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Geldautomat in Einkaufszentrum in Plauen gesprengt: "Verheerende Schäden am Gebäude" | In einem Einkaufszentrum in Plauen im Vogtland haben Unbekannte in der Nacht zum Sonnabend einen Geldautomaten gesprengt. Wie die Polizei mitteilte, schlugen die Täter gegen 2:20 Uhr in der Morgenbergstraße zunächst eine Scheibe ein, bevor sie den Automaten zur Explosion brachten und vollständig zerstörten.
In ihrer Mitteilung sprach die Polizei von "verheerendem Schaden an dem Gebäude". Das musste am Samstagmorgen zunächst von einem Baustatiker des Technischen Hilfswerks (THW) auf Einsturzgefahr überprüft werden. Diese sei inzwischen ausgeschlossen worden, hieß es. Der schwerbeschädigte Bereich und der angrenzende Verkaufsbereich eines Marktes bleiben laut Polizei aber bis auf Weiteres geschlossen. Die Höhe das Sachschadens und des gestohlenen Geldbetrages sind noch unklar. Die Polizei ermittelt.
MDR (ali, kk) | mdr.de | Unbekannte haben einen Geldautomaten in einem Einkaufszentrum in Plauen gesprengt. Am Sonnabend musste deshalb ein Statiker das Gebäude untersuchen, ob es einsturzgefährdet ist. | [
"Nachrichten",
"Geldautomat",
"Einkaufszentrum",
"Sprengung",
"Polizei",
"Ermittlungen",
"Automatensprengung"
] | Sachsen | 2025-04-26T18:23:35+02:00 | 2025-04-26T18:25:10+02:00 | https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/chemnitz/vogtland/geldautomat-gesprengt-heute-plauen-einkaufszentrum-102.html |
"FAKT IST!": Frieden schaffen nur mit Waffen? | Dass ab 2026 zeitweise neue US-Raketen in Deutschland stationiert werden sollen, sorgt für viele Diskussionen. Beim NATO-Gipfel in Washington im Juli hatten die USA diese Entscheidung gemeinsam mit Deutschland bekannt gegeben. Umfragen zufolge vermisst ein beträchtlicher Teil der Deutschen eine öffentliche Debatte über diese Entscheidung.
In der MDRfragt-Community sind es drei Viertel - und zwei Drittel lehnen die Waffenstationierung ab. Bei einer Befragung Anfang August befürchteten zudem etwa zwei Drittel der knapp 24.000 Teilnehmenden, dass die Waffenstationierung zu Wettrüsten führt und Deutschland zum Angriffsziel werden könnte.
Die Zahlen zeigen: Die Skepsis gegenüber solch weitreichenden Waffen ist tief verwurzelt.
Vor allem bei Älteren dürften Erinnerungen an die 1980er wach werden, als der NATO-Doppelbeschluss zur Stationierung von Cruise Missiles und Pershing II-Raketen in Westdeutschland große Proteste auslöste und es dann auch zur Stationierung von sowjetischen Mittelstreckenraketen in der DDR kam. Auch in der Politik wird teils scharfe Kritik am Entscheid zur Raketenstationierung laut - selbst innerhalb der Kanzlerpartei SPD.
Machen die neuen Raketen Deutschland wirklich sicherer? Welche Folgen wird ihre Stationierung auch für die deutsche Politik bzw. für Ostdeutschland haben? Ist Rüstungskontrolle angesichts steigender Spannungen weltweit überhaupt noch möglich - und sinnvoll? Wie kann die Bundeswehr mit aktuellen Bedrohungslagen Schritt halten? Wie viel mehr müssen wir in unsere Armee investieren?
Über diese und andere Fragen diskutieren Anja Heyde und Stefan Bernschein unter anderem mit
Bürgerreporter Stefan Bernschein hat wieder Menschen zu Gast, die ihre Meinungen und Erfahrungen zum Thema einbringen, darunter viele aus der MDRfragt-Gemeinschaft.
Zu sehen ist der MDR-Talk ab 20.30 Uhr im Livestream auf mdr.de/tv und auf dem MDR-YouTube-Kanal sowie um 22:10 Uhr im MDR-Fernsehen und im Anschluss in der ARD Mediathek.
Kontakt zur Redaktion
Bitte geben Sie folgende Zahlen ein: | mdr.de | Neue US-Raketen in Deutschland, erstmals seit Ende des Kalten Krieges: Diese Nachricht löst vor allem bei Ostdeutschen Besorgnis aus - und bestimmt Sondierungsgespräche nach den Landtagswahlen. | [] | 2024-05-15T13:41:00+02:00 | 2024-10-14T23:28:50+02:00 | https://www.mdr.de/fakt-ist/redaktionen/magdeburg/fakt-ist-waffen-Raketen-100.html |
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Nach der Nierentransplantation: Was wurde aus Max? | Vor acht Jahren hat Max eine Spenderniere bekommen. Damals war die Freude des Jugendlichen und seiner Familie ebenso groß wie die Angst, ob sein Körper die Spenderniere abstößt. Doch er hat Glück. Die Niere funktioniert nach wie vor. Der heute 20-Jährige sagt: "Ich wusste jahrelang, dass ich eine Nierenerkrankung habe und Medikamente nehmen muss, aber ich habe mir nie denken können, was das für mein späteres Leben konkret bedeutet, wie es verlaufen wird. Das habe ich als Kind noch nicht verstanden."
Bereits während der Schwangerschaft ist festgestellt worden, dass bei Max etwas nicht stimmt. An seiner Harnröhre waren Hautlappen gewachsen, sodass sich der Urin aufgestaut und die Nieren geschädigt hat. Seitdem war klar, dass er schon früh eine Spenderniere brauchen würde. Als 13-Jähriger musste er drei Mal in der Woche an die Dialyse, während seine Freunde spielten. Sein damaliges Hobby ist das Kartfahren mit dem großen Traum, Rennfahrer zu werden.
Doch den Rennsport musste Max nach der Transplantation an den Nagel hängen. Die Anstrengung und die Kraft, die auf den Körper im Rennwagen einwirkt, waren für ihn wegen seiner Beeinträchtigung zu groß. Nach der Transplantation hat sein Körper zwei Mal versucht, die Niere abzustoßen. Doch für Max steht fest: "Durch die Transplantation habe ich eine Chance auf einen Neuanfang bekommen, auf ein neues Leben und vor allem ein freieres Leben als vorher."
Heute arbeitet Max als Bürokaufmann in Darmstadt. Die Erkrankung bestimmt weite Teile seines Alltags. Um seine Medikamente pünktlich einzunehmen, kann es schon mal vorkommen, dass er sich von seinen Freunden abkoppeln muss. Dazu kommen die Nebenwirkungen der Medikamente, die verhindern sollen, dass sein Körper die Spenderniere abstößt. Außerdem muss er drei bis vier Mal pro Tag einen Katheter benutzen, um die Blase vollständig zu leeren.
Für Max ist das normal, genauso wie für seine Familie. Seine Schwester erinnert sich: "Meine Eltern und Max waren eben viel im Krankenhaus. Ich kenne das ja gar nicht anders."
Die Coronavirus-Pandemie birgt für ihn zusätzliche Risiken. Als Hochrisikopatient arbeitet er nur im Homeoffice, geht nur einkaufen, wenn es nicht zu vermeiden ist und trifft nur ausgewählte Freunde. Die Ärzte werten es als sehr gutes Zeichen, wenn es, wie bei Max, in den ersten sieben Jahren keine besonderen Probleme gab. Eine Spenderniere kann bis zu 25 Jahre funktionieren. Die Aussichten für Max sind also gut.
Auch wenn er damit rechnen muss, früher oder später wieder auf die Dialyse angewiesen zu sein. Doch der Tag an dem er transplantiert wurde, der 18.01.2013, wird für immer sein zweiter Geburtstag sein. | mdr.de | Als Jugendlicher wurde Max eine Niere transplantiert. Die Transplantation ist für den heute 20-Jährigen ein Glücksfall, auch wenn sein Leben von den Nebenwirkungen der Erkrankung geprägt ist. | [] | Startseite | 2024-07-25T10:51:04+02:00 | 2024-07-25T10:51:04+02:00 | https://www.mdr.de//selbstbestimmt/selbstbestimmt-niere-transplantation-was-wurde-aus-100.html |
Klimaflüchtlinge: So überlebten Jäger und Sammler das letzte Eiszeit-Maximum | Die Forschenden stellten fest, dass sich die Menschen der sogenannten Gravettien-Kultur, die vor 32.000 bis 24.000 Jahren auf dem europäischen Kontinent verbreitet waren, nicht näher mit einander verwandt waren. Zwar verband sie eine gemeinsame archäologische Kultur, doch die Populationen im Westen und Südwesten (heutiges Frankreich und Iberien) unterschieden sich genetisch von denen in Zentral- und Südeuropa (heutiges Tschechien und Italien). Die Forschenden kommen zu dem Schluss, dass die Menschen während der letzten kältesten Phase der letzten Eiszeit Zuflucht in Südwesteuropa suchten, weil es klimatisch günstigere Bedingungen bot. Im Gegensatz dazu war die italienische Halbinsel, anders als angenommen, kein Rückzugsort, da die in Zentral- und Südeuropa lebenden Jäger und Sammler der Gravettien-Kultur nach dem Kältemaximum dort nicht mehr genetisch nachweisbar sind. Das bedeutet, dass die Westgravettier das glaziale Maximum überlebten, die Ost- und Südgravettier hingegen verschwanden.
Auf der italienischen Halbinsel hingegen ließen sich Menschen mit einem anderen Genpool nieder. Die Nachfahren dieser Gruppe wiederum haben sich dann vor rund 14.000 Jahren über ganz Europa verbreitet und andere Populationen verdrängt. Grund für diese Verbreitung waren laut der Forschenden wahrscheinlich auch klimatische Veränderungen, auf die die Menschen mit den Wanderungen reagierten. Zu dieser Zeit erwärmte sich das Klima deutlich, Wälder breiteten sich aus. Möglicherweise war das der Anlass für die Menschen aus dem Süden, ihren Lebensraum auszuweiten. Die früheren Bewohner hingegen könnten mit dem Schwund ihres Lebensraums, der Mammutsteppe, verdrängt worden sein.
Nature: Paleogenomics of upper paleolithic to neolithic European hunter-gatherers. | mdr.de | Das Maximum der jüngsten Eiszeit lag vor 25.000 bis 19.000 Jahren. Ein internationales Forschungsteam hat nun versucht herauszufinden, welche Wanderungsbewegungen den Menschen dabei halfen, diese Eiszeit zu überstehen. | [] | Startseite | 2023-03-06T10:25:54+01:00 | 2023-03-06T10:25:54+01:00 | https://www.mdr.de//wissen/klimafluechtlinge-so-ueberlebten-jaeger-und-sammler-das-letzte-eiszeit-maximum100.html |
Neues Schwimmbad in Harzgerode soll im Sommer 2026 öffnen | Die Spaten stehen in Reih' und Glied, doch kleine Sandkastenschaufeln stehlen ihnen die Show. Mit denen sind nämlich Schüler der Grundschule "Weißer Garten" anmarschiert – und kunterbunte Bauarbeiterhelme haben sie auf. Die Jungs und Mädchen sind die Stars, als sie auf Kommando den Sand auf ihre ebenso kunterbunten Schaufeln nehmen und ihn nach vorne schmeißen. Damit ist der erste Spatenstich für das neue Schwimmbad in Harzgerode gesetzt.
Bis es dazu überhaupt kommen konnte, musste ein steiniger Weg zurückgelegt werden. "Drei Mal haben wir Bundesfördermittel beantragt, drei Mal haben wir eine Absage kassiert", erinnert sich Bürgermeister Marcus Weise (CDU). Doch die Flinte ins Korn werfen sei keine Option gewesen. "Also haben wir den Antrag auf Bundeszuschüsse nochmals überarbeitet und verfeinert. Und siehe da, der vierte Anlauf war erfolgreich". Weise meint, die Hartnäckigkeit habe sich schließlich ausgezahlt. Aus dem Bundestopf gibt es rund drei Millionen Euro, "ohne die der Traum eines neuen Schwimmbades jäh geplatzt wäre."
Etwa sechs Millionen Euro steckt die Stadt selbst in das Projekt. "Das können wir uns leisten, weil wir als landesbedeutsamer Industriestandort wirtschaftlich stark sind", untermauert Weise die Investition in die zu bauende Schwimmhalle. Und auch in diesen Krisenzeiten habe die Stadt die Finanzlage im Griff.
Während landauf, landab im Unterhalt teure Hallenbäder am seidenen Faden hängen oder gar schließen, stellt sich die Frage: Was macht Harzgerode anders oder besser als manch andere Kommune? Der Landrat des Landkreises Harz, Thomas Balcerowski (CDU), sieht die Antwort einerseits in der bereits erwähnten Hartnäckigkeit auf der Matte des Bundes, andererseits in den Ergebnissen wichtiger Entscheidungen.
"Harzgerode hat zuerst den Industriestandort ausgebaut, viele Arbeitsplätze geschaffen. Und dadurch hat man Einkommensteuer und Gewerbesteuer rekrutiert", sagt Balcerowski. Und wer solche Einnahmen habe, so der Landrat weiter, der könne "am Ende auch die soziale Infrastruktur ausbauen und erneuern."
Das neue Schwimmbad für Harzgerode soll kein Spaßbad werden. Vielmehr werde die Notwendigkeit in der Daseinsvorsorge gesehen, sagt Bürgermeister Weise. Schon jetzt kämen Kinder aus der ganzen Region zum Schwimmunterricht in das alte Hallenbad – aus Wippra, Rieder, Ballenstedt oder sogar aus Thale. "Das ist gut ausgelastet. Und das wollen wir natürlich beibehalten."
Zudem soll das neue Bad noch mehr ein sozialer Ort der Begegnung werden. "Nachmittags werden Vereine drin sein mit Gesundheitsprävention und Wassergymnastik – also eine Einrichtung für alle Generationen."
Das alte Hallenbad ist noch in Betrieb, aber dem Abriss geweiht. Im Jahre 1967 erbaut, hat das Marode inzwischen die Überhand über das Moderne gewonnen. Angstmachende Heizkörper etwa, als platzten sie in jedem Moment, sind bezeichnend für das, was sich im Keller direkt unter dem Wasserbassin offenbart.
Schwimmmeister Heiko Engler zeigt an die Decke und damit auf freiliegende, rostverkrustete Träger, auf bröckelndes Mauerwerk. "Gravierende Mängel sind die Bausubstanz. Und wir hoffen, dass alles noch ein Jahr durchhält." Mit einer Sanierung, so Bürgermeister Weise, sei das nicht mehr aufzufangen. "Es wäre also sinnlos gewesen, hier in die inzwischen doch sehr desolate Substanz reinzugehen."
Deshalb also ein Neubau, aber keiner von der Stange. Photovoltaik und Fernwärme sollen einen energieeffizienten Betrieb ermöglichen. Und statt 16-Meter-Bahnen wie im alten Bad in der Bergstadt, soll das neue in der Friederikenstraße mit drei wettkampftauglichen 25 Meter-Strecken auftrumpfen.
Wenn alles nach Plan läuft, können ab Mitte nächsten Jahres die ersten Bahnen im neuen Schwimmbad von Harzgerode gezogen werden.
MDR (Swen Wudtke, Marius Rudolph) | mdr.de | Weil das alte Schwimmbad in die Jahre gekommen ist, bekommt Harzgerode ein neues. Dafür wurde nun der erste Spatenstich gesetzt. | [
"harzgerode",
"schwimmbad",
"spatenstich"
] | Sachsen-Anhalt | 2025-03-18T14:24:53+01:00 | 2025-03-18T14:24:53+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/harz/harzgerode-schwimmbad-spatenstich-100.html |
"Die Liebe zum Detail" macht den Unterschied - Finsterberger Karneval setzt auf Eigenproduktion | Bevor in Finsterbergen die ersten Tänze einstudiert, Büttenreden verfasst und Requisiten gebaut werden, steht eine der größten Herausforderungen an: die Kostüme. Und die sind das Markenzeichen des Finsterberger Karneval Klub (FKK). Denn während viele Vereine auf gekaufte Kostüme setzen, näht der FKK seine Bühnenoutfits größtenteils selbst. Marco Kliem und Thomas Wettengl haben sich dieser Aufgabe verschrieben.
Laut Vereins-Präsident Marco Kliem ist es "die Liebe zum Detail", die den Unterschied in Finsterbergen macht. Gekaufte Kostüme seien oft nicht für den intensiven Einsatz über eine ganze Saison hinweg gemacht. Sie reißen schneller, Knöpfe fallen ab – und die Einzigartigkeit fehlt. Deshalb investieren Marco und Thomas unzählige Stunden in das Design und die Anfertigung individueller Kostüme.
Marco und Thomas kamen durch Zufall in ihre Rolle als Kostümschneider. In der 35. Saison war Marco noch gemeinsam mit seiner Frau das Prinzenpaar. Im nächsten Jahr folgte dann Thomas. Und er hatte eigentlich gar nicht vor weiter zu machen.
Früher hatten wir vier Schneiderinnen, aber als diese aufhörten, mussten neue Leute ran.
Trotz Vereinspause wurde er gefragt, ob er nicht helfen wolle – und er sagte zu. Seitdem ist das Nähen fester Bestandteil seiner Karnevalsarbeit. Ursprünglich nähten beide vor allem für das Hofballett. Da die Töchter von Marco seit einigen Jahren im Hofballett sind, kümmert sich Marco hauptsächlich darum und Thomas übernahm das Männerballett und die FKK-Minis.
Inspiration für die Kostüme holen sie sich aus Filmen, historischen Bildern oder direkt aus den Choreografien. "Letztes Jahr hatten wir Alice im Wunderland, da habe ich mir die Filme angeschaut, um ein Gefühl für die Kostüme zu bekommen", sagt Marco.
Auch für das Männerballett, das dieses Jahr im China-Stil auftritt, mussten Kostüme her. Als Thomas fragte, was sie machen wollen, hieß es China. Das reichte ihm, um innerhalb von drei Monaten zehn Kostüme zu schneidern. "Die Kostüme werden ja eh wieder eher fertig als unser Tanz", scherzt Danny Baumbach, Vizepräsident und Teil des Männerballetts.
Die Schneider arbeiten ausschließlich in ihrer Freizeit und investieren Wochen in die Fertigung der Kostüme. Thomas Wettengl arbeitet seit Jahren als Arzt in einem Krankenhaus und weiß daher bestens, wie er mit Nadel und Faden umgehen muss. Marco hat einen eigenen Betrieb für Innenausbau und Malerarbeiten und deshalb auch immer ein Auge für Requisiten, gepaart mit sehr viel Kreativität. Außerdem ist er seit 2021 Präsident des FKK.
"Durch die Arbeit als Präsident und die Aufgaben, die damit verbunden sind, hast du keine Zeit mehr, deine Sachen so zu machen, wie du sie früher gemacht hast", sagt Marco. Auch für das Bühnenbild ist er zuständig. Das malt er zusammen mit Norbert Gütt in wenigen Wochen jedes Jahr neu, passend zum Motto der Saison.
Doch trotz des zeitlichen Druckes und der knappen Freizeit können sich beide nicht vorstellen, dass sie alle Kostüme kaufen. "Ich finde die gekauften Kostüme wirken immer ein Stück weit billig", merkt Marco an. Ihm falle auf, dass die Qualität der gekauften Kostüme nicht dafür da sei, darin eine ganze Saison zu tanzen. Schon nach dem zweiten Abend müsse man anfangen, alles zu reparieren. Außerdem sei es das Markenzeichen des FKK, exklusive Kostüme zu haben, die sonst keiner hat. "Das ist auch unser Anspruch!", betont Thomas.
Schon nahezu immer wurde Fastnacht auch in Finsterbergen gefeiert. Es begann mit fröhlichem Beisammensein bei heimischen Bräuchen und dem Genuss "hohler Kräpfel". Bereits 1949 versuchte man sich mit Elferrat und Sitzungskarneval. Erste Blüte erreichten die Sitzungen 1956, als unter dem Motto "Es muss ja nicht Italien sein" mit politischen Seitenhieben auf das Leben in der DDR angespielt wurde. In den 1960er-Jahren versuchte sich die heimische FDJ-Gruppe an der Gestaltung von ein bis zwei Büttenabenden, Masken- und Rosenmontagsball. Anfang der 1970er-Jahre fand die Hoffnung auf Veränderungen ihren Ausdruck auch im Aufblühen neuer Karnevalsvereine, z.B. in Tambach-Dietharz.So kam es auch zur Geburtsstunde des Finsterberger Karnevals. Erster Präsident war Hans-Hermann Katzung, der jedoch nach der Auftaktveranstaltung am 11.11.1974 das Zepter an Dieter Kynaß abgab, dem Redebrillanz nachgesagt wurde. Mit dem Namen "FKK" und dem FKK-Männchen als Maskottchen erreichte der Verein auch wegen seiner politischen Klinge im Büttenprogramm und dem Ringen um immer höhere Qualität in den folgenden Jahren seine Blüte.Als erste Präsidentin des Landkreises führte Liane Heft von 2005 bis 2021 den FKK. Heute werden die bis zu 100 Mitwirkenden, darunter viele Kinder, Jugendliche und freiwillige Helfer, von Marco Kliem durch die närrische Zeit geführt. Neben seiner Tätigkeit als Präsident des FKK e.V. ist Marco Kliem ein Allrounder im Verein.Quelle: Finsterberger Karneval Klub (FKK)
Die Erwartungen nach der 50. Jubiläumssaison waren hoch, doch auch dieses Jahr zeigt sich der Verein zufrieden. "Die Generalprobe (im Januar) war noch etwas holprig, aber jetzt läuft es reibungslos", berichtet Danny Baumbach. Schon beim ersten öffentlichen Büttenabend wurde die Liebe zum Detail, die sich in den Bühnenbildern, Kostümen und Requisiten zeigt besonders gelobt. "Es ist einfach alles wieder mal rund, was man im vorhinein gar nicht erwartet, aber das Ergebnis stimmt dann wieder", sagt Thomas. Das Grundproblem bestünde jedes Jahr darin, das gleiche Niveau zu halten, auch wenn der Generationswechsel voll im Gange ist.
Wir können froh sein, dass so viel Jugend bei uns im Verein ist. Das ist keine Selbstverständlichkeit.
Wie in jedem Verein gibt es Herausforderungen. Ein großes Thema ist die Balance zwischen Tradition und modernen Einflüssen.
Der Wandel zwischen Alt und Jung ist beim FKK harmonisch über die Bühne gegangen.
Auch die steigenden Kosten machen dem Verein zu schaffen. "Die Musik wird teurer, die Gema will mehr haben, der Saal kostet mehr, Kostüme kosten mehr, eigentlich kostet alles mehr", so Marco. Auf Kritik zum Eintrittspreis kontert der Verein. "Wir machen für 22 Euro ein Viereinhalb-Stunden-Programm. Wenn du heute ins Kino gehst oder auf ein Konzert, da bezahlst du 100 Euro, sitzt zwei Stunden", merkt Danny an. "Das ist eben eine Amateurs-Veranstaltung, so eine Karnevalsveranstaltung. Und da gehen die Leute immer noch davon aus, dass man das für relativ wenig Geld kriegt." ergänzt Marco Kliem. Aber auch die muss finanziert sein.
Was treibt Marco, Thomas und die anderen Mitglieder des Vereins an, Jahr für Jahr so viel Zeit und Energie in den Karneval zu stecken? "Es ist diese besondere Atmosphäre, die Liebe zum Detail und die Freude der Zuschauer, die uns motivieren", sagt Marco. Auch Thomas betont, dass er besonders gerne Bühnenbilder und Dekorationen entwirft.
Ich muss ehrlich sagen, am liebsten baue ich Dekorationen und entwerfe Kostüme im Hintergrund und am allerwenigsten mag ich eigentlich Bühnenauftritte. Ich habe mich da immer davor gesträubt, mittlerweile bin ich dreimal auf der Bühne.
Die Gästezahlen dürften für alle Mitglieder auch eine kleine Motivation sein. Seit Ende Januar feiern die Karnevalisten in Finsterbergen und alle sechs Büttenabende sind ausverkauft. Nur für die Rosenmontagsveranstaltung sind aktuell noch Karten erhältlich.
Und wenn an Rosenmontag das letzte Mal der Gardeoffizier gespielt wird und alle mit einem lachenden und einem weinenden Auge die Bühne verlassen, weiß Marco Kliem: Die ganze Arbeit hat sich wieder einmal gelohnt. Das zeigt sich an dem vollen Lindesaal.
Offenlegung: Die Autorin dieses Textes ist Mitglied des Finsterberger Karneval Klubs (FKK).
MDR (pvk) | mdr.de | Die Karnevalssaison ist auf dem Höhepunkt - auch in Finsterbergen. Der FKK ist in seiner 51. Saison. Doch damit auf der Bühne alles reibungslos funktioniert, muss vorher fleißig hinter den Kulissen gearbeitet werden. | [
"Nachrichten",
"fasching",
"karneval",
"finsterbergen",
"gotha",
"verein"
] | Thüringen | 2025-02-28T17:44:25+01:00 | 2025-03-01T11:38:34+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/thueringen/west-thueringen/gotha/finsterbergen-fkk-karnevalklub-schneider-100.html |
Corona-Tablette: Chinesische Forscher präsentieren neuen Wirkstoff gegen Covid-19 | Remdesivir (Arzneimittelname Veklury) ist seit fast zwei Jahren zur Behandlung von Covid-19 zugelassen für die Behandlung von Patienten ab 12 Jahre mit Lungenentzündungen im Zusammenhang mit Covid-19, die zusätzlich mit Sauerstoff versorgt werden. Die Wirkung ist jedoch immer noch gering. Eine Cochrane-Untersuchung zeigte im Sommer 2021, dass Remdesivir "wenig oder keine Auswirkung auf Sterblichkeit bei COVID-19" hat. Auch das RKI verweist darauf, dass das Medikament "eher keinen Vorteil bei moderatem oder mildem Covid-19-Verlauf" besitzt. Chinesische Forscher haben jetzt allerdings einen Weg gefunden, dass möglicherweise zu ändern. Dazu nutzen sie das Ausgangsnukleosid (ein Grundbaustein von Nukleinsäure) von Remdesivir, GS-441524. Mittels einer Veresterung gelang es ihnen nach eigenen Angaben die anitivirale Wirksamkeit deutlich zu erhöhen.
Falls Sie sich nicht mehr an ihren Chemieunterricht erinnern, hier eine kurze Nachhilfe von chemie.de: Ester bilden eine Stoffgruppe organischer Verbindungen, die formal oder tatsächlich durch die Reaktion einer Sauerstoffsäure und eines Alkohols unter Abspaltung von Wasser (eine Kondensationsreaktion) entstehen.
Der große Vorteil des neuen Mittels (Adenosin-Analog-Prodrug ATV006) ist, dass es, anders als Remedesivir, das per Tropf intravenös verabreicht wird, ganz einfach oral eingenommen werden kann. Die Studie zeigte das an Ratten und Javaner-Affen und testete die antivirale Wirkung auch an Gewebemodellen und Mäusen. "Die orale Verabreichung von ATV006 reduzierte die Viruslast und linderte Lungenschäden", berichten die Forschenden, wenn es den Mäusen prophylaktisch und therapeutisch verabreicht wurde, die mit der Delta-Variante von Sars-CoV-2 infiziert worden waren.
Bei der Anwendung in Gewebemodellen zeigte ATV006 laut der Studie im Vergleich zu Remdesivir insgesamt eine mehr als 4-fache Potenzsteigerung bei der Hemmung der Replikation von Coronaviren der Deltavariante und eine mehr als 12-fache Steigerung bei Omikron. Das Forschungsteam ist überzeugt, "dass ATV006 ein vielversprechender oraler antiviraler Wirkstoffkandidat für Sars-CoV-2 ist".
Die antivirale Wirkung von GS-441524 wird seit längerem auch in der Tiermedizin, bei der tödliche Katzenkrankheit FIP untersucht. Ein Team der Ludwig-Maximilian-Universität München (LMU) hat in diesem Jahr Studienergebnisse veröffentlicht, die zeigen, dass ein Medikament mit der aktiven Substanz GS-441524 die tödliche feline infektöse Peritonitis (FIP) besiegen kann. Alle 18 behandelten Katzen konnten durch das bisher noch nicht zugelassene Medikament im Rahmen eines durch die Regierung von Oberbayern genehmigten Tierversuches behandelt und geheilt werden.
Studienleiterin Katrin Hartmann, Inhaberin des Lehrstuhls für Innere Medizin der Kleintiere der LMU, und ihr Team hoffen jetzt, dass das Medikament möglichst schnell für den Einsatz in der Tiermedizin zugelassen wird. Im Moment gibt es nach ihrer Aussage in Deutschland und vielen anderen Ländern noch patentrechtliche Hürden.
Auch wenn die felinen Coronaviren, die das FIP auslösen, nicht für Menschen ansteckend sind, sieht die Forscherin Potential für die Humanmedizin. Denn es gibt Parallelen zwischen FIP und PIMPS, dem bei Kindern auftretenden Paediatric Inflammatory Multisystem Syndrom. Die Erkrankung tritt in seltenen Fällen bei Kindern nach eigentlich überstandener Infektion mit Sars-CoV-2 auf, als Folge einer verspäteten Überreaktion des Immunsystems. Das Medikament aus der Tiermedizin, so Hartmann, könnte jetzt helfen, neue Behandlungsmethoden für Pims und andere schwere Coronavirus-Infektionen zu entwickeln.
gp/science/pm | mdr.de | Nach zwei Jahren Corona-Pandemie fehlen immer noch wirksame Medikamente gegen Sars-CoV-2. Chinesische Wissenschaftler berichten jetzt über Forschungen, die die Wirkung von Remdesivir um ein Vielfaches verstärken könnten. | [] | Startseite | 2022-05-19T10:16:23+02:00 | 2022-05-19T10:16:23+02:00 | https://www.mdr.de//wissen/corona-medikament-tablette-gegen-covid-wirksamer-als-remdesivir-100.html |
Im Botanischen Garten in Leipzig gibt es jetzt einen Weg mit verrückten Pflanzen | Die Universität von der Stadt Leipzig hat am Sonntag einen Weg mit verrückten Pflanzen eröffnet.Der ist im Botanischen Garten.
