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2012-02-29 23:00:00
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243
Tuchels FC Bayern: "Wie in einem Horrorfilm"
Um 15.00 Uhr war die Welt des FC Bayern noch in Ordnung. Strahlend saß Bayern-Präsident Herbert Hainer auf der Tribüne beim BBL-Pokal-Finale und sah den Basketballern des FC Bayern beim Titelgewinn zu. Nebenbei stärkte er im BR24Sport-Interview dem Fußball-Rekordmeister den Rücken. Er sei sich sicher, "dass Thomas (Tuchel) und sein Team das Ruder rumreißen." Vier Stunden später sah die Welt des FC Bayern schon wieder ganz anders aus. Zum dritten Mal in Folge ging der FCB als Verlierer vom Platz. Nach den Niederlagen gegen Bayer 04 Leverkusen, Lazio Rom und dem 2:3 gegen den VfL Bochum dürfte Bayern-Coach Tuchel endgültig angezählt sein. Der verteidigte sein Team nach dem Spiel: "Ich finde die Niederlage nicht gerecht. Es ist extrem viel gegen uns gelaufen", sagte er im Interview direkt nach dem Spiel bei DAZN: "Was schiefgelaufen ist, ist schiefgelaufen." Die Frage aber ist: Wie viel darf beim FC Bayern gegen einen Underdog wie den VfL Bochum, der im Hinspiel noch mit 7:0 während des Oktoberfests aus der Münchner Arena geschossen wurde, schieflaufen und wie viele Niederlagen darf sich ein Bayern-Trainer überhaupt erlauben? Eine Serie von drei Niederlagen gab es beim Rekordmeister zuletzt im Frühjahr 2015 unter Trainer Pep Guardiola. Damals verloren die Münchner gegen Bayer 04 Leverkusen, den FC Barcelona und den FC Augsburg. Bezieht man die irreguläre Spielzeit mit ein, waren es damals sogar vier Niederlagen in Folge. Denn auch im DFB-Pokal gegen Borussia Dortmund unterlagen die Münchner - allerdings erst im Elfmeterschießen. Tuchel und die Bayern haben also noch ein Spiel Zeit, bevor der Negativ-Rekord eingestellt wird. Was aber am meisten verwundert, ist, wie der Trainer seine Mannschaft selbst in diesem Spiel wahrnahm. Bis zur Schlussphase lief bei den Bayern kaum etwas zusammen. Nennenswerte Torchancen waren Mangelware. Das sah der Krumbacher ganz anders: "Wir haben komplett das Spiel dominiert und sind aus dem Nichts in Rückstand geraten. Wir haben nie aufgehört, einen Aufwand zu betreiben." Dass der Aufwand aber unterm Strich zu wenig war, zeigt ein Blick auf das Ergebnis. Ob Tuchel Angst vor einer Entlassung habe? "Ich bin Fußballtrainer, ich fürchte mich vor gar nichts", sagte er im ARD-Interview: "Das ist ein Beruf. Es ist alles gut." Ratlos gab sich auch Leon Goretzka: "Es fühlt sich an wie in einem Horrorfilm, der nicht aufhört. Alles läuft gegen uns." Der Abstand auf Spitzenreiter Leverkusen beträgt aktuell acht Zähler. Ob die Münchner noch eine Chance auf die Meisterschaft haben? "Momentan fühlt es sich natürlich nicht so an, als hätten wir da noch eine Chance, das muss man ganz klar sagen", sagte der Nationalspieler der ARD: "Aber wir werden nicht aufgeben und gucken, dass wir unsere Spiele gewinnen." Wie viel Zeit Tuchel und sein Team noch bekommen, um den FC Bayern wieder in die Spur zu bringen, ist unklar. Vorstandschef Jan-Christian Dreesen sprach dem Trainer aber eine Jobgarantie aus - zumindest für ein Spiel. Auf die Frage, ob Tuchel auch am Samstag gegen RB Leipzig auf der Bank sitzen werde, antwortete er mit "selbstverständlich".  Leichter wird die Aufgabe nicht. Neben den Verletzten Kingsley Coman, Bouna Sarr, Serge Gnabry, Sacha Boey, Alphonso Davies und Konrad Laimer fehlt nun auch der gelb-rot-gesperrte Dayot Upamecano gegen Leipzig. Wie Tuchel sein Team aus der Krise holen will, wird er frühestens auf der Pressekonferenz vor dem Leipzig-Spiel verraten. Die Pressekonferenz nach dem Bochum-Spiel wurde abgesagt. Florian Eckl Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.
Marjorie Maurer
Die Krise des FC Bayern spitzt sich weiter zu. Gegen den VfL Bochum kassierte der Rekordmeister die nächste Niederlage. Für Leon Goretzka war es ein "Horrorfilm", Trainer Thomas Tuchel findet die Niederlage "nicht gerecht".
[ "Oberbayern", "Herbert Hainer", "Jan-Christian Dreesen", "Leon Goretzka", "Thomas Tuchel", "Bundesliga", "Fußball", "VfL Bochum", "FC Bayern München" ]
sport
2024-02-19T20:03:18.584+00:00
2024-02-19T20:03:19.0163+00:00
https://www.br.de//nachrichten/sport/tuchels-fc-bayern-wie-in-einem-horrorfilm,U4fK1MT
Deutscher Skiverband reagiert auf FIS-Investoren-Streit und Eliasch: Es geht um 400 Millionen Euro
Es herrscht mal wieder Streit im Skizirkus. Und darum geht es: Die Private-Equity-Firma CVC hat der FIS dem Vernehmen nach 400 Millionen Euro für einen 20-prozentigen Anteil an einem gemeinsamen Unternehmen zur Zentralvermarktung der Medien- und Sponsorenrechte geboten, 80 Prozent daran sollten die Wintersportverbände halten. Das Angebot liegt der BR24Sport-Redaktion vor. CVC schlug vor, 375 Millionen Euro vorab zu zahlen und danach baldmöglichst seine Vermarktungsmaschine anzuwerfen. Der FIS und den Nationalverbänden sicherte das Unternehmen, das im Februar nach Fanprotesten als möglicher Investor bei der Deutschen Fußball Liga (DFL) hatte aussteigen müssen, die volle Kontrolle über "sportliche und regulatorische Entscheidungen" zu. Mit einer ähnlichen Strategie habe man von 2006 bis 2017 in der Formel 1 die Ausschüttungen an die Teams vervierfacht, behauptete CVC. Die FIS hat dieses Angebot aber wohl abgelehnt. Dies soll Aktive und Verbandsvertreter zu einem Brandbrief veranlasst haben, wie die "Süddeutsche Zeitung" und die schweizerische Zeitung "Blick" berichteten. Namhafte Athleten wie US-Skistar Mikaela Shiffrin, der schweizerische Gesamtweltcupsieger Marco Odermatt und das deutsche Ski-Ass Linus Straßer sowie hochrangige Vertreter der nationalen Verbände, sollen diesen Brief unterzeichnet haben. Sie kritisieren die einsame Entscheidung von Präsident Johan Eliasch. Der Wintersport-Weltverband FIS wies diese Kritik nun scharf zurück. Die Vorwürfe seien "falsch", teilte die FIS in einer Stellungnahme mit. Der Brief deute an, dass das Angebot von CVC ohne angemessene Prüfung abgelehnt worden sei, weil die FIS bereits zusammen mit dem Unternehmen Infront die Zentralisierung der internationalen Medienrechte vorantreibe. Das Präsidium um den umstrittenen Vorsitzenden Eliasch behauptet nun, in den Gesprächen mit CVC sei es nicht um eine Zentralvermarktung der Medienrechte gegangen, sondern um einen Vorschlag zur Gründung eines Joint Ventures mit dem Ziel, alle kommerziellen Rechte der FIS und der nationalen Verbände zu verwalten. Der Weltverband betonte jedoch, er sei "gut kapitalisiert" und benötige daher "keine weiteren Finanzmittel". Auch sei der Vorschlag von CVC unzureichend. "Im CVC-Entwurf fehlten wesentliche Details, einschließlich Bewertung, strategische Pläne und Governance-Rahmen", ließ die FIS verlauten und ergänzte, "entgegen Spekulationen war darin auch keine Erhöhung des Preisgeldes enthalten". Die Vertreter von CVC hätten bei einem Treffen mit Eliasch ihrerseits auch eingeräumt, "dass sie den strategischen Plan oder die Finanzstruktur von FIS nicht überprüft hätten". Die Zentralvermarktung der Medienrechte durch den Weltverband ist das Ziel des seit 2021 amtierenden Eliasch, in der Stellungnahme zum Angebot von CVC betonte die FIS nun, sie bleibe "Initiativen verpflichtet, die mit ihrer strategischen Vision übereinstimmen und das langfristige Wachstum und den Erfolg des Wintersports fördern". Laut SZ beklagen Aktive und Funktionäre in ihrem Brandbrief aber einen "spürbaren Mangel an Fortschritt". Bisher liegt die Vermarktung der internationalen Medienrechte für die FIS-Veranstaltungen bei den jeweiligen Nationalverbänden. Sie sind ihre Haupteinnahmequelle. Der Deutsche Skiverband (DSV) ging gegen die Pläne der FIS bereits juristisch vor und erhielt dabei im Oktober vor dem Landgericht München Recht. Mittlerweile sei man in diesem Punkt mit der FIS aber schon kurz vor einer Einigung, wie DSV-Vorstandsmitglied Stefan Schwarzbach im Interview mit BR24Sport sagt. Das umstrittene Investorenangebot sieht er auch kritisch. Grundsätzlich findet er diese Überlegungen gut - sie kämen aber zum falschen Zeitpunkt. "400 Millionen Euro hören sich nach viel Geld an, das ist es auch. Der DSV wird nicht leichtfertig auf Geld verzichten, was vermeintlich auf der Straße liegt. Das werden wir auch den Athleten mitteilen." Und er gibt Folgendes zu bedenken: "Wenn man Private Equity in so ein Gesamtkonstrukt mit reinholt, dann vermietet man nicht sein Haus, sondern verkauft es. Und zwar für immer." Und er wirft die Fragen auf: "Ist es zum jetzigen Zeitpunkt sinnvoll - und wo fließt letztendlich das Geld hin?" Schwarzbach weist darauf hin, dass bei einem Investoreneinstieg sich die Vermarktungslage vollkommen ändert. "Wir müssen dann auch über Sponsoring, die nationalen und Weltrechte reden - und dann relativiert sich die Summe." Die FIS regt an, sich in sechs Monaten noch einmal zusammenzusetzen und zu überlegen, ob und in welcher Form es einen Investor braucht. Für Schwarzbach der richtige Schritt. "Es ist besser, auf lange Sicht zu fahren und zu schauen: Wo macht es wirklich Sinn, eine dritte Partei mit reinzunehmen? Als jetzt auf die Schnelle dem Geld hinterherzurennen ohne zu analysieren, welche Risiken und Chancen das mit sich bringt. Mir ist es Recht, den ersten Schritt vor dem zweiten zu machen." Und immerhin in Sachen Zentralvermarktung scheint dieser erste Schritt ja nun bevorzustehen.
BR24Sport
Es geht um viel Geld: Der Weltskiverband FIS hat angeblich 400 Millionen Euro eines Investors abgelehnt – zum Unmut einiger Athleten und Funktionäre, die einen Brandbrief verfassten. Der Deutsche Skiverband äußert sich im BR24Sport-Interview dazu.
[ "Oberbayern", "Johan Eliasch", "FIS", "DSV", "Ski Alpin", "Wintersport" ]
sport
2024-12-10T18:15:43.313232+00:00
2024-12-10T18:15:43.313232+00:00
https://www.br.de/nachrichten/sport/deutscher-skiverband-reagiert-auf-fis-investoren-streit-und-eliasch-es-geht-um-400-millionen-euro,UWYGjTE
"Gender Digital Gap": Berufstätige Frauen digital im Nachteil
In der fortschreitenden Digitalisierung der Arbeitswelt drohen Frauen einer Untersuchung zufolge ins Hintertreffen zu geraten. Wie eine Befragung der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung unter 4.000 Beschäftigten verschiedener Branchen zeigt, sehen sich nur 34 Prozent der Frauen gut auf vernetzte digitale Technologien vorbereitet. Bei Männern sind es hingegen 49 Prozent. Grundsätzlich nutzen Frauen und Männer Computer und Standardsoftware im Job zwar annähernd gleich häufig, erklärte Studienautorin Yvonne Lott vom Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Böckler-Stiftung. So liege die Wahrscheinlichkeit, dass Frauen oder Männer mit Standardsoftware arbeiten, bei 94 und 95 Prozent. Doch je anspruchsvoller eine Softwareanwendung sei, desto weniger wahrscheinlich sei es, dass Frauen sie nutzen. Das zeige sich bereits bei einer fortgeschrittenen Anwendung von Standardsoftware, wie etwa dem Schreiben von Makros für Textgestaltungen. Diese verwenden Männer mit knapp 36 Prozent Wahrscheinlichkeit, Frauen nur mit 25 Prozent. Auch bei der Verwendung von spezialisierter Software seien Frauen im Rückstand, vor allem wenn sie eine Teilzeitstelle haben. Zudem ergab die Befragung, dass Frauen ihre Chancen in einem durch Digitalisierung veränderten Arbeitsmarkt etwas schlechter einschätzen als ihre männlichen Kollegen. "Die digitale Transformation kann die Geschlechterungleichheit auf dem Arbeitsmarkt verstärken – und zwar aufgrund des bestehenden Gender Digital Gap", sagte Studienautorin Lott. Sie forderte mehr Weiterbildungen, vor allem auch für weibliche Beschäftigte. Zudem müssten die Digital-Kompetenzen bereits in der frühkindlichen Bildung und an Schulen gestärkt werden. Mit Programmiersprachen arbeitet laut der Studie nur ein kleiner Teil der Beschäftigten. Zugleich sei der geschlechtsspezifische Unterschied hier besonders groß: Die Wahrscheinlichkeit der Nutzung beträgt für Männer fast zehn Prozent, für Frauen nur zwei Prozent. Geschlechtsspezifische Unterschiede bestehen offenbar auch bei der Verwendung vernetzter Technologien wie Online-Plattformen, Cloud-Diensten oder sich selbst steuernden Systemen. Die Wahrscheinlichkeit, dass die Arbeit stark durch vernetzte digitale Technologien geprägt ist, liegt unter Männern bei 54 Prozent, unter Frauen bei 44 Prozent. Mit Informationen von dpa und epd Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Die Digitalisierung kann Frauen am Arbeitsmarkt weiter benachteiligen – zu diesem Schluss kommt eine Studie der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung. Eine Erkenntnis: Weibliche Beschäftigte arbeiten deutlich seltener mit spezialisierter Software.
[ "Job", "Digitalisierung", "Beruf", "Frauen" ]
deutschland-welt
2023-02-28T09:26:11.508354+00:00
2023-02-28T09:26:11.508354+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/gender-digital-gap-berufstaetige-frauen-digital-im-nachteil,TX92TGo
Immobilien: Wohnungspreise sind im dritten Quartal 2023 erneut stark gesunken
Der Häuserpreisindex für Wohnimmobilien erreichte vor gut einem Jahr zum Ende des zweiten Quartals 2022 seinen Rekordstand: seitdem geht es nun kontinuierlich immer weiter bergab. Vom zweiten zum dritten Quartal 2023 fielen die Preise noch einmal um 1,4 Prozent, sodass sich auf Jahressicht ein Rückgang um mehr als 10 Prozent ergab. Experten sehen noch kein Ende dieses Abwärtstrends, obwohl die Nachfrage nach Wohnraum eher noch steigt und trotzdem immer weniger gebaut wird. So meldete die Bauwirtschaft zu Beginn des anschließenden 4. Quartals schon wieder weniger Aufträge, gerade im Wohnungsbau. Bei Ein- und Zweifamilienhäusern ist der Preisrückgang noch stärker ausgeprägt, das gilt vor allem für den ländlichen Raum. In den Städten sind auch die Preise für Etagenwohnungen stark unter Druck. Besonders schwach ist die Nachfrage bei älteren Gebäuden mit hohem Energieverbrauch oder mit einem Sanierungsstau. Zu den Städten mit dem größten Preisrückgang gehören vor allem die sieben großen Metropolregionen, zu denen neben Berlin und München auch Hamburg, Frankfurt am Main, Stuttgart, Köln und Düsseldorf zählen. Auch wenn ein Ende des Abwärtstrends bei den Wohnungspreisen derzeit noch nicht absehbar ist, so konnte zuletzt von einem Preissturz nicht mehr die Rede sein. Einen richtigen Einschnitt gab es vor allem vom dritten auf das vierte Quartal 2022 und in der Folge dann in den ersten beiden Quartalen 2023: Da ging es zum Teil pro Monat um mehr als ein Prozent nach unten. Seitdem fallen die Preise zwar weiter, aber bei weitem nicht mehr so schnell. Als Hauptgrund für diese Entwicklung wird der schnelle Zinsanstieg seit 2022 genannt. Seitdem erhöhte die Europäische Zentralbank in rascher Folge ihren Leitzins von null Prozent bis auf 4,5 Prozent. Dadurch haben sich die Kosten für eine Baufinanzierung in kurzer Zeit vervielfacht und damit zahlreiche Projekte, wie Bauvorhaben oder Immobilienkäufe für viele unmöglich gemacht. Das hat zu einem dramatischen Einbruch der Nachfrage und dadurch auch zu fallenden Preisen geführt. Nach dem abgelaufenen dritten Quartal 2023, das gerade hinter uns liegt, gab es zum ersten Mal eine Entspannung an der Zinsfront. Die Kosten für durchschnittliche Immobilienfinanzierungen mit einer Laufzeit von 10 Jahren gingen von deutlich über vier Prozent Ende Oktober erstmals wieder zurück. Den Experten von biallo.de zufolge ist eine entsprechende Baufinanzierung inzwischen um 0,4 Prozentpunkt billiger geworden. Wer als künftiger Hausbauer oder Wohnungseigentümer noch mehr Zinsen sparen will, kann laut Biallo ein sogenanntes Volltilgerdarlehen in Erwägung ziehen. Dabei werden die Kreditschulden erst am Ende der Laufzeit auf einen Schlag zurückgezahlt und etwa mit einem zusätzlichen Bauspardarlehen, das extra kostet, oder mit der Auszahlung einer Kapitallebensversicherung getilgt. Das ist mit zusätzlichen Risiken etwa bei der Verzinsung der Lebensversicherung verbunden und nicht in jedem Fall empfehlenswert. Seit dem drastischen Zinsanstieg und der dadurch ausgelösten Explosion der Kosten für den Wohnungskauf haben viele Interessenten Abstand von ihren früheren Immobilienplänen genommen. Statt eine Eigentumswohnung oder gar ein Einfamilienhaus zu kaufen, wohnen sie nun weiter zur Miete. Da es sich bei dieser Klientel um eher Wohlhabende handelt, drängten mehr Menschen mit höheren Einkommen auf den Mietwohnungsmarkt, was tendenziell die Mieten weiter steigen lassen dürfte. Dennoch könnten viele zu dem Ergebnis kommen, dass selbst mit einer höheren Miete ein Erwerb von Wohneigentum auch langfristig nicht mehr lohnenswert ist. Nach der Zinswende von 2022 gab es 2023 mit dem Heizungsgesetz der Ampelkoalition für Wohnungseigentümer und solche, die es werden wollen, gleich die nächste entscheidende Veränderung. So werden die Vorgaben für neue Heizungsanlagen ab 2024 - wie der verstärkte Einsatz von Wärmepumpen oder die Umstellung von Gasetagenheizungen auf Fernwärme - die Kosten dafür in vielen Bereichen enorm verteuern. Ein Teil dieser Kosten kann zwar von Vermietern über mehrere Jahre auch auf Mieter umgelegt werden. Als Wohnungseigentümer sind solche Bauvorhaben wie etwa eine komplett neue Heizungsanlage dagegen oft auf einen Schlag per Sonderumlage vorzufinanzieren. Diese Umlagen können durchaus fünfstellige Eurobeträge erreichen und treffen in erster Linie die Eigentümer. Solche Folgekosten sollten Wohnungskäuferinnen und Käufer inzwischen gut bedenken, um später keine Überraschungen zu erleben. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Felix Lincke
Die Preise für Wohnimmobilien sind im dritten Quartal 2023 noch einmal deutlich zurückgegangen. Im Schnitt ging es gegenüber dem Vorjahr um insgesamt 10,3 Prozent zurück. Das war der stärkste Rückgang innerhalb eines Jahres seit dem Jahr 2000.
[ "Bauwirtschaft", "Zinsen", "Immobilienpreise" ]
wirtschaft
2023-12-22T12:52:44.936108+00:00
2023-12-22T14:08:11.20046+00:00
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/immobilien-wohnungspreise-sind-im-dritten-quartal-2023-erneut-stark-gesunken,TzAUmpr
Corona-Ticker Unterfranken KW32
Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) sind die Inzidenzwerte im Vergleich zum Vortag in fünf der zwölf unterfränkischen Regionen gestiegen und in fünf weiteren gesunken. Die höchste Inzidenz verzeichnet nun die Stadt Schweinfurt (37,4). Die Stadt Aschaffenburg (35,2), die Stadt Würzburg (30,5) und der Landkreis Miltenberg (29,5) liegen über der 25-Marke. Den niedrigsten Inzidenzwert weist weiterhin der Landkreis Rhön-Grabfeld auf (7,5). Hier alle unterfränkischen Zahlen im Überblick: • Stadt Schweinfurt: 37,4 ↓ • Stadt Aschaffenburg: 35,2 ↓ • Stadt Würzburg: 30,5 → • Landkreis Miltenberg: 29,5 ↓ • Landkreis Aschaffenburg: 24,1 ↑ • Landkreis Main-Spessart: 23,8 ↓ • Landkreis Bad Kissingen: 23,2 ↓ • Landkreis Schweinfurt: 20,8 ↑ • Landkreis Kitzingen: 19,7 → • Landkreis Haßberge: 14,2 ↑ • Landkreis Würzburg: 11,1 ↑ • Landkreis Rhön-Grabfeld: 7,5 ↑ Sonntag, den 15. August 2021 Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) sind die Inzidenzwerte im Vergleich zum Vortag in der Hälfte der zwölf unterfränkischen Regionen gestiegen. Am größten ist der Anstieg im Landkreis Main-Spessart (31,3 /+10,7 im Vergleich zum Vortag) und der Stadt Schweinfurt (39,3/+9,4). Indes ist der Inzidenzwert in der Stadt Aschaffenburg unter die 50er-Marke gesunken (46,5). Den niedrigsten Inzidenzwert weist weiterhin der Landkreis Rhön-Grabfeld auf (3,8). Hier alle unterfränkischen Zahlen im Überblick: • Stadt Aschaffenburg: 46,5 ↓ • Stadt Schweinfurt: 39,3 ↑ • Landkreis Main-Spessart: 31,3 ↑ • Landkreis Miltenberg: 31 ↓ • Stadt Würzburg: 30,5 ↓ • Landkreis Bad Kissingen: 27,1 ↑ • Landkreis Aschaffenburg: 21,8 ↓ • Landkreis Kitzingen: 19,7 ↑ • Landkreis Schweinfurt: 17,3 → • Landkreis Haßberge: 8,3 ↑ • Landkreis Würzburg: 6,8 ↓ • Landkreis Rhön-Grabfeld: 3,8 ↑ Samstag, 14. August 2021 Im Landkreis Main-Spessart liegt die Impfquote für die Erstimpfungen derzeit bei 57,1 Prozent – für die Zweitimpfungen bei 53,1 Prozent. Darin berücksichtigt sind aber lediglich die Impfungen, die durch das Impfzentrum in Lohr am Main, dessen mobile Teams und die niedergelassenen Ärzte verabreicht wurden. Nicht enthalten sind die Impfungen der Betriebsärzte, die seit dem 7. Juni in Deutschland ebenfalls in die Impfkampagne miteingebunden sind. Einer Umfrage des Landratsamts zufolge wurden inzwischen mindestens 5.005 Erstimpfungen und 4.256 Zweitimpfungen von Betriebsärzten vorgenommen. Tatsächlich dürfte diese Zahl noch höher liegen, denn noch haben nicht alle Firmen geantwortet. Mit den gemeldeten Betriebsimpfungen erhöht sich die Quote der Erstimpfungen auf 60,9 Prozent, die der Zweitimpfungen auf 54,4 Prozent. Hierbei sind auch Menschen miteinbezogen, die im Landkreis Main-Spessart arbeiten aber außerhalb von Main-Spessart wohnen. Umgekehrt haben sich mittlerweile auch viele Main-Spessarter, die zur Arbeit in andere Landkreise oder Städte pendeln, bei ihren dortigen Arbeitgebern oder den dortigen Impfzentren impfen lassen. Am Marktplatz in Gerolzhofen wurden am Donnerstag 42 Erst- und Zweitimpfungen verabreicht. Erich Servatius, Zweiter Bürgermeister der Stadt Gerolzhofen, sowie Thomas Vizl, stellvertretender Landrat des Landkreises Schweinfurt, betrachteten es als großen Vorteil für die Region, an vielen verschiedenen Stellen schnell und unkompliziert ein Impfangebot für jede und jeden über 16 Jahren anbieten zu können und dankten den vielen Helferinnen und Helfern vor Ort – sei es im Impfbus oder im Rahmen der Aktionen "Impfen vor Ort". Jede Bürgerin und jeder Bürger hat daher die Wahlmöglichkeit, täglich zwischen 11 Uhr und 19 Uhr zum Impfzentrum zu gehen oder eine Impfung bei den diversen Sofort-Impfmöglichkeiten in Stadt und Landkreis Schweinfurt wahrzunehmen. Am Impfzentrum in Schweinfurt muss nach derzeitigen Erkenntnissen nicht mit langen Wartezeiten gerechnet werden. Es gibt außerdem die Möglichkeit, auch den Hausarzt oder den Betriebsarzt aufzusuchen. v.l.n.r: Thomas Vizl, Danny Orso, Tilo Koch und Erich Servatius auf dem Marktplatz in Gerolzhofen Das Gesundheitsamt Haßberge meldet zwei weitere Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Aktuell sind 14 Personen mit dem neuartigen Virus infiziert. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut bei 5,9. In häuslicher Isolation befinden sich 57 Personen. Aktuell werden alle positiven Corona-Testergebnisse auf Mutationen untersucht. Im Landkreis Haßberge sind bisher 13 Fälle der Delta-Variante des Coronavirus (Indien) nachgewiesen worden. Von der Alpha-Variante (Großbritannien) wurden mittlerweile insgesamt 1.297 Fälle bestätigt. Die Beta-Variante (Südafrika) wurde bisher 18 Mal nachgewiesen. Bei 30 weiteren Verdachtsfällen steht das Ergebnis noch aus. Seit Beginn der Pandemie gibt es 4.115 bestätigte Corona-Fälle im Landkreis Haßberge. 87 Menschen sind im Zusammenhang mit der Infektion gestorben. Hinsichtlich des Coronavirus meldet das Landratsamt in Bad Neustadt keine Neuinfektion mit dem Erreger im Landkreis Rhön-Grabfeld. Aktuell sind sechs Personen infiziert. Der 7-Tage-Inzidenzwert liegt laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 2,5. Am Sonntag, den 15. August 2021, bietet das Impfzentrum Rhön-Grabfeld mit einer Sonderimpfaktion im Bruder Franz Haus am Kreuzberg, in der Zeit zwischen 11 Uhr und 14.30 Uhr die Möglichkeit Impfungen mit den Vakzinen von Biontech und Johnson & Johnson an. Wer das Angebot wahrnehmen möchte, braucht keinen Termin, sondern kann einfach mit einem gültigen Lichtbildausweis und – falls vorhanden – einem Impfausweis, vorbeikommen. Nach wie vor ist es möglich, sich im Impfzentrum Rhön-Grabfeld ohne Termin innerhalb der Öffnungszeiten mit einem mRNA-Impfstoff impfen zu lassen. Eine vorherige Registrierung auf BayIMCO kann evtl. Wartezeiten vor Ort verhindern. Die Impfquote im Landkreis Rhön-Grabfeld liegt bei den Erstimpfungen aktuell bei 57,74 Prozent, bei den Zweitimpfungen bei 55,70 Prozent. Im Landkreis Rhön-Grabfeld wurden bislang 45.116 Erst- und 44.289 Zweitimpfungen durchgeführt. 41.830 Impfungen davon wurden in Arztpraxen durchgeführt. Seit Beginn der Pandemie gibt es 3.567 bestätigte Corona-Fälle im Landkreis Rhön-Grabfeld. Aktuell befinden sich 60 mit SARS-CoV-2 infizierte Personen in Isolation und Überwachung durch das Staatliche Gesundheitsamt Miltenberg. Seit gestern kamen sieben Neuinfektionen hinzu. Zusätzlich befinden sich 80 Menschen in Quarantäne. Zur Zeit befindet sich eine Person aus dem Landkreis in stationärer Behandlung. Es gab bisher 129 Todesfälle. Die Anzahl der bekannt gewordenen Coronavirus-Infektionen beläuft sich auf 6.255 Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landkreis derzeit bei 31,1. Im Landkreis Main-Spessart sind aktuell 38 Personen mit dem Corona-Virus infiziert. Insgesamt gab es damit seit Beginn der Pandemie 4.826 positiv getestete Personen. Genesen sind davon 4.573 Personen. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt für den Landkreis Main-Spessart aktuell 20,6. Die Zahl der an bzw. mit Covid-19 Verstorbenen liegt unverändert bei 215. Im Klinikum Main-Spessart werden derzeit drei Covid-Patienten behandelt. Es befinden sich 60 Menschen in häuslicher Quarantäne. Insgesamt wurden im Landkreis Main-Spessart bisher 139.015 Impfungen (Stand 12. August) vorgenommen, davon 72.054 Erstimpfungen und 66.961 Zweitimpfungen. In Sachen Corona-Schutzimpfung macht das mobile Impfteam des Landkreis Main-Spessart in Arnstein und Karlstadt Station. Eine vorherige Anmeldung ist nicht erforderlich. Die Mitarbeiter sind am Dienstag von 13.30 bis 16.30 Uhr und am Mittwoch von 10 bis 15 Uhr in Arnstein am Rewe-Markt. Am Donnerstag und Freitag kommt das mobile Impfteam nach Karlstadt. Dort wird jeweils von 10 bis 15 Uhr auf dem Marktplatz geimpft. Als Impfstoffe kommen an diesen Tagen die Impfstoffe von Johnson&Johnson und Biontech zum Einsatz. Beim Impfstoff von Biontech ist eine Zweitimpfung in unserem Impfzentrum in Lohr oder beim jeweiligen Hausarzt erforderlich. Am Freitag liegen im Landkreis Bad Kissingen zwei neue Corona-Fälle vor. Dem Landratsamt zufolge sind aktuell 27 Personen mit dem Virus infiziert, davon werden zwei stationär behandelt. Die Zahl der aktuell Infizierten teilt sich wie folgt auf die Altlandkreise auf: Bad Kissingen 23, Hammelburg zwei, Bad Brückenau zwei. Die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 22,3. 64 Kontaktpersonen befinden sich aktuell in Quarantäne.Seit Beginn der Pandemie gibt es 3.681 bestätigte Corona-Fälle im Landkreis Bad Kissingen. 104 Landkreisbewohnerinnen und -bewohner sind an den Folgen einer Infektion gestorben. Kinder ab dem sechsten Geburtstag müssen auf Indoor-Spielplätzen zum Schutz vor einer Infektion mit dem Coronavirus eine Maske traten. Das hat der Bayerische Verwaltungsgerichtshof (VGH) jetzt entschiendden Die Richter hoben damit eine anderslautende Entscheidung des Verwaltungsgerichts Würzburg vom 3. August auf, gegen die der Freistaat Bayern Beschwerde eingelegt hatte. Über mobile Teams hat der Landkreis Würzburg die Corona-Schutzimpfungen unkompliziert zu den Bürgerinnen und Bürgern mehrerer Landkreis-Gemeinden gebracht. So das Landratsamt in einer Mitteilung. Von Ende Juli bis Anfang August konnten sich Impfwillige schnell und ohne Termin impfen lassen. Insgesamt erfolgten so fast 400 Impfungen außerhalb der beiden Impfzentren. Das Angebot steht weiterhin allen Bürgerinnen und Bürgern offen. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. Mitzubringen ist der Personalausweis und – wenn vorhanden – der Impfpass. Es werden die Impfstoffe von BioNTech und Johnson & Johnson verwendet. Bei den unten aufgeführten Terminen sind sowohl Erst- und Zweitimpfungen möglich. Wer sich bei der ersten Aktion in den Gemeinden erstgeimpft hat, kann somit im passenden Abstand die Zweitimpfung ebenfalls in der jeweiligen Gemeinde vornehmen lassen. Weitere To Go-Impfaktion in den Gemeinden sind vorerst bis zum 25.august geplant. Wer sich danach impfen lassen möchte, muss sich an eine der beiden Impfzentren von Stadt und Landkreis Würzburg oder an eine andere berechtigte Stelle wenden. Hier sind die nächsten Termine der mobilen Impfteams im Landkreis Würzburg: 10:00 bis 12:00 Uhr Margetshöchheim, Margarethenhalle, Erlabrunner Straße 4914:00 bis 16:00 Uhr Leinach, Leinachtalhalle, Rathausstraße 23 10:00 bis 12:00 Uhr Gelchsheim, Deutschherrenhalle, Lerchenstraße 114:00 bis 16:00 Uhr Kirchheim, Schulturnhalle, Jahnstraße 9 10:00 bis 12:00 Uhr Veitshöchheim, Haus der Begegnung, Erwin-Vornberger-Platz14:00 bis 16:00 Uhr Güntersleben, Festhalle, Laurenziweg 3 10:00 bis 12:00 Uhr Bergtheim, Willi-Sauer-Halle, Oberpleichfelder Straße 1014:00 bis 16:00 Uhr Kürnach, Höllberghalle, Am Trieb 15 10:00 bis 12:00 Uhr Röttingen, Schulturnhalle, Schulstraße 514:00 bis 16:00 Uhr Rottendorf, Erasmus-Neustetter-Halle, Theilheimer Straße 1 Nach der 13. Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung gilt ab dem 14. August 2021 wieder die Regel zum Maskentragen in Schulen in der Stadt Würzburg. Gerade ist zwar Ferienzeit, aber diese neue Regelung betrifft im Moment auch die Ferienprogramme. Das teilte die Stadt Würzburg mit. Grund dafür ist, dass der Schwellenwert 25 der Sieben-Tages-Inzidenz an drei aufeinanderfolgenden Tagen im Stadtgebiet Würzburg überschritten wurde. Damit greift diese neue Regelung. In Grundschulen und in der Grundschulstufe der Förderschulen hingegen bleibt die Ausnahme von der Maskenpflicht. Ein Wechsel zur Maskenpflicht bei diesen Schulen würde erst beim Überschreiten des nächsten Schwellenwerts über 50 erfolgen. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) sind die Inzidenzwerte im Vergleich zum Vortag in neun von zwölf unterfränkischen Regionen gestiegen. Unverändert ist der Wert nur in der Stadt Aschaffenburg (50,7), im Landkreis Würzburg (8,6) und im Landkreis Rhön-Grabfeld (2,5) geblieben. Damit liegt der Inzidenzwert in der Stadt Aschaffenburg weiterhin über der 50er-Marke. Durch den Anstieg ist die Sieben-Tage-Inzidenz in der Stadt Würzburg (34,4) nun über dem Wert von 30. Den niedrigsten Inzidenzwert weist der Landkreis Rhön-Grabfeld mit 2,5 auf. Hier alle unterfränkischen Zahlen im Überblick: Freitag, 13. August 2021 Wie das Landratsamt Rhön-Grabfeld mitteilte sind aktuell fünf Personen mit dem Coronavirus infiziert. Es ist eine ungeimpfte Mitarbeiterin aus dem Gesundheitssektor positiv getestet worden. Momentan wird keine Person stationär behandelt. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 3.567 Covid-19 Fälle im Landkreis. Nach wie vor ist es möglich, sich im Impfzentrum Rhön-Grabfeld ohne Termin innerhalb der Öffnungszeiten mit einem mRNA-Impfstoff impfen zu lassen. Eine vorherige Registrierung auf BayIMCO kann evtl. Wartezeiten vor Ort verhindern. Aktuell befinden sich 60 mit SARS-CoV-2 infizierte Personen in Isolation und Überwachung durch das Staatliche Gesundheitsamt Miltenberg. Seit gestern kamen fünf Neuinfektionen hinzu. Zusätzlich befinden sich 77 Menschen in Quarantäne. Derzeit wird eine Person aus dem Landkreis stationär behandelt. Es gab bisher 129 Todesfälle. Die Anzahl der bekannt gewordenen Coronavirus-Infektionen beläuft sich auf 6.248 Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landkreis unverändert bei 27,2. Der Inzidenzwert in der Stadt Aschaffenburg liegt mit 50,7 weiterhin knapp über der 50er-Marke. Damit hat die Stadt Aschaffenburg auch heute die höchste Sieben-Tage-Inzidenz in Unterfranken. Im Vergleich zum Vortag sind die Werte in sechs kreisfreien Städten und Landkreisen gestiegen, in vier gesunken und in zwei gleich geblieben. Den niedrigsten Inzidenzwert weist der Landkreis Rhön-Grabfeld mit 2,5 auf. Hier alle unterfränkischen Zahlen im Überblick: Donnerstag, 12. August 2021 In den Impfzentren von Stadt und Landkreis Würzburg können sich Impfwillige ab Montag, den 16. August, gegen Corona impfen lassen, ohne vorher einen Termin zu vereinbaren. Die Impfzentren in Giebelstadt und an der Würzburger Talavera sind montags bis freitags von 11.00 Uhr bis 18.00 Uhr und samstags von 08.00 Uhr bis 14.00 Uhr geöffnet. Eine Onlineregistrierung ist weiterhin möglich und reduziert den zeitlichen Aufwand bei der Impfung. Ohne Termin können sowohl Erst- als auch Zweitimpfungen durchgeführt werden. Außerdem können sich auch Bürger und Bürgerinnen impfen lassen, die nicht in Stadt und Landkreis Würzburg wohnen. Im Bruder-Franz-Haus am Kreuzberg bietet das Impfzentrum Rhön-Grabfeld am Sonntag, den 15. August, eine Sonderimpfaktion an. Zwischen 11 und 14.30 Uhr können sich Impfwillige mit den Impfstoffen von Biontech und Johnson & Johnson impfen lassen. Wer sich impfen lassen möchte, braucht keinen Termin. Im Landkreis Rhön-Grabfeld ist erneut ein Reiserückkehrer aus Griechenland positiv getestet worden. Wie das Landratsamt mitteilt, sind im vergangenen Monat nahezu alle Corona-Fälle bei Reiserückkehrern und Reiserückkehrerinnen festgestellt worden. Insgesamt sind derzeit vier Personen aus dem Landkreis mit dem Coronavirus infiziert. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt laut dem Robert-Koch-Institut derzeit bei 1,3. Im Landkreis Haßberge sind aktuell 15 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Einer davon wird stationär behandelt. Laut Landratsamt gibt es im Vergleich zum Vortag eine Neuinfektion. Damit steigt die Gesamtzahl der bestätigten Fälle auf 4.111. Bisher sind 87 Menschen aus dem Landkreis im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. In Quarantäne befinden sich derzeit 41 Personen. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Robert-Koch-Institut bei 3,6. Im Landkreis Bad Kissingen haben sich elf weitere Personen mit dem Coronavirus infiziert. Wie das Landratsamt mitteilt, sind aktuell 25 Personen Corona-positiv. Davon werden drei stationär behandelt. Die Sieben-Tage-Inzidenz im Landkreis liegt derzeit bei 20,3. Bisher sind im Landkreis Bad Kissingen insgesamt 3.677 Corona-Fälle bestätigt. 104 Personen, die positiv auf Covid-19 getestet waren, sind verstorben. 48 Kontaktpersonen befinden sich aktuell in Quarantäne. Corona-Fälle gibt es derzeit auch im Kindergarten Lauerland in Poppenlauer. Im Landkreis Main-Spessart sind aktuell 27 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt 16,6. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 4.812 Corona-Infektionen bestätigt worden. 215 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Im Klinikum Main-Spessart wird derzeit ein Covid-Patient behandelt. 55 Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne. Das für September geplante Stadtfest in Würzburg wird wegen der Corona-Pandemie in diesem Jahr erneut abgesagt. Das hat das Stadtmarketing Würzburg jetzt mitgeteilt. Man habe sich die Entscheidung nicht leicht gemacht, heißt es in der Mitteilung. Die weiterhin ungewisse und unkalkulierbare Situation und die aktuell wieder steigenden Inzidenzzahlen hätten die Veranstalter zur Absage bewogen. Die Gesundheit und Sicherheit aller Beteiligten hätten oberste Priorität. Ein Termin für nächstes Jahr steht unterdessen bereits fest: Das Würzburger Stadtfest soll dann am 16. und 17. September 2022 finden. Aktuell befinden sich 56 mit SARS-CoV-2 infizierte Personen in Isolation und Überwachung durch das Staatliche Gesundheitsamt Miltenberg. Seit gestern kamen sechs Neuinfektionen hinzu. Zusätzlich befinden sich 81 Menschen in Quarantäne. Derzeit wird eine Person aus dem Landkreis stationär behandelt. Es gab bisher insgesamt 129 Todesfälle. Die Anzahl der bekannt gewordenen Coronavirus-Infektionen beläuft sich auf 6.243 Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landkreis derzeit bei 27,2. Das Impfzentrum in Lohr bietet heute von 9.00 bis 12.30 Uhr eine Sonderimpfaktion für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren an. Eine Impfung mit dem Impfstoff von Biontec/Pfizer ist grundsätzlich bereits ab 12 Jahre möglich, teilt das Landratsamt dazu mit. Eine Terminvereinbarung ist nicht erforderlich. Soweit vorhanden, sollten Ausweisdokumente und Impfpass mitgebracht werden. Bei Zwölf- bis15-Jährigen müssen Erziehungsberechtigte dabei sein, deren Einverständnis notwendig ist. Unabhängig von der Sonderimpfaktion können jederzeit auch kurzfristig Termine für Kinder und Jugendliche im Impfzentrum vereinbart werden. Über 200 Kinder und Jugendliche hätten dieses Angebot im Impfzentrum des Landkreises Main-Spessart bereits angenommen. Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die COVID-19-Impfung mit einem mRNA-Impfstoff (Biontech/Pfizer) derzeit nicht für alle Kinder und Jugendlichen im Alter von zwölf bis 17 Jahren. Sie komme für diese Gruppierung nur in Frage bei bestimmten Vorerkrankungen, im Umfeld von gefährdeten Personen, die sich selbst nicht schützen können und für Jugendliche mit arbeitsbedingt erhöhtem Expositionsrisiko, so das Robert-Koch-Institut (RKI). Zur Sicherheit der Impfung bei Kindern gebe es bislang noch zu wenig Daten und Erfahrungen. Wenn sich Kinder und Jugendliche ohne Vorerkrankungen infizieren, ist der COVID-19-Krankheitsverlauf meist mild oder sogar asymptomatisch. Hospitalisierungen und intensivmedizinische Behandlungen sind selten und Todesfälle treten nur vereinzelt auf, so das RKI. Laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) hat die Stadt Aschaffenburg (52,1) weiterhin den höchsten Inzidenzwert in Unterfranken. Die Stadt hat bereits angekündigt, dass ab Donnerstag strengere Corona-Regelungen in Kraft treten. Dazu gehört etwa eine Testpflicht in der Gastronomie, bei Veranstaltungen, im Schwimmbad oder beim Sport – ausgenommen sind Geimpfte und Genesene. Im Vergleich zum Vortag ist die Sieben-Tage-Inzidenz in sechs kreisfreien Städten und Landkreisen gestiegen, in fünf gesunken und in einem gleich geblieben. Den niedrigsten Inzidenzwert weist der Landkreis Rhön-Grabfeld mit 1,3 auf. Hier alle unterfränkischen Zahlen im Überblick: Mittwoch, 11. August 2021 Im Landkreis Kitzingen sind aktuell 31 Personen mit Corona infiziert. Im Vergleich zum Vortag sind fünf neue Fälle dazugekommen. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt aktuell bei 17,6. 16 der aktuell Infizierten fallen in die Sieben-Tage-Inzidenz. Vier Personen waren vollständig geimpft, drei hatten eine erste Impfung. Die Sieben-Tage-Inzidenz in Aschaffenburg liegt den dritten Tag in Folge über dem Wert von 50. Damit treten in der Stadt wieder Beschränkungen in Kraft. Wer zum Beispiel essen gehen will, braucht ab Donnerstag wieder einen negativen Test. Außerdem werden die Kontakte erneut beschränkt. Was in Aschaffenburg ab Donnerstag gilt lesen Sie im Artikel "Inzidenz über 50: erneut Beschränkungen in Aschaffenburg". Bei den Impfzentren in Unterfranken wird es in nächster Zeit verstärkt zu Veränderungen kommen. Grund dafür sind zum einen die geringe Nachfrage und zum anderen die Vorgaben der Bayerischen Staatsregierung. Demnach sollen die Impfzentren ab Oktober in einer deutlich verkleinerten Version weiterbetrieben werden. Die Kapazitäten sollen vorerst zurückgefahren werden. Dafür sollen aber weitere Impfangebote beispielsweise durch mobile Impfteams, Impfbusse und Impfungen beim Haus- oder Betriebsarzt bestehen bleiben. Das Gesundheitsamt Haßberge meldet zwei Neuinfektionen mit dem Coronavirus. Aktuell sind damit 16 Personen infiziert. Ein Patient wird auf der Intensivstation im Krankenhaus behandelt. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie 4.110 Coronafälle im Landkreis Haßberge bestätigt. 87 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 33 Kontaktpersonen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Die 7-Tage-Inzidenz liegt laut Robert Koch-Institut bei 4,7. Das Landratsamt Bad Kissingen meldet drei weitere Infektionen mit dem Coronavirus. Aktuell sind damit 14 infiziert. Gegenüber der letzten Meldung ist eine weitere Person genesen. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt nach Berechnung des Staatlichen Gesundheitsamtes 10,7. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 3.666 Coronafälle im Landkreis Bad Kissingen bestätigt worden. 104 Personen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 39 Kontaktpersonen befinden sich aktuell in Quarantäne. Wie das Landratsamt Rhön-Grabfeld mitteilte sind aktuell drei Personen mit dem Coronavirus infiziert. Momentan wird keine Person stationär behandelt. Seit Beginn der Pandemie gab es insgesamt 3.566 Covid-19 Fälle im Landkreis. Bislang wurden 44.917 Erst- und 42.886 Zweitimpfungen durchgeführt. 41.170 Impfungen davon wurden in Arztpraxen durchgeführt. Die Impfquote im Landkreis Rhön-Grabfeld liegt bei den Erstimpfungen aktuell bei 56,49%, bei den Zweitimpfungen bei 53,94 %. Nach wie vor ist es möglich, sich im Impfzentrum Rhön-Grabfeld ohne Termin impfen zu lassen. Eine vorherige Registrierung auf BayIMCO kann Wartezeiten vor Ort verhindern. Die Stadt Würzburg möchte mit Sonderimpfaktionen das Impfen gegen das Coronavirus noch einfacher machen. Weiterhin findet das Mittagspausenimpfen, von Dienstag bis Samstag von 12.00 bis 15.00 Uhr im Impfzentrum auf der Talavera ohne Terminvereinbarung stattfindet. Es gibt auch weitere Optionen für Impfwillige: Weitere Aktionen sind in Planung. Für Bewohnerinnen und Bewohner der Stadt Würzburg besteht die Möglichkeit, Hilfe anzufordern. Hierfür stehen Ehrenamtliche bereit, die bei Bedarf Impfwillige Menschen begleiten, Übersetzungen organisieren oder beim Ausfüllen der Dokumente Hilfe leisten. Auch im Bereich der Aufklärung können Angebote gemacht werden. Das medizinische Projekt der Wärmestube bietet Impftermine im Sozialkaufhaus der Brauchbar gGmbH in Grombühl, im Caritasladen und in der Elisabethenstube an. Eine Übersicht zu den Impfangeboten im Landkreis Würzburg gibt es auf der Hompage vom Landratsamt. Aktuell befinden sich 61 mit SARS-CoV-2 infizierte Personen in Isolation und Überwachung durch das Staatliche Gesundheitsamt Miltenberg. Seit gestern kam eine Neuinfektion hinzu. Zusätzlich befinden sich 94 Menschen in Quarantäne. Derzeit werden drei Personen aus dem Landkreis stationär behandelt. Es gab bisher 129 Todesfälle. Die Anzahl der bekannt gewordenen Coronavirus-Infektionen beläuft sich auf 6.237 Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt im Landkreis derzeit bei 28,7. Die Stadt Aschaffenburg überschreitet nun den dritten Tag in Folge die 50er-Marke. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt laut Robert Koch-Institut aktuell bei 53,5. Laut dem Oberbürgermeister Jürgen Herzing ist das Infektionsgeschehen diffus. Es seien keine Hotspots erkennbar. Die Bayerische Infektionsschutzmaßnahmenverordnung sieht vor, dass die Regelungen verschärft werden, wenn der Inzidenzwert drei Tage aufeinander einen Schwellenwert überschreitet. Oberbürgermeister Jürgen Herzing möchte das möglichst lange vermeiden. Der Inzidenzwert in der Stadt Aschaffenburg ist im Vergleich zum Vortag leicht gesunken liegt aber mit 53,5 weiterhin über der 50er-Marke. Damit überschreitet die Stadt Aschaffenburg schon seit drei Tagen den Wert von 50. Deshalb sollten laut der Bayerischen Infektionsschutzmaßnahmenverordnung ab Donnerstag wieder strengere Corona-Auflagen in Kraft treten. Dazu gehört teilweise eine Testpflicht in der Gastronomie. Eine Entscheidung über mögliche neue Regelungen soll es laut Oberbürgermeister Jürgen Herzing nach einer Beratung in der Stadtverwaltung geben. In allen anderen unterfränkischen Regionen liegt die Sieben-Tage-Inzidenz unter 30. Die Werte sind im Vergleich zum Vortag in sechs kreisfreien Städten und Landkreisen gestiegen, in drei gesunken und in drei gleich geblieben. Den niedrigsten Inzidenzwert weist der Landkreis Rhön-Grabfeld mit 3,8 auf. Hier alle unterfränkischen Zahlen im Überblick: Dienstag, 10. August 2021 Die festen Impfstellen in der Stadthalle Gerolzhofen und der Turnhalle Werneck schließen am 31. August. Das hat das Landratsamt Schweinfurt mitgeteilt. Bereits seit dem 19. Juli fanden dort keine Corona-Erstimpfungen mehr statt, sondern nur noch die vereinbarten Zweitimpfungen. Diese Impftermine wurden zuletzt allerdings häufig nicht wahrgenommen. Viele Erstgeimpfte hatten die sechs Wochen bis zur Zweitimpfung offenbar als zu lang empfunden sich zwischenzeitlich andernorts impfen lassen, ohne ihre Termine abzusagen. Bereits seit mehreren Wochen war die Auslastung der Impfstellen sehr stark zurückgegangen. Seit letzter Woche fanden dort gar keine Impfungen mehr statt. Angesichts der mittlerweile vielfältigen Impfangebote in Stadt und Landkreis Schweinfurt läuft der Betrieb in den Impfstellen Gerolzhofen und Werneck somit nun aus. Die Impfkapazitäten sollen dadurch allerdings insgesamt nicht reduziert, sondern durch bürgernahe Angebote in den Gemeinden ergänzt werden, etwa durch den Impfbus oder die Aktion "Impfen vor Ort". Das Gesundheitsamt Haßberge meldet keine weitere Neuinfektion mit dem Coronavirus. Aktuell sind 16 Personen mit dem neuartigen Virus infiziert. Ein Patient wird stationär im Krankenhaus behandelt und intensiv betreut. 36 Kontaktpersonen befinden sich in häuslicher Quarantäne. Insgesamt sind seit Beginn der Pandemie 4108 Corona-Infektionen im Landkreis Haßberge bestätigt worden. 4005 Bürgerinnen und Bürger sind inzwischen wieder genesen. 87 Menschen sind im Zusammenhang mit der Infektion gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt laut Robert Koch-Institut derzeit bei 4,7. In Stadt und Landkreis Aschaffenburg sind aktuell 111 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Drei von ihnen werden stationär im Krankenhaus behandelt, zwei auf der Intensivstation. Insgesamt 84 Kontaktpersonen befinden sich in Quarantäne. 328 Menschen sind bisher im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt im Landkreis Aschaffenburg derzeit bei 15,5. In der Stadt Aschaffenburg liegt der Wert bei 56,3. Dies ist momentan der höchste Wert in Bayern. Im Landkreis Rhön-Grabfeld sind aktuell fünf Personen mit dem Coronavirus infiziert. Von ihnen befindet sich niemand in stationärer Behandlung im Krankenhaus. Seit der letzten Mitteilung kamen keine neuen Fälle hinzu. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt laut Robert Koch-Institut 3,8. Insgesamt wurden seit Beginn der Pandemie 3.566 Corona-Infektionen im Landkreis Rhön-Grabfeld bestätigt. 89 Menschen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. Im Landkreis Bad Kissingen liegen sechs neue Coronafälle vor. Aktuell sind 12 Personen mit dem Virus infiziert, gegenüber der letzten Meldung ist keine weitere Person genesen. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt nach Berechnung des Staatlichen Gesundheitsamts 7,7. Insgesamt wurden im Landkreis Bad Kissingen bisher 3.663 Coronafälle bestätigt. Als gesundet gelten inzwischen 3.547 Personen. 104 Personen sind im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. 10 Kontaktpersonen befinden sich aktuell in Quarantäne. Im Landkreis Main-Spessart sind momentan 23 Personen mit dem Corona-Virus infiziert. Insgesamt gab es damit seit Beginn der Pandemie 4.802 positiv getestete Personen. Genesen sind davon 4.564 Personen. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt aktuell 11,1. Die Zahl der an bzw. mit Covid-19 Gestorbenen liegt unverändert bei 215. Im Klinikum Main-Spessart wird derzeit ein Covid-Patient behandelt. Es befinden sich 55 Personen in häuslicher Quarantäne. Insgesamt wurden bisher im Landkreis Main-Spessart 135.627 Impfungen vorgenommen, davon 71.677 Erstimpfungen und 63.950 Zweitimpfungen. Laut dem Landratsamt Würzburg wurden in den beiden Impfzentren von Stadt und Landkreis Würzburg insgesamt 168.019 Impfungen verabreicht. 91.607 Personen erhielten hier ihre Erstimpfung, 76.412 Personen wurden vollständig geimpft. In den Kliniken wurden insgesamt 28.705 Impfungen verabreicht, davon 14.909 Erstimpfungen und 13.796 Zweitimpfungen. In den Praxen erfolgten 157.570 Impfungen, davon 81.095 Erst- sowie 76.475 Zweitimpfungen. Insgesamt wurden bislang somit 354.294 Impfungen in Stadt und Landkreis verabreicht, 187.611 Erstimpfungen sowie 166.683 Zweitimpfungen. Damit sind 64,8 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Stadt und Landkreis Würzburg erstgeimpft, vollständig geimpft sind 57,5 Prozent. Zum Vergleich: Bayernweit wurden bislang 60,1 Prozent der Bürgerinnen und Bürger erstgeimpft, bei der Zweitimpfung liegt die Quote bei 53,3 Prozent. Aktuell befinden sich 66 mit SARS-CoV-2 infizierte Personen in Isolation und Überwachung durch das Staatliche Gesundheitsamt Miltenberg. Seit Freitag kamen 23 Neuinfektionen hinzu. Zusätzlich befinden sich 102 Menschen als Kontaktperson I in Quarantäne. Derzeit befinden sich zwei Personen aus dem Landkreis in stationärer Behandlung. Es gab bisher 129 Todesfälle. Die Anzahl der bekannt gewordenen Coronavirus-Infektionen beläuft sich auf 6.236 Fälle. Die Sieben-Tage-Inzidenz liegt derzeit bei 28,0. Der Inzidenzwert in der Stadt Aschaffenburg liegt mit 56,3 heute zum zweiten Mal in Folge über der 50er-Marke. Damit hat die Stadt Aschaffenburg die höchste Inzidenz in Bayern. Sollte der Wert am Dienstag ebenfalls über 50 bleiben, würden in Aschaffenburg ab Donnerstag wieder zusätzliche Corona-Auflagen in Kraft treten. Dazu gehören unter anderem Kontaktbeschränkungen oder teilweise eine Testpflicht. Laut den aktuellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) ist die Sieben-Tage-Inzidenz in allen anderen unterfränkischen Regionen unter 30. Die Werte sind im Vergleich zum Vortag in zwei kreisfreien Städten und Landkreisen gestiegen, in fünf gesunken und in fünf gleich geblieben. Den niedrigsten Inzidenzwert weist der Landkreis Rhön-Grabfeld mit 3,8 auf. Hier alle unterfränkischen Zahlen im Überblick: Montag, 09. August 2021 Die Stadt Aschaffenburg hat mit 59,2 die höchste Inzidenz in Bayern. Laut der aktuellen Zahlen (08.08.21 Stand 03:14 Uhr) des Robert-Koch-Instituts (RKI) kamen seit gestern 15 Corona-Neuinfektionen dazu. Demnach gibt es in der Stadt aktuell 67 Infizierte. Sollte die Inzidenz am Montag und am Dienstag ebenfalls über 50 liegen, würden in Aschaffenburg ab Donnerstag wieder zusätzliche Corona-Auflagen in Kraft treten – wie Kontaktbeschränkungen oder teilweise eine Testpflicht. Auch in anderen Teilen Unterfrankens ist die Sieben-Tage-Inzidenz etwas angestiegen. Aktuell haben noch fünf Regionen eine einstellige Inzidenz. Den niedrigsten Wert weist der Landkreis Rhön-Grabfeld auf. Hier alle unterfränkischen Zahlen im Überblick: Sonntag, 08. August 2021 Den Corona-Ticker Unterfranken der Vorwoche finden Sie hier.
BR24 Redaktion
In fünf unterfränkischen Regionen geht die Inzidenz rauf, in fünf weiteren sinkt sie. Vier Regionen liegen über dem Wert von 25. Die höchste Inzidenz weißt nun die Stadt Schweinfurt auf.
[ "Corona", "Corona-Krise", "Pandemie", "SARS-CoV-2", "Coronavirus", "Covid-19", "Bayern", "Unterfranken" ]
bayern
2021-08-15T06:30:00.734+00:00
2021-08-15T06:53:36.949055+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-news-ticker-unterfranken-kw-32,SfWRKLY
Das ändert sich 2023 beim Geld: Bürgergeld, Wohngeld Plus, Midijobs und Grundfreibetrag
Im zurückliegenden Jahr hat Geld eine enorm große Rolle gespielt: Die Inflation hat viele Menschen überrascht, die Energiekosten sind in die Höhe gestiegen und das Benzin war so teuer wie noch nie. Entsprechend wichtig dürfte es sein, sich im kommenden Jahr genauer mit Einkünften und Ausgaben zu beschäftigen – der Überblick zeigt: In nahezu allen gesellschaftlichen Gruppen ändert sich etwas. Nach 17 Jahren "Hartz IV" wird im neuen Jahr eine überarbeitete Grundsicherung für Langzeit-Arbeitslose eingeführt: Das Bürgergeld. Wer also bisher Anspruch auf Arbeitslosengeld II oder Sozialgeld hatte, wird künftig einen Anspruch auf Bürgergeld haben. Allerdings mit Verbesserungen: So steigt der Satz für alleinstehende Erwachsene um 53 Euro auf dann 502 Euro pro Monat. Bei Aufnahme einer Weiterbildung gibt es 150 Euro zusätzlich. Kinder und Jugendliche, die in einer sogenannten "Bedarfsgemeinschaft" leben und kein eigenes Einkommen haben, bekommen zusätzlich neben dem Regelbedarf auch einen Kindersofortzuschlag in Höhe von 20 Euro monatlich. Diese Regelung gilt so lange, bis eine Kindergrundsicherung eingeführt wird. Wer zwischen 520 und 2.000 Euro verdient, arbeitet in einem Midijob und muss entsprechend nicht die vollständigen Abgaben zahlen – bislang lag die Midijob-Grenze bei 1.600 Euro. Wer im Rahmen eines solchen Beschäftigungsverhältnisses bis zu 1.000 Euro verdient und trotzdem auf die Grundsicherung angewiesen ist, soll künftig mehr von seinem Einkommen behalten können: Die Freibeträge in diesem Bereich werden von 20 Prozent auf 30 Prozent angehoben. Auf der Website des Bundesarbeitsministeriums gibt es einen ausführlichen Fragen- und Antwortkatalog zum Bürgergeld. Wer arbeitet und Geld verdient, aber so hohe Lebenshaltungskosten hat, dass nach deren Abzug kein würdevolles Leben mehr möglich ist, der hat Anspruch auf Wohngeld. Ab dem ersten Januar werden hier die Sätze deutlich erhöht. Durchschnittlich 190 Euro mehr stehen Wohngeld-Beziehenden monatlich zu. Bei wem das Geld wegen der Wohnkosten knapp ist, der sollte sich informieren, denn es sollen ab dem neuen Jahr gut dreimal so viele Menschen wie bisher Anspruch darauf haben. Zusätzlich ist beim Wohngeld eine Heizkostenpauschale vorgesehen, mit der die gestiegenen Energiekosten berücksichtigt werden sollen. Die genaue Summe des Wohngelds hängt von den Einkünften und Ausgaben ab. Allerdings warnen viele Bürgerämter schon, dass die Antragsbearbeitung mehrere Monate dauern kann. Am 1. Juli gibt es für alle Rentnerinnen und Rentner voraussichtlich höhere Zahlungen aus der staatlichen Rentenkasse. Egal, ob Alters-, Erwerbsminderungs-, Hinterbliebenen-, Unfall- oder landwirtschaftliche Rente: Wer bisher 1.000 Euro ausgezahlt bekommen hat, bekommt im Westen dann 1.035 Euro und im Osten 1.042 Euro. Die endgültige Entscheidung zur Anpassung fällt voraussichtlich im Frühjahr, wenn die amtliche Lohnstatistik vorliegt. Das nächste Jahr soll übrigens das letzte sein, in dem in Ost und West verschieden hohe Renten ausgezahlt werden: Im Sommer 2024, dann 35 Jahre nach der Wiedervereinigung, werden die Summen in Ost und West angeglichen. Der steuerfreie Betrag für das Einkommen steigt im kommenden Jahr: 10.908 Euro kann jeder Mensch dann verdienen, ohne dass Einkommensteuer anfällt. Im zurückliegenden Jahren waren es noch 10.347 Euro. Der Spitzensteuersatz von 42 Prozent gilt dann für Menschen, die 62.810 Euro verdienen – also 4.213 Euro mehr als bisher. Und wer weniger als 66.915 Euro versteuern muss, der ist vom Solidaritätszuschlag befreit. Der Reichensteuersatz von 45 Prozent bleibt unberührt und gilt ab einem Einkommen von 277.826 Euro. Mit Informationen von dpa, afp und Reuters. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Hanna Heim
Im neuen Jahr ändert sich einiges für Verbraucherinnen und Verbraucher. BR24 stellt die wichtigsten Neuerungen vor. Heute: Änderungen bei Geld, Steuern und Sozialleistungen.
[ "Geld", "Sozialleistungen", "Steuern", "Verbraucher", "Jahresausblick", "Das ändert sich" ]
wirtschaft
2023-01-01T09:26:49.67+00:00
2023-01-01T09:26:43.65518+00:00
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/das-aendert-sich-2023-beim-geld-buergergeld-wohngeld-plus-midijobs-und-grundfreibetrag,TQPGiqa
Landtag setzt Zeichen: Gemeinsamer Kampf gegen Antisemitismus
Fünf Fraktionen, ein gemeinsames Ziel: "Antisemitismus entschieden bekämpfen" heißt die interfraktionelle Resolution von CSU, Freien Wählern, Grünen, SPD und FDP. Bei der Vorstellung des Papiers im Landtag bezeichnete Landtagspräsidentin Ilse Aigner Antisemitismus als "Seismograph für den Zustand der Gesellschaft". Dieser Seismograph schlage aktuell aus. Deshalb komme aus dem Maximilianeum eine klare Ansage an alle, so Aigner. "Wer Jüdinnen und Juden angreift, greift uns alle an. Unsere Werte und unsere Art zu leben". Angestoßen haben die Freien Wähler die Resolution. Deren Fraktionschef Florian Streibl forderte bei der Unterzeichnung: keine Toleranz für Intoleranz. Der Fraktionschef der CSU, Thomas Kreuzer, sagte, man dürfe es nicht hinnehmen, dass Menschen bedroht und angepöbelt werden. Es dürfe nicht sein, dass Menschen aufgrund ihrer Herkunft in Angst leben. Die Chefin der Landtags-Grünen, Katharina Schulze, kündigte an, ihre Fraktion werde sich dafür einsetzen, dass es genügend finanzielle Mittel gebe, um jüdische Einrichtungen in Bayern zu schützen. Horst Arnold (SPD) bezeichnete den Antisemitismus als "permanentes Schandmal unserer Geschichte". Der Fraktionschef der FDP, Martin Hagen, betonte, Hass gegen Juden sei nicht das Problem der anderen – es sei unser aller Problem. Konkret steht in der Resolution, dass jüdische Einrichtungen in Bayern besser beschützt und antisemitische Straftaten mit aller juristischer Härte bestraft werden sollen. Außerdem soll es mehr Erinnerungsarbeit geben und Einrichtungen, die sich gegen Antisemitismus engagieren, sollen besser unterstützt werden. Morgen wollen die Fraktionen die Resolution im Plenum debattieren und verabschieden. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Eva Eichmann
Bespuckt, beleidigt, beschimpft – die Zahl antisemitischer Übergriffe in Bayern nimmt zu. Aktuell besonders stark. Fünf der sechs Fraktionen im Landtag wollen mit einer gemeinsamen Resolution ein Zeichen dagegen setzen.
