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ProSiebenSat.1 nimmt Gewinneinbruch in Kauf
München (dpa) - Die deutsche Wirtschaft ist im Abschwung und spart bei der TV-Werbung - das bekommt auch der Fernsehkonzern ProSiebenSat.1 zu spüren. Die Erlöse im Kerngeschäft sanken im dritten Quartal um sechs Prozent, wie das Unternehmen am Donnerstag in München mitteilte. Vorstandschef Max Conze treibt den Umbau des Konzerns jedoch weiter voran, investiert in die Streaming-Plattform Joyn sowie digitale Werbung und nimmt dafür auch in Kauf, dass der Quartalsgewinn um 74 Prozent auf 33 Millionen Euro einbrach. „Wir machen weiter gute Fortschritte“, sagte Conze. Die im Juni gestartete Streaming-Plattform Joyn werde inzwischen von fünf Millionen Menschen genutzt, vor Weihnachten komme ein Bezahl-Abo-Modell mit Originalproduktionen und großer Mediathek dazu. Die Fernsehsender investierten mehr in selbstproduzierte Programme und Liveformate und hätten Zuschauer gewonnen. Der Umsatz der Internet-Shops und das Produktionsgeschäft wuchsen und sorgten dafür, dass der Konzernumsatz trotz sinkender Werbeerlöse um vier Prozent auf 926 Millionen Euro stieg. Der Gewinn von ProSiebenSat.1 hängt bislang aber vor allem vom klassischen Werbegeschäft ab - und da sieht es mau aus. „Auch der Oktober ist nicht sonderlich gelaufen“, sagte Finanzvorstand Rainer Beaujean der dpa. Der Jahresumsatz des Konzerns soll zwar in einer ähnlichen Größenordnung zulegen wie im Quartal, der Betriebsgewinn sinken - grob gerechnet wäre es vielleicht ein Zehntel weniger. Die Prognose steht aber auf wackligen Beinen, denn in der Regel erwirtschaftet der Fernsehkonzern im letzten Quartal ein Drittel seines Jahresumsatzes und sogar 40 Prozent seines Betriebsgewinns. Die Investitionen in die Zukunft des Unternehmens würden aber keinesfalls gekürzt, nur um kurzfristige Finanzziele zu erreichen, stellte Beaujean klar. „Das ist ein Marathon, kein kurzes Rennen.“ Nach Silvio Berlusconis Mailänder Mediaset-Konzern ist im Oktober Czech Media Invest (CMI) bei ProSiebenSat.1 eingestiegen. Conze sagte, er habe sich gefreut und sehe das als Vertrauensbeweis von CMI in den Umbau. ProSiebenSat.1 beschäftigt rund 6500 Mitarbeiter.
[ "Bayern", "Deutschland", "Fernsehen", "Internet", "Medien", "München", "Unterföhring", "Wirtschaft", "Oberbayern", "Landkreis München", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wirtschaft
Medien
2019-11-07T10:58:55.000Z
2019-11-07T10:58:55.000Z
2019-11-07 10:58:55
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Wissenschaft: Drei Leibniz-Preise 2016 nach Bayern
Er gilt als deutscher Nobelpreis, als wichtigster Wissenschaftspreis, der in der Bundesrepublik Deutschland verliehen wird: der Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Jedes Jahr können sich zehn Wissenschaftler über die mit jeweils 2,5 Millionen Euro dotierte Auszeichnung freuen. In Bayern ist die Freude schon jetzt groß: Drei Preisträger des kommenden Jahres lehren und forschen im Freistaat. Wie die DFG am Donnerstag bekannt gab, gehen Leibniz-Preise 2016 nach Bayreuth, Würzburg und an die Technische Universität (TU) München. Die Forschungsschwerpunkte der ausgezeichneten Wissenschaftler könnten unterschiedlicher kaum sein. Sie reichen von Philosophiegeschichte über Mineralogie bis zu mathematischer Bildverarbeitung. Was sie eint, sind die wegweisenden Erkenntnisse, welche die Forscher in ihren jeweiligen Fachgebieten erbracht haben. Wie arabische Autoren die europäische Universitätstradition prägten Dag Nikolaus Hasse ist einer von ihnen. Er hat an der Uni Würzburg den Lehrstuhl für Geschichte der Philosophie inne. In gewisser Weise täuscht die Bezeichnung; tatsächlich reicht sein Spezialgebiet bis in die Gegenwart und ist heute aktueller denn je. Denn Hasse erforscht, wie arabische Autoren die europäische Universitätstradition im Mittelalter geprägt haben - und warum dieser Einfluss in der Renaissance unter anderem von radikalen Humanisten und Bildungsreformen aktiv zurückgedrängt und unterdrückt wurde und schließlich aus der europäischen Erinnerung fast ganz verschwand. Ein Prozess, sagt Hasse, in dem viele Vorurteile gegenüber der islamischen Zivilisation entstanden seien, die bis heute nachwirkten. Vieles, was heute in der westlichen Welt als selbstverständlich erachtet wird - Algebra, Krankenhäuser, Apotheken, Sternennamen und viele wissenschaftliche Theorien -, habe seine Wurzeln im Nahen Osten. "Ein christliches Abendland in Reinform, das heute von einigen mit Berufung auf die Vergangenheit verteidigt wird, hat es als solches, also ohne den Einfluss des Orients, nie gegeben", sagt Hasse. Die Vergangenheit sei komplexer. "Wir haben eine gemeinsame Philosophie- und Wissenschaftsgeschichte mit der arabischen und auch mit der jüdischen Welt", sagt Hasse. "Im Mittelalter gab es, trotz der Kreuzzüge, in dieser Hinsicht eine größere intellektuelle Offenheit als bei vielen selbsternannten Vorkämpfern für das Abendland heute." Die Erkenntnis, dass Kulturen auch in der Vergangenheit schon komplex waren, könne helfen, diese Offenheit gegenüber anderen Denkweisen zurückzugewinnen. Warum der Mars anders aussieht, als die Erde In die Vergangenheit blickt auch Daniel Frost, Professor für Mineralogie am Bayerischen Geoinstitut der Uni Bayreuth. Auch ihm wird im kommenden Jahr der Leibniz-Preis verliehen. Daniel Frosts Interesse gilt der Frage, wie Planeten entstehen. Im Labor bildet Frost die einzelnen Bestandteile und Schichten des Erdinnern nach und untersucht ihr Verhalten - unter hohem Druck und hoher Temperatur. Dabei fand er unter anderem heraus, warum Marsgestein deutlich mehr Eisen enthält als Gestein auf der Erde: Der Mars ist kleiner als die Erde, in seinem Innern herrscht ein geringerer Druck. Frost entdeckte, dass deshalb weniger Eisenoxid im Kern des Mars ist - und entsprechend mehr davon in den äußeren Schichten. In der Erde ist es anders herum. Trotz ihrer gleichen Zusammensetzung sehen die beiden Planeten deshalb sehr unterschiedlich aus. Wie Computer Bildverarbeitung lernen Der dritte bayerische Preisträger ist Daniel Cremers, Informatiker an der TU München . Er wird für seine Forschung zur mathematischen Bildverarbeitung und Mustererkennung ausgezeichnet. Dabei hat er, anders als die anderen beiden Preisträger aus Bayern, nicht die Vergangenheit im Blick, sondern die Zukunft. Genauer: die digitale Welt. Cremers versucht, Computern die möglichst präzise Erfassung und Erkennung von Bildmaterial beizubringen. Derartige Technik kann etwa im Auto helfen, Hindernisse zu erkennen, die sich der Fahrspur nähern. Aus Fotos können auf dem Bildschirm dreidimensionale Modelle entstehen, wie beim 3D-Druck oder Filmen mit 3D-Erlebnis. Ebenso können Drohnen lernen, sich autonom in einem Raum zu bewegen. Bayerns Wissenschaftsminister Ludwig Spaenle verwies auf das starke Statement, das Bayern mit den Auszeichnungen gebe: "Ganz besonders freut mich, dass Wissenschaftler aus verschiedenen Regionen Bayerns und von Universitäten mit unterschiedlicher Ausrichtung und Tradition ausgezeichnet wurden", so Spaenle. "Das bestätigt die hohe Leistungsfähigkeit der gesamten bayerischen Wissenschaftslandschaft." Die Leibniz-Preise werden im kommenden März in Berlin verliehen. Weitere Preisträger 2016 forschen in Bonn (zwei Preise), Berlin (drei Preise), Göttingen und Mühlheim an der Ruhr.
Anne Kostrzewa
Wissenschaftler der Universitäten Bayreuth, Würzburg und der Technischen Universität München erhalten den renommierten Wissenschaftspreis.
[ "Bonn", "Süddeutsche Zeitung Bayern", "TU München", "Uni Bayreuth", "Uni Würzburg", "Uni-Atlas Bayern", "Studium", "Bayern", "Hochschule in München", "Universität Bayreuth", "Würzburg", "Süddeutsche Zeitung" ]
Bayern
Uni-Atlas Bayern
2015-12-11T16:27:37.000Z
2015-12-11T16:27:37.000Z
2016-06-01 13:18:58
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Wissenschaft: Drei Leibniz-Preise 2016 nach Bayern
https://www.sueddeutsche.de/bayern/wissenschaft-drei-leibniz-preise-gehen-nach-bayern-1.2778354
Kevin Kampl würde sich für BVB im Titelkampf freuen
Leipzig (dpa) - RB Leipzigs Profi Kevin Kampl drückt seinem ehemaligen Club Borussia Dortmund im Titelkampf der Fußball - Bundesliga die Daumen. „Als ehemaliger Dortmunder Spieler und Fan in Kindertagen würde ich mich für den BVB freuen“, sagte der 28 Jahre alte Mittelfeldspieler in einem Interview der „Sport Bild“. Im womöglich bereits entscheidenden Spiel um die Meisterschaft am 11. Mai (15.30 Uhr/Sky) in der Red Bull Arena zwischen Leipzig und Titelverteidiger FC  Bayern München kann Kampl nicht eingreifen. Er ist gelbgesperrt. „Ein Sieg gegen die Bayern freut einen immer besonders, weil es die beste Mannschaft Deutschlands ist“, meinte der Slowene dennoch. Als einstiger BVB-Profi wäre es „ein i-Tüpfelchen, damit den alten Kumpels helfen zu können“, sagte Kampl. Die Dortmunder hatten zum Rückrundenauftakt mit 1:0 in Leipzig gewonnen. Danach verlor RB in diesem Jahr kein weiteres Spiel mehr. „Wir haben uns in der Kabine das Ziel gesetzt, bis zum Saisonende weiter ungeschlagen zu bleiben“, sagte Kampl. Bei einem Sieg der Leipziger gegen die Bayern und einem eigenen Erfolg der Dortmunder daheim gegen Fortuna Düsseldorf würde der Rückstand des BVB auf einen Punkt schmelzen. Gewinnen aber die Bayern in Leipzig, ist ihnen der 29. Meistertitel nicht mehr zu nehmen.
[ "Fußball", "Bundesliga", "RB Leipzig", "Kevin Kampl", "Deutschland", "Bayern", "Sachsen", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Sport
2019-05-08T10:23:23.000Z
2019-05-08T10:23:23.000Z
2019-05-08 10:23:23
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-kevin-kampl-wuerde-sich-fuer-bvb-im-titelkampf-freuen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190508-99-130447
Sturm "Zoltan": Sturmflut erwartet, Bahn- und Flugverkehr eingeschränkt
Sturmtief Zoltan hat Deutschland erreicht. Vor allem Bahnreisende bekommen die Auswirkungen zu spüren. Laut einer Mitteilung des Unternehmens ist der Bahnverkehr an diesem Freitag bundesweit beeinträchtigt. Es kommt zu Verspätungen und Zugausfällen im Fernverkehr. Besonders die Bahnstrecken im Norden Deutschlands seien beeinträchtigt. Die Bahn informiert hier darüber, welche Strecken betroffen sind. In der Nacht standen in Hamburg, Hannover, Frankfurt, Kassel-Wilhelmshöhe, Berlin und Fulda Aufenthaltszüge bereit, in denen gestrandete Bahnreisende übernachten konnten. Alle Reisende, die ihre am 21.12. und am 22.12.2023 geplante Reise aufgrund des Sturms Zoltan verschieben möchten, können ihr Ticket nach Angaben der Bahn zu einem späteren Zeitpunkt nutzen. Die Zugbindung ist aufgehoben. Das Ticket gilt dabei für die Fahrt zum ursprünglichen Zielort, auch mit einer geänderten Streckenführung. Sitzplatzreservierungen können kostenfrei storniert werden. Die Bahn empfiehlt Reisenden, sich vor ihrem Reiseantritt über die Auslastung der Fernverkehrszüge zu informieren und wenn möglich weniger stark ausgelastete Verbindungen zu nutzen. Auch der Flugverkehr war von dem Sturmtief betroffen. Am Donnerstagabend war der Betrieb auf dem Frankfurter Flughafen beeinträchtigt. Ein Sprecher berichtete von Verspätungen am Donnerstagabend und mehreren Starts nach 23 Uhr. Genaue Zahlen liegen bislang nicht vor. Flugausfälle wegen des Sturms habe es aber nicht gegeben, sagte der Sprecher weiter. Am Freitagmorgen herrschte nach seinen Worten wieder Normalbetrieb: "Alle Ampeln sind auf grün." Viele Einsätze und mehrere Verletzte Drei Menschen wurden in Schleswig-Holstein verletzt. Ein Mensch ist in Fahrdorf mit seinem Auto gegen einen auf der Fahrbahn liegenden Baum geprallt und schwer verletzt worden. In Salzwedel und Gommern (Landkreis Jerichower Land) in Sachsen-Anhalt wurden zwei Menschen leicht verletzt, wie die Polizei Stendal am Freitagmorgen mitteilte. Auch in Berlin und Brandenburg rückte die Feuerwehr zu zahlreichen Einsätzen aus. Zoltan sorgt auch im Bahnverkehr in Bayern für Ausfälle und Verspätungen. Die Deutsche Bahn warnt am Freitag vor ganztägigen witterungsbedingten Beeinträchtigungen. Der Fernverkehr sei dabei besonders stark betroffen. Auch auf der Straße kam es bayernweit wegen der starken Sturmböen und des Dauerregens zu Beeinträchtigungen und zahlreichen Einsätzen von Polizei und Feuerwehr. Vor allem haben umgestürzte Bäume und abgerissene Äste für kleinere Schäden gesorgt. Entwarnung nach Überschwemmungen in Hamburg In Hamburg drückte die schwere Sturmflut in der Nacht das Wasser der Elbe an Land und überspülte dabei den Hamburger Fischmarkt und die umliegenden Straßen komplett. Das Wasser stand dabei teils hüfthoch. Da nicht alle Autos rechtzeitig weggefahren wurden, wurden auch sie überspült. In der Nacht waren die Einsatzkräfte von Feuerwehr und Polizei in der Region unterwegs, um in den noch abgestellten Fahrzeugen im Überschwemmungsgebiet nach Menschen zu suchen. Wegen der erwarteten Auswirkungen der schweren Sturmflut ist seit Freitagmorgen der zentrale Katastrophenstab der Hamburger Innenbehörde im Dienst. Im Hamburger Elbgebiet hatte die Polizei für den Vormittag vor einer schweren Sturmflut gewarnt und dazu aufgerufen, das Gebiet zu meiden. Zum Mittag meldet das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), die schwere Sturmflut in Hamburg habe ihren Scheitelpunkt geschafft und das Wasser laufe nun langsam wieder ab. "Die schwere Sturmflut hat 10.42 Uhr ihren Höchststand am Pegel St. Pauli erreicht. Die Abweichung zum mittleren Hochwasser betrug 3,33 Meter", sagte eine Sprecherin. Damit sei nun auch die Entwarnung für den Bereich herausgegeben worden. Es gebe in der Region zwar immer noch starken Wind, der das Wasser in die Nordsee und die Flüsse drückt, so die Sprecherin. Doch ein bisschen Wasser scheine abfließen zu können. Warnung vor schwerer Sturmflut auch an der Nordseeküste Auch für die ostfriesische Küste sowie das Wesergebiet sagten die Expertinnen und Experten vom BSH am Freitag schwere Sturmfluten vorher. Dort sollen die Hochwasser am Vormittag und Mittag 2,5 Meter bis 3 Meter über dem mittleren Wert liegen. An der nordfriesischen Küste werden Wasserstände von 2 Meter bis 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser erwartet. Als schwer gilt eine Sturmflut ab einem Wasserstand von 2,5 Meter über dem mittleren Hochwasser. Auslöser der Sturmflut ist starker Wind aus gleichbleibender Richtung, der das Wasser an der Nordseeküste aufstaut. "Wenn die Flutwelle an den Nordseeinseln vorbei ist, läuft sie im Nachgang die Flüsse hoch", sagte Jennifer Brauch von den Vorhersagediensten für Nord- und Ostsee der Behörde. Bereits am Donnerstag fielen viele Fähren aus, für andere gilt am Freitag ein Sonderfahrplan. Auch der Fährverkehr zwischen Rostock und Gedser in Dänemark ruhte. Am Abend wurde zudem die mehr als 900 Meter lange Fehmarnsundbrücke zwischen dem Festland und der Insel Fehmarn vollständig gesperrt, wie die Polizei mitteilte. "Zoltan" soll am Freitagabend wieder kräftiger werden - und dann langsam abflauen Für den Freitag rechnet der Deutsche Wetterdienst an den Nord- und Ostseeküsten mit Böen mit einer Geschwindigkeit von 90 bis 110 Kilometern pro Stunde, auch noch stärkere Orkanböen sind demnach möglich. Auch dem Rest des Landes macht Sturmtief Zoltan weiterhin zu schaffen. Zwar schwächt sich dort der Wind am Freitag zunächst ab, er frischt jedoch bereits in der zweiten Tageshälfte wieder auf. Für Bayern sagten die Meteorologen viel Schnee für die höheren Lagen des Bayerischen Waldes voraus. Bis zum Samstag erwartet der DWD im bayerischen Flachland stürmische Böen oder Sturmböen. In höheren Lagen der Alpen und des Bayerwalds könne es auch zu orkanartigen Böen und auf den höchsten Gipfeln teilweise zu Orkanböen kommen. Übers Wochenende verliert das Sturmtief dann an Einfluss. Noch bis Sonntag kommt es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes (DWD) zu anhaltenden, teils kräftigen Niederschlägen. Auch mit starkem Wind sei weiterhin zu rechnen. An Heiligabend überquert die Warmfront eines Atlantiktiefs Deutschland, somit dürfte überall Tauwetter einsetzen. Das Wetter ist nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes "sehr wechselhaft", der Wind mit starken bis stürmischen Böen hält an.
Im Norden besteht die Gefahr einer schweren Sturmflut, für Hamburg gibt es mittlerweile Entwarnung. Es gibt zahlreiche Ausfälle bei der Bahn.
[ "Deutsche Bahn", "Orkan", "Sturmflut", "Unwetter", "Wetter", "Verkehr", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Wetter
2023-12-22T12:11:16.000Z
2023-12-22T12:11:16.000Z
2023-12-22 12:11:16
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Sturm "Zoltan": Sturmflut erwartet, Bahn- und Flugverkehr eingeschränkt
https://www.sueddeutsche.de/panorama/zoltan-sturm-deutschland-sturmflut-hamburg-bahn-flugverkehr-1.6322879
Leichtathletik-WM: Schwanitz holt Bronze im Kugelstoßen
Mit großer Routine und ganz viel Nervenstärke zu WM-Bronze: Die ehemalige Kugelstoß-Weltmeisterin Christina Schwanitz hat sich mit einem erfolgreichen Konter doch noch ihren Medaillentraum erfüllt und das zweite deutsche Edelmetall gewonnen. Mit 19,17 m im fünften Versuch kam die 33 Jahre alte Vize-Europameisterin am Donnerstagabend in Doha auf Platz drei - nach Silber 2013 und Gold 2015 komplettierte die Mutter von Zwillingen damit ihren WM-Medaillensatz. "Dieses Bronze ist mein ganz persönliches Gold. Ich möchte allen Danke sagen, die uns unterstützt haben", sagte Schwanitz in der ARD und kämpfte dabei gegen die Tränen. Schwanitz' Erfolg könnte zudem der Startschuss zum angepeilten furiosen WM-Endspurt der deutschen Leichtathleten sein: Unter anderem hoffen Weitsprung-Europameisterin Malaika Mihambo, die starken Speerwerfer um Olympiasieger Thomas Röhler sowie Titelverteidiger Johannes Vetter und Lauf-Hoffnung Konstanze Klosterhalfen an den letzten drei Tagen auf Erfolge. Zudem stehen am Freitag drei deutsche Diskuswerferinnen im Finale. Klosterhalfen konnte dabei auch die "Affäre Alberto Salazar" zunächst nichts anhaben. Salazar, Chef des umstrittenen Nike Oregon Projects, war wegen Verstößen gegen die Anti-Doping-Richtlinien vier Jahre gesperrte worden. Klosterhalfen, die in der Qualifikation souverän weiterkam, trainiert aber bei Pete Julian und nicht bei Salazar. Schwanitz behielt am Donnerstagabend die Nerven, im fünften Versuch verbesserte sie sich wieder auf Rang drei, von dem sie zwischenzeitlich durch die US-Amerikanerin Maggie Ewen verdrängt wurde. Gold ging an Titelverteidigerin Gong Lijiao (China/19,55) vor der Jamaikanerin Danniel Thomas-Dodd (19,47). Schwanitz sendete mit ihrem Erfolg zudem eine Botschaft weit über den Sport hinaus. Denn sie trat in Doha nicht nur für sich an. "Daran sollen sich auch viele andere Mütter ein Beispiel nehmen, die sagen, weil ich ein Kind habe, kann ich nicht arbeiten, eine Führungsposition übernehmen. Das ist Blödsinn", hatte Schwanitz, die im Sommer 2017 Mutter von Zwillingen geworden war, nach der Qualifikation gesagt: "Ich möchte zeigen, dass man auch mit Kindern in der Weltspitze sein kann", sagte Schwanitz. Und sie tat es. Nach WM-Gold 2015 hatte sie die Titelkämpfe in London vor zwei Jahren wegen ihrer Babypause verpasst. Erst im vergangenen Jahr gab die 33-Jährige ihr Comeback, gekrönt von der Silbermedaille bei der Heim-EM 2018. Genauso wie mit ihren sportlichen Gegnern hatten Schwanitz und ihr Mann Tomas dabei mit den gleichen Problemen zu kämpfen, die fast alle frischgebackenen Eltern haben: Der Vereinbarkeit von Beruf und Familie. "Natürlich ist es viel, viel schwerer. Man muss sich sehr organisieren und seinen Tag strukturieren", sagte Schwanitz, die in diesem Jahr sogar noch ein Studium aufnahm. Amos Bartelsmeyer feierte über die 1500 m einen Erfolg. Der Frankfurter qualifizierte sich in 3:37,80 Minuten für das Halbfinale am Freitag (19.05 Uhr/MESZ).
Die Deutsche bietet in Doha einen starken Wettkampf und freut sich über eine Medaille. Nur ganz vorne sind zwei Werferinnen besser.
