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Ski-Weltmeisterin wird während einzigartigem USA-Roadtrip zum Cowgirl
Während ihrer Sommerpause erkundete Slalom-Ass Camille Rast die USA. Jetzt zeigt sie einzigartige Bilder ihrer Reise. USA – Vor wenigen Monaten hat Camille Rast mit Slalom-Gold bei der Ski-WM den größten Erfolg ihrer Karriere gefeiert. Kurz darauf erfüllte sich die Schweizerin wohl einen privaten Traum und machte einen Roadtrip durch die USA. Nun teilte die 25-Jährige bisher unveröffentlichte Aufnahmen ihrer einzigartigen Reise. „Unveröffentlichte Fotos von meiner Reise nach Amerika im April“, schrieb Rast auf Instagram zu ihrem Beitrag, bei dem sie ihren knapp 80.000 Followern gleich eine ganze Bilderserie ihres Trips präsentierte. Gleich im ersten Foto ist sie dabei mit einem Cowboyhut zu sehen, erinnert so vor einer Prärie-Landschaft an ein Cowgirl im wilden Westen. Darüber hinaus präsentiert sie ihren Fans viele Bilder der einzigartigen Landschaft. Bei ihrer Reise besuchte sie demnach offensichtlich den Grand Canyon und die weltbekannte Route 66. Und auch ein Besuch in Las Vegas stand offenbar auf dem Programm. Ein Foto von dort zeigt den legendären, nachgebauten Eiffelturm, ein anderes die typischen Spielautomaten in einem Casino. Ihre Fans sind von den Aufnahmen begeistert, innerhalb von wenigen Stunden erhielt der Beitrag tausende Likes. „Ein Ausflug in den Wilden Westen, tolle Bilder. Ich hoffe, du hast die Einsamkeit und die riesige Prärie genossen“, schreibt ein begeisterter User. Ein weiterer meint: „Was für traumhafte Bilder!“ Für Rast dürfte der Ausflug eine willkommene Abwechslung nach einer anstrengenden Saison, aber überaus erfolgreichen Saison gewesen sein. Neben ihrem WM-Titel im Februar feierte sie in den Monaten zuvor auch ihre ersten beiden Siege im Weltcup überhaupt. Die Technik-Spezialistin beendete die Saison im Slalomweltcup auf einem starken dritten Rang. Im kommenden Winter wird sie an diese Erfolge anknüpfen wollen. Als amtierende Slalom-Weltmeisterin zählt sie dann auch bei den Olympischen Spielen zu den Topfavoriten auf Edelmetall. Auch ein weiteres Ski-Ass begeisterte kürzlich die Fans mit spektakulären Aufnahmen. (LuHa)
Luca Hartmann
Während ihrer Sommerpause erkundete Slalom-Ass Camille Rast die USA. Jetzt zeigt sie einzigartige Bilder ihrer Reise.
Wintersport
2025-06-07T07:49:38+0200
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https://www.fr.de/sport/wintersport/ski-weltmeisterin-wird-waehrend-einzigartigem-usa-roadtrip-zum-cowgirl-93758916.html
Katar-WM: Nahost-Experte im Interview – „Wir sind nicht in der Position, einen Boykott auszurufen“
Die WM läuft. Bei aller Katar-Kritik dürfe man nicht den „Kern des Problems“ vergessen, meint Politologe Nicolas Fromm im Interview. „Und da spielt auch Deutschland gerne mit.“ München – Dr. Nicolas Fromm ist Politikwissenschaftler an der Helmut-Schmidt-Universität der Bundeswehr in Hamburg – mit Forschungsschwerpunkt auf den arabischen Golfstaaten, insbesondere Katar. Im Interview mit dem Münchner Merkur von IPPEN.MEDIA spricht Fromm über den Emir von Katar, eine regionale arabische Moderne und überhebliche Kritik. Merkur.de: Herr Fromm, Tamim, der Emir von Katar, hat die vermeintliche liberale Politik seines Vaters Hamad fortgesetzt. Tamim soll sich auch persönlich für die Bewerbung der WM 2022 eingesetzt haben. Nicolas Fromm: Seit 2013 ist Hamads Sohn Tamim der Emir des Landes und führt im Wesentlichen die Projekte fort, die in der Regierungszeit seines Vaters angestoßen wurden. Dazu gehört natürlich auch die erfolgreiche Bewerbung um die Fußball-WM 2022. Mit diesem wichtigen Projekt war Tamim bereits als Kronprinz betraut, insofern ist davon auszugehen, dass es für ihn auch ganz persönlich ein besonders wichtiger Moment war, als die erste WM-Partie auf katarischem Boden am Sonntag angepfiffen wurde. Geschah die WM-Bewerbung auch aus Sicherheitsdenken heraus, um der Welt zu zeigen, dass man wichtig ist? Absolut richtig. Wenn man sich die aufgrund der Landesgröße stark eingeschränkten militärischen und personellen Ressourcen Katars bewusst macht, ist internationale Aufmerksamkeit die wichtigste Währung für Katars Sicherheit und Unabhängigkeit. Das zeigte sich auch während der Katar-Krise 2017 bis 2021, als das Land von seinen Gegnern diplomatisch und wirtschaftlich isoliert wurde. Dank tatkräftiger Unterstützung aus dem Ausland konnte Katar die Blockade gut überstehen und das Regime ist sogar gestärkt daraus hervorgegangen. Katar gibt sich gerne liberal und offen, vor allem seit der WM-Vergabe. Wie sehr bestimmen religiöse Strukturen trotzdem noch das Leben im Emirat? Wir nehmen die Situation im Land oft als großen Widerspruch wahr, immerhin gilt es, eine auch von religiösen Bräuchen stark geprägte arabische Tradition mit den Erwartungen der Touristen und der qualifizierten Gastarbeiter zu vereinbaren, was zu sozialen Konflikten führen kann. Grundsätzlich gestaltet sich das aber nicht als ein Ringen um Einfluss, bei dem eine Seite letztlich die Oberhand gewinnen muss. Sondern wir beobachten die Entstehung einer regionalen arabischen Moderne, die nicht in allen Punkten mit unseren Vorstellungen eines modernen Staates übereinstimmen muss. Sie beschreiben in Ihrem Buch das „Nation Branding“ von Katar. Was hat es damit auf sich? Und wie wichtig ist dabei der Sport und besonders die WM? Nation Branding ist mittlerweile eine wichtige Ressource für alle Staaten, denn das Image von Staaten wird nicht nur im Tourismus immer wichtiger. Dabei ist Nation Branding mehr als Werbung, es zielt vielmehr auf eine Beeinflussung der lokalen Politik ab, um international positiver wahrgenommen zu werden. Das Ausrichten großer Sportveranstaltung kann dabei eine zentrale Rolle spielen, immerhin werden mit sportlichen Wettkämpfen in der Regel positive Werte verknüpft, zum Beispiel Wettbewerb, Fairness, Toleranz etc., die dann auch auf den Gastgeber abfärben sollen. Gerade in Katar geht es weniger darum, die sportliche Leistungsfähigkeit der katarischen Mannschaft zu demonstrieren, als das Land als Gastgeber auf einer Liste mit bedeutenden etablierten Staaten zu sehen. Ein Boykott der Spiele wurde von vielen Seiten abgelehnt. Bundeskanzler Scholz sah Fortschritte im Land. Wie wichtig ist Katar mittlerweile für die Weltpolitik? Einen Boykott finde auch ich aus zwei Gründen nicht richtig: Erstens ist Katar tatsächlich mittlerweile ein wichtiger Partner für uns. Dabei denke ich nur in zweiter Linie an die möglichen Lieferverträge für katarisches Flüssiggas, sondern vor allem an das politische und diplomatische Gewicht Katars in vielen Regionen, in denen wir keine eigenen Netzwerke und Interessenvertretungen haben. So stören sich zwar viele an der Austragung der WM in Katar, ignorieren dabei aber die Tatsache, dass uns Katar seit Abzug der internationalen Truppen in Afghanistan diplomatisch vertritt und bei der Evakuierung des Landes viele deutsche Staatsangehörige über Katar ausgeflogen wurden. Zweitens sehe ich uns bei aller berechtigten Kritik nicht in der Position, einen Boykott auszurufen. Im Kern des Problems steht nämlich nicht allein Katar, sondern einerseits das internationale System der wirtschaftlichen Ausbeutung und andererseits das System FIFA, und in beiden Systemen spielt auch Deutschland jeden Tag aufs Neue gerne mit. Viele Experten befürchten, dass die WM zu keiner Verbesserung führt. Muss man Katar mehr Zeit lassen, um einen Wandel voranzutreiben? Die Kritik an den Arbeitsbedingungen vor Ort hat schon im Vorfeld der WM zu einer merklichen Verbesserung der Situation geführt, diese Gesetzesänderungen werden auch nach der WM weiter wirken. Es wäre zu wünschen, dass auch andere Golfstaaten mitziehen. Grundsätzlich sind wir nicht diejenigen, die bei der Entwicklung Katars mit latent kolonialem Anspruch die Richtung vorgeben, stattdessen erhält Katar Inspirationen aus der ganzen Welt und sucht seinen eigenen Weg, auch mit dieser WM. Wir können diesen Prozess kritisch-konstruktiv begleiten, aber ohne Überheblichkeit.
Nico-Marius Schmitz
Die WM läuft. Bei aller Katar-Kritik dürfe man aber nicht den „Kern des Problems“ vergessen, meint Politikwissenschaftler Nicolas Fromm im Interview.
Politik
2022-11-21T14:48:00+0100
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https://www.fr.de/politik/fussball-wm-katar-boykott-kritik-fifa-menschenrechte-interview-fromm-deutschland-zr-91928182.html
Brexit: Journalistin erhebt Grabsch-Vorwürfe gegen Boris Johnson
Premierminister Boris Johnson muss um seinen Posten als Staatschef bangen. Zugleich droht ihm Ärger wegen Vorkommnissen während seiner Zeit als Londoner Bürgermeister. Update vom 30. Oktober 2019: Die Brexit-Frist wurde auf Ende Januar verschoben, in Großbritannien gibt es am 12. Dezember Neuwahlen. Zuvor muss sich das britische Parlament auflösen. Alle Entwicklungen zum Brexit lesen Sie in unserem aktuellen News-Ticker. Update 19.Oktober: Die Entscheidung über den Brexit wurde wieder verschoben. Am Montag könnte es zu einer neuen kommen Abstimmung im Unterhaus über den Brexit-Deal kommen.  Update von 10.52 Uhr: Alle weiteren Entwicklungen zum Brexit können Sie in unserem neuen Ticker verfolgen.  Update vom 30. September 2019: Der Parteitag der britischen Konservativen in Manchester droht auch am zweiten Tag, von Brexit und Vorwürfen gegen Regierungschef Boris Johnson überschattet zu werden. Ob daran die geplante Ankündigung eines großen Investitionspakets durch Schatzkanzler Sajid Javid am Montag etwas ändern würde, schien zweifelhaft. Milliarden sollen nach dem Willen der Regierung in Straßen, Busse, Bahnen und Breitbandinternet fließen. Doch der Ärger für Johnson schien nicht nachzulassen. Eine Journalistin, die ihm vorwirft, sie begrapscht zu haben, schrieb am Sonntagabend auf Twitter: „Wenn sich der Premierminister nicht an den Vorfall erinnern kann, dann habe ich eindeutig ein besseres Gedächtnis als er“. Charlotte Edwardes von der „Sunday-Times“ wirft Johnson vor, ihr bei einem gemeinsamen Mittagessen vor rund 20 Jahren „weit oben“ an die Innenseite des Oberschenkel gefasst zu haben. Ein Regierungssprecher hatte den Vorwurf zuvor als „unwahr“ zurückgewiesen. Unerwartete Schützenhilfe erhielt Edwardes von Gesundheitsminister Matt Hancock, der in einem Interview über die Journalistin sagte, er „kenne sie und wisse, dass sie glaubwürdig ist“. Die Äußerung Hancocks dürfte weniger ein Angriff auf den Regierungschef gewesen sein, als der verunglückte Versuch, sich selbst als verständnisvoll darzustellen. Ex-Arbeitsministerin und Johnson-Kritikerin Amber Rudd pflichtete Hancock per Twitter jedenfalls gleich bei. Auch den Vorwurf des Amtsmissbrauchs aus seiner Zeit als Londoner Bürgermeister konnte Johnson, der sein Land aus der EU führen möchte, bislang nicht abschütteln. Er habe nichts zu erklären gehabt, sagte er auf die Frage des BBC-Moderators Andrew Marr am Sonntag, ob er seine Freundschaft zu der amerikanischen Geschäftsfrau Jennifer Arcuri angegeben hatte, als die Fördergelder von der Stadt London erhielt. Die Stadtverwaltung hatte den Fall zur Prüfung an die Polizeiaufsicht weitergeleitet, sie soll nun entscheiden, ob ermittelt wird. Während des Brexit-Chaos werden nun jedoch weitere Vorwürfe gegen Boris Johnson laut. Er soll eine angebliche Ex-Affäre bei der Vergabe von Fördergeldern bevorzugt haben, nun äußert sie sich selbst dazu. Update vom 29. September, 18.16 Uhr: Zum Auftakt des Tory-Parteitags in Manchester hat sich die Führungsspitze der britischen Konservativen streitlustig gezeigt. Ein Brexit ohne Abkommen sei noch immer möglich, sagte Premierminister Boris Johnson am Sonntag in einem BBC-Interview. Ähnlich äußerte sich Außenminister Dominic Raab bei seiner Parteitagsrede. „Das britische Volk hat mehr als genug von EU-Politikern, die unsere Premierminister nicht respektieren.“ Johnson und sein Vize nährten damit Befürchtungen der Opposition, sie könnten sich über ein Gesetz hinwegsetzen, das einen ungeregelten Brexit am 31. Oktober verhindern soll. Zugleich steigt aber der Druck auf Johnson. Ihm wird vorgeworfen, als Londoner Bürgermeister eine Freundin begünstigt zu haben, Ängste vor Unruhen zu wecken und Kriegsrhetorik zu verwenden. Zudem bezichtigte ihn eine Journalistin am Sonntag, sie begrapscht zu haben. Die Tories tagen von Sonntag bis Mittwoch in Manchester. Zum Auftakt protestierten Tausende Menschen auf den Straßen. Gezeigt wurde auch eine sechs Meter hohe, aufblasbare Puppe, die Johnson und seine kompromisslose Brexit-Politik bloßstellen sollte. Update vom 29. September, 14.03 Uhr: Der englische Premierminister soll sich persönlich bei Queen Elisabeth dafür entschuldigt haben, sie bloßgestellt zu haben. Das berichtet die Sunday Times. Hintergrund ist, dass Johnson von der Königin verlangt hatte, der Zwangspause für das britische Unterhaus zuzustimmen. Mittlerweile hat ein englisches Gericht diese Pause als unrechtmäßig bezeichnet. Im Haushalt der Queen habe es deshalb eine große „Unruhe“ gegeben, schreibt das Blatt unter Berufung auf nicht genannte Quellen. Johnson soll die Königin bereits am Dienstag, unmittelbar nach der Entscheidung des Gerichts angerufen und sich entschuldigt haben. Zum Beginn des Parteitags der regierenden Konservativen ist der britische Premierminister Boris Johnson noch stärker unter Druck geraten. Ihm wird vorgeworfen, als Londoner Bürgermeister eine Freundin bevorteilt zu haben, Ängste vor Unruhen zu wecken und Kriegsrhetorik zu verwenden. Zudem bezichtigte ihn am Sonntag auch noch eine Journalistin, sie begrapscht zu haben. Die Tories tagen von Sonntag bis Mittwoch in Manchester. Im Mittelpunkt des Parteitags der Tories steht der Streit um den Brexit-Kurs. Auch einen Monat vor dem geplanten EU-Austritt sind weder im Parlament noch in den Gesprächen zwischen London und Brüssel Fortschritte erkennbar. Der Premier droht immer wieder mit einem Brexit ohne Abkommen am 31. Oktober, obwohl ihm das ein Gesetz verbietet. Bei einem No Deal werden Prognosen zufolge die Wirtschaft und viele andere Lebensbereiche erheblich geschädigt. Nach einem Bericht der BBC will die Regierung nach dem Parteitag einen Plan für einen Deal vorlegen. Demnach dringen mehrere Minister im Kabinett darauf, doch noch mit der EU zu einer Einigung zu kommen. Update vom 29. September, 9.02 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson hat alle Vorwürfe des Amtsmissbrauchs während seiner Zeit als Bürgermeister in London zurückgewiesen. „Ich bin sehr, sehr stolz auf alles, was wir getan haben, und sicherlich auch auf das, was ich als Bürgermeister von London gemacht habe“, sagte der Regierungschef am Sonntag in der Andrew-Marr-Show der BBC kurz vor Beginn des Parteitags der Konservativen in Manchester. Er habe sich an die Vorschriften gehalten. Johnson war von 2008 bis 2016 Bürgermeister. Ihm wird vorgeworfen, als Bürgermeister die US-amerikanische Geschäftsfrau Jennifer Arcuri begünstigt zu haben. Es geht dabei um Fördergelder und die Teilnahme an Reisen, von denen die mit Johnson befreundete Unternehmerin profitiert haben soll, obwohl sie nicht die erforderlichen Bedingungen erfüllte. Auch Arcuri, die wieder in den USA lebt, wies die Vorwürfe zurück. Die „Sunday Times“ berichtete am Sonntag, dass Johnson mit dem Ex-Model ein Verhältnis gehabt habe. Update vom 28. September: Die britische Regierung will 16,6 Milliarden Pfund (über 18 Milliarden Euro) bereitstellen, um bei einem ungeregelten EU-Austritt das Ausbleiben von EU-Geldern auszugleichen. Das kündigte Finanzminister Sajid Javid in einem Gespräch mit der „Daily Mail“ am späten Freitagabend an. In diesem Falle sollen Unternehmen, Hochschulen und Wohltätigkeitsorganisationen bereits im kommenden Jahr 4,3 Milliarden Pfund bekommen. Details nannte er nicht. Javid räumte in dem Interview ein, dass es bei einem Austritt ohne Abkommen zu „einigen Störungen“ kommen könne. Ein No-Deal-Brexit am 31. Oktober sei aber weniger schlimm, als gar nicht aus der Staatengemeinschaft auszutreten. Der Minister befürchtet, dass die Gesellschaft dann für immer zerrissen sei. Der Brexit, für den die Briten 2016 gestimmt hätten, werde das Land wieder einigen. News vom 27. September 2019, 23.06 Uhr: Die britische Polizei-Aufsichtsbehörde soll Vorwürfe des Amtsmissbrauchs gegen Premierminister Boris Johnson aus seiner Zeit als Londoner Bürgermeister prüfen. Das teilte die Londoner Stadtverwaltung GLA (Greater London Authority) mit. Ein entsprechender Prüfantrag sei an die zuständige Aufsichtsbehörde geschickt worden. Es geht dabei um Fördergelder und die Teilnahme an Reisen, von der eine mit Johnson befreundete US-Geschäftsfrau profitiert haben soll, obwohl sie nicht die erforderlichen Bedingungen erfüllte. Es liegen Indizien dafür vor, dass möglicherweise eine Straftat begangen worden sei, hieß es in der Mitteilung der GLA. Bewiesen sei das aber noch nicht. Ob ermittelt werde, müsse nun die Aufsichtsbehörde entscheiden. Update vom 27. September 2019, 13.20 Uhr: Offenbar wächst in Großritannien die Angst vor möglichen Eskalationen. Ein Regierungsmitglied habe in der britischen Times gewarnt: „Mit den Gelbwesten gibt es jetzt ein Vorbild, sie haben verschlüsselte Telefone, um sich zu koordinieren. Und es braucht nur ein paar böse populistische Anführer, um Menschen aufzuwiegeln.“ Damit entkräftete er die Argumentation, wonach es keine Ausschreitungen geben würde, weil es eine entsprechende Streit-Kultur in der britischen Gesellschaft nicht gebe. Die Angst vor Ausschreitungen beziehen sich vor allem auf ein mögliches zweites Referendum, durch das die Entscheidung zum EU-Austritt gekippt werden könnte. Ein solches Votum könnte die Gräben in der Bevölkerung allerdings noch tiefer ziehen, als sie derzeit sind. „Selbst wenn 99 Prozent von ihnen mit den Achseln zucken, sind das immer noch 100.000 wirklich wütende Menschen, die an ihren Abgeordneten schreiben und ihn nicht loslassen werden. Es braucht nicht viel und wir haben Zehntausende von Menschen auf der Straße“, befürchtet das Regierungsmitglied eine Revolte aus dem Brexit-Lager. Update vom 27. September 2019, 11.30 Uhr: Der Chefberater des britischen Premierministers Boris Johnson empfindet die politischen Auseinandersetzungen um den Brexit einem Bericht zufolge als „Spaziergang im Park“. „Wir sind überhaupt nicht unter Druck“, sagte Dominic Cummings der britischen Zeitung „Telegraph“ zufolge bei einer Buchvorstellung am Donnerstagabend in London. Regierungschef Johnson war zuvor wegen seiner aggressiven Wortwahl im Brexit-Streit heftig in die Kritik geraten. Abgeordnete hatten ihm vorgeworfen, mit Begriffen wie „Verrat“, „Kapitulation“ und „Kollaborateure“ ein Klima des Hasses zu schaffen, das Gewalt- oder sogar Morddrohungen gegen Parlamentarier befördere. Johnson hatte das jedoch als „Humbug“ abgetan. Cummings, der während des Wahlkampfs vor dem EU-Referendum 2016 die Brexit-Kampagne Vote Leave leitete, fungiert nun als Chefstratege im britischen Regierungssitz Downing Street. Er soll hinter der kompromisslosen Politik stecken, die den Premier in eine schier ausweglose Situation geführt hat. Johnson droht mit einem ungeregelten EU-Austritt am 31. Oktober, sollte sich Brüssel nicht auf seine Forderungen nach Änderungen am Austrittsabkommen einlassen. Bei dem Versuch, das Parlament daran zu hindern, ihm dabei in die Quere zu kommen, verlor Johnson seine Mehrheit und handelte sich eine Niederlage vor Gericht ein. Trotzdem beteuerte Cummings: „Wir genießen das, wir werden gewinnen, wir werden (aus der EU) austreten, keine Sorge.“ Zu den Drohungen gegen Abgeordnete sagte Cummings, es sei nicht überraschend, dass die Leute verärgert seien, weil das Resultat des Brexit-Referendums nicht vollzogen sei. Einem Labour-Abgeordneten, der über Morddrohungen klagte, empfahl er: „Bringen Sie den Brexit über die Bühne.“ 22.23 Uhr: Für eine Äußerung von Boris Johnson über die ermodetete Politikerin und Brexit-Gegnerin Jo Cox gab es von verschiedenen Seiten bereits Kritik am britischen Premierminister. Nun meldete sich auch Johnsons Schwester zu Wort. Rachel Johnson ist als Brexit-Gegenerin bekannt. Sie kritisierte unter anderem die „besonders geschmacklose“ Sprache ihres älteren Bruders in Bezug auf den Mord an Jo Cox. Bild.de berichtet über die Aussagen, die Johnsons Schwester gegenüber einer BBC-Sendung tätigte. Dort sagte sie außerdem, dass die Rhetorik ihres Bruders von „Leuten stammen könnte, die Milliarden in den Ruin des Pfunds oder den Bankrott des Landes in der Erwartung eines abkommenslosen Brexits investiert haben“. Boris Johnson sei im Unterhaus nicht der Bruder gewesen, den sie von zu Hause kenne.  16.00 Uhr: Das britische Unterhaus hat am Donnerstag eine dreitägige Sitzungsunterbrechung für den Parteitag der Konservativen abgelehnt. Die Abgeordneten stimmten mit 306 zu 289 gegen den Antrag der Regierung, von Montag bis Mittwoch nicht zu tagen. Für Premierminister Boris Johnson setzt sich die Niederlagenserie im Parlament damit fort. Seit seinem Amtsantritt Ende Juli konnte er noch keine einzige Abstimmung gewinnen. An der Tory-Parteikonferenz in Manchester, die bereits am Sonntag beginnt, soll aber festgehalten werden. Unklar war aber, ob die Rede Johnsons zum Abschluss am Mittwoch wie geplant stattfindet oder noch verschoben werden soll. Das Parlament war erst an diesem Mittwoch wieder zusammengetreten, nachdem das Oberste Gericht eine von Johnson auferlegte Zwangspause aufgehoben hatte. Regierung und Opposition hatten sich eine erbitterte Wortgefechte geliefert. 