[ "Ilse Aigner", "Charlotte Knobloch", "Grüne", "Freie Wähler", "SPD", "Landtag", "Juden", "FDP", "Nahost", "Gewalt", "CSU", "Florian Streibl", "Antisemitismus" ]
bayern
2021-05-19T15:26:46.708+00:00
2021-05-19T15:26:47.225234+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/landtag-setzt-zeichen-gemeinsamer-kampf-gegen-antisemitismus,SXrTah0
Zwischen Prunk und Verfall: Kultur-Dauerbaustellen in Bayern
Die wirtschaftliche Lage ist unsicher und die öffentliche Hand muss ihr Geld mit Bedacht ausgeben. Doch viele Theater, Konzerthäuser oder Museen sind in die Jahre gekommen und müssen dringend saniert werden. "Aktuell laufen bayernweit Baumaßnahmen in Höhe von 1,41 Milliarden Euro im Kulturbereich", sagte Kunstminister Markus Blume (CSU) der Deutschen Presse-Agentur in München. Und nicht nur der Freistaat, auch viele Kommunen müssen das ein oder andere Großvorhaben stemmen. Kein leichtes Unterfangen, wie ein Blick auf die vielen Kulturbaustellen in Bayern zeigt. Für Mariss Jansons war klar: Das Symphonieorchester des Bayerischen Rundfunks (BRSO) braucht ein eigenes Konzerthaus. Nach dem Tod des Stardirigenten kämpft sein Nachfolger Sir Simon Rattle weiter. Doch in wirtschaftlich unsicheren Zeiten tut sich die Politik schwer damit, ein Projekt zu realisieren, das eine Milliarde Euro kosten könnte. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) hatte deshalb eine Denkpause verordnet. Die ist seit den Landtagswahlen im Herbst vorbei. Nun soll neu angepackt werden - in anderen Dimensionen. "In diesen Zeiten von Krieg, von Umbruch, von Unsicherheit ist unser Bekenntnis nur einzulösen, wenn wir die Baumaßnahme so aufsetzen, dass wir diese auch verwirklichen können", sagt Kunstminister Markus Blume (CSU). "Ich möchte, dass aus einem Milliarden- ein Millionenprojekt wird." Gelingen soll das durch Konzentration auf das Wesentliche. Man wolle "einen neuen Konzertsaal für die Münchner Weltklasse-Klangkörper mit exzellenter Akustik", erläutert der Minister. Bei genauem Hinhören fällt auf: War früher von "Haus" die Rede, heißt es jetzt "Saal". Roter Samt, üppige Malereien, Kristalllüster, Spiegel und jede Menge Gold machen das Nationaltheater in München zu einem Prunkbau. Dabei wurde das 1818 eröffnete Haus schon zwei Mal fast völlig zerstört - 1823 durch ein Feuer und 1943 durch Bomben. Die Wiedereröffnung nach dem Zweiten Weltkrieg ist nun 60 Jahre her und eine Sanierung steht an. "Mit Blick auf die hohe Komplexität der Bauaufgabe wird zeitnah mit Vorplanungen in Form einer Machbarkeitsstudie begonnen werden", kündigte ein Sprecher des Kunstministeriums an. Die Generalsanierung soll dann aber erst in den 2030er-Jahren durchgeführt werden. Seit 1985 thront der markante Backsteinbau des Kulturzentrums Gasteig über der Isar in München. Eine Generalsanierung ist dringend notwendig, die Philharmoniker, die Stadtbibliothek und andere Institutionen sind schon vor bald drei Jahren in ein Ausweichquartier umgezogen. Doch saniert wird immer noch nicht. Das liegt vor allem am Geld und den geschätzten Kosten von 450 Millionen Euro. Auch gab es am Vorgehen der Stadt München viel Kritik - die Suche nach Investoren für die Sanierung scheiterte. Kurz vor Weihnachten votierte nun der Stadtrat für eine vollumfängliche Sanierung. Die Stadt will ein Bauunternehmen finden, um das Projekt gemeinsam voranzutreiben. Partnering-Modell nennt sich das Vorgehen, das neben den regierenden Parteien SPD und Grüne auch CSU und Freie Wähler unterstützen. Auf dem elf Quadratkilometer großen Areal in Nürnberg demonstrierten die Nationalsozialisten von 1933 an jährlich ihre Macht. Nazi-Größen und Tausende Menschen verfolgten die Aufmärsche von Wehrmacht und Reichsarbeitsdienst von der Haupttribüne und den Wallanlagen aus, die aber marode und zu großen Teilen abgesperrt sind. Die Stadt will das Gelände für 85 Millionen Euro zu einem Lernort über die NS-Vergangenheit entwickeln. Die bröckelnden Bauwerke sollen so ausgebessert werden, dass sie gefahrlos betreten werden können. In einem ersten Schritt sollen ab Frühjahr Schadstoffe entfernt werden, heißt es von der Stadt. Der Baubeginn sei im Herbst geplant. Auf dem Gelände soll auch die Ausweichspielstätte für das Nürnberger Staatstheater entstehen, im Innenhof der monumentalen Kongresshalle. Solange das denkmalgeschützte Opernhaus in der Innenstadt saniert wird, sollen hier Ballett und Oper auftreten. Der Bau könnte nach Angaben der Stadt 2025 beginnen. Aktuell läuft das Vergabeverfahren für Planung und Bau. Eine Entscheidung soll noch vor den Sommerferien 2024 fallen, sagte ein Sprecher der Stadt. Details zum Stand des Verfahrens nannte er aus rechtlichen Gründen nicht. Die Zahl der Angebote sei aber so hoch, dass ein angemessener Wettbewerb gewährleistet sei. In der Kongresshalle sollen neben Proberäumen, Werkstätten und Büros für das Staatstheater auch Räume für die freie Kunst- und Kulturszene entstehen. Diese ist aber nur ein Rohbau, weil sie wegen des Beginns des Zweiten Weltkriegs nie fertiggestellt wurde. Noch 2024 sollen alle Schadstoffe entfernt sein und die Bauarbeiten beginnen. Fast 211 Millionen Euro könnte das Projekt samt Ausweichspielstätte kosten. Die Hälfte davon trägt das Land, den Rest teilen sich Stadt und Bund. Seit mehr als sechs Jahren wird hier saniert - und es dauert wohl noch. Das Theater rechnet damit, dass die Gebäude erst in der Spielzeit 2028/2029 fertig werden. Das Kulturprojekt ist seit langem insbesondere wegen gravierender Kostensteigerungen umstritten. Ursprünglich wurde mit 186 Millionen Euro kalkuliert, aktuell werden Kosten von 340 Millionen Euro erwartet. Je zur Hälfte fließt das Geld in die Modernisierung des historischen Großen Hauses und Neubauten wie ein Kleines Haus als zweite Bühne. Der neue Bau in Würzburg - so weit ist man in Bayern an vielen anderen Häusern noch nicht. Die Generalsanierung soll erst in vier Jahren beginnen, aber bereits vor wenigen Wochen wurden wichtige Weichen gestellt: Eine Ausweichspielstätte wurde gefunden. St. Gallen hat der Stadt einen Interimsbau aus Holz geschenkt. Die Schweizer hatten den Bau mit 520 Plätzen selbst als Theater-Provisorium genutzt. Nun kümmert sich Ingolstadt um den Ab- und Aufbau sowie den Transport nach Deutschland, knapp sechs Millionen Euro wird dies kosten. Im Sommer 2022 hatten die Ingolstädter bei einem Bürgerentscheid den Bau von 45 Millionen Euro teuren Kammerspielen, die auch als Ersatzspielstätte dienen sollten, abgelehnt. Das berühmte Opernhaus, das einzig dafür geschaffen wurde, Richard Wagners Werke aufzuführen, wird seit vielen Jahren saniert. Ein erster Abschnitt mit einem Volumen von 30 Millionen Euro ist nach Angaben des Kunstministeriums weitgehend abgeschlossen. Für 2024 seien noch Restarbeiten geplant, wie etwa die Fertigstellung eines Aufzugs. Für die weiteren anstehenden Baumaßnahmen sei eine neue Finanzierungsvereinbarung zwischen Land und Bund nötig. Diese stehe kurz vor dem Abschluss. Errichtet wurde das Haus auf einer Anhöhe am Stadtrand zwischen 1872 und 1875 ganz nach den Vorstellungen Wagners. Es ist wegen seiner einzigartigen Akustik weltbekannt. Ausgezogen aus dem sanierungsbedürftigen Gebäude sind die Akteurinnen und Akteure des Landestheaters schon. Im Oktober 2023 eröffnete die spektakuläre Ersatzspielstätte - das eigens errichtete Coburger Globe Theatre. Die Sanierung des Landestheaters sei "baufachlich und unter Aspekten des Denkmalschutzes" eine große Herausforderung, sagte eine Sprecherin des Kunstministeriums. Aktuell gehe man von Baukosten von 157 Millionen Euro aus, aufgeteilt zwischen Land und der Stadt Coburg. Vorsorglich kalkuliere man für mögliche Baukostensteigerungen 120 Millionen Euro ein und für eventuelle Risiken 83 Millionen, um Planungssicherheit zu haben. Wie lange die Sanierung dauern wird, ist offen, was die kulturinteressierten Bürgerinnen und Bürger der Region dank des Globe Theatres verschmerzen dürften: Das überwiegend in Holzbauweise errichtete Gebäude kommt gut an beim Publikum. Auch hier wird die Sanierung des Bestands noch jahrelang dauern. Seit Anfang Dezember läuft zumindest der Spielbetrieb in der neuen kleinen Spielstätte mit 330 Sitzplätzen, das Haupthaus aber bleibt zu. Das 1966 gebaute Theater, das in ein Staatstheater umgewandelt werden soll, ist seit Sommer 2020 gesperrt. Die Sanierung dürfte bis weit ins Jahr 2026 hinein dauern. Und sie wird teurer: Statt der 2018 angesetzten 72 Millionen Euro stehen nun 103 Millionen Euro im Raum. Zweite Dauerbaustelle in Würzburg ist die weithin sichtbare Festung Marienberg, Heimat des Museums für Franken. Der erste Bauabschnitt mit der Sanierung der Toranlagen, der Versorgungsleitungen und der Marienkirche ist fertig. Die Kernburg und der Innere Burghof sind derzeit wegen Baumaßnahmen auf unbestimmte Zeit gesperrt. Unter anderem soll der Westflügel umgebaut werden. Das Museum mit seiner großen Sammlung von Riemenschneider-Skulpturen ist dagegen offen. Irgendwann soll das Museum in die Kernburg umziehen und dort voraussichtlich 2032 öffnen. Das Finanzministerium schätzt die Gesamtkosten inklusive Festungssanierung auf rund 315 Millionen Euro. Das sei das größte Projekt, das die bayerische Schlösserverwaltung jemals zu stemmen hatte, sagt Präsident Bernd Schreiber. Mit Informationen der dpa. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion, Gerhard Brack
Vom Prunk vergangener Zeiten können öffentliche Bauherren heute nur träumen. Prachtbauten wie das Münchner Nationaltheater oder der Gasteig stammen aus früheren Zeiten. Jetzt muss vieles in Bayern saniert werden. Das dauert lang und kostet viel.
[ "Unterfranken", "Mittelfranken", "Oberfranken", "Schwaben", "Oberbayern", "Mainfrankentheater", "Festspielhaus", "Landestheater Coburg", "Stadttheater Ingolstadt", "Staatstheater Augsburg", "Staatstheater Nürnberg", "Konzerthaus", "Reichsparteitagsgelände", "Gasteig", "Nationaltheater", "Kunst", "Markus Blume", "Bayern" ]
kultur
2024-01-01T11:19:01.282094+00:00
2024-01-01T11:19:01.282094+00:00
https://www.br.de/nachrichten/kultur/zwischen-prunk-und-verfall-kultur-dauerbaustellen-in-bayern,U06Ti9q
Ukraine wirft Russland Angriff auf Kinderkrankenhaus in Mariupol vor
Die Ukraine hat einen russischen Angriff auf ein Kinderkrankenhaus in der ukrainischen Hafenstadt Mariupol gemeldet. Präsident Wolodymyr Selenskyj veröffentlichte auf Twitter ein Video, das völlig verwüstete Räume der Klinik zeigen soll. "Angriff russischer Truppen auf die Entbindungsstation. Menschen, Kinder sind unter den Trümmern", schrieb Selenskyj. Den Aufnahmen zufolge müssen eines oder mehrere Geschosse oder Bomben im Hof des Klinikkomplexes eingeschlagen sein. Die Druckwelle zerstörte Scheiben, Möbel und Türen, wie im Video zu sehen ist. Das Gelände rund um das Gebäude am Asowschen Meer im Südosten des Landes war mit Trümmern übersät. Nach Angaben der lokalen Behörden wurden mehrere Bomben abgeworfen. Das ließ sich nicht überprüfen. Das Krankenhaus habe "kolossale" Schäden erlitten, teilte der Stadtrat der belagerten Stadt mit. Der Gouverneur der Region, Pawlo Kyrylenko, sagte, der Angriff sei während einer vereinbarten Feuerpause zur Evakuierung von Zivilisten erfolgt. Mindestens 17 Menschen seien verletzt worden, darunter Frauen in den Wehen. Von russischer Seite lag zunächst keine Stellungnahme vor. Moskau betont stets, keine zivilen Ziele zu attackieren. In den vergangenen Tagen waren mehrfach Versuche gescheitert, Zivilisten die Flucht aus belagerten Städten zu ermöglichen. Beide Seiten gaben sich gegenseitig dafür die Schuld. Zunächst konnten nur aus der Stadt Sumy im Nordosten Zivilisten durch einen Fluchtkorridor ausreisen. Die stellvertretende ukrainische Ministerpräsidentin Wereschtschuk forderte die russischen Streitkräfte auf, ihre Verpflichtung zur lokalen Waffenruhe auch in Mariupol einzuhalten. Das Rote Kreuz bezeichnete die Lage in der vollständig eingeschlossenen Stadt als "apokalyptisch". Dort wurden nach ukrainischen Angaben zufolge seit dem Einmarsch russischer Truppen mindestens 1.170 Zivilsten getötet worden. "47 sind heute in einem Massengrab beerdigt worden", teilte der stellvertretenden Bürgermeister der Stadt, Serhij Orlow, mit. "Die Menschen haben kein Wasser, Heizung, Elektrizität, Gas. Die Bewohner schmelzen Schnee, um etwas zum trinken zu haben." "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Mariupol wird seit Tagen von russischen Truppen belagert, die Lage ist dem Roten Kreuz zufolge "apokalyptisch". Nun wirft die Ukraine der russischen Armee vor, ein Kinderkrankenhaus in der Hafenstadt bombardiert zu haben.
[ "Russland", "Mariupol", "Ukraine-Krieg", "Ukraine" ]
deutschland-welt
2022-03-09T17:50:08.114584+00:00
2022-03-09T20:34:14.720922+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/ukraine-wirft-russland-angriff-auf-kinderkrankenhaus-in-mariupol-vor,SzbTwVf
Klamme Kommunen in Bayern: Bürger spüren Einsparungen
Den Kommunen in Bayern fehlt Geld - an allen Ecken und Enden. Der Landkreis Regen in Niederbayern sowie Kaufbeuren im Allgäu haben bereits eine Haushaltssperre verhängt. Der Bezirk Schwaben beschäftigt sich in einer Krisensitzung der Kommunen mit einem Rekorddefizit: 250 Millionen Euro fehlen im Haushalt. Insgesamt ist das Defizit von bayerischen Bezirken, Landkreisen, Städten und Gemeinden auf mehr als fünf Milliarden Euro angestiegen. Und das hat allerorten spürbare Auswirkungen auf die Bürgerinnen und Bürger. Das Problem: Die Kommunen sind für viele Aufgaben zuständig - und es werden immer mehr. Schulen, Kitas, Nahverkehr, Straßenbau, Energieversorgung, Krankenhäuser und die Integration Geflüchteter sind nur einige davon. Die Einnahmen werden aber immer weniger und die Kosten explodieren, vor allem für den sozialen Bereich und das Personal. Die Konsequenz: Städte und Gemeinden müssen dringend sparen. Das nimmt zum Teil kuriose Formen an. So hatte Starnberg vorsorglich mehr als 50 Wege gesperrt, um beim Winterdienst zu sparen. Nach großem Protest der Bürger sind die Wege nun wieder frei. Kempten will die Mittel für das Theater massiv kürzen. Das könnte das Aus des Spielbetriebs bedeuten. Penzberg in Oberbayern hat die Landesgartenschau für 2028 abgesagt und zudem die Gewerbesteuer, die Grundsteuer und die Hundesteuer erhöht. Großprojekte in Penzberg haben viel Geld gekostet: das neue Schwimmbad, der Bau von knapp 150 Wohnungen und die Sanierung der Sporthalle. Jetzt muss gespart werden. Die Bürger von Penzberg bekommen das schon zu spüren. So gibt es das beliebte "Eismärchen", die Eisbahn auf dem Stadtplatz, dieses Jahr nicht mehr. Auch Busse fahren seltener. Die 73-jährige Rosmarie Seidl ärgert sich: "Ich stehe dann stundenlang da. Die haben zwei Busse gestrichen." Nach der Haushaltssperre bis zum Ende des Jahres macht sich der Oberbürgermeister von Kaufbeuren, Stefan Bosse (CSU), Sorgen um seine Stadt und den sozialen Frieden. Die viertgrößte Stadt in Schwaben hat gerade erst eine Stabilisierungshilfe in Höhe von 3,5 Millionen Euro vom Freistaat erhalten. Es gibt keine Investitionen mehr, Steuern und Gebühren wie für Kita und Parken wurden um 20 Prozent erhöht, damit Pflichtausgaben bezahlt werden können. Rathaus-Chef Stefan Bosse weiß: Das ist eine Zumutung für die Bürger. "Bislang haben die Bürgerinnen und Bürger das akzeptiert, was wir gemacht haben. Aber man sieht das natürlich kritisch." Viele Ausgaben seien für die Kaufbeurer nicht nachvollziehbar, wie die Kosten der überörtlichen Sozialhilfe - also Leistungen für Menschen mit Behinderung. "Das ist für manche ganz weit weg. Was haben wir damit zu tun?", so der Oberbürgermeister. "Das ist eine ganz große Aufgabe, die Menschen mitzunehmen und zu sagen: Wir müssen gemeinsam versuchen, da bestmöglich durchzukommen." Freiwillige Leistungen der Kommunen wie Klimaschutz, Integration, Kultur, Sport und Soziales müssten hinterfragt werden – obwohl gerade die für den gesellschaftlichen Zusammenhalt wichtig seien, sagt der Präsident des Bayerischen Städtetags und Oberbürgermeister von Straubing, Markus Pannemayr (CSU). Vor Ort könne es schon noch gelingen, dass die Stadtgesellschaft zusammenhält und gemeinsame Ziele definiert. "Aber auch hier beginnen natürlich schon Verteilungskämpfe." Wegen der Notlage stockt der Freistaat den kommunalen Finanzausgleich auf den Rekordwert von fast zwölf Milliarden Euro auf. Trotzdem geht es bei den Kommunen nicht ohne Einschnitte, sagt Bayerns Finanzminister Albert Füracker (CSU). Denn der Bund habe den Kreisen, Städten und Gemeinden immer neue Aufgaben übertragen. Es sei nun wichtig, effizienter zu werden. "Wir streiten immer mit den Kommunen: Wer bezahlt was?" so Füracker. Aber jetzt müsse man sich darüber unterhalten, was wirklich noch gebraucht werde. Ein Taschenrechner, ein Stift und Geldscheine liegen auf einem Tisch (Symbolbild) Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Katrin Bohlmann, Selina Oberpriller, Sandra Lohse
Überall in Bayern haben die Kommunen massive Geldsorgen. Leistungen wie Soziales, Sport, Kultur, Klimaschutz stehen auf der Kippe. Für die Menschen vor Ort sind die Sparmaßnahmen schon jetzt spürbar. Wie wirkt sich das auf die Gesellschaft aus?
[ "Oberbayern", "Schwaben", "Oberpfalz", "Niederbayern", "Unterfranken", "Oberfranken", "Mittelfranken", "Finanzloch", "Haushalt", "Kassen", "Kommunen" ]
bayern
2024-11-20T14:28:09.28473+00:00
2024-11-20T18:51:09.052442+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/klamme-kommunen-in-bayern-buerger-spueren-einsparungen,UUeqleO
Baltimore: Schiffsbesatzung setzte vor Brückeneinsturz Notruf ab
Die Besatzung des Container-Frachtschiffes, das in der US-Stadt Baltimore eine vierspurige Autobrücke rammte, hat kurz vor dem Zusammenstoß ein Notsignal abgesetzt. Dank dieses Signals konnte der Verkehr gestoppt werden, damit nicht noch mehr Autos auf die Brücke fuhren. Das sagte der Gouverneur von Maryland, Wes Moore, bei einer Pressekonferenz. Die Besatzung der "Dali" habe zudem einen Stromausfall gemeldet. Weitere Informationen zur Ursache gab es zunächst nicht. Laut dem Gouverneur deutet die vorläufige Untersuchung auf einen Unfall hin. Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund des Unglücks gibt es nicht, das betonte auch ein Vertreter des FBI. Für den Bundesstand Maryland rief der Gouverneur wegen des Brückeneinsturzes den Notstand aus. Dadurch kann er Hilfe des Bundes anfordern. Nach den sechs Vermissten wird aktiv gesucht, das teilte der Verkehrsminister des Bundesstaats, Paul Wiedefeld, mit. Zwei Menschen seien bislang gerettet worden, eine Person davon befände sich im Krankenhaus. Man gehe davon aus, dass es sich bei allen Opfern um Bauarbeiter handele. Das Containerschiff rammte gegen 1.30 Uhr in der Nacht zum Dienstag einen Pfeiler der Francis Scott Key Bridge und brachte sie damit zum Einsturz. Etliche Fahrzeuge fielen dabei in den darunterliegenden Fluss – inklusive der Personen, die darin saßen. Zum Zeitpunkt des Unglücks sollen mehrere Fahrzeuge auf der Brücke gewesen sein, darunter auch ein Gefährt von der Größe eines Sattelschleppers. Das Containerschiff, 300 Meter lang und 48 Meter breit, fing nach dem Unglück Feuer, dadurch stieg dichter, schwarzer Rauch auf. Das Schiff wird von der Chartergesellschaft "Synergy Group" betrieben und sei von der dänischen Reederei Maersk auf Zeit gechartert worden. Es fuhr unter der Flagge Singapurs, hieß es in einer Mitteilung des Unternehmens. Transportiert wurde laut dessen Angaben die Fracht von Maersk-Kunden, Besatzung oder Personal von Maersk soll nicht auf dem Schiff gewesen sein. Das dänische Unternehmen ist hinter MSC die weltweit zweitgrößte Containerreederei. Am Tag nach dem Unglück sind große Trümmer des Stahlskeletts im Wasser nahe dem Zugang zur Brücke zu erkennen, darunter Überreste der Brückengerüste, die aus dem Wasser ragten. Die Auffahrt endete jäh an der Stelle, wo einmal die Straßenbrücke begann. "Nie würde es einem in den Sinn kommen, dass man sieht, ja physisch sieht, wie die Key Bridge so in sich zusammenfällt. Es sah aus wie etwas aus einem Actionfilm", sagte Baltimores Bürgermeister Brandon Scott. Es handele sich um eine "unvorstellbare Tragödie". Der Hafen von Baltimore und der Patapsco River gelten als wichtige Drehscheibe für den Schiffsverkehr an der Ostküste der USA. Eröffnet wurde die nun eingestürzte Brücke im Jahr 1977. Sie wurde nach dem Verfasser des Texts der amerikanischen Nationalhymne "Francis Scott Key Bridge" genannt. Beobachter gehen davon aus, dass der Brückenkollaps sich für den Schiffsverkehr entlang der Ostküste zu einem logistischen Alptraum auswachsen dürfte. Dieser könne Monate, wenn nicht gar Jahre andauern. Der Betrieb am Hafen von Baltimore könnte vorerst zum Erliegen kommen und der Fracht- und Pendlerverkehr beeinträchtigt werden. "Der Verlust der Brücke wird die gesamte Gegend zugrunde richten", sagte Johnny Ray Salling, Mitglied des Senats von Maryland. Im vergangenen Jahr wurde nach Angaben des US-Staats über den Hafen von Baltimore ausländische Fracht mit einer Rekordmenge von 52,3 Millionen Tonnen und im Wert von 80 Milliarden Dollar (rund 74 Milliarden Euro) abgewickelt. Auch der Umfang des Personenverkehrs war demnach 2023 beträchtlich: Mehr als 444.000 Passagiere seien von dem Hafen abgefahren. Nach dem Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke in Baltimore in den USA konnten zwei Menschen gerettet werden, sechs werden vermisst. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion, Gerhard Brack
Nach dem Einsturz einer vierspurigen Autobahnbrücke in Baltimore in den USA konnten zwei Menschen gerettet werden, sechs werden vermisst. Ein Frachtschiff hatte die Brücke in der Nacht gerammt. Die Besatzung soll zuvor einen Notruf abgesetzt haben.
[ "Schiffsunglück", "USA", "Baltimore", "Brückeneinsturz" ]
deutschland-welt
2024-03-26T17:00:35.36888+00:00
2024-03-27T07:39:29.170774+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/baltimore-schiffsbesatzung-setzte-vor-brueckeneinsturz-notruf-ab,U88vApA
Deutsche Wirtschaft rutscht in die Rezession
Die Deutschen sparen angesichts der immens gestiegenen Preise. Und das belastet die Wirtschaft stärker als zunächst angenommen. Das Bruttoinlandsprodukt ist von Januar bis März gegenüber Ende 2022 um 0,3 Prozent zurückgegangen. Das Statistische Bundesamt hat seine erste Schätzung nun deutlich nach unten korrigiert. Die deutsche Wirtschaft ist damit überraschend in eine leichte sogenannte technische Rezession gerutscht. Denn bei zwei Minus-Quartalen in Folge wird von einer Rezession gesprochen. Im vierten Quartal 2022 war die Wirtschaftsleistung bereits um 0,5 Prozent gesunken. In einer ersten Schätzung von Ende April war das Statistische Bundesamt noch von einer Stagnation im ersten Quartal ausgegangen. Als Hauptgrund für das nun festgestellte Minus nennt die Behörde die sinkenden Konsumausgaben wegen der Inflation. "Die Kaufzurückhaltung der privaten Haushalte zeigte sich in verschiedenen Bereichen" so die Statistiker. "Sowohl für Nahrungsmittel und Getränke als auch für Bekleidung und Schuhe sowie für Einrichtungsgegenstände gaben die privaten Haushalte weniger aus als im Vorquartal." Daneben wurden weniger neue Pkw gekauft, was auch mit dem Wegfall der Prämien für Plug-in-Hybride und der Reduzierung der Prämien für Elektrofahrzeuge zum Jahresbeginn zu tun haben dürfte. Auch der Staatskonsum gab nach, und zwar um 4,9 Prozent. Positive Impulse kamen dagegen von den Investitionen, die um 3,9 Prozent wuchsen. Hier legten insbesondere die Bauinvestitionen zu, weil wegen des milden Winters weitgehend durchgearbeitet werden konnte. Auch der Außenhandel stützte die Konjunktur, da 0,9 Prozent mehr Waren und Dienstleistungen exportiert wurden. Die Importe schrumpften dagegen um 0,9 Prozent. "Das häufig verwendete Kriterium für eine technische Rezession ist nun erfüllt", kommentierte Commerzbank-Chefvolkswirt Jörg Krämer die Entwicklung. "Die massiv gestiegenen Energiepreise haben im Winterhalbjahr ihren Tribut gefordert." Ein kräftiger Aufschwung ist vorerst nicht in Sicht. Die Bundesbank rechnet im Frühjahr zumindest mit einem leichten Wachstum. "Im zweiten Quartal 2023 dürfte die Wirtschaftsleistung wieder leicht ansteigen", heißt es im aktuellen Monatsbericht. Nachlassende Lieferengpässe, hohe Auftragspolster und die gesunkenen Energiepreise sollten dann für eine Erholung in der Industrie sorgen. "Dies dürfte auch die Exporte stützen, zumal die globale Konjunktur wieder etwas Tritt gefasst hat", erwartet die Bundesbank. Die Bundesregierung rechnet in diesem Jahr mit einem BIP-Wachstum von 0,4 Prozent. 2024 soll es dann zu einem kräftigeren Anstieg von 1,6 Prozent reichen. Zum Vergleich: Im vergangenen Jahr hatte es ein Wachstum von 1,8 Prozent gegeben. Hinweis der Redaktion: Wir haben die Formulierung im Teaser geändert, hier schrieben wir zunächst "Grund dafür: die sparsamen Bürger". In Audio und Text argumentieren wir viel differenzierter, nicht nur die Bürger, auch der Staat hält sich spürbar zurück. Zudem ist die gesunkenen Nachfrage selbst eine Folge von Ukraine-Krieg, gestiegenen Heizkosten und allgemeiner Inflation. Wir danken für die Kritik! Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Felix Lincke, Ralf Schmidberger
Anders als berechnet, ist die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal geschrumpft. Da das bereits im Quartal davor der Fall war, steckt Deutschland in einer Rezession. Ein wesentlicher Grund dafür: Die Menschen geben weniger Geld aus.
[ "Konjunktur", "Konsumausgaben", "Inflation", "Statistisches Bundesamt", "Bruttoinlandsprodukt", "Rezession" ]
wirtschaft
2023-05-26T09:24:33.398+00:00
2023-05-26T09:24:34.768738+00:00
https://www.br.de//nachrichten/wirtschaft/deutsche-wirtschaft-rutscht-in-die-rezession,TfFoeRj
Auswanderung vor 300 Jahren: "Samatimer" feiern in Gerolzhofen
Am Wochenende erinnert die Stadt Gerolzhofen bei einer Jubiläumsfeier an die Auswanderer aus der Region: die Sanktmartiner beziehungsweise "Samatimer", wie sie im Dialekt genannt werden. Vor 300 Jahren traten 380 Franken in Gerolzhofen ihre Reise an, um ins damalige Königreich Ungarn zu ziehen. Die Auswanderer hofften auf eine bessere Zukunft und verließen ihre Heimat. Sie wurden mit dem Versprechen angeworben, in ihrer neuen Heimat Feld, Haus und Hof zu bekommen. 1.000 Kilometer entfernt gründeten sie im heutigen ungarisch-rumänischen Grenzgebiet die Orte Elek – heute Partnerstadt von Gerolzhofen – und Sanktmartin. Elek liegt in Ungarn, Sanktmartin in Rumänien. 400 Nachfahren der "Samatimer" sind nach Gerolzhofen gekommen. Ihre Ahnen gründeten 1724 im heutigen Rumänien die Gemeinde Saktmartin. Viele der Teilnehmer, die zum 300-jährigen Jubiläum erschienen sind, wurden noch in Rumänien geboren, ehe sie in den 1990er Jahren aufgrund der Revolution in Rumänien nach Deutschland gingen. Jeder der Anwesenden kennt seine Familiengeschichte bis ins 18. Jahrhundert zurück. Grund hierfür ist die Forschungsarbeit von Bernhard Fackelmann. Fackelmann ist Vorsitzender des Kulturwerks der Banater Schwaben sowie der Heimatortsgemeinschaft Sanktmartin und hat 25 Jahre lang über die "Samatimer" recherchiert. "Wir 'Samatimer' feiern diesen großen Tag der Auswanderung, weil ohne diesen Schritt unserer Vorfahren wären wir alle nicht da. Durch ihren Mut der Auswanderung entstanden die nächsten Generationen und auch wir", sagt Fackelmann. Aktuell informiert eine Ausstellung im Alten Rathaus über die Ursprünge Sanktmartins. Die Schreibweise 'Samatimer' ist die offzielle der fränkischen Auswanderer und ihrer Nachfahren. Die Feierlichkeiten dauern in Gerolzhofen noch bis Sonntag an. Die "Samatiner" erinnern an die Auswanderung ihrer Vorfahren vor 300 Jahren. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Jan Limpert, Marcus Filzek
"Samatimer" sind Nachfahren jener Männer und Frauen, die 1724 im heutigen Rumänien den Ort Sanktmartin gegründet haben. Sie kamen aus Franken. Nun feiern die "Samatimer" das 300-jährige Jubiläum in Gerolzhofen.
[ "Ungarn", "Jubiläum", "Unterfranken", "Rumänien", "Samatimer", "Auswanderung", "Gerolzhofen" ]
bayern
2024-06-23T09:30:46.136269+00:00
2024-06-23T09:36:42.430079+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/auswanderung-vor-300-jahren-samatimer-feiern-in-gerolzhofen,UGVX5n4
Fledermäuse gegen Mücken – Was Kästen im Garten bringen
💬 "Dein Argument" greift Euren Input auf: Kommentare aus der BR24-Community sind Anlass für diesen Beitrag. 💬 Es sirrt und summt: Mücken beim Grillen, am See, in der Wohnung – manche Menschen sprechen nach dem Hochwasser in Bayern gar von einer Plage. Doch bestimmte Tiere haben etwas davon, wenn sich die Insekten vermehren. Daran erinnert BR24-User "RabenSchwarz": "Ich würde mal sagen, die einheimischen Vögel, Fledermäuse, Frösche etc. freuen sich. Alleine schon ihnen zuliebe sollten wir die Zähne zusammenbeißen und auf Gift verzichten. (...)" Denn, auch wenn jetzt gerade viel herumfliegen mag, seit Jahren gehen die Insektenbestände in Deutschland zurück. Das hat Folgen zum Beispiel für Fledermäuse. Ihnen fehlt Nahrung. Doch das ist nicht der einzige Problempunkt: Die fliegenden Säugetiere haben damit zu kämpfen, einen passenden Unterschlupf zu finden. Die Bestände der 25 Fledermausarten in Bayern gingen in den vergangenen Jahrzehnten stark zurück. Womöglich auch deshalb gab User "NurKonsumMachtgluecklich" kürzlich unter dem BR24-Beitrag zur hohen Mückenzahl als Tipp: "Hängt Fledermauskästen auf. Aber bitte erst informieren." Susanne Morgenroth, Mitarbeiterin der Koordinationsstelle für Fledermausschutz, die zum Landesamt für Umwelt gehört, bezeichnet Fledermäuse als "die effektivsten Insektenkiller in der Nacht". Besonders die kleinen Arten, wie etwa die Mückenfledermaus schon im Namen verrät, fressen gern Stechmücken. In einem Sommer könne eine Fledermaus Tausende der Insekten vertilgen. Morgenroth erzählt: "Ich weiß von vielen Leuten, die eine sogenannte Wochenstube – das sind Weibchen mit Jungtieren – an ihrem Haus haben und erzählen, dass sie keine Probleme mehr mit Mücken haben." Auch Thomas Aumer, Referatsleiter Artenschutz beim Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern (LBV), nennt im Gespräch mit BR24 ein Beispiel: So hätten Fledermäuse in einem Haus mit Holzvorbau über dem Eingang Platz gefunden. Die Bewohner dieses Hauses hätten "wirklich eine Population drin, wo ich sage, ich bin mir sicher, dass die im Garten nicht so viele Mücken haben wie andere. Wenn ich mal so eine Kolonie drin hab, mit 30 oder 40 Tieren, und die sind dort unterwegs und fressen in der Nacht mehrere hundert, wenn nicht sogar tausend Mücken, dann werde ich das sicherlich merken." Nichtsdestoweniger sagt Aumer auch: "Wir haben nicht die große Menge an Fledermäusen da, die jetzt, gerade wenn zum Beispiel so ein Hochwassereffekt ist, hier wirklich merklich was bringen würde." Das sähe vielleicht anders aus, wenn es insgesamt wieder mehr Tiere gäbe, die auf Fluginsekten spezialisiert sind – also auch Schwalben, die Mücken gern tagsüber fressen. Als Unterschlupf können Fledermauskästen grundsätzlich helfen. Es gibt sie in verschiedenen Varianten: Manche sind Höhlenkästen, die natürliche Baumhöhlen nachempfinden. Flachkästen wiederum sollen natürliche Spaltenquartiere ersetzen. Besitzer können sie je nach Art an Bäume hängen oder an Hauswänden befestigen, mindestens in drei bis fünf Metern Höhe. Die Experten empfehlen, mehrere Kästen in unterschiedliche Himmelsrichtungen aufzuhängen. Es müsse ein ruhiger Ort sein, bei dem auch keine Wand vorm Kasteneingang den freien Anflug versperrt. Und: Den Kasten nicht direkt über Sitzplätze hängen, da Kot herausfallen kann. Die Kästen sind unter anderem im Zoofachgeschäft oder im Baumarkt erhältlich. Auch eine Beratung kann sinnvoll sein. Ob dann wirklich Fledermäuse kommen, ist nicht 100-prozentig sicher. Auf Infoseiten über Fledermäuse [externer Link] heißt es, dass es dauern könne, bis solche Fledermauskästen von den Tieren angenommen werden. Auch Aumer sagt, dies könne teils Jahre dauern. Und: Jagdgebiet ist nicht immer Wohngebiet. Fledermäuse seien bei festen Plätzen schon recht wählerisch. "Es bleibt natürlich immer so ein bisschen Glaskugelthema, ob dann eine reingehen wird oder nicht. Aber ich sage mal so: Etwas anzubieten, schadet nie", meint der LBV-Experte im Gespräch mit BR24 und hat dabei auch Schmetterlinge oder Spinnen im Blick, die sich in den Kästen wohlfühlen können. Biologin Morgenroth verweist aber auch auf Fälle, bei denen es schnell gehen kann – etwa, wenn Fledermäuse ein neues Quartier suchen, weil das alte zerstört wurde. "Nur einen Kasten hinhängen, wird nicht reichen", um Fledermäusen zu helfen, sagt Aumer jedoch. Die Bausteine eines Erfolgskonzepts, um die Tiere zu unterstützen, fasst er so zusammen: Außenbeleuchtung vermeiden, einen naturnahen Garten anlegen, einen Unterschlupf anbieten und auf Gifte im Freien verzichten. Denn – auch wenn sich Menschen manchmal an zu vielen Insekten stören – für die Natur und die Nahrungskette sind sie wichtig. Stechmücke Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!
Cindy Boden
Sprays, Kräuterduft, lange Kleidung: Das sind gängige Tipps gegen Mücken. Zurzeit sind viele der Plagegeister unterwegs. BR24-User erinnern an Tiere, die sich von Insekten ernähren. Können Fledermauskästen also dabei helfen, Mücken loszuwerden?
[ "Mücken", "Fledermäuse", "Dein Argument" ]
wissen
2024-06-25T03:28:13.301223+00:00
2024-06-26T12:33:39.000213+00:00
https://www.br.de/nachrichten/wissen/fledermaeuse-gegen-muecken-was-kaesten-im-garten-bringen,UGLLkQk
Barrierefreie Arztpraxen sind in Bayern Mangelware
Einfach einen Arzttermin ausmachen – für Menschen mit Behinderung heißt das erstmal: Herausfinden, welche Praxis sie überhaupt besuchen können. Denn viele Praxen sind nicht ausreichend barrierefrei. Ein Problem, das sich ausweitet, denn künftig werden immer mehr Menschen auf Barrierefreiheit beim Arztbesuch angewiesen sein. Ulrike Lößel hat vor zehn Jahren ein Versprechen bekommen. Eine Perspektive. Vom damaligen Ministerpräsidenten Horst Seehofer, der sagte, Bayern werde in zehn Jahren im öffentlichen Raum komplett barrierefrei sein. "Das ist ein Witz", urteilt Lößel heute, zehn Jahre nach dem Versprechen. Und auch in Arztpraxen gibt es noch immer unzählige Hindernisse. "Die Ärzte sagen: Tut mir leid, wir können Sie nicht nehmen." Ulrike Lößel im Rollstuhl. Sie möchte selbstständig sein und möglichst unabhängig leben: Sie arbeitet als Frauenbeauftragte, hält Vorträge und reist nach Berlin zu Demos. Aber eine Arztpraxis in der Nähe zu besuchen, ist für sie kaum möglich. "Ich wünsche mir eine barrierefreie Arztpraxis in meiner Nähe", sagt Lößel. In Deutschland haben 44 Prozent der Arztpraxen mindestens eine barrierefreie Vorkehrung für Menschen mit Mobilitätseinschränkung. Zu diesem Ergebnis kommt eine Analyse der unabhängigen Stiftung Gesundheit. Dabei schneidet Bayern bundesweit am schlechtesten ab: mit nur 34 Prozent. Im Landkreis Forchheim, in dem Ulrike Lößel wohnt, sieht das ähnlich aus: Nur jede dritte Praxis hat mindestens eine barrierefreie Maßnahme. Die BR-Redaktion mehr/wert macht einen stichprobenartigen Test und fragt telefonisch bei Arztpraxen an, ob Ulrike Lößel als Rollstuhlfahrerin in die Praxis kommen könne. In jeder dritten Praxis müsste es mindestens eine barrierefreie Vorkehrung geben. Doch schnell zeigt sich: Mal ist es ein Treppenaufgang, mal eine Stufe im Behandlungszimmer, die die Barrierefreiheit zunichtemachen. Nur ein Bruchteil der angefragten Praxen aus verschiedenen Fachgebieten ist wirklich so barrierefrei, dass Ulrike Lößel dort behandelt werden könnte. Die Kassenärztlichen Vereinigung Bayern (KVB) empfiehlt für die komplette Mobilitätsbarrierefreiheit einer Praxis folgende Kriterien: einen Behindertenparkplatz, einen stufenloser Zugang zur Praxis oder via Aufzug erreichbar, in den ein Rollstuhl passt. Die Praxis selbst sollte für Rollstühle geeignet sein, inklusive behindertengerechter Toilette. Und damit die Behandlung funktioniert, ist eine höhenverstellbare Liege oder ein Untersuchungsstuhl wichtig. Ist all das vorhanden, kann sich ein Mensch im Rollstuhl ohne Einschränkungen in der Praxis bewegen. Die oben genannten 34 Prozent der Praxen aus der Analyse müssen, wie die Stiftung Gesundheit dort beschreibt, nur ein barrierefreies Kriterium erfüllen. Sie können also zum Beispiel nur ein Behinderten-WC haben, der Patient kommt aber nicht in die Praxis hinein. Die Stiftung Gesundheit bestätigt im Gespräch mit dem BR: Komplett barrierefreie Praxen in Bayern sind eine Seltenheit, höchstens sieben Prozent der Praxen erfüllen diese Anforderungen. Aktuell sehen Ulrike Lößels Arztbesuche meist so aus: Es geht mit einem großen Bus, zwei Helferinnen und viel Aufwand im Nachbarort zum Arzt. So hat sie sich mit der Situation arrangiert. "Das braucht eine Menge Zeit, bis alle Arztpraxen barrierefrei sind." Sie sei optimistisch, dass es so kommen werde, doch womöglich für sie zu spät. Ihr Wunsch nach einem freien Zugang zu einer Praxis um die Ecke liegt noch in weiter Ferne. In Absberg in Mittelfranken hat die Ärztin Ute Schaaf vor 18 Jahren ihre Praxis für Allgemeinmedizin übernommen. Diese ist nicht barrierefrei. Das wollte Schaaf ändern und an der Treppe eine Rampe bauen. Doch das hätte 25.000 Euro gekostet. "Dann kommt man in preisliche Dimensionen, wo man sich überlegt: Ich muss das Geld auch erst einmal verdienen, bevor ich es ausgeben kann. Und dann überlegt man sich, wie oft habe ich im Jahr die Situation, dass ein Mensch im Rollstuhl kommt?" Also trägt Schaaf mit ihren Assistentinnen Menschen im Rollstuhl hoch und macht Hausbesuche. Denn sie will Patienten mit Einschränkung, egal welcher Art, in ihrer Praxis trotz der Treppe behandeln können. Um die ärztliche Versorgung auf dem Land zu verbessern will das bayerische Gesundheitsministerium Praxen im ländlichen Raum ab dem nächsten Jahr mit 150.000 Euro unterstützen - pro Kommune. Unter anderem ist dabei auch die Förderung von Umbauten von bestehenden Praxen vorgesehen, die der Verbesserung der Barrierefreiheit beitragen, heißt es von Seiten eines Ministeriumssprechers. Aber reicht das? "Wenn es eine Ortschaft ist, wie Absberg, mit einer Praxis, dann kann das gut reichen", sagt Schaaf. Aber "wenn ich jetzt einen Ort hab, der sehr viel größer ist und vier Hausarztpraxen hat, vielleicht noch eine Facharztpraxis, dann reicht es nicht." Schaaf wird jetzt demnächst ihre Praxis im Ort wechseln und in eine barrierefreie Gemeinschaftspraxis zu ziehen. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. 11.12.2023: Unser Kommentarbereich ist im Moment wegen eines Software-Updates geschlossen. Der "Umbau" kann bis zu 48 Stunden dauern. Wir bitten um Verständnis.
Kira Lorenz
Noch immer stoßen Menschen mit Behinderung in Bayern auf viele Barrieren im Alltag. Selbst ein Besuch beim Arzt kann zur enormen Herausforderung werden. Die wenigsten Arztpraxen sind komplett barrierefrei.
[ "Barrierefreiheit", "Menschen mit Behinderung", "Gesundheit", "Arztpraxen", "Arztpraxis", "mehr/wert", "Wirtschaft", "Soziales" ]
wirtschaft
2023-12-11T04:42:41.128+00:00
2023-12-11T09:41:28.341897+00:00
https://www.br.de//nachrichten/wirtschaft/barrierefreie-arztpraxen-sind-in-bayern-mangelware,TxpYMbr
Stephan Zinner hört auf: Nockherberg sucht neues Söder-Double
Für Söders Double auf dem Nockherberg fällt der Vorhang. Stephan Zinner sagte laut einer Mitteilung der Paulaner-Brauerei, 15 Jahre seien "eine lange Zeit für eine Rolle und so habe ich für mich entschieden, dass es jetzt vorbei ist." All das werde er "sicher vermissen". Ausdrücklich bedankte sich Zinner bei seinem "Role Model" Markus Söder "für die Steilvorlagen". Er habe Markus Söder in 15 Rollen gespielt, in unterschiedlichen Verkleidungen, mit vier verschiedenen Regie- und Autoren-Teams und mit sehr viel Spaß. Ministerpräsident Söder bedauerte Zinners Entscheidung. "Vom Generalsekretär bis zum MP: Danke an Stephan Zinner für 15 Jahre Nockherberg!", twitterte der CSU-Politiker. "Schade, dass er als Double aufhört. Es war immer ein großer Spaß." Das Singspiel sei bayerische Kunst in Hochform, betonte der Ministerpräsident. Wer beim Starkbier-Anstich 2022 in die Rolle des Ministerpräsidenten schlüpft, steht noch nicht fest. Für das Autoren- und Regie-Duo Stefan Betz und Richard Oehmann beginnt jetzt die Suche nach einem Nachfolger. Andreas Steinfatt, Geschäftsführer der Paulaner Brauerei, bedankte sich "von ganzem Herzen bei Stephan für die großartigen Auftritte im Salvator-Singspiel. Gerne hätten wir ihn noch umgestimmt, aber natürlich respektieren wir seine Entscheidung als Künstler." Heuer hatte der Nockherberg wegen der Corona-Pandemie digital stattgefunden, mit Fastenprediger Maxi Schafroth, aber ohne Singspiel und ohne Publikum. Spott für Söder gab es trotzdem. Der Ministerpräsident war wie alle anderen "derbleckten" Politiker per Video zugeschaltet. 2020 war der traditionelle Starkbier-Anstich ganz ausgefallen. Video: Söder bedauert Abgang von seinem Nockherberg-Double "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Jürgen P. Lang, BR24 Redaktion
Seit 2006 war Stephan Zinner das Double von Markus Söder auf dem Nockherberg. Ob als Generalsekretär, diverse Staatsminister oder als Bayerischer Ministerpräsident. Jetzt will Zinner die Rolle nicht mehr spielen.
[ "Stephan Zinner", "Nockherberg-Singspiel", "Schauspieler", "Markus Söder", "Nockherberg" ]
kultur
2021-11-09T09:37:46.326+00:00
2022-03-16T09:42:27.815495+00:00
https://www.br.de//nachrichten/kultur/stephan-zinner-hoert-auf-nockherberg-sucht-neues-soeder-double,SoFUpS7
Bildungsbarometer: Mehrheit für einheitlicheres Bildungssystem
Wer mit Kindern innerhalb von Deutschland umzieht, kennt das Problem. Unterschiedliche Schulsysteme, unterschiedliche Lehrpläne und Leistungsniveaus. Eltern klagen seit langem über das föderale Durcheinander, jetzt bestätigt das jährliche Bildungsbarometer des Münchner ifo-Instituts die Kritik an der Zuständigkeit der Länder. Ganz konkret sieht die ifo-Befragung einen großen Wunsch nach bundesweiten Regeln, zum Beispiel bei der Beschäftigung von Lehrerinnen und Lehrern. Wer heute etwa in Niedersachsen Examen gemacht hat, darf nicht ohne weiteres in Bayern unterrichten. 85 Prozent sind dafür, dass alle Bundesländer die Lehrerprüfungen der anderen vollwertig anerkennen. Noch größer sei der Wunsch nach einheitlicher Ausbildung, so Co-Autorin der ifo-Studie Katharina Werner: "Sogar 90 Prozent sind dafür, dass von vorneherein die Lehrerausbildung einheitlich gestaltet wird." Einheitliche Lehrpläne an Schulen stehen ebenfalls auf der Wunschliste der Deutschen. Unzufrieden mit dem Schulsystem sind vor allem die Befragten in Bundesländern, wo Schülerinnen und Schüler bei Leistungstests schlechter abschneiden als der Durchschnitt. Das betrifft etwa Nordrhein-Westfalen, Schleswig-Holstein oder Berlin. Auch deshalb wünscht sich eine Mehrheit von fast 90 Prozent, dass die Leistungen in den Bundesländern überhaupt erst einmal vergleichbar werden, etwa durch engmaschige Tests vor allem in den Kernfächern Deutsch und Mathematik. Ein Zentralabitur, das zumindest einen Teil bundesweit gleicher Aufgaben umfasst, kann sich eine breite Mehrheit vorstellen. Mehr Einheitlichkeit beim Abitur ist seit Jahren in der Diskussion, weil die Hochschulen Studienplätze vor allem nach Abiturnoten vergeben. Beim Dauerstreit um die Sommerferien finden die Deutschen, dass die Ferienzeiten rotieren sollten: "Die Mehrheit der Befragten ist dafür, dass sich alle Bundesländer damit abwechseln, wo die Ferien besonders früh beginnen und dagegen, dass die Ferien einheitlich zur gleichen Zeit stattfinden", so ifo-Bildungsforscherin Katharina Werner. Insgesamt sind die Ergebnisse der Umfrage eine Ohrfeige für die Kultusminister der Länder. Die Kultusministerkonferenz diskutiert zwar immer wieder über gemeinsame Regeln, aber viel mehr als Bildungsstandards für bestimmte Fächer und einen Aufgabenpool von Abituraufgaben gibt es bisher nicht. So haben die Unions- und SPD-geführten Bundesländer zuletzt über einen Nationalen Bildungsrat gestritten, ein Gremium von Bildungsexperten und Politikern, dessen unverbindliche Empfehlungen die Bildungssysteme der Länder vergleichbarer machen und vereinheitlichen sollen. 70 Prozent der Deutschen wären dafür. Gescheitert ist der Plan im vergangenen Jahr an Baden-Württemberg und Bayern. Noch mehr Zustimmung findet die Idee eines Bildungsstaatsvertrags, der verbindliche Regeln festlegt. An dem Entwurf für einen Bildungsstaatsvertrag arbeitet die Kultusministerkonferenz seit dem vergangenen Jahr, ob es ihn geben wird, ist ungewiss. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Jeanne Rubner
Bildung ist Sache der Bundesländer, so steht es im Grundgesetz. Aber eine Mehrheit der Deutschen wünscht sich mehr Einheitlichkeit. Das hat eine Umfrage des Münchner ifo-Instituts für Wirtschaftsforschung erneut bestätigt.
[ "ifo-Institut", "Schulen", "Bildungspolitik", "Abitur", "Bildungssystem", "ifo-Bildungsbarometer", "Lehrerausbildung", "Bildung" ]
wissen
2020-09-02T13:04:38.874326+00:00
2020-09-02T13:04:38.874326+00:00
https://www.br.de/nachrichten/wissen/bildungsbarometer-mehrheit-fuer-einheitlicheres-bildungssystem,S9QsWJi
Linken-Gründungsmitglied Klaus Ernst tritt aus Partei aus
Es sei ein Schritt, der weh tut, sagt Klaus Ernst. Wenige Stunden zuvor hatte er einen Brief an den Parteivorstand der Linken geschickt, in dem er seinen Austritt aus der Partei bekannt gibt. Über seinen Austritt hat das Linken-Gründungsmitglied in einem Interview in der regionalZeit auf Bayern 2 gesprochen. "Das ist ein sehr schwerer Schritt, er tut mir auch weh", sagte er im Bayern2-Interview. "Aber es blieb uns keine andere Möglichkeit mehr, wenn wir eine vernünftige linke Kraft in diesem Lande wollen, die sich wirklich um die Leute kümmert und nicht irgendwelchen Zeitgeistern hinterherläuft." Klaus Ernst sitzt für den Wahlkreis Schweinfurt im Bundestag, er war rund zwei Jahre lang Bundesvorsitzender der Linken. "Ich habe die Entwicklung der letzten Jahre wirklich mit Grauen verfolgt und mir gedacht: Mein Gott, was ist aus unserem Laden geworden?", gab er als Begründung an. Im Interview wird deutlich, dass er nicht mehr hinter der Partei steht, die er 2007 mitgegründet hatte. Die Linke habe sich nicht mehr um die zentralen Themen gekümmert, die die Menschen beschäftigen, so Klaus' Kritik. Neben Klaus Ernst sind acht weitere Fraktionsmitglieder der Linken aus der Partei ausgetreten, allen voran Sahra Wagenknecht. Zusammen wollen sie eine neue Partei gründen. Wagenknecht stellte am Montagvormittag ihr "Bündnis Sahra Wagenknecht" vor, einen Verein zur Vorbereitung einer Parteigründung. Auch Klaus Ernst wolle sich in dem Gründungsprozess engagieren. "Weil ich fest davon überzeugt bin, dass wir in diesem Land ein Projekt brauchen, das die Interessen der kleinen Leute wieder in den Mittelpunkt stellt", so Klaus. Dabei gehe es etwa um Themen wie die Rente, Arbeitsplätze und Bildung. Zuletzt ging es Klaus Ernst um seine private Rente. Zusätzlich zu seinem Abgeordnetengehalt wollte der Gewerkschaftler seine volle Rente ausbezahlt bekommen. Die Richter wiesen die Klage ab. In dieser Legislaturperiode ist Klaus Ernst Vorsitzender des neu gegründeten Ausschusses für Klimaschutz und Energie. Im Interview sagte Klaus Ernst, dass er Ansichten von Sahra Wagenknecht teile – zum Beispiel weiter auch auf russisches Gas zu setzen. Wie die mögliche neu gegründete Partei heißen wird, wisse Ernst noch nicht. Darüber werde derzeit noch diskutiert, "da wird uns schon was Vernünftiges einfallen", sagte er. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der neue BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Alisa Wienand
Rund zwei Jahre führte er die Partei Die Linke als Bundesvorsitzender. Klaus Ernst, der seit 2005 für die Partei im Bundestag sitzt, hat nun seinen Partei-Austritt bekannt gegeben. Seine Zukunft heißt "Bündnis Sahra Wagenknecht".
[ "Parteigründung", "Parteiaustritt", "Politik", "Bundestag", "Sahra Wagenknecht", "Die Linke", "Klaus Ernst", "Unterfranken", "Schweinfurt" ]
bayern
2023-10-23T11:32:33.483501+00:00
2023-10-23T13:27:41.932144+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/linken-gruendungsmitglied-klaus-ernst-tritt-aus-partei-aus,TtVJ8KS
Rammstein: Verlag beendet Zusammenarbeit mit Till Lindemann
Auf Anfrage des BR teilte der Verlag Kiepenheuer & Witsch am Freitagnachmittag mit, dass man die Zusammenarbeit mit Rammstein-Sänger Till Lindemann mit sofortiger Wirkung beende. "Mit Erschütterung haben wir in den letzten Tagen öffentlich gewordene Vorwürfe gegen Till Lindemann verfolgt. Unser Mitgefühl und unser Respekt gilt den betroffenen Frauen", so Verlegerin Kerstin Gleba in der Stellungnahme. Ausschlaggebend für den Schritt waren offenbar nicht die Vorwürfe sexueller Übergriffe im Umfeld der Konzerte von Lindemanns Band Rammstein, sondern ein Sex-Video. "Im Zuge der aktuellen Berichterstattung haben wir Kenntnis erlangt von einem Porno-Video, in dem Till Lindemann sexuelle Gewalt gegen Frauen zelebriert", heißt es in der Stellungnahme des Verlags. Auch das bei Kiepenheuer & Witsch erschienene Buch "In stillen Nächten" von Till Lindemann soll eine Rolle in dem Video spielen. In den letzten Tagen wurde oft auf Vergewaltigungsphantasien in Gedichten von Till Lindemann hingewiesen – die allerdings im Gedichtband "100 Gedichte" erschienen, ebenfalls bei Kiepenheuer & Witsch. Verteidiger des Rammstein-Sängers wiesen auf die Trennung von Autor und lyrischem Ich hin. Genau diese Trennung sieht der Verlag nun aber nicht mehr gegeben: "Wir verteidigen aus voller Überzeugung die Freiheit der Kunst. Durch die Frauen demütigenden Handlungen Till Lindemanns im besagten Porno und die gezielte Verwendung unseres Buches im pornographischen Kontext wird die von uns so eisern verteidigte Trennung zwischen dem 'lyrischem Ich' und dem Autor/Künstler aber vom Autor selbst verhöhnt." In den letzten Tagen waren vermehrt Berichte von einem sexistischen "System der Anbahnung" für speziell für Till Lindemann organisierte Partys im Umfeld von Rammstein-Konzerten aufgetaucht. Auch Vorwürfe sexueller Übergriffe stehen im Raum. Auch dazu nimmt der Verlag Stellung und schreibt: "Mit Erschütterung haben wir in den letzten Tagen öffentlich gewordene Vorwürfe gegen Till Lindemann verfolgt. Unser Mitgefühl und unser Respekt gilt den betroffenen Frauen." Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung! Das ist die Europäische Perspektive bei BR24.
Hardy Funk
Es sind neue Vorwürfe, die den Verlag Kiepenheuer & Witsch veranlasst haben, die Zusammenarbeit mit Rammstein-Sänger Till Lindemann zu beenden. Die Rede ist von einem frauenverachtenden Porno-Video.
[ "sexuell Übergriffe", "Till Lindemann", "Rammstein", "Kinderpornografie", "Kiepenheuer & Witsch" ]
kultur
2023-06-02T13:44:01.377375+00:00
2023-06-02T15:36:16.016265+00:00
https://www.br.de//nachrichten/kultur/rammstein-verlag-beendet-zusammenarbeit-mit-till-lindemann,Tg1sM01
Endlos-Elend in Gaza: "Beispielloser Angriff" auf Chan Junis
Vollständige Einnahme des gesamten Gazastreifens bei Gewährung "minimaler" Hilfe für die Bevölkerung: Dies kündigte Premierminister Netanjahu am Montagvormittag in einer kurzen Videobotschaft an. Die israelische Armee sei in "intensive, massive Kämpfe im Gazastreifen verwickelt". Wie israelische Militärkorrespondenten übereinstimmend berichten, wurden fünf Brigaden zusammengezogen, rund 10.000 Soldaten. Netanjahu sagte, dass "wir die Kontrolle über den gesamten Gazastreifen übernehmen". Israels Regierung hatte gestern Abend beschlossen, nach über zweieinhalbmonatiger Blockade von Hilfslieferungen sowie grundlegender humanitärer Güter die Lieferungen in den Gazastreifen in einem geringen Umfang wieder aufnehmen zu wollen. Der Premierminister begründete dies mit dem Druck der westlichen Verbündeten Israels. US-Senatoren, von denen er wisse, dass sie Israel stets unterstützten und "unsere besten Freunde in der Welt" seien, hätten ihm - Netanjahu – gesagt: "Wir können keine Bilder des Verhungerns, des Massenverhungerns akzeptieren." Das sei etwas, was sie nicht aushalten könnten: "Wir werden Euch nicht unterstützen können." Die Bilder von verhungernden Menschen in Gaza würden Israel entscheidende außenpolitische Unterstützung entziehen. Sofort müssten alle Einwohner, die sich in der zweitgrößten Stadt des Gazastreifens aufhalten, Chan Junis in Richtung Meer nach Al Mawasi verlassen, kündigte Armee-Sprecher Avichay Adraee in arabischer Sprache an. Auf dem in Sanddünen gelegenen Flecken harren bereits seit vielen Monaten Zehntausende Flüchtlinge in eng aneinander gereihten provisorischen Zelten aus. Ferner wurde angekündigt, dass die Streitkräfte "einen beispiellosen Angriff starten" würden, um die Kapazitäten der Hamas "in diesem Gebiet zu beseitigen". Die Karte, auf der die Armee seit Kriegsbeginn vor 19 Monaten stets die sogenannten "Evakuierungszonen" markiert, zeigt im Fall von Chan Junis nahezu das gesamte Stadtgebiet rot schraffiert. Die direkt an Chan Junis angrenzte Großstadt Rafah, ganz im Süden des Küstenstreifens, in der vormals 300.000 Menschen lebten und in der sich zwischenzeitlich bis zu eine Million Menschen aufhielten, ist nach Recherchen der "New York Times" weitgehend zerstört. Nach dem Ende der Waffenruhe und dem Scheitern der Geisel-Verhandlungen im März habe die israelische Armee "weite Teile Rafahs zerstört", berichtete die US-Zeitung am 15. Mai nach Auswertung von Satellitenbildern. Die Aufnahmen würden zeigen, "dass das israelische Militär in den letzten zwei Monaten große Gebiete in und um die Stadt Rafah eingeebnet und neue militärische Infrastruktur errichtet hat". Dies sei Teil der Bemühungen, "die operative Kontrolle" zu sichern und "Konter-Terrorismus-Operationen" durchzuführen, wie die Armee der "New York Times" auf Anfrage mitteilte. Bereits am 5. Mai hatte Militärsprecher Effie Defrin in einer Pressekonferenz erklärt: "Wir werden das in Rafah umgesetzte Modell auch in anderen Gebieten des Streifens anwenden." Auf einer Pressekonferenz am Montag sagte der rechtsextreme Koalitionspartner von Premier Netanjahu, Finanzminister Bezelel Smotrich, der "Ansatz" des neuen Angriffs sei völlig anders als in der Vergangenheit: "Jetzt erobern wir, säubern und bleiben." Bis die Hamas zerstört sei. Auf dem Weg zu diesem Ziel werde auch das, was vom Gazastreifen übriggeblieben sei, "ausgelöscht, einfach weil dort alles zu einer großen Terrorstadt geworden ist". Die Armee werde die palästinensische Bevölkerung "aus den Kampfgebieten umsiedeln". Dabei werde "nichts unversucht" gelassen. Die Palästinenser würden dann schließlich den Süden des Gazastreifens "erreichen – und von dort aus, mit Gottes Hilfe, in Drittländer nach dem Plan von Präsident Trump umziehen". Das sei das Wesentliche, sagte Smotrich. Der ehemalige US-Präsident Joe Biden hatte stets zwei rote Linien gegenüber der Regierung Netanjahu gezogen: Es dürfe nicht zur gewaltsamen Vertreibung der Palästinenser aus dem Gazastreifen kommen. Und zweitens müsse die Zivilbevölkerung von rund 2,3 Millionen Menschen, von denen knapp die Hälfte unter 18 Jahren alt ist, mit den notwendigen humanitären Hilfsgütern versorgt werden. Im Video: Israel will Hilfslieferungen zulassen Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Clemens Verenkotte
Premier Netanjahu hat die Einnahme des gesamten Gazastreifens durch die israelische Armee angekündigt. Nach Rafah, der bereits "geräumten" Großstadt im Süden, fordert die Armee Einwohner der Großstadt Chan Junis auf, "sofort" das Gebiet zu verlassen.
