr Verbindungen vom Süden Europas in den Süden Deutschlands. Söder, Nehammer und Plenkovic verständigten sich heute auf eine Steuerungsgruppe, die beraten und überlegen soll, wie sich eine europäische Wasserstoffstruktur aufbauen lasse. Eine derartige Struktur gibt es nach Söders Worten noch nicht für Europa. Jetzt gehe es darum, den nächsten Prozess anzustoßen. "Es geht hier nicht um Projekte für den Moment. Es geht auch nicht um den nächsten Winter." Insgesamt wird es noch mehrere Jahre dauern, bis Gas von Kroatien nach Deutschland fließen kann. Kroatien bezieht das Gas unter anderem aus Nordafrika, Katar und den USA - und kann mit seinem 2021 eingeweihten LNG-Terminal bereits den eigenen Bedarf decken. Millionenschwere Investitionen in die Anlage auf Krk sollen die Kapazitäten aber verdoppeln. Man denke nicht egoistisch nur an sich, sondern im Sinne der europäischen Idee auch an die Nachbarländer, erklärte Plenkovic. Plenkovic sicherte Bayern und Österreich zu, die Kapazitäten des LNG-Terminals auf Krk könnten bei Bedarf in Zukunft auch noch weiter ausgebaut werden. Da der Energiebedarf der beiden Länder derart hoch sei, könnten die Lieferungen aber nur einen kleinen Teil abdecken. Wie viel Gas Kroatien tatsächlich nach Bayern beziehungsweise nach Deutschland liefern kann - diese Frage blieb nach dem Treffen aber offen. Hier wollte sich der kroatische Regierungschef nicht festlegen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Eva Eichmann | Der bayerische Ministerpräsident will vollständig unabhängig werden von russischem Gas. Großes Potenzial sieht er im Süden: Gemeinsam mit Österreich will Bayern langfristig Gas und Wasserstoff aus einem LNG-Terminal in Kroatien beziehen. | [
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"Oberbayern"
] | bayern | 2022-11-24T15:55:04.865591+00:00 | 2022-11-24T20:09:56.901808+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/Soeder-Gas-Pipelines-sollen-Kroatien-und-Deutschland-verbinden,TO1NArl |
Neues CDU-Programm: christliche Werte im Fokus | Im Interview mit der Bayern2 Radiowelt betont der Vize-Vorsitzende der CDU, Carsten Linnemann, in Hinblick auf das neue Grundsatzprogramm der Partei: "Wir sind für alle offen, für Atheisten, für Menschen muslimischen Glaubens, für alle, die unsere christlichen Werte teilen." Es gehe um Personalität, um die Würde des Menschen und um den Respekt vor anderen Meinungen, so Linnemann. "Das sind alles christliche Werte und wer die teilt, ist bei uns herzlich willkommen", sagte er. Dem CDU-Vize geht es zum Beispiel um das Soziale: "Wenn ich mich da auf das 'C' besinne, heißt das 'C', dass ich die Eigenverantwortung des Einzelnen erst einmal sehe." Die Solidargemeinschaft sei für diejenigen da, die sich nicht selbst helfen können. "Ob das in der Vergangenheit wirklich austariert war, wage ich zu bezweifeln", fügte er hinzu. Konkret machte Carsten Linnemann seine Kritik an der Sozialpolitik fest: "Wir sind in der Vergangenheit mit der Gießkanne vorgegangen und haben allen geholfen, statt nur denjenigen, die es wirklich brauchen." Die Besinnung auf diesen Punkt und auf das, was die Partei wirklich ausmache, sei extrem wichtig, um wieder Wahlen zu gewinnen, so der stellvertretende Parteivorsitzende. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Rolf Büllmann | Im neuen Grundsatzprogramm der CDU geht es laut dem Leiter der Programmkommission, dem stellvertretenden Vorsitzenden Carsten Linnemann, nicht um die Kirche, wohl aber um christliche Werte. Welche das sind und wie sich die CDU darauf einstellen will. | [
"Carsten Linnemann",
"CDU",
"radioWelt",
"Bayern 2"
] | deutschland-welt | 2023-03-13T08:24:45.699631+00:00 | 2023-03-13T08:24:45.699631+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/neues-cdu-programm-christliche-werte-im-fokus,TYMrB38 |
Trotz Verbots: Ukrainer dürfen mit Kampfhund nach Bayern fliehen | Heli Ditterich aus Nürnberg engagiert sich für geflüchtete Ukrainer, die mit ihren Tieren nach Deutschland kommen. Etwa 30 Familien hat sie schon in private Unterkünfte vermittelt. Doch als eine siebenköpfige Familie mit drei Hunden, darunter einem Pit Bull, kommt, kann sie nicht helfen. Dabei hat Heli Ditterich schon eine geeignete Bleibe für sie: ein Haus mit Garten in Altdorf bei Nürnberg. Doch das zuständige Ordnungsamt sagt Nein – wegen des Pit Bulls. Pit Bulls gelten als Kampfhund. Sie stehen in Bayern auf der sogenannten "Rasseliste" – auf dieser Liste sind all die Hunderassen aufgeführt, denen Aggressivität und Gefährlichkeit zugeschrieben wird. Umgangssprachlich werden sie auch "Listenhunde" genannt. Laut der "Verordnung über Hunde mit gesteigerter Aggressivität und Gefährlichkeit" gehören Pit Bulls zur Kategorie 1 und dürfen in Bayern nur mit einer Ausnahmeregelung gehalten werden. Die Erlaubnis wird aber nur selten erteilt, denn der Antragsteller muss unter anderem ein berechtigtes Interesse vorweisen, einen Hund dieser Rasse zu halten. Ein schwieriges Unterfangen. Viele Liste-1-Hunde sitzen deshalb in den Tierheimen. Doch was sollen Menschen auf der Flucht mit ihrem Listenhund machen? Normalerweise ist die Einfuhr von solchen Hunden in einem Bundesgesetz geregelt: dem Hundeverbringungs- und -einfuhrbeschränkungsgesetz, kurz HundVerbrEinfG. Es untersagt die Einfuhr von Listenhunden. Allerdings sind auch Ausnahmen vorgesehen. Die Einfuhr gefährlicher Hunde ist demnach dann erlaubt, wenn die Hunde zusammen mit einer Begleitperson kommen, deren Wohnsitz nicht im Inland ist. Normalerweise gilt diese Ausnahme für vier Wochen – eine Verlängerung ist "zur Vermeidung unbilliger Härten" auf Antrag möglich. Klar ist: Die Menschen aus der Ukraine, die ihren Listenhund auf der Flucht mitnehmen, können nach derzeitiger Lage nicht nach vier Wochen wieder nach Hause. "Die können die nächsten Jahre nicht zurückkehren, definitiv", sagt Corinna Höppner vom Verein Institut Forschung Listenhunde, schließlich seien viele Städte zerstört, auch die Häuser und Wohnungen der Hundebesitzer. Deshalb müsse für Ukrainer und ihre Listenhunde unbedingt eine Regelung gefunden werden. Momentan gingen die Behörden mit dem Thema ukrainische Listenhunde in Deutschland sehr unterschiedlich um, berichtet Corinna Höppner – manche Hunde müssten in Quarantäne, andere nicht. Manche dürften mit ihren Besitzern in eine Unterkunft ziehen, andere müssen sie im Tierheim abgeben, "da sind herzzerreißende Fälle dabei, wo Familien täglich ins Tierheim fahren", erzählt Höppner. Und dann gibt es da noch die Ukrainerinnen und Ukrainer, die trotz des Krieges und der Bomben nicht nach Deutschland fliehen, weil sie nicht wissen, ob sie ihre Hunde hier auf Dauer behalten dürfen. "Die trauen sich nicht her." Etwa 40 Listenhunde haben Ukrainer bisher nach Bayern mitgebracht, schätzt Claus Reichinger vom Tierheim in München, "es können aber auch 100 sein." Denn nicht jeder Geflüchtete hat sich schon registriert, und nicht jeder weiß, dass Listenhunde verboten sind. Sollte Bayern bei seiner bislang rigiden Haltung beim Thema Listenhunde bleiben, sieht Reichinger die Tierheime vor großen Problemen. Die Heime könnten nicht alle verbotenen Hunde aufnehmen. Schon die Anordnung der Quarantäne für herrenlose Hunde sei eine Überforderung, sagt Reichinger. "Nicht jedes Tierheim hat eine Quarantänestation." Ein weiteres Problem ist die Wohnungssuche: Wohnraum ist in vielen Regionen in Bayern sowieso schon knapp – eine Wohnung für Geflüchtete zu finden, die ihren Listenhund mitbringen, fast unmöglich, so die Erfahrung der beiden Tierschützer. Aktuell etwa bräuchten sie rund um Ottobrunn dringend eine Unterkunft für ein Ehepaar mit ihren drei Hunden, darunter zwei American Staffordshire Terrier, also Listenhunde. Derzeit wohnt das Paar auf eigene Kosten in einem Hotel – denn in eine große Flüchtlingsunterkunft dürften sie ihre Hunde nicht mitnehmen. Sich von ihren Tieren zu trennen, bringt das Paar aber nicht übers Herz. Aus Sicht vieler Tierschützer wäre das Problem mit den Listenhunden aus der Ukraine aber gar nicht so groß, wenn es keine Liste mehr gäbe. Dann wären wieder Wesen und Erziehung eines Hundes entscheidend bei der Frage, ob er gehalten werden darf oder nicht. Und das auch nur dann, wenn er auffällig wurde und gebissen hat. Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen haben die Rasseliste wieder abgeschafft – zu viele Hunde, die nicht auf der Liste standen, waren in Beißvorfälle verwickelt. Die Rasseliste ließ sich daher aus Sicht der Politik in diesen Ländern nicht mehr rechtfertigen. Nach Meinung vieler Tierschützer, die seit Jahren gegen die Rasselisten kämpfen, ist das Problem sowieso immer an der anderen Seite der Leine zu finden. Für die ukrainische Familie mit ihrem Pit Bull, für die Heli Ditterich aus Nürnberg keine Haltungserlaubnis vom Ordnungsamt bekam, hat sich am Ende doch eine Lösung gefunden: Sie wohnt jetzt in Wallenfels im Landkreis Kronach. Der Vermieter aus Thüringen hat ein Herz für Listenhunde und nahm die Familie in seinem leerstehenden Haus mit Garten auf. So bald wie möglich wollen die Geflüchteten aber weiter nach Thüringen ziehen. Zu groß ist die Sorge, dass sie in Bayern ihren Pit Bull eines Tages abgeben müssen. Kategorie 1: Hunderassen der Kategorie 1 und Kreuzungen dieser Rassen gelten als gefährlich, ihre Haltung ist verboten. Wer das Verbot missachtet, muss mit einer Geldbuße bis zu 10.000 Euro rechnen. Kategorie 2: Hunderassen dieser Kategorie dürfen gehalten werden, wenn ein Gutachter feststellt, dass das Tier keine gesteigerte Aggressivität vorweist. Hundebesitzer brauchen also ein Negativzeugnis. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Karin Goeckel | Viele der Menschen, die aus der Ukraine flüchten, bringen ihre Hunde mit – darunter auch in Bayern eigentlich verbotene Kampfhunde. Für Kampfhunde aus der Ukraine aber gilt eine Ausnahme. Tierschützer hoffen nun auf ein Ende der Rasseliste. | [
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] | bayern | 2022-04-11T13:07:20.907988+00:00 | 2022-04-11T13:08:07.767811+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/trotz-verbots-ukrainer-duerfen-mit-kampfhund-nach-bayern-fliehen,T2b2Bjl |
Der Ferchenbach - die Bedrohung für die Partnachklamm | Vergangene Woche ereignete sich in Garmisch-Partenkirchen ein Horror-Szenario Der Pegel der Partnach in und unterhalb der Partnachklamm stieg schlagartig an. Ein Mann wurde von den Wassermassen mitgerissen und ertrank. Eine Schluklasse in der Klamm kam gerade noch einmal mit dem Schrecken davon. Der Grund für den schnellen Anstieg: extremer Starkregen in den Bergen oberhalb der Klamm. Auch im Gebiet des Ferchenbachs – der sich in kürzester Zeit in einen reißenden Fluss verwandelt hat. Anwohner und Ortskundige, auch im Germeinderat von Garmisch-Partenkirchen, hatten ja in der Vergangenheit immer wieder gewarnt, dass der Ferchenbach in Sachen Hochwasser durchaus Gefahrenpotential birgt. Bevor der Wildbach oberhalb der Klamm in die Partnach fließt, hat er sich auf auf vier Kilometern Länge in ein enges Tal hinein gefressen. Das Problem: die Hänge auf beiden Seiten sind aus weichem Partnachschiefer, weshalb es reihenweise Muren und Hangrutsche gibt - und gigantische Mengen von Holz, die im Bach landen. Ganze Bäume, riesige Wurzeln die beim Starkregen vergangene Woche von den Wassermassen sogar bis in die Klamm gespült wurden und dort wohl zu sogenannten Verklausungen geführt haben. Das ist quasi eine Verstopfung, die bei enstprechendem Druck schlagartig durchbricht und zu einer Art Flutwelle führt. Was auch eine Erklärung ist für den schnellen Anstieg des Partnach-Pegels bis hinein nach Garmisch-Partenkirchen. Der Grundstückseigentümer, die Staatsforsten, haben nach dem letzten Hochwasser und einem großen Hangrutsch die Forststraße am Ferchenbach vor über 10 Jahren aufgegeben – der Bach ist somit über weite Strecken gar nicht mehr erreichbar. Und die Gemeinde, die für die Sicherung des Ferchenbachs zuständig ist und entsprechend die Kosten dafür tragen muss, sah ganz offensichtlich auch keinen größeren Handlungsbedarf. Jedenfalls hat sich über Jahre hinweg gefährlich viel Holz im Bach angesammelt. Manche in Garmisch-Partenkirchen sprechen jetzt sogar von einer tickenden Zeitbombe. Klar ist, dass das viele Holz so schnell wie möglich raus muss aus dem Ferchenbach. Dort sieht es derzeit chaotisch aus, mit zum Teil riesigen Bäumen, die kreuz und quer in den Bach gerutscht sind. Doch ohne Straße ist es schwer an die Stellen ranzukommen. Technische Lösungen gibt es, allerdings nur theoretisch, sagen die Experten des Wasserwirtschaftsamtes: das sind zum Beispiel große Wildholzrechen, Wildholznetze oder sogenannte Sperrenbauwerke. Nur für den Bau dieser Einrichtungen fehlt eben noch die Zufahrt. Die Sicherung des Ferchenbachs wird also auf alle Fälle kompliziert und entsprechend teuer. Nächste Woche werden die Verantwortlichen von Gemeinde, Forst und Wasserwirtschaftsamt bei einem runden Tisch die Möglichkeiten ausloten. Eine extra Gemeinderatssitzung soll es außerdem geben... Immerhin ist nach dramatischen Ereignissen in der vergangene Woche jetzt allen klar, dass am Ferchenbach dringend was getan werden muss. | Anton Rauch | Der Ferchenbach fließt kurz vor der Partnachklamm in die Partnach. Dort hat sich viel Holz im Bachbett angesammelt. Bei plötzlichem Hochwasser droht dieses Holz in die Partnachklamm geschwemmt zu werden und diese zu verstopfen. Von Julia Schlegel | [
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] | bayern | 2018-06-21T09:51:19.548326+00:00 | 2018-06-21T09:51:19.548326+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/der-ferchenbach-die-bedrohung-fuer-die-partnachklamm,Qvb2UlR |
Habeck will bis zum Herbst raus aus russischer Kohle | Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will Deutschland bis zum Herbst unabhängig von russischer Kohle machen und bis Ende des Jahres weitgehend unabhängig von russischem Öl. "Jeden Tag, ja faktisch jede Stunde verabschieden wir uns ein Stück weit von russischen Importen", sagte der Minister der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung" vom Samstag. "Wenn es gelingt, sind wir im Herbst unabhängig von russischer Kohle und Ende des Jahres nahezu unabhängig von Öl aus Russland", betonte er. Beim Thema Gas sei der Ausstieg aus den Importen aus Russland komplizierter, weil Deutschland nicht über eigene Importkapazitäten für Flüssiggas verfüge, sagte der Minister. Diese würden nun mit Hochdruck geschaffen. Nach Angaben des Wirtschaftsministeriums liegt der Anteil russischer Importe an den fossilen Gasimporten nach Deutschland bei rund 55 Prozent, bei Kohle bei rund 50 Prozent und bei Rohöleinfuhren bei rund 35 Prozent. Habeck bekräftigte in dem Interview seine Einschätzung, dass ein sofortiges Embargo – wie es manche osteuropäische EU-Staaten fordern – mehr als "ein bisschen individuellen Komfortverzicht" mit sich brächte: nämlich Versorgungsengpässe im nächsten Winter, Wirtschaftseinbrüche und hohe Inflation. Hunderttausende Menschen verlören ihre Arbeit, und für viele würden der Weg zur Arbeit, Heizen und Strom kaum mehr bezahlbar. "Ich verstehe jeden, der wegen Putins brutalem Angriffskrieg ein sofortiges Embargo fordert", sagte er. "Aber ich stehe in Verantwortung für das gesamte Land. Ich muss abwägen, was die Folgen unserer Entscheidungen sind", betonte der Minister. Schon jetzt seien die hohen Energiepreise "eine große Belastung vor allem für Menschen, die wenig Geld haben. Und auch für die Wirtschaft, weil die Produktion immer teurer wird." Die bisher beschlossenen Sanktionen wirkten, sie träfen Russland hart, so Habeck. Er habe die Hoffnung, dass die Sanktionen perspektivisch zu einem Ende des Krieges führen könnten: "Die Frage ist, wie lange es dauert. Aber das russische Wirtschaftssystem wankt. Das sind die wirkungsvollsten Wirtschaftssanktionen, die bisher verhängt wurden." "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Wirtschafts- und Klimaschutzminister Habeck sieht Fortschritte in den Bemühungen, die Abhängigkeit Deutschlands von russischem Öl, Kohle und Gas zu verringern. Bis zum Herbst will er Deutschland von Kohle aus Russland unabhängig machen. | [
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] | deutschland-welt | 2022-03-12T12:45:06.459813+00:00 | 2022-03-12T12:45:06.459813+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/habeck-will-bis-zum-herbst-raus-aus-russischer-kohle,Szrxoix |
Fußball Bundesliga: FC Bayern München gegen Werder Bremen - beste Saison oder Abwehrprobleme | Der FC Bayern eröffnet am Freitag um 20:30 Uhr gegen Werder Bremen den 21. Spieltag. Einerseits spielen die Münchner die punktetechnisch beste Bundesligasaison seit neun Jahren, andererseits flammt immer wieder eine Diskussion über zu viele Gegentore wie gegen Holstein Kiel oder Feyenoord Rotterdam auf. Der Rekordmeister könnte mit einem Sieg den Vorsprung auf neun Punkte ausbauen, und die Vorzeichen stehen gut. Aktuell ist der FC Bayern besonders heimstark, sogar für Münchner Verhältnisse: In den vergangenen acht Bundesliga-Heimspielen schossen die Bayern jeweils mindestens drei Tore - drei Tore in der Allianz-Arena sind am vergangenen Samstag aber auch Holstein Kiel gelungen. "Du musst immer im Kopf haben, dass die ganze Saison wichtig ist, jede Phase, jeder Moment. Dann kannst du den maximalen Erfolg haben", so Vincent Kompany. "Wir sind aber Menschen, sind nicht perfekt. Wir müssen immer versuchen, dass, was nicht so gut läuft, zu verbessern." Für den Cheftrainer ist es wichtig, auch an den Dingen, die auf dem Platz gut laufen, weiter zu arbeiten: "Manchmal musst du auch schauen, was schon gut ist und das schützen." Beim Sonntagsstammtisch des BR hatte Ehrenpräsident Uli Hoeneß angekündigt, den Coach bei Gelegenheit zu den Gegentoren zu befragen. Das Interview habe er nicht gesehen, so Kompany: "Es ist ein Verein, wo es sehr viele Führungsleute gibt, und die haben alle eine Meinung, und ich kann nicht zu jeder Meinung eine Antwort geben." Nach 20 Spieltagen kann der FC Bayern 51 Punkte verbuchen, aktuell ist das die beste Bundesliga-Bilanz seit neun Jahren: "Ich bin konsistent, wenn über negative Dinge berichtet wird, bleibe ich ruhig, genauso bei positiven", so Kompany. "Ich weiß, dass wir auf einem guten Weg sind und dass es noch was zu arbeiten gibt." Viel zu tun gibt es für die Münchner im Februar allemal. Sechs Spiele stehen trotz DFB-Pokal-Aus an. In der Champions League müssen die Bayern trotz eines 3:2 gegen Slovan Bratislava in die Play-offs, am Mittwochabend steigt das Hinspiel bei Celtic Glasgow. Vincent Kompany Laut Medienberichten soll Harry Kane eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag haben. Das galt jahrelang als Tabu beim Rekordmeister. Kommunikativ bleibt Sportdirektor Christoph Freund auf dieser Linie: "Natürlich ist der FC Bayern nicht darauf aus, wie andere Vereine eine Entwicklung voranzutreiben und dann ein Ausbildungsverein zu sein. Wir wollen den maximalen Erfolg und darum wollen wir auch die besten Spieler so lange wie möglich beim FC Bayern halten." Trotzdem gestand Freund: "Es gibt immer Konstellationen im Fußball, wo man Kompromisse finden muss." Nachdem kürzlich Vertragsverlängerungen von Alphonso Davies und Manuel Neuer vermeldet wurden, ist die Situation bei Jamal Musiala nach wie vor unklar: "Das Sportliche ist das Wichtigste, wir haben ganz wichtige Wochen vor uns. Parallel versuchen wir, unsere Dinge voranzutreiben. Wir sind froh, schon einige Dinge umgesetzt zu haben und wollen weiter Gas geben", so Freund. Kritik an der Leihe von Mathys Tel wies Kompany zurück: "Wir machen, was richtig ist für die Spieler und den Verein." Auf das 116. Duell gegen Werder Bremen blickt Kompany optimistisch: "Jetzt haben wir einen großen, fitten Kader im Training. Ich freue mich auf die Spiele, weil die Jungs in guter Form sind." Neben Davies mit Muskelfaserriss und dem langzeitverletzten Hiroki Ito gäbe es nur zwei "kleine Erkältungen." Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport. | Karoline Kipper | Der FC Bayern eröffnet den 21. Spieltag der Fußball-Bundesliga gegen Werder Bremen. Trotz der besten Bundesligasaison seit neun Jahren gibt es Diskussionen über zu viele Gegentore, auch die Verträge und die Leihe von Tel sind nach wie vor Thema. | [