14.30 Uhr: Der rüde und laute Ton bei der ersten Sitzung nach der Zwangspause des britischen Parlaments soll sich nach dem Willen von Unterhauspräsident John Bercow nicht wiederholen. Möglicherweise werde die Debattenkultur im Hause zum Thema einer Untersuchung, sagte Bercow am Donnerstag. Noch in der Nacht hätten ihn darauf zwei hochrangige Mitglieder des Parlaments angesprochen. Bercow bat die Abgeordneten, ihre Lautstärke zu senken und „sich gegenseitig als Gegner und nicht als Feinde zu behandeln“. „Die Atmosphäre in der Kammer war schlimmer als alles, was ich in meinen 22 Jahren im Unterhaus erlebt habe“, sagte Bercow. Sowohl auf der Regierungsseite als auch bei der Opposition habe während der Sitzung am Mittwoch Wut und eine vergiftete Atmosphäre geherrscht - dies müsse sich ändern. Großbritannien stehe mit Blick auf den geplanten EU-Austritt vor der schwierigsten politischen Situation seit Jahrzehnten. Das Parlament ist im Brexit-Kurs total zerstritten. Viele Abgeordnete hatten Premierminister Boris Johnson wegen seiner Wortwahl kritisiert. Johnson benutzt oft Begriffe wie „Kapitulation“ und „Verrat“. Sie warfen ihm deshalb Kriegsrhetorik vor. Parlamentarier aller Parteien äußerten sich sehr emotional. Am Tag zuvor hatte das Oberste Gericht die von Johnson verhängte Zwangspause des Parlaments gekippt. 11.34 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson ist wegen seiner Rede zur Eröffnungssitzung im Londoner Parlament heftig in die Kritik geraten. Abgeordnete aller Parteien und viele britische Zeitungen verurteilten seine Wortwahl und eine Bemerkung über die ermordete britische Politikerin Jo Cox, die sich für den Verbleib Großbritanniens in der Europäischen Union eingesetzt hatte. Die Abgeordneten sollten doch dem Brexit zustimmen, wenn sie Cox ehren wollten, hatte Johnson am Mittwochabend im Unterhaus gesagt. Die Labour-Politikerin war kurz vor dem Brexit-Referendum 2016 von einem Rechtsradikalen getötet worden. Die Zeitung „Daily Mirror“ nannte den Premier am Donnerstag einen „Mann ohne Scham“. Kaum ein Premierminister zuvor habe eine so „schändliche Rede“ gehalten. Johnson hatte in seiner Rede ein Gesetz zur Verhinderung eines ungeregelten Brexits, das gegen seinen Willen verabschiedet worden war, mehrfach im Unterhaus als „Kapitulationsgesetz“ (Surrender Act) bezeichnet. Abgeordnete seiner Konservativen Partei und der Opposition kritisierten das noch während der Sitzung als „abstoßend“ und „respektlos“. Damit würden nur Aggressionen im Brexit-Streit geschürt, hieß es. Schon jetzt erhielten viele Abgeordnete Morddrohungen. Johnson blieb aber bei seiner Wortwahl. Auch der Ehemann von Jo Cox verurteilte Johnsons Bemerkungen. Ihm werde schlecht, wenn der Name seiner getöteten Frau in einem solchen Zusammenhang benutzt werde, schrieb Brendan Cox im Kurznachrichtendienst Twitter. Labour-Chef Jeremy Cobyn sagte, Johnsons Sprache sei kaum von der Rechtsextremer zu unterscheiden. Jo Swinson von den Liberaldemokraten nannte die Bemerkungen des Premiers eine „Schande“. Die Parteichefin hatte erklärt, sogar eines ihrer beiden kleinen Kinder werde bedroht. Kulturministerin Nicky Morgan twitterte, dass die Wirkung von Worten in der Öffentlichkeit wohl bedacht werden müsse. Auch sie habe Drohungen erhalten. Update vom 26. September 2019, 10.58 Uhr: Die EU hat sich weiter offen für Vorschläge der britischen Regierung für einen geregelten Brexit gezeigt. "Wir sind immer noch bereit, mit dem Vereinigten Königreich an einem rechtlich umsetzbaren Vorschlag zu arbeiten", sagte EU-Brexit-Unterhändler Michel Barnier am Donnerstag vor Journalisten im Europaparlament. Die Turbulenzen der britischen Innenpolitik wollte Barnier nicht kommentieren, nachdem der Oberste Gerichtshof Großbritanniens die von Premierminister Boris Johnson verhängte Zwangspause für das Unterhaus für unzulässig erklärt hat. Der grüne Ko-Fraktionschef im Europaparlament, Philippe Lamberts, bezeichnete Johnsons Verhalten dagegen als "konfrontativ" und "beleidigend". Der Premier suche nun offenbar einen Sündenbock, dem er einen No-Deal-Brexit ohne Austrittsabkommen mit der EU in die Schuhe schieben könne. Johnson wolle "einen No-Deal-Brexit provozieren, aber auf eine Art und Weise, die es ihm erlaubt, andere dafür verantwortlich zu machen - entweder Brüssel oder Westminster". Johnson will den bereits zweimal verschobenen Brexit am 31. Oktober notfalls auch ohne Abkommen mit der EU vollziehen. Das britische Parlament verabschiedete jedoch ein Gesetz, das einen sogenannten No-Deal-Brexit ausschließen soll. Ohne Einigung mit Brüssel soll der Austritt demnach um nochmals drei Monate verschoben werden. Bei der ersten Sitzung des Unterhauses nach Aufhebung der Zwangspause hatte der Premier sich am Mittwoch einen harten Schlagabtausch mit der Opposition geliefert. Er beschuldigte die Abgeordneten, das Votum der Briten beim Referendum von 2016 für einen EU-Austritt untergraben zu wollen. "Dieses Parlament muss entweder zur Seite treten und die Regierung den Brexit umsetzen lassen, oder ein Misstrauensvotum einbringen", sagte Johnson. 20.06 Uhr: Beim ersten Sitzungstag nach Aufhebung der parlamentarischen Zwangspause hat der britische Premierminister Boris Johnson die Opposition zu einem Misstrauensvotum aufgerufen. „Sie haben bis zum Ende der Sitzung heute Zeit, um einen Antrag einzureichen und wir können morgen eine Abstimmung haben“, so der Regierungschef am Mittwoch im Unterhaus. Johnson hat keine Mehrheit mehr im Parlament. Bereits zwei Mal hatte er versucht, selbst eine Neuwahl auszulösen. Doch beide Male verfehlte er die nötige Zweidrittelmehrheit bei Weitem. Die Rede Boris Johnsons bei der ersten Sitzung im Parlament nach Aufhebung der Zwangspause schug hohe Wellen: Abgeordnete aller Parteien kritisierten seine Wortwahl und die Anspielung auf die ermordete Politikerin Jo Cox, die für den Verbleib Großbritanniens in der EU eingetreten war. Für ein Misstrauensvotum würde bereits eine einfache Mehrheit ausreichen. Da Johnson selbst eine Wahl anstrebt, wäre eine relativ kleine Zahl an Oppositionsabgeordneten genug, um die Regierung zu Fall zu bringen. Bevor es zur Neuwahl kommt, hätte die Opposition jedoch einen Zeitraum von 14 Tagen, um eine alternative Regierung auf die Beine zu stellen. Johnson müsste darauf hoffen, dass das nicht gelingt. Die Richter des Obersten Gerichts hatten am Dienstag einstimmig die von Premierminister Boris Johnson verfügte fünfwöchige Zwangspause des Parlaments gekippt. Kritiker werfen Johnson vor, er habe versucht, das Parlament kaltzustellen, um notfalls einen EU-Austritt ohne Abkommen am 31. Oktober durchziehen zu können. 14.21 Uhr: Der britische Generalstaatsanwalt Geoffrey Cox hat Forderungen nach einem Rücktritt wegen der schweren Niederlage der Regierung im Streit um die Zwangspause des Parlaments zurückgewiesen. Bei der ersten Sitzung des Unterhauses nach der Aufhebung der Zwangspause des Parlaments sagte Cox am Mittwoch: „Ich akzeptiere, dass wir verloren haben. Wir lagen falsch, was das Urteil des Obersten Gerichts betraf.“ Aber es sei vertretbar gewesen, zu einem anderen Schluss zu kommen. Die Richter des obersten Gerichts hatten am Vortag einstimmig die von Premier Boris Johnson verfügte fünfwöchige Zwangspause des Parlaments für null und nichtig erklärt. Die Rücktrittsaufforderungen waren aufgekommen, weil Cox der Regierung empfohlen hatte, die Parlamentspause bei Königin Elizabeth II. zu beantragen. Cox betonte, das Urteil sei ein Akt richterlicher Gesetzgebung. „Der Supreme Court hat neues Recht geschaffen“, betonte er. Von nun an sei es unter der Kontrolle der Richter, ob die Länge der üblichen Parlamentspause (Prorogation) akzeptabel sei, sagte der Generalstaatsanwalt. Das sei vorher nicht der Fall gewesen. 12.52 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson will noch am Mittwoch eine Erklärung im Parlament abgeben. Das ging aus einer Mitteilung der oppositionellen Labour-Fraktion hervor. Tags zuvor hatte das Oberste Gericht in London die von Johnson auferlegte Zwangspause für unrechtmäßig erklärt und mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Für Johnson war das eine vernichtende Niederlage. Rücktrittsforderungen wiesen Regierungskreise jedoch zurück. Johnson kehrte erst am Mittag aus New York zurück, wo er an der UN-Vollversammlung teilgenommen hatte. Er muss sich nun auf unangenehme Fragen einstellen: nicht nur über seine Entscheidung, das Parlament in eine Zwangspause zu schicken. Seit Tagen machen auch Vorwürfe die Runde, eine von mit Johnson befreundete US-Geschäftsfrau habe Geld aus Kassen der britischen Hauptstadt erhalten, als Johnson dort Bürgermeister war. Und die Abgeordneten könnten auch weitere Dokumente aus den als „Operation Yellowhammer“ bekannten No-Deal-Plänen der Regierung verlangen. Update vom 25. September 2019, 7.28 Uhr: Das Oberste Gericht hat die Zwangspause des britischen Parlaments beendet. Am Mittwoch kommen zu ihrer ersten Sitzung zusammen. Unterhaus-Präsident Bercow berief die Abgeordneten für 11.30 Uhr (Ortszeit, 12.30 Uhr MESZ) ein. Das Oberhaus des britischen Parlaments soll am Nachmittag die Arbeit wieder aufnehmen. 19.11 Uhr: Am Rande der UN-Vollversammlung in New York gab Kanzlerin Angela Merkel ein kurzes Statement ab, unter anderem auch zu den aktuellen Entwicklungen im Brexit-Chaos. Merkel sprach unter anderem über eine mögliche Entwicklung. „Ich hoffe weiterhin, dass wir einen solchen Deal, also ein Abkommen, einen geordneten Auszug aus der EU, bekommen“, so die Kanzlerin. Sie fügte gegenüber Journalisten in New York hinzu: „Wir sind auch auf etwas anderes vorbereitet“. 15.44 Uhr: Der britische Premierminister Boris Johnson fordert nach der Gerichtsniederlage Neuwahlen. Es liege auf der Hand, dass jetzt "Wahlen einberufen" werden müssten, sagte der Premierminister am Dienstag am Rande der UN-Vollversammlung in New York. Selbst erzwingen könnte er diese aber nicht mal mit einem Rücktritt - denn dafür bräuchte er die Unterstützung von zwei Dritteln des Unterhauses.  Wie der Independent berichtet, bricht Johnson dafür seine aktuelle US-Reise ab. Eine letzte Rede vor der UN wolle der Premierminister noch halten, bevor er vorzeitig nach Großbritannien zurückreisen wird.  Komplett neu ist Johnsons Forderung nicht. Nachdem er im Unterhaus seine Mehrheit nach dem Ausschluss von 21 Rebellen seiner konservativen Partei verloren hatte, sprach er sich bereits für diese Forderung aus. Die oppositionelle Labour-Partei will dem aber nur zustimmen, wenn ein chaotischer Brexit ohne Abkommen klar ausgeschlossen wird. Dies lehnt Johnson ab. 14.54 Uhr: „Ich muss sagen, dass ich überhaupt nicht einverstanden bin mit dem Urteil der Richter“, erklärt Boris Johnson zum Urteil des Obersten Gerichtshofs gegen die Zwangspause des britischen Parlaments. Doch obwohl der Premierminister an der Gerechtigkeit des Urteils zweifelt, wird er es laut eigener Aussage respektieren. „Wir werden weitermachen und natürlich wird das Parlament zurückkommen“, sagt er am Rande der UN-Vollversammlung in New York.  13.24 Uhr: Das britische Parlament wird am Mittwoch um 12.30 Uhr (MESZ) wieder zusammentreten. Das teilte der Präsident des Unterhauses, John Bercow, am Dienstag in London mit. 13.00 Uhr: Führende EU-Abgeordnete haben das Londoner Urteil gegen die Zwangspause des britischen Parlaments begrüßt. „Zumindest ein großer Trost in der Brexit-Saga: Der Rechtsstaat in Großbritannien ist quicklebendig“, schrieb der Brexit-Beauftragte im EU-Parlament, Guy Verhofstadt, am Dienstag auf Twitter. Das Oberste Gericht in London hatte die von Premierminister Boris Johnson auferlegte Zwangspause des Parlaments für rechtswidrig erklärt und mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Für den Regierungschef ist das eine vernichtende Niederlage. Verhofstadt kommentierte: „Parlamente sollten in einer echten Demokratie niemals zum Schweigen gebracht werden. Ich will niemals wieder hören, dass Boris Johnson oder ein anderer Brexit-Befürworter sagt, dass die Europäische Union undemokratisch ist.“ Auch David McAllister, Chef des auswärtigen Ausschusses im Europaparlament, wertete die britische Gerichtsentscheidung als Niederlage für Johnson und Stärkung des Parlamentarismus. Doch warnte der CDU-Politiker: „Die heutige Entscheidung löst allerdings nicht die ursprüngliche politische Blockade. Es gilt nun, zügig zur sachlichen Debatte zurückzukehren. Es muss gelingen, einen ungeordneten Austritt des Vereinigten Königreichs aus der EU abzuwenden.“ 12.41 Uhr: Der Präsident des britischen Unterhauses, John Bercow, hat das Urteil des höchsten Gerichts gegen die Zwangspause des Parlaments begrüßt und eine schnelle Rückkehr der Abgeordneten gefordert. „Die Richter haben die Behauptung der Regierung zurückgewiesen, dass die fünfwöchige Schließung des Parlaments nur die übliche Praxis sei, um eine neue Rede der Königin zu ermöglichen“, teilte Bercow mit. Nun müsse das Unterhaus in London unverzüglich zusammenkommen. Er werde mit den Parteichefs schnell darüber beraten, erklärte Bercow am Dienstag. 12.06 Uhr: Nach der Entscheidung des Obersten Gerichts zur Zwangspause für das britische Parlament hat Labour-Chef Jeremy Corbyn Premierminister Boris Johnson zum Rücktritt aufgefordert. Johnson solle vorgezogene Neuwahlen ermöglichen, forderte Corbyn am Dienstag beim Parteitag der Oppositionspartei. Zuvor hatte das Oberste Gericht des Landes die von Johnson verfügte fast fünfwöchige Zwangspause des Unterhauses für "illegal" und "unwirksam" erklärt. 11.45 Uhr: Das oberste britische Gericht (Supreme Court) hat die von Premierminister Boris Johnson auferlegte Zwangspause des Parlaments für rechtswidrig erklärt und mit sofortiger Wirkung aufgehoben. Für den Regierungschef ist das eine vernichtende Niederlage. Die elf Richter des Supreme Courts entschieden einstimmig, dass die Zwangspause einen „extremen Effekt“ auf das Parlament hatte, seinem verfassungsmäßigen Auftrag nachzukommen, wie die Vorsitzende Richterin Lady Brenda Hale bei der Urteilsverkündung ausführte. Das Parlament habe aber ein Recht darauf, in der Zeit vor einem wichtigen Ereignis wie dem geplanten EU-Austritt am 31. Oktober eine Stimme zu haben. Es handelt sich laut Hale um einen einmaligen Fall, den es unter diesen Umständen noch nie gegeben habe und „den es wahrscheinlich auch nie wieder geben wird“. Begonnen hatte die Zwangspause in der Nacht zum 10. September. Bei der Abschlusszeremonie kam es zu tumultartigen Szenen. Das Parlament sollte erst am 14. Oktober - etwa zwei Wochen vor dem geplanten Brexit - wieder zusammentreten. Trotz Zwangspause konnte Johnson nicht verhindern, dass die Abgeordneten ein Gesetz verabschiedeten, das den Premierminister zum Beantragen einer weiteren Verlängerung der Brexit-Frist verpflichtet. Sollte bis zum 19. Oktober kein Abkommen ratifiziert sein, müsste Johnson einen entsprechenden Antrag nach Brüssel schicken. Der Regierungschef will sich dem jedoch nicht beugen. Wie das gehen soll, ohne das Gesetz zu brechen, erklärte Johnson bisher nicht. Es ist gut möglich, dass auch dieser Streit wieder vor Gericht landen wird. Update vom 24. September 2019, 10.38 Uhr: Ist der Brexit auch an der Pleite von Thomas Cook, dem ältesten Reiseunternehmen der Welt, schuld? Die Insolvenz des britischen Unternehmens hat europaweit etwa 600.000 Touristen ins Chaos gestürzt. Viele wissen nicht, wie sie wieder nach Hause kommen. Weltweit hat Thomas Cook außerdem rund 21.000 Mitarbeiter in 16 Ländern, sie alle stehen vor einer ungewissen Zukunft. Hätte ein früherer Brexit-Deal oder der Verbleib in der EU die Pleite verhindert? Der schwankende Kurs des britischen Pfunds hat den Urlaub der Briten in der EU teurer gemacht. Einer Umfrage zufolge gaben 43 Prozent der Thomas-Cook-Kunden an, eher nicht in der EU Urlaub machen zu wollen. Da die EU bislang das Hauptziel britischer Touristen war, setze Thomas Cook weiter auf das Europa-Geschäft, darüber berichtet die Bild. Das vergrößerte die eh schon schwierige finanzielle Lage des Unternehmens. Torsten Kirstges, Professor für Tourismuswirtschaft, erklärte im Interview mit der Deutschen Welle: „Ich würde den Brexit nicht als Grund, sondern eher als letzten Sargnagel bezeichnen. Die Unsicherheit im britischen Reisemarkt kommt auch durch die unsicheren Wechselkurse. Das britische Pfund ist ja schwach geworden. Die Unsicherheit wegen Brexit oder wegen Wechselkursschwankungen wird dann zum letzten Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt.“ Erstmeldung vom 24. September 2019: London - Am Dienstag ist es so weit: Der Oberste Gerichtshof in Großbritannien wird sein Urteil über die von Premierminister Boris Johnson verfügte Zwangspause für das Parlament verkünden. Um 11.30 Uhr mitteleuropäischer Zeit soll die Entscheidung über die Rechtmäßigkeit bekannt gegeben werden. Landesweit gingen Menschen gegen Johnsons Entscheidung, dem Parlament eine fünfwöchige Sitzungspause während des Brexit-Endspurts aufzuerlegen auf die Straße. Kritiker halten dem konservativen Regierungschef vor, das Parlament ausgerechnet zur entscheidenden Brexit-Zeit aushebeln zu wollen, um notfalls auch einen Austritt ohne Abkommen mit der EU durchzusetzen. Die Abgeordneten lehnen einen No-Deal-Brexit mehrheitlich ab. Laut Boris Johnson und seinen Anwälten handelte es sich bei der Entscheidung zur Pause allerdings um eine routinemäßige Maßnahme. Denn: Die Regierung solle Zeit haben, das neue Regierungsprogramm vorzubereiten. Laut Kritikern haben Johnson aber nicht rechtmäßig gehandelt, als er Königin Elizabeth II. die Parlamentsvertagung empfahl. Eine Entscheidung im Brexit und EU-Austritt generell ist damit aber nicht zu erwarten. Denn beim aktuellen Urteil geht es ausschließlich um die Rechtmäßigkeit von Johnsons Vorstoß. Die elf Richter des Supreme Courts müssen entscheiden, ob sie in den Regierungsstreit eingreifen. Falls sie das tun, wäre es ein schwerer Schlag für Boris Johnson - geht es ihm an den Kragen? In unserem News-Ticker können Sie sich über die aktuellen Brexit-Nachrichten informieren. jw/dpa/afp
Marc Dimitriu, Daniel Geradtz, Julia Weinzierler
Premierminister Boris Johnson muss um seinen Posten als Staatschef bangen. Zugleich droht ihm Ärger wegen Vorkommnissen während seiner Zeit als Bürgermeister.
Politik
2019-09-30T16:55:00+0200
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Schulden abbauen: Tipps, wie man Geldsorgen wieder loswerden kann
Bei Geldsorgen raten Experten dazu, sich zunächst einen Überblick über die Finanzen zu verschaffen. Miete und Energiekosten sollten zuerst bezahlt werden. Bei vielen Menschen sitzt das Geld alles andere als locker. Nicht zuletzt wegen der gestiegenen Kosten in vielen Lebensbereichen wird das Geld zum Monatsende bei vielen Verbrauchern knapper – vor allem bei einem niedrigen Einkommen. Kann man im Zuge finanzieller Schieflagen, bedingt zum Beispiel durch Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung oder Trennung hinaus die eigenen Schulden nicht mehr bedienen, wird es problematisch. Wenn Einkommen und Vermögen auf Dauer nicht genügen, um die Rückstände auszugleichen, spricht man von Überschuldung. Die Verbraucherzentrale erklärt Wege, wie man Geldsorgen bestenfalls vermeiden oder ihnen gegebenenfalls entgegentreten sollte. Bei knappen Kassen sollte man sich der Verbraucherzentrale NRW zufolge zunächst einen Überblick über Einnahmen und Ausgaben verschaffen. Die Experten raten konkret, ein Haushaltsbuch zu führen, „um vom Einkauf über die Zuzahlung zum Rezept bis hin zur fälligen Stromrechnung alle Ausgabenposten festzuhalten“, heißt es in deren Mitteilung. So lassen sich mögliche Einsparpotenziale leichter erkennen – und Abos oder teure Handyverträge könnten dann ebenso auf den Prüfstand gestellt werden wie hohe Ausgaben für Strom oder Versicherungen. Tipps, worauf es bei der Führung eines Haushaltsbuchs ankommt. „Auch wenn die Finanzlage düster ist, sollten Miete und Energiekosten vor allem anderen bezahlt werden“, so zudem der wichtige Hinweis der Verbraucherzentrale NRW. „Denn die Kündigung kann drohen, wenn man bei Mietzahlungen zweimal in Rückstand gerät“, heißt es weiter auf deren Website. „Und auch bei Strom und Gas wird der Versorgungshahn abgedreht, wenn bei Abschlägen oder der Schlussrechnung ein Minus von mehr als 100 Euro aufläuft und dies auch auf eine Mahnung hin nicht ausgeglichen wird.“ Für Heizöl, Holz und Pellets gibt es ab Mai in vielen Fällen Geld zurück. Zudem raten die Experten, Telefonrechnungen und Kontoauszüge unbedingt regelmäßig zu überprüfen. „Nicht selten ziehen dubiose Gewinnspielfirmen Beträge für vermeintlich am Telefon oder übers Internet abgeschlossene Abo Verträge ungefragt ein“, warnen die Verbraucherschützer. Bei unberechtigten Abbuchungen gelte es, schnell zu reagieren, zudem sollten sich Betroffene rechtzeitig Hilfe in einer Beratungsstelle der Verbraucherzentrale suchen. Bankenexperten erklären zudem, wie lange man Kontoauszüge fürs Finanzamt aufbewahren sollte. „Mit aggressiven Mahn- und Einschüchterungsschreiben versuchen Inkassobüros und Rechtsanwälte immer wieder, Druck auszuüben und Zahlungen zu erhalten“, heißt es außerdem in dem Beitrag der Verbraucherzentrale NRW. „Inkassobüros schrecken dabei auch nicht davor zurück, mit Strafanzeige zu drohen, wenn man Zahlungsaufforderungen nicht nachkommt.“ Davon sollte man sich den Verbraucherschützern zufolge nicht einschüchtern lassen – sondern die Rechtmäßigkeit der Forderung in Ruhe prüfen und sich beraten lassen. „Denn wer nur einen Cent zahlt, hat die Forderung möglicherweise damit anerkannt!“ Gleichzeitig betonen die Experten: „Wenn Mahnbescheide kommen, sich unbezahlte Rechnungen türmen oder Miete und Strom nicht mehr bezahlt werden können, ist schnelle Hilfe durch eine anerkannte Schuldnerberatung gefragt.“ Hier helfe dann nur „eine umfassende Beratung, um die Probleme dauerhaft in den Griff zu bekommen“. Nicht verpassen: Alles rund ums Thema Geld finden Sie im Geld-Newsletter unseres Partners Merkur.de. Für Überschuldung gibt es viele Ursachen, wie auch der jährliche Überschuldungsreport des Instituts für Finanzdienstleistungen (iff) belegt. Im aktuellen Report aus dem Jahr 2021 war Arbeitslosigkeit in fast 23 Prozent der Fälle der Grund für eine Beratung, gefolgt von Krankheit (rund 11 Prozent) und Scheidung oder Trennung (knapp 10 Prozent), so die Deutsche Presse-Agentur. Insgesamt waren damit demnach nahezu die Hälfte der Fälle (rund 45 Prozent) Ereignissen zuzurechnen, auf die Betroffenen nur eingeschränkten Einfluss haben.
Anne Hund
Bei Geldsorgen raten Verbraucherschützer, sich einen Überblick über die Finanzen zu verschaffen. Miete und Energiekosten sollte man zuerst bezahlen.