[ "Khan Younis", "Israel", "Gazastreifen" ]
deutschland-welt
2025-05-19T15:59:58.877938+00:00
2025-05-20T08:49:53.646716+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/endlos-elend-in-gaza-beispielloser-angriff-auf-chan-junis,UleUWNj
Bahn-Tarifverhandlung startet: Hohe Forderung – Streiks möglich
Die Gewerkschaft EVG und die Deutsche Bahn haben die Verhandlungen über neue Tarifverträge für rund 180.000 Beschäftigte bereits rund zwei Stunden nach dem Auftakt vertagt. Die Deutsche Bahn habe sich in der ersten Verhandlungsrunde "geweigert, ein Angebot vorzulegen", erklärte ein Sprecher der EVG und provoziere damit Warnstreiks, kritisierte die EVG nach Ende der Gespräche in Fulda. "Ich finde es schon mehr als erstaunlich, dass die Deutsche Bahn ihre Fahrgäste schon jetzt auf Warnstreiks einschwört, bevor wir überhaupt eine Minute miteinander verhandelt haben", sagte EVG-Verhandlungsführer Kristian Loroch. Bahn-Personalvorstand Martin Seiler konterte, die Eskalation in der ersten von vier vereinbarten Runden sei absolut unnötig. "Wir wollen ernsthaft verhandeln und Lösungen am Verhandlungstisch finden, das erwarten wir auch von der EVG." Am 14. März müsse wieder gesprochen werden. Loroch hielt dem entgegen: "Offensichtlich hat das Unternehmen überhaupt kein Interesse daran, einen Abschluss am Verhandlungstisch zu erzielen, sondern provoziert bewusst einen Arbeitskampf." Anders könne er sich das "destruktive" Verhalten der Bahn-Verhandlungsführung nicht erklären. Die Bahn müsse nun die nächsten Wochen für konstruktive Vorschläge nutzen. Überraschend kommt diese Zuspitzung nicht: Schon vorab wurde ein hartes Ringen mit Eskalationspotenzial erwartet: Die EVG verlangte angesichts von Inflation und Personalmangel kräftige Einkommenserhöhungen und forderte, die Bahn müsse schon in der ersten Gesprächsrunde ein Angebot machen- was nun nicht geschah. Man werde vom Arbeitgeber "die Wertschätzung und den Respekt in barer Münze" einfordern, so EVG-Tarifvorstand Kristian Loroch. Demgegenüber hatte Bahn-Personalvorstand Seiler von einem "gewaltigen Forderungspaket" gesprochen und erklärt, man könne heute bestenfalls einen "Einstieg" in die Gespräche finden, dann müsse man "die Verhandlungen priorisieren". Ob das gelingt, scheint nach dem Abbruch der Gespräche fraglich. Der Tarifstreit bei der Deutschen Bahn (DB) könnte nun schon direkt nach Beginn auf Warnstreiks zusteuern. Loroch hatte die Bahn schon vorab ostentativ davor gewarnt, die Beschäftigten in solche Aktionen "hineinzutreiben". Zum Zeitplan bekräftigte der Gewerkschafter, dass nach den ersten Gesprächen mit den anderen 50 Unternehmen, die voraussichtlich bis Ende März dauern werden, erste Aktionen möglich seien. "Unser Credo ist eine gemeinsame Runde", sagte Loroch: "Alle sollen die Chance bekommen haben, mit uns einmal zu sprechen, und dann werden wir in entsprechende Maßnahmen gehen oder auch nicht gehen." Bei Warnstreiks könnte sich die EVG auch mit der Gewerkschaft Verdi abstimmen, die derzeit unter anderem in Tarifverhandlungen für die rund 2,5 Millionen Beschäftigten im öffentlichen Dienst beim Bund und den Kommunen steht. Mindestens 650 Euro will die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft für die Beschäftigten durchsetzen. Die unteren Einkommensgruppen sollen überproportional gestärkt werden, daher hat sich die Gewerkschaft für eine Forderung mit Festbetrag entschieden. Bei den höheren Entgelten will die Gewerkschaft eigenen Angaben zufolge eine Steigerung um zwölf Prozent erreichen. Für die Nachwuchskräfte fordert die EVG 325 Euro mehr pro Monat. Die Laufzeit soll zwölf Monate betragen. Hohe Inflation und gestiegene Energiepreise, die Folgen der Pandemie mit Maskenkontrollen und zahlreichen Krankheitsfällen, Übergriffe auf Bahnmitarbeiter – aus EVG-Sicht müssen die Beschäftigten immer höhere Belastungen schultern. Die Bahn betonte zuletzt, dass sie mit sehr schwierigen Tarifgesprächen rechne. Die Gewerkschaft habe 57 Forderungen gestellt, die im Schnitt 25 Prozent mehr Lohn für die Beschäftigten bedeuteten, hieß es am Freitag. Neben mehr Geld seien auch zahlreiche strukturelle Themen aufgeworfen worden, etwa Höhergruppierungen und Neueingruppierungen oder eine Angleichung regionalisierter Tarifverträge auf das jeweils höchste Niveau. Insgesamt handele es sich um einen hochkomplexen Forderungskatalog. Im Schnitt bedeute allein die Lohnforderung eine Steigerung von 18 Prozent, in einzelnen Bereichen um mehr als 30 Prozent, hieß es aus DB-Kreisen. "Wir setzen auf Verhandlungen, aber unsere Spielräume sind begrenzt", sagte Fernverkehrsvorstand Michael Peterson dem "Tagesspiegel". Auch jenseits der Tarifverhandlungen steht die Deutsche Bahn vor großen Herausforderungen. Das bundeseigene Unternehmen transportiert immer mehr Menschen auf einem Streckennetz, das viele Jahre vernachlässigt wurde – und inzwischen sehr anfällig ist. Für die Fahrgäste am deutlichsten wird das derzeit in der Pünktlichkeit, die im Fernverkehr 2022 bei gerade 65 Prozent lag. Der Sanierungsbedarf ist riesig und soll in den kommenden Jahren mit Generalsanierungen auf besonders wichtigen Strecken angegangen werden – was viel Geld kosten wird. Die DB-Vertreter werden also absehbar darauf setzen, dass nicht auch noch die Personalkosten durch einen allzu hohen Tarifabschluss in die Höhe springen. Aus Sicht der Gewerkschaft lassen sich Personal- und Infrastrukturkosten aber nicht miteinander vermischen. So kämen die Gelder für die Sanierung aus anderen Töpfen, etwa vom Bund. Klar ist, dass die Bahn attraktiv bleiben muss für neue Mitarbeiter angesichts des Fachkräftemangels. "Die Mitarbeiter haben einen tollen Job gemacht, wir sind gut miteinander durch die Krise gekommen. Da ist von unserer Seite klar, dass wir das auch anerkennen wollen", sagte Personalvorstand Seiler im Januar. "Wir müssen da eine gute Balance finden zwischen kurzfristiger Anerkennung und dem, was wir auch langfristig leisten können, ohne dass wir die Mobilitätswende in irgendeiner Form belasten." Die zweite Bahner-Gewerkschaft, die GDL, spielt in der aktuellen Tarifrunde keine Rolle. Die Lokführergewerkschaft mit ihrem Bundesvorsitzenden Claus Weselsky wird im Herbst mit der Bahn in Tarifverhandlungen gehen. Die GDL ist deutlich schwächer innerhalb der DB vertreten als die EVG, hat sich in der Vergangenheit aber immer wieder als sehr streikbereit präsentiert. Streiks der GDL wurden öffentlich zuletzt als wirksamer und dramatischer für die Fahrgäste wahrgenommen. Der Grund: Ohne Lokführer kann keine Bahn fahren. Sollte sich die EVG jetzt zu Warnstreiks entscheiden, könnte die Durchschlagskraft aber deutlich höher sein, weil je nach Ausmaß dann entscheidende Posten in der Infrastruktur, etwa in einem Stellwerk, betroffen sein könnten. Mit Informationen von AFP und dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Warnstreiks bei der Post, in Kitas, an Flughäfen – und bald auch bei der Deutschen Bahn? Kurz nach dem Start der Tarifverhandlungen für die rund 180.000 Beschäftigten wurden die Gespräche unterbrochen, Arbeitsniederlegungen werden wahrscheinlicher.
[ "Streiks", "EVG", "Tarifverhandlungen", "Deutsche Bahn", "Bahn" ]
deutschland-welt
2023-02-28T11:18:27.363+00:00
2023-02-28T13:04:29.568357+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/bahn-tarifverhandlung-startet-hohe-forderung-streiks-moeglich,TX8ayj1
Der Anteil des Atomkraftwerks Isar 2 an Bayerns Energiemix: Ein Faktenfuchs
Dieser Text ist Teil des Faktenchecks der BR24 Wahlarena vom 20.09.2023 mit Hubert Aiwanger (Freie Wähler) und erstmals am 21.09.2023 erschienen. Den Artikel finden Sie hier. Die Behauptung: Hubert Aiwanger, Freie Wähler: "Zunächst mal war es in meinen Augen, obwohl ich kein Atomfetischist bin, ein Fehler, dass wir Isar 2 bei Landshut, das ist sogar in meinem Stimmkreis, jetzt vom Netz genommen haben. Das hat 15 Prozent des bayerischen Stroms erzeugt. Und wir hatten dort noch Brennstäbe, die liegen jetzt noch dort, die noch für vier Monate den Vollbetrieb gewährleisten hätten können, wir hätten den jetzigen Winter noch mit abdecken können, hätten viel Fracking-Gas sparen können." Richtig oder falsch? Größtenteils richtig. Bei der Prozentzahl, die laut Hubert Aiwanger den Anteil von Isar 2 an der bayerischen Stromerzeugung angibt, liegt er um drei Prozentpunkte falsch. (Wir prüfen nicht die politische Einschätzung, ob die Abschaltung von Isar 2 ein Fehler war oder nicht, sondern die überprüfbaren Tatsachenbehauptungen.) Die Fakten: Laut Betreiber produzierte das Kernkraftwerk Isar 2, das seit der Nacht zum 16. April 2023 abgeschaltet ist, im Jahr rund 11 Terawattstunden Strom und somit jedes Jahr rund zwölf Prozent des gesamten bayerischen Stroms. Damit lag Aiwanger in der Wahlarena um drei Prozentpunkte zu hoch. Diese Aussage des Betreibers trifft bis 2021 zu. Ab 2022 stieg der Anteil, den Isar 2 an der Bruttostromerzeugung hatte, auf rund 18 Prozent, weil das AKW Gundremmingen zum Jahreswechsel 2021/2022 abgeschaltet wurde. Dazu unten mehr. Im Freistaat erzeugten die beiden Kernkraftwerke Isar 2 und Gundremmingen im Jahr 2021 zusammen 29,3 Prozent des produzierten Stroms. Das geht aus Daten des bayerischen Landesamtes für Statistik hervor, die auch das bayerische Wirtschaftsministerium veröffentlichte. Diese 29,3 Prozent entsprachen im Jahr 2021 23,5 Terawattstunden Strom. "Für das Schätzjahr 2022 ist die Bruttostromerzeugung aus Kernenergie bekannt und wird gegenüber 2021 aufgrund der Abschaltung des KKW Gundremmingen um 11,22 TWh sinken", heißt es in der Energiedaten-Schätzbilanz des bayerischen Wirtschaftsministeriums. Insgesamt wurden in Bayern 2022 der Schätzung zufolge 68,24 Terawattstunden Strom hergestellt (endgültige Zahlen liegen immer erst mit Verzögerung vor). Von den im Jahr 2021 durch Kernkraft produzierten 23,5 Terawattstunden muss man also 11,22 Terawattstunden abziehen, die ab 2022, nach der Abschaltung von Gundremmingen, wegfielen. Mit dieser Rechnung kommt man auf die Menge des von Isar 2 produzierten Stroms im Jahr 2022 – dies sind 12,3 TWh. Berechnet man daraus den Anteil am insgesamt in Bayern erzeugten Strom, ergibt sich für Kernenergie ein Anteil von 18,02 Prozent am bayerischen Strom für 2021, nur erbracht von Isar 2. Der davor übliche Anteil von etwa zwölf Prozent stieg auf diese rund 18 Prozent. Aber nicht, weil Isar 2 mehr produziert hätte, sondern weil die Gesamtstromerzeugung in absoluten Zahlen deutlich geringer wurde – durch die Abschaltung von Gundremmingen. Das bayerische Wirtschaftsministerium bestätigte dem #Faktenfuchs nach der Wahlarena diese Rechnung. Zu den Brennstäben: Der Betreiber von Isar 2, PreussenElektra, hatte im vergangenen Jahr dem BR bestätigt, dass die alten Brennelemente noch für eine kurze Laufzeitverlängerung bis März des folgenden Jahres ausreichen würden, wenn man die Leistung des Atomreaktors drossle. Derzeit aber will sich Preussen-Elektra "zu Gedankenspielen über einen Weiterbetrieb von Isar 2 nicht äußern", wie eine Sprecherin dem #Faktenfuchs in einer Mail schrieb. Die Brennelemente seien zwischenzeitlich in das Brennelement-Lagerbecken gestellt worden, darüber hinaus bereite der Betreiber den Rückbau der Anlage vor. Um den von CSU und Freien Wählern vorgeschlagenen Weiterbetrieb von Isar 2 hatte es eine Debatte gegeben. Der TÜV Süd hatte im April 2022 in einem vom bayerischen Wirtschaftsministerium in Auftrag gegebenen Papier (eine Zusammenfassung findet sich auf der Seite des Umweltministeriums) geschrieben, dass er keine sicherheitstechnischen Bedenken gegen einen Weiterbetrieb von Isar 2 über das Jahresende hinaus habe. Aus dem von den Grünen geführten Bundesumweltministerium (BMUV) kam Kritik an dem Papier. Es genüge den atomrechtlichen Erfordernissen nicht und sei "kein Gutachten", schrieb das BMUV damals. Auch Greenpeace und die bayerische SPD kritisierten das TÜV-Schreiben. Laut Medienberichten hatte die TÜV-Bewertung ergeben, dass mit den vorhandenen Brennstäben ein Weiterbetrieb um einige Monate möglich gewesen wäre. Ob Isar 2 damit mehr Strom produziert hätte oder es lediglich die Zeit gestreckt hätte, in der es dieselbe Menge an Strom produziert hätte, war Gegenstand von Debatten. Zum Fracking-Gas: Über die drei LNG-Terminals in Wilhelmshaven, Brunsbüttel und Lubmin kamen im ersten Halbjahr 2023 33,8 Terawattstunden der nach Deutschland importierten 526 Terawattstunden Gas. Das entspricht einem Anteil von 6,4 Prozent. LNG-Gas ist verflüssigtes Erdgas und kommt vor allem aus den USA nach Deutschland. In den USA wird es überwiegend durch Fracking gewonnen. Der Gasverbrauch in Bayern allerdings ist zuletzt gesunken. Für das Schätzjahr 2022 werden laut der Energiebilanz deutliche Rückgänge beim Primärenergieverbrauch (IST) insbesondere bei Kernenergie und Erdgas erwartet (S.3; der Rückgang des Gasverbrauchs ist auch in der Grafik auf S. 4 des Papiers zu sehen). Eine Aussage über den Gasverbrauch, speziell aus LNG-Erdgas ("Fracking-Gas"), im kommenden Winter ist derzeit noch nicht möglich. BR24 Kandidaten-Check: Wofür stehen die Direktkandidatinnen und -kandidaten der Landtagswahl in Bayern? Ihnen allen haben wir dieselben Fragen zu den relevantesten Themen des Wahlkampfs gestellt, mehr als 800 haben teilgenommen. Geben Sie im Tool Ihren Wohnort, Stimmkreis oder Ihre Postleitzahl ein und finden Sie heraus, wie die Bewerber geantwortet haben: "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Sophie Rohrmeier
Hubert Aiwanger sagte in der BR24 Wahlarena, dass das AKW Isar 2 dem bayerischen Stromix 15 Prozent des Energiemix eingebracht hat. Der #Faktenfuchs legt dar: Es waren zwischen 12 und 18 Prozent.
[ "Landtagswahl", "Strom", "Energie", "Freie Wähler", "Hubert Aiwanger", "Atomkraftwerk", "Atomkraft", "Isar 2", "#faktenfuchs", "#Faktenfuchs", "Faktencheck", "#ltwby23", "Wahl-Arena" ]
wirtschaft
2023-09-27T10:24:38.445094+00:00
2023-09-28T09:04:17.085075+00:00
https://www.br.de//nachrichten/wirtschaft/der-anteil-des-atomkraftwerks-isar-2-an-bayerns-energiemix-ein-faktenfuchs,Tqr8ZKw
Bahnstrecken: Generalsanierungen beginnen nach Fußball-EM 2024
Die Deutsche Bahn will ihr neues Konzept für die Generalsanierungen wichtiger Strecken kurz nach der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland starten. "Wir sperren die Riedbahn ab dem ersten Tag nach dem EM-Finale bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2024", sagte Infrastrukturvorstand Berthold Huber in Frankfurt. Die Riedbahn zwischen Frankfurt und Mannheim wird als erste von zahlreichen Strecken grundlegend instand gesetzt. Sie gilt als eine der meistbefahrenen Strecken in Deutschland, die aktuellen Probleme dort haben Auswirkungen auf den Fernverkehr auch in anderen Teilen des Landes. Die Generalsanierung der Strecke kostet dem DB-Vorstand zufolge rund 500 Millionen Euro. Das Konzept der Generalsanierungen sieht vor, dass eine Strecke für mehrere Monate komplett gesperrt wird, um dann alles auf einmal zu reparieren. Im Fall der Riedbahn betrifft das unter anderem die Leit- und Sicherungstechnik, mehr als 150 Weichen und 117 Kilometer Gleise. Auch zahlreiche Bahnhöfe sollen renoviert werden. In Bayern werden von der geplanten Generalsanierung laut Deutscher Bahn die Strecke zwischen Würzburg und Nürnberg sowie der Knotenpunkt München betroffen sein. Bisher werden Strecken oft im laufenden Betrieb saniert – allerdings mit meist langen Bauzeiten und nicht so tiefgreifend, wie es nötig wäre. Da das Netz insgesamt sehr in die Jahre gekommen ist, folgt daher auf jede Baustelle schnell die nächste. "Nach der Generalsanierung werden wir mehr und pünktlicheren Verkehr haben", sagte Verkehrsminister Volker Wissing (FDP). "Die Riedbahn ist das Pilotprojekt, die Blaupause für alles weitere." Es gebe aktuell "keine greifbare Alternative" zu den Generalsanierungen. DB-Vorstand Huber sagte, nach einer Generalsanierung werde mit acht bis zehn Jahren Baufreiheit auf dem jeweiligen Abschnitt gerechnet. Wissing ergänzte: "Aber dann kehren wir nicht zurück zu dieser Summe an Baustellen. Dann ist mal was kaputt, aber es wird nicht etwas repariert und man kann wieder gleich an der nächsten Stelle von vorne anfangen." Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Nach der Fußball-Europameisterschaft 2024 will die Bahn beginnen, wichtige Strecken einer Generalsanierung zu unterziehen. Den Anfang macht eine zentrale Stelle zwischen Frankfurt und Mannheim – später werden auch bayerische Strecken betroffen sein.
[ "Bayern", "Infrastruktur", "Europameisterschaft", "Züge", "Fernverkehr", "Deutsche Bahn" ]
bayern
2023-03-10T08:18:16.406425+00:00
2023-03-10T08:18:16.406425+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/bahnstrecken-generalsanierungen-beginnen-nach-fussball-em-2024,TY5J66J
Runter vom Gas: Die Kröten wandern wieder
"Hier haben wir das erste Tier: Eine Erdkröte!", ruft Julia Hauer. Die 19-Jährige ist für einen Zaunabschnitt im Geisengrund, einem Gemeindeteil von Ansbach, zuständig. Mit ihrem Handschuh hebt sie vorsichtig eine etwa sieben Zentimeter lange Kröte aus dem Eimer. Die meiste Zeit des Jahres leben diese Amphibien in Wiesen und Wäldern. Doch im Frühling wandern sie los – und zwar zu dem Weiher, an dem sie geschlüpft sind. Im Fall dieses Exemplars ist es wohl einer der beiden Weiher im Geisengrund. Auf einer Strecke von rund 18 Kilometern stellen die Helferinnen und Helfer im Landkreis Ansbach den Krötenschutzzaun auf. Das sei bayernweit die größte Aktion zum Thema Krötenschutz, bestätigt der Bund Naturschutz (BN). Michael Hauer von der BN Kreisgruppe Ansbach koordiniert das Ganze - die Aktion sei ein großer logistischer Aufwand. In erster Linie wolle man die Amphibien schützen, doch auch für die Autofahrer machen die Zäune die Straßen sicherer. Hauer schildert: "Wenn in einer Nacht 500, 600 Tiere wandern und ein Großteil davon überfahren wird, dann ist das wie Glatteis auf der Straße." Im Laufe der Woche hat er zusammen mit vielen ehrenamtlichen Helfenden die Zäune hochgezogen. Ohne die Freiwilligen wäre die ganze Aktion kaum machbar, sagt Hauer. Zäune stehen immer dort, wo Straßen nah am Gewässer verlaufen. Neben dem Ansbacher BN baut die Straßenmeisterei der Stadt ebenso einen Teil der Zäune auf. Michael Hauer ist seit den 90er Jahren beim BN aktiv. Er ist überzeugt: In Gebieten, in denen schon seit Jahren Krötenschutzzäune stehen, ist die Population recht stabil. Hier im Landkreis funktioniert die Rettung der Tiere gut: Die Datenlage sei allerdings lückenhaft, erklärt der BN Bayern. Deshalb könne man nicht genau sagen, wie viele Tiere bayernweit jährlich gerettet werden. Schätzungen liegen bei rund 300.000 Amphibien. In ganz Bayern stelle man rund 300 Kilometer Zaun auf. Dieser wird so fixiert, dass die Kröten und Molche weder drüber hüpfen, noch darunter hindurchkriechen können. Stattdessen plumpsen sie in Eimer, die alle 20 Meter am Zaun in den Boden eingegraben sind. Jeder Zaun hat eine oder mehrere Betreuungspersonen, so wie Julia Hauer. Für die Tochter von Michael Hauer ist es nicht das erste Jahr, in dem sie den Krötenzaun kontrolliert. Mindestens zweimal täglich, morgens und abends, kommt sie zur Kontrolle hierher: Es sei immer eine Überraschung, wie viele und welche Tiere sie in den Eimern findet. Noch sind es einzelne Exemplare. Doch sobald die Nächte wärmer und feuchter werden, wird Hauer die Amphibien eimerweise zum Weiher schleppen. Besonders freut sie sich über den Bergmolch. Den erkennt sie an seinem orangefarbenen Bauch. Die auffällige Färbung hat der kleine Molch, um Fressfeinde abzuschrecken. "Aber ich finde eigentlich alle toll", sagt Hauer. Üblicherweise findet sie in ihren Eimern Erdkröten, Teich- und Bergmolche. Ab und an sind seltenere Amphibien wie die Knoblauchkröte mit dabei. Überfahren zu werden, ist für die Amphibien ein qualvoller Tod. Wenn Autofahrer Rücksicht nehmen, dann ist es möglich, dass ein großer Teil der Tiere ihr Laichgewässer erreicht, betont Michael Hauer. Hauers Appell an Autofahrer lautet deshalb: Bitte unbedingt herunterbremsen, sobald ein Krötenschutzzaun in Sicht kommt. Das schütze im Zweifelsfall auch die ehrenamtlich Helfenden wie Julia. Sie trägt zwar eine Warnweste, wenn sie im Morgengrauen oder spätabends ihren Zaun absucht, doch auf die Rücksicht der Autofahrer hofft sie trotzdem. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Annalena Sippl
Viele Amphibien sind unterwegs zu ihren Laichplätzen. Zäune an den Straßen sollen nicht nur Kröten und Molche vor Unfällen bewahren, sondern auch Autofahrer. Denn auch für sie kann die Krötenwanderung gefährlich werden.
[ "Gewässer", "Bund Naturschutz", "Bund Naturschutz Bayern", "Frösche", "Amphibien", "Landkreis Ansbach", "Krötenwanderung", "Mittelfranken" ]
bayern
2024-03-01T04:18:24.116332+00:00
2024-03-01T08:24:51.629482+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/runter-vom-gas-die-kroeten-wandern-wieder,U5apiAM
Warnstreiks der Deutschen Post und DHL in Paketzentren in Bayern: Auswirkungen
Seit Dienstag haben die Zusteller gestreikt, am Donnerstag kamen die Beschäftigten in den Paketzentren hinzu: Die Warnstreiks im Tarifkonflikt bei der Deutschen Post und DHL sind in den dritten Tag gegangen. Die Gewerkschaft Verdi hatte zu dem Streik aufgerufen, sie will den Druck in den laufenden Tarifverhandlungen erhöhen. Mitmachen bei dem Streik sollen laut Verdi Beschäftigte in Paketzentren bundesweit – und zwar ganztägig. In Bayern seien sämtliche Standorte betroffen. Das bedeutet: In Aschheim bei München, Günzburg, Augsburg, Nürnberg, Regensburg und Kitzingen hat die Spätschicht ihre Arbeit niedergelegt. Die Pakete treffen damit zwar an den Standorten ein, rund 500 Mitarbeiter sortieren sie aber nicht gleich für den Weitertransport. Damit bekommt die Nachtschicht entsprechend mehr zu tun – dürfte das Volumen aber laut Gewerkschaft nicht ganz abarbeiten können. Neben den Standorten in Bayern befinden sich die insgesamt über 30 vom Streik betroffenen Paketzentren vor allem in Nordrhein-Westfalen, Berlin und den ostdeutschen Bundesländern. Die Deutsche Post hatte in den vergangenen Tagen schon eingeräumt, dass sich durch solche Aktionen die ein oder andere Zustellung verzögern könne. Das hänge unter anderem vom Aufkommen ab. Nach Angaben der Deutschen Post habe der Warnstreik jedoch eher geringe Auswirkungen auf Kundinnen und Kunden. Bei einer niedrigen einstelligen Prozentzahl der Paketsendungen könne es zu Verzögerungen kommen, erklärte das Unternehmen. Auswirkungen für Paketempfänger seien durch den Streik vor allem am Freitag zu erwarten, heiß es. Zuletzt hatte eine zweite Verhandlungsrunde in der vergangenen Woche keine greifbaren Ergebnisse gebracht. Am Dienstag und Mittwoch hatten sich laut der Gewerkschaft deshalb rund 13.000 Beschäftigte der Deutschen Post beteiligt, das Unternehmen sprach von 9.000. Schätzungsweise blieben deswegen vier Millionen Briefe und eine hohe sechsstellige Zahl an Paketen vorerst liegen. Die Beschäftigten fordern einen Ausgleich für die nach wie vor hohen Lebenshaltungskosten und den stressigen Job. Sieben Prozent und drei zusätzlich freie Tage – für Gewerkschaftsmitglieder vier – lautet die Forderung. Die Deutsche Post gehört zum Bonner Logistikkonzern DHL, im Inland hat die Post rund 170.000 Tarifbeschäftigte. Nicht finanzierbar sei das, kontert der Konzern. Er verweist auf die schrumpfenden Briefmengen im Digitalzeitalter und den hohen Investitionsbedarf. Die Post stellt den Spielraum für Lohnerhöhungen also als "sehr gering" dar und kritisiert die Arbeitsniederlegungen. Sie will in der dritten Verhandlungsrunde am 12. und 13. Februar ein Angebot vorlegen. Mit Informationen von dpa und AFP Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Die Deutsche Post transportiert jeden Tag rund sechs Millionen Pakete durchs Land. Einige dürften heute in einem der großen Paketzentren liegen bleiben. Verdi hat an allen sechs Standorten in Bayern die Spätschicht zu einem Warnstreik aufgerufen.
[ "Paketzentrum", "Verdi", "Gewerkschaft", "Tarifkonflikt", "DHL", "Warnstreik" ]
bayern
2025-01-30T16:02:54.90015+00:00
2025-01-31T10:04:29.281659+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/warnstreiks-der-deutschen-post-und-dhl-in-paketzentren-in-bayern-auswirkungen,UbNJiod
In letzter Sekunde: Nördlingen verspielt ersten Pokal-Erfolg
Im Finale des Top-Four-Turniers in Saarlouis setzten sich die Titelverteidigerinnen der Hannover Luchse gegen die Angels Nördlingen in einem packenden Fight kurz vor Schluss durch. Die entscheidenden Punkte fielen zwei Sekunden vor dem Ende. Hannover startete überzeugend in das Finale. Zur Halbzeit hatten die Luchse mit 40:35 geführt und das Spiel klar im Griff. Auch zu Beginn des dritten Viertels lief bei den Nördlingerinnen zunächst nicht viel zusammen, ihre Bälle verfehlten die Körbe knapp, während die Hannoveranerinnen weiter davonzogen. Dann folgte jedoch der Turnaround, die Angels kämpften sich wieder ran und zogen am Ende des Viertels sogar an Hannover vorbei (59:57). Im Schlussviertel war es ein Kopf-an-Kopf-Duell zwischen beiden Teams, Nördlingen blieb aber bis wenige Sekunden vor Schluss ganz knapp mit einem Punkt vor den Luchsen. Dann verhalf ein Foul den Titelverteidigerinnen zu zwei Strafwürfen zwei Sekunden vor Spielende. Die Spielerinnen aus Hannover blieben cool, trafen zweimal und sicherten damit den Pokal-Sieg. Seit 16 Jahren spielen die Angels Nördlingen bereits in der Basketball-Bundesliga. In der aktuellen Saison läuft es mit dem neuen Coach aus Lettland, Matiss Rozlapa, sportlich gut für die Basketballerinnen: sicheres Erreichen der Play-offs, mit dem Abstieg nichts zu tun, und nun eben zum ersten Mal seit vier Jahren auch wieder im Top-Four-Turnier vertreten – sportlich gesehen: ein Höhenflug. Finanziell aber stehen die Angels vor großen Problemen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24Sport
Drama in den letzten Sekunden: Die Angels Nördlingen verpassen den ersten Erfolg der Vereinsgeschichte im DBBL-Pokal ganz knapp. Ein Foul kurz vor Spielende ließ die Titelträume gegen die Basketballerinnen aus Hannover platzen.
[ "Schwaben", "DBBL-Pokal", "DBBL", "Nördlingen", "Basketball" ]
sport
2024-03-18T13:43:49.455+00:00
2024-03-18T13:43:49.756071+00:00
https://www.br.de//nachrichten/sport/in-letzter-sekunde-noerdlingen-verspielt-ersten-pokal-erfolg,U7IDblG
Rufe nach hartem Corona-Lockdown werden lauter – Handel warnt
Angesichts hoher Corona-Infektionszahlen fordern immer mehr Politiker einen harten Lockdown. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) verwies in der Generaldebatte des Bundestags auf Empfehlungen der Wissenschaft, jetzt die Kontakte weiter drastisch zu senken. Sie halte es daher für richtig, die Geschäfte nach Weihnachten bis mindestens 10. Januar zu schließen und auch den Unterricht an den Schulen zu minimieren. Auch Nordrhein-Westfalens Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) plädierte dafür, die Zeit nach Weihnachten zu nutzen, um das öffentliche Leben weitgehend herunterzufahren. "Wir brauchen nach Weihnachten einen echten Jahreswechsel-Lockdown, um uns für 2021 wieder eine Perspektive hin zu mehr Normalität zu erarbeiten", sagte Laschet. Der NRW-Regierungschef setzt dabei wie der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf eine gemeinsame Entscheidung der Bundesländer. Söder hatte am Dienstag im Landtag betont, dass auch Bayern die Geschäfte nach Weihnachten schließen werde, wenn sich die Ministerpräsidentenkonferenz auf diesen Schritt einigt. In Bayern gelten erst seit heute einige verschärfte Regeln. Die Regierung in Sachsen hat angekündigt, schon am Montag in einen strengeren Lockdown mit geschlossenen Geschäften zu gehen. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sagte, es sei absolut richtig, dass Bayern und Sachsen härtere Maßnahmen beschlossen haben. Zugleich sprach auch er sich für verschärfte Restriktionen nach Weihnachten aus. "Ich weiß nicht, wie es anderen geht, aber meine ruhigste Zeit ist tatsächlich die um Weihnachten bis Anfang Januar", sagte Spahn "Bild live". Der Deutsche Städtetag sieht die Zeit nach den Feiertagen als "ideale Zeit für einen Lockdown", wie Hauptgeschäftsführer Helmut Dedy der "Saarbrücker Zeitung" sagte. Schulen und Kitas seien zu, es gebe Betriebsferien, viele Menschen hätten Urlaub, "und shoppen muss man nach Weihnachten auch nicht unbedingt. Ich werbe deshalb für eine Art gesunden Stillstand vom 28. Dezember bis etwa zum 10. Januar." Angestoßen hatte die Debatte die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina. Sie fordert, bereits ab 14. Dezember die Kontakte im beruflichen wie im privaten Bereich auf das absolute Mindestmaß zu verringern. Die Schulpflicht sollte bis zum Beginn der Weihnachtsferien in allen Bundesländern aufgehoben werden. In einer zweiten Stufe sollte vom 24. Dezember bis mindestens zum 10. Januar das öffentliche Leben weitgehend ruhen und ein harter Lockdown gelten. Dabei sollten alle Geschäfte bis auf die des täglichen Bedarfs geschlossen und die Weihnachtsferien in den Bildungseinrichtungen verlängert werden. Urlaubsreisen sollten unterbleiben und Zusammenkünfte nur im engsten stabilen Personenkreis stattfinden. Das Papier der Leopoldina sollte verstanden werden als "deutliche und letzte Warnung der Wissenschaft", sagte der Virologe Christian Drosten, der an der Stellungnahme mitgewirkt hatte, im NDR-Podcast. Die Wahrscheinlichkeit sei groß, dass die Weihnachtszeit zu einem Anstieg der Fallzahlen führe. Werde jetzt nicht nachreguliert, drohe "Ende Januar und über den gesamten Februar hinaus" ein Lockdown mit massiven Folgen für die Wirtschaft. Die Münchner Epidemiologin Eva Grill sagte auf Bayern 2: "Es muss vollkommen klar sein, dass die Berg- und Talfahrt, die wir jetzt haben, nicht sinnvoll ist, nicht für die Gesellschaft, nicht für das Gesundheitswesen und für die Wirtschaft auch schon gar nicht." Der Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin, Uwe Janssens, kritisierte die bisher vereinbarten Lockerungen der Kontaktbeschränkungen über Weihnachten. "Das wird uns Mitte Januar in den Krankenhäusern an den Rand bringen", sagte er ntv. Ob und wann die Ministerpräsidenten erneut mit Kanzlerin Merkel zu Beratungen über mögliche Verschärfungen zusammenkommen, ist unklar. Nachdem Merkel an diesem Donnerstag und Freitag beim EU-Gipfel in Brüssel gebunden ist, war zwischenzeitlich auch ein Termin am kommenden Sonntag im Gespräch. Möglich wäre nach wie vor allerdings auch ein Treffen im Laufe der kommenden Woche. In der Opposition gibt es unterschiedliche Meinungen zum weiteren Vorgehen. "Spätestens nach Weihnachten muss es in meinen Augen fast überall einen sehr harten Lockdown geben und jetzt auch schon vor Weihnachten braucht es zusätzliche Maßnahmen", sagte der Co-Vorsitzende der Grünen-Fraktion im Bundestag, Anton Hofreiter, bei ntv. Die AfD-Co-Fraktionsvorsitzende Alice Weidel forderte in der Haushaltsdebatte im Bundestag ein Ende des "kontraproduktiven Lockdowns". Der Staat könne geschlossene Unternehmen nicht auf Dauer entschädigen. FDP-Chef Christian Lindner verwarf einen strengen Lockdown ebenfalls als falsch. Es gebe keine Garantie, ob auf kurze Härte ein Erfolg folge. Der Einzelhandel warnte vor einem schärferen Lockdown samt Ladenschließungen im so wichtigen Weihnachtsgeschäft. "Wir sehen das als sehr herben Schlag an", sagte der Präsident des Handelsverbands (HDE), Josef Sanktjohanser. Wichtig seien staatliche Hilfen für die Firmen, die dann faktisch keine Einnahmemöglichkeiten hätten. Der größte deutsche Warenhauskonzern "Galeria Karstadt Kaufhof" betonte, das Geschäft um die Feiertage sei "für alle innerstädtischen Händler von existenzieller Bedeutung". Dies gelte "gerade jetzt, wo wir einen nie gesehenen Frequenzrückgang erleben", sagte ein Konzernsprecher. Das Robert Koch-Institut (RKI) meldete am Mittwoch mit 590 Corona-Toten binnen 24 Stunden einen neuen Höchststand. Rein rechnerisch stirbt damit etwa alle zweieinhalb Minuten ein Mensch in Deutschland an oder mit dem Virus. Die Zahl der Neuinfektionen erhöhte sich um 20.815 auf über 1,218 Millionen. Das sind rund 3.500 mehr als am Mittwoch vergangener Woche. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Kontakte minimieren, Geschäfte schließen: Immer mehr Politiker und Wissenschaftler werben dafür, das öffentliche Leben zum Jahreswechsel deutlich herunterzufahren. Der Einzelhandel warnt vor einem "sehr herben Schlag".
[ "Corona", "Lockdown", "Geschäfte", "Handel", "Coronavirus", "Oberbayern" ]
bayern
2020-12-09T12:19:39.311382+00:00
2020-12-09T12:56:27.508359+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/rufe-nach-hartem-corona-lockdown-werden-lauter-handel-warnt,SIfRamy
Busunglück mit Reisegruppe aus Triftern: Ursache noch unklar
Die Ursache eines Busunglücks in Österreich bei Schladming, bei dem am Wochenende ein künftiger Bräutigam aus Triftern im Landkreis Rottal-Inn ums Leben kam, ist weiter unklar. Der 31-Jährige hatte mit einer Reisegruppe seinen Junggesellenabschied gefeiert. Im Bus waren insgesamt 32 Männer aus Niederbayern. Laut einem Polizeisprecher wurden bei dem Busunglück am späten Samstagabend acht Menschen schwerverletzt – der Busfahrer besonders schwer. Er befinde sich weiter im künstlichen Koma, sagte ein Sprecher der Landespolizei Steiermark zu BR24. Der Zustand des 51-jährigen Fahrers sei kritisch. Dadurch konnte er noch nicht zum Unfallhergang befragt werden. So ist weiterhin offen, warum der Bus am Samstagabend in einer Kehre bei Schladming von der Fahrbahn abgekommen war. Das Fahrzeug stürzte eine Böschung hinunter, überschlug sich und kam auf dem Dach eines Firmengebäudes zum Liegen. Der Bus wurde von den Ermittlern beschlagnahmt. Ein Gutachter soll helfen, die genaue Unfallursache herauszufinden. Ein Großteil der verletzten Personen sei bereits wieder aus dem Krankenhaus entlassen worden, so die Polizei. In der gleichen Kehre, wo der Bus über einen Abhang auf einen Gebäudekomplex mit einer Schmiede und Ferienwohnungen stürzte, kam es schon 2017 zu einem schweren Unfall. Laut dem örtlichen Feuerwehrkommandanten Gerald Petter krachte damals ein Holztransporter auf das Gebäude. Sonst sei es dort aber zu keinen Unglücken gekommen. "Es ist normalerweise keine gefährliche Stelle", sagte er der dpa. Am Samstag sei die Straße weder nass noch glatt gewesen, erst nach dem Unfall habe es zu schneien begonnen. In Triftern sei der ganze Markt erschüttert, so Bürgermeisterin Edith Lirsch (ÖDP). Möglichkeiten zur gemeinsamen Anteilnahme sind laut dem Landratsamt Rottal-Inn derzeit nicht geplant, vor allem deshalb, weil die Familie in ihrer Trauer in Ruhe gelassen werden wolle. Ein Kriseninterventionsteam unterstützt die Familie. Der Markt Triftern bereitete am Montag alles für die Überführung des 31-jährigen Mannes vor, der bei dem Unfall ums Leben kam. Laut Bürgermeisterin Lirsch kann die Überführung wahrscheinlich am Dienstag stattfinden. Die Beerdigung soll voraussichtlich am Donnerstag sein. Die Bürgermeisterin rechnet mit vielen Trauernden, da der Verstorbene in Triftern tief verwurzelt gewesen sei. Die Situation vor Ort sei für alle sehr schwierig. Die Überlebenden hatten noch Glück im Unglück: Direkt hinter ihnen war ein Bus mit Feuerwehrleuten unterwegs, die als Ersthelfer sofort einsprangen. Zudem waren die Stützpunkte von Rotem Kreuz und Feuerwehr nicht weit entfernt, so dass innerhalb von zehn Minuten ein Großaufgebot mit mehr als 160 Rettungskräften vor Ort war. Die 25 Sanitäterinnen und Sanitäter wurden von einem Notarzt und acht weiteren Ärzten unterstützt. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!
Michelle Balzer, Katrin Nöbauer, BR24 Redaktion
Einen Toten und acht Schwerverletzte hat das Busunglück bei Schladming gefordert. Die Unglücksursache ist noch unklar. Bei der Reisegruppe hatte es sich um einen Junggesellenabschied gehandelt. Der zukünftige Bräutigam verstarb an der Unfallstelle.
[ "Unfall", "Landkreis Rottal-Inn", "Niederbayern", "Triftern", "Schladming", "Busunglück" ]
bayern
2023-02-27T15:38:59.986+00:00
2023-02-28T04:44:56.65419+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/busunglueck-mit-reisegruppe-aus-triftern-ursache-noch-unklar,TX3hqU6
Besucherlenkung soll sensible Natur im Ostallgäu schützen
Rund fünf Millionen Übernachtungen zählt der Landkreis Ostallgäu im Jahr. Ungefähr 9,5 Millionen Tagesausflügler kommen jährlich in die Region. Und auch die Einheimischen gehen gerne in die Natur, zum Wandern, Mountainbiken oder Tourengehen in die Berge oder zum Baden und Wassersporteln an die vielen Seen. "Der Druck im südlichen Ostallgäu ist groß, weil wir einfach mit so vielen Naturschätzen gesegnet sind", sagt Tom Hennemann, Gebietsbetreuer für den Ostallgäuer Alpenrand. "Seien es die Seen oder die alpinen Gebiete - da haben wir einen enormen Druck, vor allem wenn das Wetter schön ist." Um die teils sehr sensible Natur mit bedrohten Tier- und Pflanzenarten besser zu schützen, setzt der Landkreis nun auf das Besucherlenkungsprojekt "Dein Freiraum. Mein Lebensraum". Ziel ist es, Besucher über das richtige Verhalten in der Natur aufzuklären. Info-Tafeln an beliebten Wanderparkplätzen sowie in Schon- und Schutzgebieten im Gelände sollen Wanderer, Mountainbiker, Tourengeher und andere Freizeitsportler auf sensible Bereiche aufmerksam machen und geben Tipps für naturverträgliche Touren. Begleitet wird das Projekt durch eine eigene Website mit Infos, Verhaltensregeln und Gefahrenhinweisen und einer groß angelegten Kampagne in den sozialen Netzwerken. "Ziel ist es, den Besuchern ein nachhaltiges Naturerlebnis zu ermöglichen. Gleichzeitig müssen besonders sensible Bereiche geschützt bleiben", sagte der bayerische Umweltminister Thorsten Glauber (FW) bei der Vorstellung des Projekts am Breitenberg. Der Freistaat übernimmt 380.000 der rund 480.000 Euro an Projektkosten im Ostallgäu. Zunächst würden 14 Tafeln in Pfronten aufgestellt, erklärte die Ostallgäuer Landrätin Maria Rita Zinnecker. Noch in diesem Jahr sollen weitere Informations- und Hinweistafeln in Schwangau und Halblech folgen. Langfristig soll das Projekt auf den gesamten Landkreis ausgeweitet werden. "Durch Information und Aufklärung helfen wir mit, unsere Artenvielfalt zu bewahren und unsere einzigartige Natur- und Kulturlandschaft zu schützen", so die Landrätin. Allerdings reicht es nach Überzeugung der Projektverantwortlichen nicht aus, nur Schilder aufzustellen. "Da muss eine Vorinformation schon erfolgen über soziale Medien und über Outdoorportale", sagt Gebietsbetreuer Hennemann. "Und was auch ganz wichtig ist: Dass Ansprechpartner im Gelände sind wie Ranger, Gebietsbetreuer oder Mitarbeitende von Bergbahnen oder Berghütten." Landrätin Zinnecker würde sich deshalb wünschen, dass der Freistaat Geld zur Verfügung stellt, um drei Ranger im Ostallgäu einzustellen. Sie könnten im Gelände mit Gästen und Einheimischen ins Gespräch kommen. "Der Dialog ist ganz wichtig", sagt Zinnecker. "Das Ziel ist nicht, irgendwelche Verbote auszusprechen." Ins Leben gerufen wurde das Projekt "Dein Freiraum. Mein Lebensraum" bereits vor zehn Jahren im benachbarten Landkreis Oberallgäu unter Federführung des Naturparks Nagelfluhkette. Dort hat man gute Erfahrungen gemacht: "An den Stellen, wo wir die Leute konsequent informieren, haben die Probleme deutlich abgenommen", sagt der Leiter des Naturparks, Rolf Eberhardt. So werde zum Beispiel das Wald-Wild-Schongebiet am Riedberger Horn, ein wichtiges Rückzugsgebiet der Birkhühner im Winter, kaum mehr von Tourengehern befahren. Früher waren die Störungen der bedrohten Tierart dort ein großes Problem. Das Ostallgäu ist nicht die einzige Region, die auf das Konzept von "Dein Freiraum. Mein Lebensraum." zurückgreift: Laut Naturparkleiter Eberhardt wurde das Projekt inzwischen in 20 Regionen in Bayern ganz oder in Teilen übernommen, unter anderem im Naturpark Altmühltal und im Fichtelgebirge. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Rupert Waldmüller
Millionen Menschen zieht es jedes Jahr in die Natur im Ostallgäu. Der Druck auf der Tier- und Pflanzenwelt steigt stetig. Das Besucherlenkungsprojekt "Dein Freiraum. Mein Lebensraum." soll helfen, sensible Bereiche zu schützen.
[ "Breitenberg", "Pfronten", "Besucherlenkung", "Naturschutz", "Landkreis Ostallgäu", "Schwaben" ]
bayern
2025-05-05T15:03:41.461172+00:00
2025-05-06T07:40:46.807063+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/besucherlenkung-soll-sensible-natur-im-ostallgaeu-schuetzen,UkJswrG
Haba: Wie der Spielzeughersteller zurück in die Erfolgsspur will
Aus massiven Holzbrettern entsteht in Bad Rodach das, was später einmal Kinderaugen zum Leuchten bringen soll. Beim oberfränkische Spielwarenhersteller Haba läuft die Produktion auf Hochtouren. Produktionsleiter Frank Kolenda überwacht die Herstellung des Haba-Klassikers "Obstgarten". Das Spiel mit den bunten Holzfrüchten ist seit Jahrzehnten in Kinderzimmern zu finden. Seit mehr als 80 Jahren wird am Standort Bad Rodach mit dem Werkstoff Holz gearbeitet, doch es hat sich im Laufe der Zeit auch vieles geändert - nicht zuletzt nach der Insolvenz des Unternehmens. Auf der Internationalen Spielwarenmesse, die am Dienstag in Nürnberg beginnt, will sich das Unternehmen jetzt neu präsentieren. Frank Kolenda arbeitet seit mehr als 30 Jahren für das Familienunternehmen in Bad Rodach. Früher, erinnert sich der Produktionsleiter, habe man viele Kleinteile hergestellt, heute gehe es mehr um Großteile, Bausteinartikel und Stapelspiele. Allerdings gebe es natürlich auch die Dauerbrenner wie die Kugelbahn oder den "Obstgarten". Aus den großen Brettern aus Rotbuche entstehen in vielen Arbeitsschritten kleine Früchte, die später bunt lackiert werden. Knallige Farben mögen die Kinder, erzählt der Produktionsleiter und weist darauf hin: "Unsere Farben sind geprüft und zertifiziert." Hinter Haba liegen schwere Monate. Noch bis Ende Februar dauert das Insolvenzverfahren in Eigenverwaltung. Zur Begründung für die wirtschaftliche Schieflage hatte das Unternehmen auch falsche Entscheidungen auf der Führungsebene zugegeben. Die Führungsriege sei daher ausgetauscht worden. Auch die IG Metall in Coburg sprach im vergangenen Herbst von strategischen Fehlern. Neben dem Management nahm sie auch die Gesellschafterversammlung in die Pflicht. Man habe bereits lange vor der Insolvenz immer wieder Hinweise bekommen, dass es nicht rund laufe und etwas nicht stimme, so eine Sprecherin der IG Metall. Der Verdacht liege daher nahe, dass die Gesellschafter über mögliche Missstände zu lange hinweggesehen hätten. Auf Nachfrage von BR24 äußerte sich die Gewerkschaft am Dienstag kritisch zur aktuellen Situation in Bad Rodach: Gewerkschaft und Mitarbeitende würden in den Erneuerungsprozess zu wenig eingebunden. "Besonders die Entscheidungsträger in Bad Rodach, repräsentiert durch die Geschäftsleitung, sollten sich bewusst sein, dass es unerlässlich ist, die Arbeitnehmer:innen intensiver in den Veränderungsprozess einzubeziehen", so die Erste Bevollmächtigte der IG Metall in Coburg, Nicole Ehrsam. Auffällig sei, dass Entscheidungen von oben nach unten getroffen würden, was das Unternehmen in eine schwierige Lage gebracht habe. Eine erfolgreiche Zukunft für das Traditionsunternehmen mit immer noch fast 1.000 Mitarbeitern in der Region könne nur gemeinsam gelingen. Martin Mucha, Generalbevollmächtigter der Anwaltskanzlei Grub Brugger, hatte im vergangenen Dezember gegenüber BR24 geäußert, das Unternehmen habe aus Fehlern in der Vergangenheit gelernt. Allerdings habe man auch einen "Scherbenhaufen vorgefunden, den man ordnen und sortieren" musste. Besonders die Einführung einer Unternehmenssoftware habe in der Vergangenheit intern große Probleme bereitet. Bei einer Insolvenz in Eigenverwaltung kann das Unternehmen weiterhin selbst handeln. Sie ermöglicht der betroffenen Geschäftsführung demnach, dass sie ihr Unternehmen sanieren und erhalten kann. Haba-Geschäftsführer Mario Wilhelm spricht davon, dass sich Haba neu ausgerichtet habe. "Wir haben uns eine klare Zielgruppe gesetzt, für uns ist eine Fokussierung entstanden, was Märkte, aber auch Produkte betrifft." Im Klartext heißt das: Haba wird sich wieder auf die Klassiker besinnen und diese weiterentwickeln. Eine Kugelbahn werde es immer geben, die gehöre zur DNA von Haba, sagt Wilhelm. Von der Marke Jako-o, die unter anderem Kinderkleidung verkaufte, habe sich das Unternehmen hingegen getrennt. Haba produziert vorwiegend Spielzeug für Kinder bis zum achten Lebensjahr. Die digitale Technik will das Unternehmen bei Haba-Produkten auch zukünftig aus den Kinderzimmern fernhalten. Vielmehr solle das spielerische Erlernen durch die klassischen Produkte im Fokus stehen. Auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg werde auch ein sogenanntes kooperatives Spiel präsentiert, das an diese Ansätze anknüpfe, so Wilhelm. Für Haba sei schließlich das Miteinander und das Ringen um Lösungen wichtig. Geschäftsführer Wilhelm kennt das Unternehmen seit mehr als 20 Jahren. Noch während seines Studiums hat er bei Haba gearbeitet. Das Unternehmen habe vor der Insolvenzanmeldung rund 2.000 Menschen beschäftigt, heute sind es noch rund 1.000. Ende Februar soll das Insolvenzverfahren bei Haba abgeschlossen werden. Das Unternehmen hofft, dann wieder an alte Erfolge anknüpfen zu können. Für Haba ist die Spielwarenmesse die erste Möglichkeit, dem Handel und Fachbesuchern nach vielen Negativschlagzeilen wieder ein gut funktionierendes Unternehmen und neue Produkte zu präsentieren. Zwar gehe die allgemeine Kaufzurückhaltung auch an der Spielwarenbranche nicht spurlos vorbei, so Wilhelm. Allerdings sei schon vor Beginn der Messe eine große Nachfrage zu spüren – und zwar nach Produkten "Made in Germany". Haba befindet sich bis Ende Februar im Insolvenzverfahren in Eigenverantwortung. Dennoch will das Unternehmen an alte Erfolge anknüpfen. Dieser Artikel ist erstmals am 30. Januar 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Andi Ebert, BR24 Redaktion
Der Spielwarenhersteller Haba steckt mitten im Insolvenzverfahren. Auf der Internationalen Spielwarenmesse in Nürnberg will das Unternehmen an alte Erfolge anknüpfen. Dazu besinnt es sich zurück auf das, was die Marke einst groß gemacht hat.
[ "Insolvenz", "Spielwarenmesse", "Oberfranken", "Spielzeug", "HABA" ]
wirtschaft
2024-02-02T11:06:25.229642+00:00
2024-02-02T11:06:25.229642+00:00
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/wie-spielzeughersteller-haba-zurueck-in-die-erfolgsspur-will,U2kNX7f
Corona-Impfung: Mit den Nebenwirkungen alleingelassen?
Pamina Füting ist 29 Jahre alt. Sie ist sportlich, geht gerne wandern und klettern und unternimmt Abenteuerurlaube. Doch vor zehn Monaten hat sich ihr Leben dramatisch verändert. Ihre Tage bestehen nun aus Arztterminen und Krankschreibungen. Und das Schlimmste daran ist: Keiner nimmt sie ernst. Was ist passiert? So genau kann das niemand sagen, fest steht aber, dass Pamina seit ihrer dritten Impfdosis gegen das Coronavirus einen starken Leistungsabfall an sich festgestellt hat, erzählt sie im BR-Politikmagazin Kontrovers. "An manchen Tagen kann ich spazieren gehen. An anderen gehe ich zum Supermarkt gegenüber, und das ist schon zu viel. Da wird mir schwindlig, ich krieg Kopfschmerzen, ich habe Sehstörungen und muss mich hinsetzen und ausruhen", so beschreibt die studierte Braumeisterin ihren derzeitigen Alltag. Schon nach der ersten und zweiten Impfung spürte sie Nebenwirkungen, die aber wieder verschwanden. Kurz nach der dritten Impfung gegen das Coronavirus werden Erschöpfung, Schwindel, Kopfschmerzen und das Herzrasen richtig schlimm: "Für mich ist es ganz klar, dass es einen Zusammenhang gibt. Wie der aussieht, weiß ich natürlich nicht. Das weiß niemand. Aber die Ärzte sagen, ich hätte Angst vor der Impfung gehabt. Die Ärzte schieben es auf Depressionen." Ob ihre Beschwerden wirklich mit der Impfung zusammenhängen oder vielleicht doch eine Vorerkrankung ursächlich ist? Zu diesen Fragen will sich kein Mediziner festlegen. Mehr als 63 Millionen Menschen wurden inzwischen gegen Corona geimpft. Laut Paul-Ehrlich-Institut gibt es bei 0,02 Prozent der Fälle schwere Nebenwirkungen – ein normaler Wert in Anbetracht der millionenfachen Impfung. Manche Patienten aber kämpfen mit unklaren Symptomen und Beschwerden, die oft der Impfung nicht eindeutig zugeordnet werden können, so wie auch Florian Hager. Auch sein Fall ist ähnlich unklar: Er erkrankt zunächst am Pfeifferschen-Drüsenfieber, zwei Monate später erhält er eine Booster-Impfung – und plötzlich ist bei der Konstitution des 33-Jährigen nichts mehr, wie es vorher war: "Ich habe mich teilweise gefühlt wie in einem Bleianzug mit einem Kübel über dem Kopf. Völlig erschöpft." Am Ende kommt auch noch eine Corona-Infektion dazu. Für Florian beginnt eine Odyssee von Arzt zu Arzt. Auch bei ihm gehen die Mediziner zunächst von psycho-somatischen Ursachen oder einer Depression aus. Sobald er einen möglichen Zusammenhang mit der Corona-Impfung anspricht, zucken die Ärzte zurück, so sein Eindruck. "Man steht alleine da. Als ob man sich das alles eingeredet hätte. Als ob man einen an der Waffel hat. Man fühlt sich hilflos und alleingelassen." Doch ein kausaler Zusammenhang mit der Impfung ist auch bei ihm nicht nachweisbar. Florian Hager war früher viel unterwegs, auf Reisen, stand aktiv im Leben. Er hat im Einzelhandel gearbeitet. Ein Leben, das er vielleicht nie wieder zurückbekommt. Seit vier Monaten ist er nun krankgeschrieben. Bernhard Schieffer vom Universitätsklinikum Marburg ist einer der wenigen Ärzte in Deutschland, die Sprechstunden für Patientinnen und Patienten wie Pamina und Florian anbieten. Mittlerweile stehen 2.000 Personen auf seiner Warteliste - oft mit ähnlichen Symptomen wie bei Long-Covid-Patienten. Betroffen seien vor allem sportliche Menschen und junge Frauen. Wie viele Post-Vakzination-Patienten es gibt, kann niemand seriös sagen. Ein Grund dafür könnte sein, dass das Thema womöglich tabuisiert wird: "Leider wird das in Deutschland im Moment so betrachtet. Ich glaube, wir haben in Deutschland verpasst, dass die Wissenschaftlichkeit die Lufthoheit über dieses Thema hat – das ist in anderen Ländern anders. Wir haben uns zu sehr in Grabenkriege zwischen Impfplicht und Impf-Verweigerern hineinziehen lassen. Aber was wir brauchen, ist doch klare Aufklärung", erklärt der Herz-Spezialist. Zurück zu Florian. Er hat Glück im Unglück, denn er hat nach langer Suche einen Arzt gefunden, der ihn behandelt. Dr. Rainer Nögel hat eine internistische Privatpraxis, die mit chinesischer Medizin und Akupunktur arbeitet. Jeden Termin, jede Behandlung muss Florian hier als Kassenpatient selbst bezahlen. Wie lange er sich das noch leisten kann, ist unklar. Arbeiten kann er auf absehbare Zeit jedenfalls nicht. Doch irgendwann erkennen die Krankenkassen die Krankschreibungen nicht mehr ohne Vorlage eines ausgearbeiteten Therapieplans an. In Bayern haben bisher etwa 727 Patienten einen Antrag auf Anerkennung eines Impfschadens im Zusammenhang mit Covid-19 gestellt. Mindestens sechs Monate müssen die Beschwerden existieren. Zehn Fälle wurden bisher positiv beschieden. Nach derzeitigem Kenntnisstand sind schwere Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Corona-Impfung sehr selten und ändern – nach Angeben des Paul-Ehrlich Instituts – nichts am positiven Nutzen-Risiko-Verhältnis der Impfstoffe. Auch Klinikdirektor Schieffer befürwortet die Impfung ausdrücklich: "Wenn es etwas wäre, was tatsächlich im Impfstoff liegen würde, müsste es ja alle treffen. Tut es aber nicht. Es muss die Frage dahinter beantwortet werden: Warum treten diese Symptome bei diesem jungen Menschen auf? Und warum tritt es bei den hundert anderen nicht auf? Und die Frage ist nicht einfach zu beantworten." Auch die Zusammenhänge zwischen Paminas und Florians Impfung und ihren Beschwerden können nur umfangreiche Studien beweisen. Florian schlägt viel Ungläubigkeit entgegen: "Es wird einfach ignoriert. Es wird so getan, als ob das Problem nicht da sei. Nach dem Motto: Jetzt warten wir mal ab, was nächstes Jahr ist und dann ergibt sich die Sache vielleicht von allein." 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Till Rüger, Hans Hinterberger, Mira Barthelmann
Mehr als 63 Millionen Menschen sind in Deutschland doppelt gegen das Coronavirus geimpft. Bei nur 0,02 Prozent traten schwere Nebenwirkungen auf. Was aber ist mit den unklaren Symptomen und Beschwerden?
[ "Nebenwirkungen", "Corona-Impfstoff", "Impf-Nebenwirkungen", "Impfstoff", "Corona-Impfungen", "Corona-Impfung", "Kontrovers" ]
wissen
2022-05-18T16:09:03.053+00:00
2022-07-14T12:24:43.588686+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/corona-impfung-mit-den-nebenwirkungen-alleingelassen,T6AzlmY
Bundestagswahl 2025 - CSU widerspricht Merz: "Kein Schwarz-Grün"
Das öffentliche Schweigen der CSU-Granden zu den Äußerungen des Unions-Kanzlerkandidaten Friedrich Merz über die Option Schwarz-Grün hielt etwas mehr als eineinhalb Tage. Dann aber widersprach CSU-Generalsekretär Martin Huber dem CDU-Vorsitzenden umso deutlicher: Mit den Grünen sei der notwendige Politikwechsel nicht möglich, betonte Huber auf X. "Für uns ist deshalb klar: Mit der CSU wird es kein Schwarz-Grün geben." Egal ob bei Migration, Wirtschaft oder Sicherheit - die Unterschiede zu den Grünen sind laut Huber fundamental. Damit diese Botschaft auch möglichst viele Menschen erreicht, verbreitete die CSU sie auch über ihre Partei-Kanäle auf X, Facebook und Instagram. CSU-Chef Markus Söder hatte schon in den vergangenen Monaten immer wieder einem Bündnis mit den Grünen eine klare Absage erteilt. Dagegen lehnte es Merz am Sonntagabend im Quadrell auf n-tv und RTL ab, sich auf die SPD als Wunschpartner festzulegen. "Ich möchte strategisch erreichen, dass wir mindestens zwei Optionen haben und nur eine brauchen", sagte er. "Möglicherweise die Sozialdemokraten, möglicherweise die Grünen". Der CDU-Chef zeigte sich überzeugt, nach der Wahl mit beiden Parteien "vernünftige Gespräche" führen zu können. Ob ihm CSU-Chef Söder durch sein Nein zu Schwarz-Grün ein Bündnis mit der SPD vorschreibe? "Herr Söder schreibt mir gar nichts vor. Markus Söder und ich sind uns vollkommen einig in der Bewertung der Sachfragen." Für die Bundestagswahl am Sonntag sehen Umfragen die Union klar als stärkste Kraft. Ob es für eine Mehrheit von CDU/CSU entweder mit der SPD oder mit den Grünen reicht, dürfte zum einen von der Stärke dieser Parteien abhängen. Zum anderen könnte aber auch eine Rolle spielen, wie viele Parteien es in den Bundestag schaffen: Überspringen Linkspartei, Bündnis Sahra Wagenknecht und FDP die Fünf-Prozent-Hürde? Je mehr Parteien dem Bundestag angehören werden, desto größer muss der Stimmanteil für eine Mehrheit sein. Die FDP lag im letzten ARD-DeutschlandTrend vor der Wahl vergangene Woche bei 4 Prozent. Damit müssen die Liberalen um den Wiedereinzug in den Bundestag bangen. FDP-Chef Christian Lindner will im Wahlkampf-Endspurt nun potenzielle CSU-Wähler für seine Partei gewinnen. "Ob die CSU bei der Bundestagswahl zwei oder drei Prozentpunkte mehr oder weniger bekommt, macht keinen Unterschied", sagte er. Entscheidend sei aber, dass die FDP in den Bundestag einziehe. Denn dann gebe es rechnerisch keine schwarz-grüne Mehrheit. "Deshalb müsste die CSU eigentlich auf die FDP setzen, weil wir die Garantie dafür sind, dass Markus Söder nach der Wahl nicht doch umfällt und erkennt, dass Schwarz-Grün eine super Idee ist." Nur mit der FDP werde eine "bürgerliche Koalition aus der Mitte" möglich, betonte Lindner. Der bayerische FDP-Landeschef Martin Hagen ergänzte, Merz habe klargemacht, dass er sich von Söder nichts vorschreiben lasse. Deswegen wirbt die FDP ab sofort mit einem digitalen "Sonderplakat" um CSU-Anhänger. Neben einem Foto von Parteichef Lindner ist dort zu lesen: "Söder den Wortbruch ersparen. FDP wählen, Schwarz-Grün verhindern." Ähnlich wie die FPD argumentiert auch die AfD in Bayern. Landeschef Stephan Protschka schrieb auf X: "Nur die #AfD kann Schwarz-Grün verhindern." Bereits am Montag hatte zudem Hubert Aiwanger für die Freien Wähler beansprucht, durch einen Einzug in den Bundestag eine Koalition der Union mit den Grünen abwenden zu können. Merz sagte dem "Berlin Playbook Podcast" des Nachrichtenportals Politico, wie es nach der Wahl weitergehe, komme sehr darauf an "mit wem wir denn dann reden können und müssen". Die CDU habe "für mehrere Szenarien hier im Adenauerhaus bereits Vorbereitungsarbeiten getroffen". Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) rief die demokratischen Parteien zur Zusammenarbeit auf: "Wir müssen als demokratische Parteien immer wieder die Kraft finden, miteinander im Gespräch zu bleiben", sagte sie bei einem Gespräch mit Bürgerinnen und Bürgern in Ludwigsfelde in Brandenburg. Die Trennlinie verlaufe nicht zwischen denjenigen, die für Windräder oder weiterer für Kohleverstromung seien. "Die Trennlinie unserer Gesellschaft verläuft zwischen denjenigen, die mit beiden Füßen auf dem Boden des Grundgesetzes stehen, und denjenigen, die dieses Grundgesetz – unsere Verfassung – und damit das friedliche Zusammenleben kaputtmachen wollen." Wahlplakate von CSU und Grünen in Bayern Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Petr Jerabek
Wenige Tage vor der Bundestagswahl widerspricht die CSU Äußerungen von Unions-Kanzlerkandidat Merz zu einem möglichen Bündnis mit den Grünen: "Mit der CSU wird es kein Schwarz-Grün geben." FDP-Chef Lindner setzt derweil auf Stimmen von CSU-Anhängern.