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] | sport | 2025-02-06T11:55:15.243+00:00 | 2025-02-06T15:03:48.603973+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/sport/fussball-bundesliga-fc-bayern-muenchen-gegen-werder-bremen-beste-saison-oder-abwehrprobleme,Uc0fSUW |
"Amtsmissbrauch"? Keine Lizenz für Münchner Cannabis-Verein | Es sind schwere Vorwürfe, die Erdinc Tuncer erhebt: "Das ist Willkür. Ich finde, dass die Behörde hier Amtsmissbrauch betreibt." Was ist passiert? Tuncer ist Vorstandsvorsitzender des Vereins "Cannabis Social Club Minga". Anfang Juli stellte die oberbayerische Anbauvereinigung mit knapp 140 Mitgliedern einen Antrag, um legal Cannabis anzubauen. Ende vergangener Woche kam die Antwort vom Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL): Antrag abgelehnt. Es ist das erste Mal, dass in Bayern überhaupt über eine Anbaulizenz entschieden wurde. Die Behörde begründet ihre Absage mit Fehlern in der Vereinssatzung, diese sei nicht mit dem Cannabisgesetz vereinbar. Laut Gesetz gilt: "Die Mitglieder der Anbauvereinigung haben beim gemeinschaftlichen Eigenanbau von Cannabis aktiv mitzuwirken." Der Münchner Cannabis-Clubs schließt in seiner Satzung dabei auch Verwaltungsarbeit, Einpacken und Abwiegen von Cannabis sowie Social-Media-Arbeit ein. So könnten zum Beispiel auch Menschen mit Behinderung Mitglied werden, die am direkten Anbau der Pflanzen nicht mitwirken können. Das LGL sieht das anders. Zum einen fehle in der Satzung die vom Gesetz vorgeschriebene Pflicht zur Mitarbeit, außerdem handele es sich bei den Bereichen Social Media und Verwaltung nicht um "unmittelbar mit dem gemeinschaftlichen Eigenanbau" verbundene Tätigkeiten. Der Ablehnungsbescheid des Landesamts liegt BR24 vor. Was Vereinschef Tuncer besonders ärgert: Der Satzungstext wurde im Laufe des Antragsprozesses bereits geändert – die finale Formulierung sei "in Zusammenarbeit mit dem LGL" entstanden. Dass die Behörde nun ausgerechnet deswegen ablehnt, nennt Tuncer eine "bodenlose Frechheit". Für den 43-Jährigen steckt hinter der Entscheidung etwas anderes: "In Bayern will man keinen Verein lizenzieren." Deshalb würde die Behörde den Vereinen Steine in den Weg legen. "Die werden immer etwas finden, wo sie einhaken können", sagt Tuncer, sei es zu Auflagen im Bereich Bau, Lebensmittel, Sicherheit oder eben zur Satzung. CSU-Ministerpräsident Markus Söder hatte Anfang des Jahres angekündigt: "Wir werden dieses Gesetz extremst restriktiv anwenden." Darauf könne sich jeder einstellen. Auch Bayerns Gesundheitsministerin Judith Gerlach (CSU) sagte, man werde den Vollzug "so streng wie möglich" handhaben. Tuncer protestiert: Es könne nicht sein, "dass das auf Bundesebene legalisiert worden ist, und man davon im Freistaat nichts wissen möchte". Laut der bayerischen SPD-Bundestagsabgeordneten Carmen Wegge wird in Bayern "tatsächlich alles unternommen, um den Eigenanbau und den Konsum von Cannabis so schwer wie möglich zu machen." Bei der Entscheidung zum Münchner Cannabis-Verein müsse sie der Behörde allerdings teilweise rechtgeben. Social Media und Verwaltung gehören laut Wegge nicht zu Tätigkeiten, "die in unmittelbaren Zusammenhang zum Eigenanbau liegen" – die Ausgabe von Cannabis hingegen schon. Dass eine solche Satzung anscheinend "in Zusammenarbeit mit der Behörde erarbeitet worden ist" und darauf nicht hingewiesen worden sei, findet Wegge allerdings "hochgradig irritierend". Toni Schuberl, rechtspolitischer Sprecher der Grünen im Landtag, geht noch weiter: "Die haben diesen Cannabis-Club in eine Falle gelockt." Was in der Satzung stand, sei alles abgesprochen gewesen, die Entscheidung "ein Skandal". Die Gesundheitsministerin habe angekündigt, dass sie "alles ausreizen" werde. "Eine Behörde, die dem Ministerium nachgeordnet ist, wird das befolgen", so Schuberl. Das LGL, das unter anderem dem Gesundheitsministerium nachgeordnet ist, weist die Vorwürfe zurück. Die Behörde prüfe "sorgfältig und umfassend" und vollziehe das Cannabisgesetz "im vorgegebenen rechtlichen Rahmen". Außerdem trete man dem Vorwurf entgegen, dass "Ablehnungsbescheid und mündliche Auskünfte" nicht zusammenpassen würden, so das LGL auf Anfrage von BR24. Ein Sprecher des Gesundheitsministeriums teilt mit, man könne sich aus datenschutzrechtlichen Gründen "nicht öffentlich zu einzelnen Verfahren" äußern. Clubchef Tuncer sieht jedenfalls "systematisches Zermürben eines Vereins". Er will gegen die Entscheidung des Landesamts klagen. Erdinc Tuncer ist Vorstandsvorsitzender des Vereins "Cannabis Social Club Minga". Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Jonas Wengert, Max Gilbert | Das Landesamt für Gesundheit lehnt die Lizenz zum Anbau wegen formaler Fehler ab – der Vereinschef tobt. Die SPD kann die Entscheidung zwar verstehen, ist aber vom Vorgehen irritiert. Laut Grünen hat die Behörde den Verein "in die Falle gelockt". | [
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] | bayern | 2024-11-29T04:16:25.636287+00:00 | 2024-11-29T13:33:26.551923+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/amtsmissbrauch-keine-lizenz-fuer-muenchner-cannabis-verein,UVQpdMu |
Neuer im DFB-Tor? "Wenn alles normal läuft, bin ich dabei" | Vor dem Champions-League-Spiel gegen des FC Bayern gegen den FC Kopenhagen geisterte eine Schlagzeile durch die Medien, die aufhorchen ließ: Die "Bild" meldete, dass die Rückkehr von Manuel Neuer in das DFB-Tor beschlossene Sache sei. Ein Zeitpunkt wurde auch genannt: die Länderspiele im März 2024. Der Weltmeister von 2014, der sich im Dezember vergangenen Jahres bei einem Skiunfall das Bein gebrochen hatte, präsentiert sich seit seinem Comeback schon wieder in guter Form. Davon soll Bundestrainer Julian Nagelsmann begeistert sein. Neuer indes bestritt, dass er mit Nagelsmann bereits konkret über seine Rückkehr in die Nationalmannschaft im kommenden März gesprochen hat. "Es gibt jetzt keine Absprache", sagte der Kapitän des FC Bayern nach dem 0:0 gegen den FC Kopenhagen bei BR24Sport, betonte aber: "Ich stehe im guten Austausch mit meinem Torwarttrainer in der Nationalmannschaft genauso wie mit Julian, und wir gehen alle davon aus, dass ich dabei bin, wenn alles normal läuft." Seine drei Glanzparaden in der 87. Minute, mit denen er die Münchner vor einer Niederlage bewahrte, wollte Neuer nicht als Bewerbungsschreiben an den Bundestrainer verstanden wisssen. "Er kennt mich, er hat so was schon mal gesehen im Training und auch in den Spielen", sagte der Keeper und betonte: "Von daher bin ich sehr gelassen, was den März angeht." Für den DFB hat Neuer bislang 117 Spiele bestritten und war bis zu seiner Verletzung auch Kapitän der Nationalmannschaft. Der FC Bayern hat unlängst den Vertrag des 37-Jährigen vorzeitig bis Juni 2025 verlängert. Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport. | BR24Sport | Kehrt Manuel Neuer ins Tor der deutschen Nationalmannschaft zurück? Die einstige Nummer eins glaubt daran - "wenn alles normal läuft". Der Kapitän des FC Bayern bestritt aber, dass es schon eine Absprache mit Bundestrainer Julian Nagelsmann gäbe. | [
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] | sport | 2023-11-30T08:35:39.294+00:00 | 2023-11-30T08:35:39.648729+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/sport/neuer-im-dfb-tor-wenn-alles-normal-laeuft-bin-ich-dabei,Tx4owTY |
Mehr Autounfälle wegen Drogen: Herrmann will Cannabis verbieten | Andrea di Bella vom Deutschen Hanfverband kifft regelmäßig. Er pflanzt selbst an. Bekifft würde er aber nicht Auto fahren, sagt er gegenüber dem BR-Politikmagazin "Kontrovers". Trotzdem findet er die Angst vor Unfällen durch Cannabis übertrieben: "Beim Alkohol entsteht eine höhere Risikobereitschaft, während beim Cannabis die Leute eher langsamer fahren und vorsichtiger." Aber vielleicht seien Autofahrer dann auch nicht mehr so schnell in ihrer Reaktionsfähigkeit, räumt di Bella ein. In ganz Bayern wurden 2024 bei Verkehrskontrollen 27 Prozent mehr Fahrer unter Drogen erwischt - mehr als 50 Prozent davon hatten gekifft. Für München meldet die Polizei, dass die Zahl derjenigen, die bekifft beim Fahren erwischt werden, innerhalb eines Jahres um 52 Prozent gestiegen ist. Ähnliche Zahlen gibt es bei den Verkehrsunfällen: Etwa die Hälfte der angestiegenen Drogenunfälle geht auf das Konto von Cannabis. Auch der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann bestätigt im Interview mit "Kontrovers" diese Zahlen: "Was wir aktuell hinsichtlich des Straßenverkehrs beobachten, ist, dass leider viel zu viele Cannabiskonsumenten unterschätzen, was das im Hinblick auf ihre Verkehrstüchtigkeit anrichtet. Das zeigen eindeutig die Zahlen in Bayern, dass die Zahl derjenigen, die mit Cannabis am Steuer sitzen, gestiegen ist." Wie sehen die Unfallzahlen seit der Cannabis-Legalisierung vor einem Jahr aus? Das BR-Politikmagazin "Kontrovers" fragt in allen Bundesländern nach. Fast überall gibt es mehr Unfälle nach Drogenkonsum. Doch gilt das auch für Cannabis? Bayern, Baden-Württemberg, Brandenburg, Berlin und NRW sehen das so, während Rheinland-Pfalz weniger Kiffer-Unfälle meldet. Der Rest hat die Daten nicht erhoben. Der Bayerische Innenminister Joachim Herrmann will Polizeikontrollen verstärken, auch auf öffentlichen Plätzen mit hoher Kriminalität. Innenminister Joachim Herrmann fordert deshalb von der kommenden Regierung, die Legalisierung von Cannabis zurückzunehmen: "Wir haben von Anfang an klar gesagt, dass wir aus Sicht der Staatsregierung die Legalisierung von Cannabis für falsch halten, dass sie insgesamt eine völlig falsche Richtung in der Drogenbekämpfungspolitik einschlägt, und diese Haltung vertreten wir auch weiterhin." Bis dahin könne die bayerische Polizei nur weiter konsequent kontrollieren: "Und das tun wir", so Herrmann gegenüber dem BR. Auch Vertreter der Polizeigewerkschaft fordern die Rücknahme des Gesetzes - vieles sei praxisfern. Florian Leitner von der Gewerkschaft der Polizei Bayern sagt, vor Ort werde zwar ein Schnelltest gemacht, doch dann müsse die Person mit zur Wache für einen Urintest, Speicheltest, und später zur Blutentnahme: "Das Problem ist, den genauen Wert erhält man dann erst Tage oder Wochen später." Das sind die Regeln: Wenn jemand über den THC-Grenzwert von 3,5 Nanogramm kommt, gibt es eine Anzeige. Das Cannabis-Gesetz verlangt den Blutwert. Yannik ist mit einem sehr hohen Wert erwischt worden, er lag über 60 Nanogramm: Sein Führerschein war weg. Er sagt, dass er vier Gramm Cannabis täglich geraucht habe und damit Auto gefahren sei. Jetzt muss er eine MPU machen, um den Führerschein wiederzubekommen. Er bereut, was er getan hat: "Ich habe praktisch jeden Tag in Kauf genommen, dass ich im berauschten Zustand irgendwelche Leute schädige." Zurück zu Andrea di Bella vom Deutschen Hanfverband: Würde er bei einer Rücknahme der Cannabis-Legalisierung aufhören, zu kiffen? Er sagt, dass er nicht glaubt, sich dann einschränken zu müssen. Er würde dann einfach weiterhin nur Radfahren. Bayerns Innenminister Herrmann will bis dahin verstärkt aufklären, wie er im "Kontrovers"-Interview betonte: "Wir werden in der Öffentlichkeitsarbeit immer wieder darauf hinweisen, dass es völlig unvertretbar ist, sich mit Cannabis entsprechend ans Steuer zu setzen." "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Miriam Garufo | In Bayern werden mehr Autofahrer erwischt, die Drogen genommen haben - etwa die Hälfte von ihnen Cannabis. Ähnliches gilt bei Unfällen. Ist der Joint bald wieder strafbar? Bayerns Innenminister Herrmann will das durchsetzen. | [
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] | bayern | 2025-03-27T05:48:47.597391+00:00 | 2025-03-27T14:27:57.879246+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/mehr-autounfaelle-wegen-drogen-herrmann-will-cannabis-verbieten,UgZQKM2 |
Milliarden-Poker im Bundesrat – Wackelt das Sondervermögen? | Es ist ein Ritt durch Dornenbüsche. Der Reiter heißt Friedrich Merz, an der Spitze von CDU/CSU, der SPD und den Grünen. Gemeinsam haben sie im Bundestag mit einer erforderlichen Zweidrittelmehrheit entscheidende Änderungen des Grundgesetzes durchgesetzt - und die haben weitreichende Auswirkungen auf die deutsche Finanzpolitik. Es geht um die Lockerung der Schuldenbremse und die Einführung eines Sondervermögens in Höhe von 500 Milliarden Euro. Doch es gab heftige Gegenwehr - Klagen, Anträge auf einstweilige Verfügungen, das Bundesverfassungsgericht wurde mehrfach angerufen, allerdings am Ende erfolglos. Der Bundestag hat mit der erforderlichen Zweidrittelmehrheit den Grundgesetzänderungen zugestimmt. Auch im Bundesrat braucht es eine Zweidrittelmehrheit - wenn diese am Vormittag zustande kommt, muss schließlich noch der Bundespräsident das Gesetz unterschreiben. Es kann davon ausgegangen werden, dass er das auch tun wird. Vorausgesetzt, es kommen mindestens 46 von 69 Stimmen zusammen. Wieso aber 69 Stimmen bei 16 Bundesländern? Die Länder haben ein unterschiedliches politisches Gewicht im Bundesrat, das hängt von der Größe des jeweiligen Bundeslandes und der Zahl der Einwohner ab. Die von CDU, SPD und den Grünen angeführten Landesregierungen kommen im Bundesrat auf 41 Stimmen. Das würde noch nicht ausreichen, es wären fünf Stimmen zu wenig. Der Freistaat verfügt über sechs Stimmen. Die bayerische Landesregierung, also CSU und die Freien Wähler, haben sich darauf verständigt, "Ja" zu sagen. Rechnet man zusammen, sind es 47 Stimmen - die Grundgesetzänderungen hätten dann die nötige Mehrheit. Da ist zum Beispiel das Rot-Rot regierte Mecklenburg-Vorpommern, mit drei Stimmen im Bundesrat: SPD und Linke werden wohl mit Ja abstimmen, so ist es aus Schwerin zu hören. Wenn dem so ist, sind schon 50 Stimmen zusammen - also weit über der notwendigen Zweidrittelmehrheit. In Bremen, wo eine Koalition aus SPD, Grünen und Linken regiert, hat Bürgermeister Andreas Bovenschulte signalisiert, dass er fest von einer Zustimmung ausgeht. Unklar ist die Haltung in Rheinland-Pfalz, dort regiert eine Ampel-Koalition aus SPD, Grünen und FDP. Über eine abschließende Entscheidung im Bundesrat ist noch nichts bekannt. Bei Nichteinigung einer Landeskoalition ist es üblich, dass sich das Bundesland bei der Abstimmung im Bundesrat enthält. Also neutral bleibt. Die FDP-Landtagsfraktionen in Nordrhein-Westfalen, Hessen, Bremen und Baden-Württemberg sind mit Eilklagen gegen die Zustimmung ihrer Landesregierungen zu dem von Union und SPD vereinbarten Finanzpaket im Bundesrat gescheitert. Die Verfassungsgerichtshöfe in Münster und Stuttgart sowie die Staatsgerichtshöfe in Wiesbaden und Bremen wiesen die Anträge auf Erlass einer einstweiligen Anordnung am Donnerstag ab, wie die Gerichte mitteilten. Die FDP in Nordrhein-Westfalen war bei dem Vorgehen federführend, beteiligt waren außerdem Baden-Württemberg und Mecklenburg-Vorpommern. Damit werden am Freitag alle Bundesländer im Bundesrat abstimmen können. Um 9.30 Uhr beginnt die Debatte. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Marcus Overmann | Im Bundesrat wird am Vormittag über die Grundgesetzänderungen und somit über das 500 Milliarden Euro schwere Sondervermögen abgestimmt. Wieder ist eine Zweidrittelmehrheit erforderlich. Dass diese zustande kommt, ist jedoch nicht sicher. | [
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] | bayern | 2025-03-21T07:24:15.076+00:00 | 2025-03-21T10:20:24.079233+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/milliarden-poker-im-bundesrat-wackelt-das-sondervermoegen,Ug0U9Wo |
A92 nach tödlichem Unfall mit Geisterfahrer bei Dingolfing wieder frei | Bei einem Geisterfahrer-Unfall am Dienstagnachmittag auf der A92 bei Dingolfing ist der 77-jährige Falschfahrer aus dem Raum Deggendorf ums Leben gekommen. Wie die Polizei am Mittwoch mitteilt, hatte er den Sicherheitsgurt nicht angelegt. Der Senior war auf der Stelle tot. Bei der Polizei waren am Dienstag gegen 15.15 Uhr mehrere Meldungen über einen Geisterfahrer eingegangen, der auf der Autobahn in Fahrtrichtung München in die entgegengesetzte Richtung nach Deggendorf fuhr. Auf Höhe der Anschlussstelle Dingolfing-Ost kollidierte der Mann aus dem Kreis Deggendorf frontal mit einem auf der linken Fahrspur entgegenkommenden Auto. Die beiden Insassen aus dem Kreis Dingolfing-Landau - ein 28-jähriger Mann und eine 20 Jahre alte Frau - wurden bei dem Unfall leicht verletzt und in ein Krankenhaus gebracht. Der Geisterfahrer soll laut Polizei auf der Autobahn äußerst rechts gefahren sein und versucht haben, Unfälle zu vermeiden. Von einem absichtlichen Falsch-Auffahren mit Suizidgedanken wird daher nicht ausgegangen. Die Autobahn in Fahrtrichtung München war im Bereich der Unfallstelle bis 20 Uhr komplett gesperrt, der Verkehr wurde ab der Anschlussstelle Pilsting ausgeleitet. Den Gesamtschaden schätzt die Polizei auf rund 30.000 Euro. Laut dem Bayerischen Landesamt für Statistik sind Unfälle mit Geisterfahrern, bei denen Menschen zu Schaden kommen, in Bayern selten. 2023 gab es in Bayern 45 solcher Unfälle, vier Falschfahrerunfälle waren tödlich. Im Vergleich: Wegen nicht angepasster Geschwindigkeit starben in Bayern im vergangenen Jahr 120 Personen, bei Überholvorgängen 38 Menschen. #verkehrstipps Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Nico Angerstorfer, Astrid Dachs | Auf der A92 im Landkreis Dingolfing-Landau hat es am Dienstag einen schweren Unfall mit einem Geisterfahrer gegeben. Eine Person ist dabei ums Leben gekommen. Die Autobahn war in Richtung München bis zum Abend voll gesperrt. | [
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] | bayern | 2024-10-30T13:24:00.995315+00:00 | 2024-10-30T13:24:00.995315+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/a92-nach-toedlichem-unfall-mit-geisterfahrer-wieder-frei,USbXVOS |
Feuerwehren aus Aschaffenburg unterstützen im Hochwassergebiet | 186 Feuerwehrkräfte aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg haben sich heute Morgen mit 50 Fahrzeugen auf den Weg gemacht. Ihr Ziel: Das Katastrophengebiet im Landkreis Ahrweiler. Dort sollen sie die Einsatzkräfte unterstützen. Das Rheinland-Pfälzische Innenministerium hatte sich zuvor mit einem Hilfeersuchen an das Bayerische Innenministerium gewandt. Über die Regierung von Unterfranken wurde das Kontingent am Montagabend angefordert, berichtet Kreisbrandmeister Thomas Rollmann. Sofort habe man mit den Vorbereitungen des Einsatzes begonnen. Gegen 23 Uhr seien die Vorplanungen abgeschlossen und alle Geräte und Materialien verladen gewesen. Um 6.30 Uhr machten sich die Feuerwehrleute heute auf den Weg an den Nürburgring. Dort ist die Sammelstelle für Helfer und Helferinnen, die aus Aschaffenburg in die Region fahren. Von dort aus werden die Helfer in die eigentlichen Einsatzgebiete entsendet. Das Feuerwehrkontingent sei vollkommen autark, könne sich also selbst versorgen und sei gut auf Katastrophenfälle vorbereitet. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Carol Lupu, BR24 Redaktion | Ein Kontingent der Feuerwehren aus Stadt und Landkreis Aschaffenburg ist heute Morgen in das Krisengebiet nach Rheinland-Pfalz gefahren. Die freiwilligen Männer und Frauen werden im Landkreis Ahrweiler gebraucht. | [
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] | bayern | 2021-07-20T10:47:34.225499+00:00 | 2021-07-20T14:10:07.261892+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/feuerwehren-aus-aschaffenburg-unterstuetzen-im-hochwassergebiet,SdhJwis |