[ "Leichtathletik", "Leichtathletik-WM", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Leichtathletik-WM
2019-10-03T21:09:45.000Z
2019-10-03T21:09:45.000Z
2019-10-03 21:09:45
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Leichtathletik-WM: Schwanitz holt Bronze im Kugelstoßen
https://www.sueddeutsche.de/sport/leichtathletik-wm-kugelstossen-schwanitz-1.4626476
BVB besiegt Marseille: Märchen mit Gänsehautfaktor
Als Jürgen Klopp nach dem Abpfiff endlich wieder Kontakt zu seinen Jungs aufnehmen durfte, marschierte der Trainer von der Tribüne schnurstracks in die Kabine, stellte sich vor die Spieler und sagte: "Gewöhnt Euch bloß nicht daran." Dem Trainer war also schon wieder zum Scherzen zumute nach seiner Strafexpedition hoch auf die Tribüne, die er sich am liebsten erspart hätte. Die Profis von Borussia Dortmund ließen ohnehin keinen Zweifel daran, dass ihnen der Normalzustand sehr viel lieber ist als diese ungewohnte Situation, in der ihr Trainer weit weg von ihnen sitzt, anstatt sich, wie sonst, lautstark an der Linie zu inszenieren. Dazu war es nach Klopps Ausraster beim Auftaktspiel in der Champions League beim SSC Neapel gekommen. An diesem Mittwoch entscheidet die Uefa, ob noch weitere Sanktionen folgen. Es sei schon "komisch, dass du nach rechts schaust, und er steht nicht da", sagte Kevin Großkreutz stellvertretend für alle. Um dann noch eine kleine Liebeserklärung folgen zu lassen: "Wir haben heute auch für ihn gewonnen, weil wir ihm viel zu verdanken haben." Sie haben es überstanden, die Spieler in Schwarz-Gelb und auch ihr Trainer - und das mit Bravour. 3:0 (1:0) nach zwei Treffern von Robert Lewandowski (davon ein Elfmetertor) und ein 35-Meter-Freistoß von Marco Reus, den Marseilles Torhüter Steve Mandanda gütigerweise durch die Arme trudeln ließ, waren durchaus beeindruckende Arbeitsnachweise. Nach der Partie gewährte der 46-Jährige, der das Spiel in einer Loge auf der Osttribüne verfolgt hatte, Einblicke in sein Seelenleben: "Man sieht da oben tatsächlich sehr viel besser, aber sonst ist es scheiße. Ich brauche das nicht häufiger, aber wenn es so läuft wie heute, ist es zu ertragen." Klopp machte das Beste aus der ungeliebten Zwangssituation, es waren putzige Bilder, wie er sich nach dem Führungstor durch Lewandowski mit seinem gefühlt 20 Zentimeter kleineren Medienberater Josef Schneck in den Armen lag. Unten am Spielfeldrand zeigte Co-Trainer Zeljko Buvac, dass man Erfolgserlebnisse auch betont sparsam zelebrieren kann: Kurz die Faust geballt, zweimal in die Hände geklatscht - und weiter geht's. Dabei hätte gerade der Angriff, der zum ersten Treffer führte, jede Rechtfertigung geliefert, auszuflippen und danach andächtig auf die Knie zu sinken. Wie die Dortmunder nach einem abgefangenen Freistoß von Marseille im Raketentempo umschalteten, wenige Sekunden später vor dem gegnerischen Strafraum eine 6:3-Überzahlsituation schafften und den Angriff dann ins Ziel brachten, das bot jede Menge Stoff für ein Lehrvideo im Fach moderner  Fußball . Marseilles Trainer Elie Baup sprach voller Ehrfurcht davon, wie "unheimlich gedankenschnell" dieser Gegner agiere: "Aber das ist ja keine Überraschung, die haben schließlich 4:1 gegen Real Madrid gewonnen und standen im Finale." Noch vor zwei Jahren unterlag der BVB dem Kontrahenten aus Marseille in der Gruppenphase zwei Mal, obwohl er schon damals die bessere Mannschaft stellte. Doch während sich die Dortmunder früher noch allzu oft selbst im Weg standen, sieht Klopp nun die Fähigkeit, "in den richtigen Momenten zuschlagen zu können. Auch das ist eine Qualität." Sein Kollege Baup erkennt in den Deutschen inzwischen "eine Mannschaft, die uns den Weg weist und von der wir lernen können". Welch ein Ritterschlag und welch eine Entwicklung im Vergleich zu der Phase, als sich die Dortmunder im Kräftemessen mit dem europäischen Adel als Ausbildungsverein einstuften. Nun ist der BVB also in Windeseile in den Dozentenstatus befördert worden. Vom Lehrling zum Meister in zwei Spielzeiten. Dabei ist die Borussia immer wieder in der Lage, sich selbst zu verzücken. Gegen Marseille passierte das in Person von Erik Durm. Der 21-Jährige vertrat den verletzten Nationalspieler Marcel Schmelzer zuletzt in den Bundesligapartien gegen Nürnberg und Freiburg mit soliden Auftritten, nun wurde er für würdig befunden, es auch in der Champions League zu versuchen. Ein Wagnis, das nicht nur aufging, sondern eine echte Offenbarung zeitigte: Durm agierte großartig, hielt hinten seine Seite, gab den entscheidenden Pass zum 1:0 und hätte in der zweiten Halbzeit beinahe selbst getroffen. Hernach war Klopp voll des Lobes, "wir sind alle super glücklich, wie cool er das gespielt hat. Es war eine außergewöhnlich gute Premiere." Durm war auch nach dem Abpfiff kaum einzufangen, sprach in jedes Mikrofon, das ihm hingehalten wurde und sprudelte dabei fast über: "Das war heute das schönste Erlebnis meines Fußballerlebens", sagte der Verteidiger und berichtete, wie er früher auf der Tribüne gestanden habe und bei der Champions-League-Hymne eine Gänsehaut bekam: "Heute stand ich auf dem Rasen und hatte wieder Gänsehaut. Es war wie im Märchen."
Felix Meininghaus
Borussia Dortmund verzückt sich gegen Olympique Marseille mal wieder selbst - diesmal sprudelt der junge Erik Durm beinahe über.
[ "Borussia Dortmund", "Champions League", "Olympique Marseille", "Fußball", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Champions League
2013-10-02T08:17:12.000Z
2013-10-02T08:17:12.000Z
2013-10-02 09:08:16
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BVB besiegt Marseille: Märchen mit Gänsehautfaktor
https://www.sueddeutsche.de/sport/bvb-gewinnt-gegen-marseille-maerchen-mit-gaensehautfaktor-1.1785537
Mayer erreicht Achtelfinale bei Tennisturnier in Basel
Basel (dpa) - Tennisprofi Florian Mayer hat beim ATP -Turnier in Basel das Achtelfinale erreicht. Der Bayreuther bezwang den Franzosen Benoit Paire mit 6:1, 6:7 (2:7), 6:4. Mayer trifft bei der mit 2,152 Millionen Euro dotierten Hartplatzveranstaltung nun auf Gilles Muller. Der Luxemburger setzte sich ebenfalls in drei Sätzen gegen Grigor Dimitrow aus Bulgarien durch. In Basel ist auch noch Mischa Zverev als Qualifikant am Start.
[ "Tennis", "ATP", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Sport
2016-10-25T20:23:45.000Z
2016-10-25T20:23:45.000Z
2016-10-25 20:23:45
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https://www.sueddeutsche.de/sport/tennis-mayer-erreicht-achtelfinale-bei-tennisturnier-in-basel-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-161025-99-939155
Fußballtrainer Tuchel sieht Zukunft weiter beim FC Chelsea
London (dpa) - Trainer Thomas Tuchel sieht seine Zukunft auch nach dem angekündigten Verkauf des FC Chelsea durch den russischen Milliardär Roman Abramowitsch beim englischen Club in der Premier League. „Aus meiner Perspektive passt Chelsea perfekt für mich. Ich liebe es, hier zu sein, ich liebe alles an dem Club und hoffentlich geht es so weiter“, sagte der deutsche Fußball -Welttrainer bei einer Pressekonferenz seines Vereins: „Es ist jetzt eine Ungewissheit da, aber ist das für einen Fußballtrainer nicht immer so? Ich bin positiv und hoffe, dass die Dinge positiv ausgehen.“ Abramowitsch hatte am Mittwoch angekündigt, den Verkauf des Champions-League-Siegers einzuleiten. Der Erlös solle über eine Stiftung den Opfern des Ukraine -Krieges zugutekommen. Mit dem finanziellen Engagement von Abramowitsch war Chelsea in den vergangenen 20 Jahren zu einem der erfolgreichsten Clubs der Welt aufgestiegen. Der ehemalige Dortmunder und Mainzer Bundesligatrainer Tuchel betonte darüber hinaus seine Begeisterung für England. „Ich habe alles andere als ein Problem damit, hier zu bleiben“, sagte der 48-Jährige: „Ich habe schon mehrfach gesagt, dass ich es liebe, in der Premier League zu arbeiten. Ich liebe es, in England zu sein, die Tradition und die Liebe für den Sport allgemein und speziell den Fußball zu spüren.“ © dpa-infocom, dpa:220304-99-384300/2
[ "Fußball", "Konflikte", "Krieg", "FC Chelsea", "Thomas Tuchel", "Großbritannien", "Russland", "Ukraine", "Sport", "Ausland", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Sport
2022-03-04T12:39:36.000Z
2022-03-04T12:39:36.000Z
2022-03-04 12:39:36
200
https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-fussballtrainer-tuchel-sieht-zukunft-weiter-beim-fc-chelsea-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220304-99-384300
Kampf um Mexiko-Pole: Vettel vor allem gegen Red Bull
Mexiko -Stadt (dpa) - Die Herausforderung wird groß für Sebastian Vettel . Vor allem gegen seinen ehemaligen Rennstall Red Bull kämpft der 31 Jahre alte Ferrari-Pilot heute in der Qualifikation um den besten Startplatz für den Großen Preis von Mexiko. Im Training am Freitag fuhr Vorjahressieger Max Verstappen in einer eigenen Liga - ein Hydraulikdefekt kurz vor Ende der zweiten Einheit nährte aber die Dauerzweifel an der Zuverlässigkeit des Red Bulls. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton, der 2016 von der Pole Position aus das Rennen auf dem Autodrómo Hermanos Rodriguez gewann, hinterließ zum Auftakt seines möglichen Krönungs-Wochenendes noch keinen guten Eindruck. Der Mercedes lief nicht richtig. Den Silberpfeil- Ingenieuren stand noch Arbeit ins Haus. Daniel Ricciardo, der im zweiten Red Bull in beiden Trainingseinheiten jeweils Zweiter hinter Teamkollege Verstappen geworden war, will aber nicht „naiv“ sein. Der Australier rechnet mit Mercedes und Ferrari. „Es könnte ein Sechskampf werden um die Pole. Ich denke, das würde ziemlich aufregend.“ DER SCHLÜSSEL ZUR POLE: Die Reifen auf die optimale Temperatur zu bringen, ist laut Vettel das größte Problem. Gelingt das nicht, ist der sogenannte Grip, die Haftung auf dem Boden, zu schwach. Es herrscht Rutschgefahr auf dem glatten Asphalt. Bekommt man es hin, könne man leicht zwei, drei, vier Zehntel pro Runde gut machen, meinte Vettel. Red Bull, bekannt für eine Top-Aerodynamik, gelang das im Training am besten. DIE KONKURRENTEN UM DIE POLE: Red Bull rechnete sich vor dem Auftakt eher die großen Chancen im Rennen aus. Nun sieht es so aus, als seien sie auf der einen schnellen Runde kaum zu schlagen. Renault erwies sich mit Carlos Sainz aus Spanien und dem Emmericher Nico Hülkenberg zudem als überraschend stark. Ein Grund dafür: Auf dem gerade mal 4,3 Kilometer langen Kurs in Mexiko ist die Motorleistung nicht so ausschlaggebend wie auf anderen Strecken. Ob Renault im Qualifying die Leistung bestätigen kann, bleibt abzuwarten. Die letzte Renault-Pole liegt neun Jahre zurück. Mercedes stand in Mexiko indes 2015 mit Nico Rosberg und im Jahr danach mit Hamilton auf Startplatz eins. Vettel im Ferrari vor einem Jahr.
[ "Motorsport", "Formel 1", "Qualifikation", "Vettel", "Mexiko", "Sport", "Sebastian Vettel", "Mittelamerika", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Sport
2018-10-27T06:08:53.000Z
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2018-10-27 06:08:53
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https://www.sueddeutsche.de/sport/motorsport-kampf-um-mexiko-pole-vettel-vor-allem-gegen-red-bull-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-181027-99-548718
Unterschleißheim: Jahresausstellung der Künstlerpalette
Hell versus dunkel, gegenständlich versus abstrakt, farblos versus knallbunt – mit diesen und weiteren Gegensätzen haben sich die Mitglieder der Unterschleißheimer Künstlerpalette in diesem Jahr künstlerisch auseinandergesetzt. Das Ergebnis präsentiert die Gruppe nun in ihrer jährlichen Gemeinschaftsausstellung mit dem Titel „Kontraste“, die an diesem Donnerstag, 12. Dezember, um 19 Uhr im Foyer des Bürgerhauses Unterschleißheim eröffnet wird. Zu sehen sind Arbeiten der Künstlerinnen Petra Dienelt Linda Ferrante, Carla Gruber, Stefanie Ihlefeldt, Babette Klingenberg, Theresia Maier, Silvia Müller-Lankow und Eva Rauch. Trotz der engen Zusammenarbeit in der Künstlerpalette, die kommendes Jahr ihr 35-jähriges Bestehen feiert, prägen die einzelnen Mitglieder ihren jeweils eigenen Stil und spannen so einen interessanten Bogen auf. Die Werke sind bis zum 17. Januar 2025 im Bürgerhaus zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Die Mitglieder der beschäftigen sich in der Werkschau im Bürgerhaus mit Gegensätzen. Eröffnung ist am 12. Dezember.
[ "Landkreis München", "Unterschleißheim", "Kultur im Landkreis München", "Oberbayern", "Süddeutsche Zeitung" ]
Landkreis München
Landkreis München
2024-12-11T14:53:13.543Z
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Unterschleißheim: Jahresausstellung der Künstlerpalette
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Ministerin: Gelder für kostenloses Schulessen fehlen
Gifhorn (dpa/lni) - Hoffnungen auf beitragsfreies Essen an niedersächsischen Schulen hat Ernährungsministerin Miriam Staudte auf absehbare Zeit gedämpft. „Unser Ziel kostenloses Mittagsessen ist noch nicht in greifbarer Nähe leider“, sagte die Grünen-Politikerin. Im Moment seien alle politischen Ebenen damit beschäftigt, große Finanzlöcher zu flicken. „Wir kennen ja die Spardebatten vom Bund, und im Land sieht es auch nicht viel besser aus“, sagte die Ministerin mit Blick auf mögliche finanzielle Spielräume.  Dennoch betonte Staudte bei einer Podiumsdiskussion des Verbands deutscher Schul- und Kitacaterer in Gifhorn, dass das Essensangebot in den Mensen angesichts länger werdender Schultage immer wichtiger werde. „Mit Etablierung der Ganztagsschulen gewinnt die Verpflegung in der Schule als Lebens- und Lernort zunehmend an Bedeutung“, sagte sie. „ Kinder und Jugendliche benötigen nicht nur regelmäßige Mahlzeiten, das Essen muss auch gesund, abwechslungsreich und natürlich schmackhaft sein“, sagte Staudte. Ministerin: Bedarfe an anderen Stellen virulent  Die rot-grüne Landesregierung hat sich im Koalitionsvertrag darauf verständigt, ein kostenloses und qualitativ hochwertiges, nach Möglichkeit regionales Mittagessenangebot in der Schule anzubieten. Mit den Kommunen, die als Schulträger für die Organisation und Preisgestaltung verantwortlich sind, sollte eigentlich über die Umsetzung gesprochen werden. Aber das Vorhaben stockt weiterhin. „Es sind viele Bedarfe an anderer Stelle gerade sehr virulent“, räumte Ministerin Staudte ein.  Dabei stimmte sie mit der Mehrheit auf dem Podium ein, dass auch die Mensen Lernorte sein sollten. Unterricht und Essen dürfe man mit Blick auf Ganztagsschulen nicht trennen. Aus Sicht der Ministerin sollte es Modellschulen geben, in denen etwa durch Kinderküchen der Lebensbezug und die Bedeutung von guter Verpflegung deutlich werden. Mit Beratung und Initiativen versuche das Land, einen Beitrag zu leisten. „Ich glaube, es ist wichtig, dass wir es als Landesregierung ernst nehmen, dass die Kommunen wirklich Unterstützung brauchen“, sagte Staudte.  Eine halbe Million potenzieller Esser Mit Zahlen aus dem Kultusministerium lässt sich die Bedeutung des Schulessens erahnen. Es gebe zwar keine Daten, über die Anzahl der Schülerinnen und Schüler, die regelmäßig in Kita oder Schule essen. Es könne aber grob gesagt werden, dass es mehr als 500.000 potenzielle Esser an den Schulen des Landes gebe, teilte ein Ministeriumssprecher auf Anfrage mit. Ein Erlass des Ministeriums fordert zudem, dass in Ganztagsschulen ein warmes Mittagessen angeboten werden muss.  Aus Sicht der Ernährungswissenschaftlerin Ulrike Arens-Azevêdo werden in Deutschland beim Thema Essen in den Einrichtungen Chancen nicht gesehen. Bildung und Verpflegung müssten endlich als Einheit begriffen werden, sagte die ehemalige Präsidentin der Deutschen Gesellschaft für Ernährung . Wenn in Verpflegung investiert werden würde, ergäben sich daraus sich eine Fülle von Vorteilen. Studien belegen Arens-Azevêdo zufolge, dass Krankheiten vermieden werden, Kinder aufmerksamer und motivierter sind und ihre Karrierechancen steigen. Das sei etwa in Skandinavien sichtbar, wo die Verpflegung über Steuern finanziert werde.  Kritik: Hohe Ansprüche vieler Eltern treiben die Kosten  Als eine Stimme der Kommunen sprach sich Gifhorns Bürgermeister Matthias Nerlich (CDU) eher gegen ein pauschal beitragsfreies Mittagessen aus. Er sieht vielmehr eine Teilung der Kosten als sinnvoll an. Beispielsweise sei er auch kein Freund der Beitragsfreiheit in der Kita gewesen, denn in Gifhorn habe man dieses Geld in die Qualität der Einrichtungen investiert. Kritik gab es auch aus dem Publikum, also den Caterern, die sich um die Verpflegung kümmern. Es könne nicht sein, dass eine der reichsten Industrienationen der Welt keine vernünftige Verpflegung der Kinder hinbekomme, sagte ein Teilnehmer. Ein Kollege verwies auch auf absurd hohe Ansprüche vieler Eltern, die damit die Kosten treiben. Ein weiterer Teilnehmer warf ein, dass die Prioritäten klar erkennbar seien, wenn etwa Bund und Land mit vielen Millionen Euro eher die Meyer Werft retten, als mit überschaubaren Kosten, in die Verpflegung der Kinder zu investieren.  © dpa-infocom, dpa:240918-930-235586/2
[ "Bildung", "Kindergärten", "Ernährung", "Schule", "Kinder", "Niedersachsen", "Deutschland", "Hotel Deutsches Haus", "Kindergarten", "Süddeutsche Zeitung" ]
Bildung
Bildung
2024-09-18T14:11:27.000Z
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2024-09-18 14:14:19
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https://www.sueddeutsche.de/bildung/gesunde-ernaehrung-ministerin-gelder-fuer-kostenloses-schulessen-fehlen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240918-930-235586
Ins "Land der langen weißen Wolke" - Aotearoa, wie es in der Maori-Sprache heißt - entführt Dieter Schildgen die Besucher der Haimhausener Kulturkneipe nach der kurzfristigen Terminverlegung nun am Samstag, 15. Februar, um 20 Uhr. Der Weltreisende informiert in seiner neuen Präsentation über das besondere Neuseeland mit den Gletschern, Wasserfällen, Geysiren, der Flora und Fauna sowie der einzigartigen Maori-Kultur - ein externes Event, das der Kulturkreis sehr empfiehlt. Dieter Schildgen berichtete schon in mehreren exzellenten Multivisions-Vorträgen über viele Länder der Welt und faszinierte mit beeindruckenden Aufnahmen. Karten zu sechs Euro sind an der Abendkasse erhältlich.
[ "Haimhausen", "Süddeutsche Zeitung Dachau", "Landkreis Dachau", "Dachau", "Süddeutsche Zeitung" ]
Dachau
Haimhausen
2020-02-12T21:27:10.000Z
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2020-02-26 13:50:34
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https://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/haimhausen-neuseeland-impressionen-1.4795004
Peter Draisaitl neuer Trainer bei Kölner Haien
Köln (dpa) - Peter Draisaitl ist neuer Cheftrainer der Kölner Haie. Der 51 Jahre alte ehemalige Nationalspieler und Kölner Meisterstürmer von 1995 übernimmt das Amt von Cory Clouston, von dem sich der Club aus der Deutschen Eishockey Liga am Montag getrennt hatte. Draisaitl war bis September 2016 Headcoach beim HC Dynamo Pardubice in der tschechischen Extraliga. Er wird bereits am Dienstag das Training übernehmen und am Mittwoch in Ingolstadt erstmals an der Bande stehen. Als Spieler hat Draisaitl bereits eine erfolgreiche Vergangenheit in Köln. Von 1990 bis 1992 und von 1994 bis 1998 absolvierte er insgesamt sechs Spielzeiten im Haie-Trikot und feierte 1995 die Meisterschaft mit dem KEC, gemeinsam mit seinem künftigen Assistenztrainer Thomas Brandl. In der DEL trainierte er bereits die Revier Löwen Oberhausen, die Füchse Duisburg und die Ice Tigers aus Nürnberg. „Für mich als jemanden, der schon einmal Teil der Haie-Familie war, ist diese Aufgabe natürlich etwas ganz Besonderes. Und wenn ich ehrlich bin, war es für mich immer schon ein Traum, hier in Köln als Cheftrainer arbeiten zu dürfen. Jetzt ist es soweit“, sagte Draisaitl.
[ "Eishockey", "DEL", "Köln", "Draisaitl", "Deutschland", "Nordrhein-Westfalen", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Sport
2017-11-20T14:12:09.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/sport/eishockey-peter-draisaitl-neuer-trainer-bei-koelner-haien-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-171120-99-946740
Deutlicher Bevölkerungsrückgang in MV bis 2040 erwartet
Gütersloh/ Schwerin (dpa/mv)  - Forscher erwarten für Mecklenburg-Vorpommern einen deutlichen Rückgang der Bevölkerungszahl bis 2040. Nach Vorausberechnungen der Bertelsmann Stiftung wird die Zahl der Einwohner im Vergleich zu 2020 um 118.000 auf knapp 1,5 Millionen abnehmen. Das würde einem Rückgang um 7,3 Prozent entsprechen. „Damit ist in Mecklenburg-Vorpommern nach Sachsen-Anhalt und Thüringen der höchste relative Bevölkerungsrückgang unter allen Bundesländern zu erwarten“, so die Forscher. Für die Bundesrepublik insgesamt gehen sie von einem leichten Bevölkerungswachstum um 0,6 Prozent aus. Zuletzt ist Mecklenburg-Vorpommerns Einwohnerzahl infolge der Migration gestiegen - von 1,61 Millionen im Jahr 2020 auf 1,62 im Jahr 2022. Dieses Hoch wird der Vorausberechnung zufolge nach 2024 enden und die Entwicklung dann in einen kontinuierlichen Sinkflug übergehen.  In ihre Berechnungen haben die Wissenschaftler eigenen Angaben zufolge Annahmen zur Lebenserwartung, zur Geburtenzahl und zu Wanderungsbewegungen aufgenommen. Allerdings geben sie zu bedenken, dass Zu- und Fortzüge über die Grenzen Deutschlands stark von Ereignissen abhängen. Aktuell sei dies etwa als Folge des im Februar 2022 begonnenen Angriffskriegs Russlands auf die Ukraine der Fall.  Mehr als eine Million Ukrainerinnen und Ukrainer sind nach Deutschland geflüchtet. Innerhalb Mecklenburg-Vorpommerns rechnen die Forscher mit unterschiedlich starken Bevölkerungsrückgängen bis 2040. Während Rostock demnach nur 3,1 Prozent und Schwerin 1,9 Prozent Einwohner verlieren dürften, sind es im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte minus 12,3 Prozent und im Landkreis Ludwigslust-Parchim minus 9,9 Prozent. „In kleineren Gemeinden sinkt die Einwohnerzahl tendenziell stärker“, so die Forscher. Zugleich werde die Zahl der Alten stark zunehmen, während jene der Kinder sinken werde. Auch die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter wird der Prognose zufolge im Nordosten bis 2040 erheblich zurückgehen - um fast ein Fünftel im Vergleich zu 2014. © dpa-infocom, dpa:240409-99-607131/2
[ "Bevölkerung", "Kommunen", "Wissenschaft", "Mecklenburg-Vorpommern", "Schwerin", "Demografischer Wandel", "Wirtschaft", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wirtschaft
Demografischer Wandel
2024-04-09T03:36:20.000Z
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2024-04-09 03:36:20
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kommunen-deutlicher-bevoelkerungsrueckgang-in-mv-bis-2040-erwartet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240409-99-607131
Tesla darf T-Shirts verbieten
Das Verbot des Autobauers Tesla , Gewerkschafts-T-Shirts im Betrieb seines Hauptwerks in Fremont/Kalifornien zu tragen, ist kein Verstoß gegen US-Arbeitsrecht. Ein Berufungsgericht in New Orleans hat eine Entscheidung der amerikanischen Arbeitsaufsichtsbehörde NLRB vom vergangenen Jahr gekippt, die das T-Shirt-Verbot als rechtswidrig eingestuft hatte. Eine Ausnahme wollte die NLRB nur unter besonderen Umständen zulassen, etwa aus Sicherheitsbedenken. Tesla verpflichtet die Beschäftigten, am Arbeitsplatz die schwarzen firmeneigenen Trikots mit Tesla-Logo zu tragen. Das Verbot, für die Gewerkschaft United Auto Workers auf der Kleidung zu werben, ist dem Urteil zufolge in Ordnung, da gleichzeitig das Anbringen von UAW-Aufklebern in jeder Zahl und Größe gestattet ist. Der als gewerkschaftsfeindlich bekannte Autobauer hatte die Uniformierung bei der Arbeit 2017 eingeführt, als die UAW versuchte, in seiner Fabrik Mitglieder zu gewinnen. Zur Begründung der "Teamwear"-Richtlinie hieß es, diese sei notwendig, um sicherzustellen, dass Autos während der Montage nicht beschädigt würden. Die Gewerkschaft hat Tesla verschiedene unrechtmäßige Taktiken vorgeworfen, um das Organisieren der Mitarbeitenden zu verhindern. Tesla bestritt das. Anhängig beim Berufungsgericht ist ein weiterer NLRB-Beschluss, nach dem Tesla-Chef Elon Musk 2018 gegen Bundesarbeitsrecht verstieß. Damals drohte er via Twitter (heute X), dass Mitarbeiter ihre Aktienoptionen verlören, wenn sie einer Gewerkschaft beitreten würden.