Das bedeutet:Die Besucher können sich dort besondere Pflanzen ansehen. Zum Beispiel: • Das Mammut-Blatt Im Hochsommer bekommt die Pflanze sehr lange Stiele mit riesigen Blättern. Die Stiele vom Mammutblatt sind oft 5 Meter hoch. • Die Riesen-Seerose Die Blätter sehen aus wie riesengroße Teller auf einem See. • Den größten Pflanzen-Samen von der Welt Er ist von der Seychellen-Palme. Der Samen wird 50 Zentimeter groß. Und er wiegt 10 bis 25 Kilo. • Oder den Drachen-Baum Er hat einen roten Milchsaft. Der sieht aus wie Blut.
Viele Pflanzen auf dem Weg mit verrückten Pflanzen sind vom Aussterben bedroht.Das bedeutet:Die Pflanzen wird es vielleicht bald auf der Erde nicht mehr geben.
Martin Freiberg ist der Chef vom Botanischen Garten.Er hat gesagt: Pflanzen sind vielen Menschen nicht so wichtig wie Tiere.Viele Menschen denken:Pflanzen sind nur das Essen für Tiere.Oder manche Pflanzen sind auch das Essen für Menschen.Aber das stimmt so nicht.
Denn es gibt viele tolle und verrückte Pflanzen.Es ist wichtig:Dass die Menschen mehr Informationen dazu bekommen. Deshalb hatte ich die Idee:Es soll im Botanischen Garten einen Weg mit verrückten Pflanzen geben. Dann können sich viele Menschen diese Pflanzen angucken. | mdr.de | Die Besucher können sich dort besondere Pflanzen ansehen. Und sie können viele Informationen über die Pflanzen bekommen. | [] | 2021-08-16T14:47:20+02:00 | 2021-08-16T14:47:20+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten-leicht/ls-Botanischer-Garten-Leipzig-eroeffnet-Kuriositaetenpfad100.html |
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Wie gefährdete Wildpflanzen in der Stadt gerettet werden | Das Rezept klingt bestechend einfach: Einfach Samen auftreiben, Jungpflanzen hochziehen und an Paten zum Pflegen übergeben. Im Herbst die Samen der vermehrten Pflanzen wieder einsammeln, im Frühjahr noch mehr Wildpflanzen ziehen und an weitere Paten übergeben. Diese Idee hatten in Deutschland gleich mehrere Initiativen. Das Ergebnis: Das Projekt "Urbanität und Vielfalt", das in Dresden, Berlin, Potsdam und Marburg gefährdete Wildpflanzen vermehrt und sie somit vor dem Aussterben bewahren will.
"Unser Ziel des Projektes ist es, seltene oder bedrohte regionale Wildpflanzen im Bestand zu stärken", erklärt Annett Römer, Projektleiterin in Dresden. "Engagierte Bürger können bei Pflege und Aufzucht der Wildpflanzen mit eingebunden werden und sich somit aktiv an der Förderung von Biodiversität beteiligen." Seltene heimische Wildpflanzen könnten somit im eigenen Garten oder sogar auf dem eigenen Balkon hochgezogen oder auf den Anbauflächen des Projektes gepflegt werden.
Unser Ziel des Projektes ist es, seltene oder bedrohte regionale Wildpflanzen im Bestand zu stärken.
Doch warum sind eigentlich solche regionalen Wildpflanzen wie der Große Wiesenknopf wichtig? Welche Funktion hat diese Wildpflanze in heimischen Wiesen und Gärten? "Wir kennen längst nicht alle Pflanzen- und Tierarten in unseren Ökosystemen und wissen deswegen auch nicht genau, wie lange sich die Ökosysteme mit welchen Arten halten können - oder wann sie kippen können", erklärt Römer. "Oft hängen Tier- und Pflanzenarten eng miteinander zusammen."
Ein gutes Beispiel der der große Wiesenknopf, eine gefährdete Wildpflanze und winterharte Staude, die zu den Rosengewächsen gehört. "Der Große Wiesenknopf ist Futterpflanze der Jungraupen für den europaweit besonders geschützten Dunklen Wiesenknopf-Ameisenbläuling, den man nur noch sehr selten findet", erklärt Römer. Gleichzeitig lege der streng geschützte Falter seine Eier einzig und allein auf den Wiesenknopf. Doch damit nicht genug. Involviert seien auch die Wiesenknotenameisen. Diese nähmen die geschlüpften Raupen, die sich auf den Boden haben fallen lassen, mit in ihren Bau und füttern sie fett. Möglich werde das durch Pheromone – besondere Duftstoffe – die den Ameisen suggerieren, die Raupen seien ihre eigene Brut. "So ist das Überleben des Schmetterlings gesichert. Sollte es die Pflanze nicht mehr geben oder die Ameise, kann der Falter auch keinen Lebensraum mehr finden."
Die Idee für das Artenschutzprojekt entstand bereits vor etwa zehn Jahren. "Weil nur noch etwa zehn Prozent der Insekten und Ackerkräuter in seiner ursprünglichen Vielfalt erhalten sind, überlegten wir, wie wir die Arten schützen können", erinnert sich Römer. Nach der Idee habe man einen Antrag geschrieben und festgestellt, dass ähnliche Ansätze aus ganz verschiedenen Ecken in Deutschland existierten. Zusammen sei dann "Urbanität und Vielfalt" an vier Standorten entstanden. Laut Römer habe besonders in der Angangszeit viel Pionierarbeit in dem Vorhaben gesteckt. "Erst einmal mussten wir ja überhaupt genau analysieren, welche Arten rückläufig sind", erläutert die Projektleiterin. "Dafür haben wir eng mit den Naturschutzbehörden zusammengearbeitet." Danach habe man das Saatgut in der Region gesammelt, viel Werbung an Schulen gemacht und MitstreiterInnen für die Region Dresden und den Landkreis Meißen gesucht.
Wichtig sei laut Römer dabei gewesen, dass das Saatgut aus der Region kommt. "Samen aus der eigenen Region ist am besten an alle Bedingungen angepasst und damit am widerstandsfähigsten", erklärt Römer. Zusammen mit dem Umweltzentrum Dresden habe man in dessen Garten die Jungpflanzen hochgezogen. Diese konnten dann von Bürgern für den eigenen Garten oder Balkon abgeholt werden. Gleichzeitig habe man selbst mit Bürgern, Pflanzenpaten und auch Kindern und Jugendlichen junge Pflanzen auf die Elbwiesen in Dresden oder auf die Seifenbach Aue bei Moritzburg gesetzt. Vor dem Hygienemuseum habe das Projekt zudem 22 Schaubeete betrieben.
Um die Wildpflanzen zu vermehren, arbeiteten Römer und ihr Team auch intensiv mit Schulklassen und Kita-Gruppen zusammen. "Unsere Kursangebote in der Gärtnerei wurden rege genutzt. Von drei bis zwölf Jahren waren alle Kinder dabei", erläutert die Projektleiterin. Dies sei besonders erfreulich, weil es nicht überall Schulgärten gebe und Kinder somit Umweltbildung erfahren und überhaupt einen Bezug zur Natur erlernen könnten. Viele seien begeistert gewesen. "'Es ist ja wie in einem Paradies bei Euch', riefen viele, als sie den schönen Garten mitten in der Stadt sahen", erinnert sich Römer. Viele Kinder seien erstaunlich gut geschult gewesen, "trotzdem ist es unerlässlich, Umweltbildung weiter nach vorn zu bringen".
Römer bedauert jedoch, dass das Wissen über die Natur, welches ja so essentiell wichtig ist, neben dem Lehrplan nicht immer Platz finde. "Es gibt große Unterschiede", erklärt die Projektleiterin. "Manche Schulen sind ganz offen, manche Lehrer bekamen aber wegen des strikten Lehrplans keine freien Stunden für Umweltbildung an unserem Projekt." Beispielsweise sei einmal eine Schaubeet-Gestaltung wegen des strengen Zeitplans eines Gymnasiums gescheitert.
Das Projekt wird gefördert durch das Bundesamt für Naturschutz sowie das sächsische Umweltministerium, das Landesumweltamt Brandenburg und die Stadt Marburg. Neben dem Standort in Dresden läuft die Biodiversitätsinitiative auch am Späth-Arboretum der Humboldt-Universität zu Berlin sowie im Botanischen Garten der Universität Potsdam und der Philipps-Universität Marburg. Berlin stellt beispielsweise 900 Kleinbeete auf der IGA zur Verfügung, die von Wildpflanzen-Paten bepflanzt werden können. "Urbanität und Vielfalt" erhielt dort auch den "Berliner Naturschutzpreis 2022".
In Dresden allerdings läuft die Finanzierung des Projekts mit ursprünglich sieben Mitarbeitern zum Jahresende aus. Doch an das Aufhören denken Römer und ihre MitstreiterInnen trotzdem nicht. "Wir haben das Glück, dass sich aus unserem Pool der Pflanzenpaten eine Gruppe Ehrenamtlicher gebildet hat, die das Projekt im Kleinen weiterführen wollen. Der haben wir versucht, im vergangenen Jahr unser gesamtes Wissen zu vermitteln", erklärt die Projektleiterin.
Sie hat jedoch auch Kritik übrig. "Es kann nicht immer alles am Ehrenamt hängenbleiben. Wir müssen wissen, was uns die Natur wert ist." Schon allein eine Stelle sei hilfreich, um die aufgebauten Netzwerke weiter zu pflegen und das Ehrenamt zu koordinieren. "Wir sind natürlich als Umweltzentrum in Dresden auch dabei, andere Projekte ins Leben zu rufen. Doch es kann ja nicht das Ziel sein, dass man sich immer wieder neue Projekte ausdenken muss, wenn doch ein Projekt gut läuft", erklärte Römer. Natürlich gebe es bereits Anträge für neue Projekte, hier stehe eine Finanzierungszusage noch aus. "Wenn es um Artenschutz geht, sind wir leider nicht so freigiebig. Bei solchen Projekten gibt es oft keine Lösung für das Danach, das ist sehr schade", sagt Römer. "Wir sind umgeben von Krisen, Klimakrise, Pandemie, Krieg – dann wird genau überlegt, wo das Geld landet."
Es kann nicht immer alles am Ehrenamt hängenbleiben. Wir müssen wissen, was uns die Natur wert ist.
Glücklich ist Römer jedoch über die Kooperation mit der Saatgutbibliothek Dresden. "Wir haben eine ehrenamtliche Unterstützerin gewonnen, die in der Saatgutbibliothek Dresden die Samen der Wildpflanzen entgegennimmt", erklärte Römer. So könne das Projekt auch nach der Finanzierung im Kleinen weiterleben. In der Saatgutbibliothek kann im Herbst das Saatgut der Wildpflanzen abgegeben und im Frühjahr abgeholt werden. Am Projekt "Urbanität und Vielfalt" beteiligten sich allein in Dresden 600 Menschen.
Das komplette Gespräch mit Anett Römer und noch viel mehr zum Thema Artenschutz und Artenvielfalt hören sie in unserem Dienstags Direkt Podcast auf mdrsachsenradio.de und überall dort, wo es Podcast gibt. | mdr.de | Der Großer Wiesenknopf, das aufrechte Fingerkraut oder der Berg-Haarstrang - das sind alles Wildpflanzen, die mehr und mehr aus der Natur verschwinden. Das Projekt "Urbanität und Vielfalt" kümmert sich darum, dass | [] | Medizin | 2022-12-13T14:36:24+01:00 | 2022-12-13T14:36:24+01:00 | https://www.mdr.de//wissen/medizin-gesundheit/wie-bedrohte-wildpflanzen-gerettet-werden-100.html |
Leiche nach Brand am Güterbahnhof gefunden | Nach einem Brand in einem leerstehenden Gebäude am Erfurter Güterbahnhof ist eine Leiche entdeckt worden. Um wen es sich bei dem oder der Toten handelt, ist noch unklar. Die Kriminalpolizei ermittelt.
Laut Polizei war das Feuer in dem Haus An der Kalkreiße am Dienstagabend aus bislang ungeklärter Ursache ausgebrochen. Die Feuerwehr habe das Feuer schnell löschen können. Bei den Löscharbeiten sei dann der oder die Tote gefunden worden. Das Gebäude wird immer wieder von Obdachlosen als Unterkunft genutzt.
Erst am Montag hatte es in einem leerstehenden Gebäude am ehemaligen Schlachthof in Erfurt gebrannt. Ein 46-jähriger Obdachloser wurde dabei leicht verletzt, weil er Rauch eingeatmet hatte. Der Brand war im Dachstuhl durch einen technischen Defekt ausgelöst worden. Laut Polizei handelte es sich dabei um ein Radio, das der Mann bei sich hatte.
Beide Areale am Güterbahnhof und am Schlachthof stehen schon lange leer. Wohnungslose suchen dort immer wieder eine Schlafstätte.
MDR (dkn) | mdr.de | In einem leerstehenden Gebäude auf dem Gelände des Güterbahnhofs in Erfurt hat es am Dienstag gebrannt. Bei den Löscharbeiten entdeckte die Feuerwehr eine Leiche. Die Kriminalpolizei ermittelt. | [
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] | Thüringen | 2023-11-29T06:52:51+01:00 | 2023-11-29T11:43:11+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/thueringen/mitte-thueringen/erfurt/brand-gueterbahnhof-leichen-polizei-100.html |
14 Millionen Euro Falschgeld | Auf den ersten Blick sieht es aus wie eine erfolgreiche Aktion der bulgarischen Staatsanwaltschaft: Am 1. November 2016 erklärte Haupt-Staatsanwalt Sotir Cacarov auf einer Pressekonferenz in der zweitgrößten bulgarischen Stadt Plovdiv, dass die Nationale Agentur für Staatssicherheit nach einem Hinweis 14 Millionen Euro gefälschter Banknoten im Stausee Metschka in der Nähe der Stadt gefunden habe. Bei der Operation wurden auch 13 Jagdgewehre der Marke IŽ aus Udmurtien, Russland, mit unkenntlich gemachten Seriennummern gefunden. Diese waren im Januar 2014 aus einem Waffengeschäft in Haskovo gestohlen worden, wobei der Laden anschließend in Brand gesteckt worden war. Weiterhin wurden auch 3,2 Kilogramm Marihuana gefunden. Die Staatsanwaltschaft spricht vom bisher größten Schlag gegen die bulgarische Falschgeld-Mafia. Es ist die größte Summe, die in Bulgarien jemals gefunden wurde.
Doch hier fangen die Fragen an. Drei Männer waren laut Staatsanwaltschaft an der Sache beteiligt. Zwei davon sind den Behörden bisher nicht als Kriminelle aufgefallen. Der eine der beiden, Atanas Angelov, sei die Hauptfigur, behauptet die Staatsanwaltschaft, und ließ ihn in Haft nehmen. In seinem Haus wurden Blüten über 1,25 Millionen Euro gefunden sowie die Waffen und das Marihuana. Als die Polizei am Donnerstag, dem 27. Oktober 2016, zu seinem Haus in Părvomai, einem Städtchen nahe Plovdiv, gekommen sei, habe sie Atanas Angelow nicht angetroffen. Dessen Mutter aber ließ die Polizei ins Haus. Am darauffolgenden Montag erschien Angelov bei der Staatsanwaltschaft in Plovdiv und informierte sie darüber, dass im Metschka-Stausee weitere 12 Millionen Euro zu finden seien.
Atanas Angelov hatte lange Jahre als Fernfahrer gearbeitet. Als bei ihm Symptome von Epilepsie auftraten, durfte er keinen LKW mehr steuern und Angelov begann, sich mit Landwirtschaft zu beschäftigen. Er züchtete Kürbisse und Pflaumen und verdingte sich außerdem als Fahrer für die Tabakbauern im Dorf. Der Bürgermeister scherzte nun in den Medien, das Dorf könne die gefälschten Euro-Scheine gut gebrauchen. Die Dorfbewohner beschreiben Angelov als "guten Mann, der versuchte, den anderen zu helfen". Sie glauben, er sei in der Falschgeld-Geschichte kaum mehr als ein Strohmann. Vor dem Untersuchungsrichter soll Angelov geweint und um Gnade gefleht haben.
Als Angelovs Komplizen stellt die Staatsanwaltschaft seinen Nachbarn Rumen Jankov dar. Dieser ist arbeitslos, verfügt aber, wie es im Dorf heißt, über große Summen Geld. Er hatte sich ein neues Haus gebaut und eine enorme Summe für die Ausgestaltung der Hochzeit seines Sohnes ausgegeben. Sein Auto wurde auf dem Parkplatz vor dem Hotel "Carigrad" in Părvomaj gefunden, wo das falsche Geld an einen Zwischenhändler verkauft werden sollte. Jankov ist derzeit gegen eine Kaution von 5.000 Leva (2.600 Euro) auf freiem Fuß. Auch der mutmaßliche Käufer des Falschgelds, Najden Bonev, ist nicht in Haft. Die Polizei sagt, er habe als erster zugegeben, dass die 12 Millionen im Stausee versteckt worden waren.
Die Qualität der Blüten ist sehr hoch, meinen die Ermittler: Sie geben ihnen die "Note 9,7" von zehn Punkten. Höchstwahrscheinlich stammt das Geld aus der Druckerei des bekannten bulgarischen Geldfälschers Petăr Pavlov, den Europol-Direktor Rob Waneright 2011 als einen der besten Euro-Fälscher bezeichnet hatte. Pavlov stammt ebenfalls aus Părvomaj. Er wurde bekannt durch das Fälschen von Banknoten, Dokumenten und Steuermarken für Alkohol und Zigaretten Anfang der 1990er Jahre. Pavlov hat enge Verbindungen zur bulgarischen Mafia. 2003, als der spätere Premierminister Bulgariens, Bojko Borissov, noch Polizeichef war und die Einsätze gegen Geldfälscher höchstpersönlich leitete, wurde Pavlov wegen Geldfälschung angeklagt, konnte jedoch mit der Plovdiver Staatsanwaltschaft einen Deal abschließen: Pavlov erklärte sich für schuldig, dass er "Material, das zur Fälschung von Banknoten dient, angefertigt, aufbewahrt und versteckt" habe, und kam mit einer Gefängnisstrafe von drei Jahren davon, die zur Bewährung ausgesetzt worden waren. Borissov erklärte damals lapidar: "Wir verhaften sie, und die Staatsanwälte lassen sie wieder laufen."
2011 wurde Pavlov erneut festgenommen. Ein Gericht in Sofia schickte den Fall zurück in die erste Instanz nach Plovdiv. Dort wurde das Verfahren erst fünf Jahre später fortgesetzt. Ende Oktober 2016 wurde Pavlov vom Bezirksgericht Plovdiv zu zwei Jahren Haft wegen Geldfälschung verurteilt, wogegen er sofort Berufung einlegte. Seine Druckerei läuft mittlerweile ganz ausgezeichnet.
In den Medien kursieren zwei Versionen darüber, wann das Geld im Stausee versteckt worden ist. Entweder geschah das, nachdem Angelov und Jankov bemerkten, dass die Polizei hinter ihnen her war. Oder die Scheine liegen schon 8 oder 9 Jahre im See, damit sie auf natürliche Weise altern und schwerer von echten Euroscheinen zu unterscheiden sind. Bis jetzt ist es nicht klar, wohin das Falscheld aus dem Metschka-Stausee fließen sollte. Einschätzungen Interpols zufolge werden in Bulgarien hergestellte Blüten in Italien, Spanien, Frankreich, Griechenland und Mazedonien in Umlauf gebracht.
Bis 2006 war Bulgarien laut Interpol europaweit unter den Top 3 bei der Geldfälschung. In den letzten Jahren hat Bulgarien seine führende Position zwar an andere Länder verloren, die organisierte Kriminalität ist aber immer noch sehr aktiv auf diesem Gebiet. Im April 2016 war in einem Dorf in Nordbulgarien eine Druckerei mit 2,5 Millionen falschen Euro aufgedeckt worden, auch diese Scheine waren von höchster Qualität. Und im Oktober 2016 wurden, ebenfalls in einer Plovdiver Druckerei, 3 Millionen falscher Euronoten gefunden. Experten der Polizei gehen davon aus, dass die diversen Druckereien das Falschgeld unter dem Schutz einflussreicher Amtsträger aus Polizei und Politik herstellen und vertreiben. Offiziell wird das natürlich dementiert. | mdr.de | In einem Stausee nahe der Stadt Plovdiv haben Ermittler 14 Millionen Euro Falschgeld gefunden. Noch nie zuvor sind so viele falsche Euro-Noten in Bulgarien gefunden worden. Doch damit beginnen auch schon die Fragen. | [] | 2017-01-17T19:45:10+01:00 | 2017-01-17T19:45:10+01:00 | https://www.mdr.de//heute-im-osten/falschgeldfund-bulgarien-100.html |
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Mitglieder der Werteunion gehen gegen Parteigründung vor | Mitglieder fechten die Umwandlung der Werteunion (WU) von einem Verein in eine politische Partei an. Wie die "Welt" berichtet, haben mindestens zwei Mitglieder des Vereins Werteunion beim zuständigen Amtsgericht Mannheim Einspruch erhoben. Das Gericht soll demnach die Abstimmung über die Parteigründung rechtlich prüfen und die "Zweckänderung nicht in das Vereinsregister eintragen".
Die Kritiker argumentieren dem Bericht zufolge, dass bei der Abstimmung über die Umwandlung des Vereins im Januar in Erfurt lediglich rund 300 Mitglieder anwesend waren, davon etliche nicht stimmberechtigte Neu-Mitglieder. Dies sei nur ein Bruchteil der rund 4.000 Vereinsmitglieder gewesen. Jürgen Matthes, einer der Beschwerdeführer, sagte der "Welt": "Bei der Mitgliederversammlung in Erfurt war nur ein nicht repräsentativer Teil der Vereinsmitglieder vor Ort, es gibt bis heute kein Protokoll über die Abläufe dort". Matthes ist CDU-Mitglied, ehemaliger Abgeordneter des Berliner Abgeordnetenhauses und möchte nicht aus seiner Partei austreten. Die CDU hat WU-Mitgliedern jedoch mit Ausschluss gedroht.
Matthes beruft sich auf das Bürgerliche Gesetzbuch. Dort heißt es in Paragraph 33: "Zur Änderung des Zweckes des Vereins ist die Zustimmung aller Mitglieder erforderlich; die Zustimmung der nicht erschienenen Mitglieder muss schriftlich erfolgen."
Der Sprecher der Werteunion, Martin Lohmann, sagte der "Welt", dass WU-Parteichef und Frontmann Hans-Georg Maaßen "keine juristischen Fehlleistungen" sieht.
Derweil verlor die Werteunion seit ihrer offiziellen Parteigründung zwei prominente Mitglieder. Am Montag erklärten Markus Krall und Max Otte ihre Austritte. Otte war einst selbst Bundesvorsitzender der Werteunion und trat für die AfD als Kandidat für die Wahl des Bundespräsidenten an, obwohl er selbst damals CDU-Mitglied war. Otte bemängelte, die Partei stehe nicht für eine Politikwende. Krall prophezeit in erfolgreichen Büchern den Zusammenbruch des Finanzsystems und steht dem Reichsbürger-Milieu nahe. Krall kritisierte im Online-Dienst X, der Vorstand der Werteunion vertrete in seiner Mehrheit eine 'Wasch mich, aber mach mich nicht nass'-Partei".
Der Bochumer Politikwissenschaftler Oliver Lembcke bescheinigt der Werteunion einen Stolperstart als Partei. Maaßen, Otte und Krall seien Alphatiere, die sich ins Gehege gekommen seien, sagte Lembcke im Interview mit MDR AKTUELL. Dahinter ständen aber auch programmatische Unterschiede. So verstehe sich die Werteunion als "Mittelding zwischen einer Franz-Josef-Strauß-CSU und einer anständigen Alternative zur AfD". Das beides gehe aber nur bedingt miteinander. Jetzt sei es "ganz schnell zum Bruch gekommen". Zudem müsse sich Parteichef Hans-Georg Maaßen als ehemaliger Behördenchef im politischen Fahrwasser erst einmal beweisen.
KNA,MDR (ala) | mdr.de | Gegen die Parteigründung der Werteunion um Ex-Verfassungsschutzpräsident Hans-Georg Maaßen regt sich interner Widerstand. Mitglieder des früheren Vereins zweifeln an, ob die Umwandlung in eine Partei rechtmäßig war. | [
"Nachrichten"
] | Deutschland | 2024-02-22T18:02:36+01:00 | 2024-02-22T18:28:44+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/deutschland/politik/werteunion-verein-klage-gegen-parteigruendung-100.html |
Kirchturmuhr tickt nicht richtig: Streit um Reparatur landet vor Gericht | Am Landgericht Meiningen wird derzeit ein Streit um die Kirchturmuhr in Häselrieth verhandelt, ein Stadtteil von Hildburghausen. Wie die Kirchengemeinde MDR THÜRINGEN mitteilte, geht es um eine Schadenersatzforderung.
Laut Ingo Kronacher von der Kirchengemeinde ist die Uhr seit der Sanierung bei einem Turmuhrspezialisten kaputt. Mit jedem Tag gehe sie mehrere Minuten nach. Der Uhrenmacher verweigere aber eine weitere Reparatur. Ein Gutachter sagt, das Problem zu lösen koste etwa 14.000 Euro. Dieses Geld möchte die Kirchengemeinde durch die Klage einfordern.
Der Uhren-Spezialist Steffen Willing aus Ohrdruf weist die Vorwürfe zurück. Nach eigenen Angaben wartet er insgesamt etwa 1.500 Uhren. 500 davon seien historische Exemplare - diese hätten alle Unregelmäßigkeiten. Es sei normal, dass historische Uhren mit jedem Tag eine halbe, bis zu einer Minute abweichen. Das habe mit der Mechanik und letztlich mit physikalischen Gesetzen zu tun. Eine Rolle spielen demnach beispielsweise Reibung und Temperaturschwankungen, die sich dann wiederum auf die Konsistenz des Öls auswirken.
Teile der Mechanik der Kirchturmuhr in Häselrieth sind laut Willing außerdem stark verschlissen. Sie zu reparieren habe der Auftrag aber nicht beinhaltet. Er habe die Kirchengemeinde darauf hingewiesen.
Grundsätzlich ist es laut Willing unverzichtbar, einen Betreuer für solche Uhren zu haben, der sie regelmäßig stellt. Kronacher von der Kirchengemeinde habe seine fachlichen Erklärungen aber nicht hören wollen. Auch sei eine vertraglich abgesicherte Nachzahlung in Höhe von 500 Euro bis heute nicht gezahlt worden.
MDR (med/cfr) | mdr.de | Am Landgericht Meiningen wird ein Streit um die Kirchturmuhr in Häselrieth verhandelt. Nach einer Reparatur fordert die Kirchengemeinde 14.000 Euro Schadenersatz von einem Uhren-Spezialist - der wiegelt ab. | [
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] | Thüringen | 2024-12-18T18:30:33+01:00 | 2024-12-18T18:30:33+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/thueringen/sued-thueringen/hildburghausen/streit-kirchturmuhr-haeselrieth-100.html |
Pflege-Dienst | Ein Pflege-Dienst kommt zu den Menschen nach Hause.Wenn der Mensch Pflege braucht. | mdr.de | [] | Wörter-Buch | 2018-11-30T12:47:51+01:00 | 2018-11-30T12:47:51+01:00 | https://www.mdr.de/nachrichten-leicht/woerterbuch/glossar-pflege-dienst100.html |
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Wie werden die Sportler eingeteilt? | Bei den Special Olympics World Gameskönnen alle Menschen mit geistiger Behinderung mit-machen.Wenn die Menschen das tun:Dann heißen sie Athleten.Die Athleten werden in Gruppen eingeteilt
Diese Gruppen heißen: Leistungs-Gruppen.Das Einteilen in Gruppen heißt in schwerer Sprache: Divisionierung.Um die Gruppen einzuteilen,wird bei den Athleten geschaut:
In 1 Gruppe kommen mindestens 3 Athleten.Aber höchstens 8 Athleten.Das entscheidet ein Schieds-Richter.Er achtet darauf,dass die Regeln be-achtet werden.Außerdem wird geschaut,wie alt die Athleten sind.Wer eine Sport-Art alleine macht, wird beim Alter so eingeteilt:
Wer eine Sport-Art in der Mannschaft macht,wird beim Alter so eingeteilt: | mdr.de | Special Olympics World Games ist ein großes Sportfest. Es ist für Menschen mit Behinderung. Das findet jetzt in Berlin statt. | [] | 2023-06-16T14:32:00+02:00 | 2023-06-16T14:32:00+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten-leicht/leichte-sprache-wie-werden-Athleten-eingeteilt-100.html |
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2022 wieder mehr Hausschlachtungen in Sachsen-Anhalt | Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit bei mdr.de und in der MDR Aktuell App.