Schleuser-Prozess: Zehn Jahre Haft nach tödlichem Stromschlag | Nach dem Tod einer nach Deutschland eingeschleusten jungen Kurdin durch einen Stromschlag von einer Bahn-Oberleitung ist ein 46-jähriger Iraker in München zu zehn Jahren Haft verurteilt worden. Der Mann sei ein hochrangiges Mitglied einer Schleuserbande gewesen und habe sich unter anderem der Körperverletzung mit Todesfolge schuldig gemacht, befand das Landgericht München I in seinem Urteil. Das Gericht begründete seine Entscheidung unter anderem mit den umfangreichen Daten auf dem Handy des Mannes. Die 15-Jährige war mit ihrer Familie und anderen aus der Türkei geflohen. Auf der letzten Etappe Ende Mai 2022 von Verona in Italien nach Deutschland saßen sie in einem Lastwagenanhänger auf einem Güterzug. Auf telefonische Anweisung des jetzt Verurteilten hin versuchten die Flüchtlinge am Güterbahnhof München-Trudering durch die von ihnen durchschnittene Dachplane des Anhängers zu klettern. Dabei kam es zu einem Spannungsüberschlag. Infolgedessen erlitten die Jugendliche, ihr 12 Jahre alter Bruder und ein 19-Jähriger einen Stromschlag. Die 15-Jährige starb rund zwei Wochen später. Der 19-Jährige wurde nach Angaben des Gerichts 18 Mal operiert und ist nun querschnittsgelähmt. Der 12-Jährige verletzte sich an der Hand. Das Gericht folgte mit seinem Urteil der Forderung der Staatsanwaltschaft, die zehneinhalb Jahre gefordert hatte. Die Verteidigung hatte auf Freispruch plädiert. Neben den Körperverletzungen lastete das Gericht dem 46-Jährigen auch gewerbs- und bandenmäßiges Einschleusen an. Der Iraker, der vor seiner Festnahme im Oktober 2022 in der Schweiz lebte, hatte sich vor Gericht nicht geäußert. Er saß bereits seit November 2022 in Untersuchungshaft. Binnen einer Woche kann er Revision zum Bundesgerichtshof einlegen. Mit Informationen von dpa und AFP Grenzkontrollen in Deutschland Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Im Frühsommer 2022 starb ein 15-jähriges Mädchen in München nach einem Stromschlag, die Geflüchtete war aus einem Güterwaggon geklettert. Ein junger Mann wurde schwer verletzt und ist heute querschnittsgelähmt. Jetzt wurde der Schleuser verurteilt. | [
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] | bayern | 2024-09-30T14:26:41.471309+00:00 | 2024-09-30T14:26:41.471309+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/schleuser-prozess-zehn-jahre-haft-nach-toedlichem-stromschlag,UPrkqmD |
Pixi-Bücher-Ausstellung: Kleine Geschichten, große Wirkung | Ja, Eltern müssen sich eine Menge einfallen lassen, um Kinder an diesen dunklen Dezembertagen aus dem Bett zu locken. Dabei ist fast jedes Mittel recht und ein kleines, zehn mal zehn Zentimeter großes Buch reißt ja auch kein riesiges Loch in die Haushaltskasse. "Meine Schwester hat zu ihrem fünften Geburtstag ganz viele bekommen," erzählt Karl etwas leidenschaftslos. Aber Karl ist ja auch schon groß, ganze acht Jahre alt. Deswegen ist seine Begeisterung für Pixi-Bücher kleiner geworden. Kein Wunder, die richten sich auch an eine andere Zielgruppe, erklärt Eleonore Gregori, die beim Carlsen Verlag die Reihe betreut: "Pixi-Bücher sind gemacht für Kindergartenkinder. Die Zielgruppe ist maximal groß: Wir wollen alle Kinder erreichen, für jeden und jedes soll was dabei sein." Die Idee des dänischen Verlegers Per Hjald Carlsen ging auf: Seit 1954 haben sich in Deutschland 500 Millionen kleine Bücher verkauft. Was macht das Erfolgsrezept aus? "Das kleine Format war ein Glücksgriff," so Eleonore Gregori. "Es passt wunderbar in kleine Kinderhände und in die vollen Taschen junger Eltern." Der Preis sei "unschlagbar überzeugend" und erreiche auch Familien, die nicht viel Geld in Kinderbücher investieren könnten. "Und der dritte Grund ist die Vielfalt." Bei 50 Pfennig damals und 99 Cent heute überlegen nicht viele. Und die Pixi-Aufsteller stehen nicht nur in Buchhandlungen, sondern auch in Drogerien oder Tankstellen. Places to be für junge Familien. Dazu noch ein Vorteil: "Pixi ist einfach gut, weil man kann sie überall hin mitnehmen, man kann sie einfach in eine Tasche stecken," erklärt Karl. Damit dürften Pixi-Bücher neben Haarspangen und Schnullern auch zu den Dingen gehören, die am häufigsten während einer Kindheit verloren gegangen sind. Wer da einem bestimmten Pixi-Buch bis heute nachtrauert, der hat die Chance, sein Lieblingsstück im Münchner Literaturhaus vielleicht wiederzusehen. Die Ausstellung bietet zudem ein ganz besonderes Erlebnis: ein Planschbecken voller Pixis. Einmal in Büchern baden – aus so einem Kind muss ja eine Leseratte werden. Und noch ein Fun Fact: Der Name Pixi geht auf ein englisches Wort zurück und bedeutet Kobold. Alle Eltern wissen, so etwas wohnt zumindest zeitweise in jedem Haus. "Pixi. Die Ausstellung. 70 Jahre kleine Bücher" ist ab dem 7. Dezember 2024 im Literaturhaus München [externer Link] zu sehen. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung! | Martin Zeyn | Pixi-Bücher gehören zur bundesdeutschen Kindheit wie der Sandkasten und das Kasperltheater. Jetzt widmet das Münchner Literaturhaus ihnen eine Ausstellung – mit einer besonderen Attraktion. | [
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] | kultur | 2024-12-07T11:00:17.504279+00:00 | 2024-12-09T18:50:15.458751+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/kultur/pixi-buecher-ausstellung-kleine-geschichten-grosse-wirkung,UWBWs4a |
Coronahilfen: In Bayern verpassen 16.500 Firmen Abrechnungsfrist | Ursprünglich sollten Unternehmen in Deutschland bis zum 31. Oktober 2023 ihre Schlussabrechnungen zu Coronahilfen des Bundes vorlegen, diese Frist wurde dann bis 30. September dieses Jahres verlängert. Nun zeigt sich jedoch, dass in Bayern eine gar nicht so kleine Anzahl von Firmen auch diese Frist verpasst hat. Nach Angaben der IHK München und Oberbayern, die im Auftrag der Staatsregierung die Abwicklung der Corona-Hilfspakete des Bundes übernahm, hatten bis 15. Oktober zwar 94,1 Prozent der Unternehmen ihre Abrechnungen eingereicht, von mehr als 16.000 Firmen steht sie aber noch aus. Diese Betriebe müssten nun eigentlich den gesamten Coronazuschuss plus Zinsen zurückzahlen. Doch gibt es einen allerletzten Strohhalm zumindest für die Firmen, die eine Fristverlängerung beantragt hatten: Sie können bis zum 2. Dezember im Rahmen eines Anhörungsverfahrens ihre Schlussabrechnung nachliefern. Diese Aufgabe kann durchaus komplex sein: Die Firmen müssen der IHK Einnahmen aus den Überbrückungshilfen I, II, III, III+ und IV, der sogenannten November- und Dezemberhilfe sowie der Neustarthilfe melden. Unternehmen, die pandemiebedingte Umsatzeinbrüche meldeten, bekamen auf diesen Kanälen dafür einen Ausgleich. Ausgezahlt wurden in Bayern knapp zwölf Milliarden Euro, von denen nach Berechnungen des Ifo-Instituts fast fünf Milliarden allein an Gastronomie und Hotellerie flossen. Die Gesamtsumme der Staatshilfen war sogar noch höher. In der ersten Phase der Pandemie im Frühjahr 2020 hatte die Staatsregierung Soforthilfen gezahlt, außerdem gab es Steuerstundungen, Kreditbürgschaften und allerlei andere Unterstützungsmaßnahmen, die nicht über die IHK abgewickelt wurden. Warum 16.500 Firmen keine Schlussabrechnungen einreichten, ist nicht bekannt. Ganz überwiegend handelt es sich wahrscheinlich um kleine Unternehmen, da größere Unternehmen in aller Regel Steuerberater, Wirtschaftsprüfer oder sonstige Finanzdienstleister damit beauftragten. Mutmaßlich stellten zumindest einige der säumigen Firmen ihre Geschäftstätigkeit mittlerweile auch ein. Dabei kann die Schlussabrechnung für eine Firma durchaus auch positive Effekte haben: So haben die bayerischen Kammern bislang 81.500 von mehr als 208.000 Abrechnungen zum "Paket 1" bearbeitet, das sind die Überbrückungshilfen I bis III sowie die November- und Dezemberhilfen. Ergebnis: In knapp 29 Prozent der Fälle bekommt die jeweilige Firma sogar eine Nachzahlung. Nur ein knappes Fünftel muss einen Teil der Coronahilfe zurückzahlen, weil die Geschäftseinbußen weniger gravierend waren als befürchtet. Laut IHK beläuft sich die durchschnittliche Höhe der Rückforderungen auf 4.785 Euro. Mit Informationen von DPA Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Trotz einer knapp einjährigen Fristverlängerung haben in Bayern 16.500 Firmen noch immer keine Schlussabrechnung für Coronahilfen des Bundes eingereicht. Dabei steht vielen Unternehmen eigentlich sogar eine Nachzahlung zu. | [
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] | bayern | 2024-10-31T07:53:58.633506+00:00 | 2024-10-31T09:53:32.626405+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/coronahilfen-in-bayern-verpassen-16-500-firmen-abrechnungsfrist,USlBKTP |
DFB-Bundestrainer-Klausel für Klopp? Nagelsmann will bei Red-Bull-Chef Mintzlaff nachfragen | Die großen Schlagzeilen von Mittwoch, Jürgen Klopp wird ab 2025 Head of Soccer von Red Bull, sind naturgemäß auch bis nach Bosnien gedrungen, bis auf den Schreibtisch von Julian Nagelsmann. Der Bundestrainer war laut eigener Aussage nicht überrascht, Red-Bull-Chef Mintzlaff hatte Nagelsmann bereits vorab informiert - und schon gar nicht schockiert. "Ich gratuliere Oliver Mintzlaff zu einem herausragendem Coup in meinen Augen und Jürgen Klopp zu einem herausragend interessanten Job. (...) Jürgen wird den Job mit seiner Art und mit sehr viel Leben füllen. Es ist für beide Seiten eine Win-Win-Situation", sagte Nagelsmann auf der PK in Zenica vor dem Nations-League-Spiel gegen Bosnien-Herzegowina zunächst auf die Frage nach seiner Meinung zu dem aufsehenerregenden Deal. Im zweiten Teil der Frage ging es dann um die medial kolportierte Klausel, mit der Klopp Red Bull verlassen kann, wenn er vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) ein Angebot als Bundestrainer erhalten würde. Nagelsmann habe in der Zeitung gelesen, dass Klopp diese Vertragsklausel besitzt, "am nächsten Tag stand da, dass er keine hat". Doch beunruhigt, sei er davon nicht. "Ich kenn' Olli Mintzlaff sehr gut", sagte Nagelsmann und schob nach kurzer Pause nach: "Ich kann's mir nicht vorstellen, dass die Klausel drin ist. Aber ich frag' nochmal nach, dann überlege ich nochmal, was ich darauf antworte." Nagelsmann hatte ein gutes Gespür. Denn der Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff hat darauf Berichte über eine angebliche Ausstiegsklausel für den Job als deutscher Fußball-Nationaltrainer im Red-Bull-Vertrag von Jürgen Klopp unterdessen ohnehin dementiert. "Deutschland hat mit Julian Nagelsmann einen fantastischen Bundestrainer, den ich unheimlich schätze und zu dem ich auch ein sehr gutes Verhältnis pflege", sagte der 49-Jährige der Deutschen Presse-Agentur und betonte: "Jürgen Klopp hat keine Ausstiegsklausel und wir freuen uns auf eine langfristige Zusammenarbeit." Nagelsmanns Fokus aber dürfte ohnehin auf dem Nations-League-Duell mit Bosnien liegen. In der Kleinstadt Zenica wartet ein kleines, in die Jahre gekommenes Stadion mit 13.000 Plätzen auf das Team. "Es sind zwar weniger Zuschauer da, aber was man so hört, auch sehr laute, frenetische Zuschauer", sagte Nagelsmann: "Wir alle haben kein Problem damit, dass die Kabinen etwas kleiner sind. Ich dusche auch nicht hier, also stört mich auch der Duschvorhang nicht." Auch seinem Sitznachbarn bei der PK, Alexander Nübel, sind die Umstände egal. Der Torhüter des VfB Stuttgart, der vertraglich bis 2029 an den FC Bayern gebunden ist, feiert am Freitag sein Debüt in der A-Nationalmannschaft. "Ich freue mich riesig, morgen ein Spiel machen zu dürfen. Ein bisschen Nervosität ist natürlich auch dabei", sagte Nübel. Er hatte etwas überraschend den Vorzug vor Oliver Baumann bekommen, Nagelsmann wolle jedoch "keinen künstlichen Konkurrenzkampf ausrufen. Beide haben es verdient, Spiele zu bekommen und beide können zeigen, was sie können." Baumann wird demnach wohl beim zweiten Nations-League-Spiel am Montag in München gegen die Niederlande zum Zug kommen. Julian Nagelsmann Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport. | BR24Sport | Jürgen Klopp heuert bei Red Bull an und soll eine Bundestrainer-Klausel besitzen. Doch so ganz traut Julian Nagelsmann vor dem Nations-League-Spiel gegen Bosnien dem Braten nicht und will bei Oliver Mintzlaff persönlich nachhorchen. | [
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"Julian Nagelsmann",
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"Jürgen Klopp",
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] | sport | 2024-10-11T07:00:10.441+00:00 | 2024-10-11T07:00:10.899914+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/sport/dfb-bundestrainer-klausel-fuer-klopp-nagelsmann-will-bei-red-bull-chef-mintzlaff-nachfragen,UQorJRG |
Busunfall auf A73: Linienbus kracht in Wohnmobil – 14 Verletzte | Am Mittwochabend war ein 31-jähriger Fahrer mit seinem Wohnmobil wegen eines leeren Tanks auf der Autobahnauffahrt zur A73 bei Erlangen liegen geblieben. Er sicherte das Fahrzeug nach Polizeiangaben mit Warnblinker und Warndreieck ab und wartete mit seiner 28-jährigen Beifahrerin im Wohnmobil auf den Pannendienst. Um 22.00 Uhr näherte sich dann der Linienbus. Nach Angaben des 26-jährigen Busfahrers war ein Auto vor ihm gefahren, das relativ knapp dem Pannenfahrzeug auswich. Daher habe er das Wohnmobil erst sehr spät gesehen. Er konnte den Bus nicht mehr bremsen und fuhr laut Polizei fast ungebremst in das Wohnmobil. Der Linienbus war mit insgesamt 14 Insassen im Alter von 16 bis 72 Jahren besetzt. Elf Insassen und der Busfahrer wurden leicht verletzt. Der 31-jährige Fahrer des Wohnmobils wurde mittelschwer verletzt, seine 28 Jahre alte Beifahrerin leicht. Aus dem Wohnmobil wurden außerdem zwei Hunde unverletzt geborgen. Die A73 war während der Rettungs- und Aufräumarbeiten für drei Stunden in Fahrrichtung Bamberg gesperrt. Der Schaden an Bus und Wohnmobil beläuft sich nach Schätzungen der Polizei auf 70.000 Euro. Erst vergangene Woche kam es zu schweren Busunfällen in Deutschland. Bei einem Unfall auf der A9 bei Leipzig war am 27. März ein Doppelstock-Bus des Reiseunternehmens Flixbus mit 52 Fahrgästen und zwei Fahrern in den Grünstreifen gerast und auf die Seite gekippt. Vier Menschen kamen ums Leben, 35 Insassen wurden verletzt, sechs von ihnen schwer. Gegen den 62-jährigen Fahrer wird wegen fahrlässiger Tötung und fahrlässiger Körperverletzung ermittelt. Wenige Tage später kam auf der A44 bei Werl in Nordrhein-Westfalen erneut ein doppelstöckiger Reisebus von der Fahrbahn ab und kippte um. 21 Menschen wurden verletzt, einer von ihnen schwer. Die übrigen 39 Insassen blieben unverletzt. Nach ersten Erkenntnissen der Polizei war dem Unfall ein medizinischer Notfall des 53-jährigen Busfahrers vorausgegangen. In den vergangenen Jahren gab es in Deutschland immer wieder schwere Reisebusunfälle. Dennoch zählen Busse zu den relativ sicheren Verkehrsmitteln. Der Unfallstatistik zufolge sind sie vergleichsweise selten in Verkehrsunfälle mit Personenschaden involviert. "Dennoch sind Fälle, in denen es zu Unfällen kommt, oft dramatisch, weil die Zahl der Betroffenen hoch sein kann", so ein Sprecher des ADAC. 2022 kamen den Angaben zufolge bei Busunfällen innerhalb und außerhalb von Ortschaften insgesamt acht Menschen ums Leben, eine im langjährigen Vergleich nicht ungewöhnliche Zahl. Zum Vergleich: Im selben Jahr kamen durch Autounfälle 1.192 Menschen zu Tode. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Carlo Schindhelm, Frank Staudenmayer | Auf der A73 bei Erlangen ist ein Linienbus in ein Wohnmobil gekracht. 14 Menschen wurden nach Polizeiangaben verletzt. Die Autobahn musste mehrere Stunden gesperrt werden. Erst vergangene Woche ereigneten sich zwei schwere Busunfälle. | [
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] | bayern | 2024-04-04T09:04:02.027+00:00 | 2024-04-05T05:44:49.693334+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/busunfall-auf-a73-linienbus-kracht-in-wohnmobil-14-verletzte,U8xLCIp |
Maggi ruft vorsorglich Brühe zurück: Gefahr durch Glas | Der Hersteller Maggi hat eine Reihe von Brühen in Gläsern zurückgerufen. Es sei nicht auszuschließen, dass durch eine Unregelmäßigkeit im Glas "Glasbestandteile von der Verpackung in das Produkt gelangen könnten", teilte der Nestlé-Konzern, zu dem die Marke Maggi gehört, am Montag mit. Der Rückruf erfolge "vorsorglich und präventiv". Demnach sind verschiedene Chargennummern der Gemüsebrühe im 119-Gramm-Glas, der Klaren Brühe im 101-Gramm-Glas, der Hühnerbrühe im 92-Gramm-Glas und der Brühe mit Rind im 108-Gramm-Glas jeweils mit dem Mindesthaltbarkeitsdatum April 2024 von dem Rückruf betroffen. Wer ein solches Produkt seit dem 19. April erworben habe, solle dies vorsorglich nicht verzehren und könne dafür auch ohne Vorlage des Kassenbons das Geld zurückverlangen. Mit Informationen von dpa und AFP Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Es besteht Gefahr durch Glasbestandteile in Gläsern der Brühe der Sorte Maggi: Der Nestlé-Konzern ruft vorsorglich verschiedene Chargennummern des Lebensmittels zurück. | [
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] | wirtschaft | 2023-05-08T10:41:39.406461+00:00 | 2023-05-08T11:06:14.412089+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/wirtschaft/maggi-ruft-vorsorglich-bruehe-zurueck-gefahr-durch-glas,Tdey7TH |