Tesla darf T-Shirts verbieten
[ "Automobilindustrie", "Gewerkschaften", "Kommentarfunktion", "Tesla", "Arbeit und Soziales", "Leserdiskussion", "Wirtschaft", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wirtschaft
Automobilindustrie
2023-11-15T15:53:26.000Z
2023-11-15T15:53:26.000Z
2023-11-16 09:15:51
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Tesla darf T-Shirts verbieten
https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/tesla-gewerkschaft-1.6304190
YouTube-Star Bibi hat zweites Kind bekommen: Es heißt Emily
Köln (dpa) - Das YouTuber-Paar Bianca „Bibi“ Claßen und Julian „Julienco“ Claßen hat erneut Nachwuchs bekommen. Die kleine Emily sei am 20. März um 9.59 Uhr gesund auf die Welt gekommen, verkündete die Influencerin am Dienstag auf ihrer Instagram-Seite. „Wir sind überglücklich und total überwältigt. Wir sind so unendlich dankbar, uns zu haben“, schrieb sie. Auf einem Foto sieht man dazu vier Hände - zwei von Erwachsenen und zwei von Kindern. Das Paar hat bereits den kleinen Lio, der nun Bruder geworden ist. Die Geburt von Emily fiel mitten in die Coronavirus-Pandemie und war mit vielen Fragen verbunden. Erst vor wenigen Tagen hatte das YouTuber-Paar darüber in einem Video gesprochen - etwa über die Unsicherheit, ob Julian bei der Geburt dabei sein darf. Für sie sei es gerade kein schöner Gedanke, in diesen Zeiten ins Krankenhaus gehen zu müssen, hatte Bibi da noch gesagt. Am Ende stand offenkundig aber ein Happy End. „Auch wenn uns durch die momentane Situation einige Steine in den Weg gelegt wurden, sind wir an unserem Ziel angekommen“, erklärte Bibi in ihrem Instagram-Post. „Sobald wir uns eingelebt haben, berichten wir euch von der Geburt.“ Bianca und Julian Claßen gelten als Deutschlands erfolgreichstes YouTuber-Paar mit zusammen mehr als neun Millionen Followern. Die Jugendfreunde aus Köln heirateten im September 2018, einen Monat später kam ihr erster Sohn auf die Welt.
[ "Deutschland", "Gesundheit", "Internet", "Köln", "Leute", "Medien", "Nordrhein-Westfalen", "Service", "Süddeutsche Zeitung" ]
Service
Leute
2020-03-24T14:15:53.000Z
2020-03-24T14:15:53.000Z
2020-03-24 14:15:53
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https://www.sueddeutsche.de/service/koeln-youtube-star-bibi-hat-zweites-kind-bekommen-es-heisst-emily-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200324-99-454621
Ermittler: Mutmaßlicher Unfallverursacher fahruntüchtig
Mühlhausen/Bad Langensalza (dpa) - Der mutmaßliche Verursacher des Unfalls mit sieben Toten bei Bad Langensalza hatte laut Staatsanwaltschaft 1,3 Promille Alkohol im Blut. Damit sei er „absolut fahruntüchtig“ gewesen, sagte der Sprecher der Staatsanwaltschaft Mühlhausen, Dirk Germerodt, am Donnerstag auf Anfrage. Zuvor hatten mehrere Medien darüber berichtet. Gegen den 34-Jährigen werde wegen fahrlässiger Tötung in sieben Fällen ermittelt. Er schwebe inzwischen nicht mehr in Lebensgefahr, sei bislang aber noch nicht vernommen worden. Bei dem Unfall waren Anfang April sieben Menschen ums Leben gekommen - darunter fünf Jugendliche im Alter von 19 Jahren. Auf der Ortsumgehung von Bad Langensalza in Thüringen war ein Auto in den Gegenverkehr geraten und mit zwei Wagen zusammengeprallt. Diese gingen sofort in Flammen auf und brannten aus. Laut Staatsanwaltschaft steht das Gutachten des Sachverständigen noch aus. Der 34 Jährige hatte sich laut Staatsanwaltschaft nicht nur betrunken hinter das Steuer gesetzt, sondern war auch nicht im Besitz eines Führerscheins. Bei einer Verurteilung wegen fahrlässiger Tötung drohen eine Geld- oder eine Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren. © dpa-infocom, dpa:230427-99-469376/2
[ "Unfälle", "Verkehr", "Deutschland", "Thüringen", "Staatsanwaltschaft Mühlhausen", "Unglück und Unfall", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Unglück und Unfall
2023-04-27T09:22:16.000Z
2023-04-27T09:22:16.000Z
2023-04-27 09:22:16
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https://www.sueddeutsche.de/panorama/thueringen-ermittler-mutmasslicher-unfallverursacher-fahruntuechtig-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230427-99-469376
Krieg gegen die Ukraine: So ist die Lage
Moskau/Kiew (dpa) - Russland bombardiert Städte in der Ukraine - und ist in der Nacht auf Montag in seiner Hauptstadt Moskau selbst zum wiederholten Mal Ziel eines Gegenangriffs mit Kampfdrohnen geworden. Das russische Verteidigungsministerium machte die Ukraine dafür verantwortlich. Aus Kiew gab es keine Bestätigung, auch wenn ukrainische Medien unter Berufung auf eigene Quellen die Attacke den Geheimdiensten ihres Landes zuschrieben. Der Moskauer Bürgermeister Sergej Sobjanin sagte, durch den Angriff mit zwei Drohnen sei niemand verletzt worden. Es entstand aber Sachschaden im Zentrum der russischen Millionenmetropole. Russland führt seit 17 Monaten einen Angriffskrieg gegen sein Nachbarland Ukraine. In der Nacht auf Montag griffen russische Truppen erneut die ukrainische Region Odessa am Schwarzen Meer mit Kampfdrohnen an. Dabei wurden nach regionalen Angaben auch Hafenanlagen in Reni an der Donau beschädigt, das nur wenige Hundert Meter über den Fluss vom Nato -Mitglied Rumänien entfernt liegt. Die Ukraine setzte ihre Serie von Raketenangriffen auf russische Munitionsdepots auf der von Moskau annektierten Halbinsel Krim fort. Drohnen über Moskau In der üblichen Sprachregelung nannte das russische Verteidigungsministerium die Drohnenangriffe auf Moskau einen Terroranschlag. Nach Angaben der Militärs wurden die Flugobjekte mit Störfunk zum Absturz gebracht. Demnach wurde eine Drohne über dem Zentrum entdeckt, eine weitere im Süden der Stadt. Nach Angaben eines Mitarbeiters der Notfalldienste wurde im Zentrum ein Bürohochhaus getroffen. In dem Stadtteil liegen das Verteidigungsministerium und das Hauptquartier des Militärgeheimdienstes GRU. Der Kreml sah trotzdem keinen Grund für eine Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen für Moskau. Die Sicherheitsorgane arbeiteten ohnehin auf Hochtouren, sagte Kremlsprecher Dmitri Peskow. Zuvor waren bereits Anfang Juli Drohnen über Moskau abgeschossen worden. Auch im Mai hatte es Angriffe aus der Luft gegeben; eine Drohne war Videoaufnahmen zufolge direkt über dem Kreml explodiert. Angriffe auf ukrainische Donauhäfen Die Drohnenangriffe auf die bislang weitgehend unbehelligten ukrainischen Häfen an der Donau bedeuten eine weitere Eskalation beim Versuch Russlands, ukrainische Getreideexporte zu stoppen. Der Bürgermeister von Reni, Ihor Plehow, sprach in ukrainischen Medien von drei zerstörten Getreidesilos in seiner Stadt. Rumäniens Präsident Klaus Iohannis verurteilte die russischen Angriffe unmittelbar an der Grenze seines Landes. „Diese jüngste Eskalation birgt ernsthafte Risiken für die Sicherheit im Schwarzen Meer“, schrieb er auf Twitter. Der ukrainische Außenminister Dmytro Kuleba warf Russland „Nahrungsterrorismus“ vor und forderte eine globale Reaktion auf die Angriffe. Seit Russland die ukrainischen Getreideexporte über Odessa und andere Schwarzmeerhäfen wieder blockiert, ist die Ukraine noch stärker auf die kleinen Häfen an der Donau angewiesen. Derzeit werden etwa zwei Millionen Tonnen Agrarprodukte im Monat über Reni und Ismajil exportiert, wie der Chef des ukrainischen Getreideverbandes, Mykola Horbatschow, sagte. Weitere Ausfuhren laufen auf Schienen oder Straßen. Horbatschow hoffte trotz der Angriffe auf eine Steigerung der Transporte. Afrikanischer Friedensplan Unter Russlands Krieg gegen die Ukraine leiden viele afrikanische Staaten, weil sie auf Getreide und Dünger aus beiden Ländern angewiesen sind. Die von Russland verhängte Blockade gibt deshalb einem russisch-afrikanischen Gipfeltreffen in St. Petersburg von Donnerstag an besondere Brisanz. Südafrikas Präsident Cyril Ramaphosa kündigte am Montag an, er wolle bei dem Treffen einen Friedensplan zwischen Russland und der Ukraine vorantreiben. Im Juni war eine afrikanische Delegation unter Leitung von Ramaphosa zu Vermittlungsbemühungen nach Moskau und Kiew gereist, aber ohne erkennbaren Erfolg. Russisches Munitionslager auf der Krim getroffen Im Norden der von Moskau schon 2014 annektierten Halbinsel Krim wurde am Montag erneut ein russisches Munitionslager getroffen, wie der von Moskau eingesetzte Statthalter Sergej Aksjonow auf Telegram mitteilte. In sozialen Netzwerken waren Videos mit einer großen Rauchwolke zu sehen. In der Region sind viele Lager und Depots zur Versorgung der russischen Besatzungstruppen im Süden der Ukraine untergebracht. Schon vergangene Woche wurden auf der Krim zwei Munitionslager bei Angriffen getroffen. In sieben Wochen Gegenoffensive im Osten und Süden haben die ukrainischen Truppen nach Kiewer Militärangaben vom Montag 227 Quadratkilometer Land zurückerobert. Zum Vergleich: Dies entspricht annähernd der Fläche der Stadt Duisburg in Nordrhein-Westfalen. Immer noch ist einschließlich der Krim etwa ein Fünftel der Ukraine russisch besetzt. In Moskau setzte Präsident Wladimir Putin die vom Parlament beschlossenen höheren Altersgrenzen für Reservisten in Kraft. Demnach wird die Höchstgrenze für alle Dienstgrade und Kategorien um generell fünf Jahre angehoben. Die Anhebung des Reservistenalters wurde vor allem im Hinblick auf den Krieg in der Ukraine getroffen. © dpa-infocom, dpa:230724-99-507727/9
[ "Krieg", "Konflikte", "Diplomatie", "Militär", "Nato", "Putin", "Selenskyj", "Russland", "Ukraine", "Moldau", "Vatikan", "Europa", "Ukrainische Hafenstadt", "Hauptstadt der Ukraine", "Umkämpfte ukrainische Ortschaft ", "Hauptstadt Russlands", "Politik", "Wladimir Putin", "Ausland", "Republik Moldau", "Süddeutsche Zeitung" ]
Politik
Krieg
2023-07-24T16:51:09.000Z
2023-07-24T16:51:09.000Z
2023-07-24 16:51:09
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https://www.sueddeutsche.de/politik/russische-invasion-krieg-gegen-die-ukraine-so-ist-die-lage-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230724-99-507727
Selenskyj fordert Gespräche mit Putin: „Ich beiße nicht“
Kiew (dpa) - Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat Kremlchef Wladimir Putin zu direkten Gesprächen aufgefordert. „Wenn Du nicht (mit Deinen Truppen aus der Ukraine ) abhauen willst, setz Dich zu mir an den Verhandlungstisch, ich habe Zeit“, sagte Selenskyj am Donnerstag vor Journalisten. „Aber nicht auf 30 Meter Abstand wie mit (dem französischen Präsidenten Emmanuel) Macron, (Bundeskanzler Olaf) Scholz - ich bin doch ein Nachbar“, sagte Selenskyj. „Ich beiße nicht. Ich bin ein ganz normaler Typ. Setz Dich zu mir, sag mir, wovor Du Angst hast“, sagte der 44-Jährige. Selenskyj forderte die Nato erneut zu einer Flugverbotszone über der Ukraine auf. „Wenn Ihr den Himmel jetzt nicht schließen wollt, dann nennt eine Frist“, sagte er. „Sagt mir, wie viele Menschen sollen in die Luft fliegen, wie viele Arme, Beine, Köpfe braucht Ihr, damit das zu Euch durchdringt?“ Eine Flugverbotszone gilt als ausgeschlossen, weil es damit zu einer direkten Konfrontation von Nato-Truppen und russischen Streitkräften käme. Russland hatte vor einer Woche mit dem Angriff auf das Nachbarland Ukraine begonnen. Selenskyj sagte, er verstehe Moskaus Forderungen an Kiew nicht. „Wir haben Russland nicht angegriffen, wir wollen es nicht angreifen“, sagte der Präsident. „Wir in die Nato? Nein. Haben wir Atomwaffen? Nein.“ Russland fordert eine Demilitarisierung der Ukraine sowie einen Verzicht auf eine Nato-Mitgliedschaft und wirft dem Land vor, es wolle Atomwaffen herstellen. © dpa-infocom, dpa:220303-99-373756/2
[ "Konflikte", "Krieg", "Ukraine", "Russland", "Kriege", "Ausland", "Politik", "Süddeutsche Zeitung" ]
Politik
Dpa
2022-03-03T18:03:45.000Z
2022-03-03T18:03:45.000Z
2022-03-03 18:03:45
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https://www.sueddeutsche.de/politik/konflikte-selenskyj-fordert-gespraeche-mit-putin-ich-beisse-nicht-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220303-99-373756
Biologe: Nord- und Ostsee sind mehr als ein Wirtschaftsraum
Stralsund/ Rostock (dpa/mv) - Nord- und Ostsee werden nach Ansicht des Meeresbiologen Henning von Nordheim von den Anrainerländern zu sehr als reiner Wirtschaftsraum betrachtet. „Die Industrialisierung der Meere hält ungebremst an. Der Biodiversitätsschutz wird fast nur akzeptiert, wenn er die Wirtschaft nicht behindert“, sagt von Nordheim. Er hat seit 2014 als Honorarprofessor den einzigen Lehrstuhl für Meeresnaturschutz in Deutschland inne, an der Universität Rostock. „Weil ich das Bedürfnis habe, die Notwendigkeit des Schutzes der Meeresnatur Studierenden zu vermitteln“, erklärt der 65-Jährige. Mit der Ausweisung von Meeresnaturschutzgebieten in Nord- und Ostsee sei einiges erreicht worden, aber es sei auch noch viel zu tun. Nach 15 Jahren sei das Management der Schutzgebiete noch nicht ideal. Seit 2004 gibt es zusätzlich zu den Länder-Meeresschutzgebieten in der Ausschließlichen Wirtschaftszone von Nord- und Ostsee je drei Schutzgebiete für Riffe und Sandbänke: „Doggerbank“, „Borkum Riffgrund“ und „Sylter Außenriff-Östliche Deutsche Bucht“ in der Nordsee sowie „Fehmarnbelt“, „Kadetrinne“ und „Pommersche Bucht-Rönnebank“ in der Ostsee. Formal hat Deutschland fast die Hälfte - 45 Prozent - seiner Meeresfläche unter Schutz gestellt. Doch die Liste der Beeinträchtigungen in Nord- und Ostsee, die von Nordheim aufzählt, ist lang: Plastikmüll, Überdüngung, zu starke Unterwasserschall-Belastungen durch Rammungen, Baggern, Sprengungen, Schiffsverkehr, die Sand- und Kiesentnahme, die Offshore-Windkraft, das Militär, die Verlegung von Kabeln und Rohrleitungen. Als Hauptproblem bezeichnet der frühere Abteilungsleiter für Meeresnaturschutz beim Bundesamt für Naturschutz auf der Insel Vilm jedoch die Fischerei. „Sie greift täglich und flächendeckend in das Ökosystem ein“, begründet er und plädiert dafür, zumindest zerstörerische Praktiken wie die Grundschleppnetzfischerei in Schutzgebieten zu unterlassen. Dem stimmt auch Christian von Dorrien vom Institut für Ostseefischerei in Rostock zu. Die Gebiete seien ausgewiesen, aber seit 15 Jahren sei zumindest in der Ostsee noch keine Regulierung erfolgt. Die Bodenschleppnetzfischerei müsse zwar in den Bereichen von Riffen und Sandbänken eingestellt werden, allerdings dürfe Deutschland die Fischerei in den Schutzgebieten nicht allein verbieten, sagt er. Nötig sei ein Beschluss der EU-Kommission, weil auch Fischer aus anderen EU-Staaten betroffen seien. Dagegen sei der Fischfang mit Schleppnetzen, die nicht den Boden berühren, auch in den Schutzzonen gestattet. Diese zielten nur auf den Schutz des Meeresbodens ab. Die Fischerei wird von Nordheim zufolge zu intensiv betrieben, einzelne Bestände seien zu sehr genutzt. Verantwortungsvolle Jäger würden nie den Bestand an Muttertieren gefährden, aber Fischer würden zum Beispiel Heringe fangen, bevor sie abgelaicht haben, und den Rogen auf dem asiatischen Markt verkaufen. Jährlich dürften nach seiner Ansicht und auch der von Fischereiwissenschaftlern nur bis zu 30 Prozent eines Bestandes entnommen werden, um deren dauerhafte Nutzung zu sichern. Es seien aber bei manchen Beständen deutlich mehr als 60 Prozent. „Die zu intensive Fischerei ist vermutlich die schlüssigste Erklärung für die Abnahme der Fischbestände“, macht von Nordheim deutlich. Eutrophierung und Klimawandel spielten sicherlich auch eine Rolle, aber daran müsse die Fischentnahme angepasst werden. Der Wissenschaftler wünscht sich mehr direkten Dialog zwischen Meeresnutzern und Meeresnaturschutz. Es gebe längst viele technologische Möglichkeiten, um Eingriffe in die Meeresnatur gering zu halten und die übermäßige Schädigung der Lebensräume zu vermeiden. Auch im Fischereibereich gebe es neben der Quotierung der Fangmenge die Möglichkeit, mit alternativen Netzen zu arbeiten, etwa um Beifänge von Schweinswalen oder Vögeln zu verringern. Für die Meeresschutzgebiete regt er an, die Fischerei dort einige Jahre ruhen zu lassen, damit sich die Bestände erholen. Damit seien etwa im Mittelmeer gute Erfahrungen in teilweise nur ein paar hundert Hektar großen Schutzgebieten gemacht worden. Zu seinen aktuellen Projekten im deutschen Meeresnaturschutz gehört von Nordheim zufolge die Wiederansiedlung der einheimischen Störe in Nord- und Ostsee und der Europäischen Austernriffe in der Nordsee auf dem Borkum-Riffgrund. Als bedauerlich empfindet er, dass Erfolge und Bemühungen im Meeresnaturschutz wie die Rückkehr der Kegelrobben und Kormorane oder der Schutz der Schweinswale vielfach als Belastung empfunden würden.
[ "Deutschland", "Mecklenburg-Vorpommern", "Naturschutz", "Niedersachsen", "Rostock", "Schleswig-Holstein", "Umwelt", "Wissenschaft", "Umweltschutz", "Wissen", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wissen
Umwelt
2020-02-10T09:12:53.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/wissen/rostock-biologe-nord-und-ostsee-sind-mehr-als-ein-wirtschaftsraum-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200210-99-847933
Keller zufrieden mit FCI-Trainingslager
Ingolstadt (dpa/lby) - Trainer Jens Keller blickt positiv auf das Trainingslager des FC Ingolstadt in Spanien zurück. Am Freitag kehrte der Tabellenletzte der 2. Fußball -Bundesliga ins winterliche Bayern zurück. Nach intensiven Übungseinheiten hatten die Schanzer am Donnerstag in Alicante ein abschließendes Testspiel gegen den niederländischen Erstligisten SC Heerenveen mit 4:3 gewonnen. „Wir hatten perfekte Bedingungen, sind ohne Verletzungen durchgekommen und alle haben richtig gut mitgezogen“, äußerte Keller auf der Internetseite der Schanzer: „Dass wir das Trainingslager mit einem Testspielsieg abschließen, ist schön, aber steht nicht im Vordergrund. Wichtig war für mich, dass die Jungs richtig hart arbeiten, beißen und die richtige Einstellung verinnerlichen.“ Mit den Winterzugängen Philipp Tschauner im Tor und Mergim Mavraj in der Abwehr konnte Heerenveen in dem Test über dreimal 45 Minuten knapp bezwungen werden. Agyemang Diawusie, Charlison Benschop und der zweimal erfolgreiche Stefan Kutschke erzielten dabei die FCI-Tore. „Es war aus meiner Sicht das härteste Winter-Trainingslager, dass ich in den letzten Jahren hatte“, berichtete Kapitän Almog Cohen. Der FCI startet am 29. Januar bei der SpVgg Greuther Fürth in die Restrückrunde. Der Rückstand auf den rettenden 15. Platz beträgt drei Punkte. Am 17. Januar bestreitet Keller mit seinem Team zuvor noch ein weiteres Testspiel gegen den Drittligisten Hallescher FC.
[ "2. Bundesliga", "Alicante", "Bayern", "Deutschland", "Fußball", "Ingolstadt", "Land Valencia", "Spanien", "Sport", "Oberbayern", "Ausland", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Fußball
2019-01-11T12:16:35.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/sport/alicante-keller-zufrieden-mit-fci-trainingslager-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190111-99-522938
Landkreis München: Zukunft des Walchensee-Camps offen
Wie es mit dem maroden Walchensee -Camp, das sich seit zwei Jahren in Besitz des Landkreises München befindet, weitergeht, ist weiterhin ungeklärt. In seiner jüngsten Sitzung konnte sich der Ausschuss für Bauen und Schulen des Münchner Kreistags erneut nicht zu einer Entscheidung durchringen, ob das in den Fünfzigerjahren erbaute Freizeitlager am malerischen See saniert werden soll oder nicht. Der Landkreis München hat das Camp vor etwa zwei Jahren in dem Wissen angepachtet, dass es stark sanierungsbedürftig ist; daher wurde auch der Pachtvertrag auf zunächst zwei Jahre befristet. Betrieben wird es vom Kreisjugendring München-Land (KJR). Doch bisher haben die durch die Verwaltung des Münchner Landratsamtes geschätzten Kosten für eine Sanierung von etwa acht Millionen Euro die Kreispolitik davon abgeschreckt, eine Entscheidung zu fällen. In der Sitzung des Bauausschusses am Montagnachmittag war es der SPD-Kreisrat und Unterhachinger Bürgermeister Wolfgang Panzer, der darum bat, die Angelegenheit noch einmal zurückzustellen. Zuvor, so Panzer, müsse geprüft werden, ob gegebenenfalls durch den Bezirk Oberbayern oder Dritte – etwa Stiftungen – finanzielle Mittel zum Erhalt des Walchensee-Camps eingebracht werden könnten.
Sanierungskosten in Millionenhöhe schrecken die Kreispolitiker vor einer Entscheidung ab. Der Bezirk Oberbayern soll mitzahlen.