In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Hausschlachtungen im Jahr 2022 nach vielen Jahren stetigen Rückgangs angestiegen. Das geht aus Angaben des statistischen Landesamtes in Halle hervor. Demnach wurden im vergangenen Jahr 8.725 Schweine und Rinder bei Hausschlachtungen getötet und zum Verzehr verarbeitet. Insgesamt waren es demnach 7.207 Schweine. 2021 wurden 6.644 Schweine bei Hausschlachtungen geschlachtet. Die Zahl der geschlachtete Rinder ging leicht zurück, von 1.568 im Jahr 2021 auf 1.518.
Dem Anstieg an Hausschlachtungen war ein stetiger Abwärtstrend vorausgegangen. Im Jahr 2015 hatte es noch mehr als 10.000 Hausschlachtungen in Sachsen-Anhalt gegeben. Insgesamt haben Hausschlachtungen nur einen sehr geringen Anteil an den Schlachtungen in Sachsen-Anhalt. 2022 wurden in Sachsen-Anhalt 3,45 Millionen Schweine gewerblich geschlachtet, 2021 sogar 4,45 Millionen.
dpa, MDR (Leonard Schubert) | mdr.de | Die Zahl der Hausschlachtungen in Sachsen-Anhalt hat 2022 nach einem langen Abwärtstrend wieder zugenommen. Das statistische Landesamt in Halle teilte die neuesten Zahlen mit. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2023-12-27T14:44:10+01:00 | 2023-12-28T01:45:34+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/hausschlachtung-zahl-gestiegen-100.html |
Ammoniak in Halle ausgetreten: Drei Menschen verletzt | Beim Austritt von Ammoniak in einem Forschungsgebäude in Halle sind am Mittwoch drei Menschen verletzt worden. Einer von ihnen sei in ein Krankenhaus gebracht, zwei weitere vor Ort medizinisch behandelt worden, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Zuvor hatte die "Mitteldeutsche Zeitung" berichtet.
Nach Angaben der Feuerwehr war der Gefahrstoff am späten Vormittag aus einem 25-Liter-Behälter in einem geschlossenen Raum im Erdgeschoss des sogenannten Nanotechnikums ausgetreten. Es habe sich um flüssiges Ammoniak gehandelt. Das Gebäude wurde evakuiert. Die Feuerwehr war unter anderem mit Spezialeinsatzkräften im Einsatz. Der betroffene Raum wurde kontrolliert, die ausgetretene Flüssigkeit aufgenommen und gesichert.
Eine Gefahr für die umliegende Bevölkerung bestand nach Angaben der Einsatzkräfte nicht. Zur genauen Ursache des Vorfalls lagen zunächst keine Informationen vor.
dpa, MDR (Luca Deutschländer) | mdr.de | In einem Forschungsgebäude in Halle ist Ammoniak ausgetreten. Die Feuerwehr war mit Spezialkräften im Einsatz. Drei Menschen wurden verletzt. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2025-06-04T14:13:44+02:00 | 2025-06-04T15:18:12+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/halle/halle/verletzte-austritt-ammoniak-feuerwehr-einsatz-100.html |
„New Music 2025“-Hotlist: Die jungen Programme der ARD und Deutschlandfunk Nova präsentieren die künftigen Musikstars | Deutschlands Musiknachwuchs ist so kreativ wie nie. Zumindest lässt die Longlist mit mehr als 150 vorgeschlagenen Namen, zusammengetragen von über 100 Expertinnen und Experten der großen und kleinen Labels, Booking- und Promotion-Agenturen sowie Managements, diesen Rückschluss zu. Die jungen ARD-Programme und Deutschlandfunk Nova wählten am Ende 15 davon aus. 15 Musikerinnen und Musiker, die beweisen, dass auch das Musikjahr 2025 ebenso vielfältig wie interessant wird.
Wie auch in den vorangegangenen Jahren werden die beteiligten Programme diesen Acts ein Forum geben, um bekannter zu werden. Sie werden sie das Jahr über begleiten und dabei unterstützen, den nächsten Schritt auf dem Weg zu einem größeren Publikum in einem für junge Musikerinnen und Musiker weiterhin schwierigen Umfeld zu machen.
Die Musik der 15 Newcomer reicht von gesellschaftskritischem Rap von Jassin und Zavet über im Streaming erfolgreichen Pop von Soffie, Aaron und Kyla Shyx bis hin zu den harten Techno-Beats des Producers Niklas Dee. Paula Engels und Paul Wetz singen über die Gefühle und Gedanken ihrer Generation, Ikkimel bespricht mit klaren Worten deren Alltag. Acts wie Fyne, Sampagne, Kauta und Zimmer90 liefern darüber hinaus spannende Impulse für die deutsche Musikszene.
Ausführliche Informationen zu den Acts unter www.newmusicaward.de.
„New Music 2025 – die Hotlist der jungen Programme der ARD und von Deutschlandfunk Nova“ ist eine Gemeinschaftsproduktion von PULS (BR), Bremen NEXT (Radio Bremen), DASDING (SWR), 1LIVE (WDR), Fritz (rbb), MDR SPUTNIK (MDR), N-JOY (NDR), UNSERDING (SR), YOU FM (HR) sowie Deutschlandfunk Nova. Die Redaktionen werden über das gesamte Jahr die neuen Künstlerinnen und Künstler in ihren Programmen vorstellen und so gezielt den Nachwuchs der deutschen Musikszene fördern. Zu den Hotlist-Acts der letzten Jahre gehören u.a. inzwischen etablierte Namen wie Bluengarten, Nina Chuba, Ayliva, Paula Hartmann, Bennett, 01099, Badmómzjay, Jeremias und Apache 207. | mdr.de | Wer wird den Sound in diesem Jahr bestimmen? Die jungen ARD-Programme und Deutschlandfunk Nova liefern dafür ihre ganz eigene Vorhersage – in Form der „New Music 2025“-Hotlist. | [] | 2024-10-11T11:18:20+02:00 | 2025-01-08T10:22:03+01:00 | https://www.mdr.de//presse/new_music_zweitausendfuenfundzwanzig_hotlist-100.html |
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Tipps für die Mediathek: Fünf eindrucksvolle Dokus von Volker Koepp | Mit einem Klick direkt zu den besten Filmen in der Mediathek – unsere Tipps können Sie auch regelmäßig in Ihr Postfach bekommen: Hier anmelden und diesen Artikel kostenfrei als Newsletter erhalten.
Berlin und Stettin sind zwei wichtige Orte im Leben Volker Koepps: In Stettin wurde er 1944 geboren, in Berlin ist er aufgewachsen. Oft hat er zwischen Elbe und Oder gedreht. Im Dokumentarfilm "Berlin – Stettin", seinem wohl autobiografischsten Film, ist er wieder in seiner Heimatregion unterwegs und begibt sich an die Orte seiner Vergangenheit.
Der Film wirft einen ganz persönlichen Blick auf diese Gegend und auf Menschen, durch die in dieser Landschaft Geschichte lebendig bleibt. Er begegnet Menschen aus früheren Filmen wieder und macht neue Bekanntschaften. Dabei wird deutlich, dass sich seine eigene Biografie mit der Biografie vieler seiner Protagonisten überlagert und mit der Geschichte des Landstrichs.
"Berlin – Stettin"Volker Koepp, 2009111 MinutenVerfügbar in der ARD Mediathek bis 16. Juni 2025
Im seinem neuesten Film "Gehen und Bleiben – Uwe Johnson. Folgen des Krieges" begibt sich Koepp auf die landschaftlichen und biografischen Spuren eines der wegweisenden deutschen Nachkriegsautoren. Der Film erkundet Orte, die Johnsons Leben und Werk prägten: von den Flüssen und Seen Mecklenburg-Vorpommerns bis zur Isle of Sheppey in England.
Dort führt er Gespräche mit Menschen, die Johnson gelesen, ihn gekannt oder mit ihm gearbeitet haben. Sie erzählen von ihrem Leben, von ihrer Herkunft, vom Gehen und Bleiben und von Uwe Johnson – darunter Filmregisseur Hans-Jürgen Syberber oder Schauspieler Peter Kurth. Letzterer trägt zudem Passagen aus Johnsons Texten vor. Nachdem der Film im vergangenen Jahr auf der Berlinale seine Weltpremiere feierte, ist er nun erstmals auch in der ARD Mediathek zu sehen.
"Gehen und Bleiben – Uwe Johnson. Folgen des Krieges" Volker Koepp, 2023168 MinutenVerfügbar in der ARD Mediathek bis 16. Juni 2025
Der Dokumentarfilm "Herr Zwilling und Frau Zuckermann" aus dem Jahr 1999 verschaffte Volker Koepp internationale Bekanntheit. Der Film begleitet ein jüdisches Freundespaar in der ukrainischen Stadt Czernowitz. Einst war hier das Zentrum jüdischer Kultur in der Bukowina, heute gehören Herr Zwilling und Frau Zuckermann zu den letzten im alten Czernowitz geborenen Juden.
Jeden Abend besuchen sie sich. Man spricht über frühere Zeiten, über Politik, Literatur und Sorgen. Anhand ihrer Lebensgeschichten erzählt der Dokumentarfilm vom Leid der europäischen Juden. Das gelingt Koepp mit zurückhaltender Kamera und behutsamen Fragen, die Raum zum Schweigen und Nachdenken lassen.
"Herr Zwilling und Frau Zuckermann"Volker Koepp, 1999126 MinutenVerfügbar in der ARD Mediathek bis 16. Juni 2025
In seinem mehrfach ausgezeichneten Film "Holunderblüte" reist Volker Koepp in das ehemals ostpreußische Gebiet um Kaliningrad. Die Gegend ist geprägt von entvölkerten Dörfern und brachliegenden Feldern. Viele Menschen dort suchen woanders Arbeit oder Zuflucht im Alkohol. Zurück bleiben die Kinder, die sich und ihre Geschwister oft selbst versorgen. Im Film kommen sie selbst zu Wort. Sie sprechen über das Leben und ihre Träume. Ihre Worte sind schonungslos ehrlich und dennoch voller Zuversicht.
Der Film thematisiert dabei die politischen und sozialen Veränderungen in der Region nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion. Menschen vor Ort verelenden und Dörfer verkommen. Gleichzeitig zeigt er Kinder voller Hoffnung, für die diese Landschaft ein großer Abenteuerspielplatz ist.
"Holunderblüte"Volker Koepp, 200788 MinutenVerfügbar in der ARD Mediathek bis 16. Juni 2025
Der Film "Landstück" widmet sich einer der dünnbesiedelten Regionen im Nordosten Deutschlands: der Uckermark. Seit Jahrhunderten wird hier Landwirtschaft betrieben. Doch wo man einst Felder bis zum Horizont sah, verändern heute Windräder, Tiermastbetriebe und Biogasanlagen das Landschaftsbild.
Diese Entwicklung zeigt Koepp in dem knapp zweistündigen Film nicht nur anhand eindrucksvoller Aufnahmen. Er hat auch mit alt eingesessenen Dorfbewohnern und neu Zugezogenen gesprochen, mit Öko-Landwirten und Umweltschützern. In "Landstück" erzählen sie von ihrem Alltag, ihren Sorgen und Visionen.
"Landstück" Volker Koepp, 2016122 MinutenVerfügbar in der ARD Mediathek bis 16. Juni 2025 | mdr.de | Volker Koepp gehört zu den bekanntesten Regisseuren für Dokumentarfilme in Deutschland. Am 22. Juni feiert er seinen 80. Geburtstag. Hier sind fünf ganz besondere Dokus des Filmemachers – zu sehen in der ARD Mediathek. | [] | 2024-06-21T04:00:00+02:00 | 2025-04-22T13:49:39+02:00 | https://www.mdr.de//kultur/kino-und-film/mediathek-tipps-volker-koepp-doku-100.html |
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Der Profi-Sport kann weiter gemacht werden | In Deutschland gibt es jetzt wieder einen Lockdown.Das wurde am Anfang vom Jahr 2020 schonmal gemacht.Im 1. Lockdown konnten alle Wettbewerbe im Profi-Sportnicht mehr gemacht werden.
Die Bundes-Kanzlerin von Deutschland ist Angela Merkel.Sie hat gestern gesagt:Bei dem 2. Lockdown können die Wettbewerbe im Profi-Sporterstmal weiter gemacht werden.Das ist aber nur für den Profi-Sport in Deutschland so.
Bei den Wettbewerben dürfen aber keine Zuschauer dabei sein.Das bedeutet zum Beispiel:Bei den Fußball-Spielen von der Bundes-Ligadürfen keine Zuschauer im Stadion sein.
An die Regeln für den Profi-Sport müssen sich die Vereine halten.Das ist bis zum 10. Januar vom Jahr 2021 so.Danach gibt es vielleicht neue Regeln.Aber bis dahin dürfen keine Zuschauerzu den Wettbewerben vom Profi-Sport kommen. | mdr.de | Aber bei den Wettbewerben dürfen keine Zuschauer dabei sein. Das ist erstmal bis zum 10. Januar vom Jahr 2021 so. | [] | 2020-12-14T12:52:11+01:00 | 2021-12-08T11:27:05+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten-leicht/ls-corona-lockdown-keine-unterbrechung-profisport-100.html |
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Dresdner SC schlägt Münster und festigt Tabellenführung | Der Dresdner SC bleibt in der Volleyball-Bundesliga der Frauen weiterhin das Maß der Dinge. Das Team von Trainer Alexander Waibl löste am 12. Spieltag seine Pflichtaufgabe beim USC Münster solide und siegte letztlich ohne größere Probleme 3:0 (25:18, 25:22, 25:20). Dadurch steht der DSC auch weiterhin mit drei Zählern Vorsprung an der Spitze der Liga.
Die Dresdnerinnen starteten sehr fokussiert in die Partie. Sie schlugen druckvoll auf, Regisseurin Sarah Straube setzte aus stabiler Annahme ihre Angreiferinnen variabel ein und auch die Abwehr stand sicher. Im zweiten Abschnitt kam Münster besser ins Spiel, gestaltete das Geschehen absolut ausgeglichen, doch in der Crunchtime behielt der Spitzenreiter die Nerven und leistete sich weniger Fehler als der Gegner.
Im dritten Durchgang erhöhten die DSC-Damen ab Mitte des Satzes noch einmal den Druck, verschafften sich mit einer stabilen Leistung in allen Elementen einen Vorsprung, den sie nicht mehr aus der Hand gaben. Ein Aufschlagfehler des USC beendete die Partie nach 74 Minuten. Nationalspielerin Straube wurde am Ende als wertvollste Spielerin ausgezeichnet.
dpa | mdr.de | Die Volleyballerinnen des Dresdner SC haben sich auch beim Tabellenvorletzten USC Münster keine Blöße gegeben und klar gewonnen. Durch den vierten Sieg in Serie grüßt der DSC weiter von der Tabellenspitze. | [
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] | 2024-12-08T19:01:52+01:00 | 2024-12-08T19:08:29+01:00 | https://www.mdr.de//sport/volleyball/bericht-dresdner-sc-usc-muenster-volleyball-100.html |
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TU Dresden: Pappelrinde statt Plastik-Pflanztöpfchen | Noch landen ungezählte Plastiktöpfchen aus Gartenbetrieben und Baumärkten im Müll, nachdem wir unsere frisch erworbenen Blumen und Pflanzen im Garten oder in Balkonkästen eingepflanzt haben. Pflanztöpfchen aus Pappelrinde könnten das Töpfchen-Meer langfristig austrocknen. Daran arbeiten im Forschungsprojekt Dendromass4Europe zehn Partner aus acht Ländern; geleitet wird das Projekt von Prof. Norbert Weber von der TU Dresden. Beteiligt sind auch Partner aus der Industrie und ein slowakisches Institut für angewandte Ökologie.
Allerdings sind die Pflanztöpfchen eher nur ein Nebenprodukt einer anderen Baustelle: Dendromass4Europe erforscht, wie Rohstoffe nachhaltig angepflanzt werden können. Und es untersucht auch, wie alle Materialien beispielsweise aus dem gezielten Anbau von Pappeln restlos verwertet werden können, darunter auch ein Abfall-Produkt wie die Rinde der schnellwachsenden Bäume. An deren Holz ist beispielsweise der bekannte schwedische Möbelhersteller stark interessiert, der nach Alternativen zum Fichtenholz für seine Produktion sucht.
Im Rahmen dieses Forschungsprojekts ist nun ein wichtiger Baustein für Pflanztöpfchen identifiziert worden, die aus natürlichem Material bestehen und sich selbst in der Erde zersetzen können: Pappelrinde. Die wird normalerweise höchstens noch in Industrieanlagen als Brennmaterial verwendet. Dank der pilzabweisenden Eigenschaften der Rinde fängt das Material aus Pappelresten nämlich nicht nach ein paar Wochen schon im Laden an zu schimmeln, sondern kann mit eingepflanzt werden und zersetzt sich dann selbst. Auf die MDR WISSEN Anfrage, wann diese Töpfe auf den Markt kommen, haben wir allerdings bisher noch keine Antwort erhalten.
(lfw) | mdr.de | Man will der Natur was Gutes tun und kauft insektenfreundliche Pflanzen für Balkon oder Garten. Nur die schwarzen Plastikpflanztöpfchen sind leider für die Tonne. Eine spannende Alternative scheint die Pappel zu bieten. | [] | Startseite | 2024-04-23T10:16:47+02:00 | 2024-04-23T10:16:47+02:00 | https://www.mdr.de//wissen/gartensaison-plastikmuell-pflanztoepfe-alternative-100.html |
Schul-Sozial-Arbeit | Das bedeutet: Sozial-Arbeiter helfen Schülern und Elternbei Problemen in der Schule. | mdr.de | [] | Wörter-Buch | 2023-11-28T12:58:42+01:00 | 2023-11-28T12:58:42+01:00 | https://www.mdr.de/nachrichten-leicht/woerterbuch/glossar-Schul-Sozial-Arbeit-100.html |
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Verkehrs-Probleme | Das bedeutet zum Beispiel: • Viele Autos, • Busse • und Bahnenkönnen nicht fahren.Oder sie können nicht schnell fahren.Zum Beispiel: • Weil Menschen auf einer Straße sind. • Weil es eine Baustelle gibt. • Weil es einen Unfall gibt. • Oder weil eine Straße kaputt ist. | mdr.de | [] | Wörter-Buch | 2024-01-08T11:43:24+01:00 | 2024-01-08T11:43:24+01:00 | https://www.mdr.de/nachrichten-leicht/woerterbuch/glossar-leichte-sprache-verkehrs-probleme-100.html |
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Razzia: 300 Kilogramm Marihuana beschlagnahmt – sechs Festnahmen | Bei einer großangelegten Drogenrazzia in Sachsen und Sachsen-Anhalte haben Ermittler unter anderem 316 Kilogramm Marihuana sichergestellt. Sechs Beschuldigte wurden festgenommen.
Bei den Durchsuchungen wurden außerdem 172.000 Euro Bargeld und eine scharfe Schusswaffe gefunden. Durchsucht wurden nach Angaben des Zollfahndungsamtes mehrere Wohnungen, Firmenräume und eine Lagerhalle in Leipzig, Halle, Zörbig, Genthin, Petersberg und Sangerhausen-Wippra.
Ausgangspunkt der Ermittlungen war den Angaben des Zolls zufolge ein Fall aus dem Mai: Dabei seien 60 Kilogramm Marihuana sichergestellt worden. Die Drogen seien aus Kanada gekommen und für eine Person aus Erfurt bestimmt gewesen. Weitere Ermittlungen hätten zu den Hintermännern im Großraum Halle/Leipzig geführt.
Ermittelt hat die gemeinsame Ermittlungsgruppe Rauschgift (GER) des Zollfahndungsamtes Dresden und des Thüringer Landeskriminalamtes. Rund 200 Einsatzkräfte waren beteiligt. Geführt wird das Verfahren von der für Organisierte Kriminalität zuständigen Staatsanwaltschaft Gera.
MDR (lke/cfr) | mdr.de | Bei Razzien in Sachsen und Sachsen-Anhalt haben Polizei und Zoll rund 300 Kilogramm Marihuana beschlagnahmt. Sechs Personen wurden festgenommen. Ausgangspunkt waren Ermittlungen in Thüringen. | [
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] | Deutschland | 2024-11-21T12:20:04+01:00 | 2024-11-22T12:00:06+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/deutschland/drogenhandel-zoll-polizei-razzia-organisierte-kriminalitaet-100.html |
Medienfreiheit in Osteuropa: Gerichtsprozesse, Einflussnahmen und Meinungsmonopole | Die Vizepräsidentin der EU-Kommission, Věra Jourová, hat den Zustand von Demokratie, Rechtsstaat und Medienfreiheit in einigen Mitgliedsländern der Staatengemeinschaft kritisiert: "In manchen Staaten herrscht das Prinzip vor, dass der Gewinner einer Wahl alles bekommt. Das betrifft Justiz, Medien, Wissenschaft und Teile der Zivilgesellschaft", sagte die Kommissarin für Werte und Transparenz bei den Medientagen Mitteldeutschland in Leipzig. Bei der Diskussion ging es insbesondere um die Lage in Polen und Ungarn.
Mit Blick auf Ungarn sagte Jourová, dass dort ein System geschaffen worden sei, "das wir in der EU nicht wollen". Das Land dürfe nicht zum Vorbild werden. Weiter sagte die tschechische Politikerin: "Victor Orbán geht zu weit, wenn er den ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj als seinen Feind betrachtet". Der ungarische Präsident hatte Selenskyj nach seinem Wahlsieg kürzlich in einer Aufzählung als Gegner genannt. Jourová äußerte Zweifel an der Rechtmäßigkeit dieser Wahlen in Ungarn: "Wir müssen akzeptieren, dass Orbán die Wahl gewonnen hat. Es fragt sich aber, wie fair diese Wahl gewesen ist."
Wie die Pressefreiheit in Europa konkret bedroht wird, berichtete etwa der Medienmanager Petr Dvořák aus Tschechien. Dvořák ist Generaldirektor beim öffentlich-rechtlichen tschechischen Sender "Česká televize". Unter der Regierung von Andrej Babiš, bis Dezember 2021 Ministerpräsident und Parteigenosse von Kommissarin Jourová, seien im Führungsgremium des Senders mehrere Posten politisch besetzt worden, um Einfluss aufs Programm zu nehmen. "Sie haben hart daran gearbeitet, mich loszuwerden. Sie dachten, wenn sie mich ersetzen, wird die erste Tat meines Nachfolgers oder Nachfolgerin sein, den Nachrichtenchef zu entlassen, der wiederum kritische Journalisten entfernt." Die Übernahme sei nur knapp an den Mehrheitsverhältnissen gescheitert.
Der polnische Journalist Piotr Stasiński erzählte, wie seine Zeitung "Gazeta Wyborcza" unter der PiS-Regierung attackiert wird. Die Zeitung, die als Leitmedium zur Meinungsbildung gilt, werde von Ministerien und Staatskonzernen permanent mit Klagen überzogen. "Sie wollen uns damit schließen", sagte Stasiński. "Denn diese Prozesse kosten uns sehr viel Zeit, Kraft und Geld." Dabei habe die polnische Regierung bereits das Meinungsmonopol im öffentlichen Rundfunk. "Die Sender sind dort nur dafür da, die Regierung zu stützen. Aber die Medien sind eigentlich für die Regierten da, nicht für die Regierenden."
EU-Kommissarin Jourová betonte, dass die EU auf "starke Partner" angewiesen sei, um sich gegen solche Entwicklungen zu stellen. Unter anderem nannte sie die anderen Mitgliedsstaaten, die sich "für Meinungsfreiheit und Rechtsstaatlichkeit einsetzen". Es brauche aber auch die nationalen Regierungen und Parlamente, die europäische Richtlinien und Initiativen adaptieren. "Es ist sehr schwierig, die Gesetzgebung hier voranzubringen", sagte Jourová. Vom weiteren Einsatz des kürzlich vom EuGH bestätigten Rechtsstaatsmechanismus gegen unwillige Staaten sprach sie nicht.
Weiter verwies Jourová auf den geplanten European Media Freedom Act. Die Initiative soll Medienvielfalt und die Unabhängigkeit von Redaktionen in der EU sicherstellen, etwa durch gemeinsame Regulierungsstandards für Medienunternehmen. Konkret geht es etwa um staatliche Finanzierungsleistungen für Medienunternehmen und einen "unverfälschten Wettbewerb". Bis 21. März lief eine öffentliche Konsultation dazu. Bis zum dritten Quartal 2022 will die Kommission ein Ergebnis vorlegen. Noch ist unklar, ob es sich später um eine Richtlinie oder lediglich um Empfehlungen handeln wird. "Der Media Freedom Act wird helfen, den Druck auf Journalisten zu senken und Unabhängigkeit sicherzustellen", versprach Jourová. | mdr.de | Die Medienfreiheit ist in mehreren EU-Mitgliedsstaaten bedroht. Medienschaffende berichten von versuchter Einflussnahme oder Hindernissen bei der Arbeit. Die EU-Kommission sieht sich auf Unterstützung angewiesen. | [] | Medienpolitik | 2022-06-02T14:46:15+02:00 | 2022-06-02T14:46:15+02:00 | https://www.mdr.de//medien360g/medienpolitik/medienfreiheit-in-osteuropa-100.html |
Benfords Law: Deutsche Covid-Statistiken sind konsistent – schwedische nicht | Finanzgeschäfte, Wahlen oder Epidemien haben eines gemeinsam: Sammelt man jeweils alle zu einem Thema gehörende Datensätze zusammen, dann sind die einzelnen Datenpunkte nie ganz zufällig verteilt. Etwa wie bei der Gaußschen Normalverteilung aus dem Mathematikunterricht gibt es bei sehr großen Datenmengen Verteilungsmuster. Eines davon ist das sogenannte Benfordsche Gesetz, das unter anderem aussagt, dass in sozial- oder wirtschaftswissenschaftlichen Datensätzen die Anfangsziffern 1 und 2 häufiger vorkommen als eine 9. Eine 1 ist demnach etwa 6,6 Mal so häufig, wie eine 9.
Daher lässt sich "Benfords Law", wie die Regel ursprünglich heißt, auch die offiziell herausgegebenen Corona-Daten von nationalen Gesundheitsbehörden anwenden. Je eher sie Benfords Law entsprechen, als desto zuverlässiger können sie angesehen werden. Je mehr sie abweichen, desto größer die Wahrscheinlichkeit, dass sie unvollständig oder manipuliert sind.
Noah Farhadi von der Privathochschule IU (Internationale Hochschule in Berlin) und Hooshang Lahooti von der Universität Sydney haben für ihre Studie Daten zu Infektions- und Sterbezahlen sowie zu Covid-Tests und Impfungen für 182 Länder gesammelt und mit Hilfe von Benfords Law sowie weiteren statistischen Prüfverfahren analysiert. Ergebnis: 27 Länder, darunter Deutschland, Australien, Spanien, Israel und das Vereinigte Königreich veröffentlichen Statistiken, die den erwarteten Verteilungen entsprechen. Bei 123 Ländern, darunter die USA, China und Frankreich, werden die Anforderungen an die Datenqualität nur teilweise erfüllt. 26 Länder, darunter Weißrussland, Bangladesch aber auch Schweden und die Niederlande, weisen laut der statistischen Analyse jedoch deutliche Abweichungen von der natürlichen Verteilung auf.
Die Gründe dafür können unterschiedlich sein. Zum einen können extrem rasch wachsende oder schrumpfende Fallzahlen zu Abweichungen führen. Auch Kapazitätsengpässe, etwa bei den Corona-Tests, können die Statistik künstlich beeinflussen. Ein wichtiger Faktor dafür, dass man das Benfordsche Gesetz erfolgreich anwenden kann, ist, dass es keine künstlich geschaffenen Ober- und Untergrenzen gibt.
"Stehen einem Land beispielsweise eine maximale Zahl von PCR-Tests zur Verfügung, vielleicht 300 am Tag, und sind diese dann voll ausgelastet, dann wird die Zahl bestätigter Neuinfektionen bei einer Ausbruchswelle vielleicht viele Tage hintereinander bei 300 liegen. In der statistischen Analyse nach dem Benfordschen Gesetz fällt das dann als Anomalie auf", sagt Noah Farhadi. Zugleich zeige eine solche Untersuchung, dass die tatsächlichen Fallzahlen sehr viel höher ausfallen könnten.
Auch manipulierte Daten fallen auf, das zeigt das Beispiel Iran. "Da konnten wir bereits im vergangenen Jahr feststellen, dass sie nicht konsistent sind", sagt Farhadi. Den offiziellen Statistiken zufolge hatte das Land die erste Covid-Welle 2020 mit nur wenigen Infektionen überstanden. Aber schon die statistische Analyse zeige, dass an den Daten etwas nicht stimmen konnte. Reporter der BBC deckten dann Anfang August auf: Das Land hatte seinen Corona-Fälle systematisch zu niedrig angegeben.
Für Europa zeigt die Studie, dass einige Länder nur bedingt den Anforderungen von Benfords Law genügen, etwa Schweden oder die Niederlande. Länder mit geringeren Ausgaben für Gesundheitssysteme können dagegen "zuverlässige beziehungsweise konsistente Daten über den Verlauf der Epidemie veröffentlichen", stellt Farhadi fest und nennt als Beispiel Afghanistan, das sich zwar im Bürgerkrieg befindet, aber offenbar ein gutes Berichtssystem im Gesundheitswesen hat. "Nach Angaben von Macrotrends wurden in Afghanistan im Jahre 2018 nur 50 US-Dollar pro Kopf an Gesundheitsausgaben getätigt. Im gleichen Zeitraum betrugen die Ausgaben in den Niederlanden 5.307 US-Dollar pro Kopf, also fast hundert Mal so viel", sagt Fahrhadi. Am Geld allein kann es also nicht liegen.
