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VW-Skandal: Gericht sieht keine Pflicht zur Auto-Rücknahme | Bochum/Wolfsburg/Brüssel (dpa) - Im Abgas-Skandal bei Volkswagen müssen Hersteller und VW -Händler nach Auffassung des Landgerichts Bochum die manipulierten Autos nicht zurücknehmen. Zwar liege wohl eindeutig ein Mangel vor, sagte Richter Ingo Streek zum Start eines Zivilprozesses.
Dieser Mangel sei aber nicht erheblich im rechtlichen Sinn, weil er mit relativ geringem Aufwand abgestellt werden könne. Nur bei erheblichen Mängeln sei eine Rückabwicklung des Kaufs vorgeschrieben. „Das schärfste mögliche Mittel hält das Gericht hier nicht für angemessen“, sagte ein Gerichtssprecher.
Das Bochumer Verfahren ist der bundesweit wohl erste Prozess, in dem ein privater VW-Fahrer wegen der Abgas-Affäre vor Gericht Ansprüche geltend macht. Der Stammkunde eines Autohauses aus der Ruhrgebietsstadt hatte auf Rücknahme seines knapp ein Jahr alten und rund 38 000 Euro teuren VW Tiguan geklagt, weil der Wagen deutlich mehr Schadstoffe ausstoße als vom Hersteller angegeben.
Volkswagen zufolge kann das Problem beim Auto des Klägers mit einem Software-Update innerhalb von 30 Minuten behoben werden. Ein Rückruf für verschiedene betroffene Motorvarianten war mit dem Modell Amarok kürzlich angelaufen, die größten Rückrufwellen stehen noch bevor. Als nächstes sind unter anderem Modelle des VW Passat an der Reihe.
Die Kosten für das genannte Programm-Update beziffert das Unternehmen laut Gericht auf etwa 100 Euro. Streek verwies auf eine Grundsatzentscheidung, nach der ein erheblicher Mangel erst dann vorliegen könne, wenn dessen Behebung mehr als ein Prozent des Kaufpreises koste.
Der Anwalt des Autokäufers wies die Argumentation des Gerichts zurück. So bestreite er, dass Entwicklung und Aufspielen des Software-Updates nur 100 Euro kosteten. Außerdem sei der Mangel schon deshalb erheblich, weil der Wagen für den Kunden angesichts der breiten Debatte um den VW-Skandal derzeit unverkäuflich sei. Der Kläger will laut Anwalt nicht weiter warten, bis sein Auto eine neue Software erhalte, und er befürchte auch weniger Leistung oder einen höheren Verbrauch. Volkswagen strebt an, die bisherigen Fahrzeugdaten auch nach den geplanten Umrüstungen beibehalten zu können.
Eine Entscheidung gibt es in dem konkreten Fall noch nicht. Der Anwalt des Bochumer VW-Autohauses bot vor Gericht „aus freien Stücken“ eine Rücknahme des Wagens zu einem „marktüblichen Preis“ an - im Gegenzug für den Kauf eines Neufahrzeuges. Darüber solle in den kommenden Tagen zwischen den Parteien verhandelt werden. Für den Fall, dass es dabei keine gütliche Einigung gibt, setzte das Gericht einen Verkündungstermin für die Entscheidung in 14 Tagen an.
Bundesweit sind rund 2,5 Millionen Autos von der VW-Abgas-Affäre betroffen. Das Unternehmen setzt auf Nachbesserungen beim Rückruf. Für die USA hatte Konzernchef Matthias Müller allerdings zumindest in Einzelfällen auch Rückkäufe nicht ausgeschlossen. In Deutschland laufen zahlreiche Klagen gegen VW als Konzern oder gegen einzelne Autohäuser auf Rückgabe oder Wertminderung. Für den Fall einer Entscheidung gegen die Rücknahme des Autos hat der Anwalt des Klägers im Bochumer Verfahren angekündigt, in Berufung gehen zu wollen.
Der Abgas-Skandal hatte Volkswagen in eine tiefe Krise gestürzt. VW hat mehrere juristische Baustellen. Unter anderem klagen Aktionäre, weil Volkswagen zu spät über den Skandal informiert habe. Die VW-Aktie war nach dem Ausbruch des Abgas-Skandals im September abgestürzt, einige Aktionäre wollen sich ihre Verluste vom Konzern ersetzen lassen. VW hätte deutlich früher als geschehen über den aufkommenden Skandal informieren müssen, weil Kursverluste drohten.
VW betonte am Mittwoch in einer ungewöhnlich langen Erklärung, die Publizitätspflicht „ordnungsgemäß erfüllt“ zu haben. Klagen von Aktionären seien deswegen unbegründet. VW habe am Landgericht Braunschweig eine Klageerwiderung im Zusammenhang mit dem Vorwurf eines Verstoßes gegen kapitalmarktrechtliche Publizitätspflichten eingereicht.
Der Konzern hatte wegen der immensen Kosten des Skandals auch seinen Sparkurs verschärft. Dies hat Folgen auch für die Zulieferer. So verzeichnete in Niedersachsen die Schlüsselbranche Autobau im Januar den heftigsten Bestelleinbruch seit sieben Jahren. Die Order aus dem Inland sackte im Vergleich zum Januar des Vorjahres um gut ein Drittel ab, wie das Landesamt für Statistik auf Anfrage mitteilte. Die Branche ist zwischen Harz und Küste maßgeblich vom VW-Konzern und dessen Zulieferern geprägt. Die VW-Zulieferer klagen seit einigen Wochen über Bestellrückgänge und große Unsicherheit.
Unterdessen trafen sich in Brüssel Abgeordnete des Europaparlaments zu ihrer konstituierenden Sitzung des EU-Untersuchungsausschusses zum Abgas-Skandal. Das Gremium soll unter anderem mögliche Versäumnisse der EU-Kommission und der EU-Staaten untersuchen. | [
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] | Panorama | Kriminalität | 2016-03-02T18:18:41.000Z | 2016-03-02T18:18:41.000Z | 2016-03-02 18:18:41 | 668 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozesse-vw-skandal-gericht-sieht-keine-pflicht-zur-auto-ruecknahme-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160301-99-49583 |
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Forderungen nach Konsequenzen werden lauter: documenta-Eklat | Kassel /Wiesbaden (dpa) - In der Antisemitismus-Debatte um die documenta in Kassel werden die Forderungen nach Konsequenzen lauter. „Die Generaldirektorin der documenta, Sabine Schormann, muss unverzüglich zurücktreten oder vom Aufsichtsrat abberufen werden“, sagte der Präsident der Deutsch-Israelischen Gesellschaft (DIF), der ehemalige Grünen-Bundestagsabgeordnete Volker Beck, dem „Kölner Stadt-Anzeiger“ (Donnerstag). Zuvor hatte sich auch der Präsident des Zentralrats der Juden in Deutschland , Josef Schuster, für personelle Konsequenzen ausgesprochen.
FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai sagte, es gelte, „schonungslos aufzuklären, wie es zu diesem beschämenden Vorfall kommen konnte und wer wann für welche Entscheidungen konkret Verantwortung getragen hat“. Das Wichtigste sei, dass daraus auch Konsequenzen gezogen würden. „Wer diese menschenverachtenden Ausfälle gutheißt, darf in Deutschland nicht die Verantwortung für ein international bekanntes Kulturevent tragen.“
Die bereits seit längerem schwelende Antisemitismus-Debatte um die Kunstausstellung eskalierte Anfang der Woche mit der Aufmerksamkeit auf ein großformatiges Banner. In dem Werk namens „People's Justice“ des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi sahen viele eine antisemitische Bildsprache. Die Verantwortlichen der documenta entschieden, das Bild mit schwarzen Stoffbahnen zu verhängen. Am Dienstagabend wurde es dann ganz abgebaut.
Die Generaldirektorin der documenta, Sabine Schormann, bat um Entschuldigung. Es sei versichert worden, dass auf der documenta fifteen keine antisemitischen Inhalte zu sehen sein würden. „Dieses Versprechen haben wir leider nicht gehalten. Und das hätte nicht passieren dürfen.“
Der Vorsitzende des documenta-Forums, Jörg Sperling, kritisierte die Entfernung des Werks dagegen. „Eine freie Welt muss das ertragen“, sagte er. Die Arbeit des indonesischen Künstlerkollektivs Taring Padi sei eine Karikatur und seiner Meinung nach von der Kunstfreiheit gedeckt. „Die Kunst hat ein Thema aufgebracht, das außerhalb der Kunst liegt: das Verhältnis von Palästinensern und Israelis. Dieses Problem kann die Kunst nicht lösen, das kann auch die documenta nicht lösen.“
Die alle fünf Jahre zu erlebende documenta gilt neben der Biennale in Venedig als international wichtigste Präsentation von Gegenwartskunst. Die 15. Ausgabe der Schau seit 1955 dauert bis zum 25. September.
© dpa-infocom, dpa:220622-99-758296/3 | [
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] | Kultur | Ausstellungen | 2022-06-23T04:57:00.000Z | 2022-06-23T04:57:00.000Z | 2022-06-23 04:57:00 | 313 | https://www.sueddeutsche.de/kultur/kassel-forderungen-nach-konsequenzen-werden-lauter-documenta-eklat-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220622-99-758296 |
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Schleswig-Holstein geht großen Corona-Öffnungsschritt | Kiel (dpa/lno) - Kurz vor Pfingsten fährt Schleswig-Holstein das öffentliche Leben in weiten Teilen weiter hoch. Ab Montag wird im nördlichsten Bundesland unter Corona-Bedingungen in diversen Bereichen mehr möglich - für Einheimische und für Besucher aus ganz Deutschland . Geknüpft ist alles an strenge Vorschriften wie Tests in dichter Folge und das Tragen von Schutzmasken. Die Landesregierung hat die Neuerungen beschlossen, nachdem die Zahl der Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen seit längerem stabil unter 100 lag. Zuletzt schwankte die Inzidenz um den Wert 50. Wesentliche Änderungen im Einzelnen:
TOURISMUS: Urlauber aus ganz Deutschland können wieder überall im Land Ferien machen und nicht mehr nur in vier Modellregionen wie bisher. Touristen, die im Norden in Hotels, Ferienwohnungen oder Campingplätzen übernachten wollen, müssen mit frischem negativen Corona-Test anreisen und diesen alle drei Tage erneuern. Ein Antigen-Schnelltest darf maximal 24 Stunden alt sein, ein PCR-Test höchstens 48 Stunden.
GASTRONOMIE: Lokale dürfen unter strengen Auflagen auch ihre Innenbereiche öffnen. Voraussetzung ist ein negativer Testnachweis oder eine Bescheinigung, dass eine vollständige Impfung mindestens zwei Wochen alt ist. Auch Beschäftigte mit Gästekontakt brauchen aktuelle Tests. Grundsätzlich dürfen maximal fünf Personen aus zwei Haushalten an einem Tisch sitzen. Außerhalb geschlossener Räume sind zusammen zehn Gäste erlaubt. Die Außengastronomie ist schon geöffnet.
KONTAKTREGELN: Im Freien können sich generell insgesamt zehn Personen aus bis zu zehn Haushalten gemeinsam aufhalten, nicht mehr nur fünf aus zwei Haushalten. Diese Regel bleibt für den Innenbereich bestehen, auch in Wohnungen.
VERSAMMLUNGEN: Im Freien sind 250 statt bislang 100 Menschen gestattet. Dies gilt auch für Religionsgemeinschaften. Bestattungen und Trauerfeiern sind mit bis zu 100 Teilnehmern im Außenbereich und mit maximal 50 drinnen erlaubt.
FREIZEIT UND KULTUR: Freizeitparks können öffnen. Beim Besuch von Kultureinrichtungen wie Museen im Innenbereich sind negative Corona-Tests erforderlich. Die Ausflugsschifffahrt wird unter Auflagen zugelassen. Sanitäre Gemeinschaftseinrichtungen wie Duschen auf Campingplätzen dürfen benutzt werden; Saunen und Whirlpools bleiben geschlossen.
SPORT: Auch hier wird mehr möglich. Nun dürfen in Hallen bis zu zehn Kinder und Jugendliche ohne Körperkontakt in festen Gruppen und unter Anleitung aktiv sein. Im Freien können bis zu 20 dabei sein. In Bahnen darf wieder geschwommen werden. Schwimmunterricht wird in Freibädern und Außenbecken erlaubt. Unter Auflagen können Amateursportler wieder Wettkämpfe im Freien austragen.
© dpa-infocom, dpa:210514-99-592453/2 | [
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] | Gesundheit | Gesundheit | 2021-05-14T04:07:38.000Z | 2021-05-14T04:07:38.000Z | 2021-05-14 04:07:38 | 368 | https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/kiel-schleswig-holstein-geht-grossen-corona-oeffnungsschritt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210514-99-592453 |
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Skispringen: Wie springt Severin Freund in Oberstdorf? | Es ist eine ziemlich einfache Frage, eine Pflichtfrage an den Vorjahressieger. Sie ließe sich mit zwei Standardsätzen beantworten, die nichtssagend wären und doch so emotionsgeladen, dass sie überall gedruckt würden. Irgendetwas mit "Power", "Motivation" und "Push" könnte man antworten auf die Frage, ob einem der großartige Skisprung-Heimsieg bei der Vierschanzentournee vor genau einem Jahr hier in Oberstdorf auch heute noch helfe. Aber der Niederbayer Severin Freund ist da anders.
"Klar, es ist noch eine schöne Erinnerung da, aber ich versuche nicht, das noch irgendwie zwanghaft herzuholen", sagte der 28-Jährige und suchte weiter nach den passenden Worten: "Denn ich bin nicht der Typ, der sich bewusst in irgendeinen emotionalen Zustand versetzt, um Erfolg zu haben. Ich will mich nicht von so einem Zustand abhängig machen, um Leistung zu bringen."
Die Skispringer sind vielleicht die Philosophen des Sports, denn sie sind ständig mit großen Rätseln wie Glück, Zeit, Geist und Seele beschäftigt, und Freund, der in München Internationales Management studiert, verfügt über die Sprache, um das ständige innere Ringen auf den Punkt zu bringen. "Das Glück kannst du sowieso nicht festhalten", hat er zum Beispiel nach dem Team-Olympiasieg vor knapp zwei Jahren gesagt. Und auch jetzt, da er - zusammen mit Markus Eisenbichler - trotz einer langen Verletzungsgeschichte wieder die größte Hoffnung des Deutschen Skiverbandes auf einen Erfolg bei der Vierschanzen-Tournee darstellt, auch jetzt helfen ihm frühere Großtaten nichts.
Sein Sieg in Oberstdorf vor einem Jahr war ja nur ein Zwischengipfel. Freund ist in den vergangenen drei Jahren auf höchstem Niveau abwechselnd aufs Podest gesprungen und gescheitert. Nach dem Mannschaftssieg und dem vierten Platz als Einzelspringer in Sotschi wurde er noch Skiflug-Weltmeister und galt damit schon 2014 als Sieg-Kandidat bei der Tournee. Wie alle anderen Deutschen misslang ihm dann das erste Springen derart deutlich, dass die Frage des Gesamtsieges nach einem Durchgang schon abgehakt war.
Wenige Wochen später erwischte er aber ein sagenhaftes Hoch, das ihm im Februar eine Siegesserie samt zweimal Gold und einmal Silber bei der WM 2015, im März dann sogar den Sieg im Gesamtweltcup bescherte. Logische Folge wäre im Jahr darauf also wieder der Tourneesieg gewesen, aber dann stürzte Freund überraschend in Innsbruck und verletzte sich an der Lippe des Hüftgelenks. Er brachte die Tournee zwar noch als Zweiter zu Ende, aber sein Schwung war gebremst, im April ließ er sich schließlich operieren. Das Glück kannst du eben nicht festhalten.
Und die Zeit auch nicht, vor allem nicht im Skispringen . In anderen Sportarten lassen sich exakte Aufbaupläne erstellen, an deren Ende einer bombig in Form ist. Skispringer, sagt Bundestrainer Werner Schuster, tun sich deshalb so schwer, solche Pläne einzuhalten, weil sich die Zeit im entscheidenden Moment des Trainings immer extrem verdichtet. Es kommt auf die Drittel- oder Viertelsekunde des Absprungs an, der sich aber nur ein paar Mal am Tag üben lässt, weil man ja jedesmal erst wieder hinauf fahren muss - und überhaupt, weil man so eine Großschanze nicht für sich alleine hat.
"Mit dieser Zeit musst du sinnvoll umgehen", sagt Schuster, aber das sei nicht so leicht. Denn auf dem Weg hinauf hat man ganz viele Verbesserungsideen im Kopf, die der Körper aber in dem Mini-Moment irgendwie von alleine umsetzen muss. Freund hat in diesen Tagen Extraschichten eingelegt, er hat in Oberstdorf versucht, aus der verdichteten Zeit so viel Nutzen wie möglich zu ziehen. Am Ende sagte er: "Mir hilft jeder Sprung, auch wenn er nicht sofort aufgeht."
Einen Erfolg, den er sofort wieder vergessen haben dürfte, war sein Weltcupsieg zu Beginn dieser Saison. Mitten in diesen komplizierten Neuaufbau war dieser Tag in Kuusamo geplatzt, woraufhin es plötzlich schwer wurde, Freund nicht mehr zu den Favoriten für die Tournee zu rechnen. Freund blieb aber dabei, dass sein großes Ziel in diesem Winter die Weltmeisterschaft Ende Februar in Lahti/Finnland sein werde, in den folgenden Weltcups in Klingenthal, Lillehammer und Engelberg rutschte er wieder auf Platz fünf des Gesamtweltcups ab, aber da war auch viel Wind im Spiel, und in Klingenthal und Engelberg war er schon früher sehr selten unter den besten Fünf gelandet.
Es ist also derzeit unmöglich, Freunds Chancen bei dieser Vierschanzentournee zu beziffern. Schon vor Weihnachten wies seine Bilanz wieder leicht nach oben. Nach dem Sieg von Kuusamo erreichte er nacheinander die Weltcup-Plätze 11, 11, 26, 10 und 9. Vielleicht ist er also schon bei 84,7 Prozent seiner alten Form? Oder doch erst bei 76,2 Prozent? Er selbst verweigert, weil der Fortschritt ja so kompliziert ist, grundsätzlich jegliche Prozentangaben.
Auch die Qualifikation am Donnerstag zeigte, dass er sich im Wettkampf am Freitag weiter verbessern muss. Eisenbichler und Stephan Leyhe (Willingen) landeten als beste Deutsche sogar vor Top-Favorit Domen Prevc (Slowenien), Erster wurde der Norweger Daniel-André Tande. Freund belegte Platz 19, wieder hatte er zu wenig Luft unter dem Ski.
Skispringen ist eben ein verwirrender Sport, denn außer dem Glück und der Zeit lässt sich auch die Seele nicht festhalten - jener diffuse Ort, an dem die Springer ihr Gleichgewicht und ihre gute Form vermuten. Die kommt nur von alleine, und sie stellt sich nie ein, wenn man sie dazu zwingen will. Weil Severin Freund aber trotz der Rückschläge seit 2014 einer der wenigen konstanten Top-Springer im Weltcup war, weil er einen klaren Blick auf die Rätsel seines Sports hat, weil er nach vielen Jahren im Weltcup jetzt nicht auf die Idee kommt, irgendwas zu erzwingen, könnte die Form bald aus ihrem Versteck kommen. Vielleicht doch schon bei dieser Tournee. | Volker Kreisl | Für Severin Freund beginnt die Vierschanzentournee eigentlich zu früh - vielleicht kommt er gerade deshalb rechtzeitig in Form. | [
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] | Sport | Vierschanzentournee | 2016-12-30T11:03:12.000Z | 2016-12-30T11:03:12.000Z | 2016-12-30 11:03:12 | 894 | Skispringen: Wie springt Severin Freund in Oberstdorf? | https://www.sueddeutsche.de/sport/vierschanzentournee-raetsel-fuer-die-skispringer-seele-1.3314375 |
Tote Familie aus Senzig: Polizei schließt Ermittlungen ab | Potsdam (dpa) - Nach dem gewaltsamen Tod einer fünfköpfigen Familie aus Königs Wusterhausen in Brandenburg sind die polizeilichen Ermittlungen zu dem Fall abgeschlossen. Es war noch offen, ob die tödlichen Schüsse tatsächlich aus der in dem Haus gefundenen Kurzwaffe abgefeuert wurden. „Nach den jüngsten Ergebnissen ist die aufgefundene Waffe die Tatwaffe“, sagte Oberstaatsanwalt Gernot Bantleon am Dienstag der dpa.
Nach den Ermittlungen sei die Ehefrau des Familienvaters nicht in die Tat involviert gewesen. Die Staatsanwaltschaft will die Akten nun noch einmal prüfen und das Verfahren dann gegebenenfalls einstellen. Das werde in den kommenden Wochen entschieden, so Bantleon.
Anfang Dezember waren in einem Einfamilienhaus im Ortsteil Senzig fünf Leichen entdeckt worden: drei Kinder im Alter von vier, acht und zehn Jahren, ein 40-jähriger Mann und seine gleichaltrige Frau. Der Familienvater soll erst die Kinder und seine Frau und anschließend sich selbst mit einer Schusswaffe getötet haben. In einem Abschiedsbrief soll der Vater seine Sorge vor einer Verhaftung mitgeteilt haben, weil er das Impfzertifikat seiner Frau habe fälschen lassen.
Antisemitismus war nach Angaben der Brandenburger Polizei einer der Gründe für die Tat. Grundlage für diese Bewertung war die Auswertung von Chatverläufen auf dem Handy des Mannes - danach war er davon überzeugt gewesen, dass es im Zusammenhang mit der staatlichen Impfkampagne eine jüdische Weltverschwörung gebe.
„Es war ein Motivbündel“, sagte Bantleon. In seinem Abschiedsbrief hatte der 40-jährige Familienvater neben der Angst vor einer Verhaftung geschrieben, er habe Angst davor, dass seine Kinder zwangsgeimpft und ihm weggenommen werden.
Opferberatungsstellen in Brandenburg fordern, dass der Fall lückenlos aufgeklärt wird, vor allem mit Blick darauf, inwiefern coronaleugnende sowie rechte Netzwerke an der Radikalisierung des Täters beteiligt waren.
© dpa-infocom, dpa:220308-99-438160/2 | [
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] | Panorama | Kriminalität | 2022-03-08T17:22:30.000Z | 2022-03-08T17:22:30.000Z | 2022-03-08 17:22:30 | 275 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/cottbus-tote-familie-aus-senzig-polizei-schliesst-ermittlungen-ab-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220308-99-438160 |
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Einzelhandel leidet in der Corona-Krise | Wiesbaden (dpa) - Der Einzelhandel in Deutschland hat wegen geschlossener Geschäfte in der Corona-Krise hohe Umsatzeinbußen erlitten.
Während das Geschäft mit Lebensmitteln und Getränken im Shutdown anzog, erlebten Modehändler einen katastrophalen April - obwohl einige Läden zum Monatsende wieder öffnen durften. Der Handelsverband HDE fürchtet nun zahlreiche Pleiten mittelständischer Geschäfte und viel Leerstand in den Fußgängerzonen. Er forderte von der Bundesregierung Hilfen für den stationären Handel.
Im April sank der Umsatz im Einzelhandel preisbereinigt um 6,5 Prozent gemessen am Vorjahresmonat, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Zum Vormonat März fiel der Umsatz nach vorläufigen Daten um gut 5 Prozent. Es war der stärkste Rückgang gegenüber einem Vormonat seit dem Januar 2007.
Gefragt waren im April zwar Lebensmitteln, Getränken und Tabak, dort stieg der Umsatz um 6,2 Prozent. Gerade Supermärkte profitierten. Hingegen brach der Einzelhandel mit Nicht-Lebensmitteln um 14,5 Prozent ein - der größte Rückgang seit Beginn der Zeitreihe 1994, so die Wiesbadener Statistiker. Besonders groß waren die Umsatzverluste bei Textilien, Bekleidung, Schuhen und Lederwaren mit mehr als 70 Prozent. „Die Krise trifft besonders stark kleine und mittelständische Handelsunternehmen, die wie keine andere Branche von zentraler Bedeutung für unsere Städte und Gemeinden sind“, erklärte HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Großer Gewinner in der Corona-Krise war dagegen der Internet- und Versandhandel mit einem Umsatzplus von mehr als 24 Prozent zum April des Vorjahres. Da viele Geschäfte erst Ende des Monats unter Auflagen wieder öffnen durften und Verbraucher Angst vor Infektionen hatten, kauften sie verstärkt im Internet.
Experten glauben, dass sich solche Gewohnheiten verfestigen. „Ein Teil des Einzelhandelsumsatzes, der während des Shutdowns an den Onlinehandel abgegeben wird, bleibt dauerhaft für den stationären Einzelhandel verloren“, erklärte Bulwiengesa-Handelsexperte Joseph Frechen jüngst in einer Analyse.
Dem HDE zufolge blieben zuletzt die Umsätze von Händlern aus dem Nicht-Lebensmittelbereich weiter unter Vorjahresniveau. Zu befürchten sei der schleichende Tod vieler mittelständischer Geschäfte mit entsprechenden Folgen für die Innenstädte. Hauptgeschäftsführer Genth fürchtet Umsatzeinbußen von rund 15 Milliarden Euro in den Monaten Juni bis Dezember. „Die Krise ist also keinesfalls vorbei.“
Unter den rund 80.000 Bekleidungs-, Schuh- und Lederwarengeschäften hierzulande gebe es erste Insolvenzen und Schließungen, berichteten die Branchenverbände BTE, BDSE und BLE. Kurzarbeitergeld und KfW-Kredite reichten nicht, um Boutiquen und Modehäuser zu retten.
Der HDE und der Immobilienverband ZIA forderten von der Bundesregierung Überbrückungshilfen für den stationären Handel als Bestandteil eines Konjunkturprogramms. „Durch den Shutdown und die weiteren Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Geschäften und die Begrenzung der Kundenzahl sind gesunde Unternehmen in existenzielle Schwierigkeiten geraten“, hieß es in einer gemeinsamen Mitteilung. „40 Prozent unserer Nonfood-Einzelhändler sind in ihrer Existenz bedroht, so dass wir eine direkte Unterstützung brauchen.“ | [
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] | Wirtschaft | Wirtschaft | 2020-05-29T12:55:48.000Z | 2020-05-29T12:55:48.000Z | 2020-05-29 12:55:48 | 425 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/einzelhandel-einzelhandel-leidet-in-der-corona-krise-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200529-99-230329 |
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Diesel-Affäre: Auch Porsche-Mitarbeiter im Visier | Stuttgart (dpa) - Im Zuge der Abgas-Affäre rückt nun auch die Volkswagen-Tochter Porsche stärker ins Visier der Stuttgarter Staatsanwaltschaft.
Die Behörde nahm Ermittlungen wegen einer möglichen Manipulation der Abgasnachbehandlung an Diesel-Fahrzeugen von Porsche auf, wie ein Sprecher am Montag mitteilte. Sie richteten sich gegen unbekannte Mitarbeiter des Autobauers und eines amerikanischen Tochterunternehmens. Es werde der Vorwurf des Betrugs und der strafbaren Werbung geprüft. Nähere Angaben machte die Staatsanwaltschaft zunächst nicht. Sie hatte im April 2016 Vorermittlungen aufgenommen.
Im VW-Abgas-Skandal spielte Porsche bisher eine Nebenrolle. Der Autobauer bezieht seine Dieselantriebe von der VW-Tochter Audi. Der Audi-Motor ist im Modell Cayenne verbaut. Nach der Entdeckung neuer auffälliger Diesel-Abgaswerte bei Audi war daher im Juni das Kraftfahrt-Bundesamt angewiesen worden, Untersuchungen am Porsche-Modell Cayenne durchzuführen. In Deutschland ist außerdem der kleinere Porsche-Geländewagen Macan Teil eines „freiwilligen“ Rückrufs von 630 000 Fahrzeugen verschiedener Marken, bei denen amtliche Zweifel an der Abgastechnik bestehen - aber nicht der Vorwurf einer illegalen Einrichtung erhoben wird.
Vergangene Woche war ein Audi-Manager auf Antrag der Staatsanwaltschaft München II festgenommen worden. Bis zu seiner Beurlaubung 2015 war er einer der führenden Audi-Motorenentwickler und ist offenbar stark in die Abgasaffäre verwickelt. Ihm werden Betrug und unlautere Werbung vorgeworfen. Außerdem ist er einer von acht Mitarbeitern des VW-Konzerns, gegen den die US-Justiz Strafanzeige gestellt hat. Er sitzt in Untersuchungshaft und will mit den Behörden kooperieren.
In Deutschland ermittelt auch die Staatsanwaltschaft Braunschweig wegen Betrugsverdachts gegen fast 40 Beschuldigte. Daneben gibt es in Europa unzählige Klagen von Aktionären und Autobesitzern gegen VW. | [
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] | Wirtschaft | Wirtschaft | 2017-07-10T14:35:50.000Z | 2017-07-10T14:35:50.000Z | 2017-07-10 14:35:50 | 248 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/auto-diesel-affaere-auch-porsche-mitarbeiter-im-visier-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-170710-99-186714 |
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„I am a Nurse“: Iconista-Preis für Krankenschwester | Berlin (dpa/bb) - Die Krankenschwester und Buchautorin Franziska Böhler ist für ihr großes Engagement in der Corona-Pandemie mit dem Iconista-Preis 2021 ausgezeichnet worden. Die 34-Jährige erhielt ein ihr nachempfundenes Barbie-Unikat - in Krankenschwesterkleidung und mit medizinischer Maske in der Hand.
Böhlers Einsatz zeige sich nicht nur auf ihrem Instagram-Kanal, auf dem sie ihren rund 280.000 Followern täglich von den dramatischen Geschichten aus dem Klinikalltag berichtet, hieß es zur Begründung. Auch mit ihrem Buch „I am Nurse“ habe sie den Pflegenotstand weiter in den Fokus gerückt.
Mit dem Preis, der am Donnerstag in Berlin verliehen wurde, zeichnet Iconist, das digitale Lifestyle-Angebot der „Welt“, zusammen mit dem Barbie-Hersteller Mattel Frauen für besondere Leistungen aus.
© dpa-infocom, dpa:211014-99-601394/2 | [
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] | Service | Gesellschaft | 2021-10-14T20:42:50.000Z | 2021-10-14T20:42:50.000Z | 2021-10-14 20:42:50 | 115 | https://www.sueddeutsche.de/service/berlin-i-am-a-nurse-iconista-preis-fuer-krankenschwester-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211014-99-601394 |
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Thüringer verschenken und vererben mehr Vermögen | Erfurt (dpa/th) - Die Thüringer haben im vergangenen Jahr mehr verschenkt und vererbt als 2019. Das zeigt die Entwicklung der Erbschafts- und Schenkungssteuer, über die das Statistische Landesamt am Dienstag in Erfurt informierte. Danach kamen 2020 insgesamt 26,2 Millionen Euro an Erbschaft- und Schenkungsteuer zusammen - ein Plus von 6,5 Millionen Euro zum Vorjahr.
Das dafür zuständige Finanzamt Gotha habe insgesamt 1914 entsprechende Steuerbescheide erteilt. Nach Abzug von Steuerbefreiungen und Freibeträgen ging es um eine zu versteuernde Gesamtsumme von 128,9 Millionen Euro.
Die Daten spiegeln auch die demografische Entwicklung mit einer schrumpfenden und älter werdenden Bevölkerung in Thüringen : In der Mehrzahl der Fälle - insgesamt um 1431 - ging es um Erbschaften nach dem Tod von Menschen. Der Nachlass habe sich auf 181,9 Millionen Euro belaufen - dem hätten Verbindlichkeiten von 37,1 Millionen Euro gegenübergestanden. Versteuert werden mussten zudem im vergangenen Jahr 521 größere Schenkungen, die sich auf 47,7 Millionen Euro summierten. Dafür seien 9,0 Millionen Euro an Steuern gezahlt worden.
© dpa-infocom, dpa:210914-99-214337/2 | [
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] | Wirtschaft | Geld | 2021-09-14T12:16:41.000Z | 2021-09-14T12:16:41.000Z | 2021-09-14 12:16:41 | 164 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/erfurt-thueringer-verschenken-und-vererben-mehr-vermoegen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210914-99-214337 |
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Spurs-Coach lobt Kane: Lässt sich nicht aus Fassung bringen | Perth (dpa) - Der neue Tottenham-Coach Ange Postecoglou hat auf der Club-Reise in Australien ein Gespräch mit Harry Kane geführt und den von Bayern München umworbenen Starstürmer für seine Einstellung gelobt. Es sei zwar um „nichts Weltbewegendes“ gegangen, sagte der Australier am Montag auf einer Pressekonferenz in Perth und betonte: „Es gibt viele Leute, die Harry besser kennen als ich, aber er lässt sich durch nichts aus der Fassung bringen. Er ist hier, und während er hier ist, ist er voll und ganz bei dem, was wir tun.“
Bei dem Gespräch sei es nicht um die Zukunft von Kane gegangen. „Ich habe mich vorgestellt und wir haben hauptsächlich über den Verein gesprochen, wo er steht und wo er seiner Meinung nach Verbesserungsmöglichkeiten sieht“, berichtete Postecoglou, der die Transferspekulationen gelassen sieht: „Wir haben noch fast einen Monat bis zum Saisonstart, das Transferfenster ist noch offen. Also werden wir sehen, was passiert.“
Am Wochenende war Bayern Münchens Ehrenpräsident Uli Hoeneß mit einer Transfer-Prognose beim englischen Nationalstürmer vorgeprescht. „Er hat ganz klar signalisiert, dass seine Entscheidung steht. Und wenn die bleibt, dann kriegen wir ihn. Dann wird Tottenham einknicken müssen.“
Für Kane, der bei den Spurs noch ein Jahr Vertrag hat, steht eine Mega-Ablöse von 80 Millionen Euro plus Boni im Raum. Möglicherweise könnte der 29 Jahre alte Kapitän der englischen Nationalmannschaft zum ersten 100-Millionen-Star in der Münchner Club-Historie werden.
Hoeneß vermied es, eine Schmerzgrenze für den Stürmer zu nennen. Man müsse Tottenham-Boss Daniel Levy ja „erstmal so weit bringen, eine Zahl zu nennen“, sagte Hoeneß. „Er spielt auf Zeit, ist ein ausgebuffter, super Profi. Ich schätze ihn sehr. Auf der anderen Seite sind wir auch nicht Leute, die das seit gestern machen.“ Trainer Thomas Tuchel hatte sich zur Stürmersuche defensiver geäußert.
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] | Bayern | Fußball | 2023-07-17T08:54:16.000Z | 2023-07-17T08:54:16.000Z | 2023-07-17 08:54:16 | 292 | https://www.sueddeutsche.de/bayern/fussball-spurs-coach-lobt-kane-laesst-sich-nicht-aus-fassung-bringen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230717-99-430053 |
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Mondaufgang hinter der Kaiserburg | Mond ohne Blut - auch jenseits des spektakulären Naturschauspiels vor wenigen Tagen sorgt der Erdtrabant für stimmungsvolle Momente - so wie hier über der Kaiserburg in Nürnberg. Foto: Daniel Karmann | [
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] | Wissen | Dpa | 2015-10-02T10:54:02.000Z | 2015-10-02T10:54:02.000Z | 2015-10-02 10:54:02 | 30 | https://www.sueddeutsche.de/wissen/natur-mondaufgang-hinter-der-kaiserburg-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-151002-99-04918 |
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Minister: Grundsteuer-Modell wird für Gerechtigkeit sorgen | Wiesbaden (dpa/lhe) - Finanzminister Michael Boddenberg (CDU) hat das hessische Modell für eine Reform der Grundsteuer vorgestellt. Nach den Plänen der schwarz-grünen Landesregierung sollen sich die Größe, die Lage und die Nutzung der Immobilien auf die Steuerhöhe auswirken, erklärte Boddenberg am Montag in Wiesbaden. In Hessen müssen in knapp zwei Jahren rund drei Millionen Grundstücke neu bewertet werden.
Die Grundsteuer muss bundesweit neu geregelt werden, weil das Bundesverfassungsgericht das derzeit geltende System wegen veralteter Werte für verfassungswidrig erklärt hat. Die bisherigen, jahrzehntelang unveränderten Einheitswerte müssen ab dem Jahr 2025 durch neue Bemessungsgrundlagen ersetzt werden. Die Grundsteuer wird von allen Immobilienbesitzern gezahlt, Mieter werden über die Nebenkostenabrechnung zur Kasse gebeten.
Die Grundsteuer sei eine Gegenleistung der Grundstücksnutzer für Infrastruktur, die eine Kommune bereitstellt, sagte Boddenberg. Grundlage des Hessen-Modells sei das Flächen-Faktor-Verfahren. Je größer das Grundstück und das Haus sind, desto mehr Nutznießer kommunaler Infrastruktur hätten dort Platz. Daher sei die Fläche der Ausgangspunkt der Berechnung.
