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Trump erteilt Ukraine Nato-Absage und fordert „Zugeständnisse“ von Putin
Donald Trumps Ukraine-Kurs versetzt die europäischen Partner in Aufruhr. Bei seiner ersten Kabinettssitzung äußert sich Trump erneut über den Krieg, Russland und die EU. Update vom 27. Februar, 5.43 Uhr: Auch Elon Musk war bei der ersten Kabinettsitzung von Donald Trump in seiner zweiten Amtszeit zugegen. Dabei räumte der Tech.-Milliardär einen Fehler ein: dem radikalen Sparkurs unter seiner Mitwirkung sei für kurze Zeit auch die Ebola-Prävention zum Opfer gefallen. Bei Einsparungen in der US-Entwicklungshilfebehörde USAID habe es „versehentlich“ entsprechende Streichungen gegeben, erklärte Musk bei dem Treffen – sie seien jedoch „sofort“ wieder in Kraft gesetzt worden. Ebola ist eine oft tödlich verlaufende Viruserkrankung, die besonders im tropischen Teil Afrikas auftritt. Erstmeldung: Washington D.C. – Bei seiner ersten Kabinettssitzung im Weißen Haus seit Amtsantritt hat sich US-Präsident Donald Trump erneut über den Ukraine-Kurs seiner Regierung geäußert. Dabei richtete sich Trump nicht nur an die Ukraine und Moskau – auch die Europäische Union nahm er mit scharfer Kritik und Forderungen ins Visier. Auf die Frage einer Journalistin zum Krieg in der Ukraine und zu möglichen Zugeständnissen Kiews erklärte Trump bei der Sitzung am Mittwoch (26. Februar): „Ich kann euch sagen, dass ihr die Nato vergessen könnt.“ Die Debatte über den Betritt in das Verteidigungsbündnis sei „wahrscheinlich der Grund gewesen, warum die ganze Sache angefangen hat“, so Trump wohl mit Blick auf den russischen Angriff auf dessen Nachbarland. Über solche Aussagen dürfte sich vor allem die russische Führung in Moskau freuen. Der russische Außenminister Sergej Lawrow hatte erst vor wenigen Tagen bei einer Pressekonferenz in der türkischen Hauptstadt Ankara den „verpflichtenden kategorischen Verzicht des Landes auf eine Nato-Mitgliedschaft“ als Bedingung für ein Ende des Ukraine-Kriegs genannt. Lawrow sagte mit Blick auf die Verhandlungen mit den USA über eine Lösung des Konflikts, dass auch US-Präsident Donald Trump das Streben der Ukraine in die Nato als einen Fehler sehe. Damit dürfte Lawrow nun recht behalten. Bei der Sitzung am Mittwoch schaltete sich auf Trumps Nato-Ansage auch US-Vizepräsident J.D. Vance ein, der ebenfalls mit am Tisch saß. Vance kritisierte, Trump würde jedes Mal, wenn er diplomatische Beziehungen aufnehme, „vorschnell vorgeworfen“, Zugeständnisse an Russland zu machen. „Er hat niemandem irgendetwas zugestanden“, sagte Vance.  Trump erklärte bei der Kabinettsitzung auf Nachfrage, dass auch Russlands Präsident Wladimir Putin Zugeständnisse machen müsse. Wie solche Zugeständnisse konkret aussehen sollten, blieb jedoch offen. Den Kreml-Chef lobte Trump als „sehr klugen Mann“ und bezeichnete den russischen Staatschef als „gerissen“. Nicht die ersten lobenden Worte, die Trump für den russischen Machthaber findet. In den vergangenen Wochen hat sich der Ton des US-Präsidenten mit Blick auf den russischen Aggressor noch einmal drastisch gewandelt. Die USA bezeichnen Russland nicht mehr als „Aggressor“ im Krieg in der Ukraine. Trumps Kehrtwende in der Ukraine-Politik beobachtet nicht nur Kiew, sondern auch Europa mit Sorge. Ungewiss ist, inwiefern die Ukraine und die Europäer an den Verhandlungen zwischen Trump und Putin beteiligt werden. Darüber hinaus herrscht Unklarheit über die Absicherung einer möglichen europäischen Friedenstruppe durch die USA sowie über US-Sicherheitsgarantien für die Ukraine. Sie sollen einen neuen Angriff durch Russland verhindern. Auf Sicherheitsgarantien der USA sollten die Ukraine und die EU, so Trump, jedoch nicht bauen. „Das müssen wir Europa überlassen“, erklärte der US-Präsident am Mittwoch. Europa sei in direkter Nachbarschaft zur Ukraine, „aber wir werden dafür sorgen, dass alles gut geht“. Die Europäische Union ging Trump mit Blick auf die finanzielle Belastung für die USA scharf an und behauptete, sie sei gegründet worden, „um die USA über den Tisch zu ziehen“. Dies sei „der Zweck“ der EU. Trump rühmt sich immer wieder damit, den Ukraine-Krieg schnell beenden zu können. Auch bei der Kabinettssitzung am Mittwoch erklärte der US-Präsident: „Wir werden eine Vereinbarung mit Russland und der Ukraine treffen, um das Töten von Menschen zu beenden.“ Dabei kündigte Trump zunächst an, den ukrainischen Präsidenten am Freitag in Washington zu treffen. Bei dem Besuch solle ein Abkommen zum gemeinsamen Abbau seltener Erden unterzeichnet werden. Selenskyj hingegen hatte am Mittwoch erklärt, bei einem Treffen soll zunächst nur ein „Rahmenabkommen“ zum Abbau der Bodenschätze unterzeichnet werden. „Es ist noch zu früh, über Geld zu reden, denn das ist ein Rahmenabkommen“, erklärte Selenskyj laut der Nachrichtenagentur Interfax-Ukraine in Kiew.  Was das Rahmenabkommen über die Förderung seltener Erden nicht beinhalte, seien explizite Sicherheitsgarantien für die Ukraine im Fall eines Waffenstillstands im Krieg mit Russland. Das berichtete der US-Sender CNN, dem der Text vorliegt. Darin stehe lediglich, dass die USA „die Bemühungen der Ukraine unterstützen, die für die Schaffung eines dauerhaften Friedens erforderlichen Sicherheitsgarantien zu erhalten“. Washington besteht auf einem US-amerikanischen Zugriff auf ukrainische Rohstoffvorkommen als Gegenleistung für bisher gewährte Hilfen bei der Abwehr der vor drei Jahren begonnenen russischen Invasion. Trump sagte dagegen am Mittwoch, dass die Sicherheit der Ukraine durch den Seltene-Erden-Deal de facto gegeben sei, da niemand angreifen werde, solange die USA in der Ukraine aktiv seien. (pav/dpa)
Franziska Schwarz, Paula Völkner
Donald Trumps Ukraine-Kurs versetzt die europäischen Partner in Aufruhr. Bei seiner ersten Kabinettssitzung äußert sich Trump erneut über den Krieg, Russland und die EU.
Politik
2025-02-28T04:50:07+0100
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Heizkosten steigen: Lohnt es sich, von Gas auf eine Wärmepumpe zu wechseln?
Einer Verivox-Analyse zufolge werden Wärmepumpen aufgrund der gestiegenen Energiepreise immer attraktiver für Verbraucherinnen und Verbraucher. Die Heizkosten, unter anderem die Gaspreise in Deutschland, sind stark angestiegen* – eine von mehreren finanziellen Folgen des Ukraine-Kriegs, weshalb viele Verbraucherinnen und Verbraucher über einen Wechsel weg vom Gas nachdenken. Einer Analyse des Vergleichportals Verivox nach, wie das Unternehmen mitteilt, werden zudem Wärmepumpen immer attraktiver für Verbraucherinnen und Verbraucher. Im Grunde nutzt eine Wärmepumpe Energie aus der Umwelt, die sie in Wärme umwandelt. Die im Wasser, in der Erde oder in der Luft enthaltene Wärme wird mithilfe eines Verdampfers dem Kältemittel zugeführt. Der große Nachteil bei Wärmepumpen sind laut Hersteller Bosch die vergleichsweise hohen Anschaffungskosten. Im Gegensatz zu herkömmlichen Gas- oder Ölheizungen liegen die Kosten für die Anschaffung einer Wärmepumpe laut Herstellerangaben je nach eingesetzter Wärmepumpenart und abhängig vom Erschließungsaufwand bei etwa 10.000 bis 25.000 Euro. Der Analyse des Vergleichportals Verivox zufolge ist das Heizen mit einer Wärmepumpe derzeit wesentlich günstiger als mit Erdgas. Demnach liegen die Kosten bei einer Wärmepumpe durchschnittlich 39 Prozent unter dem Preis für das Heizen mit Gas, zumindest dann, wenn es sich um ein effizientes Heizsystem mit Wärmepumpe handelt. Aber auch wenn die Wärmepumpe nicht sehr effizient ist, sind der Mitteilung des Unternehmens zufolge die Kosten dennoch 11 Prozent niedriger als beim Gas. Ohnehin wollen viele Verbraucherinnen und Verbraucher in Deutschland wegen der gestiegenen Preise Energie einsparen. „Wegen der hohen Großhandelspreise werden die Strompreise für Wärmepumpen aller Voraussicht nach in den kommenden Monaten weiter ansteigen – das gilt allerdings auch für die Gaspreise.“ Wenn Sie eine effiziente Wärmepumpe mit einer Jahresarbeitszahl von 4 haben, benötigen Sie laut Verivox für die Bereitstellung von 20.000 kWh Wärme insgesamt 5.000 kWh Wärmepumpenstrom. Der Preis dafür lag in Deutschland im März 2022 durchschnittlich bei 1.573 Euro. Das macht einen Preisunterschied von ungefähr 39 Prozent im Vergleich zu Gas aus. „Im Neubau sind Wärmepumpen bereits jetzt die beliebteste Heiztechnik. Auch in Bestandsgebäuden kann sich der Umstieg auf eine Wärmepumpe lohnen. Das hängt jedoch stark von den baulichen Gegebenheiten ab. Welche Art von Wärmepumpe jeweils möglich ist und wie effizient das zukünftige Heizsystem sein kann, sollten alle Interessierten mit Hilfe einer qualifizierten Energieberatung vor Ort klären.“  Ist Ihr Heizsystem weniger effizient, beispielsweise mit einer Jahresarbeitszahl von 2,7, zahlen Sie durchschnittlich 2.310 Euro und liegen damit dem Bericht zufolge immer noch 11 Prozent unter den Kosten für Gas. Wenn der aktuelle Preisunterschied von Wärmepumpe und Gas bestehen bleibt oder sogar noch größer wird, erscheint ein Wechsel für Verbraucherinnen und Verbraucher Verivox nach immer attraktiver zu werden. „Geht man von einem Preis von rund 20.000 Euro inklusive staatlicher Förderung aus, könnte sich der Umstieg auf eine effiziente Wärmepumpe bei den aktuellen Preisen innerhalb von 10 Jahren amortisieren. Die Preisspannen für die Heizsysteme und die notwendigen Umbauarbeiten sind allerdings groß und hängen von der individuellen Situation ab.“ Am besten informieren Sie sich bei Expertinnen und Experten, ob sich für Sie eine Wärmepumpe finanziell bezahlt macht. Wann sich eine Photovoltaikanlage lohnen kann, erfahren Sie hier. (jn) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.
Janine Napirca
Einer Verivox-Analyse zufolge werden Wärmepumpen aufgrund der gestiegenen Energiepreise immer attraktiver für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Geld
2022-04-07T09:10:31+0200
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Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern: Das ist CDU-Spitzenkandidat Lorenz Caffier
Schwerin - Momentan ist Lorenz Caffier Innenminister in Mecklenburg-Vorpommern, nun strebt er mit der Landtagswahl 2016 das Amt des Ministerpräsidenten an. Alle Infos über den 61-Jährigen. +++ Alle aktuellen Hochrechnungen und das amtliche Ergebnis finden Sie in unserem Live-Ticker zur Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern 2016. +++ Er lässt sich nicht unterkriegen: Bereits 2011 trat Lorenz Caffier als CDU-Spitzenkandidat bei der Landtagswahl in Mecklenburg-Vorpommern an und scheiterte. Die CDU holte ein überraschend niedriges Wahlergebnis von 23 Prozent. Die Parteikollegen waren erst mal sauer. Vor allem eine von Caffier durchgesetzte Kreisgebietsreform passte ihnen überhaupt nicht. Doch der 61-Jährige kämpfte sich zurück nach oben: 2015 bestätigte man ihn mit 89,2 Prozent als Landesvorsitzenden. Auch als Spitzenkandidat wollte eine große Mehrheit Caffier noch einmal sehen - allerdings stellten sich viele jüngere Kandidaten gar nicht erst zur Wahl. Caffier hat in der DDR sein Berufsabitur mit Ausbildung zum Forstarbeiter gemacht und war später als Ingenieur tätig. Der Christdemokrat ist verheiratet und hat vier Kinder. Er war Mitglied in der ersten bzw. letzten frei gewählten DDR-Volkskammer und gehörte anschließend dem 1990 neu gegründeten Schweriner Landtag an. Ganze 16 Jahre lang war er CDU-Fraktionsgeschäftsführer. Seit 2009 hat Caffier den Landesvorsitz der CDU inne. 2006 und 2011 wurde er in der rot-schwarzen Koalition zum Innenminister ernannt. Er gilt zwar nicht als großer Redner, aber als verlässlich und bodenständig: besonders im letzten Jahr erhielt der 61-Jährige viel Lob für seine Arbeit in der Flüchtlingskrise - sogar von Ministerpräsident Erwin Sellering. Caffier hat maßgeblich dazu beigetragen, dass die Aufnahme und Verteilung von Asylbewerbern im Herbst relativ geordnet ablief. Er ist Mitinitiator des NPD-Verbotsverfahrens. Zuletzt setzte sich Caffier besonders für ein Burka-Verbot und die Abschaffung des Doppelpasses ein. Der Innenminister und die CDU besetzen in ihrem Wahlprogramm klar das Thema "Innere Sicherheit". Obwohl er gute Statistiken hinsichtlich der Bewältigung der Flüchtlingskrise und eine gesunkene Kriminalitätsrate vorweisen kann, möchte Caffier 550 neue Stellen bei der Polizei schaffen, um auf das gestiegene Sicherheitsbedürfnis der Bevölkerung und neue Herausforderungen wie Cyberkriminalität zu reagieren.  Caffier besteht darauf, das die Flüchtlingsfrage eine gemeinsame Aufgabe für Bund und Länder sei und erklärt, dass die Integration in den Arbeitsmarkt eine langwierige Aufgabe sei. In der NDR Wahlarena betonte er zudem, dass eine Situation in Flüchtlingsländern geschaffen werden müsse, bei der die Flüchtlinge wieder in ihre Heimat zurück kommen könnten. Weiterhin schlägt der CDU-Spitzenkandidat vor, Patenschaften für Flüchtlingslager vor Ort zu übernehmen. Um die Wirtschaft zu stärken will Caffier die Strukturschwäche "zur Chefsache machen" und Ressourcen bündeln, um gerade die Region Vorpommern für die Wirtschaft attraktiv zu gestalten. Kleine und mittelständische Unternehmen sollen gefördert werden. Die Schulbildung soll gestärkt, Infrastruktur und Breitbandanschlüsse geschaffen werden. Auf die Frage hin, in welchem Zeitraum die Verbesserung geschehen sollen, sagte Caffier in der Wahlarena: "Wenn möglich innerhalb von einer Legislaturperiode." Auch das Image von Berufen, in denen Ausbildungsplätze frei sind, wie in der Landwirtschaft, und der Realschulabschluss sollen mehr Ansehen gewinnen. Der Betreuungsschlüssel in Kitas soll ebenfalls verkleinert werden: Dazu will der CDU-Spitzenkandidat mehr Ausbildungsplätze in Mecklenburg-Vorpommern schaffen und die angehenden Erzieher sollen mehr finanzielle Unterstützung durch das Land erhalten. Auch die Integration von Schwerbehinderten soll gefördert werden. Hier möchte Caffier, dass die Ministerien mit gutem Beispiel bei der Einstellung vorangehen.  Das Erstarken der Alternative für Deutschland begründete der amtierende Innenminister damit, dass die Politik in der Vergangenheit viele Fragen unbeantwortet ließ und in eine für viele Bürger "unverständliche Sprache" zurückgefallen sei. Hier gelte es, die Menschen wieder abzuholen, so der CDU-Spitzenkandidat  Weiterhin plant Caffier, keine neuen Schulden zu machen. Auch eine Tourismusabgabe soll es nicht geben. Ebenso möchte er ehrenamtliches Engagement fördern und eine glaubwürdige Politik machen. Lorenz Caffier selbst fasste sein Programm am Ende der NDR Wahlarena so zusammen: "Weniger Arbeitslosigkeit, weniger Kriminalität, mehr Wirtschaft: Dran bleiben und eine verlässliche Politik machen. Keine Experimente in der Schulbildung. Mehr Sicherheit durch mehr Polizei schaffen, gute Flüchtlingspolitikmachen und eine Rentenpolitik, die die jüngere Bevölkerung nicht benachteiligt." Momentan liegt die CDU mit 22 Prozent nur knapp hinter ihrem Ergebnis der letzten Wahl - allerdings auch nur einen Prozentpunkt vor der AfD. Lesen Sie hier alle Informationen zur Landtagswahl 2016 in Mecklenburg-Vorpommern und die aktuellen Umfragewerte. ja
Julia Anton
Lorenz Caffier will bei der Landtagswahl 2016 für die CDU den Posten des Ministerpräsidenten holen. Alle Infos über den 61-Jährigen.
Politik
2016-08-24T11:47:00+0200
[]
https://www.fr.de/politik/landtagswahl-2016-mecklenburg-vorpommern-cdu-spitzenkandidat-lorenz-caffier-zr-6685698.html
Putin-Propagandistin will Hinrichtungen von aufständischen Ukrainern
Margarita Simonjan, Putins Spitzenpropagandistin, verschärft ihre Rhetorik. Sie suggeriert die Exekution aufständischer Ukrainer in besetzten Gebieten. Moskau – Margarita Simonjan ist spätestens seit Beginn des Ukraine-Kriegs berüchtigt. Nun fordert die Propagandistin von Wladimir Putin in einer Fernsehsendung anscheinend die Exekution von Ukrainern in den von Russland besetzten Gebieten. Die 44-Jährige ist gewissermaßen das Gesicht der russischen Propaganda und verbreitet das Narrativ des Kremls in der russischen Bevölkerung. Inzwischen scheint die „Journalistin“ eine neue Eskalationsstufe in ihrer Rhetorik erreicht zu haben. Simonjan machte sich einen verqueren Vergleich aus der Geschichte zunutze und verwies auf den Januaraufstand in Polen von 1863/64. Bei der brutalen Niederschlagung des polnischen Aufstands durch Truppen des russischen Kaiserreichs wurden „128 Aufständische erhängt“, wie Simonjan ausführt. „Was ich damit sagen will ist, dass wir genau solche Henker brauchen. Ich weiß nicht, ob wir Polen erreichen werden oder nicht, aber selbst in den Gebieten, die uns bereits gehören, ist Disziplin sehr wichtig.“ Ihre Botschaft ist so absurd, wie auch eindeutig. Sollte die ukrainische Bevölkerung sich gegen die russischen Besatzer auflehnen, würde die Propagandistin wohl auch die Hinrichtung ukrainischer Bürger gutheißen. Die Chefredakteurin von Russia Today fiel bereits mehrmals mit aberwitzigen Aussagen seit Beginn der russischen Invasion auf. Sie war es auch, die das abgehörte Telefonat rund um die Taurus-Affäre veröffentlicht hatte. Auf ihrem Telegramkanal schrieb die 44-Jährige damals in Anspielung auf den Zweiten Weltkrieg: „Ich frage mich, ob es nicht an der Zeit ist, dass Russland Deutschland deutlich daran erinnert, wie die Explosionen russischer Brücken beim letzten Mal für Deutschland endeten.“ In dem abgehörten Telefonat deutscher Offiziere der Bundeswehr wurden mögliche Ziele diskutiert, die mit den Taurus-Marschflugkörpern in der Theorie anvisiert werden könnten. So fiel auch die Krimbrücke als mögliches Ziel, um die russische Versorgung der Krim zu unterbinden. Eine weitere wirre Idee hatte Simonjan im Oktober 2023, als sie ein „nukleares Ultimatum“ vorschlug, indem Moskau eine Atombombe über Sibirien zündet. So könne man die elektronische Kommunikation des Westens stören und US-Spionagesatelliten außer Gefecht setzen, sagte sie. Doch das ging selbst dem Kreml zu weit. Die wiederholt menschenverachtenden Aussagen bleiben für die 44-Jährige nicht ohne Konsequenzen. Die Russin steht seit Februar 2022 auf der Sanktionsliste der Europäischen Union. Sie darf somit nicht länger in die EU einreisen, außerdem wurden sämtliche Vermögenswerte der Russin eingefroren. (SiSchr)
Simon Schröder
Margarita Simonjan, Putins Spitzenpropagandistin, verschärft ihre Rhetorik. Sie suggeriert die Exekution aufständischer Ukrainer in besetzten Gebieten.
Politik
2024-04-16T20:57:15+0200
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Trump will weiteren Vertrauten von Musk im Kabinett
Donald Trump erweitert seine Regierungsmannschaft als US-Präsident. Eine seiner Maßnahmen könnte den Technologie-Tycoon Elon Musk erfreuen. Washington, D.C. – Der designierte Präsident der Vereinigten Staaten, Donald Trump, hat den konservativen Risikokapitalgeber David Sacks als Regierungsbeauftragten für Künstliche Intelligenz und Kryptowährungen vorgeschlagen. Diese beiden Bereiche seien „entscheidend für die künftige Wettbewerbsfähigkeit Amerikas“, erklärte Trump auf seiner Online-Plattform Truth Social. Sacks, ein enger Vertrauter von Elon Musk, soll die USA zum unangefochtenen Weltmarktführer in den Bereichen KI und digitale Währungen machen. Als Regierungsbeauftragter soll Sacks „die Redefreiheit im Internet schützen und uns von der voreingenommenen Haltung und Zensur großer Tech-Konzerne wegbringen“, so Trump. Zudem solle Sacks einen rechtlichen Rahmen für die Krypto-Industrie schaffen, „damit sie die Klarheit bekommt, die sie sich wünscht, und in den USA florieren kann“. Sacks wird auch das Beratungsgremium für Wissenschaft und Technologie des zukünftigen Präsidenten leiten. Seit Trumps Wahlsieg am 5. November hat der Bitcoin stark zugelegt, da Investoren eine kryptofreundliche Regulierung der Branche erhoffen. Vor der Wahl lag der Wert der ältesten und bekanntesten Digitalwährung noch bei etwa 70.000 US-Dollar, doch in der Nacht zum Donnerstag überschritt sie erstmals die Marke von 100.000 Dollar. Die euphorische Stimmung in der Krypto-Szene wurde auch durch Trumps Ankündigung befeuert, den Befürworter von Digitalwährungen, Paul Atkins, als Chef der mächtigen US-Börsenaufsicht SEC einzusetzen. Trump lobte Sacks in seiner Erklärung: „David Sacks war 25 Jahre lang ein extrem erfolgreicher Unternehmer und Investor, der manche der größten Firmen-Ikonen im Silicon Valley aufgebaut und finanziert hat“. Sacks war in der Anfangsphase des heute weltweit bekannten US-Zahlungsdienstleisters Paypal als leitender Geschäftsführer tätig. Später gründete er die Softwarefirma Yammer, die eine Art firmeninternes Facebook für Unternehmen entwickelte, und verkaufte sie 2012 für 1,2 Milliarden US-Dollar an den Branchenriesen Microsoft. Zuletzt moderierte er auch einen Tech-Podcast. Zusätzlich zu Sacks hat Trump weitere Personalentscheidungen getroffen. Die wohl bedeutendste davon, angesichts des Handelskonflikts mit China, ist die Nominierung von David Perdue als neuer US-Botschafter in China. Der 74-jährige Republikaner vertrat von 2015 bis 2021 den Bundesstaat Georgia im US-Senat. Vor seiner politischen Laufbahn hatte er verschiedene Führungspositionen in der Wirtschaft inne, darunter als CEO von Dollar General und Reebok. Am Donnerstag begannen im US-Kongress Gespräche über den von Elon Musk geplanten drastischen Personalabbau in der Regierung. Musk und der Geschäftsmann Vivek Ramaswamy trafen sich in Washington mit mehreren Abgeordneten, um ihre Pläne zur radikalen Kostensenkung und zum Abbau von Regulierungen vorzustellen. Trump hat die beiden Milliardäre beauftragt, eine neue Abteilung für effizientes Regieren zu leiten. Sie sollen als externe Berater der Regierung dazu beitragen, hunderte von Milliarden Dollar einzusparen, die Kompetenzen der Behörden zu reduzieren und zahlreiche öffentliche Bedienstete zu entlassen. Trump hatte während seines Wahlkampfes dem „deep state“, einem korrupten „Staat im Staate“, den er als Widerstand gegen seine Vorhaben während seiner ersten Amtszeit (2017-2021) ansah, den Kampf angesagt. Am 20. Januar beginnt seine zweite Amtszeit, und er hat eine Reihe von Unternehmern und Politikern für sein Kabinett nominiert, die seine radikale Agenda umsetzen sollen. Der republikanische Vorsitzende des Repräsentantenhauses, Mike Johnson, begrüßte Musk und Ramaswamy mit den Worten „ein historischer Moment für unser Land“. Johnson sagte: „Es gibt eine enorme Menge an Verschwendung, Betrug und Missbrauch. Die Regierung ist zu groß, sie macht zu viele Dinge, und sie macht fast nichts gut.“ Die Steuerzahler hätten Besseres verdient. Die beiden Unternehmer hatten im vergangenen Monat im Wall Street Journal ihre Pläne vorgestellt. Sie schrieben, dass eine überbordende Bürokratie eine „existenzielle Bedrohung“ für die US-Demokratie darstelle. Um die Kosten zu senken, sei ein massiver Stellenabbau „in der gesamten Bundesbürokratie“, die Streichung von Subventionen und die Aufhebung zahlreicher Regulierungen notwendig. „Die Wähler haben Donald Trump am 5. November mit einem klaren Mandat für einen radikalen Wandel ausgestattet, und sie verdienen es, diesen auch zu bekommen“, hieß es weiter. (dpa/afp/jal)
Jekaterina Jalunina
Donald Trump erweitert seine Regierungsmannschaft als US-Präsident. Eine seiner Maßnahmen könnte den Technologie-Tycoon Elon Musk erfreuen.
Politik
2024-12-08T12:27:09+0100
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https://www.fr.de/politik/trump-will-weiteren-vertrauten-von-musk-im-kabinett-zr-93455945.html
Afghanistan: Fast alle Abgeschobenen wollen zurück nach Deutschland
In Afghanistan drohen „terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte einschließlich Entführungen“, warnt das Auswärtige Amt. Eine Studie belegt die hoffnungslose Lage abgeschobener Afghanen. Das Auswärtige Amt warnt ausdrücklich vor Reisen nach Afghanistan. Es drohten „terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte einschließlich Entführungen“, teilt die Behörde mit. Doch wer abgeschoben wird, hat keine Wahl. Am heutigen Mittwoch soll ein neuer Abschiebeflug aus Deutschland in Kabul landen – es wäre der 28. seit Ende des Jahres 2016. Nun zeigt eine Studie: Aus Deutschland nach Afghanistan Abgeschobene werden sehr häufig Opfer von Gewalt, haben kaum Einkommen und selten eine feste Bleibe. Die Untersuchung der Sozialwissenschaftlerin Friederike Stahlmann vom Max-Planck-Institut für ethnologische Forschung in Halle (Saale) fasst Informationen zu 55 Abgeschobenen zusammen. Das entspricht mehr als zehn Prozent der 547 Männer, die zwischen Dezember 2016 und April 2019 aus Deutschland „rückgeführt“ wurden, wie es amtlich heißt. Von denen, die länger als zwei Monate im Land waren, waren mehr als 90 Prozent von Gewalt betroffen. Jeder Zweite wurde bedroht und angegriffen, weil er in Europa gelebt hatte und abgeschoben wurde. Täter waren hier nicht nur die Taliban, sondern auch die eigenen Familien, Nachbarn und sogar Fremde auf der Straße. Abgeschobene müssen sich wissentlich in Gefahr bringen, wenn sie eine Unterkunft oder Arbeit zu suchen. Die meisten versuchen daher, in Verstecken unterzukommen. Doch Unterstützung von Freunden und Verwandten im Ausland reicht oft nicht einmal für Lebensmittel oder Medikamente. 18 Prozent der Befragten lebten so zeitweise oder dauerhaft auf der Straße. Eine Perspektive bietet das in Afghanistan nicht – außer sie entscheiden sich, für die Taliban zu kämpfen. „Ich habe kein einziges Beispiel für eine nachhaltige Existenzgründung im Land gefunden“, sagt Stahlmann über ihre Gespräche mit den Abgeschobenen. Das Fazit am Ende der Studie: Fast alle wollen sich erneut auf die Flucht machen – bei allen Risiken. Nur einer der 51 Kontaktierten erklärte, in Afghanistan bleiben zu wollen. Mehr zu Afghanistan: Wahlkampf via Skype - Drohungen der Taliban überschatten Präsidentschaftswahl Auch die Gewerkschaft der Polizei (GdP) macht sich Gedanken zur prekären Sicherheitslage in Afghanistan. „Das konterkariert vollkommen die Definition eines sicheren Herkunftslandes“, sagt der stellvertretende GdP-Vorsitzende Jörg Radek im Gespräch mit der Frankfurter Rundschau. Vorrangig sorgt er sich um die Bundespolizisten im Land. Die GdP will den Einsatz deutscher Polizisten dort schnellstmöglich ganz stoppen. Die Bundespolizei begleitete teils auch die Landung von Abschiebefliegern. Und sie schulte über Jahre örtliche Sicherheitskräfte. Doch seit einem verheerenden Bombenanschlag mit 16 Toten Anfang September ist dieser Einsatz ausgesetzt. Der Sprengsatz explodierte nahe dem „Green Village“, einer speziell gesicherten Zone in Kabul. Dort waren neben den Helfern internationaler Organisationen auch 22 Bundespolizisten untergebracht, die dem Anschlag nur knapp entgingen. Mehr zu Afghanistan: Pro Asyl fordert Ende von Abschiebungen nach Afghanistan Seit dem Sturz der Taliban im Jahr 2001 habe man selten eine derart verschärfte Sicherheitslage vorgefunden, sagt GdP-Mann Radek. „Wir haben hier eine unmittelbare Bedrohung für die Beamten. Die Sicherheit der Polizisten hat Vorrang vor dem Erreichen eines Missionsziels und vor dem Erfüllen diplomatischer Ziele“, fügt er hinzu. Die Bundesregierung will jedoch an dem Einsatz festhalten. Ein Sprecher des Bundesinnenministeriums sagte in der vergangenen Woche: „Die Sicherheitsstandards werden auch jetzt noch einmal in den Blick genommen. Aber das alles führt nicht dazu, dass die Fortsetzung der Mission infrage steht.“ (mit dpa) Ein Afghane, der in seiner Heimat für die Bundespolizei dolmetschte, darf seine Angehörigen nicht zu sich nach Deutschland holen.
Götz Nawroth-Rapp
In Afghanistan drohen „terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte einschließlich Entführungen“, warnt das Auswärtige Amt. Eine Studie belegt die hoffnungslose Lage abgeschobener Afghanen.
Politik
2020-02-02T15:36:07+0100
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Überraschender Fund im Weltall: Erde hat wohl seit Jahren einen Mini-Mond
Gelegentlich fängt sich die Erde einen Mini-Mond ein. Nun wird ein Asteroid entdeckt, der den Planeten bereits seit langer Zeit begleitet. Frankfurt – Die Erde hat einen dauerhaften Begleiter auf ihrem Weg um die Sonne: Den Mond. Durch die Anziehung der Erde ist er an den Planeten gebunden und umrundet ihn einmal innerhalb von 29 Tagen, 12 Stunden und 43 Minuten, etwa einmal im Monat ist er als Vollmond am Himmel zu sehen. Gelegentlich kommt es vor, dass die Erde sich einen weiteren, vorübergehenden Begleiter einfängt. So umkreiste beispielsweise von 2017 bis 2020 der kleine Asteroid 2020 CD3 die Erde. Nun wurde erneut ein Himmelskörper entdeckt, der die Erde begleitet – und das offenbar bereits seit vielen Jahren: Erste Berechnungen zeigen, dass der Asteroid 2022 YG zwischen 16 und 30 Metern groß ist und die Erde seit etwa 1961 umrundet. Entdeckt wurde er erst Mitte Dezember 2022, zu den ersten Beobachtenden des kleinen Asteroiden zählt der russische Amateurastronom Gennady Borisov, der 2019 den ersten interstellaren Kometen 2I/Borisov entdeckte. Erste Computermodelle zeigen, dass der Asteroid 2022 YG etwa ein Jahr braucht, um die Erde einmal zu umkreisen. Der kleine Asteroid soll die Erde den ersten Berechnungen zufolge bis ins Jahr 2181 begleiten, dann wird er sich aus dem Griff der irdischen Schwerkraft befreien können. Beim Blick auf die ersten Computermodelle scheint die Umlaufbahn des neu entdeckten Mini-Monds sehr seltsam zu sein: Erst dehnt sich die Umlaufbahn in einer Richtung zu einer länglichen Ellipse aus, dann wandert der Mini-Mond auf eine kreisförmige Bahn um die Erde, um anschließend in die andere Richtung eine ellipsenförmige Bahn auszubilden. Anschließend wiederholt sich der Zyklus immer wieder – bis der Asteroid 2181 aus der Erdanziehungskraft ausbricht. Abonnieren Sie den kostenlosen Weltraum-Newsletter, um immer auf dem Laufenden zu bleiben. Weitere Simulationen des Orbits und Analysen des Asteroiden 2022 YG werden zeigen, ob er die Erde tatsächlich für so lange Zeit begleiten wird. Die ersten Berechnungen deuten jedoch darauf hin. Nicht jeder vermeintliche Mini-Mond der Erde ist ein Asteroid: Beim Himmelskörper 2020 SO, der die Erde von November 2020 bis Mai 2021 umkreist haben soll, handelte es sich Fachleuten zufolge mit großer Wahrscheinlichkeit um eine ausrangierte Raketenstufe. (tab)
Tanja Banner
Gelegentlich fängt sich die Erde einen Mini-Mond ein. Nun wird ein Asteroid entdeckt, der den Planeten bereits seit langer Zeit begleitet.
Wissen
2023-01-25T10:13:20+0100
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https://www.fr.de/wissen/erde-mini-mond-begleiter-klein-weltraum-asteroid-2022yg-umlaufbahn-weltall-92014059.html
Böhmermann fällt im ZDF Magazin Royale über CSU her
Jan Böhmermann blickt im ZDF Magazin darauf, wie CSU-Politiker Christian Schmidt den Frieden in Bosnien gefährdet. Die TV-Kritik. Die CSU hat merkwürdige Freunde: So hofierten die Bayern etwa den ungarischen Regierungschef Viktor Orban. Jüngst sprach sich Manfred Weber, Fraktionsvorsitzender der Konservativen im Europäischen Parlament, für eine Zusammenarbeit mit der italienischen Faschistin Giorgia Meloni aus. Jan Böhmermann wirft in seinem ZDF Magazin Royale einen Blick auf die Zusammenarbeit von CSU-Politiker:innen mit fragwürdigen Personen abseits der großen Öffentlichkeit – und behandelt den früheren Bundeslandwirtschaftsminister Christian Schmidt. Der Name kommt eher häufig vor – worauf Böhmermann unnötig oft herumreitet. Dass Christian Schmidt aus Obernzenn in Mittelfranken jedoch ein Kandidat für eine Satiresendung à la ZDF Magazin ist, lässt sich schon an einem kurzen Abschnitt seines Lebenslaufes erkennen: Im Zeitraum vom Dezember 2017 bis März 2018 findet sich der Eintrag „Geschäftsführender Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur“. Mutig, sich das in den Lebenslauf zu schreiben, schließlich ist man damit nicht gerade in bester Gesellschaft – vor allem in der CSU. Vielleicht hat sich Christian Schmidt deshalb ins Ausland abgesetzt? Seit 2021 ist der CSU-Politiker jedenfalls Hoher Repräsentant in Bosnien und Herzegowina. In dieser Funktion soll er vor allem den Frieden im vom Krieg in den 90er Jahren gezeichneten Land sichern. Auch 30 Jahre später haben die Menschen noch keine Ruhe, schließlich kämpfen serbische und kroatische Nationalisten um ein Großkroatien bzw. -serbien. Genau die, die bereits im Krieg einen Genozid verübt hatten. Keine leichte Aufgabe also, sich für ein demokratisches und rechtsstaatliches Bosnien und Herzegowina einzusetzen. Die „Bonn Befugnisse“ bzw. „Bonn Powers“ könnten helfen. Jan Böhmermann lässt sich im ZDF Magazin von den „Bonn Powers“ inspirieren, Christian Schmidt zum Superhelden mit einer von den 90er Jahren inspirierten Actionfigur zu machen, wie es etwa die „Power Ranger“ waren. Einen passenden Werbespot gibt es zusätzlich. Wirklich schwer macht es sich Böhmermann bei der kleinen Transferleistung von „Power“ zu den Superhelden nicht. Der Hohe Repräsentant in Bosnien und Herzegowina soll die Einhaltung des Dayton-Abkommens überwachen. Er soll unter anderem sicherstellen, dass die Institutionen effektiv arbeiten und den Staat dabei unterstützen, Rechtsstaatlichkeit und Demokratie herzustellen. Bei einer Tagung in Bonn 1997 hat der Friedensimplementierungsrat weitreichende Vollmachten für den Hohen Repräsentanten beschlossen, die deshalb als „Bonner Befugnisse“ oder „Bonn Powers“ bezeichnet werden. Der Amtsinhaber kann Gesetze erlassen, Behörden schaffen und gewählte Amtsträger:innen entlassen. Er muss sich lediglich alle sechs Monate vor dem Friedensimplementierungsrat verantworten, der aus Vertreter:innen der Außenministerien von mehr als 50 Staaten besteht. Auch über Bayern (Franken sind mitgemeint) und die CSU zu lachen, ist keine wirklich neue Idee. Sie funktioniert aber eben meistens. Das beweist schließlich Oliver Welke mit seiner Heute Show schon etliche Jahre. Fragt sich nur, ob Böhmermann auf dem richtigen Weg ist, wenn seine Sendung zu sehr an das Flachwitzefestival auf dem etwas früheren Sendeplatz erinnert. Zurück zur Heldenreise um Christian Schmidt. Der soll als Hoher Repräsentant den Frieden erhalten und das Land auf dem Weg zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit begleiten – gegen Nationalist:innen, die, wie vor knapp 30 Jahren auch, das Land gerne zum Teil eines eigenen Großstaates machen würden. Keine leichte Aufgabe. Böhmermann zeigt durch eine Reihe von Videos und Zitaten, dass Schmidt auch nicht gerade die Bestbesetzung für einen Vermittler in einem ethnischen Konflikt ist. Bei seinem Ja zu Glyphosat in der EU 2015 hat sich der CSU-Minister über Absprachen der Regierung hinweggesetzt und bereits 2007 ein problematisches Verhältnis zum Nazi-Piloten Werner Mölders gezeigt. In seinem Amt als Hoher Repräsentant hat sich Christian Schmidt die CSU-Angewohnheit zu eigen gemacht, zwielichtige Freunden zu haben. So traf er sich kurz nach Beginn der Amtszeit mit dem kroatischen Politiker Dragan Čović, der im Krieg Zwangsarbeiter eingesetzt haben soll. Statt eine serbisch-nationalistische Parade zu kritisieren, bei welcher der Sohn des serbischen Präsidenten Aleksandar Vučić, Danilo Vučić, zu Gast war, kritisierte Schmidt die Berichterstattung der bosnischen Presse. In Bosnien gibt es schon länger Kritik an Christian Schmidt, der die kroatischen und serbischen Minderheiten bevorzuge. Seine Änderung am Wahlgesetz gebe kroatischen und serbischen Nationalist:innen unverhältnismäßig viel Einfluss. Noch am Tag der letzten Parlamentswahl in Bosnien am 2. Oktober 2022 änderte er nach Ende der Abstimmung das Wahlrecht. Davon profitierten laut ZDf Magazin Čović und seine Partei HDZ. Das ZDF Magazin Royale mit Jan Böhmermann vom Freitag, 17. Februar 2023, ist in der ZDF-Mediathek abrufbar. Böhmermann sagt es nicht an der Stelle, allerdings passt seine Aussage über Schmidt zu einem solchen Eingriff in die bosnische Demokratie: „Der fränkische Trottel-Prophet, der uns in Bosnien blamiert.“ Letztendlich zeigt Böhmermann im ZDF Magazin damit nicht nur die außenpolitisch immer wieder fragwürdige Rolle der Union auf, die etwa auch in der Aserbaidschan-Affäre auftraten. Auch das Amt des Hohen Repräsentanten in Bosnien und Herzegowina hat zu viele Rechte und ist durch die Ernennung durch ausländische Außenministerien zu schlecht legitimiert. Hier sollte sich auch die internationale Gemeinschaft fragen, ob ein solches Amt wirklich beim Weg zu einem demokratischen Rechtsstaat hilft oder nicht eher schadet. Im Fall Schmidt ist wohl Letzteres der Fall. (Max Schäfer) Kürzlich hat sich Böhmermann im ZDF Magazin mit dem Klimawandel und dem Umgang der Superreichen mit der Krise beschäftigt.
Max Schäfer
Jan Böhmermann blickt im ZDF Magazin darauf, wie CSU-Politiker Christian Schmidt den Frieden in Bosnien gefährdet. Die TV-Kritik.
TV & Kino
2023-02-19T04:46:14+0100
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Themencheck Gesundheit: Der „Akutsanitäter“ soll bei Rückenschmerzen helfen
Themencheck Gesundheit: Mehrere Landkreise starten Pilotprojekte für weniger gravierende Fälle, um den Rettungsdienst zu entlasten. Immer häufiger wählen Menschen die Notrufnummer 112, obwohl sie in einer Arztpraxis besser aufgehoben wären: Mehr als 86 000 Mal wurden hessische Rettungsdienste im vergangenen Jahr wegen solcher Bagatellfälle in Anspruch genommen. Das waren laut Statistik des Landes sogar knapp 20.000 Einsätze mehr als für lebensbedrohliche Notfälle, für die sie tatsächlich zuständig sind. Nicht alleine ein hessisches Problem. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) will die Notfallversorgung mithilfe einer Reform entlasten und dazu die vorhandenen Strukturen aufbrechen. Dieser Tage hat die von ihm eingesetzte Expertenkommission ein Konzept vorgestellt. Sanitäterinnen und Sanitäter sind knapp. Die Verantwortlichen suchen seit Jahren neue Strategien. Ein möglicher Lösungsansatz könnte das Konzept der Gemeinde-Notfallsanitäterin sein beziehungsweise des Gemeinde-Notfallsanitäters. Das Projekt wird in der Stadt Oldenburg sowie in den Landkreisen Ammerland, Cloppenburg und Vechta angewandt. In Hessen gibt es Interesse, es auszuprobieren, sagt Manuel Wilhelm, ärztlicher Leiter des Rettungsdienstes im Main-Kinzig-Kreis. Außerdem dabei: die Landkreise Wetterau, Groß-Gerau und Fulda. „Der Gemeindenotfallsanitäter wird in Hessen vermutlich Akutsanitäter heißen, da er sich ja eben nicht um Notfälle kümmern soll“, sagt Wilhelm. Das Projekt sei schon recht fortgeschritten. „Ziel ist ein Start der erforderlichen zwei- bis drei-monatigen Zusatzausbildung im nächsten Frühjahr.“ Der Vorteil: Handelt es sich eindeutig nicht um einen Notfall, fährt eine nichtärztliche Kraft alleine los – etwa um Schmerzmittel für Rückenschmerzen zu verschreiben, den Blasenkatheter auszuwechseln. Der große Rettungswagen mit Intensivausrüstung bleibt in der Garage – und greifbar für die Fälle, bei denen es wirklich um Leben und Tod geht. Am  8. Oktober wählt Hessen einen neuen Landtag. Die Frankfurter Rundschau bündelt ihre umfangreiche Berichterstattung in ihrem Onlinedossier zur Hessenwahl. Die FR führt Interviews mit den Spitzenkandidat:innen. Zwei Podiumsdiskussionen überlegen, wie die Politik auf die aktuellen Krisen reagieren sollte, und wie sich Hessen engagiert in der Entwicklungszusammenarbeit, im fairen Handel und in der Integration von Menschen aus dem globalen Süden. Schließlich bringen wir Themenchecks zu zentralen Fragen der Hessenwahl - und stellen die Frankfurter Wahlbezirke vor. Das auf vier Jahre angelegte Pilotprojekt in Niedersachsen startete im Januar 2019. Wer den telefonischen Notruf 112 nutzt, wird mit der Rettungsleitstelle verbunden. Die beurteilt, ob es sich um einen Notfall handelt, bei dem ein Rettungswagen erforderlich ist, oder ob eine ambulante Behandlung ausreicht. Im zweiten Fall kommt der Gemeinde-Notfallsanitäter zum Einsatz beziehungsweise die Gemeinde-Notfallsanitäterin. Einsatzbereit sind sie rund um die Uhr. Bei Bedarf veranlassen sie ergänzend eine notärztliche Versorgung. Die speziell weitergebildeten Fachkräfte verfügen über mindestens fünf Jahre Berufserfahrung im Rettungsdienst. Sie behandeln und koordinieren die Hilfe vor Ort zwischen der Hausarztpraxis, dem Krankenhaus, Altenheim oder Pflegedienst. Bei Bedarf können sie sich per Telemedizin von Notärzten der Universitätsklinik für Anästhesiologie (AINS) am Klinikum Oldenburg beraten lassen. Die AOK Niedersachen zog jüngst eine positive Zwischenbilanz. Geplant sei nun, die Grundlagen für eine Überführung in die Regelversorgung zu schaffen. Diese Zusammenstellung erscheint im Rahmen eines Themenchecks zur Hessenwahl. Weiterer Text dazu: Hintergrund: Arztpraxen sollen Bagatellen behandeln. Vor einem Jahr startete Hessen ein Projekt, das Kliniken und Rettungsdienste entlasten soll. Nach erster Euphorie macht sich Ernüchterung breit. Gesundheit - das wollen die Parteien. Eine Zusammenstellung der Positionen.
Jutta Rippegather
Mehrere Landkreise starten Pilotprojekte für weniger gravierende Fälle, um den Rettungsdienst zu entlasten.
Rhein-Main
2023-09-15T11:06:11+0200
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Änderung ab November 2023: Neues Verfahren für Personalausweis und Reisepass
Ab November gibt es Änderungen bei Ausweisen und Reisepässen. Beantragung und Abholung soll ohne Behördentermine vereinfacht werden. Berlin – Seit Jahren steht eins auf der Agenda: Deutschland soll digitaler werden. Ab November 2023 soll es in Sachen Personalausweis und Reisepass Neuerungen geben. Dabei handelt es sich um eine neue Verordnung, die die Bundesregierung beschlossen hat. Darüber informiert das Bundesministerium des Innern und für Heimat. Ziel der Neuerungen: Verfahrensschritte sollen einfacher und komfortabler werden. Den Personalausweis kann man bereits online einsetzen – dafür braucht man eine PIN. Rund zwei Wochen nach Antragstellung eines PIN-Briefes, erhält man diesen per Post. Bisher ist noch ein Termin bei der Behörde notwendig. Denn: Bei der Abholung des Ausweises muss vor Ort noch per Unterschrift das Erhalten des PINs bestätigt werden. Diese Unterschrift fällt ab November weg. „Es reicht dann die einfache Zustimmung zu einem Text, der besagt, dass sie ihren PIN-Brief erhalten haben“, teilte das Bundesministerium des Innern und für Heimat mit. So kann man den Ausweis künftig am Dokumentenausgabeautomaten abholen – und der Termin bei der Behörde ist nicht mehr nötig. Die Automaten funktionieren demnach ähnlich wie Poststationen. Die Behörde teilt einen individuellen Code mit, um das Ausweisdokument aus einem verschlossenem Fach zu entnehmen. Elektronische Aufenthaltstitel sollen auch an den Automaten abzuholen sein. Bis Frühjahr 2025 sind weitere Änderungen geplant. Im November nächsten Jahres soll der PIN-Brief nicht mehr per Post versendet werden, sondern gleich bei der Antragstellung in der Behörde vergeben werden. Bürger:innen können sich ihre Ausweisdokumente dann direkt nach Hause schicken lassen. Dabei entfällt zwar der Termin für die Abholung der neuen Ausweisdokumente, jedoch muss eine Gebühr bezahlt werden. Neuerungen soll es auch bei den Personalausweis- und Reisepassbildern geben. Ab Mai 2025 sollen lediglich digital vorliegende biometrische Lichtbilder für Ausweisdokumente verwendet. Die Bilder werden dann entweder bei der Behörde selbst oder bei Fotografen gemacht. Mit den Änderungen sollen unnötige Behördengänge vermieden und mehr Online-Beantragungen ermöglicht werden. Besonders die deutsche Zettelwirtschaft soll so verringert werden und stetig mehr digitalisiert werden. Die Beantragung und das Abholen der Dokumente soll so für alle vereinfacht werden. (hk)
Helmi Krappitz
Ab November gibt es Änderungen bei Ausweisen und Reisepässen. Beantragung und Abholung soll ohne Behördentermine vereinfacht werden.
Verbraucher
2023-11-18T19:12:25+0100
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https://www.fr.de/verbraucher/verfahren-personalausweis-reisepass-digitalisierung-aenderung-november-2023-92597779.html
Straffrei unter Trump? US-Präsident könnte für Putin zur Schlüsselfigur werden
Während die Ukraine und die EU ein Sondertribunal ankündigen, das mögliche Kriegsverbrechen in der Ukraine klären soll, rudern die USA immer weiter zurück. Washington – Bevor er erneut US-Präsident wurde, pochte Donald Trump auf sein gutes Verhältnis zu dem russischen Präsidenten Wlaidimir Wladimir Putin und kündigte an, den Krieg binnen kürzester Zeit beenden zu können. Doch die diplomatischen Verhandlungserfolge in Sachen Ukraine-Krieg lassen noch immer auf sich warten. Tatsächlich rechnen Fachleute damit, dass womöglich Putin derjenige ist, der von Trump profitieren kann. Ein Kernpunkt dabei ist der internationale Vorwurf gegenüber der Putin-Regierung, in der Ukraine Kriegsverbrechen zu begehen. So hat der Internationale Strafgerichtshof bereits im März 2023 gegen Putin sowie seine Präsidialkommissarin für Kinderrechte, Marija Lwowa-Belowa, einen Haftbefehl wegen des Vorwurfs der Deportation von Kindern erlassen. Auch wegen Angriffen auf zivile Ziele in der Ukraine und dem Umgang mit Gefangenen werden Putin und seinen Generälen immer wieder mögliche Kriegsverbrechen vorgeworfen. Nun legt ein Bericht der ukrainischen Zeitung Kiew Independent dar, dass Trump für Putin in dieser Hinsicht gleich aus mehreren Gründen tatsächlich zur Schlüsselfigur werden könnte. So habe dieser zu Beginn seiner Amtszeit einen „klaren Politikwechsel“ vollzogen und etwa die unter seinem Vorgänger Joe Biden intensivierte Zusammenarbeit mit dem Internationalen Gerichtshof wieder weitgehend eingestellt. Darüber hinaus hat die Trump-Regierung sogar Sanktionen gegen das Strafgericht in Den Haag verhängt, nachdem hier auch Israel mögliche Kriegsverbrechen im Gazastreifen vorgeworfen waren. Für Expertinnen wie Kateryna Rashevska vom regionalen Menschenrechtszentrum in Kiew bedeutet das, dass ein eventuelles Vorgehen gegen Putin und seine Rolle bei möglichen Kriegsverbrechen deutlich schwieriger werden könnte. So habe der Internationale Strafgerichtshof – mit der Unterstützung von Trump oder ohne – keine rechtlichen Möglichkeiten, die russischen Aggressionen an sich zu sanktionieren. Dafür müsse ein Sondertribunal eingerichtet werden, das auf Basis von gesammelten Informationen über festgestelltes Fehlverhalten entscheide. Ein wichtiges Zeichen aus den USA in dieser Hinsicht: Trumps Ankündigung die US-Unterstützung des Internationalen Zentrums für die Verfolgung des Verbrechens der Aggression gegen die Ukraine (ICPA) einzustellen und den Koordinator einer Stelle für die Informationssammlung und -weitergabe von Informationen zu Kriegsverbrechen in der Ukraine zu entlassen. Die Begründung: Man müsse Ressourcen umverteilen. Gegenüber Kyiv Independent warnte ein Experte der Nichtregierungsorganisation Global Rights Compliance davor, dass Trump damit ein „gefährliches und schlechtes Zeichen“ setze, und anklingen ließe, dass Konsequenzen für Kriegsverbrechen „weniger Priorität“ hätten. Umso wichtiger ist in dieser Hinsicht die gemeinsame Ankündigung von Ukraine und EU aus der vergangenen Woche, die bekanntgaben, dass bei einem Außenministertreffen im westukrainischen Lwiw die Einrichtung eines Sondertribunals zum russischen Angriffskrieg beschlossen worden sei. Das berichteten mehrere Medien, darunter die Nachrichtenagentur AFP. Die Vorarbeiten zur Einrichtung des beim Europarat angesiedelten Tribunals seien bereits finalisiert. Dazu erklärte die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas, dass sie Grund zur Hoffnung sehe, dass die USA die unter Biden vor hier aus angetriebene Initiative doch noch unterstütze. (saka mit AFP)
Sandra Kathe
Während die Ukraine und die EU ein Sondertribunal ankündigen, das mögliche Kriegsverbrechen in der Ukraine klären soll, rudern die USA immer weiter zurück.
Politik
2025-05-15T06:24:10+0200
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Julian Assange: Gericht stoppt Auslieferung des Wikileaks-Gründers
Seit Monaten kämpfen die USA um die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange. Nun geht der Fall in eine weitere Runde. +++ 12.15 Uhr: Die Verlobte von Julian Assange, Stella Morris, sprach in vor dem High Court über das Urteil. Sie erklärte, es läge nun am Supreme Court, die Sache zu verhandeln. Obwohl es ein kleiner Sieg vor Gericht war, bleibt Julian Assange weiter in Gefangenschaft, und ist somit weiter hoher psychischer und körperlicher Belastung ausgesetzt. Rebecca Vincent von Reporter ohne Grenzen sagte zu dem Urteil: „Dieser Prozess ist historisch, er wird ein Präzedenzfall mit massiven Auswirkungen auf Journalismus und Pressefreiheit in Großbritannien, den USA und weltweit für die kommenden Jahre sein.“ Weiter führte sie aus: „Es (der Fall) verdient von dem höchsten Gericht dieses Landes angehört zu werden und deswegen hoffen wir inständig, dass der Supreme Court diese Berufung anhören wird.“ +++ 11.55 Uhr: Das Londoner High Court hat eine Entscheidung im Fall Julian Assange getroffen. Julian Assange wird das Recht gewährt, seine Berufung im höchsten britischen Gericht, dem Supreme Court, vorzulegen. Damit wird die Auslieferung an die USA vorerst nicht stattfinden. Update von Montag, 24.01.2022, 11.10 Uhr: Vor dem Gebäude des Londoner High Courts versammeln sich immer mehr Protestierende gegen die Auslieferung von Julian Assange an die USA. Gefordert wird neben seiner Freilassung auch die Aufklärung der ursprünglich von Assange aufgedeckten Kriegsverbrechen. In einem geheimen Video des US-Militärs, das auf der Enthüllungsplattform Wikileaks veröffentlicht wurde, ist zu sehen, wie am 5. April 2010 US-Soldaten aus einem Appache Kampfhubschrauber das Feuer auf eine Gruppe Iraker eröffnen. Es ist zu hören, wie die US-Soldaten mit Gelassenheit über die Situation scherzen. Unter den Ermordeten waren auch zwei Angestellte, ein Fotograf und ein Fahrer, der britischen Nachrichten-Agentur Reuters. Erstmeldung von Montag, 24.01.2022, 10.20 Uhr: London – Seit Monaten spielt sich vor Londons Gerichten ein juristisches Tauziehen um den Wikileaks-Gründer Julian Assange ab. Am Montag (24.01.2022) soll entschieden werden, ob der Rechtsstreit um seine Auslieferung in die USA in die nächste Instanz geht. Um 10.45 Uhr (Ortszeit) will der High Court in London mitteilen, ob er der Argumentation von Assanges Anwälten, die vor den britischen Supreme Court ziehen wollen, folgt oder eine Berufung untersagt. Träte dieser Fall ein, so würde das britische Innenministerium die Entscheidung über die Auslieferung an die USA treffen. Stella Moris, Assanges Verlobte, wolle vor Ort sein und eine Erklärung abgeben. Die Justiz in den USA will Assange wegen Spionagevorwürfen den Prozess machen. Bei einer Verurteilung drohen dem gebürtigen Australier bis zu 175 Jahre Haft. Im wird vorgeworfen, gemeinsam mit der Whistleblowerin Chelsea Manning geheimes Material von US-Militäreinsätzen im Irak und Afghanistan gestohlen und veröffentlicht zu haben und damit das Leben von US-Informanten in Gefahr gebracht zu haben. Im Gegensatz dazu sehen seine Unterstützer in ihm einen investigativen Journalisten, der Kriegsverbrechen ans Licht gebracht hat. Seit mehr als zwei Jahren sitzt der 50-Jährige nun im Londoner Hochsicherheitsgefängnis Belmarsh in Haft. Mit Blick auf seine psychische Gesundheit hatte ein britisches Gericht Assanges Auslieferung in die USA untersagt. Das entsprechende medizinische Gutachten hatten die USA jedoch angezweifelt, Berufung eingelegt und damit auch Erfolg gehabt. Im Dezember 2021 hatte das Berufungsgericht das Auslieferungsverbot aufgehoben. Nun will Assange diese Entscheidung beim obersten britischen Gericht, dem Supreme Court, überprüfen lassen. Wikileaks-Chef Kristinn Hrafnsson teilte der Deutschen Presse-Agentur mit, sollte der Berufungsantrag am Montag abgelehnt werden, bedeute das noch nicht das Ende des Rechtsstreits. Die Entscheidung würde dann zunächst bei der britischen Innenministerin Priti Patel liegen. Sofern sie dem US-Auslieferungsantrag zustimmen würde, könne dagegen ebenfalls wieder vor Gericht Berufung eingelegt werden. Rebecca Vincent, die Londoner Vertreterin der Pressefreiheitsorganisation Reporter ohne Grenzen, schrieb auf Twitter: „Dies könnte die letzte Chance sein, um Julian Assanges Auslieferung an die USA zu stoppen.“ Sie machte deutlich: „Was auch immer als nächstes passiert, Großbritannien trägt auch eine rechtliche und moralische Verantwortung“. Bei Assanges Angehörigen, vor allem seiner Verlobten, nehmen die Sorgen um seine Gesundheit zu. Im Vordergrund stand bislang sein psychisches Wohlergehen, doch die Situation scheint ihm auch immer stärker körperliche zuzusetzen. Seine Verlobte teilte kurz nach dem jüngsten Urteil mit, Assange habe einen kleinen Schlaganfall erlitten. (lz/dpa)
Lukas Zigo
Seit Monaten kämpfen die USA um die Auslieferung des Wikileaks-Gründers Julian Assange. Nun geht der Fall in eine weitere Runde.
Politik
2022-01-24T12:15:00+0100
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https://www.fr.de/politik/julian-assange-wiki-leaks-auslieferung-usa-entscheidung-gericht-grossbritannien-news-91255753.html
Gespaltenes Italien auf der Buchmesse
Italienische Schriftsteller kritisieren in Frankfurt harsch die rechte Regierung im diesjährigen Gastland. Der prominenteste Kritiker meldet sich in Italien zu Wort. Der Gastland-Pavillon fällt durch. Frankfurt/Main - Auf der Buchmesse in Frankfurt haben prominente Schriftsteller aus dem diesjährigen Gastland Italien die Rechtsregierung von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni hart kritisiert. „Die politische Macht unterdrückt die Stimmen, die sie nicht hören wollen“, sagte Francesa Melandri („Kalte Füße“) auf Einladung von PEN Berlin bei einer Diskussion auf der Buchmesse, die sich bewusst als Gegenveranstaltung zum offiziellen Auftritt des Ehrengastauftritts verstand. „Ich wurde als Feind behandelt wie ein räudiger Hund“, sagte Antonio Scurati, Autor eines mehrbändigen Werks über den faschistischen Diktator Mussolini. Ihm sei verwehrt worden, zum italienischen Nationalfeiertag im staatlichen Rundfunk zu sprechen. Er sei „persönlich angegriffen, diffamiert und zensiert“ worden. „Das passiert Menschen, die kritisch sind gegen die Macht.“ „Die freie Meinungsäußerung wird bestraft in unserem Land“, sagte Paolo Giordano („Die Einsamkeit der Primzahlen“). „Das ist wirklich wahr, das ist nicht nur ein Eindruck.“ Der offizielle Auftritt Italiens als Ehrengast auf der Buchmesse kam bei den Dreien gar nicht gut an. Die Einladung, die italienische Kultur in Frankfurt zu präsentieren, „könnte eine großartige Gelegenheit sein, aber das ist es nicht“, sagte Melandri. Giordano sagte, es sei „vieles falsch gemacht worden“. Scurati nannte den Ehrengastland-Pavillon „hässlich, richtig hässlich. Das erinnert ja an ein Beerdigungsinstitut.“ Der Pavillon präsentiere eine Version der Vergangenheit von vor 100 Jahren, kritisierte Scurati. Der Slogan des Gastland-Auftitts lautet „Wurzeln in der Zukunft“. Intention der Organisatoren sei es, auf die Wurzeln des Faschismus und Neofaschismus zu verweisen, sagte Scurati. Dieses Motto sei die Neufassung eines von Neofaschisten verwendeten Slogans, sagte der Kunsthistoriker Luciano Cheles bei einem Panel zur Sprache der italienischen Rechten. Der Begriff der Wurzeln sei als ein Verweis auf den Faschismus zu verstehen, sagte Cheles. Vor der Eröffnung war es zwischen italienischen Autoren und Vertretern der rechten Regierung zum offenen Streit gekommen, wer Teil der offiziellen Delegation sein darf. Der Regierung wurde vorgeworfen, regierungskritische Stimmen von der Buchmesse auszuschließen. Im Mittelpunkt der Kontroverse stand Roberto Saviano („Falcone“), der als einer der vehementesten Kritiker von Ministerpräsidentin Giorgia Meloni gilt. In einem offenen Brief protestierten mehr als 40 Schriftsteller gegen offizielle Programmgestaltung, mehrere Autoren zogen sich aus Protest aus der offiziellen Delegation zurück. Saviano kommt nun doch zur Messe - aber nur auf Einladung seines Verlags (Hanser). Am Samstag will er über „Schreiben in illiberalen Zeiten“ sprechen. In der Zeitung „La Repubblica“ (Dienstagausgabe) schrieb er: „Meine Anwesenheit in Frankfurt halte ich nicht für einen Sieg, sondern für eine Form des Widerstands.“ In Deutschland müsse man sich gefragt haben: „Warum diese Lügen, dieser zwanghafte Wunsch nach Zensur?“, heißt es in dem Artikel. „Aber ich betrachte mich nicht als Gewinner. Niemand hat bei dieser Geschichte gewonnen. Wie kann man sich denn als Sieger fühlen, wenn man von drei Ministern vor Gericht gestellt wird?“ Er werde benutzt, „um allen anderen eine Botschaft zu vermitteln. Das sind Formen der Einschüchterung.“ Auf der Messe sind noch weitere Veranstaltungen abseits vom offiziellen Programm im Gastland-Pavillon geplant, etwa am Gemeinschaftsstand der italienischen Verlage in Halle 5. Das literarische Programm dort wurde vom italienischen Verlegerverband kuratiert. Angekündigt wurde „ein diverses literarisches Programm“. Bei der Eröffnung am Mittwoch hielt dann aber Italiens Kulturminister Alessandro Giuli eine Rede. Bei der feierlichen Eröffnung der Buchmesse am Dienstagabend hatte er gesagt, er verteidige „die unantastbare Freiheit der Meinungsäußerung in jeder Form“ - auch wenn das zu Dissens führe, „auch wenn es der Regierung, der ich angehöre, schaden könnte“. dpa
Frankfurter Rundschau
Italienische Schriftsteller kritisieren in Frankfurt harsch die rechte Regierung im diesjährigen Gastland. Der prominenteste Kritiker meldet sich in Italien zu Wort. Der Gastland-Pavillon fällt durch.