(ens) | mdr.de | Wissenschaftler haben die Corona-Daten aus 182 Ländern analysiert. Demnach liefern nur 27 Länder konsistente, also widerspruchsfreie Statistiken, darunter Deutschland und Israel. Andere erfüllen das nur teilweise. | [] | Startseite | 2024-07-01T11:05:45+02:00 | 2024-07-01T11:05:45+02:00 | https://www.mdr.de//wissen/corona-covid-statistiken-benfords-law-100.html |
In Pirna hat ein Kind in einem Rohr fest-gesteckt | Am Donnerstag-Abend gab es einen großen Rettungs-Einsatz.Denn in der Stadt Pirna ist ein Kind in ein Rohr gefallen.Das 2 Jahre alte Kind steckte tief in dem Rohr fest.Es konnte nicht mehr selber aus dem Rohr heraus-kommen.
Peter Kammel war der Einsatz-Leiter.Er arbeitet bei der Feuerwehr von Pirna.Und er hat gesagt:Die Rettungs-Kräfte konnten das Kindnicht einfach aus dem Rohr heraus-ziehen.Denn das Kind war zu tief in dem Rohr drin.Und das Rohr war zu eng.Kein erwachsener Mensch hat in das Rohr hinein-gepasst.
Die Wiese um das Rohr herum musste auf-gegraben werden
Viele Rettungs-Kräfte haben geholfenum das Kind aus dem Rohr zu holen.Alles musste schnell gehen,weil das kalte Wetter gefährlich für das Kind war.Die Wiese um das Rohr herum wurde mit 2 großen Baggern auf-gegraben.Und es mussten 2 Bäume gefällt werden,weil sie im Weg waren.
Die Bagger mussten 4 Meter tief graben.Dort gab es eine Öffnung an der Seite von dem Rohr.Durch die Öffnung konnten die Rettungs-Kräfte an das Kind heran-kommen.Sie haben dem Kind ein Seil um-gebunden.Dann konnte das Kind nach oben aus dem Rohr heraus-gezogen werden.
Das alles hat 2 Stunden und 30 Minuten gedauert
In der ganzen Zeit saß die Mutter oben am Rohr.Sie hat von dort mit dem Kind geredet.Und sie hat dem Kind Lieder vorgesungen,damit das Kind nicht so viel Angst hat.
Um 18:30 Uhr wurde das Kind aus dem Rohr heraus-gezogen.Die Mutter konnte das Kind endlich in die Arme nehmen.Das Kind war nicht verletzt,aber es war unterkühlt.Deshalb wurde es mit der Mutter zusammenin ein Krankenhaus gebracht.
Jetzt ermittelt die Polizei.Sie will heraus-finden: • Wie das Kind einfach in das Rohr hinein-fallen konnte • und wer daran schuld ist.Denn das Rohr war nicht gut gesichert.Es war nur mit einem Plastik-Deckel zu-gemacht.Aber der Plastik-Deckel ist auf-gegangen. | mdr.de | Das Kind ist von oben in das enge Rohr hinein-gefallen. 2 Bagger mussten die Wiese um das Rohr herum auf-graben. Viele Einsatz-Kräfte haben geholfen. So konnte das Kind gerettet werden. | [] | 2024-11-22T15:37:31+01:00 | 2024-11-22T15:37:31+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten-leicht/leichte-sprache-SACHSEN-PIRNA-RETTUNGSAKTION-KLEINKIND-SCHACHT-100.html |
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"Wir benötigen Paks II zwingend für Ungarns Energiesicherheit" | Warum ist Atomenergie für Ungarn Ihrer Meinung nach unvermeidbar?
Ungarn ist arm an Energieträgern und wir verfügen auch über kein solides Wasserenergie-Potential. Damit uns Strom sicher und stabil Tag und Nacht, Sommer wie Winter, also jederzeit zur Verfügung steht, brauchen wir konventionelle, witterungsunabhängige Kraftwerke, wie zum Beispiel Kernkraftwerke. Wir müssen außerdem auch an die Emissionsziele der EU denken. Um sie langfristig erfüllen zu können, ist es notwendig einen Energieträger zu wählen, der all den genannten Bedingungen entspricht.
Deshalb ist es zwangsläufig, dass wir auf Kernenergie basieren, nicht nur jetzt, sondern auch in der Zukunft. Um langfristig über emissionsfreie Stromerzeugungsart, über Kernenergie verfügen zu können, müssen wir die zwei neuen Reaktorblöcke bauen. Durch sie ersetzen wir die heutigen, die zurzeit ein Drittel des ungarischen Strombedarfs decken.
Könnte Ungarn seinen Strombedarf nicht mit erneuerbaren Energien abdecken?
Allein nur durch erneuerbare Energien geht es nicht. Ich denke, die deutsche Einstellung zur Kernenergie ist falsch. Auf eine emissionsfreie Art der Stromerzeugung in Zeiten des Klimawandels zu verzichten, ist Luxus. Erneuerbare Energien und Kernkraft sind keine Technologien, die man gegeneinander setzen kann. Sie sind nicht in gleichem Maße zweckdienlich. Über Sonnen- und Windenergie kann man nicht durchgehend verfügen. Wir brauchen Strom aber doch permanent.
Kernkraft gewährleistet eine Energieversorgung, die im elektrischen Energiesystem kontinuierlich zur Verfügung stehen kann. Damit kann Sonnen- und Windenergie nicht konkurrieren. Wir können die Sicherheit unserer Energieversorgung nur gewährleisten, indem wir unsere Kernkraft-Kapazitäten aufrechterhalten.
Wenn Paks II in Betrieb genommen wird, werden die alten Reaktorblöcke von Paks I noch nicht abgeschaltet sein. Während dieses Parallelbetriebs besteht das Potential für Überkapazitäten. Ist das nicht unrentabel?
Die Frage der Rentabilität wurde von der EU-Kommission ausführlich untersucht. Das Generalsekretariat für Wettbewerbsrecht hat sich anderthalb Jahre lang mit den staatlichen Beihilfen befasst und am Ende gesagt, dass das Projekt in Ordnung sei und verwirklicht werden könne. Es steht in Einklang mit den europäischen Gesetzen. Die österreichische Regierung, die Grünen und andere Zivilorganisationen sowie andere Staaten hatten die Möglichkeit, ihre Positionen darzustellen und haben das auch getan.
Die Kommission hat ihre Entscheidung unter Berücksichtigung dieser Standpunkte getroffen. Österreich hat also eine Debatte nicht mit Ungarn, sondern mit der EU-Kommission. Ich denke, dass hier keine Fragen offen geblieben sind. Wir haben die Genehmigung von der wichtigsten EU-Ebene erhalten, die übrigens auch gesagt hat, dass das Projekt eine Rentabilität von sieben Prozent pro Jahr haben werde. Also das Geld, das die ungarische Regierung hier investiert, wird zurückfließen.
Was die Menge des produzierten Stroms betrifft, möchte ich betonen, dass Ungarn 30 Prozent seiner elektrischen Energie importiert. Noch dazu aus veralteten, fossilen Kraftwerken, hauptsächlich aus Tschechien, Polen und aus der Ukraine. Da der ungarische Strombedarf ständig wächst und bis Ende der 2030er auch noch andere ältere Kraftwerke ihren Betrieb beenden, bleibt viel Raum für Import auch in den Jahren, wenn alle sechs Blöcke - also die alten und neuen - gleichzeitig in Paks arbeiten.
Aber das wird nur ca. fünf bis sechs Jahre dauern. Wir werden in dieser Zeit trotzdem keine Exporteure werden, da die neuen Blöcke nicht so viel produzieren, dass wir auf den Import komplett verzichten könnten. Ich betone, wir bauen die zwei neuen Blöcke nicht mit Exporthoffnungen, sondern damit Ungarn sich langfristig mit elektrischer Energie versorgen kann.
Ungarn ist schon von russischem Gas abhängig . Jetzt kommt noch dieser Atom-Deal mit Russland dazu, also russische Atom-Technologie und ein Kredit über zehn Milliarden Euro. Macht sich Ungarn damit nicht noch abhängiger von Russland?
Ungarn nutzt seit den 1980er Jahren Kernenergie. Wir benutzen für unsere Reaktorblöcke von Anfang an russische Brennstoffe. Die russische Brennstoffversorgung war immer stabil und ohne Unterbrechung. Wir haben die Brennstoffe immer in einwandfreier Qualität bekommen - sowohl technisch gesehen als auch hinsichtlich der nuklearen Sicherheit. Es ist eine 30-jährige Erfahrung, die auf jeden Fall eine sehr gute Basis für die weitere Zusammenarbeit bildet.
Außerdem: Wenn wir die zwei neuen Reaktorböcke nicht bauen würden, würden wir unsere Abhängigkeit von Erdgas radikal erhöhen. Deutschland erweitert zurzeit die Nordstream-Leitung und importiert schon heute viel mehr Erdgas aus Russland als Ungarn und mit Nordstream-2 wird es die Erdgasversorgung aus Russland weiter erhöhen. Das möchten wir nicht, wir setzen eher auf eine emissionsfreie, versorgungssichere Technologie, das ist Kernenergie.
Und was den Kredit über 10 Milliarden Euro mit einer Laufzeit von 30 Jahren betrifft: Eine andere Finanzierung dieser Art gibt es auf dem Markt einfach nicht. Hinzu kommt - und das steht auch im zwischenstaatlichen Vertrag drin, Sie können das nachlesen, es ist öffentlich -, dass Ungarn das Recht hat, ohne zusätzliche Kosten, diesen Kredit jederzeit vorzeitig abzulösen.
Dass heißt, wenn wir den zwischenstaatlichen Kredit abrufen, dann können wir unseren russischen Partner darüber informieren, dass wir den Betrag zurückzahlen möchten. Und wir sind berechtig, es in 90 Tagen zu tun. Es bedeutet eine ganz einzigartige Flexibilität. Im Falle der ersten Rechnungen haben wir unsere Absicht schon angemeldet, bald wird der bisher abgerufene Betrag zurückgezahlt. Eine finanzielle Abhängigkeit von Russland gibt es also nicht.
Welche wirtschaftliche Bedeutung hat Paks II für Ungarn?
Hier in Mittel-Ungarn, in der Umgebung von Paks, ist das Kernkraftwerk der größte Industriebetrieb, der das größte Steuereinkommen produziert. Wenn das Kernkraftwerk schließen würde, würde das enorme Probleme für diese Region bedeuten. Eine Menge von Arbeitsplätzen würde verloren gehen. Der Bau der neuen Blöcke schafft Arbeit. Allein im Werk werden mehr als 1.000 Leutefür den Betrieb gebraucht und für den Bau noch viel mehr.
In Spitzenzeiten mehr als 8000. Insgesamt werden hier während des Baus ca. 10.000 Leute verkehren. Außerdem haben wir in dem Vertrag mit Russland eine Zielsetzung festgelegt: Wir erwarten vom Hauptunternehmen Rosatom, seine Unterlieferanten so auszuwählen, dass 40 Prozent der konkreten Bauarbeiten oder Dienstleistungen hier in Ungarn realisiert werden - also von ungarischen und in Ungarn aktiven Unternehmen. Das schafft wiederum Arbeitsplätze und bringt Ungarn Steuereinnahmen.
Paks II bringt auch noch einen anderen wirtschaftlichen, sehr langfristigen Vorteil: eine emissionsfreie, billige Stromversorgung für Haushalte und Industrie wird in Ungarn bis zum Ende des Jahrhunderts zur Verfügung stehen. | mdr.de | Attila Aszódi ist Staatssekretär im Ministerium ohne Portfolio, das für den Bau von Paks II verantwortlich ist. Er ist Experte für Kerntechnik und steht voll und ganz hinter Ungarns Atom-Projekt mit Russland. | [] | 2018-03-08T12:36:46+01:00 | 2018-03-08T12:36:46+01:00 | https://www.mdr.de//heute-im-osten/projekte/wir-und-russland/interview-attila-aszodi-100.html |
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Was man im Internet darf und was man nicht darf | Viele Menschen in Deutschland benutzen das Internet.Doch viele Menschen wissen nicht,was im Internet erlaubt ist.Und viele Menschen wissen auch nicht,was im Internet nicht erlaubt ist.
Soziale Netzwerke sind besondere Internet-Seiten.Dort können die Menschen: • Anderen Menschen etwas schreiben, • Bilder und Filme zeigen • und Informationen lesen.Die Internet-Seite Facebookist zum Beispiel ein soziales Netzwerk.
In Sozialen Netzwerkenbenutzen die Leute oft besondere Namen.Das bedeutet:Die Leute benutzen nicht ihren richtigen Namen.Sie denken sich einen Namen aus.
Manche Soziale Netzwerke wollen aber,dass die Leute ihren richtigen Namen benutzen.Viele Leute wollen das aber nicht.
Im Moment weiß man aber nicht,ob man den richtigen Namen nennen muss.Oder ob man einen anderen Namen nennen darf.
Die eigene Meinung sagen oder schreiben
Im Internet können die Leutezu vielen Dingen ihre Meinung sagen oder schreiben.Zum Beispiel: • zu Texten, • zu Fotos • oder zu Videos.
Manchmal sagen oder schreiben einige Leute aber Dinge,die nicht erlaubt sind.Nicht erlaubt sind zum Beispiel: • Beleidigungen, • Verleumdungen • oder Aufrufe zu Straftaten
Im Internet schreiben Menschen über viele Sachen.Meistens wollen die Menschen damit etwas Gutes machen.Aber manche Menschen verbreiten Hass im Internet.
Hass im Internet ist zum Beispiel: • Jemand schreibt gemeine Dinge. • Jemand erzählt Lügen. • Jemand bedroht eine andere Person. • Oder jemand beleidigt die Person.Hass im Internet ist verboten.
Manchmal erfahren die Betreiber einer Internet-Seite:Dass ein Benutzer Hass im Internet verbreitet.Dann können die Betreiber von der Internet-Seiteden Benutzer verwarnen.Sie sagen dem Benutzer dann zum Beispiel:Wenn du weiter Hass im Internet verbreitest:Dann kannst du gesperrt werden.Das bedeutet: Du bekommst eine Benutzer-Sperre.Benutzer-Sperre bedeutet: • Das Benutzer-Konto von diesem Menschen ist gesperrt. • Der Benutzer kann keinen Hass mehr im Internet schreiben • Alle Daten des Benutzers werden gelöscht.
Der Betreiber der Internet-Seite muss aber dem Benutzer vorher schreiben:Dass der Benutzer verwarnt wird:Weil er Hass geschrieben hat.
Und der Betreiber muss dem Benutzer schreiben:Dass er gesperrt wird:Weil er nicht aufgehört hat:Hass zu schreiben.
Der Benutzer einer Internet-Seite kann sich aber wehren:Wenn er vom Internet-Betreiber • verwarnt • oder gesperrt wird.
Hass-Reden im Internet sind verboten.Hass-Rede bedeutet,dass ein Mensch über einen anderen Menschen: • gemeine Dinge schreibt • oder beleidigende Dinge schreibt.
Wenn ein Mensch Hass-Reden schreibt,kann der andere Mensch das melden.Der Besitzer von der Internet-Seitemuss die Hass-Rede dann löschen.Dafür hat er 24 Stunden Zeit.
Wenn ein Mensch Hass-Reden im Internet schreibt,kann das Opfer auch eine Anzeige machen. Dann muss der Mensch, der die Hass-Reden schreibt:Vielleicht sogar Schmerzens-Geld bezahlen.
Manchmal machen Menschen Fotos oder Videos davon,wenn sie Sex haben.Oder sie machen Nackt-Fotos von sich oder anderen.Wenn diese Menschen diese Fotos oder Videos: • ins Internet stellen • oder an andere Menschen schicken, dann heißt das: Sexting.
Sexting ist strafbar,wenn ein Mensch noch nicht 18 Jahre alt ist.
Demonstranten sind Menschen.Sie gehen auf die Straße und demonstrieren.Das bedeutet:Sie sagen laut ihre Meinung: • Weil sie vielleicht bestimmte Regeln nicht gut finden. • Weil sie mehr Geld verdienen wollen. • Oder weil die Umwelt geschützt werden muss.
Manchmal werden die Demonstranten von Reportern fotografiert oder ge-filmt.Und diese Fotos oder Videoskann man dann manchmal im Internet sehen.
Dann erkennen andere Leute vielleichteinen Demonstranten auf dem Foto.Aber manche Menschen wollen das vielleicht nicht.Sie wollen vielleicht, dass dieses Foto oder Video wieder weg-gemacht wird.
Fotos oder Videos von Demonstrantendürfen aber gezeigt werden.Das heißt: Die Bilder müssen nicht weg-gemacht werden.
Etwas aus dem Internet herunter-laden bedeutet zum Beispiel: • Einen Film auf dem Computer speichern. Damit die Menschen sich den Film später ansehen können. • Bücher auf dem Computer speichern. • Oder Musik auf dem Computer speichern.
Menschen können im Internet Filme und Musik legal kaufen.Diese Filme oder die Musikkönnen sie dann herunter-laden.
Menschen können auch Filme und Musik herunter-laden,wenn sie das nicht ge-kauft haben.Aber das ist oft illegal.Manchmal müssen die Menschen dann eine Geld-Strafe bezahlen.
Die Eltern müssen den Kindern sagen,was man im Internet machen darf.Und sie müssen den Kindern auch sagen,was man im Internet nicht machen darf.
Die Eltern müssen den Kindern sagen:Dass die Kinder im Internet keine Filme oder Musikillegal herunter-laden dürfen.Manchmal laden die Kinderaber trotzdem Filme oder Musik im Internet herunter.Die Eltern müssen dann aber meist keine Geld-Strafe bezahlen.
Wenn sich ein Mensch im Internet falsch verhält,kann er eine Abmahnung bekommen.
Ein Benutzer bekommt zum Beispiel eine Abmahnung: Wenn er einen Film oder Musik illegal herunter-geladen hat. • Wenn ein Internet-Betreiber deswegen Geld will • oder der Benutzer eine Abmahnung bekommen hat:muss sich der Benutzer unbedingt Hilfe holen.Das geht zum Beispiel: • bei dem gesetzlichen Betreuer, • bei einem Anwalt • oder bei der Verbraucher-Zentrale.Die sagen dem Benutzer dann: • Ist die Abmahnung richtig oder falsch. • Und was getan werden muss. | mdr.de | Viele Menschen in Deutschland benutzen das Internet. Doch viele Menschen wissen nicht, was im Internet erlaubt ist. | [] | 2023-12-20T12:55:47+01:00 | 2023-12-20T12:55:47+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten-leicht/leichte-sprache-recht-internet-messenger-hass-abmahnung-urheberrecht100.html |
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BGH: Kunstsammler darf Werk nicht aus Raubgut-Datenbank entfernen lassen | Ein Kunsthändler ist am Bundesgerichtshof (BGH) mit dem Versuch gescheitert, in einer Datenbank für potenzielles NS-Raubgut den Eintrag zu einem seiner Bilder löschen zu lassen. Laut dem Urteil überwiegt bei der Entscheidung das Interesse früherer Eigentümer sowie das öffentliche Interesse an der Herkunft der Kulturgüter. Der aktuelle Eigentümer bezog sich auf wirtschaftliche Erwägungen wie den Wiederverkaufswert.
Das Gemälde "Kalabrische Küste" des Malers Andreas Achenbach (1815-1910) hatte früher dem jüdischen Kunsthändler Max Stern gehört, der von Nationalsozialisten ein Berufsverbot bekam und das Bild verkaufte. Der Kläger hatte das Gemälde Jahre später ersteigert – am rechtmäßigen Besitz gibt es keine Zweifel. Er hatte im Rahmen einer Ausstellung in Baden-Baden erfahren, dass das Bild in der Datenbank auftaucht und gesucht wird.
Der Mann wollte, dass sein Eigentum nicht weiter bemäkelt werde und klagte bislang gegen Treuhänder eines kanadischen Trusts, die eine Suchmeldung für die "Kalabrische Küste" in Auftrag gegeben hatten. Auch in den Vorinstanzen war er gescheitert.
Es ist nicht das erste Verfahren um Datenbank-Einträge. Aus Sicht des Anwalts der Treuhänder, Siegfried Mennemeyer, ist das Register dazu da, historische Tatsachen zu erfassen. Diese hätten seine Mandanten geliefert.
"Nicht mehr und nicht weniger haben wir gemacht." In Deutschland seien in der Datenbank gelistete Bilder durchaus lukrativ weiterverkauft worden. Er räumte aber ein, dass das in Übersee anders aussehen könne. Um den Eintrag zu löschen, müsse sich der Kläger an den Betreiber der Datenbank wenden.
dpa(yvo) | mdr.de | Im Streit um ein Bild als potenzielle NS-Raubkunst ist ein Kunstsammler vor dem Bundesgerichtshof (BGH) gescheitert. Die Eintragung des Gemäldes in einer Kunst-Datenbank als mögliches Raubgut beruhe auf wahren Tatsachen. | [
"raubkunst",
"ns-zeit",
"bgh",
"urteil"
] | Deutschland | 2023-07-21T20:36:17+02:00 | 2023-07-21T20:36:17+02:00 | https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/bgh-urteil-datenbank-raubkunst-100.html |
Stall oder Ställe | Ställe ist die Mehrzahl von dem Wort Stall.Es heißt also: • 1 Stall, • 2 Ställe | mdr.de | [] | Wörter-Buch | 2023-09-19T16:12:39+02:00 | 2023-09-19T16:12:39+02:00 | https://www.mdr.de/nachrichten-leicht/woerterbuch/glossar-stall-staelle-100.html |
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Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen: "Auch Abgeordnete müssen das Recht haben, Elternzeit zu nehmen" | In keinem anderen deutschen Landesparlament sind so wenige Frauen vertreten wie in Sachsen-Anhalt. Woran liegt das? Und was muss sich tun, damit sich der Frauenanteil erhöht? MDR SACHSEN-ANHALT hat alle 19 weiblichen Landtagsabgeordneten gefragt. Hier antwortet die SPD-Landtagsabgeordnete und frühere Justiz- und Gleichstellungsministerin Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen.
Wo und durch wen wurden Sie politisch sozialisiert?
Eigentlich war ich bis zur Wende politisch nicht aktiv. In der Rückschau habe ich mich dann gefragt, warum bestimmte Entwicklungen möglich waren. Daraus habe ich für mich die Schlussfolgerung gezogen, dass ich mich zukünftig aktiv in die Gestaltung gesellschaftlicher Prozesse einbringen will.
Wer hat Sie auf dem Weg in die Landespolitik unterstützt? Wie wurden Sie gefördert?
Ich bin eine Quotenfrau, als der damalige Spitzenkandidat 2005 sein Kompetenzteam für die Landtagswahl 2006 aufgestellt hat, hat er festgestellt, dass er zu wenig Frauen hat und ich bin gefragt worden, ob ich den Politikbereich "Justiz" zusammen mit einem Genossen übernehmen würde. Ich hatte anfangs das Gefühl, dass ich nur die Alibifrau bin, wurde dann aber zur Ministerin der Justiz ernannt – auch wenn das ursprünglich nicht das Ziel der SPD war, dieses Ressort zu übernehmen. Als Ministerin bin ich dann nicht mehr gefördert worden, sondern musste meinen Weg selbst finden.
Wann sind Sie zum ersten Mal in den Landtag von Sachsen-Anhalt eingezogen und wie haben Sie nach Ihrem Einzug das Klima Ihnen gegenüber als Frau wahrgenommen – fraktionsintern und insgesamt?
Seit 2016 bin ich Abgeordnete der SPD-Fraktion und Sprecherin für Bildung, Kultur und Gleichstellung. Ich erlebe innerhalb der Fraktion eine kollegiale Zusammenarbeit und Unterstützung. Auch die Zusammenarbeit mit den anderen Kolleg*innen ist kooperativ, nur zu den Kollegen der AfD-Fraktion ist das Verhältnis schwierig. Hier erlebe ich zum Teil persönliche Angriffe. Eine sachliche Diskussion ist insbesondere bei Gleichstellungsthemen nicht möglich.
Was sehen Sie als größtes Hindernis für eine Frau?
Gerade für junge Frauen ist es schwierig, Beruf, Familie und ehrenamtliches politisches Engagement unter einen Hut zu bringen. Das ist aber in der Regel Voraussetzung für die spätere Übernahme eines (hauptberuflichen) Mandats. Seiteneinsteigerinnen, wie es bei mir der Fall ist, gibt es nur selten.
Welche politischen Prozesse/Strukturen müssten in Ihrer Partei/Fraktion, aber auch insgesamt verändert werden, damit der Landtag weiblicher wird?
Wir brauchen Paritätsregeln, die in allen Parteien durchgesetzt werden. Die Arbeit muss flexibler gestaltet werden. Es müssen nicht immer lange Präsenzsitzungen in den Abendstunden sein, vieles kann auch als Videokonferenz gemacht werden. Frauen brauchen Unterstützung bei der Betreuung gerade kleiner Kinder. Das heißt, dass auch Abgeordnete das Recht haben müssen, Elternzeit zu nehmen.
In unserem Update zur Landtagswahl in Sachsen-Anhalt geben unsere Redakteure einen Überblick über die wichtigsten politischen Entwicklungen – und ordnen sie ein.#LTWLSA – das multimediale Update zur Landtagswahl – immer freitags per Mail in Ihrem Postfach. Hier können Sie das Update abonnieren.
MDR/Marie Kristin-Landes, Luca Deutschländer | mdr.de | 19 von 87: Die Zahl der Frauen im Landtag ist überschaubar. Wie kann sich das nach der Landtagswahl am 6. Juni ändern? Die SPD-Abgeordnete Prof. Dr. Angela Kolb-Janssen verlangt Elternzeit auch für Landtagsabgeordnete. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2021-03-11T19:19:53+01:00 | 2021-03-11T19:19:54+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/landtagswahl/fragebogen-frauen-im-landtag-angela-kolb-janssen-100.html |
Zeitkapsel in Schule bei Wittenberg gefunden | Aktuelle Nachrichten des Mitteldeutschen Rundfunks finden Sie jederzeit auf mdr.de und in der MDR Aktuell App.
In der Ortschaft Pratau in Wittenberg ist eine Zeitkapsel unter einer alten Schule gefunden worden. Das versiegelte Plastikrohr wurde im Jahr 1978 bei der Grundsteinlegung der Schule vergraben.
Darin befinden sich nach ersten Erkenntnissen Ausgaben der Zeitungen "Freiheit" und "Junge Welt" vom Tag der Grundsteinlegung im Jahr 1978, DDR-Münzen und eine Pergamentrolle, unterzeichnet vom damaligen Schuldirektor Rösel und dem damaligen Bürgermeister Wilke.
Auf der Pergamentrolle sind Geschichten dokumentiert, die die Schule in Pratau zu DDR-Zeiten Ende 1978 bewegt haben. Darauf steht zum Beispiel, dass die Schüler der polytechnischen Schule 4.000 Mark für ein Klassenzimmer in Vietnam gesammelt haben oder dass der pädagogische Kongress im Palast der Republik in Berlin stattgefunden hat.
Auch eine Preisliste steht auf dem Pergament. Demnach kostete ein Brötchen damals 5 Pfennig, ein Kilo Schweineschmalz 3,10 Mark.
Einige Gegenstände in der Zeitkapsel wurden in der Zeit unter der Erde in Mitleidenschaft gezogen, berichtet die Stadtverwaltung in ihrer Mitteilung. In das Kanalrohr, das zur Versiegelung der Gegenstände verklebt wurde, sei Wasser eingedrungen. Deshalb müssten nun restauratorische Maßnahmen ergriffen werden, um den Inhalt nicht weiter zu beschädigen und haltbar zu machen.
MDR (Susanne Reh,Leonard Schubert) | mdr.de | Bei Wittenberg ist in Pratau bei Abrissarbeiten eine Zeitkapsel entdeckt worden. Darin befinden sich Schätze aus den 70er-Jahren. Der Inhalt wird derzeit ausgewertet. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2023-08-13T08:40:13+02:00 | 2023-08-18T13:43:00+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/dessau/wittenberg/pratau-schule-zeitkapsel-100.html |
Der MDR-Geschäftsbericht 2015 | Laut § 33 Abs.1 des MDR-Staatsvertrages vermittelt der Geschäftsbericht einen umfassenden Einblick in die Vermögens- und Ertragsverhältnisse des MDR einschließlich seiner Beteiligungsunternehmen. Des Weiteren werden der Jahresabschluss erläutert sowie Vorgänge von besonderer Bedeutung, die nach Ablauf des Geschäftsjahres eingetreten sind, dargelegt. | mdr.de | [] | https://www.mdr.de//rundfunkbeitrag-und-finanzen/mdr-geschaeftsbericht-zweitausendfuenfzehn102.html |
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Serbska rěč so wuwiwa – Rěčny kućik: parkowanska dźěra? | Njedawno něchtó powědaše, zo bě so zapozdźił, dokelž njebě z časom parkowansku dźěru nadešoł. Štóž je husto z awtom po puću, naspomnjeny problem derje znaje - pytanje za městnom parkowanja, wšojdne hač wonka na parkowanišću, w podzemskej garaži abo w parkowanskim domje. Sy-li potom skónčnje městno namakał abo namakała, móže być městno mjez awtomaj přewuske, štož sama husto dožiwjam. Njejedna pak so wo žanu parkowansku dźěru, dokelž w tajkej by so awto zhubiło. Měnił bě drje wony zadwělowany wodźer awta to, štož mjenujemy němsce „Parklücke". Móžemy prajić, zo njebě swobodneho městna za parkowanje. W dwurěčnym słowniku tohorunja zapisany ekwiwalent luka za parkowanje je jako wobchadnorěčny markěrowany. W słowniku noweje leksiki pak su dalše namjety, kotrež mam za akceptabelne: njebě parkowanskeho městna, wotstajenišća abo parkowanišća. Tuž lubi wodźerjo awtow - wostańće wutrajni při pytanju za swobodnym městnom, byrnjež małe było - a z modernej techniku tež zaparkowanje hižo problematiske njeje!
dr. Jana Šołćina | mdr.de | Hač šěroke dosć abo přewuske - kak poprawom serbsce k parkowanskemu městnu prajimy? W słowniku namakamy za to serbski přełožk "luka za parkowanje". Ale lěpšu wariantu přeradźi dr. Jana Šołćina w rěčnym kućiku. | [] | 2011-06-22T08:39:41+02:00 | 2020-09-02T01:25:45+02:00 | https://www.mdr.de//serbski-program/rozhlos/recny-kucik/artikel-856.html |
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Sozialismus im Legoland: Jugoslawischer Kult-Kiosk K67 soll wieder auferstehen | Jugo-Nostalgiker werden im postjugoslawischen Raum grundsätzlich verhöhnt. Im Unterschied zur Ostalgie in Deutschland ruft Jugoslawien-Nostalgie deutlich kritischere, sogar feindselige Reaktionen hervor. Nachkriegsgenerationen, geboren nach dem Zerfall des Tito-Landes, spotten, wenn jemand über die "guten, alten jugoslawischen Zeiten" schwärmt. Ältere Bürger können richtig böse werden, wenn man sich positiv über den angeblichen "Völkerkerker" äußert. Viel Geschichtsklitterung hat dazu beigetragen. Das dogmatische Argument aller Jugoslawienhasser lautet: Wenn es allen so gut ging in der "kommunistischen Diktatur", warum habe man dann mit solcher Leidenschaft Krieg geführt?