„Hinzu kommt aber die Lage, denn auch von ihr ist es abhängig, welchen Zugang zu kommunaler Infrastruktur man hat“, erklärte der Finanzminister. „Einfache Lagen werden gegenüber dem reinen Flächenmodell niedriger, gute Lagen höher besteuert.“ Beides werde aber mit Augenmaß geschehen, versicherte der CDU-Politiker.
Die hessische Wirtschaft kritisierte die Pläne. „Wir halten das Modell in der vorgesehenen Form für nicht zielführend“, erklärte der Vizepräsident des Hessischen Industrie- und Handelskammertags, Christian Gastl. „Es ist unnötig komplex. Stattdessen schlagen wir ein reines, wertunabhängiges Flächenmodell vor.“ Das wäre für die Wirtschaft und die Verwaltung deutlich einfacher und verständlicher. Der geringere bürokratische Aufwand wäre ein wichtiges Signal der Entlastung.
Jedes Reformmodell werde im Vergleich zur verfassungswidrigen Einheitsbewertung Gewinner und Verlierer erzeugen, sagte Boddenberg. Das Hessen-Modell werde aber dafür sorgen, dass es beim Neustart der Grundsteuer gerecht zugehe. In Summe sollen die Kommunen nicht mehr Grundsteuer erhalten. Die Reform solle aufkommensneutral sein.
Um auch zukünftig das bisherige Grundsteueraufkommen zu erhalten, werden Städte und Gemeinden nach Angaben des Finanzministers ihre Hebesätze anpassen. Die Landesregierung werde die Kommunen dabei unterstützen und errechnen, welche Hebesatzveränderungen zukünftig für das gleiche Steueraufkommen sorgen können.
Der vom Kabinett beschlossene Gesetzentwurf zur Reform der Steuer werde nun Verbänden und Experten zur schriftlichen Anhörung zur Verfügung gestellt. Das Kabinett werde sich nach der Sommerpause erneut mit dem Thema befassen. Ziel sei, noch in diesem Jahr das Gesetzgebungsverfahren abzuschließen, kündigte der Minister an.
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] | Politik | Steuern und Abgaben | 2021-06-14T14:15:57.000Z | 2021-06-14T14:15:57.000Z | 2021-06-14 14:15:57 | 385 | https://www.sueddeutsche.de/politik/wiesbaden-minister-grundsteuer-modell-wird-fuer-gerechtigkeit-sorgen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210614-99-988706 |
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Hoeneß rechnet mit RB Leipzig als dauerhaftem Rivalen | München (dpa) - Bayern -Präsident Uli Hoeneß sieht Aufsteiger RB Leipzig als dauerhafte Konkurrenz für den deutschen Fußball -Rekordmeister aus München. „Leipzig ist ein sportlich ernstzunehmender Rivale, um den ich froh bin und der sich über Jahre dort oben halten wird“, sagte Hoeneß der „Sport Bild“. Der FC Bayern hatte seine Spitzenposition in der Bundesliga zum Jahresende erst mit einem 3:0 über den Tabellen-Zweiten kurz vor Weihnachten gesichert. | [
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] | Sport | Sport | 2017-01-03T19:03:54.000Z | 2017-01-03T19:03:54.000Z | 2017-01-03 19:03:54 | 66 | https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-hoeness-rechnet-mit-rb-leipzig-als-dauerhaftem-rivalen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-170103-99-739306 |
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Brüssel will Digital-Wirtschaft anschieben | Brüssel (dpa) - Mit ihrem Strategiepapier zum „Digitalen Binnenmarkt“ setzt die EU-Kommission Leitplanken für ihre Internet- und Telekommunikationspolitik in den kommenden Jahren. Konkrete Gesetzesvorschläge, etwa zum Urheberrecht, sollen zwar erst später folgen.
Und diese bräuchten dann die Zustimmung des Europaparlaments und der EU-Staaten. Dennoch gibt die Strategie einen Rahmen vor - und erste inhaltliche Festlegungen. Aktivisten oder Industrievertreter werden die Umsetzung der Pläne zum sogenannten „Digitalen Binnenmarkt“ deshalb mit Argusaugen verfolgen.
Was würde sich für Nutzer von Video on Demand ändern?
In Deutschland stellen ARD oder ZDF einen Großteil ihres Angebots in ihren Online-Mediatheken gratis zur Verfügung - das ist Video on Demand, also auf Abruf. Das Ganze kann aber auch Geld kosten, wie zum Beispiel beim US-Streamingdienst Netflix, wo Kunden für den Online-Zugriff auf Filme und Serien im Abonnement zahlen. Die EU-Kommission will, dass Kunden auf einmal bezahlte Inhalte auch aus dem Ausland zugreifen können.
Was bedeuten die Pläne fürs Online-Shopping?
Online-Käufe bei Anbietern im europäischen Ausland sollen sicherer werden. Die EU-Kommission würde unterschiedliche nationale Regeln gerne stärker angleichen, um rechtliche Lücken zu schließen. So fehlten derzeit EU-Regeln für online erworbene elektronische Bücher mit Mängeln oder andere fehlerhafte digitale Inhalte, schreibt die Brüsseler Behörde. Zudem gebe es wenig nationale Regelungen.
Geoblocking ist auch hier ein Thema: Unterschiedliche Preise oder gar mangelnde Kaufmöglichkeiten für Bürger je nach EU-Land hält die EU-Kommission nicht für gerechtfertigt.
Auch bei grenzüberschreitenden Paketlieferungen soll sich etwas tun: Hier fordert die EU-Kommission niedrigere Preise und eine übersichtlichere Kostenstruktur.
Welche Folgen könnte das Vorhaben für Cloud-Dienste haben?
Wer Cloud-Dienste nutzt, speichert Daten online statt auf der eigenen Festplatte oder er greift auf internetbasierte Anwendungen zu. Die EU-Kommission will sicherstellen, dass Nutzer auch hier Herr über ihre Daten bleiben und diese auch zu anderen Anbietern mitnehmen können. Derzeit gebe es zum Beispiel Probleme, wenn Kunden einen Vertrag beenden wollten, moniert die EU-Kommission in ihrem Strategiepapier. Es komme häufig vor, dass Anbieter laut Vertragsbedingungen nicht für verlorene oder unbrauchbare Daten gerade stehen müssten.
Wie sehen die Pläne im Bereich elektronische Verwaltung aus?
Je nach Wohnsitz können Bürger viel Verwaltungskram online erledigen, etwa die Steuererklärung oder die Terminabsprache mit der Meldebehörde. Bei der elektronischen Verwaltung rät die EU-Kommission zu mehr Effizienz und wirbt im Entwurf zum Beispiel für das „Nur einmal“-Prinzip. Demnach sollten Behörden Bürger oder Unternehmen nicht immerzu erneut nach ihren Daten fragen, sondern einmal gelieferte Informationen allen nötigen Stellen zugänglich machen. | [
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] | Politik | Dpa | 2015-05-06T13:09:11.000Z | 2015-05-06T13:09:11.000Z | 2015-05-06 13:09:11 | 393 | https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-bruessel-will-digital-wirtschaft-anschieben-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-150506-99-06300 |
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Kulturhauptstadt 2025: 20 Millionen Euro für Chemnitz | Chemnitz (dpa/sn) - Chemnitz soll mit kraftvoller Unterstützung der Landesregierung den Titel Kulturhauptstadt 2025 nach Sachsen holen und kann dann mit einer Millionen-Förderung vom Freistaat planen. Sollte sich die Stadt bei der Endauswahl im Oktober gegen die Mitbewerber Hannover, Hildesheim, Magdeburg und Nürnberg durchsetzen, stellt das Land in den Jahren 2021 bis 2025 insgesamt 20 Millionen Euro zur Verfügung. Das beschloss das Kabinett am Dienstag auf seiner Sitzung in Chemnitz. „Wenn Chemnitz Kulturhauptstadt wird, wird Sachsen Kulturhauptstadt“, sagte Kulturministerin Barbara Klepsch (CDU).
Chemnitz sei eine ganz besondere Stadt mit einer wirklich engagierten Bürgerschaft, sagte Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU). „Die Kulturhauptstadtbewerbung ist für den gesamten Freistaat von großer Bedeutung. Chemnitz will auf die europäische Bühne und wir werden die Stadt dabei unterstützen“, sagte der Regierungschef.
Die Dresdner Regierung hat ein Strategiepapier erarbeitet, in dem die Unterstützungsmöglichkeiten aller Ressorts bei der Bewerbung aufgezeigt werden. Details wurden zunächst nicht genannt. Es sei ein gesamtgesellschaftliches Anliegen des Freistaates, dass Chemnitz Kulturhauptstadt werde, sagte Ministerin Klepsch. „Alle Ministerien legen sich komplett gemeinsam ins Zeug“, betonte sie.
Zuvor hatte die Chemnitzer Oberbürgermeisterin Barbara Ludwig (SPD) die Ministerrunde über den Stand der Bewerbung informiert. Man sei jetzt an einer für die Bewerbung ganz entscheidenden Stelle, sagte die Rathauschefin. Bis zum 21. September müssen die abschließenden Bewerbungsunterlagen - das so genannte 2. Bid Book - bei der Kulturstiftung der Länder eingereicht werden. Wegen der Coronavirus-Krise wurde der Termin um sieben Wochen verschoben.
Nach einem Besuch von Juroren in den fünf Bewerberstädten zwischen dem 19. und 23. Oktober berät die international besetzte Jury vom 26. bis 28. Oktober in Berlin. Dort können die Städte auch noch einmal ihre Konzepte präsentieren. Die Entscheidung wird dann am 28. Oktober verkündet. Für die laufende Bewerbungsphase hatte der Freistaat bereits 600 000 Euro bereitgestellt.
„Der Zeitplan bis Oktober ist ein straffer Zeitplan“, sagte Ministerin Klepsch. In der zweiten Bewerbungsphase geht die Stadt auch stärker auf die Ereignisse Ende August 2018 ein. Damals war ein 35-jähriger Deutscher von einem inzwischen wegen Totschlags verurteilten Syrer sowie einem mutmaßlichen Mittäter aus dem Irak, der sich seither auf der Flucht befindet, erstochen worden. Die Tat hatte unter anderem fremdenfeindliche Proteste und Übergriffe auf Ausländer ausgelöst.
Die Jury hatte nach der ersten Bewerbungsphase gerügt, dass dieser Aspekt zu wenig beachtet worden war. „Eine Kulturhauptstadtbewerbung tut auch weh, weil man sich mit schwierigen Themen auseinandersetzen muss“, sagte Oberbürgermeisterin Ludwig. Dennoch solle die Bewerbung authentisch sein. „Wir machen nichts für die Jury.“ | [
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] | Politik | Kabinett | 2020-06-30T13:55:18.000Z | 2020-06-30T13:55:18.000Z | 2020-06-30 13:55:18 | 402 | https://www.sueddeutsche.de/politik/chemnitz-kulturhauptstadt-2025-20-millionen-euro-fuer-chemnitz-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200630-99-619864 |
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Studium - So lebt es sich in der Uni-Stadt Dortmund | Dortmund eine Studentenstadt - wer hätte dat gedacht? Die größte Stadt des Ruhrgebietes ist bundesweit sicher mehr für Fußball als für ihre Akademiker bekannt. Aber immer mehr Studenten kommen hierher - und bleiben.
Wohnen
Wer aus Städten wie München oder Hamburg nach Dortmund zieht, dem wird die Wohnungssuche geradezu paradiesisch vorkommen. Man findet hier eine Bleibe, ohne allzu lange suchen zu müssen. Und das Beste daran: Sie ist auch noch bezahlbar! Die durchschnittlichen Mieten liegen bei 7,73 Euro pro Quadratmeter .
Dennoch hat sich die Wohnsituation auch hier in den vergangenen Jahren verschärft. Die mehr als 2800 Plätze in den Studentenwohnheimen sind belegt, es gibt lange Wartelisten. Preiswerte Unterkünfte sind auch bei anderen Wohnungssuchenden mit geringem Einkommen begehrt. Trotzdem gibt es ein ausreichendes Angebot - wenn auch nicht immer in der favorisierten Lage.
Die Stadt Dortmund hat zudem mit der Dogewo, der Dortmunder Gesellschaft für Wohnen, einen Kooperationsvertrag geschlossen, der noch bis 2019 läuft. Demnach reserviert die Dogewo für Schüler, Studenten und Auszubildende einen Pool von etwa 90 preiswerten Wohnungen im Ortsteil Dorstfeld, also in Uni-Nähe, die zum Teil schon ab sofort verfügbar sind.
Tipps für die Wohnungssuche
Der Stadtanzeiger , der umsonst in jeden Haushalt geliefert wird, hat einen umfassenden Immobilienteil, ebenso die Ruhr Nachrichten . Die Dortmunder Tageszeitung bietet parallel dazu eine Immobilienseite im Netz , auf der sich gut strukturiert nach Wohnungen suchen lässt. Über die Internetseite des Studentenwerks kann man sich um Wohnungen, Appartements und Wohnheimzimmer bewerben. Auch der Asta, über den an der TU Dortmund ohnehin das meiste läuft, bietet im Internet eine eigene Wohnungs- und Jobbörse an.
Nützliche Links:
Unterwegs
... mit den Öffentlichen
Mit dem Semesterticket dürfen Studierende den öffentlichen Personennahverkehr in ganz Nordrhein-Westfalen nutzen. Ab 19 Uhr (werktags) und am Wochenende kann im Bereich des Verkehrsverbandes Rhein-Ruhr (VRR) eine weitere Person kostenfrei mitgenommen werden. Die Kosten für das Semesterticket werden direkt mit dem Semesterbeitrag (284,22 Euro, Stand Sommersemester 2017) eingezogen und betragen zurzeit 189,38 Euro pro Semester (inkl. NRW-Erweiterung).
Abfahrtszeiten und Änderungen im Fahrplan im Raum Dortmund gibt es auf der Homepage des VVR oder der Webseite Bus & Bahn für Dortmund .
... mit dem Fahrrad
Wer kein eigenes Fahrrad hat, kann für neun Euro am Tag eines mieten. Überall in der Stadt, zum Beispiel am Hauptbahnhof, gibt es Miet-Stationen von metropolradruhr , erkennbar am weißen "m" auf orangefarbenem Grund. Dortmund ist allerdings laut der jüngsten ADAC-Studie die fahrrad un freundlichste Großstadt Deutschlands. Deshalb lieber die City meiden und in der Bolmke radeln, einem Wäldchen direkt an der Westfalenhalle.
... mit dem Taxi
Beliebte Nummern: 02 31/14 44 44 oder 02 31/7 77 77 77.
Nützliche Internetseiten: Taxi-Rechner Dortmund
Freizeit
Welche Sportmöglichkeiten gibt es?
Ein ebenso breites wie günstiges Angebot bietet der Hochschulsport : Von Aikido über Basketball, Fechten, Rudern und Rugby bis hin zu Zumba stehen mehr als 70 Mannschafts- und Einzelsportarten zur Auswahl. Insgesamt gibt es über 160 Sportkurse und ein campuseigenes Fitnessstudio, das Fitnessförderwerk.
Wo habe ich mit wenig Geld Spaß?
Welche Termine sollte ich mir merken?
Gibt es Tipps für Kulturinteressierte?
Wo finde ich gute Bars?
Im Kreuzviertel reiht sich Bar an Kneipe. Um nur einige zu nennen: Bürgermeister Lindemann , Lokales , Schilling , Bieder&Meier .
Und Clubs/Diskotheken?
Für Liebhaber des musikalisch Bekannten empfiehlt sich der gesamte Innenstadtbereich zwischen View und Moog (im Dortmunder U) und der Achse Nightrooms , Village und iRoom .
Studenten triffst du eher hier:
Für alternative Abende: | Wer zum Studium nach Dortmund kommt, hat Fragen. Etwa: Muss ich für den BVB sein? (Das sei verraten: ja.) Mehr Antworten im Studentenatlas. | [
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"Süddeutsche Zeitung"
] | Bildung | Studentenatlas | 2017-03-24T16:02:04.000Z | 2017-03-24T16:02:04.000Z | 2017-03-24 16:02:04 | 1,065 | Studium - So lebt es sich in der Uni-Stadt Dortmund | https://www.sueddeutsche.de/bildung/tipps-fuer-die-uni-stadt-dortmund-pott-hoemma-1.2210782 |
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Neuer Bayer-Coach Schmidt will mit Offensive begeistern | Leverkusen (dpa) - Cheftrainer Roger Schmidt hat mit Bayer Leverkusen viel vor. „Wir wollen die Zuschauer mit offensivem Fußball begeistern“, kündigte der 47-Jährige an seinem ersten Arbeitstag beim Fußball-Werksclub an.
„Die Mannschaft ist willig, macht einen guten Eindruck und hat Potenzial“, sagte er. Das Erfolgskonzept des FC Red Bull Salzburg, mit dem Schmidt österreichischer Meister geworden ist und der in der vergangenen Saison mehr als 100 Tore erzielte, hat er mitgebracht. „Wir werden eine ähnliche Spielweise hier sehen. Der Ansatz soll nicht sein, etwas besser als der Gegner zu spielen, sondern ihm unser Spiel aufzudrücken“, erklärte Schmidt, der seine Profi-Trainerkarriere beim SC Paderborn (2011/12) in der 2. Liga begonnen hatte.
Die erste Herausforderung für den neuen Coach und Bundesliga -Debütanten wird in gut sechs Wochen die Qualifikation für die Champions League sein. Auch der erste Liga-Spieltag hat es in sich: Bayer 04 muss bei Borussia Dortmund antreten. „Dann werde ich merken, dass ich in der Bundesliga angekommen bin“, sagte der studierte Diplom-Ingenieur, der sein Engagement durch Bayer als „große Wertschätzung“ empfindet: „Ich werde versuchen, das Vertrauen, mit allem, was ich habe, zu rechtfertigen.“
Beim Trainingsauftakt auf dem Bayer-Gelände konnte er bereits vier Neuzugänge begrüßen. Der brasilianische Linksverteidiger Wendell, der von AS Rom ausgeliehene Abwehrspieler Tin Jedvaj, Torhüter Dario Kresic vom FSV Mainz 05 und der ukrainische U 21-Nationalspieler Wladlen Jurschenko. Auch Rückkehrer Karim Bellarabi, zuletzt an Eintracht Braunschweig ausgeliehen, war beim ersten Training dabei. Die WM-Fahrer Emir Spahic und Heung-Min Son machen erst mal Urlaub. Der neue Stürmer Josep Drmic vom 1. FC Nürnberg ist mit der Schweiz noch im Achtelfinale dabei.
„Der Urlaub war zu kurz, aber die Freude, dass es wieder losgeht, ist da“, meinte Leverkusens Torjäger Stefan Kießling und sagte zum neuen Trainer: „Der erste Eindruck ist positiv. Ich lasse mich mal von der Vorbereitung überraschen.“ Bis Ende der Woche stehen immerhin elf Trainingseinheiten auf dem Programm.
„Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Roger Schmidt. Er ist ein hervorragender Trainer, der für aggressiven und temporeichen Fußball steht“, sagte Bayer-Geschäftsführer Michael Schade. „Ich habe ein sehr gutes Gefühl und bin gespannt, wie es in den nächsten Wochen läuft. Wir werden ihm jede Hilfe anbieten, auch in Bezug auf Spieler.“
Bayer sucht noch einen offensiven Mittelfeldspieler, nachdem der Hamburger SV den Wechsel von Hakan Calhanoglu bisher abgelehnt hat. „Wir stehen noch zu unserem Angebot und hoffen, dass noch nicht das letzte Wort gesprochen ist“, sagte Sportdirektor Rudi Völler.
Die Leverkusener haben für Transfers finanziellen Spielraum, da die Champions League dem Club rund 26,3 Millionen Euro an Einnahmen bescherte. Zudem brachten die Verkäufe von Emre Can (FC Liverpool), Sidney Sam (Schalke 04) und Jens Hegeler (Hertha BSC) noch einen hohen zweistelligen Millionen-Betrag ein. | [
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] | Sport | Sport | 2014-06-30T12:48:34.000Z | 2014-06-30T12:48:34.000Z | 2014-06-30 12:48:34 | 443 | https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-neuer-bayer-coach-schmidt-will-mit-offensive-begeistern-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140630-99-04641 |
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Geschäft mit Marihuana in den USA | Es gibt einen Markt in den Vereinigten Staaten, der sich rasant entwickelt und der ausnahmsweise nichts mit Smartphones oder sozialen Netzwerken zu tun hat. Für dieses Geschäft gibt es zahlreiche kreative Namen: Cannabusiness, Dot Bong, Marihuana AG. Laut einer Studie des Marktforschungsinstituts ArcView werden durch legale Verkäufe der weichen Droge in diesem Jahr 1,43 Milliarden US-Dollar umgesetzt, im kommenden Jahr sollen es gar 2,34 Milliarden Dollar sein. Das liegt daran, dass Cannabis 2014 nicht nur wie bisher in 20 Bundesstaaten als Medizin , sondern in Colorado und Washington auch als Genussmittel verkauft werden wird.
In Kalifornien sprechen sie beim Thema Marihuana in Anlehnung an den Goldrausch Mitte des 19. Jahrhunderts von einem "Grünrausch" - nicht nur wegen der Farbe der Pflanzen, sondern auch wegen der Dollar, die sich damit verdienen lassen. Hier ist der Genuss von Marihuana als Medikament seit 17 Jahren erlaubt, der Bundesstaat nimmt dadurch etwa 100 Millionen Dollar jährlich an Steuern ein. Diese Zahl soll künftig deutlich steigen, bestenfalls auf bis zu 1,5 Milliarden Dollar. Es gibt zahlreiche Gruppen, die sich dafür einsetzen, Marihuana auch in Kalifornien als Genussmittel zu legalisieren.
Die Schätzungen, wie groß der Marihuana-Markt in den USA tatsächlich ist, gehen sehr weit auseinander. Manche Studien halten die Cannabis-Industrie mittlerweile für so groß wie die für Bier (99 Milliarden Umsatz pro Jahr) oder Tabak (75 Milliarden), vorsichtigere Schätzungen gehen von 30 Milliarden Dollar aus. Ein Riesengeschäft also, unreguliert, illegal. Unversteuert.
"Wenn man die menschlichen und finanziellen Kosten der aktuellen Gesetzgebung analysiert, dann ist es an der Zeit, Marihuana zu legalisieren", sagt der stellvertretende Gouverneur von Kalifornien, Gavin Newsom. Der Genuss von Cannabis ist in Kalifornien weitgehend akzeptiert, man bekommt die Drogen nicht nur gegen Kopfschmerzen oder Schlaflosigkeit verschrieben, sondern kann sie quasi an jeder Straßenecke kaufen. Laut einer aktuellen Studie sprechen sich mehr als 65 Prozent der Bewohner Kaliforniens für eine Legalisierung aus, und zwar vor allem aus recht pragmatischen Gründen: Wenn Cannabis sowieso erhältlich ist, warum sollte der Bundesstaat den Handel nicht regulieren und dadurch eine Menge Steuern einnehmen - und eine Menge Geld sparen?
Es geht bei der aktuellen Diskussion weniger um die gesellschaftlichen Folgen einer möglichen Legalisierung, sondern um Geld. Kalifornien gilt vor allem deshalb als Schlüsselstaat, weil dort zum einen sehr viel Cannabis angebaut und konsumiert wird, und zum anderen, weil dem Bundesstaat bei der Legalisierung als Medikament eine wichtige Rolle zugekommen ist. Dem Beispiel von Kalifornien folgten 19 weitere Bundesstaaten sowie die Landeshauptstadt Washington, D.C. Eine ähnliche Wirkung könnte nun die Legalisierung als Genussmittel haben.
"Als ehemaliger Bürgermeister von San Francisco kann ich Ihnen versichern, dass die Kosten für den Kampf gegen Drogen enorm sind", sagt Newsom und versichert, selbst kein Marihuana zu rauchen und den Genuss nicht unterstützen zu wollen. Es gehe ihm vielmehr darum, Kosten reduzieren und Einnahmen erhöhen zu wollen: "Dieser War on Drugs hat den amerikanischen Steuerzahler Hunderte von Milliarden US-Dollar gekostet - manche sprechen gar von mehr als einer Billion Dollar innerhalb der vergangenen 40 Jahre, und es gibt keinen Beweis dafür, dass dieser Krieg im Fall von Marihuana erfolgreich ist." In diesem Jahr hätten bereits mehr als 600.000 Menschen mindestens eine Nacht im Gefängnis verbracht aufgrund nicht-gewalttätiger Drogendelikte: "Was für eine Verschwendung. Polizisten müssen verdeckt arbeiten, dabei könnten sie sich auf schlimmere Verbrechen konzentrieren. Die Gefängnisse sind überfüllt."
Wer sich mit Newsom unterhält, der erfährt recht schnell, dass es ihm nicht nur um Geld geht, sondern um Politik ganz allgemein: "Die Politik hat versagt. Wir haben nicht den Mut, etwas zu verändern. Politiker haben eine Höllenangst davor, dass ein Gegner womöglich eine Anzeige schaltet, in der sie als weich im Kampf gegen Drogen dargestellt werden oder dass sie den Genuss von Drogen gar unterstützen würden. Sie treffen Entscheidungen, die ihr politisches Überleben sichern."
Newsom steht einem Gremium der American Civil Liberties Union (ACLU) vor, das in den kommenden Monaten die möglichen Folgen einer Legalisierung analysieren soll. Zunächst war geplant, die Einwohner bei der nächsten Präsidentschaftswahl im Jahr 2016 erneut über die Legalisierung abstimmen zu lassen, doch es könnte bereits im November 2014 zur Wahl kommen. Der ACLU schwebt eine Regulierung wie etwa bei Zigaretten vor: Verkauf nur an Erwachsene, Genussverbot in öffentlichen Räumlichkeiten, eine Steuerstruktur, bei der die Einnahmen vor allem Suchtprogrammen und der Bekämpfung schlimmerer Drogen und Gewaltverbrechen zur Verfügung gestellt werden.
Freilich gibt es nicht nur Befürworter, viele halten die Initiativen zur Legalisierung für eine zynische Reaktion auf Misserfolge im Kampf gegen den illegalen Anbau und Handel der Droge. Craig Steckler, Präsident der International Association of Chiefs of Police, warnt davor, aufzugeben: "Wenn Cannabis problemlos zu kaufen sein wird, dann liegt das Zeug im Haus oder im Auto herum. Das erleichtert den Zugang für Kinder." Er fürchte, dass die Legalisierung von Cannabis nur der Anfang sei: "Wo ziehen wir die Grenze? Machen wir irgendwann alle Drogen legal? Was, wenn wir in ein paar Jahren feststellen, dass das alles keine gute Idee war?"
Steckler verweist auch auf die Probleme in Nordkalifornien. Dort, im Bezirk Humboldt, wird das nach allgemeinem Dafürhalten beste Marihuana der Welt angebaut. Beinahe jeden Tag gibt es dort Diebstähle, Raufereien und Schießereien. Bisweilen trauen sich die Polizisten nicht mehr in die Gegend, weil sich die Züchter recht aggressiv gegen Kontrollen wehren.
Zudem schlagen Naturschützer seit Monaten Alarm, dass der Anbau außer Kontrolle geraten sei und fatale Folgen für die Tierwelt haben könne. "Mindestens vier Bäche sind ausgetrocknet, bei vielen anderen wird es nicht mehr lange dauern", sagt Scott Bauer vom kalifornischen Ministerium für Naturschutz.
Experten befürchten, dass in Humboldt ein Großteil der Zucht mittlerweile von einem mexikanischen Drogenkartell kontrolliert wird, das mehr als 100.000 Pflanzen besitzt. Das wiederum ist ein Argument für Newsom, den Anbau zu legalisieren und unter staatliche Aufsicht zu stellen: "Wir erlauben, dass Drogenkartelle weltweit davon profitieren, dass es anderen Menschen schlecht geht." Diesen Satz kann man jedoch auch anders interpretieren: Wenn schon jemand viel Geld verdient, könnte das doch auch der notorisch klamme Bundesstaat Kalifornien sein.
Am 23. Dezember soll der Gesetzesvorschlag mit dem Namen "Marijuana Control, Legalization and Revenue Act 2014" genehmigt werden, dann haben die Initiatoren bis 26. Juni Zeit, eine halbe Million Unterschriften zu sammeln - im November 2014 könnte es dann zur Abstimmung kommen. Newsom würde sich gern mehr Zeit lassen und die Entwicklung in Washington und Colorado abwarten: "Wenn dort irgendetwas schiefgeht, würde das unsere Bewegung dramatisch zurückwerfen."
Bei erfreulichen Ergebnissen dort soll nicht nur in Kalifornien über eine Legalisierung von Cannabis als Genussmittel abgestimmt werden - es gibt ähnliche Initiativen in Oregon, Alaska und Rhode Island. In Florida und weiteren vier Bundesstaaten wird über Wahlen zur Legalisierung als Medikament nachgedacht. Es gibt eben einen Grünrausch in den USA, und einige Bundesstaaten würden so nur allzu gern ihre leeren Kassen füllen. | Jürgen Schmieder | Marihuana ist ein Milliardengeschäft, an dem viele verdienen. In den USA soll die Droge nun freigegeben werden. | [
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] | Wirtschaft | Drogen | 2013-11-29T13:39:39.000Z | 2013-11-29T13:39:39.000Z | 2015-02-10 19:07:46 | 1,109 | Geschäft mit Marihuana in den USA | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/geschaeft-mit-marihuana-in-den-usa-gruenrausch-1.1831416 |
Rheuma haben und Kinder kriegen: Bei guter Planung geht das | Reutlingen (dpa/tmn) - Etwa ein Fünftel aller an Rheuma erkrankter Frauen erhält die Diagnose, bevor sie ein Kind bekommen. Trotzdem ist Nachwuchs möglich. Sie brauchen dann aber einen guten Plan für die Therapie, die Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt.
Maria Krauser kann sich nicht daran erinnern, jemals ohne Gelenkbeschwerden gelebt zu haben. Im Alter von vier Jahren erkrankte sie an einer frühen Form von rheumatoider Arthritis. Sie nimmt sie dauerhaft Medikamente, darunter auch das für Embryos schädliche Methotrexat (MTX). Mit Mitte 20 kam bei der jungen Frau aus Reutlingen der Wunsch nach einem eigenen Kind auf. Sie fragte sich: Welche Medikamente kann ich weiter ohne Probleme nehmen?
Weltweit leiden 0,5 bis 1 Prozent der Bevölkerung an einer rheumatoiden Arthritis, Frauen sind dreimal häufiger betroffen als Männer. Etwa ein Fünftel der Frauen erhält die Diagnose bereits vor dem ersten Kind. „Früher hat man diesen Frauen nicht selten ganz von einem Kind abgeraten, das ist heute nicht mehr so, aber eine Schwangerschaft und auch die Zeit danach sollte möglichst optimal geplant sein“, sagt Rebecca Fischer-Betz von der Deutschen Gesellschaft für Rheumatologie (DGRh).
In einigen Studien wurde festgestellt, dass es bei Frauen mit einer rheumatoiden Arthritis häufiger zu Wachstumsverzögerungen des Babys in der Gebärmutter und zu Frühgeburten kommen kann. Zudem träten häufiger sogenannte Schwangerschaftsvergiftungen auf, mit starkem Anstieg des Blutdrucks zur Geburt hin, sagt Christian Albring, Präsident des Berufsverbandes der Frauenärzte. „Deswegen werden wir diese Frauen aufmerksam überwachen.“
Eine rheumatoide Arthritis verläuft oft in Schüben. „Ich empfehle, eine Schwangerschaft in einer Phase anzugehen, bei der das Rheuma stabil ist“, sagt Fischer-Betz. Sichere Medikamente sollten weiter eingenommen werden, um das Schubrisiko und auch das Risiko von Schwangerschaftskomplikationen zu reduzieren. Wichtig sei aber das rechtzeitige Absetzen von MTX - mindestens drei Monate vor der Empfängnis - und anderen Medikamenten.
„Wir gehen davon aus, dass das Risiko von Skelettfehlbildungen bei 6 bis 8 Prozent liegt, wenn MTX in den ersten Wochen einer Schwangerschaft eingenommen wurde, das Risiko einer Fehlgeburt liegt bei etwa 40 Prozent“, sagt Fischer-Betz, die am Universitätsklinikum Düsseldorf tätigt ist. Zum Vergleich: Das allgemeine Risiko für Fehlbildungen liegt bei etwa 3 Prozent.
Weitere Fragen drehen sich um neue Medikamente wie die TNF-alpha-Blocker, die seit 10 bis 20 Jahren auf dem Markt sind. „Wir haben aus Fallserien und Registern einen Überblick über etwa 1000 Schwangerschaften, bei denen in frühen Phasen der Schwangerschaft TNF-alpha-Blocker genommen wurden, es gibt aktuell keinen Anhalt für vermehrte Fehlbildungen“, sagt Fischer-Betz. „Doch wir hätten gerne noch mehr Sicherheit, um klare Empfehlungen aussprechen zu können.“
Maria Krauser ließ sich gut von ihren Ärzten beraten. Sie setzte MTX ab und nahm andere Medikamente ein. „Die erste Schwangerschaft verlief gut, ich fühlte mich fit und nahm auch nicht zu viel zu“, sagt die heute 32-Jährige. Im Jahr 2009 kam ihr erster Sohn zur Welt, per Kaiserschnitt. „Ich hatte 2007 eine künstliche Hüfte bekommen und wollte kein Risiko eingehen, dass während der Geburt etwas passiert am Gelenk.“ Laut Frauenarzt Albring wird nicht jeder Frau mit einem rheumatischen Krankheitsbild zu einem Kaiserschnitt geraten, teils sei aber die Muskulatur sehr schwach oder die Wirbelsäule und die Hüfte stark betroffen. Dann sei ein geplanter Kaiserschnitt besser.
Drei Jahre später kam Krausers zweiter Sohn zur Welt. Inzwischen berät sie für die Rheuma-Liga ehrenamtlich betroffene Frauen und junge Rheumakranke. „Es gibt einen regen Austausch oder auch Tipps, wie man die Kinder beispielsweise trotz Gelenkbeschwerden, heben, tragen oder wickeln kann“, erzählt sie. „Mit einem guten Netzwerk und guter Beratung ist ein Leben mit Rheuma und Familie prima möglich.“ | [
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] | Gesundheit | Gesundheit | 2014-07-16T07:57:40.000Z | 2014-07-16T07:57:40.000Z | 2014-07-16 07:57:40 | 579 | https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-rheuma-haben-und-kinder-kriegen-bei-guter-planung-geht-das-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140716-99-01597 |
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Reinhold Messner mahnt zu Geduld in der Krise | Stuttgart (dpa/lsw) - Der frühere Extrembergsteiger Reinhold Messner (76) setzt in Krisenzeiten auf Geduld und Verzicht. „Man muss Geduld haben. Für sich und für alle anderen. Und man muss den Verzicht als Maxime nehmen. Meine alpinistische Karriere war auch deshalb so erfolgreich, weil ich jeglichen unnötigen Ballast reduziert habe“, sagte er im Interview mit den „Stuttgarter Nachrichten“ und der „Stuttgarter Zeitung“ (Freitag). In Pandemiezeiten sei es auch wichtig, dass man seinem Leben Struktur gebe.
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] | Service | Leute | 2021-02-19T08:40:20.000Z | 2021-02-19T08:40:20.000Z | 2021-02-19 08:40:20 | 77 | https://www.sueddeutsche.de/service/stuttgart-reinhold-messner-mahnt-zu-geduld-in-der-krise-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210219-99-506336 |
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Diesel-Umtausch bei VW: Eine Frechheit | Es ist ein großer Tag, finden zumindest die Herren bei Volkswagen. Immerhin leiste man mit dem neuen Umtauschprogramm nun "einen signifikanten Beitrag zur Verbesserung der Luftqualität" in den Städten, heißt es aus Wolfsburg. Das ist natürlich ein schlechter Scherz: dass ein Konzern, der für den wohl größten Industriebetrug der Nachkriegsgeschichte verantwortlich ist, nun so tut, als stünde die Sorge um das Gemeinwohl hinter den neuen Prämien.
Bis zu 10 000 Euro will der Konzern zahlen, wenn ein alter Diesel verschrottet und ein neuer gekauft wird. Volkswagen bietet dieses Umtauschprogramm deshalb an, weil der Konzern das für die wirtschaftlich schlaueste Strategie hält. Es ist die Angst vor teuren Hardware-Nachrüstungen und vor Fahrverboten, die der Kalkulation dieser Prämien zugrunde liegt: Bevor man mehrere Tausend Euro investieren muss, um ein dreckiges Auto ein bisschen sauberer zu bekommen, verkauft man lieber ein neues Auto mit höheren Rabatten, verdient noch daran und ist das Problem los.