Medien
2024-10-16T16:49:49+0200
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https://www.fr.de/ratgeber/medien/gespaltenes-italien-auf-der-buchmesse-zr-93358680.html
Camping im Herbst: Die schönsten Plätze in Hessen für den Urlaub
Nicht nur im Ausland kann man schöne Campingplätze finden. Auch direkt vor unserer Tür in Hessen befinden sich viele Orte, an denen sich ein Camping-Urlaub lohnt. Frankfurt - Camping boomt. Schon seit einigen Jahren ist diese Art des Reisens bei den Deutschen immer beliebter geworden. Um einen traumhaften Urlaub auf einem Campingplatz zu erleben, muss man nicht weit fahren. Denn auch hier in Hessen gibt es tolle Orte, die sich für einen Campingtrip am Wochenende lohnen. Aufgrund der Corona-Krise verzichteten viele Deutsche dieses Jahr auf einen Urlaub im Ausland. Dafür hat das Camping einen regelrechten Boom erlebt, denn besonders während der Pandemie ist dies eine ideale Möglichkeit, um zu verreisen. Doch der Start der Saison 2020 lief nicht besonders gut für die Branche, da die Campingplätze vorerst schließen mussten. Seit dem 15. Mai begrüßen Deutschlands Campingplätze allerdings wieder Gäste, natürlich unter bestimmten Maßnahmen und Regelungen. Seit 2010 steigt die Zahl der Camping-Urlauber bereits an. Wie das Campingportal „camping.info“ berichtet, freuten sich 2019 Deutschlands Campingplatzbetreiber über 35.756.382 Nächtigungen, davon waren 1.237.716 Nächtigungen in Hessen. Zu den beliebtesten deutschen Reisezielen für einen Camping-Urlaub gehören Bayern, Niedersachsen und Mecklenburg-Vorpommern. Doch auch unser schönes Bundesland Hessen hat einige Campingplätze, die sich für einen Urlaub mit Zelt oder Wohnmobil lohnen. Der Campingplatz Oedelsheim eignet sich ideal zum Entspannen für die ganze Familie. Die moderne Anlage liegt im Weserbergland zwischen den Städten Hann. Münden und Bad Karlshafen, direkt am Ufer der Weser. Der Campingplatz bietet einigen Aktivitäten und Erlebnisse, wie das Hallenbad, das kostenlose Freibad im Nachbarort, Schwimmen in der Weser (auf eigene Gefahr), Wandern, Geocaching, Nordicwalking, Radfahren, Mountainbiking, Reiten sowie Inlinern und Tischtennis. Für Wassersportler gibt es eine Kanurutsche, den Kanusteg, eine Steganlage für Motorboote und einen Bootsslip. Für Dauercamper oder reines Urlaubscamping ist dies der perfekte Ort zum Entspannen und Spaß haben. Anschrift: Am Hallenbad 334399 Wesertal OT OedelsheimTelefon: 05574 - 945780Mobil: 0172 - 5718727Email: [email protected] Der Campingplatz Fuldaschleife in Guxhagen, im nordhessischen Schwalm-Eder-Kreis, ist ein Ort für Sport, Kultur und Entspannung. Direkt am Fluss und umgeben von Wäldern, Wiesen und Felder bietet die Anlage viele Möglichkeiten zum Fahrrad fahren sowie zum Wandern. Die Klosteranlage Breitenau ist neben den vielen kleinen Fachwerkdörfern ein tolles Ausflugsziel. Für Kanufahrten eignet sich die Fulda am Campingplatz. Kassel liegt nur 14 Kilometer entfernt und verbunden mit dem UNESCO-Weltkulturerbe Bergpark „Wilhelmshöhe“ ein perfektes Ziel für einen Tagesausflug. Für den Urlaub auf dem Campingplatz kann man sich ein Campingfass mieten oder mit seinem Wohnwagen einen Stellplatz buchen. Auch das Zelt kann man hier auf dem Platz aufbauen. Anschrift: Zum Bruch 6 34302 Guxhagen-Büchenwerra Telefon: 05665 961044 [email protected] Der Campingplatz Teichmann liegt direkt am Nationalpark und am Beginn des Edersees. Ob Zelt, Wohnmobil, Mobilheim, Appartement oder Ferienwohnung - für Jedermann ist etwas dabei. Auf einer separaten Wiese für Jugendliche, Vereine und große Gruppen kann man entspannen und feiern. Dieser Ort eignet sich besonders gut, um neue Leute kennenzulernen. Ab und zu stellen sich dort auch Food-Trucks auf. Der Campingplatz bietet ein großes Angebot an Freizeitaktivitäten. Im See kann man nicht nur Schwimmen, sonder auch mit Kanus, Kajaks, Tretbooten und Stand Up Paddling-Boards über das Wasser fahren. Neben dem Animationsprogramm für Kinder gibt es auch eine Minigolfanlage, ein Riesentrampolin, Spielplätze, einen Ponyhof sowie Sportangebote. Wer es etwas ruhiger angehen möchte, kann eine Wanderung oder eine Fahrradtour durch den UNESCO Nationalpark unternehmen. Der Bett & Bike zertifizierte Campingplatz bietet eine tolle Möglichkeit für Radfahrer, eine Nacht am Edersee zu verbringen. Außerdem gibt es in der Umgebung einen Baumkronenweg, eine Sommerrodelbahn, einen Kletterpark sowie das Schloss Waldeck. Anschrift: Zum Träumen 1A 34516 Vöhl-Herzhausen www.camping-teichmann.de Der Campingplatz am Nieder-Mooser See in Hessen bietet als Freizeit- und Erlebnispark Spaß sowie Erholung für Freunde, Singles oder die ganze Familie. Auf der Ferienanlage gibt es unter anderem Dauerstellplätze, Touristenplätze für Wohnmobile oder Zelte, Campingfässer und Platz für Tagesgäste. Der See gilt als Geheimtipp zum Surfen, sowohl für Anfänger als für Fortgeschrittene. Auch Kajaks oder SUPs (Stand-Up-Paddleboards) kann man sich dort ausleihen. Tagesausflüge mit einem Segelboot kann man buchen. Nicht nur im Wasser kann man hier viel Spaß und Action erleben, sondern auch um den See herum. So gibt es Möglichkeiten zum Wandern, Fahrrad fahren, Geocachen oder Angeln. Auch einen Ausflug nach Fulda, Lauterbach oder die Tropfsteinhöhle in Steinau sollte man sich nicht entgehen lassen. Besonders für Familien mit Kindern bietet der Campingplatz viele Aktivitäten zum Spielen, Entspannen und Spaß haben. Ein Sandstrand lädt zum Schwimmen ein und Animateure bespaßen die Kinder rund um die Uhr. Ausflüge zum Hochseilgarten, zur Sommerrodelbahn, zur Schaumkussfabrik und zu weiteren Attraktionen in der Region können den Urlaub abrunden. Anschrift: Am Camping 136399 Freiensteinau / Nieder-MoosTel.: 066-44-1433Fax: [email protected] Der Campingplatz mitten im Geopark Bergstraße-Odenwald ist ein Ferienort für Naturfreunde und Sportbegeisterte. Doch auch wer sich in seinem Camping-Urlaub am liebsten erholen möchte, sollte sich diesen Platz merken. Das gegenüberliegende Schwimmbad der Gemeinde lädt die ganze Familie zum Schwimmen und Entspannen ein. Der UNESCO-Geopark bietet unzählige Rad- und Wanderwege. Der Nibelungen-Campingplatze bietet Stellplätze und Wiesen für Wohnmobile, Zelte und Dauercamper. Zu den Freizeitaktivitäten in der Nähe zählen das Felsenmeer in Lautertal, der Kletterwald und die Sommerrodelbahn in Wald Michelbach oder eine Solardraisinenfahrt. Anschrift: Tiefertswinkel 20D-64658 Fürth06253 [email protected] Nur 20 Kilometer südwestlich von Kassel liegt die Gemeinde Bad Emstal. In dem Kurort liegt die zirka drei Hektar große Ferienanlage Erzeberg, die über 40 Urlaubs-, 20 Wohnmobil- und 85 Dauerstellplätze sowie 10 Ferienhäuser verfügt. Der Campingplatz bietet unter anderem auch Ferienhäuser, einen tollen Wellnessbereich sowie eine kleine gemütliche Gaststätte. In nur kurzer Zeit erreicht man Einkaufsmöglichkeiten, das Waldschwimmbad Bad Emstal Balhorn sowie Apotheken und weitere Restaurants. Bad Emstal liegt im Süden des Naturparks Habichtswald. Dies bietet die Möglichkeit, im Urlaub stundenlang spazieren zu gehen oder auch Teile des 85 Kilometer lange Wanderwegs Habichtswaldsteig durch den Norden Hessens zu absolvieren. Auch der Nature-Fitness-Park der Gemeinde eignet sich gut für Nordic Walking-Fans. Zur Abkühlung an heißen Sommertagen lohnt sich ein Ausflug zum nicht weit entfernten Edersee. Anschrift: Birkenstr. 2, 34308 Bad Emstal Balhorn Tel. +49 (0)5625 5274 E-Mail: [email protected] Der Camping-Urlaub mit dem Wohnmobil wird immer beliebter. Doch so mancher Anfängerfehler kann richtig teuer werden. Dabei lassen sich viele Pannen vermeiden. Wer ungestört in der freien Natur übernachten will, muss aufpassen, denn vielerorts ist Wildcampen nicht erlaubt und wird auch teuer. Also lieber einen schönen Campingplatz raussuchen und den Urlaub so richtig genießen. (Von Sarah Winter)
Sarah Winter
Nicht nur im Ausland kann man schöne Campingplätze finden. Auch direkt vor unserer Tür in Hessen befinden sich viele Orte, an denen sich ein Camping-Urlaub lohnt.
Reise
2020-09-19T20:12:00+0200
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https://www.fr.de/ratgeber/reise/camping-hessen-campingplatz-ranking-urlaub-deutschland-campen-wohnmobil-zelt-zr-90038579.html
„Es ist die Hölle“: Israel bombardiert Teile Beiruts weiter
Israel geht weiter massiv gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. In der Hauptstadt Beirut fliehen Hunderte vor nächtlichen Angriffen in den Vororten. UN-Chef Guterres warnt vor einem Flächenbrand. Beirut/Tel Aviv - Israel hat seine Bombardierungen im Raum der libanesischen Hauptstadt Beirut in der Nacht fortgesetzt. Ob bei dem massiven Luftangriff vom Freitag, der nach Angaben der israelischen Armee dem unter Wohngebäuden versteckten Hauptquartier der Schiiten-Miliz Hisbollah galt, deren Anführer Hassan Nasrallah getötet wurde, war in den frühen Morgenstunden weiter ungewiss. Im Nachbarland Syrien feierten Menschen im letzten großen Rebellengebiet Idlib bereits seinen Tod. Derweil flohen in Beirut Hunderte Menschen vor Israels Angriffen in den südlichen Vororten in das Zentrum der Hauptstadt. Der Schock stand den Menschen im Gesicht. Überall harrten verängstigte Familien mit Tränen in den Augen auf den Straßen aus, wie eine Reporterin der Deutschen Presse-Agentur in Beirut schilderte. Die Menschen, die aus den südlichen Vororten, in denen die Hisbollah besonders stark ist, ins Stadtzentrum flohen, sprachen von einer „Hölle“. Sie suchten in der schwülen Nacht Schutz in Parks, auf der Straße und an öffentlichen Stränden. Sie sei barfuß geflohen, erzählte eine Frau. Am frühen Morgen herrschte laut Augenzeugen gespenstische Ruhe. Ein Bewohner der Hauptstadt sprach von einem „Alptraum“. Örtliche Fernsehsender zeigten nächtliche Explosionen südlich von Beirut in der Nähe des internationalen Flughafens. Es waren Brände und Folgeexplosionen zu sehen. Retter suchten unterdessen weiter nach Überlebenden des massiven Luftangriffs vom Freitag, bei dem laut Libanons staatlicher Nachrichtenagentur NNA mehrere Gebäude in dem dicht besiedelten Vorort Haret Hreik zerstört wurden. Es könne Dutzende oder gar Hunderte Tote geben. UN-Generalsekretär António Guterres warnte eindringlich vor einer Ausweitung des Konflikts. „Der Krieg im Libanon könnte zu einer weiteren Eskalation mit Beteiligung externer Mächte führen“, sagte er bei einer UN-Sicherheitsratssitzung in New York. „Wir müssen einen regionalen Krieg um jeden Preis vermeiden.“ Seit dem Beginn der schweren israelischen Angriffe im Libanon sind nach UN-Angaben bereits Zehntausende Menschen nach Syrien geflohen. Derweil meldete Israels Armee in der Nacht weitere Luftangriffe auf „Terrorziele“ in Beirut, die zur Hisbollah gehörten“. Einzelheiten wurden in der Mitteilung nicht genannt. Israels Armee hatte in der Nacht weitere Angriffe im Gebiet der libanesischen Hauptstadt bekanntgegeben. Es seien Waffenproduktionsanlagen, Gebäude, in denen moderne Waffen gelagert würden sowie Kommandozentralen der proiranischen Miliz attackiert worden, hieß es. Nach Aussagen des israelischen Armeesprechers Daniel Hagari lagerten unter zivilen Wohngebäuden unter anderem Raketen, die auch eine Bedrohung für die internationale Schifffahrt sowie strategische Einrichtungen in Israel darstellten. Die israelische Armee hatte die Bewohner der angegriffenen Gegend zuvor zur Evakuierung aufgerufen. Die Hisbollah wies die Darstellung der israelischen Armee zurück, Waffenlager der Miliz anzugreifen. In den angegriffenen Gebäuden befänden sich keine Waffen oder Depots. Unterdessen griff Israels Militär nach eigenen Angaben auch im Süden des Libanons erneut Stellungen der Hisbollah-Miliz an. Nach Beschuss aus dem Libanon habe die Luftwaffe die Abschussvorrichtung bombardiert, teilte die Armee in der Nacht mit. Es seien zuvor von dort mindestens drei Geschosse auf Israel abgefeuert worden, von denen die meisten abgefangen worden seien. Zudem seien weitere Stellungen der Schiiten-Miliz im Südlibanon angegriffen worden, darunter Gebäude, in denen die Hisbollah Waffen gelagert habe. Der von Israel gemeldete Angriff auf das Hauptquartier der Hisbollah sei der bisher „aggressivste Schritt“ Israels der vergangenen zwei Wochen mit ausgeklügelten Geheimdienstoperationen, gezielten Tötungen und schweren Bombardierungen, schrieb das „Wall Street Journal“. Die Miliz solle gehindert werden, über die Grenze nach Israel vorzudringen. Bislang habe es sich bei den Angriffen in Beirut um „gezielte Tötungen“ von Hisbollah-Kommandeuren gehandelt, schrieb die „Times of Israel“. Die jüngsten Angriffe seien jedoch umfangreicher und zielten auf die Zerstörung der Infrastruktur sowie ranghohe Personen ab. Sollte tatsächlich Hisbollah-Anführer Nasrallah getötet worden sein, wäre dies nicht nur für die von ihm angeführte Miliz ein „enormer Schlag“, schrieb das „Wall Street Journal“. Es wäre auch ein schwerer Schlag für ihren wichtigsten Unterstützer, den Iran, und das Netzwerk verbündeter Milizen, das Teheran im gesamten Nahen Osten gegen den Erzfeind Israel aufgebaut habe. Es wäre außerdem das bisher deutlichste Signal, dass die Hisbollah vom israelischen Geheimdienst tief durchdrungen worden sei, schrieb die US-Zeitung weiter. In Syrien strömten am Abend bereits Menschen im letzten großen Rebellengebiet Idlib auf die Straße, um den bislang nicht bestätigten Tod von Nasrallah zu feiern, wie auf Videos in sozialen Netzwerken zu sehen war. Die Oppositionellen in Syrien betrachten die Hisbollah als einen der wichtigsten Handlanger ihres größten Feindes, Präsident Baschar al-Assad. In Syrien war 2011 ein Bürgerkrieg ausgebrochen. Die Hisbollah schickte damals aus dem Libanon rund 7.000 Kämpfer in das Nachbarland, um die Regierung von Präsident Assad mithilfe des Irans und Russlands gegen vorwiegend sunnitische Rebellen zu unterstützen. Irans Außenministerium kritisierte Israels Vorgehen scharf. Gleichzeitig betonte Außenamtssprecher Nasser Kanaani laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna erneut die entschlossene Unterstützung der Islamischen Republik Iran für den Libanon. „Die fortgesetzten Verbrechen des zionistischen Regimes (...) zeigen deutlich, dass der Aufruf der USA und einiger westlicher Länder zu einem Waffenstillstand ein offenkundiger Betrug ist.“ Auch Russland übte harsche Kritik. „Wir verurteilen das Vorgehen der israelischen Seite aufs Schärfste, da es die Souveränität unseres befreundeten Landes Libanon eklatant verletzt“, sagte Außenminister Sergej Lawrow in einer Sitzung des UN-Sicherheitsrates. Die eskalierende Gewalt müsse sofort beendet werden, bevor die Situation völlig außer Kontrolle gerate. „Die gefährliche Entwicklung in der Aggression gegen den Libanon öffnet die Tür zu einem offenen und umfassenden Krieg“, erklärte auch die vom Iran unterstützte Huthi-Miliz im Jemen. Das Ergebnis eines solchen Krieges werde „verheerend“ sein für Israel. UN-Generalsekretär Guterres sagte, er unterstütze den Vorschlag einer vorübergehenden Waffenruhe, die die Lieferung humanitärer Hilfe ermögliche und den Weg für die Wiederaufnahme ernsthafter Verhandlungen über einen dauerhaften Frieden ebne. „Wir brauchen diese Waffenruhe jetzt.“ Endlose Verhandlungen wie im Gazastreifen könne man sich nicht leisten. „Gaza bleibt das Epizentrum der Gewalt. Und Gaza ist der Schlüssel zur Beendigung der Gewalt“, sagte Guterres in New York. „Die Schockwellen, die von dem beispiellosen Tod und der Zerstörung in Gaza ausgehen, drohen nun die gesamte Region in den Abgrund zu stürzen: ein Flächenbrand mit unvorstellbaren Folgen“, sagte der UN-Chef. dpa
Frankfurter Rundschau
Israel geht weiter massiv gegen die Hisbollah-Miliz im Libanon vor. In der Hauptstadt Beirut fliehen Hunderte vor nächtlichen Angriffen in den Vororten. UN-Chef Guterres warnt vor einem Flächenbrand.
Politik
2024-09-28T05:57:32+0200
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Klimaschützer blockieren Straße: Autofahrer rasten aus
Die Klimaaktivisten „Letzte Generation“ haben eine Autobahnausfahrt in der Nähe von München blockiert. Einige Autofahrer wurden daraufhin handgreiflich. München – Lange Staus kennen Autofahrer meist nur aus der Ferienzeit oder dem Berufsverkehr. Doch immer wieder sorgten zuletzt auch Klimaschützer wie „Insulate Britian“ oder die Aktivisten von „Essen retten, Leben retten“ für lange Staus auf den Straßen. Und auch die Gruppe „Letzte Generation“ blockiert Straßen, um ihren Forderungen Nachdruck zu verleihen, was bei vielen Autofahrern auf wenig Verständnis stößt. Alleine am vergangenen Montag (16. Mai) haben die Klimaaktivisten in acht Städten Straßen blockiert, darunter auch die Autobahnausfahrt Fürstenried bei München auf der A95. Mitten im Berufsverkehr klebten sich die Demonstranten der Gruppe „Letzte Generation“ dort gegen 7:40 Uhr auf die Straße. Die Reaktion der genervten Autofahrer ließ nicht lange auf sich warten: Schon nach kurzer Zeit waren die Ersten ausgestiegen und beschimpften die Klimaaktivisten, wie auch „Nordbayern“ berichtet. Ein Mercedes-Fahrer entriss ihnen zudem ein Plakat und fand anschließend deutliche Worte: „Entweder ihr geht jetzt runter oder ich fahre ihm über die Knochen.“ Eine Drohung, der er auch Taten folgen lässt, wie ein Video auf Twitter zeigt. Der Mann wird jedoch von weiteren Aktivisten an der Weiterfahrt gehindert. Daraufhin wird der Mercedes-Fahrer „handgreiflich“ und zieht den Aktivisten von der Straße. Ein anderer Autofahrer tut es ihm gleich und zerrt eine weitere Person von der Autobahnabfahrt. „Sie tun mir weh“, ruft der Aktivist, was der Autofahrer nur mit: „Ist mir doch scheißegal“ kommentiert. Seine Begründung: „Wir müssen zur Arbeit!“ „Wir brauchen jetzt eine Lebenserklärung von Minister Habeck gegen neue Investitionen in fossile Infrastruktur“, begründet die Gruppe „Letzte Generation“ ihren Protest auf Twitter. Zudem dürfe es auch „auf keinen Fall neue Ölbohrungen in der Nordsee“ in der Nordsee geben. Noch mehr spannende Auto-Themen finden Sie im kostenlosen Newsletter von 24auto.de, den Sie gleich hier abonnieren können. Der Protest auf der Autobahnabfahrt Fürstenried bei München wurde schließlich gegen 9 Uhr von der Polizei aufgelöst und die Demonstranten von der Straße entfernt.
Simon Mones
Die Klimaaktivisten „Letzte Generation“ haben eine Autobahnausfahrt in der Nähe von München blockiert. Einige Autofahrer wurden daraufhin handgreiflich.
Auto
2022-05-25T08:39:00+0200
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Veganismus: Vegane Ernährung fordert Planung
Vegane Ernährung kann leicht zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen führen. Eine Ernährungswissenschaftlerin sieht sogar Risiken durch eine zu einseitige Ernährung. Ein Fernsehreporter isst eine Woche lang vegan und filmt sich dabei. Eine Schauspielerin berichtet, wie viel besser es ihr geht, seit sie die Ernährung umgestellt hat. In den Regalen der Geschäfte tummeln sich seit einiger Zeit vermehrt Kochbücher mit veganen Rezepten, auch im Internet finden sich unzählige Anleitungen, wie es ohne tierische Produkte schmecken soll. Vegan ist in und Thema in den Medien. Wer rein pflanzlich isst, gilt als hip und längst nicht mehr als spinnert; das Klischee ausgemergelter Figuren in Gesundheitsschuhen hat dem Bild fitter, gesundheitsbewusster Menschen Platz gemacht. Nur ein weiterer, von kommerziellen Interessen befeuerter neuer Lifestyle-Trend oder eine sinnvolle Alternative zum ottonormalen Ernährungsverhalten? Vegan, das bedeutet Verzicht nicht allein auf Fleisch, Geflügel und Fisch, sondern auf alle vom Tier stammenden Nahrungmittel, also auch auf Eier, Milch, Käse und Honig. Darin unterscheiden sich Veganer von den Vegetariern, die letztere ohne Reue verzehren können. Aktuelle Daten, wie viele Menschen in Deutschland vegan leben, gibt es nicht. Die Zahlen des Max Rubner-Instituts stammen von 2008 und legen nahe, dass das damals noch kein großes Thema war: Demnach ernährten sich gerade einmal 0,1 Prozent der Bevölkerung vegan. Als neuen „Modetrend“ sieht Kathrin Kohlenberg-Müller, Professorin am Fachbereich Oecotrophologie der Hochschule Fulda und Leiterin des neuen dualen Studiengangs Diätetik, vegane Ernährung kritisch. „Überrascht“ sei sie, wie das Thema derzeit „aufgemacht“ werde. Echte Veganer hätten dafür meist „tiefe weltanschauliche“, gesundheitliche und teils auch religiöse Motive: „Sie wollen keine Tiere essen, lehnen Massentierhaltung ab, wollen die Umweltbelastung durch diese vermindern oder Veredelungsverluste vermeiden, da beispielsweise Schweine das fressen, was der Mensch auch essen könnte. Manche haben auch ästhetische Gründe und können den Anblick toter Tiere nicht ertragen“, sagt Kathrin Kohlenberg-Müller. Echte Veganer sind in ihren Verhaltenweisen sehr strikt, indem sie tierische Produkte nicht allein beim Essen, sondern generell ablehnen: Auch aus Tierkörpern gewonnene Dinge wie Wolle, Fell und Leder oder Reinigungsmittel mit Molke sollten tabu sein. Wer auf vegane Ernährung umsteigt, um sich vermeintlich „gesünder“ zu ernähren, muss einiges bedenken – und eine große Disziplin sowie profundes Wissen beim Erstellen des täglichen Speiseplans mitbringen, sagt die Expertin. Sonst drohten durch die eingeschränkte Auswahl Mangelerscheinungen, weil etliche in tierischen Produkten enthaltene Nährstoffe sich nicht so einfach kompensieren lassen. Aus diesem Grund sind vor allem in den USA bereits angereicherte vegane Lebensmittel auf dem Markt. Nicht ganz leicht sei es etwa, sich allein über pflanzliche Produkte ausreichend mit Proteinen zu versorgen – vor allem, wenn die Energiezufuhr unzureichend ist, sagt die Wissenschaftlerin: „Es erfordert es schon eine besondere Kombination verschiedener pflanzlicher Proteinquellen, etwa Bohnen mit Mais- oder Weizentortillas oder Linsen mit Spätzle, um auf eine ausreichende Proteinqualität zu kommen.“ Problematisch sei auch die Versorgung mit langkettigen Omega-3-Fettsäuren, die unter anderem fette Fischarten wie Lachs, Makrele oder Hering reichlich enthalten. Leicht könne es bei Veganern außerdem zu einem Mangel an verschiedenen Vitaminen und Mineralstoffen kommen, wenn sie nicht genau aufpassen. Für Eisen etwa ist rotes Fleisch ein guter Lieferant; Veganer müssten es durch Hülsenfrüchte sowie verschiedene Gemüsearten wie Fenchel oder Zucchini ersetzen. Milchprodukte sind reich an Kalzium, als Ersatz eignen sich Mandeln, Grünkohl, Spinat, Fenchel oder getrocknete Feigen. Besonders kritisch bei veganer Ernährung ist die Versorgung mit Vitamin B12 und D. Vitamin B12 kann von Pflanzen nicht gebildet werden. Vor allem kommt es in Innereien, Fleisch, Fisch und Eiern sowie Milch und Milchprodukten vor. Vergorene Lebensmittel wie Bier und Sauerkraut enthalten nur geringe Mengen. Vitamin D, mit dem vor allem die Sonne die Menschen versorgt, ist nur in wenigen Lebensmitteln enthalten, insbesondere in fetten Fischarten. Veganer sollten in den sonnenarmen Monaten auf mit Vitamin D angereicherte Lebensmittel zurückgreifen, raten Experten. Zink, das in hoher Konzentration in Kalbsleber und in mittlerer unter anderem in Fleisch, Fisch, Meeresfrüchten, Käse und Eiern vorkommt, können sich Veganer aus Haferflocken, Sojaprodukten, Linsen, Hirse, Erbsen oder Weizen zuführen. Allerdings kann Zink aus tierischen Produkten besser verwertet werden kann. Auch sind Veganer eine Risikogruppe für Jodmangel. Präzises Planen ist bei veganer Kost also unabdingbar – und oft auch der Verzehr großer Portionen, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin, die deshalb die dauerhafte Alltagstauglichkeit für die breite Bevölkerung bezweifelt. Zudem müssten Veganer regelmäßig ihr Blut untersuchen lassen, um Defizite an einem Vitamin oder Mineralstoff auszuschließen. Auch sei eine Ernährungsberatung empfehlenswert. Säuglinge, Kleinkinder und Kinder haben besondere Anforderungen an die Energie- und Nährstoffversorgung. Deshalb hält die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine rein pflanzliche Kost in Schwangerschaft und Stillzeit sowie im gesamten Kindesalter für nicht geeignet. Der Gefahr einer Unterversorgung stehen allerdings auch positive Effekte auf die Gesundheit gegenüber. So haben Wissenschaftler am Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg nachgewiesen, dass die in Sojaprodukten, Saaten, Getreide und Gemüse enthaltenen Phytoöstrogene nach den Wechseljahren das Risiko, an einem bestehenden Brustkrebs zu sterben oder Metastasen zu entwickeln, senken. Der Konsum von viel rotem Fleisch hingegen befördert nach Ansicht von Medizinern das Entstehen von Darmkrebs, und wer weniger gesättigte Fettsäuren zu sich nimmt, tut etwas für sein Herz-Kreislauf-System. Die Fuldaer Wissenschaftlerin sagt dennoch: „Wenn ich Risiko und Nutzen der veganen Ernährung abwäge, so sehe ich für den Ottonormal-Verbraucher mehr Risiken.“ Sie würde strikt veganes Essen deshalb allenfalls „kurzfristig“ empfehlen: „Für einen überschaubaren Zeitraum kann der Körper auf ausreichende Speicher zurückgreifen“. Gleichwohl sollte, wer sich der Gesundheit förderlich ernähren möchte, überwiegend pflanzliche Lebensmittel verzehren, sagt Kathrin Kohlenberg-Müller. Sie rät, sich dabei am besten am „Ernährungskreis“ der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zu orientieren. Dort belegten Dreiviertel des Tellers pflanzliche Lebensmittel wie Getreideprodukte (etwa Brot oder Nudeln), Kartoffeln, Gemüse und Obst, das restliche Viertel besteht aus Milch, Milchprodukten, Fleisch, Fisch, Eiern und Ölen. „Die Veganer lassen mit dem Verzicht auf tierische Lebensmittel ein Viertel dieses Tellers weg und schränken die Lebensmittelauswahl ein“, veranschaulicht die Wissenschaftlerin. Das Ernährungsverhalten der meisten Deutschen ist nach Ansicht der Expertin indes eher aus einem anderem Grund problematisch: „Die Mehrheit isst viel zu wenig pflanzliche Lebensmittel“, erklärt die Ernährungswissenschaftlerin (die somit von den ebenfalls angesagten, auf die Reduzierung von Kohlenhydraten setzenden Low-Carb-Diäten nicht viel hält ). Stattdessen würden zu viel Fleisch und Wurst konsumiert. Auf die empfohlene Menge von beispielsweise insgesamt 400 Gramm Gemüse pro Tag käme kaum einer. Und darin sieht sie auch das Positive des aktuellen Vegan-Trends: „Wenn durch diese extreme Form der Blick geöffnet wird für eine überwiegend pflanzliche Ernährung, dann wäre das sehr zu begrüßen.“ Immer mehr Menschen verzichten auf tierische Produkte. Firmen und Ein-Mann-Betriebe entdecken sie als Konsumenten. Ihre Produkte sind kreativ – und teuer. Der Veganer ist ein Millionengeschäft. Zu zum Beispiel auch der Verkauf von Hafermilch.  Unser Ernährungsstil könnte für die zunehmende Weltbevölkerung langfristig zum Problem werden. Denn: Auf Dauer reichen die zur Verfügung stehenden landwirtschaftlichen Flächen nicht aus, um die Ernährungssicherheit der Menschheit zu gewährleisten. Als „Soja-Salafisten“ oder „Vegan-Mafia“ werden sie verunglimpft: Veganer sind für manche nicht mehr nur Menschen, die auf tierische Produkte verzichten, sondern ein rotes Tuch. Warum ist das so? Für Menschen, die sich ein Dasein nur schwer ohne Fleisch, Milch und Käse vorstellen können, klingt vegane Ernährung vor allem nach Verzicht. Doch Veganer, die auf ihre Ernährung achten, kommen sehr gut durchs Leben und sind oft sogar gesünder.
Pamela Dörhöfer
Vegane Ernährung kann leicht zu einer Unterversorgung mit Nährstoffen führen. Eine Ernährungswissenschaftlerin sieht sogar Risiken durch eine zu einseitige Ernährung.
Gesundheit
2019-08-22T15:05:00+0200
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https://www.fr.de/ratgeber/gesundheit/veganismus-vegane-ernaehrung-fordert-planung-11226023.html
Was kann Deutschland tun, statt atomar aufzurüsten?
Es gibt Alternativen zu einer atomaren Bewaffnung. Ein Gastbeitrag von Volker Jung, Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Angelika Claußen, Ulrich Gottstein und Michael Karg. Es mehren sich Stimmen, die eine mögliche atomare Bewaffnung Deutschlands oder unter Beteiligung Deutschlands in Betracht zu ziehen. Wir fragen, braucht Deutschland eine neue Aufklärungs-Welle in der Debatte um Atomwaffen? Vor 70 Jahren, wenige Wochen nach dem Zünden der größten amerikanischen Wasserstoffbombe im Bikini-Atoll am 1. März 1954, kamen in Wiesbaden drei Theologen und drei Atomphysiker zu einem vertraulichen Austausch zusammen: EKD-Ratsvorsitzender Otto Dibelius, Theologie-Professor Helmut Gollwitzer, EKHN-Kirchenpräsident Martin Niemöller und Otto Hahn, Chemienobelpreisträger, Werner Heisenberg, Physiknobelpreisträger, sowie der Physiker, Philosoph und Friedensforscher Carl Friedrich von Weizsäcker. Eingeladen hatte Martin Niemöller. Als die sechs auseinandergingen, hatte Niemöller, der Pastor und ehemalige Offizier, die Erkenntnis gewonnen: Nukleare Waffen sind keine Waffe, sondern ein Massenvernichtungsmittel. Es gibt keinen Zweck, der damit noch erreichbar wäre. Diese Erkenntnis verstärkte sich auch bei den Wissenschaftlern, ihre Begegnung mit den Ethikern von der evangelischen Kirche hatte richtungweisende Folgen. Menschen brauchen Frieden. Aber es herrscht Krieg in der Ukraine, im Nahen Osten und in anderen Teilen der Welt. Welche Wege können zum Frieden führen? In derFR-Serie #Friedensfragen suchen Fachleute seit Beginn des russischen Kriegs gegen die Ukraine nach Antworten. Angesichts aktueller Entwicklungen weiten wir den Blick und schauen auch auf Friedensperspektiven für andere Regionen. Dabei legen wir Wert auf eine große Bandbreite der Positionen – die keineswegs immer der Meinung der Redaktion entsprechen. Alle Artikel finden sich auch in unserem Dossier. Die Bundesrepublik verzichtete auf eigene Atomwaffen. Doch hier lagerten und lagern Atomsprengköpfe der USA. 1979 plante die Nato, im Rahmen eines „Doppelbeschlusses“ (Verhandeln und Aufrüsten), neue atomare Mittelstreckenraketen in Europa zu stationieren. Die Bundesregierung setzte ihren „Doppelbeschluss“ aus Dislozieren und Verhandeln um. Im Ergebnis wurden ab 1987 insgesamt 2692 Atomraketen in Ost und West abgezogen und komplett verschrottet, überwacht durch circa 1000 wechselseitige Vorort-Kontrollen, geregelt im INF-Vertrag zur Abrüstung aller Mittelstreckenraketen in Europa. Mehrere Verträge zur Begrenzung und zum Rückbau von Atomwaffen folgten. Und heute? Der INF-Vertrag ist gekündigt, obwohl er 1987 auf unbeschränkte Dauer geschlossen wurde. Gekündigt sind auch der Vertrag über die Begrenzung der Raketenabwehr (ABM) und der Vertrag über den Offenen Himmel (Open Skies). Der New-Start-Vertrag über die strategischen Atom-Potenziale ist außer Kraft gesetzt, der Umfassende Atomteststoppvertrag (CTBT) ist noch nicht in Kraft getreten. Die Rüstungskontrolle ist somit weithin ausgesetzt. Derzeit wachsen die politischen und militärischen Spannungen. Zeitgleich könnte die Verbindung zwischen Europa und den USA brüchiger werden. Angesichts dieser Entwicklungen plädieren manche wieder für eine deutsch-europäische Atom-Aufrüstung, nun sogar mit Hyperschall-Trägersystemen, die die Vorwarn- und damit auch mögliche Deeskalationszeiträume minimieren. Diejenigen, die dies fordern, sprechen wie der frühere Bundeskanzler Konrad Adenauer seinerzeit für eine deutsche Verfügung über Atomwaffen mithilfe neuester Waffentechnologie. Doch es gilt wie damals: Je „kleiner“ die Atomwaffen, umso höher ist ihre Einsatz-Wahrscheinlichkeit, umso größer ist die Kriegsgefahr. Was kann Deutschland konkret tun – statt atomar aufzurüsten? 1. Deutschland kann die Atomwaffenstaaten nachdrücklich daran erinnern, ihre im gültigen Atomwaffensperrvertrag von 1970 eingegangene „Absicht, zum frühestmöglichen Zeitpunkt die Beendigung des nuklearen Wettrüstens herbeizuführen und auf die nukleare Abrüstung gerichtete wirksame Maßnahmen zu ergreifen“, nun auch umzusetzen und die ausgesetzten atomaren Rüstungskontrollverträge in neuen Verhandlungen wieder aufzunehmen. Offizielle Atomwaffenstaaten sind die USA, Russland, Frankreich, Großbritannien und China. Inoffiziell gehören Indien, Pakistan, Israel und Nordkorea dazu. 2. Deutschland kann mit den Nato-Verbündeten einen Fahrplan erarbeiten mit dem Ziel, die nukleare Teilhabe zu beenden. 3. Deutschland kann dem 2021 in Kraft getretenen Atomwaffenverbotsvertrag beitreten. Damit würde Deutschland bestätigen, keine Nuklearwaffen zu besitzen und auf seinem Territorium zuzulassen. 4. Deutschland kann sich für eine gesamteuropäische atomwaffenfreie Zone einsetzen, die Russland einbindet. Deutschland hat hierfür bereits eine Vorleistung erbracht: Die neuen Bundesländer einschließlich Berlins sind durch den Zwei-plus-vier-Vertrag vom 12. September 1990 bereits eine völkerrechtsverbindliche Atomwaffen-freie Zone. Wir bitten die Bundesregierung, diese vier Initiativen zu ergreifen. Die Öffentlichkeit, Wissenschaft, Medien, Politik, Zivilgesellschaft, bitten wir, diese Initiativ-Möglichkeiten begleitend genau zu prüfen und breit zu erörtern. Volker Jung, Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau; Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Professor für Umweltforschung und Diplom-Physiker; Angelika Claußen, Präsidentin der IPPNW Europa; Ulrich Gottstein, Gründungs-Mitglied der Deutschen Sektion der IPPNW; Michael Karg ,Vorsitzender der Martin-Niemöller-Stiftung Der Text ist eine gekürzte Fassung der „Wiesbadener Erinnerung“. Sie ist vollständig abrufbar unter IPPNW.de oder Martin-Niemoeller-Stiftung.de
Frankfurter Rundschau
Es gibt Alternativen zu einer atomaren Bewaffnung. Ein Gastbeitrag von Volker Jung, Ernst-Ulrich von Weizsäcker, Angelika Claußen, Ulrich Gottstein und Michael Karg.
Politik
2024-06-14T13:25:59+0200
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Ukraine-Krieg: Russland feiert Gebietsgewinne an der Front als „ganz großen Sieg“
Die russische Militärführung rühmt sich für Gewinne im Süden der Ukraine. Experten halten die russische Reaktion für übertrieben - und nennen zwei Motive. Cherson - In der Folge des versuchten Putsches der Wagner-Gruppe, angeführt von Jewgeni Prigoschin, halten die Kampfhandlungen im Süden und Osten der Ukraine weiter an. Derweil berichtet ein russischer Offizieller aus der Region Cherson, dass die russischen Truppen Gewinne in der Region einstreichen konnten. Dem russischen Militär, Wladimir Saldo, zufolge habe seine „Dnepr“ Gruppe Gefechte an der Antoniwkabrücke für sich entscheiden können. Bei der Brücke handelt es sich um eine Straßenbrücke über den Dnepr bei Cherson, welche im November 2022 beim Rückzug der russischen Truppen aus der Region gesprengt und über den Verlauf des Ukraine-Kriegs im nördlichen Bereich komplett zerstört wurde. Wie das amerikanische Institute for the Study of War (ISW) berichtet, behaupten die russischen Truppen weiter, dass die Ukraine in der Region über keine Verteidigungsstellungen mehr am Brückenende verfüge. Des Weiteren hat das russische Verteidigungsministerium ein Interview mit einem Oberstleutnant veröffentlicht, der angeblich vor Ort gewesen sei. Demnach habe Russland alle seine Stellungen entlang des Dnepr zurückerobern und darüber hinaus alle ukrainischen Truppen davon abhalten können, den Fluss zu überqueren. Beweise für die Behauptungen, lieferten jedoch weder die russischen Truppen vor Ort, noch das russische Verteidigungsministerium. Dennoch wurden Teile der Dnepr Gruppe vom Verteidigungsministerium für ihre Fortschritte in der Südukraine ausgezeichnet, wie der Thinktank erläutert. Die russische Militärführung hat die angeblichen Siege über kleine ukrainische Einheiten gefeiert, als ob die russische Armee „den ganz großen Sieg“ eingefahren hätte, wird weiter berichtet. Die Experten des ISW kommen zu dem Schluss, dass „das übertriebene Lob Russlands für kleine Siege über ukrainische Truppen entweder darauf schließen lässt, dass die russische Militärführung ernsthafte Sorge vor ukrainischen Angriffen bei Cherson hat, oder darauf, dass Moskau in der Folge des Wagner-Putsches dringend einen medialen Erfolg braucht“. Das Hauptquartier der Dnepro Gruppe befindet sich in Rostow am Don und wurde durch die Wagner Truppen während ihres Marsches durch Russland umstellt. (lp)
Linus Prien
Die russische Militärführung rühmt sich für kleine Gewinne im Süden der Ukraine. Experten halten die russische Reaktion für übertrieben
Politik
2023-07-05T12:48:50+0200
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Mit diesem Thema könnte Kamala Harris gegen Trump gewinnen
Trump gegen Harris wird es wohl bei der US-Wahl 2024 heißen. Eine Frage könnte laut Umfragen den Unterschied ausmachen: das Thema Abtreibung. Washington, D.C. – Tosender Applaus schlug Kamala Harris bei ihrer ersten Wahlkampfrede nach dem Rückzug von Joe Biden entgegen, als sie entschlossen ins Mikrofon rief: „Wir werden Donald Trumps extreme Abtreibungsverbote stoppen, weil“ – und hier überschlug sich ihre Stimme fast – „wir vertrauen darauf, dass Frauen über ihren eigenen Körper entscheiden können!“ Es ist das Thema, das Kamala Harris vielleicht den Sieg über Donald Trump bei den US-Präsidentschaftswahlen im November bringen könnte: die Abtreibungsfrage. Denn Umfragen zur US-Wahl zeigen, dass die demokratische Partei, für die Harris antritt, potenziell über eine immense Unterstützung verfügt in der Gruppe derjenigen Wählerinnen und Wähler, die sich für das Recht auf Abtreibung aussprechen. Mit US-Präsident Joe Biden als Kandidat der Demokraten für die US-Wahl schwand diese Unterstützung in den vergangenen beiden Jahren jedoch dahin. Auch dies belegen Umfragen. Kamala Harris könnte es gelingen, nach Bidens Rückzug diese Wählergruppe wieder zu aktivieren – und das könnte das Zünglein an der Waage auf ihrem Weg zur Präsidentschaft sein. Das Thema Abtreibung umtreibt die US-amerikanische Gesellschaft vor allem, seitdem die konservative Mehrheit am Supreme Court 2022 das bundesweite Recht auf Schwangerschaftsabbruch kippte und seitdem wieder die sehr unterschiedlichen Gesetze in den einzelnen US-Bundesstaaten gelten. Die kontroverse Diskussion über das Abtreibungsrecht lief in den USA schon Jahre zuvor. Und es trieb diejenigen, die auf ein national verankertes Recht auf Abtreibung pochen, eigentlich immer direkt in die Arme der Demokratischen Partei. Noch 2020 sagten drei Viertel der Abtreibungs-Befürworter laut Umfragen von „Edison Research“, sie würden Joe Biden wählen. Dieser Wert sank aber in neuen Umfragen auf rund 60 Prozent, in einer Umfrage von diesem Frühjahr von der Quinnipiac University und Yahoo News/YouGov sogar auf rund 50 Prozent. Und das, obwohl 66 Prozent der Befragten laut Yahoo News sagten, sie würden das nationale Recht auf Abtreibung befürworten. Was ist die Ursache, dass Biden die Abtreibungsbefürworter eher verjagte als anzog? Dafür gibt es wohl drei Gründe. Der erste Grund ist in der Person Joe Biden selbst begründet. Der US-Präsident ist 81 Jahre alt und stellt sich immer wieder als streng gläubiger Katholik dar. Das weist ihn – anders als Kamala Harris – nicht gerade als glaubhaften Verfechter der Rechte von jungen Frauen aus. Biden vermeide es oft geradezu, das Wort Abtreibung auch nur zu erwähnen, heißt es bei CNN. „Viele denken, Biden sei persönlich gegen Abtreibung und in seiner politischen Position dafür“, sagte Meinungsforscherin Celinda Lake, laut einem Bericht des US-Nachrichtensenders. Zweiter Grund sind wohl die anderen komplexen Probleme, die viele Menschen in den USA plagen und die das Thema Abtreibung in den Schatten stellen, wie Jason Cabel Roe, ein Berater der Republikaner, gegenüber CNN schilderte. Beispiele sind steigende Inflation, Kriminalität und Einwandererzahlen. Die Wahlentscheidung von Wechselwählern hänge 2024 nicht so sehr am Thema Abtreibung als dies normalerweise der Fall sei, so Roe, sondern an vielen anderen Faktoren, bei denen teils Donald Trump mehr zugetraut wird. Der dritte Grund für Bidens sinkenden Zuspruch bei Abtreibungsbefürwortern in Umfragen ist wohl Donald Trump. Der Kandidat der Republikanischen Partei für die US-Wahl 2024 ist in der Abtreibungsdebatte weniger verwundbar, als es wohl andere republikanische Kandidaten wären. Ein Image als streng Gläubiger pflegt der 79-Jährige nicht, schon allein wegen seiner zahlreichen Affären und Eskapaden wäre das auch nicht glaubwürdig. Bei ihm sei es genau umgekehrt wie bei Biden, wie Meinungsforscherin Celina Lake bei CNN erklärte: Viele Wähler seien der Meinung, dass Trump persönlich eigentlich für Abtreibungen, politisch aber dagegen sei. Trump weiß, dass die Gruppe der Abtreibungs-Befürworter traditionell keine großen Fans der Republikaner sind. Er versucht, das Thema im Wahlkampf für die Präsidentschaftswahlen 2024 kleinzuhalten. Auf dem Nationalkongress, als er als offizieller Kandidat der Republikaner nominiert wurde, thematisierte Trump Schwangerschaftsabbrüche nicht. Zudem erklärte er in der Vergangenheit mehrmals, dass er es den einzelnen US-Bundesstaaten überlassen wolle, wie sie das Gesetz zur Abtreibung regeln und nicht für ein nationales Verbot plädiere. Damit will Trump Befürchtungen, die Republikaner wollen Abtreibungen in den USA künftig generell verbieten, wohl zerschlagen. Dagegen spricht wiederum, dass er J. D. Vance zu seinem Vize-Kandidaten machte – jemanden, der sich deutlich gegen Abtreibungsrechte positioniert. Zweifelhaft dürfte auch der Erfolg von Trumps Strategie sein, Fake News über die angeblichen Abtreibungs-Pläne von Kamala Harris zu verbreiten. Und welche Rolle spielt Kamala Harris bei dem allem? Sie kann das Thema Abtreibung weit besser besetzen als die „alten, weißen Männer“ Joe Biden und Donald Trump. Erstens ist sie eine Frau, zweitens ist sie viel jünger und drittens wirkt sie insgesamt nahbarer und emotionaler als der Ex-Kandidat Joe Biden. Das steigert ihre Glaubwürdigkeit. Außerdem hat Harris mehrfach bewiesen, dass ihr wirklich etwas an dem Thema liegt. Harris besuchte zum Beispiel als erste Vizepräsidentin der USA eine Abtreibungsklinik, trat regelmäßig bei Diskussionsrunden zum Thema als engagierte Rednerin auf und prangert laut NBC News immer wieder Abtreibungsverbote und -einschränkungen in US-Bundesstaaten offen an. Mit Biden hatte das Abtreibungs-Thema „nicht das Feuer und die Dringlichkeit“ wie unter Harris, so Della Volpe, Wahlkampfmanagerin für die Demokraten, zu CNN. Harris betrachtet das Thema Abtreibung zudem nicht isoliert, sondern stellt es in einen größeren Kontext. Bei der Abtreibungsdebatte gehe es um das große Ganze, argumentiert sie: Freiheit. Kamala Harris nennt Abtreibungsbeschränkungen gerne als Beispiel dafür, wie die von den Republikanern nominierten Richterinnen und Richter am Supreme Court generell Freiheitsrechte beschränken würden, zum Beispiel auch den Schutz von LGBTQ-Personen, den Zugang zu Verhütung oder bei Wahlrechten. Ein Beleg dafür ist Harris’ ersten Kampagnenvideo im Wahlkampf gegen Trump, das unter der Überschrift „Freiheit“ steht und zu dem das Lied „Freedom“ des US-Superstars Beyoncé den passenden Soundtrack liefert. Seien Sie bestens informiert mit unserem kostenlosen US-Wahl-Newsletter. Beiträge unserer renommierten Partner, wie der Washington Post, liefern Ihnen die US-Perspektive. Übersetzt in deutscher Sprache. Hier geht’s zum Abo des US-Wahl-Kompakt-Newsletters. Harris hat somit eine Chance, diejenigen Wähler zurückzugewinnen, die eigentlich die Demokraten wählen müssten, wenn es nach ihrer Haltung zum Abtreibungsrecht geht, sich aber unter Biden von der Partei abgewendet haben. Dies sind zum einen jüngere Frauen, die sich als Feministinnen sehen und ihn ihren Rechten beschränkt fühlen. Aber auch Frauen über 50 Jahre könnten sich von Kamala Harris besonders angesprochen fühlen. Schließlich waren sie es, die einst viele Freiheitsrechte für Frauen mühsam erkämpften. Erst vergangene Woche richtete sich Kamala Harris bei einem Musikfestival in New Orleans direkt an die Frauen ihrer eigenen Generation: Laut The Atlanta Voice ärgerte sie sich leidenschaftlich darüber, dass unter Trump „unsere Töchter weniger Rechte haben werden als unsere Großmütter“. (smu)
Stephanie Munk
Donald Trump gegen Kamala Harris wird es wohl bei der US-Wahl 2024 heißen. Ein Thema könnte laut Umfragen den Unterschied machen.
Politik
2024-07-31T10:18:01+0200
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FIFA 21: Diese acht Punkte sollen das Spiel besser machen
Wie jedes Jahr erscheint auch 2020 ein neues "FIFA". EA verspricht für "FIFA 21" zahlreiche Verbesserungen. Auf diese acht Punkte haben die Entwickler besonderes Augenmerk gelegt. Die Entwicklung von Videospielen ist so weit fortgeschritten, dass die Grafik nicht mehr weit von der Realität entfernt ist. Für die Entwickler von Sportspielen wird es zunehmend schwieriger, Jahr für Jahr neue Teile zu rechtfertigen. Dass Gameplay wird in der Regel nur in kleinen Einzelheiten angepasst, grafisch bekommt man im Prinzip dasselbe präsentiert. Konami hat sich dieses Jahr ausnahmsweise dazu entschieden, auf ein komplett neues „Pro Evolution Soccer“ zu verzichten und veröffentlicht deshalb nur ein Season-Update mit den Aktualisierungen. Auch wenn „FIFA“-Fans sich selbiges Vorgehen von EA wünschen und sogar zum Boykott aufrufen*, bleibt der Publisher seiner Linie treu und veröffentlicht bald „FIFA 21“. Doch der neue Teil verspricht endlich größere Veränderungen, nachdem die Reihe in den letzten Jahren viel Kritik einstecken musste. Diese acht Punkte soll „FIFA 21“ besser machen. Auf der offiziellen Webseite von „FIFA 21", hat EA Sports die acht wichtigsten Änderungen aufgelistet. Der Fokus liegt dabei auf den Management-Aspekten des Spiels. Lesen Sie auch: FIFA 21 Demo: EA lässt den neusten Ableger schon vor Release spielen. *WERBUNG* "FIFA 21" jetzt vorbestellen Anhand dieser Verbesserungen ist zu sehen, dass EA vor allem den Einzelspieler-Modus verbessern möchte. Für viele Spieler ist er nach wie vor sehr wichtig, auch wenn der Multiplayer in den letzten Jahren zunehmend in den Vordergrund gerückt ist. "FIFA 21" erscheint am 9. Oktober für PS4, Xbox One und PC. Später wird das Spiel auch für die PS5 und Xbox Series X auf den Markt kommen, vermutlich bereits als Launch-Titel. Wer eine Version für aktuelle Konsolen kauft, erhält ein kostenloses Upgrade für die Next-Gen-Konsolen.(ök) *tz.de ist Teil des Ippen-Digital-Netzwerks. Auch interessant: PS5 vorbestellen: Marketing-Chef von Sony gibt wichtigen Hinweis - wann startet der Vorverkauf?
Ömer Kayali
Auch 2020 erscheint ein neues „FIFA“. EA verspricht für „FIFA 21“ zahlreiche Verbesserungen. Auf diese acht Punkte haben die Entwickler besonderes Augenmerk gelegt.
Games
2020-07-27T12:23:00+0200
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FC Bayern - Klinsmann prahlt: München „profitiert bis heute“ von mir - FCB gegen Hertha BSC
Jürgen Klinsmann schreibt seine eigene Geschichte: Zwar wurde er als Coach bei den Bayern gefeuert, doch er sieht viele Früchte seiner Arbeit beim FCB. Jürgen Klinsmann und der FC Bayern München. Zwei Spielzeiten ging Klinsmann für die Bayern auf Torejagd, holte Meisterschaft und Uefa-Pokal. Als Trainer konnte er in München aber nicht an diese Erfolge anknüpfen.  Er wollte den Verein modernisieren, scheiterte aber deutlich: Im Champions-League-Viertelfinale gegen den späteren Sieger FC Barcelona (1:1, 0:4), in der Bundesliga wurden die Münchner vom späteren Meister VfL Wolfsburg mit 1:5 deklassiert. Auch im Pokal gab es ein frühes Viertelfinal-Aus. Es wurde eine titellose Saison, deren Ende Klinsmann nicht mehr auf der Bank erlebte. Kurz vor dem Saisonfinale wurde er gefeuert.  In einem Interview mit der Bild am Sonntag verklärt Klinsmann jetzt überraschend seine Zeit als Coach der Bayern. Zwar räumt er sein, dass  der Erfolg ausblieb, doch er glaubt immer noch, dass er die Kurve zur Meisterschaft gekriegt hätte: „Ich war drei Punkte hinter Spitzenreiter Wolfsburg, als ich entlassen wurde, bei noch fünf ausstehenden Spielen. Ich habe gesagt, wir packen das noch, die Vereinsführung hatte eine andere Meinung.“  Mehr noch: Klinsmann geht davon aus, dass er wichtige Weichen gestellt hat, die den Verein sogar bis heute auf der Erfolgsspur halten: „Ich durfte extrem viel lernen dort, habe ein Leistungszentrum gebaut, von dem sie bis heute profitieren, habe Spieler wie Thomas Müller und Holger Badstuber zu den Profis hochgezogen. Ein Jahr später habe ich die WM in Südafrika angeschaut. Badstuber in der Innenverteidigung, Müller schießt fünf Tore – überragend.“  Für sein neues Projekt Hertha BSC sieht er rosige Zeiten kommen. Durch den Investor Lars Windhorst sei die Hertha jetzt das „spannendste Fußballprojekt Europas“. Es werde Zeit, dass Berlin auch Fußballhauptstadt Deutschlands werde. Das bedeutet natürlich auch eine Attacke auf den FC Bayern. Berlin könne als Metropole Stars wie Mario Götze oder Julian Draxler anziehen - und damit in den Wettbewerb eintreten mit dem FCB.  „Den Anspruch, irgendwann mit den Bayern auf Augenhöhe zu sein, darf man doch haben. Aber das ist weit weg und es muss Schritt für Schritt gehen. Nach dem Prinzip habe ich immer gelebt“, erklärt Klinsmann im BamS-Interview.  Ob er diesen Prozess dauerhaft als Trainer begleiten will, hat er noch nicht entschieden. Der Frage, ob er über den Sommer hinaus Hertha-Coach bleibt, wich Klinsmann aus: „Ganz ehrlich: Ich habe darüber noch nicht nachgedacht.“ Am Sonntag jedenfalls wird er auf der Bank sitzen, obwohl es kurz vorher noch Unklarheiten wegen seiner Trainer-Lizenz gab. mag
Marcel Görmann
Jürgen Klinsmann schreibt seine eigene Geschichte: Zwar wurde er als Coach bei den Bayern gefeuert, doch er sieht viele Früchte seiner Arbeit beim FCB.
Fußball
2023-04-30T16:09:42+0200
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Coronavirus: Virologe Drosten mahnt: Test-Ausweit hat Grenzen - Fokussierung sinnvoller
Antikörpertests sind nicht immer richtig und eine Ausdehnung von Tests kann an seine Grenzen stoßen: Der Virologe Christian Drosten gibt im NDR-Podcast Auskunft. München - Die Forschung rund um das Coronavirus* hat derzeit viel zu tun: Unter Hochdruck wird an einem Impfstoff* gearbeitet. Auch der Einsatz von Antikörpertests soll in breitem Umfang eingeführt werden. Der Virologe Christian Drosten klärt in einem täglichen NDR-Podcast über den Einsatz solcher Tests auf.  Doch zunächst geht er auf die Frage nach den bisherigen und aktuellen Corona-Tests ein. „Wie belastbar sind diese?“, fragt Redakteurin Korinna Hennig. Schließlich liefern Robert-Koch-Institut und John-Hopkins-Universität täglich aktuelle Zahlen - doch diese weichen voneinander ab*. Das liegt an den verwendeten Quellen, sagt Drosten. Grundsätzlich könne man beruhigt auf die Zahlen des RKI zurückgreifen, um die Pandemie einzuschätzen. Kritik an dem Institut halte der Virologe für „total unfair“. Einer Erhöhung der Tests steht der Virologe jedoch kritisch gegenüber.  Viele Experten fordern derzeit „Testen, testen, testen“, weiß Korinna Hennig. Doch Drosten hält diese Maßnahme nur bedingt für sinnvoll. Denn wie in anderen Bereichen gäbe es Engpässe in den Lieferungen. Simple Abstrich-Tupfer etwa, oder Reagenzien, die für einen separaten Laborprozess zur Gewinnung des reinen Erbgutes notwendig sind, seien nicht unbegrenzt verfügbar. Auch bei den essenziellen Reagenzien handelt es sich um einen „begrenzten Markt, die in ihrer Produktion nicht beliebig gesteigert werden können.“ Der Experte hält deshalb eine Fokussierung der Testungen für dringend notwendig. Doch wo sind diese notwendig? In Krankenhäusern, bei Patienten und Personal sowie bei Menschen mit einem Risikofaktor. Häufig sind Risikopatienten* zwar häuslich isoliert, doch kann ein Ausbruch und damit einhergehend eine Verschlechterung der Krankheit sehr plötzlich erfolgen. Ein Krankenhausaufenthalt könne dann zu spät geschehen.  Eine Überwachung durch den Hausarzt per Telefonanruf, Abstriche mit „Corona-Taxis“ und eine Einbindung der Krankenhäuser wäre hierbei die Lösung. Diese Maßnahmen wären nötig - aber nicht möglich. Ein solch riesiger Arbeitsaufwand könne nicht wie das „Virus exponentiell steigen.“ Eine digitale Lösung per App könnte in diesem Fall helfen, so der Experte.  mak *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Netzwerkes.
Marina Kraut
Antikörpertests sind nicht immer richtig und eine Ausdehnung von Tests kann an seine Grenzen stoßen: Der Virologe Christian Drosten gibt im NDR-Podcast Auskunft.  
Politik
2020-04-07T17:10:00+0200
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https://www.fr.de/politik/coronavirus-christian-drosten-ndr-podcast-test-antikoerpertests-zr-13644309.html
„Radikal, gehasst, verzweifelt“: ZDF-Reportage über „Letzte Generation“
Die ZDF-Reportage geht der Frage nach, warum Mitglieder der „Letzten Generation“ bei Straßenblockaden ihre Gesundheit riskieren. Frankfurt - „Gereizt“ wäre entschieden der falsche Begriff, um die bedrohliche Stimmung zu beschreiben: Es liegt Gewalt in der Luft; allein die Anwesenheit des Filmteams verhindert, dass es zu Übergriffen kommt. Auslöser der Aggressionen sind eine Handvoll junger Leute, die sich mit einer Hand auf dem Asphalt festgeklebt haben. „Radikal, gehasst, verzweifelt“ hat Broka Herrmann (Regie und Produktion) seine Reportage über einige Personen aus dem Umfeld der „Letzten Generation“ überschrieben. Der Film geht der Frage nach, wer diese Menschen sind, die ihre körperliche Unversehrtheit aufs Spiel setzen, um die Gesellschaft aufzurütteln. Was sie motiviert, ist klar: Die Welt geht unter, und wir schauen tatenlos zu. Anders als die Mitglieder von „Fridays for Future“, die bloß die Schule geschwänzt haben, riskieren die Männer und Frauen weitaus mehr: Weil das Rechtssystem ihre Aktionen nicht als zivilen Ungehorsam, sondern als Nötigung bewertet, kommt es in vielen Fällen zu Verurteilungen; solche Vorstrafen können Karrieren zerstören, bevor sie überhaupt begonnen haben. Wie stets bei „37 Grad“ spielt der menschliche Faktor eine große Rolle; die Szenen gehören jedoch zu den schwächsten des Films. „In diesen unruhigen Zeiten tauchen sie gerne mal ein in die Kindheit von Carla und ihren Geschwistern“, pilchert der von Götz Bielefeldt angenehm gesprochene Kommentar, als die 25-jährige Carla Hinrichs, Sprecherin der Bewegung und ihr bekanntestes Gesicht, das Elternhaus in Niedersachsen besucht und die Kamera ins Fotoalbum schaut. Die Bilder der Gartenarbeit sind überflüssig, die Einblicke ins Seelenleben der Mutter nicht: Sie hat Angst, dass den Morddrohungen auf Twitter Taten folgen könnten oder „dass einer mal durchdreht und weiterfährt.“ Herrmann hätte sie noch fragen können, ob sie sich vorstellen könnte, sich ebenfalls auf einer viel befahrenen Straße festzukleben: Eine weitere Protagonistin seines Films ist die 41-jährige Solvig aus Magdeburg, Mutter von vier Kindern; ihre älteste Tochter Lina hat sie überzeugt, sich der Bewegung anzuschließen. Ungleich fesselnder als die Ausflüge ins Privatleben der Beteiligten – Solvig hat sich während der Dreharbeiten offenbar von ihrem Mann getrennt – sind die Konfrontationen mit jenen, für die die Mitglieder der „Letzten Generation“ in erster Linie ein Hindernis darstellen. Dabei kommt es zu einem entlarvenden Moment: Wir sind doch alle für den Klimaschutz, sagt ein Mann sinngemäß, nachdem er die demonstrierende Gruppe von der Straße gezerrt und sich wieder halbwegs beruhigt hat; aber nicht morgens um neun im Berufsverkehr auf einer viel befahrenen Straße in Berlin-Mitte. Dritter im Bunde ist Jakob. Er hat seine Ausbildung zum Zimmermann abgebrochen, weil es ihm wichtiger erschien, die Welt zu retten; mittlerweile ist er „Vollzeitaktivist“. Bekannt wurde er durch eine Aktion in einem Leipziger Kunstmuseum, als er sich im Sommer 2022 gemeinsam mit einer Mitstreiterin an den Rahmen eines wertvollen Gemäldes geklebt hat; zuvor hatten die beiden das Bild mit Kartoffelbrei beworfen. Der Sachschaden war überschaubar, das Kunstwerk war durch Glas geschützt, aber der Aufschrei dennoch gewaltig. Die Boulevardpresse bezeichnet die Mitglieder der „Letzten Generation“ grundsätzlich als „Klima-Chaoten“. Die stets an einer Spaltung der Gesellschaft interessierte Berichterstattung der Bild-Zeitung dürfte ihren Teil dazu beigetragen haben, dass eine Atmosphäre entstehen konnte, die unter dem Deckmantel des Vorwurfs der Bildung einer kriminellen Vereinigung Razzien erlaubt. Weil sich die Polizei ausgerechnet von einem Bild-TV-Kamerateam begleiten ließ, konnte Jakob während seiner Haft in der JVA München dabei zuschauen, wie seine Wohnung durchsucht wurde. Es ist absurd: Jemand will die Welt retten und gilt deshalb als Staatsfeind. Auch deshalb gibt es durchaus Momente, in denen die Mitwirkenden der Reportage ihr Tun hinterfragen: „Du bist ein Straftäter, du bist böse“, interpretiert Jakob die Reaktionen der Behörden. Seit eineinhalb Jahren sorgt das Bündnis nun schon für Schlagzeilen, aber hat es auch etwas bewegt? 80 Prozent der Deutschen, heißt es in Herrmanns Film, seien für den Klimaschutz. Den Forderungen der „Letzten Generation“ dürften sich ebenfalls viele Menschen anschließen: Tempolimit auf den Autobahnen, Neun-Euro-Ticket, die Gründung eines Gesellschaftsrats, der das Ende der fossilen Brennstoffe plant. Die Ziele werden geteilt, der Weg jedoch nicht: 80 Prozent der Befragten verurteilen die Aktionen des Bündnisses. (Tilmann P. Gangloff) „37 Grad: Radikal, gehasst, verzweifelt“, 20. Juni, ZDF, 22.15 Uhr 
Tilmann P. Gangloff
Die ZDF-Reportage geht der Frage nach, warum Mitglieder der „Letzten Generation“ bei Straßenblockaden ihre Gesundheit riskieren.
TV & Kino
2023-06-20T12:50:35+0200
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Badeunfall am Heuchelheimer See: Leichenfund nach stundenlanger Suche - Großeinsatz bei Gießen
Tragischer Badeunfall im Kreis Gießen: Ein Mann geht im Heuchelheimer See unter, er kann nur noch tot geborgen werden. Über Stunden war er von einem Großaufgebot an Rettungskräften gesucht worden. Update vom Montag, 29. Mai, 21.14 Uhr: Tragische Nachricht nach dem Badeunfall am Montagnachmittag am Heuchelheimer See nahe Gießen. Wie die Polizei am Abend bestätigte, wurde der vermisste Mann gegen 19.45 Uhr gefunden. Ein Notarzt konnte nur noch den Tod des 32-Jährigen aus Gießen feststellen. Erstmeldung vom Montag, 29. Mai, 17.17 Uhr: Großeinsatz für Rettungskräfte am Montagnachmittag (29. Mai) am Heuchelheimer See (Kreis Gießen): Hier ist nach ersten Informationen ein Mensch ins Wasser gegangen und untergegangen. Bislang wurde der Mann nicht gefunden. Das teilt die Polizei in einer ersten Meldung mit. Auch ein Polizeihubschrauber ist im Einsatz, er kreiste längere Zeit über dem westlichen Kreis Gießen. Der mutmaßliche Badeunfall ereignete sich gegen 16 Uhr am Heuchelheimer See. Bei dem verschwundenen Mann soll es sich um einen 32-Jährigen handeln. Weitere Informationen liegen noch nicht vor. Der Rettungseinsatz läuft. Erst am Samstag (27. Mai) war es an einem Badesee in Hessen zu einem tragischen Unfall gekommen. Wie die Polizei mitteilte, waren mehrere Jugendliche am Nachmittag auf einem Boot auf dem Breitenbacher See nahe Bebra unterwegs. Ein 13-Jähriger und eine 15-Jährige gingen ins Wasser und aus zunächst unklarer Ursache unter. Mehrere Stunden lang suchten Helfer unter anderem von DLRG und Feuerwehr nach den beiden Jugendlichen. Auch ein Polizeihubschrauber war im Einsatz. Als der Junge und das Mädchen gefunden wurden, konnte trotz sofort eingeleiteter medizinischer Maßnahmen nur noch ihr Tod festgestellt werden. Die genauen Umstände waren laut Polizei zunächst unklar. „Momentan muss jedoch von einem tragischen Badeunglück ausgegangen werden“, hieß es in einer Mitteilung der Polizei. Details zum aktuellen Rettungseinsatz am Heuchelheimer See nahe Gießen liegen aktuell noch nicht vor. Weitere Informationen folgen. (fd) Vor einigen Tagen hatte ein Zeuge einen Leichnam in der Lahn in Gießen entdeckt. Inzwischen ist klar: Es handelt sich bei dem Toten um einen Mann, der seit April vermisst worden war. Liebe Leserinnen und Leser,wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.Die Redaktion
Florian Dörr
Tragischer Badeunfall im Kreis Gießen: Ein Mann geht im Heuchelheimer See unter, er kann nur noch tot geborgen werden. Über Stunden war er von einem Großaufgebot an Rettungskräften gesucht worden.