Umso verwunderlicher ist der jüngste Hype um den roten Kiosk, in dem vor den Jugoslawienkriegen im ganzen Vielvölkerstaat u.a. gekochte Würstchen (nebst Zeitungen und anderen Waren) verkauft wurden, Fachbezeichnung K67. Er ist sicher eines der ästhetischen Symbole Jugoslawiens – und allem Jugoslawien-Bashing zum Trotz stieß der Belgrader Architekt Nikola Opačić auf lauter Sympathie, als er auf die Idee kam, den Kiosk wieder ins Leben zu rufen – und zwar gebastelt aus Legosteinen.
Entworfen wurde der Kiosk in den 1960er-Jahren vom slowenischen Architekten Saša Janez Mächtig (83). Er war erst 25 Jahre alt, als er ihn entwarf. "Meine Idee, seinen Kiosk aus Lego zu bauen, hat ihm gefallen", sagt Opačić. Der Weg bis dahin ist aber noch lang. Im Februar dieses Jahres hat sich Opačić offiziell bei Lego für dieses Projekt beworben. Nun müssen aber bis 2026 mindestens 10.000 Menschen auf der Lego-Webseite für diese Idee Stimmen, damit es die Chance bekommt, als offizieller Lego-Bausatz in den Handel zu kommen. Aktuell geht es in Richtung 5000er-Marke.
"Lego Ideas" ist eine Plattform, auf der User ihre eigenen Modelle aus Legosteinen einstellen können. Stimmen mindestens 10.000 registrierte User dafür, prüft Lego, ob das Modell als offizieller Lego-Bausatz in den Handel kommt. Die Auflagen sind allerdings streng. In die Bewertung fließt ein, wie stabil und komplex das Modell ist, aber auch welche Absatzchancen es als offizieller Bausatz hätte. Dabei spielen Produktionskosten und eventuell zu erwerbende Lizenzrechte eine Rolle. Auch Verpackung und Marketingstrategien werden mit bedacht. Am Ende überwindet nur ein Bruchteil der eingereichten Vorschläge die Hürde zur Bausatz-Fertigung.
Opačićs Aufruf an seine Landsleute und die Menschen im postjugoslawischen Raum, bei Lego den jugoslawischen Kiosk zu unterstützen, könnte man auch wie eine aparte Meinungsumfrage deuten, wie es denn heutzutage um die Jugo-Nostalgie steht. Denn die große Mehrheit in den nach dem Zerfall Jugoslawiens entstandenen Staaten hat gar kein Verständnis für die Wiederbelebung jugoslawischer Symbolik.
Schon die Idee einer jugoslawischen, südslawischen Gemeinsamkeit ist im Großen und Ganzen ein politisches Tabu. Denn die heutigen nationalen Populisten aller Völker, die einst friedlich in Jugoslawien lebten, nähren sich von der Ideologie der Trennung und Feindseligkeit.
Bei mir ruft der rote Kiosk den Duft und Geschmack von gekochten Würstchen in Erinnerung. Sie versetzen mich zurück in die unbekümmerte Kindheit. Ich kann mich gut an die Kioske erinnern: drinnen ein kleiner Herd, auf dem ein großer Topf mit heißen Würstchen steht. An der kurzen Theke eine Tube mit billigem Senf, später auch mit Ketschup, wenn ich mich richtig erinnere. Zuerst bekam man die Würstchen zwischen zwei Brotscheiben, irgendwann wurden eigens dafür Semmeln gemacht.
Ein Kollege dachte darüber nach, warum die gleichen Würstchen zu Hause nie so gut schmeckten wie die aus dem roten Kiosk. Er kam zum Schluss: Im Kiosk wurden die Töpfe den ganzen Tag über nicht gewaschen, das Wasser wurde nur nachgefüllt – das führte dazu, dass sich eine Fettschicht bildete, die zum besonderen Geschmack beitrug.
Diese Kioske standen in Belgrad an jeder Ecke. Auch in der Nähe meiner Grundschule war einer. In der Schulpause formte sich stets eine Schlange davor. Die Würstchen, die an diesem Kiosk verkauft wurden, waren das jugoslawische Fast-Food schlechthin.
Doch wie kam der Architekt Opačić auf diese ausgefallene Idee, einen Würstchenkiosk als Legobausatz wiederzubeleben? Seine Leidenschaft seien Architektur, Design und Lego, erklärte er in einem Interview für die serbische Tageszeitung "Danas". Ohne Lego hätte sich wahrscheinlich seine Liebe zur Architektur im frühen Alter nicht entwickelt. Architektur führte ihn zum Design, und der rote Kiosk K67 sei eben ein Meisterwerk des jugoslawischen Designs.
Opačić faszinierte die einfache, direkte Form des Kiosks, seine Modularität, Vielfältigkeit und die Möglichkeit der Wiederverwendung – wie bei Lego. All das seien Eigenschaften der Moderne. Des Weiteren gefiel ihm die Befürwortung der Idee der Gemeinschaft und Zugehörigkeit, bei Lego wie beim Kiosk, sowie die Art und Weise, wie der urbane Raum im ehemaligen gemeinsamen Staat erlebt wurde.
Auch das berühmte Museum der Modernen Künste in New York (MoMA) erkannte die ästhetische Qualität der jugoslawischen Architektur und widmete ihr 2018 eine Ausstellung unter dem Titel "Auf dem Weg zur konkreten Utopie: Architektur in Jugoslawien, 1948-1980". Selbstverständlich war dort auch der Prototyp des Kiosks K67 zu sehen.
Die integrative Wirkung des Kiosks bestätigt auch der Belgrader Regisseur Ivan Markon (58). "Jugoslawien, Kindheit – das ist mein erster Gedanke an diesen Kiosk", sagt er. "Diese rote Farbe stach hervor aus dem sozialistischen Grau. Auch das Design war für diese Zeit ultramodern, obwohl wir uns dessen damals natürlich nicht bewusst waren", ergänzt er.
Markov verglich den roten jugoslawischen Würstelstand mit den gelben Eisenbahnstationen in Österreich-Ungarn: Beide waren auf den ersten Blick erkennbar, im ganzen Raum der Vielvölkerstaaten verstreut, und verbanden so unbewusst die unterschiedlichen Landesteile. Die vertrauten Formen und Farben weckten Gefühle der Gemeinsamkeit und Zugehörigkeit. Das war einmal. Heute könnte der Nostalgie hervorrufende Kiosk ein einzigartiges Denkmal bekommen – gebaut aus Legosteinen. | mdr.de | Würstchen am roten Kiosk – das war das jugoslawische Fastfood schlechthin. Für viele dort der Geschmack ihrer Kindheit. Nun soll es die Kioske, die es einst in ganz Jugoslawien gab, als Lego-Bausatz geben. | [
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] | Welt | 2024-04-17T09:26:32+02:00 | 2024-04-17T09:26:32+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/welt/osteuropa/land-leute/jugoslawien-nostalgie-lego-kiosk-100.html |
Das muschelknauzige Fahrrad - Teil 1 | Figarino hat Long Johns Katzenstreu aus Versehen in der gelben Tonne entsorgt. Ein Donnerwetter von Frau Sparbrod steht bevor. Doch Frau Muschelknauz hilft Figarino aus der Patsche und bekommt dafür einen besonderen Dank.
Hier geht's zur neuen Folge:
Das Leben mit Frau Sparbrod kann manchmal echt hart sein. Das bekommt Figarino mal wieder am eigenen Leib zu spüren. Doch zum Glück gibt es ja die friedliebende Frau Muschelknauz, die das Unheil noch abwenden kann. Figarino ist so dankbar, dass er sich etwas ganz Besonderes einfallen lässt, um sich bei ihr zu revanchieren. Begleitet Figarino, Long John, Bärbel, Konni und Frau Muschelknauz im ersten Teil dieses Sommer-Abenteuers. | mdr.de | Figarino entsorgt Long Johns Katzenstreu aus Versehen in der gelben Tonne. Ein Donnerwetter von Frau Sparbrod steht bevor. Doch Frau Muschelknauz hilft Figarino aus der Patsche und bekommt dafür einen besonderen Dank. | [] | Podcast | 2024-07-10T10:00:01+02:00 | 2024-07-10T10:00:01+02:00 | https://www.mdr.de//tweens/podcast/figarino/artikel-figarino-neue-folge-das-muschelknauzige-fahrrad-teil-eins100.html |
Darum wird es weiter Lieferengpässe bei Medikamenten geben | Gesundheitspolitik in Deutschland ist seit Jahrzehnten ein schwieriges Thema: Die Kosten steigen stetig, die Versorgung wird aus Sicht vieler Menschen immer schlechter. Apotheken müssen Kunden wegschicken, weil Präparate nicht vorrätig oder gar nicht lieferbar sind. Das Thema ist komplex. Einst war Deutschland die Apotheke der Welt, heute werden Wirkstoffe und Medikamente vor allem in Asien produziert. Es gibt viele Akteure – mit unterschiedlichen Ansätzen zur Problemlösung.
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) informiert in einer Internet-Datenbank über Lieferengpässe für Medikamente. Sprecher Maik Pommer erläutert MDR AKTUELL, dass ein Lieferengpass nicht gleichbedeutend mit einem relevanten medizinischen Versorgungsproblem sei. Oft könne eine Firma nur ein bestimmtes Präparat in bestimmter Darreichungsform (also Tablette, Saft oder Zäpfchen), in bestimmter Dosierung oder Packungsgröße vorübergehend nicht liefern. In der Regel stehen laut Pommer wirkstoffgleiche Medikamente anderer Hersteller zur Verfügung, um Engpässe bei bestimmten Präparaten auszugleichen. Bei insgesamt über 100.000 zugelassenen Medikamenten in Deutschland gebe es derzeit etwa 500 Liefereinschränkungen, aber nur bei einer Handvoll echte medizinische Versorgungsprobleme. Dazu zählten etwa das Brustkrebspräparat Tamoxifen, aber auch gängige Medikamente wie Antibiotika oder Ibuprofen-Fiebersaft für Kinder.
Das BfArM hat nach Angaben von Pommer verschiedene Stellschrauben, um auf Engpässe zur reagieren. Das betreffe einerseits das Liefermanagement. Dann werde kurzfristig in anderen Ländern nachgeordert oder es werde bei nicht lieferbaren Mengen oder Packungsgrößen auf kleinere ausgewichen. Als einen Grund für zuletzt aufgetretene Engpässe sieht Pommer Nachholeffekte bei bestimmten Infektionskrankheiten nach der Corona-Pandemie.
Die Bundesregierung hat auf die Probleme mit dem Lieferengpassgesetz (ALBVVG) reagiert. Es hebt unter anderem die Preisbindung für Kinderarzneimittel weitgehend auf, um den Ankauf zu erleichtern. Außerdem sollen für bestimmte Medikamente Vorräte angelegt werden und Apotheken können jetzt leichter Ersatzmedikamente ausgeben.
Die Apotheken müssen laut Gesetz den Arzneimittelbedarf für mindestens eine Woche vorhalten. Die meisten Arzneimittel sind drei Jahre haltbar. Christian Splett von der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) schränkt jedoch ein, eine Apotheke könne nicht alles in Reserve halten, das läge auch an den Lagerkosten.
Splett hält das neue Medikamentenmangelgesetz "nicht für den großen Wurf". Es biete den Apotheken zwar etwas mehr Flexibilität und Freiraum zur Preisgestaltung. Doch das Grundproblem der Abhängigkeit von einigen wenigen großen Herstellern in China oder Indien bleibe. Er sagte MDR AKTUELL, bestellt werde in der Regel beim billigsten Anbieter. Das dränge europäische Hersteller aus dem Markt. Es bleibe abzuwarten, was die Pläne von Gesundheitsminister Karl Lauterbach brächten, über neue Ausschreibungskriterien Pharmaproduzenten in der EU zu stärken.
Der Apothekerverband wünscht sich neben weiteren Lockerungen bei der Preisgestaltung auch mehr Austauschmöglichkeiten für knappe Medikamente sowie eine höhere Vergütung bei der Bestellung wirkgleicher Ersatzpräparate. Der im ALBVVG festgelegte Preisaufschlag von 50 Cent für die Apotheken gleiche den zusätzlichen Aufwand für Rücksprachen mit Praxen und Großhandel nicht im Ansatz aus. Der Apothekenverband hält bei einen durchschnittlichen Zeitaufwand von 15 bis 30 Minuten 21 Euro für angemessen.
Eine zentrale Rolle bei Arzneilieferengpässen spielen offenbar die Preise beim Ankauf, mit Festbeträgen und Rabatten. Die Gesetzlichen Krankenkassen legen Obergrenzen zur Erstattung fest, orientiert am unteren Drittel der Preise für vergleichbare Arzneimittelgruppen. Das betrifft etwa 80 Prozent aller ärztlichen Verordnungen in Deutschland. Dazu kommen Mengenrabatte, die bei Großabnehmern wie in Deutschland entsprechend hoch ausfallen. Kritiker machen diese Niedrigpreispolitik mitverantwortlich dafür, dass sich viele Hersteller zurückziehen und Deutschland bei hoher Nachfrage und Lieferengpässen hinten anstellen muss.
Das sieht der Spitzenverband der Gesetzlichen Krankenkassen (GKV) etwas anders. Sprecher Jens Ofiera sagte MDR AKTUELL, der gesetzliche Mechanismus der Festpreise habe sich bewährt und Rabatte für Großbestellungen seien marktüblich. Die gesetzlichen Kassen hätten unter anderem die Aufgabe, die insgesamt hohen Ausgaben für Arzneimittel unter Kontrolle zu halten – und damit auch die Beiträge der Versicherten. Die Ursachen von Lieferengpässen bei Arzneimitteln seien vielfältig. Wo es Engpässe gebe, wie bei den Fiebersäften für Kinder, habe der Gesetzgeber mit der GKV und anderen Akteuren reagiert. Für Kinderarznei seien im ALBVVG die Festbeträge ausgesetzt worden. Ofiera verweist darauf, dass es auch bei Medikamenten ohne Preisbindung Lieferprobleme gegeben habe. Der GKV-Sprecher hält Änderungen am Prinzip der Festbeträge und bei Rabatten nicht für zielführend. Spielraum für Einsparungen bei Medikamenten sieht er vielmehr bei einigen hochpreisigen Arzneimitteln, mit denen Pharmaunternehmen gute Gewinne machten. Als Maßnahmen gegen Medikamentenengpässe setzen die Kassen auf eine Verbesserung der Datenbank für Lieferprobleme, auf eine stärkere Bevorratung bestimmter Arzneimittel sowie auf die Diversifizierung der Produktion, um unabhängiger von einzelnen Herstellern zu werden.Auch der AOK-Verband erwartet vom neuen Gesetz gegen Arzneimittelengpässe keine grundsätzliche Besserung. Sprecher Peter Willenborg sagte MDR AKTUELL, er sehe keine nachhaltige Verbesserung der Versorgungssicherheit, jedoch Mehrbelastungen bei den Kassen. Dadurch drohten weitere Beitragssatzerhöhungen. Die AOK widersprach auch Vorwürfen, dass die Niedrigpreispolitik der gesetzlichen Kassen mitverantwortlich für Lieferengpässe in Deutschland sei. Dagegen spreche die höhere Verfügbarkeitsquote rabattierter Arzneimittel gegenüber dem Restmarkt. Zudem unterschritten Anbieter teilweise sogar die Festbetragsgrenzen.
Der Bundesverband der Arzneimittelhersteller (BAH) bewertet die vom GKV-Spitzenverband initiierten Festbetragsaussetzungen als Ausdruck "von Ideenlosigkeit, denn als Perspektive". Sprecher Armin Edalat sagte MDR AKTUELL, der Gesetzgeber versuche, den Generika-Markt zu stabilisieren. Zu starke Preis- und Abschlagsregulierungen hätten ganz offensichtlich viele Hersteller aus dem Markt gedrängt. Für mehr Versorgungssicherheit "müssten Kostendämpfungsinstrumente wie Festbeträge oder Rabattverträge behutsam eingesetzt werden".
BAH-Sprecher Edalat zufolge ist der Anteil der Ausgaben der gesetzlichen Krankenversicherung für Arzneimittel seit vielen Jahren konstant, während die Einsparungen der Kassen durch Rabattverträge, Hersteller- und Apothekenabschläge sowie Zuzahlungen der Patientinnen und Patienten immer größer werden. Nach BAH-Daten haben die GKV 2022 ihr Arzneimittelkosten von 55,4 Milliarden Euro auf 44,6 Milliarden Euro gedrückt. Das seien knapp 20 Prozent – durch Rabatte und Abschläge der Hersteller sowie Zuzahlungen der Patienten.
Auch die im ALBVVG beschlossenen Bevorratungspflichten sehen die Arzneimittelhersteller kritisch. Sie sorgten für zusätzliche "finanzielle Belastungen und logistische Herausforderungen", ohne die ursächlichen Probleme zu lösen. Der BAH appelliert an die Politik, den Pharmastandort Deutschland zu stärken, indem Bürokratie abgebaut und Genehmigungsverfahren beschleunigt werden. So könnten noch vorhandene Hersteller in Deutschland vom Abwandern abgehalten werden.
Pro Generika, der Verein von Produzenten generischer Medikamente (ohne Patentschutz) in Deutschland, führt Lieferengpässe vor allem auf die Abhängigkeiten von wenigen Herstellern zurück. Aufgrund des extremen Preisdrucks hätten sich viele Produzenten zurückgezogen. Bei vielen Antibiotika gebe es von den Wirkstoffen bis zum Präparat nur noch wenige chinesische Anbieter. Eine Erschütterung der Lieferkette oder eine massiv erhöhte Nachfrage – dann drohe ein Engpass.
Ein Hauptproblem scheint demnach die Sparpolitik im deutschen Gesundheitswesen zu sein. Pro-Generika-Sprecherin Anna Steinbach zufolge zahlen nur wenige europäische Länder noch niedrigere Preise für Generika. Sie verweist auf ein extremes Missverhältnis: 2021 seien acht von zehn in Deutschland verordneten Arzneimitteln Generika gewesen. Diese hätten aber nur 7,2 Prozent an den Arzneimittelausgaben ausgemacht. Die Infektionswellen nach der Corona-Pandemie haben das Problem aus Sicht von Pro Generika verschärft. Die auch in anderen Ländern gestiegene Nachfrage habe gezeigt, dass Produktionskapazitäten und der Warenbestandspuffer nicht ausreichten.
Nach Einschätzung von Pro Generika wird auch das neue Lieferengpassgesetz (ALBVVG) nicht viel bewirken. Das entlaste weder die Hersteller, noch setze es genug Anreize, um wieder in Europa zu produzieren. Zwar gebe es eine Preisöffnung bei Kinderarzneimitteln und Antibiotika, doch es gebe weitere Arzneimittel mit instabiler Versorgung.Pro Generika fordert, Rabattverträge für fünf Jahre auszusetzen und die Festbeträge zu erhöhen. Nur das gebe Unternehmen die nötige Planungssicherheit. Zudem brauche es mehr Diversifizierung bei den Ausschreibungen, um die krasse Abhängigkeiten von einzelnen Herstellern und Weltregionen zu senken. Zugleich sei die Politik gefragt, mit allen Beteiligten abzuklären, bei welchen Arzneimitteln Deutschland unabhängig werden wolle vom Ausland. Diese Wirkstoffe müssten benannt werden und dann müsse man sehen, wie die Produktion hierzulande gestärkt werden könne.
Das Bundesgesundheitsministerium (BMG) betont, von Lieferengpässen bei Medikamenten sei ganz Europa betroffen. Daher suche man Lösungen mit den EU-Partnern. Deutschland trete für mehr Kontrolle bei der Wirkstoffherstellung ein, verfolge aber auch eine Diversifizierung der Wirkstoffproduktion und Lieferketten. Doch der Aufbau neuer Produktionskapazitäten in Europa sei teuer und logistisch schwierig. Das könne nur produktspezifisch erfolgen.
Ein Schritt zur Gewährleistung der Versorgungssicherheit ist laut BMG das im Juli beschlossene Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetz (ALBVVG). Es stärke die Wirkstoffproduktion in Europa und werde durch neue Preisgestaltungen die Lieferfähigkeit für versorgungskritische Arzneimittel verbessern. Weitere Instrumente sind demnach das Frühwarnsystems beim BfArM zur Erkennung von Lieferengpässen und eine Liste mit Arzneimitteln für Kinder, bei denen die Festpreise gelockert wurden.
Auf MDR-Nachfrage, ob Medikamenten-Engpässe GKV und Privatkassen gleichermaßen treffen, heißt es vom BMG: "Die Leistungen der Privaten Krankenversicherung hängen von der Ausgestaltung des individuellen Versicherungsvertrages ab. Für Apotheken besteht die Pflicht zur Belieferung unabhängig von der Art der Verschreibung. Soweit ein Arzneimittel in der Apotheke vorrätig ist, bestehen insofern in der Versorgung von gesetzlich und privat Versicherten keine Unterschiede. Die (...) Erleichterungen für Apotheken beim Austausch nicht verfügbarer Arzneimittel gelten ebenfalls für an GKV- bzw. PKV-Versicherte abgegebene Arzneimittel gleichermaßen."
Es bleibt also ein Problem und gibt dazu viele Meinungen. Was sagt die Ärzteschaft, die die Medikamente verschreibt? Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) unterstützt eine Reduzierung von Rabattverträgen. Das würde Arzneimittelhersteller mehr Anreize bieten, in die Produktion einzusteigen. Es sei auch strategisch sinnvoll, Produktionsstätten in Deutschland und Europa neu zu errichten und entsprechend zu fördern. Allerdings brauche das Zeit. Unter Umständen müsse man die Idee einer nationalen Arzneimittelreserve diskutieren.
KBV-Vizechef Stephan Hofmeister mahnte zu Jahresbeginn, es brauche für wichtige Arzneimittel mehrere Hersteller und mehr Kontrolle. Das mache es etwas teurer und komplexer, aber senke die Abhängigkeiten. "Und das hat zu tun mit der Art, wie wir Arzneimittel bestellen, wie wir sie bezahlen, wie wir unsere Verträge schließen. (...) Es gibt da eine Menge zu tun." | mdr.de | Immer wieder werden in Apotheken wichtige Arzneimittel wie Antibiotika oder Schmerzmittel knapp. Wie ernst ist die Lage vor der erwarteten Infektionswelle im Winter? Was läuft schief, welche Lösungsansätze gibt es? | [
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] | Deutschland | 2023-08-26T18:07:21+02:00 | 2023-08-28T17:24:08+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/deutschland/panorama/medikamente-engpaesse-gruende-apotheken-pharma-aerzte-analyse-100.html |
Verband der Deutschen Luftverkehrs-Wirtschaft | Das ist ein großer Verein.Er macht sich für verschiedene Menschen stark:Die mit Flugzeugen arbeiten.Zum Beispiel: • Für die Mitarbeiter von einem Flughafen. • Und für die Mitarbeiter in Flugzeugen. | mdr.de | [] | Wörter-Buch | 2023-07-17T11:23:09+02:00 | 2023-07-17T11:23:09+02:00 | https://www.mdr.de/nachrichten-leicht/woerterbuch/glossar-verband-der-deutschen-luftverkehrs-wirtschaft-100.html |
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Kommentar: Wenn zwei sich streiten, freuen sich die Dritten | Ich möchte Ihnen den Streit zwischen dem Landesdatenschutzbeauftragten und der Digitalministerin aus einer anderen Perspektive erklären. Dazu müssen Sie ziemlich gute Nerven haben und mir versprechen, sich nicht allzu sehr zu ärgern. Denn ich muss etwas ausholen.
Wer in eine Verkehrskontrolle kommt, Alkohol kaufen oder in einer Bankfiliale ein Konto eröffnen will, muss seinen Personalausweis zücken. In der echten, analogen Welt geht das schnell und unkompliziert. In der digitalen – und mittlerweile auch ziemlich echten Welt – existiert ein ganzer Zoo an Möglichkeiten, sich zu identifizieren. Haben Sie Lust auf einen Rundgang durch diesen behördlichen Zoo der elektronischen Identitäten? Bitte sehr:
Ja mei! Ich weiß, das war der langweiligste Zoo-Rundgang seit der Erfindung der Arche Noah.
Das Schöne ist: Sie können sich mit Ihrem Ausweis sogar beim Einwohnermeldeamt ummelden. Vorausgesetzt, Sie wohnen in Hamburg. Und vorausgesetzt, Sie ziehen nur innerhalb Hamburgs um. Sie können sogar das deutschlandweite Bafög-Online-Portal des Bundesverwaltungsamtes nutzen. Aber leider nur, wenn Sie Ihr Bafög-Darlehen zurückzahlen wollen. Wenn Sie Bafög beantragen wollen, geht das deutschlandweit leider nicht einheitlich. Der Grund: Man konnte sich unter anderem nicht einigen, ob das Feld, in der Sie Ihre Straße und Hausnummer eintragen, "Adresse" oder "Anschrift" heißen soll.
Sachsen-Anhalts Digitalministerium hat die Plattform "einmalzahlung200.de" entwickelt. Der wenig seriös wirkende Name wurde 2023 bereits kritisiert. Ab 15. März 2023 konnten Studierenden ihre 200 Euro auf der Plattform beantragen. So haben in Sachsen-Anhalt fast 60.000 Studierenden und Fachschüler 11,8 Millionen Euro erhalten. Deutschlandweit wurden 567 Millionen Euro an 2,8 Millionen Menschen ausgezahlt. Zunächst konnten Studierende ausschließlich die "BundID" zur Identifizierung nutzen. Ab Ende Juni 2023 kam zusätzlich zur "BundID" das ELSTER-Zertifikat hinzu. Eine PIN-Lösung war auch möglich. Einen Offline-Antrag gab es nicht. Wenig überraschend ist die Zahl der Nutzer der "BundID" deshalb gestiegen: von 270.000 im Februar 2023 auf 3,2 Millionen im August 2023. Mindestens 1.700 Nutzer haben ihre "BundID" wieder löschen lassen – über die von der IT-Sicherheitsaktivisten Lilith Wittmann betriebenen Seite "widerruf200.de". Wittmann hatte 2023 auch gezeigt, wie sich die 200 Euro ohne "BundID" bekommen ließen.Ein IT-Beratungsunternehmen hat für das Projekt offiziell fast sechs Millionen Euro erhalten. Es wird gemunkelt, dass es deutlich mehr war. Ministerien halten Kosten für vergleichsweise niedrig und glauben, dass sich die Technologie auch für weitere Zahlungen eignet. Infrage käme etwa ein bislang nicht beschlossenes Klimageld.
All diese digitalen Identitäten funktionieren. Außer sie funktionieren nicht. Weil irgendetwas holpert, eine Software ein Update braucht, ein Server ausfällt oder Hacker Verwaltungen lahmlegen. Soll ja vorkommen. Oder weil eine IT-Sicherheitsaktivistin Lücken in der "BundID" findet und deshalb Dienste abgeschaltet werden. Oder weil wir Nutzer mit den Namen durcheinanderkommen: Zum Personalausweis gehört die "AusweisApp", die bis vergangenen November vier Jahre lang "AusweisApp2" hieß. Und demnächst heißt die "BundID" wohl "DeutschlandID".
Was Ihnen der Ausflug in den Zoo zeigen sollte: Es gibt zu viele Möglichkeiten, um sich in Deutschland online gegenüber Behörden, Verwaltungen oder Unternehmen auszuweisen und zu identifizieren. Und es gibt viel zu viele Möglichkeiten, was Behörden alles digital organisieren.
Nichts gegen diese Auskunftsmöglichkeiten. Aber sie sind Beiwerk und entscheiden nicht über die digitale Zukunft Deutschlands. Das machen eher massenhafte Anwendungen. Besser ausgedrückt: massentaugliche Anwendungen, unkompliziert und nutzerfreundlich.
Aber die deutsche Bürokratie ist historisch alles andere als nutzerfreundlich. Wer etwas von einer Behörde will, ist Antragsteller. Und das Amt muss erst feststellen, ob er auch Berechtigter ist. Wie genau ein Amt so etwas tut, ist von Amt zu Amt, von Kommune zu Kommune, von Landkreis zu Landkreis, von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In einer digitalen Welt ist das niemandem mehr zu erklären.