[ "CDU", "Stephan Protschka", "AfD", "Hubert Aiwanger", "Christian Lindner", "Markus Söder", "FDP", "Friedrich Merz", "Grüne", "CSU", "Martin Huber", "Bundestagswahl", "Landespolitik" ]
bayern
2025-02-18T16:53:00.444594+00:00
2025-02-19T10:35:04.282948+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/csu-widerspricht-merz-kein-schwarz-gruen,UdAQpKf
Cool wie Hollywood: Die besten Memes der Olympischen Spiele
Die olympischen Spiele enden dieses Wochenende. Nicht nur die sportlichen Leistungen, die Rekorde und der Glamour haben das Internet gefesselt. Die Spiele haben auch große Meme-Momente hervorgebracht. Die vielleicht größte Meme-Saga der diesjährigen olympischen Sommerspiele kommt aus dem Sportschießen. Und zwar gleich von verschiedenen Schützinnen und Schützen. Los ging es mit der Südkoreanerin Kim Yeji. Als die einen Weltrekord in 25 m Pistole aufstellte, fiel das gesamte Internet fast in Ohnmacht. Das hatte zwei Gründe: zum einen erledigte sie die sportliche Meisterleistung auf eine so coole und entspannte Art und Weise, dass man sie einfach nur dafür lieben konnte. Und zum anderen trug sie dabei ein verdammt cooles Outfit mit einer ziemlich interessanten Brille. Alles in allem sah Yeji aus wie eine Hauptfigur aus einem Actionfilm. Kim Yeji bereitete damit den Boden für das zweite große Pistolenschützen-Meme. Der Türke Yusuf Dikeç gewann die Silbermedaille im Mixed Team Event – und zwar ganz ohne jegliche Ausrüstung, weder Ohrenschützer noch spezielle Brillen oder Zielhilfen. Für viele User weckte er mit seiner Coolness Assoziationen zu Hollywoodfilmen über Auftragskiller oder Geheimagenten. Und natürlich eignete sich die Gegenüberstellung von Dikeç und seiner hochgerüsteten Konkurrenz auch hervorragend für Memes. Auch ein anderer Athlet erinnerte das Internet an eine berühmte Filmfigur. Der amerikanische Geräteturner Stephen Nedoroscik sieht mit seiner Brille und Frisur ein bisschen aus wie Superman Clark Kent. Und ähnlich wie der ruhige, introvertierte Clark Kent sich notfalls in einen Superhelden verwandeln kann, hat auch Nedoroscik eine geheime Superkraft. Der Turner hat sich auf das Pauschenpferd spezialisiert – und eben ausschließlich genau darauf. Während um ihn herum der Trubel des gigantischen Sportevents in vollem Gange war, wartete Nedoroscik mit geschlossenen Augen auf seinen Einsatz, um dann mal eben eine Goldmedaille zu holen. Memes funktionieren immer dann besonders gut, wenn sich viele Leute in ihnen wiederfinden können. Und was eignet sich hierfür besser als die Liebe zu Essen? Gleich mehrere Memes drehten sich um die Begeisterung unterschiedlicher Athleten für bestimmte Leibspeisen. Da war zum einen etwa der norwegische Schwimmer Henrik Kristiansen, der seine Follower bestens unterhielt mit seiner Liebe zu den Schokomuffins im olympischen Dorf und seiner Quest, möglichst viele davon zu verspeisen. Dies ging so weit, dass auch andere Athleten Videos veröffentlichten, in denen sie ihre eigenen Schokomuffins vor dem norwegischen Dieb zu verstecken suchten. Bei der italienischen Turnerin Giorgia Villa ging ihre Begeisterung für eine bestimmte italienische Käsespezialität sogar so weit, dass sie von einem Parmesan-Hersteller gesponsert wird. Das Fotoshooting von Villa mit einem gigantischen Rad Parmesankäse faszinierte das Internet. Und ganz ehrlich – wer von uns kann diese Liebe zu Parmesan nicht nachvollziehen? In Paris zeigte sich: Auch Spitzenathleten sind eben Menschen mit menschlichen Momenten. Und das Internet liebt sie dafür. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Fritz Espenlaub
Heute enden die olympischen Spiele. Zwei Wochen lang haben die besten Athleten der Welt das Internet verzaubert – und dabei auch jede Menge Memes produziert. Ein Rückblick.
[ "Paris", "Olympische Spiele", "Meme" ]
netzwelt
2024-08-11T10:27:36.900083+00:00
2024-08-11T10:27:36.900083+00:00
https://www.br.de//nachrichten/netzwelt/cool-wie-hollywood-die-besten-memes-der-olympischen-spiele,UL8CNtm
DEL: Nürnberg Ice Tigers gewinnen 5:3 gegen DEG
Die Nürnberg Ice Tigers haben am Freitagabend vor ausverkauftem Haus einen 5:3-Sieg gegen den direkten Verfolger Düsseldorfer EG gefeiert – und stehen damit sicher in den Playoffs der Deutschen Eishockey Liga (DEL). Zwei Spiele vor Schluss der Hauptrunde haben die Nürnberger den 10. Platz sicher und damit die Pre-Play-off-Runde vor sich. Von Anfang an entwickelte sich vor 7.672 Zuschauern eine packende Partie. Das Team von Tom Rowe zeigte von Beginn an einen starken Willen, viel Einsatz und Laufbereitschaft und ging in der 6. Minute durch Evan Barratt nach tollem Pass von Ian Scheid mit 1:0 in Führung. Doch schon in der 9. Minute glichen die Düsseldorfer durch einen Direktschuss von Brendan O’Donnell zum 1:1 aus. Nur zwei Minuten später erhöhten die Ice Tigers nach Vorarbeit von Daniel Schmölz und Tim Fleischer durch Ryan Stoa auf 2:1. Als für die DEG in der 15. Minute Kyle Cumiskey wegen Beinstellens auf der Strafbank saß, nutzten die Ice Tigers die Überzahl und erhöhten durch Tim Fleischer auf 3:1 (16. Minute) Genauso souverän und voller Selbstvertrauen wie das Team von Tom Rowe im ersten Drittel agierte, legte es auch im zweiten Drittel nach und bestimmte auch in Abschnitt 2 das Spiel. Zwar ließen die Nürnberger zwei Überzahlspiele ungenutzt, erhöhten aber durch einen Doppelschlag in der 38. und 39. Minute dennoch auf 5:1 durch Elis Hede und Dennis Lobach. Die ersten beiden Drittel gingen eindeutig an die Nürnberger, die es aber im dritten Drittel nochmal spannend machten, weil sie die Düsseldorfer immer besser ins Spiel kommen ließen. Gerade als der Gesang der Düsseldorfer Fans "Wir wollen euch kämpfen sehen" und "Wir haben die Schnauze voll" durch die volle Arena hallte, verkürzte die DEG in der 44. Minute durch Adam Payerl auf 2:5. Und nur vier Minuten später gelang Alexander Ehl unter dem Jubel der DEG-Anhänger das 3:5. (48. Minute). Nürnbergs Coach Tom Rowe nahm daraufhin sofort eine Auszeit – danach schafften es die Ice Tigers selbst wieder für Gefahr vor dem gegnerischen Tor zu sorgen und die Zweikämpfe wieder ausgeglichener zu gestalten. Auch als Düsseldorfs Keeper Henrik Haukeland zwei Minuten vor Schluss zugunsten eines weiteren Feldspielers vom Eis ging und Nürnbergs Verteidiger Constantin Braun 1:05 Minuten vor Schluss wegen Bandenchecks in die Kühlbox musste, ließen die Nürnberger nichts mehr anbrennen. Am Ende holten die Nürnberger vor begeistertem Publikum einen verdienten Sieg, der ihnen nun die Pre-Play-offs garantiert. Der Gegner steht noch nicht fest. Zuvor müssen die Franken aber noch zwei Auswärtsspiele absolvieren: Am Sonntag (03.03.24, 14.00 Uhr) müssen sie nach Wolfsburg und am Freitag (08.03.24, 19.30 Uhr) beenden sie die Hauptrunde mit dem letzten Spiel in Ingolstadt. Die anschließenden Pre-Play-offs werden Best of Three gespielt, die Termine sind für den 10., 12., und 14. März angesetzt. Während des Spiels wurde auch bekannt gegeben, dass das Abschiedsspiel für den Rekord-Ice Tigers Spieler, DEL-Rekordtorjäger, ehemaligen Nationalspieler und Olympia-Silbermedaillen-Gewinner Patrick Reimer nun terminiert ist: Es wird am 17. August 2024 in der Nürnberger Arena stattfinden. Reimer verfolgte das Spiel im Publikum. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Anja Bühling
Die Nürnberg Ice Tigers haben sich im direkten Duell gegen ihre Verfolger aus Düsseldorf durchgesetzt. Die ersten zwei Drittel spielten sie souverän, dann drehten die Gäste noch auf. Die Ice Tigers gewannen schließlich und sind nun in den Play-offs.
[ "Play-offs", "Düsseldorf", "DEL", "Eishockey", "Nürnberg Ice Tigers", "Nürnberg", "Mittelfranken" ]
sport
2024-03-02T12:36:44.927765+00:00
2024-03-02T15:56:08.5229+00:00
https://www.br.de/nachrichten/sport/del-nuernberg-ice-tigers-gewinnen-5-3-gegen-deg,U5rfjym
Bauarbeiten am Wochenende - Kein Zug fährt nach Salzburg
In der Nacht auf Freitag ging es los: Instandhaltungsarbeiten und die Inbetriebnahme einer Überleitstelle machen laut Deutscher Bahn die Sperrung der Bahnlinie Rosenheim – Freilassing notwendig. Mit Überleitstelle wird die Verbindung zwischen zwei Gleisen mittels Weichen bezeichnet. Eine solche wird auf der Höhe des Simssees eingerichtet, also zwischen Rosenheim und Bad Endorf. Ab Samstag kommt dann die Sperrung der in etwa parallel verlaufenden Eisenbahnlinie Mühldorf – Freilassing dazu. Dort werden drei neue elektronische Stellwerke eingerichtet, und zwar in Tyrlaching, Tittmoning und Laufen. Sie sollen am 4. Dezember in Betrieb gehen und werden zentral per Mausklick von Mühldorf aus gesteuert. 30 Signale und acht Weichen sind in diese Stellwerke eingebunden. Das gesamte Projekt kostet laut Bahn 23 Millionen Euro. Reisende sollten die Ersatzfahrpläne genau studieren Am Freitagmorgen stehen am Busbahnhof neben dem Bahnhof Rosenheim mehrere Fahrzeuge der RVO bereit, die von der Bayerischen Regiobahn (BRB) organisiert wurden. Die Reisenden, die aus Richtung München oder von Wasserburg her kommen, werden von einem freundlichen Berater zu den richtigen Bussen geleitet. Auch diesen Service hat die BRB in die Wege geleitet. Es gibt Expresslinien mit wenigen Stopps und Busse, die alle Haltestellen auf der Strecke über Bad Endorf nach Traunstein und weiter bis Freilassing bedienen. Von Chaos keine Spur, es ist noch viel Platz in den Fahrzeugen. Die Passagiere finden die Umsteigerei nicht gut, nehmen sie aber hin. Es müsse ja auch dringend renoviert werden, sagt eine Frau, die nach Prien will. Ein paar Kunden finden die Information über die Ausfälle und den Ersatzverkehr ausbaufähig. Von der Bahn kam da an den Bahnsteigen nicht viel, sagt einer, auf den Web-Seiten von Bahn und BRB habe er aber genügend Informationen gefunden. Die Bahnlinie bleibt noch bis Sonntag gesperrt, ab Samstag ist auch die Umleitungsstrecke von München über Mühldorf nach Freilassing dicht. Das hatte für Unmut bei der Regiobahn gesorgt, die den Ersatzverkehr stemmen muss. Man bedaure sehr, antwortet die Bahn auf die Fragen des BR-Studios Rosenheim, dass sich die Baumaßnahmen auf den beiden Strecken überschneiden. "Leider lassen sie sich jedoch ressourcenbedingt und aufgrund der engen Zeitfenster bei Bautätigkeiten nicht entflechten. Dafür bitten wir um Verständnis." Für den Ersatzverkehr bei Regionalzügen sei die Bayerische Regiobahn (BRB) zuständig. Die DB Fernverkehr organisiere keine Busse Richtung Salzburg. Die Fernverkehrszüge der zweistündlichen EC-Linie Frankfurt–Stuttgart–München–Salzburg–Graz/Klagenfurt entfallen an diesem Wochenende auf dem Abschnitt zwischen München Hauptbahnhof und Salzburg. Sie verkehren somit noch zwischen Frankfurt und München bzw. zwischen Salzburg und Graz/Klagenfurt. Die RJ-Züge (Railjets) der zweistündlichen Linie München–Wien–Budapest werden zwischen München und Linz großräumig über Passau mit einer Fahrzeitverlängerung von rund 30 Minuten umgeleitet. So ähnlich will man auch mit dem Güterverkehr verfahren. Nicht betroffen sind die EC-Züge der Linie München – Innsbruck – Italien im Zweistundentakt. Beim Fahrgastverband Pro Bahn stößt die Planung der Bauarbeiten auf Kritik. "Bei einer Autobahn würde niemand akzeptieren, wenn eine Vollsperre erfolgt und die Umleitungsstrecke ebenso wegen Bauarbeiten gesperrt ist", schreibt der stellvertretende Landesvorsitzende Marco Kragulj. Der Verband wirft der Deutschen Bahn vor, die Streckensperrungen zu kurzfristig angekündigt zu haben. Das sieht auch der Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn, Arnulf Schuchmann, so. Er findet es "unglücklich", dass die parallelen Strecken gleichzeitig gesperrt werden. Die Stellwerk-Einrichtungen auf der Mühldorfer Strecke hätten schon lange festgestanden, so Schuchmann, da hätte man die Baumaßnahmen zwischen Rosenheim und Freilassing verschieben können. Arnulf Schuchmann, Geschäftsführer der Bayerischen Regiobahn, im Gespräch mit dem BR-Studio Rosenheim Im Interview mit dem BR-Studio Rosenheim erklärt Schuchmann, dass es nicht einfach war, 48 Busse zu organisieren. Vor allem wegen der Personalnot sei auf dem Markt nichts mehr zu bekommen. Sechs Busse könnten in etwa einen Zug ersetzen. Acht Verbindungen würden somit mit Bussen aufrechterhalten. Dass die BRB den Ersatz stelle, sei leider das übliche Vorgehen, so Schuchmann, das sei vertraglich so vereinbart. "Wenn die Bahn baut, müssen wir für Ersatz sorgen." Der Fernverkehr, also die DB, mache "mal wieder einen schlanken Fuß", formuliert der BRB-Sprecher, und die Bahn-Kunden dürften dann kostenlos bei der Regiobahn mitfahren. Man müsse zusätzlichen Platzbedarf in den Bussen vorhalten und bekomme keinen Cent dafür. Wer am kommenden Wochenende von Bayern aus per Bahn nach Salzburg reisen möchte, sollte sich auf der Web-Seite der BRB den Busfahrplan für den Ersatzverkehr zwischen Rosenheim und Freilassing genau anschauen - und auch die Fahrzeiten der Regio-Züge über die Grenze von Freilassing nach Salzburg überprüfen. Oder aber die Reisenden folgen dem Aufruf der BRB: An diesem Wochenende lieber nicht nach Salzburg fahren! Der große Christkindlmarkt unter der Burg wurde am 23.11. eröffnet, aber der muss dann eben auf die bayerischen Besucher warten. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. 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Diethard Kühne
Die Bahnstrecke von Rosenheim nach Freilassing ist wegen Bauarbeiten bis Sonntag gesperrt. Ab Samstag ist zusätzlich die Ausweichroute über Mühldorf dicht. Die Bayerische Regiobahn setzt ersatzweise Busse ein, rät aber von Reisen nach Salzburg ab.
[ "Salzburg", "Schienenersatzverkehr", "Freilassing", "Rosenheim", "BRB", "Deutsche Bahn", "Bahn", "Oberbayern" ]
bayern
2023-11-24T08:25:56.357+00:00
2023-11-24T18:58:05.982193+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/bauarbeiten-am-wochenende-kein-zug-faehrt-nach-salzburg,TwQnMcV
Keine Stellplatzpflicht: Welche Folgen hat die neue Bauordnung?
💬 "Dein Argument" greift Euren Input auf: Kommentare aus der BR24-Community sind Anlass für diesen Beitrag. 💬 Wie viele Stellplätze braucht es für Neubauten? Diese Frage beschäftigt nicht nur die Staatsregierung, die im Rahmen einer neuen Bauordnung die Stellplatz-Pflicht anpassen will. Sie stellt sich auch in vielen Orten Bayerns. Etwa in Puschendorf, einer Gemeinde mit gut 2.000 Bewohnerinnen im mittelfränkischen Landkreis Fürth. Ein Anrufer in der Bayern2-Sendung "Tagesgespräch" erzählt, dass dort ein Neubau mit 24 kleineren Wohneinheiten für ältere Bewohner entstehen soll. Die Gemeinde mache zur Auflage, dass 48 Stellplätze sowie eine Tiefgarage gebaut werden müssen. "Das heißt, ein Appartement wird etwa 60.000 Euro teurer", sagt der Anrufer aus Puschendorf. Und das, obwohl es im unmittelbaren Umfeld mindestens 150 Parkplätze gibt. "Wenn ich überlege, da zieht 'ne Oma in ein 30-Quadratmeter-Appartement ein, die hat sicher keine zwei Autos." Viele Userinnen und Anrufer bewegt das Thema Stellplätze. Ein Anrufer aus Georgensgmünd kritisiert, dass Neubauten mit Stellplätzen für viel Flächenversiegelung sorgen. Er beschreibt einen Neubau in seinem Ort: "Alles zubetoniert. Ein furchtbarer Klotz. Wir haben einen Ministerpräsidenten, der Bäume umarmt und dann so was." Der Verband bayerischer Wohnungsunternehmen (VdW Bayern) befürwortet eine Lockerung der Bauordnung. "Zu viele Vorschriften führen dazu, dass die Kosten steigen. Und die Kosten müssen über die Miete finanziert werden. Das bedeutet, dass die Mieten entsprechend hoch sind", sagt Hans Maier, Direktor des VdW Bayern, dessen Mitgliedsunternehmen fast ausschließlich im Bereich des bezahlbaren Wohnens bauen. Durch den Wegfall oder eine Lockerung der Vorschriften erhofft sich Maier Einsparungen von bis zu 20 Prozent der Baukosten. "Das ist fürs bezahlbare Wohnen sehr viel." Maier weist darauf hin, dass man zwischen urbanem und ländlichem Raum unterscheiden müsse. Er nennt München als Beispiel, wo die Bauunternehmer von der Stellplatzordnung abweichen können und viele Menschen sowieso kein Auto brauchen oder möchten. Auf dem Land sehe das anders aus, da seien viele aufs Auto angewiesen. In einigen Kommunen allerdings gebe es Situationen, wo die Unternehmen im geförderten Wohnungsbau für jede Wohneinheit zwei Stellplätze bauen müssen. Teilweise kämen noch zusätzliche Besucherstellplätze hinzu. Die Wohnungsunternehmer erleben, dass dann oft mindestens die Hälfte der Stellplätze leer stehen. “Wir haben immer wieder die Situation, dass wir zu viele Stellplätze für Menschen bauen, die sich gar nicht zwei Autos leisten können", sagt Maier. Doch eine Lockerung der Stellplatzpflicht stößt auch auf viel Kritik. Eine Anruferin aus Peiting beschreibt die Situation in ihrem Ort als "Katastrophe". Dort stünden Autos auf der Straße, obwohl es Tiefgaragenplätze gibt. "Wenn man die Mieter fragt, warum sie ihre Autos auf die Straße stellen, sagen sie: Der Stellplatz kostet Geld, die Straße kostet nichts." Dagegen müsse man etwas tun, findet die Anruferin, ebenso wie gegen die steigende Zahl der Wohnmobile, die kostenlos am Straßenrand abgestellt werden. Ähnliches beobachtet eine Anruferin aus München. "Das sind sehr viele SUVs, die da stehen. Das heißt, die Leute könnten durchaus auch einen höheren Preis zahlen. Denn wenn man heute irgendwo einen Stellplatz mietet oder eine Garage mietet, dann ist unter 60 bis 80 Euro pro Monat nichts zu bekommen. Und die Straße ist öffentlicher Grund, den man dann auch anders nutzen könnte." Ein Anrufer schlägt vor, dass nicht die Bauträger zuständig sein sollten für die Kosten der Stellplätze, sondern die Autobesitzer selbst. "Dann würden sich viele überlegen, wie viele Autos sie sich kaufen." Die Befürchtungen, dass der öffentliche Stadtraum bei einer gelockerten Stellplatzpflicht noch mehr zum Parkplatz werden könnte, teilt Matthias Simon, Pressesprecher des Bayerischen Gemeindetags - aber ein anderer Punkt ist ihm auch wichtig: "Wir bräuchten vorgezogen eine gute Diskussion über eine Mobilitätswende, eine Verkehrswende, die Frage: Wie reduziere ich den Stellplatzschlüssel?" Bei der vergangenen Novelle der Bayerischen Bauordnung habe das aus seiner Sicht gut funktioniert. "Man hat hineingeschrieben, dass im Einzelfall die Stellplatzzahlen reduziert werden können, wenn gute Konzepte vorgelegt werden. Das war ein guter Weg. Momentan wird die Debatte kurz- und kleingeklopft." Matthias Simon sieht Chancen für Entbürokratisierung bei der Frage des einfachen Bauens statt bei der Stellplatzordnung. Dazu passt ein User-Kommentar: "Eigentlich bin ich auch gegen viele Vorschriften. Aber sie wurden erstellt, weil in der Vergangenheit erhebliche Fehlentwicklungen entstanden sind. Entbürokratisierung braucht viel Fingerspitzengefühl." Dieser Artikel ist erstmals am 30. Juli 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Caroline von Eichhorn, Stephanie Heinzeller-Scharffenberg
Weniger Stellplätze, weniger Baukosten: Bayern will mit einer neuen Bauordnung auch die Stellplatzpflicht überdenken. Auf die Mieten könnte sich das dämpfend auswirken. Viele BR-Nutzer befürchten aber, dass dann noch mehr Autos auf der Straße parken.
[ "Verkehrswende", "Mobilitätswende", "Mieten", "bezahlbarer Wohnraum", "Wohnraum", "Parken", "Entbürokratisierung", "Bauordnung", "Stellplätze" ]
bayern
2024-08-01T08:48:01.845652+00:00
2024-08-01T08:48:01.845652+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/keine-stellplatz-pflicht-folgen-der-neuen-bauordnung,UK0M4Zx
Diskussion um Waffengesetze nach Schulmassaker
Nach tödlichen Schüssen auf zehn Menschen an einer Schule in Texas ist ein Teenager des Mordes angeklagt worden. Die Tat des 17-Jährigen am Freitag in Santa Fe entfachte die Debatte über die Waffengesetze in den USA neu. Präsident Donald Trump versprach in einer ersten Reaktion besseren Schutz für Schüler. In der Vergangenheit hatte die einflussreiche Waffenlobby schärfere Vorschriften zum Waffenbesitz stets verhindert. Unter den Todesopfern waren neun Schüler, wie Gouverneur Greg Abbott sagte. Weitere zehn Menschen wurden verletzt, einige von ihnen schwer. Unter den Schwerverletzten sind auch zwei Polizisten. Der mutmaßliche Täter wurde festgenommen und wegen Mordes angeklagt, wie Abbott weiter sagte. Der Junge erschien noch am Abend in Handschellen erstmals vor Gericht. Er hielt seinen Kopf gesenkt - offenbar, um nicht in die Kameras zu blicken. Ihm droht die Todesstrafe. Am Abend versammelten sich in Santa Fe hunderte Menschen zu einer Mahnwache für die Opfer des Blutbades.  Über dem Weißen Haus wehte die Flagge auf Halbmast. US-Präsident Donald Trump sagte: "Das geht nun schon zu lange so in unserem Land." Seine Regierung sei entschlossen, alles in ihrer Macht liegende zu unternehmen, "um unsere Schüler zu schützen, unsere Schulen zu sichern, und Waffen von denen fernzuhalten, die eine Gefahr für sich selbst und andere sind". Schon nach dem Schulmassaker in Florida mit 17 Toten im Februar hatte Trump zugesagt, sich für schärfere Waffengesetze stark zu machen. Wenige Wochen später sicherte der Präsident jedoch der mächtigen Waffenlobby NRA erneut seine Unterstützung zu.  In einem emotionalen Eintrag auf Facebook schrieb der Polizeichef der texanischen Stadt Houston, Art Acevedo, genug sei genug. Es müsse etwas gegen die Schusswaffengewalt in den USA getan werden. Politiker müssten endlich etwas tun. "Es ist keine Zeit für Gebete, Studien und Untätigkeit." Das Recht auf Waffenbesitz sei nicht gottgegeben.  Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) schickte ein Kondolenztelegramm an Trump, wie Regierungssprecher Steffen Seibert via Twitter mitteilte. Sie verurteilte den "schrecklichen Akt der Gewalt" und sprach den Angehörigen der Opfer das "Mitgefühl und die Anteilnahme aller Deutschen" aus.
Till Erdtracht
Es ist fast schon zur tragischen Routine geworden: Nach dem jüngsten Schulmassaker in den USA versprechen Politiker entschlossenes Handeln. In der Vergangenheit hatte die mächtige Waffenlobby jedoch stets schärfere Gesetze verhindert.
[ "Schule", "Texas", "Amoklauf" ]
deutschland-welt
2018-05-19T13:28:07.844738+00:00
2018-05-19T13:28:07.844738+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/diskussion-um-waffengesetze-nach-amoklauf-in-texas,QsV0hs0
CDU stimmt Koalitionsvertrag mit SPD zu
Der CDU-Bundesausschuss hat dem gemeinsamen Koalitionsvertrag von Union und SPD mit großer Mehrheit zugestimmt. Damit ist vonseiten der Union alles bereit für die geplante Regierungskoalition mit den Sozialdemokraten im Bund. Die CSU hatte den Koalitionsvertrag bereits vor knapp drei Wochen abgesegnet. Die SPD will am Mittwoch das Ergebnis ihres Mitgliedervotums veröffentlichen. Der CDU-Vorsitzende Friedrich Merz hatte zuvor bei seiner Rede eingeräumt, dass die Aussicht auf eine von ihm geführte neue Bundesregierung wenig Begeisterung im Land auslöst. "Es war insgesamt und ist bis heute keine Euphorie", sagte Merz vor dem CDU-Bundesausschuss, der auch als Kleiner Parteitag bezeichnet wird. Er sei aber sicher, dass die künftige schwarz-rote Koalition den versprochenen "Politikwechsel" einleiten werde.  "Das ist jetzt auch nicht die Zeit für Euphorie", fügte Merz hinzu. Union und SPD hätten sich als Partner nicht gesucht. "Woher soll da also Euphorie kommen?", fragte Merz. Union und SPD wollten eine "Arbeitskoalition" bilden, die stabil und handlungsfähig regiert, betonte der CDU-Chef. "Wir werden in der Wirtschaftspolitik, in der Migrationspolitik, in der Außenpolitik, in der Sicherheitspolitik große Teile unserer Versprechen, die wir abgegeben haben, einlösen können." Ein schärferer Kurs in der Migrationspolitik werde auch der AfD den Wind aus den Segeln nehmen, sagte Merz. "Die letzten Jahre haben Deutschland von meinem unveränderten Ziel, diese Partei zu einer Randerscheinung werden zu lassen, weiter entfernt", sagte er. Merz räumte in seiner Rede vor den rund 150 Delegierten des CDU-Bundesausschusses ein, dass es auch in den Reihen der Partei Vorbehalte gegen den Koalitionsvertrag gebe. Er räumte auch ein, dass der Koalitionsvertrag wichtige Fragen noch offen lasse – etwa, was die Reform der Sozialversicherungen angehe.  Im außenpolitischen Teil seiner Rede beteuerte Merz, weiterhin mit aller Kraft die Ukraine gegen die russische Aggression zu verteidigen. Er wolle sich auch für eine Entschärfung des Handelsstreits mit den USA einsetzen – etwa dadurch, dass die EU und die USA beidseitig die Zölle komplett streichen. Trotzdem könnten Präsidium und Bundesvorstand der CDU Deutschlands "diesen Koalitionsvertrag mit gutem Gewissen zur Zustimmung empfehlen", sagte der CDU-Chef. Union und SPD wüssten, "dass wir in der Pflicht stehen, Erfolg zu haben". Mit Merz' Wahl zum Kanzler wird am 6. Mai gerechnet. Mit Informationen von AFP und dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Wie erwartet hat der Kleine Parteitag der CDU dem gemeinsamen Koalitionsvertrag von Union und SPD zugestimmt. Der designierte Bundeskanzler Friedrich Merz betonte in seiner Rede, man wolle eine stabile und handlungsfähige "Arbeitskoalition" bilden.
[ "Koalitionsvertrag", "Kleiner Parteitag", "Friedrich Merz", "CDU" ]
deutschland-welt
2025-04-28T13:55:04.706+00:00
2025-04-28T14:26:02.164015+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/cdu-stimmt-koalitionsvertrag-mit-spd-zu,UjfWKdi
Champions League: FC-Bayern-Trainer Kompany vor Topspiel: "Auf die Tabelle schauen, ist schwierig"
Der Blick auf die Tabelle der Champions League ist schwierig für FC-Bayern-Trainer Vincent Kompany, wie er sagt. Nicht - oder nicht nur - wegen der derzeitigen Platzierung des deutschen Rekordmeisters, der nach vier Spielen nur Rang 17 einnimmt. Sondern vor allem, weil sie krumm ist: "Manche Vereine haben noch vier schwere, manche haben noch vier einfache Spiele", so der 38-Jährige. Darum sei die Tabelle "bisschen schwierig" zu lesen. "Sechs Siege, und du bist in den Top 8", so Kompanys Rechnung, der aber gleich hinterherschiebt: "Unser Anspruch ist immer Top 1, das muss deutlich sein." Das Heimspiel gegen Paris Saint-Germain (Dienstag, 21 Uhr, BR24Sport überträgt die Partie live in der Radioreportage) ist also richtungsweisend - allerdings für beide Klubs. PSG steht sogar nur auf Platz 25, dabei gehört der Klub laut Kompany zu den "ganz großen Vereinen in Europa, zu den Top 10". Kompany lobt so ziemlich alles bei den Franzosen - der Kader habe "überragende Qualität, sie haben Geschwindigkeit und Spielvermögen, es wird ein Topspiel." Aber klar: Der FC Bayern spielt zu Hause, hat zuletzt sechs Pflichtspiele ohne ein einziges Gegentor gewonnen und ist der Favorit. Wegen der offensiven Idee beider Teams glaubt Kompany sogar an ein Spektakel: "Ich würde nicht erwarten, dass dieses Spiel langweilig wird." Zum bereits 14. Mal treffen die beiden Klubs in der Königsklasse aufeinander - mit dem Höhepunkt 2020: Da triumphierten die Bayern im Finale gegen PSG mit 1:0. Seitdem hat sich das Gesicht beider Mannschaften stark verändert, besonders aber das der Pariser. Ob es der schwächste PSG-Kader der letzten Jahre sei, wird Kompany gefragt. Seine Antwort: Auch wenn die ganz großen Namen fehlten, sei PSG "ein sehr talentiertes, sehr gutes Team." Vor Kompany hatte auch schon Torjäger Harry Kane bei der obligatorischen Pressekonferenz den Gegner gelobt und sich und seiner Mannschaft verschrieben, viel Ballbesitz zu haben und Dominanz ausstrahlen zu wollen. Doch einen ähnlichen Plan werden auch die Gäste aus Paris haben, wie Luis Enrique verriet: Beide Teams wollten immer den Ball haben, "aber es gibt nur einen Ball - und wer ihn nicht hat, wird leiden", führte der 54-Jährige aus, "das ist sicher." Es gelte daher für seine Elf: "Wir müssen den Ball mehr haben als sie, auch wenn das schwierig wird." Und: "Wenn wir den Ball nicht haben, müssen wir ihn so schnell wie möglich erobern." Die Bayern und PSG seien sich "sehr ähnlich", analysierte der frühere spanische Nationalcoach: "Viel Ballbesitz, hohes Pressing, sehr aggressiv nahe am gegnerischen Tor, sehr dominant." Seine Mannschaft dürfe sich davon aber nicht beirren lassen und von ihrer Idee "nicht abweichen. Wenn der Gegner dann besser ist, bin ich der Erste, der ihm applaudiert." Kane entdeckte allerdings nicht nur in der Spielweise eine Ähnlichkeit. Auch die Tabellensituation der Topvereine ähnelt sich. Zwar stehen die Münchner mit sechs Punkten und Platz 17 noch besser da als PSG, die derzeit nur auf Rang 25 rangieren. Dennoch: ""Wir sind es nicht gewohnt, in einer Tabelle so weit unten zu stehen. Aber es ist ein interessantes Format. Wir wissen, dass wir die restlichen Spiele gewinnen müssen, wenn wir unter die Top 8 wollen. Aber das gilt auch für PSG", so Kane. Kritik an seiner Person, er würde in wichtigen Spielen nicht treffen, ließ Kane an sich abprallen. Er versuche, in jedem Spiel zu treffen und habe die besten Karrierewerte, seit er in München spielt. "Aber wenn wir gewinnen und ich nicht treffe, werden auch alle froh sein." Wohl wahr. Vincent Kompany Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.
Wolfram Porr
Der FC Bayern München erwartet im Champions-League-Topspiel Paris Saint-Germain. Trainer Vincent Kompany lässt im Vorfeld keinen Zweifel daran, dass seine Ansprüche hoch sind. Und wettet darauf, dass es kein langweiliges Spiel wird.
[ "Vincent Kompany", "Paris Saint Germain", "FC Bayern München", "Champions League", "Fußball", "Oberbayern" ]
sport
2024-11-26T07:31:56.515+00:00
2024-11-26T07:31:56.98653+00:00
https://www.br.de//nachrichten/sport/champions-league-fc-bayern-trainer-kompany-vor-topspiel-auf-die-tabelle-schauen-ist-schwierig,UV9CZ28
Vorwürfe gegen JVA Nürnberg: Beirat war überrascht
Das Ganze sei nicht vergleichbar mit Gablingen, sagt Beiratsmitglied Claudia Arabackyi zu den Vorwürfen gegen die Justizvollzugsanstalt (JVA) Nürnberg. Diese waren Ende November zuerst durch die Nürnberger Nachrichten bekannt geworden. In dem Bericht ist unter anderem von einem Gefangenen die Rede, der für zwei Wochen in einen besonders gesicherten Haftraum (BgH) gesperrt worden sein soll. Der Anstaltsbeirat der JVA Nürnberg besteht aus neun Mitgliedern: Darunter ist die Landtagsabgeordnete Petra Guttenberger (CSU). Sie ist die Vorsitzende. Auch SPD-Stadträtin Claudia Arabackyi gehört dazu. Der Beirat dient unter anderem als Ansprechpartner für die Gefangenen. Von den Vorwürfen gegen die JVA Nürnberg haben beide Politikerinnen aus der Zeitung erfahren. Inzwischen kennt der Anstaltsbeirat den beschriebenen Fall. Die Mitglieder, allesamt Politiker aus dem Land- und Stadtrat, waren zu einer Sondersitzung zusammengekommen. Dort, sagte die Beiratsvorsitzende Petra Guttenberger im Gespräch mit BR24, habe man den Fall durchgesprochen und sich die Abläufe bei einer Unterbringung in einem BgH schildern lassen. "Ich kann nur sagen, wir haben auch Bilder gesehen von dem, was die Person gemacht hat, und man kann es eigentlich fast nicht glauben", sagt Claudia Arabackyj. Der Inhaftierte habe die Wände des BgH mit Kot beschmiert und auch die Kamera in dem Raum damit eingerieben. Offensichtlich ein Mensch in einer Ausnahmesituation. Ob es im Rahmen von Unterbringungen wie dieser zu Straftaten kam, muss nun die Staatsanwaltschaft prüfen. Es seien mehrere Strafanzeigen eingegangen. Aktuell, teilt die Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth mit, ermittle man wegen Körperverletzung, Nötigung und Beleidigung gegen Unbekannt. Hilde Kugler hat täglich mit Menschen zu tun, die genau solche Vorwürfe sehr verunsichern: Sie leitet die Angehörigenberatung vom Verein Treffpunkt e. V. in Nürnberg. "Da kommen natürlich Ängste auf – wie geht es meinem Sohn, meiner Tochter, meinem Partner? Passiert da etwas Schlimmes, muss der was erleiden?" In letzter Zeit habe der Verein vermehrt Anfragen in diese Richtung erhalten. Seit 30 Jahren betreut er Menschen, die vor der Inhaftierung stehen – sowie deren Familien während der Haft. Dem Verein ist wichtig, dass durch die aktuellen Vorwürfe keine Ängste befeuert werden. Deshalb klären die Mitarbeitenden über die speziellen Hafträume auf: "Diese Angst, da wird jemand wie im Fernsehen verschleppt und irgendwo ins dunkle Loch geworfen. Da können wir die Leute beruhigen, und das ist auch das, was in der Öffentlichkeit fehlt.“ Neben fehlender Aufklärung ist laut Kugler ein weiteres Grundproblem, dass die Anstalten mit immer mehr Inhaftierten mit schweren psychischen Problemen konfrontiert seien. "Normaler Strafvollzug“ wie in Nürnberg – ohne psychiatrische Abteilung – sei dafür nicht ausgestattet. Trotzdem betont sie: Gewaltvorwürfe gegen die JVA Nürnberg habe sie in 30 Jahren Vereinsgeschichte weder von Inhaftierten noch von Angehörigen erfahren. Sollten Inhaftierte sich beschweren wollen, sei der Anstaltsbeirat ein Ansprechpartner, erklärt die Vorsitzende Guttenberger. Denn die Schreiben seien vertraulich: "Das ist ein verschlossener Umschlag und ist dann Angelegenheit zwischen dem Gefangenem und mir." In den Briefen sei es bisher nie um Gewalt gegangen. Stattdessen, berichten die Beiratsmitglieder Guttenberg und Arabackyj, gebe es Beschwerden über das Essen, den Wunsch nach mehr Marmelade oder einer neuen Matratze. Petra Guttenberger begrüßt die Kommissionspläne von Justizminister Georg Eisenreich (CSU): Dieser hatte im Rechtsausschuss des Landtags zuletzt angekündigt, man wolle Regeln für Unterbringungen in speziellen Hafträumen erstellen. Guttenberger plädiert außerdem für den sogenannten Richtervorbehalt beim BgH. Denn die Unterbringung dort sei immer ein Eingriff in die Persönlichkeitsrechte eines Gefangenen. Ein Richter solle entscheiden, ob und wie lange ein Gefangener dort bleiben muss. Claudia Arabackyj hofft zudem, dass das Justizministerium das JVA-Personal aufstockt. Sie sagt: Die Zahl der Mitarbeitenden sei, gemessen an den Herausforderungen, nicht hoch genug. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Annalena Sippl
Nach dem Skandal in der JVA Augsburg-Gablingen wird auch in der JVA Nürnberg ermittelt. Für den Anstaltsbeirat kamen die Vorwürfe überraschend, dabei will er eigentlich Anlaufstelle bei Beschwerden sein. Andere warnen, dass Ängste geschürt werden.
[ "Landtag", "Justiz", "Misshandlung", "Haftstrafe", "Gefängnis", "JVA Nürnberg", "JVA", "Mittelfranken" ]
bayern
2024-12-12T05:59:49.244737+00:00
2024-12-12T07:07:18.287646+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/vorwuerfe-gegen-jva-nuernberg-beirat-war-ueberrascht,UWeRu2X
Sicherheitskonferenz: Weltpolitik auf offener Bühne
Die europäische Sicherheitsarchitektur liegt seit dem russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine in Trümmern. Das Einhalten von völkerrechtlichen Regeln, die Anerkennung staatlicher Grenzen, das Respektieren der Souveränität von Staaten – all diese Fundamente der internationalen Ordnung, wie sie seit Ende des Kalten Krieges Bestand hatten, sind durch den Eroberungs- und Zerstörungskrieg Russlands gegen das Nachbarland aus den Angeln gehoben worden. Seit einem Jahr erwehrt sich die Ukraine der beispiellosen Gewaltexzesse Moskaus. Sie wird dabei unterstützt von den Mitgliedsländern der Nato, der Europäischen Union, sowie weiteren rund 20 Staaten, wie etwa Japan und Südkorea. Mit Blick auf die militärischen Hilfslieferungen an die Ukraine stehen die Unterstützerstaaten Kiews immer wieder vor der gleichen Abwägung: Wie viele und welche Waffensysteme benötigt die Ukraine zur Abwehr der russischen Aggression sowie zur Verteidigung ihrer staatlichen Souveränität - und wie hoch sind die Risiken einer weiteren drastischen Eskalation durch Russland? Und welche Konsequenzen hat Russlands Krieg gegen die Ukraine für die Sicherheit der europäischen Staaten – und darüber hinaus? Das sind die Hauptthemen, die auf der Sicherheitskonferenz erörtert werden. Wie stets in München, auf offener Bühne und vor aller Welt. Mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris, Außenminister Anthony Blinken, Verteidigungsminister Lloyd Austin sowie der bislang größten Delegation aus dem US-Kongress, die auf der Sicherheitskonferenz vertreten ist, signalisieren die Vereinigten Staaten, wie ernst sie die Lage nehmen. Eine Niederlage der Ukraine hätte für die gesamte globale Sicherheitsordnung schwerwiegende Folgen, nicht allein in Europa. Falls, so das Argument von US-Außenminister Blinken, die Welt die Beschlagnahmung von Land durch einen anderen Staat akzeptieren würde, "würde das die Büchse der Pandora weltweit öffnen". Auch andere Aggressoren könnten sich dann sagen: "Das machen wir jetzt auch und kommen damit davon", sagte Blinken vor seiner Abreise nach Europa dem öffentlich-rechtlichen US-Radiosender National Public Radio. Ein dauerhafter Frieden in der Region könne nur erreicht werden, wenn Russlands Präsident Wladimir Putin seine Vorstellung aufgibt, "dass die Ukraine nicht ein eigenständiges Land ist". Wie bei der US-Regierung herrscht auch unter den europäischen Staats- und Regierungschefs, die nahezu allesamt in München vertreten sein werden, Einigkeit über den Grundsatz: Die imperiale Invasion Russlands muss abgewehrt werden. Die Ukraine muss als unabhängiger, freier und souveräner Staat auf Dauer bestehen. Über die jeweiligen Kriegsziele allerdings wird in Reihen der westlichen Unterstützerstaaten der Ukraine unterschiedlich gedacht. Zählt dazu die Rückeroberung der Krim, die vollständige Wiederherstellung der Grenzen von 1991, dem Jahr der staatlichen Unabhängigkeit? Die ukrainische Regierung, die in München prominent vertreten ist, besteht darauf. Die bisherige Sprachregelung von Bundeskanzler Olaf Scholz lautet: Die Ukraine darf den Krieg nicht verlieren. Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron spricht davon, dem angegriffenen Land zur Seite zu stehen, "bis zum Sieg". Die nordeuropäischen Staaten, die baltischen Staaten, Polen, Tschechien und Slowakei definieren die Ziele aufgrund ihrer geografischen Lage zur Ukraine und zu Russland recht weitreichend. In München dürfte daher offener darüber gesprochen werden, als auf den üblichen EU-, Nato- oder G7-Gipfeltreffen. Mit der Entscheidung, wer nicht auf der Einladungsliste steht, hat der Vorsitzende der Münchner Sicherheitskonferenz Christoph Heusgen bereits vor Beginn des diesjährigen Treffens in München ein klares Zeichen gesetzt: Russische und iranische Regierungsvertreter bleiben außen vor. Angesichts des "Zivilisationsbruchs" des Angriffskriegs gegen die Ukraine wolle man der Propaganda des russischen Präsidenten Wladimir Putin und seiner Regierung kein Forum geben, wie Heusgens Begründung lautet. Dass iranische Regierungsvertreter ebenfalls nicht eingeladen wurden, entspricht derselben Logik: Teheran beliefert die russischen Streitkräfte mit einer erheblichen Anzahl von Drohnen, die von Moskau gegen ukrainische Städte, Strom- und andere Versorgungseinrichtungen eingesetzt werden. Zudem dürfte der zweite Grund für die Abwesenheit iranischer Offizieller im Verhalten Teherans seit September letzten Jahres liegen: Den Verantwortlichen für die brutale, systematische Unterdrückung der Massenproteste gegen das Regime soll keine Bühne geboten werden. Stattdessen kommen russische und iranische Oppositionsvertreter in München zu Wort. Zu ihren Vorstellungen über eine demokratische Zukunft Russlands werden sich unter anderem die beiden prominentesten russischen Oppositionellen im Exil, Mikhail Khodorkovsky und Garry Kasparov, sowie die Friedensnobelpreisträgerin Irina Shcherbakova äußern. Auf den bisherigen Münchner Sicherheitskonferenzen legten die Gastgeber stets Wert darauf, nicht nur transatlantische Themen zu besprechen, sondern auch globale Herausforderungen in den Vordergrund zu rücken. Ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs ist deutlich die Absicht zu erkennen, auch mit denjenigen Ländern ins Gespräch zu kommen, die eher zurückhaltend auf die Invasion Moskaus reagiert haben. So sind etwa Spitzenpolitiker aus Brasilien, Kolumbien, Namibia und den Philippinen am Samstagmorgen auf dem Podium und stellen sich der Frage, wie sich die UN-Charta und die regelbasierte internationale Ordnung verteidigen lassen. Auch die sicherheitspolitische Lage in der Sahelzone wird von Außenministern aus Togo und Mauretanien sowie UN-Offiziellen besprochen. Offenkundig gelten diese Themen dem Bemühen der Sicherheitskonferenz, unter Ländern Südamerikas, Westafrikas und anderer Regionen für das Eintreten von völkerrechtlich verbindlichen Standards bei Konfliktlösungen zu werben und neue Verbündete zu finden. Das richtet sich, unausgesprochen, gegen den Einfluss Russlands und Chinas in den Weltregionen außerhalb Europas. China wird die Sicherheitskonferenz nutzen und vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und den Spannungen mit den USA ihr Konzept einer "multipolaren Weltordnung" darlegen. Wang Yi, Pekings oberster Außenpolitiker, wird am Samstagvormittag seinen mit Spannung erwarteten Auftritt haben. Bereits am Donnerstag war Wang Yi bei Macron in Paris. Er wird auf seiner Europareise, nach Stationen in Italien und Ungarn, auch nach Moskau fliegen. Offen ist bislang, ob der chinesische Chefdiplomat mit US-Vizepräsidentin Kamala Harris und Außenminister Anthony Blinken in München zusammentreffen wird. Wany Yi beschreibt den Zweck seiner Europareise, in distanzierten Diplomatensätzen, so: Mit seiner Reise wolle er "neue Entwicklungen in den bilateralen Beziehungen fördern, gemeinsames, strategisches Vertrauen zwischen China und Europa verbessern und sich über die großen internationalen Fragen austauschen." Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. 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Clemens Verenkotte
Russlands Angriff auf die Ukraine dominiert die Sicherheitskonferenz. Spitzen der internationalen Politik debattieren über die geopolitischen Folgen des Kriegs im Osten Europas. Zum Auftakt wird der ukrainische Präsident Selenskyj zugeschaltet.
[ "Oberbayern", "Kamala Harris", "Antony Blinken", "Christoph Heusgen", "Münchner Sicherheitskonferenz", "NATO", "Ukraine-Krieg", "München", "Sicherheitskonferenz" ]
deutschland-welt
2023-02-17T12:15:55.498+00:00
2023-02-18T11:41:08.676436+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/muenchner-sicherheitskonferenz-weltpolitik-auf-offener-buehne,TW2UR2P
Die Mindelburg ist jetzt ein national bedeutsames Denkmal
Die Mindelburg in Mindelheim im Unterallgäu ist seit dieser Woche offiziell als national bedeutsames Denkmal anerkannt. Das Bayerische Landesamt für Denkmalpflege hat die Burganlage wegen ihrer besonderen künstlerischen sowie stadt- und regionalgeschichtlichen Bedeutung als bedeutsames, kulturell mitprägendes Kulturdenkmal eingestuft. Das heißt, dass die Mindelburg ab jetzt nicht mehr nur regional, sondern auch national von Bedeutung ist - und damit auch besonders schützens- und erhaltenswert. Deshalb stehen jetzt auch mehr Fördergelder zur Verfügung. Die braucht die Stadt auch, weil die Burg gerade zu einem Museum umgebaut wird. Außerdem sind Veranstaltungsräume geplant und in den luxuriös ausgestatteten Wohnräumen des früheren Schlossherrn Werner Sachon könnten, laut dem Leiter des Mindelheimer Kulturamts Christian Schedler, zum Beispiel standesamtliche Hochzeiten gefeiert werden. Bis das Museum eröffnet, kann es aber noch mindestens vier Jahre dauern, sagte Schedler dem BR. Die Mindelburg in Mindelheim hat nach den neuesten Erkenntnissen eine fast 900-jährige Geschichte und war bedeutender staufischer Herrschaftssitz. Wie alt sie wirklich ist, wird im Moment noch untersucht. Aktuell nehmen Bauforscher und Archäologen die Burg auch aus anderen Gründen genau unter die Lupe. Denn im Lauf der Jahrhunderte wurde sie immer wieder etwa durch Kriege oder Brände teilweise zerstört, es wurde an-, um- und wiederaufgebaut, die alten Gemäuer bergen noch viele Geheimnisse. Die Forscher haben schon erstaunliche Entdeckungen gemacht: So ist man sich laut Schedler mittlerweile weitgehend sicher, dass es sich bei der Mindelburg um das älteste Profanbauwerk in Ziegelbauweise nördlich der Alpen handelt. Außerdem wurden jahrhundertealte Flucht-Tunnel unter der Burg entdeckt. Einer davon führt von der Burgkapelle hinab durch das Mindeltal bis unter die Kirche im zwei Kilometer entfernten Apfeltrach. Die Kapelle selbst war anders als bislang angenommen wohl ursprünglich eine Torhalle. Das legt ein romanischer Torbogen nahe, dessen Umrisse im Gemäuer bei den Aufräumarbeiten sichtbar wurden. In einem oberhalb gelegenen Dachboden tauchte ebenfalls ein derartiges romanisches Portal auf, von dem bisher niemand etwas wusste. Diese Strukturen deuten laut Schedler darauf hin, dass die Burg in ihrer ursprünglichen Form als luxuriöser, romanischer Palast errichtet wurde, möglicherweise der Landsitz eines Herrschers. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Florian Regensburger, Roswitha Polaschek, Monika Haugg
Bisher hatte die Mindelburg regionale Bedeutung. Aber in geschichtlicher und künstlerischer Hinsicht hat die Burg so viel zu bieten, dass sie das Landesamt für Denkmalpflege aufgewertet hat. Deshalb bekommt die Stadt Mindelheim jetzt mehr Geld.
[ "Mindelburg", "Kultur", "Mindelheim", "Denkmalschutz", "Schwaben" ]
bayern
2021-10-08T17:21:09.55+00:00
2022-06-03T11:25:11.524198+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/die-mindelburg-ist-jetzt-ein-national-bedeutsames-denkmal,SlGLkAW
Biokraftstoff HVO100 kommt – Wunder sind aber keine zu erwarten
💬 Mitdiskutieren lohnt sich: Dieser Beitrag ist aufgrund von Anregungen aus der BR24-Community entstanden. Im Rahmen des Formats "Dein Argument"  suchen wir in den Kommentarspalten nach zusätzlichen Argumenten, um sie in unsere Berichterstattung aufzunehmen. 💬 HVO100 wird aus biogenen Rest- und Abfallstoffen hergestellt, wie zum Beispiel aus Frittierfett. Der Vorteil: Gegenüber fossilem Diesel können die Treibhausgase um bis zu 90 Prozent gesenkt werden, hob jüngst unter anderem Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) hervor. Bisher waren im Rahmen der sogenannten Standard-Dieselnorm EN 590 nur Beimischungen mit einem begrenzten Anteil erneuerbaren Komponenten möglich. Der Verkauf des Biokraftstoffes HVO100 an deutschen Tankstellen kann in den nächsten Wochen beginnen. Die geänderte Verordnung über die Beschaffenheit und die Auszeichnung der Qualitäten von Kraft- und Brennstoffen ist durch. Jetzt geht es nur noch um den Eintrag in das Bundesgesetzblatt. Das kann zwischen ein paar Tagen und ein paar Wochen dauern. An vielen Zapfsäulen hierzulande wird man aber auch nach der offiziellen Einführung in diesem Monat vergeblich nach dem neuen Kraftstoff Ausschau halten. Der Bundesverband freier Tankstellen (bft) macht wenig Hoffnung darauf, dass die Spritsorte schnell flächendeckend eingeführt wird. Das politische Gezerre im Vorfeld der Veränderung der Verordnung sorgte in der Branche für Unsicherheit. Seit dem vergangenen Jahr habe man auf die Freigabe gewartet, heißt es beim Verband. Zudem haben die Betreiber von Tankstellen nur eine beschränkte Anzahl an Tanks vor Ort. Sie müssen sich also entscheiden, welche Kraftstoffsorte sie unter Umständen für HVO100 aus dem Sortiment nehmen. Für die Benzinsorte E5 und die Dieselsorte B7 gibt es Bestandsschutz, das heißt, diese beiden Sorten müssen Autofahrern auch in Zukunft angeboten werden. Der Tankstellenbetreiber Shell hat nun angekündigt, im Laufe des Jahres gerade mal an zwölf Tankstellen den alternativen Kraftstoff anzubieten. Mittel- bis langfristig rechnet man aber beim bft und dem Mineralölverband en2x mit einem breiteren Angebot an HVO100 hierzulande. Pro Jahr werden in Deutschland Milliarden Liter Diesel verbraucht. Laut en2x waren es 2023 rund 40 Milliarden Liter. In anderen Worten: Pro Tag liegt der Verbrauch demzufolge bei 109 Millionen Liter Diesel. Diese Menge vollständig durch HVO100 oder andere biogene Kraftstoffe zu ersetzen, wird kaum möglich sein. Und das sei auch gar nicht so vorgesehen, meint Jörg Hübeler. Hübeler arbeitet für die finnische Firma Neste. Der Manager ist unter anderem für die Marktentwicklung in Deutschland zuständig. Neste gehört neben Eni und Total zu den großen Herstellern der Branche. Die Firma stellt derzeit nach eigenen Angaben pro Jahr 3,3 Millionen Tonnen erneuerbare Produkte her. Dazu zählen erneuerbarer Diesel (HVO100) und nachhaltiger Treibstoff für Flugzeuge (SAF). Seit Ende letzten Jahres sei man weltweit palmölfrei, versichert Hübeler BR24. Als Rohstoffe werden alte Fette und Öle verwendet, unter anderem Frittenfett oder Abfälle aus der Fisch- und Lebensmittelindustrie sowie Rückstände aus der Pflanzenölproduktion. Geplant ist, bis 2026 die Produktionskapazität auf 6,8 Millionen Tonnen zu steigern. Insgesamt wird von Neste und anderen Experten geschätzt, dass bis 2040 bis zu 40 Prozent des jährlichen Rohölbedarfs für den Transportsektor aus biogenen Kraftstoffen ersetzt werden kann. Man könne also nicht den fossilen Kraftstoff jedes Diesel-Fahrzeugs substituieren, meint Hübeler. Er und auch andere, wie der bft-Geschäftsführer Daniel Kaddik, sehen die Einsatzmöglichkeiten sowieso vorrangig im Schwerlast-Bereich. Dort, wo es schwer sei, Alternativen zu finden, sei der Einsatz biogener Kraftstoffe sinnvoll. Als Beispiel nennt Hübeler Mähdrescher oder den Schwerlastverkehr. Gerade im Pkw-Bereich halten er und andere nach wie vor auch die Elektromobilität für wichtig. Für die Dekarbonisierung des Verkehrs brauche man mehrere Lösungen. Bevor man nun allerdings HVO100 tankt, sollte man sicherstellen, ob das eigene Fahrzeug diesen Kraftstoff überhaupt verträgt, beziehungsweise dafür zugelassen ist. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Gabriel Wirth
Diesel aus Frittierfett: Bald beginnt der Verkauf des Biokraftstoffes HVO100 an deutschen Tankstellen. Doch das Angebot für Autofahrer dürfte erst einmal überschaubar bleiben.
[ "Dein Argument", "CO2-Emissionen", "Tanken", "Diesel", "HVO 100" ]
wirtschaft
2024-04-15T06:16:14.231+00:00
2024-04-15T09:06:29.072777+00:00
https://www.br.de//nachrichten/wirtschaft/biokraftstoff-hvo100-kommt-wunder-sind-aber-keine-zu-erwarten,U9jC2yW
"Fastnacht in Franken" erstmals mit Audiodeskription
Schon seit Längerem gibt es Bildbeschreibungen für vorproduzierte Filme und Serien, um sie barrierefrei auch für Blinde und Menschen mit Sehbehinderung anbieten zu können. Neu ist allerdings, dass die Fastnachtssendung aus Bayern damit ausgestattet wird. Laut einer BR-Sprecherin sei der Sender damit Vorreiter. Julia Schukowski ist eine der Sprecherinnen und Sprecher. Sie kommentiert die Sendung zusammen mit Benedikt Hahn live aus Veitshöchheim im Landkreis Würzburg. Für die Sprecher ist es nicht einfach, da die Audiodeskription live stattfindet und alles detailliert beschrieben werden muss. Natürlich können hier auch Überschneidungen mit Dialogen oder kleinere Versprecher vorkommen. Die größte Schwierigkeit bestehe aber im Erkennen der bayerischen Landespolitiker."Es ist nicht einfach, die Leute zu erkennen, wenn sie aufwendig verkleidet sind", sagt Live-Sprecherin Julia Schukowski. Bei Tanzaufführungen dahingegen sei dies leichter, da man sie in aller Ruhe ausführlich beschreiben könne.
Marcus Filzek
Bei der Fernsehprunksitzung "Fastnacht in Franken" wird erstmals eine Audiodeskription zur Verfügung gestellt. Sprecher beschreiben die Fernsehbilder detailgenau, damit auch Blinde und Sehbehindere die Sendung mitverfolgen können.
[ "Fastnacht in Franken", "Veitshöchheim", "Landkreis Würzburg", "Sehbehinderte", "Audiodeskription", "Blinde" ]
bayern
2018-02-02T15:26:31.242398+00:00
2018-02-02T15:26:31.242398+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/fastnacht-in-franken-erstmals-mit-audiodeskription,QiVhapk
Bundesweite Sternsingeraktion in Kempten eröffnet
Bundesweit ziehen jedes Jahr Hunderttausende Kinder und Jugendliche als Sternsinger durch die Straßen. Sie gehen von Haus zu Haus, bringen den Segen und sammeln Spenden für soziale Projekte. Die Aktion Dreikönigssingen 2024 ist am Freitag in Kempten im Allgäu eröffnet worden. Laut Organisatoren waren dazu rund 600 Sternsinger aus ganz Deutschland angereist. Den Auftaktgottesdienst in der Basilika Sankt Lorenz leitete der Augsburger Bischof Bertram Meier. In seiner Predigt sprach er davon, dass wahre Sternsinger immer die ganze Welt und deren Wohl im Blick hätten. Die 66. Sternsinger-Aktion findet unter dem Motto "Gemeinsam für unsere Erde - in Amazonien und weltweit" statt. Damit solle darauf aufmerksam gemacht werden, wie wichtig der Schutz von Umwelt und Kulturen überall sei, hieß es von den Trägern der Aktion, dem Kindermissionswerk "Die Sternsinger" und dem Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ). Bischof Meier erklärte, dass vor allem die indigene Amazonas-Bevölkerung über Jahrhunderte hinweg gelernt habe, im Einklang mit der Schöpfung zu leben. Dieses Wissen zu bewahren und weiterzugeben, aber auch Erfahrungen unter verschiedenen Volksgruppen auszutauschen und allen ein gutes Leben zu ermöglichen, das fördere das Kindermissionswerk. "Aus diesem Grund passt es auch gut, dass wir die bundesweite Eröffnung hier in Kempten feiern, denn gerade im Allgäu sind die Menschen oft sehr naturverbunden und schätzen Tradition", so der Bischof. Die Spenden gehen etwa an eine kolumbianische Stiftung, die Waldgärten anlegt. Das Ziel: Jugendliche sollen erfahren, dass due nachhaltige Bewirtschaftung von Wäldern Brandrodungen überflüssig macht. Dafür sollen auch die Kinder und Jugendlichen hier ein Bewusstsein entwickeln, erklärt Pfarrer Dirk Bingener, Präsident des Kindermissionswerks: "Wir finden es besonders wichtig, dass die Kinder wissen, wofür sie gehen. Dass sie auf der einen Seite den Segen spenden und dass Menschen sich auf sie freuen, dass man sich engagieren kann. Und dass sie gleichzeitig wissen, wofür das Geld ist, das sie sammeln." Auf dem Eröffnungsprogramm standen zudem ein Sternsinger-Weihnachtsmarkt mit einem Amazonien-Märchenzelt und einem Schoko-Parcours samt Infos zum Kakaoanbau sowie eine ökumenische Abschlussandacht in der evangelischen Sankt-Mang-Kirche. Die Aktion Dreikönigssingen gibt es seit Ende der 1950er-Jahre. Seither haben die Sternsinger nach Angaben der Träger mehr als 1,3 Milliarden Euro für Kinder weltweit gesammelt. Mit Informationen der KNA Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Steffen Armbruster, Redaktion Religion und Orientierung
Schon zum 66. Mal wurde die Aktion Dreikönigssingen eröffnet. Hunderte Sternsingerinnen und Sternsinger sind dafür am Freitag in die Basilika St. Lorenz nach Kempten gekommen, unter dem Motto "Gemeinsam für unsere Erde - in Amazonien und weltweit".
