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Fußball: Aussichtslos | Köln. Fußballbundesligist 1. FC Köln verzichtet auf einen Protest gegen die Wertung des Spiels bei Borussia Dortmund (0:5). Das teilte der Verein am Dienstag mit. Sportchef Jörg Schmadtke hatte unmittelbar nach der Begegnung am Sonntag beim BVB noch einen Einspruch angekündigt. Allerdings forderten die Kölner den DFB aufgrund der Unklarheiten in Sachen Videobeweis zum Handeln auf. Zwar war der Dortmunder Treffer zum 2:0 irregulär, aufgrund der Regularien des DFB und der internationalen Regelhüter des International Football Association Board hätte ein Protest des FC aber wenig Aussicht auf Erfolg gehabt. Der Treffer, den Schiedsrichter Patrick Ittrich nach Hinweis seines Videoassistenten Felix Brych wertete, hätte nicht zählen dürfen. Ittrich hatte abgepfiffen, bevor der Ball die Torlinie überquerte. (dpa/jW) | Fußball | 2017-09-20 | https://www.jungewelt.de//artikel/318558.aussichtslos.html |
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US-Konzern zahlt nach Umweltklage Millionen | Minneapolis. Der US-Mischkonzern »3 M« hat sich im Rechtsstreit mit dem Bundesstaat Minnesota wegen Vorwürfen jahrzehntelanger Umweltverschmutzung auf einen Vergleich geeinigt. Das für Scotch-Klebeband und Post-it-Sticker bekannte Unternehmen teilte am Dienstag mit, im Rahmen des Kompromisses 850 Millionen Dollar (689 Millionen Euro) in einen Investitionsfonds des Bundesstaats für »Wasserqualität und Nachhaltigkeit« einzuzahlen. Die Staatsanwaltschaft hatte »3 M« vorgeworfen, Minnesotas Umwelt mindestens 50 Jahre lang durch Fluorchemikalien geschädigt zu haben, die bei der Herstellung von Scotchgard-Imprägnierspray und anderen Produkten in den Boden gesickert und in den Mississippi gekippt worden sein sollen. Minnesota hatte 2010 auf fünf Milliarden Dollar geklagt. »3 M« legt den Rechtsstreit mit der Millionenzahlung bei, weist die Vorwürfe der Umweltverschmutzung aber zurück. (dpa/jW) | 2018-02-22 | https://www.jungewelt.de//artikel/327823.us-konzern-zahlt-nach-umweltklage-millionen.html |
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Scholz bereit zu Gespräch mit Putin | Berlin. Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat Bereitschaft signalisiert, mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin über einen »gerechten Frieden« in der Ukraine zu sprechen. Auch der ukrainische Präsident habe erklärt, es solle eine weitere Friedenskonferenz geben, auch unter Beteiligung des russischen Präsidenten, sagte Scholz am Mittwoch in einer Regierungserklärung zum anstehenden EU-Gipfel. Deshalb sei es »auch richtig, dass, wenn gefragt wird, werden wir auch mit dem russischen Präsidenten sprechen, wir sagen: Ja, auch das ist der Fall.« Es werde aber keine Entscheidungen geben »über die Köpfe der Ukraine hinweg«. (dpa/jW) | 2024-10-17T10:16:43+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/485913.scholz-bereit-zu-gespräch-mit-putin.html |
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Regierung in Sri Lanka tritt zurück | Colombo. Nach den schwersten Ausschreitungen seit Beginn der wochenlangen Proteste in Sri Lanka sind Regierungschef Mahinda Rajapaksa und mit ihm das gesamte Kabinett zurückgetreten. Rajapaksa legte am Montag bei Präsident Gotabaya Rajapaksa sein Amt nieder, nachdem Tausende Anhänger der Rajapaksas oppositionelle Demonstranten angegriffen hatten. Ein Abgeordneter der Regierungspartei erschoss einen Demonstranten und tötete sich anschließend selbst. Die Behörden verhängten eine landesweite Ausgangssperre und entsandten das Militär. (AFP/jW) | 2022-05-09T19:30:07+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/426212.regierung-in-sri-lanka-tritt-zurück.html |
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Kino: Filmdiva gestorben | Die italienische Schauspielerin Valentina Cortese ist tot. Die Filmdiva, die mit großen Regisseuren wie Federico Fellini und François Truffaut gearbeitet hatte, starb im Alter von 96 Jahren in ihrer Geburtsstadt Mailand, wie Italiens Showbusiness-Verband Agis am Mittwoch mitteilte. Cortese begann ihre Karriere in den 40er Jahren und war in zahlreichen italienischen, französischen und britischen Filmen sowie in Hollywood-Produktionen zu sehen. Zu ihren Filmpartnern zählten James Stewart, Humphrey Bogart und Ava Gardner. Für Fellini stand sie in »Julia und die Geister« (1965) vor der Kamera. Auf dem Filmfestival in Venedig 2017 feierte eine Dokumentation über das Leben Corteses Premiere. Ihr schlichter Titel: »Diva!«. (dpa/jW) | Kino | 2019-07-10T19:30:02+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/358487.kino-filmdiva-gestorben.html |
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IM-Akkreditierung (III) | Hamburg. Das Bundesinnenministerium
soll über die Stasi-Vorwürfe gegen Eiskunstlauftrainer Ingo
Steuer bereits seit 1998 informiert sein. Das meldet der Spiegel in