Hessen
2023-05-29T21:17:20+0200
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Bremen: Kind (10) von Mann überfallen - Täter erlebt böse Überraschung
Ein Mann hat einen Jungen (10) beklaut - weit ist der Täter mit der Beute aber nicht gekommen. Denn mit der Reaktion des Kindes konnte der Dieb wirklich nicht rechnen. Bremen - Ein Junge aus Bremen hat am Dienstag das Schicksal seines Portemonnaies einfach selbst in die Hand genommen. Und das im Alter von gerade mal zehn Jahren. Was war passiert? Gegen 16.15, so teilt die Polizei mit, wollte sich der 10-jährige Junge aus Bremen in der Neustadt an einem Kiosk an der Gottfried-Menken-Straße etwas kaufen. In der Folge fiel dem Jungen allerdings sein Portemonnaie auf den Boden. Als er es wieder aufheben wollte, wurde der Junge von einem unbekannten Mann geschubst. Der Dieb nahm den Geldbeutel und flüchtete in Richtung Gneisenaustraße. Weit sollte er allerdings nicht kommen - den der 10-Jährige reagierte umgehend. Bei einem anderen schrecklichen Vorfall öffnete ein Mann in Braunschweig seine Hose vor kleinen Kindern und stellte auch noch eine absurde Frage, wie nordbuzz.de berichtet. Er nahm seinen Schulranzen ab, bat einen anderen Mann, darauf aufzupassen - und verfolgte den Dieb auf eigene Faust. Und tatsächlich: Nach wenigen Metern hatte der Junge den flüchtenden Mann bereits eingeholt. Wie ein 10-Jähriger einen Erwachsenen stoppen kann? Ganz einfach: Er stellt ihm ein Bein. Und genau das hat der Junge in Bremen auch gemacht, er stellte dem Dieb ein Bein, woraufhin dieser auf den Boden stürzte. Dabei verlor er das zuvor geklaute Portemonnaie. Der Junge nahm sein Eigentum wieder an sich, lief zurück zu seinem Schulranzen und anschließend nach Hause. Der Dieb flüchtete weiter die Gneisenaustraße entlang durch die Bremer Neustadt - allerdings ohne Beute. *nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Frankfurter Rundschau
Ein Mann hat in Bremen einen zehn Jahre alten Jungen überfallen. Das Kind reagierte anders, als der Täter es erwartet hatte. Der Dieb kam nicht wirklich weit.
Panorama
2018-11-19T17:17:26+0100
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https://www.fr.de/panorama/bremen-kind-10-mann-ueberfallen-taeter-erlebt-boese-ueberraschung-zr-10534833.html
Energieexpertin Claudia Kemfert zum Green Deal: „Ein Anfang ist gemacht – mehr auch nicht“
Energieexpertin Claudia Kemfert sieht Mängel im Brüsseler „Green Deal“ und fordert das Ende fossiler Subventionen. Frau Kemfert, macht der „Green Deal“ aus der Europäischen Union wieder die Öko-Vorreiterin, die sie früher einmal war? Die Richtung stimmt. So lässt sich das Versäumte der letzten zehn Jahre aufholen. Leider haben wir in Europa wertvolle Zeit vergeudet. Um Vorreiter zu werden, müssen wir die Ziele jetzt beherzt umsetzen – und deutlich nachschärfen. Die Rede ist von einer Billion Euro, also 1000 Milliarden, die im Rahmen des Deals ausgegeben werden sollen. Eine gigantische Summe – aber wird das reichen? Klingt gigantisch, ist aber vergleichsweise wenig. Diese Summe gibt Europa in zwei Jahren allein für fossile Subventionen und Energieimporte aus. Wir investieren also mehr in die Klimaschädigung als in den Klimaschutz. Das ist widersinnig und muss sich dringend ändern. Im Bild gesagt: Wir dürfen uns nicht wundern, dass das Kopfschmerzmittel so teuer ist, solange wir ständig teuren Schnaps kaufen. Jeder Euro weniger für fossile Energien spart dreifach Geld, denn so verringern wir nicht nur die direkten Ausgaben, sondern auch die Folgekosten des Klimawandels und schaffen zudem eine wachsende nachhaltige Wirtschaft und neue grüne Jobs. Wohin muss das Geld fließen? Nicht mehr in die fossile Industrie. Stattdessen in den Ausbau der erneuerbaren Energien, in die energetische Gebäudesanierung samt dezentralen Prosumern, in die Stärkung des Schienenverkehrs und die Elektromobilität sowie klimaschonende Schiffs- und Flugtreibstoffe. Die Kommission will das Klimaschutzziel für 2030 verschärfen – statt 40 Prozent Emissionsreduktion gegenüber dem Basisjahr 1990 sollen es 50 bis 55 Prozent werden. Bringt das die EU auf den Pfad zur Klimaneutralität bis 2050? Durchaus, aber nur wenn diese Ziele auch erreicht werden. Bislang tut sich ja gerade Deutschland damit ja ziemlich schwer. Es fehlt an Kontrollinstanzen. Wir müssen die Zielerreichung durch ein europäisches Klimagesetz sicherstellen. Es braucht jährliche Überprüfungen und entsprechende Maßnahmen bei Nicht-Erfüllung. Klima-NGOs fordern sogar minus 65 Prozent… Minus 65 Prozent würden uns näher an das Zwei-Grad-Ziel bringen. Sinnvoll wäre es, ein CO2-Budget festzulegen – also die maximale Emissionsmenge, die Europa bis 2050 noch ausstoßen darf. Je schneller wir die Emissionen reduzieren, desto wahrscheinlicher erreichen wir das Zwei-Grad-Ziel. Was könnte die internationalen Klimaverhandlungen sonst voran bringen? Bisher steigen die Emissionen global ja immer noch an, und Fortschritte kommen quälend langsam. Wir brauchen eine Koalition der Willigen, die einen Wettbewerb an klugen Lösungen und Maßnahmen startet. Was ist technisch und wirtschaftlich möglich? Wer hat die besten Ideen? Wer erreicht als erstes das Ziel? Auf Städteebene gibt es ja bereits solche Allianzen. Wir sind am Beginn des disruptiven Wandels hin zu mehr Klimaschutz. Elektromobilität kommt, erneuerbare Energien werden immer billiger. Fossile Energien erfahren gleichzeitig eine zunehmende Abwertung. Es beginnt das Jahrzehnt des fossilen Schlussverkaufs. Passt das Klimaschutz-Paket der Bundesregierung denn zu den hohen Ambitionen auf EU-Ebene? Nicht wirklich. Was müsste nachgebessert werden? Die neue SPD-Führung fordert ja auch mehr Ambition? Es ist klar, was zu tun ist. Aber offensichtlich fehlt der echte Wille. Um die Emissionen wirklich schneller zu senken, muss man in allen Bereichen nachbessern. Das Paket ist im Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat. Was kann da noch herausgeholt werden? Nicht viel, fürchte ich. Wahrscheinlich etwas höhere CO2-Preise, zudem – hoffentlich – mehr Geld für Schienenverkehr. Die Chance wurde diesmal leider vertan. Wie schätzen Sie den Rest des EU-Deals ein? Es geht ja auch um den Artenschutz, oder eine grünere Landwirtschaft. Ein Anfang ist gemacht. Mehr auch nicht. Offenbar braucht die Politik noch mehr Druck aus der Bevölkerung. Je mehr Menschen sich engagieren, desto mehr wird hier in Gang kommen. Interview: Joachim Wille Leitartikel: Der Green-Deal-Plan der EU ist ehrgeizig und verfolgt die richtigen Ziele für den Klimaschutz. Er ist aber nur ein Anfang.
Joachim Wille
Energieexpertin Claudia Kemfert sieht Mängel im Brüsseler „Green Deal“ und fordert das Ende fossiler Subventionen.
Politik
2019-12-12T14:54:16+0100
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https://www.fr.de/politik/kemfert-ein-anfang-gemacht-mehr-auch-nicht-13289056.html
Eintracht Frankfurt: Vitoria Guimares - Die Überraschung aus Portugal
Eintracht Frankfurt trifft am 2. Spieltag der Europa League auf Vitoria Guimaraes. Die Portugiesen sind die große Unbekannte in der Gruppe F. Frankfurt - Die Niederlage gegen den FC Arsenal ist aus den Köpfen und beim 2:1-Auswärtssieg bei Union Berlin konnten die SGE-Spieler Selbstvertrauen tanken. Die nächste Aufgabe führt den Eintracht-Tross nun nach Portugal, genauer gesagt nach Guimaraes. Der Vitória Sport Clube aus Guimaraes ist der große Außenseiter in der Europa League-Gruppe F, den eigentlich niemand auf der Rechnung hat, wenn es um den Einzug in die nächste Runde geht. Das erste Spiel in der Gruppenphase ging auch gleich verloren - 0:2 bei Standard Lüttich. Die Eintracht sollte den "Underdog" trotzdem keinesfalls unterschätzen. Vitoria Guimaraes spielt seit 13 Jahren in der Liga NOS, der höchsten Spielklasse Portugals. Finanziell können sie mit den Schwergewichten FC Porto, Benfica und Sporting nicht mithalten, sie machen aus ihren kleinen Möglichkeiten aber das Beste. Neuzugänge kommen weitestgehend nur per Leihe oder ablösefrei. Elf Zugänge konnte der Club in der abgelaufenen Transferphase verzeichnen, davon wurde nur für zwei eine Ablöse bezahlt: 600.000 und 200.000 Euro. Die Verantwortlichen basteln aber trotz leerer Kassen Jahr für Jahr eine Mannschaft zusammen, die um die europäischen Plätze spielt. Die Qualifikation für die Europa League klappt nicht jede Saison, aber durchaus regelmäßig. Highlight der Vereinsgeschichte war sicherlich der Pokalsieg in Portugal in der Saison 2012/13. Es ist neben dem portugiesischen Superpokal 1988/89 der einzige Titelgewinn für Vitoria Guimaraes. Bankdrücker Rönnow: Karriere akut gefährdet In der laufenden Spielzeit belegt das Team Platz vier, hinter dem überraschenden Spitzenreiter Famalicao und den Top-Clubs Benfica und FC Porto. Die Mannschaft kommt ohne großen Einzelkönner aus, ihre Stärken sind die Ausgeglichenheit und der Zusammenhalt. Teuerster Spieler, laut transfermarkt.de, ist der Brasilianer Pedro Henrique, mit einem Marktwert von fünf Millionen Euro. Er spielt in der Innenverteidigung, ist Kapitän und der verlängerte Arm von Trainer Ivo Vieira. Eintracht Frankfurt: Stark auch ohne Rebic, Jovic und Haller Die Heimstätte der Gastgeber, das Estádio Dom Afonso Henriques, fasst knapp 30.000 Zuschauer. Neben dem Estádio do Dragão in Porto war es Austragungsort des "Final Four" der UEFA Nations League 2018/19. Die treuen Fans der Gastgeber werden ihr Team nach vorne peitschen, denn nur mit einer Glanzleistung ist etwas Zählbares gegen Eintracht Frankfurt möglich - das ist jedem in Guimaraes klar. (smr)
Sascha Mehr
Eintracht Frankfurt trifft am 2. Spieltag der Europa League auf Vitoria Guimaraes. Die Portugiesen sind die große Unbekannte in der Gruppe F.
Eintracht
2019-10-01T09:26:00+0200
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https://www.fr.de/eintracht-frankfurt/eintracht-frankfurt-sge-gegner-check-guimaraes-grosse-aussenseiter-zr-13052797.html
Vorzeitige Diagnose: Bluttest erkennt Demenz 15 Jahre vor Erkrankung
Hoffnung auf Früherkennung und Prävention. Eine Studie zeigt Erfolg bei der Vorhersage neurodegenerativer Krankheiten wie Demenz. Shanghai – Eine neue Studie gibt große Hoffnung im Kampf gegen das Vergessen. Ein Team aus Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern der University of Warwick und der Fudan University in Shanghai ist es gelungen, ein neues Verfahren, das Demenz-Erkrankungen deutlich vor der ersten Symptomatik diagnostiziert, zu entwickeln. Demnach können Blutproteine Demenz bis zu 15 Jahre vor der klinischen Diagnose vorhersagen. Dies haben Wissenschaftler mithilfe von maschinellen Lernverfahren herausgefunden und damit die Forschung zur Vorbeugung dieser Krankheit vorangetrieben. Weltweit leiden mehr als 55 Millionen Menschen an Demenz. Die Analyse, die bisher größte ihrer Art, untermauert die Ergebnisse kleinerer Studien, die darauf hindeuten, dass bestimmte Proteine „Biomarker“ für die Anfälligkeit für Alzheimer und andere neurodegenerative Erkrankungen sind, heißt es in der in Nature Aging veröffentlichten Studie. Wirksame Screening-Methoden zur Früherkennung des Demenzrisikos würden den Einsatz von Medikamenten ermöglichen, die den Ausbruch der Krankheit verlangsamen oder sogar rückgängig machen, was die Kosten für die Gesundheitssysteme erheblich senken würde. „Wir können Demenz ziemlich zuverlässig 15 Jahre vor der Diagnose der Krankheit vorhersagen“, so Jianfeng Feng, Hauptautor der Studie und Professor für Informatik an der University of Warwick gegenüber der Financial Times. „Wir erwarten, dass unser Ergebnis einen Weg zur Entwicklung neuer Ansätze eröffnet, um das Fortschreiten der Krankheit zu verlangsamen.“ Zum Jahresende 2021 verzeichnete Deutschland, laut Deutsche Alzheimer Gesellschaft, fast 1,8 Millionen Menschen, die an Demenz litten, wobei Alzheimer die führende Ursache darstellt. Im selben Jahr erkrankten etwa 440.000 Menschen im Alter von 65 Jahren und älter neu an Demenz. Aufgrund des demografischen Wandels wird erwartet, dass die Anzahl der Betroffenen weiter steigen wird. Für die Studie wurde das Blut von 52.645 Probanden verwendet, die zwischen 2006 und 2010 von der genetischen Datenbank UK Biobank gesammelt und eingefroren wurden. Die Forscher analysierten die Proben zwischen April 2021 und Februar 2022. Mehr als 1400 Mitglieder der Forschungskohorte entwickelten eine Demenz – und wiesen abnorme Werte einiger Blutproteine auf. Die Forscher analysierten 1 463 Proteine mithilfe von maschinellem Lernen und identifizierten elf, die sich als genaue Prädiktoren für künftige Demenzerkrankungen erwiesen. Die Kombination aus Proteinanalyse und Techniken der künstlichen Intelligenz, wie zum Beispiel großsprachige Modelle, könnte ein präzises Screening von Menschen mittleren und höheren Alters auf ihr Demenzrisiko ermöglichen, so Feng. Die Ergebnisse seien „relativ reif“ für den Einsatz in der klinischen Praxis durch die nationalen Gesundheitssysteme, fügte er hinzu. Das Aufkommen potenzieller Demenzdiagnosen folgt den Fortschritten bei den Behandlungsmöglichkeiten. Im Oktober stellten die Pharmakonzerne Eisai und Eli Lilly Forschungsergebnisse vor, die die Vorteile des Einsatzes neuer Alzheimer-Medikamente in einem sehr frühen Stadium der Krankheit belegen. Die in der Zeitschrift Nature Aging veröffentlichten Forschungsergebnisse sind ein weiterer „fantastischer Fortschritt bei der Entwicklung von Bluttests für Alzheimer“, so Dr. Sheona Scales, Forschungsdirektorin der Wohltätigkeitsorganisation Alzheimer‘s Research UK. Die Vorhersagemodelle der Studie müssten weiter ausgewertet werden, so die Wissenschaftler. Die „nächsten Schritte“ sollten darin bestehen, „zu zeigen, wie diese Proteinmarker in anderen Kohorten abschneiden, die weniger gesund und wohlhabend sind als die Teilnehmer der UK Biobank“, sagt Charles Marshall, Professor für klinische Neurologie an der Queen Mary University of London, der nicht an der Studie beteiligt war, der Financial Times. Eine weitere wichtige Folgemaßnahme wäre, zu untersuchen, ob die Vorhersagegenauigkeit weiter verbessert werden könnte, indem die Proteinmarker-Analyse der Studie mit anderen Verfahren wie Bluttests und Gehirnscans kombiniert wird, fügte Marshall hinzu. (ls)
Lennart Schwenck
Hoffnung auf Früherkennung und Prävention. Eine Studie zeigt Erfolg bei der Vorhersage neurodegenerativer Krankheiten wie Demenz.
Panorama
2024-02-19T19:11:44+0100
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https://www.fr.de/panorama/krankheit-alzheimer-diagnose-demenz-gesundheit-symptome-bluttest-92833699.html
Linda Teuteberg neue FDP-Generalin: So will sie die Partei verändern
Nun wurde Linda Teuteberg zur neuen Generalsekretärin gewählt. Sie verkörpert einen Wandel innerhalb der Partei. Update vom 27. April 2019: Die neue Generalsekretärin der FDP, Linda Teuteberg, will die Partei personell breiter aufstellen. "Um mehr Menschen anzusprechen und zu erreichen, wollen wir selbst vielfältiger werden", sagte sie am Samstag auf dem Parteitag der Liberalen in Berlin. "Vor allem müssen wir das auch in unserem Reden und Handeln zeigen." Es müsse deutlich gemacht werden, "weshalb wir die richtige Partei sind für alle Menschen - ob Hauptschüler oder Doktorandin, ob Arzt oder Pfleger, ob Gründerin oder arbeitende Mutter", forderte Teuteberg. "Hier müssen wir konkret werden." Die Liberalen seien die Partei "für alle Menschen, die sich selbst eine bessere Zukunft gestalten wollen". In diesem Zusammenhang mahnte die aus Brandenburg stammende Teuteberg auch einen fairen Umgang mit den Ostdeutschen an. "Sonderprogramme" für Ostdeutschland, wie andere Parteien sie forderten, seien "der falsche Weg". Der Osten brauche keine "milden Gaben", sondern das Gleiche wie der Rest der Republik, nämlich "eine neue Politik". Auch eine "Ostquote" etwa für Führungsposten in Bundesbehörden, für die Linken-Politiker plädieren, lehnte Teuteberg ab. Update vom 26. April 2019: Linda Teuteberg ist neue Generalsekretärin der FDP. Die Bundestagsabgeordnete wurde auf dem Parteitag der Liberalen am Freitag in Berlin mit 92,8 Prozent der Stimmen gewählt. Die bisherige Generalsekretärin Nicola Beer ist Spitzenkandidatin der FDP bei der Europawahl und wurde auf dem Parteitag zu einer von drei Vizevorsitzenden gewählt. Berlin - Unter dem Motto „Ein Land wächst mit seinen Menschen“ kommt die FDP am Freitag in Berlin zum Bundesparteitag zusammen. Auf dem Programm stehen erste Wahlen zu Präsidium und Bundesvorstand, die FDP-Bundestagsabgeordnete Linda Teuteberg aus Brandenburg soll zur Generalsekretärin gewählt werden. Sie soll Nicola Beer ablösen, die die Partei als Spitzenkandidatin in die Europawahl Ende Mai führt. Am Freitag stellt sich zudem Parteichef Christian Lindner zur Wiederwahl.  Linda Teuteberg, weiblich und ostdeutsch. In einer überwiegend männlichen, westdeutschen Partei wie der FDP steht die gerade 38 Jahre alt gewordene Juristin für eine Minderheit innerhalb der Partei und verkörpert somit einen regelrechten Wandel bei den Liberalen. Teuteberg stammt aus dem brandenburgischen Königs Wusterhausen, einer zum Berliner Ballungsraum gehörenden Stadt mit rund 35000 Einwohnern. Teuteberg fällt mit ihrer blonden Mähne und eleganten Outfits auf und ist übrigens auch auf Instagram sehr aktiv. Teuteberg sitzt seit dem Wiedereinzug der FDP 2017 im Bundestag. Sie ist bislang migrationspolitische Sprecherin ihrer Fraktion und Vorsitzende des Innenausschusses. Von 2009 bis 2014 war sie Abgeordnete im brandenburgischen Landtag, in Ihrer Heimat ist die 38-Jährige zudem Vizevorsitzende der Landes-FDP. Auch im Bundesvorstand der Liberalen ist Teuteberg bereits als Beisitzerin mit dabei. Bei der anstehenden Neubesetzung des Generalsekretärspostens hatten viele im Übrigen eher mit Johannes Vogel gerechnet. Der Generalsekretär der FDP Nordrhein-Westfalen gilt als Vertrauter Christian Lindners. doch die Wahl sei letztlich aber auf Teuteberg gefallen, weil sie die „beste Konstellation und die größte Verstärkung" für die FDP-Bundesspitze verkörpere, wie Lindner erklärte. Dahinter dürfte zum einen die Hoffnung stehen, mehr Frauen für die Partei zu werben, wo deren Anteil nur bei etwas über 20 Prozent liegt. Zum anderen stehen dieses Jahr drei Landtagswahlen in ostdeutschen Ländern an. In Teutebergs Heimat Brandenburg, in Sachsen und in Thüringen hofft die FDP auf ein Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde, womit sie bei den vorherigen Wahlen jeweils scheiterte.  Teuteberg vertritt ihre ostdeutsche Herkunft durchaus selbstbewusst. In den sozialen Medien kennzeichnet sie Äußerungen über sich selbst oft mit dem Hashtag #Brandenburgerin. Neben ihren politischen Ämtern engagiert sich Teuteberg bei verschiedenen Organisationen für Demokratie und gegen Extremismus sowie für die Aufarbeitung von Verbrechen in der NS-Zeit und der DDR. Die verheiratete 38-Jährige trat 1998 den Jungen Liberalen bei, zwei Jahre später erfolgte der Eintritt in die FDP. Auf dem FDP-Parteitag soll es inhaltlich unter anderem um die Klimapolitik gehen. Auf die Schüler, die bei „Fridays for Future“ für mehr Klimaschutz protestieren, will Teuteberg zugehen. Sie sei bereit, sich „mit demonstrierenden Schülern zu treffen und auszutauschen“, sagte sie dem RedaktionsNetzwerk Deutschland. „Alle in einer Demokratie sind Profis, an der Debatte teilzunehmen: die Schüler, aber auch wir.“ Apropos „Profis“, FDP-Chef Christian Lindner sorgte im März führ Aufruhr, als er .in einem Interview erklärte: „Von Kindern und Jugendlichen kann man nicht erwarten, dass sie bereits alle globalen Zusammenhänge, das technisch Sinnvolle und das ökonomisch Machbare sehen.“ Das sei vielmehr „eine Sache für Profis“. Für seine Äußerungen erntete der Lindner damals heftige Kritik. Teuteberg empfahl auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Schüler zum Gespräch einzuladen: „Ich fände es gut, wenn die Kanzlerin den direkten Draht suchen würde.“ as mit Material der dpa
Frankfurter Rundschau
Nun wurde Linda Teuteberg zur neuen Generalsekretärin gewählt. Sie verkörpert einen Wandel innerhalb der Partei. 
Politik
2019-04-27T17:08:00+0200
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https://www.fr.de/politik/linda-teuteberg-neue-fdp-generalin-so-will-sie-partei-veraendern-zr-12226564.html
Blütenstaub überall: Ab wann macht das Fensterputzen wieder Sinn?
Juckt es Sie schon in den Fingern, wenn Sie Ihre schmutzigen Fenster sehen? Im Frühjahr sollten Sie mit dem Fensterputz jedoch noch etwas warten. Im Frühling ist die Hochsaison für Pollenflug. Das bekommen nicht nur Allergiker zu spüren. Der gelbe Blütenstaub setzt sich überall auf Balkon, Terrasse und auf Autos ab – leider auch auf den Fensterscheiben. Lohnt es sich da überhaupt, während des Pollenflugs die Fenster zu putzen? Auch, wenn der Blütenstaub nervt: Mit dem Fensterputzen sollten Sie lieber abwarten, bis der Pollenflug im Frühjahr zum Großteil vorbei ist. Die Blütezeit kann dabei von Mitte März bis in den Mai andauern. Dann blühen Apfel-, Birnen- und Kirschbäume, die hauptsächlich für den Blütenstaub verantwortlich sind, wie ein Wetterexperte gegenüber den Stuttgarter Nachrichten erklärte. Vor Ende Mai macht eine gründliche Reinigung der Fenster daher wenig Sinn. Ansonsten setzt sich gleich wieder neuer Blütenstaub auf den frisch geputzten Scheiben ab – und die ganze Mühe war umsonst. Nach der Baumblüte sind zwar noch die Gräserpollen unterwegs. Diese sorgen jedoch für weit weniger Verschmutzungen als die Blütenpollen im Frühjahr. Alles rund um Haushalts- und Garten-Tipps finden Sie im regelmäßigen Wohnen-Newsletter unseres Partners Merkur.de. Hier anmelden! Wählen Sie für Ihren Fensterputz am besten einen Tag aus, an dem es bewölkt ist. Bei Sonnenschein würden die Fenster zu schnell trocknen und dabei unschöne Streifen hinterlassen. Um die Fenster gründlich vom Blütenstaub zu befreien, gehen Sie am besten wie folgt vor: So leicht war Fensterputzen noch nie! Mit einem Fensterputzroboter (werblicher Link) können Sie sich über saubere, streifenfreie Fenster freuen – ohne lästiges Wischen, Strecken oder Bücken. Wie die smarten Haushaltshelfer funktionieren, lesen Sie hier. Nicht nur Blütenstaub sorgt regelmäßig für schmutzige Scheiben. Von Zeit zu Zeit kommt es auch zum sogenannten „Blutregen“, wenn sich roter Saharastaub in unseren Breiten niederlässt. Mit der richtigen Technik kann Saharastaub wieder ganz einfach von den Fensterscheiben entfernt werden – ohne Streifen zu hinterlassen.
Andrea Stettner
Juckt es Sie schon in den Fingern, wenn Sie Ihre schmutzigen Fenster sehen? Im Frühjahr sollten Sie mit dem Fensterputz jedoch noch etwas warten.
Wohnen
2024-05-31T12:43:20+0200
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https://www.fr.de/ratgeber/wohnen/wann-fruehjahr-pollenflug-putzmittel-haushaltstipps-fenster-putzen-bluetenstaub-zr-92994979.html
Trumps Grönland-Strategie: Propaganda ersetzt Invasion
Der US-Sicherheitsrat liefert die Einzelheiten für Trumps Grönland-Plan. Mit Geld und Propaganda sollen die Bewohner der Insel gewonnen werden. Washington, D.C. – Der Plan des US-Präsidenten Donald Trump, Grönland für die USA zu beanspruchen, wird immer konkreter. Nun ist er auch in einer offiziellen Strategie des US-Sicherheitsrats festgeschrieben. Statt Grönland in einer militärischen Invasion einzunehmen, soll die Bevölkerung der Insel zunächst mit Propaganda überzeugt werden. „Wir brauchen Grönland für die nationale und sogar die internationale Sicherheit, und wir arbeiten mit allen Beteiligten zusammen, um es zu erhalten“, meinte Trump im März im US-Kongress. Der nationale Sicherheitsrat des Weißen Hauses hat laut Angaben von US-Beamten, die die New York Times zitierte, nun spezifische Anweisungen an mehrere Regierungsstellen geschickt. Was genau der Plan beinhaltet, ist unklar. Laut US-Beamten sei bei Beratungen des Sicherheitsrats nie ernsthaft eine militärische Operation in Betracht gezogen worden. Man wolle die etwa 57.000 Bewohner von Grönland ohne Zwang überzeugen, den USA beizutreten. Das solle zum Beispiel durch Werbekampagnen auf der Insel und in den sozialen Medien passieren. Man wolle an das angeblich gemeinsame Erbe der Grönländer und der Inuit in Alaska appellieren, so die Angaben weiter. Alaska liegt 4.115 Kilometer von Grönland entfernt, es ist also unwahrscheinlich, dass dieses Argument auf Zustimmung trifft, auch wenn die grönländische Inuit-Bevölkerung tatsächlich entfernte Verbindungen nach Alaska hat, wie ein Grönländer auf der Nachrichtenseite Arctic Today schilderte. Dänemark hatte auf Trumps Grönland-Aussagen mit Schock reagiert, sie hatten betont, dass die Grönländer ihr Schicksal selbst bestimmen müssten. Mit ihrer aktuellen Taktik scheinen die USA in diese Argumentationslinie einzukaufen. Der Vize-Präsident der USA, J.D. Vance, zeigte sich optimistisch, dass diese Strategie funktionieren würde. Die Grönländer würden sich „durch Selbstbestimmung dafür entscheiden, von Dänemark unabhängig zu werden, und dann werden wir von dort aus Gespräche mit den Menschen in Grönland führen“, meinte er laut The Guardian Ende März. Einige Trump-Berater haben bereits jetzt mit ihrer eigenen Überzeugungskampagne angefangen. Dänemark hätte sich schlecht um Grönland gekümmert, so das Narrativ. Nur die USA könnten das ressourcenreiche Land vor Russland oder China schützen, heißt es weiter. Das versuchte Trump im März offenbar auch mit einem Video zu zeigen, in dem die US-Verteidigung auf der Insel gegen Nazi-Deutschland im Zweiten Weltkrieg gefeiert wurde. Die USA sind auf der Insel noch immer mit Militär präsent, obwohl Dänemark eigentlich nach dem Krieg auf deren Abzug gehofft hatte. Außerdem könnten Grönländer durch die USA „reich werden“, wie Trump einmal sagte. Aktuell würden in der US-Administration finanzielle Anreize für Grönländer geprüft, etwa 10.000 Dollar pro Einwohner. Das wären insgesamt etwa 570 Millionen US-Dollar. Grönland bekommt aktuell etwa 600 Millionen Dollar an Subventionen von Dänemark. Einige Beamten aus der Trump-Administration gehen davon aus, dass sich die Ausgaben durch die Ressourcenextraktion auf der etwa 2.166.000 Quadratkilometer großen Insel wieder rentieren würden. „Hier geht es um wichtige Mineralien“, sagte Trumps nationaler Sicherheitsberater Michael Waltz im Januar gegenüber Fox News. „Es geht um natürliche Ressourcen“. Ob wohl auch für Trump klar ist, dass eine militärische Übernahme von Grönland keine Option ist? „So oder so, wir werden es bekommen“, meinte der Republikaner im März im US-Kongress. Es ist ein Satz, der einer imperialistischen Drohung gleichkommt. Mit Trumps Unberechenbarkeit ist es schwer, sich bezüglich seiner Taktik sicher zu sein – selbst wenn man in seiner Administration aktuell nicht mit solchen Schritten plant. Das Interesse an Grönland existiert in jedem Fall schon länger. Auch in Trumps erster Amtszeit hatte der Republikaner bereits Beamte in seiner Regierung damit beauftragt, sich näher zu Grönland zu informieren. Das Interesse für die Insel hat sich in der zweiten Amtszeit nur verstärkt. „Präsident Trump hält Grönland für einen strategisch wichtigen Standort und ist überzeugt, dass die Grönländer von den Vereinigten Staaten besser vor modernen Bedrohungen in der arktischen Region geschützt werden können“, sagte der Sprecher des Nationalen Sicherheitsrats, Brian Hughes, laut der New York Times. Die Beziehung zu Dänemark schädigt Trumps Versuche, Grönland für die USA zu gewinnen, in jedem Fall bereits jetzt. „Wir haben zu Ihnen aufgeschaut“, meinte Dänemarks Ministerpräsidentin Mette Frederiksen bei einem Besuch von US-Vertretern in Grönland laut Arctic Today. „Aber wenn Sie fordern, einen Teil des Territoriums des Königreichs Dänemark zu übernehmen, wenn wir von unserem engsten Verbündeten unter Druck gesetzt und bedroht werden. Was sollen wir von dem Land halten, das wir seit so vielen Jahren bewundern?“ (lismah)
Lisa Mahnke
Der US-Sicherheitsrat liefert die Einzelheiten für Trumps Grönland-Plan. Mit Geld und Propaganda sollen die Bewohner der Insel gewonnen werden.
Politik
2025-04-15T07:18:21+0200
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Israel-Krieg bereitet Biden Kopfschmerzen – Umfrage liefert Alarmsignale
Immer mehr Demokraten sind unzufrieden mit dem Kurs des US-Präsidenten im Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Das könnte sich auf die US-Wahl auswirken. Washington - Die US-Präsidentschaftswahl 2024 rückt näher – damit richtet sich der Blick auch auf Umfragewerte zur Beliebtheit des demokratischen Präsidenten Joe Biden, der eine Wiederwahl anstrebt. Auch das Weltgeschehen beeinflusst die Stimmung: Der Nahost-Konflikt und Bidens Umgang mit der Krise, waren zuletzt Gegenstand einer Umfrage. Das brisante Ergebnis: Etwa die Hälfte der Demokraten sind unzufrieden mit dem Kurs des US-Präsidenten im Krieg in Israel. Bei einer Umfrage des NORC Center for Public Affairs Research der Nachrichtenagentur Associated Press wurden 1239 erwachsene US-Amerikaner:innen nach ihrer Zustimmung für Joe Bidens Umgang im „Konflikt zwischen Israelis und Palästinensern“ befragt. Dabei stimmten 50 Prozent der Demokraten Bidens Position zu, 46 Prozent sprachen sich dagegen aus. Insgesamt sehen laut der Umfrage parteiübergreifend 63 Prozent der Befragten Bidens Vorgehen im Nahost-Konflikt kritisch. Wenn es um die Rolle der USA in der Weltpolitik geht, hat sich das Stimmungsbild laut der Umfrage vor allem bei den Demokraten merklich verändert. 35 Prozent von ihnen wünschen sich eher eine weniger aktive Rolle der USA auf globaler Ebene. Im September 2023 und vor dem Angriff der Hamas auf Israel waren es nur 15 Prozent. Unter den befragten Republikanern äußerten 54 Prozent den Wunsch nach Zurückhaltung bei globalen Konflikten. Im September waren es noch 55 Prozent - in ihren Reihen ist also kaum eine Veränderung abzulesen. Biden sicherte nach der Attacke der Hamas vom 7. Oktober zunächst Israel die ungebrochene Unterstützung der Vereinigten Staaten zu. Zuletzt wies er häufiger auf die humanitäre Situation in Gaza hin. Zwar erklärte der Präsident, er sehe derzeit keine Aussichten auf eine längere Waffenruhe im Gazastreifen. Die täglichen Feuerpausen, denen Israel zugestimmt hat, sehe er aber als einen „Schritt in die richtige Richtung“. Aus der eigenen Partei kommen derweil auch Stimmen, die ein deutlicheres Umdenken Bidens im Nahost-Konflikt fordern. Der Demokrat Mark Warner, Senator für den Bundesstaat Virginia, sagte dazu im Interview mit dem US-amerikanischen Nachrichtensender CBS News, er sehe Potenzial, dass eine Spaltung der Demokraten bei diesem Thema dem Präsidenten bei der Mission Wiederwahl schaden könnte. Besonders in Staaten wie Michigan, in denen Biden bei der Wahl 2020 nur knapp die Mehrheit gewann, könnte der Israel-Krieg durchaus Auswirkungen auf den Wahlausgang haben. Das Besondere an Michigan: Der Bundesstaat im Mittleren Westen der USA hat einen der größten Bevölkerungsanteile muslimischer US-Amerikanerinnen und US-Amerikaner. Seit Januar 2019 vertritt dort Rashida Tlaib den 13. Distrikt des Bundesstaats im US-Repräsentantenhaus. Sie ist das einzige palästinensisch-amerikanische Mitglied des Kongresses und hat Joe Biden schon in der Vergangenheit mehrmals offen für seine Positionen im Nahost-Konflikt kritisiert. Zuletzt erhielt Tlaib wegen einer ihrer Äußerungen zum Krieg zwischen Israel und der radikalislamischen Hamas im US-Repräsentantenhaus eine Rüge. In einem Video, das sie über Online-Netzwerke verbreitete, hatte sie dem US-Präsidenten vorgeworfen, er unterstütze einen „Genozid“ an den Palästinenserinnen und Palästinensern. Ein weiterer Knackpunkt könnte sein, dass Tlaib als Teil der informellen Gruppe „The Squad“ durchaus Einfluss vor allem auf jüngere und migrantische Wählerinnen und Wähler ausübt - gerade über soziale Netzwerke. Der Begriff für die Gruppe rund um die Abgeordnete Alexandria Ocasio-Cortez entstand bei der Wahl zum Repräsentantenhaus 2018. Die Mitglieder gelten als Teil des progressiv-linken Flügels der Demokraten und repräsentieren insbesondere die jüngere Generation und die bis dahin nicht oder kaum vertretenen Minderheiten im Kongress. Joe Biden hatte zuletzt gezielt versucht, jüngere Wählerinnen und Wähler und solche, die marginalisierten Gruppen angehören, für sich zu gewinnen. Er hatte den Klimawandel in den Blick genommen und sich für den Erlass von Studienkrediten eingesetzt. Doch genau diese junge Wählergruppe wendet sich laut der aktuellen Umfrage im Moment von ihm ab und ist unzufrieden mit seinem Umgang im Konflikt zwischen Hamas und Israel. Bereits Mitte Oktober hatte eine Gruppe linker demokratischer Abgeordneter des US-Repräsentantenhauses von Biden gefordert, gegenüber Israels Regierung für eine sofortige Deeskalation und einen Waffenstillstand in Gaza einzutreten. (alm)
Anna Laura Müller
Immer mehr Demokraten sind unzufrieden mit dem Umgang des US-Präsidenten mit dem Konflikt zwischen Israel und der Hamas. Das könnte sich auf seine Wiederwahl auswirken.
Politik
2023-11-14T13:21:51+0100
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Donald Trump startet vor US-Wahl mit neuer Geschäftsidee durch: „Beginn einer Finanzrevolution”
Donald Trump startet eine Kryptowährungsplattform, genau fünfzig Tage vor der US-Wahl am 5. November 2024. Diese sei laut seinem Sohn der „Beginn einer Finanzrevolution“. Florida – Der republikanische US-Präsidentschaftskandidat und vormalige US-Präsident Donald Trump präsentierte am Montag (16. September) nur einen Tag nach dem erneuten Attentat auf seine Person sein neuestes Projekt. Zusammen mit seinen Söhnen startet er mit „World Liberty Financial“ eine neue Kryptoplattform, die er in einem Livestream aus Mar-A-Lago, Florida, über die Plattform X der Öffentlichkeit vorstellte. Bei der zweistündigen Online-Präsentation am Montag wurden jedoch nur wenige Details vorgestellt. Fest steht nur, dass World Liberty Financial eine eigene Plattform für Kryptowährungen sein soll, die der US-Präsidentschaftskandidat zusammen mit seinen Söhnen und einem Beratungsteam startet. Man soll digitale Token kaufen können, die einem wiederum Stimmrechte bei Plattformentscheidungen einräumen sollen. Außerdem sollen sich Nutzer auf World Liberty Financial gegenseitig Kryptowährungen leihen können. Es sollen dezentrale Finanzdienstleistungen auf Grundlage der Blockchain-Technologie angeboten werden – Donald Trump Junior sprach vom „Beginn einer Finanzrevolution”. Die Plattform setzt überdies vor allem auf sogenannte Stablecoins, die an traditionelle Währungen wie den Dollar gebunden sind, um Kursschwankungen zu minimieren. Letzteres kündigten die Projektleiter Zachary Folkman und Chase Herro an. Herro ist als E-Commerce-Unternehmer bekannt geworden, Folkman ist sein langjähriger Geschäftspartner – beide sollen laut Medienberichten in der Krypto-Szene bekannt sein. Mit World Liberty Financial wolle man eine Plattform schaffen, die für die Menschen leicht zugänglich sei, kündigte Folkman an. Außerdem sollen Nutzer die Möglichkeit haben, aktiv an der Verwaltung der Plattform teilzunehmen. 63 Prozent der digitalen Token der Plattform sollen der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden, 20 Prozent gehen an das Führungsteam und dessen Berater, der Rest wird über eine Art Belohnungssystem für die Nutzer reserviert. Noch 2019 sprach sich der vormalige US-Präsident Donald Trump gegen digitale Währungen wie Bitcoin aus. „US-Dollar first”, so sein damaliger Slogan. „Ich bin kein Fan von Bitcoin und anderen Kryptowährungen“, schrieb Trump damals auf X. Sie seien nicht wertbeständig und basierten auf „dünner Luft“. Außerdem könnten unregulierte Krypto-Anlagen illegale Machenschaften wie Drogenhandel fördern – die einzig wahre US-Währung sei der Dollar: „Er ist stärker denn je, zuverlässig und vertrauenswürdig zugleich. Er ist bei weitem die dominierende Währung der Welt, und das wird auch so bleiben”.  Seine frühere skeptische Einstellung gegenüber Krypto bestätigte Trump während des Livestreams. Er habe in der Zwischenzeit seine Meinung geändert: „Ich glaube, meine Kinder haben mir die Augen mehr als alles andere geöffnet“, erklärte er. „Krypto ist eines der Dinge, die wir tun müssen“, so Trump. „Ob wir es mögen oder nicht, wir müssen es tun“. Rund fünf Jahre später startet der republikanische Präsidentschaftskandidat mit einer eigenen Kryptoplattform durch. Krypto ist durchaus ein heißes Thema im laufenden Wahlkampf. Noch im Juli in Nashville, meinte Trump laut Spiegel, er wolle Amerika zur „Kryptohauptstadt der Welt“ machen. In Kamala Harris Wahlkampfprogramm taucht Krypto jedoch nicht auf, obwohl laut einer Umfrage von der US-Notenbank Federal-Reserve rund 18 Millionen US-Amerikaner am Krypto-Markt investiert sind – eine nicht zu unterschätzende Wählergruppe, vor allem, wenn es um die Entscheidung von sogenannten „Swing States“ geht. Jenen „Schaukelstaaten“, in denen beiden Kandidaten gute Chancen auf den Wahlsieg eingeräumt werden.  Donald Trump hatte bereits im Sommer die eigene Kryptoplattform angekündigt, damals noch unter „The DeFiant Ones“ – eine Kombination aus „DeFi“ für dezentralisierte Finanzmärkte und „die Trotzigen“. Damals meinte er dazu in einem Video: „Der Durchschnittsamerikaner ist zu lange von den großen Banken und den Finanzeliten ausgequetscht worden. Es ist an der Zeit, Stellung zu beziehen – gemeinsam.“
Theresa Breitsching
Donald Trump startet eine Kryptowährungsplattform, genau fünfzig Tage vor der US-Wahl am 5. November 2024. Diese sei laut seinem Sohn der „Beginn einer Finanzrevolution“.
Wirtschaft
2024-09-18T08:09:50+0200
[]
https://www.fr.de/wirtschaft/finanzrevolution-donald-trump-startet-vor-us-wahl-mit-neuer-geschaeftsidee-durch-beginn-einer-zr-93305356.html
Airbnb für Autos
Über Portale wie Drivy oder Snappcar kann man seinen Wagen zeitweise untervermieten. Den Anfang machten drei Familien in Marseille. Sie nutzten gemeinsam ein Auto – und teilten sich die damit verbundenen Kosten mittels einer Excel-Tabelle. Paulin Dementhon hörte davon und entwickelte daraus ein Geschäftsmodell, das 2010 Wirklichkeit wurde: Drivy, eine Vermittlungsplattform für private Autobesitzer und autolose Führerscheininhaber. Die einen erzielen Einnahmen mit ihrem Auto, das bis dato die meiste Zeit ungenutzt herumstand. Die anderen müssen nicht auf Mietwagenfirmen zurückgreifen und tragen auch nicht zum Wachstum der Carsharingflotten bei. Heute ist Drivy nach eigenen Angaben Marktführer in Europa – mehr als 50 000 Autos, darunter rund 6000 in Deutschland, sind über Drivy zu mieten, mehr als zwei Millionen Menschen nutzen das Angebot des französischen Start-ups. Längst ist Drivy nicht mehr allein mit diesem speziellen Carsharing, bei dem Gleichrangige miteinander ins Geschäft kommen und das deshalb Peer-to-Peer (P2P) genannt wird: Bei der 2011 im niederländischen Utrecht gegründeten Plattform Snappcar sind hierzulande nach Firmenangaben bereits knapp 15 000 Autos registriert, obwohl das Unternehmen erst seit einem Jahr in Deutschland tätig ist. Deutlich kleiner sind Getaway, das lediglich über 50 Autos in Berlin, Magdeburg, Hamburg, Essen und Fürth verfügt, sowie der im Januar gestartete US-Anbieter Turo mit deutschlandweit mehr als 1300 Wagen – darunter knapp 250 in Nordrhein-Westfalen, 170 in Berlin und 120 in Hessen. Die Idee scheint immer mehr Anhänger zu finden: Drivy etwa berichtet von einem Nutzerzuwachs von 33 Prozent im ersten Halbjahr. Turo spricht gar von einem „rasanten Wachstum“. Und auch die Allianz sieht ein „steigendes Potenzial“. Der Versicherungskonzern hat speziell für diese Art Autovermietung eine Police entwickelt, die einen Haftpflichtschutz und eine Vollkaskoversicherung beinhaltet. Diese Versicherung springt ein, falls der Mieter mit dem fremden Privatauto beispielsweise einen Unfall verursacht. Der Auto-Eigentümer soll so bei einem Schadensfall nicht mit höheren Prämien rechnen müssen. Drivy, Turo und Snappcar arbeiten mit der Allianz zusammen, Getaway hat sich für ein ähnliches Produkt der Gothaer Versicherung entschieden. Während die Plattformbetreiber dadurch alle Eventualitäten geregelt sehen, mahnt der ADAC zur Vorsicht: Die Verkehrsrechtsexperten des Automobilclubs ziehen in Zweifel, dass durch die Zusatzversicherung des Plattformbetreibers die eigentliche Versicherung des Autobesitzers im Schadensfall außen vor ist. Es sei fraglich, ob etwa ein geschädigtes Unfallopfer wirklich die Versicherung der Plattform verklagen könne. Der ADAC rät Autobesitzern, die ihren Wagen bei einem Peer-to-Peer-Portal einstellen wollen, zu einer genauer Prüfung der Konditionen. Die Portalbetreiber kommen einerseits für die Kosten der Zusatzversicherung auf, erhalten andererseits eine Provision für erfolgreiche Vermietungen. Drivy kassiert 30 Prozent der Mieteinnahmen, Snappcar und Turo 25 Prozent. Getaway wollte den Anteil nicht quantifizieren. Wie hoch die Mieteinnahmen sind, liegt im Ermessen des Autobesitzers: Bei Drivy, Turo und Snappcar legt er einen Tagespreis fest; bei Snappcar ist ein Wagen nach Firmenangaben ab 22,50 Euro zu haben, im Schnitt läge der Tagespreis bei 35 Euro. Bei Getaway legt der Autobesitzer einen Kilometersatz fest, dieser liege zwischen 20 und 50 Cent. Die Abrechnung erfolge kilometergenau. Denn in die Getaway-Wagen wird eine Steuereinheit installiert, die neben einem GPS-Sender eine Box für den Autoschlüssel und eine Tankkarte enthält, mit der der Mieter kostenlos Sprit auffüllen kann. Durch diese Technik lassen sich bei Getaway registrierte Autos über die App vom Mieter öffnen, ein Treffen mit dem Besitzer zur Schlüsselübergabe ist nicht nötig. Hunderte Autos befänden sich derzeit in der Warteschlange, um die entsprechende Ausrüstung zu erhalten, so Getaway. Über eine ähnliche Technik, die das Öffnen der Wagen per Smartphone ermöglicht, verfügen zumindest einige Hundert der tausend Drivy-Fahrzeuge in Berlin. In Köln, wo über diese Plattform etwa 200 Autos zu haben sind, wurde erst kürzlich mit dieser Ausrüstung begonnen. In Frankfurt, wo über Drivy etwa hundert Autos gemietet werden können, soll sie nächstes Jahr eingeführt werden. Bei Fahrzeugen ohne diese Ausstattung ist wie bei Snappcar und Turo eine persönliche Schlüsselübergabe notwendig. Bei diesem Treffen wird auch geprüft, ob der Mieter im Besitz eines gültigen Führerscheins ist, werden bereits vorhandene oder (bei der Abgabe) neue Schäden dokumentiert sowie der Kilometerstand und die Tankbefüllung festgehalten. Der Mieter ist verpflichtet, den Wagen mit dem gleichen Tankfüllstand zurückzugeben, den er bei der Übergabe hatte. Bei den gepimpten Drivy-Autos wird auch Tank- und Kilometerstand automatisch erfasst; mögliche Differenzen würden mit dem hinterlegten Zahlungsmittel des Fahrers beglichen, teilt das Unternehmen mit. Online erfolge auch die Überprüfung, ob der Mieter im Besitz eines Führerscheins sei. Nach Auskunft der Plattformbetreiber käme es äußerst selten vor, dass Autos beschädigt zurückgegeben oder gar gestohlen würden. Die Allianz, die im Schadensfall ja einspringen müsste, arbeitet nach eigenen Angaben „sehr eng mit den Plattformbetreibern zusammen, um vor allem Betrugsfälle und Diebstähle vermeiden zu können“. Dies beinhalte, dass bei der Registrierung von Vermietern und Mietern ein Sicherheitscheck durchgeführt werde.
Susanne Rost
Über Portale wie Drivy oder Snappcar kann man seinen Wagen zeitweise untervermieten.
Wirtschaft
2019-01-04T03:31:47+0100
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Ab 2025 weniger Netto vom Brutto: Zwei Gruppen besonders stark betroffen
Deutsche Haushalte müssen mit steigenden Belastungen rechnen, so eine frische Berechnung. Und das, obwohl die Ex-Ampel steuerliche Entlastungen im Blick hatte. Berlin – Im neuen Jahr werden die meisten deutschen Haushalte weniger Netto vom Brutto in der Tasche haben als noch in diesem Jahr. Das zeigt eine neue Berechnung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) in Köln. Das liegt unter anderem an den steigenden Sozialabgaben, insbesondere für die Krankenkasse und für die Pflege, aber auch an der Erhöhung des CO₂-Preises zum 1. Januar 2025. Da die Entlastungsmaßnahmen der Ex-Ampel, die noch vor der Bundestagswahl im Februar 2025 beschlossen werden sollen, vermutlich erst rückwirkend greifen, steigt die Belastung nochmal deutlicher, wie das IW schreibt. Die ehemaligen Koalitionäre aus SPD, Grünen und FDP haben sich kurz vor Weihnachten darauf verständigt, das Steuerentlastungsgesetz, das sie noch als Regierung gemeinsam ausgehandelt hatten, trotz Koalitionsbruch zu beschließen. Darin enthalten sind eine Erhöhung der Grundfreibeträge und Erhöhungen des Kindergeldes für die Jahren 2025 und 2026 vorgesehen. Da der Beschluss in Bundestag und Bundesrat voraussichtlich nicht mehr vor Jahreswechsel erfolgen wird, werden beiden Maßnahmen erst rückwirkend greifen. Das Kindergeld bleibt zum 1. Januar 2025 also zunächst bei 250 Euro pro Kind. Doch wie das IW nun berechnet hat, reichen diese Maßnahmen nicht aus, um die neuen Belastungen im Jahr 2025 effektiv abzufedern. Die meisten deutschen Haushalte würden weniger Netto vom Brutto in der Tasche haben, so die Ökonomen. Das Wirtschaftsinstitut hat für verschiedene Haushaltsmodelle folgende Be- und Entlastungen berechnet: Single-Haushalt Familie mit zwei Kindern Alleinerziehende mit einem Kind Laden Sie sich HIER die Checkliste für die Steuererklärung kostenlos in der PDF-Bibliothek herunter. Ohne den Abbau der kalten Progression und die Kindergelderhöhung fällt die Belastung insbesondere für Single-Haushalte und Familien deutlich höher aus. Entsprechend hat FDP-Fraktionschef Christian Dürr am Sonntag (15. Dezember) SPD und Grüne aufgefordert, die gemeinsam geplanten Steuererleichterungen noch vor Weihnachten zu verabschieden. „Ein schneller Beschluss, noch in der kommenden Woche, wäre ein wichtiges Signal für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer“, sagte Dürr der Nachrichtenagentur AFP in Berlin. SPD und Union müssten jetzt den Weg freimachen und einem Fristverzicht zustimmen, damit der Bundesrat das Gesetz am Freitag endgültig beschließen kann, sagte Dürr. Im Bundestag gibt es für das Gesetz nun eine Mehrheit. Allerdings müssten im Bundesrat auch unionsgeführte Länder der Neuregelung zustimmen. Als „unverständlich“ kritisierte Dürr Äußerungen von Bundesfinanzminister Jörg Kukies (SPD), wonach das Gesetz in diesem Jahr nicht mehr endgültig beschlossen werden könne. Das Gesetz könnte am Mittwoch im Finanzausschuss und dann am Freitag im Bundestag in zweiter und dritter Lesung beschlossen werden, sagte Dürr. Ein Beschluss im Bundesrat noch am Freitag wäre mit Fristverzicht, dem die Länder mehrheitlich zustimmen müssen, möglich. (mit Material von AFP)
Amy Walker
Deutsche Haushalte müssen mit steigenden Belastungen rechnen, so eine frische Berechnung. Und das, obwohl die Ex-Ampel steuerliche Entlastungen im Blick hatte.
Wirtschaft
2025-01-10T17:59:45+0100
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Knappe Arzneien: Lieferengpässe treiben Apotheken um
Immer wieder kommt es zu Lieferengpässen bei Arzneien. Während Pharmaunternehmen die Preisregulierung der Politik beklagen, fordern Apotheker eine stärkere Arzneiproduktion in Europa. Ganz so einfach ist es aber nicht. Frankfurt/Düsseldorf - Ob Fiebersäfte für Kinder, Hustenmittel, Blutdrucksenker, Brustkrebsmedikamente oder Magensäureblocker: Wer in der Apotheke eine bestimmte Arznei haben will, stößt mitunter auf Schwierigkeiten. Denn Lieferengpässe haben das Angebot verknappt - Kunden bekommen dann oft ein Alternativmittel, das nicht erste Wahl war. Apotheker sehen die Engpässe mit Sorge. „Die Lage ist schlimm“, sagt der Vorsitzende des Apothekerverbandes Nordrhein, Thomas Preis. So etwas habe er in über 30 Berufsjahren nicht erlebt. Ein Sprecher der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) spricht von einer „großen Herausforderung“, die auf absehbare Zeit bleiben werde. Als Beispiel für Engpässe nennt Branchenvertreter Preis den Wirkstoff Pantoprazol, der gegen Magenprobleme eingesetzt wird. Weil Pantoprazol-Präparate nicht mehr zu haben seien, müsse man ausweichen auf Omeprazol. Dieser Wirkstoff aber habe mehr Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Im Moment gehe niemand „unversorgt“ aus der Apotheke, aber: „Die Arzneimitteltherapie, die mit den noch verfügbaren Arzneimitteln möglich sein wird, kann auch zu Qualitätseinbußen führen.“ Auf das kommende Jahr blickt Preis mit Bedenken. „Wir erwarten eine Steigerung der Lieferdefizite.“ Laut einer Umfrage des Bundesverbands der Arzneimittel-Hersteller haben 18 Prozent der Bundesbürger Schwierigkeiten oder Knappheit bei Medikamenten erlebt. Für Apotheken sind die Engpässe ein Ärgernis, da sie für Patienten Alternativen zu Medikamenten finden oder teilweise selbst herstellen müssen - das ist aufwendig und teuer. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) führt derzeit etwa 300 Meldungen zu Lieferengpässen auf - bei rund 100.000 zugelassenen Arzneimitteln in Deutschland. Für viele knappe Medikamente gibt es aber Alternativen. „Ein Lieferengpass muss daher nicht gleichzeitig ein Versorgungsengpass sein“, betont die Behörde. Derzeit gebe es nur rund 10 Meldungen zu versorgungskritischen Wirkstoffen. Die Behörde sieht „keine Hinweise auf eine generelle akute Verschlechterung der Versorgungslage in Deutschland“. Als Ursache der Engpässe sehen Apotheken und Gewerkschaften die Globalisierung. Rund 68 Prozent der Produktionsorte von Wirkstoffen, die für Europa bestimmt sind, liegen im kostengünstigeren Asien, heißt es in der Studie des Pharmaverbands vfa. Kommt es dort zu Fertigungsproblemen, Verunreinigungen oder zum Produktionsstillstand, kann das auch Deutschland treffen. Vor wenigen Jahrzehnten seien die aktuellen Lieferengpässe undenkbar gewesen, kritisiert Apotheker Preis. „Früher war Deutschland die Apotheke der Welt, heute sind China und Indien die Apotheke der Welt.“ Aus seiner Sicht wäre es wichtig, möglichst viel Produktion nach Deutschland zurückzubringen. In weiterer Grund für Lieferengpässe ist wirtschaftlicher Druck. Auch der Pharmaindustrie machen teure Energie und Materialien zu schaffen. Doch die Preise für Arzneien sind reguliert, Hersteller können höhere Kosten nicht ohne Weiteres an Kunden weitergeben. Bei verschreibungspflichtigen Medikamenten müssen Hersteller Krankenkassen in Rabattverträgen Nachlässe gewähren. Zudem gibt es Festbeträge als Höchstbeträge, den die gesetzlichen Kassen für ein Arzneimittel zahlen. Das soll helfen, die Kosten im Gesundheitssystem zu begrenzen und den Anstieg der Krankenkassenbeiträge einzudämmen. Mit dem Gesetz zur Stabilisierung der Finanzen der Gesetzlichen Krankenkassen hat Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) etwa den Herstellerrabatt für 2023 erhöht - zum Ärger der Pharmabranche. Der Herstellerrabatt habe zusätzliche Belastungen von 1,3 Milliarden Euro 2023 zur Folge, kritisierte vfa-Präsident Han Steutel. Auch der Pharmakonzern Stada, einer der größten Anbieter von Nachahmerarzneien und rezeptfreien Medikamenten in Deutschland, spürt den Druck höherer Energie- und Transportkosten sowie teurerer Rohstoffe. Wegen der Rabattverträge könnten Hersteller gestiegene Energiekosten nicht weitergeben. „So entstehen Preise und Margen, die teilweise unsere Herstellkosten kaum noch decken und die Lage spitzt sich weiter zu“, sagt Vorstandschef Peter Goldschmidt. Auch der Verband Pro Generika beklagt Kostendruck in der Inflation. Hersteller von Generika, also wirkstoffgleiche Nachahmerprodukte von Arzneien, deren Patentschutz abgelaufen ist, deckten 78 Prozent des Arzneibedarfs der gesetzlichen Krankenkassen. Gemessen an dem, was die Kassen den Firmen für Generika bezahlten, rangiere Deutschland im europäischen Vergleich aber am unteren Ende. Mit dem „politisch gewollten Kostendruck“ sei die Arzneiversorgung brüchig geworden, kritisiert Geschäftsführer Bork Bretthauer. „Rasant steigende Wirkstoff- und Produktionskosten bei eingefrorenen Preisen machen die Produktion von Arzneimitteln wie Fiebersäften zum Verlustgeschäft“. Fiebersäfte für Kinder sind rezeptfrei. Die Kosten dafür werden von den Kassen erstattet mit Festbeträgen an Firmen. Die Produzenten von Paracetamol-Fiebersäften erhalten laut Pro Generika 1,36 Euro je Flasche. Der Wirkstoff sei aber binnen eines Jahres um 70 Prozent teurer geworden. Immer mehr Hersteller zögen sich aus der Produktion zurück. Inzwischen sei nur noch ein Hauptanbieter übrig - Teva mit seiner Arzneimarke Ratiopharm aus Ulm. Was aber tun gegen Arznei-Lieferengpässe? Stada-Chef Goldschmidt fordert, bei Ausschreibungen sollten anstelle von Exklusivverträgen die besten drei Arzneianbieter zum Zug kommen. Das würde Lieferketten stärken. Die Forderung, die Produktion wieder stärker von Asien nach Europa zu bringen, hält Goldschmidt für zu kurz. „Die Produktionsstätten in Indien oder China, von denen wir Ware beziehen, sind nach europäischen Standards geprüft.“ Zudem könne es auch in Europa Ausfälle und Engpässe geben, während die Arznei-Kosten steigen würden. „Die Preise würden explodieren.“ Pro Generika fordert, etwa den Festbetrag für Arzneifirmen zu erhöhen - er liege seit zehn Jahren auf demselben Niveau. Das würde die Kosten im Gesundheitssystem erhöhen. Der Verband verweist auch auf Großbritannien. Sei dort ein Generikum zum vereinbarten Preis in Apotheken nicht verfügbar, werde der Erstattungspreis für bestimmte Zeit angehoben. So könnten Firmen wieder wirtschaftlicher agieren. „Gemessen daran ist das deutsche System zu schwerfällig und rigide.“ dpa
Frankfurter Rundschau
Immer wieder kommt es zu Lieferengpässen bei Arzneien. Während Pharmaunternehmen die Preisregulierung der Politik beklagen, fordern Apotheker eine stärkere Arzneiproduktion in Europa. Ganz so einfach ist es aber nicht.