VW diskriminiert Kunden, die nicht in belasteten Städten leben
Die große Geste, mit der Volkswagen nun seinen neuen Sinn für gesellschaftliche Verantwortung demonstrieren will, hat noch einen anderen großen Schönheitsfehler: Denn die richtig üppigen Wechselrabatte gibt es nur für Dieselfahrer, die in oder im Umkreis einer der 14 Städte leben, in denen die Luftqualität besonders schlecht ist. Das mag den Vorgaben entsprechen, die die Bundesregierung gemacht hat - dennoch ist es eine Frechheit. Denn all jene, die Dieselautos gekauft haben in der Annahme, damit ein umweltfreundliches Fahrzeug zu erwerben, wurden wissentlich von VW betrogen. Sie haben für ihr Geld nicht das bekommen, was ihnen in Aussicht gestellt wurde. Der Schaden, der ihnen dabei entstanden ist, ist nicht davon abhängig, ob die Luftqualität an ihrem Wohnort bloß normal schlecht oder ganz besonders schlecht ist.
Auch die Dieselfahrer außerhalb der stark belasteten Städte atmen den Dreck ein, den ihre Autos verursachen, genau wie ihre Kinder, ihre Nachbarn, ihre Kollegen. Sie schlechter zu stellen, bedeutet, dass Volkswagen einen Teil der Opfer seines Betrugs bei der Entschädigung diskriminiert. Das ist inakzeptabel und es erweckt den Eindruck, dass Volkswagen auch bei der Umtauschaktion ähnlich vorgeht wie bei der Aufklärung der Dieselaffäre: VW tut immer nur so viel, wie gerade notwendig ist, um für sich selbst das Beste rauszuholen. | Angelika Slavik | Volkswagen ist für den wohl größten Industriebetrug seit dem Zweiten Weltkrieg verantwortlich und versucht, damit weiter Profit zu machen. | [
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] | Wirtschaft | Automobilindustrie | 2018-10-18T10:48:32.000Z | 2018-10-18T10:48:32.000Z | 2018-10-26 11:35:39 | 364 | Diesel-Umtausch bei VW: Eine Frechheit | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/diesel-vw-kommentar-1.4175555 |
Europas Raketenprogramm unter Druck | Paris (dpa) - Sie galt als Europas unermüdliches und extrem zuverlässiges Arbeitspferd für den Transport von Satelliten ins All: Vor 30 Jahren hob die Trägerrakete Ariane 4 erstmals ab. Eine europäische Erfolgsgeschichte.
Ihre Nachfolger stehen heute harter Konkurrenz gegenüber, neue Konkurrenten wirbeln den Markt auf - vor allem das aufstrebende US-amerikanische Raumfahrtunternehmen SpaceX von Tesla-Chef Elon Musk drückt die Preise. Der europäische Hersteller ArianeGroup macht deshalb ordentlich Druck und fordert baldige öffentliche Aufträge für den neuen Hoffnungsträger Ariane 6.
Welche Rolle spielte die Ariane 4 für Europas Raumfahrtindustrie?
„Sie hatte eine fundamentale Bedeutung“, sagt der Chef der französischen Raumfahrtagentur Cnes, Jean-Yves Le Gall. Er war am Tag des ersten Starts am 15. Juni 1988 selbst in Französisch-Guyana in Südamerika, wo die Ariane-Raketen vom Weltraumbahnhof Kourou in den Himmel donnern. Noch heute erinnert sich Le Gall an die „unbeschreibliche Freude“. Die Ariane 4 wurde ein riesen Erfolg für die europäische Raumfahrt und sicherte ihr eine Vormachtstellung beim Transport kommerzieller Satelliten.
Die erste Ariane-Rakete war 1979 gestartet. Die Modelle Ariane 1, 2 und 3 konnten aber nur vergleichsweise leichte Fracht transportieren. Sie kamen zusammen auf 28 Starts. Ihr Nachfolger Ariane 4 konnte dann eine Nutzlast von bis zu fast fünf Tonnen ins All bringen.
Wie sieht die Bilanz der Ariane 4 aus - und kann der Nachfolger Ariane 5 mithalten?
Die Ariane 4 kam bis zu ihrer letzten Mission im Jahr 2003 auf 116 Starts, darunter nur drei Fehlschläge. Ihr Nachfolger Ariane 5 begann mit einem Drama: Bei ihrem Erstflug kam die Rakete 1996 vom Kurs ab und explodierte über dem Südatlantik. Einige Jahre später musste eine neue Version mit einer Nutzlast von nun zehn Tonnen kurz nach dem Start gesprengt werden - mit einem wertvollen Satelliten an Bord.
Inzwischen hat sich aber auch die Ariane 5 längst einen guten Ruf erarbeitet. Sie hat mehr als 200 Satelliten ins All gebracht, und mit 82 erfolgreichen Starts in Serie überholte sie den Rekord ihrer Vorgängerin. Allerdings wurde diese Erfolgsserie im Januar unterbrochen, als eine Rakete von ihrer Flugbahn abwich. Die transportierten Satelliten gingen dadurch aber nicht verloren.
Wie steht Europa im Raketenmarkt heute da?
Im kommerziellen Markt - also bei Aufträgen, die nicht von staatlichen Institutionen stammen - ist Europa nach wie vor stark. Bei großen Telekommunikationssatelliten hatte der europäische Raketenbetreiber Arianespace nach eigenen Angaben auch 2017 die Nase vorn. Doch SpaceX gewinnt an Bedeutung, das junge amerikanische Unternehmen zog im vergangenen Jahr bei der Zahl der Starts an Arianespace vorbei. Die Firma bietet Starts günstiger an als die Europäer. Die Europäische Weltraumorganisation (Esa) lässt deshalb von der ArianeGroup die Ariane 6 entwickeln, die deutlich billiger sein soll.
Warum pocht ArianeGroup auf öffentliche Aufträge für die neue Rakete?
Der Hersteller beschwert sich schon länger, dass SpaceX von US-amerikanischen Staatsaufträge profitiere, die den Europäern verwehrt seien, und bei denen SpaceX deutlich mehr Geld nehme als bei europäischen Kunden. Um gegenhalten zu können, fordert der Konzern ein Mindestmaß an Zusagen für institutionelle Aufträge aus Europa, etwa für Forschungsmissionen, Regierungssatelliten oder Satelliten des europäischen Navigationssystems Galileo. Die Ariane 6 soll 2020 das erste Mal starten, bislang liegt neben dem Premierenflug aber nur eine Bestellung der EU-Kommission für zwei Starts vor.
„Wir brauchen insgesamt sieben Verträge für garantierte Starts. Bis Ende Juni“, sagte ArianeGroup-Chef Alain Charmeau kürzlich dem Nachrichtenmagazin „Spiegel“. „Ohne Verträge müssten wir die Produktion anhalten.“ Esa-Chef Jan Wörner sieht ein solches Ultimatum kritisch: „Ich glaube, Drohgebärden sind nicht hilfreich“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Man arbeite daran, so viele Zusagen wie möglich zu bekommen. Für Esa-Missionen würden wo immer es geht europäische Raketen eingesetzt. Mit der Europäischen Union, die für Galileo und das Erdbeobachtungsprogramm „Copernicus“ verantwortlicht ist, gebe es intensive Gespräche. „Wir sind auf einem guten Weg.“
Kann Europa dem Wettbewerb standhalten?
„Im Vergleich zu vor 30 Jahren geht heute alles viel schneller“, sagt Frankreichs Raumfahrtagenturchef Le Gall. Man müsse weiter in Innovation investieren. In jedem Fall hat Europa einiges in die Wege geleitet, um sich zu behaupten. Die Trägerraketen-Industrie wurde mit der Gründung von ArianeGroup als Gemeinschaftsunternehmen von Airbus und dem Triebwerkshersteller Safran neu organisiert. Die weitgehend auf Staatskosten entwickelte Ariane 6, deren Oberstufe in Bremen entsteht, soll bis um die Hälfte günstiger sein als ihre Vorgängerin. Ob das reicht, wird sich zeigen.
Esa-Generaldirektor Wörner sagt: „Ich glaube, dass Europa genug Gehirn hat, dass wir auch in Zukunft leistungs- und wettbewerbsfähige Raketen haben.“ Er hebt hervor, dass der Preis nicht das einzige Kriterium sei - Zuverlässigkeit sei auch ein Argument im Wettbewerb. Und letztlich gehe es wie damals bei der Entwicklung der ersten Ariane-Raketen um einen eigenständigen Zugang Europas zum Weltraum. | [
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] | Wissen | Dpa | 2018-06-14T09:11:27.000Z | 2018-06-14T09:11:27.000Z | 2018-06-14 09:11:27 | 757 | https://www.sueddeutsche.de/wissen/raumfahrt-europas-raketenprogramm-unter-druck-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180614-99-715077 |
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Wie Sicherheitsbehörden Handys überwachen können | Berlin (dpa) - Die deutschen Sicherheitsbehörden dürfen unter bestimmten Voraussetzungen die Handys von Verdächtigen überwachen. In den meisten Fällen geht es nicht um das Abhören von Gesprächen, sondern um die Ortung der Geräte.
Wie können Sicherheitsbehörden den Standort eines Mobiltelefons ermitteln?
Moderne Smartphones können mit Hilfe von Satellitennavigationssystemen wie GPS oder GLONASS ihre eigene Position sehr präzise feststellen. Ermittler haben aber in der Regel keinen Zugriff auf diese Daten, sondern orten die Handys im Funknetz.
Wie funktioniert die Ortung im Mobilfunknetz?
Solange sich ein Mobiltelefon im Standby-Modus befindet, weiß der Provider nur grob, in welcher Gegend (Location Area) sich ein Gerät befindet. Dieser Bereich kann mehrere Quadratkilometer und viele Funkstationen umfassen. Um den Standort genauer bestimmen zu können, senden die Sicherheitsbehörden eine „stille SMS“ an das Handy. Der Empfang der SMS bewirkt eine Rückmeldung des Mobiltelefons bei der Funkzelle. Der Provider sieht damit, in welcher Funkzelle genau das Telefon eingebucht ist und kann diese Information an die Behörden weiterreichen.
Bekommen die Betroffenen die Abfrage mit?
Nein, eine „stille SMS“ wird nicht im Display angezeigt und löst auch kein akustisches Signal aus. Für Android-Smartphones kann man allerdings unter bestimmten technischen Voraussetzungen mit Apps wie SnoopSnitch auch die „stillen SMS“ erkennen.
Funktioniert eine „stille SMS“ auch bei ausgeschalteten Handys?
Nein, das Mobiltelefon muss eingeschaltet und mit einer gültigen SIM-Karte im Netz eingebucht sein. Wenn sich ein Mobiltelefon im „Flugmodus“ befindet, kann es auch nicht mit einer SMS „angepingt“ werden.
Kann man mit „stillen SMS“ ein Bewegungsprofil erstellen?
Ja, wenn in kurzen zeitlichen Abständen „stille SMS“ gesendet werden, sieht man relativ genau, wo sich das Handy jeweils befindet. Die Ortung ist zwar nicht so exakt wie bei GPS, reicht aber häufig für die Ermittler aus.
Wie häufig setzen in Deutschland Strafverfolgungsbehörden und Geheimdienste die „stillen SMS“ ein?
Der Verfassungsschutz verschickte nach Angaben der Bundesregierung im ersten Halbjahr 2018 etwas mehr als 103.000 „stille SMS“ zur Ortung von Handys. Beim Bundeskriminalamt wurde das Überwachungsinstrument in diesem Zeitraum fast 31.000 Male verwendet, bei der Bundespolizei knapp 38.000 Male. Die Zahlen beim Zoll und dem Bundesnachrichtendienst wurden von der Regierung als geheim eingestuft und nicht veröffentlicht.
Auf welcher rechtlichen Grundlage dürfen „stille SMS“ eingesetzt werden?
Es gibt keine gesetzliche Norm in Deutschland, die nach ihrem Wortlaut den Einsatz von „stillen SMS“ in Ermittlungsverfahren erlaubt. In der Strafprozessordnung sind allerdings im Paragraf 100i die erlaubten technische Ermittlungsmaßnahmen bei der Ermittlung von Straftaten mit erheblicher Bedeutung festgeschrieben. Dazu gehört auch die Ortung der Handys. Zuletzt hat der Bundesgerichtshof im Februar 2018 bestätigt, dass Ermittler „stille SMS“ einsetzen dürfen. Im konkreten Fall ging es um einen Angeklagten, der wegen Mitgliedschaft in einer ausländischen terroristischen Vereinigung (PKK) zu einer Freiheitsstrafe verurteilt wurde.
Wie sehen Datenschützer den Einsatz der „stillen SMS“?
Die Maßnahme wird von den meisten Datenschutzbeauftragten nicht grundlegend abgelehnt, die vorherrschende Praxis aber bemängelt. Die Berliner Datenschutzbeauftragte Maja Smoltczyk kritisierte beispielsweise die massenhafte Anwendung. Oftmals fehle die notwendige Dokumentation der Überwachung. Die Behörden seien außerdem den erforderlichen Benachrichtigungs- und Löschungspflichten nur unzureichend nachgekommen. Die erhobenen Daten müssen nach Abschluss der Ermittlungen „unverzüglich“ gelöscht werden.
Sind die Ermittler auf den Einsatz von „stillen SMS“ beschränkt?
Nein, sie können unter bestimmten rechtlichen Voraussetzungen auch feststellen lassen, welche Mobilfunkgeräte zu einem bestimmten Zeitpunkt in einer Funkzelle eingebucht waren. Dieses Instrument wird aber nur vergleichsweise selten verwendet, weil bei jedem Einsatz unter Umständen sehr viele Bürger betroffen sind. Für sehr zielgerichtete Einsätze stehen den Ermittlern auch sogenannte Staatstrojaner zur Verfügung, mit denen Geräte umfassend belauscht werden können.
Sind die „Staatstrojaner“ überhaupt einsatzbereit?
Nach einer langen Pannenserie bei der Entwicklung der Überwachungssoftware stehen den Ermittlern inzwischen drei Varianten eines „Staatstrojaners“ zur Verfügung. Neben einer Software für PCs (RCIS 1.0 Desktop) hat das BKA demnach auch eine Variante für Smartphones und Tablet Computer (RCIS 2.0 Mobile) entwickelt. Darüber hinaus dürfe das BKA auch die Software FinFisher/FinSpy einsetzen, teilte die Bundesregierung in Antworten auf Parlamentarische Anfragen mit. Das BKA hat demnach fast sechs Millionen Euro ausgegeben, um umstrittene Programme für eine Online-Durchsuchung entwickeln zu lassen, die jetzt einsatzbereit sind. Eingesetzt wurden die neu entwickelten Überwachungsprogramme aber offenbar bislang noch nie. | [
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] | Wissen | Dpa | 2018-08-08T09:04:37.000Z | 2018-08-08T09:04:37.000Z | 2018-08-08 09:04:37 | 674 | https://www.sueddeutsche.de/wissen/technik-wie-sicherheitsbehoerden-handys-ueberwachen-koennen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180808-99-464744 |
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Gläubiger billigen Verkauf des Airports Hahn | Bad Kreuznach/Hahn (dpa) - Der Insolvenzverwalter des Flughafens Hahn hat von den Gläubigerversammlungen grünes Licht für den Verkauf des Hunsrück-Airports bekommen. Nach Zustimmung des Gläubigerausschusses der bisherigen Betreibergesellschaft habe er am Donnerstag auch ein einstimmiges positives Votum der Gläubigerversammlungen von vier Schwestergesellschaften erhalten, sagte Jan Markus Plathner.
Es sei positiv, dass die Käuferin der Mehrheit der Hahn-Anteile, die Swift Conjoy GmbH, alle Mitarbeiter übernehmen wolle, ergänzte der Frankfurter Jurist am Insolvenzgericht Bad Kreuznach. Auf die Frage, ob er an einem Flugbetrieb auch noch in einem Jahr im Hunsrück glaube, sagte Plathner: „Ja“. Er sei optimistisch.
Der ehemalige Militär-Airport Hahn hatte im Oktober 2021 in der Corona-Pandemie Insolvenz angemeldet. Der Flugbetrieb ging jedoch vorerst weiter. Nach Aufhebung von Corona-Beschränkungen starten auch wieder mehr Passagiermaschinen. Gegenwärtig hat der Flughafen rund 430 Beschäftigte. Swift Conjoy hatte den Vertrag vergangene Woche bereits unterschrieben - zum Kaufpreis gibt es keine Angaben.
An dem Gemeinschaftsunternehmen mit Sitz in Frankfurt sind die Frankfurter Swift Group und das englische Unternehmen Conjoy Investment Partners beteiligt. Swift entwickelt nach eigener Aussage seit mehr als zehn Jahren Immobilienprojekte. Conjoy Investment ist laut dem Sprecher des Insolvenzverwalters erst 2021 von Unternehmern der Luftfahrt -, Flughafen- und Reise-Branche gegründet worden.
Die Swift Conjoy GmbH setzte sich in einem Bieterwettbewerb durch. Insolvenzverwalter Plathner sagte, bei diesem „diskriminierungsfreien Prozess“ habe es bestimmte Standardprüfungen gegeben, beispielsweise um Geldwäsche auszuschließen oder - „in dem Rahmen, in dem wir das können“ - die Finanzkraft der Interessenten zu analysieren. Deren Konzepte seien ebenfalls begutachtet worden, allerdings nicht mit einer wirklich „tief gehenden Prüfung“. Aber die angekündigte Fortführung des Flugbetriebs und Übernahme aller Mitarbeiter zeige, „dass man auch ein dahinterstehendes Konzept hat“. Die neuen Gesellschafter hätten Erfahrung mit Immobilien und Luftverkehr.
Eigentliches Ziel eines Insolvenzverfahrens sei der Verkauf von Grundstücken und Betriebsmitteln. Die Erlöse würden an die Gläubiger verteilt. Auch das Land Hessen werde als bisheriger Hahn-Minderheitsgesellschafter in Gespräche über Finanzen einbezogen. Während die Swift Conjoy GmbH laut Plathner als neue Betreiberin des Airports auftritt, wird die bisherige Flughafen Frankfurt-Hahn GmbH (FFHG) als Vorgängerin abgewickelt. Das könne mehrere Jahre dauern.
Plathner begründete seinen Optimismus für die Zukunft des einzigen größeren Flughafens in Rheinland-Pfalz auch damit, dass es in den vergangenen Monaten im Insolvenzverfahren gelungen sei, „den Flughafenbetrieb mit einer schwarzen Null oder einer roten Null, wie auch immer man will, zu führen“. Mehr Details zur Zukunft am Hahn könnten künftig die Käufer mitteilen. „Ich bin nicht der Sprecher der Investoren, ich bin der Sprecher der Gläubiger“, betonte der Jurist.
Tobias Steyer und Martin Mansell, Geschäftsführer der Swift Conjoy GmbH, streben nach eigenen Angaben an, den Passagier- und Frachtflugbetrieb fortzuführen und umfangreich auszubauen. „Dazu gehören auch Investitionen und die Schaffung neuer Arbeitsplätze in der Region.“ Plathner sagte, er glaube auch, dass die Swift Conjoy GmbH mit der zuständigen Behörde die Beibehaltung der eher seltenen Nachtfluggenehmigung klären könne.
Der inzwischen schwer angeschlagene chinesische Konzern HNA hatte 2017 für rund 15 Millionen Euro 82,5 Prozent der FFHG vom Land Rheinland-Pfalz erworben. Hessen hielt weiter die übrigen 17,5 Prozent. 2016 hatte sich die rheinland-pfälzische Landesregierung von der chinesischen Firma Shanghai Yiqian Trading bei einem ersten Verkaufsversuch der 82,5 Prozent über den Tisch ziehen lassen. Im letzten Moment zog die Regierung die Reißleine und rettete so viel Steuerzahlergeld.
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] | Wirtschaft | Luftfahrt | 2022-07-07T15:21:59.000Z | 2022-07-07T15:21:59.000Z | 2022-07-07 15:21:59 | 535 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/lautzenhausen-glaeubiger-billigen-verkauf-des-airports-hahn-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220706-99-932342 |
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„Frischling“ Carl wie im Rausch: Platz fünf im WM-Sprint | Seefeld (dpa) - Peter Schlickenrieder nahm Victoria Carl in die Arme und wollte sie gar nicht mehr loslassen. Die Thüringerin ihrerseits schaute immer wieder ungläubig in die Runde.
Die Langläuferin wusste nicht, was sie mit den vielen Glückwünschen für ihren völlig überraschenden fünften Platz im Freistil-Sprint, der ersten Entscheidung bei den nordischen Skiweltmeisterschaften in Seefeld, anfangen sollte. „Ich muss mich wahrscheinlich noch ein paar Mal kneifen, um es zu kapieren“, sagte Carl.
Ein fünfter Platz der geplagten deutschen Langläufer - für Bundestrainer Schlickenrieder und sein Team, aber auch für die gesamte deutsche WM-Mannschaft war es ein Traumstart. „Vickys Halbfinale war das Beste, was ich an Beinarbeit und Taktik heute überhaupt gesehen habe“, lobte der sonst eher kritische Schlickenrieder seinen Schützling. Carl, die überhaupt zum ersten Mal ein Sprint-Finale erreichte, hatte zweimal die gleiche Taktik gewählt, war stets erst am letzten Anstieg nach vorn gegangen. „So habe ich bereits beim WM-Test vor einem Jahr hier gearbeitet. Das war zwar nicht so erfolgreich, aber ich habe damals schon gemerkt, dass mir diese Strecke gefällt“, sagte die einstige U23-Weltmeisterin.
Im Finale war sie gegen die Großen des Sprints dann chancenlos. „Da haben ihr ein paar Körner gefehlt. Aber die Medaille heben wir uns für die Heim-WM 2021 in Oberstdorf und für Olympia auf“, sagte der Coach, während Carl doch etwas mit sich haderte: „Ich hätte mir gewünscht, nicht als Frischling in ein WM-Finale gehen zu müssen. Da wird vom ersten Meter an gekeult, Taktik spielt da keine Rolle mehr“, sagte Carl.
Mit ihr hatte niemand gerechnet, nicht mal Schlickenrieder. „Ich hatte eher Sandra Ringwald auf der Rechnung“, sagte der Coach. Doch der Schwarzwälderin unterlief im Halbfinale ein taktischer Fehler. „Ich wollte wie am vergangenen Samstag beim zweiten Platz in Cogne von vorn laufen. Ich hatte nicht damit gerechnet, dass die anderen alle dranbleiben und mich auf der Zielgeraden überrollen“, sagte Ringwald, die schließlich Zwölfte wurde.
Die überlegenen Weltmeister kommen aus Norwegen. Maiken Caspersen Falla verteidigte ihren Titel und bezwang dabei auch Olympiasiegerin Stina Nilsson aus Schweden. Johannes Kläbo holte sich nach dem Olympiasieg auch seinen ersten Einzel-WM-Titel im Sprint. | [
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Rasputin mit Depardieu auf Arte: Russisch für Anfänger | Neulich konnte sich der französische Schauspieler Gérard Depardieu zur Abwechslung mal an sich selbst berauschen, immerhin wurde er vom russischen Ersatz-Zaren Wladimir Putin höchstpersönlich in Sotschi empfangen, nachdem er seinen neuen russischen Pass erhalten hatte. Depardieu, der als Wutbürger in Sachen Steuerlast Frankreich zunächst in Richtung Belgien verlassen hatte, ließ sich in einem nicht wirklich vorteilhaften Folklore-Hemd fotografieren, und er soll mit Putin über einen Film gesprochen haben, der allein ihm eigentlich schon die Ernennung zum Ehrenrussen bringen müsste - zumindest nach den wirtschaftlich durchaus relevanten Maßstäben der Touristikbranche: So bärengleich stapft er als Gottgesandter durch Schnee und Birkenwäldchen, so trinkfest zeigt er sich beim Wodka - und so gottesfürchtig ist er in seiner Rolle, was in gewissen russischen Kreisen seit einer Weile ja wieder richtig gut ankommt.
Von "Ra-Ra-Rasputin, Lover of the russian Queen!" sangen Boney M. und trugen dazu abgefahrene Kostüme, die noch viel schriller waren als die Bluse von Sotschi. Aber die berüchtigte heiße Disco-Seite an der Story von Mönch Rasputin beschränkt sich im Film von Josée Dayan auf ein paar kurze Szenen, in denen der fromme Mann dafür mit gleich drei nackten Schönen im entsprechend breiten Bett liegen darf. Dass der sibirische Wunderheiler, der bei Hofe aufsteigt, auch der Zarin am Herzen liegt, zeigt sich dagegen nur keusch und tragisch in der Eingangs-Szene.
Der Film erzählt in Rückblenden und beginnt mit der Erschießung der Herrscherfamilie Romanow im Juli 1918 durch die Bolschewiken. Am Busen der toten Zarin Alexandra finden die Mörder nicht nur ein Beutelchen mit Geschmeide, sondern auch ein Amulett mit dem Bildnis Rasputins. Die Szene bekommt jetzt natürlich durch die Landesflucht Depardieus noch ein gewisses Etwas. Denn die Zarin wird gespielt von der unvergleichlichen Fanny Ardant, die das französische Kino wahrlich repräsentiert, durch ihre Rollen und durch ihr Leben auch, das sie eine Weile mit dem Nouvelle-Vague-Regisseur Francois Truffaut teilte.
O tempors o mores!, möchte man rufen
Und jetzt hängt Fanny Ardant auf einmal dieser Depardieu, der ja auch der Liebling des französischen Kinos war, da so am Hals: Russe geworden in jeder Hinsicht. Zuhause in Paris wummert derweil in den Feuilletons ein Streit, nachdem der einflussreiche Produzent Vincent Maraval gerade in einer Kampfschrift und irgendwie auch wegen Depardieu erklärt hat, das französische Kino sei sowieso dem Untergang geweiht, weil die Schauspieler viel zu hoch bezahlt würden - und dies sei der eigentliche Skandal. Das wiederum fanden Kommentatoren in der Zeitung Le Monde skandalös - während die mit Le Monde verschwesterte französische Huffington Post ungerührt eine Fotostrecke von der Luxus-Wohnung Depardieus in Paris verlinkte.
O tempors o mores!, möchte man da rufen, und damit wäre man dann bei Obelix, jenem französischen Nationalhelden, den Depardieu verkörpert hat, was einem bei diesem Rasputin-Film leider unwillkürlich immer wieder in den Sinn kommt. Zum Beispiel die Sache mit dem Zaubertrank. Als Rasputin von zwei bösen, bisexuellen Verwandten des Zaren gemeuchelt werden soll, wird ihm so viel Gift ins Getränk geträufelt, dass es zehn Männer töten müsste, egal ob Römer oder Russen, aber bei ihm wirkt es einfach nicht, fast ebenso wenig können Pistolenkugeln gegen ihn ausrichten. Und wenn der zottelbärtige Mönch vom Hof fortgeschickt wieder durch sein blitzsauberes sibirischen Dorf wandelt, da liegt wirklich fast Wildschweinbratenduft in der Luft.
Natürlich ist das nicht fair. Aber Rasputin - Der Hellseher der Zarin ist auch als kostümaufwendiges, optisch elegantes Melodrama angelegt und bietet ansonsten recht wenig Handfestes auf. Die politischen Verhältnisse, die zur Revolution führen, kommen eher schemenhaft vor und vor allem dann, wenn Rasputin als Mann aus dem Volk Einfluss geltend macht gegen die Macht- und Kriegsstrategien des Hofes in Sankt Petersburg. Dass es trotzdem kein schlechter Film ist, liegt an den hervorragenden Schauspielern des russisch-französischen Ensembles. An Vladimir Mashkov (Nikolaus II.). An Fanny Ardant. Und natürlich - muss man es sagen? - an Depardieu.
Rasputin - Der Hellseher der Zarin , Arte, Freitag, 20.15 Uhr | Claudia Tieschky | Gérard Depardieu hat jetzt einen russischen Pass und trinkt mit Putin Wodka. Arte zeigt nun den Film "Rasputin - Der Hellseher der Zarin". | [
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] | Medien | Gerard Depardieu | 2013-01-17T16:39:00.000Z | 2013-01-17T16:39:00.000Z | 2013-01-18 06:53:04 | 637 | Rasputin mit Depardieu auf Arte: Russisch für Anfänger | https://www.sueddeutsche.de/medien/rasputin-mit-depardieu-auf-arte-russisch-fuer-anfaenger-1.1574910 |
Anschlag in Ankara: Türkisches Militär greift Ziele in Nordirak an | Wenige Stunden nach dem Bombenanschlag in Ankara hat das türkische Militär Luftangriffe im Nordirak geflogen. Dabei sei "eine große Zahl von Terroristen neutralisiert" worden, teilte das Verteidigungsministerium am Sonntagabend mit. Die Angriffe hätten der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK und anderen "terroristischen Elementen" gegolten. Insgesamt sollen 20 Ziele der PKK zerstört worden sein. Das Ministerium berief sich auf das Recht zur Selbstverteidigung. Die PKK hat ihr Hauptquartier in den nordirakischen Kandil-Bergen.
Am Sonntagmorgen hatte sich ein Angreifer vor dem türkischen Innenministerium in die Luft gesprengt. Einen weiteren Angreifer hätten Polizisten mit einem Schuss in den Kopf getötet, so die türkische Regierung. Zwei Polizisten wurden in Zusammenhang mit dem Angriff leicht verletzt. Am Abend verbreitete die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF ein mutmaßliches Bekennerschreiben der PKK. Das türkische Innenministerium erklärte zudem, einer der Angreifer sei Mitglied der PKK gewesen.
Die Aktion sei genau nach Plan verlaufen und eine Reaktion auf das Vorgehen der Türkei in kurdischen Gebieten gewesen, zitierte die PKK-nahe Nachrichtenagentur ANF aus dem mutmaßlichen Bekennerschreiben der HPG, des militärischen Armes der PKK. Der Anschlag fiel mit der Eröffnung der neuen Legislaturperiode des türkischen Parlaments zusammen. Präsident Recep Tayyip Erdoğan nannte die Angriffe in seiner Eröffnungsrede ein "letztes Zucken des Terrors". Die "Schurken" hätten ihre Ziele nicht erreicht und würden sie niemals erreichen, so Erdoğan laut der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu.
Bilder des Anschlags zeigten ein Auto, das auf der Straße vor einem Eingang zum Innenministerium hält, eine Person bewegt sich auf den Eingang zu. Wenig später ereignet sich eine Explosion an einer Eingangsschranke. Medien berichteten, die Angreifer hätten das Tatfahrzeug im zentraltürkischen Kayseri geraubt und dessen Fahrer getötet.
Türkisches Parlament soll über Nato-Beitritt Schwedens abstimmen
Auf der Agenda der Parlamentarier steht - wenn auch ohne konkretes Datum - unter anderem die Abstimmung über den Nato-Beitritt Schwedens, den die Türkei seit Monaten blockiert. Ankara fordert von Schweden ein härteres Vorgehen gegen die verbotene kurdische Arbeiterpartei PKK. Erdoğan machte zudem kürzlich Andeutungen, eine Zustimmung des türkischen Parlaments von Kampfdrohnenlieferungen aus den USA abhängig zu machen.
Auch über die Verlängerung der Einsätze des türkischen Militärs im Irak und in Syrien soll nach Angaben des Staatssenders TRT zeitnah im Parlament abgestimmt werden. Die Türkei geht im Nordirak und in Nordsyrien regelmäßig gegen die syrische Kurdenmiliz YPG und die PKK vor. Ankara sieht beide als Terrororganisationen an. Erdoğan erklärte am Sonntag zudem, seine Drohung, eines Nachts plötzlich angreifen zu können, sei weiterhin aktuell. Die hatte der Präsident in der Vergangenheit wiederholt mit Bezug auf Syrien und den Irak ausgesprochen.
In dem seit Jahrzehnten andauernden Konflikt zwischen der PKK und dem türkischen Staat sind bisher Tausende Menschen getötet worden. Ankara geht in der Südosttürkei und im Nordirak regelmäßig mit Militäreinsätzen gegen die PKK vor. Diese wiederum verübt immer wieder Anschläge vor allem auf türkische Sicherheitskräfte. Es kommen aber auch Zivilisten dabei ums Leben. Die Türkei wirft der PKK vor, mit Terror die nationale Sicherheit und Einheit zu gefährden. Die PKK argumentiert, sie kämpfe unter anderem für die "Rechte der Kurden" und gegen Unterdrückung.
Zahlreiche Politiker verurteilten den Anschlag. Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg erklärte auf der Plattform X, die Nato stehe im Kampf gegen den Terrorismus in Solidarität an der Seite der Türkei. Den verletzten Polizeibeamten wünsche er eine schnelle und vollständige Genesung. | Dabei sei „eine große Zahl von Terroristen neutralisiert“ worden, heißt es. Zuvor hatte sich die PKK zu einem Anschlag bekannt. | [
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] | Politik | Türkei | 2023-10-01T20:32:22.000Z | 2023-10-01T20:32:22.000Z | 2023-10-02 08:55:25 | 532 | Anschlag in Ankara: Türkisches Militär greift Ziele in Nordirak an | https://www.sueddeutsche.de/politik/tuerkei-ankara-explosion-1.6265546?source=rss |
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Hochwasser in Bayern: Widerstand gegen Schutzprojekte | Beim ersten Hören klingt es seltsam: Auf die Sturzflut in Schönau am Königssee (Kreis Berchtesgadener Land) antwortet Thorsten Glauber mit einer Beratungsoffensive. "Wir intensivieren die Sturzflut-Beratung für unsere Kommunen", sagt der Umweltminister. "Denn wir wollen eine noch größere Dynamik bei der Vorsorge erreichen." Es ist aber nicht seltsam, was der FW-Politiker sagt. Denn es sind die Landgemeinden, die sich gegen Naturkatastrophen wie im Berchtesgadener Land wappnen müssen. Denn sie sind für die Bäche und kleinen Flüsse zuständig, die sich bei Starkregen plötzlich in braune Ströme verwandeln können und dann alles mit sich reißen. Viele Kommunen haben diese Gefahr noch nicht wirklich erkannt.
Der Freistaat indes unterstützt die Landgemeinden bei der Gegenwehr. Und zwar üppig: Er übernimmt 75 Prozent der Kosten für kommunale Sturzflut-Schutzkonzepte und kleinere Dämme, Rückhaltebecken und andere Gegenmaßnahmen. Bisher sind zwölf Millionen Euro aus dem Fördertopf abgerufen worden. Das ist eher wenig.
Glauber setzt darauf, dass die schlimmen Bilder von den Sturzfluten jetzt die eine oder andere Gemeinde dazu bringen, die Angebote des Freistaats anzunehmen. Denn die Hochwasserschützer machen immer wieder die gleiche, schlimme Erfahrung. "Nach einer Flutkatastrophe hast du zwei oder drei Jahre Zeit, um in der Bevölkerung und der Politik neue Dämme, Rückhalteflächen oder andere Schutzprojekte durchzubringen", sagt ein Experte. "Danach sind alle Schäden und das Leid vergessen, die sie angerichtet hat, der Widerstand gegen Schutzprojekte wächst, bis man sie nicht mehr durchsetzen kann."
Der Freistaat dagegen hat seine Lektion beim Pfingsthochwasser 1999 gelernt. Nach tagelangen Regenfällen in Oberbayern und im Allgäu überströmten damals erst die Donauzuflüsse aus den Alpen, dann die Donau selbst Dämme und Deiche. Besonders schlimm traf es Neustadt an der Donau. Auch Neu-Ulm und Teile von Augsburg wurden überflutet, ebenso kleine Orte wie Sonthofen, Weilheim oder Eschenlohe. Bayernweit starben fünf Menschen in den Fluten, 100 000 waren direkt betroffen, der Schaden betrug eine Milliarde Euro. Das Pfingsthochwasser ist die Zäsur im Hochwasserschutz in Bayern . Danach legte die Staatsregierung das Schutzprogramm 2020 auf. Sein Volumen: 3,4 Milliarden Euro.
Das Programm war ausschließlich für die Donau und die anderen großen Flüsse gedacht, für die der Freistaat zuständig ist. In seinem Rahmen sind 340 Kilometer Deiche saniert worden. 190 Kilometer Deiche wurden neu errichtet, dazu weitere 70 Kilometer Hochwasserschutz-Wände. Knapp 1300 Kilometer Gewässerstrecke und 2700 Hektar Auwald sind renaturiert worden, damit die Flüsse wieder mehr Platz haben. Vor allem an der Isar unterhalb von Freising sind viele Kilometer Deiche zurückverlegt worden. Dort und an anderen Flussabschnitten wurde so zusätzlicher Stauraum für 25 Millionen Kubikmeter Hochwasser geschaffen. Für 8000 Kilometer Flussstrecke hat der Freistaat Hochwasser-Gefahrenkarten herausgegeben - mit allen potenziellen Überschwemmungsflächen.
Der letzte Schwerpunkt des Programms war die Donau zwischen Straubing und Vilshofen. Seit dem verheerenden Juni-Hochwasser 2013 sind in der Region 480 Millionen Euro in neue Dämme und Deiche geflossen. Weil aber der Hochwasserschutz eine Daueraufgabe ist, hat Glauber das Programm verlängert. Bis 2030 sollen weitere zwei Milliarden Euro in neue Dämme und Deiche, vor allem aber in Renaturierungen von Auwäldern und Deichrückverlegungen fließen. Der sogenannte natürliche Hochwasserschutz kommt Umweltschützern bisher viel zu wenig zur Geltung.