Insofern war es aus Nutzersicht eine Wohltat, wie die 200 Euro an Studierende ausgezahlt wurden. Wer sich eine "BundID" zugelegt hat, musste seine Kontonummer eintragen. Entschieden wurde innerhalb von Minuten. Das Geld war innerhalb von ein, zwei Tagen auf dem Konto.
Der Landesdatenschützer kritisiert, dass der Antrag nur online zu erledigen war. Seine größte Kritik: Alles ging nur mit der "BundID". Aber das war tatsächlich nur in den ersten dreieinhalb Monate so. Danach konnten sich Studierende auch mit dem ELSTER-Zertifikat identifizieren. Und da haben wir eben den Salat aus dem Identitäten-Zoo: Es gibt in dieser Republik keine einheitliche, von allen anerkannte, einfach zu bedienende Online-Identifikation. Es gibt erst recht keine, die Sie und ich wirklich regelmäßig nutzen.
Ein kurzer Blick ins viel gelobte Estland: Dort muss jeder Mensch ab 15 Jahren eine Identitätskarte haben. Auch sie hat eine Online-Funktion und ist deutlich häufiger im Einsatz, denn sie gilt auch als Gesundheitskarte. All das geht in Deutschland nicht. Ist der Föderalismus mal wieder schuld? Nein, es sind die handelnden Personen im Föderalismus! Die haben zu oft nur ihr eigenes Bundesland im Blick und fühlen sich wohl nicht dem großen Ganzen verpflichtet. Neudeutsch: Es fehlt Commitment. Und das schon seit Jahrzehnten.
Das Digitalministerium musste 2023 also mit dem Identitäten-Zoo arbeiten, den es gab. Der Datenschützer musste verwarnen, denn Anträge an Behörden müssen in Deutschland auch analog erledigt werden können. Und vermutlich war dem Digitalministerium 2023 auch klar, dass die Lösung nicht ganz korrekt ist. Wie hätte sie handeln sollen? Wie hätte der Datenschützer handeln sollen?
Ich habe darauf keine Antwort. Aber ich sehe im Streit zwischen Datenschützer und Digitalministerin die lachenden Dritten: jene, die dem Datenschutz mal wieder vorwerfen, Digital-Vorhaben zu verhindern. Ich sehe jene Bundesländer und Landespolitiker, die für weniger öffentlichkeitswirksame Digitalvorhaben zuständig sind und weiter vor sich hin wurschteln, weil niemand genau hinschaut. Und ich sehe Beratungsunternehmen und IT-Dienstleister, die mit ihren digitalen Ideen von einer Verwaltung zur nächsten tingeln, mit KI-Ideen um sich werfen und fleißig Rechnungen schreiben.
MDR (Marcel Roth) | mdr.de | Sachsen-Anhalts Digitalministerin und der Datenschützer streiten um ein eigentlich erfolgreiches digitales Projekt. MDR-Autor Marcel Roth meint, der Streit weise auf ein schweres bundesweites Problem hin. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2024-06-30T13:30:00+02:00 | 2024-06-30T13:30:00+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/kommentar-streit-datenschutz-digitalministerin-einmalzahlung-bundid-100.html |
Grillideen für Weihnachten | Köchin Tanya Harding aus Weimar experimentiert viel in der Küche und kreiert aus regionalen Gerichten immer wieder etwas Neues. 2020 war die gebürtige Kanadierin bereits mit ihrem Thüringer Kloß-Sushi in unserer Sendung. Dieses Jahr bereitet sie mit Henriette ein Weihnachtsessen zu – mit einer Mischung aus traditionellen und exotischen Zutaten. Statt Ofen soll dabei der Grill zum Einsatz kommen – denn Tanya ist auch Grillmeisterin.
Ein Team aus Bayern hat einen Nussknacker entwickelt, mit dem man Wal-, Hasel- oder Paranüsse sowie Mandeln nicht nur effektiv, sondern auch spielerisch knacken soll. Er funktioniert im Prinzip wie eine Guillotine: Man hebt ein Fallgewicht an, legt die Nuss ein und lässt das Gewicht wieder fallen. Klingt gefährlich, ist aber so gebaut, dass man sich nicht die Finger einklemmt. Die gesamte Konstruktion ist mit einer alten Technik von Hand geschmiedet, dafür mussten die Tüftler auch eigene Werkzeuge selbst bauen. Wir gucken uns an, wie der Nussknacker funktioniert, wie er gebaut wird und wie er ankommt.
Bauberater Ron Radam aus Beeskow in Brandenburg baut ein Haus aus Holz, Lehm und Hanf, das besonders sparsam im Energieverbrauch und nachhaltig sein soll. Kern der Idee ist ein sogenanntes "diffusionsoffenes Wandbausystem", das im Sommer vor Hitze schützen und gleichzeitig im Winter die Wärme innen gut speichern soll. Auch die Anordnung der Fenster gehört zum Konzept, sie sorgt den ganzen Tag für optimalen Lichteinfall im Gesamten Haus. Für das System und die Bauweise hat er gerade einen Gebrauchsmusterschutz vom Patentamt erhalten. | mdr.de | Die Weimarer Köchin Tanya Harding gibt Tipps für ein Weihnachtsmenü vom Grill. Gezeigt wird auch ein Nussknacker mit kleinem Spielfaktor. Und wir schauen uns ein Bio-Energie-Sparhaus an, gebaut aus Holz, Lehm und Hanf. | [] | 2022-01-20T17:42:59+01:00 | 2022-01-20T17:42:59+01:00 | https://www.mdr.de//einfach-genial/weihnachten-menu-grill-nussknacker-energie-sparhaus-100.html |
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CDU gewinnt in der Stadt Weißenfels | Dieser Text wird automatisiert erstellt. Grundlage sind die Veröffentlichungen der Landeswahlleiterin auf den Seiten des Statistischen Landesamtes. Haben Sie einen Fehler entdeckt? Schreiben Sie an: [email protected]
In der Stadt Weißenfels hat die CDU die meisten Stimmen der Wählerinnen und Wähler erhalten. Nach dem vorläufigen Endergebnis bei der Landtagswahl in Sachsen-Anhalt kann die Partei 37,9 Prozent der Zweitstimmen auf sich vereinen. Im Vergleich zur Wahl vor fünf Jahren ist das ein erheblicher Gewinn von 11,7 Prozentpunkten. Damit ist die CDU zugleich größter Wahlgewinner in dieser Gemeinde.
In den folgenden Grafiken sehen Sie die detaillierten Zweitstimmenergebnisse Ihrer Gemeinde.
An zweiter Stelle kommt die AfD. Für die Partei stimmen 24,5 Prozent der Wählerinnen und Wähler. Sie verschlechtert ihr Ergebnis um 5,2 Prozentpunkte.
Dahinter folgen Linke (9,6 Prozent), SPD (9,3 Prozent), FDP (5,9 Prozent), Grüne (3,5 Prozent) und Freie Wähler (2,5 Prozent).
Größter Wahlverlierer sind die Linken, die auf 9,6 Prozent der Stimmen kommen und damit sieben Prozentpunkte im Vergleich zur Landtagswahl 2016 verlieren.
Die Menschen in der Stadt Weißenfels stimmen ähnlich ab wie die Wählerinnen und Wähler in Sachsen-Anhalt.
Landesweit erhält die CDU mit 37,1 Prozent die meisten Zweitstimmen. Danach folgen AfD (20,8 Prozent), Linke (11 Prozent), SPD (8,4 Prozent), FDP (6,4 Prozent), Grüne (5,9 Prozent) und Freie Wähler (3,1 Prozent).
Die Wahlbeteiligung liegt mit 53,7 Prozent 6,6 Prozentpunkte unter dem Landesdurchschnitt sowie 2,3 Prozentpunkte über der Wahlbeteiligung von 2016. 29.908 Menschen waren zur Wahl aufgerufen. 1,2 Prozent der Stimmen sind ungültig.
Die Stadt Weißenfels ist Teil des Landtagswahlkreises Weißenfels.
Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk, Innovations- und Digitalagentur (ida), 23 degrees | mdr.de | Die CDU ist bei der Landtagswahl in der Stadt Weißenfels mit 37,9 Prozent die stärkste Partei. Dahinter folgen AfD und Linke. Die Wahlbeteiligung liegt bei 53,7 Prozent. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2021-06-07T03:35:10+02:00 | 2021-06-07T03:36:28+02:00 | https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen-anhalt/landtagswahl/gemeindeergebnis/so-stimmt-weissenfels-ab-102.html |
Dampflokfreunde Salzwedel: Aus Liebe zur Schiene | 30 Jahre, in denen es Verzweiflung, aber auch Freude gab. 30 Jahre, in denen Neues kam und Geliebtes ging. 30 Jahre, in denen viel passiert ist. Die Dampflokfreunde Salzwedel können in diesem Jahr auf drei Jahrzehnte Vereinsgeschichte blicken.
Eine, die von Beginn an dabei war, ist die erste Vorsitzende Doris Müller. Die gebürtige Salzwedelerin erinnert sich noch genau: "Angefangen hat alles mit zwei Dampflok-Enthusiasten, die Dampfloks vor der Verschrottung gerettet haben."
Einer dieser Enthusiasten war ihr Mann, Klaus-Peter Müller. Er und ein befreundeter Spediteur kauften besagte Züge der Reichsbahn ab. Zwei Gleise mieteten die beiden im Salzwedeler Lokschuppen an. Später kamen Gleisanlagen im Außengelände dazu, weil die Eisenbahnen immer mehr wurden – genau wie die Zahl der Mitstreiter. Und so gründete sich am 29. April 1994 der Verein Dampflokfreunde Salzwedel mit 14 Mitgliedern, darunter Doris Müller.
Anfang Juni desselben Jahres fand die erste Veranstaltung statt. "Zwar ohne fahrende Dampflok, aber dafür mit einem Katastrophenzug, der besichtigt werden konnte", erzählt die 68-Jährige. Im Oktober gab es ein Fest, bei dem dann auch fahrende Züge im Einsatz waren. Unter anderem die Dampflok 503682, die später Aushängeschild wurde und noch heute im Besitz des Vereins ist – wenn auch nicht mehr in Betrieb.
Mit der Zeit etablierte sich, dass der Verein drei Veranstaltungen im Jahr auf die Beine stellte. Das ist noch immer so. Auch gab es mittlerweile die Möglichkeit, dass die Besucher in den Dampfloks mitfahren konnten. Es schien alles gut zu laufen.
Jedoch hielt der Frieden nicht einmal zehn Jahre. Die Dampflokfreunde weilten in Salzwedel zur Miete. 2002 sorgte das für Ärger. "Wir wurden zur BSW-Gruppe, und als BSW-Gruppe wurde man von diesen Mietzahlungen befreit, denn das war ein Sozialwerk", erinnert sich Müller. Doch dann kam die DB-Immobilien auf die Salzwedeler zu und wollte sie aus dem Lokschuppen schmeißen. "Es hieß, wir hätten keine Vertragsbasis. Das gab ganz viel Aufruhr, sodass wir den Landkreis und die Landesregierung eingeschaltet haben", schildert die 68-Jährige. Anschließend gelang es, einen Mietvertrag mit der DB-Immobilien zu vereinbaren.
Die Kosten waren erheblich für den Verein und nur schwer zu stemmen. Neben der Fahrzeugerhaltung, der Miete und den Nebenkosten mussten die Dampflokfreunde 16.000 Euro jährlich für eine Anschlussweiche zahlen. "Und dann kam das Dach. Das Dach vom Lokschuppen, welches wir selbst reparieren beziehungsweise erneuern lassen sollten – als Mieter. Von der Kommune haben wir keine Unterstützung mehr bekommen, im Gegenteil", ärgert sich Doris Müller noch heute.
Fast hätten sie aufgegeben. Doch dann suchten sie stattdessen einen neuen Partner, um das Überleben des Vereins zu sichern. Nach einem erfolglosen Versuch in Lüneburg, fanden die Salzwedeler ihren Seelenverwandten in Wittenberge. Bürgermeister Oliver Hermann trat an die Mitglieder heran und erzählte ihnen, dass die Stadt Wittenberge das Gelände des Historischen Lokschuppens kaufen und sanieren wollte. Dafür suchte die Kommune einen Verein, der auch seinen Bestand mitbringen würde. Und das sollten die Salzwedeler sein. "Das war wie ein Sechser im Lotto", sagt Müller.
2012 zogen die Salzwedeler Dampflokfreunde schließlich um. Mittlerweile sind sie mit den Dampflokfreunden Wittenberge zu einem Verein verschmolzen. Der Namenszusatz Salzwedel konnte sich dabei durchsetzen.
Ein langjähriges Mitglied und mittlerweile zweiter Vorsitzender ist Dennis Kathke. Der Dampflokfreund ist stolz auf die Arbeit, die alle zusammen leisten: "Wir beschäftigen uns nicht nur mit dem Erhalt von historischen Eisenbahnfahrzeugen, sondern auch mit der ganze Infrastruktur, also sprich Lokschuppen und Gleise und alles, was dazu gehört. Wir haben uns eine beeindruckende Sammlung aufgebaut. Wir sind ein lebendiges Museum. Die Eisenbahnen stehen also nicht nur rum, sondern fahren auch. Und ich denke, dass uns das in der Region besonders macht."
Eine beeindruckende Sammlung, das lässt sich leicht sagen. Aber welche Schmuckstücke kann der Verein zu seinem Bestand zählen? "Unser Zugpferd ist natürlich unsere 503570, eine kohlegefeuerte Güterzug-Dampflokomotive aus dem Jahr 1942", berichtet Kathke stolz. Ein weiterer Schatz ist Emma, eine zweiachsige Dampflok aus den 1920er-Jahren. "Die ist besonders bei den Kindern beliebt, weil sie kleiner und nicht so laut ist", weiß Kathke.
Kinder haben zwar ihren Spaß an den Lokomotiven, im Verein sind allerdings keine. Probleme mit Nachwuchs gibt es trotzdem nicht. Viele jüngere Mitglieder, darunter auch fünf Jugendliche, sind bei den Dampflokfreunden. Als Jugendlicher, mit 16 Jahren, kam auch Mathis Mangelsdorf dazu. Das ist jetzt vier Jahre her. Der mittlerweile 20-Jährige macht aktuell seine Ausbildung zum Fahrdienstleiter bei der Bahn. Die Liebe zu Zügen spiegelt sich also nicht nur in seinem Hobby, sondern auch in seinem Beruf wieder.
Dass ihn dieses Thema interessiert, merkte Mangelsdorf, als er mit 15 Jahren seine alte Modelleisenbahn wiederfand, die er als Kind geschenkt bekommen hatte. Daraufhin besuchte er die Dampflokfreunde. "Als ich dann im Führerstand mitfuhr und diese Kraft spürte, die alles rüttelte, man durchgeschüttelt wurde, es roch und war laut, hat mich das in meine Kindheit zurückversetzt und ich musste daran denken, wie ich als Kind an der Strecke saß und den Zügen zugeschaut habe", erzählt der 20-Jährige. Kurz darauf trat er dann dem Verein bei.
Einen Blick hinter die Kulissen können am 4. und 5. Mai geworfen werden. Dann wird das 30. Jubiläum nämlich groß gefeiert. Eine große Fahrzeugausstellung, Führerstandsmitfahrten auf Dampf- und Diesellokomotiven sowie Rundfahrten und Führungen durch die Anlage sind nur ein Teil des Sonderprogramms.
MDR (Lydia Zahn, Daniel George) | mdr.de | 30 Jahre ist es her, dass sich die Dampflokfreunde Salzwedel gegründet haben. Heute geht es dem Verein gut, das war aber nicht immer so. Fast hätte er sich aufgelöst. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2024-04-07T16:55:49+02:00 | 2024-04-08T09:20:30+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/stendal/salzwedel/dampflokfreunde-salzwedel-jubilaeum-100.html |
Intensivstation der Uni-Kinderklinik Magdeburg gut auf Erkältungszeit vorbereitet | Die Intensivstation der Universitätskinderklinik Magdeburg sieht sich gut vorbereitet für die Erkältungssaison. Wie Chefarzt Gert Warncke MDR SACHSEN-ANHALT am Montag sagte, seien sowohl das Pflegepersonal als auch die Technik gut aufgestellt. Der zu erwartende saisonale Anstieg von Infektionskrankheiten sei damit zu bewältigen.
Derzeit werden den Angaben nach vier Kinder auf der Intensivstation behandelt, eines davon werde beatmet. Die Station hat momentan sechs Intensivbetten. Künftig sollen es acht sein. Während die Pflege gut aufgestellt sei, brauche es aber weiteres Ärzte-Personal. Aktuell werden laut Warncke für unbesetzte Stellen auch Ärzte auf Honorarbasis eingesetzt.
Warncke hofft, weitere Ärzte anwerben zu können. Er setzt dabei auf jüngere Ärzte, denen er eine Weiterbildung in der Intensivmedizin bieten könnte. Zudem sollen Studenten mehr für die Kinderintensivmedizin begeistert werden. Außerdem plant er einen engeren Austausch mit dem Schockraum der Klinik. Das Personal der Abteilungen solle die medizinische Notfallversorgung auf allen Ebenen kennenlernen, um Abläufe zu verbessern.
Zu Beginn des Monats war die Kinderintensiv-Station der Magdeburger Uniklinik nach einem Dreivierteljahr wiedereröffnet worden. Wegen Personalmangels war sie seit Februar geschlossen. Nur Kleinkinder konnten in dieser Zeit stationär behandelt werden. Mit der Anstellung von Warncke war der Betrieb wieder möglich geworden. Der Chefarzt dankte im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT der Kindermedizin des Städtischen Klinikums in Magdeburg sowie der Uniklinik in Halle für die Unterstützung.
MDR (Anja Höhne, Max Hensch, Annekathrin Queck) | mdr.de | Husten, Schnupfen, Heiserkeit: Die Intensivstation der Uni-Kinderklinik Magdeburg erwartet, dass sie die saisonale Erklältungswelle gut bewältigen kann. Die Station ist erst seit kurzem wieder offen. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2023-11-20T18:29:25+01:00 | 2023-11-20T18:29:25+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/magdeburg/magdeburg/kinderintensiv-station-freie-betten-infektionen-saison-100.html |
Pisa-Schock mit Ansage - Wie können wir besser werden? | Die Finnen werden immer gern als Vorbilder dargestellt, gespeist aus dem "Wissen", die hätten sich ihr Bildungssystem in der DDR abgeschaut. Das hält sich hartnäckig, die Finnen dementieren vergeblich. Richtig ist, dass sie in den Sechzigerjahren auch den Ostblock bereist haben, um Eindrücke zu sammeln. Paavo Malinen war damals dabei und hat den Autoren der "Studien zum Bildungswesen und Schulsystem in Finnland" Rede und Antwort gestanden.
Die Reise in den Ostblock führte damals bei der politischen Rechten in Finnland zu dem Vorwurf, man wolle hier ein sozialistisches Schulmodell einführen, das aus der DDR stammt, so wird Paavo Malinen zitiert.
Doch die Anregungen für die neue Grundschule in den Siebzigerjahren mit individueller Förderung, pädagogischer Differenzierung und besonderer Betreuung von Schülern mit Lernschwäche holte man sich aus der amerikanischen erziehungspsychologischen Literatur und bei den Nachbarn in Schweden. Ein sozialistisches Grundschulmodell sei kein Vorbild für die Finnen gewesen, schreiben die Autoren der Studien.
Die administrative Struktur der Grundschule war jedoch hauptsächlich dem schwedischen System nachempfunden. In den offiziellen Plänen wurde nirgends darauf hingewiesen, dass die Grundschule nach sozialistischem Modell geplant wurde.
Obwohl Finnland im aktuellen Pisa-Ranking auch nur wenige Plätze und Punkte vor uns liegt, lohnt sich ein Blick auf die Struktur des Bildungssystems. Es gibt genügend Kindergartenplätze und das Anbieten einer einjährigen Vorschule für alle, die auch von fast allen wahrgenommen wird, aber keine Pflicht ist.
Anschließend folgt eine neunjährige gemeinsame Schulpflicht. Danach spalten sich die Wege in einen eher praktischen und einen eher wissenschaftlichen Zweig. Letzter ist das Gymnasium. Schüler, die praktisch veranlagt sind, gehen ab der zehnten Klasse auf berufsorientierte Schulen, wie zum Beispiel technische Schulen, landwirtschaftliche Schulen, Handelsschulen oder Schulen für Sozialberufe. Die Abschlüsse an den Gymnasien aber auch die Abschlüsse an den berufsorientierten Schulen gelten als Zugangsberechtigung für Hochschulen.
Unangefochtener Spitzenreiter ist weiterhin Singapur. Den Stadtstaat in Südostasien hat schon 2018 das Deutsche Schulportal der Robert Bosch Stiftung analysiert und ist zu dem Schluss gekommen, dass dies das Ergebnis einer gewaltigen Kraftanstrengung war. Mitte der 60er-Jahre waren die meisten der 5,5 Millionen Einwohner Analphabeten, zugewandert aus China, Malaysia und Indien. Rohstoffe gab und gibt es nicht, also investierte man in Bildung. Bis heute fließt ein Fünftel des Staatshaushaltes in Lehrerbildung und das Schulsystem, nur die Militärausgaben sind höher.
Aber: Das Geld alleine kann es auch nicht sein, die OECD-Statistik 2020 zeigt: Tabellenzweiter Japan investiert nur 4,1 Prozent des Staatshaushaltes, Deutschland immerhin 4,6 Prozent. Estland als Tabellenvierter 4,8 Prozent, dazu kommen wir noch.
Der Autor des Singapur-Artikels Michael Schratz war als Gastprofessor in dem asiatischen Land tätig. Er hat die asiatischen Tugenden wie Anstrengung, Fleiß und Disziplin als Basis erlebt, weniger das Auswendiglernen. Stattdessen gibt es in Singapurs Schulen ständig variierende Aufgabenstellungen mit vielfachem "Bezug zum Lebensalltag".
Eigene Lebenserfahrungen spielen eine große Rolle. Nur die besten Absolventen werden Lehrer. Sie sind hoch angesehen, verdienen sehr gut, müssen sich aber auch intensiv fortbilden und permanent darüber Rechenschaft ablegen. Außerdem gibt es eine ausgeprägte Feedback-Kultur mit wöchentlichen Pflichtveranstaltungen, man hospitiert gegenseitig und wertet die Ergebnisse aus. Und trotz großer Klassen (Durchschnitt 2018: 36 Kinder) wird großer Wert gelegt auf eine individuelle Förderung der einzelnen Kinder.
ARD-Korrespondentin Sofie Donges hat sich das estländische Bildungssystem genauer angeschaut. Auffällig: Der Kindergarten wird als Bildungseinrichtung verstanden. Zwei Drittel der Zweijährigen gehen in diese Vorschule. Es gibt einen Lehrplan und "Qualifikationsanforderungen für Pädagogen" sagt Bildungsministerin Kristina Kallas.
Es wird bis zur 9. Klasse gemeinsam gelernt, man scheint sehr darauf zu achten, dass niemand zurückbleibt. Wer Hilfe braucht, soll sie individuell bekommen. Die Lehrer sind schlecht bezahlt, aber hoch angesehen. Corona hat keine so großen Lücken gerissen, die Digitalisierung im Bildungswesen war so weit fortgeschritten, dass Homeschooling problemlos möglich war.
Aber jeder, der hierzulande Kinder hat, bekommt aus Estland auch schmerzliche Hinweise auf mögliche Versäumnisse bei den eigenen Hausaufgaben. Für die estnische Pisa-Expertin Gunda Tire muss nämlich die Basis für eine gute Bildung in der Familie gelegt werden. Die Wertevermittlung passiert zu Hause, sogar das gemeinsame Abendbrot sei ein wichtiger Bestandteil bei der Wissensvermittlung.
Es gibt Studien dazu, dass ein wichtiger Bestandteil für Bildung das gemeinsame Abendessen zu Hause ist.
Das bedeutet: Während deutsche Experten sicher noch eine Weile darüber streiten werden, wie der große Wurf aussehen könnte, der unsere 16 Bildungssysteme nach vorne bringt, könnten die Eltern- und Großelternhäuser direkt loslegen. Noch heute Abend, mit einem gemeinsamen Abendessen. Eine Forsa-Erhebung im Auftrag des Kinderhilfswerkes von 2020 zeigt, dass bei rund 20 Prozent der Kinder beim gemeinsamen Essen nicht über den Tag gesprochen wird. Die Untersuchung kommt zu dem Schluss, dass gemeinsame Familienmahlzeiten mit steigendem Bildungsgrad einen höheren Stellenwert bekommen.
Auch abseits der Tischzeiten gibt es sicherlich Reserven: weniger Handy, mehr Bücher, abendliches Vorlesen und eigenes Wissen kindgerecht weitergeben. Das ist nicht alles, aber selbst das wird zu häufig ignoriert. Wir können Geschichten erzählen und Mathematik in den Alltag einbinden, beim Einkaufen, beim Autofahren, beim Spazierengehen. Möglichkeiten gibt es überall, mit den Kindern die Welt zu entdecken und damit die Basis zu legen für die Schule. Die alleine wird es nicht richten können.
Es braucht ein ganzes Dorf, damit ein Kind gut gedeiht.
MDR (csr) | mdr.de | Ursachen für schlechte PISA-Ergebnisse gibt es viele, Meinungen auch. Nicht alle sind sachlich, aber vielleicht hilft der Blick auf "die da oben", also auf die Spitzenreiter. | [
"Nachrichten",
"Redakteur",
"Becker",
"schule",
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] | Deutschland | 2023-12-06T20:05:55+01:00 | 2023-12-06T20:05:55+01:00 | https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/gesellschaft/pisa-schulen-lehrer-international-vergleich102.html |
Ergebnis Stadtratswahl Flöha | Der neue Stadtrat ist gewählt. Die folgenden beiden Grafiken zeigen die Verteilung der Stimmen in Prozent und wie viele Sitze die Parteien/Bündnisse haben.
Im Landkreis Mittelsachsen ist am 9. Juni auch ein neuer Kreistag gewählt worden. Das Ergebnis finden Sie hier. Weitere Ergebnisse der Gemeinderatswahlen im Landkreis sind hier zusammengefasst.
MDR (cba) | mdr.de | Bei den Kommunalwahlen in Flöha haben die Wählerinnen und Wähler neben einem neuen Kreistag auch über einen neuen Stadtrat abgestimmt. Hier finden Sie das Ergebnis zur Wahl. | [] | Sachsen | 2024-06-08T13:00:02+02:00 | 2024-06-08T13:00:02+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen/politik/kommunalwahlen/ergebnis-stadtrat-floeha-100.html |
"Die Kirche übt auf brutale Weise Druck aus!" | Eine autoritäre Partei, Jaroslaw Kaczynskis Recht und Gerechtigkeit (Pis), hat dem fundamentalistischen Katholizismus die Hand gereicht. Die Kirche ist zu einem politischen Akteur geworden.
Eine deutliche Mehrheit des Klerus ruft ganz offen dazu auf, die Pis zu wählen. Auch in den Predigten. Und dann gibt es da noch das so genannte Rydzyk-Imperium des Paters und Medienunternehmers Tadeusz Rydzyk. Dazu gehören die Tageszeitung "Nasz Dziennik", "Radio Maryja" und "TV Trwam". Sie sind eindeutig für die Pis und haben die Partei in den Wahlen unterstützt.
Dieses Radio arbeitet vor allem mit negativen Botschaften. Es ist anti-europäisch, anti-demokratisch, anti-ökumenisch. Und es gibt sogar sehr starke Elemente des Antisemitismus. Dieses Radio schreckt nicht vor einer Sprache des Hasses zurück. Dinge, die in Westeuropa selbstverständlich sind, etwa gleichgeschlechtliche Beziehungen, werden dort als satanisch stigmatisiert. Ich halte das für sehr gefährlich. Radio Maryja gibt Ideen Raum, die von Grund auf unchristlich sind.
Radio Maryja hat ein Angebot für unterschiedliche Altersgruppen, auch für junge Leute. Außerdem hat Ojciec Rydzyk eine Medien-Hochschule in Torun. Viele ihrer Absolventen haben jetzt Arbeit in den "nationalen Medien" gefunden – so nennt die Pis die ehemals öffentlich-rechtlichen Medien. Viele der Absolventen finden auch eine Anstellung in den staatlichen Institutionen. Von daher sehe ich eine Ausweitung des Einflusses. Die Rydzyk-Medien haben eine sehr große Bedeutung gewonnen. Ojciec Rydzyk ist der sichtbarste Vertreter der katholischen Kirche geworden und er ist mit der Regierungspartei verbunden ...
Früher gab es einige Bischöfe, die ihre Distanz gegenüber Rydzyks Radio Maryja ausgedrückt haben, etwa der verstorbene Józef Glemp. Aber heute könnte ich keinen Bischof nennen, der offen dagegen ist. Eine deutliche Mehrheit der polnischen Bischöfe unterstützt dieses Radio.
Ja, es gibt Zentren des sogenannten offenen Katholizismus. Ihre Medien sind zum Beispiel "Tygodnik Powszechny" oder das Magazin "Znak". Sie distanzieren sich von der Pis und von Pater Rydzyk, aber sie haben medial eine deutlich geringere Bedeutung.
Ich war sogar Rektor des Jesuitenkollegs in Krakau. Für mich hat das alles gut funktioniert bis zum Jahr 1989. Die Wende hat auch Veränderungen in der Kirche mit sich gebracht, sie ist ziemlich schnell zu einem politischen Akteur geworden. Ich war lange in Opposition zu dieser Hauptströmung. Schließlich wurden für mich Praktiken wie Kontrolle und Zensur so sehr zum Problem, dass ich mich vor zehn Jahren entschieden habe, die Kirche und den Orden zu verlassen.