BayernTrend Januar '16: Flüchtlingspolitik spaltet Bayern | Wenn in Bayern am kommenden Sonntag Landtagswahlen wären, käme die CSU auf 47 Prozent. Dies ergibt eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstitutes Infratest dimap im Auftrag des BR-Politikmagazins "Kontrovers". Die SPD käme danach auf 16 Prozent, die Grünen erreichten 12 Prozent. Für die Freien Wähler würden sich 5 Prozent entscheiden. Die Alternative für Deutschland läge bei 8 Prozent, FDP und Die Linke bei 3 Prozent. Sonstige 6 Prozent. Im Vergleich zur BayernTREND-Umfrage vom Januar 2015 ergeben sich folgende Veränderungen: CSU +1 Prozentpunkt, SPD -3, Grüne +3, Freie Wähler -5, AfD +4, FDP und Linke +/-0. Wenn man die Bayern nach dem CSU-Spitzenkandidaten für die Landtagswahl 2018 fragt, ist Markus Söder ist der Favorit. 36 Prozent der Befragten halten den Finanzminister für am geeignetsten. Mit deutlichem Abstand folgt im Urteil der Wahlberechtigten Wirtschaftsministerin Ilse Aigner, der 16 Prozent die Aufgabe zutrauen. Lediglich 10 Prozent nennen Innenminister Joachim Herrmann, nur 6 Prozent Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt und 4 Prozent den Europaparlamentarier und EVP-Vorsitzenden Manfred Weber. Damit verliert Markus Söder im Vergleich zum BayernTrend vom Januar 2015 5 Prozentpunkte, vergrößert aber gleichzeitig den Abstand zu Ilse Aigner, die 8 Prozentpunkte verliert. Joachim Herrmann büßt 2 Prozentpunkte ein, Alexander Dobrindt einen. BayernTrend 2016: CSU-Spitzenkandidaten Innerhalb der CSU-Anhängerschaft fällt der Vorsprung von Söder gegenüber möglichen Mitbewerbern um die Seehofer-Nachfolge noch deutlich größer aus: 44 Prozent der CSU-Anhänger setzen auf den Finanzminister, 18 Prozent auf Wirtschaftsministerin Ilse Aigner. Ein Viertel kann sich für keinen der abgefragten Kandidaten entscheiden. CSU-Spitzenkandidaten 2018: Söder klarer Favorit bei den CSU-Anhängern Das Meinungsbild bezüglich möglicher SPD-Kandidaten fällt im Vergleich dazu weniger eindeutig aus. Ein Fünftel der Bayern (20 Prozent) ist der Meinung, dass der Nürnberger Oberbürgermeister Ulrich Maly am ehesten als SPD-Herausforderer geeignet ist. Jeweils 13 Prozent trauen dem Landesvorsitzenden Florian Pronold beziehungsweise dem SPD-Fraktionsvorsitzenden Markus Rinderspacher die Spitzenkandidatur zu. In der SPD-Generalsekretärin Natascha Kohnen sehen 5 Prozent die geeignetste Kandidatin. 44 Prozent halten entweder keinen der vier für geeignet oder wissen nicht, wen sie aus dieser Gruppe auswählen sollen. In der SPD-Anhängerschaft sieht ein Drittel (33 Prozent) im Nürnberger Oberbürgermeister den geeignetsten Spitzenkandidaten. Der Kommunalpolitiker liegt damit deutlich vor Pronold, Rinderspacher und Kohnen. Aber auch in den sozialdemokratischen Reihen können sich drei von zehn (30 Prozent) derzeit für keinen der abgefragten Politiker entscheiden. BayernTrend 2016: SPD-Spitzenkandidaten 2018 Zum Beginn des Jahres zeigt sich die bayerische Bevölkerung deutlich verunsichert: Sechs von zehn Wahlberechtigten (57 Prozent) sehen in den aktuellen Verhältnissen im Land Anlass zur Beunruhigung, gut jeder Dritte (36 Prozent) gibt sich zuversichtlich. Damit unterscheidet sich die aktuelle Grundstimmung in Bayern deutlich von der in den vergangenen Jahren, als die Verhältnisse im Freistaat mehrheitlich positiv bewertet wurden. Letztmalig überwog die Beunruhigung im BayernTrend im zeitlichen Umfeld der BayernLB-Affäre Anfang 2010 (Januar 2010: 51 Prozent Beunruhigung, 44 Prozent Zuversicht). Ähnlich große Besorgnis wie aktuell bestand zuletzt 2005 als die Arbeitslosenquote in Deutschland ein Rekordhoch erreichte. Verhältnisse in Bayern - BayernTREND 2016 Ein Teil der derzeitigen Verunsicherung im Freistaat resultiert aus dem Umfang des Flüchtlingszuzugs der vergangenen Monate: Von denjenigen, die von den aktuellen Verhältnisse im Bundesland beunruhigt sind, geben sieben von zehn (70 Prozent) an, die Zahl der Flüchtlinge bereite ihnen Angst. Bayernweit ist die Hälfte der Wahlberechtigten (53 Prozent) besorgt über die Flüchtlingszahlen, etwa ebenso viele Bayern (45 Prozent) teilen diese Sorge nicht. Insgesamt zeigt sich auf dem Feld der Flüchtlingspolitik in Bayern eine ähnliche Polarisierung wie auch bundesweit: ◾ Während 51 Prozent der Bayern glauben, dass Flüchtlinge auf dem deutschen Arbeitsmarkt gebraucht werden, bleiben 44 Prozent in dieser Frage skeptisch. ◾ Erwarten 44 Prozent im Freistaat, dass sich die meisten Flüchtlinge an hiesige Regeln und Lebensweise anpassen werden, stellt die Hälfte (52 Prozent) dies in Zweifel. ◾ Sehen 41 Prozent der bayerischen Wahlberechtigten in den Flüchtlingen eine Bereicherung für Deutschland, kann jeder Zweite (52 Prozent) dies nicht erkennen. Die Einstellung zu Flüchtlingen polarisiert Bayern So sehr die Flüchtlingsthematik die Bayern offensichtlich spaltet, die Notwendigkeit von Zuzugsbegrenzungen wird im Freistaat nicht bezweifelt. So folgen acht von zehn Bayern (77 Prozent) dem CSU-Vorschlag zur Festlegung von Obergrenzen für die Flüchtlingsaufnahme. Auch unter den bayerischen SPD-Wählern finden Obergrenzen mehrheitlich Unterstützung (64:35 Prozent). Selbst in den Reihen der Grünen stimmt jeder Zweite dem CSU-Vorschlag zu (50:48 Prozent). Mehrheit für Obergrenze bei der Flüchtlingsaufnahme Die im Zusammenhang mit der Flüchtlingsmigration benannten Sorgen betreffen insbesondere die Auswirkungen des Flüchtlingszuzugs für öffentliche Haushalte (74 Prozent), den Wohnungsmarkt (70 Prozent) und die innere Sicherheit (69 Prozent). Sechs von zehn (58 Prozent) befürchten einen zu starken Einfluss des Islam in Deutschland. Jeder Zweite (50 Prozent) rechnet zudem mit einer sinkenden Qualität des Schulunterrichts als Folge der Flüchtlingsaufnahme. Sorgen im Zusammenhang mit der Flüchtlingsmigration. Eine bedeutsame Rolle für die veränderte Grundstimmung in Bayern spielt neben der Flüchtlingsmigration die angespannte Sicherheitslage seit den Pariser Anschlägen und der Münchner Terrorwarnung. Knapp jeder zweite Bayer (44 Prozent) bezweifelt, dass Deutschland alles in allem gut vor Terroranschlägen geschützt ist. Acht von zehn (82 Prozent) plädieren entsprechend für ein stärkeres Engagement zur Schließung bestehender Sicherheitslücken. Trotz der Terrorgefahr bleibt die Mehrheit der Bayern in ihrem persönlichen Alltag gelassen. BayernTrend 2016: 82 Prozent wollen stärkeres Engagement zur Schließung von Sicherheitslücken. Zwar gibt immerhin ein Drittel (33 Prozent) an, größere Menschenansammlungen zu meiden, eine Mehrheit (65 Prozent) sieht hierfür jedoch keinen Anlass. Auch verneinen sechs von zehn Bayern (57 Prozent), verstärkt auf verdächtige Personen oder Gegenstände zu achten. Immerhin vier von zehn (42 Prozent) geben jedoch an, diesbezüglich im Alltag aufmerksamer zu sein. Terrorgefahr: Die Mehrheit meidet keine großen Menschenansammlungen. Im aktuell polarisierten Meinungsumfeld erreicht die CSU-Staatsregierung nicht ganz den Rückhalt vom vergangenen Jahr. Mit 63 Prozent (-6) überwiegt die Zufriedenheit mit der Arbeit der Landesregierung im Freistaat allerdings weiterhin deutlich, nur ein Drittel (35 Prozent; +6) äußert sich kritisch. Damit gehört die CSU-Staatsregierung nach wie vor zu den populärsten Landesregierungen in Deutschland. Die Zustimmung überwiegt nicht nur in den Reihen der CSU (77:21 Prozent), sondern auch unter den Anhängern der Freien Wähler (71:29 Prozent) und der SPD (58:42 Prozent). Unter den Wählern der Grünen halten sich Zustimmung und Ablehnung etwa die Waage (48:50 Prozent). Landesregierung Zufriedenheit - Kontrovers BayernTrend 2016 CSU-Ministerpräsident Horst Seehofer erhält im Freistaat eine ähnliche Unterstützung wie im Vorjahr. Mit 70 Prozent (-1) attestiert ihm erneut eine deutliche Mehrheit der Bayern, ein guter Ministerpräsident zu sein. 25 Prozent sind gegenteiliger Meinung. Die CSU-Anhänger stehen weiterhin nahezu geschlossen hinter dem Regierungschef (92 Prozent). Überwiegend positiv äußern sich neben den Anhängern der Freien Wähler (76 Prozent) auch die der SPD (55 Prozent). Die Grünen-Wähler bleiben dagegen zum CSU-Regierungschef auf Distanz (35:61 Prozent). Bewertung Ministerpräsident Seehofer - Kontrovers BayernTrend 2016 In der von Verunsicherung geprägten Situation bindet die CSU weiterhin das größte Sachvertrauen im Bundesland. Dies gilt für den Umgang mit der Flüchtlingssituation (54 Prozent) ebenso wie für den Schutz vor Terroranschlägen (52 Prozent), wo jeweils deutlich mehr Bayern auf die CSU als auf andere Parteien setzen. Trotz Einbußen erreicht die CSU in der Wirtschaftspolitik, (70 Prozent; -2), in der Haushalts- und Finanzpolitik (58 Prozent; -3) sowie in der Arbeitsmarktpolitik (57 Prozent; -4) erneut besonders große Vertrauensvorsprünge. Auch in der Schul- und Bildungspolitik (42 Prozent; -1) bindet die CSU in Bayern erkennbar mehr Sachvertrauen als die politischen Wettbewerber. Ebenso gilt sie in Bayern als vergleichsweise bürgernahe Partei (38 Prozent). Schließlich liegen die Christsozialen auch bei der Lösung der wichtigsten Probleme im Freistaat mit 56 Prozent (-3) deutlich vor der Opposition. Parteikompetenzen Terror - Kontrovers BayernTrend 2016 Die Bayern-SPD rangiert in allen abgefragten Bereichen hinter den Christsozialen. Dies gilt auch für ihre Kernkompetenz "soziale Gerechtigkeit" (29 Prozent; -5). Die Freien Wähler als zweitstärkste Oppositionspartei im bayerischen Landtag verfügen derzeit über kein ausgeprägtes landespolitisches Kompetenzprofil. Am ehesten wird ihnen attestiert, sich um die Sorgen und Nöte der Bürger zu kümmern (5 Prozent). Die Grünen, traditionell stark in Umweltfragen, gelten im Freistaat bei der Energiewende weiterhin als kompetenteste Partei (39 Prozent; -1). Die AfD weckt bei den bayerischen Wahlberechtigten bislang beim Umgang mit der Flüchtlingssituation (4 Prozent) nur geringe sachpolitische Erwartungen. Die FDP spielt in der aktuellen Kompetenzwahrnehmung der Bayern keine Rolle. Parteikompetenzen Soziale Gerechtigkeit - Kontrovers BayernTrend 2016 Bei den beliebtesten Politikern Bayerns gibt es eine neue Nummer Eins: Dieter Reiter von der SPD. Ähnlich wie in früheren Jahren Christian Ude erhält der Münchener Oberbürgermeister aktuell mit einer Durchschnittsnote von 2,5 (+0,2) bayernweit die beste Bewertung aller abgefragten Politiker. Die unmittelbar nachfolgenden Plätze sind allerdings von CSU-Politikern belegt. Die Liste wird angeführt von Landtagspräsidentin Barbara Stamm (2,7; -0,3), Ministerpräsident Horst Seehofer (2,8; +0,1) und Innenminister Joachim Herrmann (2,8; -0,1). Politikerbenotung - Kontrovers BayernTrend 2016 Ihnen folgen Finanzminister Markus Söder (2,9; -0,2) und die bayerische Ministerin für Gesundheit Melanie Huml (3,0; +/-0). Im vorderen Mittelfeld liegen mit identischer Bewertung (jeweils 3,1) der Leiter der bayerischen Staatskanzlei Marcel Huber (-0,3), Bundesernährungsminister Christian Schmidt (-0,1), die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf (-0,1), Bundesentwicklungsminister Gerd Müller (-0,2), der bayerische Landwirtschaftsminister Helmut Brunner (-0,2), die bayerische Sozialministerin Emilia Müller (-0,2) und der bayerische Justizminister Winfried Bausback (-0,1). Politikerbenotung - Kontrovers BayernTrend 2016 Politiker der Landtagsopposition finden sich erst im hinteren Mittelfeld. Der Fraktionsvorsitzende der Grünen, Ludwig Hartmann (+/-0) erhält wie die bayerische Wirtschaftsministerin Ilse Aigner von der CSU (-0,3) eine Durchschnittsbewertung von 3,2. Jeweils eine 3,3 erzielen Hubert Aiwanger von den Freien Wählern (+/-0), Kultusminister Ludwig Spaenle von der CSU (+/-0), die Grünen-Fraktionsvorsitzende Margarete Bause (-0,1), der SPD-Fraktionsvorsitzende Markus Rinderspacher (-0,1) sowie der CSU-Fraktionsvorsitzender Thomas Kreuzer (-0,2). Dahinter folgen der SPD-Landesvorsitzende Florian Pronold (3,4; -0,2), die Grünen-Landesvorsitzende Sigi Hagl (3,4; -0,2) sowie die CSU-Staatsministerin für Europaangelegenheiten Beate Merk (3,5; -0,3). Schlusslichter sind Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (3,6; -0,1) sowie Grünen-Landesvorsitzender Eike Hallitzky (3,7; -0,5). Im aktuellen Themenumfeld fallen die Bewertungen für alle vier Landtagsparteien ungünstiger aus als noch zu Beginn des Vorjahres. Regierungszufriedenheit, zugeschriebene Sachkompetenz und Popularität der Parteispitze sichern der CSU allerdings weiterhin einen hohen Rückhalt. Im Gesamturteil der Wahlberechtigten schneidet die CSU von allen vier Landtagsparteien mit Abstand am besten ab. Aktuell äußern sich 50 Prozent zufrieden zur CSU (-5). An zweiter Stelle stehen die Grünen, denen ähnlich wie im Vorjahr jeder dritte Wahlberechtigte (33 Prozent; -2) ein positives Zeugnis ausstellt. Die bayerische SPD gibt im Gesamturteil der Wahlberechtigten von allen Landtagsparteien am deutlichsten nach. Aktuell äußert sich gut jeder vierte (27 Prozent; -11) positiv zur Arbeit der Landes-SPD. Ähnlich bewertet werden in Bayern die Leistungen der Freien Wähler (27 Prozent; -3). Parteiengesamturteil - Kontrovers BayernTrend 2016 2016 soll über den Bau der geplanten dritten Start- und Landebahn am Münchner Flughafen entschieden werden. Die Bayern stehen dem Projekt skeptisch gegenüber: Nur 36 Prozent finden die Ausbaupläne richtig, 47 Prozent halten sie für falsch. Ausbau Münchner Flughafen - Kontrovers BayernTrend 2016 Für die Umfrage wurden von Infratest dimap im Zeitraum vom 7. bis 11. Januar 2016 1.000 Wahlberechtigte in Bayern telefonisch interviewt. Stichprobe: Repräsentative Zufallsauswahl/Randomstichprobe. Fehlertoleranz: 1,4 bis 3,1 Prozentpunkte | BR24 Redaktion | Terrorgefahr, Sicherheitsfragen, Flüchtlingspolitik: Das bleiben auch 2016 die drängenden Themen. Was meinen die Bayern? Der Kontrovers BayernTrend im Januar 2016. | [] | bayern | 2020-05-27T11:08:10.230409+00:00 | 2020-05-27T11:08:10.230409+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/bayerntrend-januar-16-fluechtlingspolitik-spaltet-bayern,REC2qH6 |
Musk meldet "massive Cyberattacke" auf Onlinedienst X | Die Online-Plattform X des Tech-Milliardärs Elon Musk ist am Montag zeitweise gestört gewesen. Musk selbst schrieb bei X, es laufe eine "massive Cyberattacke" gegen den Dienst. Nach dem Ausmaß zu urteilen stecke entweder eine große Gruppe dahinter oder ein Land, behauptete er zunächst. Später sagte Musk im TV-Sender Fox Business Network, man sei zwar immer noch nicht sicher, was genau passiert sei – aber die Attacke sei von IP-Adressen "aus dem Gebiet der Ukraine" ausgegangen. Belege dafür gab es zunächst nicht. IP-Adressen, die Computer beim Zugang zum Internet bekommen, sind sehr leicht zu fälschen oder zu verschleiern. IT-Sicherheitsexperten verlassen sich deshalb nie darauf, wenn sie die Herkunft einer Cyberattacke feststellen wollen. Bei Portalen wie allestörungen.de häuften sich in mehreren Wellen Fehlermeldungen betroffener Nutzer. Online-Dienste wie X sind regelmäßig verschiedenen Arten von Attacken ausgesetzt – können sie aber meist ohne spürbare Probleme wegstecken. Auf X selbst kursieren Screenshots einer Telegram-Nachricht, in der sich ein Telegram-Kanal mit dem Namen “Dark Storm Team” zu der Cyber-Attacke bekennt. Der Kanal ist inzwischen auf Telegram nicht mehr aufzufinden – Nutzer spekulieren, Telegram habe ihn gesperrt. Auch Berichten des US-amerikanischen Nachrichtenmagazins “Newsweek” und T-Online zufolge bekannte sich ein Hackerkollektiv namens Dark Storm Team zu der Cyberattacke auf X.
Der US-amerikanische Netzaktivist Ed Krassenstein postete auf X Bildschirmaufnahmen, die eine Chatkonversation mit dem Anführer der Hackergruppe zeigen sollen. Darin schreibt der vermeintliche Anführer, der Angriff sei eine “Demonstration der Stärke” gewesen und nicht politisch motiviert - außerdem kündigte er an, dass die Gruppe weitere Attacken plane. Musks Aussage, es wurden ukrainische IP-Adressen genutzt und seine Vermutung, der Angriff komme aus der Ukraine, bestritt der mutmaßliche Anführer von Dark Storm Team. Der Cybersecurity-Dienstleister “Orange Cyber Defense” der französischen Telekommunikationsfirma „Orange“, ordnet Dark Storm Team auf Basis einer Open-Source-Intelligence Recherche als pro-palästinensisch ein und vermutet Verbindungen der Gruppe zu Russland. Sie sei schon in der Vergangenheit durch Attacken auf staatliche und privatwirtschaftliche Akteure in Erscheinung getreten, auch durch sogenannte DDoS-Attacken. Auch bei dem Angriff auf X könnte es sich laut Newsweek und anderen Medien um eine DDoS-Attacke handeln. DDoS steht für „Distributed Denial-of-Service“, einen verteilten Netzwerkangriff. Laut Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) bombardieren Hacker dabei ein Ziel mit gefälschten Anfragen. So wird das Ziel überlastet und dadurch lahmgelegt. Dafür dringen die Hacker in bis zu tausend Rechner, zum Beispiel von Universitäten, ein und nutzen diese als koordinierte Waffe. X basiert auf dem Kurznachrichtendienst Twitter, den Musk im Herbst 2022 für rund 44 Milliarden Dollar kaufte. Nach der Übernahme gab es zunächst mehrfach technische Probleme, weil er bei der Infrastruktur den Rotstift ansetzte. Musk ist aktuell ein Vertrauter von US-Präsident Donald Trump und als Kostensenker in der amerikanischen Regierung unterwegs. Seine Rolle und seine Vorgehensweise sorgen für Kritik und Proteste in den USA. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion, Selina Oberpriller, Michael Schlegel | Nach Angaben von Firmen-Chef Musk gab es Angriffe auf die Online-Plattform X. Tausende Nutzer hatten keinen Zugang mehr. Musk mutmaßt, der Angriff komme aus der Ukraine. Das Bekenntnis einer Hackergruppe zeigt allerdings in eine andere Richtung. | [
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] | netzwelt | 2025-03-11T12:36:56.346+00:00 | 2025-03-12T10:10:49.367817+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/netzwelt/musk-meldet-massive-cyberattacke-auf-onlinedienst-x,Uf4ukfs |
Lockdown-Verlängerung? Bund und Länder beraten | Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Regierungschefinnen und -chefs der Länder beraten am Mittwoch über die nächsten Schritte in der Corona-Politik. Die Zeichen stehen auf Verlängerung des Lockdowns. Für den späten Nachmittag ist eine Pressekonferenz angekündigt, doch es könnte abermals ein langer Abend werden. Wie die Ausbreitung gefährlicherer Corona-Mutationen auf der einen Seite und Forderungen nach Lockerungen des Lockdowns auf der anderen Seite unter einen Hut bringen? Das ist die Aufgabe von Merkel und den Ministerpräsidentinnen und -präsidenten. Die Kanzlerin dringt unmissverständlich auf eine Verlängerung des Lockdowns ohne Öffnungen bis mindestens März - damit steht Merkel nicht allein. "Ich denke, was realistisch ist, dass wir miteinander sagen, dass der Lockdown bis zum 1. März fortgesetzt werden soll", sagte Niedersachsens Ministerpräsident Stephan Weil (SPD), in den ARD-"Tagesthemen". Unterstützung bekommt Weil unter anderem vom Städtetag. "Wir dürfen keinen erneuten Lockdown riskieren, nur weil wir uns nach Normalität sehnen und jetzt zu schnell die Maßnahmen lockern. Es führt wohl kein Weg daran vorbei, die Beschränkungen zu verlängern", sagte Städtetagspräsident Burkhard Jung der "Rheinischen Post". Auch der Leiter der Ständigen Impfkommission am Robert-Koch-Institut (Stiko), Thomas Mertens, warnte. Nach Lockerungen bestehe die Gefahr, dass die Zahl der Neuinfektionen wieder steige, sagte er den Sendern RTL und n-tv. "Das würde relativ schnell gehen." Sollte es zu einem Wiederanstieg der Infektionszahlen kommen, bestehe auch die Gefahr neuer Mutationen des Coronavirus. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) dämpfte ebenfalls die Erwartungen an schnelle Lockerungen der Corona-Regeln. Wenn die landesweiten Inzidenzen über einen gewissen Zeitraum unter 50 Neuinfektionen je 100.000 Einwohner sind, werde man vorsichtige Öffnungsschritte gehen, sagte er der "Badischen Zeitung" und der "Südwestpresse". Kretschmann: "Niemand kann aber erwarten, dass wir gleich eine Öffnungsorgie starten." Dafür sei die Lage zu fragil. Manch einer stellt aber die derzeitigen Einschränkungen vor dem Hintergrund sinkender Corona-Zahlen infrage. Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther beispielsweise will sich für baldige Lockerungen von Corona-Schutzmaßnahmen einsetzen. Dies sagte der CDU-Politiker bereits am vergangenen Wochenende im ZDF-"Mittagsmagazin". Bei der letzten Konferenz sei ja verabredet worden, für die nächste Runde einen Stufenplan zu erarbeiten. Sein Land habe sich deshalb verpflichtet gefühlt, einen solchen auch vorzulegen. Neben Schleswig-Holstein wollen auch Niedersachsen und Thüringen Öffnungs-Konzepte vorgelegen. "Die Menschen sollen eine Perspektive sehen, ab wann wir ein Stück Normalität wieder ermöglichen", sagte Ministerpräsident Bodo Ramelow. Zudem solle der Umgang mit der Pandemie "sichtbar und nachvollziehbar" werden. Neben der Zahl der Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen sollen im Vier-Stufen-Plan Thüringens auch regionale Faktoren darüber entscheiden, ob und wie weit die Maßnahmen gelockert werden können. Die Impfquote in einzelnen Regionen etwa oder die Auslastung der Intensivbetten in den Kliniken. Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) verlangte derweil eine klare Perspektive für die Wiedereröffnung von Schulen. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion, Georg Wolf | Heute beraten Bund und Länder über das weitere Vorgehen in der Corona-Krise. Die Kanzlerin und die Länderspitzen müssen dabei abwägen zwischen der Gefahr der Ausbreitung von Corona-Mutationen und den Forderungen nach Lockerungen. | [
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] | deutschland-welt | 2021-02-10T08:06:22.366+00:00 | 2021-02-10T08:13:54.96111+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/lockdown-verlaengerung-bund-und-laender-beraten,SOXDpxG |