"Außer in Auen muss der Regen künftig sehr viel mehr in Feuchtgebieten, Mooren und naturnahen Bächen zurückgehalten werden", sagt Richard Mergner vom Bund Naturschutz. Man müsse auch die Aufnahmefähigkeit der Böden verbessern, etwa indem Drainagen aus Agrarflächen entfernt werden, durch die Regenfälle abgeleitet werden statt im Erdreich zu versickern. Mergner erinnert daran, dass CSU und FW in ihrem Koalitionsvertrag 2018 versprochen haben: "Unsere Hochwasserstrategie werden wir stärker auf dezentrale Regenrückhaltung ausrichten."
Im selben Koalitionsvertrag haben sich CSU und FW allerdings ein schlimmes Versagen geleistet. Angesichts massiver Proteste aus der Region Neuburg an der Donau und im Kreis Regensburg verständigten sie sich darin, auf drei Polder an der Donau zu verzichten . Das sind gigantische Rückhaltebecken, die Millionen Kubikmeter Hochwasser aufnehmen können. Sie werden nur geflutet, wenn alle anderen Schutzmaßnahmen nicht ausreichen. Sie sind gleichsam Notventile. Mit ihrer Hilfe soll der Scheitel einer Hochwasserwelle gekappt werden, die ansonsten Dämme und Deiche zu überfluten oder gar zu brechen droht. Experten halten sie für einen unverzichtbaren Bestandteil jedes modernen Hochwasserschutzes.
Was die Polder so unbeliebt macht
In den Regionen, in denen Polder errichtet werden sollen, sind sie dennoch denkbar unbeliebt. Die Gründe sind immer dieselben. Viele zweifeln grundsätzlich ihre Wirksamkeit an. Hausbesitzer befürchten ein Ansteigen des Grundwasserspiegels und dadurch eine Gefahr für ihre Gebäude. Die Bauern wollen ihren Grund nicht hergeben, denn es sind ihre Äcker und Weiden, die im Ernstfall geflutet werden. In Neuburg an der Donau und bei Regensburg ist der Widerstand gegen die dort geplanten Polder sehr hart. Andere in der Region wollen den Verzicht auf die Bauwerke nicht hinnehmen, weil sie sich Schutz davon erwarten. Auch die Fachwelt insistiert auf den Plänen. Also einigte sich das Kabinett auf ein neues Gutachten - das Ergebnis bestärkt Glauber darin, die Polderpläne weiter zu verfolgen.
Der Umweltminister kann sich dabei auch auf Hochwasserschützer mit viel Praxis berufen. Auf den Passauer Stadtbrandrat Andreas Dittlmann etwa. Er hat am Wochenende mit großer Sorge beobachtet, wie schnell der Innpegel in seiner Stadt angeschwollen ist. "Der Freistaat hat in den vergangenen Jahren sehr viel Geld in den Hochwasserschutz investiert", sagt Dittlmann. "Aber die Gewalten der Natur kann auch der Freistaat nicht bezwingen." Dem Stadtbrandrat machen die immer kürzeren Vorwarnzeiten große Sorgen. "Früher hat es mehrere Tage Dauerregen in den Bergen haben müssen. Dann haben wir gewusst, dass wir mit Hochwasser rechnen müssen", sagt er. "Inzwischen sind es noch 24 Stunden." Dittlmann hofft, dass man mit Poldern gegensteuern kann, wenn sie denn einmal gebaut werden. | Christian Sebald | Die Bestürzung nach Flutkatastrophen ist oft schnell vergessen. Der Widerstand gegen Schutzmaßnahmen wie die Polder an der Donau hält an. Dabei ist Vorsorge zwingend nötig. | [
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] | Bayern | Politik Bayern | 2021-07-20T05:26:14.000Z | 2021-07-20T05:26:14.000Z | 2021-07-20 09:28:19 | 908 | Hochwasser in Bayern: Widerstand gegen Schutzprojekte | https://www.sueddeutsche.de/bayern/bayern-hochwasserschutz-probleme-polder-1.5356091 |
Norovirus: 170 Menschen auf Kreuzfahrtschiff vor Los Angeles erkrankt | Los Angeles (dpa) - An Bord eines Kreuzfahrtschiffs vor der Küste Kaliforniens sind rund 170 Menschen an dem Norovirus erkrankt. Das berichtete die „Los Angeles Times“ unter Berufung auf die US-Seuchenkontrollbehörde CDC. Die „Crown Princess“ der Reederei Princess Cruises mit mehr als 3000 Passagieren an Bord musste eine Kreuzfahrt nach Hawaii und Tahiti vorzeitig beenden und gestern in San Pedro anlegen. Es ist der zweite Vorfall an Bord der „Crown Princess“ in diesem Jahr. | [
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] | Wirtschaft | Wirtschaft | 2014-11-17T06:50:43.000Z | 2014-11-17T06:50:43.000Z | 2014-11-17 06:50:43 | 74 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schifffahrt-norovirus-170-menschen-auf-kreuzfahrtschiff-vor-los-angeles-erkrankt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-141117-99-00933 |
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Mann wird von eigenem Auto erfasst und tödlich verletzt | Herrenberg (dpa/lsw) - Zweieinhalb Wochen nach einem Unfall in Herrenberg (Landkreis Böblingen) ist ein Mann seinen Verletzungen erlegen. Der 87-Jährige war am 25. Mai von seinem automatikbetriebenen Auto erfasst worden, das nicht gegen Wegrollen gesichert war. Nach Angaben von Staatsanwaltschaft und Polizei vom Dienstag wollte der Mann nach einem leichten Unfall durch Zurückrollen seines Autos an einer Steigung schauen, welcher Schaden entstanden war. Er stieg aus und wurde von dem rollenden Auto erfasst, als er es stoppen wollte. | [
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] | Panorama | Unglück und Unfall | 2018-06-12T14:57:53.000Z | 2018-06-12T14:57:53.000Z | 2018-06-12 14:57:53 | 78 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/herrenberg-mann-wird-von-eigenem-auto-erfasst-und-toedlich-verletzt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180612-99-691660 |
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Landesregierung berät über Einschränkungen in Corona-Krise | Düsseldorf (dpa/lnw) - Die nordrhein-westfälische Landesregierung will am Dienstag über weitere drastische Einschränkungen in der Corona-Krise beraten. Bund und Länder hatten am Montag beschlossen, eine Vielzahl von Geschäften zu schließen, Gottesdienste sowie Treffen in Vereinen zu verbieten und Spielplätze zu sperren. Ziel sei es, soziale Kontakte im öffentlichen Bereich weiter einzuschränken. Supermärkte und andere Läden, die zur Versorgung der Menschen dienen, sollten allerdings offen bleiben.
Die Beschlüsse zur Eindämmung des neuartigen Coronavirus müssen von den Ländern noch umgesetzt werden. Dies werde per Erlass geschehen, bestätigte die Düsseldorfer Staatskanzlei.
Am Montagvormittag hatte NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) noch gesagt, das Land wolle Spielplätze nicht schließen. Dies könne man Kindern - etwa in kleinen Mietwohnungen - nicht antun. Er gehe davon aus, dass Eltern auch auf Spielplätzen darauf achteten, dass sich keine großen Gruppen bilden.
Die Städte könnten kommunale Spielplätze grundsätzlich sperren, um das Infektionsrisiko zu senken, erklärte der Geschäftsführer des Städtetages NRW, Helmut Dedy. „In jedem Fall gelten für das Spielen im Freien die gleichen Verhaltensregeln zum Infektionsschutz wie überall. Es geht darum, unnötige soziale Kontakte zu vermeiden.“
Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) hatte am Montag eindringlich an die Bürger appelliert, die Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie ernst zu nehmen. „Bleiben Sie soweit es geht zuhause und vermeiden Sie soziale Kontakte, die nicht notwendig sind“, mahnte Laschet in einer Videobotschaft. „So sehr diese Situation für viele Menschen Opfer und Einschränkungen bedeutet, so wichtig sind diese Schritte für unsere Gemeinschaft.“ Er sprach von einer „noch nie da gewesenen Ausnahmesituation“.
Das NRW-Justizministerium berät sich zudem am Dienstag mit Vertretern der Gerichte, wie die Justiz auf die Ausbreitung des Virus reagieren soll. Ziel aller Maßnahmen müsse die Aufrechterhaltung rechtsstaatlicher Verfahrensgrundsätze bei gleichzeitiger Minimierung der Ansteckungsgefahr sein, erklärte ein Sprecher. Einzelheiten will das Ministerium nach dem Treffen in Düsseldorf mitteilen.
Einzelne Gerichte im bevölkerungsreichsten Bundesland haben bereits reagiert. „Die Gerichte konzentrieren sich auf Kernaufgaben“, teilte zum Beispiel das Kölner Oberlandesgericht mit.
Die Zahl der Coronavirus-Todesfälle in NRW war am Montag auf acht gestiegen. Die Zahl der nachweislich Infizierten kletterte laut Gesundheitsministerium auf mehr als 2700 Fälle (Stand 16.00 Uhr). Besonders betroffen ist weiterhin der Kreis Heinsberg mit zuletzt 690 nachgewiesenen Infektionen und sechs Todesfällen. | [
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] | Gesundheit | Gesundheit | 2020-03-17T04:35:44.000Z | 2020-03-17T04:35:44.000Z | 2020-03-17 04:35:44 | 356 | https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/duesseldorf-landesregierung-beraet-ueber-einschraenkungen-in-corona-krise-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200316-99-351227 |
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AfD mit 457 neuen Beweisanträgen für Berufungsverhandlung | Münster (dpa) – Im Streit zwischen der AfD und dem Bundesamt für Verfassungsschutz hat die Partei nach Angaben des Oberverwaltungsgerichts 457 neue Beweisanträge eingereicht. Das Berufungsverfahren wird am Donnerstag und Freitag (11. und 12. April) nach einer mehrwöchigen Unterbrechung fortgesetzt. Bei den ersten beiden Tagen im März hatte der 5. Senat des OVG mit Sitz in Münster sein geplantes Programm in der mündlichen Verhandlung wegen zahlreicher Befangenheits- und Beweisanträgen der AfD nicht abarbeiten können. Bis zu den Sommerferien hat der Vorsitzende Richter Gerald Buck deshalb 13 neue Termine angesetzt.
Aus dem Parteivorstand sollen am Donnerstag Maximilian Krah und Peter Boehringer nach Münster kommen. In dem Verfahren geht es um die Einstufung der AfD durch den Verfassungsschutz. Der 5. Senat des OVG soll klären, ob das Urteil aus der Vorinstanz am Verwaltungsgericht Köln Bestand hat. Das Bundesamt mit Sitz in Köln hatte die Partei sowie die Jugendorganisation Junge Alternative (JA) als rechtsextremistischen Verdachtsfall eingestuft.
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] | Panorama | Gerichtsprozesse | 2024-04-10T13:36:36.000Z | 2024-04-10T13:36:36.000Z | 2024-04-10 13:36:36 | 156 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/prozess-afd-mit-457-neuen-beweisantraegen-fuer-berufungsverhandlung-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240410-99-623842 |
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Vuelta: Froome führt Feld bei Tour-Revanche an | Marbella (dpa) - Nur Vorjahressieger Alberto Contador fehlt. Ansonsten kommt es bei der exzellent besetzten 70. Vuelta a España zur großen Tour-de-France-Revanche.
Die ersten Vier des Pariser Podiums - Christopher Froome, Nairo Quintana, Lokalmatador Alejandro Valverde und Vincenzo Nibali - stehen am Samstag am Start. Dazu kommt der Italiener Fabio Aru, der beim Giro d'Italia in diesem Jahr Zweiter hinter Contador wurde. Froome will nach Jacques Anquetil (1963) und Bernard Hinault (1978) der dritte Radprofi werden, der Tour und Vuelta in einer Saison gewinnt.
Aus deutscher Sicht will sich John Degenkolb nach seiner persönlichen Tour-Enttäuschung auf den 3357 Kilometern zwischen Marbella und Madrid schadlos halten. Der Mann des Frühjahrs, der im Vorjahr in Spanien das Punktetrikot und vier Etappen gewann, will sich mit einer Top-Vuelta auch für die WM in Richmond empfehlen.
DIE FAVORITEN: Froome, der in den Kriterien nach der Tour kräftig abkassierte, ist der Mann, den es zu schlagen gilt. Der zweifache Toursieger will die Vuelta nach zwei zweiten Plätzen endlich einmal gewinnen. Aber der schmächtige Brite muss sich gegen schlagkräftige Doppelspitzen durchsetzen. Movistar greift wie in Frankreich mit Quintana und Valverde an, Astana mit Nibali und Aru. „Chris kommt mit großer Moral. Wir gehen mit einem klaren Ziel an den Start, den Gesamtsieg“, sagte Froome-Helfer Christian Knees, der seine insgesamt 14. Grand Tour bestreitet. Bei den Buchmachern wird der Kolumbianer Quintana, der zum Tour-Ende immer stärker wurde und Froome noch richtig Angst einjagte, am höchsten gehandelt.
DIE DEUTSCHEN: Degenkolb gewann die hochkarätigsten Eintagesrennen, kam beim Giro und der Vuelta bisher auf zehn Etappensiege - nur bei der Tour hat es noch nicht geklappt. Das wurmt den ehrgeizigen Wahl-Frankfurter, der sich ab Samstag auf bevorzugtem Terrain wieder austoben kann. Die Kilometer in Spanien dienen dem 26 Jahre alten Thüringer auch als Vorbereitung auf die WM in Richmond vom 19. bis 27. Oktober. Sein Teamkollege Johannes Fröhlinger träumt vom Geschke-Effekt. Wie der Berliner bei der Tour will der Gerolsteiner eine Etappe gewinnen.
DIE STRECKE: Ein Team-Zeitfahren zum Auftakt vom Jachthafen Puerto Banus, ein 39 Kilometer langes Einzelzeitfahren in Burgos vier Tage vor dem Finale in Madrid und neun Bergankünfte: Die Vuelta-Veranstalter lassen es zum 80. Geburtstag mächtig krachen. Auf der Königsetappe in Andorra mit dem Ziel in Cortals d'Encamp müssen fünf Pässe erklommen werden. Nach einem Jahr Pause endet die Vuelta am 13. September wieder in der Hauptstadt.
DIE WM: Die Titelkämpfe in Virginia mehr als einen Monat nach dem Vuelta-Finale werfen ihre Schatten voraus. Mit Blickrichtung Richmond feiert der vierfache Zeitfahr-Weltmeister Fabian Cancellara nach dem schweren Tour-Sturz und einer erneuten Wirbelverletzung sein Comeback. Auch der Slowake Peter Sagan, dem wie Degenkolb bei der Tour kein Etappensieg vergönnt war, will langsam auf die richtige Betriebstemperatur für die Titelkämpfe in den USA kommen. Genau wie Degenkolb, dem die Kapitänsrolle im deutschen WM-Team vom vierfachen Tour-Etappensieger André Greipel streitig gemacht werden könnte. | [
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] | Sport | Sport | 2015-08-20T09:22:11.000Z | 2015-08-20T09:22:11.000Z | 2015-08-20 09:22:11 | 471 | https://www.sueddeutsche.de/sport/radsport-vuelta-froome-fuehrt-feld-bei-tour-revanche-an-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-150820-99-03660 |
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OECD sieht Deutschland auf Wachstumskurs | Paris/Mannheim (dpa) - Die OECD sieht Deutschland auf eindeutigem Wachstumskurs, mahnt aber zugleich weitere Reformen an. Reallohnzuwächse und die sinkende Arbeitslosigkeit dürften den privaten Konsum ankurbeln, heißt es in der Herbstprognose der Wirtschaftsorganisation.
Zudem könnten die geringen Zinssätze zu mehr Investitionen führen. Auch die Finanzexperten des Zentrums für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) in Mannheim sehen Deutschlands Konjunkturentwicklung positiv.
Nach einem Anstieg des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 0,5 Prozent im laufenden Jahr rechnet die OECD für 2014 mit einem Plus von 1,7 Prozent und für 2015 sogar mit einem Wachstum von 2,0 Prozent. „Das Wirtschaftswachstum in Deutschland gewinnt an Fahrt“, sagte OECD-Deutschland-Experte Andrés Fuentes.
Dass die Prognose für 2014 im Frühjahresausblick ursprünglich noch um 0,2 Prozentpunkte höher gelegen hatte, begründete Fuentes vor allem mit den inzwischen ungünstigeren Aussichten für aufstrebende Volkswirtschaften wie Indien und Brasilien. Sie sind für die deutschen Unternehmen wichtige Exportländer außerhalb Europas.
Dies sei ein Risiko - auch für die Entwicklung der Arbeitslosenzahlen. Aktuell rechnen die Experten der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung in der Bundesrepublik mit einem weiteren Rückgang der Arbeitslosenquote nach OECD-Standard: Sie könnte von zuletzt 5,5 auf 5,2 Prozent im Jahr 2015 sinken.
Mit Blick auf die deutsche Mindestlohn-Debatte äußerte sich Fuentes eher skeptisch. Die aktuellen Pläne hält er nicht für die optimale Lösung. Wenn man einen Mindestlohn haben wolle, sollte dieser von einer Kommission festgelegt werden, die unabhängig vom politischen Prozess und von den Tarifparteien sei, sagte Fuentes.
Union und SPD hatten sich bei ihren Koalitionsgesprächen zu Beginn der Woche über die Einsetzung einer Mindestlohn-Kommission verständigt, die jährlich die Höhe der Bezüge neu festlegen soll. Sie soll jedoch mit Arbeitgebern und Gewerkschaftsvertretern besetzt werden. In die Diskussion über mögliche Folgen eines Mindestlohns auf die Beschäftigung will sich die OECD unterdessen nicht einmischen.
Die Debatte um Konsequenzen der deutschen Exportstärke für andere EU-Staaten bewertete die OECD als übertrieben. „Der deutsche Leistungsbilanzüberschuss hat nicht verhindert, dass wir deutliche Fortschritte innerhalb der Europäischen Union und im Euroraum sehen“, meinte der für Europa zuständige Referatsleiter Eckhard Wurzel. Als Beispiel nannte er Verbesserungen im Handelsergebnis von Krisenländern wie Irland, Portugal oder Spanien.
Nach der OECD-Prognose wird der deutsche Leistungsbilanzüberschuss ohnehin bis 2015 von aktuell etwa 7 auf 5,6 Prozent des BIP sinken. Damit würde der europäische Referenzwert von 6 Prozent eingehalten. Die vertiefte Untersuchung der deutschen Werte durch die EU-Kommission wollte Wurzel nicht als Kritik gewertet sehen.
Das ZEW erwartet derweil ein weiterhin anziehendes Wachstum in Deutschland. Im November erreichte die Stimmung der von ihm befragten Fachleute den besten Wert seit vier Jahren. Die ZEW- Konjunkturerwartungen stiegen im Vergleich zum Vormonat um 1,8 Punkte auf 54,6 Zähler - den höchsten Stand seit Oktober 2009.
Allerdings wird die aktuelle Lage der deutschen Wirtschaft derzeit weniger rosig eingeschätzt. Hier meldete das ZEW den zweiten Rückgang in Folge. Die Kennzahl fiel um einen Punkt auf 28,7 Zähler. Dennoch bewertet ZEW-Präsident Clemens Fuest das Ergebnis der jüngsten Umfrage nach wie vor positiv: „Seit Monaten bewegen sich die Konjunkturerwartungen für Deutschland auf einem hohen Niveau.“
In Deutschland sieht die OECD noch Verbesserungsbedarf, etwa im Finanz- und Dienstleistungssektor. „Sorgen macht uns der hohe Verschuldungsgrad der Großbanken gemessen am Eigenkapital relativ zur Bilanzsumme. Hier glauben wir, dass die Wirtschaftspolitik regulatorisch eingreifen sollte“, sagte Fuentes.
Für die gesamte Eurozone hob die OECD ihre Prognose für das laufende Jahr leicht an. Die Wirtschaftsleistung im Währungsraum werde 2013 wohl um 0,4 Prozent sinken. Im Mai hatten die Experten noch mit einem Minus von 0,6 Prozent gerechnet. 2014 könne ein Wachstum von 1,0, 2015 dann von 1,6 Prozent gelingen. Für die USA und die zweitgrößte Volkswirtschaft China schraubte die OECD die Aussichten für das laufende und das kommende Jahr etwas nach unten. | [
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] | Wirtschaft | Wirtschaft | 2013-11-19T16:48:33.000Z | 2013-11-19T16:48:33.000Z | 2013-11-19 16:48:33 | 602 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/konjunktur-oecd-sieht-deutschland-auf-wachstumskurs-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-131119-99-04417 |
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Mehr Lieferengpässe bei Arzneien | Frankfurt/Main (dpa) - Apotheker warnen vor wachsenden Lieferproblemen bei gängigen Medikamenten. „Lieferengpässe bei Schilddrüsenarzneien, Arzneien gegen Gicht oder Schmerzmitteln wie Ibuprofen sind ein dauerndes Ärgernis“, sagte Mathias Arnold, Vizepräsident der Apothekervereinigung ABDA. Laut dem Apothekerverband hat sich die Zahl der nicht verfügbaren Rabattarzneien fast verdoppelt: Von 4,7 Millionen Packungen 2017 auf 9,3 Millionen vergangenes Jahr. | [
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] | Wirtschaft | Wirtschaft | 2019-11-17T04:50:08.000Z | 2019-11-17T04:50:08.000Z | 2019-11-17 04:50:08 | 55 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/pharma-mehr-lieferengpaesse-bei-arzneien-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191117-99-762677 |
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Nebenkosten belasten Mieter im Nordosten besonders stark | Schwerin (dpa/mv) - Der Verband norddeutscher Wohnungsunternehmen (VNW) macht auch die Nebenkosten für die Belastung der Mieterinnen und Mieter im Nordosten verantwortlich. „In Mecklenburg-Vorpommern erhöhen die Betriebs- und die Heizkosten die Gesamtmiete im bundesweiten Vergleich mit am meisten“, hieß es in einer Mitteilung des VNW am Dienstag. Der Verband verweist hierbei auf eine Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln. Den Angaben zufolge liege der Anteil der Nebenkosten an der Miete hierzulande im Durchschnitt bei 39 Prozent.
Der Wohnungsunternehmer-Verband räumt zwar ein, dass der hohe prozentuale Anteil auch mit den niedrigen absoluten Mieten zusammenhänge, dies dürfe jedoch nicht „darüber hinwegtäuschen, dass auch das Einkommensniveau in vielen Teilen Mecklenburg-Vorpommerns niedriger als im Bundesschnitt ist.“ Wer über hohe Mieten klage müsse anerkennen: An hohen Mietkosten sind nicht nur Vermieter, sondern auch Versicherungen, Fahrstuhlanbieter, Stadtwerke und Kommunen beteiligt.
Innenminister Christian Pegel (SPD) wird auf der Mitgliederversammlung des VNW am Mittwoch ein Grußwort halten.
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] | Wirtschaft | Wohnen | 2021-11-30T15:29:41.000Z | 2021-11-30T15:29:41.000Z | 2021-11-30 15:29:41 | 153 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schwerin-nebenkosten-belasten-mieter-im-nordosten-besonders-stark-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211130-99-203037 |
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Polizei fasst Räuber nach fast 40 Hochschul-Einbrüchen | Die Polizei hat einen Mann gefasst, der möglicherweise für fast 40 Einbrüche allein in München verantwortlich ist. Der Täter suchte ausschließlich Hochschulen heim. Seit Ende Juni brach er zahlreiche Büros, Automaten und Spinde auf.
Bereits im Januar hätte ihn die Polizei beinahe erwischt, als der 40-Jährige im Geschwister-Scholl-Institut kurz vor 9 Uhr plötzlich im Büro eines Dozenten stand. Der mutmaßliche Einbrecher konnte dem Großaufgebot der Polizei jedoch entkommen. Jetzt ist der aus Norddeutschland stammende Mann in Würzburg verhaftet worden.
Um in die Büros zu gelangen, brach er laut Polizei Schlüsselkästen auf oder knackte "mit brachialer Gewalt" die Türen auf. Aus den Büros entwendete er Bargeld. Getränke- und Speiseautomaten wurden von dem Tatverdächtigen aufgehebelt. Auch bei den Spindaufbrüchen in den Umkleide- oder Aufbewahrungsräumen entwendete er Bargeld.
Betroffen waren Einrichtungen der Ludwig-Maximilians-Universität am Geschwister-Scholl-Platz, in der Oettingen-, Zentner- und der Akademiestraße, das Klinikum Großhadern sowie Gebäude der Technischen Universität in München und Garching.
Möglicherweise hatte er als nächstes die Uni in Würzburg im Visier. Der dort am vergangenen Donnerstag in einem Hotel verhaftete Mann kommt laut einem Polizeisprecher für insgesamt 17 Taten im Bereich München und Garching infrage. Zu weiteren 20 Fällen dauern die Ermittlungen der Kriminalpolizei noch an. Außerdem werden dem 40-Jährigen weitere Einbrüche in Augsburg, Nürnberg, Landshut und Erlangen zur Last gelegt. Immer in Hochschulgebäuden. An mehreren Tatorten hatte der Mann Fingerabdrücke und DNA-Spuren zurückgelassen.
Die Polizei fahndete seit Monaten nach dem Tatverdächtigen. Offenbar war bereits bekannt, um wen es sich handelte. An der Münchner Universität kursierten schon Ende vergangenen Jahres Warnungen vor dem Einbrecher. Als er am 12. Januar in einem Dozentenbüro gesichtet wurde, alarmierte das Institut sofort die Polizei. Zwölf Streifenwagen und 70 Polizisten waren mit Suchhunden und einer Reiterstaffel im Einsatz. Über dem Englischen Garten kreiste ein Hubschrauber. Mehr als 200 Räume wurden abgesucht. Doch der Täter konnte noch einmal entkommen. Genau fünf Wochen danach wurde er jetzt gefasst. | Martin Bernstein | Der Einbrecher stieg in Universitätsgebäude in München, Augsburg, Nürnberg, Landshut und Erlangen ein - und wollte in Würzburg weitermachen. | [
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] | Bayern | München | 2017-02-22T14:11:06.000Z | 2017-02-22T14:11:06.000Z | 2017-02-23 12:42:25 | 312 | Polizei fasst Räuber nach fast 40 Hochschul-Einbrüchen | https://www.sueddeutsche.de/bayern/einbruchserie-polizei-fasst-dieb-nach-37-einbruechen-in-hochschulen-1.3390839 |
WHO-Chef Tedros fürchtet um globalen Pandemievertrag | Genf (dpa) - Der Chef der Weltgesundheitsorganisation ( WHO ) fürchtet um einen geplanten Pandemievertrag, der die Welt vor einem Chaos wie zu Anfang der Corona-Pandemie schützen soll.
Das Abkommen soll bei der Versammlung der mehr als 190 Mitgliedsländer Ende Mai in Genf verabschiedet werden, ebenso eine Überarbeitung der Internationalen Gesundheitsvorschriften, die den Umgang mit neuen Krankheiten regeln. „Ich bin aber ernsthaft besorgt, dass die Mitgliedstaaten dieses Versprechen womöglich nicht einhalten“, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Dort tagte der WHO-Exekutivausschuss, das wichtigsten Entscheidungsgremium zwischen den Vollversammlungen.
„Jeder wird etwas geben müssen“
„Es wird Mut erfordern, und es wird Kompromisse erfordern“, sagte Tedros. „Sie werden keinen Konsens erreichen, wenn jeder auf seinem Standpunkt beharrt. Jeder wird etwas geben müssen, oder niemand wird etwas bekommen.“
Der Entwurf ist umstritten. Darin geht es unter anderem darum, wie Informationen über neue Pathogene zügig geteilt werden, wer wo Impfstoffe und Medikamente herstellt und wie sie verteilt werden. Ein Knackpunkt ist auch der Patentschutz für Impfstoffe und Medikamente.
UN -Generalsekretär António Guterres sagte im Dezember mit Blick auf die Lektionen aus der Covid-19-Pandemie: „Es darf nicht zu der moralischen und medizinischen Katastrophe kommen, dass die reichen Länder die Pandemievorräte horten und kontrollieren. Wir müssen dafür sorgen, dass alle Menschen Zugang zu Diagnostik, Behandlung und Impfstoffen haben.“
Selbst, wenn die Verhandlungen gelingen und ein Vertrag bei der WHO-Tagung beschlossen wird: Er träte nur in Kraft, wenn genügend Länder ihn ratifizieren und er wäre nur in diesen Ländern gültig.
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] | Gesundheit | Gesundheit | 2024-01-22T12:15:00.000Z | 2024-01-22T12:15:00.000Z | 2024-01-22 12:15:00 | 243 | https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-who-chef-tedros-fuerchtet-um-globalen-pandemievertrag-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240122-99-705675 |
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Niederlande: Ratlos gegen rechts | Es war eine direkte und unmissverständliche Drohung, die der rechtspopulistische Abgeordnete Pepijn van Houwelingen vom Forum für Demokratie (FvD) am Mittwoch im niederländischen Parlament ausstieß. "Ihre Zeit wird kommen, denn es wird Tribunale geben", schleuderte er dem Kollegen Sjoerd Sjoerdsma von Democraten 66 (D66) entgegen. Der Linksliberale hatte van Houwelingen aufgefordert, sich von Äußerungen seines Parteichefs Thierry Baudet zu distanzieren. Dieser hatte zuvor die Corona-Politik der Regierung in einem Tweet zum wiederholten Male mit der Nazipolitik verglichen und Ungeimpfte als die "neuen Juden" bezeichnet.
Eine Drohung mit "Tribunalen", in denen gemeinhin Kriegsverbrecher abgeurteilt werden - mitten in der Volksvertretung? Das ist, auch wenn die Niederlande sich in jüngster Zeit fast gewöhnt haben an immer schärfere Auseinandersetzungen und eine gewisse Verrohung der Sitten in Den Haag, ein neuer Tiefpunkt der politischen Kultur. Sjoerdsma sah eine Grenze überschritten. Er habe Ähnliches in neun Jahren als Abgeordneter nicht erlebt, sagte er empört. Sie schäme sich für Baudet, hatte D66-Fraktionschefin Sigrid Kaag zuvor erklärt, "er verletzt Menschen mit seinen Worten".
Die niederländische Rechte radikalisiert sich. Das gilt vor allem für Baudet, der sich zum Retter aller Freiheitsliebenden vor einer angeblich drohenden Corona-Diktatur einschließlich Orwell-mäßiger Totalüberwachung mittels QR-Codes aufgeschwungen hat und zunehmend auftritt, als rüste er sich für einen unmittelbar bevorstehenden Endkampf. Das Coronavirus hält er für harmlos.
Mit Abscheu und auch etwas Faszination hat die politische Konkurrenz beobachtet, wie Baudet die Hülle des nostalgischen Konservativen abgelegt und sich als rechtsextremer Hardliner entpuppt hat. Er traf den rechtsextremen französischen Politiker Jean-Marie Le Pen und den amerikanischen Alt-Right-Propagandisten Jared Taylor, trat beim flämischen Rechtsextremistentreffen IJzerwake auf und ist äußerst geschickt in der Kunst der Dog Whistle , also des Spiels mit Begriffen, Symbolen und Memes, über die identitäre Kreise miteinander kommunizieren und ihre Gesinnung zum Ausdruck bringen.
Faktenfreie Aussagen zum Klimawandel und zum Impfen
Das Wort Holocaust schrieb er jüngst in Anführungszeichen. Über offenkundigen Rassismus in seiner Anhängerschaft und bei der Nachwuchsorganisation des FvD zuckt er nur mit den Schultern. Zuletzt ist er mit faktenfreien und immer extremistischeren Aussagen zum Klimawandel und zum Impfen hervorgetreten und ruft nun zum "Widerstand" auf. Seine Partei, das FvD, sitzt nach mehreren Abspaltungen mit nur noch fünf Abgeordneten im Parlament.
Wie geht man um mit solchen Leuten? Ihre Provokationen ignorieren, um ihnen nicht noch mehr Aufmerksamkeit zu geben? Oder jedes Mal entgegentreten, um den Anfängen zu wehren? Das sei ein "Dilemma", gestand die Linksliberale Kaag auf Twitter ein. Justizminister Ferdinand Grapperhaus konstatierte "verletzende Worte gegenüber den Juden und der jüdischen Gemeinschaft", mehr nicht. Die Niederlande haben noch kein Rezept gefunden.
Doch halten manche das Maß nun für mehr als voll, es sei Zeit für deutlichere Ansagen. "Es ist jetzt so weit, wir müssen ganz klar aussprechen, dass das nicht okay ist und dass wir etwas dagegen tun müssen", sagte die jüdische Kolumnistin Natascha van Weezel in der täglichen öffentlich-rechtlichen Talkshow "Op1" nach dem Eklat im Parlament. Van Weezel berichtete von Hunderten Drohungen und Beschimpfungen, die sie aus rechten Kreisen erhalte. Der Autor und FvD-Experte Chris Aalberts sagt, Baudets Äußerungen seien inzwischen eine "Gefahr für den Staat". Der Politiker habe den parlamentarischen Weg längst verlassen. Seine bedenkliche Strategie müsse angeprangert werden. Tatsächlich könnten auch van Houwelingens "Tribunale" mehr als eine Drohung sein: Die von Baudet unterstützte Aktivistengruppe "Police for Freedom" hat eine "unabhängige" Polizei samt eigenem "Recherchedienst" gegründet. Baudet selbst ruft seit Längerem dazu auf, eine Art parallelen Staat mit eigenen Institutionen zu schaffen.
Doch was genau zu tun wäre, um ihn und seine Anhänger zu stoppen, darüber herrscht weitgehend Ratlosigkeit. Im Parlament darf unter dem Schutz der Meinungsfreiheit nahezu alles gesagt werden, ohne dass das Präsidium den Abgeordneten ins Wort fallen würde. Die amtierende Parlamentsvorsitzende hätte van Houwelingen sanktionieren können, tat es aber nicht. Und die Medien, die Baudet viel Raum bieten? Die Reaktion von "Op1" war bezeichnend. Man lade keine Menschen ein, die andere bedrohten, lautete am Mittwochabend die Begründung, warum kein Vertreter des FvD in die Sendung gebeten wurde.
Der Weg über die Gerichte ist mühsam
Allerdings beeilte sich die Redaktionsleitung hinzuzufügen, dass dies keinesfalls als dauerhafter Ausschluss Baudets, als eine Art "cordon sanitaire", zu verstehen sei. Mit anderen Worten: Wenn der rechtsradikale Abgeordnete gerade mal niemanden bedroht, dürfte er wieder vor die Fernsehkamera treten.
Am Ende bleibt wohl nur die Justiz. Es ist mit Anzeigen wegen Volksverhetzung oder Ähnlichem zu rechnen, mit denen sich Richter beschäftigen müssen. Allerdings sei die Beweisführung nicht einfach, warnte der Oberstaatsanwalt Rutger Jeuken in "Op1". So müsse etwa van Houwelingen konkret nachgewiesen werden, eine Straftat geplant zu haben. Wie mühsam solche Nachweise sein können, zeigte vor Jahren der Prozess gegen Geert Wilders . Für eine Hassrede gegen Marokkaner kassierte der Islamkritiker nur eine Verurteilung wegen "Beleidigung einer Gruppe". Geläutert ist er keineswegs. Auch Wilders drohte jüngst in einem Video politischen Gegnern mit einem "Tribunal". | Thomas Kirchner | Wie umgehen mit Populisten und Coronaleugnern im Parlament? Politik und Gesellschaft in den Niederlnaden haben noch keine Antwort. | [
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] | Politik | Politik Niederlande | 2021-11-19T07:22:39.000Z | 2021-11-19T07:22:39.000Z | 2021-11-19 10:18:05 | 790 | Niederlande: Ratlos gegen rechts | https://www.sueddeutsche.de/politik/niederlande-corona-baudet-1.5467886 |
Weitere zehn Millionen Euro für Holstein-Stadion | Kiel (dpa/lno) - Die Landesregierung will dem Top- Fußball in Schleswig-Holstein eine Heimstatt geben und unterstützt den geplanten Ausbau des Kieler Holstein-Stadions mit zehn Millionen Euro. „Wir wollen dauerhaft Bundesliga-Fußball in Schleswig-Holstein möglich machen“, sagte Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) am Dienstag. Holstein Kiel habe das Land in den vergangenen Wochen in ein wahres Fußball-Fieber versetzt. Verbunden ist die Hilfe mit der Bedingung, dass sich private Investoren und die Stadt Kiel ebenfalls jeweils mit mindestens der gleichen Summe beteiligen. Außerdem will die Regierung die Förderung von Sportstätten im Land auch um zehn Millionen Euro erhöhen.
„25 000 bis 28 000 Zuschauer, das ist die Größe des Stadions, das wir uns wünschen“, sagte Holstein-Geschäftsführer Wolfgang Schwenke am Rande eines Empfangs seiner Mannschaft im Landeshaus. Bislang hat das Stadion eine Kapazität von 12 000 Zuschauern.