Geld
2023-05-18T11:54:18+0200
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https://www.fr.de/ratgeber/geld/schulden-abbauen-geldsorgen-hohe-zinsen-vermeiden-glaeubiger-schuldenberatung-rechnungen-zr-92284420.html
Champions-League-Finalist Inter Mailand und Francesco Acerbi: reif und knüppelhart
Champions-League-Finalist Inter Mailand: Der Haudegen Francesco Acerbi, 37, hält mit viel Routine die Abwehr zusammen Selbst ein paar Stunden vor dem Champions League-Finale in München (Samstag 21 Uhr/ZDF und Dazn) sind Fragen aus dem Halbfinal-Krimi immer noch offen. Wie konnte es etwa geschehen, dass Francesco Acerbi, ein knöcherner, kein eleganter Verteidiger von Internazionale Mailand in der fast abgelaufenen Nachspielzeit im gegnerischen Fünfer das die Verlängerung bringende 3:3 erzielte, der mit 37 Jahren älteste Mensch auf dem Rasen. Acerbi hat in seiner bald 20 Jahre währenden Karriere in zuvor 65 europäischen Spielen, davon 35 in der Champions League, noch nie, nie ein Tor erzielt – bis zu diesem epochalen Semifinale gegen den FC Barcelona. Das war sein allererstes! Und wie kann es sein, dass ein wegen seiner gnadenlosen Härte gefürchteter Inter-Verteidiger, der im ganzen Spiel zuvor nahezu alle jungen spanischen Hüpfer erfolgreich niederkartätschert hat, vor überbordender Freude sein Trikot vom Leib reißt, viele eintätowierte Löwen auf blanker Brust präsentiert und lächelnd die Gelbe Karte quittiert, weil er weiß, dass er in den umkämpften 95 Minuten davor keine gesehen hat? Als Innenverteidiger? Erstaunlich das Ganze. Und erstaunlich ist auch, dass sich das in Ehren ergraute Inter Mailand dem Trend zum juvenilen Überflieger erfolgreich verschlossen hat und dankbar einem Francesco Acerbi die Chefrolle in der Defensive übertragen hat. Sein Pendant etwa auf Seiten von Paris Saint Germain ist Willian Pacho, gerade mal 23 Jahre alt. Und Francesco Acerbi, der schon vor zwei Jahren im Finale der Königsklasse stand, als Inter mit 0:1 gegen Manchester City den Kürzeren zog, hat eine lange, bewegende Karriere hinter sich, eine Berg- und Talfahrt, die beinahe schon zu Ende schien, ehe sie überhaupt Fahrt aufnehmen konnte. Acerbi, im Speckgürtel Mailands geboren, war dran und drauf, aufzuhören mit dem Fußball, 2012 war das, er spielte bei Chievo Verona, als sein Vater Roberto starb, seine wichtigste Bezugsperson. Acerbi war 24, sein Tod warf ihn aus der Bahn, er sprach zu sehr dem Alkohol zu, machte die Nacht zum Tag, kam tatsächlich, wie er selbst sagte, oft „betrunken zum Training“. Depressionen kamen hinzu, schließlich wurde Ende 2013, da kickte er bei Calcio Sassuolo, Hodenkrebs diagnostiziert. Trotz Operation kam der Krebs später zurück, eine dreimonatige Chemotherapie folgte, mit allen Folgen. Doch die schwere Krankheit öffnete ihm auch die Augen, „der Krebs hat mein Leben gerettet“, hat er diese Zeit einmal genannt. Konfrontiert mit dem Tod, änderte er sein Leben, suchte und fand therapeutische Hilfe, stellte sein Leben um, professioneller, gesünder. In Sassuolo fand er neuen Mut, kümmerte sich um Leidensgenossen, um Kinder, die ebenfalls an Krebs erkrankt waren. Er baute, immer donnerstags, mit behinderten Arbeitern Fischerboote zusammen. Bei Calcio Sassuolo, einem familiär geführten Klub der 40 000 Einwohner zählenden Gemeinde, fand er seinen Frieden, fünf Jahre spielte er in der Provinz Modena in der Emilia-Romagna. Danach wechselte er zu Lazio Rom, dort leitete Simone Inzaghi die Kicker an, inzwischen Trainer bei Inter. Acerbi wurde italienischer Meister und Pokalsieger, dazu Nationalspieler und gewann 2021 die Europameisterschaft, er kam zum Einsatz, weil Giorgio Chiellini nicht alle Spiele bestreiten konnte. 34 Länderspiele stehen in seiner Vita Francesco Acerbi ist längst ein Haudegen: 405 Spiele in der Serie A hat er auf dem Buckel und fast den Rekord von Inter-Legende Javier Zanetti (162 Spiele) gebrochen: Familienvater Acerbi hat zwischen Oktober 2015 und Januar 2019 nämlich 149 Spiele am Stück absolviert, nie war er verletzt oder gesperrt. Seit 2022 verteidigt er für Inter, doch diese Zeit blieb nicht affärenfrei. 2024 soll Acerbi in einem Meisterschaftsspiel gegen Neapel den Brasilianer Juan Jesus rassistisch beleidigt haben. Acerbi wurde daraufhin von einer Länderspielreise gestrichen. Am Ende kam er um eine Strafe herum, Aussage stand gegen Aussage. Im Viertelfinale gegen den FC Bayern hat er vor Thomas Müller provokant das Weiterkommen gefeiert. Nun steht der 37-Jährige möglicherweise vor einem krönenden Abschluss einer langen Karriere, die noch mindestens ein Jahr dauern soll. Dass er nochmals im „falschen“ Strafraum auftaucht, ist allemal möglich.
Thomas Kilchenstein
Champions-League-Finalist Inter Mailand: Der Haudegen Francesco Acerbi, 37, hält mit viel Routine die Abwehr zusammen
Fußball
2025-05-30T13:47:13+0200
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https://www.fr.de/sport/fussball/champions-league-finalist-inter-mailand-und-francesco-acerbi-reif-und-knueppelhart-93761050.html
Steuerentlastung 2025: Wer hat mehr Geld in der Tasche – eine Gruppe wird enttäuscht
Die Steuererleichterungen der Ampel-Regierung werden zum Jahreswechsel vom Bundestag beschlossen. Viele Bürger haben 2025 aber wegen ansteigender Sozialbeiträge weniger Geld. Berlin – Die Bundesregierung hat ihre geplanten Steuerentlastungen zum Jahreswechsel durch den Bundesrat gebracht. Damit lässt sich nun endgültig sagen, wie viele Steuern und Abgaben jeder Steuerzahler im nächsten Jahr zahlen muss. Positiv aus Sicht der Steuerzahler wirkt sich aus, dass viele Bürger in den nächsten Jahren mehrere Hundert Euro mehr in der Tasche haben werden. Allerdings werden die Steuerentlastungen durch stark steigende Sozialbeiträge wieder aufgezehrt. Gutverdiener werden im nächsten Jahr unter dem Strich sogar weniger Geld in der Tasche haben. Der Bundesrat gab in Berlin außerdem grünes Licht für den Ausgleich der kalten Progression bei der Einkommensteuer. Der Begriff beschreibt den Effekt, dass ein Arbeitnehmer durch eine Lohnerhöhung, die höchstens die Inflation ausgleicht, in einen höheren Steuertarif rutscht und somit letztlich bezogen auf die Kaufkraft weniger Geld in der Tasche hat - quasi eine schleichende Steuererhöhung. Das soll verhindert werden. Unter anderem wird der Grundfreibetrag um 312 Euro auf dann 12.096 Euro angehoben, also der Teil des Einkommens, der nicht besteuert wird. Im Jahr 2026 steigt er noch einmal, dann auf 12.348 Euro. Grundlage für die Neuregelung sind Berechnungen zum Effekt der Inflation und zum Existenzminimum in Deutschland. Auch die Freigrenze für den Solidaritätszuschlag wird angepasst. Nur die Grenze für die Reichensteuer, die noch über dem Spitzensteuersatz liegt, bleibt gleich.  Die Anpassungen im Steuertarif sorgen dafür, dass den Bundesländern Steuereinnahmen verloren gehen. Nach Rechnung des Haushaltsausschusses nehmen die Länder durch das Gesetz im kommenden Jahr rund 2,6 Milliarden Euro weniger ein, im Jahr 2026 sogar fast 5,2 Milliarden. Bund, Länder und Gemeinden zusammen müssen im nächsten Jahr mit Mindereinnahmen von fast 7,2 Milliarden rechnen. Perspektivisch haben sie sogar Kosten von mehr als 13,5 bis 14,8 Milliarden Euro.  Das Institut der deutschen Wirtschaft hat errechnet, dass viele Haushalte trotz der Entlastungen im neuen Jahr weniger Geld zur Verfügung haben werden. Denn gleichzeitig steigen die Sozialabgaben - und die Steuerentlastungen könnten das nicht ausgleichen.  Ab Januar 2025 wird der durchschnittliche Zusatzbeitragssatz in der gesetzlichen Krankenversicherung von derzeit 1,7 auf 2,5 Prozent ansteigen. Auch die Beiträge zur Pflegeversicherung werden um 0,2 Prozent erhöht. In der gesetzlichen Krankenversicherung soll die Beitragsbemessungsgrenze einheitlich auf jährlich 66.150 Euro beziehungsweise 5.512,50 Euro im Monat steigen. 2024 waren es noch 62.100 Euro im Jahr beziehungsweise 5.175 Euro im Monat. Die Beitragsbemessungsgrenze markiert das maximale Bruttoeinkommen, bis zu dem Beiträge in der gesetzlichen Kranken- und Pflegeversicherung erhoben werden. Der Verdienst, der über diese Einkommensgrenze hinausgeht, ist beitragsfrei.  Für einen Single mit einem Durchschnittseinkommen von 50.000 Euro brutto im Jahr reduziert sich die Mehrbelastung demnach nur von 233 Euro auf 38 Euro netto im Jahr. Auch bei Alleinerziehenden reichten Kindergelderhöhung und veränderter Einkommensteuertarif oft nicht aus, um aus dem Minus ein Plus zu machen. Nur gemeinsam veranlagte Paare mit Kindern können sich den Berechnungen zufolge je nach Einkommenshöhe über mehr Geld freuen. Obwohl das Gesetz nun noch vor Jahresende beschlossen wurde, werden Bürgerinnen und Bürger die steuerlichen Entlastungen im Januar noch nicht konkret spüren. Wie es im Finanzministerium heißt, dauert es einige Wochen, bis sie in der Verwaltung nachvollzogen sind und dann auf Gehaltszetteln sichtbar werden. Womöglich klappt das erst im März. Das höhere Kindergeld dagegen soll im Januar bereits ausgezahlt werden. Die Entlastungen sollen auch helfen, die Wirtschaft aus ihrer Flaute zu holen. Finanzminister Jörg Kukies sagte im Bundesrat: „Beides wird die Zurückhaltung beim Konsum mindern, die Konsumnachfrage stärken und damit die gesamtwirtschaftliche Entwicklung fördern.“ In einer schwierigen Phase sorge das für Stabilität und Entlastung. Zugleich zeigte sich der SPD-Politiker enttäuscht, dass weitere Maßnahmen zur Stärkung der Wirtschaft wie erleichterte Abschreibungen aus dem ursprünglichen Gesetzentwurf gestrichen werden mussten, um die Zustimmung von FDP und Union zu sichern. Familien bekommen ab Januar fünf Euro mehr Kindergeld. Es steigt damit auf monatlich 255 Euro. Für den Staat bedeutet das laut Haushaltsausschuss Mehrausgaben von rund 4,2 Millionen Euro. Ein ebenfalls beschlossenes weiteres Kindergeld-Plus um vier Euro im Jahr 2026 kostet noch einmal rund 3,3 Millionen Euro. Der steuerliche Kinderfreibetrag wird zum Januar um 60 Euro auf 6.672 Euro angehoben werden. Im Jahr 2026 steigt er um weitere 156 Euro auf 6.828 Euro.  Auch der Kindersofortzuschlag für Familien mit geringem Einkommen steigt ab Januar um fünf Euro auf 25 Euro monatlich. Nach Berechnung der Grünen wird eine Familie mit zwei Kindern und einem Einkommen von 60.000 Euro damit im kommenden Jahr um 306 Euro entlastet. 
Nicola de Paoli
Die Steuererleichterungen der Ampel-Regierung werden zum Jahreswechsel vom Bundestag beschlossen. Viele Bürger haben 2025 aber wegen ansteigender Sozialbeiträge weniger Geld.
Wirtschaft
2024-12-22T05:09:06+0100
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https://www.fr.de/wirtschaft/steuerentlastung-2025-wer-hat-mehr-geld-in-der-tasche-eine-gruppe-wird-enttaeuscht-zr-93479956.html
„Wahlbetrug, schlicht und einfach“: Staatsanwalt wirft Trump Pakt mit der Presse vor
Die Staatsanwaltschaft hielt am Montag im Trump-Prozess ihr Eröffnungsplädoyer. Der Vorwurf: Gezieltes Paktieren mit Medienunternehmern und Wahlbeeinflussung. Donald Trump hat eine „geplante, koordinierte, lang andauernde Verschwörung zur Beeinflussung der Wahl 2016“ überwacht, zu der auch Schweigegeldzahlungen an eine Erotikfilm-Darstellerin gehörten, so die Staatsanwaltschaft am Montag vor den Geschworenen. Es war das Eröffnungsplädoyer im ersten Strafprozess gegen einen ehemaligen US-Präsidenten. „Es war Wahlbetrug, schlicht und einfach“, sagte der stellvertretende Staatsanwalt Matthew Colangelo den Geschworenen in einem vollbesetzten und schwer bewachten Gerichtssaal. In dem Strafprozess ist der Angeklagte Trump auch der voraussichtliche republikanische Kandidat für die Präsidentschaftswahlen im November. Auf dem Flur vor dem Gerichtssaal prangerte Trump den Fall und andere rechtliche Auseinandersetzungen, die er führt, an – mit seinem üblichen Geschrei und seiner Wut auf ein System an, das ihn seiner Meinung nach aus politischen Gründen ungerecht behandelt. „Ich sollte jetzt in Georgia sein; ich sollte jetzt in Florida sein“, sagte Trump. Colangelo verbrachte am Montagmorgen etwa 40 Minuten damit, die Beweise zu beschreiben, die seiner Meinung nach beweisen würden, dass Trump gegen das Gesetz verstoßen hat. Der Staatsanwalt sprach ruhig und bedächtig – er erhob nie seine Stimme und behielt die meiste Zeit seiner Rede die Hände in den Taschen seines Anzugs. Trumps Verbrechen, so der Staatsanwalt, seien aus einem geheimen Wahljahr-Deal mit der Boulevardzeitung National Enquirer entstanden. So habe er schlechte Geschichten über sein Sexualleben unterdrücken versucht. Die Verschwörung soll bei einem Treffen zwischen Trump, dem damaligen CEO des Boulevardblatts, David Pecker, und Michael Cohen, Trumps damaligem Anwalt, eingefädelt worden sein. Dieser Pakt führte schließlich dazu, dass Cohen eine Zahlung von 130.000 Dollar an die Pornodarstellerin Stormy Daniels arrangierte. Das sollte sie davon abhalten, über eine angebliche sexuelle Begegnung mit Trump an die Öffentlichkeit zu gehen, die sie Jahre zuvor gehabt hatte, so der Staatsanwalt. Der Staatsanwalt erwartet, dass Cohen aussagen wird, dass Trump die Rückerstattungen an ihn absichtlich falsch dargestellt hat, um zu verschleiern, wofür das Geld verwendet wurde. Cohens Aussage wird „belastend“ und überzeugend sein, sagte Colangelo. Er fügte hinzu: „Ich vermute, dass die Verteidigung alles tun wird, um Sie dazu zu bringen, seine Aussage abzulehnen, gerade weil sie so belastend ist.“ Während der gesamten Präsentation des Staatsanwalts zeigte Trump wenig Emotionen, sah Colangelo oft nicht an und schrieb gelegentlich kurze Notizen an seine Anwälte. Trumps Anwalt Todd Blanche konterte, als er sich an das Gremium wandte, dass die Beweise der Staatsanwaltschaft zusammenbrechen würden, weil sie auf Cohens Lügen aufgebaut seien. „Präsident Trump wusste nicht, dass Mr. Cohen in all den Jahren, in denen er für ihn arbeitete, auch ein Krimineller war“, sagte Blanche. „Er hat bei seinen Steuern geschummelt, er hat Banken belogen, er hat über Nebengeschäfte gelogen“. Blanche sagte, als das FBI begann, gegen Cohen zu ermitteln, habe er versucht, „praktisch alle seine Probleme auf Trump zu schieben“, und das tue er auch weiterhin. „Michael Cohen war besessen von Präsident Trump, er ist auch heute noch besessen von Präsident Trump“, sagte Blanche. Cohen meldete sich später in den sozialen Medien zu Wort, indem er ein Schimpfwort für Trump benutzte und sagte: „Ihre Angriffe auf mich stinken nach Verzweiflung. Wir hoffen alle, dass Sie zu Ihrer Verteidigung in den Zeugenstand treten.“ Cohen gilt als zentraler Punkt in der Anklage der Staatsanwaltschaft, und wie die Geschworenen ihn einschätzen, kann letztlich darüber entscheiden, ob sie Trump verurteilen. Colangelo sagte, dass die Geschworenen davon überzeugt sein werden, dass Cohen die Wahrheit über die Schweigegeldzahlungen sagt, weil seine Aussagen „durch Aussagen anderer Zeugen“ sowie durch Bankunterlagen, E-Mails und Textnachrichten untermauert werden. Trump selbst werde einen Teil der Beweise für seine Schuld liefern, sagte Colangelo, denn die Geschworenen werden „Donald Trumps eigene Worte auf Tonband, in Social-Media-Posts, in seinen eigenen Büchern und in Videos seiner eigenen Reden hören.“ Der Bezirksstaatsanwalt von Manhattan, Alvin Bragg, hat Trump in 34 Fällen der Fälschung von Geschäftsunterlagen angeklagt, weil er die Erstattungszahlungen an Cohen als Rechtskosten eingestuft hat. Trump streitet die Vorwürfe ab. Die Zahlung von Cohen an Stormy Daniels, die mit bürgerlichem Namen Stephanie Clifford heißt, erfolgte „auf Anweisung von Donald Trump und zu seinen Gunsten, und er tat es mit dem konkreten Ziel, den Ausgang der Wahl zu beeinflussen“, sagte Colangelo. „Kein Politiker will schlechte Presse. Aber die Beweise im Prozess werden zeigen, dass es sich dabei nicht um einen Spin oder eine Strategie handelte“, sagte er. Und führt weiter aus: „Dies war eine geplante, koordinierte, lang andauernde Verschwörung, um die Wahl 2016 zu beeinflussen, um Donald Trump durch illegale Ausgaben zu helfen, gewählt zu werden, um Leute zum Schweigen zu bringen, die etwas Schlechtes über sein Verhalten zu sagen hatten, indem sie gefälschte Firmenunterlagen benutzten.“ Blanche wehrte sich gegen diese Charakterisierung und sagte, der Staatsanwalt versuche, legales Verhalten wie eine kriminelle Verschwörung darzustellen. „Es gibt nichts Illegales an dem, was zwischen AMI, Mr. Pecker, Mr. Cohen und Präsident Trump passiert ist“, sagte Blanche und bezog sich dabei auf American Media Inc., die damalige Muttergesellschaft des Enquirer. „Solche Dinge passieren regelmäßig, wenn Zeitungen Entscheidungen darüber treffen, was sie veröffentlichen und wie sie es veröffentlichen. Das passiert ständig mit berühmten und wohlhabenden Leuten. Es spielt keine Rolle, ob es sich um einen Plan handelt - es ist nicht gegen das Gesetz. Die Staatsanwälte sagten, dass Trump motiviert war, Stormy Daniels davon abzuhalten, öffentlich zu sprechen, zum Teil, weil die Washington Post im Oktober 2016 die Existenz eines „Access Hollywood“-Tapes enthüllte, in dem Trump anschauliche Kommentare über das Begrapschen der Genitalien von Frauen machte. Aus Angst vor dem Schaden, den weitere Geschichten über sexuelles Fehlverhalten seiner Kandidatur zufügen könnten, wollten Trump und seine Verbündeten verhindern, dass weitere skandalöse Geschichten ans Tageslicht kommen, sagte Colangelo. Nach den Eröffnungsplädoyers rief die Staatsanwaltschaft Pecker als ersten Zeugen auf. Er deutete damit an, dass seine Aussage dienen könne, um den Geschworenen die zwielichtige Welt der Sexskandale in der Boulevardpresse und Trumps angebliche Rolle bei der Verhinderung des Auftauchens einiger dieser Geschichten näherzubringen. Pecker sagte, dass er in seiner Rolle als CEO des Unternehmens, das den National Enquirer und andere auf Prominente fokussierte Publikationen betrieb, jede Zahlung von mehr als 10.000 Dollar für eine Story genehmigte. „Wir haben Scheckbuchjournalismus betrieben und für Geschichten bezahlt“, sagte Pecker und beschrieb damit eine Praxis, die bei amerikanischen Boulevardblättern und in einigen anderen Ländern üblich ist, aber im Allgemeinen nicht zum Mainstream-Journalismus gehört. Ihr Qualitäts-Ticket der washingtonpost.com: Holen Sie sich exklusive Recherchen und 200+ Geschichten vier Wochen gratis. Die Staatsanwaltschaft behauptet nicht, dass Pecker Teil des Plans war, Daniels zu bestechen, sondern dass die Vereinbarung, die er mit Trump und Cohen getroffen hat, um schlechte Geschichten über den Präsidentschaftskandidaten zu „fangen und zu vernichten“, zeigt, dass Trump motiviert war, solche Geschichten wegen der Wahl geheim zu halten. Um diesen Punkt zu untermauern, sagte Colangelo, dass Trump, als es so aussah, als müsste er Daniels bezahlen, zunächst versucht habe, die ganze Angelegenheit auf die Zeit nach der Wahl zu verschieben, wenn es nicht mehr so wichtig gewesen wäre. Aber als Daniels‘ Vertreter deutlich machte, dass sie vor dem Wahltag an die Öffentlichkeit gehen würden, entschied sich Trump zu zahlen, sagte der Staatsanwalt. Pecker sprach am Montag nur etwa 20 Minuten im Zeugenstand, bevor das Gericht für diesen Tag schloss. Es wird erwartet, dass er am Dienstag wieder vor Gericht erscheint, um seine Aussage fortzusetzen. Ein Schlüsselelement seiner Darstellung wird sein, welche konkreten Aussagen Trump seiner Meinung nach gemacht hat und wie die beiden - der Zeuge und der Angeklagte - vor Gericht miteinander umgehen. Bevor Pecker jedoch in den Zeugenstand tritt, plant der Richter des Obersten Gerichtshofs von New York, Juan Merchan, für den Vormittag eine Anhörung über den Antrag der Staatsanwaltschaft, Trump wegen mindestens zehn angeblicher Verstöße gegen eine Nachrichtensperre zu verurteilen. Trump wurde angewiesen, weder die Zeugen noch die Familienangehörigen des Richters oder Staatsanwalts öffentlich zu kritisieren. Die Staatsanwaltschaft behauptet, er habe dreist und wiederholt gegen diese Anordnung verstoßen, und fordert den Richter auf, für jeden Verstoß eine Geldstrafe von 1.000 Dollar zu verhängen. Trumps Anwälte haben argumentiert, es sei unfair, von Trump zu verlangen, über Cohen zu schweigen, wenn Cohen ihn wiederholt öffentlich kritisiert. Shayna Jacobs ist Reporterin für Bundesgerichte und Strafverfolgung im Team für nationale Sicherheit bei der Washington Post, wo sie über die südlichen und östlichen Bezirke von New York berichtet. Devlin Barrett schreibt über das FBI und das Justizministerium und ist der Autor von „October Surprise: How the FBI Tried to Save Itself and Crashed an Election“. Er gehörte zu den Reportage-Teams, die 2018 und 2022 mit Pulitzer-Preisen ausgezeichnet wurden. Im Jahr 2017 war er Mitfinalist für den Pulitzer für Feature Writing und den Pulitzer für internationale Berichterstattung. Tom Jackman berichtet seit 1998 für die Washington Post über die Strafjustiz und moderiert den Blog True Crime. Zuvor hat er für den Kansas City Star über die Geschehnisse an Gerichten berichtet. Hannah Knowles ist Reporterin für nationale Politik bei der Washington Post und berichtet über Kampagnen. Zuvor berichtete sie für die allgemeine Abteilung der Post. Wir testen zurzeit maschinelle Übersetzungen. Dieser Artikel wurde aus dem Englischen automatisiert ins Deutsche übersetzt. Dieser Artikel war zuerst am 23. April 2024 in englischer Sprache bei der „Washingtonpost.com“ erschienen – im Zuge einer Kooperation steht er nun in Übersetzung auch den Lesern der IPPEN.MEDIA-Portale zur Verfügung.
Frankfurter Rundschau
Der Staatsanwalt hielt im Trump-Prozess sein Eröffnungsplädoyer. Der Vorwurf: Gezieltes Paktieren mit Medienunternehmern und Wahlbeeinflussung.