Antisemitismus im Gangster-Rap: Ein jüdischer Rapper klärt auf | Dass Ben Salomo ein Rapper mit Leib und Seele war, merkt man ihm noch immer an, wenn er zu seinem Publikum spricht. Voller Elan und Leidenschaft trägt er vor, mitreißend und pointiert. Das Rampenlicht von Hip-Hop-Clubs und Festivalbühnen hat er allerdings gegen Auftritte in Schulen getauscht. Salomo war einst tief verwurzelt in der deutschen Rap-Szene, sein Youtube-Format "Rap am Mittwoch" war für viele heute erfolgreiche Künstler ein Karrieresprungbrett. Doch als er sich 2016 als erster jüdischer Rapper in Deutschland "outete", ging es mit der Karriere schnell bergab. Plattenlabels wollten seinen Angaben zufolge nicht mehr mit ihm zusammenarbeiten, er wurde angefeindet und bedroht. Solidarität von den Rap-Kollegen und einstigen vermeintlichen Freunden gab es demnach so gut wie keine. Als Konsequenz kehrte Ben Salomo der Rap-Szene den Rücken. Heute betreibt er Aufklärungsarbeit und besucht Schulen in ganz Deutschland. In Fürth sitzen am Mittwochvormittag mehr als 100 Schülerinnen und Schüler in der Aula des Helene-Lange-Gymnasiums und hören dem Mann mit der schwarzen Baseball-Cap gebannt zu. Wortgewandt und auf den Punkt erklärt er ihnen von Grund auf, was Antisemitismus bedeutet, wie er sich äußert und was ihn so gefährlich macht. Der Rapper fragt ein paar antisemitische Gerüchte ab, Hochfinanz, Steuerung der Medien, fast alle sind den Schülerinnen und Schülern geläufig. Ben Salomo zeigt Bilder, Statistiken, Diagramme und kommt irgendwann auf das Thema zu sprechen, auf das viele wohl insgeheim gewartet haben: Rap, genauer gesagt Gangster-Rap. Ein Raunen geht durch den Raum. Ben Salomo fragt ein paar Bandnamen ab, die Hamburger Hip-Hop-Crew "187 Strassenbande" kennen die meisten, viele haben sie in ihrer Playlist. Die Begeisterung für die Skandal-Rapper aus dem Norden will Ben Salomo den Jugendlichen nehmen und zeigt ein Gruppenfoto aus dem Backstage-Bereich des "Southside-Festivals", auf den ersten Blick ein normales Gruppenbild mit verschiedenen Künstlern. Bei genauerem Hinsehen erkennt man allerdings zwei polizeibekannte Neonazis, mit denen sich die Rapper hier anscheinend gerne Arm in Arm ablichten lassen. Auch ein Musik-Manager ist zu sehen, der – einem Tattoo nach zu urteilen – die libanesische Terrororganisation Hisbollah und deren islamistische und antisemitische Ideologie unterstützt und befürwortet. Es ist die Art von Hintergrundwissen, das viele nicht haben, aber haben sollten, findet Ben Salomo. "Wenn du ein Jude bist, hast du in der Rap-Welt schon verloren", meint er. Gangster-Rap sei in jedem Fall ein Einfallstor für Antisemitismus, gerade bei Jugendlichen, die antisemitische Codes nicht auf Anhieb als solche identifizieren können. "Deshalb will ich euch zeigen, was für Leute ihr da in euren Playlists habt", sagt Salomo zu den Fürther Schülerinnen und Schülern. Gleichzeitig wisse er, dass nicht alle künftig dem Gangster-Rap abschwören werden. Dennoch sei es wichtig, junge Menschen aufzuklären und auf Gefahren des Antisemitismus aufmerksam zu machen, aktuell vielleicht sogar wichtiger denn je. "Der Antisemitismus zerreißt unsere Gesellschaft. Die einen erfüllt er mit Hass, die anderen sind gleichgültig, und dadurch können die Hasserfüllten einfach immer stärker und lauter werden. Und diese Gleichgültigkeit ist besonders das, was viele Jüdinnen und Juden einschließlich mich nach dem 7. Oktober hier in Deutschland so entsetzt und fassungslos macht", sagt Ben Salomo. Selbst bei seinen Vorträgen an Schulen werde er immer wieder mit antisemitischen Aussagen konfrontiert, teils von Schülern, teils aber auch von Lehrern. Das sei besonders schlimm, sagt er. Das Helene-Lange-Gymnasium pflegt das Motto "Schule ohne Rassismus". Laut Lehrer Sven Kartscher besteht die Schülerschaft aus zahlreichen verschiedenen Nationen, in der Vergangenheit habe man sich deswegen als bunte Schule wahrgenommen und keine große Gefahr gesehen. "Wir haben jetzt das Problem, dass immer mehr Dinge langsam einsickern, kleine Hakenkreuzschmierereien und dergleichen. Dagegen wollten wir umgehend etwas unternehmen." Den Besuch von Ben Salomo sieht er als vollen Erfolg, der Rapper habe nochmal einen ganz anderen Zugang zu den Jugendlichen als die Lehrkräfte. Nach dem Vortrag nimmt sich Ben Salomo noch einmal Zeit für Gespräche mit den Schülerinnen und Schülern. Viele wollen noch ein Selfie mit dem Rapper, der mahnt, dass es Aufklärung über Antisemitismus zu jeder Zeit brauche. "Der Antisemitismus verändert sich auch. Vor 20 Jahren musstest du auf dies achten, in 20 Jahren vielleicht dann auf jenes." Er versuche, den Menschen die Augen zu öffnen und Werkzeuge an die Hand zu geben, worauf sie achten müssen. Am Ende gehe es auch darum, den Mund aufzumachen, wenn man antisemitische Sprüche oder Anfeindungen mitbekommt. Diese Botschaft nehmen an diesem Tag viele Schülerinnen und Schüler mit nach Hause. Und vielleicht verschwindet dank Ben Salomo auch der ein oder andere Gangster-Rapper, der antisemitisches Gedankengut propagiert, für immer aus so mancher Playlist. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Florian Deglmann | Ben Salomo war einst fester Bestandteil der deutschen Rap-Szene. Doch als bekennender Jude lernte er das hässliche Gesicht der Branche kennen, wurde bedroht und ausgegrenzt. Heute klärt er Jugendliche über Antisemitismus in der Musik auf. | [
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] | kultur | 2024-02-07T15:24:21.314743+00:00 | 2024-02-08T11:09:56.914964+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/kultur/antisemitismus-im-gangster-rap-ein-juedischer-rapper-klaert-auf,U3boUPt |
Inventur im Frankenwald – die Vermessung des Waldes | Der Kompass gibt die Richtung vor – Ludwig Arnold von den Bayerischen Staatsforsten ist bei Pressig im Landkreis Kronach im Frankenwald unterwegs. Er ist auf der Suche nach Inventurpunkt 918. Ausgestattet mit einem GPS-System und einem Magnetsuchgerät findet er schnell sein Ziel: einen im Waldboden vergrabenen Magneten. Von hier aus beginnt die Bestandsaufnahme. Eine solche Inventur findet im Abstand von zehn Jahren in allen Wäldern der Bayerischen Staatsforsten statt. Auf einer Karte ist der Baumbestand von 2014 vermerkt. Am Inventurpunkt 918 sucht Ludwig Arnold drei eingezeichnete Fichten, doch sie sind in der Zwischenzeit der Kettensäge zum Opfer gefallen. Die übrigen Bäume werden vermessen und das Wachstum digital festgehalten. Auch Informationen über neue Bäume, Totholz oder abgebrochene Wipfel trägt Arnold in seinen kleinen Computer ein. Ludwig Arnold und seine Kollegen der Bayerischen Staatsforsten müssen im Forstbetrieb Coburg-Rothenkirchen fast 7.000 Inventurpunkte abarbeiten. Alle gesammelten Daten werden im Anschluss zusammengetragen und ausgewertet: Welche Bäume stehen noch, welche sind durch Trockenheit und Borkenkäfer verschwunden und wo ist die Verjüngung des Waldes schon sichtbar? Auf Antworten zu diesen Fragen wartet Forstbetriebsleiter Peter Hagemann, denn daraus ergeben sich im nächsten Frühjahr die detaillierten Planungen für die Arbeit der kommenden zehn Jahre im Staatswald. In den vergangenen Jahren hat der Frankenwald stark unter Trockenheit, Stürmen und dem Borkenkäfer gelitten. Vor allem Fichten fielen dem Käfer zum Opfer. Allein im Jahr 2022 wurden im staatlichen Forstbetrieb Rothenkirchen 200.000 Bäume gefällt und 400.000 neue, klimaresistentere Bäume für einen "Zukunftswald" gepflanzt. Große Flächen des Privatwaldes im Frankenwald und des Waldes im angrenzenden in Thüringen sind dem Borkenkäfer in den vergangenen Jahren zum Opfer gefallen. Da viele Bäume gefällt und entnommen wurden, fehlt dem Käfer die Lebensgrundlage. Somit kann der Schädling von dort also nicht mehr in den Staatswald einfliegen. Für Forstbetriebsleiter Peter Hagemann kehrt damit etwas Hoffnung zurück, dass die schlimmste Phase des Käferbefalls überstanden ist. Er setzt darauf, dass die Bäume, die man retten konnte, nun als Schutzschirm für die nachwachsenden Bäume dienen. Sicher ist: Bis zur nächsten Inventur in zehn Jahren wird sich das Bild des Frankenwaldes schon wieder verändert haben. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Richard Padberg | Der Frankenwald hat in den vergangenen Jahren stark unter Trockenheit und dem Borkenkäfer gelitten. Eine Inventur im Staatswald soll zeigen, in welchem Zustand er ist und welche Aufgaben auf die Forstleute in den kommenden zehn Jahren warten. | [
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] | bayern | 2024-10-11T06:22:17.825+00:00 | 2024-10-11T09:25:19.279063+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/inventur-im-frankenwald-die-vermessung-des-waldes,UQnpQB9 |
Streit um hohes Grundwasser im Maisacher Moos | Mit einer Mistgabel schiebt Michael Kappelmeir seinen 55 Kühen Gras-Silage zu. Das Futter kommt von seinen eigenen Wiesen. Doch es wird knapp, denn die Wiesen waren dieses Jahr so nass, dass er zum Mähen nicht mehr hineinfahren konnte. Für ihn ist die Situation so nicht tragbar: "Wenn mir die Futtergrundlage fehlt, dann muss ich natürlich auch meinen Tierbestand abbauen und somit es praktisch auch existenzbedrohend", sagt der Landwirt. Kappelmeirs Wiesen liegen im Maisacher Moos, einem Moorgebiet zwischen Dachau und Fürstenfeldbruck, das mit seinen 800 Hektar etwa zwei Mal so groß ist wie der Englische Garten in München. Entwässerungsgräben durchziehen das Gebiet und sorgen dafür, dass die Landwirte die Flächen bewirtschaften können. Eigentlich, denn dieses Jahr waren die Wiesen und Äcker teilweise nicht mehr befahrbar, "weil in gewissen Senken komplett das Wasser gestanden ist", berichtet Kappelmeir. Schuld daran: der viele Regen im ersten Halbjahr und aus Sicht der Landwirte vor allem der Biber. Er baut fleißig Dämme in die Entwässerungsgräben. Das führt dazu, dass sich das Wasser staut, der Grundwasserpegel steigt und damit die Wiesen vernässen. Das Maisacher Moos ist mit 800 Hektar das größte zusammenhängende Niedermoorgebiet Oberbayerns. Naturschutzverbänden kommt der Biber sehr gelegen, denn er erledigt, was sie als Umweltschützer nur sehr bedingt dürfen: die Vernässung der Moorflächen. Roderich Zauscher, Vorsitzender vom Bund Naturschutz Dachau, würde dem Biber am liebsten komplett freie Hand lassen. Damit würden sich "die Gräben von selber schließen, es gibt wieder Wasser im Moos und auch Lebensräume für moortypische Arten", erklärt er. Das Moor ist ein wahres Klimawunder, allerdings nur, wenn es nass ist. Dann ist es in der Lage, große Mengen an CO₂ im Boden zu speichern. Obwohl nur rund drei Prozent der Erde von Mooren bedeckt ist, speichern sie laut Mooratlas [externer Link] so viel CO₂ wie alle Waldregionen der Welt zusammen. Bayern hat sich deswegen in seiner Klimaschutzstrategie als Ziel gesetzt, 55.000 Hektar Moorflächen wieder zu vernässen. Stück für Stück wollen der Bund Naturschutz und andere Umweltverbände deswegen weitere Flächen im Maisacher Moos zukaufen und sie wiedervernässen. Landwirt Kappelmeir will seine Flächen aber nicht verkaufen, er benötigt sie als Futtergrundlage für seine Kühe. Er hat sich deswegen mit rund 100 anderen Betroffenen zusammengetan: Sie wollen klare Regeln im Umgang mit dem Biber. Man müsse den Wasserstand wieder auf ein verträgliches Maß senken, erklärt der Landwirt. Dazu müsse man "entweder Drainagen in die Biberdämme bauen oder diese regelmäßig so abzusenken, dass sich der Wasserstand nicht erhöht". Roderich Zauscher vom Bund Naturschutz spricht sich dagegen aus, die Biberdämme zu verändern und den Wasserstand zu senken. Er sieht das eigentliche Problem nicht in den Bibern, sondern vor allem im Niederschlag. Es wisse kein Mensch, wie viel es nächstes Jahr regnet. "Wenn es auch nur annähernd so viel regnet wie heuer, dann sind manche Flächen mit und ohne Biber oder Bund Naturschutz nicht mehr bewirtschaftbar", so Zauscher. Wie es im Maisacher Moos mit dem hohen Grundwasserspiegel weitergeht, soll demnächst gemeinsam erarbeitet werden – die Zusage für einen runden Tisch zum Thema Biber gibt es schon. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Julia Rupprich | Bayern hat es sich zur Aufgabe gemacht, Moore wiederzuvernässen. Doch wenn Moorböden tatsächlich nass sind, gibt es schnell Probleme mit der Landwirtschaft. Das zeigt sich momentan im Maisacher Moos. Dort sorgen Regen und der Biber für nasse Flächen. | [
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] | bayern | 2024-11-20T04:09:41.591757+00:00 | 2024-11-20T09:50:09.648057+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/streit-um-hohes-grundwasser-im-maisacher-moos,UUD7WKE |
Pilotprojekt: Spanier werden Berufskraftfahrer in Oberfranken | In Oberfranken werden sowohl für den ÖPNV als auch von Logistikunternehmen händeringend Bus- und Lkw-Fahrer gesucht. Deshalb hat die Arbeitsagentur Bamberg-Coburg ein bundesweit beachtetes Pilotprojekt aufgelegt und 26 Arbeitskräfte aus Spanien angeworben, die hier zu Berufskraftfahrern ausgebildet werden. Rund ein Jahr dauert die Qualifizierungsmaßnahme. Doch die größte Herausforderung wird sein, die Spanier auch nach ihrer Ausbildung in der Region zu halten. Wilhelm Schmitt von der Arbeitsagentur Bamberg-Coburg erklärt, wie das Pilotprojekt funktioniert: "Wir haben über unsere Auslandsfachvermittlung mit Partnern vor Ort nach Bewerbern gesucht, auch über Medien und Werbung. Dann haben wir die interessierten Spanier zu einem Speeddating nach Deutschland geholt." Die Bewerber haben eine Woche lang in den Unternehmen hospitiert. Beispielsweise bei Schmetterling Reisen in Obertrubach. Dort sind sieben Projekt-Teilnehmer angesiedelt, die sich entschlossen haben, tatsächlich nach Deutschland zu kommen. Im ersten halben Jahr haben sie einen Sprachkurs besucht. Seit dieser Woche sind die Spanier im Nürnberger Verkehrsinstitut Schielein und werden zu Bus- und Lkw-Fahrern ausgebildet. Durch die europäische Freizügigkeit haben alle Teilnehmer hier ab dem ersten Projekt-Tag eine sozialversicherungspflichtige Beschäftigung, mit einem Gehalt von knapp 15 Euro pro Stunde. Das ist deutlich mehr als der deutsche Mindestlohn von 12,82 Euro. Für viele der Spanier ein Hauptargument, wie der 36-jährige Gaspar Giarda bestätigt: "Ich habe hier eine tolle Möglichkeit, das ist auch gut für meine Familie." Denn er wird einen Teil des Lohnes nach Hause überweisen. Wilhelm Schmitt von der Arbeitsagentur betont, dass nur in Regionen angeworben wird, in denen eine hohe Arbeitslosigkeit herrscht. Unter dem Schlagwort "faire Bewerbergewinnung" wolle man dem heimischen Markt keine Fachkräfte entziehen. Es gehe um eine gute Zusammenarbeit mit den Herkunftsländern, wie in diesem Fall Spanien. Die größte Herausforderung aber sei es, die Teilnehmer auch nach dem Bestehen des Führerscheins in Oberfranken zu halten. An diesem Punkt sieht Schmitt auch die Arbeitgeber in der Pflicht: "Sie müssen eine gute Willkommenskultur pflegen und ihre eigenen Arbeitnehmer darauf vorbereiten, dass da jetzt ausländische Kräfte dazukommen." Außerdem müssen die Arbeitgeber auch bei der Wohnungssuche unterstützen und die Teilnehmer beispielsweise bei Behördengängen begleiten. Schmitt sagt, die Arbeitgeber sollten sich aber auch außerhalb der normalen Arbeitszeiten kümmern, beispielsweise "mal ein Grillfest veranstalten oder einen Ausflug machen.“ Denn nur wenn die Spanier sich hier gut integrieren, werden sie hinterher wirklich den Unternehmen in Oberfranken zur Verfügung stehen. Bei einem vergleichbaren Projekt mit Pflegekräften sei es gelungen, 80 Prozent der Angeworbenen hierzubehalten. Darauf hoffen alle Beteiligten nun auch bei diesem Pilotprojekt. Spanier werden Berufskraftfahrer in Oberfranken Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Julia Demel | Viele Unternehmen suchen dringend Bus- oder Lkw-Fahrer. Deshalb hat die Arbeitsagentur Bamberg jetzt in Spanien Bewerber gesucht, die sich zu Berufskraftfahrern ausbilden lassen. Die Herausforderung ist, sie langfristig in der Region zu halten. | [
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] | wirtschaft | 2025-03-28T11:59:00.491+00:00 | 2025-03-30T08:33:49.59618+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/wirtschaft/pilotprojekt-spanier-werden-berufskraftfahrer-in-oberfranken,UgeDgZk |
Kommentar: Greta, Rezo und Co. sorgen für politische Zeitenwende | Greta und Rezo - auf sie werden Historiker und Politikwissenschaftler in ein paar Jahrzehnten in ihren Blogs und Online-Vorlesungen verweisen, wenn sie über die Veränderung der Gesellschaft und Politik im ersten Drittel des Jahrtausends schreiben werden. Es ist nicht zu vermessen, zu sagen, dass wir gerade eine Zeitenwende erleben. Eine Zäsur. Die junge Schwedin Greta Thunberg und der junge deutsche Youtuber Rezo sind die Gesichter dazu. Sie sind diejenigen, die der Gesellschaft den Spiegel vorhalten! Und das mit beeindruckender Beharrlichkeit und enormer Verve. Ihre Botschaft: So geht es nicht weiter! Der Klimawandel, die Erderwärmung zerstört unsere Lebensgrundlagen und ihr Politiker handelt nicht entschlossen. Obwohl ihr alle wisst, dass der Zeitpunkt, an dem wir die existentiell bedrohliche Erhitzung unseres Planeten nicht mehr aufhalten können, tatsächlich bald erreicht sein wird. Es geht ums Überleben! Um das Überleben künftiger Generationen, nicht um das Überleben einzelner Parteien. Union und SPD scheinen das noch nicht wirklich begriffen zu haben. Anders sind ihre Reaktionen auf die enormen Stimmenverluste bei der Europawahl nicht zu erklären. Während die SPD ihre Lust an der innerparteilichen Selbstzerstörung munter fortsetzt, schwadroniert die CDU-Chefin über eine mögliche Regulierung der Meinungsmache im Internet. Das sind Reflexe, um von eigenen Versäumnissen abzulenken und irgendwie den Status Quo zu erhalten. Bei den Unter-30-Jährigen haben genauso viele Wähler die Satirepartei Die Partei gewählt wie die SPD. Und die Union hat hier nur ein paar Stimmen mehr erhalten. Fast 30 Prozent der Jungwähler haben dagegen den Grünen ihre Stimme gegeben. Klar könnten sich Union und SPD jetzt damit beruhigen, dass der größte Teil der Wählerschaft 40 Jahre und älter ist. Doch das wäre eine fatale Fehleinschätzung, mit der die bisherigen Volksparteien diese Zuschreibung endgültig verlieren würden. Denn erstens haben die Grünen jetzt schon bei allen Wählern unter 45 mehr Stimmen als die Union erhalten und zweitens ist bei dem Jungwähleranteil von 30 Prozent für die Grünen ein Großteil der Youtube-Generation noch gar nicht dabei. Den Klimawandel nehmen immer mehr Menschen als das wahr, was er ist: lebensbedrohlich. Vielleicht ist das Gefühl zu vergleichen mit der Anti-Atomkraft-Bewegung in den 1970er und 1980er Jahren. Der Unterschied zu damals: Gerade die Jungen wollen keine ideologische Auseinandersetzung darüber führen – und übrigens auch nicht über andere Politikfelder - sie wollen kein Rechts-Links-Hickhack, sie wollen pragmatische Lösungen. Sie wollen keine Verschiebung von Klimaschutzmaßnahmen auf den Sankt-Nimmerleinstag, sie wollen keine ProForma-Entscheidungen zur Gewissensberuhigung, sondern die Umsetzung tragfähiger Konzepte für die Zukunft. Die Lösungen liegen ja längst auf dem Tisch. Jetzt kommt es darauf an, diese zu gestalten und nicht weiter schützend die Hand über Autoindustrie und Energiekonzerne zu halten. Union und SPD müssen umdenken, wollen sie weiter relevant sein. Dies ist wünschenswert, denn eine für alle halbwegs gerechte und verträgliche Klimapolitik ist unbequem und teuer. Sie sollte von einem möglichst breiten gesellschaftlichen Konsens getragen werden. Sie ist aber auch alternativlos. Ohne sie sind Debatten über geänderte Hartz-4-Regelsätze und die Migrationspolitik überflüssig. SPD und Union sollten endlich die Vergangenheit hinter sich lassen. Zeitenwende! Ein Kommentar von Ingo Lierheimer, Leiter der Redaktion "Politik und Hintergrund" | Ingo Lierheimer | Greta und Rezo - zwei Beispiele für den gesellschaftlichen Umbruch. Doch von den etablierten Parteien wurden sie bislang unterschätzt. Ändern sich diese nicht und lösen Probleme pragmatisch, werden sie verschwinden. Ein Kommentar von Ingo Lierheimer. | [
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] | bayern | 2019-05-31T18:25:04.506748+00:00 | 2019-05-31T18:25:04.506748+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/kommentar-lierheimer,RS35iev |