Der Verein hofft, in den kommenden drei bis fünf Jahren mit dem Ausbau fertig zu sein. Dafür reichen weitere 30 Millionen Euro aber nicht. „70 Millionen Euro würde es kosten, wenn man komplett ausbaut“, sagte Schwenke.
Kiels Oberbürgermeister Ulf Kämpfer bezeichnete den Kabinettsbeschluss als erfreuliches Signal. „Neben dem bereits beschlossenen Umbau der Osttribüne wird der Bebauungsplan von der Stadt weiter mit Hochdruck erstellt, um einen Totalumbau des Stadions grundsätzlich zu ermöglichen“, sagte der SPD-Politiker der Deutschen Presse-Agentur. „Wir hatten im Vorfeld der Relegation bereits viele gute Gespräche mit dem Land und dem Verein, aber noch ist nichts entschieden.“ Die neue Ratsversammlung, die sich am 14. Juni konstituiert, müsse die Bedingungen klären. „Dazu gehört auch, dass wir die Trägerschaft des Stadions neu regeln wollen und darüber mit dem Land und Holstein Kiel sprechen werden.“
Nach einer tollen Premierensaison in der 2. Bundesliga haben Regierungschef Günther und Landtagspräsident Klaus Schlie (CDU) die Fußballer am Dienstag mit Musik und Konfetti-Regen im Foyer des Landeshauses empfangen. „Das ist eine Riesenehre für jeden einzelnen von uns“, sagte Kapitän Rafael Czichos.
Günther sagte, „was Spieler, Trainer, Betreuer und Verantwortliche in dieser Spielzeit vollbracht haben, ist beeindruckend und hat meine größte Anerkennung“. Schlie bezeichnete die Spieler als „Holstein-Helden“. „Ihr seid ein Vorbild für alle jungen Menschen, für alle Sportler in Schleswig-Holstein.“
Die Störche hatten den Aufstieg in die 1. Bundesliga in zwei Relegationsspielen gegen den Bundesligisten VfL Wolfsburg (1:3, 0:1) verpasst. Holstein Kiel spielt auch in der kommenden Saison in der 2. Bundesliga. Dennoch stehe die Regierung zu ihrem Versprechen, den nötigen Ausbau des Stadions zu unterstützen, sagte Günther. Als Nachfolger für den scheidenden Trainer Markus Anfang soll laut „Sport Bild“ bereits Tim Walter, bisher U23-Coach von Bayern München, feststehen. Der Verein wollte die Personalie nicht kommentieren. | [
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] | Sport | Fußball | 2018-05-22T14:53:35.000Z | 2018-05-22T14:53:35.000Z | 2018-05-22 14:53:35 | 421 | https://www.sueddeutsche.de/sport/kiel-weitere-zehn-millionen-euro-fuer-holstein-stadion-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180522-99-408864 |
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Adidas-Zuwendungen: Staatsanwaltschaft ermittelt gegen DFB | Frankfurt /Main (dpa) - Die Staatsanwaltschaft Frankfurt ermittelt erneut gegen den Deutschen Fußball -Bund ( DFB ) wegen des Vorwurfs der Steuerhinterziehung und hat dazu Unterlagen aus der Adidas-Zentrale mitgenommen. Dies bestätigte die Behörde am Donnerstag der Deutschen Presse-Agentur. Nach Berichten der „Süddeutschen Zeitung“ und der „Bild“ geht es dabei um die Versteuerung von Sachzuwendungen durch den langjährigen DFB-Sponsor zwischen 2015 und 2020. Die Ermittler haben am Mittwoch die Adidas-Zentrale in Herzogenaurach aufgesucht. „Es kam nicht zu einer Durchsuchung, die Unterlagen wurden freiwillig herausgegeben“, sagte die Frankfurter Oberstaatsanwältin Nadja Niesen. Details zum Verfahren äußerte sie nicht.
„Wir können bestätigen, dass adidas im Rahmen eines Steuerverfahrens, das nicht gegen adidas selbst, sondern einen Dritten anhängig ist, mit den zuständigen Behörden vollumfänglich kooperiert“, teilte der Sportartikelhersteller auf Anfrage mit. „Durchsuchungsmaßnahmen bei adidas haben aufgrund der Zusage zur vollumfänglichen Unterstützung der Ermittlungen nicht stattgefunden.“
Die Vorwürfe im Zusammenhang mit Sachleistungen von Adidas waren erstmals im Januar bekannt geworden. Der DFB bestätigte damals, dass vorsorglich „nach Information des Präsidiums eine Nachmeldung auf Basis einer Maximalbetrachtung an das Finanzamt“ erfolgt sei. Ein neu eingeführtes System zur steuerlichen Fehlerprävention habe „eine mögliche Fehlerquelle aufgezeigt“, woraufhin der DFB eine Mitteilung ans zuständige Finanzamt geschickt habe. Am Donnerstag hieß es in einer Erklärung unter anderem: „Hinweise auf eine Steuerhinterziehung bestehen nicht. Die Durchsuchungsmaßnahmen der Staatsanwaltschaft bei adidas erscheinen unverständlich, da der DFB freiwillig alle steuerlich erheblichen Unterlagen bereitgestellt hat.“
Im Oktober 2020 waren in einem anderen Fall die Geschäftsräume des DFB in der Frankfurter Otto-Fleck-Schneise sowie Privatwohnungen mehrerer Funktionäre von Steuerfahndern durchsucht worden. Dabei ging es um die Besteuerung der Einnahmen aus der Bandenwerbung bei Heimspielen der Nationalmannschaft in den Jahren 2014 und 2015. Der DFB sei einer Besteuerung in Höhe von etwa 4,7 Millionen Euro entgangen, hatten die Ermittler damals mitgeteilt.
Ende Oktober dieses Jahres stellte die Staatsanwaltschaft das Steuerverfahren gegen den DFB-Interimsboss Rainer Koch aber ein. Der Präsident des Bayerischen Fußball-Verbandes gehört auch der UEFA-Exekutive an. Vor einigen Monaten waren bereits die Verfahren gegen die früheren DFB-Spitzenfunktionäre Reinhard Rauball und Helmut Sandrock eingestellt worden. Insgesamt sechs Funktionären war Beteiligung an einer Steuerhinterziehung in besonders schweren Fällen vorgeworfen worden.
Koch führt aktuell gemeinsam mit Peter Peters interimsmäßig den DFB, nachdem Fritz Keller im Mai zurückgetreten war. Auf dem Bundestag am 11. März 2022 in Frankfurt/Main soll ein neuer Präsident gewählt werden. Koch will dann nicht mehr als 1. Vizepräsident kandidieren.
© dpa-infocom, dpa:211118-99-44956/5 | [
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] | Sport | Fußball | 2021-11-18T19:26:20.000Z | 2021-11-18T19:26:20.000Z | 2021-11-18 19:26:20 | 392 | https://www.sueddeutsche.de/sport/frankfurt-am-main-adidas-zuwendungen-staatsanwaltschaft-ermittelt-gegen-dfb-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211118-99-44956 |
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Selbsthilfegruppen in Thüringen wieder im Aufwind | Jena (dpa/th) - Nach einem Dämpfer durch die Corona-Einschränkungen hat sich die Arbeit der Selbsthilfegruppen in Thüringen wieder stabilisiert. Aktuell gebe es schätzungsweise 1500 Selbsthilfegruppen im Freistaat, in etwa so viele wie vor der Pandemie, die im Frühjahr 2020 begann, teilte Katrin Wieacker von der Landeskontaktstelle für Selbsthilfe Thüringen auf Anfrage mit. Obwohl Gruppen immer wieder aufgegeben würden - oft aus Altersgründen oder Mitgliedermangel, gebe es auch viele Neugründungen. So gibt es inzwischen auch Selbsthilfegruppen für Betroffene von Long Covid, etwa im Eichsfeldkreis, wie es aus dem dortigen Landratsamt hieß.
Für Probleme sorgen nach Einschätzung verschiedener regionaler Kontaktstellen vor allem der teils hohe Altersdurchschnitt der Gruppen sowie bürokratische Hürden. Thüringenweit sei auch die Suche nach geeigneten Räumlichkeiten immer wieder ein Hindernis für die Arbeit von Selbsthilfegruppen.
Interessierte können sich an eine der aktuell 22 Kontaktstellen in den Kreisen und kreisfreien Städten wenden. Die Arbeit von Selbsthilfegruppen wird finanziell unter anderem von den gesetzlichen Krankenkassen unterstützt, die dazu verpflichtet sind.
© dpa-infocom, dpa:230225-99-733823/2 | [
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] | Gesundheit | Gesundheit | 2023-02-25T07:37:57.000Z | 2023-02-25T07:37:57.000Z | 2023-02-25 07:37:57 | 162 | https://www.sueddeutsche.de/gesundheit/gesundheit-selbsthilfegruppen-in-thueringen-wieder-im-aufwind-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230225-99-733823 |
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Mertesacker: Nationalteam „so gut aufgestellt wie noch nie“ | Berlin (dpa) - Fußball -Weltmeister Per Mertesacker hält die deutsche Nationalmannschaft vor der WM in Russland für noch stärker als beim Titelgewinn vor vier Jahren.
„Unsere Mannschaft ist so gut aufgestellt wie noch nie“, sagte der 33 Jahre alte Abwehrspieler des FC Arsenal der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Bei seiner ersten WM 2006 sei die Auswahl an Topspielern im DFB-Team noch deutlich geringer gewesen, sagte Mertesacker. „Da waren vielleicht zwölf, die wirklich spielen konnten, der Rest stand klar hinten an. Jetzt denkt man: Es könnte eigentlich jeder spielen“, meinte der 104-malige Nationalspieler, der kurz vor dem Karriereende steht. | [
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] | Sport | Sport | 2018-05-06T07:17:12.000Z | 2018-05-06T07:17:12.000Z | 2018-05-06 07:17:12 | 96 | https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-mertesacker-nationalteam-so-gut-aufgestellt-wie-noch-nie-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180506-99-189860 |
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Pistorius: „War an Bundeswehrfragen immer sehr dicht dran“ | Hannover (dpa) - Der künftige Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) sieht sich gut vorbereitet für sein neues Amt: „Sie wissen, dass ich an den Bundeswehrfragen immer sehr dicht dran war“, sagte der scheidende niedersächsische Innenminister am Dienstag in Hannover vor Journalisten. „Als Innenminister bin ich qua Amt verantwortlich und zuständig für die Beziehung zur Bundeswehr . Nicht nur im Katastrophenschutz, auch darüber hinaus. Ich habe mich stark gemacht für ein Heimatschutzregiment hier in Niedersachsen , war regelmäßig auf den Bundeswehrstandorten, auch auf den Marinestandorten.“
Er wisse, was in der Bundeswehr Thema sei, betonte der SPD-Politiker. „Die Aufgaben, die vor der Truppe liegen, sind gewaltig“, sagte Pistorius. „Die Bundeswehr muss sich auf eine neue Situation einstellen, die mit dem russischen Angriffskrieg auf die Ukraine entstanden ist.“ Ihm sei wichtig, die Soldatinnen und Soldaten ganz eng an diesem Prozess zu beteiligen. Zu konkreten Vorhaben wollte er sich vor seinem offiziellen Amtsantritt noch nicht äußern.
Seine Vorgängerin im Verteidigungsministerium, Christine Lambrecht (SPD), hatte am Montag um Entlassung gebeten. Am gleichen Tag erhielt Pistorius nach eigenen Angaben auch den Anruf von Kanzler Olaf Scholz (SPD). Dies sei für ihn „sehr überraschend“ gekommen, sagte er. Der 62-Jährige soll am Donnerstag von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier die Ernennungsurkunde erhalten und im Bundestag vereidigt werden.
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] | Politik | Verteidigung | 2023-01-17T14:05:02.000Z | 2023-01-17T14:05:02.000Z | 2023-01-17 14:05:02 | 207 | https://www.sueddeutsche.de/politik/verteidigungsminister-pistorius-war-an-bundeswehrfragen-immer-sehr-dicht-dran-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230117-99-252732 |
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Eintracht Braunschweig verlängert mit Trainer Scherning | Braunschweig (dpa/lni) - Fußball -Zweitligist Eintracht Braunschweig und Trainer Daniel Scherning haben die Verlängerung ihrer Zusammenarbeit vereinbart. Wie der Club am Donnerstag mitteilte, bleibt der 40-Jährige auch in der Spielzeit 2024/25 Trainer der Niedersachsen . Der neue Vertrag ist sowohl für die 2. als auch für die 3. Liga gültig.
Scherning hatte den Posten am 7. November vergangenen Jahres übernommen, als der Club Tabellenletzter war. In den bisherigen zehn Pflichtspielen unter seiner Leitung holten die Niedersachsen bei sechs Siegen und vier Niederlagen 18 Zähler. Mit aktuell 23 Punkten steht die Eintracht auf Platz 15. Am Samstag (13.00 Uhr/Sky) empfangen die Braunschweiger den Bundesliga-Absteiger Hertha BSC.
„Wir waren von Anfang an überzeugt davon, dass Daniel für uns genau der richtige Trainer ist. Diese Einschätzung hat er gemeinsam mit seinem Trainerteam komplett bestätigt“, sagte Eintracht Sportdirektor Benjamin Kessel. Auch der Vertrag von Co-Trainer Andreas Zimmermann wurde bis zum 30. Juni 2025 verlängert.
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] | Sport | Fußball | 2024-02-22T11:57:48.000Z | 2024-02-22T11:57:48.000Z | 2024-02-22 11:57:48 | 151 | https://www.sueddeutsche.de/sport/2-bundesliga-eintracht-braunschweig-verlaengert-mit-trainer-scherning-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240222-99-82245 |
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Niedrigwasser an der Elbe: Wasserstände sinken erneut | Magdeburg/Koblenz (dpa) - Die großräumige Trockenheit im Mai führt nach Angaben der Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG) zu sinkenden Wasserständen der Bundeswasserstraßen. Da auch in den nächsten Tagen kein ergiebiger Regen zu erwarten sei, werde sich die Niedrigwassersituation deutschlandweit weiter verschärfen, heißt es in einem Bericht der BfG.
Die Pegel lägen für diese Jahreszeit ungewöhnlich niedrig, wenngleich noch nicht auf extremem Niveau. Elbe und Donau seien jedoch bereits akut von niedrigen Wasserständen betroffen.
Wie aus Daten der Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes (WSV) hervorgeht, herrscht derzeit vor allem an einigen Pegeln im Mittellauf der Elbe zwischen Riesa ( Sachsen ) und Aken ( Sachsen-Anhalt ) Niedrigwasser. Auch die Vorhersagen zeigten weiter eine abnehmende Tendenz, weil für die großen Flüsse keine nennenswerten Niederschlagsmengen zu erwarten seien.
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Syriens Opposition will Übergangsregierung bilden | Die syrische Opposition hat die Bildung einer Übergangsregierung für die von ihr kontrollierten Gebiete angekündigt. Ihr Sprecher Walid al-Bonni teilte mit, dass die seit Donnerstag in Kairo tagende "Nationale Koalition" sich auf die Bildung einer Regierung zur Verwaltung der "befreiten Zonen" geeinigt habe.
Bei einem weiteren Treffen am 2. März werde man über die Zusammensetzung dieser Regierung und ihren Chef entscheiden. Das Treffen wird laut anderen Oppositionspolitikern in Istanbul stattfinden.
Die verschiedenen Strömungen des Bündnisses hätten sich bei zweitägigen Verhandlungen in der ägyptischen Hauptstadt Kairo auf dieses Vorgehen verständigt. Dabei sei ein Kompromiss mit der einflussreichen Muslimbruderschaft erzielt worden. Über mögliche Kandidaten wurde zunächst nichts bekannt.
In Syrien kämpfen Aufständische seit etwa zwei Jahren gegen Assads Herrschaft. In dem Konflikt wurden nach UN-Schätzungen bis zu 70.000 Menschen getötet. Der Bürgerkrieg zieht sich auch deshalb schon so lange hin, weil die Opposition lange Zeit zersplittert war. Auch heute vertreten verschiedene Gruppen unterschiedlichste Positionen. Die Nationale Koalition gilt aber als wichtigstes Oppositionsbündnis.
Indes sind in der syrischen Großstadt Aleppo am Freitag nach Angaben der Opposition mehrere Raketen eingeschlagen. Mindestens zwölf Menschen seien bei dem Angriff auf zwei Viertel im Osten der Stadt getötet worden. Viele Familien seien unter den Trümmern ihrer Häuser verschüttet worden, berichtete ein Augenzeuge. "Es ist unbeschreiblich, es ist ein schrecklicher Anblick", sagte er über die Schäden in seinem Wohnviertel Ard al-Hamra.
Die syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte, die der Opposition nahe steht, teilte mit, drei Explosionen hätten Aleppo erschüttert. 30 Häuser seien zerstört worden. Die Zahl der Todesopfer werde sicherlich noch steigen.
Allein in der vergangenen Woche sollen bei Raketenangriffen mindestens 141 Zivilisten getötet worden sein, die Hälfte von ihnen Kinder. "Ich habe viele Angriffs-Schauplätze in Syrien besichtigt, aber niemals solche Zerstörung gesehen", sagte der Human-Rights-Watch-Experte Ole Solvang am Dienstag. "Genau dann, wenn man denkt, dass es nicht mehr schlimmer werden kann, findet die syrische Regierung Wege zur Eskalation ihrer Tötungstaktik." Ballistische Raketen gegen die eigene Bevölkerung einzusetzen, sei selbst für die Regierung in Damaskus "ein neuer Tiefpunkt". | Die Gegner Baschar al-Assads bereiten sich auf einen Machtwechsel vor. Im März will die Nationale Koalition einen Premierminister bestimmen. | [
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] | Politik | Bürgerkrieg in Syrien | 2013-02-23T09:02:03.000Z | 2013-02-23T09:02:03.000Z | 2013-02-26 14:47:30 | 329 | Syriens Opposition will Übergangsregierung bilden | https://www.sueddeutsche.de/politik/syrien-opposition-will-uebergangsregierung-bilden-1.1607723 |
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Basketballer werben bei Fans um finanzielle Unterstützung | Oldenburg (dpa/lni) - Die EWE Baskets Oldenburg setzen bei der Bewältigung der Folgen der Corona-Krise auf die Unterstützung ihrer Fans. Um die Anhänger im Falle einer Absage der restlichen Saisonspiele in der Basketball - Bundesliga zum Verzicht auf Rückerstattungsforderungen der Ticketpreise zu bewegen, planen die Niedersachsen verschiedene Aktionen. So sollen die Vornamen jener Fans auf dem Trikot der kommenden Saison verewigt werden. Zudem soll eine große Tafel mit den Namen der Unterstützer im Club Center installiert werden.
„Wir unternehmen gerade alles Erdenkliche, um die Liquidität und somit unsere Handlungsfähigkeit zu gewährleisten“, heißt es in einem am Montag veröffentlichten offenen Brief an die Fans. Der Club sei auf die Unterstützung der Karteninhaber angewiesen, „um Planungssicherheit für die kommenden Wochen, aber auch die Perspektive für eine kommende Saison zu haben“, heißt es in einer weiteren Mitteilung.
Die Baskets setzen wie viele Liga-Konkurrenten unter anderem auf Kurzarbeit. Zudem hat man sich auf Gehaltseinbußen verständigt. Die Liga ist derzeit bis zum 30. April ausgesetzt. Wie es danach weitergeht, ist noch offen. | [
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] | Sport | Basketball | 2020-04-20T11:39:17.000Z | 2020-04-20T11:39:17.000Z | 2020-04-20 11:39:17 | 165 | https://www.sueddeutsche.de/sport/oldenburg-basketballer-werben-bei-fans-um-finanzielle-unterstuetzung-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200420-99-763436 |
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Feuer in Fahrradraum – Bewohner bringen sich in Sicherheit | Mannheim (dpa/lsw) - In einem Mehrfamilienhaus in Mannheim hat es in der Nacht zum Samstag in einem Fahrradabstellraum gebrannt. Verletzt wurde niemand, wie die Polizei berichtete.
Anwohner des Mehrfamilienhauses in der Draisstraße bemerkten das Feuer und alarmierten die Einsatzkräfte, teilte die Polizei mit. Die Feuerwehr konnte die Flammen schnell unter Kontrolle bringen und ein Übergreifen auf andere Gebäudeteile verhindern. Elf Bewohner brachten sich selbst in Sicherheit, berichtete die Polizei. Der entstandene Schaden wird auf rund 20.000 Euro geschätzt. Die Ursache für den Brand ist noch unklar, die Polizei ermittelt.
© dpa-infocom, dpa:241130-930-303789/1 | [
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] | Panorama | Brände | 2024-11-30T07:48:53.000Z | 2024-11-30T07:48:53.000Z | 2024-11-30 07:51:24 | 92 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/brand-in-mehrfamilienhaus-feuer-in-fahrradraum-bewohner-bringen-sich-in-sicherheit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241130-930-303789 |
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Kalenderblatt 2018: 4. April | Berlin (dpa) - Das aktuelle Kalenderblatt für den 4. April 2018:
14. Kalenderwoche
94. Tag des Jahres
Noch 271 Tage bis zum Jahresende
Sternzeichen: Widder
Namenstag: Ambrosius, Isidor
HISTORISCHE DATEN
2014 - Die deutsche Fotoreporterin Anja Niedringhaus wird in der afghanischen Provinz Chost von einem Polizisten erschossen. Sie arbeitete für die US-Nachrichtenagentur Associated Press (AP).
2009 - Fabian Hambüchen gewinnt in Mailand als erster Deutscher den Mehrkampf-Titel der Turn-Europameisterschaften.
2002 - Das neue Bundesnaturschutzgesetz tritt in Kraft. Es sieht erstmals ein sogenanntes Verbandsklagerecht vor. Mit der Novelle wird nach mehr als 25 Jahren das alte Naturschutzgesetz abgelöst.
1990 - Das TV-Magazin „stern TV“ wird erstmals bei RTL ausgestrahlt.
1983 - Die US-Raumfähre Challenger startet in Cape Canaveral zu ihrem Jungfernflug.
1968 - Der amerikanische Bürgerrechtler Martin Luther King wird in Memphis (US-Bundesstaat Tennessee) ermordet.
1958 - In London versammeln sich mehrere tausend Menschen zum ersten Ostermarsch, um für nukleare Abrüstung zu demonstrieren. Ziel ist das 80 Kilometer entfernte Atomforschungszentrum Aldermaston.
1905 - Ein Erdbeben im nordindischen Kangra-Tal kostet bis zu 20.000 Menschen das Leben.
1884 - Nach dem Sieg Chiles muss Bolivien seine an Salpetervorkommen reiche Küstenregion abtreten und wird Binnenstaat (Vertrag von Valparaiso).
GEBURTSTAGE
1973 - David Blaine (45), amerikanischer Aktionskünstler (Electrified)
1966 - Ann-Kathrin Kramer (52), deutsche Schauspielerin (Alles für meine Tochter)
1963 - Béla Anda (55), deutscher Journalist, Leiter des Presse- und Informationsamtes der Bundesregierung 2002-2005
1941 - Angelica Domröse (77), deutsche Schauspielerin (Die Legende von Paul und Paula)
1928 - Maya Angelou, amerikanische Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin, (Ich weiß, warum der gefangene Vogel singt), gest. 2014
TODESTAGE
2011 - Witta Pohl, deutsche Schauspielerin (TV-Serie: „Diese Drombuschs“), geb. 1937
1983 - Gloria Swanson, amerikanische Schauspielerin (Sunset Boulevard, „Sadie Thompson“), geb. 1899 | [
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] | Wissen | Dpa | 2018-04-03T21:55:00.000Z | 2018-04-03T21:55:00.000Z | 2018-04-03 21:55:00 | 283 | https://www.sueddeutsche.de/wissen/geschichte-kalenderblatt-2018-4-april-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180326-99-642855 |
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Missbrauch in Speyer: auch weibliche Verdächtige | Speyer (dpa/lrs) - Bei der Aufarbeitung des sexuellen Missbrauchs in der Kirche hat das Bistum Speyer auch Vorkommnisse mit weiblichen Verdächtigen untersucht. „Von den 106 Fällen, die schon von unseren Missbrauchsbeauftragten bearbeitet wurden, richtete sich der Verdacht in elf Fällen gegen Frauen“, sagte ein Bistumssprecher der Deutschen Presse-Agentur. Konkret seien dies sieben Ordensschwestern, drei Erzieherinnen und eine Lehrerin gewesen. Bei den Verdachtsfällen gegen Ordensfrauen liegen die vermutlichen Tatzeitpunkte zwischen 1948 und 1965 - Ermittlungen sind daher wegen Verjährung hinfällig.
Die Verdachtsfälle, in denen die drei Erzieherinnen und eine Lehrerin beschuldigt wurden, wurden im Zeitraum seit 2012 angezeigt. Der Verdacht wurde dem Bistum zufolge in allen vier Fällen an die Justiz gemeldet. Diese untersuchte die Vorwürfe und stellte die Ermittlungen ein. Eine Verurteilung gab es demzufolge in keinem der vier Fälle.
Seit der Veröffentlichung einer Studie zum sexuellen Missbrauch in der Kirche im September 2018 bemüht sich Speyer - wie auch andere Bistümer - um eine Aufarbeitung der Fälle. Dazu arbeitet das Bistum etwa mit der Staatsanwaltschaft zusammen und hat eine Arbeitsgruppe eingesetzt, der auch unabhängige Experten von außerhalb der Kirche angehören. Zudem hat das Bistum Opfern Einzelgespräche angeboten. | [
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] | Panorama | Kirche | 2019-02-06T06:12:45.000Z | 2019-02-06T06:12:45.000Z | 2019-02-06 06:12:45 | 188 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/speyer-missbrauch-in-speyer-auch-weibliche-verdaechtige-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190206-99-868269 |
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Erste Studierende bekommen Energiepreispauschale | Magdeburg /Berlin (dpa/sa) - Nach monatelangem Warten startet nun die Auszahlung der Energiepreispauschale in Höhe von 200 Euro für Studierende und Fachschüler. In Sachsen-Anhalt seien etwas mehr als 5000 Antragsteller an der Pilotphase beteiligt, teilte das Ministerium für Infrastruktur und Digitales am Freitag in Magdeburg mit. Mit der Auszahlung der ersten Pauschalen sei der Testlauf abgeschlossen. Dem Regelbetrieb der Auszahlungsplattform ab dem 15. März stehe nichts im Weg, hieß es. Insgesamt werden laut der Landesregierung knapp 55.000 Studierende sowie mehrere Tausend Fachschüler von der Einmalzahlung profitieren.
Eine Testphase der entsprechenden Antragsplattform im Internet mit Hochschulen und Fachschulen in mehreren Bundesländern ist den Angaben zufolge erfolgreich verlaufen. „Die Testphase ist technisch geglückt“, sagte Sachsen-Anhalts Digitalministerin Lydia Hüskens (FDP). Etwa 12.800 Antragsteller hätten ihre Bewilligungsbescheide erhalten. Der Bund werde die Energiepreispauschale nun anweisen.
Da Sachsen-Anhalt beim Aufbau des digitalen Bafögs federführend war, hatten Bund und Länder das Land auch mit der technischen Umsetzung der Antragsplattform für die Energiepreispauschale betraut. Seit vergangener Woche konnten Studierende und Fachschüler mehrerer Bildungseinrichtungen das Geld im Rahmen eines Tests beantragen.
Anspruch auf das Geld haben alle, die am 1. Dezember 2022 an einer Hochschule eingeschrieben oder zu diesem Zeitpunkt in einer Fachschulausbildung waren. Voraussetzung ist ein Wohnsitz oder „gewöhnlicher Aufenthalt“ in Deutschland zu diesem Stichtag.
Die Sonderzahlung hatte die Ampel-Koalition schon im vergangenen September vereinbart. Die praktische Umsetzung gestaltete sich aber schwierig und zog sich über ein halbes Jahr hin. Eine schnelle Überweisung der 200 Euro wurde unter anderem dadurch ausgebremst, dass die Kontodaten aller betroffenen Studierenden und Fachschüler nicht zentral vorlagen.
© dpa-infocom, dpa:230310-99-900472/2 | [
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] | Wirtschaft | Energie | 2023-03-10T08:32:50.000Z | 2023-03-10T08:32:50.000Z | 2023-03-10 08:32:50 | 257 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/kriegsfolgen-erste-studierende-bekommen-energiepreispauschale-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230310-99-900472 |
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Juni war zu trocken und zu warm | Offenbach (dpa) - Der diesjährige Sommer hat in Deutschland mit einem „deutlich“ zu warmen, zu trockenen und sehr sonnigen Juni begonnen. Vor allem im Süden habe es aber auch heftige Gewitter, Starkregen und Hagelschlag gegeben, teilt der Deutsche Wetterdienst (DWD) in seiner vorläufigen Monatsbilanz mit.
„Die östlichen Regionen erlebten dagegen sengende Hitzetage und eine außergewöhnliche Trockenheit mit folgenschweren Waldbränden.“ Nach meteorologischer Rechnung ist seit 1. Juni Sommer (bis 31. August). Kalendarisch fing der Sommer am 21. Juni an (Herbstanfang 23.9.).
Die Durchschnittstemperatur lag laut DWD im Juni bei 18,4 Grad und damit drei Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 sind es plus zwei Grad. Laut den Angaben war es der sechstwärmste Juni seit Messbeginn. Der wärmste Juni wurde 2019 verzeichnet mit durchschnittlich 19,8 Grad.
Besonders heiß war es im Osten: So wurden sowohl in Brandenburg als auch in Sachsen Junirekorde für die jeweiligen Bundesländer gemeldet, als der DWD am 19. Juni in Cottbus sowie in Dresden-Strehlen 39,2 Grad gemessen hat. Im Juni fiel laut den Meteorologen mit annähernd 60 Litern pro Quadratmeter knapp ein Drittel weniger Niederschlag als im Mittel der Referenzperiode 1961 bis 1990 (85). Verglichen mit der Periode 1991 bis 2020 lag das Minus bei fast 20 Prozent.
Darüber hinaus lag die durchschnittliche Sonnenscheindauer bei 275 Stunden - rund 35 Prozent über dem Mittelwert der Referenzperiode 1961 bis 1990 (203 Stunden). Unter dem Strich geht der diesjährige Juni als „außergewöhnlich warmer, sehr trockener und überaus sonnenscheinreicher Sommermonat“ in die Statistik ein.
© dpa-infocom, dpa:220629-99-846388/4 | [
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] | Panorama | Wetter | 2022-06-29T12:02:57.000Z | 2022-06-29T12:02:57.000Z | 2022-06-29 12:02:57 | 261 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/wetter-juni-war-zu-trocken-und-zu-warm-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220629-99-846388 |
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Caroline Beil: Das Baby ist da | Köln (dpa) - Die Schauspielerin und Moderatorin Caroline Beil (50) ist zum zweiten Mal Mutter geworden. Ihre Tochter kam bereits am Montag zur Welt.
Die Geburt ist nach Angaben des Managements vom Donnerstag problemlos verlaufen. Mutter und Kind seien wohlauf. Beil hatte 2009 bereits einen Sohn bekommen.
Auch diesmal hätten sie und ihr Lebensgefährte Philipp Sattler zunächst mit einem Jungen gerechnet, weil ein Ultraschallbild diesen Eindruck erweckt habe, erzählte Beil Ende Mai der „Bild“-Zeitung. Ein 3D-Ultraschall habe dann aber gezeigt, dass es doch ein Mädchen werde. „Es ist das Tollste, einen Jungen und ein Mädchen zu haben“, sagte die Schauspielerin der Zeitung.
Caroline Beil ist mit dem Sat.1-Boulevardmagazin „Blitz“ bekannt geworden. 2004 nahm sie am RTL-Dschungelcamp „Ich bin ein Star - Holt mich hier raus!“ teil. Der Vater ihres 2009 geborenen Sohnes David ist Schauspielerkollege Pete Dwojak. | [
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] | Service | Dpa | 2017-06-29T14:05:33.000Z | 2017-06-29T14:05:33.000Z | 2017-06-29 14:05:33 | 137 | https://www.sueddeutsche.de/service/leute-caroline-beil-das-baby-ist-da-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-170629-99-47820 |
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Metaller-Tarifrunde mit vielen Forderungen gestartet | Magdeburg (dpa/sa) - Die Gewerkschaft will für geringere Arbeitszeiten in der Metall- und Elektroindustrie kämpfen, die Arbeitgeber verlangen mehr Möglichkeiten zur Mehrarbeit: Zum Start in die Tarifverhandlungen für Sachsen-Anhalts Metaller haben beide Seiten am Dienstag in Magdeburg zahlreiche Forderungen vorgelegt. Die IG Metall will unter anderem sechs Prozent mehr Geld für die Beschäftigten. Die wirtschaftliche Lage in Deutschland sei glänzend und das gelte für die Metall-Branche besonders, erklärte Bezirksleiter Thorsten Gröger zum Auftakt.
Der Chef des Landesverbands der Metall- und Elektroindustrie (VME), Matthias Menger, wies die Forderung als „unerfüllbar“ zurück. Die Arbeitgeber verlangen ihrerseits mehr Flexibilität. So solle es beispielsweise künftig die Möglichkeit geben, bei Produktionsspitzen die Arbeitszeit für alle Beschäftigten kurzzeitig zu verlängern.
Die IG Metall will hingegen erreichen, dass in Sachsen-Anhalt wie für die Branchenkollegen im Westen eine 35-Stunden-Woche gilt. Zudem liegt die bundesweit erhobene Forderung auf dem Tisch, aus gesundheitlichen und familiären Gründen nur 28 Wochenstunden arbeiten zu können. Niedrige Lohngruppen sollten einen Bonus bekommen, um sich die Teilzeit leisten zu können, sagte Gröger.
Derlei Vorschläge beförderten die Tarifflucht, so VME-Geschäftsführer Menger. Derzeit seien etwa 15 Prozent der meist mittelständischen Betriebe mit etwa 10 000 Beschäftigten tarifgebunden. Damit profitiere etwa jeder fünfte Metaller im Land direkt von einer Einigung. Die nächste Runde ist für den 8. Dezember angesetzt.
IG Metall und Arbeitgeber verhandeln bereits in nahezu allen Bundesländern über Lohnsteigerungen und Arbeitszeiten für die deutschlandweit rund 3,9 Millionen Beschäftigten der Branche. | [
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] | Karriere | Tarife | 2017-11-21T14:23:09.000Z | 2017-11-21T14:23:09.000Z | 2017-11-21 14:23:09 | 234 | https://www.sueddeutsche.de/karriere/magdeburg-metaller-tarifrunde-mit-vielen-forderungen-gestartet-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-171120-99-949585 |
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Mieter soll Mehrfamilienhaus in Brand gesetzt haben | Garbsen (dpa/lni) - Weil er einen Brand in einem Mehrfamilienhaus gelegt haben soll, sitzt ein 47-Jähriger aus Garbsen bei Hannover in Untersuchungshaft. Der Mann sei ein Bewohner des Hauses, dessen Dachstuhl am vergangenen Samstag gebrannt hatte, teilte die Polizei am Dienstag mit. Dem Mann werde schwere Brandstiftung vorgeworfen. In der Nacht zu Samstag hatten Nachbarn das Feuer und Rauchschwaden bemerkt und Feuerwehr und Polizei alarmiert. Von den Mietern hatte sich nur der 47-Jährige leicht verletzt. Er wurde per Rettungswagen ins Krankenhaus gebracht. Als er die Klinik am gleichen Tag verlassen konnte, ordnete das Amtsgericht Untersuchungshaft für ihn an. Bei dem Feuer entstand ein Schaden von rund 10.000 Euro an dem Gebäude im Ortsteil Stelingen.
© dpa-infocom, dpa:220712-99-990761/2 | [
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] | Panorama | Kriminalität | 2022-07-12T07:10:52.000Z | 2022-07-12T07:10:52.000Z | 2022-07-12 07:10:52 | 117 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/garbsen-mieter-soll-mehrfamilienhaus-in-brand-gesetzt-haben-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220712-99-990761 |
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Kovac kontert Taktik-Debatte mit „Grundsatzfragen“ | München (dpa) - Köpfe frei fürs Titelduell mit dem BVB: Auch wenn den FC Bayern die Nachwehen des Champions-League-Ausscheidens gegen den FC Liverpool weiterhin aufwühlen, ist Niko Kovac darum bemüht, den Fokus auf die verbliebenen Saisonziele zu lenken.
„Wir haben zwei große Ziele“, sagte Kovac mit Blick auf Bundesliga und DFB-Pokal: „Und wir sind in beiden Wettbewerben voll dabei.“
Vor dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 gab der Trainer seinen Fußball -Profis darum am Freitag frei. „Die Jungs“ sollen den K.o. in Europa „mental verarbeiten“ können und dann am Sonntag (18.00 Uhr) gegen Mainz „die nötigen drei Punkte einfahren“.