[ "Indigene Völker", "Amazonas", "Dreikönigssingen", "Bertram Meier", "Katholische Kirche", "Bistum Augsburg", "Kirche", "Sternsinger", "Schwaben" ]
bayern
2023-12-29T15:36:46.825856+00:00
2023-12-29T16:14:06.909472+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/bundesweite-sternsingeraktion-in-kempten-eroeffnet,TzppURH
Corona-News-Ticker Mittelfranken KW 26
Die wichtigsten Corona-News des Tages aus Mittelfranken Corona-Neuinfektionen in Mittelfranken pro Tag Entwicklung der Corona-Kurve in Mittelfranken Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen hat für Mittelfranken seit gestern vier neue Corona-Fälle registriert. Insgesamt meldet das LGL für den Bezirk heute (04.07.21, Stand 8.00 Uhr) 91.059 Fälle seit Beginn der Pandemie. Die 7-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner liegt nun bei 6,48 und damit knapp einen Zähler über dem bayerischen Durchschnitt von 5,6. Die höchste Inzidenz im Bezirk weist die Stadt Fürth mit einem Wert von 12,45 auf. Die geringste 7-Tage-Inzidenz in Mittelfranken verzeichnet das LGL mit 0,99 im Landkreis Neustadt-Aisch/Bad Windsheim. Seit gestern starb in Mittelfranken kein Mensch im Zusammenhang mit dem Virus. Insgesamt liegt die Zahl der Todesfälle seit Beginn der Pandemie bei 2.547. Sonntag, 04.07.2021 In Mittelfranken sind seit gestern (02.07.) 22 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gab es im Vergleich zu gestern zudem einen Todesfall in Verbindung mit Covid-19 (Stand: 03.07.21, 08.00 Uhr). Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner in Mittelfranken beträgt damit 7,55. In Bayern liegt der Durchschnittswert heute bei 5,76. Den höchsten Inzidenzwert in Mittelfranken verzeichnet die Stadt Ansbach. Aktuell liegt er dort bei 14,35. Am niedrigsten ist der Wert im Regierungsbezirk derzeit im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Hier beträgt der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert knapp 1 (0,99). Insgesamt haben sich in Mittelfranken seit Beginn der Pandemie 91.055 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Das Impfzentrum für Stadt und Landkreis Fürth macht Interessierten ein zusätzliches Impfangebot. Am Wochenende vom 09. und 10. Juli sowie am 16. und 17. Juli können sich Bürgerinnen und Bürger in der Jahnturnhalle in Oberasbach mit Astrazeneca impfen lassen. Möglich ist das jeweils zwischen neun und 16 Uhr. Ein Termin muss nicht vereinbart werden. Unabhängig von der Priorisierung erhalten Interessierte ab 18 Jahren eine Impfung, solange der Vorrat reicht. Mitzubringen sind lediglich der Personalausweis und der Impfpass. Zusätzlich zum Impfangebot mit Astrazeneca gibt es für Menschen, die in der Stadt oder dem Landkreis Fürth wohnen, die Möglichkeit, sich mit dem Vakzin von Johnson & Johnson impfen zu lassen. Wer volljährig ist, kann sich über das Internetportal www.agnf.org anmelden. Auch hier gilt das Angebot unabhängig von der Priorisierung, solange der Vorrat reicht. Samstag, 03.07.2021 Mit der Pandemie blieben die Touristen aus: Nun will die Stadt Nürnberg wieder mehr Reisende in die Stadt locken und hat eine "Recovery-Kampagne“ gestartet. Tourismus sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für die Stadt, sagte Nürnbergs Wirtschaftsreferent Michael Fraas (CSU) bei der Vorstellung der Kampagne. "Deshalb arbeiten wir daran, den Wirtschaftsmotor Tourismus gemeinsam wieder anzuwerfen“, so Fraas. Unter dem Motto „Alles dreht sich um Dich – Erlebe #Stadtglück-Momente in Nürnberg“ will die die Congress- und Tourismus-Zentrale Nürnberg (CTZ) diesen Motor wieder zum Laufen bringen. Auf der Seite tourismus.nuernberg.de/stadtglueck-momente wirbt sie etwa mit kulinarischen Highlights und Klassikern der lokalen Küche. Bei den kulturellen Stadtglück-Momenten stehen die neuen Formate, die in Zeiten der Corona-Pandemie entstanden sind, im Vordergrund. Dazu gehören die Seebühne am Dutzendteich oder etwa die Sommerbühne des Staatstheaters. Außerdem gibt es Tipps für Rad- und Wandertouren. Zu der Kampagne gehört außerdem ein Werbefilm für die Stadt, der auf Reiseportalen gezeigt werden soll. Die Tourismus-Zentrale will damit hauptsächlich Touristen aus Deutschland, etwa Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg ansprechen. In Mittelfranken sind seit gestern (Do., 01.07.) 25 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gab es im Vergleich zu gestern zudem zwei weitere Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 (Stand: 02.07.21, 08.00 Uhr). Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner ist in Mittelfranken im Vergleich zum Vortag wieder gestiegen, von knapp 7 auf 7,5. In Bayern liegt der Durchschnittswert heute bei 5,9. Den höchsten Inzidenzwert in Mittelfranken verzeichnet weiterhin die Stadt Ansbach. Aktuell liegt er dort bei 14,35, Mitte der Woche lag der Wert aber noch bei 26,3. Am niedrigsten ist der Wert im Regierungsbezirk derzeit im Landkreis Neustadt/Aisch-Bad Windsheim. Hier beträgt der Sieben-Tage-Inzidenz-Wert knapp 1 (0,99). Insgesamt haben sich in Mittelfranken seit Beginn der Pandemie 91.033 Personen mit dem Coronavirus infiziert. --- 02.07.2021--- AktZent 19182 Weil die Stadt Nürnberg mehr Impfstoffe aller zugelassenen Anbieter bekommt, können in den kommenden Wochen mehr Bürgerinnen und Bürger ihre Erstimpfung bekommen. Die Stadt teilte mit, dass Nürnberg ab dem 5. Juli die Lieferung von 19.600 sowie bis Ende Juli 15.000 weitere Impfdosen sämtlicher Vakzine erhält. „Mit den zugesagten Impfdosen können in Nürnberg bis vor Beginn der Sommerferien voraussichtlich 65.000 bis 69.000 Impfungen durchgeführt werden“, sagt Britta Walthelm, Referentin für Umwelt und Gesundheit der Stadt Nürnberg. Die Stadtverwaltung räumt ein, dass im Juni wie in vielen anderen bayerischen Städten und Gemeinden, nur sehr wenige Erstimpfungen vorgenommen werden konnten. Das Impfzentrum Nürnberg und seine Außenstellen hätten sich in dieser Zeit fast ausschließlich auf Zweitimpfungen beschränken müssen. Nach aktuellem Stand (1.7.21) sind in Nürnberg rund 457.000 Impfdosen bisher verabreicht worden, etwa 196.000 Bürgerinnen und Bürger gelten als vollständig geimpft. Fürth verlängert das Alkoholkonsumverbot in der Öffentlichkeit im Rahmen der Bayerischen Infektionsschutzverordnung noch bis zum 28. Juli. Wie die Stadt heute mitteilt, gilt dies außerhalb von zugelassenen Freischankflächen in weiten Teilen der Innenstadt, wie zum Beispiel auf dem Bahnhofplatz, in der Friedrichstraße, auf der Fürther Freiheit oder dem Obstmarkt. Das Alkoholkonsumverbot erstreckt sich auf den gesamten öffentlich zugänglichen Raum, also einschließlich der Gehsteige bis zu den Hauswänden. Angesichts der Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus hat der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach eine Fortsetzung des Homeoffice empfohlen. "Jetzt ist ein erheblicher Teil der Menschen noch nicht oder nur einmal geimpft", sagte Lauterbach den Zeitungen der Funke Mediengruppe. Die Situation sei "noch nicht ungefährlich", sagte Lauterbach weiter. "Dringend rate ich dazu, die Beschäftigten am Arbeitsplatz zwei Mal pro Woche zu testen, um Ausbrüche zu verhindern". Der Vorteil an der besonders ansteckenden Delta-Variante des Virus sei ihre hohe Viruslast. Sie sei deshalb mit Schnelltests gut zu identifizieren, mögliche Infektionsherde könnten so frühzeitig entdeckt werden. Wo Homeoffice nicht möglich ist, rät Lauterbach zum regelmäßigen Lüften und Tragen von Masken. Auch Klimaanlagen seien gegen Ansteckungen hilfreich. "Wenn man die Wahl zwischen Klimaanlage und offenen Fenstern hat, dann sollte man die Fenster zum Lüften einsetzen - das hilft besser gegen Ansteckungen", sagte Lauterbach. Die wirtschaftlichen Einbußen für den weltweiten Tourismussektor in der Corona-Pandemie könnten sich nach UN-Angaben auf mehr als vier Billionen Dollar (knapp 3,4 Billionen Euro) summieren. Wie aus einem Bericht der Welttourismusorganisation der Vereinten Nationen (UNWTO) und der UN-Konferenz für Handel und Entwicklung (Unctad) hervorgeht, führt insbesondere der Mangel an Impfungen in Entwicklungsländern zu wachsenden Schäden für die Branche. "Der Tourismus ist ein Rettungsanker für Millionen von Menschen", erklärte UNWTO-Generalsekretär Zurab Pololikashvili. Fortschritte bei der Impfkampagne, um damit einen "sicheren Neustart" für den Tourismus zu ermöglichen, seien "entscheidend" für die Arbeitsplätze in dem Bereich; vor allem viele Entwicklungsländer seien in hohem Maße vom Tourismus abhängig. Die Corona-Krise hat massive Auswirkungen auf den weltweiten Laufverkehr. Im vergangenen Jahr beliefen sich die Einbußen für den Tourismussektor infolge der Pandemie bereits auf 2,4 Billionen Dollar. Dem UN-Bericht zufolge drohen in diesem Jahr nun - abhängig von Fortschritten bei der Impfkampagne - ähnlich hohe Schäden. Die Arbeit im Homeoffice muss nach Ansicht von Verdi-Chef Frank Werneke verbindlich geregelt werden, etwa durch Tarifverträge. "Mit dem Auslaufen der Homeoffice-Pflicht wird schmerzlich deutlich, dass es an Regelungen für die neue Normalität mangelt, nachdem die Union den entsprechenden Gesetzesentwurf von Bundesarbeitsminister Hubertus Heil gestoppt hatte", sagte Werneke der "Rheinischen Post". Als Vorbild nannte der Chef der Dienstleistungsgewerkschaft den Tarifvertrag Digitalisierung: Dieser zeige, "wie man mit den neuen Herausforderungen umgehen kann", sagte Werneke. Der Vertrag, der mit dem Bund Mitte Juni abgeschlossen worden sei, sehe verpflichtende Regelungen bei der Einführung von mobiler Arbeit vor, die von der Arbeitsplatzsicherung und Ausstattung der Arbeitsplätze über notwendig Qualifizierungen bis hin zur Entgeltsicherung für die Beschäftigten reichten. Die coronabedingte Homeoffice-Pflicht in den Unternehmen läuft an diesem Mittwoch aus. Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) fordert eine Reform des Gesundheitssystems in Deutschland. Bessere Strukturen hätten zu Beginn der Corona-Pandemie Hygienepläne sofort erarbeiten und umsetzen können, sagte DBfK-Präsidentin Christel Bienstein im ZDF-Morgenmagazin. Das Ausland sei dabei wesentlich weiter. Bienschein kritisierte, Deutschland habe ein "altes, tradiertes Systeme" mit vielen Krankenhäusern. "Wir bräuchten mehr Primär-Versorgungszentren, wo Menschen ganz schnell hinkommen und sich einschätzen lassen können", betonte sie. Patienten sollten dort auch eine Nacht beobachtet werden können, um abklären zu können, ob sie einen Krankenhausaufenthalt tatsächlich benötigten. Bayerns SPD-Chefin Ronja Endres fordert ein dauerhaftes Recht für Arbeitnehmer auf Homeoffice. "Wir brauchen eine Regelung, die Arbeitnehmern ein verbindliches Recht auf mobiles Arbeiten zusichert. Mindestens 24 Tage pro Jahr, im Idealfall sogar mehr, sollten Arbeitgeber ihren Mitarbeitern zugestehen", sagte Endres der Deutschen Presse-Agentur. Am 30. Juni endet die wegen der Corona-Krise zwischenzeitlich für Unternehmen auferlegte Pflicht, Mitarbeitern Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. "Gerade die Hochphase der Corona-Krise mit ihren weiterhin gut gefüllten Büros hat gezeigt, dass beim Thema Homeoffice und Mobiles Arbeiten viele Arbeitgeber noch große Vorbehalte haben und von ihren Beschäftigten trotz Infektionsrisiko Präsenz erwartet hatten. Das zeigt, dass wir mit Freiwilligkeit hier nicht weit kommen werden", betonte Endres. Jetzt gehe es nicht nur um den berechtigen Anspruch vieler Beschäftigter, sich angesichts der Delta-Variante schützen zu wollen. Nach mehr als einem Jahr Pandemie habe die Mehrheit der Arbeitnehmer das berechtigte Bedürfnis, weiter zumindest teilweise von zu Hause aus oder mobil zu arbeiten. Nach wie vor liegt Lichtenfels mit einem Inzidenzwert von 34,4 an der Spitze der Tabelle des Robert Koch Instituts, gefolgt von der Stadt Ansbach mit einer 7-Tage-Inzidenz von 23,9. Die Stadt Fürth meldet einen Wert von 13,2, die Stadt Nürnberg von 11,0, der Landkreis Fürth von 8,5. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist ebenfalls erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bei 5,2. Dies teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Mittwochmorgen unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 5,4 gelegen, vor einer Woche bei 7,2. Mittwoch, 30.06.2021 Das Erlanger Impfzentrum hat eine Sonderimpfaktion mit dem Wirkstoff von Astrazeneca angekündigt. Ab sofort vergibt das Impfzentrum Termine für die Aktion am 4. Juli, heißt es in einer Mitteilung. Um den vollständigen Impfschutz möglichst schnell herzustellen, will das Erlanger Impfzentrum den Abstand zur zweiten Impfung von zwölf auf sechs Wochen verkürzen. Dies sei von der Europäischen Arzneimittelbehörde (EMA) zugelassen. "Wir beobachten mit großer Sorge die Entwicklungen in England und Portugal und die Ausbreitung der Delta-Variante des Corona-Virus auch bei uns", so der ärztliche Leiter des Impfzentrums der Stadt Erlangen und des Landkreises Erlangen Höchstadt, Hans-Joachim Drossel. Nur eine schnelle Immunisierung der Bevölkerung könne davor schützen. Drossel begrüßt deshalb, dass wieder Erstimpfungen mit dem Wirkstoff von Astrazeneca in den Impfzentren angeboten werden können. Interessierte können ab sofort unter der Telefonnummer 09131 / 86-6500 einen Termin vereinbaren. Sie werden allerdings gebeten, sich vorher im bayerischen Impfportal unter www.impfzentren.bayern zu registrieren. In Mittelfranken sind seit gestern 16 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gab es im Vergleich zu gestern keine weiteren Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 (Stand: 28.06.21, 08.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle in Mittelfranken bleibt damit bei 2.541. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt in Mittelfranken 7,9. Der Durchschnittswert im Freistaat liegt bei 6,9. Den höchsten Inzidenzwert in Mittelfranken verzeichnet die Stadt Ansbach. Aktuell liegt er dort bei 26,3. Am niedrigsten ist der Wert im Regierungsbezirk mit 0,99 derzeit im Landkreis Neustadt a.d. Aisch/ Bad Windsheim. Insgesamt haben sich in Mittelfranken seit Beginn der Pandemie 90.956 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Ab 1. Juli wird ein weiteres PCR-Testzentrum am Kirchweihplatz in Weißenburg eröffnet. Das Testzentrum wird Montag bis Freitag von 10.00 bis 13.00 Uhr und von 13.45 bis 17.00 Uhr geöffnet haben. Der Ablauf wird ähnlich sein wie am Testzentrum in Gunzenhausen, nur nicht als "Drive-In". Die registrierte Person passiert zu Fuß zu der vorgegebenen Uhrzeit die Teststation, wo in einem ersten Schritt die persönlichen Daten und die Registrierung überprüft werden, teilt das Landratsamt mit. Im zweiten Schritt nimmt das medizinische Fachpersonal den Abstrich. Die Teststäbchen werden anschließend an das zuständige Labor gebracht. Das Testergebnis wird den Betroffenen digital per E-Mail oder SMS mitgeteilt. Sollte keine digitale Zustellung möglich sein, ist auch eine postalische Mitteilung über das Testergebnis möglich. Sollte ein positiver Befund vorliegen, werden Sie über das Gesundheitsamt kontaktiert. Termine können online unter www.vitolus.de/weissenburg vereinbart werden. Wer keinen Internetzugang hat, kann sich auch telefonisch unter 089 904 212 661 für die PCR-Testung anmelden. Die Nürnberger Hilfsorganisationen schließen zum 1. Juli 2021 das städtische Schnelltestzentrum in der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nürnberg für Mittelfranken in der Waaggasse. Damit reagieren sie auf die sinkende Nachfrage. Dafür werden im Schnelltestzentrum City Point, Breite Gasse 5, von Montag bis Samstag zwischen 9 und 17 Uhr dann permanent zwei Testlinien angeboten. Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek fordert angesichts der sich ausbreitenden Corona-Delta-Variante eine Einhaltung der Maskenpflicht bei den Spielen der Fußball-Europameisterschaft. "Die Maske ist wichtig", sagt der CSU-Politiker im Deutschlandfunk. Daher würden der DFB und die UEFA aufgefordert, die Maskenpflicht durchzusetzen. Er sei vor besorgt, dass etwa im Wembley-Stadion in London beim Spiel England gegen Deutschland 45.000 Zuschauer zugelassen seien. Für Reiserückkehrer fordert Holetschek zudem "konsequente" Kontrollen von Testergebnissen und Quarantänen ein. Um die Ausbreitung der sich rasch ausbreitenden Corona-Variante einzudämmen, sei aber der vollständige Impfschutz das geeigneteste Mittel. Der Städte- und Gemeindebund fordert Maßnahmen, um weitere Schulschließungen im Herbst zu verhindern. "Das größte Problem sehe ich momentan in den Schulen, weil die meisten Kinder nicht geimpft sind, auch nicht geimpft werden können. Das birgt die Gefahr, dass wir in unseren Bildungsbereichen wieder in einen Lockdown kommen. Das muss verhindert werden", sagte Hauptgeschäftsführer Gerd Landsberg der "Passauer Neuen Presse". Um die Hygienemaßnahmen an den Schulen effektiv umzusetzen, bräuchten die Kommunen als Schulträger eine Finanzierungszusage durch Bund und Länder, forderte Landsberg in den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Dabei solle auf zeitintensive Förderprogramme verzichtet werden. "Wir müssen uns immer wieder klar machen, dass wir uns nach wie vor in einem Wettlauf mit dem Virus befinden und dementsprechend keine Zeit zu verlieren haben." Laut Robert Koch-Institut weisen in Bayern derzeit elf Städte und Landkreise einen Inzidenzwert von Null auf. Auch in den oberfränkischen Landkreisen Bayreuth und Wunsiedel und im mittelfränkischen Landkreis Neustadt/Aisch hat sich in den vergangenen sieben Tagen niemand nachweislich mit dem Coronavirus infiziert. Der momentan höchste Sieben-Tage-Inzidenzwert in Deutschland findet sich ebenfalls in Oberfranken – im Landkreis Lichtenfels mit 46,4. Auch die Stadt Ansbach liegt noch bei 23,9, die Stadt Fürth bei 14,0, die Stadt Nürnberg bei 12,2 und der Landkreis Erlangen-Höchstadt bei 8,0. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz bei den Corona-Infektionen ist erneut leicht zurückgegangen und liegt nun bei 5,4. Dies teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) unter Berufung auf Angaben der Gesundheitsämter mit. Am Vortag hatte die Inzidenz bei 5,6 gelegen, vor einer Woche bei 8,0. Die Gesundheitsminister der Bundesländer wollen im Herbst den Betrieb der Impfzentren zurückfahren. Auch über den 30. September hinaus setze man bei der Eindämmung der Corona-Pandemie auf staatliche oder kommunale Impfangebote. Der Schwerpunkt dabei solle zunehmend aber auf mobilen Impfteams liegen, hieß es in einem Beschluss der Gesundheitsministerkonferenz vom Montagabend. Die Länder könnten dabei selbst über die künftige Infrastruktur des Impfangebots entscheiden. Im Bedarfsfall sollen die Impfzentren in jedem Fall aber auch schnell wieder aktiviert werden können. Schon ab Herbst werde man den Fokus auf mobile Impfteams legen, mit denen man bereits zu Beginn der Impfungen sehr gute Erfahrungen gemacht habe, so der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek. Diese Teams könnten flexibel zum Beispiel in Alten- und Pflegeheimen, Behinderteneinrichtungen oder anderen Gemeinschaftsunterkünften sowie in sozialen Brennpunkten impfen. Vor dem EM-Achtelfinale zwischen England und Deutschland wird die Kritik an der Zuschauer-Aufstockung für das Wembley-Stadion und am Fanverhalten in der Coronavirus-Pandemie lauter. Innenminister Horst Seehofer (CSU) sagte mit Blick auf die Delta-Variante, vor allem in Großbritannien seien Zehntausende Zuschauer im Stadion "unverantwortlich". In der "Süddeutschen Zeitung" appellierte Seehofer an die Europäische Fußball-Union UEFA und die britische Regierung, Zuschauerzahlen "deutlich nach unten zu korrigieren". Bis zu 45.000 Fans sind am Dienstagabend zugelassen. Für die Halbfinals und das Endspiel sollen sogar 60.000 Zuschauer in das Wembley-Stadion dürfen. Weil die Corona-Zahlen durch die Delta-Variante zuletzt in Großbritannien wieder stiegen, ist der Schritt umstritten. Dass die Partien überhaupt dort ausgetragen werden sollen, bezeichnete der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann als "eigentlich nicht zu verantworten". Dies ginge "nur mit harter Einhaltung der Regeln und der Abstände", sagte der 73-Jährige dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die UEFA und der Deutsche Fußball-Bund müssten "dringend dafür sorgen, dass die Regeln eingehalten werden. Der Plan, jetzt noch mehr Leute in die Stadien zu lassen, wie in Wembley, ist unverfroren", sagte der Grünen-Politiker. Dienstag, 29.06.2021 In Mittelfranken sind seit gestern 16 Neuinfektionen mit dem Coronavirus gemeldet worden. Nach Angaben des Landesamts für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) in Erlangen gab es im Vergleich zu gestern keine weiteren Todesfälle in Verbindung mit Covid-19 (Stand: 28.06.21, 08.00 Uhr). Die Zahl der Todesfälle in Mittelfranken bleibt damit bei 2.541. Die Sieben-Tage-Inzidenz pro 100.000 Einwohner beträgt in Mittelfranken 7,9. Der Durchschnittswert im Freistaat liegt bei 6,9. Den höchsten Inzidenzwert in Mittelfranken verzeichnet die Stadt Ansbach. Aktuell liegt er dort bei 26,3. Am niedrigsten ist der Wert im Regierungsbezirk mit 0,99 derzeit im Landkreis Neustadt a.d. Aisch/ Bad Windsheim. Insgesamt haben sich in Mittelfranken seit Beginn der Pandemie 90.956 Personen mit dem Coronavirus infiziert. Die Bundesregierung lehnt eine Verschärfung der Einreisebestimmungen wegen der Corona-Pandemie zum jetzigen Zeitpunkt ab. Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) sehe "momentan keine Veranlassung für stationäre Grenzkontrollen", sagte ein Sprecher seines Ministeriums. Auch das Bundesgesundheitsministerium erklärte, es sei "zur Zeit keine Änderung der Einreiseverordnung" geplant. es gebe derzeit schon ein "recht striktes Einreiseregime", sagte ein Sprecher. Angesichts der Ausbreitung der hoch ansteckenden Delta-Variante des Coronavirus waren zuvor von Landespolitikern Forderungen nach schärferen Bestimmungen bei der Einreise erhoben worden, etwa nach einer Pflichtquarantäne für alle nicht geimpften Reiserückkehrer aus Risikogebieten und Hochinzidenzgebieten. Der für den Grenzschutz zuständige Bundesinnenminister steht nach Angaben seines Sprechers in der Angelegenheit in ständigem Kontakt mit den Ländern. Der Sprecher verwies auf die derzeit gültige Einreiseverordnung, die das Ziel verfolge, "den Eintrag des Virus möglichst zu unterbinden". Regierungssprecher Steffen Seibert verwies auf die anhaltenden Bemühungen der Bundesregierung, eine EU-weit einheitliche Regelung zum Umgang mit Einreisen aus Virusvariantengebieten zu vereinbaren. "Wo es diese Einheitlichkeit nicht gibt, werben wir weiter dafür", sagte Seibert. Bayerns Ministerpräsident Söder will mit Blick auf die sich ausbreitende Delta-Variante das Impftempo im Freistaat erhöhen. Nach Beratungen mit Vertretern der Ärzteschaft, von Apotheken, Wissenschaft, Kommunen und Wirtschaft hat er mehrere Maßnahmen angekündigt: So soll noch diese Woche die Priorisierung auch in den Impfzentren fallen. Außerdem plädierte Söder für mehr Flexibilität: Er forderte den Bund auf, generell sogenannte Kreuzimpfungen zuzulassen, so dass beispielsweise nach einer Astrazeneca-Erstimpfung eine Dosis Moderna verabreicht werden kann. Die Zahl der Neuinfektionen sinken weiter. Von 219 neuen Positiv-Tests entfallen in Deutschland jedoch 66 auf Bayern. Die höchste Inzidenz vermeldet weiterhin Franken. Lichtenfels liegt noch immer bei einem 7-Tage-Inzidenzwert von 46,4, Ansbach bei 26,3, die Stadt Fürth bei 15,6. Nürnberg weist eine Inzidenz von 12,3 aus. In Bayern wurden in den letzten 24 Stunden 66 neue Fälle gemeldet. Die 7-Tage-Inzidenz liegt bei 6,9. Das Robert-Koch-Institut (RKI) meldet für das Bundesgebiet 219 neue Positiv-Tests. Das sind 127 weniger als am Montag vor einer Woche. Die Sieben-Tage-Inzidenz sinkt weiter auf 5,6 von 5,7 am Vortag. Der Wert gibt an, wie viele Menschen je 100.000 Einwohner sich in den vergangenen sieben Tagen mit dem Coronavirus angesteckt haben. Die Kommunen in Deutschland pochen auf eine Verlängerung der zum Monatsende auslaufenden Bundesnotbremse bei steigenden Fallzahlen. "Sollten die Inzidenzen auch wegen neuer Virusvarianten wieder ansteigen, muss der Bund die Notbremse rechtzeitig wieder in Kraft setzen", sagt Helmut Dedy, Hauptgeschäftsführer des Deutschen Städtetages, der Zeitung" Rheinische Post". Bundesweit einheitliche Standards hätten geholfen, damit die Menschen die Regeln verstehen und akzeptieren. Die die Pandemie sei noch nicht vorbei. "Deshalb sollten wir die AHA- und Hygieneregeln weiter beachten. Und Reiserückkehrer müssen die Quarantänepflichten unbedingt einhalten." Die Regelungen der Bundesnotbremse enden am 30. Juni. Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für Corona-Impfungen von Kindern zu überdenken. Die Stiko argumentiere, dass Covid-19 für Kinder harmlos sei, sagte Lauterbach der in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post". "Für die Delta-Variante gilt dies meiner Ansicht nach aber nicht", betonte er. In Großbritannien würden bereits viele Kinder mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt. "Die Angaben der Stiko beziehen sich immer auf alte Varianten", sagte Lauterbach. Eine Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante sei zu riskant. Auch die Fortsetzung des Wechselunterrichts sei keine Lösung. Die Stiko empfiehlt die Corona-Impfung bei Kindern und Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren nur bei bestimmen Vorerkrankungen oder anderen Risikofaktoren. Laut einer Auswertung des Zentralinstituts für die kassenärztliche Versorgung betrifft dies etwa elf Prozent der Kinder in dieser Altersgruppe. Auf Wunsch und nach ärztlicher Beratung sind Impfungen ab dem Alter von zwölf Jahren gleichwohl für alle möglich. Kinder und Jugendliche entwickeln im Allgemeinen weniger schwere Formen von Covid-19 als ältere Menschen. Doch auch sie können sich anstecken und können das Virus weitergeben. Ihre Immunisierung trägt somit zur Eindämmung der Pandemie bei. Montag, 28.06.2021
BR24 Redaktion
Das Impfzentrum für Stadt und Landkreis Fürth macht Interessierten ein zusätzliches Impfangebot. Mit der Pandemie blieben die Touristen aus: Nürnberg will wieder mehr Reisende anlocken und startet die "Recovery-Kampagne“. Alle Corona-News im Ticker.
[ "Mittelfranken", "Sars-CoV-2-Virus", "Pandemie", "Covid-19", "Erlangen", "Virus", "Corona", "Coronavirus", "Nürnberg", "Fürth", "Ansbach" ]
bayern
2021-07-04T12:31:39.295+00:00
2021-07-04T12:31:40.21593+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/corona-news-ticker-mittelfranken-kw-26,SbbB3iU
"Rufmordkampagne": Jagdpräsident attackiert seine Gegner
Der Streit im Bayerischen Jagdverband (BJV) dürfte sich in den nächsten Wochen weiter zuspitzen. Statt versöhnlicher Worte machte Präsident Ernst Weidenbusch klar: Er will im Amt bleiben. Und er ist bereit, dafür zu kämpfen. Seinen Gegnern wirft er eine "Rufmordkampagne" vor, mit dem Ziel, ihn zu diffamieren. Alle Vorwürfe gegen seine Amtsführung weist der CSU-Landtagsabgeordnete zurück. Zuletzt hatten angeblich ehemalige Mitarbeiter des Jagdverbandes in einem anonymen Brief von Einschüchterungen und einem "Klima der Angst" berichtet. Er habe gegen niemanden im Jagdverband Drohungen ausgesprochen oder einen Wutausbruch gehabt – weder gegen Ehrenamtliche noch gegen Mitarbeiter im Jagdverband, so Weidenbusch auf einer Pressekonferenz. Die Vorwürfe "Bedrohung und Beleidigung" werde er sicher nicht "auf sich sitzen lassen" und rechtliche Schritte überlegen, sobald ihm die offizielle Anzeige seines Kontrahenten Ernst-Ulrich Wittmann vorliege. Weidenbusch soll Wittmann, der im Frühling nur sehr knapp bei der Präsidentenwahl unterlegen war, im Oktober bei einer Jägermesse öffentlich beleidigt haben. Laut Wittmann soll ihn Weidenbusch in Grünau bei Neuburg an der Donau öffentlich "einen Psychopathen" genannt haben. Jagdpräsident Weidenbusch bestreitet das und wirft der Gruppe um Wittmann vor, die Anzeige sei "Teil eines vorher feststehenden Planes" und einer planmäßigen "Diffamierung mittels einer Rufmordkampagne", um die Vorherrschaft im Verband zu gewinnen. Er habe dafür sogar einen Ohrenzeugen, so Weidenbusch. Auf BR-Anfrage weist Wittmann diese Vorwürfe als "bekannte Taktik Weidenbuschs" zurück. Er reflektiere nicht, immer seien die anderen Schuld, so der Vorwurf. Weidenbusch versuche lediglich, seine "Gegner mundtot zu machen". So spalte Weidenbusch den Bayerischen Jagdverband. Wittmann plädiert deshalb für einen Neuanfang, um die Spannungen im Verband zu überwinden. Sollten sich zehn Prozent der Kreisgruppen im Bayerischen Jagdverband für eine außerordentliche Mitgliederversammlung aussprechen, dann könnte dort Weidenbuschs Abwahl beantragt werden. Sollte dieser Schritt kommen, will sich Weidenbusch dem Votum der Mitglieder stellen. Ein Rücktritt kommt für ihn nicht in Frage. Dann gehe es entweder "voran in die Zukunft – oder zurück ins Schlamassel". Außerdem kündigte Weidenbusch an, im Fall der Fälle - entgegen seines ursprünglichen Planes - 2026 doch für eine erneute Amtszeit als Jagdpräsident zu kandidieren. Schließlich käme er mit seiner Erneuerungsarbeit wegen seiner Gegner langsamer voran als gedacht, so Weidenbusch. Auf die Frage, ob er in seinen ersten zwei Amtsjahren Fehler gemacht habe, sagt Weidenbusch: Er habe unterschätzt, dass die Veränderungen für einen Teil der Mitglieder zu schnell gehen. Eine besondere Rundreise durch die Ortsgruppen im Freistaat plant Weidenbusch nicht: "Meine Charme-Offensive läuft ja seit zwei Jahren." Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Arne Wilsdorff
Zoff im Bayerischen Jagdverband: Der Präsident beschuldigt seine Gegner der planmäßigen Diffamierung. Nun erwägt Ernst Weidenbusch, 2026 erneut zu kandidieren – entgegen erster Pläne.
[ "BJV", "Ernst Weidenbusch", "Jagd", "Jagdverband" ]
bayern
2022-11-15T18:11:03.638617+00:00
2022-11-16T12:53:13.651206+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/rufmordkampagne-jagdpraesident-attackiert-seine-gegner,TNHKEYP
Welt-Tollwut-Tag: Impfungen schützen vor der tödlichen Krankheit
Jedes Jahr sterben laut Weltgesundheitsorganisation (WHO) rund 60.000 Menschen an den Folgen einer Tollwut-Infektion. Dunkelziffer unbekannt. Tollwut verläuft immer tödlich. Es greift das Nervensystem an, vor allem das Gehirn, und führt schließlich zu Lähmungen und zum Tod. Es gibt sehr wirksame Impfstoffe, aber sie müssen angewendet werden, bevor die Symptome auftreten. Zu den ersten meist uncharakteristischen Krankheitsanzeichen gehören Kopfschmerzen und Appetitlosigkeit, manchmal Fieber. Dann stellen sich eine ausgeprägte Wasserscheu ein, aggressive und depressive Verstimmungen oder Lähmungen. Unbehandelt fallen Patienten spätestens nach sieben Tagen ins Koma und sterben. Die Inkubationszeit variiert stark – von 20 bis 70 Tage. Tollwut kann aber schon nach wenigen Tagen oder erst ein Jahr später ausbrechen. Louis Pasteur entwickelte mit Kollegen den ersten wirksamen Tollwut-Impfstoff. Er hatte am 28. September Geburtstag. Deswegen wird an diesem Tag der Welt-Tollwut-Tag begangen - ein wichtiger Termin, denn vor allem in ärmeren Teilen der Welt ist das Virus nach wie vor ein großes Problem. Impfung gegen Tollwut Mit Tollwut infizierte Tiere können mit ihrem Speichel den Menschen, aber auch andere Wild- oder Haustiere anstecken - kein Säugetier ist vor dem Erreger sicher. Meist erfolgt die Übertragung durch einen Biss. Die Gefahr, sich mit Tollwut anzustecken, ist mit immerhin 95 Prozent der gemeldeten Fälle in Asien oder Afrika am höchsten. Welche Länder welches Risiko aufweisen, erfahren Sie auf der Public Health England Webseite. Die Krankheit wird vor allem durch streunende Hunde oder Katzen übertragen. Eine gewisse Vorsicht ist immer bei ungewöhnlicher Zutraulichkeit von wilden Tieren geboten. Denn sie kann Hinweis auf die bekannteste Form der Erkrankung sein, die sogenannte rasende Tollwut. Die Tiere haben dann häufig Schaum vor dem Mund und verhalten sich untypisch. Daneben gibt es auch die stille Tollwut, die beim Tier unauffälligere Symptome wie zum Beispiel Lähmungserscheinungen hervorruft. Deshalb gilt die Regel: Fernhalten und keine unbekannten Tiere streicheln. Nach dem Kontakt mit einem auffälligen Tier muss unmittelbar danach eine Immunisierung erfolgen. Das gilt auch für geimpfte Personen. Wer Kontakt mit einem tollwutverdächtigen Tier hatte oder gebissen wurde, aber über keinen Impfschutz verfügt, muss mit fünf oder sechs Impfungen rechnen. Zusätzlich wird ein Antiserum gespritzt (Passivimpfung). Geimpft werden muss in der ersten Stunde nach dem Biss. Für eine vorbeugende Impfung muss man sich über einen Zeitraum von 28 Tagen insgesamt dreimal impfen lassen und den Impfschutz nach zwölf Monaten auffrischen. Die vorbeugende Impfung schützt zwar zuverlässig vor Tollwut, hält aber nur drei bis fünf Jahre vor. Diese Vorgehensweise ist für Ärzte in Deutschland rechtlich vorgegeben, auch wenn die Weltgesundheitsorganisation (WHO) im April 2018 eine neue Impfempfehlung herausgegeben hat, nach der unter bestimmten Umständen auch zwei Impfungen ausreichend schützen sollen. Mehr zur Tollwut-Impfung beim Robert Koch-Institut (RKI). Dieser Artikel ist erstmals am 23.09.2020 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel aktualisiert und erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Marlene Riederer
Tollwut ist tödlich, wenn man nicht geimpft ist. Deshalb ist eine Impfung bei Reisen in manche Länder lebenswichtig. Außerdem gilt: keine streunenden Hunde oder Katzen streicheln. Infos zu Übertragung, Symptomen und Behandlung gibt es hier.
[ "Krankheit", "Deutschland", "Asien", "Medizin", "Afrika", "Impfung", "Gesundheit", "Tollwut" ]
wissen
2024-09-24T08:37:51.426+00:00
2024-09-24T08:37:51.734092+00:00
https://www.br.de//nachrichten/wissen/welt-tollwut-tag-uebertragung-symptome-schutz-durch-impfung,SBPxzuH
Totes Pferd: Hat ein Wolf das Tier in der Rhön gerissen?
Umgeben von Wiesen und Wäldern liegt Kilianshof mit seinen rund 40 Einwohnern am östlichen Fuß des Kreuzbergs. Die Lage des Ortsteils der Gemeinde Sandberg im Landkreis Rhön-Grabfeld sei besonders ruhig, heißt es auf der Internetseite der Rhöner Walddörfer. Mitten in der Idylle wollte Johann Söder das Pferd der Familie am Samstagmittag füttern, doch er fand den 25-jährigen Genius tot auf der Weide. Das 500 Kilo schwere Tier hatte schwere Verletzungen am Hinterleib, möglicherweise von einem Wolf. "Ich hab dann das Pferd gesehen, wie es da lag. Ich war völlig geschockt, fassungslos, bin in Tränen ausgebrochen", erzählt Jennifer Söder. So wie es aussieht, habe sich ihr Pferd gewehrt, es gebe Kampfspuren. Wie die erste Bürgermeisterin Sonja Reubelt (CSU) auf Anfrage von BR24 mitteilt, könnten ein oder mehrere Wölfe das Pferd gerissen haben. Bisher sei das jedoch reine Spekulation. Untersuchungen sollen das klären. "Bei uns in der Gegend wurden aber schon öfter Wölfe gesichtet", sagt die Bürgermeisterin. "Sollte es sich bewahrheiten, dass ein Wolf der Verursacher war, muss man ernsthaft über eine Entnahme nachdenken." Nach Reubelts Einschätzung wäre es der erste Wolfsriss eines Pferdes in der Rhön. Das Pferd der Familie Söder stand bei offener Stallhaltung immer auf einer Weide mit Unterstand am Ortsrand – auch nachts, so Jennifer Söder. Sie hatte sich mit der Anschaffung des Pferds vor 15 Jahren einen Kindheitstraum erfüllt, erzählt sie. Zuvor habe Genius ein stressiges Leben auf einer Rennbahn gehabt, bei ihnen habe er endlich zur Ruhe kommen können. Zuletzt hatte die Tochter der Söders das Pferd übernommen. "Es ist natürlich besonders tragisch, jetzt der Tochter erklären zu müssen, was mit unserem Pferd passiert ist – mit unserem geliebten Genius", so Jennifer Söder. Das Ehepaar hat noch zwei weitere Pferde auf Weiden stehen – ebenfalls mit offener Stallhaltung. Einen Stall, in dem die Söders die beiden nun kurzfristig sicher unterbringen könnten, haben sie nicht. "Aktuell versuchen wir eben mit Nachtwache, die Tiere zu schützen", erklärt Johann Söder. "Das heißt, wir bewachen jede Nacht durchgehend die Pferde – bis uns vielleicht irgendjemand eine Lösung oder eine Hilfe gibt." Jennifer Söder habe bei der ersten Nachtwache nach dem Riss ein Wolfspärchen nahe dem Pferde-Kadaver gesehen. Ob es sich nun aber tatsächlich um einen Wolfsriss handelt, müssen erst noch Untersuchungen zeigen. Familie Söder hat ihren 25-jährigen Genius tot auf der Weide bei Kilianshof in der Rhön gefunden. Ein Mitglied des Netzwerks "Große Beutegreifer" hat den Pferde-Kadaver direkt auf der Weide untersucht, wie das Landesamt für Umwelt (LfU) bestätigt. Der sogenannte Rissgutachter hat dabei auch Proben entnommen, die nun das Senckenberg-Forschungsinstitut, Fachgebiet Wildtiergenetik, im hessischen Gelnhausen genetisch untersucht. Das Labor dort fungiert seit 2010 als Referenzzentrum für die Wolfsgenetik in Deutschland. Die durchschnittliche Auswertungszeit einer Probe beträgt in etwa zehn Werktage, so das LfU. Je nach Qualität der Proben sei dann möglicherweise klar, ob tatsächlich ein Wolf hinter dem Tod von Genius steckt. Der Kadaver liegt aktuell noch auf der Weide. Im Laufe des Mittwochs soll der Abdecker kommen und ihn mitnehmen. In der Rhön waren in den vergangenen Jahren mehrfach Nutztiere wie Schafe und Ziegen von Wölfen gerissen worden. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Ralph Wege, BR24 Redaktion
Dass Wölfe in der Rhön Schafe reißen, kam in den vergangenen Jahren immer wieder vor. Nun hat ein Wolf möglicherweise ein Pferd angegriffen. Die Familie fand das Tier tot auf einer Weide. Mit Nachtwachen will sie nun ihre anderen Pferde schützen.
[ "Abschuss", "Sandberg", "Landkreis Rhön-Grabfeld", "Pferd", "Wolf", "Unterfranken" ]
bayern
2024-01-31T10:18:21.387+00:00
2024-02-06T11:37:30.212003+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/totes-pferd-hat-ein-wolf-das-tier-in-der-rhoen-gerissen,U2uskFG
Gedenken an den 79. Befreiungstag des KZ Flossenbürg
Am Sonntag ab 14 Uhr erinnern Überlebende, deren Angehörige, Politiker, Diplomaten und Geistliche mit einem Gedenkakt an die Befreiung des KZ Flossenbürg vor 79 Jahren. Dazu werden über 600 Gäste erwartet, darunter vier ehemalige Häftlinge des KZ Flossenbürg. Finanz- und Heimatminister Albert Füracker (CSU) und der Präsident der Universität Regensburg, Prof. Dr. Udo Hebel, werden Reden halten. Für die Familien der Opfer wird Youp Zwolschen sprechen, dessen Großvater die Leiden in Flossenbürg überlebte. Nach dem Gedenkakt legen Jugendliche auf dem "Platz der Nationen" im "Tal des Todes" Kränze nieder. Laut Auskunft eines Sprechers der KZ-Gedenkstätte haben sich zum Gedenkakt so viele Menschen wie noch nie angemeldet, darunter viele politische Mandatsträger. Erstmals wird am Wochenende auch der Steinbruch am Wurmstein für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Er ist erst Anfang des Monats in das Gelände der Gedenkstätte übergegangen. Der Granitabbau war der Grund, warum die SS im Jahr 1938 in Flossenbürg ein KZ errichtet hat. Bis Ende März hat ein Unternehmen darin den weltbekannten Flossenbürger Granit abgebaut. Die historische Abbruchkante mit der sogenannten Häftlingswand steht bereits seit vielen Jahren unter Denkmalschutz. Auch das Verwaltungsgebäude des historischen Steinbruchs, das Gebäude der Deutschen Erd- und Steinwerke (DESt-Gebäude), kann besichtigt werden. Es wird für 8,5 Millionen Euro saniert, die Arbeiten dazu haben bereits begonnen. Die Kosten teilen sich der Freistaat Bayern und der Bund. Erst im kommenden Jahr geht ein weiteres Grundstück in das Gedenkstättengelände über, auf dem weitere Gebäude stehen. In ihnen sollen ein Memory Lab mit einem Experimentierfeld "Erinnern" und Übernachtungsmöglichkeiten für Besuchergruppen entstehen. Die Mitarbeiter der Gedenkstätte erhoffen sich von den Besuchern auch Anregungen und Ideen sowie Meinungen und Gedanken zur Zukunft des Areals. Am Samstag hat der "Verband italienischer ehemaliger Deportierter in nationalsozialistische Lager" (ANED Pavia) im ehemaligen Arrestgebäude eine Ausstellung eröffnet, die mit Überlebenden und Angehörigen erstellt wurde. Sie trägt den Titel "Deportati del Trasporto 81 Bolzano – Flossenbürg 5-7 Settembre 1944". Am Samstag und Sonntag bietet das "Zelt der Begegnung" auf dem ehemaligen Appellplatz Gelegenheit für Austausch und Information. Außerdem gibt es ein Pop-up-Archiv, bei dem Geschichten zum KZ, seinen Außenlagern oder zu den Todesmärschen in den letzten Kriegstagen geteilt werden. Das KZ Flossenbürg hatte insgesamt 80 Außenlager zwischen dem nördlichen Sachsen und Niederbayern sowie zwischen Prag und Würzburg. Insgesamt waren 100.000 Häftlinge im Stammlager in Flossenbürg und den Außenlagern inhaftiert, rund 16.000 davon waren Frauen. 30.000 Menschen überlebten den Terror der SS in Flossenbürg nicht. Als die 90. Infanteriedivision der US-Armee am 23. April 1945 nach Flossenbürg kam, fand sie nur mehr 1.500 geschwächte und schwerkranke Menschen vor. 15.000 Häftlinge wurden bereits Tage vorher auf sogenannte Todesmärsche in Richtung Süden getrieben. Konzentrationslager Flossenbürg Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Margit Ringer
So viele Menschen wie noch nie haben sich für den 79. Befreiungstag des KZ Flossenbürg angekündigt. Das "Zelt der Begegnung" bietet Gelegenheit für Information und Austausch. Außerdem ist eine Ausstellung über italienische Deportierte zu sehen.
[ "Gedenkfeier", "Holocaust", "Tag der Befreiung", "Befreiung", "KZ Flossenbürg", "Flossenbürg", "Oberpfalz" ]
bayern
2024-04-21T07:45:34.75157+00:00
2024-04-21T09:17:06.093112+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/gedenken-an-den-79-befreiungstag-des-kz-flossenbuerg,UANcA6f
Sechs Autofahrer liefern sich illegales Rennen auf der A3
Mehrere Fahrzeuge mit britischer Zulassung haben sich ein illegales Rennen auf der A3 im Landkreis Regensburg geliefert. Die Fahrer fielen am Sonntagnachmittag (24.11.2024) auf Höhe Laaber mit rücksichtsloser Fahrweise auf. Mehrere Verkehrsteilnehmer schilderten der Polizei, dass die Autos waghalsig überholten, zum Teil auf dem Standstreifen. Die Fahrer rasten mit bis zu 180 Kilometern pro Stunde in Fahrrichtung Passau, wie die Polizei am Montag mitteilte. Demnach fuhren sie auch sehr dicht auf vorausfahrende Autos auf. Die Polizei stoppte die insgesamt sechs Fahrzeuge, die sogar seitlich Rennnummern aufgeklebt hatten. Bei der Kontrolle fanden die Einsatzkräfte Betäubungsmittel. Mehrere Fahrer seien unter dem Einfluss von Drogen gestanden. Sie mussten sich einer Blutentnahme unterziehen. Ihre Fahrt sollte von Amsterdam nach Rumänien gehen. Die Polizei stellte die Fahrzeuge sowie die Handys der Beteiligten sicher. Die Männer bekommen nun Anzeigen wegen eines verbotenen Kfz-Rennens, der unerlaubten Einfuhr von Betäubungsmitteln und des Fahrens unter Drogeneinfluss. Ob Ampel-Duelle oder verbotenes Kräftemessen auf der Autobahn: Illegale Rennen können schlimme Folgen haben. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Von Amsterdam nach Rumänien sollte ein illegales Autorennen führen, das die Polizei auf der A3 im Kreis Regensburg vorzeitig beendet hat. Die Autos mit britischer Zulassung hatten sogar Startnummern aufgeklebt. Ihre Fahrer gaben rücksichtslos Gas.
[ "Landkreis Regensburg", "A3", "illegales Autorennen", "Oberpfalz" ]
bayern
2024-11-25T12:57:58.137008+00:00
2024-11-25T12:57:58.137008+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/sechs-autofahrer-liefern-sich-illegales-rennen-auf-der-a3,UV8ZfNV
Illegales angeln: Wie Wilderer die Fische in der Isar bedrohen
Michael März ist unterwegs zu einer beliebten Angelstelle an der Isar. Er ist Fischereiaufseher und kontrolliert die Fanggebiete im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Erst neulich hat er hier illegale Fischer erwischt. "Die haben keine Angelerlaubnis gehabt, keinen Fischereischein, und außerdem war es außerhalb von der Zeit, in der man bei uns an der Isar angeln darf", erzählt März. Denn der April ist hier noch Schonzeit, in der viele Fischarten laichen und daher besonders geschützt werden müssen. Passiert das nicht, wird es gefährlich für ohnehin bedrohte Fischarten. Auch heute will März die Stelle überprüfen. Sollte er Wilderer antreffen, darf er als offizieller Fischereiaufseher ihre Personalien aufnehmen. Dafür hat er eine spezielle Prüfung abgelegt und wurde offiziell vom Landkreis bestellt. Für alles Weitere ruft er dann die Polizei, die Ermittlungen wegen Fischwilderei einleiten kann. Die können am Ende vor Gericht und in Einzelfällen sogar zu Haftstrafen führen. Michael März steht am Isarufer. An dieser Stelle hat er vor kurzem Fischwilderer erwischt. Michael März geht den Weg oberhalb der Isar entlang. Er deutet über den Zaun auf einen Felsen am Ufer, umgeben von Bäumen und Büschen: "Da unten standen sie." Gut zwei Wochen ist es her, dass er die drei Fischwilderer hier beim Angeln erwischt hat, an einer der zahlreichen Angelstellen entlang der Isar. Weil er von oben das Ufer nicht komplett überblicken kann, steigt er den Hang hinunter. Dann, nach kurzem Umsehen, die Erleichterung: Heute ist niemand hier. Unten am Ufer will Fischereiaufseher März noch eine andere Methode der Fischwilderei demonstrieren. Er greift in seine Jackentasche und holt eine kleine gelbe Rolle heraus, eine sogenannte Legangel, die Schwarzfischer immer wieder benutzen. "Das ist einfach eine Schnur, die wird dann irgendwo an einem Stock festgebunden und dann ein paar Stunden liegen gelassen und dann kommen sie irgendwann später wieder und schauen, ob etwas angebissen hat", erklärt März. Für den Fisch nicht selten ein qualvoller Tod, wie März berichtet. Deswegen sind solche Legangeln in Deutschland verboten. März macht sich auf zu einer weiteren Uferstelle, etwas flussabwärts. Ob er dort eine solche Legangel finden wird? Zwar gibt es bayernweit in den vergangenen Jahren bei Fischwilderei keinen eindeutigen Anstieg. Lokal beschäftigt das Thema aber immer wieder die Vereine, wie im Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen. Auch der Landesfischereiverband Bayern setzt sich dafür ein, Taten streng zu ahnden. Dessen Präsident, Axel Bartelt, sagt im BR-Interview: "Wir würden uns hier von den Polizeibehörden und von den Staatsanwaltschaften auch noch mehr Sensibilität wünschen, dass man solchen Fällen genauso konsequent nachgeht wie zum Beispiel einem Ladendiebstahl." Axel Bartelt, Präsident des Landesfischereiverbands Bayern, im BR-Interview Strafen für Fischwilderei berücksichtigen immer die persönlichen Verhältnisse der Täter. So werden etwa Geldstrafen in Form von Tagessätzen verhängt, die sich nach dem Vermögen der Täter richten. Aus dem bayerischen Justizministerium heißt es, auch das geltende Recht ermögliche "spürbare und abschreckende Sanktionen gegen Wilderer". Fischereiaufseher Michael März ist inzwischen an der zweiten Uferstelle der Isar angekommen. Hier hält er Ausschau nach den verbotenen Legangeln. Das Ufer hier bietet viele Versteckmöglichkeiten. Zwischen zwei Felsen sieht er etwas aufblitzen, aber: "Das schaut aus wie eine Schnur, aber ist ein Spinnennetz." Auch an dieser Stelle heute also keine Spur von Fischwilderei. März hofft ohnehin, möglichst wenige Schwarzfischer zu finden: "Natürlich macht's einen sauer, weil man steckt da ja einen Haufen Zeit und einen Haufen Geld rein, die Fische zu erhalten. Das ist ein hoher Arbeitsaufwand, ein hoher Kostenaufwand und den mögen wir uns halt auch nicht von anderen kaputt machen lassen." Dieser Artikel ist erstmals am 22.04.2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Andreas Strobel
In der Isar leben gleich mehrere bedrohte Tierarten. Doch Fischwilderer gefährden das Gleichgewicht, halten sich nicht an die Schonzeiten. Unterwegs mit einem Fischereiaufseher, der nach illegalen Anglern sucht.
[ "Naturschutz", "Oberbayern", "Wilderei", "Umweltschutz", "Fluss", "Huchen", "Angeln", "Fischerei", "Fische", "Isar" ]
bayern
2024-04-25T08:49:23.818501+00:00
2024-04-25T08:49:23.818501+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/illegales-angeln-wie-wilderer-fische-in-der-isar-bedrohen,UADW4Vn
Tödliche Gewalt gegen Obdachlosen? Mordprozess startet
Es ist Mai 2024. In Immenstadt herrscht Fassungslosigkeit. Anwohner und Fremde legen neben einer Sitzbank in der Innenstadt Blumen und Kerzen nieder. Sie trauern um einen 53 Jahre alten obdachlosen Mann. Er war stadtbekannt und bei vielen Passanten beliebt. Viele können nicht glauben, dass er tot ist. Schnell verbreitet sich, was passiert sein soll: Ein 17-Jähriger soll den obdachlosen Mann geschlagen haben. Danach habe das Opfer auf einer Polizeiinspektion Anzeige erstattet. Am nächsten Morgen sei er bewusstlos in einer Bankfiliale gefunden worden, später erlag er seinen Verletzungen im Krankenhaus. Es dauert nicht lange, bis die Polizei den verdächtigen Jugendlichen festnimmt. Fast genau acht Monate später beginnt nun der Prozess gegen ihn. "Die Staatsanwaltschaft geht von Mord aus und wirft dem Angeklagten vor, sich mit dem Obdachlosen bewusst ein schwächeres Opfer gesucht zu haben, um Stärke und Macht zu demonstrieren", sagt der Gerichtssprecher des Landgerichts Kempten, Ferdinand Siebert. Damit liege nach Auffassung der Staatsanwaltschaft das Mordmerkmal der niedrigen Beweggründe vor. Sollte das Gericht so entscheiden, könnte eine lebenslange Haftstrafe verhängt werden. Der Verteidiger des Angeklagten, Michael Eichinger, plädiert hingegen auf Körperverletzung. "Mein Mandant will sich äußern und die Körperverletzung zugeben, die ist auch unstrittig." Er werde aber dem Vorwurf der Staatsanwaltschaft in einigen Punkten widersprechen. Das Gericht muss laut Eichinger erst durch Gutachten zweifelsfrei klären, ob die Körperverletzung tatsächlich zum Tod des Obdachlosen geführt hat. "Selbst wenn das der Fall ist, handelt es sich um keinen Mord, denn das Opfer konnte danach noch auf die Polizeiwache gehen und Anzeige erstatten." Sieben Verhandlungstage sind angesetzt, das Urteil fällt nach jetzigem Stand Mitte Februar 2025. Da der Angeklagte zur Tatzeit minderjährig war, findet der Prozess unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. "Man möchte den Jugendlichen vor einer öffentlichen Stigmatisierung schützen und so sicherstellen, dass eine spätere Resozialisierung, unabhängig vom Urteil, nicht gefährdet wird", erklärt Gerichtssprecher Ferdinand Siebert. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Johannes Hofmann
Der Fall sorgte weit über das Allgäu hinaus für großes Aufsehen: Im Mai des vergangenen Jahres starb ein Obdachloser in Immenstadt, mutmaßlich erschlagen von einem damals 17-Jährigen. Heute beginnt der Prozess vor dem Landgericht Kempten.
[ "Prozess", "Immenstadt", "Obdachloser", "Landgericht", "Kempten", "Mordprozess", "Schwaben" ]
bayern
2025-01-08T04:11:04.887224+00:00
2025-01-08T04:11:04.887224+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/toedliche-gewalt-gegen-obdachlosen-mordprozess-startet,UZD7YjK
Katholiken bitten im Radio um Kirchenbänke – und werden erhört
Die Gläubigen in Oberschwappach im Kreis Haßberge mussten lange warten, bis es endlich losgehen konnte mit der Sanierung ihrer Kirche St. Barbara. Nach langem Ringen wegen des Sparkurses im Bistums Würzburg ging es im Frühjahr 2025 endlich mit der Sanierung des 1721 gebauten Gotteshauses los. Es blieb allerdings ein Problem: Kirchenbänke fehlen. Neue Bänke sind angesichts der hohen Sanierungskosten, die das Bistum nur zur Hälfte trägt, nicht drin. Die alten Mahagoni-Bänke aus den 1960ern sind laut Organist Udo Vogt jedoch unmodern und verzogen, eine Sanierung dementsprechend teuer. Auf der Suche nach einer Lösung kam der Kirchengemeinde eine Idee: Die Katholiken des 560-Einwohner-Ortsteils von Knetzgau gingen an die Öffentlichkeit und fragten etwa in der Morningshow des BR-Radiosenders Bayern 1, ob andere Kirchengemeinden nicht ein paar Bänke für sie übrig hätten. Am liebsten geschenkt. Möglichst zehn Stück würden gebraucht, 3,50 Meter lang sollten sie sein und optisch in eine Barockkirche passen, ließ Organist Vogt im Radio-Interview wissen. Eine Abholung der Sitzgelegenheiten wäre für die Oberschwappacher kein Problem. Tatsächlich trudelten bereits kurze Zeit später erste Angebote ein, sowohl aus Mainfranken, Oberfranken als auch aus dem Allgäu und sogar aus Österreich. Bis Donnerstagmittag kamen so 15 bis 20 Angebote zusammen, die nun geprüft werden, erklärte die Küsterin der Kirche, Maria Voit, der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA). Mit Material von KNA Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Thomas Moßburger, Norbert Steiche
Eine frisch sanierte Kirche, in der man sich aber kaum zum Beten niederlassen kann. Das wollten Gläubige aus Oberschwappach auch in Zeiten klammer Kassen nicht hinnehmen. Auf der Suche nach neuen Kirchenbänken gingen sie nun ungewöhnliche Wege.
[ "Morningshow", "Kirchenbank", "Katholische Kirche", "Kirche", "Unterfranken" ]
bayern
2025-04-17T12:59:36.642361+00:00
2025-04-17T12:59:36.642361+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/katholiken-bitten-im-radio-um-kirchenbaenke-und-werden-erhoert,UicyXbG
Privatmuseum in Franken: 7.000 Kleiderbügel erzählen Geschichten
Es gibt Kleiderbügel für Taucheranzüge oder Talare, für Röntgenumhänge oder Haustierklamotten, für Perücken oder Puppen. Sie sind aus Holz, Pappe, Plastik, Metall oder Stoff, haben die unglaublichsten Formen und kommen aus fast allen Kontinenten der Erde. Mehr als 7.000 verschiedene Kleiderbügel hat Matthias Dülp inzwischen gesammelt, ihre Herkunft erforscht, in seiner Sammlung archiviert und damit auch schon etliche Ausstellungen bestückt. Inzwischen hat er ein ganzes Zimmer bis unter die Decke mit Kleiderstangen ausgestattet und die hängen alle voller Bügel. Der kleinste ist nur ein paar Zentimeter groß - der größte misst fast zwei Meter in der Breite. Und ein Ende ist noch nicht in Sicht, befürchtet der Sammler. Matthias Dülp ist gelernter Schreiner und Restaurator und eigentlich immer auf der Suche. Auf Flohmärkten, in Gebrauchtwaren-Kaufhäusern oder mit Kleinanzeigen sucht er in Holland, Österreich oder der Schweiz. Den Rest der Welt klappert er im Netz ab. "Ich verbringe viel Zeit damit, nach Bügeln im Internet zu suchen", gesteht der Sammler. Manche seiner Schätze sehen eher aus wie Kunstwerke – erscheinen wie seltsame Flechtwerke aus Draht oder wie quietschbunte Plastikskulpturen. Nicht bei allen ist sofort ersichtlich, was da wie aufgehängt werden sollte. Jedenfalls seien alle viel zu schade, um unbeachtet im dunklen Schrank rumzuhängen, findet Matthias Dülp. Selbst nach 20 Jahren Sammlertätigkeit findet er immer noch Unerwartetes und freut sich über neue Zusammenhänge. Seine Sammlung führt er ganz gewissenhaft, jeder Neuzugang wird protokolliert, fotografiert, mit einer Archivnummer versehen und dem jeweiligen Themengebiet zugeordnet. Dabei fing alles ganz harmlos an, nämlich mit einer Haushaltsauflösung. Matthias Dülp wollte die alten Holz-Kleiderbügel mit den interessanten Aufschriften nicht wegwerfen. Und kurz danach stolperte er buchstäblich über eine weitere Entdeckung: "Das war ein Flohmarkt in Bamberg und da lagen in einer Kiste auf dem Boden ein paar Bügel 'rum und ich zieh' einen raus und denke mir: Huch, das ist doch eine Bamberger Firma. Und ich bin ja aus Bamberg und da kam der Gedanke: Da muss es noch mehr geben!". Seine Neugier war entfacht: Anhand der alten Werbeaufschriften lässt sich oft nachvollziehen, wann und zu welchem Anlass die Bügel gemacht wurden, wer Auftraggeber war und wer sie verwendet hat. Matthias Dülp wird von den Kleiderbügeln zur Spurensuche motiviert. Er forscht beim Patentamt, in Archiven, bei Heimatkundlern und freut sich über die Vielfalt an Informationen, die ihm die Kleiderbügel liefern: Mode, Material, Technik, Zeitgeschichte - all das bilden die Bügel ab. Dabei wurden sie erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts zum Gebrauchsgegenstand für alle. Vorher hängten die meisten Menschen die wenige Kleidung, die sie hatten, einfach an einen Wandhaken. Und egal, ob geschnitzt, gebogen, bestickt oder umhäkelt - kaum ein Alltagsgegenstand kommt so vielseitig daher – und hat bisher so wenig Aufmerksamkeit bekommen. Matthias Dülp möchte das mit seinem kleinen Privatmuseum in Etlaswind (externer Link) im oberfränkischen Markt Igensdorf ändern. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Julia Hofmann
Jeder nimmt sie nahezu täglich zur Hand, schenkt ihnen aber kaum Beachtung: Dabei sind Kleiderbügel ganz unterschiedlich, je nach Zweck und Herkunft. Besonders viele hat Matthias Dülp in der Fränkischen Schweiz: ein Privatmuseum zum Abhängen.