Politik
2024-04-23T14:52:44+0200
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Witzige Anzeige: Junge Familie sucht 1 schöne Wohnung
Kassel - Eine junge Familie sucht mit einer witzigen Zeitungsanzeige ein neues Zuhause. Das Inserat wurde Anfang des Jahres ein Hit im Netz und geht jetzt erneut rum. Benjamin Linge aus Kassel wollte eigentlich eine neue Wohnung für seine Familie finden, stattdessen landete er mit seiner kuriosen Wohnungsanzeige einen Hit im Internet. Das Inserat, das er in der HNA aufgab, ist komplett in Jugendsprache verfasst und bedient alle aktuellen Klischees des Internet-Slang.  „Junge Familie mit 1 Kind sucht 1 schöne Wohnung“ lautet ihr Titel. Etwa 100 Quadratmeter Wohnfläche mit Garten im Kasseler Speckgürtel fände man „fancy“. Dafür sei die Familie auch „solvent vong Einkommen her“.  Wer sich jetzt fragt, was diese wirren Formulierungen zu bedeuten haben, bekommt hier eine kurze Erklärung: Die Phase „Was ist das für 1 X vong Y her?“ stammt von mehreren Accounts im Netz. Die falsche Schreibweise „vong“ etablierte sich durch die Facebook-Seite „Nachdenkliche Sprüche mit Bildern“, die von einem Mann aus Bayern betrieben wird.  Im Internet machte die kuriose Anzeige sofort die Runde und sorgte dort für viele Lacher. Bekannte Accounts wie „Das Beste aus Social Media“ teilten ein Bild des Inserats. Mit so einer Reaktion hatte Linge nicht gerechnet, die Wortwahl war eher scherzhaft gemeint. Auf dem Markt war die Anzeige dagegen weniger erfolgreich - erst eine Maklerin hatte sich bei Linges Familie gemeldet. Mehr Informationen finden Sie bei unserem Partnerportal HNA7.de. Wohnen extrem: Hier ist das Klo im Küchenschrank versteckt sr
Sophie Rohringer
Eine junge Familie sucht mit einer witzigen Zeitungsanzeige ein neues Zuhause. Das Inserat wird ein Hit im Netz. 
Panorama
2017-10-10T09:28:00+0200
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Mehr Gehalt, doch weniger Geld: Die Belastung des Steuerzahlers durch die kalte Progression
Die frühere Ampel-Regierung hat ein Steuerpaket versprochen, das eine Entlastung bei der Kalten Progression vorsieht - doch wie stark hat der Verlust an Reallohn den Steuerzahler tatsächlich getroffen? München – Nach der Entlassung von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) und dem folgenden Bruch der Ampel-Koalition fürchteten viele, dass die geplanten Steuererleichterungen gegen die kalte Progression fallen gelassen werden. Doch SPD, Grüne und FDP einigten sich doch noch auf ein umfassendes Steuerpaket, das ab 2025 die sogenannte kalte Progression kompensieren soll. Doch wie stark belastet dieses Phänomen überhaupt den Steuerzahler? Mit dem starken Anstieg der Inflation im Jahr 2022 rückte die kalte Progression nach langer Zeit zurück in den Fokus. Damals hatten sich die Energiepreise infolge des Ukraine-Krieges sprunghaft verteuert, in der Folge war die Inflationsrate hierzulande bis auf fast neun Prozent geklettert. Steuerzahlende wurden in diesem Jahr mit 10,9 Milliarden Euro belastet, so Berechnungen des Instituts für Wirtschaftsforschung (ifo).  Dieser „versteckte“ Steueranstieg entsteht durch das Zusammenspiel von Inflation und einem progressiven Steuersystem. Die Folge: Unter dem Strich haben Haushalte weniger Nettoeinkommen zur Verfügung. In Deutschland werden höhere Einkommen stärker, also „progressiv“ besteuert. Werden Löhne lediglich an die Inflation angepasst, kann dies dazu führen, dass Steuerzahler in höhere Steuerstufen rutschen, obwohl ihre reale Kaufkraft unverändert bleibt. Unter dem Strich werden also Gehaltserhöhungen „aufgefressen“, Erwerbstätige haben also netto weniger vom brutto in der Tasche. Die Vereinigte Lohnsteuerhilfe e.V. hat dazu eine Beispielrechnung aufgemacht: Ein Single in Steuerklasse I verdient im Jahr 2023 verdient zunächst 3.500 Euro brutto im Monat, und erhält eine Gehaltserhöhung von drei Prozent, also 105 Euro mehr brutto. Allerdings bleiben netto von den 105 Euro nur 57,43 Euro übrig. Denn mit 3.605 Euro Einkommen rutscht der Arbeitnehmende in einen höheren Steuersatz – von 14,55 Prozent auf 14,9 Prozent. Die Steuerbelastung wächst prozentual stärker als das Bruttoeinkommen. Zieht man auch noch die Inflationsrate heran, erhält er oder sie nach der Gehaltserhöhung weniger Geld als vorher. Laden Sie sich HIER die Checkliste für die Steuererklärung kostenlos in der PDF-Bibliothek herunter. Die kalte Progression betrifft jedoch nicht nur Menschen mit Gehaltserhöhungen. Sie hat auch eine gesellschaftliche Dimension: Ein progressives Steuersystem, das eigentlich Einkommensschwankungen abfedern und soziale Gerechtigkeit fördern soll, bewirkt Gegenteiliges. Denn durch die kalte Progression steigt die Steuerlast schneller, als es dem realen Einkommenszuwachs entspricht. Die meisten Arbeitnehmer haben auch 2025 weniger Geld in der Tasche als zuvor, so Berechnungen des ifo Instituts: Unterm Strich zahlt ein Single mit einem jährlichen Bruttoeinkommen von 100.000 Euro auf das Jahr gerechnet 863 Euro mehr Steuern und Abgaben, eine Familie mit zwei Kindern und 130.000 Euro gemeinsamem Einkommen 731 Euro mehr. Alleinerziehende mit einem Jahresbruttoeinkommen von 70.000 Euro haben 568 Euro weniger in der Tasche. Zwar hat die Bundesregierung der Ex-Ampel-Koalition sich bemüht, die Progression durch das Steuerpaket auszugleichen, doch selbst mit diesen Maßnahmen bleibt für die meisten eine Mehrbelastung bestehen – vor allem für Familien und Alleinerziehende. IW-Steuerexperte Martin Beznoska: „Die Bundesregierung sollte dringend die Mehrbelastungen der kalten Progression ausgleichen und auch einkommensschwache Haushalte entlasten. Dafür wäre das versprochene Klimageld der richtige Weg.“ 
Ulrike Hagen
Die frühere Ampel-Regierung hat ein Steuerpaket versprochen, das eine Entlastung bei der Kalten Progression vorsieht - doch wie stark hat der Verlust an Reallohn den Steuerzahler tatsächlich getroffen?
Wirtschaft
2025-01-10T17:58:22+0100
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https://www.fr.de///www.fr.de/wirtschaft/mehr-gehalt-doch-weniger-geld-die-belastung-des-steuerzahlers-durch-die-kalte-progression-zr-93502840.html
Nidderau: Über 5000 Anträge auf Briefwahl: Alle Vorkehrungen für Bürgermeisterwahl unter Corona-Bedingungen ge
Am Sonntag (29. November 2020) wird in Nidderau gewählt. Vor allem die Briefwahl wird sich in diesem Jahr großer Beliebtheit erfreuen. Wir haben uns die Vorbereitungen einmal angesehen. Nidderau – Eine Bürgermeisterwahl per Losentscheid? Gibt’s nicht? Gibt es doch! Am Dienstag wurde der neue Rathauschef der nordhessischen Gemeinde Ahnatal auf diese Weise bestimmt, weil sich bei der Stichwahl der Kandidaten von CDU und SPD am Sonntag zuvor ein Patt ergeben hatte. Die Hessische Gemeindeordnung schreibt in solchen Fällen einen Losentscheid vor. Dass es in Nidderau auch so weit kommt, ist jedoch nicht abzusehen. Zunächst einmal sind an diesem Sonntag 16 521 Wahlberechtigte aufgerufen, im ersten Wahlgang ihre Stimme für Andreas Bär (SPD)* oder Phil Studebaker (CDU)* abzugeben. Bei exakter Stimmengleichheit würde es am 13. Dezember eine Stichwahl geben. Erst dann käme es bei erneuter Stimmengleichheit zu einem Losentscheid. Im Nidderauer Wahlbüro hingegen ist derweil nichts dem Zufall überlassen. „Alle Vorbereitungen für die Wahl am Sonntag sind getroffen“, stellte Wahlleiterin Beate Weisbecker am Donnerstag auf Anfrage fest. Die Suche nach Wahlhelfern verlief erfolgreich. Die Stadt hatte diesmal aufgrund der Corona-Pandemie vor allem nach Freiwilligen um oder unter 50 Jahren gesucht, um die Zahl der Wahlhelfer aus der besonders gefährdeten Risikogruppe „Senioren“ klein zu halten. Alle 15 Wahlbüros und die vier Briefwahlzentren sind besetzt. Zudem stehen Ersatzleute zur Verfügung. Da eine Wahllokalmannschaft bei Bürgermeisterwahlen aus sieben Personen besteht, sind bei insgesamt 19 Wahllokalen am Sonntag rund 130 Wahlhelfer im Einsatz. Für sie hat das Land Hessen Corona-Schutzpakete zur Verfügung gestellt, bestehend aus Masken und Desinfektionsmittel. Für den Schutz der Wähler hat die Kommune zu sorgen. Das schreibt das Gesetz so vor. Für das Duo Weisbecker und Wenk bedeutete das in den letzten Monaten, ein Hygienekonzept zu erstellen. Wähler bewegen sich unter Abstand von 1,50 Meter im Einbahnstraßensystem zur Wahlurne. Jeder Wähler muss eine Mund-Nasen-Bedeckung tragen. Desinfektionsmittel steht bereit. Zusätzlich sind in den Wahllokalen Plastikscheiben als Spuckschutz angebracht, und es gibt ausreichend Bleistifte. „Wir haben auch noch Masken da, falls Wähler vergessen haben, eine mitzubringen“, erklärt Beate Weisbecker. „Für die Auszählung am Wahlabend sind für die Helfer FFP2-Masken vorgeschrieben, die natürlich auch gestellt werden.“ Und auch für das Ordnungsamt wird der Wahlsonntag aufgrund der Pandemie zusätzliche Arbeit mit sich bringen. „Wir werden natürlich mit ein oder zwei Teams fortlaufend überprüfen, ob auch alle Vorschriften eingehalten werden – zum Schutz der Mitarbeiter und zum Schutz der Bürger“, versicherte Fachbereichsleiterin Alexandra Laubach bereits Anfang November im Gespräch mit unserer Zeitung. Damit der Andrang in den Wahllokalen am Sonntag nicht allzu groß wird, hatte das Wahlamt schon vor Wochen dazu aufgerufen, von der Möglichkeit der Briefwahl regen Gebrauch zu machen. Und diesem Aufruf sind die Wähler auch nachgekommen. „Wir haben bis jetzt genau 5094 Briefwahlunterlagen auf Antrag ausgeteilt“, berichtete Weisbecker am Donnerstagvormittag. 1718 in Windecken, 1551 in Heldenbergen, 1091 in Ostheim und 784 im Briefwahlbezirk Eichen-Erbstadt. Zum Vergleich: Zur letzten Bürgermeisterwahl im November 2014 waren es am Ende etwa 1300 Briefwähler. Wie viele Briefwahlstimmen tatsächlich abgegeben wurden, wird allerdings erst am Wahlabend bei der Auszählung in der Willi-Salzmann-Halle in Windecken festgestellt. Die Präsentation der Ergebnisse am Wahlabend kann dieses Jahr coronabedingt übrigens nicht wie sonst üblich im Rathaus stattfinden. Sie erfolgt nach Schließung der Wahllokale ab 18 Uhr ausschließlich online über die städtische Internetpräsenz. Über die Startseite erfolgt eine Verlinkung auf die Liveansicht des Ergebnisdienstes, der fortlaufend nach Eingang der Schnellmeldungen aus den Wahllokalen aktualisiert wird. Bis zur endgültigen Auszählung des Ergebnisses kann es diesmal aufgrund der hohen Zahl an Briefwählern etwas länger dauern als gewohnt. Wer das Rennen gemacht hat, erfahren unsere Leser auch aktuell am Sonntagabend auf der HA-Internetseite*, per Push-Nachricht in der App sowie über die sozialen Netzwerke des HA. Und natürlich am Montagmorgen mit Stimmen der Kandidaten im HANAUER ANZEIGER. *op-online und hanauer.de sind Teil des deutschlandweiten Redaktionsnetzwerks von Ippen-digital.
Jan-Otto Weber
Am Sonntag (29. November 2020) wird in Nidderau gewählt. Vor allem die Briefwahl wird sich in diesem Jahr großer Beliebtheit erfreuen. Wir haben uns die Vorbereitungen einmal angesehen.
Nidderau
2020-11-27T04:00:00+0100
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Warnstreiks bei Eurowings in NRW: Zahlreiche Ausfälle
Das hat viele Eurowings-Kunden böse überrascht: An drei Flughäfen in Nordrhein-Westfalen legten Kabinen-Mitarbeiter die Arbeit nieder. Zahlreiche Flüge wurden abgesagt. Düsseldorf - An den Flughäfen in Düsseldorf, Köln/Bonn und Dortmund hat sich das Kabinenpersonal der Fluggesellschaft Eurowings am Freitag an Warnstreiks beteiligt. Nach Angaben der Gewerkschaft Verdi waren die Beschäftigen von 4.30 bis 10.00 Uhr aufgerufen, die Arbeit niederzulegen. Die Folge waren Flugausfälle und Verspätungen. Die Gewerkschaft wirft dem Unternehmen eine Verweigerungshaltung bei den Tarifverhandlungen vor. Eine angebotene Einmalzahlung im Jahr 2023 lehnt Verdi als unzureichend ab. Am Morgen bildeten sich am Flughafen Düsseldorf lange Schlangen vor dem Eurowings-Schalter. An der Abflugtafel wurden zahlreiche Flüge als gestrichen angezeigt. Auf der Eurowings-Buchungsseite waren mehr als 40 Flüge als ausgefallen verzeichnet. Eine Unternehmens-Sprecherin sagte, es habe sich um einen auf Nordrhein-Westfalen begrenzen Streik gehandelt. Andere Flughäfen wie Hamburg, Stuttgart oder Berlin seien nicht betroffen gewesen. Durch Ersatzflüge anderer Maschinen aus der Lufthansa-Gruppe hätte rund 90 Prozent des Flugprogramms angeboten werden können. Seit dem Mittag habe es wieder ein weitgehend stabiles Flugprogramm gegeben. dpa
Frankfurter Rundschau
Das hat viele Eurowings-Kunden böse überrascht: An drei Flughäfen in Nordrhein-Westfalen legten Kabinen-Mitarbeiter die Arbeit nieder. Zahlreiche Flüge wurden abgesagt.
Wirtschaft
2021-10-03T15:27:22+0200
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Ab wann gilt ein "Nein" als  Arbeitsverweigerung?
Darf ich eine Aufgabe ablehnen, die mir der Chef gibt - oder gilt das als Arbeitsverweigerung? Wo Arbeitsrechtler die Grenze ziehen und was Ihnen blühen kann. Mitarbeiter sind nicht von jeder Aufgabe begeistert, die Ihnen der Chef aufs Auge drückt. Doch können Arbeitnehmer eine Aufforderung einfach ablehnen - oder droht Ihnen dann Ärger wegen Arbeitsverweigerung? Fachanwalt Michael Felser kennt die Rechtslage dazu ganz genau. "Arbeitsverweigerung ist die bewusste und gewollte Nichtleistung der arbeitsvertraglich geschuldeten Tätigkeit", so der Experte gegenüber Bild.  Doch welche Konsequenzen drohen mir, wenn ich mich weigere, meinem Chef Folge zu leisten?  "Auf eine unrechtmäßige Arbeitsverweigerung kann der Arbeitgeber mit Gehaltskürzung reagieren – und auch mit einer Abmahnung", so Felser. Doch damit nicht genug: "Im Wiederholungsfalle oder bei beharrlicher Arbeitsverweigerung kommt auch eine Kündigung in Betracht." Trotzdem müssen Sie nicht zu allem Ja und Amen sagen, wie Felser weiter berichtet. "Verweigern Sie zu Recht die Arbeit – etwa, weil die Aufträge rechtswidrig oder gesundheitsschädlich sind oder Sie diese mit Ihrem Gewissen oder Ihrer Religion nicht vereinbaren können, sind die oben genannten Sanktionen nicht zulässig."  Außerdem dürfen Sie Aufträge ablehnen, die Sie degradieren (zum Beispiel den Boden fegen) oder mehr Verantwortung erfordern, ohne dafür entsprechend entlohnt zu werden.  Auch Anweisungen, die Ihnen Ihr Chef in der Freizeit aufbrummen will, müssen Sie nicht machen. Erst recht nicht, wenn diese als What's-App-Nachricht verschickt werden, denn dieser Dienst zählt nicht zu arbeitsvertraglich relevanten Postfächern - im Gegensatz zu Ihrem Dienst-E-Mail-Eingang. Mehr dazu: Ich bin krank - was darf mein Chef jetzt wissen? Lesen Sie auch, wie hoch ihr Urlaubsanspruch bei Kündigung ausfällt. Von Andrea Stettner
Andrea Stettner
Darf ich eine Aufgabe ablehnen, die mir der Chef gibt - oder gilt das als Arbeitsverweigerung? Wo Arbeitsrechtler die Grenze ziehen und was Ihnen blühen kann.
Karriere
2017-11-10T13:48:00+0100
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https://www.fr.de/ratgeber/karriere/wann-gilt-nein-arbeitsverweigerung-zr-9268445.html
Roman „Dünnes Eis“ von Theres Essmann – Geschichten, aus Erinnerungen herausgeschält
In ihrem Roman „Dünnes Eis“ macht Theres Essmann Kriegstraumata plausibel und vermag doch nicht zu trösten. Marietta ist 99 Jahre alt – alt genug, um zum Geburtstag im Altersheim Besuch von der Volontärin der örtlichen Lokalzeitung zu bekommen. Die ist dem Journalismus aber eher abgeneigt und will viel lieber fotografieren – und das tut sie dann auch. Vor allem Mariettas faltigen Körper. Denn der trägt, wie sich zeigen wird, deutlich sichtbare Spuren eines Kriegstraumas. Marietta hat zum Ende des Zweiten Weltkriegs eine verstörende Flucht aus Ostpreußen erlebt. Das wissen wir, so ziemlich von Beginn an. Doch schnell wird klar, dass da noch etwas anderes ist, etwas, das Marietta tief unten in den Niederungen ihrer Erinnerung verbuddelt hat. Die Aufarbeitung ist das Kernthema des Romans „Dünnes Eis“ von Theres Essmann. Das Buch gleicht einer Psychoanalyse – ein Bild, mit dem die Autorin immer wieder spielt. Das Wesentliche geschieht in Mariettas Träumen und Erinnerungen. Doch wie distanziert, wie analytisch kann die Beobachtung bleiben, wo es doch um einen Mitmenschen geht, für dessen Kriegserlebnisse man im eigenen Bekanntenkreis so unzählige Vorlagen hat? Theres Essmann: Dünnes Eis. Roman. Dörlemann, Zürich 2023. 288 Seiten, 23 Euro. Die Antwort auf diese Frage ist: überhaupt nicht. Es gibt keine Neutralität in einer Gesellschaft, in der Krieg und die Schlachtfelder, die er in Erinnerungen und Erzählungen hinterlässt, omnipräsent sind. Ob es der Zweite Weltkrieg, der Jugoslawienkrieg oder der syrische Bürgerkrieg ist: Derartige Ereignisse sind Teil des gesellschaftlichen Kollektivbewusstseins eines vielfältigen Deutschlands. Was Marietta erlebt hat, verbindet sie mit dem syrischen Flüchtlingsjungen Enis, den Marietta eines Tages im Park kennenlernt, mit ihrer Freundin Gisela, die ebenfalls aus Ostpreußen stammt, mit dem mürrischen Nachbarn Herr Tacke mit dem dunklen Geheimnis. All ihre Erlebnisse zitieren Erinnerungen aus verschiedensten Kriegen, die hierzulande in den meisten Familien schlummern – mal heiß diskutiert, öfter unausgesprochen. Darin liegt gleichzeitig die größte Stärke und die größte Schwäche des Romans. Es gelingt der Autorin, Gefühle plausibel zu machen und Handlungen nachvollziehbar. Der Roman berührt. Doch von einem Buch, das so etwas vermag, erwartet die Leserin auch ein Mindestmaß an Trost. Den erfährt Marietta zwar, doch sie sitzt ja auch in einem Luxusaltersheim, hat kaum körperliche Gebrechen und findet vor allem selbstständig den Ausgang aus ihren Trauma-Labyrinthen. Wie viel ambitionierter, wie viel tröstlicher wäre es gewesen, eine solche Geschichte an einem Ort spielen zu lassen, an dem all das nicht gegeben ist? Orte, die in unserer Gesellschaft existieren, die wir allzu gerne ausblenden, weil wir ihre Trostlosigkeit und unsere Schuld daran nicht ertragen. Bis wir nicht mehr um sie herumkommen, weil Oma nicht mehr allein zu Hause leben kann, sich nicht mehr an Namen und Gesichter ihrer Enkel erinnert und glaubt, dass es erst gestern war, dass sie auf einem Schiff über die Ostsee vor derselben Roten Armee davonlaufen musste wie Marietta. Wie dringend bräuchte diese Gesellschaft einen Roman, der Hoffnung in dieser Umgebung zu finden vermag? Vielleicht ist es zu viel verlangt, vielleicht wäre die Bürde zu groß. Auch ohne Trost zu spenden, erinnert „Dünnes Eis“ daran, wie viel Leben in alten Menschen noch steckt. Sie mögen vielleicht wunderlich werden, mehr Geduld einfordern. Aber das Buch weckt den Wunsch, die eigene Großmutter anzurufen – nicht aus Pflichtgefühl, sondern um noch das allerletzte bisschen Geschichte aus ihr herauszupressen. Es ist die Großmutter, die noch da ist, nicht die mit dem Ostsee-Schiff und der Demenz, sondern die mit den Bombennächten in badischen Bunkern mit zitterndem Dackel und mit dem Zuckerdiebstahl aus der Küche der Tante, vor lauter Hunger. Geschichten, die es wert sind gehört zu werden, Geschichten, die man aus dem Wust der Erinnerung herausschälen muss – solange sie noch da sind.
Jana Ballweber
In ihrem Roman „Dünnes Eis“ macht Theres Essmann Kriegstraumata plausibel und vermag doch nicht zu trösten.
Literatur
2023-08-29T15:29:41+0200
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https://www.fr.de/kultur/literatur/roman-duennes-eis-von-theres-essmann-geschichten-aus-erinnerungen-herausgeschaelt-92488253.html
Ausstellung Yes, we care über das Neue Frankfurt
Das Gemeinwohl war ein Kernthema im Neue Frankfurt, wie das Museum Angewandte Kunst zeigt Das Neue Frankfurt ist im öffentlichen Bewusstsein heute wohl am ehesten mit seinen ab 1925 errichteten Siedlungen wie der Römerstadt oder dem Bornheimer Hang, vielleicht auch mit Monumentalbauten wie der Großmarkthalle oder dem Waldstadion präsent. Die Bewegung war allerdings weit mehr als Architektur und Design - oder fasste beides sehr viel weiter als allgemein üblich. Das zeigt die neue Ausstellung „Yes, we care. Das Neue Frankfurt und die Frage nach dem Gemeinwohl“ im Museum Angewandte Kunst. Kuratiert hat sie - wie die parallel laufende Schau „Was war das Neue Frankfurt?“ - die stellvertretende Museumsleiterin Grit Weber. „Das Neue Frankfurt war sehr modern“, sagt sie. „Gemeinwohl und Daseinsfürsorge waren ein zentrales Motiv der Stadtpolitik.“ Und die warb für Ihre Ideen auch außerhalb, vor allem mit Fotos, Grafiken und Filmen, die die Errungenschaften erklären sollten. In der Ausstellung läuft etwa ein Film des Fotografen Paul Wolff, der die Vorzüge der für das Neue Frankfurt entwickelten Einbauküche schildert. Die Stadt baute unter Oberbürgermeister Ludwig Landmann lichtdurchflutete Schulen und Kindergärten, Krankenhäuser und Altersheime, modernisierte die Verwaltung und förderte die Volksbildung, schuf neue, komfortable Siedlungen mit zahlreichen Wohnungen, in denen standardmäßig die „Frankfurter Küche“ eingebaut war. Die umfassenden Pläne griffen tief in den Alltag vieler Menschen ein, selbst in so scheinbar Alltägliches wie den Haushalt. „Das Private ist politisch - das gab es schon in den 1920er Jahren“, sagt Kuratorin Weber. Ein ergänzender Raum „Found Futures“, den die Uni Kassel für das Museum eingerichtet hat, zeigt, dass die Themen des Neuen Frankfurts wie Wohnungsknappheit oder Immobilienspekulation heute noch genauso bewegen wie vor 100 Jahren.