Kovac erwartet ein packendes Finish mit dem punktgleichen Rivalen Borussia Dortmund, den die Bayern vor einer Woche mit winzigen zwei Toren Vorsprung an der Tabellenspitze ablösen konnten. „Neun Spiele sind noch zu gehen. Und der BVB und wir werden alles daran setzen, es zu schaffen“, erklärte Kovac: „Wir wollen mit einem Sieg in die Länderspielpause.“ Fraglich ist der Einsatz von David Alaba.
Die Aufarbeitung des 1:3 gegen den FC Liverpool geht parallel weiter. Die Taktik-Debatte, die speziell Torjäger Robert Lewandowski mit dem Vorwurf einer zu defensiven Spielweise ausgelöst hatte, wies Kovac dabei mit einer „Klarstellung“ zurück. „Die Herangehensweise war die gleiche wie gegen Gladbach oder Wolfsburg“, erklärte Kovac.
Diese Spiele gewannen die Bayern 5:1 und 6:0. Liverpool sei einfach ein anderes Kaliber und habe viel besser verteidigt, betonte Kovac: „An dem Tag hatte Liverpool einfach das bessere Gesamtpaket. Wir hatten mehr den Ball, konnten damit aber nicht so viel anfangen“, sagte Kovac. Seine Spieler lieferten offensiv diesmal nicht. In Lewandowskis Aussagen entdeckte Kovac jedoch „nichts Negatives. Wenn Lewi das so empfunden hat, ist das okay“, sagte der Coach.
Kovac sieht den Rekordmeister nach dem frühen Ausscheiden aus der Königsklasse vielmehr vor „Grundsatzfragen“. Er hinterfragt dabei die Qualität. „Was müssen wir unternehmen als Club, um in der neuen Saison anders aufgestellt zu sein? Wir müssen uns ja nicht belügen: Man sieht, es sind vier Clubs aus England weitergekommen.“
Das komme nicht von ungefähr. „Das Geld gewinnt nicht immer“, sagte Kovac. Aber sein Trainer-Kollege Jürgen Klopp habe in Liverpool „in den letzten vier Jahren 500 Millionen Euro ausgegeben. Selbst wir als Primus der Bundesliga haben so viel nicht ausgegeben“, sagte Kovac. Konsequenz: „Diese Clubs haben Top-Ausländer in ihren Reihen.“
Bayern nicht? „Es ist reizvoller für die Topstars, nach England zu gehen als nach Deutschland “, sagte Kovac. Er sprach Summen an: 80 Millionen Euro für einen Torwart wie Liverpools Alisson oder Innenverteidiger Virgil van Dijk. Oder die 222 Millionen, die Paris Saint-Germain für den Brasilianer Neymar ausgab.
„Wir müssen uns die Grundsatzfrage stellen: Wollen wir da mitmachen? Dann müssen wir etwas verändern! Wollen wir da nicht mitmachen? Dann müssen wir damit leben, dass die anderen uns davonlaufen!“
National besteht diese Gefahr für den Bundesliga-Krösus nicht. Das Fernduell mit den Dortmundern, die am Samstagabend in Berlin gegen Hertha BSC vorlegen müssen, soll nach dem Champions-League-Aus als Motivation ausreichen. Kapitän Manuel Neuer befürchtet jedenfalls keinen Liverpool-Knacks bei seinem Team: „Wir haben ja auch eine Riesenchance, die haben wir erkämpft. Wir stehen in der Bundesliga wieder vorne - und das soll so bleiben bis zum letzten Spieltag.“ | [
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] | Sport | Sport | 2019-03-15T13:29:19.000Z | 2019-03-15T13:29:19.000Z | 2019-03-15 13:29:19 | 520 | https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-kovac-kontert-taktik-debatte-mit-grundsatzfragen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190315-99-396811 |
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Boeing liefert im ersten Quartal mehr Jets aus als Airbus | Arlington (dpa) - Der US-Flugzeughersteller Boeing hat im ersten Quartal mehr Passagier- und Frachtjets ausgeliefert als sein europäischer Rivale Airbus. Insgesamt fanden 130 Maschinen den Weg zu ihren Kunden, wie Boeing am Dienstag in Arlington mitteilte.
Der weltgrößte Flugzeugbauer Airbus kam auf 127 Maschinen. Auch im März lag Boeing mit 64 ausgelieferten Jets knapp vor Airbus mit 61 Stück.
Bei den Neubestellungen haben die Europäer im bisherigen Jahresverlauf aber die Nase vorn. Der Dax-Konzern holte im ersten Quartal neue Aufträge über 156 Flugzeuge herein, Boeing kam auf 120 Stück. Nach Abzug von Stornierungen kam Airbus auf 142 Bestellungen, bei Boeing blieben 56 Stück.
© dpa-infocom, dpa:230411-99-278752/2 | [
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] | Wirtschaft | Flugzeugbau | 2023-04-11T15:49:06.000Z | 2023-04-11T15:49:06.000Z | 2023-04-11 15:49:06 | 106 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/flugzeugbau-boeing-liefert-im-ersten-quartal-mehr-jets-aus-als-airbus-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230411-99-278752 |
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Weniger Kinder: Chemnitz schließt Kitas | Chemnitz (dpa/sn) - In Chemnitz werden aufgrund des anhaltenden Geburtenrückgangs sieben Kindergärten bis zum Jahr 2028 geschlossen. Der Stadtrat habe beschlossen, weitere 253 Kitaplätze abzubauen, teilte die Stadtverwaltung mit. Berechnungen zufolge werden in den kommenden beiden Jahren in Chemnitz rund 1.000 Kitaplätze unbelegt sein.
Unter anderem laufen die städtischen Kitas Neue Straße 2, Albert-Schweitzer-Straße 71 und Harthweg 2 spätestens bis zum Sommer 2028 aus. Für die Kitas Alfred-Neubert-Straße 55/57 und Robert-Siewert-Straße 68/70 wird den Angaben nach ein Umzug in andere Einrichtungen geprüft, die von freien Trägern betrieben werden.
Den Eltern werden Betreuungsplätze für ihre Kinder in Wohnortnähe oder in Nähe ihrer Arbeitsstätten angeboten, hieß es. Sollte es wieder einen größeren Bedarf an Betreuungsplätzen geben, könne darauf flexibel reagiert werden.
© dpa-infocom, dpa:250129-930-359458/1 | [
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] | Panorama | Kommunen | 2025-01-29T16:54:07.000Z | 2025-01-29T16:54:07.000Z | 2025-01-29 16:56:12 | 122 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/kindergaerten-weniger-kinder-chemnitz-schliesst-kitas-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-250129-930-359458 |
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Kloses Rückkehr nach Rom: Lewandowski besser als Immobile | München (dpa) - Miroslav Klose freut sich als Assistenztrainer des FC Bayern München auf seine Rückkehr nach Rom.
Der 42-Jährige ist beim Champions-League-Spiel zwischen Titelverteidiger Bayern und Gastgeber Lazio am Dienstagabend (21.00 Uhr/Sky) im Stadio Olimpico besonders gespannt auf den Vergleich der Topstürmer Robert Lewandowski und Ciro Immobile. Der bessere Angreifer ist für ihn dabei der Weltfußballer.
„Lewandowski sehe ich täglich im Training, den kann ich umfassender beurteilen. Ihn halte ich für besser, er ist komplett und das Maß aller Mittelstürmer“, sagte der ehemalige Weltklasseangreifer Klose im „Kicker“-Interview.
Klose schätzt aber auch den seit Samstag 31 Jahre alten Immobile sehr. Der Italiener war in der Saison 2014/15 an der erfolgreichen Nachfolge des damals nach München gewechselten Lewandowski bei Borussia Dortmund gescheitert. „Immobile verdient sich seine Tore, weil er sich diese Szenen erarbeitet. Er ist viel unterwegs, um anspielbar zu sein. Für seine Tore braucht Immobile wenige Chancen, was für seine Qualität spricht. Er hat ein ganz klares Paket, ist beidfüßig und kopfballstark“, sagte Klose, der als Profi nach seiner Zeit in München (2007-2011) bis zum Karriereende 2016 fünf Jahre lang für Lazio stürmte.
Klose ist beim deutschen Rekordmeister seit dieser Saison Assistent von Chefcoach Hansi Flick. Lazio war sein Wunschgegner. „Ich wollte wieder in diese Stadt zurückkommen“, sagte er zur Dienstreise nach Rom. Bayern ist für Klose im Achtelfinale Favorit, „aber nicht klar, wenn ich auf die Personalsituation schaue“. Auch in Italiens Hauptstadt werden etwa Thomas Müller, Benjamin Pavard (beide Corona-Quarantäne) und Serge Gnabry (Muskelfaserriss) fehlen.
Stefan Effenberg hält eine Titelverteidigung des FC Bayern München in der Champions League für möglich und traut dem deutschen Rekordmeister sogar drei Siege in Serie zu. Beides ist bislang nur Real Madrid gelungen. „Ich traue es ihnen zu“, sagte Effenberg in einem Interview des „Kicker“.
Er verwies zwar auf starke Gegner wie Manchester City und Paris Saint-Germain. „Aber der FC Bayern ist mit der Topfavorit“, sagte Effenberg und ergänzte: „Ja, auch dieser Hattrick ist ihnen absolut zuzutrauen.“ Der 52-Jährige holte den Champions-League-Titel 2001 nach München.
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] | Sport | Sport | 2021-02-22T06:29:14.000Z | 2021-02-22T06:29:14.000Z | 2021-02-22 06:29:14 | 334 | https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-kloses-rueckkehr-nach-rom-lewandowski-besser-als-immobile-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210222-99-537579 |
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Mecklenburg-Vorpommern öffnet Schulen weiter | Schwerin (dpa/mv) - Mit dem beginnenden Einsatz von Corona-Selbsttests an Schulen dehnt Mecklenburg-Vorpommern in der kommenden Woche den Präsenzunterricht weiter aus. Wie das Bildungsministerium am Freitag mitteilte, sollen von Mittwoch an auch Schüler der höheren Klassen an die Schulen zurückkehren. In Regionen, in denen die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz zum Stichtag 10. März zwischen 50 und 100 lag, starte an diesem Tag der Wechselunterricht für alle Schüler ab Klasse 7. Betroffen seien die Landkreise Vorpommern-Greifswald, Rostock, Ludwigslust-Parchim sowie die Landeshauptstadt Schwerin. Am 22. März soll dort dann für Kinder der Klassenstufen 1 bis 6 auch der tägliche Regelbetrieb unter Pandemie-Bedingungen wieder beginnen.
In der Stadt Rostock und im Kreis Vorpommern-Rügen waren wegen der dort vergleichsweise niedrigen Infektionszahlen die Schulen schon früher geöffnet worden. In der Mecklenburgischen Seenplatte, die inzwischen ebenfalls weniger als 50 Corona-Infektionen je 100 000 Einwohner in sieben Tagen aufweist, beginnt der Wechselunterricht am Montag. Schüler der Abschlussklassen konnten ohnehin schon seit längerem zur Prüfungsvorbereitung an die Schulen kommen. Für die unteren Klassen war bei Bedarf eine Betreuung angeboten worden. Allein in Nordwestmecklenburg, wo die Sieben-Tage-Inzidenz zum Stichtag über 100 gelegen hatte, gelten die verschärften Schutzmaßnahmen ohne Präsenzunterricht für die Größeren zunächst weiter.
Die Rückkehr in die Schulen sei insbesondere auch für die älteren Schülerinnen und Schüler ab der 7. Klasse enorm wichtig, erklärte Bildungsministerin Bettina Martin (SPD). „Denn die meisten von ihnen konnten seit den Weihnachtsferien viele Wochen nicht in die Schule gehen. Es ist höchste Zeit, dass sie wieder Präsenzunterricht erhalten können und den direkten Kontakt zu den Lehrkräften und Mitschülerinnen und Mitschülern haben.“ Präsenzunterricht in der Schule und der direkte persönliche Kontakt seien durch nichts zu ersetzen.
Die Schulöffnung werde flankiert durch zusätzliche Schutzmaßnahmen. So werde vom 17. März an allen Lehrkräften und Schülern ab Klasse 7 zunächst einmal wöchentlich ein freiwilliger Corona-Selbsttest angeboten, hieß es. Gleiches gelte vom 22. März an dann auch für Schüler und Lehrer der unteren Klassen. Mit der Verteilung der Tests werde am Wochenende begonnen. Das Technische Hilfswerk liefere sie an zentrale Schulstandorte, wo sie dann ab Montag abgeholt werden könnten. Die freiwilligen und kostenlosen Tests seien einfach anzuwenden und ohne Nebenwirkungen. Bei Anzeichen für eine Infektion gebe es klare Handlungsrichtlinien, über die die Schulen informiert würden.
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] | Bildung | Schule | 2021-03-12T17:57:15.000Z | 2021-03-12T17:57:15.000Z | 2021-03-12 17:57:15 | 368 | https://www.sueddeutsche.de/bildung/schwerin-mecklenburg-vorpommern-oeffnet-schulen-weiter-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210312-99-800167 |
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BMW erhöht Werkzeugbau-Kapazität in Eisenach kräftig | Eisenach (dpa/th) - Der Autohersteller BMW baut sein auf Werkzeuge für die Karosseriefertigung spezialisiertes Werk bei Eisenach weiter aus. Die Kapazität des Standorts solle um etwa 50 Prozent erhöht werden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Eisenach werde damit in den kommenden Jahren zum größten Werkzeugbau-Standort des Konzerns vor München und Dingolfing ausgebaut. Details über das Vorhaben sollen am 18. Juni im thüringischen Krauthausen bei Eisenach bekanntgegeben werden.
In das Werk sind nach Unternehmensangaben seit der Wiedervereinigung mehr als 160 Millionen Euro investiert worden. Gefertigt werden Presswerkzeuge für Karosserieteile. Zudem produzieren die knapp 300 Mitarbeiter fast alle Außenteile für die Rolls-Royce-Manufaktur im englischen Goodwood sowie Außenteile für BMW-Motorräder.
Mit dem Werk war BMW 1992 an den Ursprungsort seiner Autoproduktion zurückkehrt. Eisenach war 1928 der erste Standort, an dem der frühere Flugzeugmotorenhersteller bis zum Zweiten Weltkrieg Autos gebaut hat, darunter die legendären Dixi-Modelle oder den BMW 328. | [
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] | Wirtschaft | Auto | 2018-06-08T12:19:48.000Z | 2018-06-08T12:19:48.000Z | 2018-06-08 12:19:48 | 146 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/krauthausen-bmw-erhoeht-werkzeugbau-kapazitaet-in-eisenach-kraeftig-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-180608-99-640055 |
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Deutschland und Kirgistan wollen Beziehungen vertiefen | Bischkek (dpa) - Deutschland und Kirgistan wollen ihre Beziehungen vertiefen und insbesondere wirtschaftlich enger zusammenarbeiten. Das gaben Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und sein Amtskollege Sadyr Schaparow nach einem Gespräch in der Hauptstadt Bischkek bekannt.
„Deutschland will erst recht in diesen angespannten Zeiten, in denen wir leben, mehr und engere Partnerschaft mit den Staaten Zentralasiens“, sagte Steinmeier. Schaparow erklärte, zwischen beiden Ländern gebe es ein „sehr großes unrealisiertes Potenzial der bilateralen Zusammenarbeit“.
Schaparow äußerte die Hoffnung auf mehr deutsche Investitionen und auf Technologietransfer in sein Land. Die Wirtschaftsbeziehungen hätten „ohne Zweifel großes Potenzial“, sagte auch Steinmeier. Er wies aber darauf hin, dass Unternehmen nach guten Rahmenbedingungen schauten. „Dazu gehören auch demokratische und rechtsstaatliche Standards.“ Er werde in Deutschland Schaparows Aussage weitergeben, dass die Bekämpfung der Korruption und die dazu nötige Ausgestaltung von Justiz- und Strafverfolgungsbehörden zu seinen Prioritäten gehörten.
Der Handel zwischen Deutschland und Kirgistan hat bisher ein niedriges Niveau. Nach Angaben der Gesellschaft Germany Trade & Invest importierte Deutschland 2021 Waren im Wert von rund 20 Millionen Euro und exportierte Güter für knapp 49 Millionen Euro. Die Investitionstätigkeit deutscher Unternehmen ist gering. Kirgistan ist aber für Deutschland wegen seiner Rohstoffe interessant. So gibt es große Vorkommen an Seltenen Erden und an Gold. Kirgistan wird autoritär regiert. Menschenrechtsorganisationen kritisieren Defizite etwa bei der Pressefreiheit.
Bundespräsident bittet um Einflussnahme auf Afgahnistan
Steinmeier appellierte an die Führung Kirgistans, mit ihren Einflussmöglichkeiten auf eine Verbesserung der Situation in Afghanistan hinzuwirken. „Die derzeitige Lage in Afghanistan unter den Taliban ist nicht hinnehmbar.“ Das gelte insbesondere für die systematische Unterdrückung von Frauen und Mädchen sowie die humanitäre Notlage von großen Teilen der Bevölkerung. „Ich habe darum gebeten, Kontakte und Einflüsse, die man hier in Kirgisistan nach Afghanistan hat, auch zu nutzen.“
Steinmeier zeigte Verständnis dafür, dass sich Kirgistan bei den Abstimmungen in der UN-Generalversammlung zum Ukraine-Krieg enthalten hat. Deutschland sehe das besondere Verhältnis zu Russland, zu dem Kirgistan viele historische, wirtschaftliche, sicherheitspolitische, kulturelle und menschliche Verbindungen habe. „Vor diesem Hintergrund verstehen wir das Abstimmungsverhalten auch nicht als ein Signal, dass Kirgisistan die Anwendung militärischer Gefahr rechtfertigt.“
Steinmeier mit Erwartung in Sachen Russland-Sanktionen
Der Bundespräsident mahnte aber die Einhaltung der gegen Russland verhängten Sanktionen an. Zwar sei es für die Länder der Eurasischen Wirtschaftsunion schwieriger, den Transport von Waren und Gütern über die Grenze zu verfolgen. „Gleichwohl haben wir die Erwartung, dass in engster Zusammenarbeit mit den Zuständigen der Europäischen Union hier Möglichkeiten gefunden werden und da, wo Sanktionsumgehungen stattfinden, sie vermieden werden in Zukunft.“
Die von Russland dominierte Eurasische Wirtschaftsunion ist ein Zusammenschluss von Staaten ohne Zollgrenzen nach dem Muster der EU.
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] | Politik | Bundespräsident | 2023-06-22T12:52:35.000Z | 2023-06-22T12:52:35.000Z | 2023-06-22 12:52:35 | 428 | https://www.sueddeutsche.de/politik/zentralasien-deutschland-und-kirgistan-wollen-beziehungen-vertiefen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230622-99-149279 |
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Corona kurbelt Bierkonsum in den eigenen vier Wänden an | Frankfurt/Main (dpa) - Die Corona-Krise hat in Deutschland den Bierkonsum in den eigenen vier Wänden spürbar angekurbelt.
Insgesamt kauften die Bundesbürger im ersten Halbjahr im Lebensmitteleinzelhandel und in Getränkeabholmärkten pro Kopf rund 38,6 Liter Bier und Biermixgetränke, wie eine Studie des Marktforschungsunternehmens Nielsen ergab. Das seien pro Person fast acht Flaschen mehr als im ersten Halbjahr 2019. Die Kosten bezifferten die Marktforscher auf gut 52 Euro pro Kopf.
„Aktuell beobachten wir den stärksten Anstieg des Verkaufs von Bier und Biermixgetränken in den letzten 15 Jahren“, sagte der Nielsen-Getränkeexperte Marcus Strobl. Ein Grund dafür sei die Schließung der Gaststätten, Bars und Kneipen im Frühjahr. „Die Deutschen haben ihr Bier Zuhause genossen, statt auswärts.“
Die beliebteste Biersorte war auch in Corona-Zeiten weiterhin das Pils mit einem Marktanteil von gut 50 Prozent. Doch setzte das Hellbier seinen Siegeszug fort. Sein Absatz stieg um rund 18 Prozent. Mit einem Marktanteil von fast 8 Prozent belegt es mittlerweile den zweiten Platz im Beliebtheitsranking. „Helles wird längst nicht mehr nur in Süddeutschland getrunken, sondern setzt sich bundesweit durch - auch bei jungen Leuten“, sagte Strobl.
Alkoholfreies Bier folgte mit einem Marktanteil von 7 Prozent auf Rang 3 in der Bier-Hitparade. „Seit 2007 ist alkoholfreies Bier die einzige Biersorte, die im Absatz stetig wächst. Während der Marktanteil 2007 gerade einmal bei 2,7 Prozent lag, sind es nun schon fast 7 Prozent“, sagte Strobl. „Es zeichnet sich ab, dass Bier ohne Alkohol kein Kurzzeit-Trend ist und sich langfristig etabliert.“
Auch wenn der heimische Bierkonsum in den vergangenen Monaten deutlich zulegte, ist die Corona-Krise wegen der Absatzeinbrüche im Außer-Haus-Geschäft allerdings für die Brauereien insgesamt ein Debakel. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes setzten die Hersteller im ersten Halbjahr insgesamt lediglich 4,3 Milliarden Liter Bier ab - rund 300 Millionen Liter oder 6,6 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Dies sei das niedrigste Ergebnis seit Einführung der aktuellen Statistikmethode 1993.
In den Monaten April und Mai waren die Absatzeinbußen wegen der Schließung von Bars und Restaurants sowie der Absage von Volksfesten und anderen Großveranstaltungen sogar zweistellig. Mit der schrittweisen Lockerung der Corona-Auflagen habe sich der Bierabsatz dann aber wieder erholt. Im Juni lag er nur noch 1,9 Prozent unter dem Vorjahresmonat, wie die Statistiker berichteten.
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] | Wirtschaft | Wirtschaft | 2020-10-05T06:08:32.000Z | 2020-10-05T06:08:32.000Z | 2020-10-05 06:08:32 | 366 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/getraenke-corona-kurbelt-bierkonsum-in-den-eigenen-vier-waenden-an-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201005-99-827061 |
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Motorradfahrer flieht vor Polizeikontrolle und verletzt sich | Mannheim (dpa/lsw) - Hals über Kopf geflohen: Bei der Flucht vor einer Polizeikontrolle ist ein Motorradfahrer gestürzt und hat sich dabei leicht verletzt. Auf der Bundesstraße 38 bei Mannheim war der 27-Jährige am Mittwoch den Anweisungen der Beamten nicht nachgekommen und einfach weitergefahren, wie die Polizei am Donnerstag mitteilte. Über die Autobahn 659 floh er ins hessische Viernheim. Dort stürzte er den Angaben nach alleinbedingt in einem Kreisverkehr. Die nacheilenden Beamten nahmen ihn fest - dabei kam heraus, dass der Mann weder eine gültige Fahrerlaubnis besaß, noch das Motorrad zugelassen und versichert war. Die Einsatzkräfte brachten den leicht verletzten Mann in ein Krankenhaus. Weil der 27-Jährige augenscheinlich unter Drogeneinfluss stand, entnahmen ihm die Beamten eine Blutprobe, hieß es weiter.
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] | Panorama | Unglück und Unfall | 2023-05-18T10:37:02.000Z | 2023-05-18T10:37:02.000Z | 2023-05-18 10:37:02 | 122 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/mannheim-motorradfahrer-flieht-vor-polizeikontrolle-und-verletzt-sich-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230518-99-736805 |
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Jugendlicher ohne Führerschein verursacht Unfall | Bielefeld (dpa/lnw) - Mit dem Auto seiner Eltern ist in Bielefeld ein 16-Jähriger gegen ein geparktes Auto und eine Hauswand gefahren. Dabei entstand ein Sachschaden von über 10 000 Euro. Zeugen an einer Bushaltestelle hatten den Vorfall in der Nacht zu Samstag beobachtet und die Polizei gerufen. Weil er keinen Führerschein hatte, wollte der Jugendliche zuerst seinen älteren Bruder holen, um die Tat zu vertuschen, wie die Polizei am Montag mitteilte. Die Zeugen aber hielten den 16-Jährige auf, der sich bei der Unfallfahrt selbst leicht verletzt hatte. Spuren im Auto deuteten auf zwei Mitfahrer hin, die nach der Vermutung der Ermittler geflüchtet waren. Gegenüber den Beamten räumte der junge Mann ein, am Steuer gesessen zu haben. | [
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Bundesweiter Hotspot Hof: Ansteckung vor allem in Familien | Hof (dpa/lby) - Als bundesweiter Corona-Hotspot mahnt die Stadt Hof, sich auch privat an die Schutzmaßnahmen zu halten. „Die meisten Ansteckungen geschehen im privaten Umfeld, das heißt in den Familien und im Bekanntenkreis“, meinte eine Sprecherin der Stadt. „Es lässt sich zwar vieles kontrollieren, doch auf die Privatsphäre haben wir als Stadt keinen Einfluss.“
Gerade bei Kindern würden mehr Infektionen festgestellt. Unter Verweis auf das Gesundheitsamt der Stadt teilte die Sprecherin mit, dass auf Spielplätzen oft nicht die notwendigen Abstände eingehalten würden. Deshalb habe die Stadt die Maskenpflicht unter anderem auf Spielplätze ausgeweitet.
Weitere Maßnahmen auf kommunaler Ebene seien nicht geplant, die Möglichkeiten seien ausgeschöpft. „Die Strategie der Stadt Hof ist auch weiterhin: Impfen, testen, regulieren und kontrollieren“, erklärte die Sprecherin. Wer sich nicht an die Corona-Regeln halte, setze nicht nur sein eigenes Leben, sondern auch das der anderen aufs Spiel.
Nirgends in Deutschland sind die Corona-Infektionszahlen momentan so hoch wie in Hof. 486,6 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tage meldete das Robert Koch-Institut(RKI) für die Stadt am Dienstag.
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Krieg in der Ukraine: Heftiger Angriff auf russischen Militärflughafen | Mit seiner Lage 660 Kilometer von der Grenze zur Ukraine entfernt dürften sich die auf dem Flughafen von Pskow stationierten Soldaten der 76. Garde-Fallschirmspringerdivision der russischen Armee vergleichsweise sicher gefühlt haben. Doch in der Nacht zum 30. August wurde der Militärflughafen Schauplatz der offenbar massivsten Angriffswelle, die die Ukraine seit Beginn des russischen Überfalls auf ihr Land ihrerseits auf Russland verübt hat.
Dem unabhängigen russischen Exilmedium Meduza und lokalen Einwohnern zufolge griffen die Ukrainer den Militärflughafen von Pskow mit bis zu 20 mit Sprengstoff bestückten Drohnen an, die Angriffe begannen kurz vor Mitternacht und dauerten offenbar mehrere Stunden. Einwohner veröffentlichten Videos in den sozialen Medien, die den Lärm von Explosionen und Abwehrfeuer ebenso zeigten wie hohen Feuerschein über dem Flughafen. Welche Größenordnung die durch die Angriffe hervorgerufenen Explosionen und Feuer annahmen, lässt sich auch durch die Mitteilung der russischen Staatsagentur Tass erkennen, es seien mehr als 60 Männer am Kampf gegen die Feuer beteiligt gewesen.
Laut ukrainischem Militärgeheimdienst sind die Flugzeuge "zerstört" worden
Offiziell stellte Moskau fest, auf dem Flughafen seien vier Iljuschin-76 -Transportflugzeuge - der gängige Transporter der russischen Armee - beschädigt worden. Andrij Jusow vom ukrainischen Militärgeheimdienst GUR sagte der Kyiv Post indes, die vier Flugzeuge seien "zerstört" worden. Dafür spricht etwa auch ein offenbar von einem russischen Soldaten aufgenommenes Video eines hellauf in Flammen stehenden Flugzeuges auf dem Flughafen von Pskow.
Bereits am 27. August will der ukrainische Geheimdienst SBU auch im 100 Kilometer von der Ukraine entfernten russischen Kursk den militärischen Teil des dortigen Flughafens angegriffen und dabei vier Su-30 -Jagdflugzeuge, ein MiG-29- Jagdflugzeug und zwei Pantsir -Flugabwehrsysteme beschädigt haben, so die Kyiv Post . Unabhängige Bestätigungen hierfür fehlen indes. Einem russischen Militärblogger zufolge setzt die Ukraine unterdessen mittlerweile auch von der australischen Firma Sypaq im März 2023 gelieferte, vom Radar kaum zu ortende Corvo -Drohnen aus Sperrholz ein.
Russland spielt ukrainische Angriffe herunter und behauptet gewöhnlich, alle Drohnen abgeschossen zu haben. Die ukrainischen Angriffe in der Nacht zum 30. August waren indes so umfangreich, dass selbst die Agentur Tass von einem Massenangriff auf fünf Regionen im zentralen Russland sowie auf die Region Pskow sprach. Denn auch in den Regionen Brjansk, Rjasan, Kaluga, Orjol und der Region um Moskau flogen die Ukrainer Drohnenangriffe. In Brjansk explodierte dem Infodienst Baza zufolge eine Drohne oder ihre Überreste in der Mikroelektronik-Fabrik Kremny El, einem Hauptlieferanten der Armee, etwa für Iskander -Marschflugkörper oder Pantsir -Luftabwehrsysteme.
Auch auf der russisch besetzten Krim griffen ukrainische Seedrohnen den Hafen Sewastopol an, wie ein Moskauer Funktionär bestätigte. Der ukrainische Militärgeheimdienstchef Kyrylo Budanow sagte kürzlich, Russland zerstöre 60 bis zu 70 Prozent der ukrainischen Seedrohnen; die ihr Ziel erreichenden Seedrohnen seien "sehr effektiv". Russland behauptete seinerseits, seine Luftwaffe habe im Schwarzen Meer vier "militärische Hochgeschwindigkeitsboote" mit 50 ukrainischen Spezialeinheiten zerstört.
Russland reagierte auf die ukrainischen Angriffe mit umfangreichen Angriffen von Marschflugkörpern und Drohnen auf die ukrainischen Regionen Charkiw, Poltawa, Odessa, Tscherkassy, Mykolajiw und Kiew. Oberbefehlshaber Walerij Saluschnyj zufolge soll Moskau mit mehreren Tupolew-95 -Bombern aus der Luft 28 Raketen auf ukrainische Ziele abgefeuert haben, zudem seien 16 Drohnen iranischer Bauart auf ukrainische Ziele geflogen. Saluschnyj zufolge habe die ukrainische Luftabwehr alle Raketen und 15 der 16 Drohnen abgeschossen.
Hauptangriffsziel war die Hauptstadt Kiew, die allein Ziel von über 20 Raketen und Drohnen gewesen sei, so Militärgouverneur Serhij Popko . Es seien die heftigsten Angriffe seit dem Frühjahr 2023 gewesen. Zwei Kiewer, 26 und 36 Jahre alt, seien von Trümmern abgeschossener Raketen oder Drohnen getötet, drei weitere Einwohner verletzt worden. Trümmer hätten außerdem Häuser beschädigt, an einigen Stellen seien Feuer ausgebrochen. | Florian Hassel | Nach den offenbar heftigsten ukrainischen Attacken seit Kriegsbeginn auf Ziele in Russland reagiert Moskau mit Gegenangriffen. | [
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] | Politik | Ukraine | 2023-08-30T14:02:44.000Z | 2023-08-30T14:02:44.000Z | 2023-08-31 06:12:52 | 576 | Krieg in der Ukraine: Heftiger Angriff auf russischen Militärflughafen | https://www.sueddeutsche.de/politik/ukraine-drohnenangriff-militaerflughafen-pskow-russland-1.6178171 |
Razzia in der Bonner Drogen-Szene: sechs Festnahmen | Bonn (dpa/lnw) - Bei einer Razzia in der Drogen -Szene in Bonn hat die Polizei am Donnerstagmorgen fünf Verdächtige festgenommen. Am Abend zuvor sei bereits ein mit Haftbefehl gesuchter 27-Jähriger festgenommen worden, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag. Er soll mit Kokain und anderen Drogen gehandelt und andere Szenemitglieder gezielt als Dealer angeworben haben. Zuvor hatte der „Express“ berichtet.
Nach der Festnahme des mutmaßlichen Drahtziehers habe man insgesamt zehn Wohnungen durchsucht - acht davon in Bonn, eine in Meckenheim und eine Wartburg. Dabei wurden vier männliche Verdächtige im Alter von 18 bis 24 Jahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz festgenommen, einer wegen des Verstoßes gegen das Aufenthaltsrecht. Außerdem stellte die Polizei eine Sporttasche voller Drogen und mehrere Handys sicher. Von der Auswertung erhoffe man sich weitere Erkenntnisse über die Vertriebswege, so der Sprecher. Insgesamt waren bei der Razzia rund 140 Beamte im Einsatz. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben bereits seit Ende 2018 in diesem Milieu. | [
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] | Panorama | Kriminalität | 2019-07-11T10:59:22.000Z | 2019-07-11T10:59:22.000Z | 2019-07-11 10:59:22 | 156 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/bonn-razzia-in-der-bonner-drogen-szene-sechs-festnahmen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190711-99-16077 |
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Polizei löst Rechtsrock-Konzert in Dresden auf | Dresden (dpa/sn) - Die Polizei hat in Dresden ein Rechtsrock-Konzert aufgelöst. In einem Gebäude im Stadtteil Gittersee hätten sich am Samstagabend insgesamt 76 Menschen bei der Veranstaltung aufgehalten, teilte die Polizei am Sonntag mit. Die Einsatzkräfte stoppten das Konzert noch vor dem Beginn. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer stammten laut Polizei aus Deutschland, Polen und Tschechien. Ihnen wurden Platzverweise erteilt.
Es seien mehrere rechtsextreme Banner und Merchandising-Artikel mit verbotenen Symbolen sichergestellt worden. Zudem wurden neun Anzeigen unter anderem wegen Volksverhetzung und des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen erstattet. An dem Einsatz waren rund 300 Polizisten aus Sachsen und Bayern sowie ein Polizeihubschrauber aus Thüringen beteiligt.
© dpa-infocom, dpa:230917-99-224351/4 | [
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] | Panorama | Kriminalität | 2023-09-17T09:21:37.000Z | 2023-09-17T09:21:37.000Z | 2023-09-17 09:21:37 | 107 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/extremismus-polizei-loest-rechtsrock-konzert-in-dresden-auf-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230917-99-224351 |
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Warnstreik von Beschäftigten des öffentlichen Dienstes | Kiel (dpa/lno) - Mit einem Warnstreik und einer Kundgebung haben Beschäftigte des öffentlichen Dienstes in Schleswig-Holstein am Mittwoch auf ihre Forderungen in der aktuellen Tarifrunde hingewiesen. Nach Angaben des Gewerkschaftsverbands dbb (Beamtenbund und Tarifunion) kamen rund 400 Lehrkräfte sowie Angestellte von Polizei, Justiz, Finanzämtern, Straßenmeistereien und verschiedenen Verwaltungen in das Kieler Regierungsviertel.
Die Gewerkschaften des öffentlichen Dienstes fordern für die Beschäftigten der Länder unter anderem eine Einkommenserhöhung um fünf Prozent, mindestens um 150 Euro monatlich. Die dritte Verhandlungsrunde mit der Tarifgemeinschaft deutscher Länder (TdL) ist für den 27. und 28. November in Potsdam geplant. Die TdL wies die Forderungen bisher als unrealistisch zurück und legte noch kein Angebot vor.
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] | Karriere | Streik | 2021-11-24T14:20:06.000Z | 2021-11-24T14:20:06.000Z | 2021-11-24 14:20:06 | 112 | https://www.sueddeutsche.de/karriere/kiel-warnstreik-von-beschaeftigten-des-oeffentlichen-dienstes-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-211124-99-127233 |
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Kritik an südlichen Bundesländern im Sommerferien-Streit | Berlin (dpa) - Der Ton im Streit über die Sommerferien in Deutschland hat sich noch einmal verschärft. Berlins Regierender Bürgermeister Michael Müller beispielsweise warf Bayern und Baden-Württemberg im Deutschlandfunk einen „Angriff auf den Föderalismus“ vor. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder hatte zuvor gesagt: „Wir haben unseren Biorhythmus mit den Ferien - den wollen wir gern behalten“, sagte er. Bayern und Baden-Württemberg beteiligen sich traditionell nicht am sogenannten rollierenden System der Bundesländer bei den Ferienterminen. | [
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] | Bildung | Ausbildung | 2019-11-28T16:45:04.000Z | 2019-11-28T16:45:04.000Z | 2019-11-28 16:45:04 | 73 | https://www.sueddeutsche.de/bildung/bildung-kritik-an-suedlichen-bundeslaendern-im-sommerferien-streit-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-191128-99-919533 |
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Kalenderblatt 2017: 22. April | Berlin (dpa) - Das aktuelle Kalenderblatt für den 22. April 2017:
16. Kalenderwoche, 112. Tag des Jahres
Noch 253 Tage bis zum Jahresende
Sternzeichen: Stier
Namenstag: Kai, Wolfhelm
HISTORISCHE DATEN
2016 - In New York unterzeichnen 175 Länder den Pariser Klimavertrag vom Dezember 2015. Durch geringere Treibhausemissionen soll die Erderwärmung auf unter zwei Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit begrenzt werden.