[ "Oberfranken", "Fränkische Schweiz", "Museum", "Matthias Dülp", "Etlaswind", "Sammler", "Kleiderbügel" ]
bayern
2024-04-06T06:46:00.554875+00:00
2024-04-09T10:50:51.136066+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/privatmuseum-in-franken-7-000-kleiderbuegel-erzaehlen-geschichten,U8yvO5Y
Gedenken in Flossenbürg: Rückkehr an den Ort des Grauens
Mit einem feierlichen Gedenkakt ist am heutigen Sonntag der 80. Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg begangen worden. Knapp 1.000 Gäste sind zu diesem Anlass in die Oberpfalz gekommen, darunter auch sechs Überlebende sowie Nachkommen ehemaliger Häftlinge und internationale Gäste aus über 20 Nationen. In den Ansprachen vor Ort wurde vor allem mit Sorge auf die aktuelle Weltlage geblickt und betont, dass das Gedenken und der Ausspruch "Nie Wieder" nicht zu oberflächlichen Floskeln und Formalitäten werden dürfen. In dem Lager mit seinen Außenstellen waren zwischen 1938 und 1945 mehr als 100.000 Menschen inhaftiert, mehr als 30.000 Menschen überlebten die Verbrechen der Nationalsozialisten nicht. Die SS beutete die Arbeitskraft von Häftlingen im örtlichen Steinbruch gezielt aus. Es herrschten schwerste Zwangsarbeit, Hunger, Krankheit und Gewalt. Emilia Rotstein, die Tochter des ehemaligen Häftlings und Überlebenden Leon Weintraub, kritisierte vor Ort, die Menschheit lerne selten aus der Geschichte. Der Holocaust sei ausführlich dokumentiert: "Trotzdem gibt es jetzt wieder Verneiner, Menschen, die behaupten, es wäre nie geschehen." Doch "das Vergessen würde den Opfern abermals das Leben rauben", gab sie zu bedenken. Auch ihr Vater, der 99-jährige Leon Weintraub, nahm an der Gedenkveranstaltung teil. Bald seien die letzten Zeitzeugen nicht mehr imstande, ihre Erlebnisse selbst wiederzugeben, so Rotstein. Es sei unser aller Verantwortung, ihre Stimmen weiter klingen zu lassen. Sie versprach ihrem Vater unter Tränen, nicht indifferent daneben zu stehen, wenn Unrecht geschehe und demokratische Werte angegriffen werden. Nach Worten des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU) gab es im Konzentrationslager Flossenbürg weder Gott noch Menschlichkeit. "Humanität endete hier", sagte Söder. Dennoch machten Geschichten von Überlebenden und anderen, die Beiträge zur Barmherzigkeit auch in den dunkelsten Zeiten geleistet hätten, immer wieder Hoffnung, dass die Menschlichkeit sich auch in solchen Situationen nicht töten lasse. Ihm selbst seien die Bilder von Konzentrationslagern, die er in der Schulzeit gesehen habe, noch immer in Erinnerung. Es sei unvorstellbar, wie nach Jahrhunderten vermeintlicher Zivilisierung solche Verbrechen möglich gewesen sein. Es handle sich dabei auch nicht um ein Verbrechen unter vielen, sondern um das Verbrechen der Menschheitsgeschichte schlechthin, sagte Söder. Daher sei der Kampf gegen die leisesten Anzeichen einer Wiederholung die Aufgabe aller Demokraten in Deutschland. "Ist es ein Tag, den wir feiern können?", fragte Landtags-Vizepräsident Tobias Reiß (CSU) angesichts der acht Jahrzehnte nach der Befreiung des Lagers durch die US-Armee. Seit drei Jahren herrsche wieder Krieg in Europa – und die Feinde der Demokratie "greifen uns unverhohlen" an, sagte der Repräsentant des bayerischen Parlaments. Auch Reiß mahnte, sich für Demokratie und Freiheit einzusetzen. "An diesem 80. Jahrestag kommt kein alliierter Retter. Wir stehen selbst in der Pflicht", mahnte er. Die Kulturbeauftragte des Bundes, Claudia Roth (Grüne), zitierte den in Flossenbürg hingerichteten Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhöfer. Die Geschehnisse in der NS-Zeit hatten demnach ihre Basis in dem Herabschauen auf vermeintlich Schwache. Die Erinnerung daran sei umso wichtiger in der heutigen Zeit, in der die abschätzige Bewertung ganzer Menschengruppen offenbar wieder zum guten Ton gehöre, so Roth. Flossenbürg schaue nicht nur zurück, sondern auch nach vorne, sagte der Leiter der KZ-Gedenkstätte, Jörg Skriebeleit, im BR-Interview. "Wir müssen gerade diese Erfahrung, die wir hier so spürbar haben an diesem Wochenende, aber auch im regulären Betrieb, deutlicher sichtbar machen in der Öffentlichkeit. Und dann sind wir nicht der mahnende Zeigefinger, sondern ein Ort, der wichtig ist für die Weiterentwicklung unserer Demokratien." Im Anschluss an den Gedenkakt fanden eine Kranzniederlegung und eine interreligiöse Beisetzung von sterblichen Überresten statt, die bei Bauarbeiten gefunden wurden. Sie wurden in der Gedenkanlage "Tal des Todes" beigesetzt. Mit Informationen von KNA und epd Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Christoph Röder, BR24 Redaktion
Vor 80 Jahren ist das KZ Flossenbürg in der Oberpfalz von amerikanischen Truppen befreit worden. Daran wurde am Sonntag mit einem Gedenkakt erinnert. Auch einige Überlebende kehrten dafür an den Ort des Grauens zurück.
[ "Konzentrationslager", "Befreiung", "Nationalsozialismus", "Erinnerungskultur", "KZ Flossenbürg", "Flossenbürg", "KZ-Gedenkstätte" ]
bayern
2025-04-27T13:45:05.241105+00:00
2025-04-28T08:59:11.231326+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/gedenken-in-flossenbuerg-rueckkehr-an-den-ort-des-grauens,UjZOd8X
Betretungsverbot: Wildschutzgebiet rund um die Rotwand
Seit Dezember gilt in mehreren Gebieten rund um die Rotwand ein absolutes Betretungsverbot. Dabei geht um den Schutz von Birk- und Auerhühnern, die im Winter Ruhe brauchen. Die bisherige freiwillige Regelung hatte nicht den gewünschten Erfolg... Eines der selten gewordenen Birkhühner. Die Raufußhühner stehen auf der Roten Liste der vom Aussterben bedrohten Arten. Etwa 25 Birkhühner würden in seinem Gebiet noch gezählt, es wäre aber Platz für sehr viel mehr Tiere dieser Art, sagt der Gebietsbetreuer des Landratsamtes Miesbach, Florian Bossert. Dank der guten Zusammenarbeit mit Almbauern und Förstern sei hier ein hervorragend geeigneter Lebensraum zu finden. Die steilen Berghänge in diesem Teil des Mangfallgebirges sind einer der letzten Rückzugsorte in den bayerischen Alpen für die scheuen Vögel. Wegen der vielen Tourengeher müssen die Hühner aber zu oft aus ihren Winterlebensräumen flüchten und können im Frühjahr nicht mehr ungestört balzen, brüten und ihren Nachwuchs aufziehen. So betrifft das nun kommende Betretungsverbot vom 1. Dezember bis 14. Juli erstmal vor allem Skitourengeher, die sich ihre Aufstiegsrouten und Abfahrten nun genauer überlegen müssen. Die am häufigsten begangenen Hauptrouten sind nicht betroffen, einige individuelle Pfade könnten aber in gesperrtes Gelände führen und dann teuer werden. Die Behörde droht mit einem Bußgeld bis zu 5.000 Euro. Auf der Onlineseite des Landratsamtes Miesbach ist eine Landkarte zu finden, auf der die einzelnen Schutzzonen genau markiert sind. Zum Beispiel kann der Jägerkamp, einer der beliebtesten Gipfel im Spitzinggebiet, nur über einen schmalen Streifen zwischen zwei Schutzzonen erreicht werden. Ein Abstecher zur Benzingspitze ist nicht möglich, und auch eine Abfahrt vom Gipfel des Jägerkamp südlich steil hinunter würde in verbotenes Gelände führen. Über die Maroldschneid zwischen Ursprungtal und Rotwand erstreckt sich die größte der sechs Schutzflächen. Hier kann ein beliebter Wanderweg erst ab dem 15. Juni wieder begangen werden. Zwei kleinere Gebiete entlang des Grates zwischen Rotwand und Taubenstein waren für durchschnittliche Skifahrer schon bisher nicht erreichbar, die Wagemutigen, die sich über die Wächten in den Kessel oberhalb der Kleintiefenthal-Alm gestürzt hatten, müssen sich nun andere Ziele suchen. Tourengehen: Ein unglaublicher Boom seit Jahren, der in Corona-Zeiten nochmal an Fahrt aufnimmt Zwei Jahre dauerten die Verhandlungen zwischen dem Landratsamt Miesbach und Landwirten, Waldbesitzern, Tourismusmanagern und Vertretern des Deutschen Alpenvereins, bis es zu dieser Regelung kam. "Anders lässt sich der Naturschutz in dieser speziellen, besonders stark frequentierten Region nicht mehr sicherstellen", so Hanspeter Mair vom DAV. Eigentlich setze der Verband auf Freiwilligkeit, im Bereich um den Spitzingsee sei der Druck durch Freizeitaktivitäten aber so groß geworden, dass die Betretungsverbote notwendig geworden seien. In den nächsten Tagen werden an den Ausgangspunkten für Wanderungen und Touren zu Zielen wie Soinsee, Miesing, Rotwand, Lempersberg, Taubenstein, Jägerkamp und Wildes Fräulein große Tafeln aufgestellt, auf denen die Wildschutzgebiete rot markiert sind. An den einzelnen Wegen und Skirouten befinden sich Hinweise, wann sie begangen werden dürfen. Man sollte sie beachten. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Diethard Kühne
Vom 1. Dezember bis 14. Juli gilt in einem aus sechs Teilen bestehenden Gebiet im Mangfallgebirge ein Betretungsverbot. Auf 320 Hektar Fläche soll so zwischen Ursprungtal und Spitzingsee ein Schutzgebiet für Birk- und Auerhühner geschaffen werden.
[ "Tourismus", "Tourengehen", "Wandern", "Mangfallgebirge", "Rotwand", "Wildschutzgebiet", "Oberbayern" ]
bayern
2021-12-15T09:26:42.046+00:00
2021-12-15T09:26:43.360606+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/betretungsverbot-wildschutzgebiet-rund-um-die-rotwand,SqFiTNh
Gesetzesentwurf: Weniger Bürokratie, mehr Tierwohl?
Landwirte stünden häufig in den Startlöchern und würden gerne in mehr Tierwohl investieren, doch ihr Engagement werde durch Vorgaben ausgebremst, sagt die nordrhein-westfälische Umweltministerin Ursula Heinen-Esser (CDU). Deshalb fordert sie Erleichterungen im Baurecht. Das Landeskabinett von Nordrhein-Westfalen hat dazu am Freitag einen Gesetzesentwurf im Bundesrat eingebracht. Er umfasst drei Gesetze, die zu mehr Tierwohl führen sollen. Erstes Kernstück ist ein eigenständiges Tierwohlgesetz, das klarstellen soll, was unter "Tierwohl" zu verstehen ist. Bisher gibt es keine Definition, die rechtlich einheitlich ausgelegt wird. Das kann zu Unsicherheiten bei Landwirten und Behörden führen. In Zukunft soll von Tierwohl gesprochen werden, wenn Tiere ihren natürlichen Verhaltensweisen nachgehen können und ihr Wohlbefinden über das gesetzlich vorgeschriebene Maß hinaus befördert wird. Zweitens soll der Bau von Tierwohlställen erleichtert werden. In Zukunft sollen Ställe, die nicht mehr für die Tierhaltung genutzt werden, nach sieben Jahren ihre Betriebserlaubnis verlieren und damit mehr Entwicklungspotenzial für verbleibende Betriebe schaffen. Drittens: Bislang kommt es unter der jetzigen Gesetzeslage immer wieder vor, dass Tierwohlställe aufgrund von Umweltschutzbedenken nicht gebaut werden. Zum Beispiel, weil bei einem offenen Schweinestall mit Auslauf mehr Ammoniak nach draußen dringt als bei einem konventionellen geschlossenen Stall nach gesetzlichem Mindeststandard. Durch Anpassungen im Naturschutzrecht soll Tierwohl in Zukunft mehr Gewicht bekommen. Einen automatischen Tierwohlvorrang wird aber nicht angestrebt. Schon vor der Sitzung am Freitag war klar: Der Gesetzesentwurf aus Nordrhein-Westfalen wird vor einer Entscheidung zur weiteren Beratung in die Fachausschüsse überwiesen, die sich Ende Februar damit befassen. Bereits am Freitag kam eine Gegenrede von Ophelia Nick vom Bündnis 90/Die Grünen. Sie ist Staatssekretärin im Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft und lehnt den Entwurf ab. Zu unkonkret und zu wenig, argumentiert sie. Die Bundesregierung wolle die Politik der kleinen Schritte beenden und das gesamte System ändern. Dieser Entwurf leiste dazu keinen Beitrag. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Johannes Hofmann, BR24 Redaktion
Tierwohl scheitert zu häufig an der Bürokratie, so sieht es das Landeskabinett von Nordrhein-Westfalen. Deshalb fordert es im Bundesrat, den Bau von Tierwohlställen in ganz Deutschland zu erleichtern. Von den Grünen kommt Widerspruch.
[ "Bundesrat", "Tierschutz", "Umweltschutz", "Nordrhein-Westfalen", "Tiere" ]
deutschland-welt
2022-02-11T15:49:15.209839+00:00
2022-02-12T16:44:26.417464+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/gesetzesentwurf-weniger-buerokratie-mehr-tierwohl,Sx8vLoV
"Vorsichtsmaßnahme": Papst Franziskus sagt Termine ab
Papst Franziskus hat wegen einer Erkältung seine öffentlichen Auftritte für diesen Montag abgesagt. Das teilte das Presseamt des Vatikans am Morgen mit. "Aufgrund einer leichten Grippe und als Vorsichtsmaßnahme im Hinblick auf die Reise in den nächsten Tagen wurden die für heute geplanten päpstlichen Audienzen abgesagt", hieß es. Papst Franziskus will von Donnerstag bis Sonntag Luxemburg und Belgien besuchen. Anfang des Monats war Papst Franziskus bereits fast zwei Wochen lang durch Asien und Ozeanien gereist. Am 2. September war er aufgebrochen, um in den folgenden elf Tagen vier Länder auf zwei Kontinenten zu besuchen: Indonesien, Papua-Neuguinea, Osttimor und Singapur. Es war die längste Auslandsreise seines Pontifikats. Vor der kürzlichen Reise hatten viele Beobachter Bedenken geäußert, dass diese zu strapaziös werden könnte. Der Papst konnte aber alle geplanten Termine einhalten, verzichtete oft auf die vorbereiteten Texte und nahm sich vor allem für die Begegnungen mit den Menschen viel Zeit. Nach Belgien reist Franziskus anlässlich der Feierlichkeiten zum 600-jährigen Bestehen der Katholischen Universität Löwen. Auf dem Programm steht außerdem eine große Abschlussmesse am Sonntag im König-Baudouin-Stadium in Brüssel. Währenddessen will Franziskus Anna von Jesus, eine enge Mitarbeiterin der Heiligen Teresa von Ávila, seligsprechen. Nach der Reise nach Luxemburg und Belgien stehen weitere wichtige Termine im Kalender des Papstes: Am 2. Oktober startet in Rom der abschließende Teil der Weltsynode. An Weihnachten eröffnet Papst Franziskus das Heilige Jahr 2025. Franziskus hatte in den vergangenen Monaten mehrfach Termine wegen seines Gesundheitszustands absagen müssen, zum Beispiel wegen Grippeerkrankungen-Anfang dieses Jahres und einer Bronchitis Ende 2023. Wegen Knieschmerzen und eines Hüftleidens sitzt der gebürtige Argentinier inzwischen bei öffentlichen Auftritten meist im Rollstuhl. Im Dezember wird Franziskus 88 Jahre alt. Er ist der älteste Papst seit mehr als einem Jahrhundert. Mit Informationen von epd, AFP, KNA und dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion, Tanja Koch
Wegen einer "leichten Grippe" hat Papst Franziskus für Montag alle Audienzen abgesagt. Wie das vatikanische Presseamt mitteilte, fiel die Entscheidung "vorbeugend" mit Blick auf seine geplante Reise nach Luxemburg und Belgien in dieser Woche.
[ "Papst Franziskus", "Katholische Kirche", "Gesundheit", "Papst" ]
deutschland-welt
2024-09-23T10:14:38.308212+00:00
2024-09-23T11:24:50.36574+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/vorsichtsmassnahme-papst-franziskus-sagt-termine-ab,UPBhG5p
Extremismusverdacht: Polizei München ermittelt in 29 Brandfällen
Kurz vor vier Uhr am Donnerstagmorgen sind vier Fahrzeuge auf einer Baustelle der Stadtwerke in der Nähe des Bayerischen Landtags in München in Flammen aufgegangen. Ein Bagger, zwei Radlader und ein kleiner Lastwagen wurden durch das Feuer völlig zerstört. Die Löscharbeiten dauerten zweieinhalb Stunden. Nach Angaben der Münchner Stadtwerke werden in der Grünanlage am Isarhochufer gerade Fernwärmeleitungen neu verlegt. An der Stelle soll ein Rettungsschacht für die geplante zweite S-Bahn-Stammstrecke gebaut werden. Der Schaden durch das Feuer wird auf mehrere hunderttausend Euro geschätzt. Aufgrund der Spurenlage geht die Polizei von vorsätzlicher Brandstiftung aus. Die weiteren Ermittlungen hat deshalb die Ermittlungsgruppe (EG) "Raute" übernommen. Diese Ermittlungsgruppe wurde 2023 beim Münchner Polizeipräsidium nach einer Serie von Brandanschlägen in München und Oberbayern eingerichtet, die immer nach dem selben Muster durchgeführt wurden. Die unbekannten Täter zündeten bevorzugt Baustellenfahrzeuge und Forstmaschinen an, aber auch SUVs, Glasfasertrommeln und Mobilfunkmasten. Der mit Kosten von 2,5 Millionen Euro bislang schadensträchtigste Fall der Serie war ein Anschlag auf eine im Bau befindliche Geothermieanlage im oberbayerischen Polling. Dort wurden Anfang Oktober 2023 zehn Baumaschinen zerstört. Durch einen angezündeten Kabelschacht war der Zugverkehr auf der Bahnline Tüßling - Mühldorf über Stunden lahmgelegt. Wird der aktuelle Fall von Donnerstagmorgen hinzugerechnet, sind bei der "EG Raute" inzwischen 29 Brandanschläge aufgelaufen, bei denen ein extremistischer Hintergrund vermutet wird und Zusammenhänge geprüft werden. 💬 BR24-User "Buerger1000" hat in den Kommentaren die Frage angesprochen, wegen welcher Art von Extremismus ermittelt werde. Das Team von "Dein Argument" hat ergänzt: Die Brandanschlagsserie in München und Oberbayern dauert bereits seit Jahren an. Zu den folgenschwersten Fällen gehörte der angezündete Funkmast des Bayerischen Rundfunks im Mai 2020 und der Kabelbrand im Münchner Osten im Mai 2021, bei dem das erklärte Ziel der Technologiekonzern Rhode&Schwarz war. Unbekannte hatten sich danach auf einer von linksextremistischen Gruppen bevorzugt genutzten Veröffentlichungsplattform zu der Straftat bekannt. Die Ermittlungen zu den Brandfällen war auch deshalb innerhalb des Münchner Polizeipräsidiums beim Kriminalkommissariat K43 angesiedelt, das für politisch motivierte Kriminalität (Links) zuständig ist. Von dieser Linie wichen die Generalstaatsanwaltschaft München und das Polizeipräsidium ab, als 2023 die Ermittlungsgruppe Raute geschaffen wurde. Seitdem betonen Polizei und Staatsanwaltschaft, dass sie von einem extremistischen Hintergrund ausgehen, um sich nicht dem Vorwurf auszusetzen, einseitig zu ermitteln. 💬 Die Gesamtschäden belaufen sich mittlerweile laut Informationen der Polizei München auf mehrere Millionen Euro. Wer hinter der Serie steckt, konnte bislang trotz intensiver Nachforschungen mit Unterstützung des Landeskriminalamts nicht ermittelt werden. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Frank Jordan, BR24 Dein Argument
In München sind mehrere Baustellenfahrzeuge durch einen Brand komplett zerstört worden. Inzwischen ermittelt die Polizei in 29 Brandfällen, die sich in den vergangenen Monaten ereignet haben. Sie vermutet einen extremistischen Hintergrund.
[ "Dein Argument", "Feuerwehr", "Polizei München", "München", "Extremismus", "Brandanschlag", "Oberbayern" ]
bayern
2024-04-05T08:27:18.485+00:00
2024-04-05T08:49:59.59447+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/extremismusverdacht-polizei-muenchen-ermittelt-in-29-brandfaellen,U8zl28x?commentID=8c4826b0-059d-47a7-a91f-f1b31bb37785
BR24live 11.30 Uhr: FDP stimmt sich auf den Wahlkampf ein
Hinweis: Dieser Artikel war ein Vorbericht zum FDP-Landesparteitag in Ingolstadt. Die aktuelle Berichterstattung dazu finden sie hier: "Das Beste liegt vor uns" – das ist an diesem Wochenende das Motto beim FDP-Landesparteitag in Ingolstadt. Für Bayerns Liberale wäre das Beste der Wiedereinzug in den Landtag, was ihnen in den vergangenen Jahrzehnten selten gelungen ist. Denn auf eine Legislaturperiode im Parlament folgten meistens einige Jahre in der außerparlamentarischen Opposition. Auch dieses Mal dürfte es allen Umfragen zufolge ein knappes Rennen werden. Gelingen soll der Sprung über fünf Prozent mit den richtigen Themen im Wahlkampf. Ein FDP-Schwerpunkt wird die Bildungspolitik – auch weil hier die Bundesländer noch wirklich selbst entscheiden. "Wir wollen mehr Vielfalt und mehr Wahlfreiheit im Bildungssystem ermöglichen", sagt Martin Hagen, Landes- und Fraktionschef der Liberalen. Bereits im November kürte ihn ein Parteitag zum Spitzenkandidaten für die Landtagswahl am 8.Oktober. Dass Bayerns Kultusminister Michael Piazolo (Freie Wähler) Anfang der Woche nicht persönlich zum "Bildungsgipfel" von Bundesbildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) gereist ist, hält deren Parteifreund Hagen für sinnbildlich. Die Entscheidung zeige "eindrücklich, wie wenig der Staatsregierung am Ende die Bildung unserer Kinder am Herzen liegt". Die Themen des Treffens – Lehrermangel, schleppende Digitalisierung, marode Schulgebäude – seien auch in Bayern an der Tagesordnung. "Unsere Schülerinnen und Schüler haben Besseres verdient", findet Hagen. BR24 überträgt die Parteitagsrede von Martin Hagen ab circa 11.30 Uhr live. Der Livestream ist eingebettet über diesem Artikel. Und jenseits der Bildungspolitik? Bayern solle "unbürokratischer und digitaler werden", sagt Hagen. Neben der Digitalisierung wollen die Liberalen im Wahlkampf auch mit der ihnen zugeschriebenen Wirtschaftskompetenz punkten. Große Hoffnungen setzen sie in Bayerns früheren Wirtschaftsminister Franz Josef Pschierer, der vor einem halben Jahr von der CSU zur FDP gewechselt ist. Pschierer soll bei der Wahl in seiner Heimat Schwaben auch frühere CSU-Wähler anlocken – so die Hoffnung. Das endgültige FDP-Wahlprogramm steht dann am Sonntagnachmittag fest. Davor dürfte die ein oder andere spannende Debatte anstehen – zum Beispiel zur Frage, ob Bayerns Liberale eine neue Offensive für längere AKW-Laufzeiten starten. Das wäre eine klare Positionierung gegen SPD und Grüne, die Ampel-Partner im Bund. Im Entwurf des Wahlprogramms finden sich zudem bekannte FDP-Forderungen: Abschaffung der bayerischen Grenzpolizei, Aufhebung des sogenannten Kreuzerlasses für Behörden, Wahlrecht ab 16 in Bayern, Abschaffung des Mindestalters von 40 Jahren für Ministerpräsidenten, flexiblere Ladenöffnungszeiten. Hagen macht vorab klar: Um den für die FDP gerade bedenklichen Bundestrend soll es nicht gehen. Zuletzt verpasste die Partei bei mehreren Landtagswahlen den Einzug ins Parlament, auch weil die Beteiligung an der Ampel-Regierung in der eigenen Anhängerschaft noch immer auch auf Skepsis stößt. "Ich glaube, dass sich die Landtagswahl um Landespolitik dreht", sagt Hagen. "Es geht jetzt um Bayern." Deshalb werde sich der Parteitag auch nur mit Landespolitik beschäftigen. Diesen Bayern-Fokus untermauert ein Blick auf die Tagesordnung: FDP-Bundesprominenz ist in Ingolstadt nicht dabei. Dauerhaft verzichten will man auf die Herren und Damen aus Berlin aber nicht: Bei Kundgebungen im Wahlkampf sollen Parteichef Christian Lindner, Verteidigungspolitikerin Marie-Agnes Strack-Zimmermann und andere bekannte FDP-Politiker helfen, die bayerischen Liberalen über fünf Prozent zu bringen. Denn nur dann wäre die eigentliche Hoffnung der Partei zumindest im Bereich des Möglichen – mal wieder mitregieren im Freistaat. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Maximilian Heim
Bayerns FDP nimmt die Landtagswahl in den Blick – und diskutiert über die richtigen Schwerpunkte, um den Wiedereinzug ins Parlament zu schaffen. Am Mittag stimmt Spitzenkandidat Martin Hagen den Parteitag in Ingolstadt auf den Wahlkampf ein.
[ "Digitalisierung", "Wirtschaft", "Bildung", "Martin Hagen", "FDP", "Bayern", "Landtagswahl" ]
bayern
2023-03-18T10:25:57.428+00:00
2023-03-18T12:14:06.146899+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/br24live-11-30-uhr-fdp-stimmt-sich-auf-den-wahlkampf-ein,TYTzgsh
Flüchtlingsaufnahme: Jede dritte Kommune im "Krisenmodus"
Knapp 600 Kommunen, auch aus Bayern, geben in der aktuellen Studie des Berliner Sozialforschungsinstitut DESI Einblicke in die aktuelle Geflüchteten-Situation vor Ort. Die Erfahrungen sind dabei durchaus unterschiedlich. Knapp die Hälfte (46,8 Prozent) bezeichnet die Situation als "herausfordernd, aber machbar". Beispiel Dillingen. 2023 kam der Landkreis an seine Grenzen. Turnhallen wurden geschlossen, um Flüchtlinge unterzubringen. Dann wurden Zelthallen aufgestellt. Zwei Jahre später hat sich die Situation ein wenig entspannt. Anders als in vielen Städten und Gemeinden in Bayern sind die Flüchtlinge in Dillingen nicht mehr in Wohncontainern untergebracht. Ein klarer Vorteil sei, so der ehrenamtliche Flüchtlingshelfer Georg Schrenk, dass fast alle Geflüchteten derzeit in Häusern und Wohnungen untergebracht sind. "Es ist eine überschaubare Anzahl an Geflüchteten da. Und die vom Landkreis angemieteten Häuser und Wohnungen sind mitten im Wohngebiet, sodass der Kontakt zu den Nachbarn da ist." In anderen Kommunen läuft es nicht ganz so ideal. Gut ein Drittel (34,6 Prozent) der Befragten in der Studie bescheinigen, an den Grenzen ihrer Belastbarkeit angekommen zu sein. Von Krisenmodus ist vor allem bei der Unterbringung ist die Rede. Eine betroffene Kommune aus Bayern beschreibt es in der Studie folgendermaßen: "Wir haben eine Halle als Notunterkunft praktisch ständig in Betrieb, wo wir zumindest übergangsweise – bis die nächste dezentrale Unterkunft verfügbar ist – Flüchtlinge in kaum noch vertretbarer Form 'zwischenlagern'". Im Landkreis Miesbach ist es schwierig, überhaupt Unterkünfte zu schaffen. "Wir haben 2.000 Geflüchtete bei uns, wir haben nicht so viele Flächen wie Fürstenfeldbruck, wir sind in den Bergen, die Flächen gehören den Bauern. Es ist wahnsinnig schwierig Unterkünfte zu finden", bestätigt Sabine Kirchmair, Pressesprecherin des Landratsamts Miesbach. Auch sei es nicht mehr so einfach, Helfer zu finden: "Viele Helfer sind nach zehn Jahren durch. Sie können oder wollen nicht mehr." Selbst wenn es regional noch genug engagierte Helfer gibt, wird es immer schwieriger, genügend Integrations- und Sprachkurse zu organisieren. Auch die gesundheitliche Versorgung und psychische Betreuung der Geflüchteten stoße an Kapazitätsgrenzen. Und nicht zuletzt hapert es an der Finanzierung. Laut Studie wünschen sich die meisten Kommunen, dass die Länder mehr Kosten übernehmen. So auch Thomas Veh Teamleiter vom Team Asyl und Integration im Landratsamt Dillingen: "Die Aufgaben werden immer mehr. Wir brauchen auch mehr Personal, die das Ganze bearbeiten. Da wäre eine finanzielle Aufstockung der Mittel sehr wünschenswert." Eine gelungene Integration der Geflüchteten, so betonen die Kommunen in der Studie immer wieder, hängt von dem ehrenamtlichen Engagement ab, die bedeutendste Ressource für die Flüchtlingsarbeit. Auch der ehrenamtliche Helfer Georg Schrenk in Dillingen ist überzeugt, dass die Hauptamtlichen die Arbeit niemals alleine schaffen können: "Ohne die Ehrenamtlichen bricht der Laden zusammen. Die Hauptamtlichen haben gar nicht die Zeit, in die Häuser zu gehen. Wir haben 29 Häuser in Dillingen. Zeitlich gesehen ist das gar nicht möglich." Ein weiteres Problem in Bayern: Bei der Flüchtlingsunterbringung gibt es große Unterschiede zwischen den Kommunen. Einige Orte beherbergen überdurchschnittlich viele Menschen, andere eher wenige. Die Bayerische Staatsregierung lehnt fixe Quoten für die Aufnahme von Flüchtlingen aber ab. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Stephanie Wolf
Wie gut kommen die Kommunen mit der Aufnahme von Geflüchteten zurecht? "Herausfordernd, aber machbar": So sieht es die Mehrheit der Befragten in einer Studie. Aber jede dritte Kommune ist im "Krisenmodus". Dillingen zeigt, wie es gehen kann.
[ "Oberbayern", "Aufnahme", "Schwaben", "Kommunen", "Geflüchtete", "Studie" ]
bayern
2025-03-03T17:27:14.49181+00:00
2025-03-04T10:26:20.271089+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/fluechtlingsaufnahme-jede-dritte-kommune-im-krisenmodus,UeN4w6o
Taurus für die Ukraine? Die Pläne von Schwarz-Rot
Der russische Angriff auf die ostukrainische Stadt Sumy mit mehr als 30 Toten und über 100 Verletzten hat für weltweites Entsetzen gesorgt. Der voraussichtlich neue Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) verurteilte den Angriff als "schweres Kriegsverbrechen". Während sich Helfer um Opfer bemühten, solle es eine zweite Angriffswelle gegeben haben. "Das ist an Perfidie nicht mehr zu überbieten", so Merz in der ARD-Sendung "Caren Miosga". Aus Moskau hieß es, die Raketen hätten ukrainischen Militärs gegolten. Was steht im Koalitionsvertrag zur Unterstützung der Ukraine und welche Pläne hat Schwarz-Rot im Bezug auf die Verteidigung? Darüber sprechen wir unter anderem mit Sicherheitsexpertin Claudia Major (Video oben im Artikel eingebettet) Merz hatte sich in der Vergangenheit offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gezeigt, der scheidende Kanzler Olaf Scholz (SPD) hatte das aber abgelehnt. Merz bekräftigte nun: "Nicht, dass wir selbst in diesen Krieg eingreifen, sondern dass wir die ukrainische Armee mit solchen Waffen ausrüsten." Er habe immer gesagt, dass er das nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern tun würde. Und die Partner lieferten bereits. "Die Briten tun das, die Franzosen tun das, die Amerikaner tun es ohnehin", so der CDU-Politiker. Die ukrainische Armee müsse raus aus der Defensive. Die EU-Außenminister beraten derzeit in Luxemburg über das weitere Vorgehen im Ukraine-Krieg. Am Rande des Treffens begrüßte Chefdiplomatin Kaja Kallas Merz Pläne. "Wir müssen mehr tun, damit die Ukraine sich selbst verteidigen kann und die Zivilisten nicht sterben müssen". Der Kreml reagierte prompt: eine Taurus-Lieferung an die Ukraine wäre eine "weitere Eskalation". Im kürzlich vorgestellten Koalitionsvertrag von Union und SPD geht es zwar auf fast vier Seiten um Verteidigungspolitik. Doch die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern wird nicht erwähnt. Die Politikwissenschaftlerin Claudia Major hat die festgelegten Vereinbarungen zur Verteidigung im Interview mit BR24 als "solide" bezeichnet. Ihrer Ansicht nach bleibt der Vertrag jedoch in vielen Punkten hinter der Dringlichkeit der internationalen Ordnungsveränderung zurück. Als Beispiel nannte sie den freiwilligen Wehrdienst. In ihrem Koalitionsvertrag haben sich Union und SPD auf einen "neuen attraktiven Wehrdienst" nach schwedischem Vorbild geeinigt. Dies sei ein "guter Anfang", so Major. Es sei jedoch fraglich, ob das ausreichen werde, um das Personal der Bundeswehr in dem Maße zu vergrößern, wie es nötig und angedacht sei. Die Union hatte ursprünglich eine Rückkehr zur Wehrpflicht verlangt.  Geht es nach Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD), sei das entsprechende Gesetz weitgehend vorbereitet und könne noch dieses Jahr in Kraft treten. Sein Ministerium könne "zügig einen Entwurf vorlegen". Darin steht, dass alle 18-Jährigen einen Fragebogen zugeschickt bekommen sollen. Männer müssen ihn ausfüllen, für Frauen ist das freiwillig. mit Informationen von dpa und AFP Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Irina Herbst, Christine Kerler
Im Schatten des russischen Angriffs auf Sumy in der Ukraine beraten die EU-Außenminister über das weitere Vorgehen. Liefert Deutschland bald Taurus-Marschflugkörper? Welche Auswirkungen hätte das? Mehr zu den Plänen von Schwarz-Rot.
[ "Wehrdienst", "Taurus", "Koalitionsvertrag", "Ukraine", "Bundeswehr" ]
deutschland-welt
2025-04-15T06:46:57.437+00:00
2025-04-16T11:31:12.819007+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/live-16-uhr-taurus-fuer-die-ukraine-die-plaene-von-schwarz-rot,UiKbxM2
Wehrdienst und Wehrpflicht: Was ist mit Frauen? User diskutieren
💬 "Dein Argument" greift Euren Input auf: Kommentare aus der BR24-Community sind Anlass für diesen Beitrag. 💬 Wer wird Teil der Bundeswehr? Das Personal ist knapp - auch deshalb stellte Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) im Juni sein Konzept für einen neuen Wehrdienst vor. Sollte dies umgesetzt werden, handelt es sich aber nicht um eine Rückkehr zur allgemeinen Wehrpflicht des früheren Zuschnitts. Vielmehr geht es darum, zusätzliche Wehrdienstleistende für die Bundeswehr zunächst ohne Zwang zu rekrutieren. Konkret heißt das, dass alle bei Erreichen des wehrfähigen Alters - in der Regel zum 18. Geburtstag - angeschrieben werden. Männer werden aufgefordert, den Fragebogen auszufüllen, und sie sind verpflichtet, ihn zu beantworten und zurückzusenden. Bei Frauen ist die Rücksendung freiwillig. Über die Einbeziehung von Frauen hat die Community von BR24 zuletzt einige Argumente ausgetauscht. Die Positionen reichten von "Frauen zu verpflichten, ist ein No-Go" bis zur Frage, wo denn der Glaube daran sei, "(fast) alles zu schaffen, was Männer schaffen". Eine nicht-repräsentative Umfrage auf dem BR24-WhatsApp-Kanal ergab, dass knapp 80 Prozent der Teilnehmenden einen neuen Wehrdienst auch für Frauen befürworten (Stand: 5. Juli, mittags). Ist es tatsächlich gerecht und gleichberechtigt, wenn Frauen zu einem Wehrdienst herangezogen werden? Einige User sind der Meinung, ja – denn wenn Gleichberechtigung, dann in allen Bereichen. So schrieb BR24-User "wholler": "Gleichberechtigung bedeutet aber nicht, dass hier Rosinenpickerei stattfinden darf. Wenn schon Gleichberechtigung, dann auf allen Gebieten, also auch bei der Wehrpflicht bzw. einem Ersatzdienst. Immerhin haben viele Frauen jahrzehntelang für dieses Recht gekämpft, also sollten sie es auch bekommen." Das war die Reaktion auf einen Kommentar von "Amur_Tiger", der das etwas anders sah: "Frauen sind das Wertvollste, das unsere Gesellschaft zu bieten hat. Ich möchte diese nicht einer Wehrpflicht opfern - zivile Dienstpflicht reicht! (...)" Ein freiwilliges Melden sei ja möglich. Gleichberechtigung - darüber sprach auch der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, Deutschlands ranghöchster Soldat, kürzlich in einem Interview mit dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (externer Link, möglicherweise Bezahl-Inhalt): "Wir haben im Moment eine ausgesetzte Wehrpflicht, die laut Grundgesetz allein auf die männliche Bevölkerung zielt. Hier sollte man Gleichberechtigung herstellen – aber dazu brauchen wir erst eine entsprechende politische und gesellschaftliche Diskussion." Angesichts der Tatsache, dass Frauen immer noch stärker in Kindererziehung, Haushalt und Pflege von Angehörigen eingebunden sind (externer Link), bezweifeln einige aus der BR24-Community hingegen, dass der Wehrdienst bzw. eine Wehrpflicht für Frauen Gleichberechtigung bedeuten würde. Dafür bräuchte es ihrer Argumentation zufolge mehr gesellschaftliche Veränderung. "martineclandestine" zählt einige Aspekte auf: Kommentar von BR24-User "martineclandestine" Mit 18 haben die meisten Menschen die sogenannte Carearbeit erst noch vor sich und können nicht abschätzen, wie sie ihren Lebenslauf prägen wird. Mit einem Wehrdienst, aber auch mit anderen verpflichtenden "Gesellschaftsjahren", die debattiert werden, kommt ein Zeitraum hinzu, in dem Personen etwa auf dem Arbeitsmarkt fehlen. "Karoshi" wünschte sich zunächst eine Debatte über echte Gleichberechtigung: "Ansonsten sieht das Leben von jungen Frauen so aus: Wehrdienst, Ausbildung/Studium, Vollzeitarbeit (natürlich schlechter bezahlt als bei Männern) und Carearbeit für Kinder parallel (aber wenn sie Kinderbetreuung wahrnimmt, ist sie eine Rabenmutter), in späteren Berufsjahren dann Vollzeitarbeit und Carearbeit/Pflege der älteren Generation und 'das bisschen Haushalt' macht sie ja nebenbei? Wenn sich Männer paritätisch in allen Lebensphasen einbringen, dann gerne Wehrdienst für alle!" Bundesminister Pistorius machte in der Bundespressekonferenz Mitte Juni deutlich, dass es ihm mit seinem Vorschlag um einen "Auswahl-Wehrdienst" gehe, mit dem zunächst jährlich 5.000 Wehrpflichtige hinzukommen könnten. Für deutlich mehr fehlen Kapazitäten. Die Regierung plant derzeit keine Wiedereinführung der Wehrpflicht. Dennoch wird darüber diskutiert - auch, ob Frauen dann in der Pflicht wären. Hierfür braucht es eine Änderung des Grundgesetzes mit Zweidrittelmehrheit im Parlament. Pistorius möchte mit seinem neuen Modell des Wehrdienstes aber schnell vorankommen. Man habe die Erfahrung gemacht, dass viele andere Dinge noch in eine einmal angestoßen Grundgesetzänderung hineingepackt werden würden, sodass "das Verfahren viel zu lange dauert". Auf Nachfrage beim Bundesverteidigungsministerium zu Aspekten aus der Community, sagte eine Sprecherin lediglich, dass es sich aktuell noch um einen Ideen-Austausch handle und viel im Konjunktiv stehe. Markus Faber (FDP), Vorsitzender des Verteidigungsausschusses, verwies am Donnerstag im SWR (externer Link) darauf, dass ja bereits jetzt Frauen in der Bundeswehr seien - rund 13 Prozent der über 182.000 militärischen Angehörigen. Infrastrukturen in Kasernen seien also vorhanden. Faber sprach sich dafür aus, dass die geplante Wehrdienstabfrage auch für Frauen verpflichtend sein soll. "Der Zugang in die Bundeswehr darf keine Geschlechterdiskriminierung kennen. Auch im Verteidigungsfall, wenn also die Wehrpflicht wieder gilt, sollten wir weder nach Geschlecht - noch nach Alter - diskriminieren", teilte er auf BR24-Anfrage mit. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!
Cindy Boden, Claudia Conrath
Wie kann es mehr Soldaten für die Bundeswehr geben? Mit einem "Auswahl-Wehrdienst"? Mit der Wehrpflicht? Die Öffentlichkeit diskutiert - auch darüber, ob Frauen eingebunden werden sollten. Was aus der BR24-Community zu vernehmen ist.
[ "Frauen", "Wehrpflicht", "Wehrdienst", "Dein Argument" ]
deutschland-welt
2024-07-07T04:13:12.721278+00:00
2024-07-07T04:13:12.721278+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/wehrdienst-und-wehrpflicht-was-ist-mit-frauen-user-diskutieren,UHdAO4y
Kurioser Polizeieinsatz: Kochschinken führt in Eschau zum Streit
Es gibt unzählig viele Gründe, warum die Polizei ausrücken muss - zum Teil auch kuriose: In Eschau im Landkreis Miltenberg war es am Freitag ein fehlender Hinterkochschinken in einem Supermarkt. Wie die Polizei berichtet, war ein 57-Jähriger ausgerastet, als er bei seinem Lebensmitteleinkauf feststellte, dass sein heißgeliebter Hinterkochschinken nicht vorrätig war. Es kam zu einem lautstarken Streit mit dem Filialleiter. Der Kunde war der Meinung, dass der Schinken jederzeit verfügbar sein sollte und eben in größerer Menge bestellt werden müsse. Wegen des aufbrausenden Verhaltens des Mannes rief der Filialleiter schließlich die Polizei. Die Beamten trafen den entrüsteten Kunden vor dem Supermarkt an. Die Marktleitung erteilte ihm ein Hausverbot. Er wird seinen Lieblingsschinken künftig also woanders kaufen bzw. finden müssen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Weil ein Supermarkt einen bestimmten Hinterkochschinken nicht vorrätig hatte, ist ein Mann in Eschau im Landkreis Miltenberg ausgerastet. Es kam zu einem lautstarken Streit mit dem Filialleiter, bis dieser schließlich die Polizei rief.
[ "Supermarkt", "Schinken", "Eschau", "Polizei", "Unterfranken" ]
bayern
2021-08-28T08:37:50.276548+00:00
2021-08-30T03:17:55.011118+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/kurioser-polizeieinsatz-kochschinken-fuehrt-in-eschau-zum-streit,ShMubBM
#BR24Zeitreise: Die Freiheitsaktion Bayern
Die führenden Köpfe der Bewegung sind u.a. Alois Braun, Rupprecht Gerngross, Leo Heuwing, Ottheinrich Leiling. Sie stammen überwiegend aus dem militärischen Dolmetscherwesen. Ihre Ziele hält die FAB in einem 10 Punkteprogramm fest. Freiheitsaktion Bayern Nach der Inhaftierung führender NS-Funktionäre und hochrangiger Militärs will man mit Unterstützung des Reichsstatthalters Franz Xaver Ritter von Epp einen Waffenstillstand zwischen Bayern und den Alliierten aushandeln. Ein zehnköpfiger Regierungsausschuss soll bis zur Abstimmung über eine neue Verfassung in freien und geheimen Wahlen die politischen Angelegenheiten Bayerns regeln. Rathaus München 1945 Rund 440 Soldaten beteiligen sich in der Nacht vom 27. auf den 28. April 1945 am Aufstand. Schnell gelingt es der Freiheitsaktion, das Münchner Rathaus, eine Zeitungsredaktion und vor allem: die Sendeanlage Ismaning, Sprachrohr des "Reichssenders München" zu besetzen. Die über den Ismaninger Großsender ab sechs Uhr morgens übertragenen Aufrufe erreichen Zuhörer in einem Umkreis von mehr als 100 Kilometern. Neben der wiederholten Verlesung des Zehn-Punkte-Programms rufen die FAB-Aktivisten die Hörer dazu auf, sich zu engagieren und gegen NS-Funktionäre vorzugehen. Zudem verkünden die Sprecher, dass die FAB die „Regierungsgewalt erstritten“ habe. Doch dies entspricht nicht den Tatsachen. Entgegen der Planung ist es nicht gelungen den Reichstatthalter Franz Ritter von Epp, welcher in der Bevölkerung hohes Ansehen genießt, für den Aufstand zu gewinnen. Auch die geplante Festnahme des NSDAP Gauleiters München-Oberbayern Paul Giesler misslingt. Dem Aufruf der FAB folgen etwa 80 Widerstandsaktionen in ganz Südbayern. Die einzelnen Aktivitäten unterscheiden sich stark voneinander und sind nicht koordiniert. Sie reichen von der Festnahme lokaler NS-Funktionäre, über die Besetzung von Industriestätten, bis zur Beseitigung von Panzersperren und dem Hissen von weißen Fahnen. Die Widerstandsgruppen gehen ein hohes Risiko ein. Bereits am Vormittag des 28. April 1945 erobern SS-Truppen den Sender Ismaning wieder zurück. Auf Befehl des Gauleiters Giesler beginnt die Verfolgung der Aufständischen. Drei NS-Anhänger sterben bei der Niederschlagung. 54 Menschen werden von NS-Anhängern ermordet. Allein in der sogenannten ‚Penzberger Mordnacht erhängen ‚Werwolf‘-Verbände den ehemaligen SPD-Bürgermeister Hans Rummer und 15 weitere Personen. Unter ihnen ist auch eine schwangere Frau. Im Wallfahrtsort Altötting erschießt die SS sechs Männer. Von den Mitgliedern der FAB werden 22 verhaftet und in den Bunker des Zentralministeriums (heute Landwirtschaftsministerium) an der Ludwigstraße gebracht. Sieben von ihnen werden im Hof des Gebäudes und im Perlacher Forst getötet, darunter auch Major Günther Caracciola-Delbrück, der Adjutant des Ritters von Epp. Den anderen Anführern der FAB gelingt es unterzutauchen. Rupprecht Gerngross versteckt sich auf einer Berghütte. Nach dem Zweiten Weltkrieg prägen seine Berichte das Bild des Widerstands. In Erinnerung an die Freiheitsaktion Bayern erhält die "Münchner Freiheit", ein Platz im Herzen Schwabings (frühere Feilitzschplatz), im Dezember 1946 ihren Namen.
Michael Eberle, BR24 Redaktion, Gregor Eichfeld
Kurz vor Kriegsende ruft die "Freiheitsaktion Bayern" (FAB) zum Widerstand auf. Über die Sendeanlagen Freimann und Ismaning verkünden sie den Sturz des NS-Staates und fordern die Bevölkerung zum Aufstand auf.
[ "Nationalsozialismus", "Freiheitsaktion Bayern", "Rupprecht Gerngross", "Zweiter Weltkrieg", "#BR24Zeitreise", "Widerstand" ]
bayern
2025-04-08T12:56:42.529+00:00
2025-04-08T12:56:43.328437+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/br24zeitreise-die-freiheitsaktion-bayern,RxC85C5
Übungen mit scharfer Munition: China droht Taiwan und USA
Die Vorgänge werden weltweit mit Sorge betrachtet. Bereits jetzt sind rund um Taiwan chinesische Kampfjets und Kriegsschiffe unterwegs. Beobachter gehen davon aus, dass die militärischen Aktivitäten nach dem Besuch Nancy Pelosis nochmal deutlich zunehmen werden. Chinesische Staatsmedien warnten, Schiffe und Flugzeuge sollten sich aus Sicherheitsgründen fernhalten. Das taiwanische Militär ist in höchster Alarmbereitschaft. Die Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Nancy Pelosi, hat Taiwan am Mittwoch die Unterstützung der USA angesichts der Bedrohung durch China zugesichert. Bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Präsidentin Tsai Ing-wen in Taipeh sagte die US-Spitzenpolitikerin, dass die USA "immer an der Seite Taiwans" stehen werden. Der Besuch der Kongress-Delegation in Taiwan zeige, "dass wir unsere Verpflichtungen gegenüber Taiwan nicht aufgeben werden". Mit einem indirekten Hinweis auf die Drohungen der kommunistischen Führung in Peking gegen Taiwan sagte Pelosi: "Mehr als je zuvor ist die amerikanische Solidarität entscheidend." Das sei die Botschaft des Besuchs ihrer Kongressdelegation. Die Unterstützung in den USA für Taiwan sei parteiübergreifend. "Heute steht die Welt vor der Wahl zwischen Demokratie und Autokratie", sagte Pelosi und lobte Taiwan als "eine der freiesten Gesellschaften der Welt". Taiwans Präsidentin sagte, der Einmarsch Russlands in die Ukraine habe das internationale Augenmerk auf den Konflikt mit China um Taiwan gelenkt. Die Lage in der Taiwanstraße habe Auswirkungen auf die Sicherheit in der Asien-Pazifik-Region. "Taiwan wird nicht klein beigeben", sagte Tsai unter Hinweis auf die Bedrohung durch China. "Wir werden tun, was immer notwendig ist, um unsere Selbstverteidigungsfähigkeiten zu stärken." Pelosi plant im Rahmen ihrer Asienreise mit einer Kongress-Delegation um 17.00 Uhr Ortszeit (11.00 Uhr MESZ) nach Seoul weiterzufliegen. Chinesische Diplomaten teilten zuvor mit, der Besuch Pelosis untergrabe Chinas Souveränität und setze die Beziehungen zwischen den USA und China aufs Spiel. Das Außenministerium in Peking erklärte, die US-Aktionen seien "extrem gefährlich". Aus Protest gegen den Besuch der Vorsitzenden des US-Repräsentantenhauses in Taiwan hat das chinesische Außenministerium den US-Botschafter einbestellt. Bereits gestern sind durch Cyber-Angriffe taiwanische Regierungswebseiten lahmgelegt worden. Experten vermuten, dass die Volksrepublik dahintersteckt. Auch wirtschaftlich erhöht die chinesische Regierung den Druck auf Taiwan. Die beiden Volkswirtschaften sind eng miteinander verbunden. Bereits im Vorfeld des Besuchs hat der chinesische Zoll den Import von mehr als 100 taiwanischen Lebensmittelprodukten verboten. Nun wurde der Handel von weiteren Gütern gestoppt. Peking sieht Taiwan nur als Teil der Volksrepublik an, lehnt offizielle Kontakte anderer Länder zu Taipeh strikt ab und hatte die USA vehement vor einem Taiwan-Trip Pelosis gewarnt. Als Reaktion startete Chinas Volksbefreiungsarmee umgehend Manöver in sechs Meeresgebieten, die Taiwan umgeben. Dabei soll es bis Sonntag auch "weitreichende Schießübungen" geben. Die Manöver gelten als das größte militärische Muskelspiel seit der Raketenkrise 1995, als China zur Einschüchterung Raketen über Taiwan geschossen hatte und die USA zwei Flugzeugträgergruppen entsandten. Die Meeresgebiete für die Übungen gehen noch weit über die damaligen Sperrzonen hinaus, reichen nahe an Taiwan und scheinen teilweise in seine Hoheitsgebiete einzudringen. Experten rechnen auch damit, dass Schifffahrtsrouten beeinträchtigt werden könnten. Als weitere Reaktion schickte Chinas Volksbefreiungsarmee allein am Dienstag schon 21 Flugzeuge in Taiwans Luftüberwachungszone (ADIZ), wie das Verteidigungsministerium in Taipeh berichtete. Diese Provokationen haben jüngst schon stark zugenommen, doch ist die hohe Zahl ungewöhnlich. Es habe sich um Kampfjets und Flugzeuge zur Luftüberwachung oder zur elektronischen Kriegsführung gehandelt. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!
BR24 Redaktion, Benjamin Eyssel
Die US-amerikanische Spitzenpolitikerin Nancy Pelosi hat Taiwan die Unterstützung der USA angesichts der Bedrohung durch China zugesichert. China kündigte wegen des Besuchs Pelosis "weitreichende Schießübungen" rund um Taiwan an.
[ "Nancy Pelosi", "Taiwan", "China" ]
deutschland-welt
2022-08-03T07:59:26.728+00:00
2022-08-03T07:59:29.078251+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/uebungen-mit-scharfer-munition-china-droht-taiwan-und-usa,TDPhqtX
Fußball-Bundesliga: FC Bayern bekommt Meisterschale schon Samstag im Heimspiel gegen Mönchengladbach
Thomas Müller darf sich auf eine stimmungsvolle letzte Titel-Party in der Münchner Arena freuen. Der 35-Jährige und seine Teamkollegen vom FC Bayern bekommen die Meisterschale nach dem Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach am kommenden Samstag (live in der Radioreportage ab 18.30 Uhr im BR24Sport-Livecenter) überreicht, wie die Deutsche Fußball Liga (DFL) mitteilte. Der insgesamt 34. Meistertitel für die Bayern steht seit Sonntagabend fest. Für Müller ist es bereits das 13. Mal, dass er mit den Münchnern die begehrte Schale entgegennehmen darf, er ist damit der Rekordmeister beim Rekordmeister. Der auslaufende Vertrag des langjährigen Publikumslieblings und Weltmeisters von 2014 bei den Bayern wird nicht mehr verlängert. Die Partie gegen Mönchengladbach ist demnach Müllers letztes Heimspiel als Profi des deutschen Rekordchampions. Im Sommer steht für den Offensivmann mit den Münchnern dann noch die Klub-WM in den USA an. Bislang war noch offen gewesen, ob die Bayern im Erfolgsfall die Schale bereits nach dem Duell mit der Borussia oder womöglich erst am 34. Spieltag auswärts bei der TSG 1899 Hoffenheim überreicht bekommen. Die Meisterfeier der FC-Bayern-Frauen und -Männer am 18. Mai live vom Münchner Rathausbalkon sehen Sie übrigens ab 13.15 Uhr live im BR Fernsehen und BR24Sport in der ARD Mediathek. Spielszene RB Leipzig - Bayern München Tabellenführung und Abstiegskampf, aktuelle Spielpaarungen, Ergebnisse und Liveticker, Torjägerlisten, Laufleistung- sowie Zweikampfstatistiken und noch viel mehr: Fußball im Ergebniscenter von BR24Sport.
BR24Sport
Der FC Bayern München darf die 34. Fußball-Meisterschaft mit den Fans daheim feiern. Die Münchner erhalten die Meisterschale schon vorzeitig am Samstag im Heimspiel gegen Borussia Mönchengladbach. Thomas Müller wird die 13. Schale in die Höhe recken.
[ "Oberbayern", "Bundesliga", "Meisterschale", "Fußball", "FC Bayern München" ]
sport
2025-05-05T08:50:06.174+00:00
2025-05-05T08:50:06.360714+00:00
https://www.br.de//nachrichten/sport/fussball-bundesliga-fc-bayern-bekommt-meisterschale-schon-samstag-im-heimspiel-gegen-moenchengladbach,UkJHakF
WhatsApp-Backups auf Android bald nicht mehr für alle kostenlos
WhatsApp führt eine bedeutende Änderung für Android-Nutzer ein: Bald wird der Chat-Verlauf, einschließlich Bilder und Videos, bei WhatsApp-Nutzern wieder das Speichervolumen von Google Drive beanspruchen. Das gilt für alle Nutzer, egal ob sie den kostenlosen 15 GB-Plan nutzen oder für zusätzlichen Speicher bezahlen. Im Klartext: Wer nicht für Google Drive bezahlt, kann in Zukunft nur noch 15 GB oder weniger an Backups im Google Drive-Speicher ablegen. Die vollständige Umsetzung dieser Neuerung ist für die erste Hälfte des Jahres 2024 geplant. WhatsApp beabsichtigt, alle Android-Nutzer mindestens 30 Tage vor der Einführung über ein Banner in den Einstellungen zu informieren. Dieses Banner wird im Bereich "Chat" unter "Chat-Backup" angezeigt. Für Nutzer, die ihre Google-Konten nicht für Backups verwenden möchten, bietet WhatsApp eine Alternative an: den WhatsApp Chat-Transfer. Diese Funktion ermöglicht es, Chats drahtlos auf ein neues Android-Gerät zu übertragen, vorausgesetzt, beide Telefone sind mit WLAN verbunden. Google betonte, dass sich an der Funktionsweise der WhatsApp-Backups nichts ändern wird, außer dass die Speicherlimits möglicherweise das Speichern von Daten in der Cloud beeinflussen können. Nutzer können Speicherplatz sparen, indem sie Inhalte in WhatsApp löschen, was auch die Cloud-Backups betrifft. Darüber hinaus weist Google auf die Möglichkeit hin, durch Google One-Abonnements mehr Speicherplatz zu erhalten. Es würden sogar "begrenzte, einmalige Google One-Promotionen" für manche Nutzer angeboten. Interessant ist, dass diese Änderung das Ende einer fünfjährigen Periode markiert, in der Android-Nutzer von WhatsApp ihre Backups ohne Speicherlimits bei Google Drive erstellen konnten – ein Vorteil, den iOS-Nutzer nie hatten. Bei WhatsApp auf iOS gibt es keine solchen Ausnahmen, und Apple bietet nichtzahlenden Nutzern weiterhin nur 5 GB Cloud-Speicher an. Dies unterstreicht die unterschiedliche Handhabung von Cloud-Speicher zwischen Android- und iOS-Plattformen. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Gregor Schmalzried
Bislang konnten Android-Nutzer gratis mit "Google Drive" Sicherungskopien ihrer Chats und Daten erstellen. Bei großen Datensätzen ist das bald vorbei.
[ "Google", "WhatsApp" ]
netzwelt
2023-11-23T13:35:05.824035+00:00
2023-11-23T19:57:25.880016+00:00
https://www.br.de//nachrichten/netzwelt/whatsapp-backups-auf-android-bald-nicht-mehr-fuer-alle-kostenlos,TwQ6GLP
Deutsche Bischöfe äußern sich zur politischen Lage BR24live
Zwei Fragen beschäftigen die Bischöfe: Wie wollen sie mit AfD-Mitgliedern und Funktionären in den eigenen Reihen, in den eigenen Gremien umgehen? Für den Vorsitzenden der Bischofskonferenz Georg Bätzing steht fest: Eine Mitgliedschaft in dieser Partei ist nicht vereinbar mit Ämtern in der katholischen Kirche. BR24 überträgt die Pressekonferenz zum Abschluss der Frühjahrstagung der deutschen Bischöfe live ab 13.50 Uhr. Eine Einschätzung gibt Tilmann Kleinjung, Leiter der BR-Fachredaktion Religion und Orientierung. In den Bistümern Würzburg und Berlin gibt es bereits eine Unvereinbarkeitsklausel für Pfarrgemeinderäte. Diese könnten für alle Bistümer eine Vorbildfunktion haben. Die zweite Frage, die die Bischöfe bei ihrer Frühjahrstagung beantworten müssen: Äußert sich die Bischofskonferenz ausdrücklich vor den anstehenden Wahlen zur AfD? Die katholischen Bischöfe in Ostdeutschland haben bereits im Januar explizit von einer Wahl der AfD abgeraten. Es gibt aber auch Stimmen unter den katholischen Bischöfen, die vor einer Ausgrenzung von AfD-Wählern und -Mitgliedern warnen. Außerdem beschäftigte die Bischofskonferenz in Augsburg ein Brief aus Rom. Unmittelbar vor Beginn der Frühjahrstagung hat der Vatikan mitgeteilt, so wie von den Bischöfen und vom Zentralkomitee der deutschen Katholiken geplant, kann der Synodale Weg nicht fortgesetzt werden. Die Bischöfe haben erst einmal eingelenkt und eine geplante Abstimmung von der Tagesordnung genommen. Für den Vorsitzenden der Bischofskonferenz, Georg Bätzing, ist das in erster Linie ein Kommunikationsproblem. Er habe den Eindruck, dass römische Bedenken entkräftet werden können, wenn man nur miteinander spricht. Gleichzeitig wirft der Limburger Bischof dem Vatikan Verzögerungstaktik vor. Man warte oft monatelang, über ein halbes Jahr auf einen Termin in Rom. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Tilmann Kleinjung
Zum Ende der Vollversammlung der Deutschen Bischofskonferenz in Augsburg sind nicht nur Katholiken gespannt, wie sich die Bischöfe zur aktuellen politischen Lage äußern werden. Raten sie von einer Wahl der AfD ab? BR24 überträgt live ab 13.50 Uhr.
[ "Schwaben", "Katholische Kirche", "Synodaler Weg", "Georg Bätzing", "Rechtsextremismus", "AfD", "Wahlen", "Politik", "Deutsche Bischofskonferenz" ]
bayern
2024-02-22T12:55:16.622+00:00
2024-02-22T14:08:17.042846+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/br24live-deutsche-bischoefe-aeussern-sich-zur-politischen-lage,U4uikG7
Das gute Leben: Warum uns Alte auf Social Media so begeistern
Herr Willbrand hat Geburtstag. Und den feiert er – zusammen mit seinen knapp 38.000 Followerinnen und Followern auf TikTok. Der Kölner Antiquar ist mit Anfang 80 zu so etwas wie einem Social-Media-Star geworden. Alles fing an, als eine Freundin – etwa 50 Jahre jünger – im Frühjahr 2024 auf die Idee kam, der abnehmenden Kundschaft in seiner Buchhandlung etwas entgegenzusetzen. Seitdem drehen sie kleine Videos für Instagram und TikTok. Darin geht es um Themen wie: Wie viele Seiten am Tag sollte man lesen? Spannende Frage, findet man auf Instagram. Dort ist das Publikum zum überwiegenden Teil zwischen 18 und 35 Jahren alt – auf TikTok ist es sogar noch jünger. Doch die Begeisterung für den Content von Menschen im Seniorenalter ist groß. Zum Beispiel für das Paar Aki und Koichi aus Kalifornien, beide "Granfluencer" Anfang 70, die jeden Tag ihr Outfit des Tages präsentieren. Oder die italienische Netzberühmtheit Nonna Silvi, deren Rezept für die perfekte Carbonara auf Instagram 54 Millionen Mal angesehen wurde. Tanzt gern Techno, lebt gern gut: Günther Krabbenhöft aus Berlin Was macht den Erfolg dieser Videos aus? Ist es die Hoffnung einer jungen Zielgruppe, dass das Leben mit über 70 Jahren noch nicht vorbei ist? Oder ist es vor allem das Unerwartete, die Abweichung: Die Sichtbarkeit von Menschen, die nicht "jung und schön" sind, aber dennoch etwas mitzuteilen haben? Bei Silke van Dyk, Professorin für politische Soziologie in Jena, hält sich die Verblüffung in Grenzen: "Wir erleben jetzt schon seit mehreren Jahrzehnten immer wieder überraschte Debatten über die jungen Alten, die aktiven Alten, die fitten Alten, die erfolgreichen", sagt sie. "Obwohl man jetzt sagen könnte: Okay, dass Alte nicht immer Pfeife rauchend im Schaukelstuhl sitzen und stricken, das wissen wir jetzt seit mehreren Jahrzehnten. Das ist ein absolut antiquiertes Altersbild, das sich aber erstaunlicherweise bis heute hält." Das Alter: Hier weniger eine biologische als eine gesellschaftlich gemachte Kategorie, bei der mediale Repräsentation eine große Rolle spielt. Und die häufig von Diskriminierung betroffen ist. Aber während Schauspielerinnen und Schauspieler jenseits der 40 immer noch um ihre Engagements in Filmen und Theatern kämpfen müssen, können junggebliebene Alte auf Social Media unabhängig davon zeigen, dass sie aktiv am gesellschaftlichen Leben teilnehmen, dass sie noch Potenzial haben und junge Trends verstehen. Wie der Berliner Günther Krabbenhöft, Techno tanzender Senior mit gut 300.000 Followern. Mode, Kultur, Kulinarik: Das Zurschaustellen eines guten Lebens. Über die Instagram-Seite der Fashion-Influencer Aki und Koichi kann man ihre Alltags-Outfits nachkaufen. Zum Beispiel eine Bottega Veneta-Tasche. Kosten: 4.000 Euro, etwa das Zweieinhalbfache der durchschnittlichen Monatsrente in Deutschland. Dass das Bild, das wir vom Alter haben, durch solche Social-Media-Kanäle beeinflusst wird, ist für die Soziologin Silke van Dyk nicht ausschließlich positiv: "Je mehr fitte, gesunde, aktive, erfolgreiche, alte öffentlich präsent sind, und zwar als Menschen des Alltags, desto mehr steigt natürlich aber auch zugleich der Druck auf all diejenigen, die diesen Ansprüchen an Aktivität, Vitalität eben nicht mehr gerecht werden können." Van Dyk spricht von einer "Aufwertung des Alters", die wir im Moment erleben und die sich auch auf Social Media zeigt. "Wir sehen, dass gerade den jüngeren älteren Menschen Dinge zugetraut werden, die früher nicht mit dem Alter verbunden waren", sagt sie. "Wir sehen aber zugleich, dass das höhere Alter weiterhin extrem abgewertet ist." Und tatsächlich sehen wir auf TikTok und Instagram kaum: Pflegeheime von innen. Von Altersarmut Betroffene. Tipps für einen Alltag mit einem zunehmend gebrechlichen Körper. Wobei genau hier die große Chance besteht: Auf Social Media auch mit solchen Alters-Themen selbst mitzureden und mitzugestalten. Ob diese Videos auch erfolgreich wären? Das ist die Frage. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. Verpassen war gestern, der BR Kultur-Newsletter ist heute: Einmal die Woche mit Kultur-Sendungen und -Podcasts, aktuellen Debatten und großen Kulturdokumentationen. Hier geht's zur Anmeldung!