Andreas Hartmann
Das Gemeinwohl war ein Kernthema im Neue Frankfurt, wie das Museum Angewandte Kunst zeigt
Frankfurt
2025-05-08T18:04:50+0200
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https://www.fr.de/frankfurt/ausstellung-yes-we-care-ueber-das-neue-frankfurt-93722094.html
Arian vermisst: Sprecher über Situation in Bremervörde - „Ungewissheit lässt vielen keine Ruhe“
Nun sollen Fachleute bei der Suche nach Arian helfen. Die Ermittlungsgruppe entwickelt Theorien über das Verschwinden des Sechsjährigen. Der News-Ticker. Update vom 2. Mai, 6.51 Uhr: Die aktive Suche nach dem vermissten Arian aus Bremervörde wurde eingestellt. Seit zehn Tagen fehlt von dem autistischen Jungen jede Spur. Doch die Ermittlungen gehen weiter. Bislang gehen die Ermittler davon aus, dass der Sechsjährige eigenständig sein Zuhause verließ. Aufnahmen einer privaten Überwachungskamera hatten gezeigt, wie Arian alleine Richtung Wald lief. Die Hintergründe des Verschwindens sind noch unklar. Möglicherweise sei Arian aber in den Fluss Oste gefallen, sagte ein Sprecher der Polizei am Dienstag (1. Mai). Die Fließgeschwindigkeit sei hoch. Mehrfach hatten die Einsatzkräfte das Gewässer mit Booten und Tauchteams in der Nähe des Wohnortes abgesucht – ohne Erfolg. Es sei aber auch möglich, dass sich Arian irgendwo versteckt habe. Die Polizei ermittelt daher „in alle Richtungen“. Dabei hofft der Sprecher: „Vielleicht gibt es am Ende doch noch ein Wunder.“ Der sechsjährige Arian wird seit Montagabend (22. April) vermisst. „Der Junge hat erst vor Kurzem gelernt, wie man verschlossene Türen öffnet“, hatte der Polizeisprecher kurz nach dem Verschwinden gesagt. „Das mag der Hintergrund sein.“ Update vom 1. Mai, 21.03 Uhr: Die Stimmung in Bremervörde am 1. Mai ist bedrückend, da der sechsjährige Arian immer noch vermisst wird. Die Ermittlungen der Polizei gehen in alle möglichen Richtungen weiter. Ein Einheimischer teilte der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Mittwoch mit: „Die Leute sind alle betrübt“. Eine Bewohnerin aus dem betroffenen Viertel Elm äußerte, dass dieser tragische Vorfall sicherlich noch lange in den Gedanken der Menschen verankert bleiben werde, da er schwer zu verarbeiten sei. Eine weitere Anwohnerin ergänzte: „Das Schlimmste ist, dass es keinen Abschluss gibt“. Update vom 30. April, 18.05 Uhr: In Bremervörde verfolgen die Ordnungshüter mehrere Theorien zugleich. Ein Polizeisprecher betonte am Dienstag gegenüber der dpa: „Es ist immer ganz wichtig, dass man sich nicht zu sehr auf eine Richtung fokussiert und etwas anderes dabei aus den Augen verliert“. Die „Ermittlungsgruppe Arian“ ist derzeit damit beschäftigt, Hinweise zu analysieren. Darüber hinaus versucht sie, Theorien darüber zu entwickeln, was am Tag des Verschwindens geschehen sein könnte und welche der Ereignisse am plausibelsten sind. „Da stecken wir im Moment aber noch ganz am Anfang“, so der Sprecher. Die Ermittlungsgruppe setzt sich aus fünf Ermittelnden zusammen, die sich intensiv mit dem Fall beschäftigen. Update vom 30. April, 15.25 Uhr: „Die Offenheit und Ungewissheit der Situation lässt vielen Menschen keine Ruhe.“ , beschreibt ein Kirchensprecher die Situation in Elm bei Bremervörde. Nachdem die großangelegte Suche nach dem vermissten Arian beendet wurde, wird weiterhin für die Anwohner des Ortes Seelsorge angeboten. Für Menschen aus der Umgebung bieten zwei Kirchen in Bremervörde Raum für Beratung und Andacht. Die Ortschaft ist betroffen vom Verschwinden des Jungen. „Deshalb wollen wir Räume der Stille und Begegnung sowie die Möglichkeit zum Gespräch anbieten“, so der Sprecher. Auch Arians Angehörige werden von einem Notfallseelsorgeteam durch die Situation begleitet. Update vom 30. April, 12.34 Uhr: Das Schicksal des verschwundenen sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens bewegt weiter viele Menschen. „Die Betroffenheit ist riesengroß“, sagte der Anwohner Hans-Hermann Tiedemann am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur dpa. „Es gibt niemanden, der, wenn er irgendwo ist, nicht guckt“, sagte er mit Blick auf die Menschen in dem Ortsteil. Alle suchten irgendwie weiter. Es sei unverständlich, dass der Junge trotz der so schnell begonnenen, großen Suche nicht gefunden wurde.  Die Betroffenheit sei groß, sagte auch Christian Dilissen, der stellvertretende Ortsbürgermeister von Elm, einem Stadtteil von Bremervörde, wo das Kind verschwand. Der Ort liegt im Landkreis Rotenburg (Wümme) zwischen Bremerhaven und Hamburg. Die vergangenen Tage seien für die Gemeinde sehr bewegend gewesen, berichtete er. Innerhalb kürzester Zeit nach dem Aufruf von Arians Familie war demnach das gesamte Dorf auf den Beinen und suchte nach dem Kind. Nun sei die Stimmung getrübt. „Wir sind alle voller Euphorie gewesen. Unser Ziel war es natürlich, ihn auch zu finden.“ Nun seien die Menschen traurig, dass das Kind immer noch verschwunden ist. Aber: „Die Hoffnung, dass wir ihn noch lebend finden, ist noch da“, sagte Dilissen.  Die Hoffnung liegt nun auch auf dem Chef der neuen Ermittlungsgruppe Mark Müller. Update vom 30. April, 8.45 Uhr: Seit dem 22. April ist der kleine Arian verschwunden. Die aktive Suche nach dem Sechsjährigen verlief mit Hochdruck und wird nun eingestellt. Ex-Ermittler Axel Petermann erklärt bei IPPEN.MEDIA „Phase zwei“. „Wir hatten gedacht, wir finden ihn“, sagte ein Polizeisprecher. Update vom 29. April, 19.33 Uhr: Nach sieben Tagen intensiver Suche nach dem sechsjährigen Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens wissen die Ermittler nicht mehr weiter. Die „aktiven“ Maßnahmen vor Ort werden ab Dienstag eingestellt. „Wir hätten uns ein ganz anderes Ende gewünscht“, sagte ein Sprecher der Polizei. Die Polizei richtete am Montag eine neue Ermittlungsgruppe mit Experten für Vermisstenfälle ein, die weiter an dem Fall dranbleiben sollen. Ein fünfköpfiges Team in Zeven koordiniere nun das Vorgehen, hieß es weiter. Statt weiter in der Fläche zu suchen, werden die Einsatzkräfte künftig nur noch gezielt Hinweisen nachgehen. „Im Moment haben wir keine Anlässe mehr“, räumte der Sprecher ein. Doch er bekräftigte: „Wir wollten alles Menschenmögliche tun, um Arian zu finden und ihn bestenfalls nach Hause bringen.“ „Wir haben gestern noch mal alles in die Waagschale geworfen“, versicherte der Polizeisprecher. Eine 1,5 Kilometer lange Menschenkette habe das Gebiet nördlich des Wohnorts durchkämmt und „jeden Stein umgedreht“. Die Suche dauerte bis zum Einbruch der Dunkelheit, rund 15 Quadratkilometer wurden abgegrast. Zusätzlich waren erneut Boote und erstmals auch eine Reiterstaffel unterwegs. „Und am Ende des Tages standen wir mit leeren Händen da. Und das macht uns unendlich traurig.“ Update vom 29. April, 18 Uhr: Gut eine Woche nach dem Verschwinden des sechs Jahre alten Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens stellen die Ermittler die aktive Suche ab Dienstag ein. „Wir werden ab morgen hier nicht mehr vor Ort sein“, sagte ein Sprecher der Polizei am Montagabend. Eine Ermittlungsgruppe werde aber weiter an dem Fall dranbleiben.  Update vom 29. April, 17.18 Uhr: Die Ermittler stellen die aktive Suche nach dem sechs Jahre alten Arian aus Bremervörde im Norden Niedersachsens am Dienstag ein. Das kündigte ein Polizeisprecher am Montag an. Die Suche würde nur noch anlassbezogen stattfinden, heißt es. Nun startet die Ermittlungsphase um Arians Verschwinden. Seit dem 22. April suchen Hunderte Einsatzkräfte und Freiwillige nach dem autistischen Jungen. Erstmeldung vom 29. April: Bremervörde – Sieben Tage und keine Spur. Die Suche nach Arian läuft nach wie vor auf Hochtouren. Feuerwehr, Polizei, THW und Bundeswehr sind im Einsatz, haben das Gebiet rund um Bremervörde in der vergangenen Woche kleinlich durchkämmt. Mit dem Höhepunkt am Sonntag (28. April): 1200 Personen waren im Einsatz, 800 davon bildeten eine 1,5 Kilometer breite Menschenkette. Aber: „Nach all dem stehen wir mit leeren Händen da“, musste ein Polizeisprecher am Montag (29. April) feststellen. Und deshalb passt die Polizei ihre Suche erneut an, ab jetzt arbeitet sie „anlassbezogen“. Das heißt, dass konkreten Spuren und Hinweisen auf den Verbleib des vermissten Sechsjährigen nachgegangen werden soll. Die flächendeckenden Aktionen sind vorbei. Das Problem: „Im Moment ist es tatsächlich so, dass wir keine Hinweise mehr haben“, wie Polizeisprecher Heiner van der Werp bei RTL einräumt. Die Suche nach Arian steht deshalb trotzdem nicht vor dem Aus. Am Montag richtete die Polizei eine Ermittlungsgruppe mit Fachleuten für Vermisstenfälle ein. Das fünfköpfige Team koordiniert von nun an das Vorgehen in Bremervörde. In der Region ist die Hoffnung groß, den Jungen zu finden. Bestes Beispiel: Ein Helfer beschreibt einen emotionalen Moment, der ihn motiviert hat, sich freiwillig zu melden. Gleichzeitig basteln Kindergärten bunte Kleeblätter, die die Einsatzkräfte aufmuntern sollen. Denn bei all den Zuversichtsbekundungen räumt die Polizei ein, dass der Optimismus doch langsam schwinde. Eine Woche ohne Ergebnisse geht nicht spurlos an den Suchenden vorbei. „Irgendwann setzt, glaube ich, bei vielen so ein Stück weit Realismus ein“, sagte ein Sprecher, „und da darf man auch die Augen nicht verschließen.“ Die Suche geht mit neuer Strategie weiter. Hoffnung machen außerdem die bemerkenswerten Parallelen zum Wunder von Oldenburg um den vermissten Joe. (moe) Liebe Leserinnen und Leser,wir bitten um Verständnis, dass es im Unterschied zu vielen anderen Artikeln auf unserem Portal unter diesem Artikel keine Kommentarfunktion gibt. Bei einzelnen Themen behält sich die Redaktion vor, die Kommentarmöglichkeiten einzuschränken.Die Redaktion
Nico Reiter, Moritz Bletzinger
Nun sollen Fachleute bei der Suche nach Arian helfen. Die Ermittlungsgruppe entwickelt Theorien über das Verschwinden des Sechsjährigen. Der News-Ticker.
Panorama
2024-05-08T19:03:01+0200
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https://www.fr.de/panorama/news-einsatz-strategie-arian-vermisst-bremervoerde-suche-polizei-spuren-hinweiese-aktuell-93041422.html
Nach Bundestagswahl 2021: Kramp-Karrenbauer und Altmaier verzichten auf Bundestagsmandate
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer wollen einen Generationswechsel in der CDU-Fraktion ermöglichen. Saarbrücken - Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer (beide CDU*) verzichten nach der Niederlage der CDU bei der Bundestagswahl* auf ihre Bundestagsmandate. Das teilte der saarländische Ministerpräsident und CDU-Landesvorsitzende Tobias Hans am Samstag in Saarbrücken mit. Mit ihrem Schritt wollten sie einen Generationswechsel in der Fraktion ermöglichen, sagten die beiden aus dem Saarland stammenden Politiker am Samstag in Saarbrücken. Weder Kramp-Karrenbauer noch Altmaier konnten in ihren Wahlkreisen das Direktmandat holen* und wären nur über die Landeslisten in den Bundestag eingezogen. An ihrer Stelle sollen die beiden jüngeren CDU-Politiker Nadine Schön und Markus Uhl in den Bundestag einziehen. Damit wollen die beiden Minister nach eigenen Worten auch ein Signal an die Bundes-CDU senden. Kramp-Karrenbauer sagte, sie wolle mit ihrem Verzicht ein „Zeichen setzen, wie man einen Generationenwechsel einvernehmlich organisieren kann“. Ihr Amt als Verteidigungsministerin werde sie so lange weiterführen, bis eine neue Regierung ins Amt kommt. Danach bleibe sie auch weiterhin „politisch engagiert - nur vielleicht etwas freier“. Altmaier sprach von einem „Generationswechsel zu einem Zeitpunkt, wo er notwendiger ist denn je.“ Weiter sagte er: „Mir blutet das Herz, wenn ich sehe, wie wenig jüngere Abgeordnete dieses Mal für die CDU/CSU in den Bundestag eingezogen sind. Wir müssen alles tun, die junge Generation in Verantwortung zu bringen.“ Für ihren Schritt erhielten die beiden saarländischen CDU-Bundesminister die Rückendeckung ihres Landesverbands. „Das ist sinnbildlich dafür, wie sich die Bundes-CDU jetzt verhalten muss“, sagte der saarländische Ministerpräsident Tobias Hans (CDU) bei der gemeinsamen Pressekonferenz. Auch die Bundes-CDU brauche nun einen Generationswechsel und eine „neue inhaltliche Ausrichtung“. (sot mit dpa/afp) *fr.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Sonja Thomaser
Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier und Verteidigungsministerin Annegret Kramp-Karrenbauer verzichten auf ihre Bundestagsmandate.
Politik
2021-10-10T10:20:00+0200
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Hitlergrüße und Affenlaute: Bulgarien droht UEFA-Anklage
Der Fußball geriet am Montagabend in Sofia und Paris in den Hintergrund. Während in Bulgarien rassistische Ausschreitungen auf den Rängen den Abend dominierten, zeigten türkische Nationalspieler in Frankreich wieder Militärgrüße. Nun ist die UEFA gefragt. Paris/Sofia (dpa) - Hitler-Grüße in Sofia, Militär-Salut in Paris: Rassistische Eklats durch bulgarische Fans und die erneute politische Provokation türkischer Nationalspieler haben den Spieltag der EM-Qualifikation überschattet und für Fassungslosigkeit und Sorge in Fußball-Europa gesorgt. Nachdem die Partie der Bulgaren gegen England (0:6) wegen rassistischer Fan-Ausschreitungen unterbrochen und nur unter Protest der Engländer zu Ende gespielt worden war, stellten sich die Türken beim 1:1 in Frankreich an die Seitenauslinie und salutierten ihren Soldaten-Landsleuten mit der Hand an der Stirn. Der Fußball zeigte am Montagabend zwei seiner hässlichen Fratzen, der Sport und die Ergebnisse im Kampf um die EM-Teilnahme gerieten in den Hintergrund. Den wiederholt auffällig gewordenen Bulgaren droht eine heftige Strafe. «Die UEFA setzt sich dafür ein, alles in ihrer Macht Stehende zu tun, um diese Krankheit im Fußball zu bekämpfen», sagte UEFA-Präsident Aleksander Ceferin am Dienstag und bat auch die Politik um Hilfe, «um Krieg gegen die Rassisten zu führen». Und auch die Türken, deren provokante Gesten mit der umstrittenen Militäroffensive gegen die Kurden in Verbindung gebracht werden, sehen einem Verfahren des Kontinentalverbandes entgegen. Der Abend, der «eine Schande für den Fußball war» («Daily Mirror»), könnte mit den zwei Brennpunkten in Paris und Sofia noch länger nachhallen. TÜRKEN-PROVOKATION IN PARIS Im Stade de France stand ein Bundesliga-Spieler im Mittelpunkt. Weil Kaan Ayhan von Fortuna Düsseldorf in der 81. Minute der Ausgleich gelang, haben die Türken beste Chancen auf die EM-Teilnahme. Nach seinem Tor stellten sich viele Nationalspieler wie schon beim 1:0 gegen Albanien auf und salutierten. Ayhan selbst wiederholte die Geste nicht - und geriet deshalb mit Merih Demiral von Juventus Turin auf dem Spielfeld in einen Disput, wie auf TV-Bildern zu sehen war. Die Düsseldorfer wollen die Vorfälle mit ihren Spielern Ayhan und Kenan Karaman nach deren Rückkehr aufarbeiten. Nachdem sich die zwei Profis in der ersten Quali-Partie am Freitag salutierend eingereiht hatten, verzichteten sie auf eine Wiederholung - anders als etwa der frühere Hamburger und Leverkusener und aktuelle Milan-Profi Hakan Calhanoglu. «Sie haben es wieder getan, aber in Paris und ins Gesicht Europas ist das - nach allem, was geschehen ist - schlimmer als eine Kriegserklärung», schrieb die italienische Tagezeitung «La Stampa». In der Causa waren am Wochenende auch die deutschen Nationalspieler Ilkay Gündogan und Emre Can in den Fokus gerückt, weil sie positiv auf Instagram-Einträge reagiert hatten, in denen türkische Spieler den Militärgruß zeigten. Beide zogen ihren «Likes» zurück. Der Bayerische Fußball-Verband (BFV) teilte indes mit, Amateur-Kicker, die den Militärgruß nachahmen, vor das Sportgericht zu zitieren. Die UEFA hatte schon vor dem Spiel in Frankreich angedeutet, ein Verfahren gegen den türkischen Verband einzuleiten. Das Regelwerk des europäischen Verbandes verbietet politische Äußerungen in Stadien. Die zuständige Kontroll-, Ethik- und Disziplinarkammer tagt am Donnerstag. Ob dann schon Sanktionen verhängt werden, ist fraglich. Möglich sind Geldstrafen, Platzsperren oder sogar Punktabzüge. Kritikern geht das nicht weit genug. Der italienische Sportminister Vincenzo Spadafora will die Türkei und deren Präsidenten Recep Tayyip Erdogan für die international heftig kritisierte Militäroffensive in Nordsyrien auch sportpolitisch bestrafen und Istanbul das nächste Champions-League-Finale im Mai 2020 entziehen. Das schrieb er in einem Brief an UEFA-Präsident Aleksander Ceferin und meinte, dass man dadurch zeigen könne, dass der Sport ein Instrument des Friedens sei. RASSISMUS-EKLAT IN SOFIA Eine friedliche Partie erlebten die Engländer in Sofia nicht. Schon in der ersten Halbzeit zeigten bulgarische Zuschauer auf den Tribünen den Hitler-Gruß und brüllten Affenlaute in Richtung der Spieler, sodass der Schiedsrichter die Begegnung zweimal unterbrach. Greg Clarke, der Vorsitzender des englischen Verbandes (FA), nannte das Geschehen «eine der schrecklichsten Nächte, die ich je im Fußball gesehen habe.» Die FA forderte die UEFA zu einem Verfahren auf. Deren Boss Ceferin sagte laut einer Mitteilung: «Es gab Zeiten, vor nicht allzu langer Zeit, in denen die Fußballfamilie dachte, dass die Plage des Rassismus eine ferne Erinnerung sei. Die letzten Jahre haben uns gelehrt, dass ein solches Denken bestenfalls selbstgefällig war.» Er ergänzte: «Fußballverbände allein können dieses Problem nicht lösen. Auch Regierungen müssen in diesem Bereich mehr tun.» Die Beleidigungen waren «ziemlich klar auf dem Platz zu hören, aber wir zeigten eine großartige Reaktion und ein großes Miteinander, und letztendlich haben wir den Fußball sprechen lassen», sagte Tyrone Mings. Ziel der Attacken war vor allem Teamkollege Raheem Sterling. Die Engländer hatten vor dem Spiel angekündigt, dass sie das Feld bei rassistischen Beleidigungen verlassen würden. Sie machten das nicht und wurden von Trainer Gareth Southgate in Schutz genommen. «Es war für uns unmöglich, alle zufrieden zu stellen», sagte er. «Leider sind wir durch Erfahrungen in unserem Land abgehärtet gegen Rassismus.» Wiederholungstäter Bulgarien drohen drakonische Strafen. «Am Ende hat sich das kein bisschen wie ein Sportereignis angefühlt. Es fühlte sich an wie eine offene Wunde, ein Angriff auf die grundlegende Idee von Nationen, die zusammenkommen», schrieb der «Guardian». Bulgariens Verbandschef Borisslaw Michailow trat am Dienstag auf Druck von außen zurück. «Es ist unzulässig, dass Bulgarien, das einer der tolerantesten Staaten der Welt ist, wo Menschen unterschiedlicher Ethnien und Religionen in Frieden leben, mit Rassismus und Fremdenhass verbunden wird», schrieb Regierungschef Boiko Borissow auf Facebook. Er hatte Michailows Rücktritt gefordert. Indes deutete Bulgariens Nationaltrainer Krassimir Balakow an, dass die Engländer überreagiert haben. Der Ex-Profi des VfB Stuttgart hatte schon vor Anpfiff gemeint, die Engländer hätten ein größeres Rassismus-Problem als die Bulgarien. «Mmmmh ... da bin ich mir nicht so sicher, Chef», schrieb Sterling noch in der Nacht bei Twitter. Fußball gespielt wurde am Montag übrigens auch: Die Ukraine machte die EM-Teilnahme durch ein 2:1 gegen Portugal perfekt. Dem Champion von 2016 reichte das 700. Karrieretor von Cristiano Ronaldo nicht. Bulgarischer Fußballverband Facebook Borissow Bericht The Guardian
Frankfurter Rundschau
Der Fußball geriet am Montagabend in Sofia und Paris in den Hintergrund. Während in Bulgarien rassistische Ausschreitungen auf den Rängen den Abend dominierten, zeigten türkische Nationalspieler in Frankreich wieder Militärgrüße. Nun ist die UEFA gefragt.