Wirtschaft
2022-11-19T06:57:20+0100
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https://www.fr.de/wirtschaft/knappe-arzneien-lieferengpaesse-treiben-apotheken-um-zr-91925926.html
Wellness: Kur-Urlaub im größten Ayurveda-Zentrum Sri Lankas
Der Begriff wird im Wellness-Jargon arg strapaziert und oft fehlinterpretiert. Denn Ayurveda ist viel mehr als einfach nur ein Ölaufguss für die Schönheit. Unser Autor Bernhard Appelius erklärt, wie die strenge medizinische Kur im größten Ayurveda-Zentrum der Insel Sri Lanka abläuft. Gleich vorneweg: Ayurveda ist keine Esoterik-Spinnerei, hat nichts mit Handauflegen, Guru-Heilslehre oder mit dem ganzen Wellness-Quatsch für die Schönheit zu tun. Vielmehr gilt Ayurveda als eines der ältesten medizinischen Systeme der Welt, wird seit 5000 Jahren praktiziert und kann auch uns Europäern sehr helfen. Dafür reist man am besten in eines der Länder, in denen diese Heilkunst Tradition hat und tief verwurzelt ist. Mein Weg führte mich schon vor Jahren nach Sri Lanka, in das Paragon Hotel, dem führenden und vom Staat ausgezeichneten Ayurveda-Resort dieser – nach Marco Polo – schönsten Insel der Welt. Dort kümmern sich vier akademisch ausgebildete Ärzte, drei Dutzend Therapeuten und über hundert einheimische gute Geister um das Wohl ihrer Gäste. Vor vierzehn Tagen war ich wieder dort, auf der Flucht vor dem schlechten Wetter, vor bleigrauem Himmel und einer leichten Winterdepression. Mein Flug von München dauerte die ganze Nacht, leicht zerknittert kam ich am nächsten Morgen in Sri Lankas Hauptstadt Colombo an. Der Lichtblick am Flughafen war – neben dem herrlichen tropischen Wetter – mein über das ganze Gesicht lächelnder Fahrer. Unser klimatisierter Kleinbus rumpelte erst durch die ziemlich chaotische Millionenstadt Colombo, dann auf der Küstenstraße Richtung Galle (eine neue Autobahn ist bereits im Bau) und erreichte nach vier Stunden Fahrzeit unser Ayurveda-Hotel, direkt am Indischen Ozean gelegen. Eine frisch aufgeschlagene Kokosnuss mit Strohhalm und eine Blumengirlande um den Hals gehören zum Empfangszeremoniell in der Hotelhalle, eine anschließende erste Fußmassage vertreibt die Reisemüdigkeit und gibt einen kleinen Vorgeschmack auf die kommenden Wochen. Währenddessen wird mit dem abgegebenen Reisepass bereits im Computer der Rückflug gecheckt und das kostenlose Fach im Hotelsafe reserviert. Die hoteleigene Serviceabteilung mit drei netten deutschen Mitarbeitern hat das perfekt im Griff. Dann treffe ich Dr. Buddhika Senevirathne: Wir umarmen uns herzlich (denn schließlich kennen wir uns schon eine kleine Ewigkeit), bevor meine erste Arzt-Konsultation bei ihm am nächsten Vormittag über die Bühne geht. Mein Doc ist 45 Jahre alt, bereits in achter Generation Ayurveda-Arzt und hat neben seinem tradierten Wissen auch westliche Schulmedizin studiert. Wie immer beginnt er mit dem „Lesen“ meines Pulses, indem er hochkonzentriert und mit geschlossenen Augen seine schmalen Finger auf mein Handgelenk legt und minutenlang in mich hineinhört. In diesen Momenten steht tatsächlich die Welt still, bevor er seine Anweisungen gibt, die von einer Mitarbeiterin in ein vorbereitetes Formblatt eingetragen werden und die Basis meiner Behandlung aus unterschiedlichen Massagen, Ölbehandlungen, Bädern, Pflanzenarzneien und Ernährungsregeln darstellt.  Die Öle für die Massagen werden, genauso wie alle anderen Arzneimittel, für jeden Patienten individuell in der eigenen (und vom Gesundheitsministerium zertifizierten) Hausapotheke hergestellt. So erhält man jeden Morgen auf dem Weg ins Gesundheitszentrum ein Schälchen mit den täglichen Arzneimitteln, die nach genauer Anweisung eingenommen werden. lle Gästezimmer des Paragon sind mit schönen, einheimischen Teakholzmöbeln augestattet und dem Ozean zugewandt. Eine Klimaanlage gibt es nicht, aber eine angenehme Meeresbrise lässt einen ganz natürlich gut schlafen. Das Restaurant, ebenfalls mit Blick auf den Ozean, verwöhnt Sie mittags und abends mit unglaublich guten, ayurvedisch zubereiteten Speisen. Und glauben Sie mir: Hier muss niemand verhungern, denn die vielen Reiscurrys mit Huhn oder Fisch, die Sie sich vom Büfett mit Gemüse und Kräutern selbst holen, schmecken fantastisch. Am meisten schätze ich jedoch das Frühstück, denn nach ein paar Bahnen im Meer oder im Pool freue ich mich auf Mangos und Papayas und andere exotische Früchte. Der elegante Chef im Restaurant ist Sunil, ein lustig englisch und ein wenig deutsch sprechender Ceylonese, der seine Mannschaft sanft im Griff hat. Wahlweise am Vormittag oder Nachmittag (die Zeit kann man sich aussuchen) dann der tägliche Besuch im Gesundheitszentrum. Also Sarong umgebunden (den gibt’s im hoteleigenen Laden für ein paar Euro) und rauf auf die Teakholzliege, zwei junge Masseure (bei Frauen sind es Masseurinnen) haben schon alles vorbereitet. Kopf- und Körpermassage, Rücken- oder Fußmassage, alles mit einem warmen Öl, das in die Haut eingerieben wird. Schließen Sie die Augen, und das Bananenblatt, auf dem Sie liegen, wird zum fliegenden Teppich. Diese Behandlungen, ergänzt von einer ayurvedischen Sauna und Blüten- und Kräuter-Bädern, machen einfach süchtig. Kein Wunder, dass fünfzig Prozent aller Paragon-Gäste Wiederholungstäter sind. Schon nach wenigen Tagen geht mit den meisten Gästen eine Veränderung vor: Aus gestressten Europäern werden lächelnde und entspannte Buddhas, die sich auf ihre Behandlungen freuen, den Rest des Tages auf antiken Teakholzmöbeln ruhen und mit Lesen, Baden oder kleinen Ausflügen die Zeit verbringen. Man lernt nette Leute kennen, abends beim Barbecue unterm tropischen Sternenhimmel. Wer aber ungestört sein und nur seinen Gedanken nachhängen will, kann das ebenfalls tun, am besten im hoteleigenen Palmengarten. Auch hier kümmern sich zahlreiche dienstbare Geister blitzschnell um Liegen, Handtücher und frische Kokosnüsse, immer freundlich, immer lächelnd. Ein Nebeneffekt fast jeder Ayurveda-Kur ist der Verlust von einigen Kilos, die wir ja leider meistens auf den Hüften mit uns herumtragen. Aber wie gesagt: Dafür müssen Sie nicht hungern, die auf Ihren Typ abgestimmte Ernährung macht das ganz von alleine. Qualität hat natürlich ihren Preis, und so kann eine Ayurvedakur auf Top-Niveau nicht so billig sein wie ein im Fernsehen verramschter Badeaufenthalt an überfüllten Touristenstränden. Das heißt konkret: 1600 Euro muss man für eine zweiwöchige Ayurvedakur investieren, dazu kommt der Flug. Aber die Gesundheit ist halt immer noch das Wichtigste im Leben, besonders wenn man kein Teenager mehr ist und sich die ersten Zipperlein ungeniert bemerkbar machen. Ich jedenfalls fahre seit zwölf Jahren jeden Winter ins Paragon und glauben Sie mir: Ich schaue zehn Jahre jünger aus! Okay, sagen wir neun Jahre, wir müssen ja nicht übertreiben. Der Begriff Ayurveda stammt aus dem indischen Sanskrit und setzt sich aus den Wörtern Ayus (= Leben) und Veda (= Wissen) zusammen. Die Ayurveda-Lehre geht davon aus, dass jeder Mensch seine ganz individuelle Komposition der drei Bio-Energien Vata, Pitta und Kapha besitzt. Geraten diese Bio-Energien außer Balance, sammeln sich Schadstoffe im Körper an und entwickeln Krankheiten. Der Heilungsansatz von Ayurveda liegt in der Entschlackung und Wiederherstellung der Balance. Durch eine Panchakarma-Kur wird eine tiefgreifende Reinigung, Regeneration und Stärkung des Immunsystems erreicht. Ayurveda erzielt besonders gute Ergebnisse bei Rheuma, Bluthochdruck, Diabetes, Migräne, Rückenschmerzen, Asthma und Herz-Kreislaufbeschwerden. REISEZIEL Sri Lanka liegt an der Südspitze des Indischen Subkontinents im Indischen Ozean (kürzeste Entfernung: 54,8 Kilometer). Die Insel ist mit 65.610 Quadratkilometern etwas kleiner als Bayern. Sie ist bekannt für ihre Teeplantagen, ihre Traumstrände und ihr großes Kulturerbe (Königsstädte Kandy, Anuradhapura und Pollunaruwa). Sri Lanka war 250 Jahre lang unter holländischer Kolonialherrschaft, von 1803 bis zur Unabhängigkeit 1948 hatte das Land den Status einer britischen Kronkolonie. ANREISE Von München fliegt man mit Emirates Airlines, Quatar Airways oder Oman Air. Flugpreise je nach Saison zwischen 600 und 1000 Euro. GESUNDHEIT Keine Impfungen erforderlich, eine Malaria-Prophylaxe wird empfohlen. Allerdings kann man sich auch durch Mückenmittel, langärmelige Kleidung und ein Moskitonetz schützen. SPRACHE Amtssprachen sind Singala, Tamil und Englisch. Im Hotel gibt es deutsche Gästebetreuer. SICHERHEIT Seit Ende des Bürgerkriegs 2009 gilt die Insel als sicheres Reiseland. Die Zahl der deutschen Urlauber stieg 2010 um 60 Prozent auf 41.000. KLEIDUNG Sri Lanka ist ein sehr traditionelles Land, dem durch entsprechende Kleidung Rechung getragen werden sollte. Oben ohne oder FKK ist am Strand verboten. Wegen der tropischen Temperaturen sind leichte Kleidung aus Baumwolle oder Leinen empfehlenswert.  WELCHER REISETYP Für gesundheitsbewusste Menschen, die im Urlaub zu sich selbst finden wollen und gerne auf Nachtleben oder ein ausgiebiges Ausflugsprogramm verzichten. HOTEL Das Ayurveda Paragon liegt 130 Kilometer südlich der Hauptstadt Colombo direkt am Strand. Die 84 Zimmer sind im srilankischen Stil eingerichtet und haben Terrasse oder Balkon mit Meerblick. Dem Hotel vorgelagert ist ein doppeltes Riff, das das Baden im Meer sicher macht. PREISE Ab 1610 Euro für zwei Wochen Aufenthalt inklusive Vollpension, Behandlungen und nicht-alkoholischen Getränken. Das Ayurveda Paragon arbeitet mit keinem Reiseveranstalter zusammen. Direktbuchungen beim Hotel über eine kostenlose Telefon-Hotline (s.u.). GELD Im Hotel kann man mit Euro oder Rupies bezahlen. Ein Euro entspricht derzeit 145 Rps. Eine Taxifahrt in die Stadt Galle kostet ca. 500 Rps., ein Telefonat nach Deutschland mit srilankanischer SIM-Karte ca. 30 Rps. ADRESSE Ayurveda Paragon, Talpe, Sri Lanka, Tel. 00800 46 64 66 78 (kostenlos), Internet: www.paragonsrilanka.com WEITERE INFO Fremdenverkehrsamt von Sri Lanka in München, Tel. 23662139, www.srilanka.travel. www.srilankatourism.de.
Frankfurter Rundschau
Der Begriff wird im Wellness-Jargon arg strapaziert und oft fehlinterpretiert. Denn Ayurveda ist viel mehr als einfach nur ein Ölaufguss für die Schönheit.
Reise
2011-03-11T18:24:00+0100
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https://www.fr.de//ratgeber/reise/ayurveda-ceylonesische-verfuehrung-zr-1156781.html
Festnahmen in Hongkong wegen Gedenkens an Massaker von 1989
Heute jährt sich die blutige Niederschlagung der Massenproteste auf dem Pekinger Tiananmen-Platz zum 34. Mal. In Hongkong wurden mehrere Aktivisten festgenommen, die an die Opfer erinnern wollten. Hongkong/Peking - Zum Jahrestag der blutigen Niederschlagung der Demokratiebewegung in China heute hat die Polizei in Hongkong mehrere Aktivisten festgenommen, die an das dunkle Kapitel der chinesischen Geschichte erinnern wollten. Nach Angaben der Polizei wurden allein am Samstag acht Personen wegen „aufrührerischer Aktionen“ oder Störung der öffentlichen Ordnung festgenommen. Ein öffentliches Gedenken war in der chinesischen Sonderverwaltungsregion nicht erlaubt. Die Polizei warnte vor „illegalen Aktionen“. Bis 2019 waren in Hongkong zum Jahrestag immer noch Zehntausende zu einer Kerzenandacht zusammengekommen, um an die Opfer des Massakers vom 4. Juni 1989 zu erinnern. Doch hat die Führung in Peking ihre Kontrolle über die seit der Rückgabe an China 1997 eigentlich autonom verwaltete frühere britische Kronkolonie verschärft. Die Opposition wird seit 2020 mit vage formulierten Sicherheitsgesetzen verfolgt, die weitreichende Spielräume für Repressionen eröffnen. In der Volksrepublik war ohnehin noch nie ein öffentliches Gedenken an die Opfer erlaubt. Vielmehr wurden Bürgerrechtler und Angehörige häufig unter Hausarrest gestellt oder an andere Orte gebracht. Vor dem Jahrestag forderten die „Mütter von Tian'anmen“ - ein Zusammenschluss der Familien der Opfer - in einem Appell, dass sie die Wahrheit über den Militäreinsatz erfahren, Entschädigung erhalten und dass die Verantwortlichen zur Rechenschaft gezogen werden. Bei dem gewaltsamen Einsatz der Volksbefreiungsarmee gegen friedliche Demonstranten um den Platz des Himmlischen Friedens (Tian'anmen) in Peking waren damals einige hundert Menschen ums Leben gekommen. Die genaue Zahl ist bis heute nicht bekannt. Tausende wurden verletzt und inhaftiert. Das Massaker ist in China auch 34 Jahre danach ein Tabu-Thema. Taiwans Regierung forderte die Kommunistische Partei in China auf, über die Lehren der Niederschlagung der Demokratiebewegung zu reflektieren. Präsidentin Tsai Ing-wen äußerte die Hoffnung, dass junge Leute in China eines Tages die Freiheit bekommen, ohne Angst ihre Meinung auszudrücken. In Taipeh, der Hauptstadt der demokratischen Inselrepublik, war am Sonntagabend eine Gedenkveranstaltung geplant. dpa
Frankfurter Rundschau
Heute jährt sich die blutige Niederschlagung der Massenproteste auf dem Pekinger Tiananmen-Platz zum 34. Mal. In Hongkong wurden mehrere Aktivisten festgenommen, die an die Opfer erinnern wollten.
Politik
2023-06-04T06:01:12+0200
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https://www.fr.de/politik/festnahmen-in-hongkong-wegen-gedenkens-an-massaker-von-1989-zr-92321152.html
Karben/ Wetteraukreis: Fahrer verliert Kontrolle über BMW und stirbt
In Karben im Wetteraukreis verliert ein Mann die Kontrolle über sein Auto – der Unfall endet für ihn tödlich. Karben – Für einen 19-jährigen Autofahrer kam am Samstag (30.04) jede Hilfe zu spät, der Mann starb noch am Unfallort. Wie die Polizei in Gießen mitteilte, kam es gegen 6.15 Uhr, auf der Landstraße L3351 in Höhe Karben, zu dem Unfall. Der Mann aus Niddatal war auf der Landesstraße (Nordumgehung) unterwegs. Er fuhr von der B3 in Richtung des Kreisels und touchierte mit seinem BMW einen entgegenkommenden Fiat Ducato. Dabei verlor der 19-Jährige die Kontrolle über sein Auto und stießen abschließend frontal mit einem Lkw zusammen. Wie die Polizisten mitteilten, wurde der Mann dabei eingeklemmt und starb noch an der Unfallstelle. Alle weiteren Beteiligten blieben unverletzt. Jetzt rekonstruiert ein Sachverständiger, wie es zu dem Unfall kommen konnte. Kurz nach dem Unfall waren mehrere Streifen sowie Rettungskräfte und ein Polizeihubschrauber im Einsatz. Die Landstraße war fast sieben Stunden lang voll gesperrt. Den Schaden schätzt die Polizei derzeit auf 112.000 Euro. Noch am selben Tag kam es im Wetteraukreis zu einem schweren Unfall auf der A5, als ein Wohnmobil von der Straße abkommt und verunglückt. (kh) Liebe Leserinnen und Leser,wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.Die Redaktion
Kim Hornickel
In Karben im Wetteraukreis verliert ein Mann die Kontrolle über sein Auto – der Unfall endet für ihn tödlich.
Wetterau
2022-04-30T20:14:47+0200
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https://www.fr.de///www.fr.de/rhein-main/wetterau/karben-wetteraukreis-bmw-tod-19-jaehriger-unfall-polizei-news-zr-91513290.html
Haferflocken einweichen: So profitieren Sie davon
Haferflocken gelten als sehr gesund. Viele Menschen wissen jedoch nicht, dass es vorteilhaft ist, die Haferflocken vor dem Verzehr einzuweichen. Haferflocken enthalten wertvolle Nährstoffe wie Eisen, Zink und Magnesium und sind daher ein echtes Superfood. Oftmals werden sie mit Milch oder einer pflanzlichen Alternative übergossen und als Müsli verzehrt. Es gibt aber auch viele andere leckere Rezepte mit Haferflocken, die sich für jede Tageszeit eignen. Dieser Artikel erscheint im Rahmen einer Kooperation mit Utopia.de, Deutschlands einflussreichster Medienmarke für Nachhaltigkeit. Die Utopia-Redaktion bietet unabhängig, kompetent und glaubwürdig Orientierung und Inspiration zu allen zentralen Fragen eines nachhaltigeren Lebens.   Nur wenige Menschen wissen oder beachten, dass Haferflocken vor dem Verzehr eingeweicht werden sollten. Durch das Einweichen können die Flocken ihr volles Potenzial entfalten. Das Einweichen von Haferflocken reduziert den Gehalt an Phytinsäure. Dabei handelt es sich um einen Pflanzenstoff, der als sogenannter Anti-Nährstoff wirkt. Sie bindet Mineralstoffe wie Eisen, Magnesium, Zink und Kalium, wodurch diese vom Körper nicht aufgenommen werden können. Phytinsäure ist nicht nur in Haferflocken enthalten, sondern auch in Nüssen und Buchweizen. Da Phytinsäure Mineralstoffe bindet, können diese nach dem Verzehr nicht verwertet werden. Dadurch bleibt Ihnen ein Teil der positiven Wirkung der Haferflocken verwehrt. Es gibt jedoch Möglichkeiten, den Gehalt an Phytinsäure zu reduzieren. Eine Möglichkeit ist, die Haferflocken zu mahlen oder bereits gemahlene Haferflocken zu verwenden. Allerdings gehen beim Mahlen auch Mineralien und Ballaststoffe verloren. Die einfachste Methode, die Wirkung der Phytinsäure zu umgehen, ist das Einweichen der Haferflocken. Laut Öko-Test reichen 30 Minuten Einweichzeit aus, um den Phytinsäuregehalt zu reduzieren. Das Einweichen von Getreide, das Phytinsäure enthält, ist sehr effektiv. Es ist egal, ob Sie die Haferflocken in Wasser oder Pflanzenmilch einweichen, da sie in beidem gut aufquellen. Durch das Einweichen werden die Haferflocken außerdem bekömmlicher. Es ist wichtig zu beachten, dass das einfache Kochen der Haferflocken nicht den gleichen Effekt hat wie das Einweichen. Das Aufkochen kann die Phytinsäure zwar auch reduzieren, aber dabei gehen auch hitzeempfindliche Vitamine verloren. Wenn Sie Haferflocken kochen, beispielsweise für Porridge, können Sie durch vorheriges Einweichen den Phytinsäuregehalt zusätzlich neutralisieren. Um den vollen Nutzen der Haferflocken zu erzielen, ist es ratsam, sie vorab einzuweichen. Eingeweichte Haferflocken eignen sich besonders gut für folgende Rezepte:
Lea Hermann
Haferflocken gelten als sehr gesund. Viele Menschen wissen jedoch nicht, dass es vorteilhaft ist, die Haferflocken vor dem Verzehr einzuweichen.
Gesundheit
2025-01-17T17:17:12+0100
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Orbán erpresst die EU: Es gibt eine „habsburgische“ Lösung
Immer Ärger mit Orbán: Die Geschichte bietet Europa eine Anleitung zur Gegenwehr gegen die ungarische Erpressung. Brüssel – Viktor Orbán pokert in diesen Tagen in Brüssel. Indem er die Entscheidungsfindung in wichtigen Fragen wie der Erweiterung der Europäischen Union und der vorgeschlagenen Mitgliedschaft Schwedens in der NATO oder auch den EU-Haushalt blockiert, verärgert der ungarische Premierminister seine Kollegen aus anderen Mitgliedstaaten. Zuletzt mussten die 27 Staats- und Regierungschefs vor allem aus einem Grund zu einem Gipfel nach Brüssel reisen: Orbáns anhaltende Weigerung, einem Finanzhilfepaket von 50 Milliarden Euro (54,2 Milliarden Dollar) für die Ukraine zuzustimmen. Orbans Taktik ist jedoch nicht sehr überraschend – jedenfalls aus historischer Perspektive betrachtet. Der Einsatz von Erpressung gehört seit Jahrhunderten zum politischen Instrumentarium Ungarns. Im Habsburgerreich, dem Ungarn bis zu seinem Zusammenbruch am Ende des Ersten Weltkriegs 1918 angehörte, verhielt es sich ähnlich – das Land nahm unter anderem den gemeinsamen Haushalt als Geisel. Für diejenigen, die sich fragen, wie die EU in Zukunft mit Orbán umgehen soll und ob er jemals aufhören wird, so schwierig zu sein, ist diese historische Parallele besonders lehrreich. Spoiler: Er wird nicht aufhören, schwierig zu sein. Auch zu Zeiten der Habsburger waren die Ungarn ein störrisches Volk. Unter allen Nationen, Sprachen und religiösen Gruppen innerhalb des multinationalen Reiches waren sie mit Abstand die anspruchsvollsten. Sie wussten, dass Kaiser Franz Joseph (1830-1916) den Zerfall des Reiches um fast jeden Preis verhindern wollte und ihnen weit entgegenkommen würde. Mitte des 19. Jahrhunderts, als Ungarn der größte Getreideproduzent des Habsburger-Reiches war, stellten die Ungarn sogar die Nahrungsmittelproduktion für das übrige Reich für mehrere Jahre ein und produzierten gerade so viel Mehl, dass sie sich selbst ernähren konnten. In der sogenannten passiven Widerstandsbewegung stellten die Ungarn auch die Steuerzahlungen ein und boykottierten öffentliche Ämter. Damit reagierten sie auf die brutale Art und Weise, mit der Wien ihre politische Rebellion während der europäischen Revolutionsjahre 1848-1849 niedergeschlagen hatte. Ihre Hauptforderung war eine weitreichende Autonomie. Und tatsächlich war ihr ziviler Ungehorsam am Ende erfolgreich: Im Jahr 1867 wurde das Kaiserreich in die sogenannte Doppelmonarchie umgewandelt, eine Art Bündnis zweier souveräner Staaten, Österreich und Ungarn, die jeweils über weitreichende Befugnisse innerhalb des Reiches verfügten. Fortan durften die Ungarn in ihrer Reichshälfte (zu der auch das heutige Kroatien, die Slowakei und Rumänien gehörten) in Angelegenheiten wie Bildung und Gesundheitswesen praktisch selbst bestimmen. Außenpolitik und Verteidigung blieben jedoch föderal. Hier hatte der Kaiser das Sagen. Viele Historiker sind sich einig, dass die Ungarn aufgrund ihrer Hartnäckigkeit und ihrer zähen Verhandlungstaktik von allen Reichsteilen das beste Angebot erhielten. In der Doppelmonarchie blühte Ungarn auf. Dennoch war es nie zufrieden und drängte den Kaiser immer zu mehr. In einem Fall, genau wie heute, nahm Ungarn einen Teil des habsburgischen Budgets als Geisel, um zu bekommen, was es wollte: die Abschaffung des Bundesheeres, das den Ungarn ein Dorn im Auge war. „Die Integration Ungarns in die EU hat die Erinnerungen an die Habsburger nicht ausgelöscht, die oft auftauchen und von den Westeuropäern kaum verstanden werden“, schreibt die französische Historikerin Catherine Horel in ihrem 2021 erschienenen Buch „Histoire de la Nation Hongroise; des premiers Magyars à Viktor Orbán“ (“Geschichte der ungarischen Nation: Von den ersten Ungarn bis zu Viktor Orbán“). Die Ungarn betrachteten die kaiserliche Armee als eine Besatzungsmacht. Sie wollten ihre eigene Armee haben. Da der Kaiser ihre Forderung ablehnte, versuchten sie stattdessen, einige der entscheidenden Grundlagen der Armee zu beseitigen. So missfiel ihnen beispielsweise das Bundessprachengesetz, das vorsah, dass Offiziere und Soldaten (Tschechen, Slowenen und andere) während des Dienstes ihre Muttersprache sprechen konnten. Zur Zeit der Doppelmonarchie wurden im Reich nicht weniger als 13 Sprachen gesprochen. Für den Kaiser, der viele dieser Sprachen mehr oder weniger fließend sprach, war die Mehrsprachigkeit der Geist des multinationalen Reiches. Untereinander sprachen die Soldaten oft Deutsch, was aber keineswegs obligatorisch war. Auch Ungarn verabscheute diese Praxis. In seiner Reichshälfte sprachen nur 40 Prozent der Bevölkerung Ungarisch, also Magyar. Doch unmittelbar nach dem Ausgleich von 1867 – dem Kompromiss, der die Doppelmonarchie begründete – führten die Ungarn ein Gesetz ein, das alle zum Gebrauch der ungarischen Sprache zwang. So wurden zum Beispiel nicht-ungarische Schulen geschlossen. Während die österreichische Reichshälfte im Laufe der Zeit liberaler und dezentraler wurde, geschah in Ungarn das Gegenteil: Alles war zentralisiert und magyarisiert. „Es gab kaum Vertreter der nationalen Minderheiten im ungarischen Parlament (wo die Sprache natürlich Magyar war)“, schreibt der Habsburg-Experte Steven Beller in seinem Buch „The Habsburg Monarchy, 1815-1918“. Im Jahr 1903 startete das ungarische Parlament einen Angriff auf das kaiserliche Sprachengesetz, indem es sich weigerte, das Militärbudget zu genehmigen. Genau wie in der heutigen EU hatte Ungarn ein Vetorecht gegen den Haushalt. Der Kaiser war wütend. Zu dieser Zeit führten Frankreich, das zaristische Russland, Deutschland und das Osmanische Reich – die Mächte, die das Habsburger Reich umgaben – ein Wettrüsten durch. Sie gaben drei bis vier Prozent ihres Bruttoinlandsprodukts für die Verteidigung aus. Das beunruhigte den Kaiser sehr. Die habsburgische Bewaffnung war veraltet. Im Falle eines Krieges könnte sein Reich bald waffenmäßig unterlegen sein. Franz Joseph forderte daher Ungarn, das Zehntausende von Soldaten in der kaiserlichen Armee hatte, auf, sich angesichts dieser ernsten internationalen Bedrohungen verantwortungsvoller zu verhalten. Doch die Ungarn taten das, was sie oft tun, wenn sie von allen Seiten unter Druck gesetzt werden – sie gaben nach. Genau so verhält man sich heute in Brüssel: Je mehr sich der kollektive Druck auf Orbán auftürmt, desto mehr scheint sich das ungarische Selbstverständnis zu bestätigen, dass sie auf sich allein gestellt sind. „Wir neigen immer dazu, uns gegen den Rest der Welt zu stellen“, erklärte die ungarische Botschafterin Anna Siko vor ein paar Jahren in einer lebhaften Diskussion über die Parallelen zwischen dem Habsburgerreich und der EU. „Wir schaffen immer Spannungen und machen anderen das Leben schwer, weil wir jeden Tag beweisen müssen, wer wir sind.“ Der Grund dafür sei, dass die ungarische „Allergie gegen andere, die uns sagen, was wir tun sollen ... uns wild und sehr undiplomatisch macht“. Diplomaten und Analysten in Brüssel sagen, sie seien sich nicht sicher, was Orban wirklich wolle. Seine Ziele scheinen sich ständig zu verschieben. Eines von Orbáns Zielen war zuletzt die Auszahlung europäischer Subventionen, die Brüssel derzeit zurückhält – etwa 20 Milliarden Euro (21,7 Milliarden Dollar) – wegen Ungarns ausufernder Korruption und seiner Verstöße gegen die Rechtsstaatlichkeit. Um diese Mittel zu erhalten, blockiert er alles, was ihm in den Weg kommt: Die schwedische NATO-Mitgliedschaft, das Finanz- und Militärhilfepaket für die Ukraine oder die Wiederernennung der Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen. Je wichtiger das Thema für andere Mitgliedstaaten ist, desto besser. 1903 gelang es dem Kaiser, die Blockade Ungarns mit einem ungewöhnlichen Bluff zu durchbrechen: Er präsentierte plötzlich ein neues, überraschend liberales Wahlgesetz, das den Minderheiten deutlich mehr Wahlrecht einräumte. Dieses Gesetz, so verkündete Franz Joseph, sollte im gesamten Reich in Kraft treten. Budapest, das die erweiterten Minderheitenrechte noch mehr hasste als das Sprachengesetz der kaiserlichen Armee, genehmigte prompt das Budget, das es zuvor blockiert hatte. Bald darauf wurde natürlich auch das kaiserliche Wahlgesetz mit den erweiterten Minderheitenrechten vom Tisch genommen. Könnten nach dieser Analogie andere 26 EU-Mitgliedstaaten das Patt mit Ungarn in der Haushaltsfrage beenden, indem sie etwas vorschlagen, das Orban mehr hasst als 50 Milliarden Euro an die Ukraine zu schicken? Es gibt wahrscheinlich nur eine Sache, die Ungarns Premierminister mehr missfallen würde als der Verzicht auf EU-Subventionen: der Entzug seines Stimmrechts im EU-Rat (ein Verfahren, das in Artikel 7 des Vertrags über die Europäische Union enthalten ist). Diplomaten erklärten Politico, diese nukleare Option sei bereits unter den anderen Mitgliedstaaten diskutiert worden. Die Chancen, dass sie genutzt wird, scheinen jedoch gering. Einige Staatsoberhäupter befürchten offenbar, dass sie, wenn sie jetzt gegen Orbán eingesetzt wird, morgen auch gegen sie eingesetzt werden könnte. Und so scheinen die 26 Mitgliedstaaten dazu verdammt zu sein, sich mit Ungarn durchzuschlagen. Das erklärt, warum Orbán, obwohl er die Europäische Union tagtäglich verunglimpft, keinen Austritt aus der EU will: Innerhalb der EU ist er weitaus mächtiger als außerhalb der EU. Er nutzt die Mitgliedschaft als Druckmittel. Das ist genau das, was die Ungarn im Habsburgerreich getan haben: Indem sie unausstehlich waren, bekamen sie die besten Angebote von allen. Aber können Sie erraten, wer als letzter gegangen ist, als das Reich zusammenbrach und alle Nationen eine nach der anderen abtraten? Ganz genau: Es war Ungarn. Caroline de Gruyter ist Kolumnistin bei Foreign Policy und Europa-Korrespondentin und Kolumnistin für die niederländische Zeitung NRC Handelsblad. Sie lebt derzeit in Brüssel. Twitter (X): @CarolineGruyter Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt. Dieser Artikel war zuerst am 31. Januar 2024 in englischer Sprache im Magazin „ForeignPolicy.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.
Foreign Policy
Immer Ärger mit Orbán: Die Geschichte bietet Europa eine Anleitung zur Gegenwehr gegen die ungarische Erpressung.
Politik
2024-02-11T12:09:46+0100
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„Das System Kita steht am Abgrund“: Linke fordert Gipfel und appelliert mit Brief an Kanzler
Immer öfter bleiben Kindertagesstätten zeitweise zu. Das belastet Familien und Angestellte. Die Linke fordert Bundeskanzler Scholz nun auf, die Kita-Krise „zur Chefsache zu erklären“. Die Linke im Bundestag fordert von der Bundesregierung mehr Einsatz für die vielerorts überlastete Kinderbetreuung. Ein Brief aus der Fraktion, der der Frankfurter Rundschau vorliegt, appelliert jetzt an Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), „die Kita-Krise endlich zur Chefsache zu erklären“. Es brauche einen Gipfel, um den Ausbau von Plätzen, die Ausbildung und Reintegration von Fachkräften auf den Weg zu bringen. Darüber hinaus verlangen die Abgeordneten vom Kanzler, „kurzfristig dringend benötigte finanzielle Mittel bereitzustellen“, heißt es im Schreiben vom Montag, das von Fraktionschef Dietmar Bartsch und der kinder- und jugendpolitischen Sprecherin Heidi Reichinnek gezeichnet ist. Die Linke kritisiert den Bund auch für eine fehlende Finanzierung. Der Anteil an den öffentlichen Kosten – 50 Milliarden Euro – stagniere seit Jahren „bei lediglich 2 - 3 Milliarden“. Das gehe zu Ungunsten der Länder. Im Brief wird vor „weitreichenden Konsequenzen“ auf individueller Ebene, „insbesondere“ für Alleinerziehende, gewarnt, aber auch für die deutsche Wirtschaft. Anlass ist der Anbruch der kalten Jahreszeit: „Das System Kita steht am Abgrund und jede Erkältungswelle könnte der Stoß sein, der es über die Klippe springen lässt“, heißt es weiter im Brief. Im Sommer hatte eine Studie der Hans-Böckler-Stiftung gezeigt, wie sehr sich häufende Betreuungsaufälle Familien belasten. Laut der repräsentativen Befragung glichen Eltern den Betreuungsausfall größtenteils selbst aus, etwa indem sie Überstunden abbauten oder Urlaub nahmen. Im Herbst und Winter – der Zeit, die laut Linkspartei „bei Eltern und Kita-Fachkräften für Panik sorgt“ – ist mit noch größeren Belastungen zu rechnen. Die Linkspartei will ihre Forderungen per Antrag in den Bundestag einbringen. Da jedoch nicht mit Unterstützung gerechnet wird, gehen die Abgeordneten bereits jetzt mit dem Brief an die Öffentlichkeit.
Jakob Maurer
Immer öfter bleiben Kindertagesstätten zeitweise zu. Das belastet Familien und Angestellte. Die Linke fordert Bundeskanzler Scholz nun auf, die Kita-Krise „zur Chefsache zu erklären“.
Politik
2023-11-06T20:08:00+0100
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Kontoauszüge checken - Experten warnen vor Kreditkarten-Betrug
Wurde auf Ihrem Konto auch schon mal unerlaubt Geld abgebucht? Verbraucherschützern zufolge ist das leider keine Seltenheit. Was Sie deshalb tun sollten. Haben Sie in jüngster Zeit Ihr Konto gecheckt? Verbraucherschützer empfehlen, genau das im Zweifel öfter zu tun. Denn immer wieder kommt es vor, dass auf dem Kontoauszug unerklärliche Abbuchungen der Kreditkarte* auftauchen - und sie gehen „nicht selten auf betrügerische Machenschaften zurück“, wie die Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz warnt. Lesen Sie zudem: Kostenloses Girokonto: Tappen Sie nicht in diese Falle – Verbraucherzentrale kritisiert „Wirrwarr“ „Nicht selten stellt sich heraus, dass die Betroffenen Opfer sogenannter Phishing-Mails geworden sind“, erklären die Verbraucherschützer in der Mitteilung. Mit gefälschten E-Mails würden Betrüger ihre Opfer auffordern, einen Link in der Nachricht anzuklicken und dann auf einem Formular bestimmte Daten einzutragen. „Abgefragt werden die notwendigen Bank- oder Kreditkartendaten, die dann für Betrugszwecke eingesetzt werden.“ Lesen Sie zudem: Rossmann und Co.: Warum sind die Preise je nach Filiale manchmal unterschiedlich? Auch deshalb sei es wichtig, die Kontoauszüge regelmäßig zu kontrollieren. Nicht selten würden unberechtigte Abbuchungen erst spät entdeckt, warnt die Verbraucherzentrale. Die Experten betonen: „Unberechtigte Abbuchungen lassen sich bis acht Wochen ab Belastung noch zurückrufen.“ Lesen Sie zudem: Aufgepasst bei Online-Kauf: Diese Kosten drohen, wenn Sie die Ware zurückschicken Neu ist: Bislang konnten Betrüger schon mit Kenntnis der Karten- und Prüfnummer sowie des Ablaufdatums einer Kreditkarte im Internet bezahlen. Seit dem 15. Februar gilt jedoch für Zahlungen mit der Kreditkarte ab 150 Euro die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung. Das bedeutet: Zahlungen müssen mit zwei voneinander unabhängigen Faktoren freigegeben werden - also zum Beispiel der Kreditkarte und einer zusätzlichen Transaktionsnummer (TAN). Ab Mitte März gilt das Verfahren für alle Zahlungen mit der Kreditkarte, wie die Deutsche Presse-Agentur (dpa) schreibt. Lesen Sie zudem: Fünf einfache Tricks, mit denen Sie im Alltag Geld sparen - probieren Sie es aus Banken, Sparkassen und Händler müssten dafür sorgen, dass die vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen bis zum 31. März umgesetzt sind, schreibt die Verbraucherzentrale. „Gelingt es einem Betrüger dennoch mit gestohlenen Kreditkartendaten zu bezahlen, müssen die Kreditinstitute oder die Händler für die Schäden aufkommen.“ (ahu) *Merkur.de gehört zum deutschlandweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk. Quelle: Mitteilung der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz Auch interessant: Klopapier out? Diese Produkte sind heiß begehrt im dritten Lockdown
Anne Hund
Wurde auf Ihrem Konto auch schon mal unerlaubt Geld abgebucht? Verbraucherschützern zufolge ist das leider keine Seltenheit. Was Sie deshalb tun sollten.
Geld
2021-03-03T16:14:00+0100
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https://www.fr.de/ratgeber/geld/kontoauszuege-checken-kosten-bankauszug-zahlung-geld-betrug-pishing-mails-kreditkarten-betrug-zr-90217947.html
Aldi Süd: Heikler Vorfall an der Supermarktkasse - Discounter in Erklärungsnot
Eine Kundin bekam ein mulmiges Gefühl an der Supermarktkasse und beschwerte sich über Facebook bei Aldi Süd. Nun gerät der Discounter in Erklärungsnot. Mülheim - Auf der Facebook-Seite von Aldi Süd macht eine empörte Kundin ihrem Unmut Luft, weil sie eine ungewöhnliche Situation bei Aldi beobachtete. In dem mittlerweile gelöschten Post beschreibt die Kundin, wie sie eine Taschenkontrolle an der Supermarkt-Kasse in einer Aldi-Filiale miterlebte. Wie DerWesten.de berichtet, sei die Kundin am Montag bei Aldi Süd einkaufen gewesen. Vor ihr seien zwei Jungs in der Schlange zur Kasse angestanden und hätten Rucksäcke getragen. Als die beiden zum Bezahlen an der Reihe waren, soll die Aldi-Mitarbeiterin die Kunden zum Öffnen der Rucksäcke aufgefordert haben. In dem Beitrag auf der Facebook-Seite schreibt die Kundin: „Sie war sehr freundlich und die beiden haben auch bereitwillig ihre Rucksäcke aufgemacht. Trotzdem finde ich solche Taschenkontrollen ehrlich gesagt etwas fragwürdig. Ist das jetzt üblich??“,fragt die Kundin und gibt ihre Ansicht zu der Situation preis. Weiter schreibt sie: „Mich hat sie nicht darum gebeten. Ich hätte mich aber auch geweigert. Es geht wirklich niemanden etwas an, was ich in meiner Tasche habe. Und das gilt meiner Meinung nach auch für Schulkinder.“ Kunde benutzt Grill-Zubehör von Aldi - mit fatalen Folgen für seine Finger außerdem endete für eine Hündin das Spielen mit einem Aldi-Ball schmerzhaft Die Reaktionen auf das Statement der Kundin lässt nicht lange auf sich warten und löste kontroverse Diskussionen der User aus. So bekam die empörte Kundin teils Zustimmung für ihre Aussagen, teils wurde sie für ihre Äußerungen kritisiert. Auch eine offizielle Antwort vom Social-Media Team von Aldi Süd kommt prompt und passend: „Leider kommt es manchmal vor, dass Kunden Artikel in ihren Taschen übersehen oder vergessen. Dann kann es passieren, dass unsere Mitarbeiter um einen Blick in Taschen und Rucksäcke bitten. Vielleicht haben unsere Kollegen vor Ort bereits viele schlechte Erfahrungen gemacht und sind deswegen etwas vorsichtiger. Das können wir von hieraus jedoch nicht beurteilen. Wir bitten um dein Verständnis.“ Erneute Enttäuschung bei Aldi Süd: Beliebtes Produkt schon nach wenigen Minuten ausverkauft Doch wie ist die rechtliche Lage bei Taschenkontrollen in Supermärkten? Sind sie sie zulässig oder etwa gar nicht erlaubt?  Die Verbraucherzentrale NRW e.V. mit Sitz in Düsseldorf erklärt in der Info-Rubrik „Kundenrechte“ auf der Website Verbraucherzentrale.de, welche Rechte Kunden und Händler in solchen Situationen haben. „Ohne einen konkreten Verdacht ist eine Taschenkontrolle im Supermarkt unzulässig. Ein Blick in die Tasche, ohne dass ein konkreter Verdacht eines Diebstahls vorliegt, ist ein unzu­lässiger Eingriff in das Persönlichkeitsrecht. Kunden brauchen einer solchen Aufforderung nicht nachzukommen, auch dann nicht, wenn ein Hinweisschild im Geschäft auf die Durchführung von Taschen­kontrollen verweist.“ Aldi-Schock: Mitarbeiter will Bananen einräumen und erlebt Albtraum - ein Detail ist noch ungeklärt Dennoch gibt es Ausnahmen, die solche Untersuchungen rechtfertigen. Eine Tascheninspektion sei dann erlaubt, wenn ein Dieb tatsächlich auf frischer Tat ertappt werde. Bestehe lediglich ein Tatverdacht dürften Hausdetektive oder Laden­personal lediglich Personalien aufnehmen. Die verdächtige Person könne zwar bis zum Eintreffen der Polizei festgehalten, aber dürfe ausschließlich von den Polizeibeamten durchsucht werden, steht auf der Website geschrieben. Neues Aldi-Angebot: Darum ist der Spott für den Discounter riesig Mit der Antwort des Social-Media-Teams von Aldi gab sich die Kundin dann noch nicht zufrieden und kündigte einen rigorosen Schritt an. „Nein, dafür habe ich leider kein Verständnis. Ich kaufe seit vielen Jahren gerne in dieser Filiale ein. Jetzt nicht mehr so gerne. Aber es gibt ja zum Glück auch noch einen Edeka in der Nähe.“ Eine Kundin war mit so unzufrieden, dass sie Betrug witterte. Der Auslöser für die folgende Diskussion unter Facebook-Usern war eine Taucherbrille von Aldi. Günther Jauch ist schon seit einiger Zeit unter die Winzer gegangen. Mittlerweile verkauft der 61-Jährige seinen Wein sogar bei Aldi. Jetzt hat der beliebte Moderator neue Details zu seinem Discounter-Wein verraten. Außerdem: Nachdem es sofort vergriffen war, kommt dieses beliebte Produkt bald endlich wieder in die Regale von Aldi. Andere Produkte sind hingegen schon vor Verkauf in der Schusslinie, denn die Plus-Size-Kollektion von Aldi Süd regt einige Kunden auf. Ein Kunde fragte sich hingegen, wie es sein kann, dass er in Produkten von Aldi lebende Tiere findet. Er fragte öffentlich auf Facebook und erhielt eine Reaktion des Discounters. Ein wichtiges Produkt wird in Zukunft billiger werden, wie Aldi nun mitgeteilt hat. Es ist zu erwarten, dass auch andere Discounter bei der Preissenkung nachziehen werden. Weitere Tops und Flops aus den Aldi-Prospekten finden Sie dagegen hier.  Avocado-Attacke? Kunde erlebt nach Aldi-Einkauf schmerzhafte Überraschung Penny schockt mit kurioser Aktion: Regale leer - sogar Politiker erschrocken Riesen-Ärger bei Lidl: Produkt nach Minuten weg - so will der Discounter das Desaster wieder wett machen „Das will doch keiner sehen ...“ - Frauen gehen auf Aldi los Null Punkte für Aldi, Rewe und Co: Studie nimmt Discounter und Supermärkte unter Beschuss mgo
Markus Büttner
Nach einem Vorfall bei Aldi Süd stellt sich die Frage, ob Taschenkontrollen im Supermarkt erlaubt sind. Nun gerät der Discounter in Erklärungsnot.
Wirtschaft
2018-05-18T11:09:00+0200
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Bayern-Stars lassen Tuchel im Stich: Bezeichnende Szene im Video
Seit der Niederlagenserie des FC Bayern München wackelt der Stuhl von Trainer Thomas Tuchel gewaltig. Eine Szene zeigt nun die Verunsicherung innerhalb der Mannschaft. München – Es sind Niederlagen, die beim FC Bayern Seltenheitswert haben. Statt in Topspielen wie gegen Leverkusen in der Bundesliga und in der Champions League gegen Lazio Rom auf Knopfdruck da zu sein, präsentierten sich die Münchner harmlos. Insgesamt brachte der Rekordmeister in beiden Partie nur einen Torschuss zustande. Die Art und Weise der Pleiten ist dabei besorgniserregend. Besonders eine Szene während des Achtelfinal-Hinspiels in der Champions League stach dabei heraus. Beim Stand von 0:0 gegen Lazio Rom forderte Tuchel seine Mannschaft in der eigenen Hälfte auf, das Tempo zu erhöhen. Wild gestikulierend trieb er Jamal Musiala und Leon Goretzka nach vorne. Doch seine Spieler reagierten darauf nicht, trabten nur umher. Nicht ein einziger Akteur des Rekordmeisters sorgte mit einem Tempowechsel für ein bisschen mehr Bewegung im starren Spiel der Bayern. Das Ende vom Lied: Der Ball landete nach einigen Pässen wieder bei Innenverteidiger Minjae Kim, der diesen zuvor mit einer Grätsche erobert hatte. Den emotionsgeladenen Tuchel ließ diese Aktion ratlos zurück. Zunächst versuchte der Bayern-Trainer, sein Team weiter nach vorne zu peitschen. Als dies nicht klappte, war er für einen Moment fassungslos. Seinem Ärger soll der Coach schon nach der Pleite in Leverkusen richtig Luft verschafft haben. Zwangsläufig stellt sich beim Rekordmeister nach zwei Niederlagen in Folge die Frage, ob der Trainer die Mannschaft noch erreicht. So abgedroschen diese Phrase auch sein mag, fest steht: Eine klare Spielphilosophie war in den Partien nicht zu erkennen. Zuletzt betonten die Verantwortlichen des Rekordmeisters, noch hinter Tuchel zu stehen. (je)
Joshua Eibl
Seit der Niederlagenserie des FC Bayern wackelt der Stuhl von Trainer Tuchel gewaltig. Eine Szene zeigt die Verunsicherung innerhalb der Mannschaft.
Fußball
2024-02-18T19:07:28+0100
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Nun ist er von der Merseyside an die Säbener Straße gewechselt und trägt ab sofort ein neues Trikot – das des FC Bayern München.\\r\\n\\r\\nSadio Mané: Aufgewachsen in Senegal\\r\\nSadio Mané wurde am 10. April 1992 in Sédhiou in Senegal geboren. Er wuchs zusammen mit seinen Geschwistern und Eltern in ärmlichen Verhältnissen unter dem Dach seines Onkels im Dorf Bambali auf. Nach eigenen Angaben ist er mit zehn weiteren Personen in einem Haus groß geworden. Bereits als kleiner Junge verfolgte er den Traum einer Profi-Fußballkarriere, obwohl sein Vater, ein Imam, ihm als Kind den Sport verboten hatte.\\r\\n\\r\\nSeine größte Inspiration seien die senegalesischen Nationalspieler gewesen. Die Euphorie der Fußballweltmeisterschaft von 2002, als Senegal bei seiner ersten Turnierteilnahme das Viertelfinale erreichte, hatten die Träume des kleinen Mané erneut befeuert. Kurz nach dem Tod seines Vaters floh Mané aus seinem Heimatdorf: „Mit 15 Jahren habe ich mir von jemandem, der wie ein Vater für mich war, Geld ausgeliehen und bin nach Dakar aufgebrochen“, erzählte der ehemalige Liverpool-Star in einem Interview auf dem YouTube-Chanel der Reds.\\r\\n\\r\\nIn den Vororten der senegalesischen Hauptstadt wurde Mané bei einer Familie aufgenommen, die sich um ihn kümmerte. In Dakar trat er zum ersten Mal einem Fußballverein bei. Nach zwei Jahren entdeckte ein Scout das Talent des 17-jährigen Mané und quartierte ihn in der senegalesischen Fußballschule Académie Génération Foot ein.\\r\\n\\r\\nSadio Mané: Von Afrika nach Europa\\r\\nMittels eines Partnerschaftsprogramms gelang Mané der große Sprung über das Mittelmeer: Im Jahr 2011 flog der 19-jährige Senegalese nach Ostfrankreich und unterschrieb seinen ersten Vertrag beim FC Metz. Am 14. Januar 2012 gab Mané sein Debüt als Profifußballer. In seiner ersten Saison kämpfte er mit dem französischen Zweitligisten gegen den Abstieg, konnte jenen aber nicht verhindern. In 19 Einsätzen für den FC Metz zog der junge Offensivspieler die Aufmerksamkeit des österreichischen Erstligisten RB Salzburg auf sich.\\r\\n\\r\\nDas hohe Angebot aus Salzburg konnte der französische Absteiger nicht ablehnen: Für vier Millionen Euro wechselte Mané im August 2012 nach Österreich. Dort wurde er innerhalb einer Saison zum Leistungsträger. Bereits nach zwei Spielzeiten erzwang er jedoch einen Wechsel, indem er nicht zum Training erschien und das damals entscheidende Champions-League-Qualifikationsspiel der Salzburger verpasste.\\r\\n\\r\\nSadio Mané: Wechsel an die Anfield Road\\r\\nMit einem schalen Beigeschmack wechselte Mané im Sommer 2014 in die Premier League und wurde mit einer Rekordsumme von 15 Millionen Euro zum FC Southampton geholt. Bei den Bullen aus Salzburg kam Mané in 87 Spielen auf 45 Tore und 32 Vorlagen. Seine starken Leistungen setzte er in Großbritannien fort. In seiner ersten Saison gelang Mané beim 6:1-Sieg gegen Aston Villa innerhalb von 2 Minuten und 56 Sekunden ein Hattrick und somit der schnellste Dreierpack in der Premier League-Geschichte.\\r\\n\\r\\nIm Juni 2016 erkundigte sich der FC Liverpool nach Mané. 40 Millionen Euro kostete den Verein die Verpflichtung des senegalesischen Offensiv-Allrounders. Zusammen mit Mohamed Salah und Roberto Firmino formte Trainer Jürgen Klopp ein erfolgreiches Angriffstrio, welches in der Liga die „Fab Three“ genannt wurde. In der Saison 2017/18 kamen die drei Offensivmänner zusammen auf 91 Tore und 42 Vorlagen. Trotz der starken Saison gingen Mané und die Reds leer aus: Im Champions League-Finale verlor man gegen Real Madrid und in der Liga reichte es am Ende nur für Platz vier. Der große Erfolg wartete eine Saison später.\\r\\n\\r\\nSadio Mané: Champions League-Gewinner und englischer Meister\\r\\nIn der Spielzeit 2018/19 knüpfte Mané an seine guten Leistungen an und verbesserte sich sogar. In der Liga zählte er mit 24 Scorerpunkten zu den gefährlichsten Flügelspielern. Mit 97 Punkten holte Liverpool in der Saison mehr Punkte als jeder englische Meister zuvor. Trotzdem wurde das Team nur Vizemeister hinter Manchester City, die mit 100 Zählern die Oberhand behielten. Wenige Wochen nach der bitteren Vizemeisterschaft traf Liverpool im Champions League-Finale auf den Ligarivalen aus Tottenham. Zusammen mit Mané in der Startelf entschieden die Reds die Partie für sich und sicherten dem Verein den Champions League-Titel.\\r\\n\\r\\nAuch in den nachfolgenden Saisons riss die Leistungskurve von Mané nicht ab. Als fester Stammspieler im Sturm des FC Liverpool stand er am Ende einer Spielzeit nie mit weniger als 21 Scorerpunkten da. Seine Tore und Vorlagen aus der Saison 19/20 verhalfen Klopp und seinem Team zur ersten englischen Meisterschaft des Vereins seit 30 Jahren.\\r\\n\\r\\nNach mehr als 100 Toren für den FC Liverpool gab Mané am 22. Juni 2022 seinen Abschied aus der Premier League und seinen Wechsel zum FC Bayern München bekannt. Er wechselte für eine Summe von 32 Millionen Euro, einschließlich Bonuszahlungen in Höhe von neun Millionen Euro, an die Säbener Straße.\\r\\n\\r\\nSadio Mané: Star der senegalesischen Nationalmannschaft\\r\\nMané gab sein Debüt in der Nationalmannschaft Senegals am 25. Mai 2012. Bei den Olympischen Spielen 2012 in London durfte Mané in allen Partien von Anfang an spielen und erreichte mit seinem Team das Viertelfinale. Schnell etablierte sich Mané als Star der Mannschaft. Bei der Afrikameisterschaft 2017 verschoss er im Viertelfinale gegen Kamerun den entscheidenden Elfmeter.\\r\\n\\r\\nBeim Afrika-Cup 2019 in Ägypten gehörte Mané als wichtigster Spieler zum senegalesischen Kader. Im Achtel- und Viertelfinale war er entscheidend an den Siegen Senegals beteiligt. Der Traum vom Titel platzte erst im Finale gegen Algerien. Trotzdem erhielt Mané die Auszeichnung als Afrikas Fußballer des Jahres.\\r\\n\\r\\nUnd schon beim nächsten Anlauf sollte es auch mit dem kontinentalen Titel klappen: Im Finale der Afrikameisterschaft von 2022 traf Senegal auf Ägypten. Im Elfmeterschießen verwandelte Mané den letzten Strafstoß zum Endstand vom 4:2. Mané kommt in der Nationalmannschaft auf 90 Einsätze und 32 Tore und 20 Vorlagen (Stand: 24. Juni 2022).\\r\\n\\r\\nSadio Mané: Privates, Freundin und Familie\\r\\nÜber die Kindheit und Familie von Mané ist nur wenig bekannt. Über seine Jugend in seinem Heimatdorf sagt Mané Folgendes: „Seit ich zwei oder drei Jahre alt war, hatte ich immer einen Fußball bei mir. Alle sagten mir, ich sei der Beste im Dorf, aber meine Familie war nicht fußballerisch veranlagt. Meine Eltern hielten viel von Religion und wollten, dass ich andere Dinge mache.“\\r\\n\\r\\nAuch über das Liebesleben von Sadio Mané weiß man wenig Konkretes. Verheiratet ist Mané wohl nicht, allerdings ranken sich Gerüchte um eine mögliche Beziehung zur Sportjournalistin und Liverpool-Supporterin Melissa Reddy.\\r\\n\\r\\nMané ist bekannt für seine Großherzigkeit. An seine Heimat spendet Mané immer wieder große Summen. „Ich hatte früher Hunger, musste auf dem Feld arbeiten. Ich habe harte Zeiten überlebt, musste barfuß Fußball spielen und hatte keine Ausbildung. Aber dank dem Fußball verdiene ich genug, um Leuten zu helfen“, zitiert der Spiegel den Fußballprofi. Er ließ ein Stadion und eine Schule in seiner Heimatregion erbauen und spendete 500.000 Euro zur Verbesserung der Sanitäranlagen. Außerdem zahlt Mané ein regelmäßiges Pro-Kopf-Einkommen an die Einwohnenden einer armen senegalesischen Region.\\r\\n\\r\\nMané selbst lebt, anders als viele seiner Sportkollegen, wenig großspurig. Teure Luxusklamotten und Prestigeobjekte sind bei ihm selten zu sehen. Vor seiner Wahl zu Afrikas Spieler des Jahres 2019 erregte er Aufmerksamkeit, weil er mit einem Handy samt gesplitterten Display zu sehen war. (Andreas Apetz)\\r\\n\\r\\nFAQ zu Sadio Mané\\r\\nWie viel verdient Sadio Mané?\\r\\nIn den Medien oft von nur sechs Millionen Euro jährlich spekuliert, soll Sadio Mané beim FC Liverpool zuletzt wohl über 12 Millionen Euro pro Jahr eingestrichen haben. Mit seinem Wechsel zum FC Bayern München hat sich das Gehalt des Senegalesen offenbar nochmal deutlich verbessert. In München soll Mané jährlich nun 20 Millionen Euro kassieren.\\r\\n\\r\\nWoher kommt Sadio Mané?\\r\\nSadio Mané wurde in Bambali in Senegal geboren.\\r\\n\\r\\nWo hat Sadio Mané gespielt?\\r\\nDer senegalesische Stürmer Sadio Mané hat in seiner Karriere schon für den FC Metz, Red Bull Salzburg, den FC Southampton und den FC Liverpool gespielt. Am 22. Juni 2022 wurde offiziell, dass Mané zum FC Bayern München wechselt.\\r\\n\\r\\nWelche Rückennummer bekommt Sadio Mané?\\r\\nBeim FC Liverpool trug Sadio Mané jahrelang die Rückennummer 10. Diese ist beim FC Bayern jedoch bereits an Leroy Sané vergeben. In München erhält Mané daher die Nummer 17.\\r\\n\\r\\nWie alt ist Sadio Mané?\\r\\nSadio Mané wurde am 10. 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So stellt sich eine KI 11 Anime-Charaktere als echte Menschen vor
Wir mussten einfach wissen, wie unsere Anime-Crushes von früher in echt aussehen könnten. Und wir wurden nicht enttäuscht! *Die Bilder wurden mithilfe maschineller Unterstützung erstellt. Dafür wurde ein Text-to-Image-Modell genutzt. Auswahl des Modells, Entwicklung der Modell-Anweisungen sowie finale Bearbeitung der Bilder: Art Director Nicolas Bruckmann.
Nadja Rödig
Wir mussten einfach wissen, wie unsere Anime-Crushes von früher in echt aussehen würden. Und wir wurden nicht enttäuscht!