[ "Landkreis München", "Unterhaching", "Walchensee", "Politik im Landkreis München", "Oberbayern", "Kochel am See", "Süddeutsche Zeitung" ]
Landkreis München
Landkreis München
2024-09-17T11:03:50.255Z
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Landkreis München: Zukunft des Walchensee-Camps offen
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/landkreismuenchen/landkreis-muenchen-kjr-muenchen-land-walchensee-camp-sanierung-kreistag-lux.TM1HqPfUQLPjfe4ut5NWqu
EZB zementiert Zinstief - Politik der „ruhigen Hand“
Frankfurt/Main (dpa) - Sparer im Euroraum müssen sich auf eine noch länger anhaltende Zinsflaute einstellen. EZB -Präsidentin Christine Lagarde spricht von einer Politik der „ruhigen Hand“ und wirbt um „Geduld“. In der ersten Zinssitzung nach der Verabschiedung einer neuen geldpolitischen Strategie bekräftigten Europas Währungshüter am Donnerstag ihren expansiven Kurs mit Zinsen auf Rekordtief und milliardenschweren Anleihenkäufen. Lagarde: Unsicherheit wegen Delta-Variante „Die Erholung der Wirtschaft im Euroraum ist auf Kurs“, sagte Lagarde. „Doch die Pandemie wirft weiterhin einen Schatten, zumal die Delta-Variante eine wachsende Quelle der Unsicherheit darstellt.“ Dies könne die Erholung in Dienstleistungssektoren dämpfen. Niemand wolle unter diesen Umständen die Geldpolitik zu früh straffen, sagte Lagarde. Die Notenbank mit Sitz in Frankfurt hält daher den Leitzins im Euroraum auf dem Rekordtief von null Prozent. Auf diesem Niveau liegt der wichtigste Zins zur Versorgung der Kreditwirtschaft mit Zentralbankgeld inzwischen seit März 2016. Zugleich müssen Geschäftsbanken nach wie vor 0,5 Prozent Zinsen zahlen, wenn sie Geld bei der Notenbank parken. „Es ist nicht beabsichtigt, die niedrigen Zinsen länger beizubehalten, wir wollen unser Ziel erreichen“, betonte Lagarde mit Blick auf das neue flexiblere Inflationsziel, das die EZB Anfang Juli vorgestellt hatte. Die Notenbank strebt nun für die 19 Staaten des Euroraums mittelfristig eine jährliche Teuerungsrate von zwei Prozent an - und das möglichst über einen längeren Zeitraum. „Dies geht unter Umständen damit einher, dass die Inflation vorübergehend moderat über dem Zielwert liegt“, bekräftigte die EZB am Donnerstag. Bislang lag das Inflationsziel der EZB bei „unter, aber nahe zwei Prozent“. Mit diesem „symmetrischen“ Inflationsziel ist die Notenbank nicht mehr unmittelbar zum Reagieren gezwungen, sollten die Inflationsraten zeitweise nach oben oder nach unten von dem prozentualen Ziel abweichen. Dauerhaft niedrige Preise gelten als Risiko für die Konjunktur : Unternehmen und Verbraucher könnten dann Investitionen aufschieben - in der Hoffnung, dass es bald noch billiger wird. „Wirtschaft und Sparer werden leider noch lange Zeit mit Negativzinsen leben müssen. Und dies trotz deutlich steigender Preise“, sagte Christian Ossig, Hauptgeschäftsführer des Bankenverbandes BdB. Die Inflation im Euroraum war zuletzt gestiegen. Aus Sicht der Währungshüter ist dieser Anstieg aber vorübergehend und auf Sonderfaktoren infolge der Corona-Krise zurückzuführen. Mit dem neuen Zinsausblick dürften sich alle Hoffnungen auflösen, „dass es schon 2023 oder 2024 zu einer Zinserhöhung kommen kann“, analysierte Andreas Bley, Chefvolkswirt des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR). „Damit verlängert sich die Belastungsprobe anhaltender Minuszinsen für Sparer und die Finanzwirtschaft.“ Notkaufprogramm wird fortgesetzt Das zu Beginn der Corona-Pandemie aufgelegte, besonders flexible Notkaufprogramm für Staatsanleihen und Wertpapiere von Unternehmen (Pandemic Emergency Purchase Programme/PEPP) mit einem Volumen von 1,85 Billionen Euro führt die EZB bis mindestens Ende März 2022 fort. Obwohl angesichts der anziehenden Konjunktur die Zweifel an der Notwendigkeit solcher Käufe wachsen, will die Notenbank das Tempo der Wertpapierkäufe im dritten Quartal deutlich erhöhen. Die Anleihenkäufe der EZB helfen Staaten wie Unternehmen: Diese müssen für ihre Wertpapiere nicht so hohe Zinsen bieten, wenn eine Zentralbank als großer Käufer am Markt auftritt. Besonders für Staaten ist das wichtig, weil sie in der Corona-Krise milliardenschwere Rettungsprogramme aufgelegt haben, die es zu finanzieren gilt. Nach März 2022 könnte das Kaufprogramm PEPP „möglicherweise ... in ein neues Format“ übergehen, hatte Lagarde vor der EZB-Sitzung gesagt. Über die Zukunft der Anleihenkäufe sei im EZB-Rat am Donnerstag aber nicht diskutiert worden, sagte Lagarde nach der Sitzung in Frankfurt. Sie betonte: „Jede Art von Ausstieg wäre verfrüht.“ Lagarde hatte bereits in der vergangenen Woche Hoffnungen auf ein baldiges Ende des Anti-Krisen-Kurses erneut eine Absage erteilt: „Es ist jetzt nicht die Zeit, um über eine Ausstiegsstrategie zu sprechen.“ In ihrem überarbeiteten längerfristigen Ausblick, der sogenannten Forward Guidance, betonen die Währungshüter nun den Aspekt der Beharrlichkeit. Nach Einschätzung der Landesbank Baden-Württemberg (LBBW) signalisiert die EZB damit: „Mit einem Ausstieg aus den ultra-expansiven Maßnahmen haben wir es auch bei fortgesetzter Konjunkturerholung nicht eilig.“ © dpa-infocom, dpa:210722-99-479037/7
[ "EZB", "Zinsen", "Konjunktur", "EU", "Leitzins", "Euro", "Europa", "Wirtschaft", "Wirtschaftspolitik", "Europäische Union", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wirtschaft
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2021-07-22T14:39:12.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/ezb-ezb-zementiert-zinstief-politik-der-ruhigen-hand-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210722-99-479037
Eppelheimer Eissporthalle nach Kohlenmonoxidalarm in Betrieb
Eppelheim (dpa/lsw) - Die Eissporthalle Eppelheim (Rhein-Neckar-Kreis) ist nach ihrer Evakuierung wegen giftigen Kohlenmonoxids wieder geöffnet. Nach Angaben des örtlichen Eishockeyvereins, der die Halle betreibt, wurde der Eislaufbetrieb am Mittwochnachmittag wieder aufgenommen. Am Sonntagabend war während eines Eishockeyspiels Kohlenmonoxid aus einer defekten Eismaschine in die Luft gelangt. Rund 100 Menschen mussten die Spielstätte daraufhin verlassen. In hoher Dosis kann das Gas tödlich sein. Laut Feuerwehr stellte die Kohlenmonoxid-Konzentration in der Halle aber wohl keine erhebliche Gefahr für die Gesundheit dar. Nach Angaben des Landratsamtes zeigten keine der Anwesenden relevante Symptome einer Kohlenmonoxidvergiftung.
[ "Baden-Württemberg", "Deutschland", "Eppelheim", "Katastrophen", "Notfälle", "Rhein-Neckar-Kreis", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Notfall
2019-10-16T15:15:48.000Z
2019-10-16T15:15:48.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/panorama/eppelheim-eppelheimer-eissporthalle-nach-kohlenmonoxidalarm-in-betrieb-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191014-99-283175
Mann nach Messerattacke auf Ehefrau in Untersuchungshaft
Wanzleben-Börde (dpa/sa) - Nach einer Messerattacke auf seine Ehefrau ist ein 39 Jahre alter Mann im Landkreis Börde am Mittwoch in Untersuchungshaft gekommen. Bei einem Streit in ihrem Einfamilienhaus in Klein Germersleben - einem Ortsteil der Stadt Wanzleben-Börde - habe der Mann die 46 Jahre alte Frau am Dienstag mit einem Messer am Oberkörper verletzt, teilte die Polizei mit. Während der Mann anschließend das Haus verließ und sich versteckte, rief die Frau die Polizei. Sie wurde in ein Krankenhaus gebracht. Der Mann konnte nach einigen Stunden ausfindig gemacht und festgenommen werden.
[ "Börde", "Deutschland", "Kriminalität", "Sachsen-Anhalt", "Wanzleben-Börde", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Kriminalität
2020-09-16T13:39:10.000Z
2020-09-16T13:39:10.000Z
2020-09-16 13:39:10
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https://www.sueddeutsche.de/panorama/wanzleben-boerde-mann-nach-messerattacke-auf-ehefrau-in-untersuchungshaft-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200916-99-588513
Namensvetterin von Liz Truss erhält Glückwünsche auf Twitter
Die Weltgeschichte klopft nur selten an der Tür gewöhnlicher Menschen, und wenn sie es dann tatsächlich einmal tut, ruft sie nicht mal vorher an. Zuletzt stattete sie einer bis dahin recht unbekannten Frau unvermittelt einen Besuch ab. Nur ein paar Leute folgten ihr bei Twitter , und wohl auch deshalb gab sie sich dort völlig zu Recht ausschließlich den Unzulänglichkeiten des Alltags hin. Am 22. Mai 2015 schrieb sie zum Beispiel: "Du weißt, dass es ein guter Montag ist, wenn du mit einer Burger-King-Krone aufwachst." Am 19. August 2016: "Habe gerade mein Haar mit Deo statt mit Trockenshampoo eingesprüht." Beide Beiträge erhielten jeweils einen Like. Dann brach der 5. September 2022 an. Und die Frau, die den Namen Liz Trussell trägt, war nicht mehr allein. Sie bekam nun Glückwünsche aus aller Welt. Nicht nur von irgendwem, sondern auch von einem verifizierten Account der schwedischen Regierung, der sie als neue Premierministerin von Großbritannien ansprach. Souverän und mit der in den Jahren zuvor bewiesenen recht britischen Trockenheit (s. o.) reagierte die amerikanische @LizTruss, so ihr Twitter-Name, auf die Nachricht der Köttbullar-Nation: "Freue mich auf einen Besuch! Bereitet die Fleischbällchen vor!" Der Irrtum flog dennoch auf, die Schweden löschten den Glückwunsch. Premierministerin von Großbritannien wurde nicht die US-amerikanische Liz Trussell, sondern die britische Liz Truss . Doch dann ging es erst richtig los. Was hält @LizTruss wohl vom Brexit? Denn wenig verzückt die Menschheit so sehr wie die Erkenntnis, dass der Einzelne sich seiner Einzigartigkeit nicht ganz sicher sein kann. Erst recht, wenn eine Person weltberühmt ist und ihr Doppelgänger montags Burger-King-Kronen trägt. In Redaktionsstuben aller Breitengrade waren nun längst Journalistinnen und Journalisten auf das ungleiche Duo aufmerksam geworden und überschütteten die unverhofft prominente @LizTruss mit Interview-Anfragen. Ob sie wie die Premierministerin denkt? Was sie wohl vom Brexit hält? Sie will es wohl für sich behalten. Ein Interview gab es von ihr bisher nicht. Das Bedürfnis, zu erfahren, wie ein Doppelgänger tickt, bleibt also ungestillt. Und das ist nichts Neues. In der Mythologie verschiedener Kulturen betrachtete man den Schatten als eine Art persönlichen Doppelgänger, als Spiegelbild der Seele. Sigmund Freud beschrieb den Doppelgänger als "verdrängten Anteil im Ich". Und vielleicht auch um aus dessen verdrängten Seiten schlau zu werden, sucht eine Doppelgänger-Agentur seit Monaten verzweifelt nach einem brauchbaren Double für Olaf Scholz. Fast schon masochistisch gieren die Menschen nach Belegen dafür, dass die eigene Großartigkeit ihre Grenzen hat. Jeder ist mit jedem verwandt - über 6,6 Ecken Das ist tröstlich und traurig zugleich: Mit hoher Wahrscheinlichkeit ist es ja so, dass jeder je gedachte Gedanke in den 300 000 Jahren der Existenz des Homo sapiens schon einmal in irgendeinem Zusammenhang und irgendeiner Sprache gedacht wurde. Genauso wurde jedes noch so schöne Gesicht wohl schon einmal aus der Kombination von zwei Gen-Baukästen in nahezu identischer Gestalt erschaffen, jeder Name (Ausnahme: Elon Musks Sohn namens X Æ A-12) irgendwann an irgendwen schon mal vergeben. Und glaubt man den Berechnungen einiger Wissenschaftler, ist sogar jeder Mensch mit jedem anderen Menschen über 6,6 Ecken verwandt. Stunden nach den ersten Glückwünschen teilte die US-amerikanische @LizTruss ihren mittlerweile fast 20 000 Followern mit: "Puh, was für ein Tag." Ein Satz, der nachvollziehbar und banal klingt. Vor allem ist es nicht unwahrscheinlich, dass dieser Satz exakt so auch der britischen Liz Truss, die von der Queen immerhin zu einer der wichtigsten Personen des Landes ernannt wurde, durch den Kopf gegangen ist.
Marcel Laskus
Spitzenpolitiker gratulieren einer völlig unbekannten @LizTruss auf Twitter zum neuen Job. Warum Doppelgänger etwas Tröstliches sind.
[ "Großbritannien", "Kurioses", "Liz Truss", "Twitter", "USA", "Ausland", "X (Twitter)", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Kurioses
2022-09-07T13:48:46.000Z
2022-09-07T13:48:46.000Z
2022-09-08 11:17:20
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Namensvetterin von Liz Truss erhält Glückwünsche auf Twitter
https://www.sueddeutsche.de/panorama/liz-truss-grossbritannien-premierminister-doppelgaenger-1.5652834
Spätes 0:1 gegen den SC Paderborn: Bremer Krise hält an
Bremen (dpa) - Der SC Paderborn lebt noch! Durch einen 1:0 (0:0)-Sieg bei Werder Bremen verließ der Aufsteiger zum ersten Mal seit dem 5. Spieltag wieder den letzten Tabellenplatz der Fußball - Bundesliga . Das Siegtor des eingewechselten Sven Michel wurde in der Nachspielzeit erst nach langen Diskussionen und dem Einsatz des Videobeweises gegeben (90.+2 Minute). Aus Sicht des SCP hatte der Sieg sogar noch den angenehmen Nebeneffekt, dass er auch Werder Bremen weiter tief in der Abstiegszone festhält. Denn nur eine Woche nach ihrem vermeintlich befreienden Sieg in Wolfsburg erlebte die Mannschaft von Trainer Florian Kohfeldt am Sonntagabend den nächsten Rückschlag in dieser bislang so verkorksten Saison. Vor 39 870 Zuschauern war im Weser-Stadion schon nach wenigen Sekunden klar, dass Werder hier nicht einfach zum zweiten Sieg nacheinander spazieren würde. Die Paderborner mögen zwar große Probleme bekommen, wenn sie gegen abwehrstarke Gegner das Spiel machen sollen. Aber die Bremer Kombination aus großem Vorwärtsdrang und langsamer Abwehrreihe kam dem Aufsteiger entgegen. Sie gab seinen schnellen Offensivspielern wie Christopher Antwi-Adjei viel Raum. In der achten Minute scheiterte der 25-Jährige als erster Paderborner an Werders starkem Torwart Jiri Pavlenka. Sebastian Vasiliadis mit einem Distanzschuss (29.) und Klaus Gjasula mit einem Kopfball (30.) machten diese Erfahrung vor der Pause auch noch. Werder kam gegen diesen mutigen Aufsteiger überhaupt nicht ins Rollen - und hatte in der ersten Halbzeit trotzdem die beiden besten Chancen. In der 14. Minute scheiterte erst Yuya Osako und dann auch Davy Klaassen freistehend an Torwart Leopold Zingerle. Ähnlich gut war die Schussposition für Maximilian Eggestein, doch nach schöner Vorarbeit von Osako schoss er an seinem 23. Geburtstag am Tor vorbei (25.). Mit den Gästen teilte zumindest Werder-Trainer Florian Kohfeldt eine besondere Vorgeschichte. Denn sein persönlicher Aufstieg und der Durchmarsch der Paderborner verliefen in den vergangenen gut zwei Jahren parallel. Noch im Oktober 2017 verlor Kohfeldt als Trainer von Werder II in der 3. Liga mit 1:7 gegen den SCP. Kurz darauf wurde er zum Chefcoach der Bundesliga-Mannschaft befördert - und Paderborn stieg zweimal nacheinander ebenfalls bis in die 1. Liga auf. Im Vergleich zu diesem Spiel in der Saison 2017/18 gehörten am Sonntagabend immer noch vier Paderborner zur Startelf und sieben zum 18er-Kader ihres Teams. Kohfeldt dagegen freute sich, dass nach Ludwig Augustinsson gegen Schalke diesmal mit Kapitän Niklas Moisander wieder ein lange verletzter Verteidiger sein Comeback gab. Doch was hilft eine erstmals in dieser Saison in Bestbesetzung spielende Abwehr, wenn es vorne nicht läuft? Werder war zwar nach der Halbzeitpause dominanter als noch davor, spielte sich aber kaum klare Torchancen heraus. Es dauerte bis zur 61. Minute, ehe Milot Rashica in der Paderborner Hälfte mal etwas Freiraum bekam, aber im Strafraum noch gestoppt wurde. Kurz darauf lenkte Torwart Zingerle einen Schuss von Maximilian Eggestein gekonnt über das Tor (64.). Immerhin: Auch Paderborn war nicht mehr so gefährlich wie noch in der ersten Hälfte. Werders letztes Mittel wie so oft: Die Einwechselung von Claudio Pizarro, der diesmal auch noch einen weiteren Rekord aufstellte. Denn der SC Paderborn ist bereits der 38. Gegner, auf den der 41-Jährige in der Bundesliga traf. Ein Tor gelang aber auch ihm nicht mehr - dafür jubelten in der Nachspielzeit dann die Paderborner.
[ "Bremen", "Bundesliga", "Deutschland", "Fußball", "Kosovo", "Nordrhein-Westfalen", "Paderborn", "Sport", "Werder", "Balkan", "Werder (Havel)", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Fußball
2019-12-08T19:01:39.000Z
2019-12-08T19:01:39.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/sport/bremen-spaetes-0-1-gegen-den-sc-paderborn-bremer-krise-haelt-an-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191208-99-58017
Bruno Labbadia: Durch den VAR „bleibt viel auf der Strecke“
Stuttgart (dpa) - Trainer Bruno Labbadia vom Fußball -Bundesligisten VfB Stuttgart ist kein Freund des Videoschiedsrichters. „Wir müssen schon schauen, dass wir die Emotionen im Fußball lassen“, sagte der 56-Jährige einen Tag vor dem Spiel der Schwaben am Freitagabend bei RB Leipzig (20.30 Uhr/DAZN). „Ich habe den VAR schon von Anfang an sehr kritisch gesehen. Ja, es ist durch ihn wahrscheinlich gerechter. Aber für mich ist Fußball Emotionen. Ich hasse das, wenn ein Tor fällt und man fünf Minuten lang gucken muss, ob ich jetzt ein Tor gemacht habe oder nicht.“ Für ihn bleibe durch den Videoschiedsrichter „viel auf der Strecke“, sagte Labbadia. „Hinter den Bildern sind ja auch noch einmal Menschen. Das ist ja kein Roboter und auch da werden Fehler gemacht.“ Beim 2:2 bei der TSG 1899 Hoffenheim am vergangenen Dienstag hatte VfB-Mittelfeldspieler Naouirou Ahamada wegen Meckerns seine erste Gelbe Karte gesehen. Der vermeintliche Ellenbogenschlag von Ahamadas Gegenspieler unmittelbar zuvor in dessen Gesicht war nicht geahndet worden. Später flog der 20-Jährige mit der Gelb-Roten Karte vom Feld, nachdem er regelwidrig auf der Stufe vor dem Gäste-Block das zwischenzeitliche Führungstor bejubelt hatte. Bei der ersten Gelben Karte könne er die Beschwerden seines Schützlings verstehen, sagte Labbadia. © dpa-infocom, dpa:230127-99-375413/2
[ "Fußball", "Bundesliga", "VfB Stuttgart", "Deutschland", "Baden-Württemberg", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Fußball
2023-01-27T05:39:49.000Z
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Wer verprügelt wird, soll bleiben dürfen
Es geht um Fälle wie den von Solomon Yeboah. Seinen Angaben zufolge war der Ghanaer am 21. Dezember 2014 im Schweriner Stadtteil Mueßer Holz von zwei Personen rassistisch beleidigt und mit einem Baseballschläger zusammengeschlagen worden. Gegen die Täter wurde ein Ermittlungsverfahren eingeleitet. Und Yeboah in den frühen Morgenstunden des 20. Januar 2015 nach Italien abgeschoben. Der einzige Zeuge war nicht mehr in Deutschland, das Verfahren gegen seine Peiniger wurde eingestellt. Die Amadeu Antonio Stiftung möchte solche Fälle verhindern. Sie fordert, Flüchtlingen, die Opfer rassistischer Gewalt geworden sind, automatisch ein Bleiberecht zuzusprechen. "Wir wollen, dass rechtsextreme Täter schneller verurteilt werden und die Verfahren weniger kompliziert sind. Häufig sind Verfahren gegen rechtsextreme Täter sehr schwierig, da die Opfer schon außer Land sind. Das geht nicht", sagte Timo Reinfrank, Geschäftsführer der Stiftung. Sie ist nach Amadeu Antonio benannt, der 1990 in Brandenburg von rechtsextremen Jugendlichen verprügelt wurde und nach zwei Wochen im Koma starb. Die Linke präsentierte es schon als Gesetzesentwurf Ähnliches wie die Stiftung forderten die drei grünen Justizminister von Hamburg, Niedersachen und Thüringen. In einem Brief an Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) vor wenigen Tagen schrieben sie, es müsse "gesetzlich sichergestellt werden, dass ausländische Opfer rechter Gewalt zumindest bis zum Abschluss des Strafverfahrens als Zeuge bereitstehen". Es müsse verhindert werden, dass einem mutmaßlichen Täter ein Delikt nicht nachgewiesen werden könne, weil das ausländische Opfer, "das oftmals der einzige Zeuge ist, bereits abgeschoben wurde." Dass die Opfer nur bis nach dem Prozess bleiben dürfen sollen, hält Reinfrank für "zynisch". Er fordert, dass Opfer auch danach Bleiberecht erhalten. Er hofft auf Auswirkungen auf die potentiellen Täter: "Es geht vor allem darum, dass eine solche Maßnahme den Motiven der Angreifer diametral gegenüber stehen würde. Das führt vielleicht wirklich bei dem einen oder anderen zum Nachdenken." Reinfranks Forderung präsentierte die Linke schon 2014 als Gesetzesentwurf. Die Unions-Fraktion wehrte sich damals dagegen. Der CDU-Abgeordnete Günter Baumann verwies in der Bundestagsdebatte darauf, dass es neben rechter auch linke Gewalt gebe. Eine Sonderregelung für eine Opfergruppe wäre eine Privilegierung, die seine Fraktion ablehne. Im Koalitionsvertrag zwischen der Linken, der SPD und den Grünen in Thüringen setzten sich die Parteien ein Bleiberecht für Opfer rassistischer Gewalt als Ziel. Sie kündigten an, eine Umsetzung in eigener Landeskompetenz zu prüfen. Das Gesetz würde aber nur einen verhältnismäßig kleinen Personenkreis treffen. Nach Zahlen von Pro Aysl wurden in Deutschland im Jahr 2016 bisher bei 289 Angriffen auf Flüchtlinge 151 Menschen verletzt.
Marc Bädorf
Die Amadeu Antonio Stiftung fordert ein Bleiberecht für Flüchtlinge, die Opfer rechtsextremer Gewalt wurden.