Fußball
2019-10-15T16:21:27+0200
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Konflikte um Land und Wasser: Sambische Bauern gegen deutsche Firma
In Sambia führen die Aktivitäten der deutschen Firma Amatheon Agri zu Konflikten mit den lokalen Bauern. Es geht um Land, Wasser und Menschenrechte. Amatheon: Hör’ auf, Bauern zu kriminalisieren! Hör’ auf, das Wasser abzugraben!“ Mit selbst gemalten Schildern stehen Oidy Chongoo und Laston Mwinga im Juni vor dem Internationalen Handelszentrum in Berlin. Hier sitzt die Amatheon Agri Holding. In ihrer Heimat Sambia tätigt diese seit 2012 die größte deutsche Agrarinvestition auf dem afrikanischen Kontinent, um im Distrikt Mumbwa im großen Stil Mais und Soja anzubauen. Doch seitdem die Firma Staudämme gebaut hat, klagen die Menschen über fehlendes Wasser. Mit Vladimir Chilinya von der Menschenrechtsorganisation Fian Sambia sind die beiden nach Berlin gekommen und suchen das Gespräch mit dem Investor. Doch der lehnt ein Treffen ab. „Habt ihr gesehen, wie die Menschen rennen?“, fragt Teddy Mumba*. „Euer Geländewagen sieht aus wie der von Amatheon Agri. Wenn der kommt, rennen wir vor Angst, sogar unsere Alten.“ Es ist November 2023, zehn Bauern und sieben Bäuerinnen sitzen zwischen Lehmhütten und Bäumen und nicken. Sie leben in Chembe im Distrikt Mumbwa. Dort hat Amatheon Agri seit 2012 eine Fläche fast so groß wie der Bodensee auf 99 Jahre gepachtet. 2009 sei sie an diesen Ort westlich des Flusses Kapwashe gezogen, berichtet Oidy Chongoo. Wie die anderen Bauern pflanzt sie zur Regenzeit Mais und Soja. Ist es trocken, sichern Gemüsegärten am Flussufer Nahrung und Einkommen, von dem sie ihre Kinder zur Schule schicken. Doch dann baut Amatheon einen Staudamm. „Wir werden bedroht und bestraft, wenn wir zum Fluss gehen“, berichtet Oidy Chongoo, „aber er ist unsere einzige Wasserquelle.“ Sie sei von Amatheons Sicherheitsleuten festgenommen und von der Polizei ins Gefängnis gesteckt worden. Mary Mawele* erzählt: „Ich habe am Fluss gewaschen, als ich einen Schuss hörte. Hinter mir stand ein Polizist. Ich wurde zum Amatheon-Gebäude gebracht und musste darin acht Stunden bleiben.“ Oidy Chongoo sagt, Mitarbeiter von Amatheon hätten 2019 ihre Tomaten ausgerissen, Herbizide auf Blattgemüse geschüttet und angezündet. Zwar habe der Bezirksvorsitzende vor Ort festgestellt, dass der Gemüseanbau am Ufer rechtens sei. Doch Oidy Chongoo traut sich nicht mehr. „Wir hungern“, sagt sie. Ihre Mahlzeiten hätte sie auf zwei am Tag reduziert, Kinder aus der Schule genommen. In Sambia sind zwei Drittel der Bevölkerung arm, die Hälfte hungert. Seit Monaten herrscht Dürre, laut Welthungerindex belegt das Land im südlichen Afrika Platz 110 von 125. Die Vorwürfe gegen Amatheon Agri sind schwer und betreffen das Menschenrecht auf Nahrung und Wasser. Der Investor streitet sie ab: Sie würden nur von Fian erhoben. Die Menschenrechtsorganisation arbeitet seit mehr als zehn Jahren zu den Konflikten. Laut Investor beruhe ihre Kritik „auf Fehlinformationen“. Doch Geschäftsführer Max Sturm gibt zu: „Es kommt gelegentlich vor, dass unser Sicherheitspersonal auf Bitten der örtlichen Polizei Personen, die auf unserem Land wildern, Bäume fällen oder illegal Holzkohle herstellen, festnimmt. Diese Personen werden dann von unserem Sicherheitsdienst an die Polizei in Mumbwa übergeben“. Jedoch habe es „zu keinem Zeitpunkt eine Vereinbarung gegeben, die den Zugang der Gemeinschaft zum privaten Damm von Amatheon Agri Zambia für Viehtränken gestattete“. Vor Baubeginn habe es eine „umfassende Umweltverträglichkeitsprüfung“ durch die sambische Umweltbehörde gegeben, bei der „alle relevanten sozialen und ökologischen Auswirkungen“ berücksichtigt worden seien. Das Land sei vor dem Erwerb durch Amatheon Agri weitgehend unbesiedelt gewesen. Lediglich ein Haushalt sei vom Bau des Staudamms betroffen gewesen. Dieser erhalte eine jährliche Ausgleichszahlung. Die Menschen, die die Autorin in Sambia getroffen habe, hätten sich wohl nach dem Bau des Damms angesiedelt und spekulierten auf Entschädigung, mutmaßt die Firma und verweist auf die „umfassende Entwicklungsarbeit“, die Amatheon Agri vor Ort leiste. Neben der Schaffung von Arbeitsplätzen würden ländlicher Gesundheitszentren und Schulen unterstützt. Dem Unternehmen sei auch kein Fall gemeldet worden, dass Feldfrüchte ausgerissen oder verbrannt worden sein sollen. In Kafwikamo hat sich ein weiteres Dutzend Bauern versammelt. Sie leben nordwestlich und nördlich des Amatheon-Gebiets und betreiben traditionelle Weidewirtschaft. Auch sie erzählen von Konflikten, seit es Dämme gibt: „Das war die Wasserquelle für unsere Ziegen und Rinder“, sagt John Nkala*. „Jetzt müssen wir weit gehen, um sie zu tränken.“ Würde sich Vieh auf Land von Amatheon aufhalten, konfisziere es die Firma. 500 Kwacha (etwa 17 Euro) pro Tier müssten sie zahlen, um es wiederzubekommen. „Ein Kalb ist gestorben, weil der Bauer die Kuh nicht freikaufen konnte“, erzählt John, „Familien verlieren ihr Einkommen oder geben auf.“ Auch hier widerspricht Sturm: „Die Behauptung, dass Viehbesitzer misshandelt oder ungerecht behandelt wurden“, sei unwahr. Erst bei „wiederholtem unbefugtem Betreten“ der Tiere würde die Gebühr erhoben. Amatheon Agri halte sich „strikt an die sambischen Gesetze“, schreibt Sturm. Das Vorgehen sei mit mit lokalen Behörden und Interessenvertretern abgestimmt und diene „dem Schutz unserer landwirtschaftlichen Flächen und dem Wohlergehen aller Beteiligten“. Doch nun hat Fian Sambia ein Rechtsgutachten vorliegen: Danach seien die Beträge, die das sambische Gesetz vorsieht, wenn Tiere Grenzen überschreiten, um ein Vielfaches geringer. Wenn das Gelände nicht eingezäunt ist, sei es womöglich fraglich, ob die Tiere beschlagnahmt werden dürfen. Einen Zaun aber gibt es nicht, worüber die Bauern klagen. Laston Mwinga lebt seit 2005 südlich von Chembe an der Grenze zu Amatheon. „Ich habe schon viel Geld an die Firma bezahlt“, sagt er und zeigt Fotos von einem guten Dutzend Amatheon-Quittungen. „An den Brandzeichen sieht man, dass die Tiere mir gehören, sie hätten anrufen können.“ Das sei nicht geschehen. 2019 habe er 65 Rinder auslösen wollen, 24 Tiere hätten gefehlt. Er habe sie nicht bekommen, sei aber ins Gefängnis gesteckt worden. Trotzdem sagt Laston Mwinga, was auch Oidy Chongoo und viele andere betonen: „Wir hassen Amatheon nicht. Wir wollen nur unseren Frieden.“ Deshalb ist er mit nach Berlin gekommen. Aber dort verläuft auch ein Gespräch mit dem Auswärtigen Amt enttäuschend: Man sehe keine Handlungsmöglichkeit, heißt es. Dabei ist ihm die Deutsche Botschaft in Sambia unterstellt, die die Vorwürfe kennt. „Investigative Tätigkeiten gehören nicht zu den Aufgaben einer Botschaft. Ohne die erforderlichen personellen Kapazitäten können wir uns daher nur bedingt ein Bild von der Situation vor Ort machen“, antwortet jedoch Botschafterin Anne Wagner-Mitchell 2023 auf eine von Fian initiierte Briefaktion. Lars Windhorst gründete 2011 mit Carl Heinrich Bruhn, Ex-Manager der Molkerei Müller, den Agrarinvestor Amatheon Agri, der in Sambia, Simbabwe und Uganda tätig ist. In Sambia wurden 100 Millionen Dollar investiert, Amatheon Agri Sambia baut vor allem Mais und Soja in industriellen Monokulturen an. Windhorst galt als „Wirtschaftswunderkind“, im Alter von 16 gründete er die erste Firma, 2003 geht er pleite. 2004 ist er Mitbegründer der Investmentgruppe Sapinda (heute Tennor Holding). Beteiligungen an Hertha BSC und Werften in Flensburg sorgen für Aufsehen. Seine Geschäftspraktiken gelten als undurchsichtig, die Finanzaufsicht Bafin ermittelte, es gab Gerichts- verfahren und Haftbefehle, zuletzt im Insolvenzverfahren um das Ihme-Zentrum in Hannover. Windhorst ist Geschäftsführer der Tennor Holding, größter Anteilseigner von Amatheon Agri. FR 2022 unterstützt Fian ein Treffen unter dem Vorsitz der Distriktverwaltung mit 30 Betroffenen, Amatheon und der Deutschen Botschaft. Erst sagt Amatheon ab, dann die Botschaft. Wie Amatheon betont jene: „Vorwürfe sind bisher ausschließlich durch Fian an uns herangetragen worden.“ Roman Herre von Fian sagt: „Die Botschaft hat sich vielfach mit Amatheon getroffen, hat aber keine Zeit, bei Berichten von schweren Menschenrechtsverletzungen zu den Betroffenen zu fahren? Das ist nicht glaubwürdig, damit ergreift sie leider Partei.“ Ein Hubschrauber landet auf staubigem Sandboden, Hakainde Hitchilema betritt den roten Teppich. Im Juli besucht der sambische Präsident Amatheon Agri. Begleitet wird er von Amatheon-Gründer Lars Windhorst und Bernhard Trautner von der deutschen Botschaft. Anlass: eine Investition von weiteren 50 Millionen Dollar. Trautner dankt der Firma für ihre „Errungenschaften ökonomischer, sozialer und ökologischer Nachhaltigkeit“. Dabei droht ein neuer Konflikt: Auf Initiative von Landbesitzern, darunter Amatheon, erhalten zahlreiche Haushalte eine Räumungsaufforderung. Laut Fian Sambia sind davon womöglich mehr als 10 000 Menschen betroffen, es gibt Videos von abgebrannten Hütten. Sturm hingegen spricht von nur rund 500 illegalen Siedlern, Wilderern und Holzfällern; umgesetzt werde die Räumung von staatlichen Behörden. Einen Tag nach dem medienwirksamen Ereignis mit dem Präsidenten tritt eine gerichtliche Verfügung in Kraft, die Amatheon untersagt, das umstrittene Land zu betreten. Der lokale Chief Kaindu soll die Klage auf den Weg gebracht haben. Sturm schreibt aber, jener habe in einer formellen Erklärung die Beteiligung an der Klage von sich gewiesen. Laut Fian Sambia hat es kurz davor ein Treffen zwischen dem Chief und Amatheon gegeben. „Die Bundesregierung hat gerade eine internationale Konferenz zum Menschenrecht auf Nahrung abgehalten. Wenn sie sich glaubhaft dafür einsetzen will, muss sie die Botschaft anweisen, die im Raum stehenden Fälle von Vertreibung und Verlust von Zugang zu Land und Wasser zu überprüfen“, sagt Roman Herre. Einen ausführlichen Fragenkatalog der FR zu den Konflikten lässt das Auswärtige Amt unbeantwortet. * Name geändertDie Recherchereise nach Sambia wurde vom Programm Ernährungssouveränität der Rosa-Luxemburg-Stiftung unterstützt. Hinweis der Redaktion: Wir haben einzelne Passagen um eine Stellungnahme von Amatheon Agri ergänzt. .
Kathrin Hartmann
In Sambia baut der in Berlin ansässige Investor Amatheon Agri Mais und Soja an. Die lokale Bevölkerung verliert dadurch den Zugang zum Fluss, um Vieh zu tränken. Eine NGO spricht von Menschenrechtsverletzungen, die deutsche Botschaft hält sich raus.
Wirtschaft
2024-10-02T10:01:49+0200
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https://www.fr.de/wirtschaft/das-wasser-abgegraben-93277979.html
G20: Das bringt der letzte Gipfeltag in Hamburg
Am Samstag müssen die Teilnehmer der G20 einen Entschluss vorweisen. Doch es gibt viele Streitthemen. Es werden weitere Proteste erwartet. Ein Überblick über den letzten Gipfeltag. Hamburg - Es ist der Tag der Entscheidung beim G20-Gipfel für Kanzlerin Angela Merkel: Können sich die Unterhändler in Hamburg in letzter Minute doch noch bei den zentralen Streitthemen Freihandel und Klimaschutz auf greifbare Fortschritte einigen? Oder muss die Gipfelchefin am Ende doch einen Formelkompromiss verkaufen, weil sich US-Präsident Donald Trump querlegt? Nur eines scheint klar: Nach einer langen weiteren Krawallnacht dürfte es wieder hässliche Bilder der Gewalt aus der Hansestadt geben. Verletzte Polizisten und Demonstranten, brennende Barrikaden und Autos in Flammen: Auch am letzten Gipfeltag dürften die gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Linksradikalen und Polizei anhalten. Die tagelangen Krawalle dürften noch lange in Erinnerung bleiben. Vor Beginn des zweiten Gipfeltags planen einige Teilnehmer erneut Gespräche in kleiner Runde. Kremlchef Wladimir Putin will sich nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur am Morgen um 8.00 Uhr mit seinem türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdogan treffen. Dabei dürfte der Syrien-Konflikt im Mittelpunkt stehen. Die USA und Russland hatten sich am Freitag auf eine Waffenruhe für den Südwesten des Bürgerkriegslandes geeinigt. Von einer Einbeziehung der Regierung in Ankara war allerdings keine Rede. Die Türkei, Russland und der Iran hatten Ende 2016 als Garantiemächte eine Waffenruhe für Syrien vermittelt, die aber brüchig ist. Erdogan übt regelmäßig Kritik an den USA, weil diese in Nordsyrien im Kampf gegen die Terrormiliz IS mit Kurden-Milizen zusammenarbeiten. Die Milizen sind ein Ableger der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK. Putin will direkt nach dem Gespräch mit Erdogan ins Hotel Atlantic fahren, wo gegen 8.30 Uhr eine Dreierrunde mit Kanzlerin Merkel und dem französischen Präsidenten Emmanuel Macron geplant ist. Es soll um die Lage in der Ukraine gehen. Trump hatte Putin am Donnerstag bei einem Besuch in Polen auch mit Blick auf die Ukraine „destabilisierendes Verhalten“ vorgehalten. Die Kanzlerin will nach den Ukraine-Gesprächen bei einer Veranstaltung der Weltbank in den Gipfelhallen eine Rede halten (9.45 Uhr). Dabei dürfte es auch um ein ihr wichtiges Anliegen zur Stärkung von Frauen gehen: Eines der wenigen konkreten Ergebnisse des Gipfels dürfte ein internationaler Fonds für Frauen in Entwicklungsländern sein, die Kleinkredite für Unternehmensgründungen und als Ausweg aus der Armut bekommen sollen. Die Tochter von Donald Trump, Ivanka, hatte diese Initiative maßgeblich unterstützt. Wie groß die Fondseinlagen sein werden, soll am Samstag bekannt gegeben werden. Bei den beiden letzten Arbeitssitzungen des Gipfels geht es erneut um Themen, die Merkel am Herzen liegen. Von 10.30 Uhr an redet die G20-Runde über Afrika und Wege zur Bewältigung der Migrationsströme. Beide Themen gehören für Merkel zusammen: Sie geht davon aus, dass viel weniger Flüchtlinge und Migranten nach Europa kommen, wenn es ihnen Zuhause besser geht. Außerdem soll das Thema Gesundheit eine Rolle spielen - es geht um eine bessere Vorbeugung vor Krankheiten, die das Potenzial für eine globale Ausbreitung haben wie etwa die Ebola. Bei der vierten und letzten Arbeitssitzung stehen die Digitalisierung, die Stärkung von Frauen und das Thema Beschäftigung auf der Tagesordnung. Gegen 15.30 Uhr kommt dann für Merkel die Stunde der Wahrheit. Bei ihrer Abschlusspressekonferenz wird sich die Kanzlerin fragen lassen müssen, ob der Gipfel wegen der Blockadehaltung Trumps tatsächlich nur Formelkompromisse gebracht hat. Und angesichts der Bilder von Gewalt und Zerstörung dürfte es auch eine Rolle spielen, ob es wirklich eine gute Idee war, den Gipfel in einer Großstadt wie Hamburg mit einer starken linksradikalen Szene auszurichten. Alle Entwicklungen zum G20-Gipfel in Hamburg lesen Sie in unserem News-Ticker. dpa
Frankfurter Rundschau
Am Samstag müssen die Teilnehmer der G20 einen Entschluss vorweisen. Doch es gibt viele Streitthemen. Es werden weitere Proteste erwartet. Ein Überblick.
Politik
2017-07-08T07:56:00+0200
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https://www.fr.de/politik/g20-bringt-letzte-gipfeltag-in-hamburg-zr-8468524.html
Netanjahus zynische Taktik
Benjamin Netanjahus Einlenken ist in Wahrheit keines. Der Kommentar. Im ausweglosen Tal der Tränen, das der Nahostkonflikt so lange schon ist, gibt es Bewegung. Überraschend hat Israels Premier Netanjahu angekündigt, wieder humanitäre Hilfe in den Gazastreifen zu lassen. Die wochenlange Blockade aller Lieferungen hat in der palästinensischen Enklave längst eine Hungersnot ausgelöst, die laut Vereinten Nationen mehr als zwei Millionen Menschen in der Trümmerwüste bedroht. Laut Völkerrecht ist das Aushungern der Zivilbevölkerung in bewaffneten Konflikten ein Kriegsverbrechen. Fast noch überraschender als das Einlenken Netanjahus ist dabei, dass er das mit dem Druck seiner Verbündeten begründet: Israels „größten Freunde in der Welt“ hätten ansonsten mit der Reduktion ihrer Hilfe gedroht, erklärte er. Ist das schon das lange erwartete Hoffnungszeichen in diesem Krieg, in dem seit dem Hamas-Überfall auf Israel schon Zehntausende – inzwischen vor allem Palästinenser – ums Leben gekommen sind? Um das zu glauben, braucht es wirklich einigen Optimismus. Denn die humanitäre Lage in Gaza bleibt menschenunwürdig – und Netanjahus Versprechen ändert auch nichts daran, dass er die Armee zu einer erneuten Offensive vorantreibt ohne Rücksicht auf Verluste: weder in der Zivilbevölkerung, noch für zivile Infrastruktur, nicht einmal für die in Gaza noch festsitzenden Geiseln. Im Gegenteil: Die Hungersnot soll vermieden werden, um die Offensive nicht zu gefährden, erklärte Netanjahus Büro - und offenbarte damit tiefen Zynismus. Dass auch das Leben der verbliebenen Geiseln hinter die Kriegsziele zurücktreten muss, hat der um sein politisches Überleben bangende Netanjahu – abhängig von rechtsextremen Koalitionspartnern –längst zugegeben. Dass das eine Mehrheit der Israelis ganz anders sieht, ist ihm offensichtlich einerlei. Das Leid der Palästinenser:innen ist dabei aber nur für wenige Israelis der Beweggrund für ihren Widerstand. Zwar gibt es Linksliberale und Intellektuelle (auch aktive und Ex-Militärs sowie Reservisten), die Netanjahu zur Rückkehr zu Völkerrecht und Verhältnismäßigkeit aufrufen. Doch sie sind immer noch in der Minderheit. Und dass die Hamas am 7. Oktober speziell die jüdischen Friedensbewegten abgeschlachtet hat, die in Grenznähe zu Gaza eine Koexistenz mit der palästinensischen Community vorleben wollten, schwächt die argumentative Basis der Anti-Netanjahu-Koalition. So bleibt Skepsis angezeigt gegenüber Netanjahus vordergründig humanitärem Einlenken. Weder ist mit größerem Umfang zu rechnen, noch hat sich Israel zur Logistik geäußert – ganz zu schweigen davon, wie es mit Gaza nach dessen Einnahme weitergehen und wie verhindert werden soll, dass angebliche Evakuierungen am Ende zu „ethnischen Säuberungen“ werden. Vielmehr steht zu befürchten, dass mit dem Druck, dem man in Jerusalem nachgibt, allein der durch Donald Trump gemeint ist dass das Nachgeben also nicht auf Einsicht beruht, sondern allein darauf, den einzigen Verbündeten milder zu stimmen, auf den Netanjahu noch Rücksicht nimmt. Trump aber ging es nie um nachhaltigen Frieden oder das Völkerrecht. Er will vor allem, dass seine Geschäfte mit den Golfstaaten nicht gestört werden und dass die US-Öffentlichkeit mit etwas Symbolik beruhigt wird. Eine Basis für die Befriedung der Region und der inner-israelischen Konflikte ist das leider nicht.
Steven Geyer
Benjamin Netanjahus Einlenken ist in Wahrheit keines. Der Kommentar.
Meinung
2025-05-20T11:25:40+0200
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https://www.fr.de/meinung/netanjahus-zynische-taktik-93740865.html
Kann ich Urlaub im Hochrisikogebiet kostenlos stornieren?
Der Skiurlaub ist längst gebucht, nun folgt diese Nachricht: Fast ganz Österreich wird wieder Corona-Hochrisikogebiet. Auch Ungarn und Tschechien sind betroffen. Was gilt aus reiserechtlicher Sicht? Kehl - Steht nun der schon gebuchte Skiurlaub in Tirol oder Kärnten auf der Kippe? Die Hochstufung fast ganz Österreichs zum Corona-Hochrisikogebiet dürfte manchen Wintersportler verunsichern. Auch Tschechien und Ungarn gelten vom Sonntag (14. November) an wieder als Hochrisikogebiete. Doch was bedeutet diese Entscheidung der Bundesregierung aus reiserechtlicher Sicht? Eine Übersicht. Karolina Wojtal vom Europäischen Verbraucherzentrum stellt klar: Die Einstufung als Hochrisikogebiet hat erst einmal keine Auswirkungen auf Touristen, die ihren Urlaub ohne Veranstalterhilfe selbst gebucht haben. Ein Recht auf kostenlose Stornierung der Unterkunft ergibt sich dadurch nicht. Es gibt laut der Expertin nur zwei Ausnahmen: Erstens gibt es dann eine Ausnahme, wenn die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Anbieters - ob Hotel oder Ferienwohnung - ausdrücklich etwas anderes vorsehen, zum Beispiel ein kostenloses Stornorecht bis kurz vor Abreise. „Falls nicht, muss ich auf die Kulanz des Anbieters hoffen“, sagt Wojtal. Individualtouristen müssen bei der Buchung also immer selbst auf gute Stornobedingungen achten. Zweitens ergäbe sich ein Stornierungsrecht, falls Österreich oder eine Region im Land ein offizielles Beherbergungsverbot aussprächen. „Denn in diesem Moment kann das Hotel den Vertrag nicht erfüllen“, erklärt Wojtal. Solch ein Verbot ist derzeit aber nicht in Sicht. „Sind Anreise und Unterbringung möglich, selbst wenn es unter Quarantäne-Bedingungen wäre, müssen Urlauber zahlen“, sagt Wojtal. Gleiches gilt für Flugtickets: Startet die Maschine, können sich Reisende individuell gebuchte Tickets nicht einfach erstatten lassen. Und wie sieht es für Pauschalurlauber aus? Wird ein Land zum Hochrisikogebiet, spricht das Auswärtige Amt eine Reisewarnung aus. In der Zeit vor Corona war eine solche Warnung ein deutlicher Hinweis auf das Vorliegen außergewöhnlicher Umstände. Daraus ergab sich in der Regel für Veranstaltergäste das Recht, kostenlos zu stornieren. Doch die Lage ist heute anders: „Ob nach über einem Jahr Pandemie noch ein außergewöhnlicher Umstand vorliegt, wenn ein Land nach der Buchung zum Hochrisiko- oder Virusvariantengebiet wird, ist bisher nicht höchstrichterlich geklärt“, sagt Wojtal. Aufgrund der unklaren Rechtslage rät die Expertin Betroffenen, die auf eine Reise in ein Hochrisikogebiet verzichten wollen, mit ihrem Veranstalter eine gütliche Einigung zu suchen. Oft zeigten sich Anbieter kulant und ermöglichen etwa kostenlose Umbuchungen auf andere Ziele oder Reisezeiträume. „Inwieweit Veranstalter auch kostenlose Stornierungen ermöglichen, steht in deren Ermessen.“ Ebenfalls wichtig: Die Reise muss ohnehin unmittelbar bevorstehen, also maximal vier Wochen in der Zukunft liegen. Nur dann ist relativ absehbar, ob weiterhin außergewöhnliche Umstände vorliegen dürften, wenn der Reisende sich auf den Weg in den Urlaub macht. „Liegt die Reise noch weiter in der Zukunft, kommen die normalen Stornogebühren auf den Reisenden zu, falls er sich jetzt schon zum Rücktritt entschließt“, erklärt Wojtal. Besser also ist: abwarten. Was bedeutet die Einstufung als Hochrisikogebiet für das Passieren der Grenze? Natürlich gelten weiterhin die Einreisebestimmungen des jeweiligen Urlaubslandes - also von Österreich, Tschechien und Ungarn. Diese Informationen, abrufbar auf der Website des Auswärtigen Amtes, sollten Urlauber auf jeden Fall kennen. Aus der Einstufung zum Hochrisikogebiet ergeben sich zudem bestimmte Vorgaben bei der Rückkehr nach Deutschland. Ungeimpfte müssen daheim für zehn Tage in Quarantäne. Sie können sich frühestens fünf Tage nach der Wiedereinreise mit einem negativen Test davon befreien. Für Geimpfte und Genese gibt es eine solche Quarantänepflicht aber nicht. Außerdem müssen alle Reisenden eine Einreiseanmeldung ausfüllen, wenn sie aus einem Hochrisikogebiet heimkehren. Das geht online, aber im Notfall auch auf Papier. Kinder unter zwölf Jahren sind von dieser Regelung ausgenommen. Das gleiche gilt für Urlauber, die auf dem Weg nach Hause lediglich ein Hochrisikogebiet durchfahren - zum Beispiel Österreich auf dem Weg von Kroatien zurück nach Deutschland. dpa
Frankfurter Rundschau
Der Skiurlaub ist längst gebucht, nun folgt diese Nachricht: Fast ganz Österreich wird wieder Corona-Hochrisikogebiet. Auch Ungarn und Tschechien sind betroffen. Was gilt aus reiserechtlicher Sicht?
Ratgeber
2021-11-12T16:38:22+0100
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Warum man Cookies regelmäßig löschen sollte
Kleine Kekse, die Informationshäppchen senden: Sogenannte Cookies haben Vor- und Nachteile. Es lohnt sich daher, die Kontrolle über sie zu behalten - zum Beispiel durch regelmäßiges Aufräumen. Düsseldorf (dpa/tmn) - Cookies machen das Surfen im Netz zwar komfortabler. Unternehmen können sie aber auch nutzen, das Surfverhalten der Nutzer zu analysieren. Außerdem können mit den übermittelten Daten Profile für Marketingzwecke erstellt werden. Weil es für Nutzer schwer nachzuvollziehen ist, wie viele Cookies beim Surfen auf ihrem Rechner gespeichert werden und welche Infos die kleinen Dateien an wen senden, empfiehlt die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen einige vorbeugende Maßnahmen. Mindestens einmal pro Monat aufräumen Zunächst gilt es, Cookies auf allen Geräten regelmäßig zu löschen. Idealerweise erledigt man das nach jedem Internetbesuch, mindestens aber einmal monatlich. Das geht in den Browsereinstellungen. Oder man legt dort im Datenschutz-Menü fest, dass die abgespeicherten Cookies nach jeder Sitzung automatisch gelöscht werden. So schieben Nutzer dauerhaftem Tracking und Datenanalysen bereits einen Riegel vor, erläutern die Verbraucherschützer. Alle Cookies grundsätzlich abzulehnen, ist nicht empfehlenswert. Das würde etwa die Warenkorbfunktion beim Online-Shopping ausschalten, so die Experten. Sie raten jedoch, Cookies von Drittanbietern zu sperren - also jenen, die nichts mit der gerade besuchten Seite zu tun haben. Im Browser Chrome geht das zum Beispiel im Datenschutz-Menü und dort dann unter «Website-Einstellungen», bei Firefox lassen sich unter «Browser-Datenschutz» alle Drittanbieter-Cookies blockieren. Anbieter müssen informieren Gerade wenn es um das Übertragen sensibler Daten wie der Kreditkartennummer oder der Wohnadresse geht, sollten sich Nutzer über den Umgang des Website-Anbieters mit Cookies schlaumachen, rätdas Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik. Seriöse Anbieter sollten dazu Info-Material auf ihren Seiten anbieten. EuGH-Urteil: Voreingestellte Einwilligung in Cookies ist unzulässig Internetnutzer müssen dem Setzen sogenannter Cookies nach einem Urteil des Europäischen Gerichtshofs aktiv zustimmen. Eine voreingestellte Zustimmung zum Speichern der Daten auf dem Rechner sei unzulässig, urteilten die Luxemburger Richter an diesem Dienstag (Rechtssache C-673/17). Hintergrund ist ein Online-Gewinnspiel des Anbieters Planet49 aus Deutschland. Auf der Anmeldeseite des Gewinnspiels gab es ein Kästchen, bei dem bereits ein Häkchen gesetzt war. Die Zustimmung in das Setzen von Cookies lag damit automatisch vor. Das Häkchen konnte jedoch auch entfernt werden. Der deutsche Verbraucherzentrale Bundesverband klagte dagegen. Cookies speichern beim Surfen Daten auf der Festplatte des Nutzers. Beim erneuten Besuch der Webseite können mit ihrer Hilfe die Nutzer und ihre Einstellungen schneller wiedererkannt werden. Verbraucherzentrale NRW zur Kontrolle von Cookies Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zu Cookies
Frankfurter Rundschau
Kleine Kekse, die Informationshäppchen senden: Sogenannte Cookies haben Vor- und Nachteile. Es lohnt sich daher, die Kontrolle über sie zu behalten - zum Beispiel durch regelmäßiges Aufräumen.