Verhoeven: Heftige Kritik an Dieter Wedel und der Filmbranche | Er könne nur jedem empfehlen, den Artikel über die neuesten Vorwürfe über Wedel in der "Zeit" zu lesen. So beginnt Simon Verhoeven seinen kritischen Post auf Facebook. Jeder, der eine Weile in der Filmbranche gearbeitet habe, wüsste, dass Wedel am Set "Schauspieler tyrannisiere, das er ein eitler, egomanischer Schreihals sei". Die Ausmaße, über die nun diskutiert werde, habe sich wohl niemand vorstellen wollen. Die vielleicht deprimierendste Erkenntnis daran sei, dass man für einen Quotenerfolg mit einem "Monster" gearbeitet habe, schreibt Verhoeven, der Sohn von Schauspielerin Senta Berger. Er dankte den Frauen, die Mut bewiesen und ihre Scham überwunden hätten, um diesen Mann zu entlarven. Der Filmemacher Verhoeven forderte von den Fernsehsendern, die mit Wedel in der Vergangenheit zusammengearbeitet haben, Untersuchungen anzustellen und offen zu sagen, was sie damals wussten. Mehrere Frauen werfen Wedel vor, sie während der gemeinsamen Arbeit sexuell belästigt und sogar vergewaltigt zu haben. Der Regisseur wies alle Anschuldigungen zurück. Mehrere Sender leiteten interne Untersuchungen ein. Interne Recherchen des Saarländischen Rundfunks belegten offenbar den Vorwurf sexueller Übergriffe gegen den Regisseur. Intendant Thomas Kleist sagte in einem Interview der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung", man habe bei einen Arztbericht gefunden, der bestätige, was die Frauen vorgetragen hätten. Der ARD-Chef Ulrich Wilhelm kündigte an, den Fall Wedel in der Intendantensitzung aufzugreifen, die in wenigen Tagen beginnt: "Wir nehmen die Diskussion um Missbrauchsvorwürfe sehr ernst." Aktuell ermittelt die Staatsanwaltschaft München gegen den 75-Jährigen wegen einer mutmaßlichen Vergewaltigung der Schauspielerin Jany Tempel, die sich im Münchner Hotel "Vier Jahreszeiten" im Jahr 1996 abgespielt haben soll. Zuletzt hatten Schauspielerinnen wie Esther Gemsch und Ute Christensen dem 75-Jährigen vorgeworfen, in den 80er-Jahren gewalttätig und sexuell übergriffig geworden zu sein. Schauspielerin Veronica Ferres hingegen sagte im BR-Sonntagsstammtisch, ihr sei nie etwas Schlimmes passiert. Ein Grund könnte sein, dass Ferres während der Dreharbeiten zum Wedel-Film "Mein alter Freund Fritz" mit Helmut Dietl zusammenlebte, der als Frauenversteher und noch größerer Star in der Branche galt. Ferres sagte aber auch, dass sie keinen Machtmissbrauch in der Branche beobachtet habe. Aber sie könne natürlich nicht für Andere sprechen. TV-Moderatorin Sandra Maischberger nannte ihn in einer ihrer Dokumentationen laut "Spiegel" einen "Frauenverschlinger und Menschenschinder". Es entstand ein Porträt eines Menschen mit zwei Gesichtern, der charmant und witzig sein konnte, der aber vor allem seine Macht auslebte und gerne Frauen demütigte. Wedel ist nach Informationen der "Bild" weiterhin gesundheitlich angeschlagen und liegt im Krankenhaus. Er war für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Simon Verhoevens Kritik an Wedel ist emotional, hart und teilweise beleidigend, wenig sachlich - das räumt er selbst ein. Es mache ihn schlichtweg wütend, dass "solche Menschen unsere ganze Branche mit Schmutz besudeln" und lange unbehelligt blieben, sagte er der "Bild"-Zeitung. "Aber besser spät als nie." | Brigitta Drefers | Der Münchner Regisseur Simon Verhoeven hat nach den Vergewaltigungsvorwürfen gegen Dieter Wedel die gesamte Filmszene kritisiert. Die Verantwortlichen hätten jahrzehntelang geschwiegen. Derweil melden sich immer mehr Frauen zu Wort. Von Veronika Beer | [
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] | deutschland-welt | 2018-01-29T10:10:05.186+00:00 | 2018-01-29T10:10:05.186+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/heftige-kritik-an-dieter-wedel-und-der-filmbranche,Qi6vqHK |
Landtagswahl: So hat Main-Spessart gewählt | Stärkste Partei im Stimmkreis Main-Spessart ist die CSU mit 42,4 Prozent. Damit liegt sie 26,6 Prozentpunkte vor den zweitplatzierten Freien Wählern mit 15,8 Prozent. Das drittstärkste Ergebnis erzielte die AfD mit 14,5 Prozent. Grafik: Stimmkreisergebnis Main-Spessart (Gesamtstimmen) Die Ergebnisse aller sonstigen Parteien teilen sich wie folgt auf: Grüne (12,1 Prozent), SPD (8,7 Prozent), FDP (2 Prozent), Bayernpartei (1,4 Prozent), ÖDP (1,4 Prozent), Linke (1,2 Prozent) und Basis (0,5 Prozent). Bei den Erststimmen im Wahlkreis kam der Direktkandidat Thorsten Schwab (CSU) auf 42,3 Prozent der Stimmen. Freie Wähler-Kandidatin Anna Stolz erreichte 16,9 Prozent und lag damit merklich vor Falko Keller von der AfD mit 13,8 Prozent der Stimmen. Anja Baier von den Grünen konnte 12,3 Prozent verbuchen. Grafik: Stimmkreisergebnis Main-Spessart (Erststimmen) Bei der Landtagswahl 2023 waren im Stimmkreis Main-Spessart 98.118 Menschen wahlberechtigt. Von diesen gingen am Sonntag 74.972 zur Urne. Das entspricht einer Wahlbeteiligung von 76,4 Prozent, einer Veränderung von +2,2 Prozentpunkten im Vergleich zur Landtagswahl 2018. Die Wahlbeteiligung in Main-Spessart liegt +3,3 Prozentpunkte über der durchschnittlichen Wahlbeteiligung in Bayern. Die CSU hat in diesem Wahlkreis mehr Stimmen erhalten als im Rest von Bayern (+5,4 Prozentpunkte). Vergleichsweise schlechter abgeschnitten haben die Grünen (-2,3 Prozentpunkte). Bei der FDP, der ÖDP, der Basis, den Linken, der AfD, den Freien Wählern, der SPD und der Bayernpartei waren die Abweichungen zum Rest von Bayern geringer als +1 Prozentpunkt. Interaktiv: Suchen Sie Artikel für andere Stimmkreise Wahlergebnisse für die Stimmkreise in der Nähe von Main-Spessart: Alle wichtigen Infos zur Landtagswahl finden Sie auch auf unserer Themenseite Landtagswahl Bayern und in unserem Live-Ticker. Dieser Artikel wurde automatisch erstellt. Mehr Informationen zu unserer Automatisierung der Wahlergebnisse finden Sie im Beitrag: Warum wir bei der Landtagswahl in Bayern auf Automatisierung setzen. | AI + Automation Lab | Das amtliche Ergebnis zur Landtagswahl 2023 im Stimmkreis Main-Spessart für alle Parteien und Kandidaten. | [
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] | bayern | 2023-10-26T13:06:16+00:00 | 2023-10-26T13:06:19.63721+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/landtagswahl-so-hat-main-spessart-gewaehlt,Ts88z9H |
SO Gegen den NS-Staat: Vor 75 Jahren starb Pater Rupert Mayer | "Ich habe nie geschwiegen, wo ich reden sollte, und nie geredet, wo ich schweigen sollte." Diese Worte bekam Rupert Mayer zu seiner Priester-Weihe als Leitwort mit auf den Weg - sie sollten sein Leben bestimmen: Schon früh erkannte der Münchner Priester die Gefahren des aufsteigenden Nationalsozialismus und warnte seine Gläubigen, wie der Jesuitenpater Peter Linster, Kirchenrektor der Bürgersaalkirche München erklärt. Für Rupert Mayer sei klar gewesen, dass ein Katholik nicht NSDAP wählen könne. "Er war ein Mann des klaren Wortes, der Entschiedenheit", sagt Linster. Rupert Mayer war der erste Arbeiterpriester in Deutschland, engagierte sich für Arme und Schwache und kämpfte schon früh gegen die Nationalsozialisten. Vor 75 Jahren am 1. November 1945 starb Pater Rupert Mayer an einem Gehirnschlag. Er hielt gerade die Messe zu Allerheiligen in der Münchner Michaelskirche. Sein Grab, in der benachbarten Bürgersaalkirche in der Münchner Innenstadt, ist ein viel besuchter Wallfahrtsort. Ursprünglich war der Bürgersaal ein Versammlungsraum der "Marianischen Männer-Kongregation", also: katholischer Männer, die besonders Maria verehren. Für diese - viele von ihnen verletzte Heimkehrer aus dem Ersten Weltkrieg - war Rupert Mayer Seelsorger und Wohltäter zugleich. Obwohl er selbst im Krieg als Militärgeistlicher ein Bein verloren hatte, feierte er täglich Gottesdienst, hörte bis zu 60 Beicht-Gespräche und schlief nur sehr wenig. Pater Rupert Mayer sei für die Münchner der "Apostel Münchens", sagt der Jesuitenpater Peter Linster. Sie hätten gewusst: "Zu ihm kann ich gehen, er hat für mich sowohl in meinen materiellen Nöten immer etwas bereit - und wenn er nichts mehr hatte, hatte er immer noch ein gutes Wort." Sein entschiedenes Auftreten gegen den Nationalsozialismus wird ihm später zum Verhängnis: Nach mehrmaligen Verhaftungen durch die Gestapo wird er im November 1939 im Konzentrationslager Sachsenhausen inhaftiert, erkrankt schwer. Um den "Großstadt-Apostel" Münchens nicht als Märtyrer sterben zu lassen, schicken ihn die Nazis in die Verbannung ins Kloster Ettal. Für München ist Rupert Mayer bis heute so prägend wie ein "Stadtheiliger". Denn sein Vorbild der Nächstenliebe wirkt weiter: Im Hof hinter der Bürgersaal-Kirche bietet der Jesuiten-Orden eine Armenspeisung an. 30 bis 60 Bedürftige kommen werktags dorthin. Auch die Münchner Jesuiten pflegen sein Gedenken, und wünschen sich die Heiligsprechung Rupert Mayers. Dazu allerdings fehlt noch ein medizinisches Wunder: Eine geheilte Person müsste offiziell, mit ärztlichen Nachweis, bestätigen, dass sie oder er auf die Fürbitte zu Rupert Mayer hin geheilt wurde. Auch ohne Heiligsprechung ist das Grab von Rupert Mayer aber für viele Gläubige eine Wallfahrtsstätte, ein Ort der Ruhe und des Gebets mitten im Münchner Stadtzentrum. Auch Christiane Michel hält hin und wieder am Grab des Widerstandskämpfers inne. Die 67-Jährige begleitet ehrenamtlich todkranke Menschen im Hospiz, deswegen kommt sie regelmäßig zum Gebet. Und für viele, die hier auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen kurz vorbeischauen, gilt der Jesuitenpater als persönlicher Heiliger - unabhängig davon, was Rom sagt. Sie interessieren sich für News aus Religion, Kirche, Glaube und Spiritualität? Dann abonnieren Sie hier unseren Newsletter. Der Jesuitenpater und Seelsorger Rupert Mayer im Jahr 1938 als Häftling in Landsberg - er wurde dreimal von der Gestapo verhaftet "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Astrid Uhr | Der "Apostel Münchens", Pater Rupert Mayer, kämpfte früh gegen die Nationalsozialisten. Am 1. November 1945 starb er mitten in der Allerheiligenmesse. Noch immer spricht seine Botschaft viele an. Zur Heiligsprechung aber fehlt das Wunder. | [
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] | bayern | 2020-11-01T05:18:14.812673+00:00 | 2020-11-01T05:25:51.044087+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/so-gegen-den-ns-staat-vor-75-jahren-starb-pater-rupert-mayer,SEtCapU |
Teures Kerosin: Flugticket-Preise steigen stärker als Inflation | Zu wenige Flugzeuge, Personalengpässe und teures Kerosin: Die Zeit der Billigflüge ist vorerst vorbei. Reisende müssen sich angesichts stark gestiegener Produktionskosten und dauerhafter Corona-Probleme wohl über Jahre auf höhere Flugticketpreise einrichten. Selbst der irische Preisbrecher Ryanair will angesichts des teuren Sprits die Preise anheben. Mit Blick auf die nahenden Herbstferien spüren viele Verbraucher, dass sich am europäischen Himmel einiges verändert hat. 750 Euro für den Trip nach Zypern oder 200 Euro für das Oneway-Ticket zum deutschen Lieblingsziel Mallorca sind nicht selten – und weit entfernt vom einstmaligen Marketing-Schlager 10-Euro-Ticket. Auch Ryanair-Chef Michael O'Leary sieht für derartige Spottpreise in den kommenden Jahren keinen Spielraum. Europas größter Billigflieger kündigte stattdessen an, dass der durchschnittlich erzielte Ticketpreis um 25 Prozent auf rund 50 Euro pro Strecke steigen werde. Auf deutlich höhere Durchschnittspreise kommt das Vergleichsportal Check24 für den Zeitraum vom 4. Oktober bis zum 6. November. So kostet etwa ein Hin- und Rückflug auf die Kanaren im Schnitt 464 Euro. Das sind 21 Prozent mehr als ein Jahr zuvor und sogar 30 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum vor der Corona-Krise. Für einen Trip an die türkische Riviera müssen Sonnenhungrige 385 Euro zahlen. Das sind 27 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Nach Daten des Statistischen Bundesamtes stiegen die Ticketpreise im Reisemonat August im Schnitt um bis zu 12,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Im Vergleich zum Vorkrisenmonat August 2019 verteuerten sich Flüge um mehr als 20 Prozent. Der Kreditversicherer Allianz Trade sieht vor allem die seit dem russischen Angriff auf die Ukraine stark gestiegenen Kerosinkosten als Grund für die Hochpreisphase. Für das Gesamtjahr rechnet die Allianz bei den Tickets mit einer weit überdurchschnittlichen Preissteigerung von 21 Prozent. Angesichts der Treibstoffpreise hätten die Fluggesellschaften derzeit zudem nur geringe Anreize, ihr in der Krise kräftig abgebautes Personal wieder aufzustocken. "Das Angebot hinkt der Nachfrage immer noch hinterher", stellt Gerald Wissel von der Beratungsgesellschaft Airborne fest. "Die Airlines schaffen es teils aus organisatorischen Gründen nicht, sämtliche Flugzeuge wieder in die Luft zu bekommen. Sie sind wegen der Unsicherheiten rund um Corona aber auch mit angezogener Handbremse unterwegs. Das ist sehr schwer abzuschätzen." Bis einschließlich August nutzten knapp 105 Millionen Passagiere die deutschen Flughäfen, so dass immer noch ein gutes Drittel zum Vorkrisenniveau aus dem Jahr 2019 fehlte. Laut dem Flughafenverband ADV stieg die Nachfrage seit März aber deutlich an und erreichte im August 74,8 Prozent im Vergleich zum August 2019. Lufthansa-Chef Carsten Spohr macht derweil keinen Hehl aus den derzeit sehr auskömmlichen Ticket-Erlösen seines vom Staat geretteten Konzerns. "Der Wunsch, unser Produkt zu erwerben ist so stark, dass wir mit der Produktion nicht hinterherkommen", sagte Spohr vor einigen Tagen. Und selbst der anstehenden Rezession könne man begegnen, indem man einen größeren Teil der Tickets in den USA verkauft. "Wir gewinnen dort Marktanteile und verkaufen zu Preisen, die wir sonst nicht kennen." Antje Monshausen von "Tourism Watch" bei Brot für die Welt verweist auf klimaschonende Alternativen in Europa, insbesondere den Schienen- und Busverkehr. Steigende Kerosinpreise könnten einen Beitrag zur notwendigen Verkehrswende leisten. "Wenn zusätzlich die Subventionen des Flugverkehrs für die Verbesserung und den Ausbau des Schienenverkehrs genutzt werden, ist die Verkehrswende möglich, ohne dabei die Mobilitätsbedürfnisse der Menschen zu sehr einzuschränken." Mit Informationen von dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Im August waren Flugtickets über 20 Prozent teurer als vor drei Jahren – und dieser Trend geht weiter. Das merken Kurzentschlossene auch bei den Urlaubsplänen für die Herbstferien. Der Lufthansa-Chef spricht von "Preisen, die wir sonst nicht kennen". | [
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] | deutschland-welt | 2022-10-12T06:34:41.255982+00:00 | 2022-10-12T08:26:01.973184+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/teures-kerosin-flugticket-preise-steigen-staerker-als-inflation,TK1dj2S |
Fürth will Wohnungsnot bekämpfen | Das größte Projekt ist ein Neubau auf dem Gelände einer ehemaligen Norma-Filiale in der Würzburger Straße. Hier sollen ab dem kommenden Jahr 180 Mietwohnungen entstehen – 60 davon werden laut Stadt Sozialwohnungen sein. Zusätzlich werden in Fürth auch familiengerechte Reihenhäuser gebaut. Damit könnten sich vor allem junge Familien in Verbindung mit dem angekündigten Baukindergeld ein Häuschen in der Innenstadt leisten, hieß es weiter. Weitere Eigentums- und Sozialwohnungen entstehen in Stadeln, in der Südstadt, in der Jakob-Böhme-Straße und auf dem Gelände der ehemaligen Gaststätte "Pechhütte". Für Fürths Oberbürgermeister Thomas Jung (SPD) ist das Wohnungsbaupaket "ein richtiger großer Wurf". Insgesamt würden aktuell etwa 600 Familien eine Wohnung suchen. Rechnerisch könnte so der Bedarf von zwei Drittel dieser Familien gedeckt werden, sagte Jung. | Henry Lai | Die Stadt Fürth will gegen die akute Wohnungsnot vorgehen – dazu soll der Stadtrat heute einem umfangreichen Wohnungsbaupaket zustimmen. Konkret geht es dabei um Wohnraum für mehr als 400 Familien. Von Henry Lai | [
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] | bayern | 2018-07-11T03:01:18.375451+00:00 | 2018-07-11T03:01:18.375451+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/fuerth-will-wohnungsnot-bekaempfen,QxQ8ntn |
"Schnerbfl" ist Oberfränkisches Wort des Jahres 2024 | "Schnerbfl" ist das Oberfränkische Wort des Jahres 2024. Bezirkstagspräsident Henry Schramm und Sternekoch Alexander Herrmann verkündeten die Entscheidung der Jury am Sonntag und hatten dabei gleich mehrere Schnerbfl dabei. Beim Schnerbfl handelt es sich zum Beispiel um das abgebundene Endstück der Wurst, das abgebundene obere Ende eines Sackes, den Bettzipfel oder den Ausgießschnabel an Topf oder Kanne. Zudem wird Schnerbfl häufig auch als flapsige Bezeichnung für das männliche Geschlechtsteil verwendet. Manchmal soll es sogar vorkommen, dass ein Oberfranke sein Gegenüber als Schnerbfl bezeichnet, was dieser durchaus als Beleidigung auffassen kann. "Die Jury hat in diesem Jahr eine ganz besondere Auswahl getroffen", sind sich Schramm und Herrmann einig. Laut diesem Gremium muss das Wort unseren Sprachschatz bereichern und das Gemeinte besonders treffend, originell oder präzise benennen. "Schnerbfl wird nahezu in ganz Oberfranken verwendet und ist ein herrliches Beispiel dafür, wie lebendig und vielfältig unser Dialekt ist", so Schramm. Jedes Jahr erreichen den Bezirk eine große Anzahl an Vorschlägen für das Wort des Jahres aus der Bevölkerung. "Dabei begegnen uns wirklich tolle Worte, die auch die Jury ab und an überraschen", so Florian Bergmann vom Bezirk Oberfranken, eines von fünf Jurymitgliedern. "Ein Wort, das keiner von uns kannte, war 'Flöhfangelesärbet'. Der Einsender schrieb dazu, es bezeichne eine Arbeit, die sinnlos ist, lange dauert, bei der nichts dabei rauskomme und die man aber trotzdem machen müsse." Das Wort Schnerbfl kann man auf das mittelhochdeutsche Verb "schnurpfen" zurückführen, das so viel bedeutet wie sich zusammenziehen oder schrumpfen. So diene auch das Wort schnurpfen in der Variante schnürpfen in Oberfranken als Grundlage für weitere Wörter, heißt es in der Erklärung der Jury. Eine schlechte, knotige Flickerei sei in Marktschorgast a Geschnärbf und in Waischenfeld a Gschnörbfl. Die Ausgussröhre an der Kaffeekanne ist in Arnstein der Kaffee-Schnörbfl. In Peulendorf heißt es: "Die hot mei Huesn zammgschnörpft", wenn die Hose schlecht geflickt ist. In Weismain ist die Hose in diesem Fall zammgschnerbflt. Der Bezirk Oberfranken kürt seit 2015 jedes Jahr das Oberfränkische Wort des Jahres. Diese Wörter haben es bisher ganz oben aufs Treppchen geschafft: Im Jahr 2015 machte das "Wischkästla" als oberfränkischer Begriff für "Smartphone" den Anfang. Es folgten 2016 die oberfränkische Redewendung "a weng weng" und 2017 "urigeln", eine Beschreibung für das Gefühl, wenn kalte Hände langsam auftauen. Im heißen Sommer 2018 wurde "derschwitzen" gewählt, was so viel bedeutet wie "durch Schwitzen zugrunde gehen". Ein Jahr später macht der "Sternlaschmeißer", die Wunderkerze, das Rennen. Ihm folgten 2020 "Fregger": So bezeichnet man einen gewitzten Menschen oder ein freches, aber durchaus sympathisches Kind, und im Jahr 2021 "Erpfl" (Kartoffeln). 2022 machte "waafn" als Sinnbild für ein Miteinander im Gespräch und das Verbindende des Dialekts das Rennen. Im Jahr 2023 wurde das "Meichela", ein Kopftuch, zum Oberfränkischen Wort des Jahres gekürt. Die Jury besteht aus der Sprachwissenschaftlerin Almut König vom Lehrstuhl für Germanistische Sprachwissenschaft an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen, dem Leiter des Oberfränkischen Bauernhofmuseums Bertram Popp, Sabine Hager von extra Radio in Hof sowie Barbara Christoph, der Leiterin der KulturServiceStelle des Bezirks Oberfranken, und Florian Bergmann, dem Leiter des Präsidialbüros und der Öffentlichkeitsarbeit beim Bezirk Oberfranken. Dieser Artikel ist erstmals am 27. Oktober auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Anja Bischof | Das alljährliche Rennen um das Oberfränkische Wort des Jahres hat der "Schnerbfl" für sich entschieden. Das auch "Schnirbfl", "Schnörbfl" oder "Schnürbfl" gesprochene Wort kann am ehesten mit dem hochdeutschen "Zipfel" gleichgesetzt werden. | [