Panorama
2024-04-16T19:03:57+0200
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https://www.fr.de/panorama/anime-charaktere-als-echte-menschen-11-bilder-fotos-kunst-serien-kindheit-manga-ki-zr-92486345.html
Ukraine-Krieg: USA verspricht „robuste Unterstützung“ - Diplomaten vor Rückkehr in Kriegsgebiet
Die USA und die Ukraine stehen weiterhin im Austausch, es wurde erneut Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesichert. Der News-Ticker. Update vom 1. Mai, 8.43 Uhr: Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba hat China in einem am Samstag in dortigen Staatsmedien veröffentlichten Interview um Schutzgarantien gebeten und Russland scharf kritisiert. „Die Ukraine prüft derzeit die Möglichkeit, Sicherheitsgarantien von ständigen Mitgliedern des UN-Sicherheitsrats, einschließlich China, und anderen Großmächten zu erhalten“, sagte Kuleba der Nachrichtenagentur Xinhua. „Dies ist ein Zeichen unseres Respekts und Vertrauens in die Volksrepublik China.“ Peking hatte der Ukraine bereits in 2013 zugesagt, ihr beizustehen, sollte sie angegriffen oder mit Atomwaffen bedroht werden. Seit Russlands Invasion zeigte sich die chinesische Führung in der Frage aber ausweichend. Danach gefragte verwies ein Sprecher des Außenministeriums im vergangenen Monat lediglich auf „inhaltliche Beschränkungen“ und „bestimmte Bedingungen“, die sich aus einer Resolution der Vereinten Nationen für nicht atomar bewaffnete Staaten ergeben würden. Das Interview mit Kuleba enthielt nun ungewöhnlich offene Kritik an Russland. Der Ukrainer warf Moskau etwa vor, mit seiner „Invasion“ Chinas Infrastruktur-Initiative der „Neuen Seidenstraße“ und die chinesische Wirtschaft zu gefährden. „Wir glauben, dass dieser Krieg nicht im Interesse Chinas ist“, zitierte Xinhua den Außenminister weiter. „Die Situation eskaliert nicht wegen der Ukraine, sondern wir machen von unserem Recht Gebrauch, uns selbst zu verteidigen.“ Update vom 1. Mai, 6.49 Uhr: US-Außenminister Antony Blinken hat die weitere „robuste Unterstützung“ Washingtons für die Ukraine angesichts der russischen Aggression bekräftigt. In einem Gespräch mit seinem ukrainischen Kollegen Dmytro Kuleba informierte Blinken am Samstagabend (Ortszeit) nach einer Mitteilung des State Department über die bevorstehende Rückkehr von US-Diplomaten zunächst nach Lwiw in der kommenden Woche und baldmöglichst auch nach Kiew. Auch das ukrainische und das US-Militär stimmten sich nach ukrainischen Angaben erneut ab. Ein Telefonat zwischen dem ukrainischen Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj und US-Generalstabschef Mark Milley drehte sich um die Lieferung von Waffen, Munition und weiterer Ausrüstung, wie es in der Nacht zu Sonntag auf Saluschnyjs Facebookseite hieß. Saluschnyj betonte, dass die ukrainische Armee von sowjetischer Ausrüstung auf Nato-Modelle umsteigen müsse. „Und je früher wir diesen Prozess beginnen, desto eher werden wir ihn abschließen.“ US-Präsident Joe Biden hatte am Donnerstag in Washington angekündigt, er wolle den Kongress um die Bewilligung von weiteren 33 Milliarden US-Dollar (31,4 Milliarden Euro) für die Ukraine bitten. 20 Milliarden davon sollen für Militärhilfe genutzt werden, etwa 8,5 Milliarden für wirtschaftliche Hilfe. Update vom 30. April, 22.54 Uhr: Auch der britische Premier Boris Johnson hat am Samstag mit Präsident Selenskyj telefoniert. Sie hätten über die Lage auf den Kampffeldern, insbesondere in Mariupol gesprochen, schrieb Selenskyj anschließend auf Twitter. Außerdem sei es um Möglichkeiten zu einer diplomatischen Beendigung des Konflikts gegangen. Aus London hieß es: „Der Premierminister bekräftigte, dass er sich mehr denn je dafür einsetzt, die Ukraine zu stärken und dafür zu sorgen, dass Putin scheitert, und wies darauf hin, wie hart die Ukrainer für ihre Freiheit kämpfen.“ Update vom 30. April, 16.42 Uhr: „Wir ‚spielen‘ nicht mit einem Atomkrieg“, sagte Russlands Außenminister Sergej Lawrow den russischen Agenturen Ria und Tass zufolge in einem Interview mit dem arabischsprachigen Sender Al-Arabija. Russland sieht sich demnach nicht im Krieg mit der Nato - vielmehr glaube die Nato, mit Russland im Krieg zu sein, sagte Lawrow. Zuvor hatte er vor der realen Gefahr eines dritten Weltkriegs gewarnt. Im gleichen Interview betonte er, dass die von offizieller russischer Seite sogenannte „Spezialoperation“ dann ende, wenn alle Ziele erreicht seien. Dies sei, die Zivilbevölkerung in der Ostukraine zu schützen und sicherzustellen, „dass es keine Bedrohungen aus dem Territorium der Ukraine für diese Bevölkerung und für Russland gibt. Das ist alles“. Zudem kenne Russland die Routen der Waffenlieferungen aus dem Westen und werde sie zum Ziel von weiteren Angriffen machen. Update vom 30. April, 15.27 Uhr: In einem Telefonat zum Ukraine-Krieg zwischen dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron und dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wurde der Ukraine weitere Militärhilfe aus Frankreich zugesagt. Aus Paris wurde danach gemeldet, Macron wolle sich in seiner zweiten Amtszeit für „die Wiederherstellung der Souveränität und territorialen Integrität der Ukraine“ einsetzen. Selenskyj habe Macron wiederum für die „großangelegten“ französischen Lieferungen, die „zum ukrainischen Widerstand“ gegen die russischen Invasionstruppen beitrügen, gedankt. Aus Frankreich kommen unter anderem Caesar-Haubitzen. Die bisherige humanitäre Hilfe Frankreichs für die Ukraine umfasst nach Angaben des Elysée-Palasts mehr als 615 Tonnen an Sachleistungen, darunter medizinische Ausrüstung, Generatoren für Krankenhäuser, Nahrung, Rettungsfahrzeuge und Material für Schutzunterkünfte. Außerdem sagte Macron demnach zu, dass französische Experten ihre Mission zur Sammlung von Beweisen für Kriegsverbrechen „im Kontext der russischen Aggression“ fortsetzen würden. Die Situation in der von der russischen Armee eingekesselten Hafenstadt Mariupol in der Südukraine nannte Macron „unerträglich“. Update vom 30. April, 13.40 Uhr: Russland gibt an, der Dialog zwischen Moskau und Washington zur strategischen Stabilität sei formal „eingefroren“ worden. Dies berichtete die russische Staatsagentur Tass unter Berufung auf den im russischen Außenministerium für Nukleare Nichtverbreitung zuständigen Beamten Wladimir Yermakow. Ihm zufolge könnten diese Verträge jedoch nach dem Ende der von Russland als solche bezeichneten „Spezialoperation“ in der Ukraine wiederbelebt werden. Darüber hinaus behauptete Yermakow, Washington wolle Pläne finalisieren, die die Stationierung von Mittel- und Kurzstreckenraketen in Europa und der Asien-Pazifik-Region vorsehen. Für seine Behauptung lieferte er keine Beweise. „Das Auftauchen solcher Waffen in diesen Regionen würde die Situation zusätzlich verschlechtern und das Wettrüsten ankurbeln“, warnte Yermakow. Update vom 30. April, 8.30 Uhr: Nach Angaben des russischen Außenministers Sergej Lawrow ist das Ende von Sanktionen gegen Russland Teil der Verhandlungen zum Ukraine-Krieg. Verhandlungen dazu würden zwar „nicht gut laufen“, aber per Videokonferenz täglich stattfinden, so Lawrow. „Russland und die Ukraine verhandeln bereits tatsächlich über den Entwurf einer möglichen Abmachung“, sagte Lawrow gegenüber der chinesischen Agentur Xinhua. Demnach müsse das Dokument Themen wie eine permanente Neutralität der Ukraine, den blockfreien und nichtnuklearen Status des Landes sowie Sicherheitsgarantien festlegen. Darüber hinaus griff Lawrow erneut den von der russischen Regierung als Ziel der Ukraine-Invasion angegebenen Begriff der „Denazifizierung“ auf. Zusammen mit dem Status der russischen Sprache in der Ukraine sei auch dies Bestandteil der Gespräche, behauptete der russische Außenminister. Außerdem müssten im Rahmen der Verhandlungen auch „neue geopolitische Realitäten“ anerkannt werden. „Auch wenn sie nicht gut laufen, bevorzugen wir es, die Verhandlungen weiterzuführen“, unterstrich Lawrow. Update vom 30. April, 7.28 Uhr: Der russische Außenminister Sergej Lawrow hat in der Nacht in zwei Interviews gegen die Nato gehetzt. Er warf dem Militärbündnis nach Angaben der russischer Agenturen vom frühen Samstagmorgen in einem Interview mit der chinesischen Agentur Xinhua vor, das Ende der „Spezialoperation“ durch politische Vereinbarungen und Waffenlieferungen zu verhindern. In einem Interview mit dem arabischsprachigen Sender Al-Arabija sagte Lawrow außerdem, dass Russland die Routen kenne, über die der Westen Waffen an die Ukraine liefern wolle. Die gelieferten Waffen sollten nun zum Ziel der von offizieller russischer Seite so bezeichneten „Spezialoperation“ werden, „sobald sie das Territorium der Ukraine erreichen“. Update vom 29. April, 22.49 Uhr: Die polnischen Regionen, die zuletzt von der Gasversorgung abgeschnitten waren, können wieder beliefert werden. Nach dem russischen Gaslieferstopp hat der polnische Konzern PGNiG die Versorgung schrittweise wiederhergestellt. Wie BR24 meldet, teilte PGNiG am Freitag mit, das russische Unternehmen Novatek Green Energy sei der Forderung nachgekommen, seine Pipelines polnischen Unternehmen zur Verfügung zu stellen. John Kirby, Sprecher des US-Verteidigungsministeriums, kritisierte am Freitag den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit drastischen Worten. „Es ist Brutalität der kältesten und verdorbensten Art“, sagte Kirby am Freitag über Putins Vorgehen im Ukraine-Krieg. „Wir sind davon ausgegangen, dass Putin in der Lage ist, das, was er für die nationalen Interessen Russlands hält, knallhart und mit brutaler Entschlossenheit zu verfolgen. Ich denke, das war uns allen klar“, sagte er und fügte hinzu: „Ich glaube nicht, dass wir das Ausmaß, in dem er diese Art von Gewalt und Grausamkeit an den Tag legen würde, richtig eingeschätzt haben.“ Kirby sagte, er sei kein Psychologe und könne nicht einschätzen, was in dem russischen Präsidenten vorgehe - auf die Frage eines Reporters. Er könne aber über dessen „Verdorbenheit“ sprechen. „Es ist schwer, sich anzusehen, was er in der Ukraine tut, was seine Truppen in der Ukraine tun, und zu denken, dass irgendein ethisches, moralisches Individuum das rechtfertigen könnte“, sagte er. Als Kirby auf die Bilder von Gräueltaten russischer Truppen in der Ukraine zu sprechen kam, rang er kurzzeitig um Fassung. Jen Psaki, Sprecherin des Weißen Hauses, kritisierte am Freitag Putins Einladung zum G20-Gipfel in Indonesien im kommenden Herbst. Psaki sagte, US-Präsident Joe Biden habe „öffentlich zum Ausdruck gebracht“, dass er gegen eine Teilnahme Putins an dem Treffen auf Bali sei. „Wir haben unsere Ansicht übermittelt, dass wir nicht denken, dass sie ein Teil davon sein sollten.“ Angesichts des Ukraine-Kriegs könne es im Umgang mit Russland „in der internationalen Staatengemeinschaft und in internationalen Institutionen“ keine Rückkehr zur Normalität geben, hieß es aus dem Weißen Haus. „Die USA glauben weiterhin, dass es kein business as usual geben kann.“ Update vom 29. April, 21.13 Uhr: Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj warnt vor einem Abbruch der Friedensverhandlungen mit Russland. Nach einem Bericht der Agentur Interfax verweist er auf die Wut der Menschen über die Gräueltaten russischer Truppen. „Die Menschen (Ukrainer) wollen sie töten. Wenn es eine solche Haltung gibt, ist es schwer, Sachen zu regeln.“ Update vom 29. April, 19.53 Uhr: UN-Generalsekretär António Guterres hat bei seinem Besuch in Kiew während des Ukraine-Kriegs einen russischen Raketenangriff erlebt. Nun nimmt die UN dazu Stellung. Demnach sieht Guterres den Angriff nicht als „persönliche Botschaft“. „Er nahm es nicht als Zeichen der Respektlosigkeit gegen ihn, sondern für die Menschen in Kiew“, sagte UN-Sprecher Farhan Haq am Freitag in New York. Die Vereinten Nationen sprachen zudem ihr Beileid für eine getötete Journalistin bei der Attacke aus. Diese Art von Angriffen müsse aufhören. Russische Truppen hatten während des Kiew-Besuchs von UN-Generalsekretär Guterres am Donnerstag mehrere Raketen auf die ukrainische Hauptstadt abgefeuert. Dabei wurden ukrainischen Angaben zufolge auch zehn Menschen verletzt. Update vom 29. April, 19.21 Uhr: Mehr als 200 Panzer sowjetischen Typs will Polen im Ukraine-Krieg an das Nachbarland liefern. Der Großteil soll laut polnischer Radio-Nachrichtenagentur IAR bereits in der Ukraine sein. Ohne genaue Zahlen zu nennen, waren solche Lieferungen von Ministerpräsident Mateusz Morawiecki bereits vor mehreren Tagen bestätigt worden. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj dankte in einem Gespräch mit Journalisten mehrerer polnischer Medien in Kiew „Polen und dem polnischen Volk für die beispiellose Unterstützung der Ukraine und der Ukrainer.“ Der Dank habe sich auch auf die Unterstützung für die vor dem Krieg geflohenen Menschen bezogen. Update vom 29. April, 18.12 Uhr: Im Zuge des Ukraine-Kriegs schließt Norwegen nach der EU nun auch seine Häfen für Schiffe aus Russland. Davon ausgenommen sind lediglich Trawler für den Fischfang, wie die norwegische Regierung am Freitag in Oslo mitteilte. Seit dem 7. April - dem Tag des jüngsten Sanktionspakets - sind die Häfen in der Europäischen Union für russische Schiffe geschlossen, ab dem 7. Mai folgt die Schließung der norwegischen Häfen. Update vom 29. April, 17.27 Uhr: Zur traditionellen Militärparade am 9. Mai in Russland sollen keine ausländischen Staatschefs eingeladen werden. „Die Sache ist die, dass es kein Jubiläum ist diesmal“, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag russischen Agenturen zufolge. Zum 77. Mal jährt sich der „Sieg der Sowjetunion“ im Zweite Weltkrieg. Eine mögliche Einladung dürfte von westlicher Seite mit Verweis auf den Ukraine-Krieg in diesem Jahr aber abgelehnt werden. „Das ist unser Feiertag, das ist ein heiliger Feiertag für ganz Russland und für alle Russen. Aber ausländische Führer haben wir nicht eingeladen“, sagte Peskow. Die Vorbereitungen für die Parade laufen demnach bereits. Außer Panzern, Raketen und rund 11.000 Soldaten sollen russische Kampfflugzeuge ein Z am Himmel formen - das offizielle Symbol für die „militärische Spezialoperation“ in der Ukraine. Update vom 29. April, 17.27 Uhr: Deutschland könnte „Panzerhaubitzen 2000“ aus Bundeswehrbeständen an die Ukraine liefern. Wie die Welt am Sonntag erfahren haben will, soll derzeit ein Materialpaket in Zusammenarbeit mit den Niederlanden und Italien geprüft werden. „Wir sind in Gesprächen mit diversen Partnern mit dem Ziel der wirkungsvollen Unterstützung der Ukraine - auch im Bereich der Artillerie. Dabei gibt es verschiedene Optionen, die aktuell geprüft werden“, soll eine Sprecherin des Bundesverteidigungsministeriums gesagt haben. Demnach seien jedoch von den 119 „Panzerhaubitzen 2000“ der Bundeswehr derzeit nur rund 40 einsatzbereit. Die Bundeswehr stehe der Lieferung, selbst einer einstelligen Zahl von Haubitzen, deshalb kritisch gegenüber, hieß es in der Zeitung. Allerdings hätten sich auch Vertreter der niederländischen Streitkräfte zunächst skeptisch zu einer Abgabe der Waffen geäußert, die Regierung in Den Haag habe sich über die Bedenken jedoch aus politischen Gründen hinweggesetzt. Laut Welt am Sonntag wird derzeit zudem über einen Ringtausch mit Tschechien diskutiert, um der Ukraine weitere Rüstungsgüter zur Verfügung zu stellen. Dafür seien erste Materiallisten ausgetauscht worden. Offen seien zudem Entscheidungen des Bundessicherheitsrats zu Anträgen deutscher Rüstungsunternehmen für die Ausfuhr von Marder-Schützenpanzern und Leopard-1-Kampfpanzern an die Ukraine. Das ist die Panzerhaubitze 2000 (kurz PzH 2000) Update vom 29. April, 17.15 Uhr: Trotz des Ukraine-Krieges und der Wirtschaftssanktionen gegen Russland könnte Wladimir Putin am G20-Gipfel auf Bali im Herbst teilnehmen, wenn die 20 wichtigsten Industrie- und Schwellenländer (G20) zusammenkommen. Nach Angaben des Vorsitzlandes Indonesien hat Putin bereits zugesagt. Aus Moskau hieß es unterdessen lediglich: „Russland wird sich auf diesen Gipfel vorbereiten.“ Es sei aber noch zu früh, über „irgendwelche anderen Modalitäten unserer Teilnahme“ zu reden, sagte Sprecher Dmitri Peskow der Agentur Interfax zufolge. Zu dem für Mitte November geplanten Treffen ist auch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eingeladen, wie dieser am Mittwoch bereits selbst mitgeteilt hatte. „Wir wissen, dass die G20 eine Katalysatorfunktion für die weltweite wirtschaftliche Erholung haben, und zwei Dinge beeinträchtigen die weltweite wirtschaftliche Erholung: Corona und der Krieg in der Ukraine“, sagte Indonesiens Präsident Joko Widodo in einer auf Youtube veröffentlichten Rede.  Daher habe er Selenskyj bei einem Telefonat am Mittwoch eingeladen. Eine Bitte Selenskyjs nach Waffenlieferungen in die Ukraine habe er aber abgelehnt. Der südostasiatische Inselstaat sei aber bereit, humanitäre Hilfe zu leisten. In einem Telefongespräch mit Putin habe er zudem kürzlich ein Ende des Krieges gefordert. Update vom 29. April, 15.50 Uhr: Die Niederlande schicken 30 Grenzpolizisten zur Untersuchung möglicher Kriegsverbrechen in die Ukraine. Die Ermittler sollten in der ersten Maihälfte nach Kiew aufbrechen und dort unter der Hoheit des Internationalen Strafgerichtshofs tätig werden, teilte Außenminister Wopke Hoekstra mit, wie die Nachrichtenagentur ANP berichtete. Die Niederlande haben insbesondere durch ihre Untersuchungen zum Abschuss von Passagierflug MH17 über der Ostukraine im Jahr 2014 großes forensisches Fachwissen aufgebaut. Wie Hoekstra sagte, werden die Grenzpolizisten möglicherweise auch im Vorort Butscha ermitteln, wo zahlreiche getötete Zivilisten entdeckt wurden. Und auch die britische Regierung will Kiew mit Experten für die Untersuchung von Kriegsverbrechen unterstützen. Das teilte die britische Außenministerin Liz Truss bei einem Besuch im niederländischen Den Haag mit. Die Experten sollen demnach bereits Anfang Mai nach Polen reisen. Es gehe darum, ein breites Spektrum von Beweisen für Gräueltaten und sexuelle Gewalt gegen Frauen zu sichern wie Zeugenaussagen, gerichtsmedizinische Beweise und Aufnahmen, sagte Truss vor Reportern in Den Haag. Sie fügte hinzu: „Wir werden auch britische Geheimdiensterkenntnisse verwenden, um dabei zu helfen, den Zusammenhang zwischen den Geschehnissen an der Front und der russischen Führung aufzuzeigen.“ Es sei wichtig, dass jeder in der Befehlskette zur Verantwortung gezogen werde. Update vom 29. April, 15.35 Uhr: Die Niederlande verlegen ihre Botschaft in der Ukraine – so, wie einige andere Länder – wieder nach Kiew. Dies sei wichtig für den Kontakt mit der ukrainischen Regierung sowie um mit den anderen EU-Ländern vor Ort zusammenzuarbeiten, teilte das Außenministerium in Den Haag mit. Die Präsenz vor Ort sei außerdem wichtig für die Einschätzung der Sicherheitslage und die Koordination humanitärer Hilfe aus den Niederlanden. Botschafter Jennes de Mol kehre mit einem kleinen Team am Freitag nach Kiew zurück, die Konsularabteilung der Botschaft bleibe aber noch geschlossen. Derweil blickt die EU blickt mit Sorge auf die Berichte über Explosionen und Anschläge in Transnistrien. Die aus dem prorussischen Separatistengebiet in Moldau gemeldeten Vorfälle beeinträchtigten die Sicherheit und Stabilität des Landes, teilte der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell mit. Die Europäische Union fordere die verantwortlichen Akteure auf, eine weitere Destabilisierung der Lage zu vermeiden. Borrell betonte, dass die EU solidarisch an der Seite von Moldau stehe und die Souveränität und territoriale Integrität des Landes unterstütze. Die zurückhaltenden Reaktionen der Behörden in Moldau begrüße man. Diese trügen dazu bei, die Ruhe im Land zu wahren. Erstmeldung vom 29. April, 13.30 Uhr: München - Auch nach mehr als zwei Monaten gibt es keinerlei Anzeichen einer Beruhigung im Ukraine-Krieg. Russland verstärkt Angriffe, während die Ukraine sich entschieden verteidigt. Diese Karte zeigt, wo der Ukraine-Krieg wütet. Dabei setzt die Ukraine in erster Linie auf die militärische Unterstützung westlicher Länder, die jetzt eindeutig einen Zahn zulegt. Während Deutschland sich nach langen Diskussionen dazu bereit erklärt hat, schwere Waffen zu liefern, bereiten die USA ein neues, milliardenschweres Paket vor - ganz zur Freude von Kiew. Im Hintergrund der kriegerischen Auseinandersetzung laufen auch diplomatische Kontakte. Dabei werden Möglichkeiten neuer Verhandlungen mit Hoffnung auf ein Ende des Krieges erforscht. Die Türkei äußerte zuletzt erneut den Wunsch, den russischen Machthaber Wladimir Putin und den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj zusammenbringen zu wollen. Der Berater von Selenskyj und zugleich ukrainischer Chefunterhändler Mykhailo Podolyak hält ein solches Treffen in naher Zukunft nicht für möglich. In einem Interview mit dem US-finanzierten Rundfunkveranstalter „Radio Free Europe/Radio Liberty“ betonte Mykhailo Podolyak als Reaktion auf türkische Äußerungen, noch sehe er keinen Grund für ein direktes Treffen zwischen Selenskyj und Putin. „Leider müssen wir noch ein bisschen warten“, führte er an. Später könne solch ein Treffen aber „vielleicht“ stattfinden. Vor einem möglichen Treffen mit Putin wolle sich die Ukraine vorbereiten, unterstrich der ukrainische Unterhändler ausdrücklich. „Wir wollen, dass die Position der Ukraine in diesen Verhandlungen sehr, sehr stark ist“, so Podolyak. Bei einem direkten Treffen mit Putin müsse Selenskyj eine „sehr starke rechtliche Position“ haben, weshalb man sich darauf vorbereiten müsse. Indes erhielten sowohl der russische Staatschef als auch der ukrainische Präsident eine Einladung für den G20-Gipfel auf der indonesischen Insel Bali im November dieses Jahres. Dort könnte sich die Möglichkeit eines Treffens bieten, falls dies nicht schon früher geschehen sollte. Der indonesische Präsident Joko Widodo bestätigte diesen Kompromiss im Streit um einen G20-Ausschluss Russlands wegen dessen Angriffs auf die Ukraine. Westliche Staaten, vor allem die USA, hatten darauf gedrängt, Russland von den Treffen der Gruppe der 20 führenden Industrie- und Schwellenländer auszuschließen. Indonesien hat in diesem Jahr den G20-Vorsitz inne und weigerte sich, sich dem westlichen Druck zu beugen. Unter anderem US-Präsident Joe Biden hatte daraufhin eine Einladung der Ukraine vorgeschlagen, die nicht zu den G20 gehört. Widodo hatte nach eigenen Angaben am Donnerstag (28. April) mit Kreml-Chef Putin gesprochen: „Bei dieser Gelegenheit hat Präsident Putin Indonesien für die Einladung zum G20-Gipfel gedankt und gesagt, dass er teilnehmen werde.“ Selenskyj hatte am Mittwoch (27. April) erklärt, der indonesische Präsident habe ihn nach Bali eingeladen. Seine Teilnahme bestätigte der Ukrainer zunächst nicht. Während die diplomatischen Bemühungen laufen, erhält Kiew weiterhin militärische Unterstützung von westlichen Ländern, dabei in erster Linie von den USA. Nachdem US-Präsident Joe Biden angekündigt hatte, er wolle weitere 33 Milliarden US-Dollar für Kiew beantragen, verabschiedete der US-Kongress eine neue Version des Lend-Lease-Gesetzes, mit dem neben der Ukraine auch weitere osteuropäische Staaten unproblematisch und unbürokratisch militärische Hilfe erhalten können. In seiner täglichen Videobotschaft dankte Selenskyj sowohl US-Präsident Joe Biden als auch dem amerikanischen Volk für die Hilfe, die der Kongress „hoffentlich schnell“ unterstützen werde und sprach von einem „wichtigen Schritt“. Biden hatte zuvor in Washington angekündigt, den Kongress um die Bewilligung von weiteren 33 Milliarden US-Dollar (31,4 Milliarden Euro) für die Ukraine zu bitten. 20 Milliarden davon sollen für Militärhilfe genutzt werden, etwa 8,5 Milliarden für wirtschaftliche Hilfe. „Wir müssen das tun“, sagte Biden im Weißen Haus. In Anlehnung an eine Regelung aus dem Zweiten Weltkrieg wollen die USA außerdem die Lieferung von Rüstungsgütern an die Ukraine und andere osteuropäische Staaten erleichtern. Nach dem Senat beschloss auch das Repräsentantenhaus einen entsprechenden Gesetzentwurf. Der Präsident wird zeitlich befristet bis 2023 ermächtigt, der Ukraine und anderen Staaten in Osteuropa, die vom russischen Angriffskrieg betroffen sind, militärische Ausrüstung zu leihen oder zu verpachten. Ein ähnliches Leih- und Pachtgesetz hatte der US-Kongress 1941 während des Zweiten Weltkrieges verabschiedet. Somit wurde die historische Regelung für die Ukraine wiederbelebt. (bb mit Material von dpa)
Bedrettin Bölükbasi
Die USA und die Ukraine stehen weiterhin im Austausch, es wurde erneut Unterstützung im Krieg gegen Russland zugesichert. Der News-Ticker.
Politik
2022-05-02T04:50:47+0200
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USA dringen auf Abstimmung über Irak-Resolution
Außenminister Powell fordert Ende der Diskussion / UN-Sicherheitsrat berät sich mit Inspektoren-Chef Blix NEW YORK / LOS CABOS, 27. Oktober (afp/ap/dpa/rtr). Die USA kündigten an, sie wollten den amerikanisch-britischen Resolutionsentwurf, der Irak bei Behinderungen der Suche nach Massenvernichtungswaffen "ernste Konsequenzen" androht, zügig zur Abstimmung bringen. Die Beratungen über die UN-Rüstungskontrollen in Irak gingen in eine "sehr entscheidende Woche", sagte US-Außenminister Colin Powell am Samstag beim Gipfel des Asien-Pazifikforums (Apec) im südmexikanischen Los Cabos. Zu Beginn der Woche müssten "einige grundlegende Entscheidungen" fallen. Powell betonte: "Wir können nicht ewig weiterdebattieren." Im übrigen müsse eine Resolution die "Androhung von Gewalt und Konsequenzen" beinhalten, damit Irak nicht weiter gegen Vereinbarungen verstoße. Der stellvertretende amerikanische UN-Botschafter James Cunningham erklärte, Washington wolle eine Abstimmung bis Ende dieser Woche. Frankreich will seinen eigenen Vorschlag für eine Irak-Resolution im UN-Sicherheitsrat offiziell einbringen, falls das Gremium zu keiner Einigung auf der Grundlage des amerikanisch-britischen Entwurf kommt. Das kündigte Außenminister Dominique de Villepin. Er sagte, man versuche sich mit den US-Amerikanern auf der Grundlage ihres Entwurfs zu einigen. "Wenn dies nicht gelingt, werden wir unseren Entwurf offiziell einbringen." Die Regierung in Paris sieht für ihren Gegenvorschlag bereits breite Zustimmung bei den Mitgliedern des Sicherheitsrates. Frankreich und Russland hatten am Freitag überraschend Gegenvorschläge zu dem amerikanisch-britischen Resolutionsentwurf vorgelegt. Beiden Ländern geht es darum, einen automatischen Angriff auf Irak im Fall von Problemen bei den Waffeninspektionen zu verhindern. Als Reaktion auf die Initiativen Russlands und Frankreichs brachten die USA ihren Vorschlag am Freitag offiziell in den Sicherheitsrat ein. Es würde auch zuerst über ihn abgestimmt. Der UN-Sicherheitsrat erörtert am heutigen Montag in New York mit den beiden UN-Chefinspekteuren die Möglichkeiten umfassender und zuverlässiger Waffenkontrollen in Irak. Von der Beratung mit den Leitern der Irak-Kontrollkommission (Unmovic), Hans Blix, und der Internationalen Atomenergie-Agentur (IAEA), Mohammed el Baradei, werden letzte Weichenstellungen für die Entscheidung der 15 Ratsmitglieder über eine neue Irak-Resolution erwartet. Sperrgebiet in Kuwait KUWAIT-STADT / KAIRO (dpa). Das Golf-Emirat Kuwait hat ein großes Gebiet an der Grenze zu Irak vom 2. November an zum militärischen Sperrgebiet erklärt; es macht ein Viertel des Staatsgebiets aus. Einen Zusammenhang mit militärischen Plänen, die die USA "vielleicht für das irakische Regime in der Schublade liegen haben", dementierte der Sprecher der kuwaitischen Armee, Ahmed el Rahmani.
Frankfurter Rundschau
Außenminister Powell fordert Ende der Diskussion / UN-Sicherheitsrat berät sich mit Inspektoren-Chef Blix
Politik
2019-02-04T11:54:13+0100
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„Solares Geoengineering könnte vielleicht viel Gutes tun“
Klimaökonom Gernot Wagner über Chancen und Risiko der Idee die Erde durch Dimmen des Sonnenlichts abzukühlen. Herr Wagner, um die Temperatur der Erde zu senken, könnte man mit Militärjets Partikel in die Luft bomben und so das Sonnenlicht dimmen – solares Geoengineering. Das klingt wahnwitzig, aber Sie fordern in Ihrem neuen Buch, dass die Methoden besser erforscht werden. Warum? Einerseits, weil es schon so spät ist in Sachen Klimaschutz und so viele Klimaschäden bereits in unsere Emissionspfade eingebacken sind, dass solares Geoengineering vielleicht viel Gutes tun könnte. Und andererseits? Andererseits, weil die Methoden so billig sind und so viel bewirken können, dass es wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit ist, bis jemand es versucht – unabhängig davon, ob es eine gute Idee ist. Wie groß wäre der Aufwand, um die Atmosphäre um 0,1 bis 0,2 Grad zu kühlen? Könnte ein Land das alleine machen? Ja, viele Länder könnten das. Und darum geht es: Aerosole in der Stratosphäre auszubringen ist so billig, dass es Dutzende Länder gibt, deren Haushalt für die Luftwaffe alleine ausreichen würde. Wenn man solares Geoengineering erforscht, besteht dann nicht die Gefahr, dass weniger für eine Reduktion der Emissionen getan wird? Das ist vielleicht das größte Risiko überhaupt – nicht nur bei solarem Geoengineering, sondern auch bei Methoden, CO2 wieder aus der Atmosphäre zu holen. Im Fachjargon heißt das moral hazard, moralisches Risiko. Das klassische Beispiel ist eine Versicherung. Sie federt das Risiko ab, und das führt zu riskanterem Verhalten. Bei solarem Geoengineering könnte das ähnlich sein und es könnte als Ausrede dienen, die Emissionen nicht zu reduzieren. Gibt es internationale Regeln für solares Geoengineering? Normen ja, aber zielsichere Regeln nicht. Es gibt ein Abkommen zur „friedlichen Nutzung des Weltraums“, aber Expertenmeinungen gehen auseinander, ob das hier anwendbar wäre. Schließlich geht es um eine friedliche Nutzung, auch wenn andere Länder es vielleicht nicht mögen. Gernot Wagner unterrichtet Klimaökonomie an der New York University. Zuvor war er Co-Chefökonom bei der Umweltorganisation Environmental Defense Fund. Wagner war einer von sechs Autoren des Emissionshandels-Handbuchs der Weltbank. Kürzlich erschien sein fünftes Buch: „Geoengineering: The Gamble“. FR/Bild: privat Das Unterfangen könnte also zu internationalen Konflikten führen. Mit welchen Folgen für die Umwelt muss man rechnen? In vielerlei Hinsicht benötigt es viel mehr Forschung, um diese Risiken zu eruieren. Aber ein prominentes Risiko ist etwa die Interaktion von stratosphärischen Aerosolen mit dem Ozon. Das Ozonloch heilt mittlerweile seit Jahrzehnten. Stratosphärische Aerosole könnten den Heilungsprozess verlangsamen. Das wäre ein großes Risiko, das man nicht links liegen lassen darf. Was passiert, wenn man damit wieder aufhört? Dann würden die Temperaturen schnell wieder steigen. Das haben wir in den Neunzigerjahren beobachtet. Im Juni 1991 brach der Pinatubo auf den Philippinen aus. Im Sommer 1992 waren deshalb die globalen Temperaturen um ein halbes Grad niedriger, als sie es ohne Vulkanausbruch gewesen wären. Die Aerosole des Vulkans fielen zwölf bis 18 Monate nach dem Ausbruch wieder aus der Stratosphäre und die Temperaturen waren 1993 wieder dieses halbe Grad höher. Ist solares Geoengineering also eine Möglichkeit, sich Zeit zu kaufen, um die Emissionen tatsächlich auf netto null zu bringen? Anschließend könnte man ja wieder damit aufhören? Das wäre die rationalste aller möglichen Anwendungen: etwa, um dem Klimawandel am Höhepunkt die Schärfe zu nehmen. Solares Geoengineering ist keinesfalls ein Ersatz für die Reduktion der CO2-Emissionen. Aber bis wir auf netto null kommen, steht tatsächlich noch genug an globaler Erwärmung ins Haus. Solares Geoengineering könnte – könnte – dabei helfen, das Schlimmste zu vermeiden, ehe es wieder heruntergekurbelt wird. Die Wissenschaftlerin Kate Ricke hat über solares Geoengineering gesagt: „Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass das nicht gemacht wird, wenn ich mir die wirtschaftlichen Aspekte ansehe.“ Sehen Sie das auch so? Ja, nicht ob es gemacht wird, sondern wann, ist die Frage. Bei der Reduzierung von CO2-Emissionen sprechen Ökonomen vom free-rider effect, dem Trittbrettfahrer-Effekt. Kein Einzelner hat den Anreiz, genug zu tun, obwohl wir natürlich alle viel mehr tun könnten und müssten. Solares Geoengineering ist so billig und wirkt so schnell, dass es sich aus ökonomischer Sicht genau ums Gegenteil handelt: den free-driver effect. Wenn überhaupt, geht es darum, Länder davon abzuhalten, zu viel zu schnell zu tun. Zum Abschluss noch eine persönliche Einschätzung: Wird es während Ihres Lebens solares Geoengineering geben oder nicht? Ich bin jetzt 41. Im Jahr 2050 bin ich 70. Ja. Interview: Christoph Müller
Christoph Müller
Klimaökonom Gernot Wagner über Chancen und Risiko der Idee die Erde durch Dimmen des Sonnenlichts abzukühlen.
Wissen
2022-01-16T16:01:12+0100
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184 Klagen wegen angeblicher Corona-Impfschäden in Hessen
Im vergangenen Jahr gab es weniger anhängige Verfahren an den hessischen Sozialgerichten. Darmstadt - Nach einer Impfung gegen das Coronavirus und wegen vermuteter Impfschäden sind in den vergangenen Jahren bei den hessischen Sozialgerichten 184 Klagen eingereicht worden. Davon seien 13 Klagen zurückgenommen und sechs von den Gerichten rechtskräftig abgewiesen worden. Bislang sei erst ein Verfahren in der ersten Instanz erfolgreich gewesen. Der Fall sei aber noch nicht rechtskräftig, teilte am Mittwoch Richterin Jutta Mauer, die Pressesprecherin des Landessozialgerichts, in Darmstadt bei der Präsentation der Jahresbilanz der hessischen Sozialgerichtsbarkeit mit. Weil Berufung gegen das erstinstanzliche Urteil eingelegt worden sei, sei der Fall nun beim Landessozialgericht in Darmstadt anhängig – ebenso wie eine weitere Klage, die in der ersten Instanz nicht erfolgreich gewesen sei. Die Klagen richten sich nicht etwa gegen die Hersteller der Impfstoffe, sondern gegen die staatlichen Behörden, die während der Corona-Pandemie Impfempfehlungen gegeben hatten. Wie Wilhelm Wolf, der Präsident des Hessischen Landessozialgerichts, berichtete, haben die hessischen Sozialgerichte im vergangenen Jahr 18 422 Verfahren erledigt. Das übertraf die Anzahl der im gleichen Zeitraum neu eingegangenen Verfahren deutlich. Im vergangenen Jahr seien 17 067 neue Klage- und Eilverfahren an den hessischen Sozialgerichten eingegangen – dies entspreche nahezu den Eingängen im Jahr 2023, als es 17 198 neue Verfahren gegeben hatte. In der hessischen Sozialgerichtsbarkeit vollzieht sich ein Generationenwechsel. 2024/2025 waren beziehungsweise sind zwölf Prozent der 117 (2024) beziehungsweise 115 (2025) Richterplanstellen (in beiden Instanzen) neu zu besetzen. Derzeit sind an den sieben Sozialgerichten in Frankfurt, Darmstadt, Wiesbaden, Gießen, Marburg, Fulda und Kassel 14 Proberichterinnen und -richter tätig. Das sind 17 Prozent der auf 82 reduzierten Richterplanstellen in der ersten Instanz. jjo Beim Landessozialgericht seien mit 1884 neuen Berufungs- und Beschwerdeverfahren sowie erstinstanzlichen Verfahren für das Jahr 2024 hingegen deutlich mehr Verfahren eingegangen als 2023, als es noch 1729 Verfahren gewesen seien. Nach den Worten Wolfs ist die Anzahl der anhängigen Verfahren inzwischen auf dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren. An den Sozialgerichten seien im vergangenen Jahr 18 422 Verfahren durch gerichtliche Entscheidungen sowie Anerkenntnisse, Rücknahmen und Vergleiche seitens der Verfahrensbeteiligten beendet worden. Dadurch habe die Anzahl anhängiger Verfahren von 27 120 (Ende 2023) auf 25 769 (Ende 2024) und damit um fünf Prozent erneut „maßgeblich reduziert“ werden können, so der Gerichtspräsident. Im Jahr 2024 seien im Vergleich zum Vorjahr mehr Verfahren im Renten- und Unfallversicherungsrecht sowie im Bereich Rehabilitation und Teilhabe von Menschen mit Behinderungen eingegangen. (Jens Joachim)
Jens Joachim
Im vergangenen Jahr gab es weniger anhängige Verfahren an den hessischen Sozialgerichten.
Hessen
2025-05-14T19:13:57+0200
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https://www.fr.de/hessen/184-klagen-wegen-corona-impfschaeden-in-hessen-93732625.html
Wildkräuter und Blüten: 10 essbare Wildpflanzen am Wegesrand
Warum einkaufen gehen, wenn Sie Zutaten für Gerichte und Gewürze in der freien Natur finden können. Welche Wildkräuter Gartenfreunde unbedingt probieren sollten. Im Garten, aber auch in der freien Natur wie in Wäldern oder auf Wiesen wächst eine Fülle an essbare Wildpflanzen. Die wilden Früchte, Samen und Kräuter sind dabei nicht nur nährstoffreich, sondern besitzen auch besondere Aromen. Doch immer weniger Menschen wissen um die gesunde Wirkung vieler Wildpflanzen. Welche heimischen Wildkräuter essbar sind und zudem Körper und Geist guttun, erfahren Sie hier.
Laura Knops
Nicht nur im Garten fühlen sich Nutzpflanzen wohl. Auch vor der Haustür, im Wald und am Wegesrand finden Gartenfreunde essbare Schätze.
Wohnen
2024-09-04T15:03:03+0200
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https://www.fr.de/ratgeber/wohnen/wildpflanzen-kueche-garten-gartenfreunde-sammeln-wildkraeuter-blueten-essbar-zr-92526878.html
Reicht auch ein Dreizylinder? So gut ist der Skoda Scala mit dem kleinsten Motor
Golf, nur billiger? Volkswagen-Wertarbeit, aber günstig? Das alles trifft auf den Skoda Scala zu. Jetzt gibt es den Tschechen mit der 1,0-Liter-Motorisierung. Reicht der kleine Dreizylinder? Ein Alltagstest. Schon der Name verspricht Großes. Scala heißt dieser Skoda. So wie das prächtige Opernhaus in Mailand, das wiederum an der gleichnamigen Piazza liegt. Schon mal gab es ein Auto mit diesem Namen. Den Skala des ehemaligen jugoslawischen Herstellers Zastava. Die abgespeckte Variante des Fiat 128 war so etwas wie der Trabi des Balkans. Immerhin knapp 1,3 Millionen Mal wurde er gebaut. Scala ist Lateinisch und heißt Treppe oder Leiter. Skoda will mit diesem Modell die Erfolgsleiter nach oben klettern. Nein, verliebt haben wir uns nicht sofort. Beim ersten Anblick des Scala denkt man automatisch an ein altes Goethe-Zitat. Jetzt steh ich da als armer Tor! Und weiß nicht, was soll ich von diesem Auto halten. Ist es ein Kleinwagen, ein Kompaktauto oder doch ein Kombi? Offiziell läuft der Scala unter Polo-Klasse. Stimmt ja auch. Beide Autos werden auf der gleichen Konzernplattform produziert. Schaut man sich allerdings die Dimensionen an, so ist der Scala mindestens auf Augenhöhe mit dem Golf. Gleicher Radstand (2,64 Meter), genauso breit, genauso hoch – aber die Karosserie ist beim Skoda sogar noch um acht Zentimeter länger.  Da kriegt man ganz schön was rein in diese Schrägheck-Limousine. Sofern die Passagiere nicht unbedingt in einem Basketball-Team spielen, sitzen sie vorne und hinten gleichermaßen bequem. Und auch der Skoda*-Kofferraum bietet dem Golf nicht nur die Stirn, sondern übertrifft ihn um ein stattliches Maß: 381 Liter passen in den VW-Bestseller (umgeklappt 1237l). Im Skoda sind es 467 bis 1410 Liter. Ja da schau her, der Scala hat ja Platz wie in der Mailänder Scala. Gefühlt, aber natürlich nicht wirklich. Und einem echten Kombi kann der Scala auch nicht das Wasser reichen. Der neue Skoda Octavia* beispielsweise wartet mit 640 und 1700 Litern Fassungsvermögen auf. Nur beim Preis liegt der Scala um einiges unter dem Golf. Das Einstiegsmodell mit teilweiser LED-Ausstattung, Frontradar und Personenerkennung sowie mit einem Spurhalteassistenten kostet 17.690 Euro. Beim Golf muss man knapp 4000 Euro mehr berappen. Unter beiden Motorhauben werkelt ein 1,0 TSI-Benziner mit 95 PS, den es aber auch mit 20 Pferdchen mehr gibt.  Und die sollte man sich gönnen, denn so ein Dreizylinder ist schon ein schmalbrüstiges Bürschchen. 9,8 Sekunden von 0 auf Tempo 100 ist zwar nicht so schlecht. Fühlt sich aber gequält an. Was nicht zuletzt am Motorsound liegt, der sich mühselig ein klägliches Bollern abwürgt. Genug gemotzt - den ansonsten bemüht sich das 1,0-Liter-Aggregat redlich. Das maximale Drehmoment von 200 Nm entfaltet sich zwischen 2000 und 3500 U/min, darüber geht ihm deutlich die Luft aus. Das heißt: diese Motorisierung ist nichts für Schaltfaule. Erstaunlich ist da natürlich der Verbrauch. Der liegt zwar nicht unbedingt bei den prognostizierten 4,9 Litern. Bei unseren (normalen) Testfahrten genehmigte sich der Scala einen Liter mehr, so dass die Fünf gerade noch stand. Aber selbst bei extremer Fahrweise über die Autobahn mit längeren Passagen um die 200 km/h wird dieser Motor nicht zum Schluckspecht. 7,5 Liter - mehr haben wir pro 100 Kilometer nicht herausgekriegt aus diesem Tank. Wer auf bessere Fahrleistungen Wert legt und auch das Gefühl haben will, dass unter der Motorhaube nicht nur eine kleine Nähmaschine werkelt, der sollte auf den 1,5-Liter-TSI zurückgreifen. Ein im Volkswagen-Konzern bekannter und bewährter Vierzylinder mit 150 PS. Von 0 auf 100 geht es in 8,5 Sekunden, Schluss ist bei 220 Stundenkilometern. Und auch der Verbrauch liegt mit 4,8 Litern (Werksangaben) auf gleicher Augenhöhe. Ebenfalls spannend: Unterwegs auf den abenteuerlichsten Straßen Europas - der Skoda Karoq im Härtetest.  Klar, mehr PS kosten auch mehr. 23.700 Euro also um rund 6.000 Euro liegt man hier höher im Vergleich zum Basismodell. Darf es noch ein Diesel sein? Dann kommt der 1,6 TDI (115 PS) in Frage - ab 22.150 Euro.  Wie an einer steilen Treppe klettern die Kosten des Scala auch schnell in die Höhe, wenn man im Konfigurator großzügig ankreuzt. Aus Spaß an der Freude haben wir die Top-Ausstattung Monte Carlo mit Top-Motorisierung mühelos auf 31.610 gebracht. Das ist fast das Doppelte als das Basismodell. Was Interieur und Bedienbarkeit des Scala angeht, so ist das ganz nach dem Konzernmotto alles einfach und clever. Trotz der ein oder anderen Billigmaterialien die im unteren Innenraum eingebaut sind, fühlt man sich wohl und wie ein Kapitän der Landstraße. Was auch an der guten Dämmung des Autos liegt.  Für wen ist der Scala nun geeignet? Zunächst einmal ist er kein Statussymbol wie zum Beispiel der Golf. Aber taugt er zum Statussymbol für alle, die kein Statussymbol brauchen? Ganz nach dem Werbespruch des Dacia Duster. Nein, ein entsprechend charakterstarkes Aussehen kann der Scala nicht aufweisen. Das Design ist gefällig, fast langweilig, einzig die große Glas-Heckklappe gibt diesem Skoda die besondere Note. Irgendwie erinnert er damit an den berühmten Schneewittchensarg von Volvo. Die Optik ist nicht entscheidend bei diesem Auto. Hier steht die Praxistauglichkeit im Vordergrund. Praktisch und geräumig wie ein Lastesel, wenn man zum Wertstoffhof muss. Bequeme Limousine für den Wochenendausflug zu Viert. Oder robuste Familienkutsche für den kleinen Geldbeutel. Von allem etwas - aber vor allem gut. Auch interessant: Honda Civic Type R - das ist alles neu beim Kult-Racer. Lesen Sie auch: Geheimtipp Fiat 124 Spider: Schickes Cabrio für schmales Geld. Rudolf Bögel *tz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerk.
Rudolf Bögel
Golf, nur billiger? Volkswagen-Wertarbeit, aber günstig? Das alles trifft auf den Skoda Scala zu. Jetzt gibt es den Tschechen mit der 1,0-Liter-Motorisierung.
Auto
2020-03-20T16:43:00+0100
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https://www.fr.de/ratgeber/auto/scoda-scala-kleinsten-motor-reicht-dreizylinder-zr-13607070.html
Ex-Nationalspieler Mertesacker: „Fußball für Thema Homosexualität noch nicht bereit“
Per Mertesacker sieht den Fußball noch nicht bereit für das Thema Homosexualität. Das Outing noch aktiver Spieler könnte seiner Meinung nach zu einer Verbesserung der Situation führen. München - Für den ehemaligen Fußball-Nationalspieler Per Mertesacker ist Homosexualität im Fußball nach wie vor ein schwieriges Thema. Er könne unterschreiben, "dass der Fußball für das Thema Homosexualität noch nicht bereit ist", sagte der Weltmeister im Interview mit Sport1. "Die Frage ist, wann der Fußball endlich bereit für solche Themen ist. Das ist die Herausforderung, der wir uns alle stellen müssen", sagte der 34-Jährige. Für Mertesacker, der mittlerweile die Fußballakademie des FC Arsenal leitet, könnte das Outing noch aktiver Spieler zu einer Verbesserung der Situation führen. "Es wäre auf jeden Fall ein Versuch wert - auch, um zu sensibilisieren." Aber man müsse auch respektieren, wenn ein Mensch über diese "sehr privaten Dinge" nicht sprechen möchte und nicht alles rauslassen wolle, was er fühlt oder denkt. Homosexualität sei aber nur eines von vielen Tabuthemen im Profifußball. Mertesacker selbst hatte nach dem Ende seiner Karriere im vergangenen Jahr gestanden, dass er aufgrund von Druck und Ängsten jahrelang an Übelkeit gelitten habe. Sein früherer Nationalmannschaftskollege Thomas Hitzlsperger hatte sich vor einigen Jahren als schwul geoutet. "Damit wollten wir auch zeigen, dass es für uns vorher ein großes Problem war, darüber zu sprechen und das beiseite zu schieben. Uns war es ein Bedürfnis, es den Menschen in der Zukunft einfacher zu machen. Wir wollten positive Beispiele sein und klarmachen, dass es wichtig für die Persönlichkeit ist, sich frei ausleben zu können", so Mertesacker. Via Twitter meldet sich ein offenbar homosexueller Profifußballer zu Wort, der sein Outing vorzubereiten scheint. SID
Frankfurter Rundschau
Per Mertesacker sieht den Fußball noch nicht bereit für das Thema Homosexualität. Das Outing noch aktiver Spieler könnte seiner Meinung nach zu einer Verbesserung der Situation führen.
Fußball
2019-10-18T11:10:11+0200
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Hiddink unter Druck
Die Nationalmannschaft der Türkei sollte mit der Qualifikation für die EM-Endrunde das Ansehen des türkischen Fußballs aufbessern. Nach dem 0:3 gegen Kroatien steht auch sie vor einem Scherbenhaufen Die Nationalmannschaft der Türkei sollte mit der Qualifikation für die EM-Endrunde das Ansehen des türkischen Fußballs aufbessern. Nach dem 0:3 gegen Kroatien steht auch sie vor einem Scherbenhaufen Nur Guus Hiddink, der ungeliebte aus Holland, sagte etwas nach diesem Fiasko. Seine Profis wollten nur weg und schweigen, jedenfalls wollten sie nicht mit der Presse reden. Kein Nationalspieler der Türkei tauchte Freitagnacht in den Katakomben der Arena von Galatasaray Istanbul auf, nach dem, was am Morgen danach die türkischen Zeitungen als „Schande“ und „Desaster“ bezeichneten. Die Türken verließen das Stadion durch den Hinterausgang. Was sollten sie auch sagen, nachdem sie von den wenigen Landsleuten, die bis zum Schluss diese Demütigung ertragen hatten, verhöhnt und verspottet wurden? Die meisten der 45.000 hatten schon 20 Minuten vor dem Abpfiff desillusioniert den Heimweg angetreten. Es ist erst eines von zwei Playoff-Spielen gespielt, doch die Türkei, das darf nach dem 0:3 gegen Kroatien in Istanbul als so gut wie sicher gelten, wird sich nicht für die Europameisterschaft 2012 in Polen und der Ukraine qualifizieren. Vor dreieinhalb Jahren waren die Türken erst im EM-Halbfinale an Deutschland gescheitert, doch seitdem geht es tief bergab für den Fußball des Landes – nach dem Scheitern in der Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika verpassen die Türken nun wohl das zweite große Turnier hintereinander. Doch das ist nicht alles: Am nächsten Donnerstag, zwei Tage nach dem Rückspiel in Zagreb, so ist zu hören, wird die Staatsanwaltschaft in Istanbul die Anklageschrift im spektakulären Manipulationsskandal des türkischen Vereinsfußballs vorlegen; unter anderem wird Aziz Yildirim, dem Präsident von Fenerbahce Istanbul vorgeworfen, die Meisterschaft in der vergangenen Saison gekauft zu haben. Fenerbahce und andere Erstligaklubs droht der Zwangsabstieg, bekannte Namen des Fußballestablishments müssen mit langen Haftstrafen rechnen, wenn sich die Vorwürfe bewahrheiten. Die Nationalmannschaft sollte mit der Qualifikation für die EM-Endrunde das Ansehen des türkischen Fußballs aufbessern, nun steht auch sie vor einem Scherbenhaufen. An ein Wunder glaubt niemand mehr in der Türkei, zu desolat war der Auftritt der Mannschaft von Trainer Guus Hiddink gegen die Kroaten. Einzig deren Trainer Slaven Bilic wollte aus Höflichkeit und Professionalität die Türken noch nicht abschreiben. „Es ist noch nicht vorbei“, sagt Bilic immer wieder. Er ist ein gebranntes Kind. Im Viertelfinale 2008 feierten die Kroaten schon den Einzug ins EM-Halbfinale, bevor sie in letzter Sekunde den Ausgleich der Türken hinnehmen mussten und im Elfmeterschießen schließlich unterlagen. Doch das ist Geschichte, die aktuelle türkische Auswahl tritt nicht wie eine Mannschaft auf. Vier Spieler – Kapitän Emre, Hakan Balta, Sabri und Arda – fehlen in Zagreb, weil sie sich die zweite Gelbe Karte einhandelten. Sie machten die Reise nach Zagreb am Sonntag gar nicht mehr mit. „Wir müssen den Tatsachen ins Auge sehen: Normalerweise ist es vorbei“, sagte Hiddink, der vergangenen Dienstag von seinen Spielern noch einen Kuchen zum 65. Geburtstag als Geschenk erhalten hatte. Nun steht er im Fokus der Kritik. „Hiddink raus“, schrie ein ganzes Stadion, nachdem Vedran Corluka schon in der 51. Minute das Tor zum 3:0-Endstand erzielt hatte. Hiddink hat es in anderthalb Jahren nicht verstanden, der Mannschaft personell und taktisch ein Gesicht zu geben. Nun haderte er erneut damit, dass kaum ein Spieler der Türken in den großen Ligen Europas spiele, wie dies etwa bei den Kroaten der Fall sei. „Das erste Tor nach zwei Minuten war wie ein Schock für die Mannschaft, von dem sie sich nicht erholt hat“, sagte der Holländer, der die Rücktrittsforderungen „akzeptierte“, aber erst mit jungen Spielern das Rückspiel in Zagreb angehen will, bevor er entscheiden will, was danach werden soll. Das Heft des Handelns hat er allerdings nicht mehr in der Hand. Ivica Olic, Profi des Bundesligisten Bayern München, hatte die Kroaten schon nach zwei Minuten im Anschluss einer Flanke von Corluka in Front gebracht, die Führung baute Mario Madzukic, der Torjäger des VfL Wolfsburg, in der 32. Minute aus. „Das ist ein großes Resultat“, sagte Mandzukic, „wir haben nach den schlechten Ergebnissen zuletzt, Charakter gezeigt. Jetzt müssen wir konzentriert bleiben.“ Diesmal werden die Türken keine Kraft zur Wende mehr haben. Der Fußball in der Türkei liegt am Boden und steht vor einer schwierigen Phase der Erneuerung, an der Guus Hiddink nicht mitwirken wird.
Tobias Schächter
Die Nationalmannschaft der Türkei sollte mit der Qualifikation für die EM-Endrunde das Ansehen des türkischen Fußballs aufbessern. Nach dem 0:3 gegen Kroatien steht auch sie vor einem Scherbenhaufen
Sport A-Z
2019-01-21T01:14:02+0100
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Corona-Regeln in Bayern: Holetschek und die Kliniken appellieren an Eigenverantwortung
Das Ende der Corona-Regeln ist nah. Kliniken und Politikern bleibt nichts anderes übrig, als an die Vernunft und die Eigenverantwortung der Bürger zu appellieren. München – Der sogenannte „Freedom Day“ steht kurz bevor. Am Sonntag ist Schluss mit 2G, 3G* und vielen anderen Corona-Regeln. Ab diesem Zeitpunkt sieht das Bundesinfektionsschutzgesetz nur noch einen Basisschutz vor. Nur in Ausnahmefällen können die Landtage für bestimmte Regionen und Kreise eine Hotspot-Regelung in Anspruch nehmen. Was genau ab Sonntag* gilt und was wegfällt, erfahren Sie hier. Obwohl die Omikron-Welle zu extrem hohen Fallzahlen geführt hat, ist sie bislang weitestgehend mild verlaufen. Es droht im Augenblick noch keine Überlastung der Krankenhäuser oder des Gesundheitssystems. Aber mit dem Wegfall fast aller Schutzmaßnahmen könnte die Corona-Pandemie* noch einmal eine andere Dynamik bekommen. Was bleibt, sei „nur noch ein schmaler Basisschutz. Doch durch Gesetze wird keine Pandemie beendet!“, sagte am Samstag Roland Engehausen, Geschäftsführer der Bayerischen Krankenhausgesellschaft (BKG). Zahlreiche Kliniken im Freistaat rufen mit der Kampagne „Schützen Sie sich und das Gesundheitswesen in Bayern“ die Bürger auf, freiwillig Masken zu tragen, sich impfen zu lassen und sich an die Hygieneregeln zu halten. „Leider sollen am Sonntag nahezu alle Corona-Schutzmaßnahmen außerhalb des Gesundheitswesens auslaufen“, sagte Engehausen und fügte an: „Wir schauen mit Sorge auf die damit verbundenen Risiken.“  Mit verbundenen Risiken meint Engehausen auch ein Anstieg der Infektionszahlen und ein erneutes Volllaufen der Krankenhäuser in Bayern*. Dies könnte und hat bereits einen erheblichen Einfluss auf die Behandlung anderer Patienten. „Die Kliniken müssen schon jetzt viele planbare Behandlungen zur Sicherung der akut nötigen Versorgung verschieben. Dies ist aber nicht längerfristig verantwortbar“, so Engehausen. Wenig begeistert von der Corona-Politik im Bund zeigte sich in den vergangenen Wochen auch Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU). Er appellierte daher am Samstag an die Bürger, Vernunft und Eigenverantwortung zu zeigen. Die ab 3. April geltende Verordnung enthalte zu manchen Maßnahmen wie dem allgemeinen Maskentragen in Innenräumen oder der Erstellung eines Hygienekonzepts nur Empfehlungen. „Rechtlich anordnen können wir dies nicht mehr.“ Die Bundesländer müssten „leider das schlechte Gesetz der Berliner Ampelregierung ausbaden“. Weiter lobte der CSU-Politiker die Angestellten im Gesundheitswesen. Das Personal habe in den vergangenen zwei Jahren „Übermenschliches“ geleistet. Er unterstützt nach eigenen Worten die BKG-Kampagne. „Auch wenn wir uns alle nach Normalität sehnen: Dafür ist es noch zu früh. Wir stecken nach wie vor in der Corona-Pandemie.“ In der Bayerischen Krankenhausgesellschaft sind den Angaben nach etwa 190 Krankenhausträger mit mehr als 360 Krankenhäusern und insgesamt rund 75.000 Betten zusammengeschlossen. In Bayerns Kliniken würden jährlich etwa drei Millionen Patienten stationär sowie weitere 2,5 Millionen Menschen ambulant behandelt. (tel mit dpa) *Merkur.de/bayern ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Thomas Eldersch
Das Ende der Corona-Regeln ist nah. Kliniken und Politikern bleibt nichts anderes übrig, als an die Vernunft und die Eigenverantwortung der Bürger zu appellieren.
Panorama
2022-04-03T06:47:00+0200
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Donald Trump wird von Reporter vorgeführt – US-Präsident reagiert harsch: „Sie berichten falsch“
Donald Trump wird im Interview mit steigenden Corona-Todeszahlen in den USA konfrontiert. Der US-Präsident erhebt gegen den Reporter schwere Vorwürfe. Update vom Freitag, 07.08.2020, 10.34 Uhr: Auch Tage nach dem Interview mit dem Reporter Jonathan Swan von der Nachrichtenseite Axios schlagen die verwirrten Aussagen von US-Präsident Donald Trump medial hohe Wellen. Schließlich beharrt Trump darauf, dass die USA eine niedrige Todesrate durch das Coronavirus hat. „Wir sind Letzter, obwohl wir mal Erster waren“, betonte er und attackierte Swan direkt: „Sie berichten es falsch, Jonathan.“ Was genau der Reporter von Axios falsch berichtet, bleibt allerdings Trumps Geheimnis. Erstmeldung vom Dienstag, 04.08.2020: Washington - 150.000 Menschen starben in den USA bereits am Coronavirus. Für US-Präsident Donald Trump steht sein Land jedoch gut da, trotz aller Kritik. Ein Reporter verzweifelt daran, Trump die Fakten klarzumachen. In einem TV-Interview vom 28. Juli, das am 03. August auf HBO ausgestrahlt wurde, konfrontierte ihn der australische Journalist Jonathan Swan mit den steigenden Todeszahlen. Als Antwort darauf kramte Donald Trump eine Grafik hervor und zeigte dem Reporter stolz die niedrige Todesrate der USA. „Die USA ist in verschiedenen Kategorien am niedrigsten. Wir liegen niedriger als die Welt, niedriger als Europa - schauen Sie!“ Swan sah sich die Grafik an, widersprach Trump aber. „Oh, Sie meinen die Todesfälle in Proportion zu den Fallzahlen. Ich meine die Todesfälle in Proportion zur Bevölkerung. Da stehen die USA wirklich schlecht da. Viel schlechter als Südkorea, Deutschland, und andere.“ Trump guckte Swan perplex an. „Das können Sie nicht machen! Sie müssen...sie müssen...schauen Sie. Sie müssen das nach der Anzahl der Fälle betrachten.“ Swan bleibt bei seiner Betrachtungsweise. Er nimmt Südkorea mit 51 Millionen Menschen und lediglich 300 Toten als Beispiel. „Sie wissen das nicht!“, antwortet Donald Trump. „Sie glauben, dass Südkorea seine Statistiken fälscht?“, fragt Swan darauf. „Darauf werde ich nicht eingehen, weil wir mit dem Land eine sehr gute Beziehung haben. Aber das können Sie nicht wissen. Und sie haben auch Ausbrüche.“ Wieder zeigt Trump eine Grafik. „Man betrachtet die Anzahl der Fälle...und sehen Sie. Wir sind Letzter. Das heißt wir sind Erster.“ Erneut erklärte Donald Trump, dass steigende Fallzahlen mit mehr Tests zusammenhängen. „Wenn die Krankenhaus- und Todesraten sinken würden, dann wäre das großartig und Sie würden Lob dafür verdienen“, sagte Swan verzweifelt. „Das tun sie aber nicht, sie steigen. 60.000 Amerikaner sind deshalb im Krankenhaus.“ Donald Trump bezog sich hingegen auf sinkende Infektionszahlen in einigen Bundesstaaten. Bereits zuvor legte sich US-Präsident Trump mit einem Reporter von CNN an.
Lukas Rogalla
Donald Trump wird im Interview mit steigenden Corona-Todeszahlen in den USA konfrontiert. Der US-Präsident erhebt gegen den Reporter schwere Vorwürfe.
Politik
2020-08-07T10:41:34+0200
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Offenbach: Breakdance-Weltmeister Masi Aziz unterrichtet
Masi Aziz will seinen Schülerinnen Selbstbewusstsein und Lebensart vermitteln. Masi Aziz ist faul. Das sagt der Offenbacher zumindest selbst von sich. Ziemlich überraschend für einen, der voriges Jahr den Breakdance-Weltmeistertitel geholt hat. Gemeinsam mit der Dreamscapes Crew räumte er im Oktober beim Wettkampf der International Dance Organisation im polnischen Kielce ab. Aber kann ein Tänzer von Weltklasse wirklich faul sein? Der 24-jährige Aziz ist sich da absolut sicher: „Es klingt paradox, aber ich bin faul.“ Bevor er 2013 mit dem Tanzen anfing, machte er über zehn Jahre verschiedene Kampfsportarten, darunter Capoeira, getanzte Kampfkunst aus Südamerika. Seine Freunde nannten ihn beim Training „Preguiça“ – das ist Portugiesisch für Faultier. „Wenn ich einen neuen Move lernen wollte, habe ich immer nach zweieinhalb Versuchen aufgehört“, erinnert sich Aziz. Das hat sich mit dem Tanzen geändert. Aziz hat Disziplin gelernt. Allein vor dem Spiegel übte er monatelang jede Bewegung immer und immer wieder. Bis sich der Arm wirklich wie der eines Roboters bewegte, bis akrobatische endlich Sprünge gelangen. Heute steht er im Studio der Locomotion Tanzschule in Offenbach mit dem Rücken zum Spiegel. Vor ihm zehn Mädchen um die zwölf Jahre, die ihn mit großen Augen anschauen und versuchen, seine perfektionierten Bewegungen zu imitieren. „Eat, Sleep, Dance, Repeat“ steht auf dem dunkelroten T-Shirt einer Tanzschülerin. Aziz zeigt die nächste Bewegung, jetzt geht es ans „Krumping“. Er scheint jeden Muskel unabhängig vom anderen anzuspannen. Seine definierten Bewegungen erzählen so deutlich eine Geschichte wie es sonst nur klare Worte vermögen. „Weil das mein ganz eigener Stil ist, kann ich machen was ich will“, erklärt er seinen Schülerinnen. Vierzig Stunden die Woche arbeitet Aziz als Fachinformatiker in Ausbildung, abends ist er Künstler und macht, was er will. Genau das möchte er weitergeben. Seine Tanzschülerinnen sollen nicht einfach eine Choreografie auswendig lernen. Der 24-Jährige wehrt sich gegen dieses „Zombietanzen“, bei dem alle zu hüpfen versuchen wie der Tanzlehrer vorne. Für ihn geht es darum, sich auszudrücken und Selbstbewusstsein zu gewinnen. „Tanzen ist kein Hobby, das ist eine Lebensart und dahinter steckt eine ganze Bewegung.“ Dieses Gefühl können Aziz zufolge nur wenige vermitteln. Wer in einer Crew tanzt lernt Bescheidenheit und Kritikfähigkeit. „Es wird niemand herausgepickt, der einen Fehler macht. Wir sagen nicht ‚Du Vollidiot‘. Stattdessen gehen wir dann alle noch einmal zusammen die Choreo durch“, erzählt Aziz. Er ist für vieles dankbar – besonders für seinen Partner bei den Dreamscapes Memi Demiri. Das Gemeinschaftsgefühl erstreckt sich rund um den Globus. Viele Tänzer und Tänzerinnen kennen sich von Wettkämpfen und Workshops. Sie tanzen miteinander, gegeneinander und lernen voneinander. Einige sind Mitglieder großer „Familien“, also Tanzgemeinschaften. Aziz zum Beispiel zählt sich zur Dreamscapes Crew, zu den Offenbacher Locos, zur Random Circles Crew und Capoeira Bewegung Sul Da Bahia. Der Gewinn hängt von keinem Weltmeistertitel ab. Aziz giert es nach seinen Worten nicht nach weiteren Siegen. Gern möchte der Breakdance-Weltmeister aber noch zu Hip Hop International in den USA. Der Contest gehört zu den größten seiner Art. So will er seinen Schülerinnen zeigen, was alles möglich ist. Aber zunächst stehen Auftritte der Dreamscapes mit ihrem gleichnamigen urbanen Tanzmärchen an. Im vergangenen Jahr feierten sie mit dem selbst choreografierten und komponierten Theaterstück Premiere. All das gelingt Masi Aziz, dem Faulen. Er stecke sich keine abschreckenden Ziele, sondern lebe den Moment, sagt er. Da ist durchaus mal ein „Kein-Bock-Moment“ dabei. „Dann muss man einfach machen. Aber ohne sich zu zwingen, das zerstört sonst die Leidenschaft.“ Am Ende der Tanzstunde können die Mädchen in Offenbach keine vorgegebene Choreografie auswendig. Stattdessen präsentieren sie selbst ausgedachte Schrittfolgen. Es ist ihre erste Stunde bei Masi Aziz. Seine Philosophie trägt Früchte.
Lara Schulschenk
Masi Aziz will seinen Schülerinnen Selbstbewusstsein und Lebensart vermitteln.
Offenbach
2019-01-31T13:39:56+0100
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https://www.fr.de/rhein-main/offenbach/offenbach-unterricht-breakdance-weltmeister-masi-aziz-11616551.html
Volker Weiß über die Rechte und die AfD: „Der ‚Flügel‘ um Höcke greift wohl nach der ganzen Partei“
Der Historiker und Buchautor Volker Weiß im Interview über Arbeitsteilung in der rechten Szene, kurzsichtige Erklärversuche und Adornos Rechtsradikalismus-Warnung. Herr Weiß, Adorno hielt seinen Vortrag über Rechtsradikalismus, als sich die Rechte wieder neu formierte. Auch heute erleben wir einen starken Aufschwung auf der Seite der extremen Rechten. Sind die Zeiten heute ähnlich wie in den 60ern? Die Zeiten sind anders, aber die Probleme sind gewachsen. Die Dynamik, die Adorno in den 60ern im Aufstieg der NPD als Sammlungsbewegung einer zuvor fragmentierten Rechten beobachtete, lässt sich vergleichen. Das macht den Text für heute so lesenswert. Vor allem arbeitet Adorno sehr genau und ungewöhnlich konkret die Arbeitsweisen der rechten Propaganda heraus. Wenn man das liest, merkt man: da hat sich kaum etwas geändert. Der Mord an dem CDU-Politiker Walter Lübcke erschüttert die Republik. Stehen wir vor einer neuen Welle des Rechtsterrorismus? Es ist zumindest nicht auszuschließen und wäre auch nicht überraschend. Eine weitere historische Parallele übrigens, denn nach dem rasanten Aufstieg der NPD in den sechziger Jahren zerfiel die Rechte und brachte mehrere terroristische Gruppen hervor. Im Moment ist auch noch ungeklärt, ob der Hauptverdächtige im Fall Lübcke nicht in ein ähnliches Netzwerk wie der NSU eingebunden ist. Es gibt zumindest Hinweise auf Schnittmengen. Dann wäre es keine neue Welle, sondern dann wären es weitere Auswirkungen der alten. Übrigens äußert sich Adorno ausgerechnet über die Region, in der der Mord an Lübcke stattgefunden hat. Nordhessen war bereits im 19. Jahrhundert ein Zentrum der antisemitischen Bewegung, später wurde es erst zur Hochburg der NSDAP, dann der NPD. Solche Tradierungen sind schon bemerkenswert. Wurde angemessen auf die NSU-Morde reagiert oder sehen wir nun die Folgen von zu großer Untätigkeit?Im NSU-Fall wird weiter das Narrativ von der isolierten Dreierzelle aufrechterhalten, obwohl es ein unterstützendes Umfeld gab. In dieser Angelegenheit liegt noch zu viel im Dunkeln. Ich beneide meine Historiker-Kolleginnen und -Kollegen, die in 120 Jahren den Abschlussbericht des hessischen VS einsehen werden dürfen. Volker Weiß, Jg. 1972, hat Literaturwissenschaft, Sozial-/Wirtschaftsgeschichte und Psychologie in Hamburg studiert, wo er heute als Publizist lebt. Sein Buch „Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“ (Klett-Cotta) war 2017 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Zum jüngst erschienenen Suhrkamp-Band mit Theodor W. Adornos Text „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“ hat er das Nachwort geschrieben. Der Aktualität Adornos und seines Textes widmet sich eine Diskussion in der Evang. Akademie Frankfurt, 13. August, 19.30 Uhr. Auf dem Podium: die Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff, der Sozialphilosph Axel Honneth, der Publizist Michel Friedman und Kulturdezernentin Ina Hartwig.Wie reagiert der Staat in Form von Verfassungsschutz und Polizei? Auf dem rechten Auge blind?Blind trifft es nicht, die Entwicklung hat sich ja unter den Augen der Behörden vollzogen. Es dürfte kaum ein Milieu geben, das so von V-Leuten durchsetzt ist wie die extreme Rechte. Der Verfassungsschutz war historisch ein Kind des Kalten Krieges, die extreme Rechte hatte dort nie Priorität, auch wenn das vor dem Hintergrund der NS-Geschichte kaum nachzuvollziehen ist. Ich denke, das hatte auch damit zu tun, dass man hierzulande die Weltanschauung der Rechten nie ernst nahm. Stattdessen redete man sich ein, dass nur irgendwelche verelendeten Milieus dafür anfällig wären. An der Sozialstruktur des historischen Nationalismus von der Reichsgründung bis zum Nationalsozialismus ging das allerdings völlig vorbei. Eine Personalie wie Helmut Roewer als VS-Chef in Thüringen, während dessen Amtszeit sich der NSU ja entwickelte, hätte jedenfalls nie passieren dürfen. Die Reihe der Rücktritte danach hätte einen Neuanfang einleiten können, aber dann war da noch ein Chef des Bundesverfassungsschutzes, der ernsthaft „linksradikale Kräfte“ in der SPD ausmachte. Ich fürchte, der Inlandsgeheimdienst ist Teil des Problems, nicht der Lösung. Volker Weiß, Jg. 1972, hat Literaturwissenschaft, Sozial-/Wirtschaftsgeschichte und Psychologie in Hamburg studiert, wo er heute als Publizist lebt. Sein Buch „Die autoritäre Revolte. Die Neue Rechte und der Untergang des Abendlandes“ (Klett-Cotta) war 2017 für den Preis der Leipziger Buchmesse nominiert. Zum jüngst erschienenen Suhrkamp-Band mit Theodor W. Adornos Text „Aspekte des neuen Rechtsradikalismus“ hat er das Nachwort geschrieben. Der Aktualität Adornos und seines Textes widmet sich eine Diskussion in der Evang. Akademie Frankfurt, 13. August, 19.30 Uhr. Auf dem Podium: die Politikwissenschaftlerin Nicole Deitelhoff, der Sozialphilosph Axel Honneth, der Publizist Michel Friedman und Kulturdezernentin Ina Hartwig. Wie stark ist die rechte Szene untereinander vernetzt? Es gibt eine Art Arbeitsteilung. Mag es auch unterschiedliche Ziele geben, im Kampf gegen die Republik stehen sie alle zusammen, wie schon in den zwanziger Jahren. Es gibt aber wichtige Knotenpunkte, zum Beispiel in der Person Björn Höckes. Von dort aus gehen Verbindungen in alle Richtungen, zum völkischen Flügel der AfD, zum neurechten Klüngel in Schnellroda bis hin zur Neonazi-Szene um Thorsten Heise. Richtig ernst wird es allerdings, wenn Kanäle in Behörden oder bis in die Sicherheitsorgane bestehen, denken Sie an die Skandale der jüngsten Zeit, etwa um Gruppen wie „Nordkreuz“ und „Uniter“ oder rechtslastige Polizisten in Hessen. Adorno ging davon aus, dass nicht nur die Kleinbürger anfällig für den Faschismus sind, sondern sich diese Anfälligkeit quer durch alle Gesellschaftskreise zieht. Ist das noch aktuell?Unbedingt, er ist ja sehr vorsichtig, der rechten Mobilisierung einen spezifischen Sozialcharakter zuzusprechen. Die Problemlagen sind längst total geworden, sie umfassen alle Bereiche der Gesellschaft. Es gibt heute kaum mehr die Möglichkeit eines gesellschaftlichen „Außens“, einer völlig anderen, oppositionellen Klasse. Der Faschismus braucht zum Überleben keine Partei? Eine Partei tritt erst auf dem Plan, wenn die Zeit reif ist. Es gibt eine lange Latenzphase, in der die Weltanschauung geformt wird. Dann kommt eine Bewegungsphase, in der vor allem zur Sammlung getrommelt und die interne Ordnung geklärt wird. Die Regimephase des Faschismus steht erst am Schluss der Entwicklung. Von diesem Gesichtspunkt aus sind die eskalierenden Fraktionskämpfe in der AfD sehr interessant. Der „Flügel“ um Höcke greift wohl endgültig nach der ganzen Partei. Die Rechten benötigen für ihre Existenz das Aufleben von Ressentiments?Sie leben von Ressentiments. Daher profitieren sie von ihrem Aufleben, tragen selbst aber auch nach Kräften dazu bei. Sie sind noch immer die alten Trommler, die von der Panik leben, die sie selbst mitverursacht haben. Ist die autoritätsgebundene Persönlichkeit, wie Adorno und Horkheimer glaubten, der Prototyp des Rechtsradikalen?Ohne diese Disposition kann der Faschismus kaum funktionieren. Wobei man bei der Analyse dieses Phänomens Leo Löwenthal nicht vergessen sollte. Der hat für die Studien des Instituts für Sozialforschung im Exil auf diesem Feld immens viel Kärrnerarbeit geleistet, Für die Ausbildung des Ressentiments gilt das Gefühl, wie viel Kontrolle man über das eigene Leben zu haben glaubt?So hat es zumindest der Historiker Uffa Jensen ausgedrückt. Ich fürchte, er hat recht, weshalb ich diesen Satz von ihm zitiere. Adorno erkannte also schon den Typus des heutigen Wutbürgers? Neu ist ja nur der Begriff, nicht das Phänomen. Man muss sich immer wieder in Erinnerung rufen, dass Adorno nicht nur Philosoph, sondern auch Zeitzeuge war. Die Frankfurter hatten den Aufstieg des NS erlebt und analysiert, sie hatten die radikale Rechte in den USA analysiert und nach ihrer Rückkehr das postnazistische Deutschland studiert. Das ist, glaube ich, ein ziemlich umfassender Überblick in puncto autoritärer Charakter. Ist eine Rückbindung des Auflebens des Rechtsradikalismus an die Konjunkturzyklen der Wirtschaft eine Täuschung? Adorno warnt in seiner Rede vor einfachen Ableitungen. Die kleine Konjunkturkrise der Sechziger war auch weder mit dem Schwarzen Freitag 1928 noch mit der Finanzkrise von 2008 vergleichbar. Ihm geht es um etwas anderes: die Subjekte spüren gewissermaßen die Brüchigkeit des Ganzen, das heißt, Unsicherheit bildet das Grundgefühl. Was einmal die Deklassierungsangst einer bestimmten Schicht gewesen ist, betrifft heute alle. Daher ist die Rechnung „Krise = rechte Wähler“ zu kurzsichtig. Auch das beschrieb Adorno bereits: Sich selbst sehen die Rechten als Demokraten ...Natürlich, der Anspruch, das eigentliche „Volk“ zu vertreten, während alle anderen nur Marionetten der korrupten Eliten sind, ist ein Klassiker. Allerdings hat man dort, ähnlich wie Erdogan oder Orbán, auch eigene Vorstellungen von Demokratie. Erst kürzlich war aus dem neurechten Kreis aus Schnellroda, der Höcke nahesteht, vom „zersetzenden Gift des Parlamentarismus“ zu lesen. Das ist reiner NS-Jargon. Man sollte nicht unterschätzen, wie tief die Verachtung für den Liberalismus dort sitzt. Das könnte Sie auch interessieren: „Das nächste rechte Massaker wird in einer Lügenpresseeinrichtung stattfinden“ Welche Rolle spielen die Automatisierung bei Adorno und die Digitalisierung heute für den Aufstieg der Rechten? Adorno weist auf die Tendenz hin, dass mit steigender Entwicklung der Produktivkräfte der Wert der menschlichen Arbeit sinkt. Dieser Prozess, der die Menschen spüren lässt, überflüssig zu werden, wie er es bewusst drastisch ausdrückte, stand damals ja erst am Anfang. Mit den Technologieschüben der jüngsten Zeit wird dieser Prozess noch forciert. Nun ist das moderne Subjekt so stolz auf seine Produktivität, dass es sich regelrecht mit ihr identifiziert. Er stellt also die Frage, was in der Gesellschaft passiert, wenn diese Quelle bürgerlicher Subjektivität wegfällt, ohne dass dabei ein emanzipatorischer Schritt vollzogen wird. Die Erleichterung des Lebens durch Technik ist ja zunächst einmal zu begrüßen, es muss aber auch eine Erleichterung sein, keine Verunmöglichung. Wie gefährlich ist bei alledem das Gedankengut des Nationalismus? Im Moment ist der Nationalismus sehr gefährlich, weil er die Europäische Union unmittelbar bedroht. Zu mehr wird er auch kaum in der Lage sein, vor allem eine stabile Ordnung lässt sich auf seiner Grundlage nicht erreichen. Aber es reicht ja das Zerstörungswerk. Interview: Michael Hesse Gastwirtschaft: Die AfD und der Neoliberalismus: Wie eine Traumhochzeit der „deutschen“ Kernfamilie Demo gegen die "Neuen Rechten": 750 Teilnehmer ziehen durch Marburg
Michael Hesse
Der Historiker Volker Weiß im Interview über Arbeitsteilung in der rechten Szene, kurzsichtige Erklärversuche und Adornos Rechtsradikalismus-Warnung.