Panorama
2019-10-01T13:51:13+0200
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Frankfurt: Wie Thüringens AfD-Chef Höcke die ICE-Attacke nutzt
Björn Höcke fordert nach dem tödlichen Angriff am Hauptbahnhof  eine schärfere Abschiebepolitik. Allerdings blendet er ein paar Fakten aus. Frankfurt  - „Der Mord in Frankfurt war kein Einzelfall, das ist die Folge eines - und das mag jetzt etwas zynisch klingen - menschengemachten Klimawandels“, sagte Höcke am Sonntag beim Wahlkampfauftakt der AfD-Jugend Junge Alternative (JA) in Cottbus.  Seitdem Kanzlerin Angela Merkel (CDU) im Jahr 2015 mehrere Tausend Flüchtlinge nach Deutschland ließ, habe sich das Klima im Land verändert, so Höcke. Körperverletzungen, sexuelle Übergriffe, Mord und Totschlag durch Zuwanderer hätten deutlich zugenommen im Vergleich zwischen 2014 und 2018. Dabei bezog er sich auf Daten des Bundeskriminalamtes.  Höcke forderte Konsequenzen und sagte mit Blick auf die Wahlen: „Wir wollen eine Verabschiedungskultur in Brandenburg, Thüringen und Sachsen für illegale Einwanderer.“ Man müsse auch über „Grenzschutz an den Landesgrenzen“ nachdenken. Als er rief: „Wir wollen unser Schwarz-Rot-Gold-Land zurück“, gab es Applaus. Am vergangenen Montag hatte ein 40-jähriger Mann eine Mutter und ihren achtjährigen Sohn vor einen einfahrenden Zug im Frankfurter Hauptbahnhof gestoßen. Der Junge wurde vom Zug überrollt, die Mutter konnte sich retten. Ein Eritreer wurde als mutmaßlicher Täter festgenommen.  Der Mann war allerdings bereits im Jahr 2005 nach Europa gekommen, lange vor der Flüchtlingskrise ab dem Jahr 2015. Zudem lebte er in der Schweiz und galt als vorbildlich integriert bis er seit diesem Jahr mit psychischen Problemen zu kämpfen hatte. Höckes Forderung nach einer schärferen Abschiebepolitik müsste sich demnach in diesem Fall eher an die Schweiz richten und hat nichts mit der Flüchtlingspolitik der deutschen Bundesregierung zu tun. Höcke ist Gründer des rechtsnationalen „Flügels“ in der AfD, der wie die JA vom Bundesamt für Verfassungsschutz als „Verdachtsfall“ im Bereich des Rechtsextremismus eingestuft wird. In Brandenburg wird wie in Sachsen am 1. September in neues Parlament gewählt, in Thüringen am 27. Oktober. Unweit vom Veranstaltungsort protestierte ein breites Bündnis „Appell von Cottbus“ unter dem Motto „Platzverweis: Höcke“. Unterdessen probiert die Bahn am Frankfurter Hauptbahnhof Ideen für mehr Sicherheit aus. Nach dem Tötungsdelikt an dem Bahn-Knotenpunkt solle geprüft werden, „welche Möglichkeiten wir haben, die Bahn noch sicherer zu machen“, sagte der für Infrastruktur zuständige Bahn-Vorstand Ronald Pofalla der „Bild“-Zeitung. Dem Bericht zufolge beginnt die Testphase am Montag. Pofalla sagte dem Blatt, es gehe etwa um die Wirksamkeit baulicher Veränderungen.  Weitere Fragen seien: „Wie würde sich der Einsatz von mehr Sicherheitspersonal auswirken? Wie können wir die Videoüberwachung weiter optimieren?“ Dem Bericht zufolge wird eine Projektgruppe aus Bahn-Experten und Sicherheitsleuten Szenarien für technische Lösungen und andere Maßnahmen durchspielen. Dabei sollten Effizienz, Machbarkeit und Kosten ermittelt werden.  „Die allgemeine Sicherheitslage bei der Bahn ist gut“, versicherte Pofalla. „Hier passiert deutlich weniger als im sonstigen öffentlichen Raum, aber wir haben die Pflicht zu überprüfen, wo wir zusammen mit der Bundespolizei besser werden können.“ Auch Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) hatte nach der tödlichen Attacke auf den Achtjährigen Jungen angekündigt, die Sicherheit an deutschen Bahnhöfen zu verbessern. tom mit dpa/AFP Haltet einfach mal den Mund, Hetzer! Ein Mensch stößt einen Jungen vor den Zug, das Kind stirbt. Ein furchtbares Verbrechen, geschehen am Frankfurter Hauptbahnhof. Aber muss AfD-Politikerin Alice Weidel daraus politisches Kapital schlagen? Der Kommentar*. Rechte Töne im Netz - Politiker instrumentalisieren die Tat von Frankfurt AfD-Politikerin Alice Weidel versteigt sich zu der Behauptung, das achtjährige Opfer würde noch leben, wenn der Grenzschutz funktioniert hätte*. Nach Attacke am Hauptbahnhof: Bahn will Frankfurter Gleise sicherer machen Die Attacke am Hauptbahnhof Frankfurt schockt Deutschland: Ein Eritreer stößt einen Jungen vor einen ICE. Was wir bisher wissen - eine Chronik der Ereignisse. *fr.de ist Teil des bundesweiten digitalen Ippen-Redaktionsnetzwerks.
Tobias Möllers
Björn Höcke fordert nach der tödlichen Attacke auf einen Achtjährigen am Hauptbahnhof Frankfurt eine schärfere Abschiebepolitik. Allerdings blendet er ein paar Fakten aus.
Frankfurt
2019-08-04T20:09:00+0200
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https://www.fr.de/frankfurt/frankfurt-thueringens-afd-chef-hoecke-ice-attacke-nutzt-zr-12887657.html
Dicke Schweine
Am 30. Oktober ist Weltspartag. Wir haben fünf Anmerkungen zum Weltspartag 2014. Das Sparen steht in Deutschland hoch im Kurs. bigimage[0] Das Schwein gewinnt. Als Symbol für das Sparen hat es sich in den vergangenen Jahrhunderten durchgesetzt gegen die fleißige Biene, das vorsorgende Eichhörnchen und den Goldesel. Denn Schweine sind alles – fruchtbar, nützlich, genügsam. Sparschweine wie das Sparen überhaupt stehen in Deutschland hoch im Kurs. Beides gilt als etwas Gutes. Dabei ist die Sparsamkeit nicht unproblematisch. Sparnation: In Deutschland legen mittlerweile alle Sektoren Geld auf die hohe Kante, zumindest im Durchschnitt. Nicht nur die privaten Haushalte, sondern inzwischen auch der Staat. Und seit ein paar Jahren sogar die nichtfinanziellen Kapitalgesellschaften – also die Unternehmen ohne Banken und Versicherungen. Das zeigt der Finanzierungssaldo, den die Bundesbank ausrechnet: Gemäß ihm sparten die Unternehmen 2013 rund 46 Milliarden Euro. Das ist ein Problem. Denn traditionell läuft es so, dass die privaten Haushalte sparen, die Unternehmen sich dagegen verschulden, um Investitionen und Wachstum zu finanzieren, aus denen dann die Zinsen gezahlt werden. Doch dies geschieht kaum noch. Firmen und Regierung legen Geld zurück, statt es zu investieren. Folge: Das Wirtschaftswachstum lahmt. Kapitalexporteur: Jeder Geldanleger braucht einen Schuldner. Da in Deutschland alle sparen, bleibt für diese Rolle nur einer übrig: das Ausland. Jedes Jahr fließen Milliarden an deutschem Geld über die Grenzen, um sich dort zu vermehren. Deutschland ist der weltgrößte Kapitalexporteur, knapp vor China. Dass die Bundesrepublik eine Gläubigernation ist, zeigt sich an einer Zahl: der internationalen Netto-Investmentposition. Sie beinhaltet alle Forderungen an das Ausland abzüglich Schulden im Ausland. Anfang der 2000er Jahre lag die Netto-Investmentposition bei 100 Milliarden Euro. Heute sind es 1330 Milliarden. Dies ist das Ergebnis der gigantischen Überschüsse Deutschlands im Außenhandel. Seine hohen Forderungen sind das Spiegelbild der hohen Schulden des Auslands, insbesondere der Eurozone. Zinstief: Die deutschen Sparer leiden unter dem Zinstief. Anleihen, Sparkonten, Lebensversicherungen bringen kaum noch Rendite. Denn da die Wirtschaft in Europa stagniert, hat die Zentralbank die Leitzinsen auf null Prozent gesenkt. Die Allianz hat das Zinsniveau seit 2010 mit dem Zinsniveau zwischen 2003 und 2008 verglichen und kommt zu dem Schluss: Die deutschen Haushalte haben 23 Milliarden Euro „verloren“. „Gewinner“ seien hingegen die südeuropäischen Schuldnerstaaten, weil sie weniger Zinsen zahlen müssen. Diese Rechnung ist aber schräg. Denn erstens „verlieren“ die Deutschen nichts, durch die gesunkenen Zinsen werden sie bloß langsamer reicher – und die Südeuropäer zahlen weniger. Zweitens: Grund für die niedrigen Zinsen ist die anhaltende Krise in der Eurozone. Wenn die Wirtschaft nicht wächst, kann kein Schuldner höhere Zinsen erwirtschaften. Anders gesagt: Wenn die Zinsen steigen würden, gäbe es eine Pleitewelle bei den Schuldnern in Südeuropa – und davon hätten auch ihre deutschen Gläubiger nichts. Drittens: Nur wer Vermögen hat, kann auch sparen, und das gilt längst nicht für alle Deutschen. 1425076 Vermögen: Die Deutschen verfügen laut Bundesbank über ein Geldvermögen von 5,2 Billionen Euro. Netto, also abzüglich Schulden, sind es immer noch 3,6 Billionen. Im Durchschnitt kommt man so auf einen Wert von etwa 45 000 Euro. Doch der Durchschnitt trügt, er wird durch Millionäre und Milliardäre nach oben gezogen. Aussagekräftiger ist der mittlere Wert, der Median. Er teilt die Deutschen in zwei gleich große Hälften, die der reicheren und die der ärmeren. Das mittlere Netto-Geldvermögen beträgt in Deutschland laut Institut DIW nur knapp 8000 Euro. Allerdings besitzt das untere Viertel der Haushalte kein Vermögen oder hat netto Schulden. Das reichste ein Prozent verfügt im Schnitt über ein Nettogeldvermögen von über 19 Millionen. Damit hat Deutschland im Vergleich mit anderen Ländern eine sehr ungleiche Vermögensverteilung. Die Allianz zählt es zu den „elitären Gesellschaften“. Es sind also vor allem die Reichen, die unter den niedrigen Zinsen leiden. Für die Armen spielen die niedrigeren Zinsen kaum eine Rolle. Altersvorsorge: Wer sich vor Altersarmut schützen will, muss privat vorsorgen, lautet eine gängige These. „Zur Vermeidung von Altersarmut führt kein Weg an privater Altersvorsorge vorbei“, ergänzt der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Diese Behauptung ist irreführend. Die mit Abstand wichtigste Einnahmequelle von alten Menschen ist die gesetzliche Rente. Daraus stammten zuletzt 64 Prozent der Einkünfte aller Menschen ab 65 Jahren. Eine wichtige Einnahmequelle sind außerdem betriebliche Renten sowie Beamtenpensionen. Die private Altersvorsorge macht nur neun Prozent der Einnahmen aus. Um Altersarmut zu vermeiden, seien zwei Faktoren entscheidend, sagt der Sozialwissenschaftler Gerhard Bäcker von der Uni Duisburg-Essen: die Löhne und die Höhe der gesetzlichen Rente. Wer über Jahrzehnte ordentlich verdient, erhält auch eine ordentliche Rente. Dieses Prinzip hat lange Zeit funktioniert. Inzwischen krankt das System, weil es immer mehr Geringverdiener gibt und weil das Rentenniveau abgesenkt wurde. Beides ließe sich ändern.
Stephan Kaufmann, Eva Roth
Am 30. Oktober ist Weltspartag. Wir haben fünf Anmerkungen zum Weltspartag 2014. Das Sparen steht in Deutschland hoch im Kurs.
Geld
2019-01-13T04:06:18+0100
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https://www.fr.de/ratgeber/geld/dicke-schweine-11175544.html
Überflüssige Versicherungen - auf diese Versicherungen können Sie verzichten
Zu teuer, zu geringe Leistungen: Auf einige Versicherungen können Verbraucher getrost verzichten, raten Verbraucherschützer. Ein Überblick. Versichern lässt sich fast alles. Die Stadionversicherung springt ein, wenn durch eine Zugverspätung das Auswärtsspiel der Lieblingsmannschaft verpasst wird, auch die eigene Hochzeit lässt sich versichern – allerdings übernimmt der Versicherer nur bei schwerer Krankheit die Stornokosten, nicht etwa bei einem kurzfristigen Rückzieher des Brautpaares – trotzdem, für fast jede Lebenslage findet sich eine vermeintliche Absicherung. „Längst nicht alle Versicherungen, die auf dem Markt sind, braucht man auch“, sagt Bianca Boss, Sprecherin vom Bund der Versicherten (BdV). „Ein Grundsatz, den wir verfolgen ist: Man sollte nur Verträge abschließen, die einem vor einem hohen finanziellen Risiko bewahren.“ Das ist zum Beispiel der Fall, wenn ein Unfall verursacht wird, Personen zu Schaden kommen oder große Sachschäden entstehen. Für diese Situationen ist eine Privathaftpflichtversicherung unabdinglich, darauf weist auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen (vzbv) hin. Denn jede Person, die jemand anderem einen Schaden zufügt, muss diesen tragen – auch in Form von Schmerzensgeld. Ist die Schadenssumme nicht abgesichert, kann die Forderung schnell an der wirtschaftlichen Existenz kratzen. Für Immobilienbesitzer gilt darüber hinaus die Wohngebäudeversicherung als Muss und wer ins Ausland reist, sollte auf eine Auslandsreisekrankenversicherung nicht verzichten. Denn diese übernimmt zum Beispiel im Notfall die Kosten des Rücktransports. Während zu diesen Policen regelmäßig dringend geraten wird, gehören Rücktrittsversicherungen für Veranstaltungen, wie den Stadionbesuch oder die Hochzeit, für die ohnehin Geld vorgesehen ist, hingegen nicht dazu. Eine regelmäßige Einzahlung in einen Versicherungsvertrag macht nur dann Sinn, wenn in einem Schadensfall die Summe so groß ist, dass sie nicht zum größten Teil aus dem Haushaltseinkommen getragen werden kann. Beim Verlust eines Handys wäre dies beispielsweise kaum der Fall, auch wenn man sich im Anschluss vielleicht nicht ohne Weiteres wieder das neueste und damit teuerste Modell leisten kann. Außerdem ist auch beim Abschluss einer Handyversicherung nicht gesagt, dass die Versicherung im Schadensfall den Neupreis des Geräts übernimmt. Üblicher ist, dass mindestens eine Selbstbeteiligung zu zahlen ist und der Wert je nach Alter des Geräts geringer eingestuft wird. Überflüssige Versicherung: Beiträge für Glasbruchversicherung sind zu teuer Ein weiteres Beispiel: Die Glasbruchversicherung. Die Beiträge für einen Versicherungsschutz seien im Verhältnis zu möglichen Schadenshöhen einfach zu teuer, so die Einschätzung des BdV. Andere Policen bieten Schutz für Leistungen, die bereits in anderen Versicherungen enthalten sind und aus diesem Grunde unnötig sind. So ist das Reisegepäck unter bestimmten Voraussetzungen bereits in der Hausratversicherung mitversichert. Und auch hier gilt: Ein Gepäckstück lässt sich in der Regel leicht ersetzen. Bei der Hausratversicherung, die durchaus Sinn macht, wenn man im Besitz wertvoller Einrichtung ist, die man bei Beschädigung aus der eigenen Tasche nicht ohne Weiteres ersetzen kann, bieten Versicherer auch eine Reihe von Zusatzoptionen an, von denen Bianca Boss eher abrät. Eine davon ist die Versicherung gegen „häusliche Notfälle“. Die tritt etwa ein, wenn die Heizung ausfällt. Nur: „Mieter müssen ohnehin nicht für Schäden an Mietsachen aufkommen, die sie nicht selbst verursacht haben“, so Boss. „Bei allen Versicherungen sollte auch immer ein genauer Blick auf den tatsächlichen Leistungsumfang geworfen werden“, sagt sie. Wer beispielsweise eine Brillenversicherung abschließt, bekommt nur selten die komplette Brille ersetzt. Für höherwertige Gläser müsste auch mit Versicherungsschutz eine Zuzahlung geleistet werden. Der BdV rät von Sachversicherungen dieser Art deshalb ab. „Unnütz“ ist eine Versicherung auch dann, wenn sie doppelt gezahlt wird. Etwa wenn nach einem Zusammenzug in einen Haushalt zwei Hausrat- und zwei Haftpflichtversicherung bestehen. Ein einziger Vertrag reicht in diesem Fall. So kann ein Partner künftig einfach über den anderen mitversichert werden. Das spart Kosten. Beachtet werden muss allerdings, dass die Versicherung dann in der Regel keine Schäden mehr übernimmt, die ein mitversicherter Partner verursacht hat. Lesen Sie auch: Wann zahlt die Rechtsschutz-Versicherung? Letztlich hängt der persönliche Versicherungsbedarf natürlich von der individuellen Lebenssituation ab. Für Selbstständige und Privatversicherte ist das Krankentagegeld eine sinnvolle Option, um den Einkommensausfall während einer Krankheit ausgleichen zu können. Arbeitnehmer, die in der gesetzlichen Krankenversicherung sind, bekommen darüber ihr Tagegeld und benötigen eine zusätzliche Tagegeldversicherung nicht. Verwechselt werden sollte das Krankentagegeld allerdings nicht mit dem Krankenhaustagegeld. Bei dieser Variante hat der Versicherte nur während eines Aufenthalts im Krankenhaus Anspruch auf Leistungen und nicht, wenn er die Krankheit zu Hause auskuriert. Um nicht jahrelang an einen Vertrag gebunden zu sein, der sich erst nach Abschluss als nicht passend für die eigene Lebenssituation herausstellt, gibt der vzbv vor allem einen Tipp: Wichtig ist es, nicht nur die Kosten der verschiedenen Anbieter an sich zu vergleichen, sondern auch von vornherein auf eine möglichst jährliche Kündigungsmöglichkeit zu achten. Gut abgesichert mit dem E-Scooter flitzen Für einen E-Tretroller braucht es eine Kfz-Haftpflicht – die schützt aber nicht vor allem. Versicherungen gegen Trockenheit: Erschwingliche Police in Sicht Die Wetterschäden für deutsche Landwirte durch Ernteausfälle steigen immer weiter. Von 2021 an könnte es eine Versicherungen gegen Trockenheit geben. Versicherung abschließen: Ins Web oder zum Makler? Beim Abschluss von Versicherungen haben Verbraucher die Wahl. Beides hat Vor- und Nachteile. Ein Wechsel kann sich lohnen Jahrelang ist die Kfz-Versicherung immer teurer geworden. Damit könnte jetzt Schluss sein. In welcher Höhe zahlt die Versicherung im Schadensfall? Ist ein Schadensfall eingetreten und die Versicherung haftet, zahlt sie entweder den Zeit-, den Neu- oder den Wiederbeschaffungswert. Wann gilt was? Und warum sollten Verbraucher den Wert ihrer Gegenstände belegen können?
Theresa Dräbing
Es gibt wichtige und überflüssige Versicherungen, auf die Verbraucher getrost verzichten können. Ein Überblick.
Wirtschaft
2019-08-15T13:39:00+0200
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https://www.fr.de/wirtschaft/ueberfluessige-versicherungen-diese-versicherungen-koennen-verzichten-10945928.html
Kompany zum FC Bayern: Warum jetzt der BVB hellhörig wird
Die Trainersuche des FC Bayern scheint ein Ende gefunden zu haben. Vincent Kompany soll den Rekordmeister übernehmen. Auch Borussia Dortmund muss hinschauen. Dortmund/München – Mit der nahenden Verpflichtung von Vincent Kompany geht der FC Bayern ein gewisses Risiko ein. Immerhin ist der 38-Jährige als Cheftrainer auf höchstem Niveau noch recht unerfahren. Zuletzt ist er mit dem FC Burnley aus der Premier League abgestiegen. Aufgrund der wirtschaftlichen Kräfteverhältnisse in England ist das allerdings keine große Peinlichkeit. Es wäre eher überraschend gewesen, hätte Kompany sein Team in der Premier League halten können. Immerhin sind alle drei Aufsteiger sofort wieder abgestiegen, neben Burnley betraf es auch Luton Town und Sheffield United. Die Mannschaft von Kompany zeigte wenigstens ansehnlichen Fußball, wurde dabei allerdings auch für mangelnde Erfahrung und eine gewisse Naivität abgestraft. Kompany wird in München wohl kaum ein solches Schicksal ereilen, da er eine wesentlich erfahrenere und reifere Mannschaft übernehmen soll. Ein Jahr Titellosigkeit löscht nicht die vorherige Ära der absoluten Dominanz des FC Bayern in der Bundesliga aus. Dass Kompany Spitzenmannschaften, die Woche für Woche Erfolge einfahren wollen, trainieren kann, hat er auch in Burnley bewiesen. Schließlich führte der Belgier die Clarets in der Saison 2022/23 in Rekordzeit zum Wiederaufstieg in die Premier League. Nach 46 Spieltagen standen nur drei Niederlagen auf dem Konto, bei 101 Punkten betrug der Vorsprung auf Rang drei, der in England zweiter Liga die Teilnahme an Playoffs bedeutet, satte 21 Zähler. Mit dieser Fabelsaison hat sich Kompany in die Notizbücher auch von Topklubs gearbeitet. Ein wichtiger Faktor in der Aufstiegssaison war Ian Maatsen. Die damalige Leihgabe des FC Chelsea an Burnley war unter Kompany auf Anhieb gesetzt und entwickelte sich zum Unterschiedsspieler. Der Klub bemühte sich vergeblich darum, Maatsen über den Sommer 2023 hinaus zu halten. „Er hatte eine großartige Saison für uns und war einer der Spieler, die wir gerne bei uns behalten hätten“, bestätigte Kompany im Oktober. Dem Vernehmen nach hat sich Burnley auch im Januar um eine Leihe von Maatsen bemüht. Bekanntlich erhielt aber Borussia Dortmund den Zuschlag. Bei den Schwarzgelben hat sich der Linksverteidiger ohne Anlaufzeit zum Leistungsträger aufgeschwungen, er trägt einen großen Anteil am Einzug des BVB ins Finale der Champions League gegen Real Madrid. Kein Wunder, dass der BVB Maatsen unbedingt fest verpflichten will. Allerdings besteht in der Leihvereinbarung mit Chelsea keine Kaufoption für Schwarzgelb. Dortmund könnte zwar eine Ausstiegsklausel für Maatsen nutzen, die soll aber 35 bis 40 Millionen Euro betragen und so das Budget des BVB übersteigen. Vor diesem Hintergrund wollen die Verantwortlichen versuchen, mit Chelsea einen neuen Deal zu verabschieden. Die Verpflichtung von Kompany als Bayern-Trainer könnte den BVB dabei zu mehr Eile treiben. Denn auch die Münchner befinden sich bekanntlich auf der Suche nach einem Linksverteidiger. Der Vertrag von Alphonso Davies läuft 2025 aus, ein Wechsel zu Real Madrid wird seit Monaten diskutiert. Im Raum steht ein Toptransfer von Theo Hernández, der Franzose in Diensten der AC Mailand soll aber 60 bis 70 Millionen Euro kosten. Durchaus vorstellbar, dass sich Kompany stattdessen an die gute Zusammenarbeit mit Maatsen erinnert und den Verantwortlichen des FC Bayern zu einer günstigeren Verpflichtung für die linke Seite rät. Dass die Münchner damit nicht nur einen Spieler bekommen würden, der seine Qualitäten in der Bundesliga und der Champions League schon nachgewiesen hat, sondern auch noch einen Konkurrenten schwächen würden, ist sicherlich kein Argument gegen ein mögliches Transferinteresse. Bis dato soll der Wunsch von Maatsen selbst lauten, beim BVB zu bleiben. Bliebe abzuwarten, ob ein Anruf seines früheren Förderers Kompany daran etwas ändern könnte.