Ja. Die Mittel, mit denen die Kirche Druck auf die Politik ausübt, sind sehr brutal. Noch zur Zeit der Vorgängerregierung wurden zum Beispiel Stimmen einiger Bischöfe laut, die sagten, dass ein Politiker, der für die künstliche Befruchtung mit der Methode "in vitro" ist, nicht zur Kommunion zugelassen werden sollte. Oder es werden Listen der Abgeordneten veröffentlicht, die für die Anerkennung homosexueller Beziehungen sind. So sollen Politiker eingeschüchtert werden. Die Kirche schließt diejenigen aus, die anders denken als sie.
Das ist sicher gegen seine Vorstellung von der Kirche. Vor einigen Tagen hat er der französischen Zeitung "La Croix" ein Interview gegeben, in dem er sich für die Trennung von Kirche und Staat ausspricht. Ich denke, für die polnische Kirche ist das ein großes Problem. Papst Franziskus kommt im Juli 2016 nach Polen zu den Weltjugendtagen. Und das was und wie er es sagt, wird vielleicht den liberalen Flügel stärken.
Die Hauptströmung in der polnischen Kirche ist konservativ. Pfarrer Rydzyk vertritt zum Beispiel diese Gruppe mit einer xenophoben und nationalistischen Tendenz. Das ist der Katholizismus des Polens der Dreißiger, also der Katholizismus der Nationaldemokraten. Nach deren Vorstellung hat ein Pole auch ein Katholik zu sein. Und diese Strömung dominiert zurzeit.Eine ganz andere, ähnlich einflussreiche Figur ist der Professor und Priester Michał Heller. Für viele Leute ist er eine Alternative zu Rydzyk, denn er ist ein Mensch des Dialoges. Er hat zum Beispiel mit dem Biologen und Religionskritiker Richard Dawkins gesprochen. In Krakau hat er das Copernikus Center gegründet, ein interdisziplinäres Forschungszentrum, das sich mit den Schnittstellen von Naturwissenschaft und Theologie beschäftigt. Der Pis und einer Politisierung der Kirche gegenüber ist er sehr abgeneigt. In intellektuellen Kreisen ist er sehr einflussreich, während Rydzyk die einfachen Leute anspricht.
Stanislaw Gądecki ist der Erzbischof von Posen. Er ist der Vorsitzende des polnischen Episkopates und in dieser Funktion ist er gemäßigt. Er tritt nicht in den Medien von Rydzyk auf und er unterstützt auch nicht eindeutig die Pis. Aber einige seiner Predigten sind sehr konservativ. Andererseits hat er vor kurzem vor den Gefahren des Nationalismus gewarnt. Er unterstützt Papst Franziskus.
Andere Bischöfe sind dagegen ganz eindeutig mit Radio Maryja verbunden: Zum Beispiel Bischof Henryk Hoser. Er ist sehr konservativ, sehr verschlossen und politisiert. Auch der Danziger Bischof Sławoj Głódź unterstützt die Pis und ist für eine starke Macht der Kirche im öffentlichen Raum.
Er hat seinen Rücktritt eingereicht. Interessant ist, dass der Papst diesen so schnell angenommen hat. Ein Grund dafür war, dass Michalik sich eindeutig politisch geäußert hat. Das heißt, wir haben einen deutlichen Anfang einer Einmischung von Papst Franziskus in den polnischen Episkopat. Natürlich macht er das langsam und diskret, aber für vatikanische Verhältnisse ist das ein klares Signal. Der Nuntius des Papstes, Celestino Migliore, der viel zu sagen hat, ist zwar ein Teil des alten Systems. Aber trotzdem hat er schon einige Male interveniert.
Ja. Es wurde gerade ein neues Gesetzt verabschiedet, das sehr strenge Regeln für den Kauf von Ackerland vorsieht und Begrenzungen hinsichtlich der Fläche macht. Nur die Kirche wurde von diesem Gesetzt ausgenommen. Auch beim Religionsunterricht sieht man diese Privilegierung: Der Staat bezahlt zwar den Religionsunterricht, hat aber nicht den geringsten Einfluss darauf, was dort gelehrt wird. Das kontrollieren die Bischöfe.
Nach der Wende hat sich keine Partei auf einen Konflikt mit der Kirche eingelassen. Das ist schwer zu verstehen, aber ich denke, das ist ein Abbezahlen einer Dankbarkeitsschuld - weil die Kirche in der Revolution die Rolle eines Vermittlers gespielt hat. Viele glauben, dass es deshalb in Polen nicht zu einem blutigen Bürgerkrieg gekommen ist.
Für diese These gibt es keine Belege. Viele Wähler haben sich auch wegen eines Mangels an Entschlossenheit gegenüber der Kirche von der liberalen Bürgerplattform (PO) abgewandt. Das heißt, dieses Kalkül, sich nicht mit der Kirche anzulegen, geht nicht auf. Zu der politischen Situation, die wir heute in Polen haben, ist es erst durch die Unterwürfigkeit aller politischen Parteien gegenüber der Kirche gekommen. | mdr.de | Stanislaw Obirek ist Theologe und ehemaliger Jesuiten-Priester. Im Gespräch mit HEUTE IM OSTEN erklärt er, wie die Kirche in Polen mit der Politik verbunden ist und mit welchen Methoden sie ihre Ziele verfolgt. | [] | 2016-05-25T16:14:28+02:00 | 2016-07-26T10:51:15+02:00 | https://www.mdr.de//heute-im-osten/katholiken-in-polen-100.html |
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Verfahren wegen sexueller Belästigung gegen Marc Terenzi endgültig eingestellt | Das Verfahren gegen den Sänger und ehemaligen RTL-Dschungelkönig Marc Terenzi wegen des Vorwurfs der sexuellen Belästigung einer Jugendlichen ist endgültig eingestellt worden. Voraussetzung war die Zahlung in Höhe von 1.500 Euro an eine gemeinnützige Einrichtung, wie ein Sprecher des Amtsgerichts Borna auf Anfrage der Deutschen Presseagentur sagte. Zuvor hatte RTL berichtet.
Vor gut einem Jahr hatte sich Terenzi vor dem Amtsgericht wegen des Vorwurfs verantworten müssen. Er sollte der damals 15 Jahre alten Tochter seiner damaligen Lebensgefährtin an den Po gefasst haben. Der Sänger hatte dies zurückgewiesen. Das Gericht hatte das Verfahren zunächst vorläufig eingestellt, auch um der Jugendlichen eine Vernehmung vor dem Amtsgericht zu ersparen. "Ich möchte betonten, dass Herr Terenzi nach der Einstellung des Verfahrens als unschuldig gilt", erklärte dessen Rechtsanwalt Andreas Hohnel dazu.
MDR (sme)/dpa | mdr.de | Der Sänger und Ex-Dschungelkönig Marc Terenzi soll einer Jugendlichen an den Po gefasst haben. Das Verfahren gegen den 46-Jährigen wurde nach Zahlung einer Geldauflage jetzt endgültig eingestellt. | [
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] | Sachsen | 2025-04-09T15:18:49+02:00 | 2025-04-09T15:18:56+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen/leipzig/borna-geithain/marc-terenzi-sexuelle-belaestigung-verfahren-eingestellt-102.html |
Wie ernst meint es Amazon in Teutschenthal? | In Teutschenthal im Saalekreis steht eine 5.000-Quadratmeter große Halle seit Jahren leer. Sie sollte eigentlich ein neues Amazon-Verteilzentrum mit mindestens 85 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern werden, doch seit fast drei Jahren hat die Gemeinde nichts mehr von dem Unternehmen gehört bzw. keinen Kontakt gehabt. Das teilte Teutschenthals Bürgermeister Tilo Eigendorf (UBV, Unabhängige Bürgervereinigung) MDR SACHSEN-ANHALT mit.
Den letzten Kontakt habe es 2022 bei der nachträglichen Anmeldung der Halle als sogenannte unselbstständige Zweigstelle mit Hauptsitz in München gegeben, wo auch die Hauptsteuerlast abgeführt werde, sagt Eigendorf. Seitdem sei das Thema nicht noch einmal auf dem Tisch des Bürgermeisters und seiner Verwaltung gelandet. Das zuständige Gewerbeamt habe zwar immer mal wieder versucht, etwas in Erfahrung zu bringen, sei aber wenig erfolgreich gewesen.
Deshalb überrascht es, dass MDR SACHSEN-ANHALT schnell Kontakt zu Amazon herstellen kann. Ein Amazon-Sprecher sagt, die Nutzung beziehungsweise Nicht-Nutzung der Halle in Teutschenthal sei aus seiner Sicht in der Logistikbranche ein nicht unüblicher Vorgang. Amazon sei nicht Gebäudeeigentümer, sondern Mieter des Objekts, heißt es weiter. Das US-Unternehmen zahle Miete an den Gebäudeeigentümer. Wo genau das Geld hinfließt, bleibt unklar.
Bürgermeister Eigendorf zeigt sich im Gespräch mit MDR SACHSEN-ANHALT ernüchtert über dieses Konstrukt: "Wir haben uns das schon anders vorgestellt. Ganz zu Beginn war Amazon der Auffassung, das Objekt auch selbst zu errichten. Man hat es dann aber errichten lassen und es über Verträge angemietet." Damals, bei den ersten Kontaktaufnahmen, habe Amazon natürlich damit geworben, dass sich diese Verteilzentren auch am Ort der Leistung anmelden werden. Das sei am Ende nicht so gekommen.
Eigendorf sagt weiter: "Unser Vertragspartner war nicht Amazon" und betont, Amazon habe das Grundstück nicht gekauft und die Halle nicht gebaut. Käufer des Grundstücks sei eine amerikanische Immobilienfirma gewesen, die auch einen Sitz in Deutschland unterhalte. Das geplante regionale Verteilzentrum unweit von Halle/Saale und den Autobahnen 143 und 38 sei in Rekordzeit errichtet worden, auch mit Unterstützung des Saalekreises, der über die Ansiedlung dieses Global Players sehr erfreut gewesen sei. Ob das Grundstück zwischenzeitlich an Amazon veräußert wurde oder auch eine andere Vertragskonstruktion vorliegt, entziehe sich seiner Kenntnis, sagt Eigendorf.
Wir würden uns wünschen, dass diese Fläche nicht irgendwann zur Bauruine verkommt.
MDR SACHSEN-ANHALT fragt bei Amazon nach: Der Gebäudeeigentümer habe die Halle 2021 als multifunktionalen Standort gebaut. Wieviel der Gebäudeentwickler dabei in Teutschenthal investiert habe, konnte der Sprecher nicht mitteilen. Er führt aus, dass bei solchen Objekten immer wieder auch eine Zwischennutzung geprüft werde, zum Beispiel eine Untervermietung an andere Logistiker. Diese Variante werde aber in Teutschenthal nicht mehr forciert.
Amazon weist auf Anfrage darauf hin, dass eine solche Untervermietung keine unübliche Vorgehensweise sei. Dadurch könne das Unternehmen seine Verpflichtungen im Zusammenhang mit einem bestehenden Gebäude reduzieren, das aktuell nicht seinem unmittelbaren Bedarf entspreche, aber zu einem späteren Zeitpunkt in Betrieb gehen könne. "Die Untervermietung ist daher lediglich eine Zwischenlösung", heißt es in einer Amazon-Anwort.
Obwohl das Firmen-Logo groß an der Halle im Gewerbegebiet von Teutschenthal prangt, ist Amazon offenbar bislang an dem Standort im Saalekreis nicht in Erscheinung getreten. Aber der Amazon-Sprecher kündigt an, dass man die Kunden von dem Verteilzentrum in Teutschenthal "demnächst bedienen" wolle und plane, die Halle in Betrieb zu nehmen. Auf einen konkreten Zeitpunkt wollte sich der Sprecher aber nicht festlegen.
Schriftlich heißt es als Begründung dazu: Logistikprojekte bräuchten Zeit und der Starttermin werde von einer Vielzahl interner und externer Faktoren beeinflusst werde.Zudem habe das Unternehmen mehrere Gebäude in der Region, deren Kapazitäten es aktuell nutzen könne. "Da wir die Entwicklung anderer Standorte in der weiteren Region beschleunigen konnten, verfügen wir über die Kapazitäten, die wir derzeit benötigen, bis unsere Teams in Teuschenthal einsatzbereit sind", so der Sprecher.
Ob das den Bürgermeister zufrieden stellt? Grundsätzlich ist bei Tilo Eigendorf der Wunsch da, dass Menschen in die Region ziehen und Jobs entstehen. Das Gelände in Teutschenthal sei bereits in den 1990er-Jahren erschlossen worden und habe dann viele Jahre brach gelegen. Als Amazon anfragte, habe die Gemeinde das Angebot freudestrahlend angenommen. Die Gemeinde habe die Erwartung gehabt, dass die gesamte Fläche, in deren Erschließung finanzielle Mitteln geflossen seien, endlich einer Verwertung zugeführt werde. Man habe auf Folgeeffekte wie Gewerbesteuer und Arbeitskräfte gehofft. Doch man sei in dem Punkt enttäuscht worden.
"Wir würden uns wünschen, dass diese Fläche nicht irgendwann zur Bauruine verkommt. Sie steht jetzt im dritten Jahr leer." Obwohl dort dauerhaft Licht in Büros und auf Stellflächen brenne, worüber sich Bürgerinnen und Bürger beschwert hätten, habe Eigendorf nach eigener Aussage keinen Einblick, was Amazon dort vorhabe. "Wir hätten nur gern mal eine verbindliche Aussage, wann man plant, das Gelände zu nutzen."
Der Sprecher von Amazon betont bei MDR SACHSEN-ANHALT, dass es dem Unternehmen bei allen Standorten um ein langfristiges, für beide Seiten gewinnbringendes Engagement in und mit der jeweiligen Region gehe. "Wir wollen gute Nachbarn sein und uns in der Gemeinde engagieren, auch wenn wir auf den Start unserer Teams warten", kündigt der Pressesprecher an. Wann das soweit ist, bleibt unklar.
Amazon hat in den vergangenen Jahren vermehrt in Deutschland investiert. Nach eigenen Angaben hat sich die Zahl der festangestellten Mitarbeiter auf aktuell 40.000 Beschäftigte verdoppelt.Das US-Unternehmen hat in Deutschland mehr als 100 Standorte, unter anderem 23 Logistik-, neun Sortier- und 60 Verteilzentren. Hinzu kommen unter anderem Forschungs- und Entwicklungsstandorte, sowie Verwaltungen. In Sachsen-Anhalt ist Amazon an drei Standorten ansässig: im Logistikzentrum in Magdeburg Sülzetal, im Sortierzentrum in Kabelsketal an der A14 und im Verteilzentrum Magdeburg.Amazon plant aktuell weitere Logistikzentren in Könnern in Sachsen-Anhalt und Rohr in Bayern. Dort sollen jeweils mehr als 1.000 Arbeitsplätze entstehen.Allerdings hat der US-Versandhändler Amazon Air seinen Luftfracht-Standort im sächsischen Schkeuditz geschlossen. Begründet wurde das Ende im September 2023 damit, dass zunehmend weniger Flüge nötig sind, um die Waren in Europa zu verteilen.
MDR (Annekathrin Queck, Fabienne von der Eltz, Susanne Ahrens), dpa | Erstmals veröffentlicht am 20.05.2025 | mdr.de | Seit mehr als drei Jahren steht das Amazon-Verteilzentrum in Teutschenthal leer. Amazon betont, den Standort "demnächst" in Betrieb nehmen zu wollen. Passiert ist bislang allerdings nichts. | [
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] | Sachsen-Anhalt | 2025-05-22T15:34:52+02:00 | 2025-05-22T15:34:52+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/sachsen-anhalt/halle/saalekreis/amazon-verteilzentrum-teutschenthal-ansiedlung-106.html |
Experte: Deutsche E-Autohersteller sollten mit Chinesen zusammenarbeiten | Professor Ferdinand Dudenhöffer: Die Chinesen drängen nach Deutschland mit hervorragenden Fahrzeugen – und sie werden dabei so ein Tesla-Tempo vorlegen. Tesla ist auch unendlich schnell in Deutschland gestartet und es fahren jetzt schon viele Teslas auf den Straßen. Die Toyotas sind vor 50 Jahren und die Kias und die Hyundais vor 30 Jahren viel langsamer gestartet.
Absolut. Es wird eine Globalisierungsstrategie wie bei Tesla verfolgt. Dabei ist Amerika wichtig. Amerika ist schwieriger, weil die amerikanische Regierung versucht, mit Regulierungskonzepten wie dem "Inflation Reduction Act" die Chinesen "auszubremsen". Deshalb hat man einen starken Fokus auf Europa und übrigens auch auf Russland. Das heißt, man versucht die Exporte in diese Regionen zu steigern. Und die Chancen sind gut, dass es den Chinesen gelingen wird. China ist der weltweit größte Automarkt und in diesem großen Markt konnten sich die chinesischen Autobauer mit Elektroautos gut entwickeln. China kommt mit hochwertigen und innovativen Elektroautos. Das Herz der modernen Batterie sitzt in China. Das gilt für das Know-how und die Fabriken.
China kommt mit hochwertigen und innovativen Elektroautos. Das Herz der modernen Batterie sitzt in China. Das gilt für das Know-how und die Fabriken.
Zweitens: Da ist die Software. Das, was das Auto alles kann, wenn es um das autonome Fahren geht. In China sind Robotaxen unterwegs, also Taxen ohne Taxichauffeur. Die fahren autonom. Die sammeln unendlich viele Testkilometer bei diesen Fahrten und werden dann schlauer und schlauer. Deshalb ist das Risiko groß, dass wir auch in diesem Rennen nicht der Sieger werden. Es ist das gesamte "Software-Defined-Car", also auch die Entertainment-Funktionen, das China beherrscht.
Ja, das ist völlig anders. Um das Jahr 2010 herum waren die Chinesen auch bei der Autoausstellung, bei der IAA. Zu ihren Modellen sagten wir damals "Reisschüsseln". Das waren keine Autos. Die sind beim Anschauen schon fast auseinandergefallen. Also lausige Qualität, katastrophale Crashtests. Aber die Chinesen haben in der Zwischenzeit sehr viel gelernt. Viele von den damaligen Herstellern sind jetzt nicht mehr im Markt . Aber die, die jetzt kommen, die muss man unendlich ernst nehmen.
Absolut. Bei den Chinesen wird es so aussehen wie bei allen anderen auch. So war es früher immer bei den Deutschen, bei den Europäern. So war es bei den Japanern und Koreanern. Also viele treten an. Die Chinesen lieben Marken. Davon haben sie immer mehr, auch in den großen Konzernen, die sie einfach aufbauen. In China ist es so, dass mittlerweile auch "Huawei" – also die, die Handys verkaufen – bei der E-Mobilität mitspielt. Auch "Baidu" geht in dieses Geschäft. "Baidu" ist das Google von China. Es drängen sehr viele in den Automarkt und mit hundertprozentiger Sicherheit werden nicht alle überleben.
Es ist der größte Markt in Europa, aber es gibt andere Märkte oder Gruppen, die wichtiger sind. Deutschland hat auch eine Funktion als Reputationsbringer. Wer in Deutschland gut ist, wird auch weltweit akzeptiert. Deutsche Autobauer waren lange Zeit führend mit ihrer Technologie im weltweiten Automobilgeschäft. Deutsche Autos genießen weltweit ein sehr starkes Image.
Wer in Deutschland gut ist, wird auch weltweit akzeptiert. Deutsche Autobauer waren lange Zeit führend mit ihrer Technologie im weltweiten Automobilgeschäft. Deutsche Autos genießen weltweit ein sehr starkes Image.
Wir müssen uns umstellen. Wir müssen schneller werden. Was wir bei den Chinesen beobachten, und auch bei Tesla beobachtet haben, ist, dass in dem neuen Auto – also elektrisch und Software getrieben – die Dynamik, die Geschwindigkeit unendlich wichtig ist. Dass es schnell notwendig ist, auf große Stückzahlen, große Volumen, große Fabriken zu bauen – so wie in Grünheide bei Tesla. Dann gewinnt man Kostenvorteile durch große Stückzahlen – und das enorm. Deshalb muss man schnell werden. Man darf nicht nur in Deutschland sitzen bleiben, sondern muss nach China gehen. Genau das hat VW jetzt gemacht: Man ist ein Joint Venture – eine Zusammenarbeit – mit "Xiaopeng" eingegangen, einem chinesischen Start-up im Autobereich, das sehr gut ist. Ein weiteres Beispiel ist Audi mit "SAIC Shanghai Automotive Industry" – ein großes Unternehmen in China.
Wir müssen uns öffnen. Die deutschen Ingenieure müssen aufpassen, dass sie durch ihren Stolz, durch diese Selbstsicherheit, nicht stolpern. Wir müssen offen sein, andere Mentalitäten, andere Kulturen und andere Innovationen aufzunehmen. Derzeit bekommen wir Nachhilfeunterricht von den Chinesen. Die sind etwa in der Batterie besser als wir. Deshalb müssen wir uns mit ihnen zusammentun.
Die Frage ist: Was ist eigentlich die Zukunft? Ist die Zukunft 2050 oder 2030 oder 2025? Wenn wir über 2035 reden, gehe ich davon aus, dass die Chinesen in Deutschland einen Marktanteil haben, der bei gut 20 Prozent liegen wird, vielleicht sogar 25 Prozent. Denn sie werden westliche Autobauer, die Japaner und die Koreaner verdrängen. Also die Chinesen sind gut für ein Viertel des deutschen Automarktes.
Für den Verbraucher ist es gut, denn wir kriegen erstens mehr Vielfalt im Markt. Wir bekommen Innovationen schneller in den Markt. Und zweitens der Preiswettbewerb ist natürlich das Beste, was sich ein Käufer wünschen kann.
Natürlich ist das ein Risiko und eine Herausforderung. Aber wir können und müssen diese Herausforderung annehmen. Das Elektroauto ist das Auto der Zukunft. Wer zuerst im Elektroauto-Markt ist, der gewinnt die Kunden, wie etwa Tesla. Daher müssen unsere Autobauer schneller ihren Anteil am Elektroauto erhöhen. Nur wenn das klappt, werden wir in der Zukunft eine Rolle spielen.
Das Elektroauto ist das Auto der Zukunft. Wer zuerst im Elektroauto-Markt ist, der gewinnt die Kunden, wie etwa Tesla. Daher müssen unsere Autobauer schneller ihren Anteil am Elektroauto erhöhen. Nur wenn das klappt, werden wir in der Zukunft eine Rolle spielen.
Die Anzahl der Patente ist zwar eine interessante Zahl, aber sie sagt nichts über die Stärke aus. Es kommt darauf an, welche Patente es sind, bei denen man gut ist. Die deutschen Autobauer haben gelernt, dynamisch zu sein und sie sind weltweit unterwegs. Das Beispiel BMW mit China, mit dem größten Entwicklungszentrum außerhalb Deutschlands, zeigt das schon. Mercedes und die VW-Gruppe sind ähnlich unterwegs. Ich glaube, die deutschen Autobauer können gegen den Wettbewerb oder mit dem Wettbewerb arbeiten. Sie müssen schneller werden. Sie müssen internationaler werden. Und man muss versuchen, in Deutschland aufzuhören, ihnen permanent Steine in den Weg zu legen.
Tesla ist ein Technologieführer, aber in der Batterietechnik sind die Chinesen besser als Tesla. "CATL" ist der größte Batteriehersteller in der Welt, mit vielen Innovationen unterwegs. Der sitzt natürlich in China und hat übrigens auch eine Produktionsstätte in Arnstadt. Dort hat man jetzt die erste Zellfabrik aufgebaut. Und es gibt "BYD – Build your dreams". BYD ist mittlerweile mit gut 2,5 Millionen Fahrzeugen – nach meiner Einschätzung – in diesem Jahr größer als BMW und hat VW in den ersten Monaten im neuen Jahr in China überholt. VW war über 30 Jahre lang der Marktführer in China.
BYD baut nur Elektroautos und Plug-in-Hybride. In unseren Großstädten sieht man teilweise BYD-Busse und Nutzfahrzeuge. BYD wächst unwahrscheinlich schnell und kommt von der Batterie. BYD hat mit der Blade-Batterie neue Innovationen in den Markt gebracht. BYD macht die Batterie auch preisgünstiger. Sie haben in ersten Modellen jetzt eine Natrium-Ionen-Batterie, die kostengünstiger ist als die Lithium-Ionen-Batterie. Damit wird das Elektroauto deutlich preisgünstiger. Also die Chinesen sind äußerst ernst zu nehmen. Sie sind auch in vielen Bereichen mit Hinblick auf die Software besser als wir.
Ich würde das als sehr realistisch betrachten, denn BYD startete unwahrscheinlich dynamisch.
Klingt interessant. In China ist das übrigens sehr stark verbreitet. Man hat den Vorteil, dass man immer schnell eine geladene Batterie hat. So ein Batteriewechsel dauert zwei oder drei Minuten. Das geht schneller, als wenn Sie normal Diesel oder Benzin tanken. Man hat den Vorteil, dass die Hersteller preisgünstigere Batterien nutzen können. Die Batterien werden nicht immer mit Schnellladungen – das ist ein Stresstest für die Batterien – aufgeladen. In Großstädten zum Beispiel könnte das durchaus sehr interessant sein, denn dort fehlen Möglichkeiten, Fahrzeuge zu laden. Die öffentliche Ladeinfrastruktur ist schlecht.
Der Markt und die Zukunft werden entscheiden, welches der Systeme sich länger hält und welches den zweiten Platz kriegt. Im Nutzfahrzeugbereich können wir uns das extrem gut vorstellen, auch dort prescht China vor. Auch dort hat man heute bei den Vierzigtonnern schon Batteriewechselstationen im Einsatz. Denn die Batterie eines Vierzigtonners an einer Raststätte auf der Autobahn wieder voll zu laden, braucht sehr hohe Stromstärken.
Bei Nio ist es so, dass der Fokus natürlich in China liegt. Dort hat man sehr viele Wechselstationen. Dort breitet man das System aus. In Europa würde ich es eher so als eine Idee und ein Konzept sehen, was man von China mitbringt und in Europa antestet. Zwei Wechselstationen für Deutschland sind relativ wenig. Man kann die Nios selbstverständlich auch mit normalen Schnellladern laden. Von daher hat man eine Kombination. Es wird sich zeigen, wie gut dann die Schnelllader beziehungsweise die Wechselstationen umsetzbar sind. Nio braucht die anderen, um mitzumachen. Wenn Nio allein bleiben wird mit seinen Wechselstationen, dann wird es schwieriger werden in Europa.
Die Chinesen nutzen die Unsicherheit, die jetzt im Vertrieb ist, um nicht nur auf ein Pferd zu setzen. Wie der Autovertrieb in zehn Jahren aussehen wird, weiß heute niemand genau. Wir beobachten den Trend, dass Autokäufe stärker ins Internet wandern. Das Produkt dazu nennt sich "Auto-Abo" oder "Subscription". Sie bezahlen eine Monatsrate und alle Kosten – außer Treibstoff - sind abgedeckt. Da gibt es kein Reparaturrisiko, das bei Ihnen sitzt. Also können Sie mit weniger Beratung auskommen, sprich das Autohaus ersetzen.
Wenn es dahin geht, dass die Mehrheit der Kunden beim Kauferlebnis bleibt, so wie wir es heute haben, dann werden die Händler in der Zukunft – aber in völlig anderer Form – gebraucht werden. Der Automobilvertrieb verändert sich dramatisch. Die Händler von morgen sehen, wenn sie noch da sein sollten, völlig anders aus als heute. Die Chinesen haben den großen Vorteil, dass sie ohne alte Lasten in diese neue Struktur gehen können.
Absolut. BYD arbeitet zusammen mit einer schwedischen Händlergruppe, die heißt "Hedin". Hedin hat viele Mercedes-Betriebe eigenständig übernommen, Niederlassungen in ganz Europa, arbeitet sehr stark mit Mercedes-Händlern zusammen. Derjenige, der das in Deutschland koordiniert, Lars Pauli, ist ein ehemaliger Mercedes-Mitarbeiter, der jetzt mit BYD zusammen dieses Netz aufbaut. Das heißt, man kann davon ausgehen, dass es ein sehr hochwertiges Vertriebsnetz wird und dass gute Kundenkontakte zustande kommen. Das unterstützt natürlich – neben den wirklich interessanten und spannenden Produkten und Autos von BYD – den Markteintritt in Deutschland.
Es hat mich nicht überrascht. Vor 20 Jahren hat man Autos zum Beispiel bei Massa-Märkten – also ähnlich zu Aldi – versucht zu verkaufen. Das funktionierte nicht. Ich kann nicht zwischen Milchtüten und Mehltüten ein Auto verkaufen. Das ist Unsinn. Auch wenn es Elektronikmärkte sind, ist das Unsinn. Das passt einfach nicht zusammen. Wenn man das Auto online oder mit Märkten verkaufen will, muss man immer schauen, in welcher Umgebung das ist und wie das Produkt aussieht. Deshalb gibt es diese "Subscriptions" oder "Auto-Abos". Dann hat man ein Produkt, was online vermarktbar ist. Oder man nutzt weiter klassische Autohäuser oder geht auf Fußgängermeilen mit seinen Ausstellungsräumen. So hat es Tesla gemacht. Nio macht das zum Teil auch mit "Nio Houses". Ein Auto einfach so in den Supermarkt reinzustellen, das kann nur schiefgehen.