Kultur
2019-08-12T13:48:00+0200
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USA und Europäer rufen Russland zur Deeskalation auf
Lässt sich der Ukraine-Konflikt noch diplomatisch befrieden? US-Präsident Biden und Verbündete aus Europa appellieren erneut an Moskau. Parallel versetzt Washington 8500 Soldaten in erhöhte Bereitschaft. Washington/Berlin/Brüssel/Moskau - Die Staats- und Regierungschefs der USA und ihrer europäischen Verbündeten haben Russland gemeinsam zu sichtbaren Schritten der Deeskalation im Ukraine-Konflikt aufgefordert. Bei einer Videokonferenz äußerten die Teilnehmer - unter ihnen US-Präsident Joe Biden und Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) - erneut den Wunsch nach einer diplomatischen Lösung und drohten Moskau im Fall weiterer Aggression gegenüber der Ukraine mit schwerwiegenden Konsequenzen, wie die Regierungen in Washington und Berlin mitteilten. In den nächsten Tagen stehen weitere hochrangige Beratungen an. Scholz empfängt an diesem Dienstag Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron in Berlin. Auch bei ihrem Treffen ist der Ukraine-Konflikt Thema. Angesichts eines massiven russischen Truppenaufmarschs in der Nähe der Ukraine wird im Westen befürchtet, dass Russland einen Einmarsch in das Nachbarland planen könnte - was Moskau dementiert. Für möglich wird auch gehalten, dass nur Ängste geschürt werden sollen, um die Nato-Staaten zu Zugeständnissen bei Forderungen nach neuen Sicherheitsgarantien zu bewegen. Erklärtes Ziel Russlands ist etwa, dass die Nato auf eine weitere Osterweiterung verzichtet und ihre Streitkräfte aus östlichen Bündnisstaaten abzieht. Die Nato, die USA als mit Abstand mächtigster und militärisch wichtigster Bündnisstaat sowie die EU lehnen diese Forderungen als inakzeptabel ab. Am Montagabend schalteten sich Biden, Scholz, Macron, der italienische Regierungschef Mario Draghi, der polnische Präsident Andrzej Duda, der britische Premierminister Boris Johnson, Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg, EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen und EU-Ratspräsident Charles Michel zu einer Videokonferenz zusammen, um über die Lage zu beraten. Der deutsche Regierungssprecher Steffen Hebestreit teilte im Anschluss mit, die Runde habe „ihre uneingeschränkte Unterstützung für die Souveränität und territoriale Integrität der Ukraine“ versichert. Alle seien sich einig gewesen, dass Fragen der Sicherheit und Stabilität in Europa durch Verhandlungen gelöst werden müssten. Biden sprach von einem „sehr guten Treffen“ und „völliger Einigkeit“ mit den europäischen Staats- und Regierungschefs. Das Weiße Haus erklärte, die Runde habe die gemeinsamen Bemühungen zur Abschreckung weiterer russischer Aggressionen gegen die Ukraine erörtert, einschließlich der Vorbereitungen, um Russland für solche Handlungen „massive Konsequenzen und hohe wirtschaftliche Kosten aufzuerlegen sowie die Sicherheit an der Ostflanke der Nato zu verstärken“. Die US-Regierung hatte kurz zuvor bekannt gegeben, dass sie als Reaktion auf die eskalierende Ukraine-Krise rund 8500 Soldaten in den Vereinigten Staaten in erhöhte Bereitschaft versetzt habe. Eine Entscheidung über eine Verlegung dieser Truppen nach Europa ist nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums noch nicht gefallen. Mehrere Nato-Mitgliedsländer schicken unterdessen Schiffe und Militärflugzeuge in Richtung Osten. Nato-Generalsekretär Stoltenberg habe die Entsendung von zusätzlichen Streitkräften von Alliierten in den östlichen Teil des Bündnisses bei der Videokonferenz am Montagabend begrüßt, hieß es in einer Mitteilung. Er habe dafür geworben, angesichts der derzeitigen Situation die Fähigkeiten der Allianz bei der Lageüberwachung zu verbessern und die kollektive Verteidigung und Abschreckung zu verstärken. Die EU-Kommission teilte mit, die Diskussionsteilnehmer wünschten sich einen Erfolg der Diplomatie, bereiteten sich aber auf alle Fälle vor. Von der Leyen habe in der Schalte die starke Unterstützung der EU für die Ukraine bekräftigt. Dabei sei es auch um den Plan für ein neues Kreditpaket im Umfang von 1,2 Milliarden Euro und 120 Millionen Euro an zusätzlichen Zuschüssen gegangen. Michel twitterte nach den Beratungen: „Wir werden standhaft und geschlossen bleiben.“ Scholz hatte vor der Videoschalte gesagt, das Gespräch sei „ein gutes Zeichen für die enge Zusammenarbeit“ der Verbündeten in dem Konflikt. „Die Lage ist ernst, aber nicht erst heute, sondern seit vielen, vielen Tagen, Wochen und Monaten schon.“ Deswegen sei es wichtig, geschlossen zu handeln. Bei Scholz' Treffen mit Macron an diesem Dienstag dürfte die Ukraine-Krise eine wesentliche Rolle spielen. Am Mittwoch wiederum wollen sich Vertreter Russlands und der Ukraine in Paris zu Gesprächen treffen. Gemeinsam mit Frankreich und Deutschland solle eine Zusammenkunft auf Beraterebene im sogenannten Normandie-Format stattfinden, hieß es am Montag aus Élyséekreisen. Inhaltlich solle es darum gehen, humanitäre Maßnahmen auszuhandeln und ein Datum zu bestimmen, an dem die Ukraine und Separatisten über ein Gesetz zum Status des Donbass diskutieren. Ebenso soll es um Überlegungen der Ukraine für die Zeit nach der angestrebten Reintegration der abtrünnigen Gebiete in der Ostukraine gehen. Frankreich und Deutschland vermitteln in dem seit 2014 währenden Konflikt im Rahmen des Normandie-Formats zwischen der Ukraine und Russland. Ihr 2015 in Minsk vereinbarter Friedensplan liegt aber auf Eis. UN-Schätzungen zufolge wurden bei Kämpfen zwischen ukrainischen Regierungstruppen und kremltreuen Separatisten in der ukrainischen Region Donbass mehr als 14.000 Menschen getötet. Jüngst hatten westliche Staaten immer wieder die Sorge geäußert, der Konflikt könne mit einem Einmarsch russischer Truppen militärisch eskalieren. Russland macht dagegen den Westen für die erhöhten Spannungen in dem Konflikt mit der Ukraine verantwortlich. Der Kreml bestritt zuletzt immer wieder, einen Überfall auf die Ukraine zu planen. Er warf dem Westen eine antirussische „Informationskampagne“ und „Hysterie“ vor. Die wachsende Gefahr eines „Überfalls“ gehe vielmehr von ukrainischer Seite aus. dpa
Frankfurter Rundschau
Lässt sich der Ukraine-Konflikt noch diplomatisch befrieden? US-Präsident Biden und Verbündete aus Europa appellieren erneut an Moskau. Parallel versetzt Washington 8500 Soldaten in erhöhte Bereitschaft.
Politik
2022-01-25T04:39:52+0100
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Dreesen hofft auf Wirtz-Coup: „Wollen die besten Spieler bei uns haben“
Florian Wirtz steht weiter im Fokus des FC Bayern. Nach Uli Hoeneß äußern sich nun auch die Bayern-Bosse zu dem Top-Talent – und heizen die Spekulationen an. München - Der FC Bayern München hält weiterhin ein wachsames Auge auf Florian Wirtz. Ehrenpräsident Uli Hoeneß brachte den Leverkusener kürzlich ins Gespräch, nun äußern sich auch weitere Klubverantwortliche zu einem möglichen Wechsel des deutschen Nationalspielers. Hoeneß machte in einem Interview mit t-online deutlich, dass er den 21-Jährigen gerne eines Tages im Bayern-Trikot sehen würde: „Wenn neben Jamal Musiala vielleicht auch irgendwann mal der Florian Wirtz beim FC Bayern spielt, dann können wir noch ruhiger in die Zukunft schauen.“ Das Zusammenspiel der beiden Talente in der Nationalmannschaft habe ihn begeistert: „Das war ja Traumfußball. Das ist genau das, was wir in Zukunft sehen wollen.“ Auch Vorstandschef Jan-Christian Dreesen teilte diese Einschätzung, dämpfte jedoch Erwartungen an einen schnellen Transfer. Er stellte nach dem Spiel gegen Bremen klar: „Der Uli hat das ja ohne einen Zeithorizont gesagt.“ Gleichzeitig machte er deutlich, dass Wirtz perfekt ins Anforderungsprofil des Klubs passt: „Florian Wirtz ist einer der besten deutschen Spieler – und Sie wissen ja, wie wir das in den vergangenen Jahren gehandhabt haben: Wir wollen, dass die besten Spieler bei uns sind. Und deswegen hat Uli sicherlich recht.“ Bayern-Präsident Herbert Hainer kommentierte das Thema nach dem 3:0-Sieg gegen Werder Bremen nur knapp: „Träumen darf man immer.“ Sportvorstand Max Eberl verwies derweil auf die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen: „Wenn ich richtig informiert bin, hat der Spieler keine Ausstiegsklausel. Wir müssen gucken, dass unsere Finanzen passen, wollen erst mal interne Transfers machen. Dann schauen wir, was im Sommer möglich ist.“ Bei FCBinside gibt es täglich alle News, Infos und Hintergründe zum FC Bayern München. Auf FCBinside.de, in der App oder auf unseren Social-Media-Kanälen: Bleib immer top informiert über den FC Bayern bei FCBinside! Florian Wirtz steht noch bis 2027 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag, und sein Marktwert wird auf 140 Millionen Euro geschätzt. Leverkusen dürfte wenig Interesse daran haben, seinen Top-Star in naher Zukunft abzugeben – schon gar nicht an einen direkten Konkurrenten in der Bundesliga. Die Bayern-Bosse träumen also weiter, doch ob dieser Traum bald Realität wird, bleibt abzuwarten.
Chris Braun
Florian Wirtz steht weiter im Fokus des FC Bayern. Nach Uli Hoeneß äußern sich nun auch die Bayern-Bosse zu ihm – und heizen die Spekulationen an.
Fußball
2025-02-10T12:45:36+0100
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Handelspolitik von Donald Trump: Bald Zölle gegen Dänemark?
Donald Trump hat Kolumbien mit Strafzöllen unter Druck gesetzt und damit eine Blaupause für das Verhalten anderen Staaten geliefert. Als nächstes könnte der US-Präsident Dänemark wegen Grönland ins Visier nehmen. Washington – Im Streit um die Rückführung von illegalen Migranten nach Kolumbien wollte das südamerikanische Land zunächst Widerstand leisten und seine Landsleute nicht zurücknehmen. Doch als US-Präsident Donald Trump mit bis zu 50 Prozent Zöllen drohte, knickte die kolumbianische Regierung ein. Damit habe der US-Präsident einen Präzedenzfall geschaffen, dem weitere folgen könnten, sagte Holger Görg vom Kieler Institut für Weltwirtschaft (IfW) dem Wirtschaftsmagazin Capital: „Es öffnet die Tür für alle anderen Länder.“ Wenn beispielsweise China gegen Taiwan oder Staaten in Afrika ähnlich vorgehe, hätten sich diese Länder in der Vergangenheit auf einen Verstoß gegen die Handelsordnung beziehen können, sagte Görg: „Dieses Argument ist jetzt weg, alle können sich jetzt auf die USA berufen, und wenn das Vorgehen Schule mache, „haben wir das Recht des Stärkeren. Dann wäre die Handelsordnung komplett tot“. Das Vorgehen zeigt aus Sicht des Ökonomen, dass Donald Trump die Handelspolitik für andere, nationale Interessen einsetzt. „Das gab es früher auch, aber dieses rabiate Vorgehen ist schon sehr ungewöhnlich“, sagte Görg. Trump nutze ein Ungleichgewicht aus: Ein Viertel des kolumbianischen Handels sei mit den USA verbunden. Aber für die USA selbst ist Kolumbien unwichtig. „Wenn Kolumbien mit Gegenzöllen droht, interessiert das Trump nicht.“ Zwar habe Trump mit Zöllen nur gedroht. „Aber allein, dass er laut über Zölle nachdenkt, hat schon einen Effekt. Insofern wird er sich bestätigt sehen, dass diese Drohungen eine Methode sind, seine Politik durchzusetzen“, sagt Görg, Professor für Außenwirtschaft an der Christian-Albrecht-Universität in Kiel. Aus Sicht der EU sei es wichtig, zusammenzustehen für den Fall, dass Trump dem EU-Mitgliedstaat Dänemark wegen Grönland wirtschaftliche Nachteile androhe. „Da muss die EU als Ganzes reagieren, das darf kein dänisch-amerikanischer Konflikt sein.“ Aus Sicht der EU könne es vor diesem Hintergrund durchaus Sinn machen, Zölle gegen die USA zumindest zu diskutieren, sagte Görg: „Auch, um eine Verhandlungsbasis zu haben.“ Er könne sich gut vorstellen, dass Dänemark in der Grönland-Frage „bald etwas von Trump abbekommen wird“. Dann müsse die EU in der Lage sein, zu reagieren. Dennoch gebe es Hoffnung, dass ein Handelskrieg abgewendet werden könne, sagte Görg. Zum einen müsse die EU eine starke Führungsrolle übernehmen, sich zur internationalen Handelsordnung bekennen und versuchen, diese aufrechtzuerhalten. Und auf der amerikanischen Seite gibt es noch ein bisschen die Hoffnung, dass Trumps Stab und die Republikaner vielleicht doch mehr an Ordnung interessiert sind, als der Präsident es vorspielt. „Dann sähe ich noch nicht ganz das Ende der internationalen Handelsordnung.“
Nicola de Paoli
Donald Trump hat Kolumbien mit Strafzöllen unter Druck gesetzt. Als nächstes könnte der US-Präsident Dänemark wegen Grönland ins Visier nehmen.
Wirtschaft
2025-01-29T21:35:53+0100
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China und Taiwan: Mitarbeiter von Robert Habeck rechnen mit Annexion bis 2027
Mitarbeiter von Robert Habeck glauben, dass China schon in den nächsten fünf Jahren Taiwan angreifen könnte. Peking schließt Gewalt gegen die Insel nicht aus. München/Berlin - Greift China schon in den nächsten fünf Jahren die Insel Taiwan an? Mitarbeiter von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) halten ein solches Szenario offenbar für wahrscheinlich. Das geht aus einem Papier zur China-Strategie des Ministeriums hervor, das dem Portal The Pioneer vorliegt. Bis zum Jahr 2027, wenn Chinas Volksbefreiungsarmee den 100. Jahrestag ihrer Gründung begeht, wolle China die demokratisch regierte Insel annektieren, heißt es in dem Papier. Peking betrachtet Taiwan als abtrünnige Provinz und droht seit Jahren mit der „Wiedervereinigung“ mit dem 23-Millionen-Einwohner-Land, notfalls auch mit Gewalt. Auf dem 20. Parteitag der Kommunistischen Partei Chinas hatte Staats- und Parteichef Xi Jinping in diesem Zusammenhang einer „historischen Mission“ gesprochen und betont, man bemühe sich zwar um eine „friedliche Wiedervereinigung“, werde aber „niemals versprechen, auf die Anwendung von Gewalt zu verzichten“. Ein Datum für eine mögliche Invasion nannte Xi allerdings nicht. Das Jahr 2027 wird von westlichen Analysten und Politikern allerdings immer wieder als möglicher Zeitpunkt für einen Angriff genannt. So sagte etwa im vergangenen Jahr der für den Asien-Pazifik-Raum zuständige US-Admiral Philip Davidson, er rechne mit einem chinesischen Überfall auf Taiwan „in den nächsten sechs Jahren“. Mitte Oktober dieses Jahres, nach Xis Parteitagsrede, sagte zudem US-Außenminister Antony Blinken, China sei entschlossen, „die Wiedervereinigung in einem viel schnelleren Zeitrahmen zu verfolgen“ als bislang angenommen. Ob China militärisch zu einem erfolgreichen Angriff auf Taiwan schon in den kommenden Jahren in der Lage wäre, wird von vielen Experten allerdings bezweifelt. Zudem unterstützt die US-Regierung Taiwan seit Jahren mit Defensivwaffen. Ob Washington im Falle eines chinesischen Angriffs die Regierung in Taipeh auch direkt militärisch unterstützen würde, ist offen, die USA hatten sich zuletzt widersprüchlich geäußert. Laut The Pioneer ist das brisante China-Papier aus Habecks Ministerium nicht mit der Bundesregierung abgestimmt, es solle aber in die China-Strategie eingearbeitet werden, die derzeit in der Bundesregierung entsteht. Robert Habeck habe das Papier diese Woche in einer Leitungsrunde angenommen und eine zügige Umsetzung der Maßnahmen versprochen. Zuletzt war ein Entwurf der China-Strategie des Auswärtigen Amts geleakt worden. Das von Annalena Baerbock geführte Ministerium betont in dem Dokument unter anderem die Bedeutung der Menschenrechte und fordert, dass Lieferketten diversifiziert werden. Auch in dem Papier aus dem Bundeswirtschaftsministerium findet sich laut The Pioneer eine Warnung vor einer zu großen Abhängigkeit von China: „Während China seine Abhängigkeit verringert, nimmt die wirtschaftliche Bedeutung Chinas für die EU und Deutschland weiter zu“, heißt es dort. Als Gegenmaßnahme solle unter anderem der Fokus auf „alternative Zukunftsmärkte wie Asien-Pazifik, Lateinamerika und Afrika sowie eine Neufassung der Außenwirtschaftsförderung“ gelegt werden. Außerdem müssten deutsche Investitionen in chinesische Firmen stärker geprüft und spätestens ab 2023 keine Entwicklungskredite mehr an China vergeben werden. Zudem fordert das Papier Freihandelsabkommen mit dem Asien-Pazifik-Raum auf EU-Ebene. (sh)
Frankfurter Rundschau
Mitarbeiter von Robert Habeck glauben, dass China schon in den nächsten fünf Jahren Taiwan angreifen könnte. Peking schließt Gewalt gegen die Insel nicht aus.
Politik
2022-12-02T08:07:06+0100
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https://www.fr.de/politik/china-taiwan-angriff-annexion-robert-habeck-2027-usa-invasion-xi-jinping-zr-91949992.html
Siko-Gegner warnen vor Aufrüstung – kann man mit Putin verhandeln?
Die Münchner Siko ist ein wichtiger Moment auch für Rüstungsgegner. Sie attestieren eine „Militarisierung“ – und distanzieren sich von Putin-Apologeten. München – In rund einer Woche (16. Februar) startet die Münchner Sicherheitskonferenz – seit jeher ist das Treffen der Verteidigungspolitiker auch ein Moment für Proteste der Friedensbewegung. Das gilt auch 2024. Denn der Ukraine-Krieg und der Krieg in Israel haben den Diskurs noch einmal kräftig durcheinander gewirbelt: Die Debatten drehen sich um Vorkehrungen gegen einen russischen Angriff auf die Nato. Und sogar Vereinnahmungsversuche von rechts erlebte die Münchner Friedensbewegung im Vorjahr. All das bereitet dem „Aktionsbündnis gegen die Nato-Sicherheitskonferenz“ Sorgen. Heinz Michael Vilsmeier, seit langem eines der Gesichter der Gruppe, warnte am Donnerstag (8. Februar) bei der Vorstellung der diesjährigen Pläne vor einer „Eskalation der Weltlage“. Dabei nahm er gerade auch Deutschland und die Nato in den Blick. Doch wie kann eine Lösung aussehen? „Wir lesen, dass die USA Atombomben in Großbritannien stationieren wollen, wir lesen, dass die Nato gerade das größte Manöver in Europa seit dem Ende des Kalten Krieges abhält“, erklärte Vilsmeier bei der Pressekonferenz in München. Zugleich könne die Ampel-Koalition Projekte nicht umsetzen – „weil Geld in diesen Krieg fließt“, fügte der Friedensaktivist mit Blick auf die Ukraine hinzu. Die „Zeitenwende“ sei der falsche Ansatz, urteilte er: „Was wir brauchen, ist Friede statt Aufrüstung“, nötig sei „Verständigung zwischen Staaten“. Mit einer traditionellen Kundgebung und einer „Umzingelung“ des Tagungsortes im Münchner Hotel Bayerischer Hof will sich das Bündnis am 17. Februar Gehör verschaffen. Auch eine Münchner Friedenskonferenz – mit den streitbaren Teilnehmern Clare Daly und Yannis Varoufakis – soll von 16. bis 18. Februar parallel zur Siko stattfinden. Sie kämpft aber nach einer Entscheidung des Münchner Stadtrates mit Finanzierungsproblemen. Für seine große „Anti-Siko“-Kundgebung rechnet das Bündnis vorläufig mit mindestens 6.000 Teilnehmern. Im Gespräch mit FR.de von IPPEN.MEDIA warnte Vilsmeier vor einer „Militarisierung des gesellschaftlichen Diskurses“. „Ich denke, dass die Meinungsmehrheit schon in Richtung Kriegsstimmung geht“, sagte er – wohl auch vor dem Hintergrund der Äußerungen von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD): „Das ist etwas, das uns sehr beunruhigt.“ Eine heikle Frage bleibt die Abgrenzung zu oftmals rechtsgerichteten Anhängern Russlands und Wladimir Putins. Russlands Vorgehen sei falsch – und „verhängnisvoll“ nicht nur für die Menschen in der Ukraine, betonte Vilsmeier nun auf der Pressekonferenz. „Wir sehen das Selbstverteidigungsrecht sowohl der Ukraine als auch Israels“, erklärte er später auf Nachfrage von IPPEN.MEDIA. Allerdings dürfe dieses Recht nicht Grundlage dafür sein, „eigene Interessen kriegerisch durchzusetzen“. Auch mögliche „Kaperungsversuche“ von rechts hatte das Bündnis im Vorfeld mit Sorge beobachtet. Solches Vorgehen sei für rechte Kreise üblich, sagte Vilsmeier. In einem „Bündniskonsens“ stellte das Aktionsbündnis allerdings seine „antifaschistische“ Grundlage klar und wandte sich unter anderem gegen „völkische“, „rassistische“ oder auch „rechtspopulistisch-islamophobe“ Inhalte. Rechte Organisationen seien im Bündnis nicht willkommen, Nationalstaatsflaggen auf der Demo tabu, erklärte Vilsmeier. Zusammenarbeits-Anfragen von rechts habe es 2024 aber nicht mehr gegeben. Bleibt offen, ob eine Verhandlungslösung aktuell überhaupt denkbar ist. Die Frage, ob mit Putin eine Verständigung möglich sei, beantwortete Vilsmeier eher indirekt. „Denken Sie an den Vietnamkrieg oder andere große Kriege: Alle wurden letztendlich mit Verhandlungen beendet“, betonte hingegen Vilsmeier gegenüber FR.de. „Dafür müssen die politischen Entscheidungsträger motiviert werden. Und dafür müssen wir eintreten.“ Große Teile der Politik und Expertenschaft bezweifeln, dass sich über Gespräche mit Putin dauerhafte Friede in Ost- und Mitteleuropa herstellen lässt. (fn)
Florian Naumann
Die Münchner Siko ist ein wichtiger Moment auch für Rüstungsgegner. Sie attestieren eine „Militarisierung“ – und distanzieren sich von Putin-Apologeten.
Politik
2024-02-08T21:19:30+0100
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25.000 Hilfskräfte aus dem Ausland: Die Pläne der Arbeitsagentur gegen den Personalmangel
In Deutschland ist laut Report jeder zweite Betrieb vom Arbeitskräftemangel betroffen. Die Bundesagentur für Arbeit will kurzfristig Abhilfe schaffen. München – Auch als Kunde bemerkt man es schon länger: Es fehlt an Personal in den Restaurants, Geschäften und am Flughafen. Der Fachkräftereport der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) vom November vergangenen Jahres ergab, dass jeder zweite Betrieb offene Stellen zumindest teilweise nicht besetzen kann, weil er keine passenden Arbeitskräfte findet. Die Bundesagentur für Arbeit will kurzfristig Abhilfe schaffen. So hat die Agentur für Arbeit für 2024 laut einem Bericht des Spiegel ein Kontingent von 25.000 Personen festgesetzt, die als Hilfskräfte aus dem Ausland angeheuert werden können. Sie können dann als Kurzzeit-Beschäftigte für maximal acht Monate nach Deutschland kommen und arbeiten. Bedingungen sind laut Bericht unter anderem: Die Wochenarbeitszeit muss mindestens 30 Stunden betragen, Arbeitgeber müssen die Reisekosten übernehmen und die Beschäftigten nach Tarif oder gleichen Bedingungen zahlen. Da es um Hilfskräfte geht, ist demnach ein Berufsabschluss nicht erforderlich. Um das möglich zu machen, nutzt die Arbeitsagentur eine neue Regelung des Gesetzes zur Fachkräfteeinwanderung, die ab März greifen soll. Das Fachkräfteeinwanderungsgesetz selbst trat schon im November in Kraft und soll die Zuwanderung von Arbeitskräften aus Nicht-EU-Staaten erleichtern. „Die neue kurzzeitige Beschäftigung eröffnet Arbeitgebern in Saisonbranchen oder zu Spitzenauftragszeiten eine gute Möglichkeit, schnell ausländische Arbeitskräfte einzustellen“, sagte Vanessa Ahuja, Vorstandsmitglied der Bundesagentur, dem Spiegel. „Interessierte Arbeitgeber können die Anträge ab März bequem online bei der Arbeitsagentur stellen.“ Die deutsche Wirtschaft klagt seit langem über Personalengpässe. Trotz der wirtschaftlichen Stagnation bleibe die Fachkräftesituation weiter kritisch, warnte das DIHK zuvor. Laut der Kammer waren insgesamt 1,8 Millionen Stellen unbesetzt. Rechnerisch gingen dadurch im Jahr 2023 etwa 90 Milliarden Euro an Wertschöpfung verloren. Das entspreche mehr als zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts. Die Arbeits- und Fachkräfteengpässe dürften wegen der demografischen Entwicklungen weiter zunehmen, so die DIHK. Es rücken weniger Jugendliche in den Arbeitsmarkt nach als ihn Ältere verlassen – rund 400.000 weniger pro Jahr. Mit Material der dpa
Lisa Mayerhofer
In Deutschland ist laut Report jeder zweite Betrieb vom Arbeitskräftemangel betroffen. Die Bundesagentur für Arbeit will kurzfristig Abhilfe schaffen.
Wirtschaft
2024-02-20T14:20:05+0100
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Markus Lanz (ZDF) diskutiert mit Trittin den Ukraine-Krieg – und ätzt gegen Baerbock
Bei Markus Lanz geht es wieder um den Ukraine Krieg. Diesmal diskutiert er mit Jürgen Trittin und Siemens-Chef Joe Kaeser. Eine Gemeinheit gegen Annalena Baerbock kann er sich nicht verkneifen. Bei Markus Lanz (ZDF) geht die Stimmungslage von „zu anspruchsvoll“ und „zu kompliziert“ bis „am Ende war es gar nicht so schlimm.“ Es diskutieren der ehemalige Siemens-Vorstandschef Joe Kaeser mit Jürgen Trittin (Bündnis 90/Die Grünen-Politiker), Janka Oertel (Sinologin und China-Expertin) sowie Ursula Weidenfeld (Wirtschaftsredakteurin u. a. bei „Der Spiegel“) über die unternehmerische Verantwortung in der weltpolitischen Lage. Die zivilisierte Welt ist sich einig, dass das, was Russland in der Ukraine macht, „nicht akzeptabel ist“ und sich „Putin verkalkuliert“ hat, erklärt Jürgen Trittin gleich zu Beginn – und auch, dass sich Olaf Scholz und Annalena Baerbock wunderbar ergänzen. Eine Aussage, die Markus Lanz sehr lachhaft findet, doch der Politiker meint das durchaus ernst: „Wir hatten viel zu lange Außenminister, die kein Profil gezeigt haben.“ Wäre der Job von Annalena Baerbock aber „nicht manchmal ein anderer?“, fragt sich da der Moderator im ZDF. Als Außenministerin sei es doch eher ihre Aufgabe, die „Chef-Diplomatin“ zu sein. Da würde es sich Markus Lanz wünschen, dass sie sich mehr in die Verhandlungen stürzen würde „um die Leute an einen Tisch zu kriegen“, anstatt die Leoparden-Lieferungen zu feiern: „Das ist, glaube ich, das, was das Land nicht braucht.“ Beides, sowohl die Verhandlungen als auch die Waffenlieferungen, sollten im Blick bleiben, findet dagegen Jürgen Trittin sachlich: „Wir brauchen beide Seiten“ und dafür „muss sie sprechen.“ Olaf Scholz und Emmanuel Macron haben ja stetige Gespräche mit Russland. Er möchte die drei wichtigen Kriterien im Auge behalten: Alles zu tun, damit die Ukraine „nicht überrannt wird“, dies zu tun, ohne aktive Kriegspartei zu werden und „es nicht allein tun.“ Da betrachtet er es nicht als notwendig, „spekulative Aussagen über die Zukunft zu führen“, ob nun auch Kampfjets geliefert werden oder nicht, wird er deutlich lauter, als Markus Lanz ihn hier hartnäckig zu einem ja oder nein drängen will. Die eine Hälfte der Bevölkerung sagt an dieser Stelle, „die Regierung tut zu wenig“ und die andere Hälfte findet „sie tut zu viel“ – und dazwischen versucht die Politik ihre Entscheidungen zu begründen. Parteifreund Robert Habeck etwa, äußerte sich wiederum zuletzt, dass er von einer Lieferung von Flugzeugen und U-Booten nichts halte. „Auf welchem Werte-Fundament passiert das eigentlich alles“ in der Politik, fragt Markus Lanz Joe Kaeser, der von sich selbst sagt: „Er versteht jetzt nicht so viel von Politik“, auch wenn Markus Lanz hier wieder lacht – immerhin ist er mit allen großen Politikerinnen und Politikern bekannt –, so hat er doch die fokussierte Perspektive eines Unternehmers: Hier kommt es „weniger auf Freundschaften, als auf gemeinsame Interessenlagen an.“ Also findet er eine Interessengebunden und Werte geleitete Außenpolitik durchaus richtig. Bei der Thematik mit Russland hingegen „haben wir alle versagt.“ Bei der Annexion der Krim ist Joe Kaeser Wladimir Putin zum ersten Mal begegnet, – 2020 zum letzten Mal. Dazwischen kam es ihm vor, als hätte er „drei Putins getroffen“, völlig unterschiedliche Menschen mit abweichenden Interessen für Russland. Wladimir Putin hatte es irgendwann „satt, mit dem Westen weiter zu kooperieren.“ Bei dieser Aussage war Joe Kaeser schon klar: „Das geht nicht gut aus.“ 2018 war er dann bei Donald Trump und lobte die damalige Steuerreform, die es Siemens ermöglicht hatte, dort zu investieren. Natürlich war das im wirtschaftlichen Interesse aller: 50.000 Arbeitsplätze konnten sie damit verknüpfen. Und das „Gute an Herrn Trump war, dass er erst geredet und dann gehandelt hat“, andere „handeln vorher und reden dann. Das ist viel gefährlicher.“ Ursula Weidenfeld unterbricht hier kopfschüttelnd, denn sie findet es „ziemlich seltsam“, erst zu Putin und dann zu Donald Trump zu fahren „für den beliebtesten Arbeitgeber in Deutschland.“ Sollte es nicht an erster Stelle stehen, „wie man wettbewerbsfähig Arbeitsplätze in Europa“ entwickeln und fördern kann, da hier „das Standortproblem“ ist, hinterfragt Ursula Weidenfeld bei Markus Lanz (ZDF). In Deutschland wird „auf Verschleiß gefahren“ und das betrifft 80 Prozent der Arbeitsplätze in mittleren und kleinen Unternehmen. „Ein ganz großer Teil der deutschen Wirtschaft“ wird die Wende zu einer „klimaneutralen Wirtschaft“ nicht überleben, prophezeit sie und Janka Oertel stimmt ihr zu: Die Produktionsstandpunkte Deutschland und auch Europa müssen im Verhältnis attraktiv bleiben. „Wir sind heute in einer ganz anderen Welt angekommen“ und müssen hier zwar die „gesellschaftlichen Spannungen aushalten“, aber auch „das ganze Potenzial nutzen, das (für uns) notwendig ist.“ „Das, was wir lernen müssen, ist, was alles möglich ist, auch im Konflikt mit anderen Ländern in der Welt“, erklärt Joe Kaeser. Es wurde schon früh erahnt, dass „Putin kein Mann der Stabilität“ ist, auch wenn dieses Risiko von „einem Großteil der deutschen Wirtschaft immer negiert wurde.“ Die rosarote Brille war: „Er ist abhängiger von uns, als wir von ihm.“ Solche Fehleinschätzungen dürfen nicht noch einmal passieren, ergänzt Jürgen Trittin: Es war lange die „Unterschätzung eines Risikos“, das mit einem anderen Blick vielleicht anders gedacht worden wäre. Da sollten alle daraus lernen, um nun auch „realistisch einschätzen“ zu können, was – in Bezug zu Putin – aktuell auch die unternehmerischen sowie politischen Risiken mit China sind. (Tina Waldeck)
Tina Waldeck
Bei Markus Lanz geht es wieder um den Ukraine Krieg. Diesmal diskutiert er mit Jürgen Trittin und Siemens-Chef Joe Kaeser. Eine Gemeinheit gegen Annalena Baerbock kann er sich nicht verkneifen.
TV & Kino
2023-02-03T13:40:00+0100
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Edersee: Neujahrsschwimmen - 300 sprangen in den kalten See
Kopfüber in die kalten Fluten: Es ist mittlerweile Tradition zum neuen Jahr in den Edersee zu springen. 300 haben in diesem Jahr den Sprung ins kalte Nass gewagt. Update, 01.01.2020, 16.04 Uhr: Das ist gesetzt an Neujahr: Zur selben Stunde, wenn deutsche Skiadler wie Stefan Leyhe* vom Garmischer Schanzentisch abheben, ringen Mutige an der Eder-Talsperre den inneren Schweinehund nieder und stürzen sich ins eiskalte Wasser. Um 14 Uhr startete das traditionelle Neujahrsschwimmen. Neuer Rekord: Zum ersten Mal registrierte das Organisationsteam um Andreas Happich und Gerd Rübsam rund 300 Namen aus allen Generationen am Anmeldetisch. Vorteil für die Hartgesottenen am 1. Januar 2020: Der Edersee ist für die Verhältnisse dieser Jahreszeit ungewöhnlich voll und damit verkürzte sich für die Neujahrsschwimmer der Weg zwischen den mit heißem Wasser befüllten Wannen und Saunawagen am Ufer und dem Kältebad im See. Für ihre Frosthärte kassierten sie vom Publikum aus Tausenden Menschen, das sich auf Mauerkrone und am Ostufer dicht drängte, fast so viel Beifall wie die Skispringer in Garmisch-Patenkirchen nach ihrer Landung. Zum großen Teil in fantasievollen Kostümen machte die badefreudige Schar den Jahresauftakt zur großen Gaudi bei Pi mal Daumen Minus vier Grad Celsius, aber dazu strahlendem Sonnenschein. Bürgermeister Klaus Gier zeigte sich bei der offiziellen Eröffnung vor den ohrenbetäubenden Startschüssen der Waldecker Böllerschützen überwältigt von der großen Resonanz. Und all das wird ehrenamtlich organisiert seit mehr als zehn Jahren.  Alles zusammen gezählt kommt auf zwei Badegäste ein Paar gratis helfende Hände aus dem Neujahrschwimmer-Team, der DLRG, der Feuerwehr, dem DRK, dem THW und, und, und. Von „Hölle“ bis „Geil“ lauteten die Kommentare der Schwimmer, nachdem sie ihrem Herzen einen Stoß gegeben hatten und den Moderatoren wie Volker Happich Rede und Antwort standen.  Sehr viele setzten sich in eine der heißen Badewannen, einen der Zuber oder in den Saunawagen, um sich für die zweite oder gar dritte Runde aufzuwärmen. Vom Kind bis zur Seniorin reichte das Altersspektrum und wer Hut oder Kappe auf dem Kopf hatte, zog die Bedeckung zumindest in Gedanken tief herunter.  Der See erlebte einen Jahresauftakt mit einem Besucheransturm und Verkehrsstaus wie an schönen Sommersonntagen. Das war ein gelungener Einstand ins neue Jahr. Hier berichten wir live vom Neujahrsspringen bei der Vierschanzentournee. *wlz-online.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerkes.
Matthias Schuldt
Neujahrsschwimmen am Edersee: 300 haben in diesem Jahr den Sprung ins kalte Nass gewagt. 
Hessen
2020-01-01T16:04:00+0100
[]
https://www.fr.de/hessen/edersee-neujahrsschwimmen-sprangen-kalten-zr-13412314.html
China baut seine Wirtschaft um – zum Nachteil Deutschlands
Die chinesische Regierung will, dass die Menschen mehr konsumieren. Deutsche Hersteller bleiben außen vor. Dahinter steckt eine langfristige Strategie. Die „Werkbank der Welt“ ist China schon lange nicht mehr. Zwar kommen nach wie vor viele billige Konsumgüter aus der Volksrepublik, Unternehmen wie Temu und Shein haben in den letzten Jahren das Geschäft mit den Schnäppchen made in China noch perfektioniert. Längst aber produziert das Land auch viele Hightech-Güter, und das nicht selten auf Weltklasseniveau. BYD aus dem südchinesischen Shenzhen zum Beispiel ist der weltweit führende Hersteller von E-Autos; und das kleine Start-up DeepSeek aus dem ostchinesischen Hangzhou schockte unlängst mit einer leistungsfähigen KI-App die westliche Konkurrenz. Doch China will noch mehr: Mitte Februar bestellte Staats- und Parteichef Xi Jinping die CEOs einiger der wichtigsten chinesischen Tech-Konzerne nach Peking ein, es war das erste derartige Treffen seit sieben Jahren. Gekommen waren unter anderem die Chefs des Handelsgiganten Alibaba, des Netzwerkausrüsters Huawei und des Batterieherstellers CATL. Chinas Unternehmen müssten „ihr Talent zeigen“, um China weiter voranzubringen, forderte Xi, sie sollten Vertrauen haben in die Politik der chinesischen Regierung. Was manchen nicht ganz leicht fallen dürfte, schließlich hatte Xi die Unternehmen über Jahren an der kurzen Leine gehalten, weil sie ihm zu mächtig geworden waren. Doch jetzt braucht Xi die Privatwirtschaft, um China unabhängiger vom Westen zu machen. Vor dem Hintergrund immer neuer US-Zölle setzt auch die Volksrepublik auf „De-risking“. „China ist dringend auf der Suche nach Innovationen, um dem voraussichtlich hohen wirtschaftlichen Druck seitens der USA etwas entgegenzusetzen“, sagt der Ökonom und China-Experte Gero Kunath vom Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) unserer Redaktion. „Hier könnten die Privatunternehmen eine zentrale Rolle spielen.“ Unklar sei aber, wie viel Spielraum die chinesische Regierung den Unternehmen wirklich geben werde. „Die chinesische Regierung könnte die Leine für Privatunternehmen lockern, aber sie wird sie nicht loslassen“, vermutet Kunath. Beifall erhielt Xi nach dem Treffen etwa von Joe Tsai, dem Mitbegründer von Alibaba. Der Termin mit Xi „gab privaten Geschäftsleuten das Vertrauen, in ihr Geschäft zu investieren“, lobte Tsai. „Wenn private Unternehmen dieses Vertrauen haben, werden sie Maßnahmen ergreifen.“ Zum Beispiel mehr Leute einstellen, was angesichts einer hohen Jugendarbeitslosigkeit dringend nötig ist. Nicht nur die Unternehmen will die chinesische Regierung zu Höchstleistungen ermutigen; auch die eigenen Bürger nimmt Xi Jinping in die Pflicht. Sie müssten mehr konsumieren, fordert er. Am vergangenen Sonntag stellt die Regierung in Peking dazu einen 30-Punkte-Plan vor, er sieht unter anderem Maßnahmen vor, die mehr Menschen in Arbeit bringen und die Gehälter steigen lassen sollen. Auch die soziale Sicherung soll ausgebaut werden. Das nur schwach ausgebaute Sozialsystem ist einer der Gründe, warum viele Chinesen ihr Geld lieber beisammen halten, statt es auszugeben: Wer sich im Notfall nicht auf den Staat verlassen kann, legt eben möglichst viel beiseite. „Frühere konsumpolitische Maßnahmen konzentrierten sich in erster Linie auf die Angebotsseite. Jetzt stärkt unser Aktionsplan die Konsumenten“, erklärte Li Chunlin, der Vize-Vorsitzende der mächtigen Nationalen Entwicklungs- und Reformkommission. Nach der Corona-Pandemie war die chinesische Wirtschaft nie richtig in Schwung gekommen, die Konsumenten hielten sich zurück. Zuletzt gab es allerdings vermehrt Anzeichen einer Belebung, so legten Einzelhandelsumsatz und Industrieproduktion in den ersten beiden Monaten des Jahres zu. Deutsche Unternehmen dürften von dem Aufschwung allerdings kaum profitieren. Im Gegenteil: „Ein stärkerer Fokus Chinas auf den heimischen Markt könnte das Potenzial des Landes als Absatzmarkt für deutsche Unternehmen perspektivisch weiter schmälern“, sagt IW-Ökonom Kunath. Das zeigt sich bereits in den Handelsdaten. So war China im vergangenen Jahr erstmals seit 2016 nicht mehr der wichtigste Handelspartner der Bundesrepublik, der Spitzenplatz ging wieder an die USA. Verglichen mit dem Vorjahr nahm der Handel mit China um 3,1 Prozent ab, was vor allem an sinkenden Exporten in die Volksrepublik lag: Während der Wert der Importe aus China nur leicht um 0,3 Prozent zurückging, brachen die Exporte mit 7,6 Prozent regelrecht ein. Deutsche Güter sind in China nicht mehr so gefragt wie früher. Zu spüren bekommen das vor allem deutsche Autohersteller. BWM meldete zuletzt einen Gewinneinbruch von 37 Prozent gegenüber dem Vorjahr, bei VW war es um 31 Prozent nach unten gegangen, bei Mercedes um 28 Prozent. Verantwortlich dafür seinen vor allem ein gesunkener Absatz und der intensive Preiswettbewerb in China, hieß es von den Autobauern. Der chinesische Konkurrent BYD hingegen konnte im Februar seine Absatzzahlen um 161 Prozent steigern. „Chinesische Hersteller wie BYD dominieren in China zunehmend den Wettbewerb“, sagt Kunath. „Ähnliches könnte sich auch in anderen Branchen zeigen.“
Sven Hauberg
Die chinesische Regierung will, dass die Menschen mehr konsumieren. Deutsche Hersteller bleiben außen vor. Dahinter steckt eine langfristige Strategie.
Wirtschaft
2025-03-21T17:59:41+0100
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https://www.fr.de/wirtschaft/china-baut-seine-wirtschaft-um-zum-nachteil-deutschlands-zr-93635383.html
Rekord-Pleitewelle: Auch Firmen aus Schlüsselbranchen betroffen
Die Zahl der Insolvenzen bleibt einer aktuellen Auswertung zufolge auf einem Rekordhoch. Auch für die kommenden Monate wird mit weiter steigenden Zahlen gerechnet. München – Die Pleitewelle erfasst nach dem Auslaufen der Corona-Hilfen immer mehr Unternehmen in Deutschland. Nach einem Rekordwert im Dezember ist die Zahl der Unternehmensinsolvenzen auch im Januar auf unverändert hohem Niveau geblieben. Vergangenen Monat meldeten 1077 Firmen Insolvenz an, im Dezember waren es 1078 gewesen, wie das Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) am Donnerstag mitteilte. Auch für die kommenden Monate wird mit weiter steigenden Zahlen gerechnet. Die Zahl der Insolvenzen lag im Januar rund 40 Prozent über den Werten des Vorjahresmonats und knapp 20 Prozent über dem Januar-Durchschnitt der Jahre 2016 bis 2019, also der Zeit vor der Corona-Pandemie, wie das IWH ausführte. Der Dezemberwert war demnach der höchste seit Beginn der IWH-Datenerfassung 2016. Als Grund für die steigenden Zahlen nannte das IWH neben aktuell schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen auch die während der Pandemie gezahlten Corona-Hilfen. Diese seien häufig an Firmen gezahlt worden, die schon vor der Krise unproduktiv waren, was zu wenigen Insolvenzen während der Pandemie geführt habe. „Diese Hilfen müssen jedoch nun in einem anhaltend schwierigen Umfeld zurückgezahlt werden“, so das Institut. Das überfordere viele schwächere Unternehmen. Die Pleitewelle erwischt aber nicht nur Firmen, die schon vor der Corona-Pandemie Probleme hatten und mit den Staatshilfen länger über Wasser gehalten wurden. Laut einer Studie der Unternehmensberatung BCG finden auch bei Unternehmen aus Schlüsselbranchen wesentlich öfter Restrukturierungen statt, die häufig in Zusammenhang mit Insolvenzverfahren durchgeführt werden. Wie die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet, sind diese der Studie zufolge vor allem in der Automobil- und Chemieindustrie, sowie Immobilienbranche zu erwarten. Dabei haben die für Deutschland wichtigen Branchen gerade mit unterschiedlichen, großen Herausforderungen zu kämpfen: Die Chemiebranche wird von den hohen Energiepreisen unter Druck gesetzt, die Autoindustrie steckt in der Transformation zur Elektromobilität und rüstet sich für die Konkurrenz aus China – und die Immobilienbranche muss sich mit der Zinswende und hohen Kosten auseinandersetzen. Mit Material der AFP
Lisa Mayerhofer
Die Zahl der Insolvenzen bleibt auf einem Rekordhoch. Auch für die kommenden Monate wird mit weiter steigenden Zahlen gerechnet.
Wirtschaft
2024-02-16T18:00:12+0100
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https://www.fr.de/wirtschaft/betroffen-insolvenz-rekord-pleitewelle-auch-firmen-aus-schluesselbranchen-zr-92823403.html
Markus Söder (CSU) macht bei Maybrit Illner Zugeständnis zu Jamaika
CSU-Politiker Markus Söder äußerte sich bei „Maybrit Illner“ kritisch zu Jamaika - machte dann aber ein beeindruckendes Zugeständnis. Unsere Nachlese. Berlin - Bayerns Finanzminister Markus Söder (CSU) ist ein Politiker, der gerne mal verbal dazwischen haut. So auch am Donnerstag bei „Maybrit Illner“. Opfer diesmal: FDP und Grüne - die designierten Koalitionspartner von CDU/CSU. Während die Sondierungsgespräche für die anvisierte Jamaika-Koalition langsam anlaufen, befand sich Söder offenbar noch immer im Wahlkampfmodus. Immer wieder teilte er aus und machte deutlich, dass Jamaika nicht seine favorisierte Koalitionsoption ist. „Schon der Name macht mich unsicher, weil er nicht zu Deutschland passt", sagte er gleich zu Beginn der Sendung. Die anderen Politiker in der Runde, Ole von Beust (CDU, ehemaliger Bürgermeister Hamburgs), Simone Peter (Bundesvorsitzende der Grünen) und Alexander Graf Lambsdorff (FDP, Vizepräsident des Europäischen Parlaments) wunderten sich nicht schlecht über Söders Angriffslust. Nach Kompromissen sah der Auftritt des bayerischen Finanzministers nämlich so gar nicht auf. Lambsdorff zog bei Söders Äußerungen nicht nur einmal befremdet die Augenbrauen nach oben. Als Peter sich über die nicht vorhandene Vermögenssteuer für Superreiche echauffierte und sagte, diese würden sich vom Acker machen und es gebe Armut im Land, konterte Söder süffisant: „Und deswegen ist jetzt Steuern erhöhen eine gute Idee?" Thematisch bewegte sich die Diskussion über einen bunten Themen-Mix hinweg. Viele Themen aus dem Wahlkampf wurden behandelt: Rechtsruck, Solidaritätszuschlag, Steuererhöhungen - und natürlich: Migration. Besonders da redete sich Söder in Rage: Deutschland bekomme Abschiebungen nicht hin, schimpfte der CSU-Politiker. "Wir sind das einzige Land der Welt, in das man ohne Pass hinein kann, aber nicht wieder hinaus.“ Einig präsentierten sich zwei andere anwesende Politiker: Lambsdorff und Peter. Auffallend dabei: Die thematischen Ähnlichkeiten zwischen FDP und Grünen scheinen eklatanter als die zwischen Union und den beiden Erstgenannten. "Wir lernen uns erst kennen, reden noch nicht über Posten", sagte Lambsdorff zwar, in der Runde ging es aber auch über einen möglichen Finanzminister-Posten für Grünen-Politikerin Peter. Sie könnte den scheidenden Wolfgang Schäuble (CDU) beerben.  Wie so oft in Politik-Talkshows waren es nicht die Politiker, die für Aufsehen sorgten, sondern die anderen Gäste. Ebenfalls in der Runde: ZDF-Hauptstadtstudioleiterin Bettina Schausten und Politikwissenschaftlerin Ursula Münch. Die Einordnungen der beiden taten der Diskussion gut und halfen dem Zuschauer, die Zusammenhänge beim Abtasten der Polit-Größen zu verstehen. Besonders auf den Punkt brachte es Münch, als es um die Angst vor sozialem Abstieg geht, die viele Deutsche umtreibt: „Das sorgt dafür, dass man sich umschaut und sich fragt, woher kommt die nächste Konkurrenz", sagte die Politikwissenschaftlerin. "Das sorgt für Ängste. Die Menschen wechseln schneller ihre Meinung, sind leichter beeinflussbar, etwa über soziale Medien." Am Ende ließ sich Söder dann doch noch zu einer versöhnlichen Geste hinreißen. Moderatorin Illner fragte die anwesenden Gäste, ob es denn nun klappe mit Jamaika oder nicht. Peter enthielt sich. Lambsdorff und Beust taxierten die Chancen als ordentlich. Und Söder? Der dachte kurz nach und sagte dann: „Hmm, ja.“ mae
Markus Ehrlich
Markus Söder (CSU) äußerte sich bei „Maybrit Illner“ kritisch zu Jamaika - machte dann aber ein beeindruckendes Zugeständnis. Unsere Nachlese.
Politik
2017-10-20T10:27:00+0200
[ "{'name': 'Markus Söder', '@type': 'Person', '@id': 'https://data.globalnewsgraph.org/gng/post_tag/markus-soder', 'description': 'Markus Söder ist Ministerpräsident des Freistaates Bayern, Vorsitzender der CSU und damit einer der mächtigsten Menschen der Bundesrepublik. Als junger Politiker wurde der 1967 geborene Franke durch Edmund Stoiber gefördert. Seit 2011 war Söder Finanzminister in Bayern, im Jahr 2018 wurde er als Nachfolger von Horst Seehofer Ministerpräsident. Söder wurde in Nürnberg geboren, hat einen Doktortitel in Rechtswissenschaften und arbeitete nach seinem Studium als Journalist. Während der Corona-Pandemie profilierte sich der Politiker als strenger, aber kompetenter Krisen-Manager, dessen regelmäßige Pressekonferenzen von vielen bayerischen Bürgern verfolgt wurden. Im Frühjahr 2021 verlor Söder das Rennen um die Kanzler-Kandidatur gegen seinen nordrhein-westfälischen Kollegen Armin Laschet von der CDU.', 'mainEntityOfPage': ''}", "{'name': 'CSU', '@type': 'Thing', '@id': 'https://data.globalnewsgraph.org/gng/organisation/csu', 'description': '', 'sameAs': ['https://www.wikidata.org/wiki/Q49763', 'https://de.wikipedia.org/wiki/Christlich-Soziale_Union_in_Bayern', 'https://www.csu.de/', 'https://x.com/CSU', 'https://www.facebook.com/CSU/', 'https://www.instagram.com/csu/?hl=de', 'https://g.co/kgs/LXJg5Ed', 'https://www.youtube.com/channel/UC5AagLvRz7ejBrONZVaA13Q', 'http://de.dbpedia.org/page/Christlich-Soziale_Union_in_Bayern']}", "{'name': 'FDP', '@type': 'Organization', '@id': 'https://data.globalnewsgraph.org/gng/organisation/fdp', 'description': '', 'legalName': [''], 'email': [''], 'telephone': [''], 'sameAs': ['http://www.wikidata.org/entity/Q13124', 'http://de.dbpedia.org/page/Freie_Demokratische_Partei', 'https://www.instagram.com/fdp/', 'https://g.co/kgs/d8ag2wP', 'https://de.wikipedia.org/wiki/Freie_Demokratische_Partei_', 'https://www.fdp.de/', 'https://x.com/fdp', 'https://www.facebook.com/FDP'], 'address': {'@type': 'PostalAddress', 'streetAddress': [''], 'postOfficeBoxNumber': [''], 'postalCode': [''], 'addressLocality': [''], 'addressRegion': [''], 'addressCountry': ['']}, 'mainEntityOfPage': ''}", "{'name': 'CDU', '@type': 'Thing', '@id': 'https://data.globalnewsgraph.org/gng/organisation/cdu', 'description': '', 'sameAs': ['https://www.wikidata.org/wiki/Q49762', 'http://de.dbpedia.org/page/Christlich_Demokratische_Union_Deutschlands', 'https://de.wikipedia.org/wiki/Christlich_Demokratische_Union_Deutschlands', 'https://www.cdu.de/', 'https://x.com/CDU', 'https://www.facebook.com/CDU/?locale=de_DE', 'https://www.instagram.com/cdu/?hl=de', 'https://g.co/kgs/jcMUqwe', 'https://www.youtube.com/user/cdutv']}", "{'name': 'Die Grünen', '@type': 'Organization', '@id': 'https://data.globalnewsgraph.org/gng/organisation/die-grunen', 'description': '', 'legalName': [''], 'email': [''], 'telephone': [''], 'sameAs': ['http://www.wikidata.org/entity/Q193178', 'http://de.dbpedia.org/resource/Die_Grünen_–_Die_Grüne_Alternative', 'https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%BCndnis_90/Die_Gr%C3%BCnen', 'https://www.gruene.de/', 'https://twitter.com/die_gruenen?lang=de', 'https://www.facebook.com/B90DieGruenen/?locale=de_DE', 'https://www.instagram.com/die_gruenen/?hl=de'], 'address': {'@type': 'PostalAddress', 'streetAddress': [''], 'postOfficeBoxNumber': [''], 'postalCode': [''], 'addressLocality': [''], 'addressRegion': [''], 'addressCountry': ['']}}" ]
https://www.fr.de/politik/markus-soeder-csu-macht-bei-maybrit-illner-zugestaendnis-zu-jamaika-zr-8791141.html
Instagram-Beauty ist riesiger ManUnited-Fan - Sie glauben aber nicht, wem sie bei der WM die Daumen drückt
Manchester United  - überall und immer. So könnte man das Profil von Katrina Maria auf Instagram deuten. Der heißeste Fan der Red Devils ist aber nicht für England. Manchester - Atemberaubend, unglaublich oder sensationell: Diese Adjektive treffen nicht nur auf die tollen Spielzüge von Manchester United zu, sondern auch auf die Instagram-Posts von Katrin Maria für ihre gut 36.000 Fans. Die brünette Schönheit macht gerne Selfies - doch eine Sache fehlt darauf fast nie. Auf nahezu jedem Foto trägt sie ein Trikot von Manchester United. Der englische Rekordmeister scheint es ihr angetan zu haben.  Dem britischen Daily Star verriet die hübsche Anhängerin, dass sie hunderte an Trikots besitzt. Da werden selbst die ärgsten Supporter der Konkurrenten wie Manchester City, Arsenal London oder FC Liverpool ein Auge zudrücken, wenn sie Maria posen sehen. Doch mit einer Sache könnte sie nun in Ungnade fallen, in ganz England. Die Bloggerin hat nämlich verraten, für wen ihr Herz bei der WM schlägt - und es ist nicht die englische Nationalmannschaft.  Während der WM wird Maria Dänemark die Daumen drücken. Dort lebt die Internet-Grazie seit vier Jahren. Wie der Daily Star berichtet, ist sie in dort vor vier Jahren von den Faröer Inseln hingezogen. Was viele ihrer Follower aus aller Welt nicht wissen: Katrin Maria ist gar keine Engländerin, sondern stammt von den  Faröer Inseln. Warum ist sie dann aber Fan von Manchester United? „Ich habe viele Freunde, die die Spiele guckten und als ich anfing, mit denen Zeit zu verbringen, habe ich mitgeschaut. Meine Familienmitglieder sind auch United-Fans. Ich denke es ist der Nervenkitzel und es ist einfach spannend. Ich liebe die Stimmung. Es ist wie in einer großen Familie“, so die Bloggerin.  Nun wird sich zeigen, wie ihre Follower reagieren. Ihre letzten beiden Posts waren in „neutraler“ Unterwäsche. Beim aktuellsten fragte sie sogar ihre Fans, welche Team diese bei der WM unterstützen. Wer weiß, vielleicht ändert die Selfie-Queen noch ihre Meinung, sollte Dänemark vorzeitig ausscheiden. 
Frankfurter Rundschau
Manchester United  - überall und immer. So könnte man das Profil von Katrina Maria auf Instagram deuten. Der heißeste Fan der Red Devils ist aber nicht für England. 
Fußball-WM
2018-06-26T14:17:00+0200
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https://www.fr.de/sport/fussball-wm-ere25907/instagram-beauty-ist-riesiger-manunited-fan-sie-glauben-aber-nicht-wem-sie-bei-wm-daumen-drueckt-zr-9983573.html
Wie der Anschlag in Halle den Zusammenhalt sogar gestärkt haben könnte
Seit dem Anschlag in Halle wird es immer dringlicher, sich über religiöse, ethnische und nationale Grenzen hinweg zu verständigen - gerade auch in Deutschland. Die Kolumne. Mich erinnerten sie an Mauerblümchen. Ein wenig unscheinbar, aber doch ein Lichtblick. Skurril war der Zirkel aus bibelfesten Christen, friedensbewegten Juden und wissbegierigen Moslems allemal, der sich monatlich in der Jerusalemer Prophetenstraße versammelte, um die religiösen Rituale der jeweils anderen näher kennenzulernen und gemeinsames zu entdecken. Stets zugegen war eine ältere Dame, die zu fortgeschrittener Stunde ihr Butterbrot auspackte. Auch ein Späthippie, der völlig wetterunabhängig in Jesuslatschen aufkreuzte, fehlte nie. Alle waren schrecklich nett zueinander. Irgendwann wurden mir, dem säkularen Zaungast, die Wallegewänder, die verschrobenen Außenseiter, die ganze Betulichkeit der Veranstaltung zu viel, und ich gab auf. Seit Halle ist mir wieder bewusster geworden, wie dringlich es ist, sich über religiöse, ethnische und nationale Grenzen hinweg zu verständigen. Gerade auch in Deutschland, wo seit Jahren Angriffe und Feindseligkeiten gegen andersgläubige Minderheiten, Juden wie auch Moslems, rapide steigen, ohne dass die Mehrheitsgesellschaft groß Notiz genommen hätte. Wirklich aufgeschreckt hat sie, besser gesagt uns, erst der Anschlag auf die Synagoge von Halle, der eklatanten Spitze dieses Eisbergs, an dem die Mär vom Einzeltäter zerschellt. Dabei ist der „White-Supremacy-Terror“ ein globales Phänomen. Vor einem Jahr schlug er in der Synagoge in Pittsburgh zu, im Frühjahr in den beiden Moscheen von Christchurch, nur Wochen später traf es jüdische Gotteshäuser in San Diego und Poway. Allesamt hatten die rechtsradikalen Täter ihre mörderischen Manifeste in finsteren Internetportalen wie „8chan“ oder „4chan“ gepostet, in denen auch ihr deutscher Nachahmer Stephan B. offenbar sein Leben verbrachte. Man mag bezweifeln, dass sich solche digitalen Jauchegruben für Hass trockenlegen lassen. Gegen Idiotie hilft kein Kraut, so wenig wie gegen hirnlose Verschwörungstheorien, wonach der weiße Mann infolge von Feminismus, sinkenden Geburtenraten und einwandernden Migranten verdrängt werde und hinter all dem die Juden steckten. Aber das Immunsystem der Gesellschaft wächst, je weniger sie sich à la AfD spalten lässt. Das Entsetzen über das infame Geschehen in Halle hat den Zusammenhalt vielleicht gar gestärkt. Es gab wohl keine Synagoge in Deutschland, vor der nicht Blumen abgelegt oder Solidaritätskundgebungen gehalten wurde. Gut getan hat auch, dass vielerorts Vertreter muslimischer Verbände dazu aufriefen. In Frankfurt, wo ich gerade zu Besuch war, fehlten sie leider bei der Gedenkveranstaltung vor der alten Westend-Synagoge am letzten Sonntag. Vermutlich gibt es auch sonst nicht allzu viel Kontakt zwischen den Gemeinden. Wehmütig dachte ich zurück an den „Cousins Club“ in Orange County, bei dem ich vor Jahren, während meines Sabbaticals in Kalifornien, öfters zu Gast war. Der Name des Clubs spielt darauf an, dass Juden und Moslems eigentlich dank ihres gemeinsamen Stammesvaters Abraham ferne Vettern sind. Bei den Treffen der Cousins waren zudem Freunde jedweder Glaubensrichtung und auch solche ohne willkommen. Es ging weniger um fromme Fragen als um Politik. Der Nahostkonflikt blieb zwar ungelöst, aber der „Cousins Club“ hielt durch, bis heute. Und natürlich gehört zu seinem Selbstverständnis auch, Antisemitismus und Islamophobie gleichermaßen die Stirn zu bieten. Hierzulande ist da Luft nach oben.