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] | bayern | 2024-10-30T09:23:24.952745+00:00 | 2024-10-30T09:45:15.990475+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/schnerbfl-oberfraenkisches-wort-des-jahres-2024,USO0i2D |
Einigung zwischen Israel und Libanon im Gasfeld-Streit | Israels Regierungschef ist bemüht, das Abkommen mit dem Libanon über die Ausbeutung von Gasfeldern im Mittelmeer als großen Erfolg darzustellen. Am ersten November wählen die Israelis ein neues Parlament, und der amtierende liberale Ministerpräsident Yair Lapid liegt in Umfragen hinter Oppositionsführer und Ex-Premier Benjamin Netanjahu. Der hatte erklärt, das Abkommen gehe zu Lasten der Sicherheit Israels und die Lapid-Regierung knicke vor den Drohungen der libanesischen Hisbollah-Miliz ein. Das Gegenteil sei der Fall, sagt Regierungschef Lapid: "Die Sicherheit im Norden wird gestärkt, und im Karish-Feld kann Gas gefördert werden. Das spült Geld in die Staatskasse und gewährleistet unsere Energieversorgung." Die Vereinbarung stärke Israels Sicherheit und seine Wirtschaft. "Wir sind nicht gegen die Ausbeutung eines libanesischen Gasvorkommens, denn wir werden natürlich unseren Anteil erhalten. So ein Gasfeld wird Libanons Abhängigkeit vom Iran verringern, die Hisbollah zurückhalten und die Stabilität in der Region voran bringen." Das Abkommen nennt Yair Lapid historisch. Israel und der Libanon verhandelten jahrelang unter US-Vermittlung. Offiziell sind beide Länder noch im Kriegszustand und unterhalten auch keine diplomatischen Beziehungen. Der Vereinbarung zufolge gibt der Libanon nach israelischen Angaben nun seine Ansprüche auf das Erdgasfeld Karish auf, das Israel von Anfang an ausschließlich für sich beanspruchte. Dort soll die Förderung in wenigen Wochen beginnen. Der Libanon darf im Gegenzug ein Vorkommen erschließen und später ausbeuten, das zu einem kleinen Teil in israelischen Gewässern liegt. Die Einnahmen daraus sollen dann anteilig auch an Israel gehen – so begründet die Regierung in Jerusalem ihre Zustimmung. Auch im Libanon sind die ersten Signale zur Einigung positiv. Wichtige Forderungen des Landes seien erfüllt worden, hieß es aus Regierungskreisen in Libanons Hauptstadt Beirut. Der libanesische Verhandlungsführer und stellvertretende Parlamentssprecher Elias Bu Saab äußerte sich zufrieden: "Die Anstrengung war, dass beide Seiten die nötigen Garantien erhalten und das bekamen, was sie wollten – in einem fairen Abkommen. Ich kann sagen, wir haben eine Einigung erzielt, die beide Seiten zufrieden stellt und jeder weiß ja, wie schwierig es ist, eine solche Lösung zu finden." Gerade die komplizierte innenpolitische Situation im Libanon gestaltete die Verhandlungen schwierig. Noch immer gibt es seit den Parlamentswahlen im Mai keine neue Regierung. Die verschiedenen religiösen Lager dominieren die Politik – alle wichtigen Ämter sind unter den Religionsgruppen aufgeteilt. Die Hisbollah als mächtiger Akteur im Libanon hatte im Vorfeld massive Drohungen ausgesprochen, sollte Israel ohne Absprache beginnen, Gas zu fördern. Mehrmals hatte die Hisbollah bereits Drohnen über das Gasfeld geschickt, die Israel abschoss. Bei dem jetzigen Kompromiss geht es Beobachtern zufolge vor allem um Deeskalation. Die Hisbollah will sich am Abend äußern, der Fall liegt jetzt beim Präsidenten. Aber eigentlich hätten im Libanon alle Seiten ein Interesse an einer Einigung, auch die Hisbollah, sagt Michael Bauer von der Konrad-Adenauer-Stiftung in Beirut. "Es ist hier informell auch schon zu vernehmen gewesen, dass Hisbollah im Grundsatz dieser Einigung zustimmt. Vor allem mit Blick darauf, dass Hisbollah hier einiges an Säbelrasseln betrieben hat. Also diese Partei und Miliz wird für sich in Anspruch nehmen, aufgrund des Drucks von Hisbollah habe Israel Zugeständnisse gemacht." Gleichzeitig müsse man aber auch beachten, dass dieses Abkommen für Hisbollah eine gewisse Gefahr beinhalte. "Eine Normalisierung der Beziehungen mit Israel wird natürlich von Hisbollah abgelehnt." Der Libanon braucht dringend eine wirtschaftliche Perspektive: Das Land steckt in einer schweren Wirtschaftskrise, die Währung hat mehr als 90 Prozent ihres Wertes verloren. Deshalb setzen viele Libanesen große Hoffnungen auf die Gasvorkommen im Mittelmeer. "Am meisten profitieren werden die Menschen im Libanon", so die libanesische Wirtschaftsexpertin Laurie Haytayan vor einigen Wochen. "Weil wir das Gas für unsere Wirtschaft dringend brauchen. Und um mit dem Internationalen Währungsfonds und der internationalen Gemeinschaft verhandeln und so die wirtschaftliche Lage verbessern zu können." Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Tim Aßmann, Anna Osius | Es waren schwierige Verhandlungen, nun haben Israel und der Libanon ihren Streit über Offshore-Gasfelder beigelegt. Das Abkommen wurde von den USA vermittelt. "Historisch" wird es in Israel genannt. Auch aus dem Libanon kommen positive Signale. | [
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] | deutschland-welt | 2022-10-11T14:11:38.557407+00:00 | 2022-10-11T14:11:38.557407+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/einigung-zwischen-israel-und-libanon-im-gasfeld-streit,TJxUQC2 |
Grüne und Angela Merkel verabschieden Jürgen Trittin | Im Beisein von Ex-Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und anderer prominenter Weggefährten haben die Grünen im Bundestag den früheren Partei- und Fraktionschef sowie Umweltminister Jürgen Trittin verabschiedet. Merkel bedauerte in ihrer Rede nach Angaben von Teilnehmern am Montag in Berlin, dass es 2013 nicht zu einer schwarz-grünen Koalition gekommen ist. Sie betonte auch, der Versuch zur Bildung eines Jamaika-Bündnisses aus CDU/CSU, Grünen und FDP 2017 sei weder am Zwei-Prozent-Ziel bei den Verteidigungsausgaben noch an den Grünen und schon gar nicht an Trittin gescheitert. Nach dem Ziel der Nato-Staaten sollen die Verteidigungsausgaben auf zwei Prozent der Wirtschaftsleistung steigen. Trittin hatte im Dezember angekündigt, sein Bundestagsmandat niederzulegen. Anfang Januar schied er nach rund 25 Jahren aus dem Parlament aus. Von 1998 bis 2005 war er Umweltminister. Merkel war Trittins Vorgängerin in diesem Amt von 1994 bis 1998. Er füllte auch Ämter als Partei- und Fraktionschef aus. In den vergangenen Jahren trat Trittin vor allem als Außenpolitiker in Erscheinung. Im Juli feiert er seinen 70. Geburtstag. Merkel wirkte gut gelaunt, ihre Rede wurde immer wieder mit Applaus und auch Lachern honoriert. Die Veranstaltung am Abend im Marie-Elisabeth-Lüders-Haus des Bundestags war nicht öffentlich, auch Kanzleramtschef Wolfgang Schmidt war dabei. "Als Bundesumweltminister hinterließ Jürgen Trittin Spuren, die bis heute nachwirken", sagte die frühere Kanzlerin. Sie lobte auch seine Fähigkeit zum Kompromiss. Trittin betonte in seiner Rede ebenfalls den Wert von Kompromissen, auch zwischen Regierung und Opposition. Die Fähigkeit dazu sei ein Grund, weshalb Deutschland in Europa ein Anker der Demokratie sei. Zur Einladung für Merkel sagte Trittin dem "Tagesspiegel", er und die beiden Fraktionschefinnen Britta Haßelmann, Katharina Dröge hätten ein Signal setzen wollen, dass Demokratinnen und Demokraten unterschiedlicher Parteien respektvoll miteinander umgehen könnten. "Das ist wichtig in einer Zeit, in der die Demokratie von ihren Gegnern angegriffen wird. Ich habe 16 Jahre Opposition gegen Frau Merkel gemacht, dennoch respektieren wir einander." Er sagte über sie: "Frau Merkel redet einem nicht nach dem Mund, hat aber den Witz für eine spannende Rede. Es hat mich sehr gefreut, dass sie zugesagt hat." Außenministerin Annalena Baerbock bezeichnete Trittin als jemanden, "der in stürmischen Zeiten da ist und sich nicht wegduckt". Sie nannte ihn "eine der herausragenden Persönlichkeiten nicht nur der grünen Politik, sondern (der) Politik insgesamt". Baerbock bescheinigte Trittin analytische Schärfe und Selbstreflexion und "vor allen Dingen auch die Fähigkeit, trotz aller Angriffe sich nicht abhärten zu lassen, sondern immer offen zu sein für die Sicht von anderen". Vizekanzler Robert Habeck würdigte den 69-Jährigen als mutigen, streitbaren und immer überzeugten Kämpfer für Nachhaltigkeit, Klimaschutz und Gerechtigkeit. Es sei gut, dass Trittin auch parteiübergreifend Respekt bezeugt werde. Trotz harter Auseinandersetzungen in der Sache wüssten Politiker, dass am Ende alle aus Überzeugung heraus fürs Gemeinwohl stritten. "Und deswegen freue ich mich besonders, dass Angela Merkel ihm die Ehre gibt. Und ich weiß, dass er sich darüber auch freut. Das ist doch ein schönes Zeichen." Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) sagte auf die Frage, was er von Trittin gelernt habe: "Mit allen Wassern gewaschen sein." Auch er lobte die "schöne Geste", dass man parteiübergreifend Respekt füreinander habe. Die Unterschiede zwischen den demokratischen Parteien seien jeweils viel kleiner als zu den "Deutschlandhassern, Putin-Fans und Erdogan-Fans", die das Land verrieten und verkauften. Umweltministerin Steffi Lemke sagte, Trittin habe für den Umwelt-, Natur- und Klimaschutz viel geleistet. Ausgezeichnet hätten ihn "große Stringenz, große Eloquenz und auch Härte". Mit Informationen von dpa Abschiedsfeier für Jürgen Trittin Nach 25 Jahren: Grünen-Politiker Trittin scheidet im Januar aus dem Bundestag aus. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | BR24 Redaktion | Aus dem Bundestag ist Jürgen Trittin bereits Anfang Januar ausgeschieden. Nun verabschiedete sich die Grünen-Fraktion von ihrem früheren Chef. Und auch ein besonderer Gast nahm an den Feierlichkeiten teil: Ex-Bundeskanzlerin Angela Merkel. | [
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] | deutschland-welt | 2024-05-13T19:39:54.917024+00:00 | 2024-05-13T19:43:02.431842+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/gruene-und-angela-merkel-verabschieden-juergen-trittin,UCgEw3S |
Erster Nürnberger Menschenrechtspreisträger Kowaljow gestorben | Sergej Kowaljow war Zeit seines Lebens ein engagierter Mensch. Seit den 1950er Jahren war er einer der Anführer der Demokratiebewegung in der früheren Sowjetunion. 1969 beteiligte er sich an der Gründung der ersten Menschenrechtsorganisation in der Sowjetunion, dokumentierte Verletzungen der Menschenrechte und prangerte sie öffentlich an. 1987 gründete Kowaljow die russische Bürgerrechtsbewegung "Memorial" und war lange Vorsitzender dieser Organisation, die sich unter anderem der historischen Aufarbeitung der Repressionen in der Sowjet-Ära sowie Menschenrechtsfragen widmet. Viele Jahre lang saß er für seine Überzeugungen im Gefängnis. Nun ist der russische Bürgerrechtler und ehemalige Dissident im Alter von 91 Jahren in Moskau gestorben. Als die Stadt Nürnberg 1995 den ersten Preisträger für den neugeschaffenen Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis suchte, engagierte sich Sergej Kowaljow gerade gegen den Tschetschenien-Krieg. Das militärische Vorgehen Russlands gegen die abtrünnige Kaukasus-Republik machte Kowaljow gegen Jahresende 1994 zum engagierten Kritiker der Staatsspitze. Er sammelte Zeugenaussagen und Material über Menschenrechtsverletzungen und prangerte das Vorgehen des Militärs an. Kowaljows Engagement imponierte der Jury des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises. Am 17. September 1995 nahm Kowaljow die Auszeichnung von Vàclav Havel, dem Gründer der Bürgerrechtsbewegung Charta 77 und ehemaligen Präsidenten der Tschechischen Republik, entgegen. Zwei Menschen, die stets für ihre Überzeugungen kämpften, standen da auf der Bühne des Nürnberger Opernhauses – ein historischer Moment. Bei der Stadt Nürnberg ist die Trauer um Sergej Kowaljow groß. "Wir trauern um einen unerschrockenen Streiter für die Menschen- und Bürgerrechte, der bis ins hohe Alter Stellung bezogen hat gegen Krieg, Autoritarismus und Gewalt", erklärte Oberbürgermeister Marcus König (CSU). "Wir werden ihm ein ehrendes Andenken bewahren." Noch bei seinem letzten Besuch im Jahr 2015 anlässlich des 20. Jahrestags der Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises habe Kowaljow mit einer kämpferischen und inhaltsstarken Rede beeindruckt, heißt es von der Stadt Nürnberg. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Eleonore Birkenstock | Der erste Preisträger des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises ist tot. Der russische Bürgerrechtler Sergej Kowaljow starb im Alter von 91 Jahren. Die Stadt Nürnberg hatte ihn für sein Engagement gegen den Tschetschenien-Krieg geehrt. | [
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] | deutschland-welt | 2021-08-09T17:27:02.512032+00:00 | 2021-08-09T17:27:02.512032+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/erster-nuernberger-menschenrechtspreistraeger-kowaljow-gestorben,Sfbtiwi |
Nach rund zehn Jahren - Name für neues Autobahnkreuz fast fix | Es war ein langer und zäher Findungsprozess. Es gab Anhörungen und Diskussionen - viele Behörden waren an der Namenswahl beteiligt. Jetzt dürfte die Frage, wie das künftige Autobahnkreuz bei Pocking heißen soll, aber entschieden sein. Der Name ist dabei ziemlich naheliegend. Der neue niederbayerische Knotenpunkt bei Pocking wird wohl "Autobahnkreuz Rottal" heißen. Die endgültige Entscheidung trifft zwar das Fernstraßenbundesamt. Autofahrer könnten sich aber schon mal auf diesen Namen einstellen, heißt es von Seiten der bundeseigenen Autobahngesellschaft. Die über zehn Jahre andauernde Namenssuche dürfte damit ein Ende haben. Nach von der Straßenverkehrsbehörde im Passauer Landratsamt durchgeführten Anhörungen, an denen auch betroffene Kommunen beteiligt waren, habe man sich schließlich auf den Namen "Autobahnkreuz Rottal" geeinigt. Diesen Vorschlag habe die Autobahngesellschaft vor einigen Monaten auch dem Fernstraßenbundesamt in Leipzig vorgelegt. Die Behörde entscheide zudem über alle Wegweiser an neuen Autobahnen. In den vergangenen Jahren gab es durchaus kontroverse Diskussionen. So zum Beispiel favorisierte der Pockinger Bürgermeister Franz Krah (Überparteiliche Wählergemeinschaft) den Namen seiner Stadt. Unter anderem deswegen, weil die neue A94 auf einer Strecke von 13 Kilometern das komplette Stadtgebiet von Pocking durchkreuze. "Aber ich kann auch mit einem Autobahnkreuz Rottal leben", so Krah zu BR24. Einige Bürgermeister und Politiker, wie der Neuhauser Gemeindechef Stephan Dorn und EVP-Fraktionsvorsitzender Manfred Weber, hatten auch den Namen "Neuhaus-Schärding" ins Spiel gebracht. Damit sollte die Lage des Autobahnkreuzes direkt an der Grenze zu Österreich hervorgehoben werden. Der Pockinger Bürgermeister Krah bezeichnete das wiederum als "eine absolute Schnapsidee". Der damalige Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) hatte in der Sache eine eher neutrale Haltung eingenommen. Im BR24-Interview sagte Scheuer vor drei Jahren: "Es ist eine emotionale Diskussion. Wir werden aber versuchen, alles unter einen Hut zu bringen." Seebacher bestätigte dem BR Berichte der Mediengruppe Bayern, dass das gut zwölf Kilometer lange A94-Stück von Kirchham zum Anschluss zur A3 erst 2027 fertig sein werde. Das anvisierte Jahr 2026 könne wegen der "prekären Haushaltslage des Bundes" nicht gehalten werden. Die Kosten für diesen Abschnitt liegen bei über 250 Millionen Euro. Wann der Abschnitt zwischen Simbach (Lkr. Rottal-Inn) und Marktl (Lkr. Altötting) gebaut werden könne, stehe nicht fest. Hier laufe aktuell das Planfeststellungsverfahren. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Martin Gruber | Seit mehr als zehn Jahren wird nach einem geeigneten Namen für das Autobahnkreuz, das bei Pocking einmal die A94 an die A3 anbinden wird, gesucht. Nach vielen Diskussionen scheint er nun endlich festzustehen. | [
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] | bayern | 2024-10-24T07:57:31.426022+00:00 | 2024-10-25T09:09:31.755979+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/nach-rund-zehn-jahren-name-fuer-neues-autobahnkreuz-fast-fix,US69aNI |
Nur 2:2 - FC-Bayern-Frauen scheiden in der Champions League aus | Nach einer Achterbahnfahrt der Gefühle sind die Frauen des FC Bayern München in der Champions League ausgeschieden. Ein 2:2 (1:0) reichte der Mannschaft von Trainer Alexander Straus nicht zum Weiterkommen, auch weil Ajax Amsterdam den AS Rom im Parallelspiel mit 2:1 bezwang. Damit ziehen Ajax als Gruppensieger und Paris ins Viertelfinale der Königsklasse ein. In der siebten Minute der Nachspielzeit, die eigentlich nur sechs Minuten dauern sollte, wurden die Gefühle der Bayernfans noch einmal durcheinandergewirbelt. Die eingewechselte Jovana Damnjanovic hatte gerade zum vermeintlichen 3:2 getroffen - mit diesem Ergebnis wären die Bayern-Frauen für die Runde der letzten acht Teams qualifiziert gewesen. Doch Damnjanovic stand im Abseits - der Treffer zählte nicht. Wenige Sekunden später ertönte der Schlusspfiff. Die tief enttäuschten Bayern-Frauen waren ausgeschieden. Zuvor hatten Giulia Gwinn (36.) und Sydney Lohmann (75.) die Münchnerinnen zweimal in Führung gebracht. Die Französinnen konnten aber ausgleichen und hatten so das bessere und glücklichere Ende für sich. Doch der Reihe nach: Die Gäste aus Frankreich übernahmen zu Beginn die Spielkontrolle und ließen Ball und Gegner gut laufen. Die Münchnerinnen waren aber darauf eingestellt und ließen keine nennenswerten Chancen zu. Offensiv ging bei den Bayern zunächst wenig, denn alle Spielerinnen standen tief und der Weg nach vorne war entsprechend weit. Der Dosenöffner war eine Chance von Lea Schüller, die nach Querpass von Pernille Harder noch an Constance Picaud im Tor der Pariserinnen scheiterte (34.). Die anschließende Ecke nutzte der amtierende deutsche Meister aus: Giulia Gwinn köpfte nach Vorlage von Glódis Viggósdóttir zur Führung ein (36.). Es war klar: PSG musste nun kommen, wollten sie nicht vom Ergebnis in Amsterdam abhängig sein. Torhüterin Maria Luisa Grohs musste prompt gegen Grace Geyoro parieren (53.). In der 73. Minute dann aber doch der Ausgleich für die Französinnen: Nach einem lang geschlagenen Ball traf Grohs die falsche Entscheidung, indem sie einem Kopfball-Rückpass nicht entgegenkam. Tabitha Chawinga spitzte dazwischen, umspielte Grohs und traf zum 1:1. Nun wurde es wild: Nach Flanke von Klara Bühl war Sydney Lohmann mit dem Kopf zur Stelle (75.). Die Bayern führten wieder 2:1, und die Fans hofften, dass sie die Führung über die Zeit bringen würden. Doch Paris steckte nicht auf. In der 84. Minute rettete eine Bayern-Spielerin nach einem Fehler von Grohs noch auf der Linie. Vier Minuten später dann aber doch noch das 2:2: Einen Eckball konnten die Bayern nicht klären. Sandy Baltimore durfte halbrechts aus 14 Metern flach abziehen. Georgia Stanway fälschte den gar nicht scharf geschossenen Ball schließlich ins eigene Tor ab (88.). In der Nachspielzeit wurde es dann nochmal dramatisch, doch es reichte nicht mehr für die FCB-Frauen, die alles nach vorne geworfen hatten. Sie müssen sich nun auf die Bundesliga und den DFB-Pokal konzentrieren. Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport. | Wolfram Porr | Es sollte nicht sein: Für die Frauen des FC Bayern München ist die Champions-League-Saison nach einem 2:2 (1:0) gegen Paris Saint Germain zu Ende. In einer dramatischen Partie reichten den Bayern zwei Führungen nicht zum Sieg und zum Weiterkommen. | [
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] | sport | 2024-01-31T20:51:47.258+00:00 | 2024-01-31T20:51:47.780784+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/sport/nur-2-2-fc-bayern-frauen-scheiden-in-der-champions-league-aus,U2rpfIt |