Lars Pollmann
Der FC Bayern steht davor, Vincent Kompany als neuen Trainer zu verpflichten. Bei Borussia Dortmund dürfte man wegen Ian Maatsen hellhörig werden.
Fußball
2024-05-30T05:15:02+0200
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Covid-19 vorbeugen: Immunsystem gegen Coronaviren stärken - mit folgenden Regeln
Abstandsregeln und Ausgangsbeschränkungen sollen die Verbreitung des Coronavirus eindämmen. Wer sich dennoch ansteckt, der profitiert von einem starken Immunsystem. Stress in der Arbeit oder Prüfungsstress an der Uni, wenig Bewegung und unruhiger Schlaf: Solche Phasen erhöhen das Risiko, wegen Krankheit auszufallen. Der Grund hierfür: Der Körper kann sich durch fehlende Erholungszeiten nicht regenerieren, Stress setzt ihm zusätzlich zu. Wer dagegen auf ausreichend Entspannung und Schlaf achtet und folgende Regeln beherzigt, stärkt seine körpereigene Abwehr - und verhindert so zwar nicht eine Ansteckung mit Krankheitserregern, kann die Krankheitsdauer allerdings reduzieren und auch die Ausprägung der Symptome beeinflussen. Weiterlesen: So überstehen Sie Erkältungswellen - mit diesen vier natürlichen Helfern. jg *merkur.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks.
Juliane Gutmann
Abstandsregeln und Ausgangsbeschränkungen sollen die Verbreitung des Coronavirus eindämmen. Wer sich dennoch ansteckt, der profitiert von einem starken Immunsystem.
Gesundheit
2021-01-21T09:11:00+0100
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https://www.fr.de/ratgeber/gesundheit/covid-19-vorbeugen-immunsystem-staerken-gegen-coronaviren-regeln-tipps-zr-13748748.html
Golden Retriever starrt immer wieder Baum an – er vergisst nicht, was er dort mal fand
Ein TikTok-Video zeigt einen Golden Retriever, der hoffnungsvoll einen Baum ansieht, in dem er mal einen Tennisball fand. Der Beweis, dass sich Hunde erstaunlich gut erinnern können. Wer glaubt, Hunde würden nur im Moment leben, sollte einen Blick auf Zebby werfen. Der 13 Monate alte Golden Retriever aus Hermosa Beach, Kalifornien, sorgt mit einem rührenden Video auf TikTok für Aufsehen. Darin starrt Zebby sehnsüchtig in die Krone eines Baumes, winselt leise und sieht seine Besitzerin mit einem enttäuschten Blick an – dort oben, so scheint er zu hoffen, könnte wieder ein Ball liegen. Was für uns Menschen nach einem simplen Missverständnis aussieht, ist für Zebby eine echte Schatzsuche. Denn vor einigen Monaten hatte er an exakt dieser Stelle einen Tennisball entdeckt – ein Ereignis, das er offenbar nicht vergessen kann. Seitdem kehrt er regelmäßig zu dem Baum zurück, in der Erwartung, ein weiteres Spielzeug zu finden. Ein ganz besonderes Spielzeug hat auch dieser Golden Retriever. Das Video wurde auf dem Account @zebbythegolden veröffentlicht und hat bereits über 4,1 Millionen Aufrufe gesammelt. TikTok-User zeigen sich berührt – und erinnern sich an eigene Erlebnisse oder längst vergangene Funde. Hier ein paar Kommentare aus der Community: Noch mehr spannende Tier-Themen finden Sie im kostenlosen Newsletter unseres Partners Landtiere.de, den Sie gleich hier abonnieren können. Zebby ist kein Einzelfall. Tatsächlich zeigen Studien, dass Hunde über ein deutlich besseres Erinnerungsvermögen verfügen, als lange angenommen. Besonders begabte Tiere können sich sogar über Jahre hinweg an spezifische Begriffe und Objekte erinnern. Das hat eine ungarische Forschungsgruppe in einer Langzeitstudie mit Border Collies belegt. Im Rahmen des Projekts „Genius Dog Challenge“ wurden fünf Hunde auf ihre Fähigkeit getestet, sich die Namen von Spielzeugen zu merken. Das Ergebnis: Vier der fünf Hunde konnten sich auch nach zwei Jahren noch an rund drei Viertel der zuvor gelernten Begriffe erinnern. Die Forscher vermuten, dass vor allem der Spieltrieb die Lernfähigkeit fördert – viele der Hunde hatten die Begriffe ganz nebenbei beim Spielen aufgeschnappt. Doch nicht nur Worte bleiben im Gedächtnis. Hunde besitzen auch ein sogenanntes „episodisches Gedächtnis“, das es ihnen erlaubt, sich an bestimmte Situationen zu erinnern – auch wenn sie diese nur beobachtet haben. Und ihr hochentwickelter Geruchssinn verstärkt diese Fähigkeit: Düfte lösen starke emotionale Reaktionen und Erinnerungen aus, ähnlich wie bei uns Menschen ein bestimmtes Lied oder Foto. Während das Kurzzeitgedächtnis von Hunden recht begrenzt ist – oft nur wenige Minuten – sind ihre langfristigen Assoziationen erstaunlich stabil. Hunde können sich über Jahre hinweg an Menschen erinnern, die sie mit positiven Erlebnissen verbinden, selbst wenn sie sich äußerlich verändert haben. Auch Orte, andere Tiere oder Spielsituationen werden oft lebenslang abgespeichert – insbesondere, wenn starke Emotionen im Spiel waren. Individuelle Unterschiede spielen dabei eine große Rolle: Manche Hunde sind wahre Erinnerungskünstler, andere vergessen schneller. Zudem nimmt die Gedächtnisleistung im Alter deutlich ab. Studien zeigen, dass rund 60 Prozent der älteren Hunde Anzeichen von kognitivem Abbau zeigen, vergleichbar mit Demenz beim Menschen. Für Hundehalter wie Sophie Fogelson, Zebbys Besitzerin, bedeutet das: Erinnerungen, wie die an einen gefundenen Ball, können für einen Hund einen hohen emotionalen Wert haben – weit über das eigentliche Objekt hinaus. Wer also beobachtet, dass sein Hund an bestimmten Orten immer wieder sucht, erinnert sich vielleicht nicht nur an einen verlorenen Gegenstand, sondern an einen kleinen Glücksmoment.
Lara-Sabrina Kiehl
Ein TikTok-Video zeigt einen Golden Retriever, der hoffnungsvoll einen Baum ansieht, in dem er mal einen Tennisball fand. Der Beweis, dass sich Hunde erstaunlich gut erinnern können.
Tiere
2025-05-08T10:04:16+0200
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Coronavirus: Forscher melden neues Omikron-Symptom, das vor allem bei den ganz Kleinen auftritt
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist auf 834,3 gefallen. Forscher melden ein neues Omikron-Symptom. Alle News im Ticker. Update vom 17. April, 7.43 Uhr: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet damit, dass ein an die Omikron-Variante angepasster Corona-Impfstoff ab September eingesetzt werden kann. „Wir besorgen Impfstoff, der vor den Omikron-Varianten schützt. Den erwarten wir im September“, sagte Lauterbach der Bild am Sonntag. Er warnte, die Abstände, in denen neue Varianten die alten ablösten, würden immer kürzer. „Das bedeutet, dass wir uns immer schlechter auf die Mutationen vorbereiten können. Es ist durchaus möglich, dass wir eine hochansteckende Omikron-Variante bekommen, die so tödlich wie Delta ist. Das wäre eine absolute Killervariante.“ Lauterbach muss für seine Warnung vor der „Killervariante“ heftige Kritik einstecken. Alle weiteren Infos im aktuellen News-Ticker. Die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz ist weiter gesunken. Das Robert Koch-Institut (RKI) gab den Wert der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner und Woche am Sonntagmorgen mit 834,3 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte der Wert bei 876,5 gelegen. Vor einer Woche lag die bundesweite Inzidenz bei 1097,9 (Vormonat: 1651,4). Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 39 784 Corona-Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben. Vor einer Woche waren es 55 471 registrierte Ansteckungen. Bei den Werten ist zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 13 Todesfälle verzeichnet.  Update vom 16. April, 21.14 Uhr: Während die Inzidenz am Samstag das erste Mal seit Ende Januar wieder unter 1000 lag, unterscheiden sich die Inzidenzen in den verschiedenen Altersgruppen recht deutlich. Aus den Zahlen des RKI aus der Woche 14 geht hervor: Die Altersgruppe zwischen 10 und 19 Jahren weist die höchste Inzidenz auf: Über 1600. In den Altersgruppen von fünf bis 59 Jahren lag die Inzidenz dabei allgemein weiterhin über 1000. Erst ab 60 sinkt der Wert unter die Marke. Das RKI teilt die Altersgruppen in Vierer-Schritten ein. Laut Hochrechnungen von ntv ist die Inzidenz in der Gruppe 80+ besonders niedrig: 432,1. In der Altersgruppe der 15- bis 34-Jährigen ergibt sich hier der höchste Wert: 1163,9. Die Einteilung der Altersgruppen unterscheidet sich bei beiden Hochrechnungen. Das RKI wählt kleinere Unterteilungen. Update vom 16. April, 19.03 Uhr: 15 Millionen Menschen sollen bis Ende 2021 laut WHO an oder mit dem Coronavirus gestorben sein. Das berichtet die New York Times, die nach eigenen Angaben mit zehn Personen gesprochen hat, die mit den Daten vertraut sind. Die korrigierten Zahlen sind mehr als doppelt so hoch, wie die zuvor Bekannten, die die Länder einzeln im Verlauf der Pandemie meldeten. Die Daten sind laut der Zeitung das Resultat einer mehr als einjährigen Analyse zahlreicher Experten weltweit. Die Veröffentlichung der WHO verzögert sich derzeit. Indien soll die Daten anzweifeln und die Veröffentlichung hinauszögern. Den Berichten zufolge gehen mehr als ein Drittel der zusätzlichen Todesfälle auf Indien zurück. Das Land hatte insgesamt 521.747 Tote in der Corona-Pandemie gemeldet (Stand: 16. April). Tatsächlich sollen es mindestens vier Millionen sein. Update vom 16. April, 15.00 Uhr: Die Omikron-Variante des Coronavirus hat sich glücklicherweise in den meisten Fällen als milder erwiesen als die gefährliche Delta-Variante. Nachdem vor wenigen Monaten bereits neue Symptome entdeckt wurden, haben US-Forscher nun ein weiteres Anzeichen auf eine Omikron-Infektion identifiziert - mit dem alles andere als zu Spaßen ist. Wie die wissenschaftliche Zeitschrift Pediatrics informiert, äußert sich die Omikron-Variante bei Kleinkindern neben den bekannten Anzeichen auch durch einen sogenannten „Pseudokrupp“ - eine gefährliche Schleimhautentzündung, die zu Atemnot führen kann. Bei einer solchen Laryngotracheobronchitis bestehen oftmals ein bellender Husten sowie Atembeschwerden. Sollten bei einem Kind solche Symptome auftreten, raten Experten vor allem eines: Selbst Ruhe bewahren und versuchen, das Kind zu beruhigen. In jedem Fall sollte nach einem Pseudokrupp-Anfall umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Update vom 16. April, 12.00 Uhr: Während sich die Corona-Pandemie nach wie vor in der ganzen Welt ausbreitet, warnen Experten nun vor einer weiteren, bedrohlichen Krankheit. Denn im Vereinigten Königreich wurden seit Anfang April 74 Hepatitis-Infektionen bei Kindern im Alter bis zehn Jahren gemeldet - die möglicherweise im Zusammenhang mit dem Coronavirus stehen könnten. Die tückische Leberkrankheit, die in mehreren Typen auftritt und sich unter anderem durch verunreinigtes Wasser verbreitet, kann schwere Langzeitfolgen wie Leberkrebs haben. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnt deshalb vor steigenden Fallzahlen und rät jedem Mitgliedsland der Vereinten Nationen, neue Hepatitis-Erkrankungen umgehend zu melden und gründlich zu erforschen. Erstmeldung vom 16. April, 08.00 Uhr: München - Erstmals seit Ende Januar liegt die bundesweite Sieben-Tage-Inzidenz* wieder unter 1000. Das Robert Koch-Institut (RKI*) gab den Wert am Samstagmorgen mit 876,5 an. Zum Vergleich: Am Vortag hatte er bei 1001,5 gelegen, vor einer Woche bei 1141,8 und im Vormonat bei 1607,1. Die Gesundheitsämter in Deutschland meldeten dem RKI binnen eines Tages 37.568 Neuinfektionen. Das geht aus Zahlen hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 5 Uhr am Samstag wiedergeben. Vor einer Woche waren es 150.675 registrierte Ansteckungen. Bei den Werten ist allerdings zu berücksichtigen, dass einzelne Länder nicht an jedem Wochentag Daten melden, am Wochenende zum Beispiel Baden-Württemberg, Niedersachsen, Brandenburg und Sachsen nicht oder nicht vollständig. Auch an Feiertagen sind weniger Meldungen zu erwarten. Das wiederum führt zu Nachmeldungen an Folgetagen. Ein Vergleich von Tageswerten wird damit zunehmend schwierig. Zudem gehen Experten seit einiger Zeit von einer hohen Zahl nicht vom RKI erfasster Fälle aus - wegen überlasteter Gesundheitsämter und weil nicht alle Infizierte einen PCR-Test machen lassen. Nur diese zählen in der Statistik. Deutschlandweit wurden den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 29 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 309 Todesfälle - allerdings war jener Freitag im Gegensatz zu dieser Woche kein Feiertag. Seit Beginn der Corona-Pandemie zählte das RKI 23.376.879 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der in Kliniken gekommenen Corona-infizierten Patienten je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen gab das RKI am Donnerstag 6,41 an (Mittwoch: 6,49). Auch hierbei gibt es Tage mit lückenhaften Meldungen. In dem Wert erfasst sind auch viele Menschen mit positivem Corona-Test, die eine andere Haupterkrankung haben. Die Zahl der Genesenen gab das RKI am Samstag mit 19.802.700 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 132.929. (kam) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Bettina Menzel, Christina Denk, Lukas Einkammerer, Katarina Amtmann
Die Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland ist auf 876,5 gefallen. Forscher melden ein neues Omikron-Symptom. Alle News im Ticker.
Panorama
2022-04-26T04:53:01+0200
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Bremen: VW-Fahrer steigt unter Drogen-Einfluss in Auto - furchtbare Folgen
Ein Autofahrer ist in Bremen im Drogen-Rausch mit seinem VW Passat in die Mittelschutzplanke gekracht. Bei dem Unfall löste sich ein Stützpfosten und krachte in die Frontscheibe eines VW Tiguan. Bremen - Zu einem Verkehrsunfall mit zwei Verletzten kam es am Mittwoch auf der Bundesstraße B6 in Bremen. Ein unter dem Einfluss von Drogen stehender 29-Jähriger ohne Führerschein verlor die Kontrolle über seinen VW Passat und rammte die Mittelschutzplanke. Dabei wurde ein Stützpfosten in den Gegenverkehr geschleudert und traf die Frontscheibe eines VW Tiguans. Der 60-jährige Fahrer wurde mit Schnittverletzungen im Gesicht verletzt, wie nordbuzz.de* berichtet. Zu einem anderen Vorfall im Straßenverkehr kam es in Oldenburg, dort gerieten ein Auto- und ein Radfahrer in Streit und lagen plötzlich prügelnd auf dem Boden. Der 29-Jährige aus Bremen befuhr nach Polizeiangaben am Mittwoch die Bundesstraße B6, Höhe Nordwestknoten, in Richtung Delmenhorst, als er aus bisher ungeklärten Gründen mit seinem VW Passat von der Fahrbahn abkam. Der unter Drogen stehende Autofahrer stieß erst gegen die Schutzplanke auf der rechten Seite und kollidierte dann mit der Mittelschutzplanke. Durch die Wucht löste sich ein Stützpfosten und wurde bei Bremen in die Frontscheibe eines vollbesetzten VW Tiguan geschleudert. Auch ein Fall mit Gaffern nach einem schweren Unfall in Bremen erschütterte die Polizei. Der 60-jährige Fahrer des VW Tiguan wurde durch Splitter mit Schnittverletzungen im Gesicht verletzt und kam ins Krankenhaus in Bremen. Auch der 29-jährige Unfallverursacher kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Zum Unfallzeitpunkt stand er unter dem Einfluss von Drogen und hatte keinen gültigen Führerschein. Ihn erwarten entsprechende Strafverfahren. An beiden Fahrzeugen entstand beim Unfall in Bremen erheblicher Sachschaden, der auf etwa 26.000 Euro geschätzt wird.  *nordbuzz.de ist Teil des bundesweiten Ippen-Digital-Redaktionsnetzwerks. Giselle K. (15) war bei Hamburg vermisst - jetzt hat Polizei das Mädchen gefunden Fahranfänger rast mit Freunden bei Celle gegen Baum - zwei Personen kommen ums Leben
Frankfurter Rundschau
Ein VW-Passat-Fahrer ist in Bremen im Drogen-Rausch in die Schutzplanke gecrasht. Durch die Wucht wurde ein Pfosten in die Frontscheibe eines VW Tiguan geschleudert.
Panorama
2019-02-02T21:47:06+0100
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Belarus-Flüchtlingskrise: Lukaschenko droht EU mit Putins Atomwaffen - „Ihr Bastarde“
Die Krise an der östlichen EU-Grenze spitzt sich weiter zu. Der belarussische Machthaber Lukaschenko warnte vor militärischer Eskalation - und drohte mit russischer Macht. Minsk/Warschau - Der als „letzte Diktator Europas“ bezeichnete belarussische Machthaber Alexander Lukaschenko* hat sich zu der Flüchtlingssituation an der polnisch-belarussischen Grenze geäußert. Er warnte davor, Russland* mit in den Konflikt zu ziehen. Die Aussagen des 67-jährigen Präsidenten könnten als eine indirekte Drohung wahrgenommen werden. An die EU wandte er sich zudem mit deutlichen Worten. Sein Land müsse das Beste geben, um jegliche Fehler im Grenzstreit zu verhindern, zitierte das staatliche Fernsehen BelTA den belarussischen Machthaber. „Falls wir hier, was Gott behüte, auch nur den geringsten Fehler begehen, wird das sofort Russland mit hineinziehen“, sagte Lukaschenko. An dieser Stelle fügte der autoritäre Machthaber einen entscheidenden Zusatz an: Russland sei die „größte Atommacht der Welt“. Er sei aber kein Wahnsinniger und wisse, wohin dies führen würde, so Lukaschenko. Nachgeben will der belarussische Präsident jedoch keinesfalls: „Wir wissen es, aber sie werden uns nicht auf unseren Knien sehen.“ Lukaschenko wandte sich auch direkt an die Europäische Union - mit scharfen Worten. Während die EU den belarussischen Machthaber für die Entwicklungen an der EU-Außengrenze zwischen Polen* und Belarus* verantwortlich macht, wies Lukaschenko diese Vorwürfe stets zurück. Die EU führe einen „Hybrid-Krieg“, behauptete Lukaschenko nun im Umkehrung eines Vorwurfs aus Brüssel an seine Adresse. Er verwies dabei auf die Flüge von polnischen Militärhubschraubern im Grenzgebiet und Manöver des polnischen Militärs mit gepanzerten Fahrzeugen. „Und ihr Bastarde, Wahnsinnige, wollt, dass ich euch vor Migranten schütze?“, fragte Lukaschenko im staatlichen Fernsehen rhetorisch und gab der EU die Verantwortung für die prekäre Situation an der Grenze: „Ich befürchte, dass diese Konfrontation an der Grenze wegen der Migranten zu einer aktiven Phase führen kann. Das sind Gründe für Provokationen. Alle Provokationen sind möglich.“ „Entschuldigen Sie bitte, aber mit Panzern gegen Migranten kämpfen?“, fragte Lukaschenko weiter. Die Aktivitäten des polnischen Militärs gegen „arme Menschen“ seien entweder eine Übung oder eine „Erpressung“, so der belarussische Machthaber. Zudem machte der 67-Jährige internationale Schleusernetzwerke für die Ereignisse an der polnischen Grenze verantwortlich. Sie seien der Grund, warum sich Tausende Menschen an der Grenze versammelt haben. Die Flüchtlinge - deren Einreise „völlig legal“ sei - nutzten diese Strukturen und bezahlten viel Geld, um ein besseres Leben im Westen zu finden, führte Lukaschenko an. „Das sind ja keine armen Leute, die kommen“, meinte er. „Sie haben ein Loch bei uns entdeckt.“ Wie schon der russische Außenminister Lavrov gab auch Lukaschenko die Schuld an den Flüchtlingsbewegungen dem Westen. Die Menschen hätten in ihren Ländern keine Lebensgrundlage mehr, so Lukaschenko. (bb mit Material von dpa und AFP) *Merkur.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA
Bedrettin Bölükbasi
Die Krise an der östlichen EU-Grenze spitzt sich weiter zu. Der belarussische Machthaber Lukaschenko warnte vor militärischer Eskalation - und drohte mit russischer Macht.
Politik
2021-11-12T05:09:18+0100
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Detail in Pass ist entscheidend: Zwei EU-Staaten warnen bestimmte Touristen vor Problemen bei USA-Urlaub
Verhaftung statt Urlaub: Drei Deutsche endeten unlängst in US-Abschiebehaft – Deutschland, Dänemark und Finnland reagieren mit aktualisierten Reiseempfehlungen. Berlin – Drei Menschen aus Deutschland wurden zuletzt in den USA in Abschiebehaft genommen, als sie in die USA einreisen wollten. Das Auswärtige Amt in Deutschland änderte daher am Mittwoch (19. März) seine Reisehinweise in die Vereinigten Staaten. Auch Dänemark und Finnland aktualisierten ihre Empfehlungen – und warnen nun bestimmte Menschen vor Fallstricken bei der US-Einreise. Das Auswärtige Amt empfiehlt Urlaubern, ausschließlich mit einem gültigen ESTA oder Visum in die USA reisen, das dem geplanten Aufenthaltszweck entspricht. „Vorstrafen in den USA, falsche Angaben zum Aufenthaltszweck oder eine auch nur geringfügige Überschreitung der Aufenthaltsdauer bei Reisen können bei Ein- bzw. Ausreise zu Festnahme, Abschiebehaft und Abschiebung führen“, heißt es nun in den Hinweisen. Man nehme „die Vorfälle der vergangenen Woche bei der Einreise von deutschen Staatsbürgerinnen und Staatsbürgern in die USA“ sehr ernst, sagte ein Ministeriumssprecher. Die Reisehinweise habe man „präzisiert und heben jetzt klar hervor, dass eine ESTA-Genehmigung oder ein US-Visum nicht in jedem Fall zur Einreise in die USA berechtigt“, so der Sprecher weiter. „Die finale Entscheidung, ob eine Person in die USA einreisen kann, liegt bei den amerikanischen Grenzbehörden.“ Das Kürzel ESTA bezeichnet das elektronische System zur Reisegenehmigung für die Einreise in die USA. Dänemark teilte diese Woche mit, dass es Transgender-Reisenden rät, sich vor der Abreise an die US-Botschaft in Kopenhagen zu wenden. Damit wolle man sicherstellen, dass es keine Probleme mit den Reisedokumenten gebe. Das berichtete The Guardian am Freitag (21. März). Im Januar hatte US-Präsident Donald Trump angekündigt, die USA würden künftig nur noch zwei Geschlechter anerkennen. Reisende können im Antragsformular für die elektronische Reisegenehmigung in die USA nur zwischen männlich und weiblich wählen. In Dänemark gibt es auch die Option X. „Wenn in Ihrem Reisepass die Geschlechtsangabe X steht oder Sie Ihr Geschlecht geändert haben, wird empfohlen, sich vor Reiseantritt an die US-Botschaft zu wenden, um sich über das weitere Vorgehen beraten zu lassen“, heißt es nun auf der dänischen Reisehinweisseite. Auch Finnland änderte Mitte März seine Empfehlungen. „Wenn das aktuelle Geschlecht des Antragstellers im Reisepass von dem bei der Geburt bestätigten Geschlecht abweicht, können die US-Behörden die Einreise verweigern“, heißt es in den aktualisierten Hinweisen. Deutschland weist Reisende mit dem Geschlechtseintrag X oder einer Abweichung zum Geburtseintrag bereits seit Februar darauf hin, vor der Reise die zuständige Auslandsvertretung der USA in Deutschland kontaktieren. Relevant für „männlich“ oder „weiblich“ im US-Formular sei der Geschlechtseintrag der antragstellenden Person zum Zeitpunkt der Geburt, betont das Auswärtige Amt. Trump berief sich zuletzt in den USA auf ein 227 Jahre altes Gesetz, um Migranten ohne rechtliche Anhörung zu deportieren – Rechtsexperten sehen das kritisch. (bme mit dpa)
Bettina Menzel
Verhaftung statt Urlaub: Drei Deutsche endeten unlängst in US-Abschiebehaft – Deutschland, Dänemark und Finnland reagieren mit aktualisierten Reiseempfehlungen.
Panorama
2025-03-25T05:19:26+0100
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