Lili Ruge
Auf TikTok alle jung, bei Instagram alle schön? Von wegen! "Granfluencer" sind beliebt wie nie – Persönlichkeiten jenseits der 70, die Outfits zeigen, Rezepte teilen, Techno tanzen. Mit der "Aufwertung des Alters" geht aber auch eine Gefahr einher.
[ "Granfluencer", "Influencer", "Senioren", "Alter", "Instagram", "TikTok", "Soziale Medien", "Social Media" ]
kultur
2024-08-10T15:11:09.508333+00:00
2024-08-10T16:47:18.055572+00:00
https://www.br.de//nachrichten/kultur/das-gute-leben-warum-uns-alte-auf-social-media-so-begeistern,UF5gEY4
Migranten in Belarus: EU-Außenminister suchen nach einer Lösung
Die Lage an der Grenze zwischen Belarus und Polen bleibt angespannt. Weil Polen, Lettland und Litauen die EU-Außengrenze mittlerweile abriegeln, warten tausende Menschen aus Krisenländern wie Syrien oder dem Irak bei klirrender Kälte auf eine Chance, illegal die Grenze zur EU zu überqueren. Es gab bereits Todesfälle. Nun reagiert der Irak und hat einen ersten Rückführungsflug angekündigt. Die Außenminister der EU-Staaten wollen indes ein neues Sanktionsinstrument beschließen, das sich gegen Beteiligte an der Schleusung von Migranten nach Belarus richtet. Es soll unter anderem gegen die staatliche belarussische Fluggesellschaft Belavia eingesetzt werden. Die belarussische Fluggesellschaft soll künftig von Firmen, die Flugzeuge verleasen, keine Maschinen mehr bekommen. Ziel ist, dass Belavia dann nicht mehr so viele Menschen aus armen oder konfliktreichen Ländern zur Weiterschleusung in die EU nach Belarus fliegen kann. Auch Reiseveranstalter und an der Schleusung beteiligte Mitglieder des Regierungsapparats in Belarus sollen unter Druck gesetzt werden. Bundesaußenminister Heiko Maas (SPD) sprach von einem menschenverachtenden System, das Flüchtlinge benutze, um Druck auf die EU auszuüben. Lukaschenko verlange, die Sanktionen abzuräumen. "Wir werden unsere Antwort heute geben. Wir werden die Sanktionen weiter verschärfen", so Maas. Dabei nahm er vor allem Fluggesellschaften in den Blick. Er betonte zudem, dass der Ursprung der Sanktionen gegen Belarus der Umgang mit der dortigen Bevölkerung ist – und daran habe sich nichts geändert. Der Führung der Ex-Sowjetrepublik Belarus wird vorgeworfen, gezielt Migranten ins Land zu holen, um sie dann zur Weiterreise in die EU an die Grenze zu Polen, Litauen und Lettland zu bringen. Vermutet wird, dass sich der belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko auf diese Weise gegen Sanktionen wehren will, die die EU wegen der Unterdrückung der Zivilgesellschaft und der demokratischen Opposition erlassen hat. Nach Angaben von Machthaber Lukaschenko bemüht sich Belarus um die Rückführung der Flüchtlinge an der EU-Ostgrenze. "Es wird aktiv daran gearbeitet, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie bitte nach Hause zurückkehren sollen. Aber niemand will zurückkehren", sagte Lukaschenko am Montag laut der staatlichen Nachrichtenagentur Belta. Belarus wolle überdies "keinen Grenzkonflikt" mit Polen. Dies sei "absolut schädlich für uns", zitierte Belta den belarussischen Machthaber. Die Flüchtlingskrise dürfe sich nicht zu einem "Konflikt" ausweiten. Die irakische Regierung hat nun einen ersten Flug zur Rückführung von Migranten von der belarussisch-polnischen Grenze angekündigt. Irakische Staatsbürger könnten am Donnerstag auf "freiwilliger" Basis in ihre Heimat zurückkehren, sagte Außenamtssprecher Ahmed al-Sahaf in der Nacht zum Montag im irakischen Fernsehen. Die irakischen Behörden hätten im Grenzgebiet "571 Iraker registriert", die sich bereit erklärt hätten, freiwillig in ihre Heimat zurückzukommen. Zuvor hatte die private syrische Fluggesellschaft Cham Wings ihre Flüge nach Belarus wegen der Flüchtlingskrise eingestellt. Die türkische Regierung hatte Menschen aus Syrien, dem Irak und dem Jemen die Weiterreise nach Belarus verboten. Der Flugverkehr zwischen Bagdad und Minsk wurde bereits im August eingestellt. Polens Grenzschutz warf den Sicherheitskräften in Belarus am Sonntagabend vor, Migranten auf einen Durchbruch der Sperranlage vorzubereiten. Bei dem Grenzort Kuznica seien in dem Lager auf der belarussischen Seite viele Zelte verschwunden, schrieben die Grenzer am Sonntag auf Twitter. "Die Ausländer bekommen Instruktionen, Werkzeuge und Tränengas von den belarussischen Sicherheitsorganen." Diese Angaben lassen sich nicht unabhängig überprüfen, da Polen in der Grenzregion den Ausnahmezustand verhängt hat. Journalisten und Helfer dürfen nicht hinein. Das gilt auch für das Grenzgebiet auf belarussischer Seite. Zugleich traten Polen und das Auswärtige Amt in Berlin Gerüchten entgegen, wonach Deutschland an diesem Montag einen Transit für die feststeckenden Migranten plane. "Wer immer diese Lügen verbreitet, bringt Menschen in große Gefahr", teilte das Ministerium am Sonntag auf Twitter mit. Polen versandte Textnachrichten an die Menschen. "Das ist eine Lüge und Unfug! Polen wird seine Grenze zu Belarus weiterhin schützen." Die SMS auf Englisch würden alle erhalten, deren Handys sich im Grenzgebiet in Reichweite des polnischen Mobilfunks befänden, schrieb Innenminister Mariusz Kaminski auf Twitter. US-Außenminister Antony Blinken sagte nach Angaben seines Sprechers Ned Price, das Handeln des Lukaschenko-Regimes gefährde die Sicherheit, säe Zwietracht und lenke von Russlands Aktivitäten an der Grenze zur Ukraine ab. Der Kreml hatte nach Vorwürfen aus den USA, russische Truppen könnten eine Ukraine-Invasion vorbereiten, vor Falschinformationen gewarnt. Der FDP-Außenpolitiker Alexander Graf Lambsdorff warf dem belarussischen Machthaber Lukaschenko einen "Angriff auf die Europäische Union insgesamt" vor. Die EU dürfe sich von ihm nicht erpressen lassen, müsse aber auch zu ihren Werten stehen, sagte er am Sonntagabend in der ARD. "Wenn es nicht anders geht, als die Grenze mit Anlagen zu befestigen, dann auch das, ja." Der Migrationsexperte Gerald Knaus befürwortete schärfere Sanktionen gegen Belarus und plädierte zugleich für eine legale Verteilung von Migranten in sichere Drittländer. "Die EU muss einen Weg finden, dass nach einer sofortigen humanitären Aufnahme nicht in vier Wochen 15.000 Menschen bei noch tieferen Temperaturen an der gleichen Grenze leiden. Dafür sollte man jene, die nach einem Stichtag nach Polen kommen, im Einklang mit internationalem Recht in einen sicheren Staat außerhalb der EU bringen", sagte Knaus der "Rheinischen Post". "So ließe sich Lukaschenkos Schleusermodell zerstören. Denn die EU darf den Wettbewerb der brutalen Abschreckung an ihrer Grenze nicht gegen einen skrupellosen Diktator gewinnen." Mit Agentur-Material "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Tausende Menschen sitzen an der belarussisch-polnischen Grenze fest. Der Irak will nun Migranten zurückholen. Man fordere die Menschen zur Heimreise auf, behauptet der belarussische Machthaber Lukaschenko. Die EU will die Sanktionen verschärfen.
[ "EU-Außenminister", "Belarus", "Irak", "Flüchtlinge", "EU", "Alexander Lukaschenko", "Schleuser" ]
deutschland-welt
2021-11-15T10:31:34.023+00:00
2021-11-15T10:31:34.340622+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/migranten-in-belarus-eu-aussenminister-suchen-nach-einer-loesung,Sooi4BZ
74-Jähriger verwechselt Gang und fährt Mädchen mit Auto an
Ein 74-jähriger Autofahrer hat in Weiden den Gang verwechselt und ist in die Freisitzfläche einer Bäckerei gefahren. Dabei wurde ein siebenjähriges Mädchen leicht verletzt. Wie die Polizei mitteilt, wollte der Senior gegen 16 Uhr in der Mooslohstraße eigentlich ausparken. Allerdings nahm er statt den Rückwärtsgang den ersten Gang und fuhr vorwärts gegen Stühle, Tische und einen Sonnenschirm des Freisitzes und schließlich gegen das Gebäude der Bäckerei. Auch touchierte das Auto laut Polizei die Siebenjährige, die in diesem Moment mit ihrem Vater das Gebäude verließ. Da der Vater geistesgegenwärtig das Mädchen zur Seite hob, erlitt sie nur leichte Verletzungen. Sie kam mit dem Rettungsdienst ins Klinikum Weiden. Der 74-Jährige blieb unverletzt. Bei dem Unfall entstand ein Sachschaden von etwa 10.000 Euro. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion, Veronika Meier
Tragisches Missgeschick: In Weiden hat ein Senior ein siebenjähriges Mädchen angefahren. Der Mann verwechselte beim Ausparken den Rückwärts- mit dem Vorwärtsgang. Der Vater des Mädchens reagierte schnell und konnte Schlimmeres verhindern.
[ "Auto", "Polizeimeldung", "Polizei", "Unfall", "Mädchen", "Verletzte", "Oberpfalz" ]
bayern
2021-06-18T10:09:44.635981+00:00
2021-06-18T13:28:00.538094+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/74-jaehriger-verwechselt-gang-und-faehrt-maedchen-mit-auto-an,Sag6bHx
Rot oder Weiß - Lewandowski: Bleiben oder Gehen?
Der Super-Stürmer des FC Bayern München hat noch eine Vertrag bis Sommer 2023, weiß aktuell aber nicht, ob er auch in Zukunft seine Tore für den Rekordmeister schießen wird. Bayern-Vorstand Oliver Kahn lässt sich mit Blick auf die Zukunft von Lewandowski nicht in die Karten schauen. "Wir lassen uns dabei nicht von außen unter Druck setzen," so Kahn. Allerdings, wenn die Bayern mit dem Polen noch einmal Geld machen wollen, müssen Sie ihn in diesem Sommer verkaufen, andernfalls verlängern. Die Spekulationen um seine Person lassen Lewandowski auf dem Platz bislang allerdings kalt. Nach seinem Rekord-Hattrick in der Champions League gegen Salzburg rettete der Pole dem FC Bayern beim 1:1 gegen Hoffenheim immerhin einen Punkt. Robert Lewandowski - Bleiben oder gehen? Ein Pro & Contra. Pro (Bleiben) Meinung von Philipp Nagel, FC-Bayern-Reporter für den BR Philipp Nagel, FC-Bayern-Reporter Der FC Bayern verfügt nicht einmal annähernd über einen gleichwertigen Ersatz. Die Millionen, die der FC Bayern genau dafür in die Hand nehmen müsste, können sie Lewandowski besser als Gehalt weiterzahlen. Von der Eingewöhnungszeit ganz zu schweigen. Auch das Argument Lewandowski sei mit 33 zu alt, kann ich langsam nicht mehr hören. Der Mann ist körperlich eine Maschine – so fit wie der ist, nimmt er locker mit jedem Mittzwanziger auf und ich sehe kein einziges Anzeichen, das sich daran in den nächsten Jahren irgendwas ändern sollte. Ja, es braucht einen Plan für eine Zeit nach der Ära Lewandowski, aber genau den kann man jetzt entwickeln - in aller Ruhe - denn mit dem Super-Polen hat man den aktuell besten Stürmer der Welt in den Reihen. Warum also hektisch werden? Wer zweimal in Folge zum Weltfußballer gewählt wird, verlernt nicht im Jahr drauf das kicken. Deshalb: Um zwei Jahre verlängern und die Tor-Show einfach weiter genießen. Contra (Gehen) Meinung von Taufig Khalil, FC-Bayern-Reporter für den BR Taufig Khalil, FC-Bayern-Reporter Auch wenn es weht tut: Ich würde Robert Lewandowski im Sommer gehen lassen. Sein Marktwert liegt noch bei 50 Mio. Es wäre die letzte Gelegenheit, noch mal richtig Geld mit Ihm zu machen und gleichzeitig auch beim Gehalt des Größtverdieners einzusparen. Lewandowski ist 33. Wenn sein Vertrag ausläuft im nächsten Sommer sogar 34. Er wird sich wohl kaum mit einem Einjahresvertrag wie bei den Bayern ab seinem Alter üblich abspeisen lassen. Der FC Bayern muss aber jetzt die Zukunft planen. Karim Adeyemi von Salzburg, gerade mal 20 wäre diese Zukunftsoption. Ein blitzschneller Mittelstürmer, der auch außen kann. Gebürtiger Münchner. Mit einer Ablöse von deutlich unter 50 Millionen wäre das leicht durch das Lewandowski Geld zu realisieren. Adeyemi mit Kingsley Coman/Leroy Sané links und Serge Gnabry rechts als zentraler Stürmer in einem maßgeschneiderten System von Julian Nagelsmann. Klingt richtig gut. Oder am Ende etwa doch Erling Haalandt, bei dem das finanzielle Gesamtpaket aus Ablöse, Provisionen und Honorar für fünf Jahre bei über 300 Millionen liegen dürfte. Diesen Irrsinn werden die Bayern aber kaum mitmachen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24Sport, Philipp Nagel, Taufig Khalil
Aktuell vergeht kaum ein Tag ohne neue Entwicklungen im Poker um Bayern-Star Robert Lewandowski. Bleibt der Stürmer beim Rekordmeister oder geht er? Zwei Meinungen dazu in unserer Rubrik Rot oder Weiß - das FC-Bayern-Thema.
[ "Oberbayern", "Fußball", "FC Bayern München", "Robert Lewandowski", "Pro und Kontra", "Bundesliga", "Rot oder Weiß" ]
sport
2022-03-17T07:56:37.282741+00:00
2022-03-17T07:57:38.098105+00:00
https://www.br.de//nachrichten/sport/rot-oder-weiss-lewandowski-bleiben-oder-gehen,T0H6U0t
TUM lehnt Bewerber wegen KI ab: Zu gut, um menschlich zu sein?
Eine abgelehnte Bewerbung an der Technischen Universität München (TUM) sorgt für Diskussionen: Ein junger Mann hatte sich auf einen Masterstudiengang an der TUM beworben und als Teil der Bewerbung ein Essay eingereicht. Nach Ansicht der Prüfer war das Essay aber mithilfe einer künstlichen Intelligenz wie ChatGPT erstellt worden – und der Einsatz von KI war bei der Bewerbung nicht erlaubt. Der Bewerber klagte gegen die Entscheidung, und verlor. Das Bayerische Verwaltungsgericht entschied nun: Die Ablehnung war rechtens. Programme wie ChatGPT können Texte erstellen, die Texten von Menschen täuschend ähnlich sind. Aktuell gibt es keine technische Möglichkeit, einen Text eindeutig als menschen- oder maschinengemacht zu identifizieren. Es bleibt nur der menschliche Blick. Wie also konnte das Essay abgelehnt werden? Das wurde vor dem Bayerischen Verwaltungsgericht diskutiert – und das Gericht gab der TUM dabei recht. Die Beschaffenheit des Texts sei nur durch den Einsatz von künstlicher Intelligenz erklärbar, so das Gericht. Der Bewerber habe keine plausible Erklärung vorlegen können, wie sein Text ohne KI hätte zustande kommen können. Die Prüfer der TUM hatten verschiedene Gründe vorgebracht, die den Text als teilweise KI-generiert auswiesen. Das Essay habe Merkmale, "die für durch künstliche Intelligenz erstellte Texte typisch sind", so das Gericht. Dazu gehöre etwa die "Kürze und Inhaltsdichte" des Texts – das Essay unterscheide sich stark von den Texten nahezu aller anderen Bewerber, es sei deutlich dichter und weniger verschachtelt geschrieben als für Texte dieser Art üblich. Außerdem sei der Text in perfektem Englisch ohne Rechtschreib- und Zeichensetzungsfehler verfasst, "was nicht den bisherigen Erfahrungen der Prüfer" entspreche. Ein weiterer kritischer Punkt: Der Bewerber hatte sich ein Jahr zuvor schon einmal an der TUM beworben – damals sei sein Schreibstil noch ein gänzlich anderer gewesen: Der Wortschatz war einfacher und es habe einige Wiederholungen gegeben – alles Merkmale, die dem aktuellen Essay fehlten. Die TUM begrüßt nun die Entscheidung des Verwaltungsgerichts. "Das Urteil zeigt, dass unser Umgang mit Betrugsversuchen rechtssicher ist", erklärte ein Sprecher der Universität gegenüber BR24. "Wir freuen uns, dass das Gericht dies in diesem konkreten Fall bestätigt hat und unserer stichhaltigen Argumentation gefolgt ist." Der Bewerber zeigte vor Gericht kein Verständnis für die Entscheidung der Universität. Im Wesentlichen werde ihm vorgeworfen, dass das Essay "zu gut gelungen" sei, so sagte er. Zudem habe er in seinem Essay auf Quellen verwiesen, die eine KI-Software wie ChatGPT nicht zur Verfügung stellen könnte. Das Gericht wies das zurück. Der Bewerber sei auf die Auffälligkeiten, die für die Ablehnung durch den Prüfer verantwortlich waren, nicht eingegangen. Der Prüfer, ein Professor der TUM, habe zudem die Unterschiede zu anderen Arbeiten korrekt benannt und besitze die hierfür nötige Sachkunde. Der Fall sorgt für Diskussionen – auch weil nicht alle die Entscheidung der TUM nachvollziehen können. "Dass eine Bewerbung nach Ansicht der Universität gegen die wissenschaftliche Sorgfalt verstößt, weil sie 'zu gut' ist, halte ich als Begründung für hochproblematisch", meint etwa Professor Bernd Wallraff, Professor für Betriebswirtschaftslehre an der CBS International Business School, im Gespräch mit BR24. "Heißt das also, wenn der Student eine nicht so gute Arbeit abgegeben hätte – also Fehler einbaut – dann ist das in Ordnung?" Wallraff plädiert dafür, den Einsatz von KI nicht zu verbieten, sondern bewusst damit umzugehen: "Es ist unsere Aufgabe als Hochschullehrende, die Studierenden bestmöglich auf ihre Zukunft und den Arbeitsmarkt von morgen vorzubereiten. Und in diesem Arbeitsmarkt wird KI eine entscheidende Rolle spielen." Der Höhenflug der künstlichen Intelligenz ist in vielen Universitäten ein Thema – und nicht überall wird darauf mit Ablehnung reagiert. Im Dezember hatte etwa die Fakultät für Betriebswirtschaft der Wirtschaftsuniversität in Prag angekündigt, für neue Studenten werde es in Zukunft keine klassische Bachelorarbeit mehr geben. Stattdessen solle es ein neues, zeitgemäßes System geben, so der Dekan. Wallraff wünscht sich deshalb ein Umdenken in der akademischen Welt: "Dieses Urteil bestärkt diejenigen, die denken, sie könnten an den Hochschulen von heute so weitermachen wie an den Hochschulen von gestern." Klassische Prüfungsformen wie Haus-, Bachelor- und Masterarbeiten sollten zudem grundlegend überarbeitet und an das Zeitalter der KI angepasst werden. Künstliche Intelligenz wird stetig besser, und KI-geschriebene Texte immer schwerer erkennbar. Früher oder später könnten also alle Universitäten vor eine Entscheidung gestellt werden: Entweder man erlaubt den Einsatz von KI oder man findet neue Prüfungsmethoden, bei denen auch die beste KI nicht weiterhilft. Dieser Artikel ist erstmals am 7. März 2024 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Gregor Schmalzried
Ein Mann, der sich für einen Masterstudiengang an der Technischen Universität München beworben hatte, wurde wegen der Nutzung von ChatGPT beim Bewerbungsessay abgelehnt. Ein Gericht hat das nun bestätigt. Doch ist ein solches Vorgehen noch zeitgemäß?
[ "Oberbayern", "Künstliche Intelligenz", "ChatGPT", "Technische Universität München" ]
netzwelt
2024-03-10T08:36:11.264973+00:00
2024-03-11T09:17:08.942475+00:00
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/tu-muenchen-lehnt-bewerber-wegen-chatgpt-ab,U6KPAMC
"Bar Award" 2025: Hier gibt's die besten Drinks – auch in Bayern
Die "Bar des Jahres" befindet sich zwar in Berlin, aber auch mehrere bayerische Bars können sich über Auszeichnungen beim "Mixology Bar Award" 2025 freuen. Als Hotelbar des Jahres wurde das "Ory" im Mandarin Oriental ausgezeichnet. Die Bar befindet sich in der Altstadt unweit vom Hofbräuhaus. Auch das Barteam des Jahres ist in Bayerns Landeshauptstadt – im "Zephyr" im Glockenbachviertel. "Das Schwarze Schaf" in Bamberg hat gleich doppelt Grund zur Freude. Die Jury kürte den Betreiber Sven Goller zum Gastgeber des Jahres, seine Barchefin Alina Bazen ist Newcomerin des Jahres. Laut dem Magazin Mixtology lieferte Bamberg bei der Preisverleihung am Sonntag damit die größte Sensation des Abends. Die Szene der oberfränkischen Stadt erlebe seit einem knappen Jahrzehnt eine beispiellose Bar-Entwicklung, man rede gar vom Bamberger "Bar-Wunder". In der wichtigsten Kategorie "Bar des Jahres" gewann in Deutschland die "Green Door Bar" in Berlin. Dort arbeitet außerdem die "Bartenderin des Jahres": Maria Gorbatschova. Mit ihr erhielt das erste Mal eine Frau den Titel. Die "Green Door Bar" befindet sich in Berlin-Schöneberg in der Winterfeldtstraße in der Nähe des Nollendorfplatzes, in der Nähe des schon in den 1920er-Jahren berühmt-berüchtigten Ausgehviertels rund um die Motzstraße. "Maria hat in den letzten Jahren alles richtig gemacht, ein tolles, diverses Team aufgebaut und die Green Door umfassend modernisiert, ohne dabei das charakteristische Wesen dieser so wichtigen Bar zu gefährden", sagt "Mixology"-Chefredakteur Nils Wrage. Das Fachmagazin verleiht seine Branchenpreise seit 2007. Für Österreich wurde zum dritten Mal in Folge das Wiener "Truth & Dare" als "Bar des Jahres" ausgezeichnet, für die Schweiz zum zweiten Mal die Cocktailbar "Herz" in Basel. Mit Informationen von dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Was sind die angesagtesten Bars in Deutschland? Darum geht es bei der Verleihung der "Mixology Bar Awards". Die selbsternannten "Oscars der Barszene" sind jetzt wieder verliehen worden – auch in Bamberg und München gibt es Grund zur Freude.
[ "München", "Bamberg", "Nachtleben", "Bars" ]
bayern
2024-10-14T11:52:02.14669+00:00
2024-10-14T11:52:02.14669+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/bar-award-2025-hier-gibt-s-die-besten-drinks-auch-in-bayern,URAIgtP
Razzien gegen Migranten: Trump schickt wegen Protesten Soldaten
Nach erneuten Protesten in Los Angeles gegen das Vorgehen der Bundesbehörden gegen Migranten hat US-Präsident Donald Trump die Entsendung von 2.000 Nationalgardisten in die kalifornische Metropole angeordnet. Damit begegne die Regierung in Washington "der Gesetzlosigkeit, deren Ausbreitung zugelassen wurde", erklärte Trumps Sprecherin Karoline Leavitt. Dafür bricht Trump jedoch mit dem Tabu, die Nationalgarde eines Bundesstaats nicht ohne die Einwilligung des jeweiligen Gouverneurs dort einzusetzen. Kaliforniens demokratischer Gouverneur Gavin Newsom warf dem US-Präsidenten vor, durch das Eingreifen die Spannungen "gezielt" anzuheizen. "Die Trump-Regierung verfolgt eine Null-Toleranz-Politik bei kriminellem Verhalten und Gewalt, insbesondere, wenn die Gewalt gegen Strafverfolgungsbeamte gerichtet ist", erklärte Regierungssprecherin Leavitt, nachdem Trump am späten Samstagabend (Ortszeit) einen entsprechenden Befehl unterschrieben hatte. Trump selbst begründete sein Eingreifen in einem Social-Media-Posting und beleidigte dabei den kalifornischen Gouverneur Newsom, indem der dessen Namen mit dem Wort "scum" (Abschaum) in Verbindung brachte: "Wenn Gouverneur Gavin Newscum von Kalifornien und Bürgermeisterin Karen Bass von Los Angeles ihren Job nicht machen können, wobei alle wissen, dass sie das nicht können, dann wird die Bundesregierung einschreiten und das Problem lösen", so der US-Präsident. Verteidigungsminister Pete Hegseth drohte zudem, auch aktive Streitkräfte zu mobilisieren, "falls die Gewalt in Los Angeles anhält". Die Marines im nahegelegenen Stützpunkt Camp Pendleton seien "in hoher Alarmbereitschaft". Im Normalfall haben die Bundesstaaten selbst die Kontrolle über die Nationalgarde. Laut einer von der Zeitung "New York Times" zitierten Expertin ist es das erste Mal seit 60 Jahren, dass ein Präsident sich ohne Einwilligung eines Gouverneurs der Nationalgarde eines Bundesstaats bemächtigt. Das letzte Mal passierte dies demnach 1965, als Präsident Lyndon B. Johnson Soldaten einsetzte, um während der Bürgerrechtsbewegung im Südstaat Alabama die fast ausschließlich schwarzen Demonstranten zu schützen.  Entsprechend heftig fiel die Kritik von Gouverneur Newsom aus: Der Einsatz der Soldaten werde die Spannungen in der Stadt weiter verschärfen, prognostizierte er. Er rief die Demonstranten dazu auf, der Nationalgarde keinen Anlass für ein "Spektakel" zu geben, keine Gewalt einzusetzen und stattdessen friedlich zu demonstrieren. Erste Soldaten sind nach Angaben des US-Militärs bereits im Raum Los Angeles angekommen, weitere seien noch unterwegs. Nachdem Beamte der US-Einwanderungsbehörde ICE mehrere Dutzend Menschen festgenommen hatten, um sie abzuschieben, waren Hunderte Menschen in Los Angeles aus Protest auf die Straße gegangen. Dabei kam es auch zu Auseinandersetzungen mit der Polizei. Manche Demonstranten bewarfen die Sicherheitskräfte nach Regierungsangaben unter anderem mit Steinen. Eine Vertreterin der Bürgerrechtsorganisation Chirla, die sich für die Rechte von Einwanderern einsetzt, sagte, Anwälte hätten keinen Zugang zu den am Freitag festgenommenen Personen. Das sei sehr beunruhigend. Mit Informationen von dpa und AFP Soldaten der Nationalgarde in Los Angeles Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion, Giselle Ucar
US-Präsident Trump hat 2.000 Soldaten der Nationalgarde nach Los Angeles entsandt. So will er Proteste gegen das Vorgehen der US-Einwanderungsbehörde stoppen - obwohl der Gouverneur des Bundesstaates mit dem Einsatz nicht einverstanden ist.
[ "Nationalgarde", "Donald Trump", "Krawalle", "Migration", "USA" ]
deutschland-welt
2025-06-08T17:01:35.836+00:00
2025-06-08T17:01:36.609378+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/razzien-gegen-migranten-trump-schickt-wegen-protesten-soldaten,UnXUsSx
Cannabis - harmlos? Von wegen!
Linda (Name von der Redaktion geändert) ist 20 Jahre alt und cannabissüchtig. Vor fünf Jahren hat sie mit dem Kiffen angefangen, zum Schluss hat sie jeden Tag fünf bis neun Joints geraucht. Linda wurde krank, sie entwickelte Ängste und Psychosen. "Irgendwann hab ich einfach gekifft und ich dachte, alle reden über mich, alle lachen über mich, mögen mich nicht. Und wenn ich wusste, ich muss Bahn fahren – Panik! Ich kann das gar nicht beschreiben, aber das Kiffen hat das immer ausgelöst", so Linda. Linda macht derzeit eine Therapie in einer psychiatrischen Tagesklinik. Denn alleine schafft sie es nicht, vom Cannabis loszukommen. Ziel der Behandlung ist, dass Linda lernt, im Alltag zurechtzukommen und dass sie aus dem gefährlichen Karussell endgültig aussteigt. In der Klinik für Suchtmedizin in Haar bei München werden bayernweit die meisten Cannabis-Süchtigen stationär behandelt. Prof. Ulrich Zimmermann warnt im BR-Politikmagazin Kontrovers vor einer Verharmlosung der Droge. Denn die Gesundheit insbesondere von jugendlichen Kiffern sei stark gefährdet. Bei ihnen seien Veränderungen des Gehirns durch den Konsum messbar. Besonders erschreckend ist die Rate der männlichen Heranwachsenden, die Cannabis konsumieren. Elf Prozent der 12- bis 17-Jährigen haben bei einer Studie im Jahr 2019 angegeben, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Insgesamt hat das Kiffen in den letzten beiden Jahrzehnten signifikant zugenommen. 2001 haben 16,1 Prozent der 18- bis 25-Jährigen zumindest einmal im Jahr gekifft, 2019 waren es 29 Prozent. Das ist fast jeder Dritte.** Neben den gesundheitlichen Schäden, die sich die oft jungen Konsumenten selbst zufügen, beobachten Suchtmediziner auch ein weiteres, durchaus bedenkliches Phänomen im Zusammenhang von Cannabis für die Allgemeinheit. "Was wir sehr häufig sehen, jeden zweiten, dritten Tag wird jemand eingeliefert mit Handschellen, weil er bedrohlich aggressiv wurde, rumgepöbelt oder sich massiv selbst gefährdend verhalten hat", berichtet Prof. Ulrich Zimmermann. Immer wieder kommt es sogar zu schweren Gewalttaten im Cannabis-Rausch. In Berlin wird aktuell um einen rot-grün-gelben Koalitionsvertrag gerungen und die Legalisierung von Cannabis steht zumindest bei den Grünen und der FDP auf der politischen Agenda. Geht es nach den beiden Parteien, sollen Erwachsene die Droge künftig in Apotheken kaufen können. Liberalisierungs-Befürworter führen immer wieder an, dass damit der Schwarzmarkt ausgetrocknet und die Kiffer vor manipuliertem und noch gefährlicherem Stoff geschützt würden. Die Polizei ist im Interview mit Kontrovers skeptisch: Die Niederlande haben bereits in den 1970er-Jahren einen liberalen Kurs in Bezug auf Cannabis eingeschlagen, die Coffeeshops, wo unter anderem auch Touristen geringe Mengen Marihuana straffrei kaufen können, gehören zur holländischen Folklore. Die Zahl der Konsumenten ist zwar seitdem nicht gestiegen - ein Fakt, der von Liberalisierungs-Befürwortern oft herangezogen wird. Richtig ist aber auch, dass die Zahlen stagnieren, und zwar im EU-Vergleich auf überdurchschnittlich hohem Niveau. Transparenzhinweis: *Am 27.10.2021 um 18 Uhr wurde der Zitatgeber nachgetragen, da die Aussage sonst fälschlicherweise einer anderen Person zugeordnet werden könnte. **In einer früheren Version hieß es "2019 waren es 24 Prozent. Das ist fast jeder vierte." Am 27.10.2021 um 18 Uhr haben wir die Prozentzahl der betroffenen Jugendlichen auf 29 Prozent korrigiert. Das entspricht fast einem Drittel der 18- bis 25-Jährigen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Francesco Collini, Beate Greindl, Thomas Kiessling, Mira Barthelmann
Mit der Ampel-Koalition könnte auch die Legalisierung von Cannabis kommen. Polizei und Wissenschaftler warnen im BR-Politikmagazin Kontrovers davor, wie gefährlich Cannabiskonsum sein kann.
[ "Marihuana", "Legalisierung", "Sucht", "Medizin", "Cannabis-Legalisierung", "THC", "Kiffen", "Drogen", "Cannabis", "Hanf", "Kontrovers" ]
deutschland-welt
2021-10-21T03:21:29.877451+00:00
2021-10-27T16:28:19.663994+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/cannabis-harmlos-von-wegen,SmE1W3j?
Josefi: Ein neuer Feiertag für ein unterschätztes Rollenvorbild?
Dem Heiligen Josef zu Ehren sollte der 19. März wieder zu einem Feiertag werden – so wie er es in Bayern bis 1968 war. Das hat der Münchner Publizist Heribert Prantl im katholischen Magazin "Innehalten" vorgeschlagen. Er rückt Josef in ein neues Licht und findet, der Heilige könnte zu mehr Menschlichkeit beitragen. Eine "Josefsehe", der sprichwörtlich "keusche Josef" – schon Redewendungen wie diese zeigen: Der Mann an Marias Seite hatte in der patriarchalen Gesellschaft lange einen schweren Stand. Dass er zu seiner Verlobten steht, obwohl die von einem anderen schwanger geworden ist, hat über Jahrhunderte die Theologie herausgefordert. In der Bibel hat der Mann an Marias Seite nichts zu sagen. Er ist in der Heiligen Schrift so selten erwähnt, dass viele Exegeten - Personen, die die Bibeltexte auslegen - erklärten, er habe schlicht keine Rolle gespielt. Kirchenvater Hieronymus nahm sogar an, Josef sei schon vor der Geburt Jesu verstorben. Josef sei der Antityp zum patriarchalen Männerbild, schreibt Prantl. "Deswegen belächelte man ihn mitleidig als heiliges Weichei, machte aus ihm einen alten, impotenten Mann". Niemand habe auf die Idee kommen sollen, dass Josef als Ehemann von Maria vielleicht doch der biologische Vater Jesu sein könnte. "Das ist Unfug, nach den biblischen Texten war er ziemlich viril, denn Jesus hat einen Haufen Brüder und Schwestern gehabt", so Prantl weiter. Die Evangelisten legten Wert darauf, Josef als beherzten Mann zu zeigen, so Prantl. Das zeige sich etwa daran, dass Josef mit Maria und deren neugeborenem Kind nach Ägypten fliehe, um den Todesschwadronen von König Herodes zu entkommen. Laut Bibel hält Josef fest zu Maria und deren Kind, auch wenn es zumindest unklar ist, ob er tatsächlich der Vater ist. Im Licht der Geschlechtergerechtigkeit erlaubt die Person des Heiligen Josef damit alternative Blicke auf das Rollenverständnis von Männern und Frauen. Die Weihnachtsgeschichte sei der Abschied von klassischen Machtstrukturen, so Prantl. Sie lehre den Auf- und Ausbruch aus den überlieferten Verhaltensweisen. Josef sei ein Held, der eigentlich keiner habe sein wollen. "Eine josefinische Kirche wäre eine, die Frauen den Rang gibt, der ihnen gebührt." Es bräuchte eine "Vermehrung der Josefs in dieser Welt, dann würde sie menschlicher", so der langjährige Zeitungsautor. Die katholische Kirche tat sich jahrhundertelang eher schwer mit dem Heiligen Josef. Erst 1889 empfahl mit Leo XIII. ein Papst ausdrücklich, ihn zu verehren. Als im 20. Jahrhundert die sozialdemokratische und sozialistische Arbeiterbewegung erstarkte, kehrte die Kirche als Antwort darauf den Arbeiter im Zimmermann Josef hervor. 1955 führte Papst Pius XII. als kirchliches Gegenstück zum weltweit am 1. Mai begangenen Tag der Arbeit am selben Termin den Gedenktag "Josef der Arbeiter" ein, zusätzlich zum Hochfest des Heiligen Josef am 19. März. Der Josefstag am 19. März wird in Bayern vielerorts mit dem Starkbieranstich in Verbindung gebracht. Auch heuer veranstalten einzelne Brauereien dazu besondere Aktionen. Dorothea Steinbacher Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!
Bettina Weiz
Die Wirtschaftsweise Monika Schnitzer hat vorgeschlagen, einen Feiertag zu streichen, um die aktuellen Krisenlasten zu finanzieren. Von katholischer Seite kommt dagegen ein ganz anderer Vorschlag. Wenn es nach diesem ginge, wäre heute frei.
[ "Heribert Prantl", "Katholische Kirche", "Emanzipation", "Feiertag", "Josefstag", "Josephstag" ]
bayern
2025-03-19T12:49:34.048615+00:00
2025-03-19T12:49:34.048615+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/josefi-ein-neuer-feiertag-fuer-ein-unterschaetztes-rollenvorbild,Ufp1683
Mit Pauken und Fanfaren für Deutsche Meisterschaft qualifiziert
"31. Mai 2025 – Deutsche Meisterschaft" steht nun ganz fett im Kalender. Der Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim konnte am 8. Juni 2024 beim Wertungsspiel erfolgreich punkten. Das Ensemble trat in einer Turnhalle vor einer Jury auf. Drei Wertungsrichter achteten auf jeden Ton, zudem auf Geschwindigkeit und Ausdruck der Vorführung. In einer weiteren Disziplin marschierten die Musiker auf dem Sportplatz. Dabei zählt die Synchronität, alle versuchen die gleichen Bewegungen zu machen und spielen zudem noch ihre Instrumente. Ein anstrengendes Heimspiel, denn der Verein organisierte die Qualifizierung für gut 200 Musikerinnen und Musiker aus Nordbayern. Bühne aufbauen, Verpflegung organisieren und gleichzeitig selbst Höchstleistung bringen. Am 8. Juni zeigten alle Teilnehmer ihr Können. Darunter auch das Alphorn-Ensemble "Die aus dem Eschenbachtal". Es gibt in der Spielleutemusik verschiede Besetzungsgruppen, meist Fanfaren, Flöten und Trommeln. Zu den Naturtoninstrumenten gehören die Alphörner. Die Länge des Horns bestimmt die Tonart. 3,68 m bringen die Tonart "F" – bis zu 16 Naturtöne über 4 Oktaven erklingen. Am Ende des Wertungstages in Hofheim steht fest: auch die Spielmannszüge aus Oberviechtach und Höchstadt und das Alphornensemble "Die aus dem Eschenbachtal" fahren zur Deutschen Meisterschaft nach Ulm. Zuletzt mussten dieser Wettbewerb 2022 pandemiebedingt ausfallen. Der Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim gilt als das Aushängeschild der Stadt. Das Ensemble war mit seinen prächtigen Uniformen, Fahnen und Instrumenten schon in China, Italien und Frankreich zu Gast. Beim Fürther Erntedankfestzug und dem Münchner Oktoberfest gehören sie regelmäßig zum Programm. Mit dem "Heimatpreis Bayern" im Jahr 2018 wurde die vorbildliche Jugendarbeit der Hofheimer Spielleute ausgezeichnet. Auch die "Jugend" trat bei der Qualifizierung an und konnte erfolgreich punkten. Bei der Verleihung der Urkunden flossen viele Freudentränen. Die Anspannung weicht, die intensiven Proben der vergangenen Monate haben sich gelohnt. Die Hofheimer können nun mit zwei Gruppen und in drei Kategorien bei der Deutschen Meisterschaft in Ulm vom 29. Mai. – 1. Juni 2025 antreten. Auch eher ungewöhnliche Instrumente kommen zum Einsatz Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Josef Lindner
Der Fanfaren- und Spielmannszug Hofheim im Landkreis Haßberge hat sich für die Deutsche Meisterschaft der Spielleutemusik qualifiziert. Gut 50 Musiker und Musikerinnen gehören zum Ensemble – gegründet vor 65 Jahren.
[ "Spielmannszug", "Lkr. Haßberge", "Unterfranken", "Hofheim", "Deutsche Meisterschaft", "Blasmusik", "Fanfarenchor" ]
bayern
2024-06-10T05:04:50.814028+00:00
2024-06-10T18:06:21.917581+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/mit-pauken-und-fanfaren-fuer-deutsche-meisterschaft-qualifiziert,UFCsFbU
Sputnik V: Hält der Corona-Impfstoff aus Russland, was er verspricht?
Neben Astrazeneca ist auch Sputnik V ein viel diskutierter Impfstoff. Das Vakzin wurde in Russland bereits im August 2020 zugelassen, noch bevor wichtige Studien, etwa zu Wirksamkeit und Nebenwirkungen, abgeschlossen waren. Diese vorzeitige Freigabe wurde von vielen Forschern kritisiert. Die EU-Arzneimittelbehörde EMA prüft derzeit den russischen Impfstoff, hat bisher aber noch keine Zulassung für das Vakzin erteilt. Anfang April wurden Experten von der EMA nach Russland entsendet, die derzeit die Ergebnisse klinischer Studien und die Produktionsbedingungen vor Ort inspizieren. Dass eine Zulassung seitens der EMA derzeit „eher unwahrscheinlich“ ist, meint auch SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach. Der Grund: die Datenlage zu Sputnik V sei widersprüchlich und intransparent. Anlass für Lauterbachs Tweet ist ein neuer Artikel eines Forscherteams in "The Lancet". Die Wissenschaftler bemängeln darin unter anderem Diskrepanzen in der Datenlage und eine mangelnde Offenlegung der Zwischenergebnisse der Studienphase III zu Sputnik V. Man müsse „ernste Bedenken“ haben, da die Daten nicht zur Überprüfung vorlägen. In einer Stellungnahme, ebenfalls in "The Lancet", antworteten die russischen Forscher darauf, sie hätten alle Ergebnisse gemäß der wissenschaftlichen Standards veröffentlicht. Für den Fall, dass die Zulassung des Vakzins in Europa durch die EMA erfolgen solle, haben sich einzelne Bundesländer bereits Chargen gesichert. So hat Bayern einen entsprechenden Vorvertrag über 2,5 Millionen Impfdosen abgeschlossen. Mecklenburg-Vorpommern hat sich ebenfalls Sputnik V-Dosen gesichert. Und auch die Bundesregierung verhandelt derzeit mit Moskau um Sputnik V. Fragen und Antworten zum Impfstoff, den die Europäische Arzneimittel-Agentur (EMA) gerade prüft. Russland gab bereits Mitte August 2020 mit Sputnik V den weltweit ersten Corona-Impfstoff für eine breite Anwendung in der Bevölkerung frei. "Impfen ist immer auch Politik, es geht nie nur um medizinische Fragen", sagt Historiker Malte Thießen, der sich mit der Geschichte der Immunisierung seit der ersten Pocken-Impfung beschäftigt. Er spricht von Vorbehalten im westlichen Teil der EU. Die Vergiftung von Kremlkritiker Alexej Nawalny dürfte für manchen Bürger zudem ein Grund sein, sich kein Produkt aus Russland injizieren lassen zu wollen. Den Namen Sputnik für einen Impfstoff zu wählen, sei bereits eine "Propaganda erster Klasse", so Thießen. Sputnik 1 hieß der weltweit erste gestartete Satellit, mit dem die Sowjetunion 1957 die westliche Welt schockierte. Für die erste weltweite Impfstoff-Freigabe hagelte es für Russland international Kritik. Wissenschaftler beklagten vor allem das Fehlen schlüssiger Daten. Grund ist, dass die Zulassung vor dem Vorliegen der Ergebnisse sogenannter Phase-III-Studien stattfand. Das widerspricht dem üblichen Ablauf. Denn in der Prüfung mit mehreren Tausend Probanden könnten seltene Nebenwirkungen erkannt werden, heißt es beim Paul-Ehrlich-Institut. Erste Details zu Sputnik V veröffentlichten die Forscher Anfang September 2020 in der Fachzeitschrift "The Lancet". Demnach regt der Impfstoff eine Immunantwort an. Bei insgesamt 76 Teilnehmern konnten in der Testphase I/II Antikörper gegen das Virus nachgewiesen werden. Es folgte wieder Kritik am Vorgehen Russlands, aber auch Aufatmen: Das nun vorliegende Ergebnis sei eindeutig. Das wissenschaftliche Prinzip der Impfung sei aufgezeigt worden, sagte Forscherin Polly Roy von der London School of Hygiene & Tropical Medicine dem Fachblatt "The Lancet". Das vom staatlichen Gamaleja-Forschungszentrum für Epidemiologie und Mikrobiologie in Moskau entwickelte Vakzin ist ein sogenannter Vektor-Impfstoff und damit dem Impfstoff von Astrazeneca ähnlich. Wie dieser kann er bei Kühlschranktemperatur transportiert und gelagert werden. Um die Informationen in den Körper zu schleusen, nutzen beide abgeschwächte, harmlose Viren. Ziel ist es, das Immunsystem dazu zu bringen, Abwehrreaktionen gegen Sars-CoV-2 hervorzurufen. Bei Kontakt mit dem Coronavirus ist der Körper dann vorbereitet und kann die Infektion besser eindämmen. Verabreicht wird der russische Impfstoff in zwei Dosen im Abstand von 12 Wochen. Bei den beiden Impfdosen werden zwei verschiedene Erkältungsviren (Adenoviren) als Transportmittel (Vektor) eingesetzt. Dies soll verhindern, dass Immunreaktionen auf das Vektor-Virus der ersten Impfdosis die Wirkung der zweiten Dosis abschwächen. Zu den Nebenwirkungen von Sputnik V zählen Schmerzen an der Einstichstelle, Kopf- und Gliederschmerzen, Abgeschlagenheit und teils grippeähnliche Symptome. Zudem gibt es Berichte über Fieber und Schüttelfrost. In einer "Zwischen-Analyse" der wichtigen Testphase III mit rund 20.000 Freiwilligen kamen russische Forscher auf eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent. Die Ergebnisse wurden im Februar 2021 ebenfalls im medizinischen Fachblatt "The Lancet" publiziert. Sie decken sich mit früheren Angaben. Eine Wirksamkeit von 91,6 Prozent bedeutet, dass in der geimpften Gruppe 91,6 Prozent weniger Erkrankungen auftraten als in der Kontrollgruppe. Damit hat Sputnik V demnach eine in etwa gleiche Wirksamkeit wie die Impfstoffe von Moderna und Biontech/Pfizer und eine deutlich höhere als das Mittel von Astrazeneca. Nach Darstellung der Moskauer Behörden funktioniert Sputnik V auch bei der ansteckenderen britischen Variante B.1.1.7. Der Impfschutz wird 21 Tage nach der zweiten Impfung aufgebaut. Thomas Mertens, Vorsitzender der Ständigen Impfkommission (Stiko), bewertet den russischen Impfstoff Sputnik V als prinzipiell vielversprechend. Die russischen Forscher bezeichnete er als "sehr gut". Auch habe Russland eine lange Tradition in der Entwicklung von Impfstoffen. Allerdings seien die bislang veröffentlichten Daten zu Sputnik V in den Fachpublikationen nur sehr knapp zusammengefasst worden. In Russland selbst ist Sputnik V ein Ladenhüter, die Impfskepsis dort ist groß. Laut einer Mitte Mai veröffentlichten Erhebung des russischen Lewada-Instituts waren 62 Prozent der Befragten nicht bereit, sich mit Sputnik V impfen zu lassen. Bislang sind etwa zehn Prozent der Bevölkerung einmal geimpft, knapp 7 Prozent der 146 Millionen Einwohner Russlands erhielten bereits beiden Dosen des Impfstoffes. 65 Länder weltweit, darunter auch das derzeit stark von der Pandemie betroffene Indien, haben Sputnik V bislang zugelassen, teilt der staatliche Direktinvestmentfonds RDIF mit (Stand 18.05.). RDIF ist an der Finanzierung von Sputnik V beteiligt und kümmert sich um die Vermarktung des Impfstoffs. In Brasilien wird Sputnik V hingegen vorerst nicht verwendet. Die für Arzneimittel zuständige Behörde Anvisa teilte zur Begründung mit, nicht nur die Wirksamkeit des Impfstoffs lasse sich schwer überprüfen. Darüber hinaus mangele es an Daten zur Qualitätskontrolle. Nicht zuletzt seien in Proben für die zweite Dosis des Impfstoffes aktive Träger-Viren gefunden. Eigentlich dürfen diese im Impfstoff nur inaktiviert vorliegen. In der EU ist das Präparat auch ohne Zulassung schon in Ungarn und bald in der Slowakei im Einsatz. Andere europäische Länder wie Tschechien und Österreich hatten Interesse signalisiert - zur Sorge der EMA: Christa Wirthumer-Hoche von der EU-Arzneimittelbehörde warnte EU-Staaten, noch vor der EMA-Prüfung den russischen Impfstoff einzusetzen. Entscheidende Daten von Geimpften lägen nicht vor. In der Slowakei können sich die Menschen ab Juni mit Sputnik V impfen lassen. Der slowakische Gesundheitsminister kündigte Mitte April eine Genehmigung für die Verwendung des Impfstoffes an. Die Slowakei hatte bereits sechs Wochen zuvor eine erste Lieferung von Sputnik V erhalten. Bislang wurde aber noch keine einzige der 200.000 gelieferten Impfdosen verimpft, da die slowakische Arzneimittelbehörde Zweifel an der Sputnik-V-Charge geäußert hatte. Der Ankauf des russischen Vakzins hatte eine Regierungskrise in der Slowakei ausgelöst, die zum Rücktritt des damaligen Ministerpräsidenten Igor Matovic und seines Gesundheitsministers Marek Krajci führte. Labortests haben inzwischen die Zweifel an den Chargen ausgeräumt. Der Kleinstaat San Marino, der kein EU-Mitglied ist, bietet unterdessen eine Impfung mit Sputnik V für Touristen an. Der Preis für die erforderlichen zwei Dosen des Impfstoffs liege bei 50 Euro, schrieb die italienische Zeitung „Corriere della Sera“. Nach Angaben des RDIF könnten ab Mitte des Jahres in der EU 50 Millionen Menschen mit Sputnik V versorgt werden. Dabei soll der russische Impfstoff für die EU auch gleich hier produziert werden. Dazu wurden nach unbestätigten Angaben von RDIF bereits Produktionsvereinbarungen mit Firmen in Deutschland und anderen europäischen Ländern wie Frankreich, Italien und Spanien geschlossen. Bayerns Ministerpräsident Söder kündigte Anfang April an, die Pharmafirma R-Pharm Germany im schwäbischen Illertissen plane, das Sputnik-Vakzin herzustellen. Die Produktionsstätte soll in den kommenden Monaten im Landkreis Neu-Ulm ausgebaut werden. Weil noch Genehmigungen von Behörden des Landkreises ausstehen, herrscht derzeit allerdings Baustopp. Trotz aller Bemühungen Sputnik V in der EU zu etablieren, könnte es allerdings sein, dass der russische Impfstoff am Ende nur eine untergeordnete Rolle für ein höheres Impf-Tempo in der EU spielen wird. Denn bis die Herstellungskapazitäten für Sputnik V in Europa in einem nennenswerten Umfang aufgebaut sein werden, stehen andere Impfstoffe in großem Umfang bereit. So verspricht beispielsweise das im Februar in Betrieb genommene Biontech-Werk im hessischen Marburg, bis Ende des ersten Halbjahres 250 Millionen Dosen zu produzieren. Zudem liefert seit Ende April auch das US-Unternehmen Johnson & Johnson seinen bereits zugelassenen Impfstoff nach Europa. Auf die Impfkampagne in der EU wird Sputnik V also eher keine großen Auswirkungen haben. Mehrere Produktionsstandorte in der EU würden es Russland aber erleichtern, weltweit mehr Länder mit Sputnik V zu versorgen. (Mit Material von dpa, AFP) "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Ortrun Huber
Für Russlands Präsident Putin ist der in seinem Land entwickelte Corona-Impfstoff der beste der Welt. Wird Sputnik V in Europa zugelassen, wird wohl auch Deutschland Millionen Impfdosen kaufen. Aber ist der Impfstoff so gut, wie von Putin behauptet?
[ "AstraZeneca", "Russland", "Vladimir Putin", "Europäische Arzneimittelbehörde", "Coronavirus", "Sputnik V", "Corona", "Impfstoff" ]
wissen
2021-05-18T15:02:11.769+00:00
2021-05-19T10:14:18.023051+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/sputnik-v-haelt-der-corona-impfstoff-aus-russland-was-er-verspricht,SSrpGww
Impftermin gesucht: Erst in Wochen oder doch früher?
"Wir sollen uns impfen oder boostern lassen, doch jetzt bekommen wir erst in Wochen einen Termin!" Diese oder ähnliche Kritik hat uns in den vergangenen Tagen immer wieder von frustrierten Userinnen und Usern bzw. BR-Hörerinnen und Hörern erreicht. Andere hingegen hatten offenbar ganz kurzfristig einen Termin bekommen. Wie kann das sein? Die Stadt München schaltet immer wieder auch zeitnahe Termine für das Impfzentrum und die Außenstellen frei. Das sagte eine Sprecherin des Gesundheitsreferats auf Anfrage des Bayerischen Rundfunks. Wer also einen früheren als den zunächst angebotenen Termin wolle, sollte deshalb öfter die gerade aktuellen Online-Angebote prüfen: "Es lohnt sich, immer wieder mal reinzuschauen." "Es ist ein lebendes System", erklärte die Referatssprecherin: Zum einen würden immer wieder Termine, die abgesagt werden, neu eingepflegt. Zum anderen würden auch die auf 25 Prozent reduzierten Kapazitäten in den festen und mobilen Einrichtungen sukzessive wieder hochgefahren und Öffnungszeiten ausgeweitet. Dadurch gebe es ebenfallls kurzfristig immer wieder neue Termine. Auch das Impfzentrum für den Landkreis Landsberg/Lech in Peiting erweitert nach und nach wieder seine Kapazitäten. Daher würden auch immer wieder neue Impf-Termine angeboten, wie Wolfgang Müller, Büroleiter des Landrats, auf Anfrage des BR mitteilte. "Wenn wir zum Beispiel die Zusage haben, ab nächste Woche ein Impfteam mehr einsetzen zu können, gibt es auch neue Termine", so Müller. Es lohne sich also, immer wieder in das Terminportal zu schauen, wenn man noch keinen oder nur einen sehr späten Impftermin bekommen habe. Dass plötzlich wieder neue Termin angeboten werden, liegt laut Wolfgang Müller nicht nur an den steigenden Kapazitäten in den Impfzentren, sondern auch daran, dass Termine spontan frei würden – etwa wenn jemand seinen Termin absagt, weil er oder sie nicht kommen kann oder in einem Impfzentrum in einem anderen Landkreis schneller einen Termin bekommen hat. In Ingolstadt soll es ab der kommenden Woche zusätzlich zu den Möglichkeiten, ohne Terminvereinbarung eine Impfung zu bekommen, auch die Möglichkeit für Terminbuchungen geben. An den Details wird derzeit gearbeitet, evtl. gibt es hierzu heute noch eine Pressemitteilung, ab wann dies möglich ist und wie es funktioniert. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Birgit Grundner, Susanne Hagenmaier, Christine Gaupp
Viele Impfwillige, speziell in München, sind frustriert, wenn sie einen Termin im Impfzentrum buchen wollen, und erst Wochen später einen bekommen. Offenbar lohnt es sich aber, immer wieder sein Glück zu versuchen, denn ständig kommen neue hinzu.
[ "Corona", "Ingolstadt", "Impftermine", "Coronavirus", "Onlinebuchung", "München", "Landsberg am Lech", "Impfung", "Impfzentrum", "Oberbayern" ]
bayern
2021-11-20T15:00:04.379+00:00
2021-11-20T15:00:05.806171+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/impftermin-gesucht-erst-in-wochen-oder-doch-frueher,SpDOY5V
Eingesperrtes Mädchen: Ermittler nehmen Jugendamt ins Visier
Die Ermittlungen im Fall des Mädchens, das fast sein gesamtes Leben in einem Haus im Sauerland festgehalten worden sein soll, erstrecken sich laut Staatsanwaltschaft nun auch auf das Jugendamt. "Wir müssen auch beleuchten, ob das Jugendamt alles Notwendige getan hat, um den Fall aufzudecken", sagte der Siegener Oberstaatsanwalt Patrick Baron von Grotthuss am Montag laut einem Bericht der Nachrichtenagentur dpa. Wenn ein achtjähriges Mädchen mutmaßlich fast sieben Jahre lang in einem Haus versteckt werde, "stellt sich zwangsläufig die Frage, ob das Kind nicht früher hätte gefunden werden können". Laut WDR-Bericht hatten Hinweise "aus dem familiären Umfeld" in diesem Sommer in Attendorn beim zuständigen Jugendamt des Kreises Olpe die Aufdeckung des drastischen Falls ins Rollen gebracht. Das Jugendamt hatte nach eigenen Angaben nach dem Hinweis eines Ehepaares im Juni 2022 eine Anfrage beim Bundesjustizministerium gestellt, das wiederum die italienischen Behörden kontaktierte - mit dem Ergebnis, dass der von der Mutter behauptete Umzug mit ihrer Tochter von Attendorn nach Italien 2015 nie stattgefunden hatte. Baron von Grotthuss sagte, der zentrale Hinweis sei nach bisherigen Erkenntnissen entweder aus dem Familienkreis oder aus der Nachbarschaft gekommen. Die Hinweisgeber seien offenkundig davon ausgegangen, dass Mutter und Tochter in Italien lebten und hätten Verdacht geschöpft, als sie diese dennoch sahen. In dem drastischen Fall gab es bereits länger anonyme Hinweise. Vor zwei Jahren und vor einem Jahr seien zwei anonyme Hinweise beim Jugendamt eingegangen, sagte Fachbereichsleiter Michael Färber am Montag der dpa. "Wir sind dem sofort nachgegangen, aber es gab keine stichhaltigen Hinweise oder konkreten Anhaltspunkte, dass sich das Mädchen dort aufhielt." Man habe daher keine rechtliche Möglichkeit gehabt, das Haus zu betreten - das sei auch die damalige Einschätzung der Polizei gewesen, schilderte Färber. "Wir haben keine Anzeichen gefunden, die bestätigt hätten, dass das Kind und seine Mutter bei den Großeltern in Attendorn leben." Attendorn sei ländlich gelegen. "Auf dem Dorf weiß man, wer bei den Nachbarn ein und aus geht." Dass das Mädchen dort so lange Jahre nicht gesehen wurde, weist laut Oberstaatsanwalt darauf hin, dass die Beschuldigten "sehr geheim und sehr sorgfältig" vorgegangen seien. Gegen Mutter und Großeltern wird wegen Freiheitsberaubung und Misshandlung von Schutzbefohlenen ermittelt. Die Ermittler geht davon aus, dass sie dem Mädchen fast sieben Jahre lang nicht ermöglicht hatten, "am Leben teilzunehmen" - nicht an Kita, Schule oder am Spiel mit anderen Kindern. Mit Informationen von dpa Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Acht Jahre alt und fast sieben davon eingesperrt: Das Schicksal eines Mädchens im Sauerland schockiert. Vage anonyme Hinweise gab es bereits im Vorfeld. Nun ist auch das Jugendamt in den Fokus der Ermittler geraten.
[ "Eingesperrtes Mädchen", "Sauerland", "Jugendamt" ]
deutschland-welt
2022-11-07T17:35:42.803+00:00
2022-11-07T17:35:43.584633+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/eingesperrtes-maedchen-ermittler-nehmen-jugendamt-ins-visier,TMVgKbt
Mit Gummistiefeln gegen Kürzungen - Bauern protestieren
Landwirte haben mehrere Paare gebrauchter Gummistiefel in die Rosenheimer Fußgängerzone gestellt - als Zeichen ihres Protests unter dem Motto: "Wir stellen die Gummistiefel vor die Tür!" Sie demonstrierten damit gegen die angekündigte Streichung von Agrarsubventionen. Diese hätten die Landwirte eiskalt erwischt, sagt der Rosenheimer Kreisobmann Josef Andres, der scharfe Kritik an der Ampel-Koalition in Berlin übt. Die Streichung der Agrarsubventionen brächte das Fass für die Landwirte nun zum Überlaufen. "Es reicht!", war auf Plakaten zu lesen und "Kein Geld mehr da für Landwirte, aber für alles andere und jeden auf der Welt". Bereits am Freitag hatten in München rund 130 Landwirte vor den Landesgeschäftsstellen der Grünen, der FPD und der SPD mit ihren Traktoren protestiert. Die Ampel-Koalition will die Steuerbegünstigung beim Agrardiesel streichen und außerdem auch für Traktoren, Mähdrescher und Erntemaschinen eine Kfz-Steuer erheben. Für einen durchschnittlichen Bauernhof bedeuteten die Steuerpläne Zusatzkosten von über 6.000 Euro pro Jahr, so der Sprecher des Bayerischen Bauernverbandes, Markus Drexler in München. Man werde weiterkämpfen und das mit Hoffnung, sagt Kreisobmann Andres am Samstag in Rosenheim. Er kündigte an, dass am Montag drei Busse aus Oberbayern Richtung Berlin fahren werden. Der Deutsche Bauernverband hat unter dem Motto "Zu viel ist zu viel" zu einer Kundgebung in die Hauptstadt geladen. Auch in der Union wird der Protest gegen Streichungen im Agrarbereich immer lauter. "Die Ampel verspielt den letzten Funken des Vertrauens der Agrar- und Ernährungswirtschaft in Deutschland", sagte die stellvertretende CDU-Vorsitzende und Bundestagsabgeordnete Silvia Breher der Deutschen Presse-Agentur. Die grüne Branche werde mit fast einer Milliarde Euro pro Jahr zusätzlich belastet. "Dem Klima dient diese Entscheidung nicht, denn Alternativen stehen den Landwirtschaft- und Forstwirten nicht zur Verfügung." Es gebe weder Planungssicherheit, noch würden die notwendigen finanziellen Mittel für den Umbau der Tierhaltung bereitgestellt. Die Chefin des Wirtschaftsflügels der Union, Gitta Connemann, warnte, ohne Diesel könne kein Acker bestellt werden: "Eine Kostenexplosion ist vorprogrammiert." Die CDU-Abgeordnete und Vorsitzende der Mittelstands- und Wirtschaftsunion sagte der dpa: "Die Pläne der Ampel wirken wie ein Sonderopfer. Ein Prozent der Bevölkerung sollen zehn Prozent der Einsparungen tragen." Es drohe eine weitere Verlagerung der Lebensmittelproduktion. Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) verteidigte derweil die Pläne der Regierung. Zugleich nahm er Agrarminister Cem Özdemir (Grüne) gegen Kritik in Schutz. "Der Bundeskanzler, der Finanzminister und ich haben die Entscheidung zur Agrardiesel-Beihilfe im Sinne einer Gesamtlösung treffen müssen", sagte Habeck der Deutschen Presse-Agentur. "Das war nicht leicht und auch ich weiß um die Härten. Der Landwirtschaftsminister hat davor gewarnt, die Agrardiesel-Beihilfe zu streichen. Cem Özdemir kennt die Lage der Bauern und die Belastung und hat das sehr deutlich gemacht." Er habe diese Argumente auch mit den Regierungspartnern diskutiert, sagte Habeck. "Aber wir müssen in Folge des Urteils des Bundesverfassungsgerichts mit weniger Geld auskommen und Ausgaben beschränken. Und wir drei haben diese Entscheidung im Rahmen des Gesamtpakets getroffen." Habeck hatte sich am Mittwoch nach langen Verhandlungen mit Kanzler Olaf Scholz (SPD) und Finanzminister Christian Lindner (FDP) darauf geeinigt, wie nach einem Urteil des Bundesverfassungsgerichts Milliardenlöcher im Bundeshaushalt für 2024 sowie im Klima- und Transformationsfonds gestopft werden sollen. Dazu gehören auch die Kürzungspläne im Agrarbereich. Mit Informationen von dpa. Im Video: Mit Gummistiefeln gegen Kürzungen - Bauern protestieren Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Dagmar Bohrer-Glas, BR24 Redaktion
"Wir stellen die Gummistiefel vor die Tür!" Unter diesem Motto haben am Samstagvormittag rund 250 Landwirte in Rosenheim gegen die angekündigte Streichung von Agrarsubventionen protestiert. Wirtschaftsminister Habeck verteidigt die Pläne derweil.