Vandalismus: Schulbusse in Rhön-Grabfeld ausgefallen | In der Nacht auf Freitag sind acht Busse des OVB (Omnibusverkehr Bischofsheim) so stark beschädigt worden, dass sie nicht mehr fahrbereit waren: Laut Polizei wurden die Kühler der Busse beschädigt und Kabelstränge sowie Keilriemen durchtrennt. Die Fahrzeuge verloren Kühlwasser und sprangen teilweise nicht an. Der morgendliche Schulbusbetrieb musste daher ausfallen. Betroffen waren die Fahrten von Bischofsheim zu den Realschulen und Gymnasien in Bad Neustadt und Mellrichstadt, zur Grund- und Mittelschule Bischofsheim und zur Förderschule Hohenroth. Nach Auskunft der Schulen seien die Schüler jedoch meist pünktlich zum Unterricht erschienen. Eltern hätten sich entweder in Fahrgemeinschaften organisiert oder wären auf andere Buslinien umgeschwenkt. Gleichzeitig hatte die OVB Ersatzbusse auf ihre Fahrtauglichkeit überprüft und losgeschickt. Ab dem Mittag sei der reguläre Schulbusbetrieb wieder sichergestellt, so der OVB. Da einer der beschädigten Busse nicht auf dem Betriebshof abgestellt war, sondern an einem externen Ort, den nur wenige Personen kennen, geht die Polizei bereits einem konkreten Verdacht nach. "Das war ein Insider", sagte Claudia Herbig aus der OVB-Geschäftsleitung. Es gebe auch schon einen konkreten Verdacht. Die Polizei ermittelt zu den genauen Hintergründen der Tat sowie zur Schadenshöhe. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "BR Regional-Update": Die Bayern-1-Regionalnachrichten im personalisierten Remix aus Ihrer Wunschregion – jederzeit und von jedem Ort in Bayern. Jetzt ausprobieren! | Conny Kleinschroth | Viele Eltern im Landkreis Rhön-Grabfeld mussten am Freitag eine Alternative zum Schulbus finden, damit ihre Kinder zum Unterricht kommen. Wegen Vandalismus waren sämtliche Busse eines Bischofsheimer Busunternehmens ausgefallen. Die Polizei ermittelt. | [
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] | bayern | 2025-03-21T11:57:56.902098+00:00 | 2025-03-21T13:46:00.456322+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/vandalismus-schulbusse-in-rhoen-grabfeld-ausgefallen,Ug4hhHT |
Endspurt bei der Landesgartenschau 2024 in Kirchheim | Die Landesgartenschau 2024 in Kirchheim bei München ist am Sonntagabend zu Ende gegangen. Das Wetter hat nicht immer ganz mitgespielt. Dennoch zählte die Landesgartenschau dieses Jahr bereits knapp zwei Monate nach der Eröffnung rund 200.000 Besucher, vor einiger Zeit wurde der 400.000 Besucher geehrt. Die Gesamt-Besucherzahl soll nach der Schau veröffentlicht werden. Die Landesgartenschau stand unter dem Motto "Zusammen.Wachsen". Das neu gestaltete Gartenschau-Gelände integriert wichtige Einrichtungen des Ortes, wie das Kirchheimer Rathaus, die beiden Schulen sowie das Jugend- und das Seniorenzentrum. Auch im Endspurt war noch einiges für das Auge geboten: Zum Beispiel lilafarbene Veilchenköniginnen oder knallrote Flügel-Spindelsträucher leiten die Besucher über das Landesgartenschau-Gelände. Zum Abschluss am Sonntag kam als Attraktion auch noch der High-Tech-Drache "Fanny" dazu. Der größte vierbeinige Schreitroboter der Welt ist knapp 16 Meter lang, fünf Meter hoch, elf Tonnen schwer und normalerweise Hauptdarsteller beim Further Drachenstich. In Kirchheim sollte er für die Landesgartenschau 2025 in seiner Oberpfälzer Heimatstadt werben. In zwei Shows schleuderte er dem Publikum unter anderem meterlange Feuerstöße entgegen. High-Tech-Drache "Fanny" soll die letzten Besucher und Besucherinnen begeistern. Die Kirchheimer übergaben auch die Fahne der Landesgartenschau an die Delegation aus Furth im Wald. Was bleibt, ist der neue Ortspark zwischen Kirchheim und Heimstetten, der für die Landesgartenschau angelegt wurde und nun auch weiterhin die beiden Gemeindeteile verbinden wird. 21 Millionen Euro hat die Landesgartenschau gekostet, wie Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler) zum Start im Mai mitteilte. Zu Beginn hatten die Verantwortlichen auf gutes Wetter gehofft - und auf einen "Summer of Love", wie der Kirchheimer Altbürgermeister Maximilian Böltl (CSU) sagte, der das Projekt in seiner Amtszeit initiiert hatte. Auch wenn es an etwa 50 von 145 Tagen regnete, dürften die Veranstalter die Schau als Erfolg werten. Mit Informationen von dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | BR24 Redaktion, Birgit Grundner | Nach 145 Tagen hat die Landesgartenschau in Kirchheim bei München am Sonntag ihre Türen geschlossen. Die Schau stand unter dem Motto "Zusammen.Wachsen". Zum Abschluss gab es nochmal ein Highlight mit einem besonderen Gast. | [
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] | bayern | 2024-10-07T05:00:22.403+00:00 | 2024-10-07T09:39:30.035567+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/endspurt-bei-der-landesgartenschau-2024-in-kirchheim,UQP7Zs5 |
Angst vor einem Krieg – wie sehen das die Menschen in Bayern? | Einer Umfrage (externer Link) der Bundeswehr zufolge nehmen 58 Prozent der Deutschen die Spannungen zwischen Russland und dem Westen als Bedrohung für ihre persönliche Sicherheit wahr. Und knapp zwei Drittel der Befragten äußerten im jüngsten ARD-DeutschlandTrend die Befürchtung, dass Russland weitere Länder in der EU angreifen könne. Weltweit gibt es immer mehr Konflikte und die Menschen sehnen sich nach Frieden – doch wie realistisch ist das? Und wie empfinden Menschen in Bayern die Situation aktuell? "Ich mach' mir definitiv Sorgen", sagt Kaya Sommerfeld aus Nürnberg über die aktuellen Entwicklungen, auch, weil sie ein kleines Kind hat. Gisela Schönwetter aus Landsberg am Lech teilt diese Meinung. Sie sagt in einer Umfrage der Münchner Runde, sie könne sich noch erinnern, dass ihre Eltern gesagt hätten: "Mei habt’s ihr’s schön, ihr werdet ein Leben ohne Krieg erleben!" Doch diese Hoffnung scheint aktuell in weite Zukunft gerückt zu sein. Aktuell gibt es 59 bewaffnete Konflikte weltweit, das ist die höchste Anzahl seit Ende des Zweiten Weltkriegs. Angesichts dieser Entwicklungen bedauert die Theologin Margot Käßmann, dass die Friedensbewegung, zu der sie sich selbst zugehörig fühlt, in Misskredit geraten sei. Man werde ständig an den Rand in Richtung AfD und BSW geschoben, sagt sie in der Münchner Runde im BR Fernsehen. Von beiden Parteien distanziert sie sich klar; sie erhofft sich Impulse aus der Politik: "Ich würde mir wünschen, dass mehr Kraft in einen Waffenstillstand geht." "Ich hoffe, dass nächstes Jahr der Krieg zu Ende ist, in der Ukraine und in Syrien", sagt Ella Fengel in der Umfrage der Münchner Runde. Gerhard Zagelbaum ist sich sicher, dass es zu einer Trennung zwischen West- und Ostukraine kommen werde und fragt sich, ob "man dies nicht schon zu Kriegsbeginn hätte machen können". Eine Einschätzung, die er mit der friedensbewegten Theologin Käßmann zwar nicht teilt, allerdings sagt auch sie resigniert: "Waffenlieferungen seit fast drei Jahren haben ja auch nicht viel weitergebracht." "Es war ein Fehler von vielen Ukraine-Unterstützern, den Ukrainern am Anfang des Krieges zu sagen, das geht ganz schnell vorbei", kritisiert Sicherheitsexperte Prof. Peter R. Neumann vom King’s College in London. Seiner Einschätzung nach sollte man sich auch keine Hoffnung auf eine baldige Friedenslösung machen. Die Sorgen der bayerischen Bevölkerung sind also nicht unberechtigt – Neumann sagt, er glaube, es laufe auf eine Situation hinaus, bei der der Konflikt "eingefroren" werde – vergleichbar mit der Situation in Nord- und Südkorea. Dies sei nicht positiv, aber eine "realpolitische Einschätzung" und auch der Wunsch des zukünftigen US-Präsidenten Donald Trump. Eine Einschätzung des Sicherheitsexperten könnte die Bürgerinnen und Bürger in Bayerns Fußgängerzonen jedoch zumindest ein wenig optimistischer stimmen: Neumann sagt, er glaube nicht, dass sofort ein neuer Konflikt in Europa bevorstehe, denn die russische Wirtschaft benötige eine Atempause: "Ich glaube, dass das Land ganz schön ächzt." Auch den Fall Assads in Syrien wertet der Experte als Zeichen für Putins Schwäche. Der Fall sei ein Zeichen, dass Russland eventuell doch nicht die Weltmacht sei, die es zu sein vorgebe und es Russland nicht möglich sei, an drei Fronten gleichzeitig zu kämpfen. Auch wenn dies nicht sofort Frieden in dieser krisengeplagten Zeit bedeutet, so lässt es doch zumindest etwas Hoffnung schöpfen. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Cosima Weiske, Laura Nadler, Barbara Leinfelder, Veronika Scheidl | In Bayern sorgen sich vor Weihnachten viele Menschen aufgrund der Kriege und Konflikte weltweit – insbesondere die Situation der Ukraine beunruhigt viele. Doch die Aussagen eines Sicherheitsexperten geben Anlass zur Hoffnung. | [
"Ukraine-Krieg"
] | bayern | 2024-12-20T14:49:24.935467+00:00 | 2024-12-20T15:59:56.082666+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/angst-vor-einem-krieg-wie-sehen-das-die-menschen-in-bayern,UXVDUst |
Krankenstand in Bayern war auch 2024 unterdurchschnittlich | In Bayern sind nach Daten der Krankenkasse AOK die Erwerbstätigen im vergangenen Jahr im Schnitt an 21,6 Tagen krankgeschrieben gewesen. Das entspricht einem Anteil von 5,9 Prozent Fehltagen im Kalenderjahr. "Damit lagen die Ausfallzeiten weiterhin auf einem hohen Niveau, auch wenn der bisherige Höchststand des Jahres 2022 von 6,1 Prozent nicht erreicht worden ist", sagte Irmgard Stippler, Vorstandsvorsitzende der AOK Bayern, laut einer Mitteilung. 2023 wurde im Freistaat ebenso ein Anteil von 5,9 Prozent an Krankheitstagen registriert. Der Krankenstand in Bayern liegt jedoch unter dem Bundesschnitt: 23,9 Tage fehlten die AOK-Versicherten in Deutschland krankheitsbedingt 2024 an ihrem Arbeitsplatz und damit im Schnitt 2,3 Tage länger als im Freistaat. Nach Auswertung der AOK dauerten in Bayern mehr als 60 Prozent der Fehlzeiten länger als zwei Wochen und knapp mehr als 40 Prozent sogar länger als sechs Wochen. Die AOK hat in Bayern rund 4,5 Millionen Mitglieder und ist damit die größte gesetzliche Kasse im Freistaat, ihre Daten werden zudem auch von anderen Kassen bestätigt: Auch bei der DAK sind die Krankschreibungen 2024 in etwa gleich geblieben, bei der Kaufmännischen Krankenkasse stiegen sie leicht an. An der Spitze der Krankschreibungen liegen nach wie vor Erkältungskrankheiten, alle drei Krankenkassen stellten aber fest, dass immer mehr Menschen unter psychischen Erkrankungen leiden. Anpassungsstörungen, Depressionen und chronische Erschöpfung sind immer häufiger der Grund für eine Krankschreibung. Zudem verursachten psychische Störungen mit im Schnitt 27,5 Arbeitsunfähigkeitstagen je Fall im Vergleich der Krankheitsarten die längsten Ausfallzeiten. Die Häufigkeit des Krankenstandes variiert laut AOK deutlich zwischen verschiedenen Branchen. Die meisten krankheitsbedingten Ausfalltage gab es in Berufen aus der Ver- und Entsorgungsbranche mit 35,9 Tagen. Diese Berufe seien häufig mit hoher körperlichen Belastung verbunden und es gebe überdurchschnittlich viele Arbeitsunfälle, hieß es. Auch soziale Berufe wie etwa in der Altenpflege wiesen hohe Krankenstände auf. Besonders niedrig seien die Krankenstände hingegen in akademisch geprägten Berufsgruppen wie etwa an Hochschulen, in der Unternehmensberatung oder in der Softwareentwicklung. Mit Informationen von DPA Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Magdalena Rössert, BR24 Redaktion | Daten der Krankenkassen zufolge waren die Versicherten in Bayern 2024 an weniger Tagen krankgeschrieben als im Bundesschnitt. Grund waren meist Erkältungen, immer häufiger werden aber psychische Erkrankungen. | [
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] | bayern | 2025-03-11T14:51:47.62134+00:00 | 2025-03-11T14:55:01.817843+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/krankenstand-in-bayern-war-auch-2024-unterdurchschnittlich,Uf8x9FU |
Bayreuther Trachtenhaube gibt Einblicke in die Vergangenheit | Birgit Jauernig würde zu gerne wissen, wem die Bayreuther Haube, die sie gerade für eine Sammlung restaurieren ließ, einmal gehört hat. "Wir wissen nur, dass sie die letzten Jahre in Bad Berneck war", sagt die Trachtenberaterin des Bezirks Oberfranken und blickt bewundernd auf die seltene Kopfbedeckung aus Spitze. Das Berühren der vielleicht 250 Jahre alten Haube ist nur mit Handschuhen erlaubt. Deshalb lässt Birgit Jauernig den Blick über die Stickereien auf dem zwölf Zentimeter breiten sogenannten Haubenstrich gleiten. "Die Arbeit, die in dieser Haube steckt, lässt sich nicht bemessen", schwärmt sie. Der auffällig ausladende Spitzenrand wurde gestärkt und plissiert, also in Falten gelegt. Zuvor wurden hauchdünne Drähte eingearbeitet, die das Muster in Form halten sollen. Der schirmartige Spitzenrand ist mit Nadeln an einer Unterhaube befestigt, die mit Ajourstickerei, einer Art Weißstickerei, verziert ist. Dieser "Haubenboden" verbarg die Haare der Trägerin und wurde unter dem Dutt fixiert. Unter dem Kinn hatten die Frauen im späten 18. Jahrhundert die Bayreuther Haube mit Spitzenbändern zusammengebunden, damit sie nicht verrutschte. Ein breites Seidenband, im Nacken zur Schleife gebunden, sollte sie zusätzlich schmücken. Doch wie kam die Trachtenberaterin zu dem wertvollen, alten Schmuckstück? "Ich war gebeten worden, ein paar Textilien aus einer aufgelösten Sammlung in Bad Berneck zu begutachten. Plötzlich hielt ich die Bayreuther Haube in den Händen. Ich konnte es erst nicht glauben", erzählt Birgit Jauernig: "Es war wie das Heben eines Schatzes." Doch von der ursprünglichen Pracht war nicht mehr viel übrig, als die Trachtenberaterin die Haube für die Sammlung des Bezirks als Geschenk von der Stadt Bad Berneck entgegennahm. Vor ihr hatte offenbar niemand den historischen Wert der Spitzenhaube erkannt. "Ich habe mir die Erlaubnis geholt, die Haube restaurieren zu lassen", fährt Jauernig fort. "Dafür kam nur die Textilrestauratorin Sibylle Ruß infrage." Als die Bayreuther Haube zur Trachtenberatung kam, war ihr Zustand desolat. "Für mich war diese die erste Bayreuther Haube, die ich in meiner Werkstatt bearbeitet habe", berichtet die Bambergerin. Die Haube war Sibylle Ruß allerdings in einem jämmerlichen Zustand übergeben worden. "Sie war plattgedrückt, das Seidenband eingerissen und vom ursprünglichen Weiß war nichts mehr zu sehen." Ganz vorsichtig bringt Sibylle Ruß die Bayreuther Haube wieder in Form – mit Pinseln streicht sie die Plissees aus, unterlegt das Seidenband mit einer speziellen Folie und reinigt das empfindliche, gestärkte Gewebe des Haubenstrichs und den Haubenboden mit viel Alkohol und ganz wenig Wasser. "Die Haube muss einmal weiß gewesen sein, aber das bekommen wir nicht mehr hin", bedauert sie. Doch ihre alte Form hat die Haube wieder erhalten und wird künftig sorgsam auf einem speziell zugeschnittenen Styroporgestell aufbewahrt. Birgt Jauernig hat unterdessen im Austausch mit der Restauratorin geforscht, wie, wann von wem diese Hauben getragen wurden. "Wir wissen heute, dass die Bayreuther Haube bei den Bayreuther Bürgerinnen vom Ende des 18. Jahrhunderts bis etwa 1810 in Mode war", berichtet die Trachtenberaterin. Der früheste Hinweis stamme aus einer Reisebeschreibung von 1784. "1799 wurde die Haube in der damals europaweit führenden Modezeitschrift, dem "Journal des Luxus und der Moden" erwähnt", so Birgit Jauernig. Von Bayreuth aus habe sich diese Haubenform in den evangelischen Gebieten Ostoberfrankens verbreitet. "Das wirklich interessante Geschehen ist zu beobachten, als die Hauben in den Städten unmodern wurden und vermutlich zunächst als Secondhand-Ware in unterbürgerliche Schichten und aufs Land wanderten", erklärt Birgit Jauernig. Dort bekam die Bayreuther Haube demnach ein "zweites" Leben. Sie wurde in das traditionelle Kleidungssystem eingegliedert: als Kopfbedeckung für das Abendmahl, für Taufen und für den Kirchgang an den höchsten Festtagen. Gegen 1860 war die Bayreuther Haube "out". Viele Frauen hatten sich bis dahin auch mit ihr bestatten lassen. "Das ist sicherlich einer der Gründe, warum es heute kaum noch erhaltene Exemplare gibt", erklärt die Trachtenexpertin. Mit dem jüngsten Fund sind es vier: Zwei davon bewahrt das Fichtelgebirgsmuseum in Wunsiedel auf, ein weiteres das Bayerische Nationalmuseum in München. Die Sammlung des Bezirks Oberfranken hat nun ihr eigenes Exemplar. Gemaltes Porträt aus einem Privathaushalt in Lichtenberg im Landkreis Hof: Frau mit Bayreuther Haube. Birgit Jauernig hat noch viele Fragen, die sie noch klären möchte: "Gibt es in Oberfranken vergleichbare Ajourstickereien oder handelte es sich um Importe? Stammen die Spitzen eventuell aus den ehemaligen Zentren der Textilherstellung im benachbarten Sachsen? Lassen sich vielleicht noch Porträts aus dem 19. Jahrhundert finden, auf denen erkennbar ist, auf welche Weise die Haube gebunden und mit welcher Kleidung sie kombiniert wurde?". Vielleicht gibt es ja irgendwann wieder einen solchen Sensationsfund auf einem Dachboden oder in einer alten Kiste, den die Trachtenexpertin begutachten darf – und vielleicht stößt sie dabei wieder auf einen Schatz, den sie heben kann. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung! | Anja Bischof | Die Trachtenberatung des Bezirks Oberfranken hat einen "Schatz" bekommen: eine Bayreuther Haube aus dem späten 18. Jahrhundert. Sie wurde nun aufwändig restauriert. Dabei gab sie einige Geheimnisse preis – diese werfen wiederum neue Fragen auf. | [
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] | bayern | 2023-10-16T12:13:19.195821+00:00 | 2023-10-16T12:13:19.195821+00:00 | https://www.br.de/nachrichten/bayern/bayreuther-trachtenhaube-gibt-einblicke-in-die-vergangenheit,TsT7xJf |
Passanten in Ansbach schwer verletzt: Trio festgenommen | Drei Männer sollen am Sonntagmorgen wahllos zwei Passanten in der Ansbacher Innenstadt brutal angegriffen und schwer verletzt haben. Als Polizisten die mutmaßlichen Täter festnehmen wollten, sollen zwei Beamte leicht verletzt worden sein. Gegen die Verdächtigen werde nun wegen des Verdachts auf versuchten Totschlag ermittelt. Den Angaben zufolge fanden Passanten einen 42-jährigen Mann am frühen Sonntagmorgen regungslos auf dem Gehweg in der Karolinenstraße liegend und riefen die Polizei. Den Beamten zufolge hatte der Mann schwere Gesichts - und Kopfverletzungen. Ein Rettungsdienst brachte ihn in ein Krankenhaus. Der 42-Jährige war aber ansprechbar. Laut Polizei sagte er, dass er von drei ihm unbekannten Männern zu Boden geschlagen und massiv getreten worden sei. Etwas später habe ein 26 Jahre alter Autofahrer die Polizei gerufen, weil drei Männer ihn am Weiterfahren hindern würden. Ein Zeuge habe beobachtet, wie der 26-Jährige von drei Tätern zu Boden geschlagen und massiv gegen den Kopf getreten wurde. Die drei Männer seien danach geflüchtet. Auch der 26-Jährige musste ins Krankenhaus. Die Männer flüchteten, konnten jedoch bald in einem Haus aufgespürt werden. Nach Polizeiangaben wehrten sich die Männer so heftig, dass die Beamten einen Polizeihund und auch einen Elektrotaser einsetzen mussten. Einer der Männer verletzte zwei Polizisten, indem er ihnen in die Hand biss. Bei den Tatverdächtigen handelt es sich um drei Männer im Alter von 18, 21 und 34 Jahren. Der Polizei zufolge waren sie alkoholisiert. Mit Informationen von AFP und dpa. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung! | Henry Lai, BR24 Redaktion | Drei Männer sollen zwei Passanten in der Ansbacher Innenstadt angegriffen und krankenhausreif geschlagen haben. Die Polizei konnte die alkoholisierten Verdächtigen festnehmen. Einer von ihnen habe zwei Polizisten in die Hand gebissen. | [
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] | bayern | 2024-04-07T15:05:52.764971+00:00 | 2024-04-07T15:12:02.12074+00:00 | https://www.br.de//nachrichten/bayern/passanten-in-ansbach-schwer-verletzt-trio-festgenommen,U9GkiO6 |
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