[ "Flüchtlinge", "Rechtsextremismus", "Flucht und Migration", "Politik", "Süddeutsche Zeitung" ]
Politik
Rechtsextremismus
2016-03-17T17:35:17.000Z
2016-03-17T17:35:17.000Z
2016-03-17 17:35:43
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Wer verprügelt wird, soll bleiben dürfen
https://www.sueddeutsche.de/politik/rechtsextreme-gewalt-wer-verpruegelt-wird-soll-bleiben-duerfen-1.2912114
Japan: Thorsten Fink trainiert Podolski und Iniesta
Die Melodie der japanischen Sprache ist schön. Sie wirkt manchmal wie schnelle Barockmusik, die sich in herrlichen Klangwirbeln um die Themen windet. Aber sie kann auch direkt sein und in kurzen Sätzen alles sagen, was man wissen muss. Wer sie neu lernt, ahnt bald, dass sie eine sehr eigene Tiefe besitzt, und die Silben, aus denen sich ihre Worte formen, kann ein gewöhnlicher Deutschsprecher am Anfang nicht so leicht einfangen. Davon kann jetzt auch der deutsche Fußballtrainer Thorsten Fink erzählen, der nämlich seit knapp drei Monaten die Profimannschaft beim J-League-Klub Vissel Kobe leitet. Neulich bei der Pressekonferenz nach der 2:3-Heimniederlage gegen Sapporo hat er den Abschiedsgruß nicht herausgebracht. Andere Worte gehen ihm leichter über die Zunge. Wenn er zum Beispiel über die Stimmung bei seinem neuen Klub spricht, sagt er: "Sugoi." Wahnsinn. Die Welt ist groß, Fußball gibt es überall, und Fußballtrainer aus Europa gelten gerade in Asien als begehrte Missionare des Spiels. So hat mancher Coach, der auf dem sogenannten alten Kontinent arbeitslos geblieben wäre, in der Ferne eine gute Anstellung gefunden. Auch Thorsten Fink, 51, ehemals Profi beim FC Bayern und heute ein Coach, dessen Berufsleben sich eingependelt hat zwischen Gefeiert- und Gefeuertwerden. FC Basel, Hamburger SV, Apoel Nikosia, Austria Wien, Grasshopper Zürich waren in den vergangenen zehn Jahren seine Stationen, nicht die besten Adressen, aber auch nicht die schlechtesten. "Hier kann ich noch was erreichen", sagt Fink Nach seiner Entlassung beim später abgestiegenen Schweizer Rekordmeister Grasshopper sah er sich keineswegs unter Druck, nach dem nächstbesten Angebot greifen zu müssen. "Ich hatte ja auch eine gute Karriere als Spieler, sodass ich das jetzt nicht so nötig habe, überall rumzureisen." Aber als Vissel Kobe aus Japan anrief, der Klub der drei früheren Weltmeister Andrés Iniesta, David Villa (beide Spanien) und Lukas Podolski (Deutschland), fand er das nicht das nächstbeste Angebot: "Das hat mich interessiert", sagt er. Fink sitzt in einem Funktionsraum am Trainingsgelände von Vissel. Die Vormittagseinheit ist zu Ende, er hat Automatenkaffee mitgebracht und wirkt entspannt. Die sportliche Lage könnte besser sein. Die J-League-Saison läuft von Februar bis Dezember, als Fink im Juni kam, lag Kobe auf Platz 13, weit entfernt vom erklärten Ziel, um die Meisterschaft mitzuspielen. Der Spanier Juan Manuel Lillo hatte im April nach achtmonatigem Engagement seinen Vertrag nicht verlängert. Nachfolger Takayuki Yoshida blieb zwei Monate. Nun soll es Fink richten mit seinem langjährigen Assistenten Sebastian Hahn. "Eine neue Ära" hat Vissel ausgerufen bei der Vorstellung. Und Fink sieht seine Chance: "Hier kann ich noch was erreichen." Kobe, Hauptstadt der Präfektur Hyogo, erstreckt sich als schmaler Häuserteppich zwischen Bergen und Meer am Südrand der Insel Honshu. 1,5 Millionen Menschen leben dort. Trotzdem wirkt die Stadt im Vergleich zu den dicht bebauten Metropolen Japans beschaulich. Gelassen. Als hätte sie das Schlimmste schon hinter sich - was hoffentlich auch stimmt. Denn eine Naturkatastrophe hat Kobe geprägt: das Große Hanshin-Erdbeben vom 17. Januar 1995. Kobe lag damals nur 20 Kilometer vom Epizentrum entfernt und zerbrach binnen 20 Sekunden. 4600 Menschen starben, Verkehrswege und Brücken wurden zerstört. Heute sieht die Stadt aus wie neu erbaut und zieht Kraft aus der Erinnerung an die gemeinsame Anstrengung. Im Hafen kann man sehen, wie schief damals die Laternen standen. Im Higashi-Yuenchi-Park ruht die goldene Marina des Bildhauers Yuki Shintani mit ihrer Uhr, die damals kaputt ging und seither die Zeit des Bebens zeigt: 5:46 Uhr. Und Vissel, nur wenige Monate vor dem Beben aus dem Kawasaki Steel Corporation Mizushima Soccer Club hervorgegangen, will Teil des Mythos sein. Die Vereinshymne erinnert an die Leistung des Wiederaufbaus ("Zusammen verwundet, zusammen aufgestanden"). Auf der Homepage beschwört der Klub die Einheit mit Stadt und Menschen. Und der Chef des Ganzen ist ein Sohn Kobes, den die Beharrlichkeit der Leute nach dem Beben inspirierte: Hiroshi Mikitani, 54, Selfmade-Milliardär und Pionier des E-Commerce, gründete 1997 den Online-Händler Rakuten, der mittlerweile zu einem prägenden Sportsponsor geworden ist. Mikitani besitzt ein Baseball-Team in Japan, sponsert den NBA-Klub Golden State Warriors in den USA und den FC Barcelona in Spanien - und er ist der allmächtige Eigner von Vissel Kobe. Vissel wirkt wie ein zweckmäßig eingerichtetes Unternehmen, das Mikitani mit ein paar gezielten Investitionen auf moderne Standards getrimmt hat. Das Trainingsgelände liegt im Stadtteil Nishi am Rande eines fast besenreinen Gewerbegebiets. Drei Plätze, zwei davon mit Hybridrasen. Auf einem der Plätze spielen schweigend zwei versierte Vissel-Jugendteams. Aber richtiger Fußballerfolg ist hier noch nie produziert worden. Platz sieben war Vissels bestes Ligaergebnis, die Erwartungen der Leute sind deshalb nicht sehr hoch. Außerdem ist die Atmosphäre geprägt von diesem japanischen Gemeinsinn, der allen ein gutes Gefühl geben will. Keine donnernden Schlagzeilengewitter. Und die Fans wirken unbeirrbar in ihrer Hingabe zur Mannschaft. Beim Spiel gegen Sapporo ist das 30 000-Zuschauer-Stadion voll, und die Fans singen. Fast die kompletten 90 Minuten singen sie. Sie singen nach Kobes Führung. Sie singen nach dem schnellen Ausgleich. Sie singen, als Sapporo durch einen umstrittenen Treffer in Führung geht. Und sie singen in der Schlussphase, als Vissel sich mit mäßigem Geschick um den Ausgleich bemüht. Manchmal wirkt es, als würden die Fans gar nicht mitbekommen, was auf dem Feld passiert. Das Stadion liegt unter einer großen, dröhnenden Wolke aus Freundlichkeit. "Sugoi", findet Fink. Er spürt, dass man hier ohne Druck arbeiten kann. Fußball ohne Nebenkrieg. Wann erlebt man so was noch als Trainer? "Das ist mein Hauptproblem: Wen lässt du draußen?" Drei Weltmeister machen nicht automatisch einen J-League-Meister, das ist klar. Zumal Lukas Podolski wegen einer Ohrenentzündung lange nicht gespielt hat. Iniesta war in der ersten Saisonhälfte der begnadete Anführer eines Teams, das weder präzise genug verteidigte noch präzise genug den Ball nach vorne trug. Schwächen zu orten, war Finks erste Pflicht. Dann wurde eingekauft, zum Beispiel der belgische Verteidiger Thomas Vermaelen vom FC Barcelona oder der frühere japanische Nationalspieler Gotoku Sakai vom HSV. "Der Verein hat gut analysiert, wo wir besser werden können, um diese tollen Spieler auch ins Spiel zu bringen", sagt Fink. Seit den Verstärkungen funktioniert Vissel besser. Das 2:3 gegen Sapporo nach gepflegtem Spiel war eher ein Unfall, außerdem fehlte Iniesta. Davor: 6:1 gegen Tosu, 3:0 gegen Urawa. Luft im Abstiegskampf. Und Fink will die Kräfte bündeln für den Kaiser-Cup, Japans Pendant zum DFB-Pokal. Diverse Spitzenteams sind draußen, Kobe empfängt nächste Woche Kawasaki zum Achtelfinale. Fink sagt: "Die Chance sollte man aufgreifen." Fink und die großen Namen. Er selbst war einst ein Mittelfeldarbeiter, der beim FC Bayern auf höchster europäischer Ebene gespielt hat. Aber ein Iniesta war er nicht. Wie coacht man so einen? "Ich sage zu ihm, das ist mein System, so wollen wir spielen, und in dem Bereich kannst du dich bewegen." Iniesta ist nicht Finks Problem. Er hat ein anderes: Er darf bei jedem Spiel nur fünf Ausländer im Kader haben, gerade der Weltmeister Villa steht deshalb bisweilen auf der Kippe. Und wenn Podolski zurückkommt, der laut Fink mit Engagement und guter Laune trainiert? "Das ist mein Hauptproblem: Wen lässt du draußen?" Luxus. Lösbar. Und vielleicht entfaltet das teure Team dann ja wirklich eine Kraft, mit der ein Titel drin ist. Es wäre Vissels erster. Und für Fink ein Signal an die Branche daheim in Europa. "Wenn man hier gute Arbeit macht, kann man meiner Meinung nach überallhin." Diese Ferne gefällt ihm. "Ja", sagt Fink, "Japan. Spannendes Land für mich."
Thomas Hahn
In Europa wurde Thorsten Fink gefeiert und gefeuert - in Japan trainiert er nun Vissel Kobe mit Iniesta, Villa und Podolski.
[ "Internationaler Fußball", "Lukas Podolski", "Süddeutsche Zeitung Sport", "Thorsten Fink", "Vissel Kobe", "Fußball", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Internationaler Fußball
2019-09-11T05:50:51.000Z
2019-09-11T05:50:51.000Z
2019-09-11 09:10:28
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Japan: Thorsten Fink trainiert Podolski und Iniesta
https://www.sueddeutsche.de/sport/thorsten-fink-japan-kobe-podolski-iniesta-1.4595260
Eishockey-Nationalspieler Nowak von der DEG positiv getestet
Düsseldorf (dpa) - Bei der Düsseldorfer EG aus der Deutschen Eishockey Liga gibt es einen weiteren Corona-Fall. Nach Stürmer Daniel Fischbuch ist nun auch dessen Nationalmannschaftskollege Marco Nowak positiv auf das Coronavirus getestet worden. Wie die DEG am Montag mitteilte, zeige der Verteidiger indes bislang keine Symptome. Beide Spieler sind Kandidaten für die Olympischen Spiele im Februar in Peking. Das olympische Eishockey-Turnier beginnt in knapp zwei Monaten. Die vorsorglich beim Rest des Teams durchgeführten PCR-Tests fielen nach Angaben der DEG negativ aus. © dpa-infocom, dpa:211220-99-455724/2
[ "Corona", "Covid19", "DEL", "Deutschland", "Düsseldorf", "Eishockey", "Nordrhein-Westfalen", "Sport", "Coronavirus", "Süddeutsche Zeitung" ]
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Eishockey
2021-12-20T14:43:21.000Z
2021-12-20T14:43:21.000Z
2021-12-20 14:43:21
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https://www.sueddeutsche.de/sport/duesseldorf-eishockey-nationalspieler-nowak-von-der-deg-positiv-getestet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211220-99-455724
Aufstiegsrunde zur Regionalliga Nord startet
Hamburg (dpa/lno) - Am Sonntag beginnt die Aufstiegsrunde zur Fußball - Regionalliga Nord. Es werden zwei weitere Neulinge aus der Oberliga gesucht, nachdem der Niedersachsen-Meister Blau-Weiß Lohne bereits den Sprung nach oben feiern durfte. Dabei hat jedes der vier Teams ein Heimspiel, zudem wird in der einfachen Runde auf neutralem Platz gespielt (Mittwoch). Um bei etwaiger Punkt- und Torgleichheit gewappnet zu sein, steht nach jeder Partie (Ausnahme: 3. Spieltag) unabhängig vom Ergebnis ein prophylaktisches Elfmeterschießen an. Zum Start treffen am Sonntag (15.00 Uhr, Stadion Hoheluft) der Hamburger Vertreter WTSV Concordia und Schleswig-Holstein -Meister SV Todesfelde aufeinander. Concordia spielte zuletzt in der Saison 2004/05 überregional und profitiert nun als Tabellenfünfter davon, dass kein anderer Hamburger Oberligist die Lizenz-Unterlagen eingereicht hat. Die Mannschaft von Sven Tramm, einst Spieler bei Concordia, nun Trainer in Todesfelde, gilt als Favorit, denn sie hatte als Meister stattliche neun Punkte Vorsprung. Und: Bislang schaffte immer der Vertreter aus Schleswig-Holstein den Aufstieg. Außerdem treffen am Wochenende Kickers Emden und der Bremer SV aufeinander. Weitere Spieltermine für diese Teams sind der 1. und der 5. Juni. © dpa-infocom, dpa:220527-99-449104/2
[ "Deutschland", "Fußball", "Hamburg", "Nord", "Regionalliga", "Schleswig-Holstein", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Fußball
2022-05-27T06:53:57.000Z
2022-05-27T06:53:57.000Z
2022-05-27 06:53:57
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https://www.sueddeutsche.de/sport/hamburg-aufstiegsrunde-zur-regionalliga-nord-startet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220527-99-449104
Bastei Lübbe rutscht noch tiefer in die roten Zahlen.
Köln (dpa) - Hohe Wertberichtigungen auf die Manuskriptbestände, Millionenabschreibungen bei Tochterfirmen und ein wenig erfolgreiches Computerspielprojekt haben im Geschäftsjahr 2017/18 für tiefrote Zahlen beim Kölner Verlagshaus Bastei Lübbe gesorgt. Mit einem Verlust vor Zinsen und Steuern von rund 18 Millionen Euro fiel das Ergebnis sogar noch um sieben Millionen Euro schlechter aus, als noch im Februar erwartet. Das teilte Bastei Lübbe unter Berufung auf vorläufige Zahlen mit. Bei Bastei Lübbe erscheinen Bestseller-Autoren wie Ken Follett oder Dan Brown, aber auch Heftchen-Romane wie „Jerry Cotton“ oder „Dr. Stefan Frank - Der Arzt, dem die Frauen vertrauen“. In den vergangenen Jahren hatte der Verlag versucht, eine Vorreiterrolle bei der Digitalisierung der Branche zu übernehmen. Doch erwiesen sich viele Projekte als teuere Fehlschläge. So erfüllte ein auf dem Bestseller „Die Säulen der Erde“ des Verlagsautors Ken Follett basierendes Computerspiel nicht annähernd die Umsatzerwartungen. Bastei Lübbe musste dafür im abgelaufenen Geschäftsjahr Wertberichtigungen in Höhe von drei Millionen Euro verkraften. Auch die mit beträchlichem finanziellen Aufwand entwickelte Streaming-Plattform Oolipo für digitale Leseinhalte floppte. Auch im klassischen Buchgeschäft lief nicht alles rund. Die Übernahme des Buchgroßhändlers BuchPartner erwies sich als Fehlinvestition. Inzwischen wurde die Beteiligung wieder verkauft. Doch zahlte der Verlag viel Lehrgeld. Außerdem belasteten hohe Wertberichtigungen auf die vorhandenen Manuskriptbestände das Unternehmen. Hier seien in den vergangenen Jahren teilweise zu optimistische Annahmen zugrunde gelegt worden, hatte Bastei Lübbe bereits vor einigen Monaten mitgeteilt. Denn kompletten Konzernabschluss will das Unternehmen am 31. Juli vorlegen.
[ "Verlage", "Deutschland", "Wirtschaft", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wirtschaft
Wirtschaft
2018-06-14T14:44:55.000Z
2018-06-14T14:44:55.000Z
2018-06-14 14:44:55
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verlage-bastei-luebbe-rutscht-noch-tiefer-in-die-roten-zahlen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180614-99-724702
Panama Papers: Haftbefehle gegen Mossack-Fonseca-Gründer
Viereinhalb Jahre nach Veröffentlichung der Panama Papers haben deutsche Behörden Haftbefehle gegen die früheren Eigentümer der panamaischen Skandalkanzlei Mossack Fonseca erlassen. Der aus Deutschland stammende Jürgen Mossack und sein panamaischer Kompagnon Ramón Fonseca werden nach Informationen der Süddeutschen Zeitung , NDR und WDR wegen Beihilfe zur Steuerhinterziehung und Bildung einer kriminellen Vereinigung weltweit gesucht. Ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Köln bestätigte auf Anfrage "die Existenz von zwei internationalen Haftbefehlen", sagte jedoch nicht, gegen wen sich diese richten. Mossack und Fonseca hatten in den Achtzigerjahren in Panama eine Kanzlei eröffnet, die sich auf das Gründen und Betreiben von Briefkastenfirmen spezialisierte. Über Jahrzehnte hinweg half Mossack Fonseca Politikern, Fifa-Funktionären und Kriminellen , aber auch Milliardären und Prominenten, ihr Geld zu verstecken. Das Treiben flog auf, nachdem ein anonymer Whistleblower der Süddeutschen Zeitung mehr als elf Millionen interne Dokumente der Kanzlei zugespielt hatte. Die SZ und das International Consortium of Investigative Journalists (ICIJ) analysierte die Daten zusammen mit 400 Journalisten aus aller Welt und veröffentlichte die Ergebnisse im April 2016 unter dem Titel Panama Papers . Nach der Veröffentlichung mussten etliche Politiker - darunter der damalige isländische Premier Sigmundur Gunnlaugsson und der pakistanische Premier Nawaz Sharif - von ihren Ämtern zurücktreten. Weltweit wurden Tausende Ermittlungsverfahren eingeleitet und umgerechnet mehr als zwei Milliarden Euro an Strafen und Nachzahlungen eingetrieben. Allein in Deutschland wurden rund 2000 Verfahren gegen Steuerhinterzieher eingeleitet, etliche Banken und Vermögensverwalter zahlten Bußgelder in Millionenhöhe. In den USA wurden zuletzt ein Vermögensverwalter sowie ein Mossack-Fonseca-Kunde zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Panama liefert seine Staatsbürger nicht aus Die Gründer der Kanzlei blieben indes bisher weitgehend unbehelligt. Erst vor Kurzem wurde bekannt, dass die amerikanische Bundespolizei FBI offenbar gegen sie ermittelt. Nun suchen auch die deutschen Behörden weltweit nach den Männern. Es ist jedoch nicht davon auszugehen, dass der 68 Jahre alte Fonseca oder der 72-jährige Mossack schon bald festgenommen werden. Beide haben die panamaische Staatsbürgerschaft - und Panama liefert seine Bürger aus Prinzip nicht aus. Aus Behördenkreisen ist zu hören, dass die deutschen Ermittler darauf hoffen, dass sich Jürgen Mossack, der in der Bundesrepublik Familie hat, freiwillig einem Verfahren stellt. Im Rahmen eines Deals und aufgrund seines hohen Alters könnte er einer längeren Haftstrafe entgehen. Gleichzeitig könnte ihm so ein Strafverfahren in den USA erspart bleiben. Denn sollte ihm in Deutschland der Prozess gemacht werden, würden die amerikanischen Behörden ihn wohl wegen derselben Vorwürfe nicht noch einmal anklagen. Sowohl Jürgen Mossack als auch Ramón Fonseca ließen eine Anfrage bis Redaktionsschluss unbeantwortet. Sollte es in Deutschland zu einem Prozess kommen, könnte es nach Meinung von Experten um weit mehr gehen als um Beihilfe zu Steuerhinterziehung und Bildung einer kriminellen Vereinigung. "Wenn ich ein deutscher Staatsanwalt wäre, würde ich überlegen, die Mossack-Fonseca-Eigentümer strafrechtlich zu verfolgen, weil sie Männern wie Rami Makhlouf und seinen Brüdern halfen, international geahndete Verbrechen zu begehen", sagt der US-Jurist David Crane, der einst Chefankläger im Sierra-Leone-Tribunal war. Mossack Fonseca hatte Rami Makhlouf und seinen Brüdern, allesamt Cousins von Syriens Diktator Baschar al-Assad, jahrelang dabei geholfen , Geld zu verstecken. Makhlouf steht im Verdacht, das Geld geliefert zu haben, mit dem in Syrien Giftgas hergestellt und Foltergefängnisse unterhalten wurden.
Jörg Schmitt
Deutsche Ermittler fahnden nun weltweit nach den früheren Eigentümern der Skandalkanzlei Mossack Fonseca. Mit einer schnellen Festnahme ist allerdings nicht zu rechnen.
[ "Politik", "Süddeutsche Zeitung" ]
Politik
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2020-10-19T16:51:36.000Z
2020-10-19T16:51:36.000Z
2020-10-22 15:48:53
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Panama Papers: Haftbefehle gegen Mossack-Fonseca-Gründer
https://www.sueddeutsche.de/politik/panama-papers-steuerhinterziehung-mossack-fonseca-1.5082556
Holger Badstuber unterschreibt beim VfB Stuttgart
Stuttgart (dpa) - Der ehemalige Bayern-Profi Holger Badstuber kommt wie erwartet zum VfB Stuttgart. Der 28 Jahre alte Verteidiger unterschrieb beim Aufsteiger in die Fußball - Bundesliga einen Einjahresvertrag, wie die Schwaben mitteilten. Der frühere Nationalspieler ist ablösefrei, weil sein Kontrakt beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München ausgelaufen war. In der Rückrunde der vergangenen Saison war der von etlichen Verletzungen immer wieder zurückgeworfene Badstuber an den FC Schalke 04 ausgeliehen.
[ "Fußball", "Bundesliga", "Stuttgart", "Deutschland", "Baden-Württemberg", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
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2017-08-04T13:42:03.000Z
2017-08-04T13:42:03.000Z
2017-08-04 13:42:03
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-holger-badstuber-unterschreibt-beim-vfb-stuttgart-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-170804-99-519673
Amtsgericht Ebersberg: Früh genug erwischt
Als die Polizei im Mai vergangenen Jahres bei einem damals 19-Jährigen die Wohnung durchsucht hat, dürfte dieser sich wohl eher weniger gefreut haben: Der junge Mann hatte einen schwunghaften Drogenhandel betrieben. Ein gutes Dreivierteljahr später erscheint die Polizeiaktion indes als glückliche Fügung: Offenbar endete damit eine kriminelle Karriere, bevor sie so richtig in Schwung kommen konnte. Etwa seit dem Frühjahr des vorvergangenen Jahres hatte der nun am Amtsgericht Ebersberg angeklagte junge Mann in großem Stil mit Marihuana gehandelt. Dabei, so die Staatsanwaltschaft, sei er durchaus professionell vorgegangen. Nicht nur bot er seine Ware im vakuumverpackten Beutel an - was wohl weniger der Frische, als der olfaktorischen Tarnung diente -, er legte auch viel Wert auf die für solche Geschäfte notwendige Diskretion. Mit der Kundschaft kommunizierte er nur verschlüsselt über Messengerdienste und nutzte eine Funktion, welche die Nachrichten nach einiger Zeit automatisch löscht. Ein Kunde hat bei der Polizei ausgesagt Dass der junge Mann nun trotzdem vor dem Schöffengericht unter Vorsitz von Richter Dieter Kaltbeitzer saß, lag daran, dass sich einer der Großkunden des Angeklagten beim Weiterverkauf der Ware - diese wurde übrigens auf Kommission ausgegeben - hatte erwischen lassen. Bei der Polizei packte dieser umfassend aus, die Ermittler beschatteten daraufhin den mutmaßlichen Verkäufer. Und das mit Erfolg: Gleich zweimal binnen weniger Tage konnten sie beobachten, wie Marihuana den Besitzer wechselte. Bei der Durchsuchung beim Angeklagten wurden zwar keine größeren Mengen Drogen, aber mehr als 1000 Euro Bargeld sowie Waagen und Verpackungsmaterialien gefunden. Aus der Aussage des Großkunden des Angeklagten und den Beobachtungen der Ermittler ergaben sich dann insgesamt 14 Fälle, die zur Anklage kamen. Die Mengen reichten dabei von drei bis 150 Gramm - weshalb zwei Fälle auch als Handeltreiben in nicht geringer Menge gewertet wurden. Gleich nach Verlesung der Anklageschrift regte Verteidiger Florian Alte ein Rechtsgespräch an. Darin wurde vereinbart, dass der Angeklagte die Vorwürfe einräumen und im Gegenzug zu einer Jugendstrafe zwischen einem und zwei Jahren auf Bewährung verurteilt würde. Dieser war auch bereit, auf alle weiteren Nachfragen des Gerichts zu antworten - bis auf eine: Woher er selbst seinen Nachschub bezogen hatte, dazu wolle er lieber nichts sagen: "Weil derjenige weiß, wo ich wohne." Eine solche Aussage sei ihm daher zu riskant. Dagegen berichtete er etwa, wie er überhaupt zum Kiffen gekommen sei, nämlich als selbst verordnete Schmerztherapie nach einer Operation. Und dass er selbst jeden Tag Marihuana geraucht habe und mit der Dealerei seinen eigenen Konsum habe finanzieren wollen und dass er gelegentlich auch andere Drogen genommen habe. Dies bestätigte auch eine Haaranalyse, demnach fanden sich Spuren von Kokain, Amphetamin und Ketamin, wenn auch in sehr geringer Menge. Inzwischen sei er abstinent Dass mit den anderen Substanzen ebenfalls gedealt hatte, war ihm bis auf einen Fall nicht nachzuweisen, da hatte er zehn Pillen eines Benzodiazepin-haltigen Beruhigungsmittels verkauft. Laut Aussage des Hauptbelastungszeugen - die wegen einer Corona-Quarantäne nur verlesen wurde - habe ihm der Angeklagte aber auch andere Drogen angeboten, der Kunde habe nur kein Interesse gehabt. Was Verteidigung wie Staatsanwaltschaft zu der These brachte, dass der Angeklagte vielleicht sogar Glück hatte, erwischt zu werden, bevor er ins Geschäft mit harten Drogen einsteigen konnte. Inzwischen sei er abstinent, versicherte dieser. Auf Vermittlung der Jugendgerichtshilfe mache er eine Therapie bei der Caritas. Außerdem habe er einen festen Job als Kellner und sich auf verschiedene Ausbildungsplätze beworben. Bernhard Wacht von der Jugendgerichtshilfe bescheinigte dem jungen Mann auch eine positive Sozialprognose. Außerdem lägen bei ihm Reife- und Entwicklungsverzögerungen vor, so dass man ihn nach Jugendstrafrecht verurteilen könne. Auch das Gericht sah den Angeklagten auf einem guten Weg, "wir sehen, dass Sie reinen Tisch machen wollen", so Kaltbeitzer. Am Ende stand eine Haftstrafe von eineinhalb Jahren auf Bewährung, verbunden mit der Auflage, die Entzugstherapie fortzusetzen und die Abstinenz regelmäßig per Drogentest nachzuweisen. Außerdem muss der junge Mann noch 4920 Euro an die Staatskasse zahlen, das ist die Summe, die er nachweislich durch seinen Drogenverkauf verdient hat.
Wieland Bögel
Ein junger Mann betreibt einen schwunghaften Handel mit Marihuana, weil er geständig ist, kommt er mit Bewährung davon.