[ "Agrarsubventionen", "Agrardiesel", "Ampelkoalition", "Landwirtschaft", "Rosenheim", "Bauernproteste", "Demonstration", "Oberbayern" ]
bayern
2023-12-16T11:04:17.306549+00:00
2023-12-16T15:47:03.337479+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/mit-gummistiefeln-gegen-kuerzungen-bauern-protestieren,Tyaqqv8
Tarifstreit mit Bahn: EVG plant Urabstimmung zu Streik
Den Reisenden der Deutschen Bahn drohen in den anstehenden Sommerferien unbefristete Streiks. Nach der gescheiterten Tarifrunde mit der Deutschen Bahn (DB) ruft die Eisenbahnergewerkschaft EVG ihre Mitglieder zur Urabstimmung auf. "Unbefristete Streiks werden dadurch möglich", sagte EVG-Chef Martin Burkert am Donnerstag. "Wir sind nach wie vor verhandlungsbereit; um zu einem Abschluss zu kommen, muss die DB AG jetzt noch einmal ordentlich nachlegen." Auf Fahrgäste der Bahn könnten auch vor Ende der Urabstimmung der EVG Arbeitsniederlegungen zukommen. Die Urabstimmung werde vier bis fünf Wochen in Anspruch nehmen, sagte Gewerkschaftschef Martin Burkert am Donnerstag in Berlin. "Bis dahin sind auch Warnstreiks weiterhin nicht ausgeschlossen", so der EVG-Chef. Ein Bahn-Sprecherin kritisierte die Streikdrohung der EVG gegenüber BR24. "Die EVG will jetzt Millionen Menschen die Sommerferien vermiesen. Das braucht und will niemand. Es ist ein Unding, die Reisenden ständig mit Streikdrohungen zu verunsichern." Laut der Sprecherin habe man kurz vor einem Tarifabschluss gestanden. "140 Seiten unterschriftsreifer Tarifvertrag auf dem Tisch. Alles bisher in den Verhandlungen erreichte ist nun weg. Ein Ergebnis wird durch die Urabstimmung um Monate verzögert. An der DB liegt es nicht, sie ist weiterhin lösungsbereit", so die Bahnsprecherin. Die EVG hatte bereits am Mittwochabend nach einer Bewertung der Tarifkommission erklärt, die von der Bahn angebotene Laufzeit von 27 Monaten sei deutlich zu lang, die Lohnerhöhung zu niedrig und zu spät. Die EVG hatte ursprünglich zwölf Prozent mehr Lohn gefordert, mindestens aber 650 Euro im Monat mehr - bei einer Laufzeit von zwölf Monaten. Die Bahn hatte zuletzt einen "hohen Festbetrag" sowie einen zusätzlichen Inflationsausgleich von 2.850 Euro netto bei einer Laufzeit von 27 Monaten in Aussicht gestellt. Zudem habe man strukturelle Verbesserungen angeboten, um die Bahn als Arbeitgeber attraktiver zu machen und das Personal zu binden, erklärte der Staatskonzern. Laut EVG-Chef Burkert wollte die Bahn "in einem ersten Schritt nicht mehr als 200 Euro mehr zahlen und das auch erst im Dezember. Das ist zu wenig und zu spät", so Burkert. Die Gewerkschaft EVG verhandelt für rund 230.000 Beschäftigte bei rund 50 Bahn- und Busunternehmen, darunter etwa 180.000 bei der Deutschen Bahn. Inzwischen hat die EVG Tarifabschlüsse mit mehreren privaten Konkurrenten des Staatskonzerns erzielt. Die Vereinbarungen etwa mit der Transdev-Gruppe beinhalten insgesamt 420 Euro mehr Lohn sowie Inflationsausgleichsprämien von rund 1.000 Euro oder mehr, bei einer Vertragslaufzeit von 21 Monaten. Mit Informationen von Reuters Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Nach der gescheiterten Tarifrunde lässt die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) ihre Mitglieder in einer Urabstimmung über unbefristete Streiks bei der Bahn entscheiden. Noch vor dem Ergebnis der Abstimmung sind Warnstreiks möglich.
[ "Bahnstreik", "Streik", "EVG", "Bahn" ]
deutschland-welt
2023-06-22T20:41:15.933+00:00
2023-06-22T20:41:16.461766+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/tarifstreit-mit-bahn-evg-plant-urabstimmung-zu-streik,Thtitq5
Deutsche in US-Abschiebehaft – bald verschärfte Reisehinweise?
Die Bundesregierung hat mit Verwunderung darauf reagiert, dass mehrere Deutsche in den vergangenen Wochen bei der Einreise in die USA in Abschiebehaft genommen worden sind. Ein "ganz klares Bild" über die Gründe für das Vorgehen der US-Behörden habe sich bislang noch nicht ergeben, sagte ein Sprecher des Auswärtigen Amts. Die Bundesregierung stehe nun auch "im Austausch mit unseren Partnern in der EU, um zu sehen, ob das eine Veränderung der amerikanischen Einwanderungspolitik ist oder ob das jetzt Einzelfälle sind." Angesichts der Unklarheiten sei es noch zu früh, deutsche USA-Reisende zu warnen: "Wenn wir da zu einem klaren Bild gekommen sind, werden wir dann gegebenenfalls auch zum Beispiel die Reise- und Sicherheitshinweise anpassen", sagte der Sprecher. Dem Auswärtigen Amt seien "in letzter Zeit drei Fälle bekannt geworden, in denen deutsche Staatsbürgerinnen und Staatsbürger nicht in die USA einreisen konnten und bei ihrer Einreise in Abschiebehaft genommen worden sind", sagte der Sprecher weiter. Zwei Betroffene seien bereits nach Deutschland zurückgekehrt. In einem Fall handelt es sich um eine Berliner Tattoo-Künstlerin, die ihr Werkzeug dabei hatte. Ihr wurde vorgeworfen, illegal arbeiten zu wollen. Sie befand sich für mehrere Wochen in Abschiebehaft, bevor sie wieder nach Deutschland durfte. Ein Deutscher mit US-Aufenthaltsgenehmigung ist derzeit in Boston inhaftiert. Hintergrund könnte ein Jahre zurückliegendes Cannabis-Delikt in den USA sein. Der Mann war davon ausgegangen, dass dieses Verfahren eingestellt war. Das Auswärtige Amt steht in Kontakt mit den lokalen Behörden und setze sich für eine zügige Ausreise ein. Der Außenamtssprecher rief die USA auf, in Fällen von Abschiebehaft die internationalen Standards zu wahren: "Klar ist natürlich, dass wir von unseren Partnern genauso wie von allen anderen Staaten auf der Welt erwarten, dass Haftbedingungen internationalen Menschenrechtsstandards entsprechen und Inhaftierte auch entsprechend behandelt werden." Mit Informationen von AFP Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion, Markus Sambale
Die Bundesregierung könnte demnächst die Reisehinweise für die USA anpassen. Kürzlich wurden mehrere Deutsche bei der Einreise festgesetzt und inhaftiert, etwa eine Berliner Tattoo-Künstlerin, die ihr Tattoo-Werkzeug dabei hatte.
[ "USA" ]
deutschland-welt
2025-03-17T16:50:04.854453+00:00
2025-03-18T08:19:36.55654+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/deutsche-in-us-abschiebehaft-bald-verschaerfte-reisehinweise,UfiXcvH
Streuobst-Pakt Bayern: Vom Baum ins Saftglas
Jahrelang wurde in Bayern um den richtigen Schutz von Streuobstwiesen gestritten, jetzt gibt es eine vorläufige Einigung: Die Staatsregierung und mehrere Verbände aus Naturschutz, Landwirtschaft und Wirtschaft haben einen sogenannten "Streuobstpakt" unterzeichnet. Bis zum Jahr 2035 sollen 600 Millionen Euro für den Erhalt der traditionellen und ökologisch wichtigen Bäume auf Streuobstwiesen im Freistaat ausgegeben werden. Derzeit gibt es in Bayern laut Richard Mergner vom Bund Naturschutz insgesamt fünf bis sechs Millionen Bäume auf Streuobstwiesen. Das soll sich ändern: Neben dem Erhalt der vorhandenen Streuobstbäume sollen bis 2035 eine Million zusätzliche Bäume gepflanzt werden. Zur Finanzierung der Pläne sagte Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber (Freie Wähler): Die Hälfte der insgesamt veranschlagten 600 Millionen Euro komme vom Freistaat, die andere Hälfte stamme aus Bundes- und Europamitteln. Glauber lobte die Einigung und sprach von einem seiner schönsten Tage als Umweltminister: "Was für Australien die Korallenriffe sind, sind für unsere wunderschöne bayerische Heimat die Streuobstwiesen." Die bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber (CSU) erklärte, die Wertschätzung von Streuobst sei bedauerlicherweise verloren gegangen. Den nun beschlossenen Plan nannte sie einen "Pakt mit einer ganzen Generation". Ministerpräsident Markus Söder (CSU) erklärte, man führe eine lange Debatte zu einem guten Ende. Seit den 1960er-Jahren sei die Zahl der Streuobstbäume um fast 70 Prozent zurückgegangen. Er betonte, dass Streuobstwiesen aus wirtschaftlichen Gründen eine hohe Bedeutung für Bayern hätten, weil durch sie jedes Jahr etwa 50 Millionen Euro Umsatz generiert werde. Zugleich seien sie ein kulturelles Erbe und wichtig für den Artenschutz. Geplant sind in Bayern künftig nicht nur der Erhalt und Ausbau der Baumbestände. Auch ein Vermarktungskonzept soll kommen: Beteiligt am Pakt sind neben Landwirten und Baumschulen auch Safthersteller. Das Ziel: Die aufwändig zu bewirtschaftenden Streuobstwiesen sollen sich für die Beteiligten auch finanziell lohnen - heimischer Saft oder Schnaps soll in den Läden und Kantinen vermehrt sichtbar werden. Derzeit komme 40 Prozent des Apfelsaftkonzentrats aus China, erklärte Naturschützer Mergner. Der Streuobstpakt ist das Ergebnis mehrerer runder Tische und Treffen unter Leitung des früheren Landtagspräsidenten Alois Glück (CSU). Nach dem angenommenen Volksbegehren "Rettet die Bienen!" 2019 hatte es beim Thema Streuobstwiesen massive Kritik an der Umsetzung der Staatsregierung gegeben. Diese hatte den Schutz bestehender Streuobstbäume aus Sicht vieler Naturschützer herabgesetzt. Bund Naturschutz und der Landesbund für Vogelschutz (LBV) hatten deshalb eine Klage beim Bayerischen Verfassungsgerichtshof eingereicht. Diese Klage lassen die Verbände wegen der Einigung nun ruhen. Die Träger des Artenschutz-Volksbegehrens zeigten sich nach der Unterzeichnung des Streuobstpakts zufrieden. Es gehe voran mit der Umsetzung und dem Schutz der Artenvielfalt in Bayern, wertvolle Lebensräume für Vögel und Insekten könnten bewahrt werden. Die stellvertretende ÖDP-Landesvorsitzende Agnes Becker sagte, 60 Jahre lang hätten "alle Regierungen mehr oder weniger zugeschaut, wie Millionen Bäume umgesägt wurden". Das Volksbegehren habe erzwungen, dass der Biotopschutz für Streuobstwiesen auf die politische Agenda komme. Der Vorsitzende des Landesbunds für Vogelschutz (LBV), Norbert Schäffer, sprach von einem "wunderbaren Tag für die Natur und die Menschen im Freistaat". Streuobstbestände seien ein "einzigartiges Kulturgut", das nun erhalten werde. Nun komme es darauf an, die beschlossenen Maßnahmen auch rasch umzusetzen. Der bayerische Bund-Naturschutz-Vorsitzende Mergner erklärte ebenfalls, er sei froh über einen "wichtigen Schritt zum Erhalt der Streuobstwiesen". Er mahnte allerdings, dass die nächsten Haushaltsberatungen den Plan nun auch umsetzen müssten. "Wir appellieren an den Landtag, dass auch wirklich genug Gelder für die Fördermaßnahmen und vor allem für das nötige Personal bereitgestellt werden", sagte Mergner. Streuobstwiesen gehören mit rund 5000 Tier- und Pflanzenarten zu den artenreichsten Lebensräumen in Mitteleuropa. Zugleich bildet der Streuobstanbau mit mehr als 2000 Obstsorten eine Vielfalt ab, die ansonsten verloren zu gehen droht. (mit Informationen von KNA und dpa) "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Maximilian Heim
Hunderte Millionen Euro, viele neue Bäume, ein Vermarktungskonzept: Staatsregierung und Naturschützer sind mit dem nun beschlossenen bayerischen "Streuobstpakt" zufrieden. Umweltminister Glauber zieht einen Vergleich zu Australiens Korallenriffen.
[ "Thorsten Glauber", "Naturschutz", "Streuobstwiesen", "Umweltschutz", "Bayern" ]
bayern
2021-10-18T12:18:20.910025+00:00
2021-10-18T14:32:30.852689+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/streuobst-pakt-bayern-vom-baum-ins-saftglas,SmB59rc
Klimawandel: Geschichte der Klima-Forschung
Schon vor rund 200 Jahren beschreibt Joseph Fourier als erster den Treibhauseffekt, ohne den auf der Erde ein eisiges, lebensfeindliches Klima herrschen würde: Das Sonnenlicht bringt Wärme auf die Erde, die von der Atmosphäre zurückgehalten wird und nicht wieder ins All entweicht. Dass das Gas Kohlendioxid (CO2) dabei eine Rolle spielt, entdeckte die Amerikanerin Eunice Foote in den 1850er-Jahren. Auch der der Brite John Tyndall erforscht um 1862 den natürlichen Treibhauseffekt und stellt neben CO2 weitere Treibhausgase fest. Doch zunächst halten alle Forscher diese Erderwärmung für etwas Gutes. Es ist ein deutscher Forscher, der im Zweiten Weltkrieg dann deutlich davor warnt, dass die zukünftige Bedeutung dieser langsamen, aber stetigen Klimaerwärmung nicht abgeschätzt werden kann. Wie die Erforschung des Klimawandels und die Einschätzung der Wissenschaftler sich in den kommenden Jahrzehnten veränderte, lesen Sie in unserer Geschichte der Klimaforschung. "Darüber spricht Bayern": Der BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Renate Ell, Heike Westram
"Wir haben 25 Jahre verloren. Hätten wir damals sofort reagiert, wären wir nicht in der Lage, in der wir heute sind," klagt ein Klimaforscher. Tatsächlich sind die ersten Warnungen vor dem menschengemachten Klimawandel noch wesentlich älter.
[ "Geschichte", "Klimawandel", "historisch", "Klimaforschung", "Treibhausgase", "Forschung", "Wissenschaft" ]
wissen
2021-07-21T03:42:49.864266+00:00
2021-08-24T12:53:47.468247+00:00
https://www.br.de/nachrichten/wissen/klimawandel-geschichte-der-klima-forschung,SdhKxUA
Heimische Wintertomaten aus dem LED-Gewächshaus
Den ein oder anderen plagt vielleicht das schlechte Gewissen, wenn er im Winter Tomaten isst. Denn Tomaten mögen es warm und feucht und kommen deshalb in der kalten Jahreszeit von ganz weit her zu uns. Das muss nicht sein. Im Gemüsebetrieb Steiner in Emmerting im Landkreis Altötting wachsen die Tomaten auch jetzt. Möglich macht das ein vollständig mit LED-Lampen beleuchtetes Gewächshaus. Es ist das größte in Deutschland. Der Familienbetrieb Steiner ist schon so eine Art "Tüftler-Betrieb". Schon seit einigen Jahren haben sie auch einen Gemüsebetrieb in Kirchweidach im Landkreis Altötting. Da gab es 2016 schon die erste Winterproduktion noch mit herkömmlichen Lampen. Wegen der hohen Nachfrage nach regionalen Produkten auch im Winter, wurden die Tomaten gut angenommen. Dann haben die Steiners angefangen zu überlegen, wie sie in der kalten Jahreszeit ausreichend Tomaten züchten und dabei trotzdem umweltfreundlich und nachhaltig arbeiten könnten. Fast zwei Jahre lang hat der Familienbetrieb unterschiedlichste Lampen und auch Lichtspektren ausprobiert. Sie mussten schließlich herausfinden, wie viel Licht die Tomaten genau abbekommen sollen. Mit dem Ergebnis haben sie dann einen neuen Produktionsstandort in Emmerting aufgemacht. Das Gewächshaus ist etwa 4,5 Hektar groß, das entspricht einer Fläche von sechs Fußballfeldern. Darin verbaut sind 5.000 LED-Lampen, die die Tomaten von der Decke aus beleuchten. Das Gewächshaus strahlt in einem leicht-rötlichen Licht. Der Vorteil der LED-Lampen: Sie verbrauchen bis zu 40 Prozent weniger Energie als herkömmliche Lampen. Sie bestrahlen die Tomaten nur so lange das natürliche Licht nicht reicht. Die Wärme für die Tomatenzucht bezieht der Gemüsebau vom benachbarten Müllheizkraftwerk, sogenannte Abwärme, die sonst nicht gebraucht würde. Das deckt bis zu 70 Prozent des Gesamtbedarfs ab. Ein weiterer Nutznießer des Gewächshauses ist die Gemeinde Emmerting. Denn erst der Fernwärmeanschluss zum Gewächshaus hat eine Erweiterung für die Gemeinde möglich gemacht. Bisher reicht die Fernwärme in das nahegelegene Neubaugebiet. Kommendes Jahr soll der Anschluss sogar bis in den Ortskern reichen – also Fernwärme für die gesamte Gemeinde. Über die Jahre soll das Netzwerk immer weiter ausgebaut werden. Für die Produktion samt LED-Beleuchtung haben die Steiners etwa elf Millionen Euro investiert. Das macht sich natürlich auch am Preis für die Tomaten bemerkbar. Bisher aber übersteigt nach Angaben des Betriebs die Nachfrage nach regionalen Produktion im Winter immer noch die tatsächliche Produktion. "Darüber spricht Bayern": Der neue BR24-Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Nadine Cibu, BR24 Redaktion
Bruschetta, Tomatensauce oder einen knackigen Tomatensalat: Im Winter geht das nur mit importierten Früchten. Könnte man meinen! Ein Gemüsebetrieb im Landkreis Altötting liefert auch in der kalten Jahreszeit heimische Tomaten - umweltfreundlich.
[ "regionale Produkte", "LED", "Gemüse", "Fernwärme", "Winter", "Emmerting", "Nachhaltigkeit", "Landkreis Altötting", "Umwelt", "Oberbayern" ]
bayern
2020-12-10T13:29:53.145655+00:00
2020-12-10T13:29:53.145655+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/heimische-wintertomaten-aus-dem-led-gewaechshaus,SIhIYfL
Wetterballon der Realschule Dettelbach steigt in Stratosphäre
Am Freitag war "Space Day" an der Realschule in Dettelbach im Landkreis Kitzingen. Bereits zum vierten Mal ist an der Schule im Landkreis Kitzingen ein Wetterballon mit einer Messsonde in die Stratosphäre gestiegen. Mit dem Ballon sind auch GPS-Tracker und Kameras unterwegs – und bringen Daten zum Auswerten mit. Mit ihren Experimenten in luftiger Höhe waren die Dettelbacher Schülerinnen und Schüler Vorreiter in Bayern. An der Messsonde ist auch ein Solarpaneel angebracht. Damit will das Projektteam erforschen, wie der Wirkungsgrad von Solarpaneelen in den hohen Luftschichten der Stratosphäre ist und ob sich die Spannung in der Höhe verändert. Das erklärt Sebastian Volbers von der Klasse 9a. Ihm und den anderen Schülerinnen und Schülern merkt man die Begeisterung für das Projekt an. Die Jugendlichen haben noch Pflanzensamen mit hochgeschickt. Damit wollen sie herauszufinden, ob sich nach der Rückkehr das Wachstum verändert. Eine Sonnencreme mit Lichtschutzfaktor 50 ist ebenfalls auf dem Flug mit dabei. "Wir wollen herausfinden, wie gut sie schützt", sagt der Neuntklässler. Nach etwa zwei Stunden ist das Experiment vorbei und der Ballon landet wieder. Damit die Projektgruppe den Ballon wiederfindet, ist er mit GPS-Trackern ausgestattet, berichtet Roman Kruse. Er ist der Projektleiter und Lehrer an der Realschule Dettelbach. Kruse ist von Anfang an bei dem Projekt mit dabei und weiß die Zusammenarbeit mit der Technischen Hochschule Würzburg-Schweinfurt (THWS) sowie dem Fraunhofer-Institut, vor allem den Input dieser Zusammenarbeit, sehr zu schätzen. Für die Schülerinnen und Schüler ist der "Space Day" ein tolles Projekt, denn sie arbeiten hier mit den Professorinnen und Professoren sowie den Studierenden der THWS in Schweinfurt zusammen, freut sich Sebastian Volbers. "Wir können durch den Flug Gelerntes in die Praxis umsetzen, wir berechnen den Weg mit den Mathematiklehrern, sprechen mit den Professoren und den Studierenden der THWS Englisch", schwärmt der Schüler. Das Experiment gehört bereits zum festen Bestandteil der Realschule Dettelbach und wird jährlich wiederholt. Inzwischen gibt es solche Ballon-Experimente auch an anderen bayerischen Schulen – wie etwa am Gymnasium in Kirchheim im Landkreis München. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Stefanie Stockinger-von Lackum
Schülerinnen und Schüler der Realschule Dettelbach haben einen Wetterballon in die Stratosphäre aufsteigen lassen. Am Ballon befindet sich eine mit GPS-Tracker und Kameras bestückte Mess-Sonde. Nach ihrer Rückkehr werten die Schüler die Daten aus.
[ "Solarpaneele", "Stratosphäre", "Unterfranken", "Forschung", "Natur und Technik", "Wetterballon", "Experiment" ]
bayern
2024-07-05T13:46:25.84677+00:00
2024-07-05T13:46:25.84677+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/wetterballon-der-realschule-dettelbach-steigt-in-stratosphaere,UHeWvTb
Fränkische Unternehmen fürchten Konsequenzen nach US-Wahl
Noch ist Donald Trump nicht vereidigt, das wird erst im kommenden Januar geschehen. Doch schon jetzt fürchten fränkische Unternehmen, dass seine Wirtschaftspolitik mit hohen Umsatzeinbußen und negativen Folgen einhergehen könnte. Auch in Umfragen, die die Industrie- und Handelskammer (IHK) auch in den Regionen Ober- und Mittelfranken durchgeführt hat, wird deutlich: Viele fürchten Trumps Politik und seine Ankündigung höhere Zölle einzuführen. Für Bayern ist die USA das wichtigste Exportland, sagt der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Bayerns, Manfred Gößl. 28,5 Milliarden Euro betrug das Ausfuhrvolumen im vergangenen Jahr. Außerdem sind die USA ein wichtiges Investitionsziel vieler Firmen. Gerade in Mittel- und Oberfranken gibt es viele Unternehmen, die der Automobilindustrie zuliefern, wie zum Beispiel Schaeffler. Das Unternehmen sieht die Situation aber bisher vergleichsweise gelassen. Man habe in den USA einige Standorte, wo man für den Markt vor Ort produziere, so ein Unternehmenssprecher. Ähnlich sieht es bei Siemens Healthineers aus. Deren CEO Bernd Montag ist ebenso eher optimistisch. Man habe mehr Mitarbeitende in den USA als in Europa. Außerdem glaubt Montag nicht, dass der Gesundheitssektor im Zentrum von Handelskriegen stehen wird: "Es gibt in den USA einen hohen Bedarf im Gesundheitssektor und ein modernes und innovatives Gesundheitssystem, bei dem wir viele Partner haben." Die IHK hat vor der Wahl in den USA bei ihren Mitgliedern eine Umfrage gestartet, wie die Unternehmen einen möglichen Sieg Trumps bewerten. In Mittelfranken beteiligten sich fast 160 Firmen daran. Als größtes Risiko für das Geschäft mit den USA gaben 72 Prozent geplante Zollerhöhungen an, gefolgt von 71 Prozent, die sich vor Sanktionen der USA fürchten, die auch den Weltmarkt betreffen. Ein ähnliches Bild ergibt sich bei der IHK in Oberfranken, wo rund 200 Unternehmen bei der Befragung teilnahmen. Deren Hauptgeschäftsführer Wolfram Brehm sagte, 77 Prozent der Unternehmen haben die Sorge, dass die Wahl Trumps, negative Auswirkungen für ihre Geschäfte hat. "Wir stecken ja in Deutschland ohnehin in einer Strukturkrise und jetzt kommen die internationalen Probleme dazu. Die Hoffnung, dass der Export, die Probleme im Inland lösen helfen, diese Hoffnung nimmt ab", so Wolfram Brehm. Christoph Moser ist Wirtschaftswissenschaftler an der Universität Erlangen-Nürnberg. Er sagt, der größte Unterschied zwischen Donald Trump und Kamala Harris sei, dass man bei Trump nicht genau wisse, was einen erwarte. Dass sich die Importzölle in Zukunft erhöhen würden, hält er für relativ wahrscheinlich. Besonders im Stahl- und Automobilbereich rechnet Moser damit, dass die Zölle weiter steigen. Für die Region Franken, mit vielen Zulieferfirmen für die Automobilindustrie, sind das keine guten Neuigkeiten. Neu ist zudem, dass Trump die Zölle generell auf alle Waren, die in die USA exportiert werden, erhöhen will, so der Wirtschaftswissenschaftler. Schon bei seiner ersten Amtszeit von 2017 bis 2021 hatte Trump die Zölle erhöht, unter dem bisherigen Präsidenten Joe Biden wurden sie seitdem auch kaum mehr gesenkt. Die Gefahr vor einem Handelskrieg zwischen Deutschland aber auch der EU mit den USA sieht Christoph Moser durchaus. Trump hatte die EU während des Wahlkampfs immer wieder auch als "Mini-China" bezeichnet. Das deutet Moser als Hinweis, dass sich Trump nicht nur mit China einen Handelskrieg liefern möchte, sondern auch mit Europa. Das Wiederum könnte bedeuten, dass auch die EU die Zölle für Waren aus den USA erhöht. "Handelskrieg ist immer mit ökonomischen Kosten verbunden und am Ende zahlen es die Verbraucher", sagt Moser. So viel scheint klar: Die Situation für die fränkischen Firmen und die Wirtschaft in Deutschland wird durch die Wahl Trumps in vielen Bereichen schwieriger. Trotzdem bleibt die Bundesrepublik eine starke Wirtschaftsnation, sagt Wolfram Brehm von der IHK Oberfranken: "Wir müssen auf unsere eigenen Stärken setzen (…) ich bin zuversichtlich, dass wir das auch hinkriegen." Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Daniel Peter
Nach den Wahlen in den USA fürchten Unternehmen in Franken negative Folgen. Vor allem höhere Zölle hatte Donald Trump immer wieder ins Spiel gebracht. Von vorsichtigem Optimismus bis zur Sorge vor einem Handelskrieg – die Unterschiede sind groß.
[ "Wirtschaft", "Politik", "USA", "Sorgen", "Umfrage", "Export", "Zölle", "Handelskrieg", "Donald Trump", "IHK", "Oberfranken", "Mittelfranken" ]
bayern
2024-11-07T15:53:30.08503+00:00
2024-11-08T10:22:03.542099+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/fraenkische-unternehmen-fuerchten-konsequenzen-nach-us-wahl,UTS4JIu
Aiterhofen: Petition gegen Asylbewerberunterkunft abgelehnt
Der Petitionsausschuss des Bayerischen Landtags hat einen Antrag der Gemeinde Aiterhofen im niederbayerischen Gäuboden (Lkr. Straubing-Bogen) gegen eine geplante Asylbewerberunterkunft abgelehnt. Bürgermeister Adalbert Hösl (CSU) sagte dem BR, die von der Gemeinde vorgeschlagenen Alternativlösungen seien als ungeeignet bewertet worden. Zwar habe man im Petitionsausschuss Verständnis für die Situation in seiner Gemeinde gezeigt, gleichzeitig wurde aber auch die Zwangslage erörtert, wonach dringend Quartiere für Asylbewerber gebraucht würden. In Aiterhofen könnte eine Unterkunft für 82 Personen entstehen. Der Eigentümer eines Hotels in der Ortsmitte will dafür seine Immobilie der zuständigen Regierung von Niederbayern zur Verfügung stellen. Aiterhofens Bürgermeister Hösl kritisiert die aus seiner Sicht mangelnde Kommunikation im Vorfeld. Er fordert im Gespräch mit dem BR, Entscheidungen zur Unterbringung von Asylbewerbern zusammen mit Vertretern von Kommunen zu treffen und nicht über deren Köpfe hinweg. Hösl sagte, er wisse um die Zwangslage der Regierung von Niederbayern, die dringend Quartiere zur Verfügung stellen müsse, dennoch brauche es mehr Zusammenarbeit. So habe er rund ein halbes Jahr lang nichts zu dem von ihm ins Spiel gebrachten Alternativstandort in seiner Gemeinde gehört. Erst in der Sitzung des Petitionsausschusses habe er erfahren, dass dieser offenbar nicht geeignet sei. Hätte er früher davon erfahren, hätte er nach Alternativen suchen können, so Hösl weiter. Der Eigentümer der Immobilie habe inzwischen bei der Gemeinde einen Antrag auf Nutzungsänderung gestellt. Diesen habe der Gemeinderat zwar abgelehnt, die endgültige Entscheidung trifft aber das Landratsamt. In Niederbayern sind derzeit laut Auskunft der Bezirksregierung rund 9.200 Asylsuchende in dezentralen Unterkünften, Gemeinschaftsunterkünften und dem sogenannten ANKER in Deggendorf, der Erstaufnahmeeinrichtung in Niederbayern, untergebracht. Im November seien jeden Tag im Schnitt 15 Asylsuchende neu im ANKER angekommen, im Oktober waren es täglich 50 und im September jeden Tag 72. Die Bundespolizei in Passau meldet einen deutlichen Rückgang der Migrantenzahlen. Ein Sprecher sagte dem BR, im Inspektionsbereich, der sich entlang der Grenze zwischen Arber und Simbach/Inn erstreckt, seien in dieser Woche 14 Asylsuchende registriert worden. In den beiden Wochen davor waren es jeweils 53. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Christian Riedl
Der Petitionsausschuss des Landtags hat den Antrag der Gemeinde Aiterhofen gegen eine geplante Asylbewerberunterkunft abgelehnt. Die vorgeschlagene Alternative sei ungeeignet. Der Bürgermeister kritisiert die mangelnde Kommunikation im Vorfeld.
[ "Bayerischer Landtag", "Petition", "Flüchtlingsunterkunft", "Flüchtlinge", "Asyl", "Niederbayern" ]
bayern
2023-12-07T15:44:31.527132+00:00
2023-12-14T16:31:18.16527+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/aiterhofen-petition-gegen-asylbewerberunterkunft-abgelehnt,TxlMi9K
Kein Aufschub für TikTok im US-Verkaufsverfahren
Ein US-Berufungsgericht hat am Freitag einen Dringlichkeitsantrag von TikTok, der einen Aufschub bis zu einer Entscheidung des Obersten Gerichtshofs in den USA erreichen wollte, abgelehnt. Ein anderes US-Gericht hatte zuvor das Gesetz, das den Verkauf von TikTok vorschreibt, für rechtens erklärt. Sollte der Mutterkonzern ByteDance den US-Ableger von TikTok nicht bis zum 19. Januar 2025 verkaufen, droht ein Verbot der Plattform in den USA, die dort rund 170 Millionen Nutzer hat, also etwa die Hälfte der Bevölkerung. TikTok bleibt jetzt nur, möglichst schnell Klage vor dem Obersten Gerichtshof zu erheben, um den erzwungenen Verkauf noch zu verhindern. Pikant ist der Zeitplan auch aus politischer Sicht: Der designierte US-Präsident Donald Trump hatte das Gesetz, das ByteDance zum Verkauf von TikTok zwingt, in seiner ersten Amtszeit auf den Weg gebracht. Trump, der sich zuletzt gegen ein Verbot ausgesprochen hatte, wird am 20. Januar inauguriert, also nur einen Tag, nachdem der TikTok-Verkauf laut Gesetz abgeschlossen sein müsste. Doch laut Insidern würde ByteDance TikTok in den USA lieber schließen oder verbieten lassen, als sich von der Firma zu trennen. Hintergrund für das Gesetz, das den Verkauf erzwingen soll, sind Spionagevorwürfe gegen ByteDance und TikTok, die der chinesischen Regierung nahestehen. Nicht nur in den USA gibt es Befürchtungen, dass die vor allem bei Jugendlichen beliebte Plattform die persönlichen Daten ihrer Nutzer ausspäht und die Plattform auch dazu nutzt, die öffentliche Meinung im Sinne der chinesischen Regierung zu manipulieren. Sowohl TikTok als auch ByteDance haben solche Vorwürfe immer wieder zurückgewiesen. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Wolfgang Zehentmeier
TikTok und der chinesische Mutterkonzern ByteDance haben in den USA vor Gericht eine weitere Niederlage erlitten: ByteDance wollte einen Aufschub erreichen gegen die Auflage, den US-Ableger von TikTok bis zum 19. Januar 2025 verkaufen zu müssen.
[ "Social Media", "USA", "Supreme Court", "Donald Trump", "ByteDance", "TikTok" ]
netzwelt
2024-12-14T12:12:12.426834+00:00
2024-12-14T12:12:12.426834+00:00
https://www.br.de//nachrichten/netzwelt/kein-aufschub-fuer-tiktok-im-us-verkaufsverfahren,UWvkHsT
Schnee von gestern: Passt das Skilager noch in unsere Zeit?
Mia aus der 7c des Coburger Gymnasiums Alexandrinum steht zum ersten Mal auf der Piste. Im Skilager hat sie die Möglichkeit, Snowboard fahren zu lernen. Zuerst übt sie mit dem Board zu rutschen, dann das Bremsen. Die gesamte Jahrgangsstufe ist für eine Woche nach Wagrain bei Salzburg gefahren. Mias Sportlehrerin Diana Atzpodien ist eine große Verfechterin des Skilagers. Hier bekämen Schüler die Möglichkeit, das Element Schnee zu erleben, Gleiten zu lernen und Fliehkräfte zu spüren: "Das sind ganz neue Reize fürs Hirn und die koordinativen Fähigkeiten." Mia hat allerdings damit gerechnet, dass in den Bergen mehr Schnee liegt. Es war einer der trockensten Winter in Österreich (externer Link) seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Sie hat Sorge, dass es noch wärmer wird und dann gar kein Naturschnee mehr liegt. Wenn es irgendwann nur noch "falschen Schnee" gebe, würde es sich bestimmt nicht mehr so gut fahren, sagt sie. Angesichts der Klimaerwärmung muss fürs Skifahren immer mehr Aufwand betrieben werden. Eine Datenanalyse des BR hat erst kürzlich gezeigt, dass fast alle Skigebiete in Bayern und Österreich großflächig beschneit werden. Das verbraucht Wasser und Strom. Außerdem werden Skipässe immer teurer. Eine Woche Skilager kostet pro Kind schnell um die 500 Euro. Sportlehrerin Diana Atzpodien mit dem Fortgeschrittenen-Kurs Vor diesem Hintergrund müssen bayerische Schulen abwägen, ob sie überhaupt noch klassische Ski-Freizeiten anbieten. Genaue Zahlen dazu, wie viele Bildungseinrichtungen das Skilager schon abgeschafft haben, gibt es nicht. Laut Bayerischem Lehrer- und Lehrerinnenverband ist das an jeder Schule eine individuelle Entscheidung: Manche halten am Skilager fest. Andere suchen nach Alternativen und bieten zum Beispiel Sommersportwochen an. Professor Ralf Roth von der Sporthochschule Köln hebt aber den besonderen Wert einer Klassenfahrt im Winter hervor: "Kinder im Winter rauszubringen, ist viel spannender", sagt er. Studien würden zeigen, dass es einen besonderen tiefenpsychologischen Effekt hat, im Schnee zu sein. Die Landschaft "verzaubere". Und auch Kinder, deren Familien nicht mit ihnen in die Berge fahren, bekämen über die Schule einen Zugang zum Wintersport. Allerdings müsse es nicht zwingend Skifahren oder Snowboarden sein. Mit Schlittenfahren oder Schneeschuhwandern kann man laut dem Sportwissenschaftler einen ähnlich hohen Erlebniswert erreichen. Wichtig sei vor allem, die Kinder in Bewegung zu bringen – und zwar auch in der kalten, dunklen Jahreszeit. Blick vom Brauneck bei Lenggries Die Leopold-Ullstein-Realschule aus Fürth hat das aufgegriffen. Das Skilager im oberbayerischen Bad Tölz wurde in "Winter-Aktiv-Woche" umbenannt. Für alle Schülerinnen und Schüler, die nicht Skifahren wollen oder können, gibt es ein Alternativprogramm. Mit Wandern, Rodeln – und einem Alpaka-Spaziergang. Der kann auch stattfinden, wenn gar kein Schnee liegt. Klassenleiter Dominik vom Dorp hat mit dem Konzept gute Erfahrungen gemacht. "Wir können ihnen jeden Tag etwas anderes bieten", sagt er. Letztes Jahr lag während der Klassenfahrt am Brauneck so wenig Schnee, dass Skifahren überhaupt nicht mehr möglich war. Dann gab es mit der Winter-Aktiv-Woche sportliche Alternativen für alle. Hinzu kommt: Wenn Kinder oder Jugendliche den Winter in den Bergen selbst erleben, bekommen sie leichter ein Gefühl für die Klima-Problematik. Grüne Hänge neben künstlich beschneiten Pisten regen zum Nachdenken an. Dem Sportwissenschaftler Roth zufolge ist ein Aufenthalt in den Alpen ein guter Rahmen, um mit ihnen zum Beispiel über planetare Grenzen und die Pariser Klimaschutzziele zu diskutieren. Ob Schnee schmilzt oder nicht, ist nur eine Frage von wenigen Grad Celsius. UNKRAUT Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Helene Köck, Joanna Thurow
Kaum Schnee und weite Anfahrtswege: Schulen wägen ab, ob sie überhaupt noch Skilager-Fahrten anbieten sollen. Manche weichen auf kreative Alternativen aus. Der Winter spielt aber eine wichtige Rolle.
[ "Oberfranken", "Oberbayern", "Schule", "Schnee", "Skilager", "Erderwärmung", "Klimawandel", "Skifahren", "Umwelt" ]
bayern
2025-03-17T04:13:52.236224+00:00
2025-03-21T15:14:39.745053+00:00
https://www.br.de/nachrichten/bayern/schnee-von-gestern-passt-das-skilager-noch-in-unsere-zeit,UfV0xAs?commentID=fff61fc0-02d4-41f0-9bb4-800b16d28c0f
"Sicherheitsvorfall" – Handwerkskammern offenbar gehackt
Tausende Hackerangriffe gibt es im Freistaat jedes Jahr und die Zahl nimmt immer weiter zu. Beliebte Ziele sind neben privaten Unternehmen auch Behörden und öffentliche Stellen. Das belegt ein Bericht zur IT-Sicherheit aus dem September des vergangenen Jahres. Momentan sind die Websites der bayerischen Handwerkskammern (HWK) nicht mehr erreichbar – es wird von einem "Sicherheitsvorfall" gesprochen. Auch die Online-Dienste der Handwerkskammern stehen nicht zur Verfügung. Bereits in der vergangenen Woche soll es laut HWK zu "einem Vorfall im Rechenzentrum des IT-Dienstleisters der Handwerkskammer" gekommen sein. Daraufhin seien alle Systeme vom Netz genommen worden. Noch sei unklar, ob Daten "abgeflossen" sind, so die HWK Niederbayern/Oberpfalz in einer Mitteilung. Das Bayerische Landesamt für Datenschutzaufsicht wurde jedenfalls informiert. Auf BR-Nachfrage hat ein HWK-Sprecher in Schwaben bestätigt, dass es sich um einen Hackerangriff auf den externen IT-Dienstleister handelt. Betroffen sind nach eigenen Angaben alle bayerischen Handwerkskammern: Niederbayern/Oberpfalz, Oberbayern, Schwaben, Unterfranken, Mittel- und Oberfranken. Zudem gibt es Meldungen, dass die Handwerkskammern in ganz Deutschland nicht erreichbar sind. Über einen Zusammenhang mit den bayerischen Vorfällen wird spekuliert – er konnte aber auf BR-Anfrage nicht bestätigt werden. Der zuständige IT-Dienstleister hat nach Recherchen von BR24 seinen Sitz im niederbayerischen Straubing. Mit Informationen hält sich die Firma aktuell bedeckt. Die Homepage der IT-Firma ist jedenfalls auch offline und verweist auf denselben Text wie die Seiten der Handwerkskammern. Auf deren Homepages werden die Mitglieder um Entschuldigung gebeten: "Wir bedauern, dass Sie derzeit unsere Webseite aufgrund eines Systemausfalls nicht im bekannten Umfang erreichen." Laut HWK wird aktuell "intensiv an der Bewertung Vorfalls" gearbeitet. "Wir arbeiten unter Hochdruck daran, unsere Systeme schnellstmöglich wieder verfügbar zu machen und halten Sie auf dem Laufenden." Jürgen Kilger, der Hauptgeschäftsführer der HWK Niederbayern/Oberpfalz, sagte, bereits terminierte Prüfungen, Weiterbildungskurse, Onlinekurse und die Überbetriebliche Lehrlingsunterweisung (ÜLU) fänden statt. Wann wieder uneingeschränkt auf die Webseiten und die Online-Services zugegriffen werden könne, sei derzeit noch nicht absehbar. Die Handwerkskammer sei aber vor Ort, telefonisch und per E-Mail erreichbar. Zu dem Vorfall selbst verweist die HWK auf den IT-Dienstleister. Zuletzt waren in Bayern eine Klinik in Bad Kissingen oder der "Zweckverband gemeindliche Datenverarbeitung" im Landkreis Neu-Ulm Opfer von Hackerangriffen geworden. Bei Letzterem wurden zwölf schwäbische Gemeinden in Mitleidenschaft gezogen. Mitarbeiter von Bürgerbüros, Einwohnermelde- und Passamt konnten Programme nicht mehr öffnen und kamen auch nicht mehr an wichtige Daten. "Hacker scannen das Netz und prüfen, wo gibt es bestimmte Schwachstellen und greifen dann gezielt dort an", sagte eine Pressesprecherin des Landesamts für Sicherheit in der Informationstechnik Ende vergangenen Jahres. Kein System sei zu hundert Prozent sicher, gerade auch, weil der "Faktor Mensch" hinzukomme. Gemeint sind beispielsweise Mitarbeiter, die unbedacht den Anhang einer E-Mail öffnen oder einen USB-Stick an den Rechner anschließen, wodurch gefährliche Programme übertragen werden können. Der Schaden, der durch Cyberkriminalität entsteht, ist immens: In Deutschland beläuft er sich auf 200 Milliarden Euro pro Jahr, so der Digitalverband Bitkom. Bedingt auch durch die Spionage von geheimem Firmenwissen. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Nico Angerstorfer
Die Zahl von Cyberattacken im Freistaat steigt weiter an. Vor allem Angriffe auf Unternehmen, öffentliche Stellen und Forschungseinrichtungen haben zugenommen. Nun hat es offenbar die Handwerkskammern in Bayern erwischt. Wie groß ist das Ausmaß?
[ "Mittelfranken", "Oberbayern", "Schwaben", "netzwelt", "Homepage", "Internetkriminalität", "Hackerangriff", "Bayerische Handwerkskammern", "Cyberkriminalität", "Oberpfalz", "Niederbayern", "Unterfranken", "Oberfranken" ]
netzwelt
2024-01-09T10:41:29.439868+00:00
2024-01-10T11:31:31.833251+00:00
https://www.br.de/nachrichten/netzwelt/sicherheitsvorfall-handwerkskammern-offenbar-gehackt,U0qIR1R
Schwache Umfragewerte: CDU will nun Wähler von der FDP abhalten
Vor dem Hintergrund schwacher Umfragewerte der Union warnen CDU-Politiker nun eindringlich davor, bei der Bundestagswahl Ende September das Kreuz bei der FDP zu machen. "Jeder, der die FDP wählt, muss wissen: Der kann dann am Ende auch aufwachen mit SPD und Grünen", sagte CDU-Generalsekretär Paul Ziemiak am Freitag im ARD-Morgenmagazin. Diese Konstellation habe FDP-Chef Christian Lindner nicht ausgeschlossen. Auch vor einer Koalition aus SPD und Grünen mit der Linken warnte Ziemiak. Im Wahlkampf gehe es um jede Stimme. "Es geht darum, bleibt Deutschland in der Mitte?" Viele hätten gedacht, die Union werde ohnehin regieren. Doch: "Nichts ist selbstverständlich." Mit den jüngsten Umfragewerten sei in der Union niemand zufrieden. In den Befragungen mehrerer Institute hatten CDU/CSU zuletzt deutlich an Stimmanteilen verloren und nur noch knappen Vorsprung vor der SPD. Ziemiak: "Wahlkampf heißt kämpfen und jetzt müssen wir alle gemeinsam kämpfen für unser Land." Unionsfraktionschef Ralph Brinkhaus äußerte sich mit Blick auf die FDP ähnlich wie Generalsekretär Ziemiak. "Die FDP wird sicher in den Bundestag kommen, wir haben also überhaupt nichts zu verschenken, weil uns das am Ende des Tages schwächt", sagte Brinkhaus dem Online-Portal der "Neuen Westfälischen". Jede Stimme für die FDP werde letztlich auch eine bürgerliche Koalition schwächen. Für die CDU-Vize Julia Klöckner ist die Strategie von Christian Lindner und der FDP klar: "Sie wollen unsere Wähler einlullen, indem sie allen erzählen, Armin Laschet habe das Kanzleramt schon sicher", sagte Klöckner dem "Spiegel". Dabei müsse ihrer Ansicht nach jeder, der Grün-Rot nicht wolle, die Union stärken und nicht die FDP wählen. "Ich halte es schon für dringend notwendig, dass wir jetzt auch als Union deutlich machen, dass der Kanzlerkandidat sagt, welchen Weg er für Deutschland will", sagte CSU-Generalsekretär Markus Blume in der RTL/ntv-Sendung "Frühstart". Jetzt sei es nötig Vollgas zu geben und Tempo zu machen. Die Union startet am Samstag in die heiße Wahlkampfphase mit einer Kundgebung in Berlin, an der unter anderem Laschet, CSU-Chef Markus Söder und Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) teilnehmen. Blume bezeichnete den Tag als "entscheidend". Die Grünen kommen nach Blumes Ansicht "nicht mehr richtig in Tritt". Dies sei auf Fehler ihrer Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock zurückzuführen. SPD-Kanzlerkandidat Olaf Scholz könne gerade profitieren, aber "ehrlicherweise nicht durch eigenes Zutun", so der CSU-Generalsekretär. CSU-Chef Markus Söder hatte gestern bei einer Präsidiumssitzung seiner Partei Alarm geschlagen. Er sagte, die Kanzlerkandidaten-Diskussion zeige, "wie schwer die Lage ist". Es bestehe nach der Wahl die Gefahr einer Ampel-Koalition (SPD, FDP und Grüne) oder eines Linksbündnisses. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Die CDU schwächelt in den Umfragen vor der Bundestagwahl. Im ARD-Morgenmagazin warnte CDU-Generalsekretär Ziemiak davor, FDP zu wählen: Eine rot-grüne Koalition könnte die Folge sein. Die CSU erhöht den Druck auf den Unions-Kanzlerkandidaten Laschet.
[ "Umfragewerte", "Armin Laschet", "Bundestagswahl", "CDU/CSU", "Christian Lindner", "Union", "FDP" ]
deutschland-welt
2021-08-20T08:29:03.759+00:00
2021-08-20T08:29:04.053559+00:00
https://www.br.de/nachrichten/deutschland-welt/schwache-umfragewerte-cdu-will-nun-waehler-von-der-fdp-abhalten,SgbrGrW
Schon wieder Weltrekord: Taliso Engel schwimmt allen davon
Taliso Engel vom 1. FC Nürnberg hat bei den Deutschen Meisterschaften in Berlin einen neuen Weltrekord über 50-Meter-Brustschwimmen in seiner Startklasse aufgestellt. Wie der Verein mitteilt, schwamm der 19-Jährige in der Startklasse 13 (starke Sehbehinderung) bereits im Vorlauf eine neue Weltrekordzeit (0:28,86), die er dann selbst im Finale noch einmal unterbot (0:28,71). Schon bei den Deutschen Meisterschaften vor einem Jahr schwamm der Franke auf dieser Strecke Weltrekord. Mit seiner nun erreichten Zeit sei Engel nicht nur schnellster Brustsprinter im Parasport, er habe sich damit auch an die Spitze der Brustschwimmer der Junioren im Nicht-Behindertenbereich des Deutschen Schwimmverbandes gesetzt, heißt es in der Mitteilung weiter. Zudem stellte der Spitzensportler auch einen neuen Deutschen Rekord im Freistil sowohl über die 50 Meter als auch über die 100-Meter-Distanz auf. Der Schwimmer sei trotz eingeschränkter Trainingszeiten aufgrund seiner Abi-Vorbereitungen in Topform. Engel zähle damit zum Favoritenkreis für die Weltmeisterschaft im Juni auf Madeira, so der 1. FC Nürnberg. Auch bei den Olympischen Spielen in Tokio war der in Lauf an der Pegnitz geborene Taliso Engel Weltrekord geschwommen. Über 100 Meter Brust holte er bei den Paralympics die Goldmedaille, die erste für den Deutschen Schwimmverband seit 2012. Auch bei diesem Wettbewerb stellte er einen Weltrekord auf. Zudem ist der 19-Jährige, der beim 1. FC Nürnberg trainiert und für Leverkusen startet, amtierender Welt- und Europameister. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Julia Demel, Karin Goeckel
Taliso Engel vom 1. FC Nürnberg hat es wieder geschafft: Bei den Deutschen Meisterschaften im Schwimmen in Berlin stellte er über 50 Meter Brust in Vorlauf und Finale Weltrekorde auf. Damit ist Engel auch im Nicht-Behindertenbereich an der Spitze.
[ "Tokio", "Weltrekord", "Para-Sportler", "Deutsche Meisterschaften", "1. FC Nürnberg", "Taliso Engel", "Schwimmen", "Mittelfranken" ]
sport
2022-04-04T18:07:57.872+00:00
2022-04-04T18:07:59.276799+00:00
https://www.br.de/nachrichten/sport/schon-wieder-weltrekord-taliso-engel-schwimmt-allen-davon,T21DyU2
Bauma in München: Zwischen Optimismus und Katastrophen-Stimmung
Aus den Boxen auf der Bühne dröhnt der Musiktitel "An Tagen wie diesen" von den Toten Hosen. Er beschallt die Bühne des Anbaugeräteherstellers Kinshofer, einem Unternehmen aus dem oberbayerischen Holzkirchen. Für Unternehmen wie Kinshofer sind Tage wie diese in der Tat besonders: die "Bauma", die flächenmäßig größte Messe der Welt, findet nur alle drei Jahre statt. Entsprechend gut ist die Stimmung bei Produktionsleiter Michael Koller - dazu trage auch das schöne Wetter bei, sagt er. Das Ziel der Messewoche - ebenso wie für die 3.500 Aussteller aus 57 Ländern: Kundenkontakte. Nur sind Tage wie diese auch weltpolitisch bedeutsam, angesichts der Börseneinbrüche und Handelsstreitigkeiten: "Die US-Zölle besorgen uns schon etwas", gesteht Koller. Kinshofer liefert wöchentlich Container in die USA. "Wir sind ohnehin von den Stahl- und Aluminiumzöllen betroffen, jetzt auch ab Mittwoch von den generellen europäischen Zöllen." Die Firma werde nun die eigene Produktion in den USA ausbauen. Dafür brauche es aber auch neue Rahmenbedingungen: "Die Erwartungen an die Politik sind Stabilität und Konkurrenzfähigkeit im internationalen Vergleich." Bagger auf der "bauma" in München Doch wie kann die Politik Stabilität liefern? Die geschäftsführende Bundesbauministerin Klara Geywitz (SPD) erhofft sich auf der Messe ein ordentliches Wachstum der Industrie durch das angekündigte Infrastruktur-Sondervermögen der möglichen neuen Bundesregierung: "Mit dem 500-Milliarden-Paket haben wir einen ganz großen Aufschlag, auch wieder in unsere Infrastruktur zu investieren." Es sei ein Wettlauf gegen den Verfall der derzeitigen Infrastruktur. "Das heißt, wir müssen die Milliarden ganz schnell auf die Straße bringen." Die Milliarden in die Infrastruktur gäben eindeutig einen Ruck, sagt Peter Hübner, Präsident des Hauptverbands der Deutschen Bauindustrie: "Da sind die Aussichten gut. Das wird sowohl die Infrastruktur als auch den Wohnungsbau betreffen." Die aktuellen Entwicklungen seien laut Hübner eine "Katastrophe, auch wenn es sich hoffentlich in den nächsten Wochen wieder beruhigt." Welche Maßnahmen kann die Bundesregierung aber in puncto US-Zölle ergreifen? Geywitz will sich nicht festlegen: "Das ist jetzt natürlich erstmal die Zuständigkeit der Europäischen Union, die sich aber eng mit der Bundesregierung abstimmt." Auf schnelle Lösungen kann die Baubranche nicht setzen. Aber Kinshofer-Produktionsleiter Koller sagt: "Wir sehen immer optimistisch in die Zukunft." An Tagen wie diesen tun das jedoch nicht alle auf der Bauma. Der drohende 20-Prozent-Zollaufschlag auf EU-Einfuhren in die USA hat heute die Aufbruchstimmung auf der Bauma in München getrübt. Dieser Artikel ist erstmals am 8.4.2025 auf BR24 erschienen. Das Thema ist weiterhin aktuell. Daher haben wir diesen Artikel erneut publiziert. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Alexander Arnö
In München läuft eine der größten Messen der Welt: die Bauma. Die Branche hat einerseits, wegen des deutschen Milliarden-Investitionsprogramms, Anlass, positiv gestimmt zu sein. Zum anderen geht auch die Angst vor den US-Zöllen um.
[ "Strafzölle", "Messe München", "Bau", "Baumaschinen", "Klara Geywitz", "Oberbayern", "Messe", "Bauma" ]
wirtschaft
2025-04-11T08:40:35.195137+00:00
2025-04-11T08:40:35.195137+00:00
https://www.br.de/nachrichten/wirtschaft/bauma-in-muenchen-zwischen-optimismus-und-katastrophen-stimmung,Uhh1dKn?commentID=1e54f847-92e4-448a-8409-0548a4d7c1d6
Generaldebatte im Bundestag: So haben sich Olaf Scholz und Friedrich Merz geschlagen
Dass Abgeordnete von SPD, FDP und Grünen während einer Rede des Kanzlers johlen, kommt eher selten vor im Bundestag. Aber Olaf Scholz (SPD) hatte sich einiges vorgenommen. Und tatsächlich schaffte er es, seine Ampelkoalition zu Beifallsstürmen hinzureißen. Was viel mit Friedrich Merz zu tun hatte. Aber der Reihe nach. Wie immer in der Generaldebatte zum Bundeshaushalt beginnt der Oppositionsführer, das ist in dieser Legislaturperiode Friedrich Merz (CDU). Und Merz versucht, ganz europäischer Staatsmann, einen großen Bogen zu schlagen, für den er tief in die europäische Geschichte eintauchte. Eine zentrale Rolle: das deutsch-französische Verhältnis, um das es nach Merz‘ Meinung nicht zum Besten steht. Merz fordert daher eine strategische Neuausrichtung Europas, erinnert an die industriepolitische Airbus-Initiative zwischen Deutschland und Frankreich aus dem Jahr 1965. Dann springt er ins Hier und Jetzt. Er schimpft über das System Bürgergeld und über Sozialleistungen an jene, die sie nicht wirklich brauchten, nennt die SPD eine "Partei der subventionierten Arbeitslosigkeit". Hatte man also eine Rede zum Bundeshaushalt und den Irrungen und Wirrungen, die zu diesem Haushalt geführt haben, erwartet, sah man sich schwer getäuscht. Merz selbst bringt dies zur Sprache, als er in die Runde fragt: "Was hat das mit Haushalt zu tun?" und auch gleich die Antwort liefert: "Gar nichts." Und dann erklärt Merz, warum er sich so gar nicht zum Thema einlassen will: Die Union habe keine Änderungsanträge zum Haushalt gestellt, weil das ja eh nichts bringe. Opposition als mühsame Kärrnerarbeit, man merkt Merz an, wie sehr ihn das wurmt. So sehr, dass er ein Versprechen abgibt in Richtung Scholz und Ampelregierung: "Sparen Sie sich Aufrufe zur Zusammenarbeit". "Kaltschnäuzig" und "rücksichtslos" treibe die Ampelkoalition ihre Vorhaben voran, daher will Merz jetzt nicht mehr mitspielen, er schließt eine Reform der Schuldenbremse mit Hilfe seiner Fraktion aus. Für eine Reform ist eine Änderung des Grundgesetzes notwendig, und das geht nur mit der Union. Dennoch kann die Ampel nicht auf Merz‘ Hilfe hoffen: "Sie sind gewählt, die Probleme des Landes zu lösen", sagt Merz in Richtung Scholz, aber: "Sie kriegen das nicht in den Griff". Was irgendwie auch für den Umgang der Ampel mit der AfD gilt. Merz sieht indirekt bei der Ampel eine Mitschuld für die Verdoppelung der AfD-Umfragewerte. Er selbst hatte einst verkündet, die AfD halbieren zu wollen, davon ist längst keine Rede mehr. An die AfD richtet der CDU-Chef dann noch folgende Botschaft: "Sie wären der endgültige Abstieg Deutschlands, wirtschaftlich und moralisch." Was ihm - bis auf die AfD - parteiübergreifende Zustimmung einbringt. Scholz hat sich ganz offenbar vorgenommen, seinen Leuten zu beweisen, dass er nicht nur leise und kontrolliert in der Öffentlichkeit auftreten kann. Sein Kommunikationsverhalten ist ja durchaus kritisiert worden, sogar innerhalb der SPD. Nun aber legt er los. Zunächst bekommt die AfD eine Breitseite ab: Deren Vertreibungspläne, die das Rechercheportal Correctiv offengelegt hat, erinnerten an dunkelste Zeiten der Geschichte. "Wir müssen als Demokraten zusammenhalten", wirbt er bei Merz gemeinsam gegen die AfD, die sei die "größte Wohlstandsvernichtung". Bundeskanzler Scholz (Bild) und CDU-Parteichef Merz haben sich im Bundestag deutlich gegen rechtsextreme Umtriebe geäußert. Dann aber ist es auch schon vorbei mit dem Schmusekurs. Mit seltenem Feuer hält Scholz Merz dessen politische Abwesenheit in den vergangenen Jahren vor. Scholz habe als Finanzminister mit Angela Merkel gut zusammengearbeitet, etwa bei dem europäischen Wiederaufbaufonds. Und Scholz setzt eine vergiftete Spitze: "Man muss auch mal stolz darauf sein, was eine eigene Regierungschefin zustande gebracht hat. Es war eine CDU-Kanzlerin, mit der das gemeinsam gelungen ist." Wer auf die Oppositionsbank blickt, sieht einen zusammengeklappten Merz, der sichtlich nicht weiß, wie er auf diese Belehrungen reagieren soll. Scholz hat aber noch lange nicht genug. Er nimmt Merz‘ rhetorische Frage auf und fragt selbst: "Was hat Ihre Rede mit der gegenwärtigen Lage und dem Haushalt zu tun?" und antwortet: "Nichts. Da haben Sie recht." Aber man müsse die Frage erweitern: "Was hat eigentlich Ihr politisches Programm mit der Zukunft Deutschlands zu tun? Nichts, das ist die Antwort, die wir darauf geben müssen", schleudert Scholz Merz entgegen, sein Satz geht fast unter im Johlen der SPD-Abgeordneten. Und Scholz legt nach: Die Union habe nichts hinbekommen, während die Ampel Tempo gemacht habe, wo Tempo notwendig war. "Ökonomischer Sachverstand: null, keine Perspektive für Deutschland", attestiert Scholz der Union, und erntet auch hier langanhaltenden Beifall von begeisterten Abgeordneten der Ampel-Koalition. Deutschland habe den höchsten Beschäftigungsstand in der Geschichte, was Unternehmen in Deutschland besorge, sei der Fachkräftemangel. Und mit den jüngsten Gesetzen wie dem Fachkräfteeinwanderungsgesetz schaffe die Regierung eine Perspektive für die Zukunft Deutschlands. Einen Deutschland-Pakt mit der Union hat Scholz allerdings wohl abgeschrieben, beim Thema Migration attestiert der Kanzler Merz gar "Hasenfüßigkeit", der habe sich aus dem Staub gemacht, weil er das Thema weiter am Köcheln halten wolle. Es scheint Scholz Spaß zu machen, den Oppositionsführer mit seltener Stamina zu attackieren. Merz teile jeden Tag gegen die Bundesregierung aus, zum Teil unter der Gürtellinie, könne aber nicht einstecken. Auch hier der Rat an Merz: "Wer boxt, darf kein Glaskinn haben." Am Ende seiner Rede findet Scholz dann wieder zurück zum gewohnten überlegten, ruhigen, gesetzten Kanzlerduktus. Er versichert der Ukraine die deutsche Unterstützung, blickt mit Sorge und Zuversicht auf die Wahlen in den USA. Und wirbt zum Schluss noch einmal vehement für ein starkes und souveränes Europa. Das zumindest dürfte Merz mit unterschreiben. Marcel Reif "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht’s zur Anmeldung!
Barbara Kostolnik
Generaldebatte im Bundestag: Vor allem Kanzler und Oppositionsführer schenken sich wenig. Von Olaf Scholz und Friedrich Merz weiß man, dass sie einander in herzlicher Abneigung verbunden sind. Scholz' Credo: "Wer boxt, darf kein Glaskinn haben."
[ "Friedrich Merz", "Olaf Scholz", "Bundestag", "Generaldebatte" ]
deutschland-welt
2024-01-31T16:55:46.503563+00:00
2024-01-31T20:24:17.02252+00:00
https://www.br.de//nachrichten/deutschland-welt/generaldebatte-im-bundestag-so-haben-sich-olaf-scholz-und-friedrich-merz-geschlagen,U2xT4ug
AKW Grafenrheinfeld: Sprengung der Kühltürme im August
Mehr als neun Jahre nach der endgültigen Stilllegung des Atommeilers Grafenrheinfeld stehen große Veränderungen bevor: Die markanten Kühltürme des Kernkraftwerks sollen Mitte August gesprengt werden. Das Landratsamt Schweinfurt bestätigte am Donnerstag, dass die Sprengung gemäß aktuellen Planungen im Zeitraum vom 16. bis 18. August 2024 stattfinden soll, mit dem voraussichtlichen Termin am Freitag, dem 16. August. Allerdings wird darauf hingewiesen, dass kurzfristige Verschiebungen möglich sind, da die Sprengung von verschiedenen Faktoren abhängig ist. Das Kernkraftwerk Grafenrheinfeld war von 1982 bis 2015 in Betrieb. Nach der Atomkatastrophe in Fukushima im Jahr 2011 durfte der Meiler zwar vorübergehend wieder hochgefahren werden, wurde aber am 27. Juni 2015 endgültig stillgelegt. Seit 2018 befindet sich das Kraftwerk im Rückbau. Die geplante Sprengung der rund 140 Meter hohen Kühltürme durch den Betreiber Preussen Elektra wird ein bedeutender Schritt sein, nicht nur für die lokale Bevölkerung. Das Kraftwerk liegt südlich von Schweinfurt am Mainufer und wurde in etwa acht Jahren Bauzeit errichtet. Mit einem Druckwasserreaktor und einer Bruttoleistung von 1345 Megawatt war es ein bedeutender Teil der Energieversorgung. Die Einbauten in den Kühltürmen wurden bereits im Frühjahr 2023 ausgebaut und entsorgt. im vergangenen Sommer wurde das Abklingbecken dekontaminiert. Während des Betriebs ereigneten sich im Meiler mehrere meldepflichtige Vorfälle, darunter ein Ausfall einer Kühlpumpe im November 2012. Auch nach der Stilllegung ist Grafenrheinfeld noch Teil der bundesdeutschen Atompolitik, da seit 2006 radioaktive Abfälle in einem Zwischenlager gelagert werden. Die Genehmigung für das Lager läuft nach bisherigem Stand 2046 aus. Mit Informationen von dpa. Das ist die Europäische Perspektive bei BR24. "Hier ist Bayern": Der BR24 Newsletter informiert Sie immer montags bis freitags zum Feierabend über das Wichtigste vom Tag auf einen Blick – kompakt und direkt in Ihrem privaten Postfach. Hier geht's zur Anmeldung!
BR24 Redaktion
Vor der Atomkatastrophe in Fukushima war das Kernkraftwerk in Grafenrheinfeld fest in die deutsche Energieversorgung eingebunden. Mit der Katastrophe von 2011 änderte sich alles grundlegend. Nun steht die Entfernung der markanten Türme bevor.
[ "Unterfranken", "Kühltürme", "Rückbau", "Kernkraftwerk Grafenrheinfeld", "Kernkraftwerk", "Atomkraftwerk", "Energiewende" ]
bayern
2024-04-25T16:44:18.168125+00:00
2024-04-26T09:11:31.757431+00:00
https://www.br.de//nachrichten/bayern/akw-grafenrheinfeld-sprengung-der-kuehltuerme-im-august,UAyMn1x