2005 - Japans Regierungschef Junichiro Koizumi entschuldigt sich auf dem Asien-Afrika-Gipfel in Jakarta mit „tiefer Reue“ für die Gräuel seines Landes während es Zweiten Weltkriegs.
2004 - Der Luxusliner „Queen Mary 2“ läuft nach seiner Jungfernfahrt in New York ein.
1997 - Bei einem Massaker einer islamistischen Terrorgruppe werden 93 Einwohner eines algerischen Dorfes im Bezirk Blida südlich der Hauptstadt Algier bestialisch ermordet.
1994 - In Berlin wird der unter dem Namen „Dagobert“ bekannt gewordene Kaufhaus-Erpresser in einer Telefonzelle verhaftet.
1983 - Das Magazin „Stern“ erklärt, Tagebücher Adolf Hitlers zu besitzen. Sie werden am 6. Mai als Fälschungen entlarvt.
1946 - SPD und die KPD der sowjetischen Besatzungszone schließen sich auf einem zweitägigen „Vereinigungsparteitag“ zur Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) zusammen.
1928 - Die griechische Stadt Korinth wird durch ein Erdbeben fast vollständig zerstört. Mehr als 10 000 Menschen werden obdachlos. Wie durch ein Wunder gibt es nur wenige Tote.
1915 - Die Deutsche Armee setzt im Ersten Weltkrieg an der Front von Ypern (Belgien) erstmals Giftgas ein. Mehr als 10 000 alliierte Soldaten sterben.
AUCH DAS NOCH
2012 - dpa meldet: Die Ringe brachte er in einer kleinen Tasche um seinen Hals zum Altar: Ein Hund hat in Wales bei der kirchlichen Trauung von Herrchen und Frauchen die Rolle des Trauzeugen übernommen. Der Pastor der Kirche in Swansea kenne den Hund namens Snoopy seit langem und habe den Wunsch des Paares deshalb erfüllt. Der 11 Jahre alte Snoopy fährt jetzt natürlich auch mit in die Flitterwochen.
GEBURTSTAGE
1977 - Mark van Bommel (40), niederländischer Fußballspieler, FC Bayern München 2006-2011
1967 - Sheryl Lee (50), amerikanische Schauspielerin (TV-Serie und Film „Twin Peaks“)
1957 - Donald Tusk (60), polnischer Politiker, Ministerpräsident Polens 2007-2014, EU-Ratspräsident seit 2014
1942 - Manfred Bischoff (75), deutscher Manager, Vorstandsvorsitzender der Daimler-Benz Aerospace AG (DASA) 1995-2000
1937 - Jack Nicholson (80), amerikanischer Schauspieler (Einer flog über das Kuckucksnest), Oscar als bester Hauptdarsteller 1975 und 1997, als bester Nebendarsteller 1983
TODESTAGE
2007 - Karl Holzamer, deutscher Fernsehpionier (CDU), Gründungsintendant des ZDF 1962-1977, geb. 1906
1945 - Käthe Kollwitz, deutsche Graphikerin und Bildhauerin, geb. 1867 | [
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] | Wissen | Dpa | 2017-04-21T21:55:00.000Z | 2017-04-21T21:55:00.000Z | 2017-04-21 21:55:00 | 406 | https://www.sueddeutsche.de/wissen/geschichte-kalenderblatt-2017-22-april-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-170417-99-94376 |
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Bewährungshelfer sollen im Ayleen-Prozess gehört werden | Gießen/Freiburg (dpa) - Im Prozess um den gewaltsamen Tod der 14-jährigen Ayleen sollen an diesem Montag (13.30 Uhr) zwei frühere Bewährungshelfer des Angeklagten als Zeugen gehört werden. Die Staatsanwaltschaft legt dem 30-Jährigen aus dem Lahn-Dill-Kreis unter anderem Mord, versuchte Vergewaltigung mit Todesfolge und Nötigung zur Last. Auch zwei Personen aus dem persönlichen Umfeld des Angeklagten sind für Montag als Zeugen geladen.
Zu Prozessbeginn hatte der Deutsche angegeben, die Schülerin während eines Streits getötet zu haben. Die Ermittler gehen jedoch davon aus, dass die Tat sexuell motiviert war. Die Jugendliche und der Angeklagte sollen über einen Messengerdienst und ein Online-Spiel Kontakt gehabt haben. Der Mann soll Ayleen zahlreiche Nachrichten mit stark sexualisierten Inhalten geschrieben, immer wieder Nacktfotos von ihr gefordert und sie damit auch unter Druck gesetzt haben.
Am 21. Juli vergangenen Jahres soll er Ayleen mit seinem Auto in ihrem Heimatort Gottenheim nahe Freiburg abgeholt und sie in ein rund 300 Kilometer entferntes Waldgebiet nahe Langgöns in Hessen gebracht haben. Laut Anklage soll der verurteilte Sexualstraftäter versucht haben, die Schülerin zu vergewaltigen und sie schließlich erwürgt haben. Ihre Leiche soll er dann mit dem Auto zum Teufelsee nahe Echzell im hessischen Wetteraukreis gebracht und versenkt haben.
© dpa-infocom, dpa:230917-99-228712/2 | [
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] | Panorama | Gerichtsprozesse | 2023-09-17T15:35:34.000Z | 2023-09-17T15:35:34.000Z | 2023-09-17 15:35:34 | 199 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/zeugenaussagen-bewaehrungshelfer-sollen-im-ayleen-prozess-gehoert-werden-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230917-99-228712 |
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Bosch und Betriebsrat einig über Stellenabbau | Schwäbisch Gmünd (dpa/lsw) - Der Autozulieferer Bosch baut in seiner Lenksystem-Sparte in Schwäbisch Gmünd bis Ende 2026 etwa 1850 Stellen ab - aber ohne betriebsbedingte Kündigungen. Unternehmen und Betriebsrat haben nach monatelangen Verhandlungen eine Einigung erzielt, die eine Reduzierung der zuletzt rund 4700 Stellen über Altersteilzeit-, Vorruhestands- und Aufhebungsverträge vorsieht, wie Bosch Automotive Steering am Donnerstag mitteilte. Das Unternehmen hatte den Stellenabbau im vergangenen Herbst angekündigt. Damals war von rund 1000 Arbeitsplätzen bis Ende 2022 die Rede gewesen.
Zugleich sollen in den kommenden Jahren mehr als 350 Millionen Euro in neue Technologien und Produkte investiert werden, die den Standort langfristig sichern sollen.
„Damit wird deutlich, dass wir uns zum Standort und zum Produktionswerk in Schwäbisch Gmünd bekennen“, sagte Stefan Grosch, Mitglied der Geschäftsführung und Arbeitsdirektor von Bosch Automotive Steering, laut Mitteilung. Betriebsratschef Alessandro Lieb sprach von einer nachhaltigen Perspektive für den Standort. „Der Ausschluss betriebsbedingter Kündigungen ist von größter Bedeutung für unsere Beschäftigten. Er gibt ihnen Sicherheit für die Zukunft“, sagte er. Einen weiteren Stellenabbau als Folge der Corona-Krise soll es nicht geben.
In Folge der weltweiten Abwärtsentwicklung der Autobranche hatte Bosch noch vor Ausbruch der Pandemie auch für andere Standorte die Streichung von Arbeitsplätzen angekündigt. | [
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] | Wirtschaft | Auto | 2020-07-02T15:28:00.000Z | 2020-07-02T15:28:00.000Z | 2020-07-02 15:28:00 | 196 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/schwaebisch-gmuend-bosch-und-betriebsrat-einig-ueber-stellenabbau-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200702-99-651950 |
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Bruchlandung bei Landshut: Hoher Schaden an Sportflugzeug | Landshut (dpa/lby) - Ein Sportflugzeug ist am Montagnachmittag ohne ausgefahrenes Fahrwerk auf dem Flugplatz Landshut-Ellermühle gelandet. Alle drei Insassen blieben bei der Bruchlandung unverletzt. Das teilte die Polizei auf Nachfrage mit. Demnach entstand ein Sachschaden in Höhe von geschätzten 100.000 Euro. Warum das Fahrwerk bei der Landung nicht ausgefahren war, konnte die Polizei zunächst nicht sagen.
© dpa-infocom, dpa:220215-99-129615/2 | [
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] | Bayern | Unglück und Unfall | 2022-02-15T04:29:13.000Z | 2022-02-15T04:29:13.000Z | 2022-02-15 04:29:13 | 59 | https://www.sueddeutsche.de/bayern/landshut-bruchlandung-bei-landshut-hoher-schaden-an-sportflugzeug-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220215-99-129615 |
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Zwei schwere Unfälle innerhalb von drei Stunden | Ingelheim/ Mainz (dpa/lrs) - Auf der Autobahn 60 hat es am Samstag bei Ingelheim und bei Mainz zwei schwere Unfälle gegeben. Beide stehen in Zusammenhang mit Auffahrunfällen, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Samstagmittag fuhr ein Auto auf der Autobahn Richtung Darmstadt in der Nähe von Mainz bei einem anderen Wagen auf, kam von der Fahrbahn ab und überschlug sich. Der 46 Jahre alte Fahrer wurde dabei schwer verletzt.
Keine drei Stunden später versuchte eine 71-Jährige auf der A60 auf Höhe Ingelheim (Kreis Mainz-Bingen) Richtung Bingen einen Auffahrunfall zu vermeiden und wich einem vorausfahrendem Auto aus. Sie touchierte das Auto, kam rechts von der Fahrbahn ab, prallte gegen die Leitplanke, wurde mit ihrem Wagen über die Fahrbahn geschleudert und kam an der Mittelschutzplanke zum Stehen. Die Fahrerin sowie ihr Beifahrer wurden dabei leicht verletzt. | [
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] | Panorama | Unglück und Unfall | 2020-02-09T17:19:32.000Z | 2020-02-09T17:19:32.000Z | 2020-02-09 17:19:32 | 133 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/mainz-zwei-schwere-unfaelle-innerhalb-von-drei-stunden-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-200209-99-841432 |
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Psychisch kranker Mann soll bei Ausgang Frau getötet haben | Neubrandenburg (dpa/mv) - Bei einem ärztlich genehmigten Ausgang aus der geschlossenen Abteilung im Klinikum Neubrandenburg soll ein psychisch kranker Mann eine Frau in deren Wohnung getötet haben. Jetzt kommt er deswegen vor Gericht.
Der Prozess wegen Totschlags beginnt am nächsten Montag (18. November), wie das Landgericht Neubrandenburg mitteilte. Der Arzt, der den Ausgang Mannes genehmigt hatte, wird demnach gesondert verfolgt. Dem Vernehmen nach war der mutmaßliche Täter ohne begleitendes Personal der Klinik unterwegs.
Psychotischer Zustand
Der 37-jährige Deutsche aus Neustrelitz soll den Angaben zufolge während des Ausgangs am 29. Mai zur Wohnung der Frau gegangen, dort mit ihr in Streit geraten sein und sie in einem psychotischen Zustand getötet haben. Am darauffolgenden Tag ordnete das Amtsgericht Waren (Müritz) seine Unterbringung in einer psychiatrischen Einrichtung an. Seitdem sitzt er im Klinikum für Forensische Psychiatrie und Psychotherapie Ueckermünde ein.
Der Angeklagte soll laut Staatsanwaltschaft brutal vorgegangen sein. Er habe mehrfach auf den Kopf des Opfers eingetreten und mit einem Messer etwa 15 Mal auf Brust- und Bauchbereich eingestochen, heißt es.
© dpa-infocom, dpa:241111-930-285817/1 | [
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] | Panorama | Gerichtsprozesse | 2024-11-11T16:18:32.000Z | 2024-11-11T16:18:32.000Z | 2024-11-11 16:21:14 | 171 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/totschlagprozess-psychisch-kranker-mann-soll-bei-ausgang-frau-getoetet-haben-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241111-930-285817 |
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AfD und Pegida machen zusammen gegen Moschee mobil | Erfurt (dpa) - Erstmals ist bei einer Kundgebung der AfD in Erfurt ein Vertreter der islam- und fremdenfeindlichen Pegida-Bewegung aufgetreten. Dabei ging es am Mittwochabend auch um den geplanten Bau einer Moschee in der Landeshauptstadt.
Siegfried Däbritz, einer der Wortführer bei den wöchentlichen Demonstrationen in Dresden, kündigte eine „Aufklärungskampagne“ an, „um den Bau zu verhindern“. Thüringens AfD-Landeschef Björn Höcke hatte Pegida jüngst als einen Wegbereiter für die Wahlerfolge der Alternative für Deutschland (AfD) bezeichnet.
Laut Polizei versammelten sich bei der Kundgebung am Domplatz bis zu 700 Anhänger der rechtspopulistischen Partei. Den Gegendemonstrationen schlossen sich den Angaben zufolge rund 200 Menschen an. Es war die erste Kundgebung seit gut zwei Monaten. Mitte März hatte die Partei noch deutlich mehr Menschen mobilisiert.
Höcke lehnte die Moschee-Pläne erneut ab. Er sei in Sorge, dass am Erfurter Dom künftig der Halbmond als Symbol des Islam zu sehen sein werde. „Entweder entschärft sich der Islam oder er muss sich verabschieden“, sagte Höcke. Der Islam habe eine Heimat, die heiße aber nicht Erfurt und nicht Deutschland.
Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow (Linke) sieht in den Plänen für den Neubau einer Moschee in Erfurt eine Bereicherung des religiösen Lebens. „Glaube braucht Orte, um sich entfalten zu können, das gilt für Kirchen, Moscheen und buddhistische Tempel gleichermaßen“, sagte Ramelow der Deutschen Presse-Agentur.
Ramelow hielt der AfD vor, von Feindbildern zu leben: „Jetzt, wo die Flüchtlingszahlen zurückgehen, wird der Islam zur Gefahr fürs Vaterland erhoben.“ Diese Haltung sei falsch und durchsichtig.
Ramelow bezeichnete die Religionsfreiheit als hohes Verfassungsgut. Die Ahmadiyya-Gemeinde will am Stadtrand von Erfurt eine Moschee mit Kuppel und einem elf Meter hohen Minarett bauen. Bislang gibt es allerdings nur eine Bauvoranfrage. | [
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] | Politik | Dpa | 2016-05-19T10:33:14.000Z | 2016-05-19T10:33:14.000Z | 2016-05-19 10:33:14 | 273 | https://www.sueddeutsche.de/politik/demonstrationen-afd-und-pegida-machen-zusammen-gegen-moschee-mobil-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160519-99-993608 |
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Barça: Einkaufsverbot wegen Transfer von Minderjährigen | Zürich/Barcelona (dpa) - Der FC Barcelona darf seinen Luxuskader mit den Top-Stürmern Messi und Neymar nach einer drastischen FIFA -Strafe vorerst nicht weiter aufrüsten.
Wegen der unerlaubten Verpflichtung minderjähriger Spieler verhängte der Fußball -Weltverband ein Einkaufsverbot für die kommenden beiden Wechselperioden gegen den spanischen Meister. Die Katalanen kündigten umgehend Einspruch gegen die Entscheidung und die Anrufung des Internationalen Sportgerichtshofs CAS an. Die harte Sanktion könnte auch Auswirkungen auf den möglichen Wechsel von Marc-André ter Stegen nach Barcelona haben.
„Ich will dazu nichts sagen. Fakt ist: ich werde Borussia auf jeden Fall im Sommer verlassen“, sagte der Torhüter von Borussia Mönchengladbach der Zeitung „Express“. Ter Stegens persönlicher Berater Gerd vom Bruch sagte bei „Sport1“, er sei „in der Sache ganz entspannt. Da hängen ja einige juristische Details dran. Ich weiß noch nicht, ob der Beschluss für zukünftige Transfers gilt oder für Dinge, die vorher abgewickelt wurden.“ Sollte der Wechsel schon fix und der Vertrag unterzeichnet sein, greift die FIFA-Strafe nicht.
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach begrüßte die Maßnahme grundsätzlich, verwies aber darauf, den konkreten Fall nicht zu kennen. „Wenn gegen Regularien verstoßen wird, dann folgen Sanktionen. Wenn da ein Fehlverhalten vorliegt, muss es geahndet werden, egal ob es der FC Barcelona oder ein kleiner Amateurverein ist“, sagte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes im TV-Sender Sky.
Einen Tag nach dem 1:1 im Viertelfinal-Hinspiel gegen Atlético Madrid und dem möglicherweise drohenden Aus in der Champions League reagierte Barça mit einem 14 Punkte umfassenden Kommuniqué auf die Strafe. Der Club kümmere sich in seiner Fußballschule „La Masía“ sehr gründlich um den Schutz von Minderjährigen, betonten die Katalanen. Der FC Barcelona sorge dafür, dass die Nachwuchsspieler eine vollständige Ausbildung erhielten. „Barça bildet in erster Linie Menschen aus, und erst dann Sportler.“
Das Modell sei von der FIFA bislang stets anerkannt und als Modell gepriesen worden. Ein Vereinssprecher betonte, nach den Kriterien der FIFA wäre es nicht möglich gewesen, Messi in der Schule des Vereins auszubilden. Das Reglement, auf das sich die FIFA berufe, stelle das Modell der Ausbildung von Talenten infrage.
Der Club will den Antrag stellen, dass die Sanktionen der FIFA vorerst ausgesetzt werden. Die FIFA wirft Barcelona Verstöße gegen Artikel 19 des „Reglements bezüglich Status und Transfer von Spielern“ vor. Der Club muss zudem 450 000 Schweizer Franken bezahlen, der spanische Verband 500 000 Schweizer Franken. Der Strafe gingen Untersuchungen der FIFA Transfer Matching System GmbH und der FIFA-Disziplinarkommission voraus.
Zuletzt hatte Barça die Verpflichtung des 17 Jahre alten Kroaten Alen Halilovic von Dinamo Zagreb bekanntgegeben. Nach Angaben des Barça-Sprechers haben zwei anonyme Anzeigen bei der FIFA das Verfahren ausgelöst. Der Verein habe dem Weltverband schon vor mehreren Monaten ein Gutachten seiner Rechtsabteilung zugesandt.
Für Debatten sorgte zuletzt auch der Transfer eines 16 Jahre alten Südkoreaners nach Spanien . „Die Ermittlungen betrafen mehrere minderjährige Spieler, die über verschiedene Zeiträume zwischen 2009 und 2013 beim Verein registriert waren und mit diesem an Wettbewerben teilnahmen“, hieß es in dem FIFA-Statement. Insgesamt soll es sich um die unerlaubten Transfers von zehn Spielern handeln. Um welche Akteure es sich handelt, teilte die FIFA nicht mit.
Sollte das Urteil rechtswirksam werden und schon in diesem Sommer greifen, träfe es Barça zu einer denkbar ungünstigen Zeit. Die Elf soll im Sommer auf einigen wichtigen Posten umgebaut werden. Stammkeeper Víctor Valdés will ins Ausland wechseln, Kapitän Carles Puyol seine Karriere beenden. Spielmacher Xavi hat mit seinen 34 Jahren den Zenit seiner Leistungsfähigkeit überschritten, und es wäre für Barça an der Zeit, einen Nachfolger zu verpflichten.
Die Katalanen haben nicht zum ersten Mal Ärger wegen eines Transfers. Nach der Verpflichtung des brasilianischen Jung-Stars Neymar zahlte der Club nach einem wochenlangen juristischen Streit 9,1 Millionen Euro Steuern nach. Anfang des Jahres war der damalige Vereinspräsident Sandro Rosell zurückgetreten. | [
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] | Sport | Sport | 2014-04-02T20:20:11.000Z | 2014-04-02T20:20:11.000Z | 2014-04-02 20:20:11 | 611 | https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-barca-einkaufsverbot-wegen-transfer-von-minderjaehrigen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-140402-99-03530 |
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Deutschland gewinnt Prestigeduell in England | London (dpa) - Die deutsche Fußball -Nationalmannschaft hat das letzte Länderspiel des Jahres gewonnen. Mit einer Zweitbesetzung setzte sich das Team von Bundestrainer Joachim Löw am Abend im Prestigeduell in England mit 1:0 durch. Einziger Torschütze des Abends war im Londoner Wembleystadion Per Mertesacker, der in der 39. Minute per Kopf erfolgreich war. Es war der sechste deutsche Sieg in Serie in England, das zuletzt vor 38 Jahren ein Heimspiel gegen den deutschen Rivalen gewinnen konnte. | [
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] | Sport | Sport | 2013-11-19T21:55:44.000Z | 2013-11-19T21:55:44.000Z | 2013-11-19 21:55:44 | 75 | https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-deutschland-gewinnt-prestigeduell-in-england-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-131119-99-08784 |
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Volksverhetzung: Rechter "Volkslehrer" ist schuldig | Am Freitagvormittag schreitet eine 16-jährige Schülerin in den Saal B 275 des Landgerichtes München. Im Zeugenstand nimmt sie Platz und spricht aus, was in diesem außergewöhnlichen Prozess gesagt werden muss. Dass sie und andere Schulkameraden im Februar 2019 im Rahmen eines Seminars die KZ-Gedenkstätte Dachau besuchten, den Ort, an dem die Nazis mehr als 41 500 Menschen umbrachten. Dass die Angeklagten, Nikolai Nerling und dessen Kameramann, auf die Gruppe zukamen. Dass Nerling, der sich als der "Volkslehrer" in der rechtsradikalen Szene Deutschlands einen Namen gemacht hat, zu ihnen sagte: "Wir sollen nicht alles glauben, was uns hier erzählt wird." Richter Johannes Feneberg fragt, wie sie diese Aussage damals interpretiert habe. Die Schülerin antwortet, Nerling habe auf die NS-Zeit angespielt. "Ich habe es als Verleumdung des Holocaust interpretiert, auch wenn das Wort Holocaust nie gefallen ist."
Es sind die Zeugenaussagen von 16- und 17-Jährigen, die diesen Prozess gegen einen der bekanntesten Rechtsextremisten Deutschlands viele Stunden später am Freitagabend entscheiden werden. Um 22.07 Uhr erheben sich die Anwesenden im Saal B 275, und Richter Johannes Feneberg verkündet das Urteil. Das Landgericht München verurteilt den rechtsextremen Videoblogger Nikolai Nerling wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe in Höhe von 6000 Euro (150 Tagessätze). Richter Feneberg spricht Nerling schuldig, bei seinem Besuch der KZ-Gedenkstätte Dachau im Februar 2019 den Holocaust gegenüber der Schülergruppe geleugnet zu haben. Nerling wisse normalerweise, sich an der Grenze des Sagbaren zu bewegen, sagt Feneberg. "In diesem Fall wusste er es nicht." Nerling habe zu den Schülern gesagt, sie sollten nicht alles glauben, was erzählt werde. Vor dem Hintergrund des Ortes und der Umstände sei klar, dass das, was man nicht glauben solle, sich auf den Holocaust beziehe. Zudem habe Nerling mit seinem Verhalten in der Gedenkstätte die Schüler eingeschüchtert. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Nerling hat auf seinem Telegram-Kanal angekündigt, in Revision zu gehen.
Das Berufungsverfahren gegen Nerling und seinen Kameramann dauert an beiden Verhandlungstagen bis in die späten Abendstunden. Einerseits der ständigen Pausen wegen, in denen Justizbeamte die Fenster öffnen, damit sich die Aerosole im Saal verflüchtigen. Andererseits weil das Gericht den Verteidigern bei der Befragung der Zeugen äußert viel Zeit einräumt und auf einige Anträge penibel eingeht. Es ist der Versuch, zumindest in diesem Prozess keine Verfahrensfehler zu begehen. Rechtlich bewegt sich diese Verhandlung ohnehin auf einem heiklen Gebiet.
Immerhin der Sachverhalt ist unstrittig: Nerling und sein Kameramann waren im Februar 2019 nach Dachau gekommen, um gegen den angeblichen "Schuldkult" zu filmen. Dabei erkannte ihn eine Referentin der Gedenkstätte, die gerade eine Schulklasse über das Gelände führen wollte. Sie hatte ihn zuvor auf einer rechtsextremen Demo in Bielefeld beobachtet, über die sie als Journalistin berichtete. Anschließend alarmierte sie die Verwaltung der Einrichtung und musste die Schülergruppe kurz alleine lassen.
Währenddessen schlug Nerling das Tor des ehemaligen Konzentrationslagers mit der zynischen Aufschrift "Arbeit macht frei" zu und rief den Schülern dahinter zu, dass sie jetzt eingesperrt seien. Eine Respektlosigkeit und Verhöhnung nicht nur der mehr als 41 500 Menschen, welche die Nazis in dem KZ Dachau umbrachten, sondern auch aller anderen Opfer des Nationalsozialismus.
Mehrere Schüler belasten Nerling in der Verhandlung schwer. Sie berichten, Nerling habe zu ihnen gesagt, sie sollten nicht alles glauben, was ihnen in der KZ-Gedenkstätte erzählt werde. Eine 16-Jährige sagt sogar, Nerling habe zu ihnen gesagt: "Wir sollen uns hier nicht manipulieren lassen, weil das meiste ist eh Quatsch, was hier passiert ist." Zwar hat Nerling laut den Schülern niemals die Worte "Holocaust", "Schoah" oder "Gaskammern" verwendet noch konkrete Opferzahlen genannt. Doch mehrere Jugendliche geben in ihren Zeugenaussagen an, sie hätten die Aussagen so interpretiert, als beziehe sich Nerling darin auf die Verbrechen des Nationalsozialismus und besonders in den Konzentrationslagern.
Es ist die klassische Methode von Nikolai Nerling und anderen Rechtsextremen: In der Öffentlichkeit robben sie sich an den Grenzen des Sagbaren entlang. Sie machen Anspielungen, nennen Stichworte, stellen suggestive Fragen oder geben Leugnern der Schoah eine Bühne. Sie selbst leugnen den Holocaust nicht explizit, weil dies strafbar wäre. Doch ihr Publikum weiß genau, was gemeint ist.
Die Verhandlung vor dem Landgericht kreist um die Frage, ob Nerlings Verschleierungsaussagen rechtlich als Volksverhetzung und damit als Holocaustleugnung zu werten sind, auch wenn er Worte wie "Holocaust" oder "Schoah" nicht explizit sagt. Das Amtsgericht Dachau hatte diese Frage im Dezember 2019 bejaht und ihn auch wegen Hausfriedensbruch zu einer Geldstrafe in Höhe von 10 800 Euro verurteilt. Auch Nerlings Kameramann wurde damals in Dachau der Beihilfe zur Volksverhetzung schuldig gesprochen. Gegen das Urteil war Nerling rechtlich vorgegangen.
Im Berufungsverfahren halten die Anwälte der Angeklagten lange Plädoyers, in denen sie vor allem das Urteil des Dachauer Amtsgerichts als unrechtmäßig darstellen. Dieses sei eine "Abstrafung für die Gesinnung meines Mandanten", sagt Nerlings Anwalt. Die Verteidiger sprechen von einem "politischen Prozess". Die Medien hätten eine "Empörungswelle" losgetreten und so öffentlichen Druck auf die Gerichte aufgebaut, die deshalb gar nicht anders könnten, als ihre Mandanten zu verurteilen. "Wir machen hier kein Gesinnungsstrafrecht", hält ihnen Feneberg später entgegen. Es sind Verschwörungsmythen, die vor allem in den Echokammern Anklang finden sollen, die Nerling mit seinem Videos bedient. Die Anwälte plädieren auf Freispruch. Dagegen fordert der Staatsanwalt eine sechsmonatige Haftstrafe für Nerling. "Dachau ist das zweitbekannteste KZ nach Auschwitz . Es ist ein Symbol für den Holocaust an sich", sagt er. Es sei schwierig, Nerlings Äußerungen gegenüber den Schülern anders zu verstehen.
Ein wichtiger Strafantrag fehlt
Schließlich wird Nerling wegen Volksverhetzung zu einer Geldstrafe verurteilt, die geringer ausfällt als beim Urteil des Amtsgerichtes. Im Berufungsverfahren folgt das Landgericht dem Amtsgericht Dachau damit nur bedingt. Zwar ist Nerling nach wie vor schuldig, den Holocaust mit seiner Aussagen gegenüber den Schülern geleugnet zu haben. Doch es spricht ihn frei vom Vorwurf des Hausfriedensbruchs. Der Hintergrund dazu wirft einige Fragen auf, auf die es in den nächsten Wochen Antworten geben muss. Die Gedenkstätte hatte im Februar 2019 bei der Polizei Dachau Nerling und seinen Kameramann wegen Hausfriedensbruchs angezeigt. Doch der dazugehörige Strafantrag der Gedenkstätte gegen Nerling ist verschwunden. Nur noch der Strafantrag gegen Nerlings Kameramann liegt vor.
Die Polizistin, die damals im Einsatz war, sagt vor Gericht: "Ich bin mir zu 100 Prozent sicher, dass beide Anträge gestellt wurden." Wie es sein kann, dass ein Strafantrag nicht zu den Akten gelangt, könne sie sich nicht erklären. Doch dem Gericht unter dem Vorsitzenden Feneberg reicht diese Aussage nicht aus. "Der Strafantrag ist nicht da und wir wissen nicht, ob es ihn gab", sagt der Richter. Während Nerling vom Vorwurf des Hausfriedensbruchs deshalb freigesprochen wird, wird sein Kameramann schuldig gesprochen. Er bekommt eine Geldstrafe in Höhe von 1500 Euro (50 Tagessätze). Anders als vor dem Amtsgericht Dachau spricht ihn das Landgericht aber frei, Beihilfe zu Volksverhetzung geleistet zu haben.
Die Angeklagten schweigen die meisten Zeit. Sie sitzen hinter Plexiglasscheiben, hören zu, was die Zeugen aussagen. Doch konkret zu den Vorwürfen wollen sie sich lange nicht äußern. Erst als ihnen Feneberg um kurz vor 20 Uhr das letzte Wort erteilt, beginnen sie zu sprechen. Der Kameramann distanziert sich von Nerling. Er habe die Zusammenarbeit mit dem "Volkslehrer" beendet, sagt er. Dessen Arbeit sei ihm zu politisch geworden. "Meine Motivation war es, kulturelle Videos zu machen", sagt er. Seine Stimme zittert. Das Gericht hält diese Aussage nicht für überzeugend. Nerling und sein Kameramann wollten gegen den "Schuldkult" filmen. "Das wird nicht zum kulturellen Video, nur weil das Wort Kult darin vorkommt", sagt Feneberg.
Um 19.50 Uhr bekommt schließlich Nikolai Nerling seine große Bühne. Auch bei ihm zittert die Stimme. Er habe den Menschen mit den Anti-Schuldkult-Videos etwas Gutes tun wollen. "Ich wollte ihnen das Gefühl der Schuld nehmen." Dann spricht er über seinen Vater. Dieser habe ihn antifaschistisch erzogen. Er habe gedacht, es sei nicht gut deutsch zu sein. Doch er habe begriffen, dass er sich dessen nicht zu schämen brauche. In seinem Schlussstatement geriert sich Nerling als Kämpfer für die Meinungsfreiheit. "Es ist schlimm, in der BRD rechts zu sein. Wenn Rechte ihre Meinung sagen, missbrauchen sie das Recht auf Meinungsfreiheit." Menschen wie er würden ums Überleben kämpfen. Er habe den Schülern nur sagen wollen: "Hinterfragt Dinge ganz generell." Zum Abschluss der großen "Volkslehrer"-Show rezitiert Nerling im Gerichtssaal das Knecht-Ruprecht-Gedicht: "Von draußen, vom Walde komm ich her..." Als Nerling fertig ist mit seinem Gedicht, wird im Saal noch einmal kräftig durchgelüftet. | Thomas Radlmaier | Der rechtsextreme "Volkslehrer" Nikolai Nerling wird schuldig gesprochen, in der KZ-Gedenkstätte Dachau den Holocaust geleugnet zu haben. | [
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] | Dachau | Vor Gericht in München | 2020-11-29T17:05:01.000Z | 2020-11-29T17:05:01.000Z | 2020-11-30 08:54:05 | 1,360 | Volksverhetzung: Rechter "Volkslehrer" ist schuldig | https://www.sueddeutsche.de/muenchen/dachau/muenchen-dachau-prozess-volkslehrer-nerling-urteil-1.5131712 |
Aushubarbeiten zur Hälfte abgeschlossen | Fehmarn (dpa/lno) - Beim Bau des Fehmarnbelttunnels ist ein weiterer Meilenstein erreicht. Die Hälfte der Aushubarbeiten für den 18 Kilometer langen Tunnel zwischen der deutschen Ostseeinsel Fehmarn und der dänischen Insel Lolland sei geschafft, teilte eine Sprecherin des Bauherrn Femern A/S mit. Insgesamt seien bislang rund acht Millionen Kubikmeter Meeresboden ausgebaggert worden, sagte sie. Insgesamt würden beim Bau rund 19 Millionen Kubikmeter anfallen. Zuvor hatten die „Lübecker Nachrichten“ berichtet.
Der größte Teil des Aushubs wird den Angaben zufolge für die Landgewinnungsflächen bei Rødbyhavn in Dänemark genutzt. Ein Teil des Materials werde auch auf der Tunnelbaustelle auf Fehmarn für den Bau von Überführungen, Rampen und Dämmen eingesetzt.
Der Aushub des Tunnelgrabens hatte im Sommer 2021 begonnen. Mit dem Absenken der 89 Tunnelelemente soll nach Angaben von Femern A/S voraussichtlich 2024 begonnen werden. Der rund sieben Milliarden Euro teure, vierspurige Straßen- und Eisenbahntunnel soll nach gegenwärtigen Planungen im Jahr 2029 eröffnet werden. Er soll die Fahrzeit von Hamburg nach Kopenhagen mit dem Zug auf rund 2,5 Stunden verkürzen.
© dpa-infocom, dpa:220525-99-426164/2 | [
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] | Wirtschaft | Wirtschaft | 2022-05-25T09:47:39.000Z | 2022-05-25T09:47:39.000Z | 2022-05-25 09:47:39 | 169 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/verkehr-aushubarbeiten-zur-haelfte-abgeschlossen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-220525-99-426164 |
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Darmstadt 98 und die Leichtigkeit des Absteigens | Hamburg (dpa) - Bei Darmstadt 98 haben sie sich längst mit dem Abstieg abgefunden. Und genau das macht das Team um Vorkämpfer Aytac Sulu auf der Zielgeraden der Bundesliga -Saison so stark.
„Es ist eine Mischung aus Leichtigkeit und nichts zu verlieren“, begründete Sulu am Sky-Mikrofon, warum die quälende Serie von 14 punktlosen Auswärtspartien mit dem 2:1 beim Hamburger SV ihr Ende fand.
Doch der Kapitän mit der 98-DNA machte sich angesichts von elf Punkten Rückstand auf Rang 16 auch nach dem überraschenden Sieg am Samstag nichts vor: „Wir sind zu 99,9 Prozent abgestiegen.“
Trainer Torsten Frings hatte vor der Partie die Chancen auf den Liga-Verbleib auf „1:508 000 000“ beziffert. Und auch nach dem Dreier wollte er sich keinerlei Träumereien hingeben, sondern lieber ein Loblied auf seine Mannschaft anstimmen. Deren Charakter sei einfach überragend. „Wir wollen uns nicht vorwerfen lassen, dass wir nicht bis zum Schluss alles geben“, sagte Frings. „Das macht mich stolz.“
Geht es nach Keeper Michael Esser, dann soll auch nach der nächsten Partie gegen Freiburg das Ende des Darmstädter Erstliga-Abenteuers nicht besiegelt sein: „Ich hoffe, dass wir das Ganze in die Länge ziehen können.“ Und der 2:0-Torschütze Felix Platte ging - nicht ganz ernst gemeint - noch weiter: „Vielleicht klappt noch ein Wunder!“ | [
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] | Sport | Sport | 2017-04-23T08:20:38.000Z | 2017-04-23T08:20:38.000Z | 2017-04-23 08:20:38 | 207 | https://www.sueddeutsche.de/sport/fussball-darmstadt-98-und-die-leichtigkeit-des-absteigens-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-170423-99-168970 |
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Smartphone: Sechsstellige PINs nicht unbedingt sicherer | In der Theorie ist es ganz einfach: aus je mehr Ziffern eine PIN besteht, desto größer die Anzahl aus Kombinationen, aus denen sie bestehen kann. Das macht es aber auch schwieriger, sie im Kopf zu behalten. Deswegen wählen Nutzer von Smartphones gerne Zahlenkombinationen, die schnell eingetippt und leicht zu merken sind oder einen persönlichen Wiedererkennungswert haben. Das macht es aber auch Unbefugten einfacher, das Handy zu entsperren.
Ein Forscherteam der Ruhr-Universität Bochum, des Max-Plank-Institutes für Cybersicherheit und der George Washington University hat in einer Nutzerstudie mit 1200 Teilnehmern herausgefunden, dass sechsstellige PIN-Codes meist nicht mehr Sicherheit bringen als vierstellige.
"Mathematisch gesehen besteht natürlich ein Riesenunterschied", sagt Philipp Markert, Mitautor der Studie. Mit einer vierstelligen PIN lassen sich 10 000 verschiedene Kombinationen bilden, mit einer sechsstelligen eine Million. "Aber die Nutzer haben Vorlieben für bestimmte Kombinationen, manche PINs werden besonders häufig genutzt, beispielsweise 123456 und 654321", erklärt Markert.