[ "Amtsgericht Ebersberg", "Drogenhandel", "Landkreis Ebersberg", "Marihuana", "Oberbayern", "Gerichtsprozesse im Landkreis Ebersberg", "Drogenkriminalität", "Panorama", "Sucht und Drogen", "Ebersberg", "Süddeutsche Zeitung" ]
Ebersberg
Landkreis Ebersberg
2022-01-18T20:38:32.000Z
2022-01-18T20:38:32.000Z
2022-01-19 10:41:17
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Amtsgericht Ebersberg: Früh genug erwischt
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/ebersberg/landkreis-ebersberg-amtsgericht-ebersberg-drogenhandel-marihuana-1.5510371
SGE siegt dank Stendera erstmals seit 1987 in Hannover
Hannover (dpa) - Armin Veh nahm fast jeden in den Arm, der ihm kurz nach dem Abpfiff entgegen kam. Die Beton-Taktik des Frankfurter Trainers war dank des Doppelpacks von Marc Stendera in der 57. und 65. Minute aufgegangen. Die zuletzt unter Druck geratene Eintracht befreite sich mit dem 2:1 (0:0) in Hannover und gewann zudem erstmals seit mehr als 27 Jahren wieder bei 96. Durch den Dreier liegt Vehs Team nun vier Zähler vor den Hannoveranern, für die vor 44 200 Zuschauern Felix Klaus (51.) die Führung geschossen hatte. „Ich glaube, wir haben heute super als Mannschaft gespielt“, sagte der strahlende Doppel-Torschütze nach dem Sieg: „Wir haben uns den Arsch aufgerissen. Da siehst du, dass du durch Kampf Spiele entscheiden kannst.“ Mit zwei Frankfurter Toren war nach der ersten Halbzeit nicht zu rechnen. Beide Mannschaften agierten vor der Pause extrem vorsichtig und mieden jegliches Risiko. Sicherheit hatte bei den Trainern offensichtlich Priorität. Lieber wurde der Ball nach hinten oder zur Seite gespielt als nach vorne. „Wir sind unheimlich glücklich, nachdem wir zuletzt nicht groß gepunktet haben“, kommentierte Veh den Sieg und erklärte seine Taktik: „Wir wollten das heute defensiv angehen.“ Spielerische Höhepunkte und Torchancen boten die Teams vor dem Wechsel überhaupt nicht, so dass die erste Halbzeit an Langeweile kaum zu überbieten war. Durch das Tor von Klaus nach Kiyotake-Pass wurde es dann deutlich unterhaltsamer. Als Kiyotake kurz nach dem Seitenwechsel zu einem Dribbling im Strafraum ansetzte, schauten die Eintracht-Verteidiger nur zu. Von dem Schock erholten sich die Frankfurter freilich schnell. „Normalerweise ist es tödlich, wenn du in so einer Phase das 0:1 bekommst“, sagte Veh. Die zuletzt verbesserte 96-Defensive, die gegen Bremen und Köln ohne Gegentreffer geblieben war, hatte gegen Frankfurt lange Zeit überhaupt nichts zu tun und sah dann schlecht aus. Die Abwehr stand sicher, bis sie beim Ausgleich durch Stendera nach Ablage von Alexander Meier erstmals schlecht aussah - vor allem der ausgetanzte Salif Sane. Den zweiten Treffer des Frankfurter Mittelfeldspielers bereitete Constant Djakpa vor. „Wir waren in einer guten Ausgangssituation und haben das Spiel aus der Hand gegeben“, klagte 96-Coach Michael Frontzeck: „Das ist nicht das erste Mal. Wir haben ein paar einfache Fehler gemacht.“ Seine Mannschafte war nach der Führung zu passiv. Sie hat den Schritt weniger gemacht. Hannovers zuletzt überragender Torwart Ron-Robert Zieler verlebte bei einem ganz besonderen Spiel einen frustrierenden Nachmittag: Zieler stellte mit dem 152. Spiel in Serie den Vereinsrekord von Heinz-Josef Hellingrath ein und kassierte dabei zwei unnötige Treffer. Spieldaten: Ballbesitz in %: 44,1 - 55,9 Torschüsse: 10 - 5 gew. Zweikämpfe in %: 54 - 46 Fouls: 13 - 14 Ecken: 3 - 2 Quelle: optasports.com
[ "Fußball", "Bundesliga", "Hannover", "Frankfurt", "Sport", "Hessen", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Sport
2015-10-24T17:27:49.000Z
2015-10-24T17:27:49.000Z
2015-10-24 17:27:49
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-sge-siegt-dank-stendera-erstmals-seit-1987-in-hannover-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-151024-99-05300
HSV-Stiftung will 846 Weihnachtswünsche erfüllen
Hamburg (dpa/lno) - Rekord beim „Hamburger Weg“: Bei der Stiftung des Fußball -Zweitligisten Hamburger SV sind 846 Weihnachtswünsche bedürftiger Kinder und Jugendlicher aus der Hansestadt eingegangen. So viele Wünsche hatte es in den vergangenen elf Jahren der Aktion, in denen der „Hamburger Weg“ Weihnachtsgeschenke verteilt, nicht gegeben, teilte der HSV am Donnerstag mit. Die Wünsche werden am kommenden Montag an Weihnachtsbäumen im Volksparkstadion und bei HSV-Partnern sowie den Fan-Shops aufgehängt. An der Heimspielstätte des HSV soll Angreifer Martin Harnik im Dienst für den guten Zweck sein. Einen Tag später können die Zettel dann von Privatleuten abgenommen und die benötigten Dinge gekauft werden. Die Übergabe der Geschenke erfolgt dann am 10. Dezember.
[ "2. Bundesliga", "Deutschland", "Fußball", "Hamburg", "Hamburger SV", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
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Fußball
2019-11-21T12:46:01.000Z
2019-11-21T12:46:01.000Z
2019-11-21 12:46:01
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https://www.sueddeutsche.de/sport/hamburg-hsv-stiftung-will-846-weihnachtswuensche-erfuellen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191121-99-825856
Bikini-Museum ersteigert Badeanzug von Pamela Anderson
Bad Rappenau/Dallas (dpa) - Sie sprintete darin über den Strand und stürzte sich damit in die Fluten: Der weltberühmte Baywatch-Badeanzug von Pamela Anderson hängt bald im BikiniArtMuseum im baden-württembergischen Bad Rappenau. Das Museum ersteigerte den Badeanzug für 27.500 Dollar (umgerechnet rund 25.700 Euro), wie das Museum am Montag mitteilte. Das US-Auktionshaus Heritage in Dallas hatte am Wochenende demnach über 900 Raritäten aus gut 100 Hollywoodfilmen und TV-Produktionen wie Star Trek, Batman, Hitchcock oder Dallas Family versteigert. Über 40 Liebhaber hätten für den Baywatch-Anzug geboten, den Pamela Anderson in der NBC-Serie als Rettungsschwimmerin zwischen 1989 und 2001 trug. Das rote Kleidungsstück werde nun an der Seite der schon vorhandenen Original-Badehose von Baywatch-Kollege David Hasselhoff in Bad Rappenau inszeniert, so das Museum. „Das ist ein weiterer sensationeller Qualitätsbaustein für unser hippes Museum“, sagte Museumsdirektor Marco Preißer. © dpa-infocom, dpa:230605-99-945202/2
[ "Museen", "Mode", "Film", "Freizeit", "Buntes", "Ausstellungen", "Auktion", "Musik", "Pop", "Baden-Württemberg", "Deutschland", "USA", "Großbritannien", "Museum", "Ausstellung", "Ausland", "Kultur", "Süddeutsche Zeitung" ]
Kultur
Museen
2023-06-05T10:07:59.000Z
2023-06-05T10:07:59.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/kultur/baywatch-serie-bikini-museum-ersteigert-badeanzug-von-pamela-anderson-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230605-99-945202
Sozialministerin fordert Studie zu Adoptionen in der DDR
Schwerin (dpa/mv) - Adoptionen in der DDR müssen nach Ansicht von Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Stefanie Drese (SPD) besser erforscht werden. In den vergangenen Jahren hätten sich allein im Nordosten mehr als 100 Angehörige mit Fragen zu früh verstorbenen Kindern oder unklaren Todesfällen im Kindesalter an die Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Anne Drescher, gewandt, sagte Drese am Mittwoch in Schwerin. Manche Betroffene vermuten, dass ihnen ihr Kind entzogen und zur Adoption freigegeben worden ist. So wie die Mutter der kleinen Juliane von der Insel Rügen. Das Kind war 1977 nach damaligen Ermittlungen im Alter von drei Jahren in einer Badewanne bei ihren Großeltern ertrunken. Den Leichnam ihres toten Kindes hatte die Mutter damals nicht noch einmal sehen dürfen. Sie zweifelte an, dass Juliane wirklich gestorben ist und vermutete stattdessen eine Zwangsadoption. Anfang 2019 wurde das Grab geöffnet. Eine DNA-Analyse der Knochen ergab, dass das Kind in Sassnitz beigesetzt wurde. Die wissenschaftlich-historische Aufarbeitung des Themas Adoptionen in der DDR stehe noch am Anfang, sagte Drese. „Die bislang bekannten gesellschaftlichen, rechtlichen und historischen Tatsachen reichen nicht aus, um wesentliche Fragen zu beantworten. Wir brauchen deshalb eine Hauptstudie zur Erforschung der Adoptionen in der DDR.“ Hinter den Zahlen verbergen sich nach Dreses Worten Leid, Trauer und Wut. „Wir dürfen die Betroffenen damit nicht allein lassen und müssen sicherstellen, dass die Menschen die für sie so wichtige Beratung, Hilfe, Unterstützung und auch öffentliche Aufmerksamkeit bekommen.“ Am Donnerstag kommender Woche (14. November) steht das Thema im Mittelpunkt einer Fachtagung, die sich in Schwerin an Betroffene und Interessierte wendet. Der Titel lautet: „Zwischen Zweifel und Akzeptanz. Kindstode, Kindesentzug und Adoption in der DDR - Der Umgang mit dem Unfassbaren“. Die Landesbeauftragte für die Aufarbeitung der SED-Diktatur, Anne Drescher, erklärte, eine Betrachtung der rechtlichen und medizinischen Rahmenbedingungen in der DDR soll Hintergrundwissen für damalige Abläufe, Verfahren und Entscheidungen vermitteln. Außerdem soll mit der Tagung der Austausch von Betroffenen untereinander sowie von Betroffenen mit Experten befördert werden.
[ "Berlin", "Brandenburg", "DDR", "Deutschland", "Geschichte", "Mecklenburg-Vorpommern", "Sachsen", "Sachsen-Anhalt", "Schwerin", "Thüringen", "Wissen", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wissen
Geschichte
2019-11-06T12:52:31.000Z
2019-11-06T12:52:31.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/wissen/schwerin-sozialministerin-fordert-studie-zu-adoptionen-in-der-ddr-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191106-99-603854
Hautpflege durch mineralstoffreiche Nahrung und Cremes
Frankfurt/Main (dpa/tmn) - Mineralstoffe und Spurenelemente sind für die menschliche Haut wichtig und übernehmen eine Doppelfunktion. Sie tragen einerseits als Bestandteil von Enzymen zum Aufbau wichtiger Substanzen für den Hautstoffwechsel bei. Andererseits ist ihre Aktivität für die Hautfunktion wichtig. Der Industrieverband Körperpflege- und Waschmittel (IKW) in Frankfurt empfiehlt daher für die Hautpflege eine ausgewogene Ernährung, in der ausreichend Mineralstoffe und Spurenelemente enthalten sind. Auch Pflegeprodukte werden zum Teil mit Kalium, Magnesium, Kalzium oder Zink angereichert, um die Haut mit diesen Stoffen zu unterstützen. Zinkabhängige Enzyme beispielsweise sind an Vorgängen wie der Herstellung von Kollagen oder Hormonen beteiligt. Kalium ist entscheidend für den optimalen Wassergehalt der Zelle. Silizium ist etwa im Bindegewebe essenzieller Bestandteil. Magnesium ist in zahlreichen Enzymen oder Coenzymen enthalten und damit an sehr vielen Enzymreaktionen beteiligt.
[ "Mode", "Lifestyle", "Kosmetik", "Inhaltsstoffe", "Mineralstoffe", "Spurenelemente", "Deutschland", "Kultur", "Süddeutsche Zeitung" ]
Kultur
Dpa
2018-09-17T03:05:00.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/kultur/mode-hautpflege-durch-mineralstoffreiche-nahrung-und-cremes-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180914-99-959177
Bankmitarbeiterin verhindert Geldbetrug an Seniorin
Goslar (dpa/lni) - Das umsichtige Handeln einer 25-jährigen Bankangestellten hat eine 72-jährige Frau aus Goslar vor einem erheblichen finanziellen Verlust bewahrt. Als die Kundin 20.000 Euro von ihrem Konto abheben wollte, wurde die Mitarbeiterin misstrauisch und vermutete einen Betrugsversuch. Als die Seniorin erklärte, das Geld werde als Kaution für die Polizei benötigt und solle bei ihr zuhause abgeholt werden, verständigte die Angestellte die Polizei. Es stellte sich heraus, dass die Frau Opfer eines sogenannten Schockanrufs geworden war. Bei dieser Betrugsmasche wird den Angerufenen vorgegaukelt, ein naher Verwandter habe einen schweren Unfall verursacht und benötige zur Abwendung einer Haftstrafe eine hohe Kaution. In diesem Fall hatte in der vergangenen Woche ein angeblicher Polizist die Seniorin aufgefordert, Bargeld abzuheben, das dann abgeholt werden sollte, wie die Polizei heute mitteilte. Durch das rechtzeitige Eingreifen der Bankangestellten kam es nicht zur Geldübergabe und ein hoher finanzieller Schaden konnte verhindert werden. Bei solchen „Schockanrufen“ handelt es sich um eine bundesweit verbreitete Betrugsmasche, bei der Opfer mit einer schockierenden Nachricht konfrontiert und unter Zeitdruck gesetzt werden, um den Tätern unüberlegt Geld oder Wertgegenstände auszuhändigen.  © dpa-infocom, dpa:240715-930-174297/1
[ "Kriminalität", "Niedersachsen", "Goslar", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Kriminalität
2024-07-15T10:32:00.000Z
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Dinner unter Fischen im Unterwasser-Restaurant
Lindesnes (dpa) – Nicolai Ellitsgaard hat einen ungewöhnlichen Arbeitsplatz. Wenn der 32-Jährige zur Arbeit geht, muss er eine lange, hölzerne Treppe hinabsteigen. Der Däne ist Küchenchef in einem Restaurant, das sich mehr als fünf Meter unter dem Meeresspiegel befindet. „Under“ heißt das ungewöhnliche Lokal in Lindesnes, eine Stunde westlich von Kristiansand an der norwegischen Südküste. „Under“, das heißt „unter“ auf Deutsch, ist aber auch das norwegische Wort für „Wunder“, und genau das ist es nach Auffassung der beiden Eigentümer Gaute und Stig Ubostad. „Kaum einer hat erwartet, dass es hier oben im Norden ein Unterwasser-Restaurant geben kann“, sagt Stig. „In dem Sinne ist es ein Wunder.“ Koch Ellitsgaard hat keine Sekunde gezögert, als er vor mehr als zwei Jahren das Angebot bekam, im „Under“ zu arbeiten. „Als ich die Bilder von dem Restaurant sah und sie sagten, dass ich in der Küche machen könne, was ich wolle, fragte ich sofort: Wo kann ich unterschreiben?“ Seit Anfang April ist das „Under“ geöffnet und neben dem Essen ist es die Architektur , die einen staunen lässt. Das Gebäude sieht ein bisschen aus wie ein Schuhkarton aus Beton, der ins Rutschen geraten ist. Der Korpus ragt nur mit einem Ende aus dem Wasser. Hier befindet sich der mit Holz verkleidete Eingangsbereich, in dem die Garderobe untergebracht ist. Eine lange Treppe aus heimischer Eiche führt dann hinunter in den Speiseraum, der sich über die volle Breite mit einem Fenster zum Meer öffnet. Der Raum ist von dem blau-grünen Licht der See getränkt.    Entworfen wurde das Bauwerk im norwegischen Architekturbüro Snøhetta, das unter anderem durch die Oper in Oslo und die Bibliothek im ägyptischen Alexandria bekannt ist. „Auch für uns war das etwas völlig Neues“, erzählt Architekt Kjetil Trædal Thorsen. Die größte Herausforderung sei das Fundament gewesen. Normalerweise müsse das eine schwere Last tragen. Hier unter Wasser wirke die Schwerkraft in die andere Richtung. Das Gebäude wolle nach oben treiben. Deshalb sei es am Boden befestigt. Gegossen wurde der Betonkörper auf der gegenüberliegenden Seite der Bucht auf einem Floß. Als der Hohlkörper fertig war, wurde er an die vorgesehene Stelle an der Felsenküste gezogen. „Wenn man das Gebäude zum ersten Mal sieht, sieht es wie zufällig aus, als wenn es dort havariert ist“, sagt Architekt Trædal Thorsen. „Aber natürlich wurden ganz präzise Berechnungen vorgenommen, wo man das Fundament etablieren kann und wo man Zugang über eine Brücke vom Land hat.“ Um das Gebäude ins Meer zu senken, musste es mit Wasser gefüllt werden. Erst als es mit dem Fundament verbunden war, konnte das Wasser wieder abgepumpt werden. Nun sei das Gebäude so sicher, dass es auch einer Jahrhundertwelle standhalten könne, ist Trædal Thorsen sicher. Die Brüder Gaute und Stig Ubostad sind glücklich, dass sie mit Snøhetta einen Partner gefunden haben, der Spaß am Experimentieren hat. „Das ist ein Projekt, das reifen musste“, sagt Stig. „Das Ergebnis, das wir heute haben, hat nicht mehr viel mit der Ausgangsidee von 2011 zu tun.“ Im Gegensatz zu anderen Unterwasserrestaurants seien hier in Lindesnes auch die Funktionsräume wie die Küche, das Weinlager und die Toiletten unter dem Meeresspiegel. Das fast 40 Quadratmeter große Fenster zum Meer sei wie eine Bühne, erklärt Ubostad. Hier könne man Fische, Krebse, Muscheln, Algen und tauchende Eiderenten sehen. Die Außenhaut des Gebäudes sei so gestaltet, dass sich Schnecken und Muscheln dort festsetzen. Ein Meeresbiologe wacht darüber, dass die Lebenswelt unter Wasser so wenig wie möglich Schaden nimmt. Die Brüder Ubostad haben aber noch eine andere Mission: Sie wollen bei den Gästen Neugier auf die Unterwasserwelt wecken. Denn die ist ganz fantastisch, findet auch Koch Nicolai. Einmal die Woche streift er sich die wasserfeste Anglerhose über und geht in seinem Meeresgarten ernten. Denn die Algen, die hier wachsen, sind ein wichtiger Bestandteil des Menüs. Fingertang ist seine Lieblingsalge. „Sie schmeckt ein wenig nach Lakritz und wir verwenden sie bei vielen Gerichten: Wir machen Fond daraus, rösten sie, verarbeiten sie zu Marmelade oder servieren sie mit Käse und Stockbrot.“ In der Küche, in der er mit acht anderen Köchen werkelt, arbeite man sehr viel mit den so genannten „hidden treasures“, den verborgenen Schätzen. „Das sind Dinge, die man normalerweise nicht verwendet wie Springkrebse, Napfschnecken oder die Köpfe und den Rogen vom Lengfisch, was normalerweise einfach ins Meer zurückgeworfen wird.“ Das 18–Gänge Menü mit dem Napfschneckenparfait als Vorspeise hat seinen Preis. Ohne Wein muss man rund 230 Euro pro Person dafür zahlen. Doch das schreckt die Gäste nicht ab. Bis September ist das Unterwasser-Restaurant ausgebucht. 7500 haben reserviert. Und jeden Tag kommen mehrere hundert neue Anfragen hinzu. Dass eines Tages auch ein Restauranttester dabei ist, ist eine der Hoffnungen. Denn auch wenn sich das Restaurant unter Wasser befindet, träumt man im „Under“ von den Sternen. „Wir haben ja ein Team in der Küche, das Erfahrungen aus Restaurants mit ein, zwei und drei Michelin-Sternen hat“, sagt Stig. „Auch wenn wir jetzt keinen so großen Fokus darauf haben, hoffe ich doch, dass es am Ende so kommt.“
[ "Essen & Trinken", "Architektur", "Leute", "Norwegen", "Essen und Trinken", "Skandinavien", "Service", "Süddeutsche Zeitung" ]
Service
Dpa
2019-04-29T07:10:54.000Z
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2019-04-29 07:10:54
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Arzt wegen Intimfotos von Patientinnen zu Haft verurteilt
Frankenthal (dpa) - Er schoss heimlich zehntausende Aufnahmen von seinen Patientinnen - jetzt ist ein Frauenarzt aus dem pfälzischen Schifferstadt deswegen zu dreieinhalb Jahren Haft verurteilt worden. Die Kammer habe sich bewusst gegen eine Bewährungsstrafe entschieden, sagte der Vorsitzende Richter Karsten Sauermilch bei der Urteilsverkündung. Sie habe dem Angeklagten vor Augen führen wollen, in welchem Maße er die Opfer beschädigt und ihr Vertrauen missbraucht habe. Viele betroffene Frauen seien nur mit Hilfe von Psychotherapeuten in der Lage, den Sachverhalt aufzuarbeiten. Bei den Aufnahmen habe es sich nicht um einfache Tabubrüche gehandelt. Der Arzt habe die Patientinnen zutiefst erniedrigt. Er habe sie sortiert und katalogisiert und zum bloßen Objekt degradiert. Ins Rollen gekommen war der spektakuläre Fall durch zwei langjährige Arzthelferinnen, die nach der Entdeckung eindeutiger Fotos die Polizei einschalteten. Die Ermittler fanden bei dem Mann zehntausende Fotos von weit mehr als tausend Patientinnen. Darauf waren unter anderem Frauen in der Umkleidekabine sowie mit freiem Ober- oder Unterkörper auf der Behandlungsliege zu sehen, aber auch Details wie der Intimbereich von Patientinnen. Zudem wurden Dutzende Videosequenzen entdeckt. Zugunsten des Angeklagten habe gesprochen, dass er ein volles Geständnis abgelegt habe, wenngleich sich die Existenz der Bilder natürlich nicht mehr habe leugnen lassen, sagte Richter Sauermilch. Der Arzt habe sich einsichtig und reuevoll gezeigt und sich bei allen Patientinnen entschuldigt. Seine berufliche Existenz sei vollständig gescheitert, er habe seine Approbation verloren und werde sie wohl auch nie mehr zurückbekommen, sagte Sauermilch. Dennoch verhängte die Kammer zusätzlich ein Berufsverbot von vier Jahren, gültig ab Haftentlassung. Ein lebenslanges Berufsverbot wäre nicht begründbar gewesen, weil der Arzt zum ersten Mal straffällig geworden und geständig sei und zudem mit der psychotherapeutischen Aufarbeitung seiner Taten begonnen habe, sagte Sauermlich. Das Urteil sei „außerhalb unserer Vorstellungen“, sagte der Anwalt des Gynäkologen, Götz Stuckensen. Der Fall sollte dem Bundesgerichtshof nicht vorenthalten werden. Die Staatsanwaltschaft zeigte sich mit dem Strafmaß zufrieden, schloss eine Revision aber nicht grundsätzlich aus. Fraglich sei die rechtliche Bewertung des sexuellen Missbrauchs durch das Gericht, hieß es.
[ "Prozesse", "Kriminalität", "Urteile", "\tKriminalität", "Gerichtsprozesse", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Kriminalität
2013-11-11T14:51:48.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozesse-arzt-wegen-intimfotos-von-patientinnen-zu-haft-verurteilt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-131110-99-04406
Stuttgart stark gefährdet - Vorletzter nach 2:6 in Bremen
Bremen (dpa) - Nach der 2:6 (1:3)-Demütigung bei Werder Bremen richtete sich der Blick des Bundesliga -17. VfB Stuttgart sorgenvoll nach vorn. Im letzten Heimspiel am Samstag gegen den FSV Mainz 05 bangen die Schwaben nach dem Ausfall von Kapitän Christian Gentner nun auch noch um die angeschlagenen Federico Barba und Daniel Didavi. „Christian Gentner musste schon mit muskulären Problemen zuhause bleiben. Didavi hat wohl einen Pferdekuss in der Gesäßmuskulatur erlitten, und Barba ist am Oberschenkel verletzt“, sagte Trainer Jürgen Kramny bei der Pressekonferenz am Montagabend im Weserstadion. Didavi musste in der 44. Minute ausgewechselt werden, nach dem ihm der eigene Mitspieler Martin Harnik in den Rücken gesprungen war. „Danach ging nichts mehr“, sagte der Stuttgarter Mittelfeldspieler. Zudem wird Emiliano Insua nach der fünften Gelben Karte fehlen. „Wir müssen Samstag gegen Mainz wieder aufstehen“, forderte Kramny, der das Aufbäumen seines Teams vermisste. Für Daniel Schwaab ist ein Trainerwechsel zwei Spieltage vor Saisonende kein Thema: „Er hat uns in einer schwierigen Situation übernommen und wird jetzt auch die richtigen Worte finden.“ Didavi kritisierte die schlechte Abwehrleistung: „Wir sind fußballerisch nicht die schlechtere Mannschaft, aber unser Zweikampfverhalten ist ein Witz. Nach so einem Spiel hat man keine Argumente, das ist eine Schande.“ Man müsse sich bei den eigenen Fans entschuldigen. Kramny wollte die Mallorca-Kurzreise nicht als Fehler sehen. „Der, der gewinnt, hat alles richtig gemacht. Für uns war es wichtig, dass wir es gemacht haben“, sagte der 44-Jährige. Der zwischenzeitliche Ausgleich durch Didavi (26.) und das Tor von Barba (53.) waren viel zu wenig. Zumal Werder nach den Treffern des überragenden Finn Bartels (10. und 80. Minute), einem Eigentor von Barba (33.), Levin Öztunali (42.), Claudio Pizarro (64.) und Anthony Ujah (87.) noch locker hätte nachlegen können. Auf Bremer Seite verletzte sich Sambou Yatabaré am Oberschenkel. „Es könnte ein Muskelfaserriss sein, ich hoffe, es ist nicht so schlimm“, sagte Trainer Viktor Skripnik vor der Auswärtsreise zum 1. FC Köln. Die Stimmung im mit 41 000 Besuchern ausverkauften Weserstadion sei ähnlich gewesen wie der Meisterschaft 2004, meinte der Ukrainer. Für Clemens Fritz hat das Mini-Trainingslager in Verden die richtige Fokussierung auf die Partie gebracht: „Vielleicht wurden die Stellschrauben noch besser eingestellt. Hauptsache, das Abstiegsgespenst kreist nicht mehr über Bremen.“ Mit nun 34 Punkten verließen die Norddeutschen den Relegationsrang.