Inge Günther
Seit dem Anschlag in Halle wird es immer dringlicher, sich über religiöse, ethnische und nationale Grenzen hinweg zu verständigen - gerade auch in Deutschland.
Meinung
2019-10-21T16:07:04+0200
[]
https://www.fr.de/meinung/hoch-interreligioese-solidaritaet-13126168.html
An erster Stelle der Wille des Patienten
Im "Lahrer Kodex" haben sich Ärzte auf Grundsätze geeinigt, nach denen sie an der Schwelle zwischen Leben und Tod den Wünschen der Kranken gerecht werden können. Präambel Die Würde des Menschen ist unantastbar und durch unser Grundgesetz geschützt. Dies gilt auch für besondere, oftmals unvermittelt auftretende Situationen in der letzten Lebensphase eines schwer kranken Menschen. Würde bedeutet unter anderem, selbstbestimmt über das eigene Schicksal entscheiden zu können (nicht: entscheiden zu müssen). Weder die gesetzlichen Vorgaben noch die Äußerungen der Rechtsprechung haben die Unsicherheiten der Ärztinnen und Ärzte in existentiellen Grenzsituationen bei der Behandlung ihrer Patienten beseitigen können. Entsprechend groß ist daher die Unsicherheit sowohl bei Ärzten als auch bei Patienten und ihren Angehörigen, Betreuern und Bevollmächtigten. Der Lahrer Kodex möchte Patienten mehr Sicherheit geben. Dies erreichen wir, indem wir uns als Ärzte selbst zu einem nachvollziehbaren Handlungsmodell verpflichten und unsere Prioritäten offen legen. Der Kodex ist eine Initiative von Ärztinnen und Ärzten des Herzzentrums Lahr/Baden. Er folgt der Position der vom Bundesministerium der Justiz eingesetzten Arbeitsgruppe "Patientenautonomie am Lebensende" und den Empfehlungen der Bundesärztekammer "zum Umgang mit Vorsorgevollmacht und Patientenverfügung in der ärztlichen Praxis" (2007). Grundsätze 1. Der Wille des Patienten hat für mich oberste Priorität. Ich verpflichte mich, den Willen meiner Patienten zu achten und ihm im Rahmen des medizinisch wie rechtlich Möglichen zu entsprechen. Falls ein Patient entscheidungsunfähig ist, werde ich eine vorher von ihm oder eine von seinem Vertreter vorgelegte Patientenverfügung respektieren, sofern diese aktuell und auf die gegebene Situation anwendbar ist. Sollte dies nicht der Fall sein oder sollten Anzeichen vorliegen, dass der Patient seine vorsorgliche Willensbekundung nicht mehr gelten lassen möchte, so werde ich die vorliegende Patientenverfügung als Richtschnur nehmen, um mit den Angehörigen, Vertrauenspersonen, Betreuern und Bevollmächtigten in gemeinsamer Beratung den mutmaßlichen Willen des Patienten zu ermitteln. Dies werde ich auch dann tun, wenn keine Patientenverfügung vorliegt. Sollte sich aus dieser Abstimmung ergeben, dass eine - medizinisch mögliche - Verlängerung des Lebens oder eine bestimmte Maßnahme dem Willen des Patienten widerspricht, so werde ich meine Behandlung diesem Willen anpassen und ggf. das Therapieziel der Lebensverlängerung durch ausschließlich palliative Behandlung ersetzen (Therapieziel-Änderung). Eine prinzipielle Beschränkung der Reichweite von Patientenverfügungen auf bestimmte Krankheitsbilder oder -zustände lehne ich ab. Eine solche vorzunehmen, ist nur dem Patienten selbst vorbehalten. Ich wirke darauf hin, organisatorisch Sorge dafür zu tragen, dass bei Aufnahme eines Patienten nach einer Patientenverfügung gefragt und das Ergebnis der Befragung von dem hierzu Zuständigen dokumentiert wird. 2. Ich werde für meine Patienten im Notfall alles Mögliche tun oder veranlassen und auch die Verantwortung für ein würdiges, möglichst schmerzfreies Sterben übernehmen. Als Arzt bemühe ich mich prinzipiell, Leben zu bewahren und Krankheiten nach zeitgemäßen Qualitätsstandards der medizinischen Forschung zu heilen oder zumindest die verbleibende Lebensqualität zu verbessern. Solange eine Prognose nicht völlig aussichtslos ist und der Patient dies wünscht, halte ich dazu auch Maximaltherapie für geboten. Ich bin mir jedoch bewusst, dass ich einen unvermeidbaren Tod nicht als persönliche Niederlage anzusehen und nicht bis zuletzt zu bekämpfen habe. In einer solchen Situation werde ich - sofern der Patient dies nicht für sich ablehnt - alle indizierten und sinnvollen Maßnahmen einleiten, um begleitende Symptome zu lindern und ihn von Schmerzen zu befreien, auch wenn damit als unwahrscheinliche Möglichkeit eine ungewollte Verkürzung des Sterbens einhergehen könnte. Wenn es keine - oder keine vom Patienten gebilligten - kurativen therapeutischen Angebote mehr gibt, werde ich darauf verzichten. Eine bereits eingeleitete Therapie werde ich - ggf. palliativ begleitet - entsprechend reduzieren oder zumindest bei zusätzlich auftretenden Problemen nicht erweitern. Ich sorge dabei auch für PalliativPflege sowie wunschgemäßen Sterbebeistand. Ich werde keine gezielte Verkürzung des Lebens herbeiführen, den vorgegebenen gesetzlichen Rahmen meines ärztlichen Handelns beachten und mich kontinuierlich über Änderungen und Weiterentwicklungen informieren. 3. Ich nehme mir Zeit für Gespräche "von Mensch zu Mensch", nutze kollegiale Fallbesprechungen und trage zur Vertrauensbildung bei. Ich nehme mir Zeit, Angehörige und dem Patienten sonst nahe stehende Personen sowie Betreuer und Bevollmächtigte über den Krankheitsverlauf und damit zusammenhängende notwendige Entscheidungen aufzuklären, sofern meine Schweigepflicht dem nicht entgegensteht. Ich bemühe mich, gegenseitiges Verständnis zu fördern. Ich bin an Sichtweisen und Bewertungen von Kollegen - vor allem auch der Pflege - interessiert und werde mich mit ihnen in Teamsitzungen regelmäßig austauschen und bei Konflikten auf die Möglichkeit einer ethischen Fallbesprechung hinweisen. Ich nehme mir Zeit und suche gegenüber meinen Patienten das Gespräch "von Mensch zu Mensch". Wenn ich schwer kranke Patienten kontinuierlich behandele, rege ich sie dazu an, eine Vertrauensperson - oder wenn gewünscht mehrere - zu bevollmächtigen und die eigenen Behandlungswünsche und Werte in Form einer praxistauglichen Patientenverfügung niederzulegen. Ich werde ggf. versuchen, irrationale Überzeugungen und Ängste vor der "Apparatemedizin" durch Informationen zu mindern. Falls die Patienten möchten, helfe ich aus medizinischer Sicht bei der Formulierung der Behandlungsziele und verabrede mit ihnen einen Vorsorgeplan. Ich weise sie auf weitere kompetente Beratungsangebote hin und arbeite daran, ihre Willensäußerungen in einen kommunikativen, Vertrauen aufbauenden Prozess einzubetten.
Frankfurter Rundschau
Im "Lahrer Kodex" haben sich Ärzte auf Grundsätze geeinigt, nach denen sie an der Schwelle zwischen Leben und Tod den Wünschen der Kranken gerecht werden können.
Politik
2019-01-30T16:12:19+0100
[]
https://www.fr.de///www.fr.de/politik/erster-stelle-wille-patienten-11612956.html
Elternzeit: Warum sich ein „Kontaktehalteprogramm“ lohnt
Wer längere Zeit nicht im Austausch mit dem eigenen Team ist, fühlt sich irgendwann nicht mehr richtig zugehörig. Das gilt auch für die Elternzeit. Wie lässt sich der Kontakt aufrecht halten? Köln - Wer gute Teammitglieder im Unternehmen halten möchte, sollte auch das Thema Elternzeit mit Plan und Professionalität angehen. Darauf weist Jutta Rump in einem Interview auf der Webseite des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (KOFA) hin. Der Direktorin des Instituts für Beschäftigung und Employability (Ibe) zufolge steigt die Gefahr, dass Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter den privaten Einschnitt der Elternzeit nutzen, um sich beruflich neu zu orientieren tendenziell mit der Länge der Elternzeit. Entscheidend sei aber auch ein Kontakthalteprogramm. Dazu gehöre eine kontinuierliche Informationspolitik, so Rump: Gibt es Neuigkeiten im Unternehmen, müssen auch Teammitglieder in Elternzeit informiert werden. Das müsse nicht zwangsläufig die Führungskraft übernehmen. Auch andere Teammitglieder können wichtige Veränderungen zum Beispiel in einem Telefonat weitergeben - währenddessen ist auch Zeit für Klatsch und Tratsch. Rump warnt allerdings davor, Eltern während ihrer Abwesenheit mit solchen Anrufen zu „überfallen“. Arbeitgeber müssten es auch akzeptieren, wenn Mitarbeitende in Elternzeit keinen regelmäßigen Austausch wünschen. Um in Kontakt zu bleiben, bieten sich sonst auch Teamevents oder etwa Sommer- und Weihnachtsfeiern an. Darüber hinaus dürfen Beschäftigte während der Elternzeit auch einige Stunden arbeiten. Unter Umständen bietet sich das für eine punktuelle Urlaubsvertretung an - die Optionen sollten laut Rump aber im Vorfeld offen besprochen werden. dpa
Frankfurter Rundschau
Wer längere Zeit nicht im Austausch mit dem eigenen Team ist, fühlt sich irgendwann nicht mehr richtig zugehörig. Das gilt auch für die Elternzeit. Wie lässt sich der Kontakt aufrecht halten?
Karriere
2022-03-25T15:42:00+0100
[]
https://www.fr.de/ratgeber/karriere/elternzeit-warum-sich-ein-kontaktehalteprogramm-lohnt-zr-91404192.html
Gesundheitsgefahr! Norma ruft beliebtes Produkt zurück
Nach den kürzlichen Skandalen in der Fleisch- und Milchindustrie muss nun Norma ein Produkt zurückrufen, bei dem Gesundheitsgefahr besteht. Hamburg - Norma ruft Walnüsse der Marke Ardilla zurück. Sie könnten mit Salmonellen belastet sein. Der Hersteller Nutzwork Handels GmbH hat nach eigenen Angaben bei einer Selbstkontrolle in einer Charge Salmonellen nachgewiesen. Der Rückruf betrifft die Walnüsse in 1000g-Schalen mit Ablaufdatum 01.07.2020 und 02.07.2020. Diese Packungen wurden nur an Normafilialen in Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüringen geliefert. Kunden, die Packungen der belasteten Walnüsse gekauft haben, können sie auch ohne Kassenzettel in allen Normafilialen zurückgeben und bekommen ihr Geld zurück. Das Bundesamt für Verbraucherschutz warnt dringend vor dem Verzehr der belasteten Nüsse. Salmonellen sind gefährliche Bakterien, die extremen Durchfall mit Erbrechen und Fieber auslösen. In manchen Fällen kann es zu einer Blutvergiftung kommen. Die Keime vermehren sich schnell auf ungekühlten Lebensmitteln - viel öfter als Gemüse sind aber Produkte wie rohes Fleisch oder rohe Eier betroffen. In der vergangenen Zeit häufen sich Skandale mit verseuchten oder gammeligen Lebensmitteln. Immer größere Kreise zieht der „Wilke-Skandal“ - Eigenmarken aller Supermärkte sind betroffen und mehr als 300 Tonnen schimmeliges und faules Fleisch müssen vernichtet werden. Bei REWE und Norma gab es einen Rückruf wegen den gleichen Erregern. Mehrere Supermarktketten, darunter Aldi und Lidl, mussten verseuchte Milch zurückrufen. Die Häufung der Vorfälle sorgt für Diskussionen. Am Wochenende äußerte sich Ernährungsministerin Julia Klöckner (CDU) kritisch - und bekam eine Retourkutsche. Das brandneue Mercedes-Benz-SUV hat indes massive Sicherheitsprobleme und ist ebenfalls von einem Rückruf betroffen, wie nordbuzz.de* berichtet. Aktuell wird zudem ein Apfelsaft wegen Schimmelbefalls zurückgerufen. Eine Studie hat ergeben, dass Kunden von Mobilfunkprovidern wie Aldi Talk langsamer surfen als direkte Nutzer von Mobilfunknetzbetreibern wie Vodafone. Schon wieder wird das Vertrauen der Verbraucher in die deutsche Fleischindustrie auf die Probe gestellt: Es bahnt sich ein neuer Bakterien-Skandal an. Diesmal in Baden-Württemberg. Wie gesund sind die Produkte, die im Einkaufswagen landen? Verbraucher achten immer mehr auf ihre Ernährung. Dem tragen auch Lidl und Aldi mit einer baldigen Neuerung Rechnung. Die Ermittlungen im Lebensmittel-Skandal bei der Firma Wilke gehen weiter. Jetzt hat das Robert-Koch-Institut eine Liste übergeben. Ein bayerisches Unternehmen muss zwei beliebte Eissorten einem Rückruf unterziehen. Allergikern könnte das Produkt Abbot Kinney‘s gesundheitliche Probleme bereiten. *nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Sabine Oberpriller
Nach den kürzlichen Skandalen in der Fleisch- und Milchindustrie muss nun Norma ein Produkt zurückrufen, bei dem Gesundheitsgefahr besteht. 
Verbraucher
2019-11-14T11:53:00+0100
[]
https://www.fr.de/verbraucher/rueckruf-bei-norma-salmonellen-walnuesse-gesundheitsgefahr-discounter-zr-13180635.html
Wolfenbüttel/Niedersachsen: Mutter nach BMW-Audi-Unfall tot - Kindersitz gefunden nahe Braunschweig
Zum schweren Unfall kam es bei Wolfenbüttel nahe Braunschweig in Niedersachsen zwischen einem BMW und einem Audi. Eine Mutter und ein 18-Jähriger sind tot. Wolfenbüttel/Halchtern - Ein schrecklicher Unfall hat sich am Sonntag (3.0 Dezember) gegen 3.30 Uhr auf der L495 in Halchtern bei Wolfenbüttel ereignet. Wie nordbuzz.de* berichtet, kollidierten der BMW eines 18 Jahre alten Fahranfängers und der Audi einer 29-jährigen Mutter frontal - mit verheerenden Folgen. Zu einem schrecklichen Vorfall kam es auch beim tödlichen Unfall mit einem Motorrad im Landkreis Verden bei Bremen. Ebenso bei einem fürchterlichen Unfall zwischen einem Motorrad und einem VW Golf in Saterland im Landkreis Cloppenburg bei Bremen. Beides berichtet nordbuzz.de. Bei einem anderen Drama wurde eine Frau beim Gassigehen im Querumer Forst in Braunschweig vergewaltigt, wie nordbuzz.de* berichtet. Aus bislang unbekannter Ursache prallten der BMW und der Audi auf der regennassen Fahrbahn der L495 frontal ineinander. Nach Angaben von Nonstopnews muss der Zusammenstoß bei enorm hoher Geschwindigkeit geschehen sein, da die beiden Fahrzeuge anschließend gut 100 Meter auseinander geschleudert und extrem deformiert wurden. Auf der um die Uhrzeit kaum befahrenen, dunklen Landstraße war außer dem BMW des 18-Jährigen und dem Audi der 29 Jahre alten Mutter nur noch ein Taxifahrer unterwegs, dem glücklicherweise etwas Merkwürdiges im Rückspiegel auffiel und der vorsichtshalber die Polizei verständigte. Die Beamten, die sich daraufhin auf den Weg zur Unfallstelle machten, bot sich ein Bild des Schreckens. Auch auf der Autobahn A2 kam es bei Braunschweig zu einem schweren Unfall mit einem Lkw. Der Fahrer raste in einen Stau in der Baustelle, der Mann war sofort Tod, wie nordbuzz.de* berichtet. Ein weiterer schrecklicher Vorfall ereignete sich, als die Unfälle eines VW Touran und VW Golf in Ilhorn und Syke bei Bremen zwei Tote forderten, wie nordbuzz.de* berichtet. Die 29 Jahre alte Mutter und der 18 Jahre alte Fahranfänger wurden bei dem Unfall bei Wolfenbüttel schwer in ihren komplett zerstörten Fahrzeugen eingeklemmt. Für die beiden kam leider jede Hilfe zu spät. Doch dann fand die Feuerwehr einen Kindersitz im Audi der 29-Jährigen, woraufhin die Einsatzkräfte eine groß angelegte Suchaktion bei Wolfenbüttel nahe Braunschweig starteten - es konnte nicht ausgeschlossen werden, dass sich bei dem Horror-Unfall in Niedersachsen ein Kind im Auto befand. (Zoll öffnet Kofferraum von Auto - Was Beamte sehen, verschlägt ihnen die Sprache) Glücklicherweise blieb die Suche erfolglos. Die Feuerwehrkräfte mussten die beiden Unfallopfer mit schwerem Gerät aus den Trümmern des BMW und des Audis bergen. Zusammen mit einem Sachverständigen hat die Polizei umfassende Ermittlungen zur Klärung der Unfallursache aufgenommen. Zu diesem Zweck blieb die Strecke bis in den Sonntagmorgen voll gesperrt. ( *nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. Liebe Leserinnen und Leser,wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.Die Redaktion
Sandra Graeve
Zum schweren Unfall kam es bei Wolfenbüttel nahe Braunschweig in Niedersachsen zwischen einem BMW und einem Audi. Eine Mutter und ein 18-Jähriger sind tot.
Panorama
2019-02-19T08:40:12+0100
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Putins Ukraine-Krieg lässt Schwedens „Hemvärn“ aufblühen – 480 Prozent mehr Freiwillige
„Es kann Krieg in Schweden geben“, hieß es zuletzt aus Minister-Munde. In Schweden florieren nun wieder freiwillige Militärdienste. Stockholm – Russlands Angriff auf die Ukraine hat Schweden aus den gewohnten Bahnen geworfen: Nach Jahrzehnten betonter „Blockfreiheit“ hat das Land seinen Nato-Beitrittsantrag abgegeben. Und zwischen Malmö und dem nordschwedischen Grenzort Riksgränsen haben auch freiwillige Militärdienste Konjunktur – auch jetzt noch, zwei Jahre nach dem Beginn von Wladimir Putins Überfall. Im Fokus steht vor allem die „Heimwehr“, auf Schwedisch „Hemvärnet“. Sie meldet nun eine neue Welle an Freiwilligen. Das könnte mit aktuellen Weckrufen aus der Politik zusammenhängen. Zivilschutzminister Carl Oscar Bohlin warnte zuletzt: „Es kann Krieg in Schweden geben.“ Auch Oberbefehlshaber Micael Bydén betonte, Russlands Ukraine-Krieg sei „ein Schritt, kein Schlusspunkt“. Bei der Bevölkerung scheint das auf offene Ohren zu stoßen. Zusammen mit Drohungen aus Russland. Um 480 Prozent sei die Zahl der Beitrittsansuchen bei Hemvärnet zum Jahresanfang gestiegen, berichtete die Zeitung Aftonbladet Mitte Januar. Im Fokus stehen unter anderem Verteidigungsbataillone in Östergötland. Die Region liegt im Osten Schwedens – südlich von Stockholm und gewissermaßen im Windschatten der Insel Gotland, die als theoretisch denkbares Angriffsziel Russlands gilt. Schon 2022 habe es mehr als 1.000 Beitrittsersuchen gegeben, sagte Per Magnus Nilsson, Chef der Ausbildungsgruppe „Livgrenadjärgruppen“ in Östergötland im Februar dem Sender SVT. Nach den jüngsten Debatten sei eine neue Welle an Interessenten zu verzeichnen. „Normalerweise haben wir vielleicht 15 bis 20 Stück pro Monat in dieser Periode. Nun haben wir mehr als 100“, sagte Nilsson. Der Blick auf die Gesamtzahlen verdeutlicht den Trend noch besser. Mitte der 80er-Jahre habe Hemvärnet rund 120.000 Mitglieder gehabt, im Jahr 2020 sei die Zahl auf rund 20.000 gesunken, schreibt das Portal Politico. Allein 2022 hätten dann mehr als 29.000 Menschen Beitrittsanträge gestellt. In den ersten beiden Januar-Wochen 2024 hätten sich wiederum 1.200 Freiwillige bei Hemvärnet gemeldet. Probleme gibt es allerdings auch. Auf ein Vorstellungsgespräch folgt in den Einheiten ein Einführungskurs – jedenfalls für alle, die nicht zuvor Wehrdienst geleistet haben. Und dann müssen die Neuen eingegliedert werden. „Wir bräuchten neue Einheiten, um eine signifikante Zahl an neuen Mitgliedern unterbringen zu können, aber das braucht Zeit“, sagte Hemvärnet-Mitglied Konrad Lindblad Politico. Zugleich könne man keine Einheiten ausschließlich aus neuen „Rekruten“ bilden. Lasse man aber die Neulinge zu lange warten, verlören sie das Interesse. Rund 22.000 „gewöhnliche Menschen“ – Männer und Frauen – gehören nach Angaben von Schwedens Militär Hemvärnet an. Sie werden als „Soldaten“ bezeichnet, gehen aber den Großteil des Jahres zivilen Berufen nach. Allerdings gebe es auch Spezialisten wie Krankenpfleger oder Hundeführer in den Einheiten sowie „Ingenieursverbände“, die im Umgang etwa mit chemischen, biologischen oder nuklearen Bedrohungen geschult wurden. Dem Beitritt der Freiwilligen ist eine Sicherheitsüberprüfung vorgeschaltet. Ähnliche Erfahrungen gibt es offenbar auch in Nilssons Livgrenadjärgrupp. Ein Teil der Freiwilligen aus dem Jahr 2022 sei wieder abgesprungen, hieß es bei SVT. Auch gebe es alters- und jobbedingte Abgänge. Dennoch handle es sich um eine „reelle“ Verstärkung. Die Gruppe habe mittlerweile 1.200 Soldaten – und weitere seien „auf dem Weg“. Viele vakante Posten seien bereits besetzt. Nach Abschluss der zweijährigen Ausbildungen sehe es noch besser aus, erklärte Nilsson. Er benannte eine klare Stoßrichtung der Ausbildung. „Wir haben verstanden, was wir zuhause mit unseren Verbänden tun müssen, um solche Aufgaben zu lösen, wie sie die Ukraine bewältigt“, sagte er SVT. Mit an Bord sind vielerorts offenbar auch Menschen mit Migrationshintergrund. So nannte Hawre Hawtan, geboren im Irak, Aftonbladet die Erfahrungen mit dem Diktator Saddam Hussein als eine Motivation für seinen Freiwilligendienst. „Wir müssen Schweden verteidigen“, betonte er. Sollte ein Kriegseinsatz nötig werden, werde er „nicht zögern“. (fn)
Florian Naumann
„Es kann Krieg in Schweden geben“, hieß es zuletzt aus Minister-Munde. In Schweden florieren nun wieder freiwillige Militärdienste.
Politik
2024-02-15T12:43:47+0100
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CDU macht Kehrtwende: Heizungsgesetz wird nicht abgeschafft
In der finalen TV-Debatte vor der Bundestagswahl wurde die CDU gezwungen, eines ihrer Hauptwahlversprechen zu korrigieren. Berlin – Am Donnerstagabend (20. Februar 2025) haben sich die Spitzenkandidaten aller Parteien noch einmal im TV zu einem Schlagabtausch getroffen. Zu sehen waren Sahra Wagenknecht (BSW), Jan van Aken (Die Linke), Matthias Miersch (SPD), Annalena Baerbock (Die Grünen), Christian Lindner (FDP), Carsten Linnemann (CDU), Alexander Dobrindt (CSU) und Alice Weidel (AfD). Dabei haben sich die Kandidaten viel über die Klimapolitik und den Pfad bis 2045 gestritten. Zum ersten Mal haben sich CDU und CSU aber öffentlich auf das Ziel der Treibhausgasneutralität bis 2045 festgelegt. Beim in der Union umstrittenen Gebäudeenergiegesetz – im allgemeinen Sprachgebrauch als Heizungsgesetz bekannt – ist CDU-Generalsekretär Cartsen Linnemann aber von einer alten Position abgerückt und will das Gesetz nun doch nicht mehr abschaffen, wie es zum Beispiel sein Parteikollege Jens Spahn immer wieder angekündigt hat. Linnemann machte deutlich, dass die Union auf Vorgaben, wie die Klimaziele zu erreichen sind, möglichst verzichten möchte. „Die Politik muss die Menge an CO₂ vorgeben, wie dies erreicht wird, müssen die Ingenieure und die Wirtschaft sehen“, sagte der CDU-Generalsekretär. Das Heizungsgesetz für die Wärmewende im Gebäudebereich solle zwar nicht abgeschafft, aber in Richtung Technologieoffenheit umgestaltet werden. „Ich will das nicht abschaffen“, sagte Linnemann im Wortlaut. Das Gesetz habe „genau das Gegenteil“ dessen erreicht, was es sich vorgenommen habe, weil viel mehr Menschen eine Öl- und Gas-Heizung gekauft haben, als in den Vorjahren. Das ist auch richtig – aber liegt nicht nur an dem Gesetz selbst, sondern auch an der von der Union geführten Debatte. CDU und CSU hat immer wieder davon gesprochen, dass es Verbote von Heizungen gebe, was aber nie der Fall war. Fossil betriebene Heizungen dürfen frühestens 2045 nicht mehr betrieben werden. Linnemann wurde auch direkt danach gefragt, was denn mit den Förderungen passieren soll. Bisher hatte die Union davon gesprochen, dass sie die Unterstützung für den Einbau einer klimafreundlichen Heizung wie einer Wärmepumpe beenden will, was einen Run auf die Wärmepumpe ausgelöst hat. Seit November 2024 werden viel mehr Anträge für den Einbau einer solchen Heizung gestellt als zuvor – offenbar aus Sorge, bald kein Geld mehr vom Staat bekommen zu können. Doch eine Antwort auf die Frage nach den Fördergeldern nach der Wahl bleibt Carsten Linnemann schuldig. Er weicht der Frage aus und bekennt sich nicht zum Förderprogramm. Damit bleibt weiterhin unklar, was genau nach der Wahl damit passieren wird. Das neue Gebäudeenergiegesetz ist seit Anfang 2024 in Kraft. Vorausgegangen waren lange und harte Verhandlungen innerhalb der Ampel-Koalition. Ziel ist mehr Klimaschutz im Gebäudebereich. Im Wohnungsbestand heizen nach wie vor drei Viertel der Haushalte mit Gas oder Öl. Ein Umstieg auf klimafreundlichere Heizungen wie Wärmepumpen soll wegen des steigenden CO₂-Preises auf Dauer auch Kostenersparnisse bringen. Funktionierende Heizungen können weiter betrieben werden.  Das Gesetz sieht generell vor, dass von 2024 an jede neu eingebaute Heizung zu 65 Prozent mit erneuerbaren Energien betrieben werden muss. Das gilt aber zunächst für Neubauten in einem Neubaugebiet. Für bestehende Gebäude und Neubauten außerhalb von Neubaugebieten gibt es Übergangsfristen. Dreh- und Angelpunkt ist eine kommunale Wärmeplanung. Sie soll in Großstädten ab Mitte 2026 und für die restlichen Kommunen ab Mitte 2028 vorliegen. Hauseigentümer sollen dann Klarheit haben, ob sie zum Beispiel an ein Fernwärmenetz angeschlossen werden oder ob sie sich bei einer neuen Heizung um eigene dezentrale Lösungen kümmern sollen - also zum Beispiel eine Wärmepumpe. Für den Fall, dass eine Gas- oder Ölheizung komplett ausgetauscht werden muss, weil sie nicht mehr repariert werden kann, gibt es mehrjährige Übergangsfristen.  Am neuen Gebäudeenergiegesetz gab es von Anfang an viel Kritik, weil es viele kleinteilige Regelungen gebe. Das Gesetz müsse verständlicher und praxistauglicher für die Menschen gestaltet werden, fordert der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie. Die komplexen Regelungen würden von vielen Verbrauchern als Zwang empfunden. Ziele der Bundesregierung zum Einbau neuer Wärmepumpen wurden nicht erreicht, im vergangenen Jahr wurden deutlich weniger neue Geräte verkauft als erwartet. Die staatliche Förderbank KfW verzeichnet aber seit Jahresende 2024 deutlich mehr Nachfragen nach staatlichen Förderungen – unter anderem, weil es keine Verlässlichkeit aus der Union gibt. (mit Material von dpa)
Amy Walker
In der finalen TV-Debatte vor der Bundestagswahl wurde die CDU gezwungen, eines ihrer Hauptwahlversprechen zu korrigieren.
Wirtschaft
2025-02-23T18:43:09+0100
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https://www.fr.de/wirtschaft/cdu-macht-kehrtwende-heizungsgesetz-wird-nicht-abgeschafft-zr-93584765.html
Leichte Laufschuhe: Lightweight Trainer für extra Geschwindigkeit
Extra luftig, extra schnell – „Lightweight-Trainer“ sind der Hype fürs Lauftraining im Sommer. Was ist dran und welche Modelle taugen etwas? Hinweis an unsere Leser: Wir erstellen Produktvergleiche und Deals für Sie. Um dies zu ermöglichen, erhalten wir von Partnern eine Provision. Für Sie ändert sich dadurch nichts. Ein Schuh der Ihnen Flügel verleiht? Fast so sollen sich ultraleichte Laufschuhe anfühlen. Nicht nur, dass Sie Ihre Füße kaum mit Gewicht beschweren. Sie sollen Ihnen auch wie eine Sprungfeder zu mehr Geschwindigkeit verhelfen. Erfahren Sie: Warum weniger Material mehr Vorteil bietet. Und welche Lightweight Trainer für wen am besten sind. Leichte Laufschuhe, auch Lightweight-Trainer genannt, sind wie der Name schon sagt: extra leicht. Ein Schuh wiegt dann oft nur noch ca. 200 bis 300 g. Das erreichen die Hersteller dadurch, dass sie an Material sparen.  So ist die Mittelsohle extra dünn, die Schuhe besitzen kaum Dämpfung und wenig Stütze. Natürlich soll der Trainingsschuh dadurch nicht billig wirken – das gleichen die Produzenten durch hochwertige Materialien der neuesten Technologien aus. Das Obermaterial besteht meist aus atmungsaktivem Mesh. Die Mittelsohle hat in der Regel Memory Foam. Oft ist die Sohle noch mit Carbon verstärkt. Sie möchten wissen, welcher Damenlaufschuh im Test überzeugen kann? Unsere Redakteurin hat zwei Damenmodelle ausprobiert, die überzeugen. Zum Test Leichte Laufschuhe geben mehr Bodenkontakt. Das erleichtert das Abrollen und sorgt für mehr Effizienz. Gleichzeitig trainiert der Schuh die Fußmuskulatur.  Das macht diese Art von Trainingsschuhen besonders geeignet für ambitionierte Läufer, die jede Woche viele Kilometer für Wettkämpfe trainieren:  ✔️ Mit Lightweight-Trainern absolvieren Sie Ihr Training schneller.  ✔️ Sie verbessern das Intervalltraining. ✔️ Manche Läufer tragen sie sogar im Wettkampf. Diese Läufer sollten besser auf ultraleichte Laufschuhe verzichten: ❌ Wer nur gelegentlich ohne große Ziele läuft. ❌ Wer Problemfüße hat, zum Beispiel schnell einknickt. ❌ Übergewichtige Läufer Mit dem Ghost 17 hat Brooks die beliebte Laufschuhserie um ein neues Leichtgewicht weiterentwickelt. Wir durften vorab den neuen Platzhirsch testen und sind überzeugt: Dieser Allroundschuh macht das Lauftraining im Sommer wortwörtlich „leicht“. Der Newcomer verspricht Läufern ein ausgewogenes Verhältnis von Weichheit und Unterstützung. Als Alltagsbegleiter konzipiert, bietet er zuverlässigen Komfort über viele Kilometer hinweg. Die Sohle gibt einem das Gefühl, der Schuh würde anschieben. Dadurch macht man automatisch größere Schritte und gewinnt Tempo. Eine der Hauptneuerungen ist die erhöhte Menge an DNA LOFT v3 Dämpfung - 1 mm mehr im Fersenbereich und 3 mm mehr im Vorfußbereich. Merklich komfortabel ist seine mit Stickstoff angereicherte Zwischensohle. Die neu gestaltete Mittelsohle in Kombination mit präzisen Flexkerben fördert einen geschmeidigeren Übergang zum Abstoß. Der spürbare Effekt: Ein flüssigeres und kräfteschonenderes Laufgefühl. Mit einem Gewicht von 254 g (Damen) bzw. 286 g (Herren) bleibt der Schuh trotz der Verbesserungen relativ leicht.Der Ghost 17 hat nun einen Fersen-Vorfuß-Versatz von 10 mm, was eine leichte Änderung darstellt. Die Gesamtstapelhöhe beträgt 36,5 mm in der Ferse und 26,5 mm im Vorfuß. Brooks Ghost 17 bei Amazon Testberichte.de empfiehlt diese Modelle: Diese Schuhe sind gut gedämpft und sind eine Alternative zu Carbon. Sie besitzen atmungsaktives Jacquard-Obermaterial und eine Zwischensohle mit Super-Critical-Foaming-Technologie. Gewicht: ca. 378 g Hoka Mach 6 kaufen Dank der Rocker-Form kommen Sie mit diesem Schuh besonders schnell vorwärts: Der Altra Experience Flow besitzt eine erhöhte Fersenpartie. Das sorgt dafür, dass Ihre Füße sehr sanft abrollen. Gewicht: 238 g Altra Experience Flow bestellen Dieser Schuh ist ultraleicht und verleiht seinem Träger somit noch mehr Geschwindigkeit. Der Schuh besitzt eine PWRRUN-Sohle, inklusive EVA-Schaum mit TPU-Anteil. Das Obermaterial besteht aus hauchdünnem, atmungsaktiven Mesh. Gewicht: ca. 205 g Laufschuh von Saucony bestellen Wer oft im Regen unterwegs ist, bekommt bei ultraleichten Schuhen schneller nasse Füße. Nicht mit den On Cloud Waterproof – diese sind wasserdicht und besitzen trotzdem wenig Gewicht. Durch die luftige Sohle federn sie gut und geben so Energie zurück. Gewicht: ca. 227 g On Women‘s Cloud 5 Das Leichtgewicht für den Wettkampf: Die dämpfende FF Blast™ Plus-Mittelsohle ist reaktiv und gibt ein gutes Laufgefühl. Die Dämpfung absorbiert trotz des geringen Gewichts Stöße, sodass die Schuhe für die Straße geeignet sind. Gewicht: ca. 260 g Zum Asics Dynablast 5 Manche Läufer wünschen zwar wenig Gewicht, aber dennoch eine gute Dämpfung. Diese Schuhe empfiehlt testberichte.de: Dieses Modell hat eine vergleichsweise dicke Sohle. Die Zwischensohle ist mit reaktionsfähigem EVA-Schaumstoff ausgestattet. Das macht sie für viele Einsatzgebiete geeignet – von der Straße bis zum Wald. Gewicht: ca. 410 g Hoka Clifton 9 bestellen Die günstige Variante: Dieser Neutralschuh besitzt eine BioMoGo-Zwischensohle, die Ihnen Energie zurückgibt. Gleichzeitig schont er die Füße mit einer festen Dämpfung. Gewicht: 232 g Brooks Launch 9 Auch wer breite Füße hat, muss nicht auf Leichtlaufschuhe verzichten. Die Zehenbox der Altra Escalante Racer 2 ist fußförmig geschnitten. Das macht sie extra bequem. Die Dual-Nature-Zwischensohlenmischung gibt viel Energie zurück. Gleichzeitig fördert der Schuh eine natürliche Bewegung. Dazu trägt auch die geringe Sprengung bei. Gewicht: ca. 498 g Zum Altra Escalante Racer 2 Wer mehr Platz braucht, ist auch mit den Saucony Damen Endorphin Speed 3 gut bedient. Dieser Schuh hat eine effiziente Energierückgabe. Eine Nylonplatte unterstützt noch dazu. Gewicht: 229 g Saucony Damen Endorphin Speed 3 Carbon bedeutet: Die Mittelsohle besitzt eine Kunststoffplatte mit Kohlenstofffasern. Das hat einige Vorteile: Carbon stärkt den sehr weichen Schaum in der Mittelsohle. So muss der Fuß sich nicht so stark krümmen. Das spart Energie – und gibt sie sogar wie bei einer Sprungfeder wieder zurück. Allerdings wird der Schuh so auch steif. Das belastet die Wadenmuskulatur, sowie Knie und Hüftgelenke. Wer mit Carbon-Schuhen läuft, hat ein größeres Risiko für Ermüdungsbrüche im Fußwurzelknochen. Außerdem könnten sie einen unfairen Vorteil im Wettbewerb bringen.  Das heißt: Laufschuhe mit Carbon helfen Ihnen im Wettkampf. Sie sollten Ihre Füße aber vorher im Training darauf vorbereiten. Experten empfehlen, ungefähr 20 Prozent des Trainings in Carbon-Schuhen zu absolvieren. Liebe Leserinnen und Leser,wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.Die Redaktion
Larissa Strohbusch
Ultraleichte Laufschuhe sorgen für extra Tempo in Training und Wettkampf. Die besten Lightweight Trainer für schneller Läufe.
Produktempfehlung
2025-05-21T08:18:08+0200
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https://www.fr.de/produktempfehlung/leichte-laufschuhe-lightweight-trainer-lauftraining-wettkampf-zr-93626219.html
Streit um Gender-Sprache in Sachsen: Landesschülerrat wehrt sich gegen Ministerium
In Sachsen geht die Regierung gegen das Gendern an Schulen vor – und stößt auf Widerstand. Indes will der Rat der Deutschen Rechtschreibung eine frühere Entscheidung überdenken. Dresden – Kaum etwas in Deutschland scheint so sehr zu polarisieren wie das Gendern. Weder Sternchen noch Doppelpunkt dürfen es sein, sonst sprechen so manche vom Verschandeln der deutschen Rechtschreibung anstatt von Inklusion. Auch in Sachsen wird die gendergerechte Sprache weder gerne gehört noch gelesen – zumindest wenn es nach dem Landeskultusministerium geht. Das beruft sich wiederum auf den Rat der Deutschen Rechtschreibung, doch der will am Freitag (14. Juli) erneut über die kontroverse Thematik beraten. Folgt die Kehrtwende? Zumindest wolle man über „Geschlechtergerechte Schreibung“ nachdenken und über eine mögliche Beschlussfassung sprechen, sagte Sabine Krome, Geschäftsführerin des Rats der Deutschen Rechtschreibung, im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. „Das Thema wird immer noch kontrovers diskutiert“, fügte sie hinzu. Zuletzt erklärte der Rat, dass die Gendersprache Aufgabe von Gesellschaft und Politik sei, und nicht von einer veränderten Rechtschreibung gelöst werden könne. Dieser Ansicht war man zumindest noch im Jahr 2021. Nun flammt die Debatte erneut auf, da das Sächsische von der CDU geführte Kultusministerium sein bisheriges Verbot von Sonderzeichen zum Gendern – also etwa Sternchen oder Doppelpunkte – noch weiter verschärft hatte. Es ist nicht das erste Mal, dass sich die Christdemokraten über das Gendern echauffieren. Derweil hat der Landesschülerrat in Sachsen das vom Kultusministerium angeordnete Genderverbot als „falsch und unnötig“ bezeichnet. „Wer geschlechtergerecht sprechen und schreiben will, soll das tun dürfen. Dass Schüler:innen für ein gutes Anliegen Punktabzug oder mehrere Noten schlechter bekommen können, ist der falsche Weg, mit dem Thema umzugehen“, sagte Vorsitzende Lilly Härtig am Mittwoch (12. Juli) der Deutschen Presse-Agentur in Dresden. Genau das drohe Schülerinnen und Schülern nun in Sachsen. Lehrkräfte könnten auf Gendern mit Punktabzug reagieren oder es als groben Verstoß gegen Sprachrichtigkeit beziehungsweise Form werten, und mit dieser Begründung dann schlechtere Noten erteilen. „Dass die Entscheidung falsch ist, galt schon vor knapp zwei Jahren, als das Staatsministerium für Kultus erstmal dieses Verbot erlassen hat. Heute hat sich daran nichts geändert“, sagte Härtig. Das Gendern sei mittlerweile ein bekannter Teil der deutschen Sprache. Wer auf eine verbreitete Art gendere, tue das nicht willkürlich, sondern mit Bedacht. Grundsätzlich sieht der Landesschülerrat in Sachsen andere Probleme in den hiesigen Schulen: „Darüber hinaus fragen wir uns, ob das Kultusministerium keine wichtigeren Probleme an Sachsens Schulen sieht“, so Härtig. Man könnte die Schülerinnen und Schüler einfach gendern lassen und sich mit Problemen wie Digitalisierung, Lehrkräftemangel, psychischen Belastungen oder dergleichen befassen. Beim Projekt „Bildungsland Sachsen 2030“ habe das Ministerium genug Vorschläge bekommen, was man im Bildungssystem verbessern könne. (nak/dpa)
Nail Akkoyun
Sachsen geht gegen das Gendern an Schulen vor – und stößt auf Widerstand. Indes will der Rat der Deutschen Rechtschreibung eine Entscheidung überdenken.
Politik
2023-07-13T15:48:30+0200
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https://www.fr.de/politik/gendern-sprache-rechtschreibung-urteil-streit-schulen-punktabzug-noten-sachsen-verbot-zr-92399990.html
Bisky wirft Regierung Versagen vor
Linksparteichef Lothar Bisky hat der Bundesregierung Versagen bei der Bewältigung der Finanzmarktkrise vorgeworfen. Essen. Linksparteichef Lothar Bisky hat der Bundesregierung Versagen bei der Bewältigung der Finanzmarktkrise vorgeworfen. Die genauen Folgen der Krise seien noch nicht abschätzbar, es kündigten sich aber schon Massenentlassungen an. Das sagte Bisky am Samstag auf dem Europaparteitag der Linken in Essen. Der SPD bot er Hilfe im Bundestag für einzelne Maßnahmen an. "Wir fordern - lange schon - eine Börsenumsatzsteuer, die die SPD auch gerade für sich entdeckt hat. Dafür hätte sie im Bundestag sofort eine Mehrheit, wenn sie es ernsthaft wollte." Union und SPD warf er Unglaubwürdigkeit vor. "Es ist doch der Weg in die Bananenrepublik Deutschland, wenn jetzt die Hohepriester des Neoliberalismus, die uns den puren Marktradikalismus ... gepredigt haben, sich heute als die großen Krisenmanager jener Krisen feiern lassen, die sie selbst hervorgerufen haben." Es müsse ein "Rettungsschirm für Menschen" aufgespannt werden. Dafür seien mehr Arbeitsplätze im öffentlichen Sektor nötig. Bei Kultur, Bildung, Pflege, Gesundheit und Ökologie gebe es einen Investitionsstau. Bisky, der auch Vorsitzende der Europäischen Linken (EL) ist, forderte seine Partei auf, selbstbewusst in den Europawahlkampf zu gehen. Vor den mehr als 500 Delegierten versuchte er, den internen Streit seiner Partei über die Europapolitik abzuschwächen. Er nannte die Einschätzung in Medien "verwirrend", dass ein Teil der Partei als europafeindlich und ein anderer Teil als europafreundlich eingestuft werde. Schließlich sei die Basis dafür ein und derselbe Entwurf für das Europawahlprogramm. Der Parteitag will am Nachmittag über diesen Leitantrag des Vorstands abstimmen. Es wird eine heftige Debatte erwartet. Bisky sagte: "Die Linke will die Europäische Union weder abschaffen noch zurück zur ausschließlichen Nationalstaatlichkeit. Für uns ist entscheidend, europäisch zu handeln." Die EU-Linke-Abgeordnete und frühere PDS-Chefin Gabi Zimmer warnte ihre Partei davor, den Streit über die Europapolitik für interne Machtkämpfe zu missbrauchen. "Dass es Streit gibt, ist normal", sagte Zimmer in Essen. Die Sprecherin der deutschen Delegation in der EU-Fraktion der Linken mahnte aber: "Nicht normal ist, dass dieser Streit diffamiert und für innerparteiliche Machtkämpfe instrumentalisiert wird." Zimmer steht auf dem aussichtsreichen Platz drei der vom Bundesausschuss vorgelegten Vorschläge für die Kandidatenliste zur Europawahl. Zimmer ist damit die einzige der derzeit sieben Linke-Abgeordneten im EU-Parlament, die vom Bundesausschuss wieder nominiert wurde. Auch die profilierte Abgeordnete Sylvia-Yvonne Kaufmann wurde nicht berücksichtigt. Sie hatte für den EU-Reformvertrag von Lissabon gestimmt, gegen den ihre Partei vor dem Bundesverfassungsgericht klagt. (dpa)
Frankfurter Rundschau
Linksparteichef Lothar Bisky hat der Bundesregierung Versagen bei der Bewältigung der Finanzmarktkrise vorgeworfen.
Politik
2019-01-26T21:50:13+0100
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Diese glückliche Langeweile des Friedens
Robert Menasses großer EU-Roman ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine nüchterne Liebe. Brüssel ist ein Ort einsamer Seelen. Zehntausende von Menschen sind hier nicht zu Hause, sondern im Dienst. Sie vertreten die Interessen ihrer Herkunftsländer oder versuchen sie aufzuheben im Interesse des ganzen Kontinents. Tagsüber kämpfen sie im Widerstreit der Völker, abends kehren sie müde in ihre möblierten Appartements zurück. Männer wie Frauen. Einsame Vorposten ihrer kulturellen Kollektive, die sich unermüdlich um Verständigung bemühen, aber nachts noch lange auf ihren Bettkanten sitzen und ein letztes Glas Wein trinken und dann noch eins. Was für ein großartiger, ganz unbearbeiteter Romanstoff! Jetzt hat ihn endlich jemand wahrgenommen.  Der Wiener Schriftsteller Robert Menasse hat der Europäischen Union menschliche Gesichter gegeben, hat das, was immer nur „Apparat“ genannt wird, dargestellt als disparat beseelten Verhandlungsort. Dieser wird nicht durch heroische politische Gesten geprägt, sondern durch ein schwer durchschaubares Gespinst von Abhängigkeiten und Rücksichtnahmen. Hier gedeiht eine melancholische Spezies von Menschen, deren Aufgabengebiet das Fassungsvermögen der Literatur, des Films und der Medien übersteigt. Denn obwohl sie unser Leben entscheidend bestimmen, arbeiten die 22 000 Angestellten der Europäischen Kommission und des Parlaments in einem Abseits der Aufmerksamkeit, der im grotesken Gegensatz zu ihrer Bedeutung steht. Das weiß die EU natürlich am besten, und so beauftragt in Menasses Roman „Die Hauptstadt“ die ehrgeizige neue Chefin der Generaldirektion Kultur und Bildung, Fenia Xenopoulou, ihren Mitarbeiter Martin Susmann mit der Aufgabe, zum 50. Jubiläum der Gründung der Europäischen Kommission eine Feier zu projektieren. Er soll eine Idee finden, die die Sexyness der Gemeinschaft angemessen zur Schau stellen könnte. Der aufrechte Susmann findet sie ausgerechnet in Auschwitz. Ohne Auschwitz sei der historische Wille zur europäischen Einigung schließlich gar nicht vorstellbar. An das Motiv, den Nationalismus zu überwinden, damit sich ein solches Grauen nicht wiederhole, müsse erinnern, wer der Union ihre verlorene Überzeugungskraft wiedergeben wolle. Überlebende von Auschwitz sollten deshalb in den Mittelpunkt der Feierlichkeiten gestellt werden. Susmanns Chefin findet das zunächst befremdlich, sieht aber in der Radikalität des Vorschlags die einzige Chance, an der Spitze der eigentlich unbedeutenden Kulturabteilung so bekannt zu werden, dass sie möglichst schnell von diesem Abstellgleis wieder wegbefördert wird. Von solcher Winkelzügigkeit sind fast alle Strategien, die Menasses Protagonisten verfolgen. In dem verwickelten Einigungsunternehmen EU sind dem Ehrgeiz gerade Wege verwehrt. Auch die schlaue Fenia Xenopoulou ist dafür nicht schlau genug, bedenkt sie doch nicht, dass Aufsehen zu erregen in Brüssel eben nicht hilfreich ist. „Für jeden in der Kommission, der ein Projekt voranbringen will, ist allgemeines Desinteresse daran eine große Erleichterung“ – so was lernt man in diesem Roman. Der leidenschaftliche Europäer Menasse spart die bürokratischen Grotesken der Verwaltung nicht aus. Weder taucht er die asketischen, fitnessgestählten Vertreter des modernen Politikmanagements in mildes Licht, noch die genießerischen Intriganten der alten verzopften Kabinettdiplomatie, die in Brüssel ihr destruktives Süppchen kochen. Und doch gelingt es ihm, Hochachtung vor der Brüsseler Beamtenschaft zu erzeugen. Nicht, weil er für sie wirbt, sondern weil er sie uns nah bringt durch Realismus, Glaubwürdigkeit und Nähe.  Über Jahre hat Menasse in Brüssel eine Wohnung genommen, um die handelnden Menschen dort besser kennenzulernen und die komplexen Entscheidungswege zu studieren. Um den Roman von der Parteilichkeit eines Pro-Euro-Pamphlets zu befreien, hat er ein solches zwischendurch geschrieben: 2012 erschien sein „Europäischer Landbote“, ein Plädoyer für ein Europa der Regionen. Und ein großartiger Trick. Denn mit dem Verfassen der Kampfschrift war der Kopf frei für ein literarisches Erzählen, das auf Thesen und Urteile verzichtet und den Realismus auch dort durchhält, wo er der eigenen politischen Ambition schadet.  Das ist dem Autor nicht durchweg, aber überraschend gut gelungen. Entstanden ist ein vielsträngiges Werk, teils Kriminal-, teils Ideen- und Gesellschaftsroman, in dem sich ein Schweinezüchterlobbyist, ein politischer Auftragsmörder, ein philosophierender Kriminalbeamter, ein KZ-Überlebender, ein Politologieprofessor, eine Altenpflegerin und ein ausgerissenes Schwein mit dem internationalen Beamtenpersonal die kurzen Kapitel teilen. Das ist viel amüsanter, als es sich anhört. Sie alle bilden ein Europa, das „das alte“ genannt werden kann, obwohl es noch längst nicht fertig ist mit sich und wohl auch nie werden wird. Menasse und mit ihm seine Leser betrachten es schon mit Wehmut, zumal sich vor seinen Grenzen die Probleme derart bedrohlich ballen, dass die EU wie ein Traum wirkt, während wir noch über sie meckern.  Irgendwo in der Mitte zwischen Thomas Mann (wenn auch nicht ganz so elegant) und Alexander Kluge (wenn auch nicht ganz so theorie-erleuchtet) pendelt sich die Tonlage dieses Buches ein, das auf angenehme Weise Lücken und Leerstellen lässt. Es gibt zum Beispiel ein paar französische, italienische, polnische, griechische und natürlich englische Brocken in dem Text, die nicht übersetzt werden. Beim Lesen stört das nicht, macht aber das Faszinosum des babylonischen Einigungsprozesses deutlich: „Das Problem mit Fremdsprachen (...), wenn man sie nicht zumindest stiefmuttersprachlich beherrschte, war, dass man immer nur sagt, was man sagen kann, und nicht, was man sagen will. Die Differenz ist das Niemandsland zwischen den Grenzen der Welt.“ Es ist ein melancholischer Blick auf Brüssel, geschult noch von der Erfahrung des untergegangenen Vielvölkerstaats der k. u. k. Monarchie. Zugleich ist die Liebe zu Europa in diesem Roman eine sehr nüchterne, weil sie um die Langeweile weiß, die von diesem politischen Gebilde ausgeht. Es ist die unterschätzte Langeweile des Friedens. Sie uns als eigentlich glücklichen Lebensumstand liebenswert zu machen, und dazu noch auf solch spannende, unterhaltsame Weise, ist das besondere Kunststück dieses Buches.  Als die griechische Chefin der Direktion C Kommunikation in der Generaldirektion für Kultur und Bildung mit dem deutschen Kabinettschef der Generaldirektion für Handel nach einem Abendessen ins Bett geht, heißt es: „Er täuschte Begehren vor, sie täuschte einen Orgasmus vor. Die Chemie stimmte.“
Harald Jähner
Robert Menasses großer EU-Roman ist ein leidenschaftliches Plädoyer für eine nüchterne Liebe.
Literatur
2019-01-07T03:14:29+0100
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https://www.fr.de/kultur/literatur/diese-glueckliche-langeweile-friedens-11029464.html
Neues Top-Duo: So baut der FC Bayern seine Defensive um
Jonathan Tah und Dayot Upamecano sollen das neue Abwehrduo des FC Bayern bilden. Kim Min-jae steht vor dem Verkauf, ein Ersatz müsste her. München - Die Innenverteidigung des FC Bayern nimmt für die kommende Saison immer klarere Formen an. Laut Informationen der BILD planen die Verantwortlichen mit einem neuen Stammduo: Jonathan Tah und Dayot Upamecano. Beim FC Bayern tut sich derzeit einiges in der Defensive. Eric Dier verlässt den Verein in Richtung Monaco, zeitgleich steht Jonathan Tah unmittelbar vor einem Wechsel zum deutschen Rekordmeister. Der ablösefreie Neuzugang von Bayer Leverkusen soll zusammen mit Upamecano das neue Rückgrat der Defensive bilden. Intern werden die beiden als neues „Top-Duo“ gesehen, das sich in Spielweise und Charakter ideal ergänzen soll. Für Sportvorstand Max Eberl ist es ein zentrales Element in der strukturellen Stabilisierung der Abwehr. Weniger rosig scheint die Zukunft von Kim Min-jae in München zu sein. Der Südkoreaner war im Sommer 2023 für rund 50 Millionen Euro vom SSC Neapel geholt worden, konnte die hohen Erwartungen jedoch nur phasenweise erfüllen. Nun wird intensiv über einen Verkauf diskutiert. Sollte ein passendes Angebot eintreffen, ist der Rekordmeister offenbar bereit, Kim ziehen zu lassen. Bleibt er jedoch, würde er in der Hierarchie hinter Tah und Upamecano als Backup eingeplant – ebenso wie Josip Stanisic, der als flexibler Abwehrspieler eingeplant ist und auch auf den beiden Außenverteidiger-Positionen aushelfen kann. Eine weitere Variable in Bayerns Planungen ist Hiroki Ito. Der Japaner wird aufgrund einer schweren Verletzung mehrere Monate ausfallen. Gerüchten zufolge wird der Verteidiger die komplette Hinrunde der neuen Saison verpassen und vermutlich erst 2026 wieder auf den Platz zurückkehren. Sollte Kim den Klub verlassen, müsste Bayern auf dem Transfermarkt erneut aktiv werden, um die Tiefe in der Innenverteidigung sicherzustellen. (Dieser Artikel entstand in Kooperation mit FCBinside.de)
Vjekoslav Keskic
Jonathan Tah und Dayot Upamecano sollen das neue Abwehrduo des FC Bayern bilden. Kim Min-jae steht vor dem Verkauf, ein Ersatz müsste her.
Fußball
2025-05-29T19:02:44+0200
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https://www.fr.de/sport/fussball/defensive-um-neues-top-duo-so-baut-fc-bayern-seine-zr-93758965.html
RT-Chefin offenbart Propaganda-Tricks in Russlands Staats-TV
In einem auf Twitter veröffentlichen Video, soll RT-Chefin Simonjan offenbaren, wie Russland seine Desinformationen trotz Sperren weiter verbreitet. Moskau – In einem auf Twitter veröffentlichen Video soll die Chefin von Russia Today, Margarita Simonjan, offenbaren, wie Russland seine Desinformationskampagnen trotz Sperrungen auf Plattformen wie YouTube weiter fortsetzt. Geteilt wurde der Tweet von Julia Davis, einer US-amerikanischen Journalistin, die unter anderem für das Nachrichtenportal The Daily Beast tätig ist. Das Video zeigt Simonjan – die seit Februar 2022 von der EU auf der Sanktionsliste infolge des russischen Überfalls geführt wird – in einem Format des Staatssenders Rossija 1 mit drei weiteren Gesprächspartnern. Hierbei soll sie in dem 31-sekündigen Abschnitt, über die verdeckten Fortsetzung russischer Desinformationskampagnen sprechen, unter Nennung der Herangehensweise. Mit Beginn des Ukraine-Kriegs wurden durch die EU-Sanktionen der Sendebetrieb und die Kanäle des russischen Staatssenders RT in den sozialen Medien auf dem Gebiet der Europäischen Union eingeschränkt. In dem Videoausschnitt beginnt Simonjan zu erklären, dass ihre Formate nicht mehr im westlichen Medien vertreten seien, etwa im Nachrichtendienst Telegram, der unter anderem auch vonseiten der Ukraine genutzt wird, um über das Kriegsgeschehen zu informieren. „Wir existieren in Russland, in russischer Sprache“ stellt Simonjan fest, womit vermutlich Medieninhalte von Russia Today gemeint sind. „Aber unsere fremdsprachigen „Outlets“ sind es nicht.“ Deswegen sei es laut der 42-jährigen Journalistin notwendig, dass die eigenen „Partisanen schleichen, sodass niemand weiß, dass wir es sind“. Mit den Diensten, die zur Überwachung der Sanktionen zuständig sind, hat sich daraus scheinbar ein „Katz und Maus“-Spiel entwickelt. Die Verbreitung von Informationen geschehe nämlich von nun an nicht mehr unter „unserer Marke“, wie Simonjan beschreibt, sondern durch die Eröffnung von YouTube-Kanälen, die in kürzester Zeit Aufrufe in Millionenhöhe generieren können. Diese würden wiederum nach kurzer Zeit gesperrt werden, um von russischer Seite mit einer Neueröffnung von Kanälen zu reagieren. „So arbeiten wir im Moment“, stellt Simonjan kurz und knapp fest. „Weitere Details“ wolle sie jedoch nicht preisgeben, um den Geheimdiensten nicht ihre „Trümpfe“ zu zeigen. Bereits im November 2022 hat das Recherchezentrum Correctiv einen Hintergrundbericht über die Umgehung von EU-Sanktionen durch Russia Today veröffentlicht. (nki) Unterdessen hat das russische Staatsfernsehen in einer Sendung den Ukraine-Krieg mit der sowjetischen Vergangenheit beider Länder legitimiert.
Niklas Kirk
In einem auf Twitter veröffentlichen Video, soll die RT-Chefin offenbaren, wie Russland seine Desinformationen trotz Sperren weiter verbreitet.
Politik
2023-01-09T16:10:16+0100
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Lauterbach ist für die 4. Impfung ab 60: Pandemie-Lage in Europa „schlechter als das Gefühl der Menschen“
Lauterbach fordert wegen aktuell extrem hoher Fallzahlen die vierte Impfung für alle ab 60. Experten halten dies für „momentan nicht angezeigt“. Berlin - Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) setzt sich für eine vierte Corona-Impfung für Menschen über 60 Jahren ein und verweist auf Studien aus Israel. Bei der deutschen Gesellschaft für Immunologie ist man anderer Ansicht. Karl Lauterbach sprach sich bei einem Treffen der EU-Bundesgesundheitsminister in Brüssel laut der Tagesschau für eine vierte Corona-Impfung ab 60 aus. Er verweist dabei auf Studien aus Israel, die gezeigt hätten, dass das Risiko, an Corona zu sterben, ab dem 60. Lebensjahr durch eine vierte Impfung um bis zu 80 Prozent reduziert werden könne. Der Umgang mit einer möglichen vierten Corona-Impfung solle EU-weit einheitlich gehandhabt werden, findet Lauterbach. Die EU-Kommission wolle eine Empfehlung zur vierten Impfung erarbeiten, sagte der Minister nach einem Treffen mit seinen EU-Kollegen. Die Gesundheitsminister der anderen EU-Länder hätten seinen Vorschlag, die Impfstrategien Eu-weit anzugleichen, größtenteils unterstützt. Die Vorgaben der EU-Kommission seien dann „auch für Deutschland ein wichtiger Kompass für den Umgang mit der zweiten Boosterung sein“, äußerte sich Lauterbach laut Tagesschau. Lauterbach weist auf die aktuell wieder sehr kritische Pandemie-Lage hierzulande hin. „Wir haben sehr hohe Fallzahlen, wir haben leider auch sehr hohe Sterbezahlen“, so Lauterbach bei der Sitzung in Brüssel laut Tagesschau. „Die Lage ist in Europa, was die Pandemie angeht, schlechter als das Gefühl der Menschen“, fügte er noch hinzu. Das liegt wohl nicht zuletzt am Kriegsgeschehen in der Ukraine, durch das sich die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit verschoben hat. Von Immunologen wird die vierte Corona-Impfung schon für Menschen ab 60 Jahren allerdings nicht gestützt. „Ein generelles Absenken der Altersschwelle bei der Impfempfehlung ist momentan nicht angezeigt“, sagte der Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Immunologie (DGfI), Reinhold Förster von der Medizinischen Hochschule Hannover, der Deutschen Presse-Agentur. Nur in Ausnahmefällen könne ein zweiter Booster ab 60 Jahren nachvollziehbar sein, etwa bei Menschen mit unterdrücktem Immunsystem. Auch die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die vierte Dosis derzeit nur für Menschen ab 70 Jahren sowie für Menschen mit Risikofaktoren wie Immundefekten. Die israelischen Daten interpretieren die Forscher der Deutschen Gesellschaft für Immunologie anders als der Minister: Sie zeigten minimale Unterschiede zwischen den verglichenen zwei Gruppen aus drei- beziehungsweise vierfach Geimpften, so Förster von der Deutschen Gesellschaft für Immunologie. „Beide Gruppen haben bei Omikron ein sehr geringes Sterberisiko durch Covid-19.“ Die Angaben zur verringerten Sterblichkeit basierten daher auf relativ kleinen absoluten Zahlen. Ein Beispiel: Bei den 60- bis 69-Jährigen starben laut Preprint im beobachteten Zeitraum fünf der rund 112.000 vierfach Geimpften und 32 der rund 124.000 dreifach Geimpften im Zusammenhang mit Covid-19. (Magdalena von Zumbusch mit dpa)
Magdalena von Zumbusch
Lauterbach fordert wegen aktuell extrem hoher Fallzahlen die vierte Impfung für alle ab 60. Experten halten dies für „momentan nicht angezeigt“.