Ich kenne die Zusammenarbeit von MG mit seiner Handelsorganisation nicht genau, aber hinter MG und auch Roewe steht die "Shanghai Automotive Group". Meines Wissens nach arbeitet diese mit einer großen Händlergruppe zusammen. Das sind die "Frey Gruppe" oder die "Schwabengarage". Diese Gruppe funktioniert so: "Stellen Sie einfach noch ein Auto dazu, dann verkaufen wir das mit". Die sind als Ford-Händler unterwegs. Die Autohäuser, die sie haben, sind eher bodenständig. Da ist wenig Loyalität vorhanden. Die Verkäufer dort verkaufen das Auto, was sie gerade vor sich stehen haben. Wenn nicht nebendran eins steht, bei dem der Verkäufer fünf Euro mehr Provision bekommt.
Absolut. Deutschland ist im Schneckentempo unterwegs. Die deutsche Infrastruktur macht einen sehr traurig. Deutschland ist müde geworden. Wir denken nicht mehr an Themen, wie die Zukunft zu gewinnen, sondern nur noch an Absicherungen. Das ist schlecht. Deshalb werden die deutschen Autobauer stärker aus Deutschland herausgehen. Wir haben ein Deutschland-Problem. Das müssen wir lösen.
Der Handlungsbedarf besteht darin, dass man Dinge jetzt schnell angeht. Dass man nicht, wie seit 50 Jahren, dauernd erzählt: Wir müssen Bürokratie abbauen. Dieses Gerede kann man nicht mehr hören. Und dann macht man neue Auflagen und neue Gesetze in Berlin und baut noch mehr Bürokratie auf. Wir lügen uns selbst in die Tasche. Die Berliner müssen ehrlich werden und den Leuten nicht Dinge versprechen, die sie nicht halten können.
Schauen Sie sich nur mal die Umweltprämie für Elektroautos an. Ursprünglich geplant bis Ende 2025, jetzt zerstückelt. Die Elektroautoverkäufe werden in den nächsten Monaten deutlich zurückgehen und dann wird man vermutlich wieder mit neuen Prämien kommen. Oder versuchen. Schauen Sie sich die Regulierungen an, um neue Autos in Deutschland und der EU zulassen zu können, man nennt das Homologation.
Wichtig ist eine saubere, funktionsfähige Infrastruktur und dazu gehört ein Straßen- und Stromnetz und schnelles Internet. Wichtig sind Elektroladeplätze in den Großstädten. Wichtig sind niedrigere Strompreise. Wichtig sind langfristige Forschungsprojekte, unabhängig von Wahlperioden. Wichtig ist eine Zusammenarbeit mit China und kein China-Banning, wie es die Grünen betreiben. Das braucht die Autoindustrie.
Das Interview führte Andreas Wolter.
MDR (jvo) | mdr.de | Immer mehr chinesische Autohersteller drängen auf den deutschen Markt. Welche Folgen hat das? Wie innovativ sind die E-Autos der Chinesen? Automobilexperte Ferdinand Dudenhöffer beantwortet einige wichtige Fragen. | [
"Ratgeber",
"Service",
"Verbraucher",
"E-Autos",
"Elektroauto",
"China",
"Automobilbranche"
] | Deutschland | 2023-09-21T05:00:02+02:00 | 2023-09-21T05:00:02+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/deutschland/politik/e-autos-china-dudenhoeffer-interview-100.html |
MDR AKTUELL-Autor Piet Felber-Howitz | Piet Felber-Howitz legt seine Aufmerksamkeit auf Politik und Gesellschaft – dabei Fokus auf gesellschaftlichen Wandel in Ostdeutschland und digitale Transformation. Außerdem betreut er datenjournalistische Projekte und Angebote. So war er während der Pandemie für die Aufbereitung der Corona-Zahlen verantwortlich, in der Energiekrise sorgt er für die Bereitstellung der Energie- und Inflations-Daten.
Piet Felber-Howitz, geboren in Dresden, studierte Journalistik und Kulturwissenschaften in Leipzig. Danach Arbeit für die Journalismus-Fachzeitschrift "Message" und die "Volksbühne" am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin. Seit 2014 arbeitet Piet Felber-Howitz für den MDR, seit 2016 für MDR AKTUELL. | mdr.de | Piet Felber-Howitz ist als Redakteur bei MDR AKTUELL für datenjournalistische Projekte zuständig. Als Autor beschäftigt er sich mit dem gesellschaftlichen Wandel in Ostdeutschland. | [
"Nachrichten"
] | Deutschland | 2025-02-18T09:30:56+01:00 | 2025-02-18T09:30:56+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/deutschland/gesellschaft/autor-piet-felber-howitz-mdr-aktuell-100.html |
Zu Unrecht bezogenes Bafög muss nur halb zurückgezahlt werden | Bundesverwaltungsgericht (Az. BVerwG 5 C 8.23)
Lisa Lisecke hat für ein Jahr die Ausbildungsförderung BaföG erhalten. Im entsprechenden Antrag hatte sie einen Einkommensteuerbescheid ihrer Eltern eingereicht. Darin waren für die Mutter geringe Einkünfte aus einer Berufstätigkeit und höhere Einkünfte aus einer privaten Berufsunfähigkeitsversicherung angegeben.
Letzteres stand aber nicht in der Einkommenserklärung der Mutter, die diese später nachreichte. Wären diese Einkünfte sofort korrekt eingerechnet worden, hätte die Tochter keinen oder nur einen geringen Anspruch auf BaföG gehabt. Deshalb fordert nun das Förderungsamt Schadenersatz für den zu Unrecht gezahlten Betrag, plus Zinsen – das macht 5.460 Euro.
Die anschließende Klage der Frau scheiterte erst vor dem Verwaltungsgericht Chemnitz und dann vor dem Oberverwaltungsgericht Bautzen. Die Revision Frau in Leipzig hatte nun aber zum Teil Erfolg: "Der Schaden muss zwar ersetzt werden – aber nur zur Hälfte. Denn das Amt durfte sich nicht allein auf die Angaben in der Einkommenserklärung verlassen. Es hätte die Einkünfte aus der privaten Rente auch dem vorgelegten Einkommensteuerbescheid entnehmen können. Das Verschulden ist deshalb auf beiden Seiten etwa gleich groß."
Das zu Unrecht bezogene BaföG muss also nur zur Hälfte zurückgezahlt werden.
Amtsgericht München (AZ: 338 C 15281/24)
Sigmar Siegbach ist 78 und schwerbehindert. Er steigt in einen voll besetzten Bus, kann dort keinen freien Platz finden und hält sich deshalb mit einer Hand an einer Haltestange fest. Vor dem Bus wechselt nun ein Auto urplötzlich die Spur. Der Busfahrer muss eine Vollbremsung machen, bei der der Fahrgast stürzt. Prellungen und eine Daumenverletzung sind die Folge. Er fordert 2.000 Euro Schmerzensgeld vom Pkw-Fahrer. Die Begründung: Der Autofahrer habe den Bus zur Bremsung gezwungen.
Am Amtsgericht München war man dagegen anderer Meinung: "Fahrgäste in Bussen sind verpflichtet, sich während der Fahrt einen sicheren Halt zu verschaffen. Die Videoaufzeichnungen der Bus-Innenkamera haben aber gezeigt, dass sich der Kläger nur locker mit einer Hand festgehalten hat. Die Betriebsgefahr des Fahrzeugs tritt hier gegenüber der Eigenverantwortung des Klägers vollständig zurück. Andere Fahrgäste wurden durch die Bremsung nicht verletzt, was dafür spricht, dass sich diese im Bus ordnungsgemäß verhalten haben."
Der Kläger ist also allein für seinen Sturz verantwortlich ist und kann keine Ansprüche gegen den Pkw-Fahrer geltend machen.
Amtsgericht Hamburg (Az. 247 Cs 92/24)
Zacharias Zachmann ist Geschäftsführer eines Gartenpflanzen-Anbieters. Er will den Kindern einer Kita in der Weihnachtszeit eine Freude machen. Auf dem umzäunten Gelände der Kita stellt er heimlich einen großen Weihnachtsbaum auf und legt Geschenke darunter. Der Vorstand der Kita und auch die Eltern der Kinder finden das allerdings gar nicht gut. Sie hatten sich im Sinne der Religionsfreiheit zuvor bewusst gegen einen Weihnachtsbaum entschieden. Denn in der Kita sind auch etliche Kinder mit nicht christlichen Wurzeln aus dem arabischen Raum und aus Asien.
Die Staatsanwaltschaft ermittelt deshalb gegen den Gärtner. Sie bietet ihm an, die Ermittlungen einzustellen, wenn dieser 500 Euro zahlt. Da er das nicht will, musste das Amtsgericht Hamburg entscheiden: "Die Rechtslage ist hier relativ simpel. Es gab ein Eingangstor zur Kita. Es ist nicht gewünscht, dass einfach jeder dieses Gelände betritt. Und das ist zu akzeptieren."
Der Gärtner ist zu einer Geldstrafe auf Bewährung verurteilt worden. Als Bewährungsauflage muss er 2.400 Euro an eine Einrichtung für Kinder zahlen.
*Alle Namen wurden von der Redaktion geändert. | mdr.de | Wer BaföG beantragt, muss viele verschiedene Unterlagen bei den Behörden einreichen. Dabei kann leicht etwas schiefgehen und der Anspruch ist weg. Doch auch das Amt selbst kann bei der Bearbeitung Fehler machen. | [] | Recht | 2025-03-29T05:00:06+01:00 | 2025-03-29T05:00:06+01:00 | https://www.mdr.de//ratgeber/recht/urteile-der-woche-bafoeg-sturz-bus-weihnachtsbaum-100.html |
auto-freie Innen-Stadt | Die Innen-Stadt ist ein Teil von einer Stadt.Dort gibt es zum Beispiel: • Viele Geschäfte • und viele Gaststätten.
Auto-freie Innen-Stadt bedeutet:In der Innen-Stadt fahren keine Autos.Oder es fahren dort nur wenige Autos.Deshalb können die Menschen dort gut zu Fuß gehen.Und sie können dort mit dem Fahrrad fahren. | mdr.de | [] | Wörter-Buch | 2021-06-07T12:15:39+02:00 | 2021-06-07T12:15:39+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten-leicht/woerterbuch/glossar-auto-freie-innen-stadt-100.html |
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Ein Unbekannter hat in der Stadt Wittenberg ein Denkmal von Martin Luther angegriffen | Die Stadt Wittenberg ist in dem Bundes-Land Sachsen-Anhalt.Dort gibt es ein Denkmal von Martin Luther.Er hat vor langer Zeit viele wichtige Sachen über die Religion geschrieben.
Am Dienstag-Mittag ist ein Unbekannterauf einem Fahrrad zu dem Denkmal von Martin Luther gefahren.Dort ist er auf das Denkmal geklettert.Dann hat er das Denkmal angegriffen.Dabei ist etwas kaputt gegangen.
Ein anderer Mensch hat das gesehen.Er hat das Fahrrad von dem Unbekannten fest-gehalten.So wollte er verhindern:Dass der Unbekannte damit weg-fährt.
Der Unbekannte ist dann schnell von dem Denkmal runter geklettert. Dann hat er dem anderen Menschen das Fahrrad weg-genommen.Und er ist damit weg-gefahren.
Ein Sprecher von der Polizei hat gesagt:Wir haben sofort nach dem Unbekannten gesucht.Aber wir konnten ihn leider noch nicht finden. | mdr.de | Und er hat etwas an dem Denkmal kaputt gemacht. Ein anderer Mensch hat versucht, ihn aufzuhalten. | [] | 2024-03-27T14:23:41+01:00 | 2024-03-27T14:23:41+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten-leicht/leichte-sprache-sachsen-anhalt-wittenberg-luther-denkmal-beschaedigt-100.html |
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Transporter fährt auf A9 in Winterdienstfahrzeug - Mann schwer verletzt | Bei einem Auffahrunfall auf der Autobahn 9 zwischen Dittersdorf und Schleiz im Saale-Orla-Kreis ist ein Transporterfahrer schwer verletzt worden. Die Identität sei bislang unklar, sagte ein Sprecher der Landeseinsatzzentrale.
Den Angaben zufolge fuhr der Fahrer eines Kleintransporters am frühen Freitagmorgen auf ein Winterdienstfahrzeug auf. Dabei wurde er in dem Transporter eingeklemmt und erlitt schwere Verletzungen. Rettungskräfte befreiten den Fahrer und brachten ihn in ein Krankenhaus. Der Fahrer des Winterdienstes blieb unverletzt.
Am frühen Freitagmorgen waren nach Angaben der Autobahnpolizei noch zwei der drei Fahrspuren Richtung München gesperrt.
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MDR (mm)/dpa | mdr.de | Bei einem Auffahrunfall auf der Autobahn 9 bei Schleiz ist ein Fahrer schwer verletzt worden. Die Polizei sperrte am frühen Freitagmorgen zwei der drei Fahrspuren Richtung Berlin. | [
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] | Thüringen | 2023-12-01T09:06:00+01:00 | 2023-12-01T12:17:43+01:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/thueringen/ost-thueringen/saale-orla/unfall-autobahn-schleiz-winterdienst-polizei-100.html |
Wie nachhaltig sind Windräder und Solarzellen am Ende ihrer Lebenszeit? | Guten Tag,
Skeptiker der Energiewende führen immer wieder gern ins Feld, dass die Herstellung von Windrädern und Solarzellen ja auch Energie verbraucht. Dann behaupten manche, Erneuerbare könnten gar nicht so viel Strom erzeugen, wie ihr Bau gekostet habe. Stimmt das?
Sie ahnen die Antwort sicher: Natürlich nicht. Im Gegenteil: Die verbrauchte Energie ist sogar sehr schnell wieder eingespielt. Aber das heißt leider nicht, dass Windkraft- und Solaranlagen eine durchweg gute Umweltbilanz haben. Warum es speziell am Ende der Laufzeit Probleme mit dem Recycling geben kann, erfahren Sie in diesem Newsletter. Doch zunächst zur...
Zum dritten Mal in Folge tritt in diesem Jahr das Klimaphänomen La Niña im Pazifik auf, bei dem warme Wassermassen durch starke Passatwinde vor allem nach Osten getrieben werden. Das könnte auch Auswirkungen auf den Winter in Asien und Europa haben und ihn kälter machen, als bislang erwartet, argumentieren jetzt chinesische Meteorologen in einer neuen Studie. Demnach könnten blockierende Hochdruckgebiete über dem Ural entstehen, die das Wetter in Sibirien und China aber auch Europa beeinflussen und zumindest für empfindliche Wintereinbrüche sorgen.
Japanische Forscher wiederum weisen auf die Folgen eines stark erwärmten arktischen Ozeans hin. Aus dem immer länger eisfreien Polarmeer steigt mehr Wasserdampf in der Atmosphäre auf und fällt in Europa und Asien als Schnee wieder zu Boden. Die Forscher erwarten, dass dieser Effekt aufgrund von Verzögerungen erst jetzt und in den kommenden Jahren verstärkt auftreten wird.
Eigentlich sagen die Wettermodelle für dieses Jahr einen eher milden Winter für Europa voraus. Allerdings ist nun bereits Mitte November zum ersten Mal Schnee gefallen, während die Temperaturen um die Null-Grad-Marke lagen. Für die Bemühungen, Energie und Heizkosten zu sparen, könnte ein harter Winter zur echten Herausforderung werden.
Auf dem Weg, seine Klimaziele zu erreichen, setzt Deutschland auf den Ausbau erneuerbarer Energien. Von besonderer Bedeutung sind dabei die Wind- und die Solarenergie, die im vergangen Jahr zusammen über 30 Prozent der deutschen Nettostromerzeugung abdeckten.
Eine Sache ist klar: Beide Energieträger können eine, im Vergleich zu fossilen Methoden der Energiegewinnung, ordentliche Energiebilanz vorweisen und damit in Zukunft einen guten Beitrag zur Energiewende leisten. Blickt man auf Windräder, so fallen hier die größten Umweltauswirkungen auf den Bau der Anlagen. Die anfallenden energetischen Kosten sind allerdings bereits nach nur 2,5 bis elf Monaten amortisiert. Im Laufe seines Lebens produziert ein Windkraftwerk dann in etwa das 40-fache dessen, was es verbraucht. Bei Solaranlagen sieht dies ganz ähnlich aus. Hier dauert es zwischen 0,9 bis 2,1 Jahren, bis sich die Anlage energetisch lohnt.
Doch was passiert eigentlich mit den Anlagen nach dem Ende ihrer Betriebszeit? Wurden sich hierüber ausreichend Gedanken gemacht und wie steht es überhaupt um das Recycling der Anlagen? In den kommenden Jahren und Jahrzehnten wird der durch ausrangierte Windkraft- und Solaranlagen anfallende Müll stetig steigen. Nachdem Anfang der 2000er mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) erstmals Anreize für den Bau neuer Anlagen geschaffen wurden, stieg die Anzahl an PV-Modulen und Windrädern stark an. Viele dieser Anlagen fallen in den kommenden Jahren aus der 20-jährigen EEG-Förderung und kommen damit an das Ende ihrer Lebenszeit.
Eine Windkraftanlage lässt sich bereits jetzt zu gut 90 % recyceln. Das liegt vor allem daran, dass die Windräder zu großen Teilen aus Stahl und Beton bestehen, für die bereits etablierte Wiederverwertungsprozesse existieren. Etwas anders sieht das für die Rotoren aus, welche in der Regel aus Verbundkunststoffen wie Glasfasern (GFK) und Carbonfasern (CFK) bestehen. Diese lassen sich nur mit aufwendigen Verfahren zurückgewinnen, die jedoch in der Regel wirtschaftlich nicht umsetzbar sind. Das Abfallaufkommen durch Rotorblattmaterial könnte laut Umweltbundesamt bereits in den 2030-er Jahren auf 50.000 Tonnen pro Jahr steigen.
Ähnlich sieht das bei den PV-Modulen aus. Auch hier lässt sich ein großer Teil gut verwerten, was auch daran liegt, dass die Solarzellen hauptsächlich aus Aluminium und Glas bestehen. Die eigentliche Solarzelle jedoch besteht aus wertvollen Stoffen wie Silizium und Silber. Diese zurückzugewinnen ist technisch zwar grundsätzlich möglich, allerdings steht man auch hier vor dem gleichen Problem wie bei den Rotorblättern: das Recycling ist aus wirtschaftlicher Perspektive schlichtweg unrentabel, weswegen Unmengen an Silber und Silizium in der Müllverbrennungsanlage am Ende in Rauch aufgehen.
Lange Nacht der Wissenschaften mit vielen Vorträgen zum Thema Klimaschutz, unter anderem zur Frage, wie in Europa eigentlich Treibhausgase gemessen werden und wie sich das Klima in Jena entwickeln wird.
Ein Onlinevortrag der VHS Magdeburg beschäftigt sich mit nachhaltiger Ernährung und der Frage, wie weniger Lebensmittel im Müll landen. Anmeldung hier
Fachtag "Antidemokratische Agitation gegen Klimaschutz und die Energiewende" - online und vor Ort in Leipzig ausgerichteter Fachtag, der sich mit dem ideologischen Fundament rechter Agitation gegen Klimaschutz und Energiepolitik befasst. Zur Anmeldung für das ganztags stattfindende Programm geht es hier.
Feierlicher Start des digitalen Schulprojekts "Klima.Leben - Was wir für die Erde tun können". Forscher der Universität Leipzig haben Unterrichtsmaterial für die Grundschule erstellt und stellen das Projekt ab 15 Uhr auf dem Campus Jahnallee vor.
Ein bislang unbekannter Mechanismus bindet CO2 im Umfang des jährlichen Ausstoßes von Island im arktischen Meer. Das berichten Forscher vom Alfred-Wegener-Institut für Polar und Meeresforschung (AWI) im Fachmagazin "Nature Geoscience". Demnach ziehen Algen, Plankton und andere kleine Pflanzen in der Barentsee jährlich ungefähr 3,6 Millionen Tonnen CO2 aus der Atmosphäre. Im Herbst und Winter gefrierendes Wasser zieht den in den Pflanzen gebundenen Kohlenstoff dann in die Tiefe, wo er über tausende Jahre gespeichert bleibt. Für den aktuellen Kampf gegen den Klimawandel ist das aber nur teilweise eine gute Nachricht. Denn das CO2 in der Atmosphäre wird dadurch nicht weniger. Umgekehrt könnte eine Schädigung dieses CO2-Transports aber zu einer Verstärkung des Anstiegs von CO2 in der Luft führen. Deswegen versuchen Forschende in weiteren Studien zu verstehen, ob hier möglicherweise Kipppunkte überschritten werden könnten.
Damit sich die Auswirkungen des Klimawandels in Afrika besser abschätzen lassen, sind nach Forscherangaben dringend mehr Wetterstationen nötig. Einer Studie zufolge hat der Klimawandel die Wahrscheinlichkeit für eine Regenzeit im Tschadseebecken, die so nass war wie in diesem Jahr, um das 80-Fache erhöht. Es war zu großen Überschwemmungen und Hunderten Todesfällen gekommen. In einer anderen Analyse konnten Forscher mangels Daten nicht herausfinden, ob der Klimawandel an einer großen Dürre und infolge dessen an einer Nahrungskrise beteiligt war. Um den Einfluss des Klimawandels auf Dürren in der Region und damit auf die Landwirtschaft zu verstehen, sei es "von entscheidender Bedeutung", in ein Netzwerk von Regenmessern zu investieren, schreiben Forscher in einer Studie zur Ernährungskrise in der Sahelzone im Rahmen der World Weather Attribution Group (WWA). (dpa)
Im Zuge des Klimawandels sehen Psychologen neue Gefahren für die psychische Gesundheit heraufziehen. Angesichts der Wetter- und Umweltveränderungen sei mit einem insgesamt erhöhten psychiatrischen Versorgungsbedarf zu rechnen, schreibt eine Expertengruppe der Deutschen Gesellschaft für Psychiatrie und Psychotherapie, Psychosomatik und Nervenheilkunde (DGPPN) in ihrer "Berliner Erklärung" zu Klimawandel und psychischer Gesundheit. "Insbesondere im Bereich der Traumafolgestörungen, Angsterkrankungen und Depressionen wird der Behandlungsbedarf weiter steigen", warnen sie. (dpa)
Haben Sie selbst Solarzellen auf dem Dach oder auf einem Feld verbaut? Wie sind Ihre Erfahrungen mit der Lebensdauer der Module? Die Hersteller garantieren einen Betrieb zwar ja nur für 20 bis 30 Jahre. Aber das heißt ja nicht, dass die Zellen danach keinen Strom mehr liefern. Energieberater und Experten sagen, dass es eigentlich keinen Grund gibt, warum PV-Anlagen bei guter Pflege nicht auch 30 oder 40 Jahre lang laufen sollten.
Dieses Alter dürften die allermeisten Anlagen noch nicht erreicht haben, denn die Förderung durch das EEG gibt es ja erst seit 1998 und damit erst seit 24 Jahren. Sollten die ersten Solardächer aber nach 30 oder mehr Jahren langsam weniger Strom liefern - was könnte man mit den alten Zellen anfangen? Haben Sie eine Idee, eine mögliche Weiterverwendung? Schreiben Sie uns gerne!
Herzlichst
Max Beuthner und Clemens Haug
Schreiben Sie uns an [email protected]. | mdr.de | In fünf bis zehn Jahren erreichen die ersten Windräder und Solaranlagen in Deutschland das Ende ihrer von den Herstellern garantierten Lebenszeit. Was steht es um die Umweltbilanz, wenn die Anlagen ausgemustert werden? | [] | 2022-11-25T11:00:00+01:00 | 2022-11-25T11:00:00+01:00 | https://www.mdr.de//wissen/klima/klima-update-wie-nachhaltig-sind-windkraft-und-solar-100.html |
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Dulig kritisiert VW-Entscheidung – Auto-Kongress fordert mehr Technologieoffenheit | Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig hat die Aufkündigung der Job-Garantie durch Volkswagen kritisiert. "Volkswagen macht das jetzt wahr, was sie angekündigt haben. Es ist erschreckend, weil es ja hier um Sicherheit für die Standorte und für die Beschäftigten geht", sagte der SPD-Politiker MDR AKTUELL. Die Landesregierung werde alles dafür tun, dass es Sicherheit für die sächsischen VW-Standorte in Dresden, Chemnitz und Zwickau-Mosel gebe, versprach Dulig: "Die Beschäftigten leisten hervorragende Arbeit, Management-Fehler können nicht auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen werden. Und wir wollen natürlich auch Klarheit haben, dass die Standorte sicher sind."
Hintergrund ist die Krise bei Europas größtem Autobauer. Volkswagen hatte vor gut einer Woche erklärt, die seit 30 Jahren geltende Job-Garantie aufzukündigen und auch Werksschließungen nicht länger auszuschließen. Am Dienstag kündigte der kriselnde Autohersteller eine Reihe von Tarifverträgen, darunter auch den sogenannten Zukunftstarifvertrag zur Beschäftigungssicherung, der betriebsbedingte Kündigungen bis 2029 ausschließt. Der Vertrag läuft damit Ende des Jahres aus, sechs Monate später sind dann betriebsbedingte Kündigungen möglich. Das Unternehmen sehe sich aufgrund der aktuellen wirtschaftlichen Herausforderungen dazu gezwungen, erklärte Personalvorstand Gunnar Kilian am Dienstag.
Zwar sind die sächsischen Werke von den Kündigungen wohl nicht betroffen – sie gehören zu einem VW-Tochterunternehmen, für sie gelten andere Tarifverträge. Die Gewerkschaft IG Metall geht allerdings davon aus, dass auch in Sachsen die Tarifverträge gekündigt werden. Thomas Knabel von der IG Metall Zwickau sagte MDR AKTUELL, das habe der Konzern bereits angekündigt. Er gehe davon aus, dass das in den nächsten Tagen passieren werde.
Wirtschaftsminister Dulig forderte, es dürfe nicht zugelassen werden, dass von Asien der Markt aufgerollt werde: "Wir müssen mit unseren europäischen und deutschen Produkten am Markt sein." Es brauche "vernünftige Strategien der Automobilbauer". Dabei sei es nicht falsch gewesen, in Sachsen ausschließlich auf E-Mobilität zu setzen – im Gegenteil: "Sachsen ist Vorreiter bei bei der Elektromobilität. Bereits jetzt ist jedes vierte Elektrofahrzeug in Europa aus Sachsen." Das Verbrenner-Aus sei beschlossene Sache. Man werde für den Übergang weitere Antriebstechnologien benötigen – aber das Ziel werde sein, dass "wir im Individualverkehr, also bei den Personenkraftwagen vor allem auf die Elektromobilität setzen".
Parallel zur VW-Krise traf sich am Mittwoch in Dresden die ostdeutsche Automobilbranche zum Kongress. Die Werksleiter von VW in Zwickau, BMW in Leipzig und Opel Eisenach wollten über die Aussichten für die kommenden Jahre sprechen. Rund 200 Gäste aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung waren gekommen. Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer drängte auf dem Kongress mit Blick auf die VW-Krise auf "vernünftige" Rahmenbedingungen für die deutsche Industrie: "Wir sind natürlich in Sorge wegen Volkswagen", sagte der CDU-Politiker.
Mit der Fabrik in Mosel und dem Chemnitzer Motorenwerk sieht Kretschmer VW in Sachsen "ganz gut aufgestellt". Allerdings kritisierte er, die Wirtschaftspolitik sei "zu einem Hemmnis" geworden. Man brauche Klarheit und Verlässlichkeit, gerade auch mit Blick auf die Energiepreise. Es brauche Sicherheit beim Strompreis oder den Arbeitsbedingungen. Kretschmer kritisierte die Abschaffung der Kaufprämie für Elektroautos von heute auf morgen. Das zerstöre Vertrauen. Die Landesregierung unterstütze die Transformation der Automobilbranche, sagte Kretschmer: "Aber es muss schneller gehen bei Energiepreisen oder Ladeinfrastruktur, der Staat sich zurücknehmen, Prioritäten setzen."
Es gebe viele Technologien und Innovationen im Bereich Verbrenner, denen eine Chance gegeben werden müsse. Die Beschränkung auf eine Technologie "ist mit Sicherheit ein Fehler", sagte Kretschmer. "Wir brauchen die Offenheit, die Breite." Es seien am Ende die Verbraucher, nicht der Staat, die entscheiden, "wie wir heizen oder mit welchen Autos wir fahren".
Generell seien die großen Player gerade verunsichert, sagte Petra Peterhänsel, Vorstandsvorsitzende des Automotive Cluster Ostdeutschland, der gemeinsamen Aktionsplattform der in Ostdeutschland aktiven Automobilhersteller, Zulieferer und Dienstleister. Es brauche mehr Attraktivität für die Nutzung von Elektrofahrzeugen und mehr Freiräume für die Unternehmen. "Wir fordern von europäischen und deutschen Entscheidern mehr Technologieoffenheit, weniger Regularien, Stabilität und Planbarkeit bei den Energiekosten", sagte Peterhänsel. Das sichere den Markterfolg der ostdeutschen Automobil- und Zulieferindustrie.
MDR, dpa (mze) | mdr.de | Sachsens Wirtschaftsminister Martin Dulig hat den kriselnden Autobauer Volkswagen für die Entscheidung kritisiert, die Job-Garantie aufzukündigen. Parallel traf sich die ostdeutsche Autobranche in Dresden zum Kongress. | [
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] | Deutschland | 2024-09-11T21:22:00+02:00 | 2024-09-11T21:22:00+02:00 | https://www.mdr.de//nachrichten/deutschland/wirtschaft/auto-kongress-mitteldeutschland-dulig-vw-100.html |
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