[ "Fußball", "Bundesliga", "Bremen", "Stuttgart", "Deutschland", "Sport", "Baden-Württemberg", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Sport
2016-05-03T05:48:44.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-stuttgart-stark-gefaehrdet-vorletzter-nach-2-6-in-bremen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160503-99-810057
Vor Transferschluss: RB Leipzig verpflichtet Abdou Diallo
Leipzig (dpa) - RB Leipzig hat kurz vor dem Ende der Transferperiode Abwehrspieler Abdou Diallo verpflichtet, teilte der deutsche Pokalsieger mit. Der 26 Jahre alte Innenverteidiger von Paris Saint-Germain wird für diese Saison ausgeliehen. Die Leihgebühr soll dem Vernehmen nach bei 1,5 Millionen Euro liegen. „Ich freue mich sehr, Teil dieser starken Mannschaft zu werden und jetzt im RBL-Trikot auflaufen zu können. Es ist schön, zurück in der Bundesliga zu sein“, sagte Diallo, der mit PSG in drei Jahren neun nationale Titel holte und 2020 im verlorenen Champions-League-Finale gegen den FC Bayern (0:1) stand. Der Nationalspieler aus dem Senegal hat bei PSG noch einen gültigen Kontrakt bis zum 30. Juni 2024, kam aber zu keinem Einsatz in der aktuell angelaufenen Saison. Der einst auch bei der AS Monaco ausgebildete Linksfuß, der 2017 aus dem Fürstentum nach Mainz wechselte und dann ein Jahr später zu Borussia Dortmund transferiert wurde, soll bei den Leipzigern vor allem Nationalspieler Lukas Klostermann nach dessen Syndesmosenband-Operation ersetzen. „Er wird noch Monate ausfallen“, betonte RB-Trainer Domenico Tedesco am Donnerstag. Durch den Abgang von Nordi Mukiele zu PSG war die Abwehr bei RB zu dünn für drei Wettbewerbe besetzt. © dpa-infocom, dpa:220901-99-597093/2
[ "Fußball", "Bundesliga", "RB Leipzig", "Transfers", "Abdou Diallo", "Deutschland", "Sachsen", "Frankreich", "Fußball-Transfers", "Ausland", "Sport", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Fußball
2022-09-01T15:56:07.000Z
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Penzberg: Parkmanöver endet im Wohnzimmer
Beim Einparken im Penzberger Breunetsrieder Weg ist am Donnerstag ein Autofahrer aus dem Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen verunglückt. Wie die Polizei mitteilt, rutschte der 82-Jährige nach eigenen Angaben mit dem Schuh von der Bremse, verhakte sich zwischen den Pedalen und „fuhr vorwärts durch einen Gartenzaun und anschließend in das Wohnzimmer eines Einfamilienhauses“. Das Gebäude musste durch die Freiwillige Feuerwehr Penzberg und einen Statiker gesichert werden. Verletzt wurde niemand. Nach Auskunft der Polizei ist das Haus weiterhin bewohnbar, der Sachschaden beträgt etwa 95 000 Euro.  
[ "Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen", "Penzberg", "Oberbayern", "Landkreis Weilheim-Schongau", "Bad Tölz-Wolfratshausen", "Süddeutsche Zeitung" ]
Bad Tölz-Wolfratshausen
Landkreis Bad Tölz-Wolfratshausen
2024-11-01T13:46:37.566Z
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Penzberg: Parkmanöver endet im Wohnzimmer
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/wolfratshausen/penzberg-unfall-wohnzimmer-lux.REqAozZD2nmq5d9gJU6TPj
Fünfseen-Filmfestival: Der Hauptpreis geht an den Film "Dalva"
Mit einem sehr leisen Film ging das 17. Fünfseen-Filmfestival am Mittwochabend zu Ende. "The Quiet Girl" von Colm Bairéad wurde mit dem Publikumspreis der Süddeutschen Zeitung ausgezeichnet. Neben dem Fünfseen-Filmpreis für die belgisch-französische Produktion "Dalva" wurden bei der Abschlussfeier in der Schlossberghalle noch drei weitere Preise vergeben. "Wir hoffen, dass wir den ausgezeichneten Filmen zu mehr Aufmerksamkeit verhelfen und einige von ihnen vielleicht ins Kino bringen, die es sonst nicht geschafft hätten", sagte Festivalleiter Matthias Helwig. Vorerst aber konnte er sich vor allem darüber freuen, dass er wieder einmal die Menschen ins Kino gebracht hatte: Rund 18 000 Besucher waren in den vergangenen Wochen in den Kino- und Open-Air-Vorstellungen an den verschiedenen Spielstätten in Starnberg, Gauting, Seefeld und Weßling. "Wenn Sie nicht kommen würden, könnte es das Festival nicht geben", bedankte sich Helwig bei seinem Publikum. Da das Festival diesmal drei Tage kürzer war als im vergangenen Jahr übertreffe das Ergebnis sogar die Zahlen von 2022. "Wir hatten noch nie so viele Zuschauer pro Tag", sagte er. Und: "Ich bin höchst zufrieden." Dabei hatten das Festival dieses Jahr mit immensen Schwierigkeiten zu kämpfen. Wegen der Sperrung der S-Bahn zwischen Pasing, Gauting und Starnberg war es nur unter extremen Schwierigkeiten möglich, das Festival mit den öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Das Open-Air-Kino war fast komplett verregnet. Vor diesem Hintergrund sei der Zuspruch "als überragend" anzusehen, sagte Helwig. Der SZ -Publikumspreis in der Reihe "Best of Festivals" wurde von Astrid Becker, der stellvertretenden Redaktionsleiterin in Starnberg, überreicht. Er besteht in einer Anzeige im Wert von 5000 Euro. Der prämierte irische Film erzählt auf unaufgeregte Weise und in ruhigen Bildern die Geschichte des schweigsamen Mädchens Cáit, das den Sommer auf der Farm von Verwandten verbringt und dort zu sich selbst findet. Er war im vergangenen Jahr auf zahlreichen Festivals zu sehen und lief in Irland und England bereits im Kino. "The Quiet Girl", der im Original "An Cailín Ciúin" heißt, liege ihm sehr am Herzen, sagte Helwig, er wurde deshalb als letzter Film des Festivals noch einmal gezeigt. Der Kinostart in Deutschland ist für Mitte November geplant. Den Gewinner im internationalen Wettbewerb um den Fünfseen- Filmpreis hatte eine Fachjury ausgewählt, die aus dem Regisseur Arman T. Riahi, der Regisseurin Katharina Woll, der Schauspielerin Ulrike Willenbacher, dem Filmproduzenten Dieter Horres und der BR-Redakteurin Sylvia Griss bestand. Die Jury sprach sich lobend für den belgischen Film "Here" von Regisseur und Drehbuchautor Bas Devos aus. Der erste Preis ging an den belgisch-französischen Film "Dalva". Das "mutige wie intensive Spielfilmdebüt" der belgisch-französischen Regisseurin Emmanuelle Nicot, die auch das Drehbuch geschrieben hat, überzeugte die Jury durch eine "sensible und psychologisch genaue Inszenierung". Sie erzähle "das ungeheure Thema Inzest und sexueller Missbrauch durch den eigenen Vater aus der Opfersicht der zwölfjährigen Dalva", heißt es in der Begründung des Jury. Das gebe der Geschichte "eine ungewöhnliche Intensität und Vielschichtigkeit". Der Preis in Höhe von 5000 Euro wurde vom Landkreis Starnberg  gestiftet. Der Publikumspreis in der Sektion Kino & Klima wurde von Anne und Alex Eichberger gestiftet, die mit ihrer unabhängigen Initiative "unserklima.jetzt" bereits zum dritten Mal zu den Hauptsponsoren des Festivals gehörten. Beide freuten sich über die sehr guten Filme, die sie in diesem Jahr zeigen konnten, und über die ernsthaften Diskussionen, die sie im Anschluss an die Vorstellungen mit dem Publikum führten. Der mit 3000 Euro dotierte Preis ging an den Film "Ernte teilen" von Philipp Petruch aus Seefeld, seine Eltern nahmen ihn stellvertretend im Empfang. Der Film ist ein Plädoyer für eine solidarische Landwirtschaft und lokale Versorgungskreisläufe. Mit dem Horizonte-Filmpreis, gestiftet von der Gleichstellungsstelle im Landratsamt Starnberg, werden Filme ausgezeichnet, die sich in besonderem Maß um Frieden, Freiheit, Gerechtigkeit, Gleichstellung der Geschlechter und stimmiges Zusammenleben zwischen Mensch und Natur verdient machen. In dieser Sektion liefen acht Filme, der Gewinnerfilm wurde auch hier vom Publikum gewählt. Ausgezeichnet wurde die deutsch-iranische Produktion "Leere Netze" von Behrooz Karamizade. Der Protagonist des Films kann den hohen Brautpreis für seine Geliebte nicht aufbringen und verstrickt sich deshalb in den kriminellen Machenschaften illegaler Kaviar-Fischer. Der Regisseur bedankte sich per Videobotschaft für den Preis, sein Film sei den jungen Menschen im Iran gewidmet, die darauf angewiesen seien, von der Weltöffentlichkeit wahrgenommen zu werden. In der Reihe "Perspektive Spielfilm" werden Filme aus Mitteleuropa gezeigt, bei denen es sich um die erste oder zweite Spielfilmproduktion eines Regisseurs handelt. Der Preis wird von der Stadt Starnberg gestiftet und ist ebenfalls mit 3000 Euro dotiert. Eine Jury zeichnete den Film "Elaha" der aus Armenien stammenden Regisseurin und Co-Drehbuchautorin Milena Aboyan aus. Die Protagonistin des Films ist die junge Kurdin Elaha, die - anders als es ihr Umfeld für sie vorsieht - kurz vor ihrer Hochzeit keine Jungfrau mehr ist, was sie zu Lügen und verzweifelten Taten zwingt. "Kino verbindet, wir sind alle eine große Menschenfamilie", sagte Milena Aboyan in ihrer Dankesrede. "Und Perspektive heißt, glaube ich, in die Zukunft schauen."
Katja Sebald
Programmleiter Matthias Helwig zieht beim Abschlussfest eine positive Bilanz und spricht von einem „überragenden Zuspruch“ des Publikums.
[ "Fünfseen-Filmfestival", "Kultur in Bayern", "Landkreis Starnberg", "Stadt Starnberg", "Oberbayern", "Bayern", "Starnberg", "Süddeutsche Zeitung" ]
Starnberg
Landkreis Starnberg
2023-08-31T12:23:59.000Z
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Fünfseen-Filmfestival: Der Hauptpreis geht an den Film "Dalva"
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/starnberg/starnberg-fuenfseen-filmfestival-matthias-helwig-preisverleihung-kino-1.6181194
Rund 2400 Berliner können „echten“ Geburtstag feiern
Berlin (dpa/bb) - Am 29. Februar können in Berlin 2395 Menschen zum ersten Mal nach vier Jahren wieder ihren „richtigen“ Geburtstag feiern, denn es ist Schaltjahr. Von den Berlinern, die ihren Ehrentag am 29. Februar haben, sind 1130 männlich und 1265 weiblich, wie aus Daten des Statistischen Landesamts und Innenverwaltung hervorgeht. Mit ihrem Geburtsdatum sind die „Schaltjahrkinder“ deutlich in der Minderheit: An den sonstigen Tagen des Jahres haben jeweils mindestens mehr als 9000 Berliner Geburtstag. Der 29. Februar taucht nur alle vier Jahre in den Kalendern auf. Sogenannte Schaltjahre haben dann 366 statt 365 Tage. Schaltjahre gibt es, um Abweichungen durch die natürlichen Bewegungen der Erde und Sonne, auf denen die Tages-, Monats- und Jahreszählung beruhen, ausgleichen zu können. © dpa-infocom, dpa:240228-99-150279/2
[ "Statistik", "Gesellschaft", "Buntes", "Berlin", "Amt für Statistik", "Leben und Gesellschaft", "Deutschland", "Politik", "Süddeutsche Zeitung" ]
Politik
Statistik
2024-02-28T05:22:45.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/politik/schaltjahr-rund-2400-berliner-koennen-echten-geburtstag-feiern-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240228-99-150279
China erlaubt wieder den Handel mit Tigerknochen
Tigerpenis, Raubtierknochen, Zähne, Klauen, geriebenes Nashorn vom Rhinozeros - die Palette vermeintlicher Wundermittel zur Heilung zahlreicher Leiden, von Potenzstörungen über Rheuma, Entzündungen bis hin zum Krebs, ist in Asien sehr groß. Allerdings ist die Zahl der Tiere, die den Stoff für diese im besten Fall umstrittenen Heilmethoden liefern, dramatisch geschrumpft. Nashörner und Tiger sind vom Aussterben bedroht. Entsprechend drastisch fiel die Kritik von Natur- und Artenschutzverbänden aus, als bekannt wurde, dass China nun wieder den Handel mit Tigerknochen und Nashornteilen erlaubt, den Peking 25 Jahre lang verboten hatte. Das chinesische Kabinett beschloss am Montag, den Handel "unter besonderen Bedingungen" wieder zu erlauben. Mitgeteilt wurde das in einer knappen schriftlichen Stellungnahme. Die Ausnahme für das 1993 in Kraft gesetzte Verbot gilt demnach für zertifizierte Krankenhäuser und Ärzte. Sie dürfen künftig Knochen und Hörner von Tieren nutzen, die in Gefangenschaft auf Farmen gezüchtet wurden. Zunächst gab es keine Antwort auf die Frage, weshalb das bestehende Verbot gelockert wird, Nachfragen liefen anfangs ins Leere. Am Dienstag dann doch ein erster Erklärungsversuch in Peking: Der Schutz gefährdeter Arten sei Chinas "konsistente Position", sagte ein Sprecher des chinesischen Außenamts. Die Änderungen zielten darauf ab, Lücken in früheren Verordnungen zu schließen. China habe die Bedenken zur Kenntnis genommen und sei bereit, den Austausch mit anderen Ländern zu intensivieren. Wilderer und Schmuggler können sich nun hinter dem legalisierten Handel verstecken Diese Erklärung konnte die großen Irritationen kaum ausräumen. Gerade erst hatte Peking ein Verbot für den Handel mit Elfenbein verfügt und war dafür weltweit gelobt worden. Nun kommt eine überraschende Wende beim Handel mit Nashorn- und Tigerknochen. Der World Wildlife Fund (WWF) verurteilte die Abkehr vom Handelsverbot scharf. Wildbiologin Margaret Kinnaird warnte, dass damit eine Entwicklung in Gang gesetzt werde, die "global verheerende Konsequenzen haben wird". Sie sprach von einem "enormen Rückschritt" für die Anstrengungen, Nashörner und Tiger in der Wildnis zu schützen. Denn Wilderer und Schmuggler erhielten damit die Gelegenheit, sich hinter legalisiertem Handel zu verstecken. Experten warnen, dass der Bedarf an diesen Mitteln so groß sei, dass er nur zu einem Bruchteil durch gezüchtete Tiere gedeckt werden könne. Chinas Schritt fällt in eine Zeit, in der sich zumindest einige wilde Tigerpopulationen, etwa in Indien, wieder stabilisiert haben. In Südostasien steht es um die Raubkatzen schlechter, weil ihre Lebensräume schrumpfen und die illegale Jagd nicht in den Griff zu bekommen ist. Ähnlich schwer ist es, das Wildern von Nashörnern in Afrika zu stoppen. Der illegale Wildtierhandel ist hoch organisierte Kriminalität, deren Netzwerke sind häufig technisch weit besser ausgestattet als etwa die Wildhüter, die in der afrikanischen Savanne versuchen, Nashörner vor der Mafia zu schützen. Von diesen Tieren leben in Afrika noch etwa 25 000, in Asien noch 4000. Die Zahl der noch wild lebenden Tiger wird auf etwa 3800 geschätzt.
Christoph Giesen
Was Peking 25 Jahre lang verboten hatte ist jetzt wieder erlaubt: der Verkauf von Tigerknochen und Nashornteilen. Artenschützer sind entsetzt.
[ "Artenschutz", "Biologie", "Süddeutsche Zeitung Wissen", "Wissen", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wissen
Biologie
2018-10-30T16:16:13.000Z
2018-10-30T16:16:13.000Z
2018-11-01 11:37:33
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China erlaubt wieder den Handel mit Tigerknochen
https://www.sueddeutsche.de/wissen/china-artenschutz-tiger-handel-1.4191114
Nachwuchs bei Nandus im Chemnitzer Zoo
Chemnitz (dpa/sn) - Der Chemnitzer Zoo hat Vielfach-Nachwuchs. In den vergangenen vier Wochen sind zehn Nandu-Küken geschlüpft, wie der Tierpark am Freitag mitteilte. Die kleine „Kindergarten-Nandugruppe“ könne in Nachbarschaft der Zebras beobachtet werden. Die meisten der Jungtiere wurden künstlich ausgebrütet und aufgezogen, nachdem sich der Hahn nach dem Schlupf der ersten Küken nicht weiter um die restlichen Eier gekümmert hatte. Einen weiteren Neuzugang gibt es bei den Kulanen. Die Pfleger tauften die kleine Esel-Stute „Sansa“, seit knapp vier Jahren der erste Nachwuchs bei den stark gefährdeten Bewohnern der asiatischen Steppe.
[ "Chemnitz", "Deutschland", "Sachsen", "Tiere", "Service", "Süddeutsche Zeitung" ]
Service
Tiere
2018-08-31T11:42:35.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/service/chemnitz-nachwuchs-bei-nandus-im-chemnitzer-zoo-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180831-99-768875
Tanzprofi Polanc hat Favoriten bei „Let's Dance“-Staffel
München (dpa) - Der ehemalige „Let's Dance“-Profi Christian Polanc setzt in der neuen Staffel der Tanzshow von RTL auf den Sohn des Musikers Angelo Kelly. „Gabriel Kelly ist mein Favorit bisher“, sagte Polanc am Dienstagabend bei der Verleihung der Best Brands Awards in München. Kelly bekam bei der Eröffnung der RTL-Show „Let's Dance“ die höchste Punktzahl. „Das heißt noch nichts“, sagte der Profitänzer. „Er muss jetzt auch erst mal zeigen, dass er Latein kann, auch explodieren kann und vielleicht sieht man das schon nächsten Freitag“. Polanc hat selber 15 Staffeln lang als Profi bei „Let's Dance“ getanzt, in diesem Jahr ist er nicht dabei. Mit der Show beschäftigt er sich allerdings weiter in seinem Podcast „Let's Talk About Dance“, in dessen erster Folge die Profitänzerin Christina Hänni zu Gast war. „Ich liebe diese Sendung, ich liebe diese Menschen, habe größten Respekt vor meinen Kollegen“, sagte Polanc. © dpa-infocom, dpa:240228-99-149857/2
[ "Leute", "Tanz", "Fernsehen", "Bayern", "Deutschland", "Hotel Bayerischer Hof", "Bayerischer Hof", "Süddeutsche Zeitung" ]
Bayern
Leute
2024-02-28T04:33:11.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/bayern/fernsehen-tanzprofi-polanc-hat-favoriten-bei-let-s-dance-staffel-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240228-99-149857
Glyphosat: EU will mehr Transparenz bei Zulassungen
Straßburg (dpa) - Nach der umstrittenen Zulassung des Unkrautvernichters Glyphosat in Europa sollen Genehmigungen für Lebensmittel und Pestizide transparenter werden. Auf einen entsprechenden Kompromiss einigten sich Unterhändler der EU-Staaten und des Europaparlaments. Die Einigung soll sicherstellen, dass die für die Zulassung herangezogenen Studien verlässlich und unabhängig sind. Das Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat war 2017 in der EU nach monatelangem Streit für weitere fünf Jahre zugelassen worden.
[ "EU", "Agrar", "Umwelt", "Chemie", "Europa", "Politicker", "Europäische Union", "Landwirtschaft", "Politik", "Süddeutsche Zeitung" ]
Politik
Dpa
2019-02-12T11:25:28.000Z
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Freising: Moosburger wegen Beleidigung von Stadtrat verurteilt
Richterin Tanja Weihönig, um es salopp zu formulieren, hat die Faxen dicke. "Man wird es vor Gericht langsam leid, dass bei diesen aufgeheizten politischen Diskussionen nicht mehr vernünftig miteinander umgegangen wird, egal, ob von links oder rechts", sagte sie am Montag am Ende einer Verhandlung am Freisinger Amtsgericht. Wieder einmal musste sie sich mit einer Anzeige wegen Beleidigung auseinandersetzen. Diesmal war der Angeklagte ein 58-jähriger Moosburger, der in der Facebook-Gruppe "Bürger für Moosburg " einen örtliche AfD-Stadt- und Kreisrat sowie einen weiteren Mann beleidigt hatte. Die Richterin verurteilte den nicht vorbestraften Beschuldigten zu einer Geldstrafe von 990 Euro, resultierend aus 30 Tagessätzen zu je 33 Euro. Gegen einen zuvor verschickten Strafbefehl über 30 Tagessätze zu je 40 Euro hatte der Angeklagte Einspruch eingelegt. Dass die beiden für die Verhandlung relevanten Posts von ihm stammten, räumte der 58-Jährige unumwunden ein. Allerdings wollte er sie nicht oder zumindest nicht gänzlich als Beleidigung verstanden wissen. In einem Fall benutzte er die Bezeichnung "dumm, dümmer . . ." und setzte die Steigerung mit dem Namen des Stadtrats fort. Dieser gab in der Verhandlung als Zeuge an, dass die Nennung seines Namens als Steigerungsform von dumm und dümmer für ihn "natürlich eine Beleidigung" sei. Mit dieser Formulierung werde er sehr oft konfrontiert, berichtete er. "Ich bin Stadt- und Kreisrat, und er meint, nur weil ich Mandatsträger bin, darf er mich beliebig beleidigen", sagte der 55-jährige Zeuge, der aufgrund des Posts Anzeige erstattet hatte. Manche Aussage bereut der Angeklagte - andere nicht Der Angeklagte gab zu, dass sich "in zwei nicht faschistischen Gruppen" auf Facebook die genannte Steigerungsform "als stehender Begriff etabliert" habe. Er beziehe das aber nicht auf den Stadtrat, den er gar nicht persönlich kenne, sondern auf dessen Beiträge auf Facebook. Das habe vor ein paar Jahren angefangen, als der 55-Jährige, damals noch Schatzmeister des CSU-Ortsverbands, mit einem fremdenfeindliche Post überregional für Aufsehen gesorgt habe. Der Angeklagte führte diverse andere Posts an. So habe der Zeuge bei mehreren Gelegenheiten gegen die Corona-Maßnahmen gewettert und einmal auch geschrieben: "Welcher Spruch steht demnächst über den Eingängen der Impfzentren?" Seiner Meinung nach sei das "eine Anspielung auf die deutschen Vernichtungslager" während der Nazi-Zeit, sagte der Angeklagte. Er selbst sei auf Facebook von der Gegenseite übrigens auch schon oft beleidigt worden. "Die Zeiten des Faustrechts sind aber vorbei", schärfte im die Richterin ein: "Wenn Sie eine Straftat sehen, ist der richtige Weg, dass Sie damit zur Polizei gehen und Anzeige erstatten." Sie sehe, dass hier "auf ziemlich üblem Niveau" gestritten werde. Mit Posts wie den vorliegenden reihe sich der Angeklagte da ein. Als "ziemlich derbe und gravierende Beleidigung" bezeichnete sie, genauso wie die Staatsanwältin, einen weiteren Post, indem der Angeklagte einen anderen Mann als "gottverdammtes Faschistendreckschwein" bezeichnete - nachdem er von diesem indirekt als nutzloses Tier bezeichnet worden sei, rechtfertigte sich der Beschuldigte. "Das mit dem Dreckschwein bereue ich, das ist sonst nicht meine Ausdrucksweise", so der Angeklagte. Das Wort Faschist sehe er jedoch nicht als Beleidigung, weil beide Geschädigten "dem rechtesten Rand der AfD zuzuordnen sind - und diese wird als Verdachtsfall vom Verfassungsschutz beobachtet". "Noch ist die AfD eine demokratische Partei, die man bei jeder Wahl wählen darf", entgegnete die Richterin und ermahnte dazu, respektvoll miteinander umzugehen.