Ein gut gewählter vierstelliger PIN kann also sicherer sein als ein sechsstelliger PIN. Auch weil die Hersteller von Smartphone nur eine begrenzte Anzahl an Eingabeversuchen erlauben. So sperrt Apple iOS-Geräte nach zehn falschen Eingaben. Auf Android-Geräten können nicht mehr als 100 Zahlenkombinationen in elf Stunden eingeben werden. Sowohl vier- als auch sechsstellige PINs sind zwar unsicherer als Passwörter, aber immerhin sicherer als Entsperrmuster.
Die Hitliste der zehn beliebtesten - und damit potenziell unsichersten - vierstelligen PINs: 1234, 0000, 2580, 1111, 5555, 5683, 0852, 2222, 1212 und 1998. Und die zehn beliebtesten sechsstelligen PINs: 123456, 654321, 111111, 000000, 123123, 666666, 121212, 112233, 789456 und 159753 - jeweils sortiert nach absteigender Beliebtheit. Auch Zahlenfolgen, die nach der T9-Tastenbelegung ein bestimmtes Wort ergeben, sind ebenso beliebt wie unsicher. Als Beispiel nennen die Wissenschaftler etwa 5683 als Ziffernfolge fürs englische Wort love. | Grundsätzlich sind sechsstellige PIN Codes natürlich sicherer als vierstellige - aber nicht alle Zahlenkombinationen. | [
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] | Wirtschaft | IT-Sicherheit | 2020-03-13T04:15:50.000Z | 2020-03-13T04:15:50.000Z | 2020-03-13 08:35:18 | 285 | Smartphone: Sechsstellige PINs nicht unbedingt sicherer | https://www.sueddeutsche.de/digital/smartphone-pin-sicherheit-1.4841993 |
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Erster Schultag für Hamburgs Schüler nach den Herbstferien | Hamburg (dpa/lno) - Nach zwei Wochen Herbstferien hat an Hamburgs Schulen am Montag wieder der Unterricht begonnen. Für Berufsschüler und die Schüler an den Oberstufen der allgemeinbildenden Schulen gelten verschärfte Corona-Bedingungen. Anders als ihre Mitschüler müssen sie und ihre Lehrer nun auch im Unterricht einen Mund-Nase-Schutz tragen. In allen Klassenräumen soll nun zudem alle 20 Minuten für mindestens fünf Minuten gelüftet werden - auch bei niedrigen Temperaturen.
Die Zahl der Corona-Fälle an den Schulen ist bislang gering. Zwei Tage vor Ferienbeginn vor zwei Wochen seien 180 Menschen in Quarantäne gewesen, davon 160 Schülerinnen und Schüler sowie 20 Lehrkräfte und andere Beschäftigte an Schulen - bei insgesamt rund 255 000 Schülerinnen und Schülern sowie gut 25 000 Schulmitarbeitern.
Sollten die Corona-Zahlen insgesamt dramatisch steigen, schließt Schulsenator Ties Rabe (SPD) weitere Verschärfungen der Corona-Regeln nicht aus. „Sollte sich das Infektionsgeschehen dramatisch verschlimmern, werden wir die Maskenpflicht an Schulen Schritt für Schritt und behutsam ausweiten“, sagte er der Deutschen Presse-Agentur. Voraussetzung sei jedoch, dass die Infektionszahlen massiv über 50 Fälle pro 100 000 Einwohner und Woche steigen. | [
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] | Bildung | Schule | 2020-10-19T06:33:44.000Z | 2020-10-19T06:33:44.000Z | 2020-10-19 06:33:44 | 174 | https://www.sueddeutsche.de/bildung/hamburg-erster-schultag-fuer-hamburgs-schueler-nach-den-herbstferien-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-201018-99-990109 |
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Norwegen; „Die Ölpolitik unseres Landes ist illegal“ | Die norwegische Sektion von Greenpeace und die Umweltvereinigung "Natur og Ungdom" (Natur und Jugend) haben ein Gerichtsverfahren gegen den norwegischen Staat gewonnen. Die Klimaorganisationen hatten den Staat wegen illegaler Genehmigungen für drei Ölfelder in der Nordsee verklagt. In ihren Augen waren die Auswirkungen der künftigen Erdölnutzung auf das Weltklima vor der Genehmigung jeweils nicht ausreichend bewertet worden.
Das Bezirksgericht Oslo urteilte, das Energieministerium habe die drei Ölfelder tatsächlich rechtswidrig genehmigt. Der norwegische Greenpeace-Vorsitzende Frode Pleym schrieb der Süddeutschen Zeitung in einer Mail, er sei "überglücklich und sehr erleichtert" über das Urteil, das in gewisser Weise die Fortsetzung eines älteren Rechtsstreits bildet.
65 Prozent des Exportvolumens besteht aus fossilen Energien
2016 hatte Norwegen neue Ölbohrungen in der nordatlantischen Barentssee gestattet. Greenpeace hatte damals durch drei Instanzen dagegen geklagt und endgültig verloren. Die Umweltorganisation hatte dem Ministerium für Erdöl und Energie vorgeworfen, gegen einen Paragrafen der norwegischen Verfassung verstoßen zu haben, demzufolge das Volk ein Recht auf eine gesunde Umwelt habe.
Der Staat gewann zwar vor dem Obersten Gerichtshof mit elf zu vier Stimmen. Allerdings entschieden die Richter damals, dass die Regierung ab sofort bei der Erschließung neuer Öl- und Gasfelder die Klimafolgen und die jeweils exportierten Emissionen untersuchen müssen, bevor die Genehmigung zu deren Ausbeutung erteilt werden darf.
Norwegen gibt sich gern als Vorreiter der grünen Energiewende. Dabei wird allerdings meist vernachlässigt, dass das Land zu den weltweit führenden Öl- und Gasexporteuren gehört. 2022 machten die Öl- und Gasverkäufe 65 Prozent des norwegischen Exportvolumens aus, der Staat nahm dadurch rund 130 Milliarden Euro ein. Laut Greenpeace setzt dieses Öl und Gas bei der Verbrennung im Ausland rund 500 Millionen Tonnen CO₂ frei - zehnmal mehr als alle anderen norwegischen Emissionen zusammen. Umweltverbände fordern seit Langem, dass diese Emissionen mit in die Kalkulation eingezogen werden müssen.
Die Grünen sprechen von einem "historischen Jubeltag"
Die drei Ölfelder mit den Namen Yggdrasil, Tyrving und Breidablikk, um die es in dem aktuellen Prozess ging, enthalten zusammen rund 875 Millionen Barrel Öl. Auf Tyrving und dem mit 650 Millionen Barrel größten Feld Yggrdasil darf die Produktion nun gar nicht erst gestartet werden. Breidablikk ist bereits in Produktion, dort darf bis Ende 2024 eigentlich weiter gefördert werden. Da das Bezirksgericht Oslo in seinem Urteil aber der Forderung nach einer einstweiligen Verfügung stattgab, forderte Greenpeace am Donnerstag nach der Urteilsverkündung, die Produktion auf Breidablikk mit sofortiger Wirkung einzustellen.
Der norwegische WWF kommentierte das Urteil mit dem Satz, die Regierung und die Mehrheit der Parlamentarier hätten "Jahr für Jahr eine Ölpolitik betrieben, die überhaupt nichts mit den norwegischen Klimazielen zu tun hat". Norwegen hat das Pariser Abkommen unterzeichnet, das die Begrenzung der Erderwärmung auf deutlich unter zwei Grad zum Ziel hat. Außerdem hat das norwegische Parlament, das Jahr für Jahr neuen Genehmigungen für Öl- und Gasfelder zustimmt, 2016 beschlossen, dass Norwegen bis 2030 klimaneutral werden soll.
Die norwegischen Grünen sprachen nach dem Urteil von einem "historischen Jubeltag", beweise das Urteil doch, "dass die Ölpolitik unseres Landes illegal ist", wie Parteichef Arild Hermstad sagte. Die sozialistische Linkspartei SV forderte die Regierung auf, eine umfassende Erklärung zu allen aktuellen Entwicklungsgenehmigungen abzugeben.
Ob das Urteil dauerhafte Konsequenzen für die Erschließung und Ausbeutung der Ölfelder haben wird, ist völlig offen. Die Firmen Equinor und Aker BP, die die drei Felder betreiben, äußerten sich zunächst nicht zu dem Urteil, Energieminister Terje Aasland sagte aber, er erwäge, gegen den Fall Berufung einzulegen. Aasland hatte erst Anfang dieser Woche 62 neue Öl- und Gaslizenzen für Gebiete in der Nordsee und im Nordatlantik vergeben. | Alex Rühle | Umweltschützer verklagen Norwegen erfolgreich wegen illegaler Genehmigungen für Ölfelder. Die Opposition freut sich, ob das Urteil dauerhafte Konsequenzen haben wird, ist offen. | [
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] | Politik | Norwegen | 2024-01-19T13:38:04.000Z | 2024-01-19T13:38:04.000Z | 2024-01-19 14:22:45 | 577 | Norwegen; „Die Ölpolitik unseres Landes ist illegal“ | https://www.sueddeutsche.de/politik/norwegen-oelfelder-gerichtsurteil-umweltgruppen-1.6335511 |
Verfolgungsjagd in Salzburg | Salzburg (dpa) - Ein Autofahrer hat in Salzburg bei der Flucht vor einer Polizeikontrolle mehrere Menschen verletzt. Wie die Polizei mitteilte, war der 33-Jährige am Montagnachmittag einer Streife wegen seiner Fahrweise aufgefallen. Er habe jedoch alle Anhaltezeichen missachtet und sei mit überhöhter Geschwindigkeit über Geh- und Radwege in der Altstadt gefahren, habe das Rad eines Fahrradkuriers erfasst und Plakatständer und Poller beschädigt. Fußgänger und Radfahrer hätten sich teilweise nur durch einen Sprung zur Seite in Sicherheit bringen können. Nach der Fahrt durch den Mirabellgarten sei das Auto in einer Einbahnstraße durch die Kollision mit einem Streifenwagen gestoppt worden. Ein Passant und sechs Beamte seien verletzt worden.
© dpa-infocom, dpa:230626-99-194713/2 | [
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] | Bayern | Notfall | 2023-06-26T17:01:30.000Z | 2023-06-26T17:01:30.000Z | 2023-06-26 17:01:30 | 109 | https://www.sueddeutsche.de/bayern/polizeieinsatz-verfolgungsjagd-in-salzburg-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-230626-99-194713 |
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Polizei holt Schwarzfahrer mit 15 Aliasnamen aus Zug | Hannover (dpa/lni) - Mit 15 Aliasnamen war ein Schwarzfahrer unterwegs, den Polizisten in Hannover aus einem ICE geholt haben. Der 57-Jährige hatte es sich ohne Fahrschein in der 1. Klasse und im Speisewagen bequem gemacht, wie die Bundespolizei am Freitag mitteilte. Als die Fahrkartenkontrolle nahte, schloss er sich auf der Toilette ein. Beim Halt in Hannover holten Beamte den Mann aus dem Zug. Auf der Wache zeigte sich, dass er bereits viermal in Haft saß, achtmal erkennungsdienstlich behandelt wurde und 15 verschiedene Namen verwendete. Aktuell wurde er in Rheinland-Pfalz, Hamburg und Niedersachsen wegen Diebstahls und Leistungserschleichung gesucht. Der Mann kam in Polizeigewahrsam und soll vor Gericht gestellt werden. | [
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] | Panorama | Kriminalität | 2019-06-21T12:02:48.000Z | 2019-06-21T12:02:48.000Z | 2019-06-21 12:02:48 | 108 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/hannover-polizei-holt-schwarzfahrer-mit-15-aliasnamen-aus-zug-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-190621-99-743672 |
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Die Flüchtlingshilfe Erding zieht vom Fliegerhorst nach Isen | Sabrina Tarantik, Vorständin der Flüchtlingshilfe Erding, hat die gute Nachricht in einer öffentlichen Story auf Whatsapp verbreitet: "Wir können es selbst noch kaum fassen, aber die Suche nach einem neuen Lager hat ein Ende!" Seit ihrer Gründung im Jahr 2015 hat die Flüchtlingshilfe Erding ihr Domizil im Fliegerhorst. Vor ziemlich genau drei Jahren gab der Verein dann bekannt, sein Logistiklager für Spenden erweitern zu wollen. Am bisherigen Standort verfügte er über zu wenig Platz, außerdem klagten die Helfer über die fehlende Transparenz des bisherigen Gastgebers. Deshalb war der jetzt feststehende Umzug nach Isen überfällig.
Der Ausbruch der Corona-Pandemie, mangelnde Infrastruktur und die fehlenden finanziellen Mittel stellten sich als die größten Hürden heraus. Deshalb schien die Suche nach einer neuen Unterkunft ziemlich aussichtslos zu sein. Den Durchbruch brachte ein erst kürzlich veröffentlichter Artikel im Isener Gemeindeblatt über die Lagersuche des Vereins. Eine Mitarbeiterin der Spedition Anzenberger bekam Wind von der Geschichte und informierte ihren Chef Leonhard Anzenberger. Nach rascher Kontaktaufnahme konnten sich die beiden Parteien sehr schnell auf die Zusammenarbeit einigen.
Das neue Logistikzentrum ist künftig an der Erdinger Straße 2 in Isen angesiedelt und kann über eine Fläche von etwa 900 Quadratmetern in mehreren Hallen verfügen. Um dem Verein einen optimalen Start in dem neuen Zuhause zu ermöglichen, gab Anzenberger bereits Renovierungsarbeiten für die ehemalige Batteriefabrik in Auftrag. Offizieller Tag des Mietbeginns soll laut Tarantik der 1. August sein, um genug Zeit für den Umzug zu haben.
Neue Chancen, alte Probleme
Obwohl der Ortswechsel den Arbeitsweg für einige Mitarbeitende verlängern wird und auch die Spendenannahme neu aufgesetzt werden muss, verspricht sich Tarantik vom neuen Standort einen Fortschritt. Im Gegensatz zur bisherigen Unterkunft im Fliegerhorst müssen sich Helferinnen und Helfer nicht mehr extra registrieren und keine komplizierten Zugangsbeschränkungen auf sich nehmen. Beim Fliegerhorst muss man beispielsweise seinen Personalausweis vorweisen und den vollständigen Namen angeben.
Das Logistikzentrum ermögliche der Flüchtlingshilfe außerdem völlige Unabhängigkeit und vor allem mehr Freiheiten, wenn es um die Auswahl neuer Freiwilliger geht. "Es können alle mithelfen und wir können einladen, wen wir wollen", schreibt Tarantik in ihrer Nachricht. Spenderinnen und Spender hätten jetzt zudem die Möglichkeit, Einblicke in die Arbeit des Vereins zu erhalten und diesen im Lager zu unterstützen. Das Gebäude steht auch für Feste, Willkommenstage und Flohmärkte zur Verfügung und die Helfer können Events veranstalten.
Da es der Flüchtlingshilfe an Geld fehlt und sie für das Lager ab jetzt Miete bezahlen muss, hat Tarantik mit ihrer Bekanntgabe gleich noch einen Aufruf verknüpft und um Unterstützung gebeten: "Fundraising wird ein Schwerpunktthema der kommenden Jahre." Das breitere Spektrum an Möglichkeiten am neuen Standort dürfte dieses Unterfangen aber deutlich vereinfachen. | Drei Jahre hat es gedauert, jetzt hat der Verein neue Lagerräume gefunden. Start dort ist Anfang August. | [
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] | Erding | Landkreis Erding | 2023-03-24T16:17:46.000Z | 2023-03-24T16:17:46.000Z | 2023-03-26 09:12:50 | 431 | Die Flüchtlingshilfe Erding zieht vom Fliegerhorst nach Isen | https://www.sueddeutsche.de/muenchen/erding/erding-isen-fluechtlingshilfe-fliegerhorst-lager-umzug-1.5775421 |
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Öffnung am Sonntag - Im Zweifel für den Brezenverkauf | "Es geht um trocken Brot", sagt der Vorsitzende Richter, aber damit meint er nicht den juristischen Sachverhalt, mit dem er sich gleich auseinandersetzen wird: Tatsächlich beschäftigt sich der 6. Senat des Oberlandesgerichts (OLG) an diesem Donnerstag mit Brot ohne was drauf sowie mit der Frage, wann und unter welchen Umständen dieses verkauft werden darf.
Beklagte in diesem Verfahren ist die Bäckerei Ratschiller aus Holzkirchen, die in München und Umgebung mithilfe zahlreicher Filialen ihr Angebot unter die Leute bringt. Verklagt wurde Ratschiller von der "Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs" in Frankfurt, die es sich zur Aufgabe gemacht, durch Abmahnungen und Gerichtsverfahren Unternehmen zur Einhaltung der Gesetze zu bewegen. Zu diesem Zweck schickte die Zentrale - oder vielleicht auch Ratschillers Konkurrenz, das weiß man nicht - an drei Sonntagen Testkäufer in Filialen, die dort unter anderem am frühen Nachmittag "1 Breze, 1 Krusti, 6 Semmeln und einen Laib Brot" erstanden, wie Richter Konrad Retzer auflistet.
Die Klägerin ist der Meinung, dass Ratschiller damit gegen das Ladenschlussgesetz verstoßen hat, weshalb sie eine Abmahnung rausschickte. Die Bäckerei fand, sie habe rechtmäßig gehandelt und erkannte die Abmahnung nicht an, weshalb es zum Prozess kam - zunächst vor dem Landgericht, das der Bäckerei Recht gab, nun, in der Berufung, vor dem OLG.
Das Ladenschlussgesetz - beziehungsweise eine dazugehörende Verordnung - sagt, dass Bäckereien und Konditoreien an Sonntagen für drei Stunden zum Verkauf geöffnet haben dürfen. In Ratschillers Filialen jedoch stehen nicht nur Körbe mit Semmeln, Brezen und Broten, sondern auch Tische; die Kunden können Kaffee und Kuchen kaufen, manchmal gibt's sogar einen Mittagstisch. Damit, so die Argumentation des Bäckers, sei die Filiale kein Laden mehr, sondern eine Gaststätte, mindestens aber eine Mischung aus beiden. Und für eine Gaststätte gelte nicht das Ladenschluss-, sondern das Gaststättengesetz. In dem steht, dass dort unabhängig von den Ladenschlusszeiten "Getränke und zubereitete Speisen an jedermann über die Straße" verkauft werden dürfen, mithin auch länger als drei Stunden am Sonntag.
Die Klage dreht sich also darum, ob eine Semmel ohne Belag eine "zubereitete Speise" ist. Carola Onken, die Rechtsanwältin der Klägerin, führt an, dass in den Filialen mit den Semmeln ja nichts weiter geschehe - "so wie's reinkommt, wird's weiterverkauft". Elke Fürnrieder, die Ratschiller vertritt, hält dagegen: Es gebe auch Filialen, in denen die Teigrohlinge erst aufgebacken werden, außerdem sei das egal, weil: Mischbetrieb ist Mischbetrieb. Und das Argument, niemand kaufe eine leere Semmel zum sofortigen Verzehr, entkräftet Fürnrieder durch eigenes Beispiel - sie esse gerne eine trockene Breze zu ihrem Kaffee.
Richter Retzer deutet an, dass die Gunst des Senats eher zur Bäckerei neigt. Um dem Vorwurf vorzubeugen, er handle aus Angst um seine eigenen Sonntagssemmeln, führt er ein Urteil des Bayerischen Obersten Landesgerichts an: Da ging es um eine Tankstelle mit angeschlossenem Getränkemarkt und Stehausschank; die obersten bayerischen Richter erlaubten den Verkauf von zwei Kasten Bier zu einer Zeit, als andere Getränkemärkte schon geschlossen sein mussten, eben wegen der Eigenschaft als Mischbetrieb - und bedarf nicht eine Flasche Bier noch weniger der Zubereitung als eine Semmel?
Eine Entscheidung gab es am Donnerstag noch nicht - diese will der Senat in zwei Monaten verkünden. Nach Richter Retzers Äußerungen in der Verhandlung dürfte sie aber wohl zugunsten der Bäckerei ausfallen. Beratungsbedarf hat das Gericht wohl noch bei der Frage, ob die Revision zum Bundesgerichtshof zugelassen wird: Verschiedene Landgerichte sind in ähnlichen Fällen zu unterschiedlichen Auffassungen gelangt. "Die Frage ist offensichtlich von aktueller Bedeutung", sagte Retzer. | Die Bäckerei Ratschiller wehrt sich gegen eine Abmahnung, die ihr einen Verstoß gegen das Ladenschlussgesetz vorwirft. | [
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] | München | Vor Gericht in München | 2018-12-13T16:56:42.000Z | 2018-12-13T16:56:42.000Z | 2018-12-14 09:08:33 | 563 | Öffnung am Sonntag - Im Zweifel für den Brezenverkauf | https://www.sueddeutsche.de/muenchen/streit-um-oeffnungszeiten-im-zweifel-fuer-den-brezenverkauf-1.4251918 |
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Kritik: Anzeigen-Kampagne zum Impfen kostete 117.000 Euro | Düsseldorf (dpa/lnw) - Eine von der SPD kritisierte Anzeigenkampagne der Landesregierung (Im Juni: Impftermin buchen!) in rund 50 Tageszeitungen hat 117.280,60 Euro gekostet. Das geht aus der Antwort auf eine Anfrage der Opposition im Landtag hervor.
Die SPD-Fraktion hatte gemutmaßt, dass man im Gesundheitsministerium vergessen habe, die Anzeigen zu stornieren - da es beim Erscheinen am 5. Juni gar keine Möglichkeit zur Terminbuchung in Impfzentren gab. Die Landesregierung sieht das völlig anders: Die Anzeige habe man erst fünf Tage vor Erscheinen in Auftrag gegeben, um „an die Aufhebung der Impfpriorisierung“ zu erinnern.
In der Anzeige habe auch ausdrücklich nicht gestanden, „dass jede und jeder Impfwillige bereits am 7. Juni einen Impftermin vereinbaren kann; sondern, dass dies in den Tagen und Wochen ab dem 7. Juni möglich ist“, so das Land. Tatsächlich gab es neue Termine in den Impfzentren erst wieder ab dem 23. Juni - laut Landesregierung zunächst für Menschen ab 60 Jahren, Vorerkrankte oder Krankenhauspersonal. Grund war der damalige Mangel an Impfstoff.
© dpa-infocom, dpa:210706-99-274904/2 | [
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] | Politik | Landtag | 2021-07-06T08:04:05.000Z | 2021-07-06T08:04:05.000Z | 2021-07-06 08:04:05 | 166 | https://www.sueddeutsche.de/politik/duesseldorf-kritik-anzeigen-kampagne-zum-impfen-kostete-117-000-euro-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-210706-99-274904 |
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Eva Longoria über Trump-USA: Ich kann wenigstens fliehen | Los Angeles (dpa) - US-Schauspielerin Eva Longoria ist eigenen Angaben zufolge nach den jüngsten US-Wahlen froh, das Land verlassen zu können. „Ich bin privilegiert“, sagte die 49-Jährige der Zeitschrift „Marie Claire“. „Ich kann fliehen und irgendwo hingehen. Die meisten Amerikaner haben nicht so viel Glück. Sie werden in diesem dystopischen Land festsitzen, und meine Angst und Traurigkeit gehört ihnen.“
Laut „Marie Claire“ leben Longoria und ihr Ehemann José Bastón mit dem gemeinsamen Sohn bereits seit mehreren Jahren zwischen Mexiko und Spanien . Trump war vergangene Woche erneut zum Präsidenten der USA gewählt worden. Zuvor hatte Longoria die vergangenen Monate für dessen demokratische Gegenkandidatin Kamala Harris geworben. Die Tatsache, „dass ein verurteilter Krimineller, der so viel Hass verbreitet, das höchste Amt bekleiden kann“ sei für sie schockierend, sagte Longoria nun. Wenn Trump seine Wahlversprechen einhalte, werde die USA „ein beängstigender Ort sein“.
© dpa-infocom, dpa:241114-930-288484/1 | [
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] | Panorama | Personen | 2024-11-14T09:28:46.000Z | 2024-11-14T09:28:46.000Z | 2024-11-14 09:30:59 | 143 | https://www.sueddeutsche.de/panorama/leute-eva-longoria-ueber-trump-usa-ich-kann-wenigstens-fliehen-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-241114-930-288484 |
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Ummantelungen bieten Schutz vor Steinmarderbissen | Berlin (dpa/tmn) - Gegen Marderbisse im Motorraum von Autos können Ummantelungen wichtiger Kabel und Leitungen mit einem sogenannten Wellrohr aus Hartplastik helfen. Eine Alternative ist die Abschottung des Motorraums. Dazu rät ein ADAC-Sprecher.
„Keine Wirkung haben Hausmittel wie Hundehaare, Mottenkugeln oder WC-Steine.“ Hintergrund: „Diese Duftstoffe werden meist schon bei einer Fahrt im Regen aus dem Motorraum gewaschen, außerdem gewöhnen sich die Tiere an die Düfte.“
Schäden von mehr als 60 Millionen Euro verursachen Steinmarder jedes Jahr allein an Kraftfahrzeugen. Im Jahr 2015 seien es nach Zahlen des Gesamtverbands der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) rund 63 Millionen gewesen, sagte Sprecherin Kathrin Jarosch in Berlin. „Bundesweit werden uns jedes Jahr mehr als 200 000 Fälle gemeldet.“
„Im vergangenen Jahr sind wir zu fast 12 000 Pannenfällen wegen Marderverbiss ausgerückt“, sagte der ADAC-Sprecher. Viele Schäden würden aber nicht sofort entdeckt, die Gesamtzahl dürfte daher noch höher liegen. „Besonders häufig sind Marderschäden an Zündkabel, Kühlwasser-Schläuchen, Stromleitungen sowie Manschetten an Lenkung und Antriebswellen“, erklärte er. Auch bei Elektroautos kann das zumindest vorübergehend zum Aus führen. „Beim Starten eines E-Fahrzeuges wird das Hochvolt-System immer auf seinen Isolationsgrad hin überprüft“, so der Sprecher. „Bei einem Marderbiss wird das Fahrzeug nicht für den fahrbereiten Zustand freigeschaltet, sprich: das Hochvoltsystem wird nicht gestartet, das Auto kann nicht fahren.“
Seit mehr als 15 Jahren wird das Problem Steinmarder im Otter-Zentrum Hankensbüttel in Niedersachsen untersucht. „Schuld ist vor allem das Revierverhalten“, erklärt dort Wildbiologe Hans-Heinrich Krüger das zerstörerische Werk der Allesfresser. Das Auto bewegt sich durch verschiedene Marderreviere, Pendler nehmen so den Duft des Rivalen mit nach Hause. Dann kommen die nachtaktiven Steinmarder und knabbern an Kabeln und Schläuchen. „Aber auch Neugier und Spieltrieb sind Faktoren“, so Krüger. „Manchmal ist ein Kabel auch schlicht im Weg.“ | [
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Radler von Straßenbahn erfasst und lebensgefährlich verletzt | Mannheim (dpa/lsw) - Ein Fahrradfahrer ist beim Zusammenstoß mit einer Straßenbahn in Mannheim lebensgefährlich verletzt worden. Polizeierkenntnissen von Dienstag zufolge missachtete der 64-Jährige am Montag an einem Bahnübergang eine rote Ampel sowie das gelbe Warnlicht des vorfahrtsberechtigten Schienenverkehrs. Die Bahn erfasste den querenden Mann frontal. Er kam in ein Krankenhaus. Der Bahnverkehr war mehrere Stunden gesperrt.
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Arme sterben früher: Enormes Gefälle bei der Lebenserwartung | Berlin (dpa) - Menschen mit wenig Geld sterben in Deutschland im Schnitt deutlich früher als reiche. Die Lebenserwartung liegt in struktur- und einkommensschwachen Regionen erkennbar niedriger als in wohlhabenden Gegenden.
Negativ betroffen sind etwa weite Teile Ostdeutschlands und Teile des Ruhrgebiets, des Saarlands und Frankens. Das zeigt eine Daten-Auswertung der Bundestagsabgeordneten Sabine Zimmermann von der Linkspartei, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt.
Besonders bei Männern sind die Unterschiede deutlich. Schlusslicht ist bei ihnen das rheinland-pfälzische Pirmasens mit einer durchschnittlichen Lebenserwartung von 73,0 Jahren. Die höchste Lebenserwartung bei Männern gibt es demnach im bayerischen Starnberg mit 81,3 Jahren. Auch bei den Frauen belegt Pirmasens mit 77,1 Jahren den letzten Platz, statistisch am ältesten werden Frauen im Kreis Breisgau-Hochschwarzwald mit 85,0 Jahren.
In einer Antwort auf eine Anfrage Zimmermanns betont das Gesundheitsministerium: „Zahlreiche Maßnahmen der Bundesregierung zielen auf eine Verbesserung der gesundheitlichen Chancengleichheit.“ Mit dem 2015 in Kraft getretenen Präventionsgesetz würden die Krankenkassen verpflichtet, gezielt Leistungen zur Gesundheitsförderung und Prävention zu erbringen.
Hingegen argumentierte Zimmermann, Armut und damit schlechte Gesundheit würden von Generation an Generation weitergegeben. „Um das zu ändern, braucht es mehr als Programme zur Gesundheitsprävention“, sagte sie der dpa. Nötig sei eine umfassende Bekämpfung von Armut und gesundheitsschädlichen Lebensverhältnissen - also etwa höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen gerade für Geringverdiener. | [
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] | Service | Gesellschaft | 2016-03-30T05:01:47.000Z | 2016-03-30T05:01:47.000Z | 2016-03-30 05:01:47 | 209 | https://www.sueddeutsche.de/service/soziales-arme-sterben-frueher-enormes-gefaelle-bei-der-lebenserwartung-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-160330-99-393926 |
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Grünen-Vorsitzende will bessere Marktbedingungen für Bauern | Potsdam (dpa/bb) - Grünen-Chefin Ricarda Lang hat angesichts der Bauernproteste mehr Marktmacht der Landwirte gefordert. „Wir müssen dahinkommen, dass Bauern nicht nur von Subventionen leben, sondern vor allem von ihrer harten Arbeit, von ihren Produkten“, sagte Lang am Samstag beim Grünen-Landesparteitag in Potsdam. „Dafür brauchen sie mehr Marktmacht. Dafür müssen sie auf Augenhöhe mit den Molkereien, mit den Schlachtereien, mit den Einzelhandelsketten verhandeln können.“
Zahlreiche Bauern wenden sich seit mehreren Tagen mit Protesten unter anderem gegen die geplante Abschaffung der Steuerbegünstigung beim Agrardiesel in mehreren Schritten. Die Regierungskoalition im Bund will daran festhalten, hatte aber auf die geplante Abschaffung der Kfz-Steuerbefreiung für die Landwirtschaft verzichtet. Bundesagrarminister Cem Özdemir (Grüne) wirbt für parteiübergreifende Lösungen, um bessere Rahmenbedingungen für die Branche zu erreichen.
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„You'll never walk alone“: Radiosender setzen Zeichen | Düsseldorf/Oberhausen (dpa/lnw) - Gemeinsam mit Radiosendern aus ganz Europa haben auch die Sender in Nordrhein-Westfalen ein Zeichen in der Coronakrise gesetzt: Um 8.45 Uhr spielten sie gleichzeitig den Song „You'll never walk alone“ der englischen Band Gerry and the Pacemakers. Die Aktion sei ein Dankeschön an alle, die helfen, die Situation zu meistern, sagte WDR2-Moderator Fabian Raphael. „Von den Supermarktkassiererinnen über Lastwagenfahrer, Pflegerinnen, Arzthelfer, Ärzte - wir wollen euch sagen: Wir stehen hinter euch in dieser Zeit.“ Auch die NRW-Lokalradios machten mit. Antenne Düsseldorf allerdings mit einer kleinen Abwandlung: Dort lief „You'll never walk alone“ in der Coverversion der Düsseldorfer Toten Hosen. | [
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Galeria Kaufhof in Magdeburg bleibt | Magdeburg /Essen (dpa) - Die Magdeburger Filiale des finanziell angeschlagenen Handelskonzerns Galeria Karstadt Kaufhof soll geöffnet bleiben. Das teilte das Unternehmen am Samstag mit. In anderen Bundesländern werden hingegen Filialen geschlossen. Auf der vorgestellten Schließungsliste stehen unter anderem die Standorte Chemnitz, Essen, Mannheim und Würzburg. Insgesamt sollen den Angaben zufolge bis Ende August 16 der 92 Warenhäuser geschlossen werden. Besonders von den Schließungen betroffen sind Berlin, Nordrhein-Westfalen und Bayern.
Von den rund 12 800 Menschen, die das Unternehmen beschäftigt, sollen 11 400 demnach ihren Job behalten. 1400 werden gehen müssen. Nach Angaben von Galeria wurden mit dem Gesamtbetriebsrat am Freitag Interessenausgleich und Sozialplan geschlossen. „Wir werden alles tun, um unser Geschäft in eine erfolgreiche Zukunft zu führen. Dazu sehen wir nicht zuletzt durch unsere Umsatzentwicklung im laufenden Geschäftsjahr gute Voraussetzungen“, sagte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche. Der Sitz des Unternehmens soll von Essen in die Filiale Düsseldorf Shadowstraße umziehen.
Der Warenhauskonzern hatte Anfang Januar einen Insolvenzantrag gestellt. Es ist die dritte Insolvenz innerhalb von dreieinhalb Jahren. Als Grund für die schwierige Lage nannte Galeria-Chef Olivier Van den Bossche damals unter anderem die Insolvenzen der Signa-Gruppe des bisherigen Eigentümers René Benko. Deren Schieflage hatte unmittelbare Auswirkungen: Finanzmittel für die Sanierung der Warenhauskette, die im Zuge der vorherigen Insolvenz von Benko zugesagt worden waren, flossen nicht mehr.
Van den Bossche und Denkhaus gaben im Januar die Suche nach einem neuen Eigentümer und den Erhalt von Galeria als Ziele aus. Das Unternehmen verhandelte daraufhin nach eigenen Angaben mit mehreren potenziellen Investoren. Seit Anfang April ist bekannt, dass ein Konsortium aus der US-Investmentgesellschaft NRDC und der Gesellschaft BB Kapital SA des Unternehmers Bernd Beetz die Kaufhauskette übernehmen will.
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] | Wirtschaft | Einzelhandel | 2024-04-27T08:40:06.000Z | 2024-04-27T08:40:06.000Z | 2024-04-27 08:40:06 | 276 | https://www.sueddeutsche.de/wirtschaft/einzelhandel-galeria-kaufhof-in-magdeburg-bleibt-dpa.urn-newsml-dpa-com-20090101-240427-99-829021 |
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Landkreise: 13 Millionen Euro pro Jahr vom Ministerium | Stuttgart (dpa) - Nach der Neuregelung des sogenannten Unterhaltsvorschusses fordern die Landkreise vom Land 13 Millionen Euro pro Jahr. Dabei geht es um finanzielle Hilfen für Alleinerziehende in Fällen, in denen das andere Elternteil Unterhaltspflichten nicht nachkommt. Bisher bestand der Anspruch nur für Kinder bis 12 Jahre und maximal 72 Monate lang. Seit dem 1. Juli gilt er bis zum 18. Geburtstag und ohne Begrenzung der Leistungsdauer.
„Wir rechnen damit, dass es über kurz oder lang bis zu doppelt so viele Anspruchsberechtigte gibt“, sagte Monika Heilemann, Dezernentin beim Landkreistag, der „Schwäbischen Zeitung“ (Montag). Auf den zusätzlichen Kosten, die durch neue Regel entstehen, wollen die Kreise nicht sitzenbleiben. Das Land soll diese komplett übernehmen - 13 Millionen Euro wollen die Kreise für 2018. „Das ist die Summe, die wir berechnet haben. Wir sind in Verhandlungen mit dem Ministerium und auf einem guten Weg“, sagt Landkreis-Vertreterin Heilemann.
Das Geld wird nicht nur fällig, weil mehr Alleinerziehende den Vorschuss auf den Unterhalt bekommen. Die Behörden müssen auch mehr Personal einstellen. Der Ostalbkreis will dem Bericht zufolge sechs Stellen neu schaffen, der Bodenseekreis rechnet mit vier, Biberach, Sigmaringen und Ravensburg mit jeweils zwei, der Alb-Donaukreis mit einer. Tuttlingen habe wie andere Kreise bereits einen neuen Posten eingerichtet, rechne aber mit weiterem Bedarf.
Dem Bericht zufolge sparen die Kreise allerdings auch Geld. Durch den Unterhaltsvorschuss bekommen Familien Geld, die bislang Sozialhilfe oder Hartz IV beziehen. Durch die neue Unterstützung würde sich ihre Finanzlage bessern, deswegen müssten ihnen die Kreise weniger Grundsicherung überweisen. „Diese Einsparungen sind bereits in unsere Kalkulation eingeflossen“, sagte Heilemann. | [
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