Panorama
2022-04-01T22:30:00+0200
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„Udo Lindenberg & das Panikorchester“: Legenden gehen nicht in Rente
In diesem Dokumentarfilm, der auch ein Konzertfilm ist, spielt Udo Lindenberg nur eine Nebenrolle: Seine Combo wird 50. Frankfurt - Dass Udo Lindenberg den mittlerweile abgeschafften Musikpreis „Echo“ für sein Lebenswerk bekommen hat, ist im Grunde kaum der Rede wert. Einigermaßen absurd wirkt im Rückblick allerdings, dass er die Auszeichnung bereits 1992 erhalten hat. Drei Jahrzehnte und einige Comebacks später ist der Sänger immer noch da und nach wie vor kein bisschen leise. Natürlich ist „Udo Lindenberg & das Panikorchester“ auch ein musikalisches Denkmal für den Westfalen, der seit den Siebzigern ein Hamburger ist, aber Hannes Rossacher, Frank Bartsch und Marek Weinhold feiern in erster Linie „50 Jahre Rock’n’Roll in der bunten Republik“, wie der Titelzusatz lautet. Lindenberg ist hier nur Teil eines Ensembles. Zentrale Figuren sind jene, die in all’ diesen Jahren in seinem Schatten standen, aber erheblichen Anteil an seinem Erfolg hatten: Bassist Steffi Stephan ist Lindenbergs ältester Weggefährte, Jean-Jacques Kravetz (Klavier) ist ebenfalls seit 1973 dabei, Bertram Engel (Schlagzeug) stieß 1976 dazu; der Star des Films ist die Mannschaft: Trotzdem geht es in erster Linie um Lindenbergs Lebensweg, schließlich war er die treibende Kraft. Von seinem früh gefassten Vorsatz, reich und berühmt zu werden, haben auch die Band-Mitglieder profitiert; wer weiß, was ohne seine Popularität aus ihnen geworden wäre. Dennoch ist es spannend, die gemeinsame Karriere aus anderer Perspektive zu erleben: das anfängliche Scheitern mit einem auf Englisch gesungenen Album, der erste Versuch mit deutschen Liedern, der Überraschungserfolg mit „Andrea Doria“ (1973) und all’ die anschließenden Aufs und Abs, die Streits und Versöhnungen, die Trennungen und Wiedervereinigungen. Frühere und spätere Weggefährten, die zu Freunden wurden, darunter Otto Waalkes, Jan Delay, Clueso und Johannes Oerding, erzählen von den ersten Begegnungen; prominente Kollegen wie Peter Maffay und Wolfgang Niedecken steuern weitere Schlaglichter und Momentaufnahmen bei. Spätestens in diesen Wertschätzungen wird die erhebliche Bedeutung Lindenbergs für die deutschsprachige Rockmusik deutlich: Anfang der Siebziger waren deutsche Texte abgesehen von einigen linken Liedermachern den „Schwachsinnsliedern der Schlageraffen“ vorbehalten, wie Lindenberg das in seiner unverblümten Art damals formulierte; er war schon authentisch, bevor das Etikett inflationär vergeben wurde. Musik spielt in diesem Film, durch den Ben Becker mit seiner unverkennbaren Stimme führt, selbstredend eine große Rolle; viele mitreißende Konzertausschnitte sorgen dafür, dass Lindenberg-Fans voll auf ihre Kosten kommen. Aber das Autorentrio erzählt auch die Geschichte der letzten fünfzig Jahre. Claudia Roth, einst Musikmanagerin (Ton Steine Scherben), bevor sie in die Politik ging, rühmt Lindenbergs Texte als „Einbruch in die deutsche Spießigkeit“, außerdem sei er Wegbereiter der heutigen Diversität gewesen. Maßgeblichen Anteil daran hatten die vielen Figuren im Panik-Universum, die stets auch die Bühne bevölkerten. „Das Auge hört mit“, haben Lindenberg und Stephan früh als Devise ausgegeben. Der Veranstalter Fritz Rau sorgte dafür, dass die Konzerte zum „Event“ wurden; selbst der nicht minder legendäre Theaterregisseur Peter Zadek hat einst eine „Rock-Revue“ für Lindenberg inszeniert. Doch der Film fesselt dank vieler Fotos, uralter Interviews und zeitgenössischer TV-Auftritten nicht nur als Reise durch die Musikhistorie, selbst wenn gerade die mit westfälischem Mutterwitz vorgetragenen Anekdoten Stephans vorwiegend heiter sind. Unter anderem erinnert sich, wie seine Mutter strickend am Bühnenrand saß, wenn er als Teenager mit seiner Band in einem Münsteraner Tanzcafé aufgetreten ist, damit er zumindest bis Mitternacht Musik machen konnte. Wesentlich ernster ist das deutsch-deutsche Kapitel: Kein anderer hat ähnlich beharrlich darauf gedrängt, in der DDR aufzutreten, wie Lindenbergs, weshalb seine Beziehung zu Ostdeutschland („Sonderzug nach Pankow“) einen besonderen Stellenwert einnimmt. 1983 war es endlich soweit, er durfte im Ostberliner Palast der Republik spielen. Eine bereits fest geplante Tournee im Jahr drauf wurde vom SED-Regime jedoch wieder abgesagt; das Panikorchester holte sie nach dem Mauerfall nach. Roth glaubt, dass Lindenberg mittlerweile seine fünfte Fan-Generation erlebe. Tatsächlich ist ihm mit dem Lied „Komet“, einem Duett mit dem Rapper Apache 207, das Kunststück gelungen, im Alter von 77 Jahren zum ersten Mal ganz vorn in den Single-Charts zu landen. Diesen Platz belegte das Lied 18 Wochen, so lange wie kein anderes je zuvor. Legenden gehen nicht in Rente. (Tilmann P. Gangloff) Freitag, 15. September, 21.45 Uhr, Arte
Tilmann P. Gangloff
In diesem Dokumentarfilm, der auch ein Konzertfilm ist, spielt Udo Lindenberg nur eine Nebenrolle: Seine Combo wird 50.
TV & Kino
2023-09-15T04:56:46+0200
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Der Feind im Inneren
Ein rationaler Blick auf die nationale Tragödie: Die Terror-Anschläge in Norwegen und zehn Thesen zur weiteren Vorgehensweise. Von Johan Galtung Das Datum 22. Juli 2011, „7/22“, wird sich zweifelsohne ebenso tief in das kollektive Gedächtnis Norwegens einbrennen wie der 9. April 1940, der Tag, an dem die deutschen Truppen in Norwegen einmarschiert sind. Die Ungeheuerlichkeit des Ereignisses verschlägt einem die Sprache. Zum einen das Regierungsviertel im Zentrum Oslos. Es gleicht nunmehr einer Kriegszone. Das Ausmaß der Zerstörungen übertrifft mit Abstand die im Zweiten Weltkrieg durch Anschläge des norwegischen Widerstands und von England verursachten Schäden. Dann das Massaker an der Jugend der sozialdemokratischen Arbeiterpartei auf Utøya in der Nähe von Oslo mit 68 Toten und vielen Schwerverletzten. Augenscheinlicher Urheber des Entsetzens ist der 32-jährige Anders Breivik, blond, blauäugig, „freundlich und verbindlich“, wie ihn Nachbarn beschreiben, der sich – bis auf weiteres – zu beiden Gräueln geständig gibt. Sein 1500-seitiges Manifest gibt sich als politische Philosophie. Er rechnet fest mit einem Bürgerkrieg, dessen Schauplatz ein durch Kulturmarxismus und Multikulturalismus geschwächtes Europa sei. Es würde einen Bürgerkrieg zwischen den Anhängern der Weltreligionen Islam und Christentum geben. Aus dieser Geisteshaltung ergibt sich auch sein Rat für den Umgang mit muslimischen Mitbürgern: ausweisen oder hinrichten. Journalisten und Sozialdemokraten hasst er, weil diese einer „Multikultigesellschaft“ Vorschub leisteten. Das Erschütternde an dieser Angelegenheit: Dieser Massenmörder ist einer wie wir. Dieser Massenmörder ist der Feind im Inneren. Auch deshalb sitzt der Schock so tief. Gegenwärtig spüren alle Bewohner dieses, meines Norwegens, wie die Herzen der Welt sich für das unfassbare Leid erwärmen. Das Beileid für die so plötzlich zum Trauern gezwungenen Bürger rührt uns zutiefst. Doch die Diagnose bleibt: Das Land befindet sich im Schockzustand. Trotz der Trauer, in der auch ich mich befinde, bedarf es einer rationalen und intellektuellen Analyse. Trotz der Verständnislosigkeit, der unmittelbaren Betroffenheit, der Ohnmacht. Was nun geleistet werden muss, ist „Verstehen und Begreifen“. Diese Anstrengung schließt die Reflexion darüber ein, was aus diesem Ereignis für die Zukunft gelernt werden muss. Folgen wir unserem wissenschaftlichen Erkenntnisinteresse, hilft der Allgemeinplatz, dass es für jedes Ereignis, ob erwünscht oder unlieb, stets Ursachen oder gar Ursachenbündel gibt. Diese gilt es zu identifizieren und zu entwirren. Und wenn das gegebene Ereignis, wie in diesem Fall, ein inakzeptables und abstoßendes ist, müssen seine Ursachen vermieden werden, damit es nicht erneut stattfindet. Um zu begreifen, womit wir es zu tun haben, ist die Ausgangsfrage hilfreich, woran uns dieses Datum und dieses Ereignis „7/22“ erinnern. In der Antwort liegen erste Anhaltspunkte für das erforderliche Verstehen. Die International Herald Tribune vom Wochenende des Anschlags verwies in diesem Zusammenhang auf „9/11“ und rückte die noch unbelegte Behauptung von Ansar al-Jihad al-Alami (Helfer des Globalen Jihad) in den Vordergrund, wonach es sich bei dem Anschlag um eine Reaktion auf Beleidigungen des Propheten und militärische Aktionen norwegischer Kräfte in Afghanistan und Libyen handele. Festzuhalten ist hier, dass diese norwegischen Kräfte im Ausland mit einer „Lizenz zum Töten“ („Med mandat til å drepe“, Kagge Verlag, Oslo 2010) agieren. Fern von Oslo repräsentieren sie ein Norwegen, das innenpolitisch eine unvergleichlich starke Kultur der Meinungsfreiheit hat. In seiner gegenwärtigen Außenpolitik in Ländern mit muslimischer Mehrheitsbevölkerung jedoch tritt es das Recht auf Freiheit vor Entwürdigung und Unversehrtheit mit Füßen. Es ist der International Herald Tribune nicht zu verübeln, dass dieses Attentat sie an „9/11“ erinnert. Die Botschaft beider Angriffe ist ähnlich: Beide Attentate sind architektonisch kodiert. Dazu kommt die Auswahl der Ziele: die Hauptstadt, das Regierungsviertel, die Sympathisanten, Schützlinge und Parteigenossen des Ministerpräsidenten sowie das Ölministerium. Diese Selektion der Ziele erinnert uns nolens volens an die Auswahl der Ziele in dem laufenden Versuch der Nato, Gaddafi in Tripolis auszuschalten. Die Symmetrie hat erschreckt, weil mancher einen Vergeltungsakt Gaddafis zu erkennen glaubte. Eine Bestätigung in diesem Sinne gibt es jedoch bisher nicht. Woran erinnert dieses Ereignis noch? Die politische Philosophie in Breiviks Manuskript erinnert stark an die Psychogramme, die in Daniel Goldhagens Motivforschungsstudie „Hitlers willige Vollstrecker“ erörtert werden. Die damalige Denkvorlage eines Joseph Goebbels bestand aus einer ideologischen Plörre aus Antisemitismus und der propagandistischen Aufhetzung sogenannter Arier gegen ihre jüdischen Mitbürger. Die Idiosynkrasie Breiviks besteht allem Anschein nach aus einer widerwärtigen Islamophobie, die in einem ersehnten Bürgerkrieg zwischen Christentum und Islam kulminieren soll. Ganz wie die Nazis, hasst auch er sogenannte Kulturmarxisten, Sozialdemokraten und jegliche Form inter- und transkulturellen Miteinanders. Eine Einstellung, die es ihm erlaubt, seine Tat als „grausam, aber notwendig“ zu umschreiben. Die Kaltblütigkeit, 90 Minuten lang auf Hunderte Menschen zu schießen, und Dutzende zu erschießen, denen man dabei ins Gesicht sieht, ruft verdrängte Assoziationen mit grausamen Repressalmassakern der SS und der Gestapo hervor. Die Einstellung dieses Breivik lässt sich wohl als eine Art europäisch-westlicher Neo-Faschismus beschreiben. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage danach, warum Breivik seine Grausamkeit an der Jugend der Arbeiterpartei ausgelassen hat, einer Partei, die nachweislich ebenso wenig links oder marxistisch handelt, wie die Fortschrittspartei tatsächlich rechts im politischen Spektrum liegt. Denn anders als in Deutschland sind sich beispielsweise beide Parteien sowohl über das Nato-Bombardement Libyens als auch über den überteuerten Erwerb von US-amerikanischen F35 Kampfflugzeugen einig. Der Anschlag auf eine Einwanderungs- oder eine Einbürgerungsbehörde, auf eine Moschee, auf eine muslimische Kongregation, all dies wäre für einen islamophoben Attentäter naheliegender gewesen und für die Rekonstruktion der Motive schlüssiger erschienen. Stattdessen spiegelt Breiviks Denken und Handeln die Idiosynkrasie eines verbitterten Eigenbrötlers, eines der norwegischen Gesellschaft entfremdeten Neofaschisten wider. Nichtsdestotrotz darf der Interpretationshorizont nicht auf diesen Punkt reduziert werden. Der Fall weist viele Facetten und damit unterschiedliche Bearbeitungszugänge auf: Zum einen ist offenkundig, dass der Attentäter eine starke Politisierung durch islamophobe Kreise erfahren und verinnerlicht hat. Offenkundig ist auch, dass es Bestrebungen gibt, ihn für verrückt zu erklären; aber das hätte zur Folge, dass die politische Dimension, und damit auch die Verantwortung, die politische Brisanz des Vorfalls angemessen kritisch-konstruktiv zu bearbeiten, verschwinden würde. Breivik dergestalt zu einem Psychiatriefall mit einer schwierigen Kindheit zu verklären, würde bedeuten, ihn zu einer causa sui zu erklären, als hätte er gänzlich aus sich selbst heraus in einer autistischen Gesinnungsblase seinen Hass und dessen Philosophie generiert. Dass er in einer solchen Blase gelebt hat, ist klar. Aber er hat diese Blase nicht alleine bewohnt. Denkbar ist auch, dass Norwegen es sich leicht macht und sich den Umgang der US-Regierung nach dem Vorfall des „9/11“ für die Interpretation des „7/22“ zum Vorbild macht, und dass es beginnt, Stellungnahmen unter dem Tenor „evil“ und „nothing to do with anything we have done“ zu verlautbaren. Beides hat zu einem verlorenen Jahrzehnt für die Völkerverständigung geführt und blutige Kriege im Mittleren Osten legitimiert. Im vorliegenden Fall wäre es angemessener, die Lehre zu ziehen, dass das „7/22“-Attentat nur deshalb stattfinden konnte, weil nicht zuletzt im polizeilichen Verantwortungsbereich gravierende Versäumnisse im Hinblick auf die Prävention geschehen sind. Eine angemessenere Herangehensweise seitens der Regierung wäre es, zu fragen: „Is it something we have not done? Like not spotting him?“ Abschließend zehn konstruktive Überlegungen zur weiteren Vorgehensweise. 1. Gut denkbar, dass die norwegische Demokratie eine aufrichtigere Dialogkultur braucht. Der norwegische Premierminister hat es durchaus treffend formuliert. Die Demokratie Norwegens ist erhaltenswert und ihre Offenheit wehrhaft. Aber: Demokratie muss weit mehr sein als negative Toleranz für politisierte ideologische Nischen, wie in diesem Fall für den christlichen Fundamentalismus, die intolerante Islamophobie, die Mitgliedschaft in der Jugendorganisation der Fortschrittspartei oder die Mitgliedschaft in einer Freimaurerloge eines Breivik. Jenseits der in Norwegen gegebenen negativen Toleranz bedarf eine Demokratie einer stets transparenten und gesamtgesellschaftlichen Dialogführung, die sich gemeinschaftlichen Herausforderungen stellt und gefährliche Einstellungen diskursiv zu überwinden vermag. Es reicht nicht, Nischeninsassen alle vier Jahre derart klientelistisch zu bedienen, dass sie arithmetische Mehrheiten liefern. Das Parlament und die Bürger müssen Einsichten über ihre eigenen Gesinnungsinseln hinaus erlangen. Dialoge fördern solche Einsichten und ein Mehr an Einfühlungsvermögen. Gut denkbar, dass mehr Dialoge mit Menschen aus einem breiten Spektrum an Einstellungen und Gesinnungen Breivik hätten entschärfen können. 2. Gewalt, die Vergegenständlichung ungelöster Konflikte, verhält sich stets antithetisch zum Dialog. Die Nato ist bis zum 18. Juli 2011 insgesamt 5858 Einsätze in Libyen geflogen; für 535 dieser Bombardements zeichnen sich norwegische Streitkräfte mit 501 abgeworfenen norwegischen Bomben verantwortlich. Waren die Ziele ausschließlich militärisch? Eine wahrlich rhetorische Frage! Für die Nato ist ein Angriff auf ein Bündnismitglied gleichsam ein Angriff auf alle Mitglieder. Gilt denn auch, dass ein Angriff eines Bündnismitgliedes der Nato gleichbedeutend ist mit dem Angriff aller Mitglieder? Es darf nicht in Vergessenheit geraten, dass das Mandat des Sicherheitsrates für besagte Flugeinsätze auf einer durch fünf Enthaltungen geschwächten Resolution fußt, und dass kein einziger muslimischer Staat ein Veto einlegen konnte. Gut denkbar, dass ein zügig und präventiv ersuchter Dialog mit allen Konfliktparteien in Libyen vernünftiger gewesen wäre, als der Abwurf von Bomben mit abgereichertem Uran. 3. Uns Norweger hat die Wirkung dieser einzelnen norwegischen Düngemittelbombe zutiefst erschüttert. Gut denkbar, dass es den Libyern, die mit den Folgewirkungen der 501 norwegischen Bomben fertig werden müssen, ähnlich geht. Das norwegische Entsetzen über das Massaker an unseren arglosen Mitbürgern sitzt tief. Gut denkbar, dass es zahlreichen afghanischen Bürgern durch die Operation Enduring Freedom nicht wesentlich anders geht. Gewalt ist stets die Niederlage der Vernunft und des Problembearbeitungswillens zum Leidwesen anderer. Wenn norwegische Gewaltanwendung von Breivik in Norwegen abzulehnen ist, so ist norwegische Gewaltanwendung in Libyen ebenfalls abzulehnen. 4. Konstruktive Politik ist letztlich stets eine auf kreative und konkrete Lösungen angewiesene Form der Konfliktbearbeitung. Bildungspolitik und Journalistik haben die Erkenntnisse der Friedens- und Konfliktforschung der vergangenen 50 Jahre noch nicht hinreichend aufgenommen und in ihr Problembearbeitungsbewusstsein eingefügt. Gut denkbar, dass es höchste Zeit ist, für eine Lehre der Konflikthygiene, die für die Politik das ist, was die medizinische Hygiene für die Gesundheit ist. 5. Gut denkbar, dass eine umsichtige Auseinandersetzung über die Ursachen und die Reichweite von „7/22“ in einer UN-Institution am besten aufgehoben wäre. 6. Gut denkbar, dass mehr Wissen über und mehr Einsicht in die Makrogeschichte der wechselwirkenden Einflüsse zwischen „dem“ Westen und „dem“ Islam ein konstruktiver Ansatz für die Bearbeitung von „7/22“ wäre. 7. Gut denkbar, dass präventive Dialoge mit „Extremisten“ über die möglicherweise legitimen Aspekte ihrer Positionen helfen werden, Konflikte in Zukunft gewaltfrei zu lösen. 8. Gut denkbar, dass Illegitimität als Merkmal von Geisteshaltungen im gesamten politischen Spektrum vorkommen kann, was unter Umständen die eigene Legitimationsgrundlage betreffen kann. 9. Gut denkbar, dass eine Neuausrichtung der amateurhaften Geheimpolizei PST mit ihrer CIA- und FBI-Hörigkeit mehr als fällig ist. Fragwürdig ist vor allem, dass sie auf dem linken Auge so klar sieht, dass sie es gar vermag, Bedrohungen zu erkennen, wo es sie gar nicht gibt, während sie auf dem rechten Auge so blind ist, dass Breivik unentdeckt und ungehindert planen und handeln konnte. 10. Wir müssen uns positionieren – wider den postulierten Kampf der Kulturen. Theologie strebt danach, Glaubensbekenntnisse zu ergründen. Diese sind aber verschieden zu verschiedenen Zeiten und an verschiedenen Orten. Gut denkbar, dass ein theologischer Dialog Not tut. Wir trauern, in Kirchen und Moscheen – warum nicht gemeinsam? Die Mesquita in Cordoba, welche muslimische Gottesdienste am Freitag und christliche am Sonntag hält, könnte gemeinsame am Samstag abhalten. In der Hagia Sophia, aufbauend auf der von Erdogan und Zapatero initiierten Allianz der Zivilisationen, ließe sich ein gemeinsames Beten, ein gemeinsames Suchen konkretisieren. Es gibt diesen ausgezeichneten US-amerikanischen Ausdruck „wake-up call“. „7/22“ war ein äußerst brutaler „wake-up call“. Er sollte aber nicht lediglich zu einer stärkeren Überwachung von Düngemitteln und strengeren Waffengesetzen führen. Es ist dies die Zeit für ein Mehr an Dialogführung und Konfliktbearbeitung und die Förderung entsprechender Kompetenzen.
Frankfurter Rundschau
Ein rationaler Blick auf die nationale Tragödie: Die Terror-Anschläge in Norwegen und zehn Thesen zur weiteren Vorgehensweise.
Kultur
2019-01-23T04:24:34+0100
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Hat sich Ihr Haar so verändert? Dann schnell ab zum Arzt!
Brüchig, strohig oder schuppig: Wenn die Haarfülle oder –struktur massiv abbaut, kann das ein Warnzeichen des Körpers sein, dass etwas mit ihm nicht stimmt. Wer trockenes, glanzloses Haar hat – der kann oftmals nicht genug Pflege und Haarkuren benutzen, damit die Frisur wieder gepflegt aussieht. Doch wenn sie über Monate unter brüchigem, schütterem Schopf oder sogar an Haarausfall leiden, dann könnte auch eine ernstzunehmende Grunderkrankung zugrunde liegen. Erfahren Sie oben in der Fotostrecke, was krasse Veränderungen der Haare über unsere Gesundheit aussagen. jp
Jasmin Farah
Brüchig, strohig oder schuppig: Wenn die Haarfülle oder –struktur massiv abbaut, kann das ein Warnzeichen des Körpers sein, dass etwas mit ihm nicht stimmt.
Gesundheit
2018-02-13T09:16:00+0100
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https://www.fr.de/ratgeber/gesundheit/sich-haar-veraendert-dann-schnell-arzt-zr-9607364.html
Corona-Krise dämmt Kriminalität in Hessen ein – Doch in drei Bereichen steigen die Fallzahlen
Durch Corona verzeichnet die Polizei in Hessen weniger Delikte. Es gibt allerdings auch Bereiche, wo die Fälle angestiegen sind.  Wiesbaden – Die Zahl der Straftaten ist in Hessen 2020 das vierte Jahr in Folge gesunken. Die Polizei registrierte 6,1 Prozent weniger Fälle als noch im Jahr zuvor. Wohnungseinbrüche beispielsweise seien 2020 im Vergleich zum Vorjahr um knapp 24 Prozent zurückgegangen, so die Beamten. Mittlerweile scheitere jeder zweite versuchte Wohnungseinbruch. Die Leute seien meist im Home-Office, heißt es seitens der Polizei. Urlaubsreisen waren auch kaum möglich. Gleichzeitig setze sich mit dem Rückgang der positive Trend der Vorjahre fort. Zudem sei die Aufklärungsquote hoch (65,5 Prozent der Straftaten wurden aufgeklärt). In Sachen Kultur beziehungsweise Einsätze bei Massenveranstaltungen gab es für die Polizei ebenfalls nicht so viel zu tun. So gab es 2020 deutlich weniger Groß-Veranstaltungen wie beispielsweise Konzerte oder Fußballspiele, die begleitet werden mussten. Allerdings unterstützten die Beamten die Ordnungsämter bei Corona-Kontrollen. Rund 67 Prozent entfielen beispielsweise auf Verstöße gegen die Kontaktbeschränkungen und rund 16 Prozent auf das Nicht-Tragen eines Mund-Nase-Schutzes. So ist es bei häuslicher Gewalt: Die Zahl der registrierten Fälle kletterte im Vergleich zum Vorjahr um 7,7 Prozent auf 10.013 Taten. Dies liege unter anderem daran, dass mehr Taten auch angezeigt würden. Frauen seien mit 80 Prozent der Fälle die Hauptbetroffenen. Opfer sollten sich nicht schämen und die Polizei verständigen. Die Beamten könnten die Täter beispielsweise für bis zu 14 Tage aus der gemeinsamen Wohnung verweisen, betont die Polizei. Es traten sogar neue Betrugsmaschen auf: vermeintliche Mitarbeiter von Gesundheitsämtern vor der Haustür, Schadsoftware oder Fake-Shops für Schutzmasken und Desinfektionsmittel im Internet. Die Pandemie lockte auch Betrüger auf den Plan. In vier von 60 Corona-Betrugs-Fällen seien die Täter zum Ziel gekommen. Die Methode der Betrüger: Nahe Angehörige hätten sich infiziert und benötigten dringend Geld für eine Behandlung. Dadurch brachten sie die Opfer um insgesamt rund 55.000 Euro. Im vergangenen Jahr sind zudem die Fallzahlen von Missbrauchsabbildungen von Kindern um 44,5 Prozent auf 1449 Fälle gestiegen. Das liegt vor allem an neuen Meldepflichten für US-amerikanischer Internet-Provider, die strafbares Nutzerverhalten unmittelbar und automatisiert an die Behörden mitteilen müssen. (Jakob Lobes mit dpa)
Jakob Lobes
Durch Corona verzeichnet die Polizei in Hessen weniger Delikte. Es gibt allerdings auch Bereiche, wo die Fälle angestiegen sind. 
Hessen
2021-03-08T17:45:00+0100
[ "{'name': 'Polizei', '@type': 'Organization', '@id': 'https://data.globalnewsgraph.org/gng/organisation/polizei', 'description': '', 'legalName': [''], 'email': [''], 'telephone': [''], 'sameAs': ['https://www.wikidata.org/wiki/Q35535', 'http://de.dbpedia.org/resource/Polizeiruf_110', 'https://www.polizei.de/'], 'address': {'@type': 'PostalAddress', 'streetAddress': [''], 'postOfficeBoxNumber': [''], 'postalCode': [''], 'addressLocality': [''], 'addressRegion': [''], 'addressCountry': ['']}}", "{'name': 'Kriminalität', '@type': 'Thing', '@id': 'https://data.globalnewsgraph.org/gng/catchword/kriminalitat', 'description': '', 'sameAs': ['https://de.wikipedia.org/wiki/Kriminalit%C3%A4t', 'https://www.wikidata.org/wiki/Q12754227', 'http://de.dbpedia.org/page/Kriminalit%C3%A4t']}" ]
https://www.fr.de/hessen/corona-kriminalitaet-hessen-straftaten-polizei-haeusliche-gewalt-kinderpornografie-news-zr-90233268.html
9 Ausflüge in Österreich, die du an einem verlängertem Mai-Wochenende machen musst
Pfingsten steht vor der Tür und somit gibt es für viele einen extrafreien Tag. Damit dir dabei nicht fad wird, haben wir ein paar Aktivitäten für dich. Egal ob in Wien, Tirol, Salzburg, Kärnten, Vorarlberg, Ober- oder Niederösterreich, in der Steiermark oder im Burgenland: Mit Pfingsten steht wieder ein verlängertes Wochenende vor der Tür. Das schreit – wie Christi Himmelfahrt und Fronleichnam – nach Ausflügen, Aktivitäten und ganz viel Freizeitspaß. Wenn du sie noch nicht gesehen hast, solltest du auf jeden Fall diese sieben Naturwunder in ganz Österreich mal auschecken. Generell gibt es im Mai wirklich viele Orte, die du dir nicht entgehen lassen solltest. Fang doch einmal mit diesen neun Aktivitäten in Österreich an, die du im Mai erleben musst. Aber zurück zum verlängerten Wochenende: Damit du nicht komplett planlos vor sehr viel Freizeit stehst, haben wir hier für jedes Bundesland Ausflugsziele für dich, die so ein Pfingstwochenende easy füllen können!: 1. Wachau-Rundreise in Niederösterreich In der Wachau kannst du dich entweder recht aktiv von A nach B bewegen und mit dem Rad oder auch zu Fuß ein verlängertes Wochenende an der Donau verbringen. Wer es entspannter will, fährt mit dem Bus von Ort zu Ort und verbringt dafür mehr Zeit in den Weinbergen. 2. Burgentour im Burgenland Im Burgenland ist der Name Programm. Deswegen schau dir doch an den paar freien Tagen ein paar Burgen an. Starte vielleicht bei der Burg Forchtenstein und lass dort das Mittelalter wieder aufleben. 3. Obir-Tropfsteinhöhlen in Kärnten Kärnten ist bekannt für seine vielen schönen Seen, allerdings kannst du auch noch andere Dinge in diesem österreichischen Bundesland erleben. Wie wäre es also mit einer Tropfsteinhöhle? Das Gute dabei ist, dass sich an einem verlängerten Wochenende sicher auch noch ein Seebesuch ausgeht. 4. Wandern und Baden im Salzkammergut Große Teile des Salzkammerguts liegen in Oberösterreich und mit ihnen auch viele wunderschöne Seen. Gleichzeitig kannst du aber auch über den Seen wandern gehen und zuckersüße Kleinstädte an den Ufern der Seen erkunden. 5. Krimmler Wasserfälle im Salzburger Land Die Krimmler Wasserfälle in Salzburg sind die höchsten Wasserfälle Österreichs – also absolut einen Besuch wert. An einem verlängerten Wochenende kannst du noch weiter im Nationalpark hohe Tauern weiterwandern. 6. Badespaß am steirischen Sulmsee Auch die Steiermark hat schöne Seen, die dir bei sommerlichen Temperaturen Badespaß versprechen. Und wenn du genug vom Baden und Herumliegen hast, kannst du dir die historische Altstadt Leibnitz anschauen. Perfekt für ein langes Wochenende im Mai, oder? 7. Wanderwege im Kleinwalsertal in Vorarlberg erkunden Wenn du dein verlängertes Wochenende in Vorarlberg verbringen willst, ist ein Wanderwochenende naheliegend. Im Kleinwalsertal kannst du allerdings nicht nur super Gipfel erklimmen. Du kannst dich auch, während du wanderst, durch die Käsevielfalt gustieren, wenn du eine der angebotenen Käsewanderungen machst. 8. Swarovski Kristallwelten in Tirol Eine Dosis Glamour und Glitzer kannst du dir in den Tiroler Kristallwelten von Swarovski holen. In Wattens kannst du die vielen Steinchen bewundern. Außerdem gibt es auch noch einen Irrgarten und einen Spielplatz. Und wenn du doch noch einen dieser acht typischen Momente im Tirol-Urlaub erleben willst, kannst du immer noch wandern gehen. 9. Großstadtflair in Wien Ein verlängertes Wochenende ist perfekt für einen Städtetrip nach Wien. Du kannst dich kulturell und historisch durch die Stadt bewegen oder ein paar dieser Orte besuchen, um ganz auf den Spuren der Habsburger zu wandeln. Wenn du es lieber entspannt angehen willst, kannst du dich am Donaukanal oder auf der Donauinsel gemütlich in die Sonne legen. Du willst noch mehr Tipps für deinen Österreich-Urlaub? Hier erfährst du, wo du in Österreich deinen entspanntesten Urlaub erleben kannst.
Fabienne Mayer
Pfingsten steht vor der Tür und somit gibt es für viele einen extrafreien Tag. Damit dir dabei nicht fad wird, haben wir ein paar Aktivitäten für dich.
Panorama
2024-05-13T16:00:00+0200
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https://www.fr.de/panorama/ausfluege-in-oesterreich-die-du-an-einem-verlaengertem-wochenende-im-mai-machen-musst-pfingsten-zr-93066942.html
Wo das Erdbeben-Risiko in Deutschland am größten ist
Mehrere Erdbeben an der Grenze zwischen Tirol und Bayern sind für Fachleute keine Überraschung. Auch in Deutschland gibt es ein Erdbeben-Risiko. Frankfurt – In den vergangenen Tagen hat die Erde in Tirol nahe der bayerischen Grenze mehrfach gebebt – für Fachleute keine Überraschung. „Grundsätzlich ist der gesamte Alpenbogen bekannt für kleinere bis moderate Erdbeben, die in relativ geringer Tiefe stattfinden“, erklärt Dr. Joachim Wassermann vom Geophysikalischen Observatorium Fürstenfeldbruck der LMU München, auf Nachfrage von fr.de von IPPEN.MEDIA. Die seismische Aktivität hänge mit der andauernden Kollision des afrikanischen Kontinents mit Europa zusammen, so der Fachmann. „Die adriatische Mikro-Platte wird sowohl unter den Apennin als auch unter Alpen und Dinariden geschoben – diese Einengung wird durch eine post-glaziale Hebung der Zentralalpen ergänzt“, weiß Wassermann. Beide Mechanismen würden Spannungen aufbauen, die entweder über plastisches Kriechen oder über Erdbeben abgebaut würden. „Im Bereich der Nord-Alpen existieren einige prominente Störungs- oder Verschiebungsbahnen, die immer wieder reaktiviert werden“, sagt der Forscher und nennt die Inntal- und die Saalach-Störungen als Beispiele. „In deren Umgebungen ereignen sich immer wieder zum Teil kräftige Erdbeben.“ Zusätzlich gibt es dem Experten zufolge auch mehrere kleinere Störungen, „zu der auch die jetzt aktivierte, aber durchaus bekannte, Störung zwischen St. Johann in Tirol und Waidring gehört.“ In Deutschland gibt es weitere Regionen, die Seismologinnen und Seismologen im Zusammenhang mit Erdbeben ein Begriff sind: Doch wie ist es tatsächlich um die Erdbebengefahr in Deutschland bestellt? „Insgesamt zeichnet sich Deutschland durch eine mäßige Erdbebengefährdung aus“, sagt Wassermann. „In Deutschland und dessen direkter Umgebung traten in der Vergangenheit Erdbeben bis zu einer Magnitude 6.0 auf. Dies ist auch, wenn auch mit einer relativ geringen Wahrscheinlichkeit, in Zukunft möglich“, erklärt der Fachmann. Das höchste Erdbeben-Risiko haben Regionen, in denen zwei tektonische Platten aneinanderstoßen – beispielsweise in der Türkei. Die überwiegende Zahl der Erdbebengebiete in Deutschland steht dagegen mit der Kollision von Europa und Afrika in Verbindung. Aber auch alter Vulkanismus – beispielsweise in der Vulkaneifel – kann hinter Erdbeben stecken. „Das wohl mit Abstand gefährdetste Gebiet in Deutschland liegt in der Niederrheinischen Bucht“, sagt Wassermann. Dort habe das Roermond-Erdbeben im April 1992 eine Stärke von 5,9 gehabt. Es war das stärkste Beben in Mitteleuropa seit 1756. Bei großen Erdbeben im Ausland sterben häufig zahlreiche Menschen. Deshalb arbeitet die Forschung mit Hochdruck an der Möglichkeit, Erdbeben vorherzusagen. Bisher ist das nicht möglich – doch es gibt Fortschritte. Auch wenn es in Deutschland eine mäßige Gefahr für Erdbeben gibt, in Deutschland wird keine besondere Erdbebenprävention betrieben. „Ausgenommen sind hierbei bauliche Maßnahmen, die in den besonders gefährdeten Gebieten zu treffen sind“, sagt Wassermann und erklärt, warum nicht überall auf Erdbebenschutz geachtet werden muss: „Es ist schlicht zu teuer, einen derartigen Aufwand für solch geringe Wahrscheinlichkeiten zu betreiben.“ (tab)
Tanja Banner
Mehrere Erdbeben an der Grenze zwischen Tirol und Bayern sind für Fachleute keine Überraschung. Auch in Deutschland gibt es ein Erdbeben-Risiko.
Wissen
2024-04-19T09:24:26+0200
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Abgedreht
Über fragwürdige Internetseiten ärgern sich Politiker und Juristen schon lange - ist den Verantwortlichen doch kaum beizukommen, wenn das Angebot über Über fragwürdige Internetseiten ärgern sich Politiker und Juristen schon lange - ist den Verantwortlichen doch kaum beizukommen, wenn das Angebot über ausländische Rechner ins Netz geht. Ein Regierungspräsident aus Nordrhein-Westfalen versucht dennoch seit geraumer Zeit, seinem Missbehagen Taten folgen zu lassen - wie es aussieht, mit ersten Erfolgen. Sein Trick: Jürgen Büssow bringt die Zugangs-Provider dazu, dafür zu sorgen, dass umstrittene Angebote nicht ohne weiteres auf den Schirm der Surfer kommen. Zwar steht die angekündigte Verfügung juristisch auf wackeligen Beinen. Denn Ländersache ist die Aufsicht über Internetseiten nur, falls der Mediendienste-Staatsvertrag tatsächlich fürs Web einschlägig wäre, wie es der Sozialdemokrat behauptet. Das aber ist nicht grundsätzlich so; im Gegenteil: Das Web gilt nur in Ausnahmefällen als elektronisches Medium - wenn es vorwiegend genutzt wird, um Informationen oder Desinformationen, Meinungen oder Weltanschauungen zu verbreiten. Sollen die Angebote dagegen eine individuelle Kommunikation einleiten, gilt das Teledienstegesetz - und dessen Vorschriften überwachen nicht Regierungspräsidenten,sondern der Bund. Aber diese juristische Auseinandersetzung scheint Düsseldorf gar nicht führen zu müssen: Eine schriftliche und eine mündliche Anhörung, in wenigstens einem Fall wohl auch persönliches Vorsprechen Büssows, scheinen manche Internet-Firmen derart unter Druck zu setzen, dass sie schon ohne rechtliche Grundlage Webadressen umleiten. Auch wenn Surfer den Eingriff ohne großen Einwand umgehen können: Eine schwache Minderheit der Provider könnte damit den Präzedenzfall in Sachen technische Machbarkeit liefern, auf den manche Richter vielleicht warten - und den Anlass für Korkenknallen in der Bezirksregierung dazu. Wollte die doch mit der Aktion nach eigenen Angaben ausloten, was nicht nur juristisch, sondern auch technisch möglich ist. Das Nachgeben einiger Internet-Firmen könnte als Türöffner wirken. Sperrbegehren jedenfalls wird es genug geben - Verfechter von Kopierschutz-Systemen, die Musik- und Filmindustrie oder Autorenverbände werden nicht lange warten. Politiker oder Unternehmen, die sich verunglimpft sehen, dürfen folgen. Spätestens wenn alle Provider täglich ihre Datenbanken per Hand umschreiben müssen, werden sie sich über ihre bequemen nordrhein-westfälischen Kollegen ärgern. Und schlechtestenfalls auch die Anhänger der freien Meinungsäußerung. Was wären gangbare Alternativen ? Der Ruf nach einer weltweiten Zusammenarbeit führt wenig weiter, solange es sich nicht um international gleich bewertete Rechtsverstöße, etwa Kinderpornografie, handelt. Sonst machte es wenig Sinn, weil der verbleibende gemeinsame Nenner zu klein wäre: kein unverhülltes Frauengesicht im Internet, weil Staat A das will; keine Satire, weil Land B darin eher Beleidigung als Kunst sieht, und so weiter. Offene Gesellschaften werden nicht an einer Auseinandersetzung mit unliebsamen Themen vorbeikommen, die sich auch im Internet kaum verdrängen lassen. Es braucht das, was der Chaos Computer Club etwas hölzern formuliert als die "Herausbildung einer gesellschaftlichen Immunität gegenüber Inhalten, die als problematisch empfunden werden". Auch wenn Gerichtsurteile und technische Sperren einfacher wären.
Michael Bayer
Über fragwürdige Internetseiten ärgern sich Politiker und Juristen schon lange - ist den Verantwortlichen doch kaum beizukommen, wenn das Angebot über
Politik
2019-01-26T02:14:21+0100
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Vom Schiff ins All mit Raketen aus Deutschland
Der Markt für kommerzielle Raumfahrt wächst auch in Deutschland. Im April ist es soweit. Dann startet erstmals eine Rakete von Deutschland aus ins All. Abheben wird sie in der Nordsee von einem Schiff aus, wie Siegfried Russwurm, Präsident des Industrieverbands BDI, zum Start des Weltraumkongresses in Berlin sagte. Noch ist es ein Testflug, doch das Bremer Firmenkonsortium hinter der Idee verspricht sich in Zukunft deutlich mehr Starts und gute Geschäfte. Die mobile Startrampe ist Teil des New Space, der Kommerzialisierung der Raumfahrt. Immer mehr Industrien setzen auf das All: Weil sie den Überblick haben, liefern Satelliten präzise Wetterdaten, um Wind- und Solaranlagen effizienter betreiben zu können. Schienennetze und Straßen können aus dem All untersucht werden. Autonomes Fahren ist auf dauerhafte stabile Kommunikation angewiesen. Und Daten zu Bodengüte, Wetter und Pflanzenwachstum helfen der Landwirtschaft, Felder präziser zu bewirtschaften. Geplant sind fliegende Fabriken und Bergbau auf dem Mond. Hatte der Markt für Dienste über Satelliten 2021 noch einen Umfang von 320 Milliarden Euro weltweit, schätzt ihn die Beratungsfirma Roland Berger 2040 auf 1,25 Billionen Euro. Um solche Dienste anbieten zu können, sind Schwärme von Satelliten nötig und günstige Raketen, die sie in schneller Folge ins All bringen. Weltweit versuchen Unternehmen, Satelliten zu verkleinern und industriell in großen Mengen herzustellen, um die Kosten zu senken. Und auch Raketen sollen kleiner und billiger werden, allein in Deutschland entwickeln drei Firmen solche Microlauncher. All die Raketen müssen auch in den sogenannten Low Earth Orbit (Leo) in gut 500 Kilometer Höhe geschossen werden. Schweden und Norwegen haben sehr weit im Norden bereits Raketenstartplätze, auf der schottischen Insel Unst entsteht gerade ein weiterer. Das deutsche Festland ist zu dicht besiedelt, bleibt die Nordsee. Hinter dem Konsortium, dass ein Schiff als Startplatz anbietet, stehen unter anderem die Spezialreederei Harren Group, der Satellitenbauer OHB und BLG Logistics aus Bremen. Startplatz ist ein Entenschnabel genanntes Gebiet am äußersten Rand der Ausschließlichen Deutschen Wirtschaftszone. „Wer im All nicht vorne mit dabei ist, wird auf der Erde kein Technologieführer sein“, sagte BDI-Präsident Russwurm. Noch entwickelt sich die Industrie weltweit, doch bereits jetzt zeichnet sich ab, dass Deutschland seine gute Position kaum halten wird. So investieren die USA, Frankreich und China deutlich mehr öffentliches Geld in den Raumfahrtsektor als Deutschland. Die Idee: Der Staat bestellt, die Privatwirtschaft findet Lösungen. Gerade hat die Bundesregierung das Budget für Raumfahrt sogar gekürzt. Dabei sind Raumfahrt und New Space im Koalitionsvertrag als zentrale Zukunftstechniken festgelegt. Zweifel daran, ob Deutschland es mit der Raumfahrt ernst meint, bremsen die Branche hierzulande, wie die Roland-Berger-Studie ermittelt hat. Und dann ist da noch die Umwelt. Mehr Starts und mehr Satelliten bringen auch mehr Weltraumschrott. Schon jetzt kreisen viele Altsatelliten und Raumschiffreste in einer Art Müllorbit um die Erde. Ab und an stürzt ein Teil ab. Das macht derzeit drei Prozent allen Materials aus, das in die Atmosphäre eintritt, wie eine Studie der Uni Braunschweig ergab. Es könnten bis zu 40 Prozent werden. Die Folgen etwa für die schützende Ozonschicht sind noch unklar.
Björn Hartmann
Der Markt für kommerzielle Raumfahrt wächst auch in Deutschland.
Wirtschaft
2023-10-19T16:12:52+0200
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https://www.fr.de/wirtschaft/vom-schiff-ins-all-mit-raketen-aus-deutschland-92589772.html
Biathlon: Denise Herrmann-Wick spricht über Zukunft
Im März hat Denise Herrmann-Wick ihre Karriere im Biathlon beendet. In einem Interview legte sie nun ihre groben Zukunftspläne offen. Kurzfristig wird sie dabei sogar konkret. Ruhpolding - Mit Denise Herrmann-Wick hat das deutsche Biathlon die erfolgreichste Athletin der vergangenen Jahre im März verloren. Die 34-Jährige beendete nach der abgelaufenen Weltcup-Saison ihre aktive Laufbahn. Ihre Zukunft sieht die gebürtige Sächsin aber weiterhin im Sport. Dies gab die Olympiasiegerin der Olympischen Winterspiele von 2022 in einem Interview mit der „Freien Presse“ bekannt. „Es ist noch nichts spruchreif. Ich denke, im sportlichen Bereich geht es in Richtung Nachwuchs, vielleicht nicht klassisch als Trainer“, sagte die Wahl-Ruhpoldingerin über langfristige Ideen und ergänzte ihren kurzfristigen Plan. „Aber jetzt mache ich meinen Schießstandleiter, um später ehrenamtlich Kinder am Schießstand zu betreuen“. Einen ersten Einblick gab Herrmann-Wick in einem Instagram-Post, der sie am Schießstand mit Lotta de Buhr zeigt. *Instagram-Post: Denise Herrmann-Wick und Lotta de Buhr am Schießstand De Buhr wechselt vom Langlauf zum Biathlon, Herrmann-Wick ist dabei ihr Vorbild und dient auch als wichtige Ratgeberin. „Ich habe mich von ihr beraten lassen und sie hat gemeint, ich soll diese Chance nutzen“, erzählte de Buhr im Gespräch mit dem Chiemgauer Journalisten Siegi Huber. Dabei verriet die 20-Jährige auch, dass sie künftig mit dem Gewehrschaft von Herrmann-Wick an den Schießstand gehen wird. Bereits vor der Saison 2022/23 hatte sich die ehemalige Langläuferin und Biathletin im Interview mit chiemgau24.de zu ihren Optionen für die Zeit nach der Karriere geäußert. „Ich habe vielschichtige Erfahrungen gemacht, die ich gerne weitergeben würde. Wir haben im Deutschen Skiverband ein Mentoring-Programm gestartet, da konnte ich mich mit jungen Athleten austauschen und hatte große Freude daran“, sagte sie im Juli 2022. Für Herrmann-Wick steht im privaten Bereich ab Juli der Bau eines Hauses im Vordergrund. Die Sprint-Weltmeisterin von Oberhof und ihr Mann Thomas Wick bauen ab Juli in ihrer Wahlheimat Ruhpolding ein Haus. Quelle: chiemgau24.de truf
Tobias Ruf
Im März hat Denise Herrmann-Wick ihre Karriere im Biathlon beendet. In einem Interview legte sie ihre kurz- und langfristigen Zukunftspläne offen.
Sport A-Z
2023-05-26T15:18:54+0200
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https://www.fr.de/sport/sport-mix/biathlon-denise-herrmann-wick-spricht-ueber-zukunft-zr-92304862.html
Was bedeuten grüne Kennzeichen und welchen Vorteil haben sie?
Schwarze Schrift auf weißem Grund: So sieht das klassische Kennzeichen aus. Aber es gibt auch welche mit grüner Schrift. Wir verraten Ihnen, was dahinter steckt. Ist Ihnen schon mal ein Kennzeichen mit grüner Schrift an einem Fahrzeug aufgefallen? Wahrscheinlich eher nicht. Denn nur ein kleiner Teil von Fahrzeughaltern dürfen die Nummernschilder verwenden. Wir erklären Ihnen, wie Sie ein grünes Kennzeichen erhalten und welche Vorteile es bietet. Fahrzeuge mit einem grünen Kennzeichen sind von der Kraftfahrzeugsteuer komplett befreit. Aber Vorsicht: Von der Versicherungspflicht befreien die Kennzeichen nicht. Bei der Anmeldung müssen Sie mindestens eine Haftpflicht vorweisen können. Ob Sie ein Kennzeichen mit grüner Schrift auf weißem Grund führen dürfen, hängt nicht davon ab, welchen Fahrzeugtyp Sie fahren, sondern für was Sie es einsetzen. Laut Paragraph drei des Kraftfahrzeugsteuergesetzes erhalten Sie in diesen Fällen ein grünes Kennzeichen: Bei Fahrzeugen in landwirtschaftlichen Betrieben gelten in jedem Bundesland unterschiedliche Bedingungen für grüne Kennzeichen. Lediglich die Mindestvoraussetzung, dass eine Fläche von über zwei Hektar bewirtschaftet werden muss, ist überall gegeben. Lesen Sie hier, wofür das "E" auf Kennzeichen steht. Grüne Kennzeichen bringen aber nicht nur eine Steuerbefreiung mit sich, sondern auch einige strenge Auflagen. So müssen Halter den Nutzungszweck bei der Beantragung und bei jeder Verkehrskontrolle nachweisen können. Zudem dürfen Fahrzeuge mit grünem Kennzeichen nur zu ihrem zugelassenen Zweck verwendet werden. Hat Ihr Bootsanhänger beispielsweise ein grünes Kennzeichen und Sie nutzen Ihn aber, um Möbel zu transportieren, kann Ihnen Steuerhinterziehung vorgeworfen werden. Überwiegen für Sie die Vorteile eines grünen Kennzeichens und Sie wollen eines beantragen, benötigen Sie zunächst eine Bestätigung vom Finanzamt oder Zoll über die Steuerbefreiung. Mit diesen und folgenden Unterlagen können Sie bei Ihrer örtlichen Zulassungsstelle ein grünes Kennzeichen beantragen: Erfahren Sie hier, was Sie tun sollten, wenn Ihr Führerschein gestohlen wurde. anb
Andre Borbe
Schwarze Schrift auf weißem Grund: So sieht das klassische Kennzeichen aus. Aber es gibt auch welche mit grüner Schrift. Wir verraten Ihnen, was dahinter steckt.
Auto
2018-10-04T09:22:00+0200
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https://www.fr.de/ratgeber/auto/was-bedeuten-gruene-kennzeichen-welche-vorteile-haben-sie-zr-10040065.html
Politik 2012 in Zitaten
„Wo wir sind, ist oben“ - Politik 2012 in Zitaten
Frankfurter Rundschau
„Wo wir sind, ist oben“ - Politik 2012 in Zitaten
Politik
2012-12-28T09:37:00+0100
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https://www.fr.de/politik/fotos-politik-2012-zitaten-zr-2680123.html
Frankfurt: Stadt der Hausbesetzungen
Seit eineinhalb Jahren gibt es wieder deutlich mehr Hausbesetzungen in Frankfurt. Das hat mit dem erstaunlichen Erfolg der Aktionen zu tun. An einem Samstag im Dezember wird aus Theorie sehr schnell Praxis. Bei einer Veranstaltung auf dem alten Frankfurter Uni-Campus Bockenheim geht es um linke Strategien für eine ökologische und solidarische Stadt. „Appellieren funktioniert nicht mehr“, sagt eine junge Frau. Nur mit Druck von unten sei etwas erreichbar. Und sie wirbt dafür, sich leerstehende Räume anzueignen, mit Leben zu füllen. Zu diesem Zeitpunkt haben Frauen und Männer der Gruppe „Die Druckerei“ genau das bereits getan und die frühere Druckerei Dondorf in Nähe der Bockenheimer Warte zum zweiten Mal innerhalb nur weniger Monate besetzt. Sie wollen verhindern, dass das Backsteingebäude abgerissen wird, kämpfen für eine Nutzung als nichtkommerzielles Kulturzentrum. Als die Nachricht bekanntgegeben wird, bricht Jubel aus im Saal. Alles eilt zur Druckerei. Die junge Frau, Jule Liebig, gibt als Sprecherin der Gruppe vor dem Tor Statements zur Besetzung. Sie ist längst die bekannteste linksradikale Aktivistin seit vielen Jahren in Frankfurt. Wenige Monate zuvor haben linke Gruppen der Polizei vorgeworfen, Liebig ständig zu kontrollieren und zu untersuchen – und sie damit zu schikanieren. Liebig lässt sich offenbar nicht entmutigen. Inzwischen spricht sie für die Gruppe, die am Samstag das leerstehende Berger Kino in Bornheim besetzt hat und als Kultur- und Begegnungsort nutzen will. Hausbesetzungen gibt es in Frankfurt schon sehr lange. Die „Au“ in Rödelheim ist gar mehr als 40 Jahre besetzt. Seit etwa eineinhalb Jahren spielt dieses Mittel aber wieder eine große Rolle in der Stadt. Im Dezember 2022 besetzt eine linke Gruppe, die sich „Freiräume statt Glaspaläste“ nennt, ein früheres Wohnhaus an der Günderrodestraße im Gallus, das vor dem Abriss steht, um dort Menschen ohne Wohnung Unterkunft zu bieten. Die Aktion hat Erfolg. Die „FAZ“, der das Gebäude gehört, sieht von einer Räumung ab, erlaubt der mehrheitlich städtischen KEG, das Haus länger als vereinbart zu mieten. Diese wiederum gestattet es dem Kollektiv und zwei anderen Gruppen, dort übergangsweise Wohnungslose unterzubringen. Diese dürfen nur wenige Monate bleiben, dann aber in Räume auf einem früheren Betriebshof in Höchst umziehen, die die Stadt den Gruppen zur Verfügung stellt. Im Herbst leben dort mehr als 30 Menschen, der Bedarf ist freilich noch viel größer. Der Erfolg dieser Hausbesetzung macht vielen in der linken Szene bis heute Mut. Die parlamentarische Linke ist schwach wie lange nicht, die Linksfraktion im Bundestag ist zerbrochen, die Linke in Hessen nicht mehr im Landtag vertreten. Linken Gruppen und Bündnissen gelingt es derzeit kaum, etwa für eine neue Wohnungspolitik zu mobilisieren. Das Beispiel Günderrodestraße aber zeigt für viele in Frankfurt: Mit konkreten, direkten Aktionen im Stadtteil lässt sich dennoch etwas erreichen. In der Tat ist es in der jüngsten Zeit erstaunlich vielen Gruppen gelungen, mit Hausbesetzungen zumindest einen Teil ihrer Ziele zu verwirklichen. Die Dondorf-Druckerei wird gleich zweimal mit Gewalt geräumt. Kurz vor Weihnachten harren junge Menschen tagelang trotz Eiseskälte und miserabler Versorgung auf dem Dach des Backsteinbaus aus, bevor die Polizei sie gegen ihren Willen herunterholt. Inzwischen scheint aber klar, dass das Backsteingebäude nicht abgerissen wird. Das Max-Planck-Institut für empirische Ästhetik, das die Immobilie durch einen Neubau ersetzen wollte, hat entnervt aufgegeben und sucht nun ein anderes Areal. Eine andere Gruppe hält seit Ende November eine leerstehende Gaststätte an der Jordanstraße in Bockenheim besetzt und nutzt diese mit Duldung der Stadt, der die Immobilie gehört, als provisorisches Café und Stadtteiltreff. Die jungen Menschen, die unter dem Motto „We need homes to stay at home“ in der Hochzeit der Corona-Pandemie ihre Bauwagen auf einem Grundstück am Ostbahnhof im Ostend aufbauten, erhielten immerhin ein Ausweichareal in Kalbach. Für solche Erfolge gibt es einige Gründe. Den Gruppen gelingt es mit ihren Aktionen, bei Menschen auf Sympathie zu stoßen, die selbst nie auf die Idee kämen, eine Hausbesetzung zu unterstützen. Viele in Frankfurt stören sich vielleicht an den Mitteln, können die Ziele aber durchaus nachvollziehen, sehen ebenfalls die Notwendigkeit, Unterkünfte für Menschen ohne Wohnraum zu schaffen, sanierungsfähige Häuser vor dem Abriss zu bewahren, kulturelle Freiräume zu schaffen, Leerstand sinnvoll zu nutzen. Wohlwollen prägt auch den Umgang der Stadtpolitik mit den Besetzungen. Vor allem Baudezernentin Sylvia Weber (SPD) macht keinen Hehl daraus, dass sie die Aktionen nicht für grundsätzlich verwerflich hält. Immer wieder kritisiert die CDU als größte Oppositionsfraktion Hausbesetzungen als „total illegal“ und fordert die Stadt auf, städtische Räume, wie das Haus Jordanstraße 3, umgehend räumen zu lassen. Weber nennt die Besetzer:innen des Hauses hingegen „freundliche junge Menschen“, macht früh klar, dass sie kein Problem damit hat, wenn die Gruppe die Räume übergangsweise nutzt. Schon bei der Besetzung des Hauses im Gallus trug die Stadträtin maßgeblich zu einer Lösung bei, dem Bauwagencamp half sie bei der Suche nach einem Ersatzplatz. Die FDP würde anders vorgehen, sieht die Stadt in der Pflicht, die „rechtsstaatliche Ordnung“ wiederherzustellen, wird sich in der Koalition damit aber nicht gegen Grüne und SPD durchsetzen können. Dass einige Stadtverordnete dieser Fraktionen zumindest die Ziele der Gruppen gut nachvollziehen können, ist nur das eine. Entscheidend ist die große Scheu des Bündnisses, zu dem noch die ebenfalls eher linke Volt-Fraktion zählt, Hausbesetzungen gewaltsam zu beenden, ihr Anspruch, anders vorzugehen, als zuletzt etwa das Land Hessen und die Goethe-Universität bei der Räumung der Dondorf-Druckerei. Unnötige Eskalationen, Bilder der Gewalt, will die große Mehrheit der Koalition unbedingt vermeiden.
Christoph Manus
Seit eineinhalb Jahren gibt es wieder deutlich mehr Hausbesetzungen in Frankfurt. Das hat mit dem erstaunlichen Erfolg der Aktionen zu tun.
Frankfurt
2024-03-12T16:16:29+0100
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https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-stadt-der-hausbesetzungen-92886506.html
Alarm am Kindersitz
Damit niemand im Auto bleibt: Italien macht System nach Todesfällen gesetzlich zur Pflicht. Fünf Stunden saß der zweijährige Leo im Auto, unter der sengenden sizilianischen Sonne, bei mehr als 30 Grad. Sein Vater hatte ihn vergessen. Luca C. erinnerte sich später nur noch, wie er den Jungen am Morgen in den Kindersitz auf der Rückbank gepackt hatte. Danach habe er ein „Blackout“ gehabt, sagte er der Polizei. Er war pünktlich zur Arbeit in der Universität Catania erschienen – nur dass er Leo nicht wie sonst vorher in den Kindergarten gebracht hatte. Das Kind war im geparkten Auto. Erst als die Schwiegermutter am Telefon nach Leo fragte, kam die Erinnerung zurück. Der Vater rannte panisch zum Wagen, aber es war zu spät. Leos Herz schlug nicht mehr. Das tödliche Unglück vom September war nicht der erste Fall dieser Art südlich der Alpen. Seit 1998 sind in Italien zehn Kleinkinder an Hitzschlägen gestorben oder erstickt, weil ihre Eltern sie im Auto vergessen hatten. Deshalb sind nun ab sofort Kindersitze mit elektronischer Alarmfunktion vorgeschrieben. Italien ist das erste Land in Europa, wenn nicht weltweit, das diese gesetzliche Pflicht einführt. Sie gilt, wenn Kleinkinder bis zu vier Jahren im Auto mitfahren. Bei Verstößen drohen Strafen bis zu 326 Euro. Das auf Englisch „Car baby alert“ genannte System funktioniert so: Schaltet der Fahrer den Motor ab und schließt die Wagentür, ohne das Kind aus dem Auto geholt zu haben, ertönt ein akustisches Warnsignal. Der Alarm wird zudem per Bluetooth-Verbindung aufs Handy geleitet, sobald sich dieses einige Meter entfernt. Reagiert niemand, verschickt das System automatisch eine SMS an Notdienste, samt dem Standort des Wagens. Der Kindersitz muss dafür mit einem Sensor versehen sein, der anhand des Gewichts registriert, ob ein kleiner Passagier darin sitzt oder nicht. Ein Vater aus Piacenza, der 2013 sein Kind auf dieselbe tragische Weise verloren hatte wie Luca C., kämpfte jahrelang für die Alarmpflicht. 65 000 Unterschriften wurden gesammelt. Vor einem Jahr beschloss das Parlament in Rom die Regelung. Sie ist aber erst jetzt in Kraft getreten. Anbieter, die Kindersitz-Warnsysteme zu Preisen zwischen 150 und 350 Euro verkaufen, gibt es bisher nur einige wenige. Mehrere technische Institute in Italien arbeiten aber bereits an Verfeinerungen. So wurden Prototypen entwickelt, die bei Alarm auch automatisch die Autofenster öffnen. Italien-Urlauber mit Kleinkindern sind von der gesetzlichen Pflicht ausgenommen – zumindest dann, wenn sie mit dem eigenen Auto unterwegs sind. Nehmen sie einen italienischen Mietwagen, muss der Kindersitz die neuen Anforderungen erfüllen. Darauf sei bei der Anmietung unbedingt zu achten, rät der ADAC.
Regina Kerner
Damit niemand im Auto bleibt: Italien macht System nach Todesfällen gesetzlich zur Pflicht.
Panorama
2019-10-09T13:24:13+0200
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https://www.fr.de/panorama/alarm-kindersitz-13083427.html
Landtagswahl in NRW: SPD hofft auf Scholz-Bonus
Hendrik Wüst oder Thomas Kutschaty? In Nordrhein-Westfalen ist alles offen. Die Umfragen versprechen ein knappes Rennen – und mehrere Optionen. Düsseldorf - Am 15. Mai blickt ganz Deutschland nach Nordrhein-Westfalen. Die Landtagswahl in NRW ist fraglos der Höhepunkt des Wahljahres, das bereits eine Bundespräsidentenwahl und zwei Landtagswahlen gesehen hat. Doch die Wahl im bevölkerungsreichsten Bundesland Nordrhein-Westfalen hat für die Parteien die größte Bedeutung. Mehr als 13 Millionen Wahlberechtigte sind dabei aufgerufen, eine neue Regierung zu wählen. Die Frage ist, ob die CDU mit Ministerpräsident Hendrik Wüst weiter die Landesregierung anführen kann oder ob die SPD den Machtwechsel mit Thomas Kutschaty schafft. Auch für Kanzler Olaf Scholz und CDU-Chef Friedrich Merz steht bei der NRW-Wahl einiges auf dem Spiel. Im Grunde steht es zwischen der SPD und der CDU in diesem Jahr eins zu eins. Während die Sozialdemokraten im März im Saarland einen klaren Erfolg feierten, schlug die CDU am 8. Mai in Schleswig-Holstein umso eindrucksvoller zurück. Wer also wird bei der Landtagswahl in NRW die Nase vorne haben? Politikwissenschaftler Stefan Marschall weist im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur darauf hin, dass Kutschaty eventuell auf einen Kanzlerbonus hoffen könne. Da die Bundesregierung erst wenige Monate im Amt sei, könnten die Sozialdemokraten noch „Schwung aus der Bundestagswahl mitnehmen“. Für die NRW-SPD, die vor allem im Schlussspurt stark auf ihre Nähe zum Kanzler setzt, seien die kritischen Stimmen zum Ukraine-Kurs des Kanzlers allerdings auch ein Risiko. Die Umfragen ergeben jedenfalls kein klares Bild. Zwischen CDU und SPD zeichnet sich ein Kopf-an-Kopf-Rennen ab. Beide Parteien liegen jeweils um die 30 Prozent, wobei die CDU zuletzt meist einen kleinen Vorsprung aufwies. Allerdings ist der Anteil der Unentschlossenen noch sehr hoch. Vielleicht noch spannender ist die Frage, welches Bündnis künftig die Regierung in NRW stellen wird. Klar scheint nur, dass die bisherige schwarz-gelbe Landesregierung aufgrund der durchwachsenen Umfragewerte für die FDP keine Mehrheit mehr haben dürfte. Was also wären die Alternativen? Rein rechnerisch ist vieles möglich. Als Beispiele seien genannt: Den Zahlen zufolge dürften die Grünen mit Umfragewerten um 17 Prozent die „Königsmacher“ werden und könnten sich in Sondierungen mit CDU und SPD entsprechend teuer verkaufen. Ihre Spitzenkandidatin Mona Neubaur meinte bereits, es wäre „vielleicht gar nicht so spielentscheidend“, welcher Mann Ministerpräsident werde. Die Grünen würden schon für einen Wandel in NRW sorgen – „egal in welcher Regierungskonstellation“. Die Spitzenkandidaten von CDU, SPD, Grünen und FDP schließen jedenfalls nur eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. (cs/dpa)
Christian Stör
Hendrik Wüst oder Thomas Kutschaty? In Nordrhein-Westfalen ist alles offen. Die Umfragen versprechen ein knappes Rennen – und mehrere Optionen.
Politik
2022-05-13T13:16:30+0200
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"Combat 18" wieder in Hessen aktiv
Neonazis aus Nordhessen nehmen an einer konspirativer Schießübung in Tschechien teil. Außerdem ist die Gruppe "Combat 18" wieder in Hessen aktiv. An einer Schießübung militanter deutscher Neonazis im vergangenen Herbst in Tschechien haben auch hessische Rechtsextreme teilgenommen. Außerdem ist die Gruppe „Combat 18“, die als bewaffneter Arm des verbotenen Neonazi-Netzwerks „Blood and Honour“ gilt, momentan auch in Hessen aktiv. Das geht aus der Antwort des hessischen Innenministeriums auf eine Anfrage des Landtagsabgeordneten Wolfgang Greilich (FDP) hervor. Nun hat Innenminister Horst Seehofer (CSU) „Combat 18“ verboten. Auch in Hessen gab es Durchsuchungen von der Polizei. Ende September waren im bayerischen Schirnding nahe der tschechischen Grenze zwölf deutsche Neonazis kontrolliert worden, die für das Wochenende nach Tschechien gefahren waren, um den Umgang mit Schusswaffen zu trainieren. Damals hatten die Ermittler Munition sichergestellt und Ermittlungsverfahren wegen Verstößen gegen das Waffengesetz eingeleitet. Die zwölf kontrollierten Rechtsextremen sollen Bezüge zu „Combat 18“ haben.  Wie es in der Antwort des hessischen Innenministeriums heißt, die der Frankfurter Rundschau vorliegt, seien damals auch Ermittlungen gegen Personen aus Nordhessen eingeleitet worden; sie seien noch nicht abgeschlossen. Generell sei dem Hessischen Landesamt für Verfassungsschutz bekannt, dass auch in Hessen aktive Mitglieder von „Combat 18“ wohnten. Laut Ministerium traten hessische Neonazis, die „Combat 18“ zugerechnet werden, im vergangenen Jahr sechsmal polizeilich in Erscheinung. Dabei gehe es unter anderem um den Verdacht auf gefährliche Körperverletzung und Verstöße gegen das Waffengesetz. Schießübungen unter Beteiligung von „Combat 18“ in Hessen seien den Behörden nicht bekanntgeworden. Die Bezeichnung „Combat 18“ setzt sich aus dem englischen Wort für „Kampf“ und einem Verweis auf den ersten und achten Buchstaben des Alphabets zusammen, A und H. Am besten lässt „Combat 18“ sich mit „Kampfgruppe Adolf Hitler“ übersetzen.  Einsatz gegen rechts: Ermittler stellen bei Großrazzia in Neonazi-Szene Waffen und Drogen sicher Die selbst nicht verbotene Gruppierung gilt als bewaffneter Arm des militanten Neonazi-Netzwerks „Blood and Honour“, das seit den 90er Jahren europaweit aktiv und in Deutschland seit 2000 verboten ist. Mitglieder von „Blood and Honour“ hatten auch die Rechtsterroristen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“ (NSU) unterstützt. Vom Innenministerium hieß es, es sei davon auszugehen, dass bei „Combat 18“ „Waffenaffinität und Gewaltbereitschaft besteht“.  Verbot von Combat 18: Linke zweifelt an Wirksamkeit. Die Linkspartei befürchtet, dass sich das militante Neonazi-Netzwerk reorganisiert.
Hanning Voigts
Neonazis aus Nordhessen nehmen an einer konspirativer Schießübung in Tschechien teil. Außerdem ist die Gruppe "Combat 18" wieder in Hessen aktiv.
FDP
2020-01-24T11:07:06+0100
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