Alexander Kappen
Die Diskussionen in einer Facebook-Gruppe laufen aus dem Ruder. Ein 58-Jähriger wird wegen Beleidigung zu einer Geldstrafe verurteilt.
[ "Amtsgericht Freising", "Landkreis Freising", "Moosburg", "Oberbayern", "Freising", "Süddeutsche Zeitung" ]
Freising
Landkreis Freising
2022-08-22T19:40:36.000Z
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2022-08-23 13:56:44
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Freising: Moosburger wegen Beleidigung von Stadtrat verurteilt
https://www.sueddeutsche.de/muenchen/freising/amtsgericht-freising-beleidigung-facebook-geldstrafe-1.5643453
Romantik? Venedig versinkt im Massentourismus
Venedig (dpa) - Menschenmassen schieben sich über den Markusplatz, über die Brücken und durch die Gassen von Venedig. An die zehn Millionen Gäste beherbergt die italienische Stadt pro Jahr in Hotels und Pensionen. Dazu kommen laut Kommune 14 Millionen Tagesgäste - bei 260 000 Einwohnern. Die einmalige Kulisse, das besondere Licht, die Romantik - das zieht Touristenmassen an. Hinzu kommt Glamour durch Filme und Promihochzeiten - etwa von Hollywoodstar George Clooney und Amal. Oder erst im Juli von Fußball-Nationalspieler Bastian Schweinsteiger und Tennisspielerin Ana Ivanovic. Die Bilder der glücklichen Paare mit wehenden Haare gingen um die Welt - aber so luftig ist es längst nicht überall in der Lagunenstadt. Das Gedränge und auch das Verhalten der Besucher gehen den Venezianern zunehmend auf die Nerven. Flugblätter mit der Aufforderung „tourists go away!!! you are destroying this area!“ (Touristen geht weg, ihr macht diesen Ort kaputt) klebten in diesen Tagen gerade wieder an Wänden nahe der Kirche San Giovanni in Bragora, berichtete der „Corriere del Veneto“. Dem Vernehmen nach soll einem erbosten Geschäftsmann der Kragen geplatzt sein. Gerade in der Woche vor dem Feiertag Ferragosto (15. August) erlebte Venedig ein Fiasko. Die Brücke der Freiheit, einzige Auto-Verbindung vom Festland, musste geschlossen werden. Das ungewöhnlich schlechte Wetter mit schlimmen Regengüssen mitten in der Urlaubssaison hatte Strandurlauber animiert, sich eine Alternative zu suchen - auch Einheimische blieben in den Touristenströmen stecken. „Das sind einzelne Fälle“, kommentiert Wirtschaftsprofessor Jan van der Borg von der Universität Ca'Foscari in Venedig das böse Flugblatt. Allerdings steigen die Besucherzahlen in Venedig stetig: binnen 10 Jahren um rund 25 Prozent, zuletzt um gut 2 Prozent. „Es geht mehr darum, die Interessen von Einheimischen und Touristen unter einen Hut zu bringen“, sagt die Tourismusreferentin Paola Mar. „Das Problem haben aber auch andere Städte.“ Allerdings ist die Lagunenstadt mit ihrer sensiblen Bausubstanz ein besonderer Fall. Die für Kreuzfahrtschiffe nötige Vertiefung von Fahrrinnen sowie deren Wellenschlag bedrohen die Fundamente der Gebäude. Die Unesco drohte wegen der Kreuzfahrtschiffe inzwischen mit dem Entzug des Welterbetitels. Gerade deren Passagiere sind nicht besonders beliebt. „Venedig hat nichts von ihnen, wenn sie nur einen Tag kommen und einmal über den Markusplatz laufen“, sagt van der Borg. „Die Zahl der Touristen ist zu hoch - und es fehlt an Qualität“, sagt van der Borg. Wer sich ernsthaft für Venedig interessiere und nicht nur mal eben einen Abstecher vom Strandurlaub mache, sei auch zu entsprechender Planung bereit. „Wir brauchen Reservierungssysteme.“ Zudem müsse es Anreize für die Wintermonate geben, um Besucher besser auf das Jahr zu verteilen. Im vergangenen Jahr sprach auch der frisch gewählte Bürgermeister Luigi Brugnaro darüber, möglicherweise den Zugang zu Attraktionen wie dem Markusplatz zu beschränken, etwa indem Tagestouristen im Voraus buchen müssten. Auch Tickets für den Zutritt zu der Stadt waren immer wieder im Gespräch - und umstritten. „Man muss auch an die jungen Leute denken, die nicht so viel Geld haben“, sagt van der Borg. Auch rechtlich wäre eine solche Beschränkung vermutlich gar nicht so einfach umsetzbar. Immerhin gibt es für Einheimische seit Juni eigene Zugänge für die Wasserbusse, die Vaporetti. Damit müssen die Einheimischen nicht mehr mit den Touristen Schlange stehen. Unbekannte Venezianer ließen die Urlauber kürzlich auch wissen, was sich gehört. An den Mülltonnen wurde laut „Corriere del Veneto“ ein weiteres Plakat gefunden: ein Schwein im Badeanzug, das Abfall auf den Boden wirft, mit der Aufschrift „Stop“ und „Ich bin nicht willkommen in Venedig“, ebenfalls auf Englisch. Mancher bade einfach in den Kanälen, oder ziehe sich aus und laufe im Badeanzug herum, als sei Venedig ein Badeort, sagt van der Borg. Andere biwakierten nachts auf dem Markusplatz. Wieder andere kommen laut Tourismusreferentin Mar mit dem Rad. „Sie verstehen einfach nicht, dass man in Venedig mit den vielen Brücken und Gassen nicht Radfahren kann.“ Doch selbst ohne solche Zwischenfälle geht es gerade in der Hauptsaison oft chaotisch zu: Menschenmassen drängen sich durch Gassen, schieben sich über die Brücken und quetschen sich auf Boote. Auf dem Canal Grande beschimpfen sich die Fahrer von Wassertaxen, -bussen, Privatbooten und Gondeln, die sich gegenseitig behindern. Und die Touristen? Die staunen über die einmalige Kulisse und ducken sich erschrocken, wenn der Nachbar auf dem Wassertaxi mal wieder mit dem Selfie Stick fuchtelt.
[ "Tourismus", "Italien", "Ausland", "Service", "Süddeutsche Zeitung" ]
Service
Dpa
2016-08-21T10:49:55.000Z
2016-08-21T10:49:55.000Z
2016-08-21 10:49:55
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https://www.sueddeutsche.de/service/tourismus-romantik-venedig-versinkt-im-massentourismus-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160821-99-171142
"All you can eat"-Buffets - Die Reue nach der Völlerei
Zu einem reichhaltigen Mahl serviert die Psyche als Dessert gerne eine Essenz von Reue und Scham. Wieder zu viel gegessen, wieder gegen die vielen Regeln zu vermeintlich gesunder Ernährung verstoßen. Özge Siğirci von der Marmara-Universität Istanbul und Brian Wansink von der Cornell University haben nun einen Faktor identifiziert, der Reuegefühle nach einer Völlerei sogar noch steigert: der Preis. Je weniger die Gäste in einem All-you-can-eat-Restaurant bezahlen mussten, desto stärker bedauerten sie anschließend ihr Verhalten. Zudem fühlten sie sich auch eher unangenehm voll, wenn das Restaurant billig war - selbst bei gleicher Verzehrmenge, wie die Forscher im Fachmagazin BMC Nutrition (online) berichten. Reue über billiges Essen? Die Studie fand unter lebensechten Bedingungen statt: Versuchsteilnehmer waren Gäste eines Restaurants in den USA, das ein Pizza-Buffet anbietet. Die eine Hälfte der Speisenden zahlte acht US-Dollar dafür, dass sie so viel Pizza essen durfte, wie sie nur wollte. Die andere Hälfte musste lediglich vier Dollar dafür ausgeben, um das Buffet nach Lust und Laune zu plündern. Anschließend befragten die Wissenschaftler die Restaurantgäste. In der Vier-Dollar-Gruppe empfanden die Gäste mehr Reue und fühlten sich auch voller, obwohl sie nicht mehr gegessen hatten. Siğirci und Wansink spekulieren über einen möglichen Mechanismus, der etwas um die Ecke gedacht ist. Wer viel Geld ausgibt, um an einem All-you-can-eat-Buffet zu essen, so die Überlegung, versuche auch, so viel wie möglich zu essen, damit es sich lohnt und der Preis irgendwie abgegolten ist. An einem besonders billigen Buffet peilen die Gäste hingegen eine geringere Menge an, um ihr Geld wieder - im übertragenen Sinne - reinzubekommen. Und so steige die Wahrscheinlichkeit, mehr als geplant zu essen, wenn das Essen günstig war. Und daraus speise sich die Reue. Möglich ist jedoch auch, dass der Preis als Hinweis auf die Essensqualität gewertet wird: Nach billiger Pizza fühlt man sich dadurch vielleicht eher mies.
Sebastian Herrmann
Zu viel Essen fördert Schuldgefühle, etwa nach einem "All you can eat" Buffet. Dabei spielt auch der Preis der Speisen eine Rolle.
[ "Ernährung", "Psychologie", "Übergewicht", "Gesundheit", "Süddeutsche Zeitung" ]
Gesundheit
Ernährung
2015-12-18T10:11:27.000Z
2015-12-18T10:11:27.000Z
2015-12-21 07:20:03
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"All you can eat"-Buffets - Die Reue nach der Völlerei
https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/all-you-can-eat-buffets-die-reue-nach-der-voellerei-1.2787109
Orchideen bei Landesgartenschau ausgebuddelt
Frankenberg (dpa/sn) - Unbekannte Täter haben vom Gelände der Landesgartenschau in Frankenberg (Mittelsachsen) 150 Orchideen gestohlen. Die Blumen waren in den sogenannten Paradiesgärten Mühlbachtal eingepflanzt. Die Polizei bezifferte den Schaden am Freitag auf 3750 Euro. Die Orchideen seien bereits von Dienstag auf Mittwoch gestohlen worden.
[ "Deutschland", "Frankenberg", "Sa.", "Kriminalität", "Mittelsachsen", "Sachsen", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Kriminalität
2019-05-24T13:39:26.000Z
2019-05-24T13:39:26.000Z
2019-05-24 13:39:26
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https://www.sueddeutsche.de/panorama/frankenberg-sa-orchideen-bei-landesgartenschau-ausgebuddelt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190524-99-364296
PCR-Tests bei zwölf Feuerwehrleuten waren falsch positiv
Hamburg (dpa/lno) - PCR-Tests bei zwölf Feuerwehrleuten in Hamburg-Eimsbüttel haben Anfang November für einen falschen Alarm gesorgt. Zu dem fehlerhaften Ergebnis könne es nach Angaben des ärztlichen Leiters des Rettungsdienstes durch eine Kontamination auf dem Weg ins Labor gekommen sein, sagte ein Feuerwehrsprecher am Montag. Auch eine fehlerhafte Charge von Tests sei möglich. Das falsche Ergebnis sei bei einem weiteren Test der vollständig geimpften Feuerwehrleute aufgefallen. Die 12 Kollegen der 31 Kräfte umfassenden Dienstschicht waren nach Hause entlassen und die Feuer- und Rettungswache desinfiziert worden. Andere Wachen schickten Personal nach Stellingen, um die ausgefallenen Feuerwehrleute zu ersetzen. Der Vorfall habe keinen Einfluss auf die Sicherheit der Stadt gehabt, betonte der Sprecher. Zunächst hatten NDR und mopo.de über den Fehlalarm berichtet. © dpa-infocom, dpa:211122-99-98285/3
[ "Corona", "Covid-19", "Deutschland", "Feuerwehr", "Gesundheit", "Hamburg", "Krankheiten", "Coronavirus", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Gesundheit
Gesundheit
2021-11-22T13:38:11.000Z
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2021-11-22 13:38:11
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https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/hamburg-pcr-tests-bei-zwoelf-feuerwehrleuten-waren-falsch-positiv-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211122-99-98285
Stephan Weil warnt vor Ende der GroKo bei Rückzug Merkels
Düsseldorf (dpa) - Im Falle eines vorzeitigen Rückzugs von Kanzlerin Angela Merkel ( CDU ) sieht der niedersächsische Ministerpräsident Stephan Weil den Fortbestand der großen Koalition gefährdet. „Die SPD wird einen Wechsel an der Regierungsspitze sicher nicht mitmachen“, sagte der Sozialdemokrat dem „Handelsblatt“ (Donnerstag/online). Die große Koalition sei „mit der Person der Bundeskanzlerin verknüpft“. Merkel habe dazu beigetragen, dass die Koalition überhaupt habe zustande kommen können. Die CDU-Vorsitzende Annegret Kramp-Karrenbauer hatte bei ihrer Rückzugsankündigung die Trennung von Kanzlerschaft und Parteivorsitz als ein Problem identifiziert. Spekuliert wird deshalb darüber, dass ein Unionskanzlerkandidat einen vorzeitigen Wechsel an der Regierungsspitze anstreben könnte. Weil warnte vor einer „Phase der Verunsicherung“. Die Koalition in Berlin stehe vor großen Aufgaben etwa beim Klimaschutz und bei der Energiewende. „Diesen Plänen müssen nun auch Taten folgen. Wir können uns in diesem Bereich keine politische Instabilität erlauben“, sagte der SPD-Politiker, der in Hannover ebenfalls eine große Koalition anführt. „Das wäre gerade für die in großen Veränderungen befindliche deutsche Industrie höchst schädlich.“
[ "CDU", "Deutschland", "Düsseldorf", "Hannover", "Niedersachsen", "Nordrhein-Westfalen", "Parteien", "Politicker", "Region Hannover", "SPD", "Politik", "Süddeutsche Zeitung" ]
Politik
Parteien
2020-02-13T13:12:53.000Z
2020-02-13T13:12:53.000Z
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https://www.sueddeutsche.de/politik/hannover-stephan-weil-warnt-vor-ende-der-groko-bei-rueckzug-merkels-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200213-99-900765
Polizei schießt auf Fluchtauto von Drogenbande in Hermeskeil
Hermeskeil (dpa/lrs) - Ein Polizist hat in Hermeskeil auf ein Auto geschossen, mit dem drei mutmaßliche Drogendealer vor den Beamten flüchten wollten. Zivilkräfte des mobilen Einsatzkommandos haben auf einem Supermarktparkplatz einen 26-Jährigen festgenommen, wie die Polizei am Freitag mitteilte. Drei weitere Verdächtige hätten im Anschluss versucht, mit einem Auto zu fliehen. Dabei rammte der 19 Jahre alte Fahrer demnach zwei Zivilfahrzeuge der Polizei. Erst ein Schuss auf einen Reifen habe das Auto gestoppt.  Den Angaben nach wurde dabei niemand verletzt. Die Beamten stoppten den 19-Jährige allerdings mit einem Taser. Durch den Elektroschock wurde er leicht verletzt. Die Ermittler fanden bei dem Quartett demnach über ein Kilo verschiedener Drogen. Im weiteren Verlauf des Einsatzes seien zudem zwei Häuser im saarländischen Kreis Neunkirchen durchsucht worden. Die Ermittler stellten dort Einbruchswerkzeug und mutmaßliches Diebesgut sicher. Die Beamten nahmen drei weitere Personen fest. Laut Polizei wurden insgesamt sieben Menschen festgenommen.
[ "Deutschland", "Hermeskeil", "Kriminalität", "Rheinland-Pfalz", "Trier-Saarburg", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Kriminalität
2020-01-24T14:42:29.000Z
2020-01-24T14:42:29.000Z
2020-01-24 14:42:29
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https://www.sueddeutsche.de/panorama/hermeskeil-polizei-schiesst-auf-fluchtauto-von-drogenbande-in-hermeskeil-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200124-99-616667
Unternehmerverband fordert schnellere Planungsprozesse
Itzehoe (dpa/lno) - Der Unternehmerverband Unterelbe-Westküste hat die Politik dazu aufgerufen, sich an den beschleunigten Genehmigungsverfahren für Flüssigerdgas-Terminals in Wilhelmshaven und Brunsbüttel ein Vorbild zu nehmen. „Wir freuen uns, dass dies das neue Tempo sein soll, an welchem sich die Bundesregierung für die Entwicklung von Infrastrukturprojekten messen lassen will“, sagte UVUW-Geschäftsführer Ken Blöcker am Montag. Diesen politischen Druck brauche es nun auch für andere Vorhaben wie Windkraftanlagen, den Netzausbau, Bahnlinien oder den Straßenbau. Aus Sicht des Verbands klaffen Selbstbild und Wirklichkeit in Deutschland auseinander. Meine Kanzler Olaf Scholz es mit dem neuen Tempo ernst, müsse das Land vom Verwaltungsweltmeister zum Gestaltungsweltmeister werden, sagte Blöcker. Der UVUW sieht eine Vereinfachung der Prozesse auch vor dem Hintergrund des demografischen Wandels und des Fachkräftemangels in der Verwaltung geboten: „Immer weniger Personal ist für immer mehr und immer komplexere Planungs- und Genehmigungsaufgaben zuständig.“ © dpa-infocom, dpa:221226-99-20704/2
[ "Unternehmen", "Verbände", "Bau", "Verkehr", "Energie", "Alternativ-Energien", "Strom", "Schleswig-Holstein", "Hamburg", "Energiewende", "Deutschland", "Wirtschaft", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wirtschaft
Unternehmen
2022-12-26T14:07:30.000Z
2022-12-26T14:07:30.000Z
2022-12-26 14:07:30
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https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/fluessigerdgas-unternehmerverband-fordert-schnellere-planungsprozesse-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-221226-99-20704
Österreich will Enteignung von Hitlers Geburtshaus
Wien (dpa) - Die österreichische Regierung will die Eigentümerin des Geburtshauses von Adolf Hitler enteignen lassen. Entsprechende Presseberichte bestätigte das Innenministerium in Wien. Nach jahrelangen erfolglosen Verhandlungen über die Nutzung des leerstehenden Hauses in Braunau am Inn an der Grenze zu Niederbayern habe man sich entschlossen, den Weg zur Enteignung konkret zu prüfen und eine dazu nötige Gesetzesänderung vorzunehmen. Die Besitzerin, die das Gebäude der Regierung bisher nicht verkaufen wollte, soll entschädigt werden. „Wir haben in den vergangenen Jahren gesehen, dass die Enteignung der einzige Weg ist, um eine Nutzung des Gebäudes im Sinne einer nationalsozialistischen Wiederbetätigung ausschließen zu können“, sagte ein Sprecher des Innenministeriums. Nähere Angaben dazu machte er nicht, doch gab es nach einem Bericht der „Oberösterreichischen Nachrichten“ immer wieder „dubiose Versuche“ aus aller Welt, die Immobilie zu erwerben, unter anderem auch von einem russischen Duma-Abgeordneten. Nun wolle der Staat „den Spuk beenden“. In dem Haus war der spätere deutsche Diktator am 20. April 1889 zur Welt gekommen. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich im März 1938 kauften es die Nationalsozialisten, 1952 wurde es der ehemaligen Besitzerfamilie zurückgegeben. Die Republik Österreich schloss später einen Mietvertrag ab, der immer wieder verlängert wurde. Zeitweise waren in dem Haus, vor dem heute ein Gedenkstein für die Opfer des Nationalsozialismus steht, Werkstätten und Tagesheimstätten für Behinderte untergebracht. Seit 2011 steht das Anwesen leer, pro Monat werden nach dem Zeitungsbericht weiterhin rund 4800 Euro Miete fällig. Parallel zum Enteignungsverfahren wolle die Regierung nun eine Kommission einsetzen, die Empfehlungen für eine „adäquate Nutzung“ erarbeite.
[ "Geschichte", "Nationalsozialismus", "Österreich", "Ausland", "Wissen", "Süddeutsche Zeitung" ]
Wissen
Dpa
2016-04-09T15:03:22.000Z
2016-04-09T15:03:22.000Z
2016-04-09 15:03:22
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https://www.sueddeutsche.de/wissen/geschichte-oesterreich-will-enteignung-von-hitlers-geburtshaus-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160409-99-515247
Spielothek mit Waffe überfallen: Angestellter verletzt
Lengenfeld (dpa/sn) - Bei einem bewaffneten Überfall auf eine Spielothek in Lengenfeld (Vogtlandkreis) hat ein Räuber einen Angestellten verletzt. Zunächst bedrohte der Täter den Mitarbeiter in der Nacht zu Samstag mit einer Waffe und erbeutete Bargeld in dreistelliger Höhe, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Im Anschluss kam es zu einem Gerangel, bei dem der Räuber dem 51-Jährigen mit der Waffe gegen den Kopf schlug. Der Mann erlitt eine Platzwunde und der Täter floh. © dpa-infocom, dpa:231104-99-821590/3
[ "Kriminalität", "Sachsen", "ungefährer Tatort", "Panorama", "Süddeutsche Zeitung" ]
Panorama
Kriminalität
2023-11-04T13:21:35.000Z
2023-11-04T13:21:35.000Z
2023-11-04 13:21:35
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https://www.sueddeutsche.de/panorama/vogtlandkreis-spielothek-mit-waffe-ueberfallen-angestellter-verletzt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-231104-99-821590
Berlin Volleys verpflichten JT Hatch für den Außenangriff
Berlin (dpa) - Der deutsche Volleyball -Meister Berlin Volleys hat den US-Amerikaner JT Hatch für den Außenangriff verpflichtet. Der 23-Jährige, der zuletzt bei Al-Ahli Club Volley in Katar spielte, unterzeichnete einen Einjahresvertrag beim Hauptstadtclub. Das teilte der Verein der Deutschen Presse-Agentur am Freitag mit. „Sein Spiel ist vielleicht weniger von der Physis geprägt, dafür ist er aber stabil in Annahme und Abwehr und kann mit guter Technik schnelle Pässe verwerten“, sagte Volleys-Trainer Cedric Enard über den Neuzugang. Hatch ist nach Julian Zenger (UV Frankfurt), Cody Kessel (Lüneburg) und Kyle Ensing (Long Beach State University) der vierte Neuzugang bei den BR Volleys für die kommende Saison. Mit ihm ist die Mannschaft im Außenangriff nun komplett. Moritz Reichert, Samuel Tuia sowie Kessel werden seine künftigen Konkurrenten im Kampf um die beiden Stammplätze auf dieser Position sein. Der 1,89 Meter große Hatch spielte vier Jahre lang erfolgreich Volleyball im Team der University of California in Los Angeles, bevor es ihn 2018 nach Katar zu Al-Ahli zog. „Ich konnte dort wertvolle Erfahrungen sammeln und als Spieler sowie als Person reifen“, sagt er rückblickend. Beim Trainingsstart der BR Volleys am 19. August wird Hatch noch fehlen. Zu diesem Zeitpunkt steht er noch in Diensten der B-Nationalmannschaft der USA. Die Bundesliga -Saison beginnt am 12. Oktober, die Volleys starten bei den Netzhoppers KW-Bestensee.
[ "Berlin", "Bundesliga", "Deutschland", "Sport", "Volleyball", "Fußball", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Volleyball
2019-07-26T06:05:35.000Z
2019-07-26T06:05:35.000Z
2019-07-26 06:05:35
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https://www.sueddeutsche.de/sport/berlin-berlin-volleys-verpflichten-jt-hatch-fuer-den-aussenangriff-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190726-99-215748
Schwenninger Wild Wings verlängern mit Trio
Villingen-Schwenningen (dpa) - Die Schwenninger Wild Wings treiben ihre Planungen für die kommende Spielzeit in der Deutschen Eishockey Liga weiter voran. Wie der Verein mitteilte, unterschrieb Kapitän Sascha Goc eine Woche vor Saisonende einen Vertrag über weitere zwei Jahre. Co-Trainer Dave Chambers und Verteidiger Ty Wishart bekamen neue Kontrakte über jeweils ein Jahr. Zudem nahmen die Wild Wings den 32 Jahre alten Verteidiger Rob Brown von den Augsburger Panthern und den 28 Jahre alten Stürmer Ashton Rome von der Düsseldorfer EG für die Saison 2014/15 unter Vertrag.
[ "Eishockey", "DEL", "Schwenningen", "Sport", "Landkreis Dillingen an der Donau", "Süddeutsche Zeitung" ]
Sport
Sport
2014-03-01T12:04:23.000Z
2014-03-01T12:04:23.000Z
2014-03-01 12:04:23
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https://www.sueddeutsche.de/sport/eishockey-schwenninger-wild-wings-verlaengern-mit-trio-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140301-99-01714
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