seiner neuen Ausgabe. Steuer, der bei den in fünf Tagen
beginnenden Olympischen Spielen von Turin die EM-Zweiten Aljona
Savchenko und Robin Szolkowy aus Chemnitz betreuen will, kämpft
derzeit mit juristischen Mitteln gegen seine Ausbootung aus dem
deutschen Olympia-Team. (sid/jW) | 2006-02-06 | https://www.jungewelt.de//artikel/61934.im-akkreditierung-iii.html |
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9/11: Verdächtiger stimmt Strafvereinbarung zu | Washington, D. C. Der mutmaßliche Drahtzieher der Anschläge vom 11. September 2001, Chalid Scheich Mohammed, hat nach Angaben des US-Verteidigungsministeriums einer Strafvereinbarung zugestimmt. Das Pentagon machte am Mittwoch zunächst keine Angaben zu den genauen Bedingungen der vorgerichtlichen Vereinbarungen, die auch mit zwei weiteren Komplizen getroffen worden seien. Einem Bericht der New York Times zufolge haben die drei Männer zugestimmt, sich der Verschwörung schuldig zu bekennen und dafür eine lebenslange Haftstrafe anstelle einer möglichen Todesstrafe zu erhalten. Sie sind in Guantanamo inhaftiert. (AFP/jW) | 2024-08-01T19:30:05+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/480742.9-11-verdächtiger-stimmt-strafvereinbarung-zu.html |
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Corona: Neuer Flicken | Der Präsident des Bundesverbandes der Konzert- und Veranstaltungswirtschaft, Jens Michow, fordert für seine Branche bundesweit einheitliche Regeln. »Wir hoffen, dass das Hamburger 2G-Modell eine Blaupause für alle anderen Bundesländer ist«, sagte Michow der dpa in Hamburg. Solange es Kapazitätsbeschränkungen und Abstandsregeln gebe, hätten Veranstaltungen wirtschaftlich keinen Sinn. Sein Verband begrüße daher die 2G-Option, die von Samstag an in Hamburg möglich ist. Dann können Veranstalter entscheiden, ob sie nur noch Geimpfte und Genesene einlassen, die dann weitgehend von den Coronaeinschränkungen befreit sind, oder ob sie das bisherige 3G-Modell nutzen wollen. Konzerttourneen seien erst wieder möglich, wenn es »keinen Flickenteppich unterschiedlichster Regelungen gibt«, erklärte Michow. (dpa/jW) | Corona | 2021-08-27T19:30:02+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/409266.corona-neuer-flicken.html |
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Friedenspreise | Der Münchner Liedermacher Konstantin Wecker und die Redaktion der Zeitschrift Wissenschaft und Frieden (W&F) in Bonn sind mit dem Göttinger Friedenspreis ausgezeichnet worden. Wecker konnte an der Feierstunde in der Göttinger Universitätsaula am Sonnabend nicht teilnehmen. In einer Videobotschaft zitierte er den Chanson »Göttingen« (1964) der französischen Sängerin Barbara. Geehrt wurde der Liedermacher unter anderem für seine Konzerte gegen rechte Gewalt und sein Engagement in der Flüchtlingshilfe. Für die W&F-Redaktion nahm deren Leiterin Regina Hagen den Preis entgegen. W&F publiziert seit 1983 zu friedenspolitischen, militärstrategischen und rüstungstechnischen Fragen aus natur-, politik- und sozialwissenschaftlicher Sicht. Die Preisträger erhalten je 2.500 Euro von der »Stiftung Dr. Roland Röhl«, deren Zweck die Förderung der Konflikt- und Friedensforschung ist. (jW) | 2018-03-12 | https://www.jungewelt.de//artikel/328834.friedenspreise.html |
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Sonstiges: Schreck, lass nach | Starnberg. Exnationaltorwart Jens Lehmann steht seit Mittwoch wegen Nötigung und versuchter Körperverletzung im Straßenverkehr vor Gericht. Vor zwei Jahren soll er in der Nähe seines Wohnorts am Starnberger See einen Autofahrer überholt, ausgebremst und am Schal gepackt haben. 60 Tagessätze zu je 4.000 Euro sollte er dafür zahlen – 240.000 Euro. Lehmann legte Einspruch gegen den Strafbefehl ein. Vor dem Amtsgericht machte er geltend, der Kontrahent habe ihn beinahe gerammt und »zu Tode erschreckt«. (dpa/jW) | 2016-11-10 | https://www.jungewelt.de//artikel/297074.sonstiges-schreck-lass-nach.html |
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Fall Lübcke: Ernst sagt zu »Grillfest« aus | Frankfurt am Main. Der mutmaßliche Mörder des Kasseler Regierungspräsidenten Walter Lübcke hat am Donnerstag weitere Fragen des Gerichts beantwortet. Der Staatsschutzsenat des Oberlandesgerichts (OLG) Frankfurt am Main befragte Stephan Ernst unter anderem zu seinem mutmaßlichen Ausstieg aus der Neonaziszene. Dabei ging es auch um seine Teilnahme an einer »Sonnenwendfeier« in Thüringen 2009. Für ihn sei diese Feier von extrem Rechten eher ein Grillfest gewesen, sagte Ernst. Zu Demonstrationen der Szene sei er nicht mehr gegangen. »Ich hatte für mich im Fokus, mich mehr auf Familie, Haus, Arbeit zu konzentrieren.« (dpa/jW) | 2020-12-10T19:30:03+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/392294.fall-lübcke-ernst-sagt-zu-grillfest-aus.html |
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Konflikt im Maghreb: Verleumdung eingestanden | Es ist auf den ersten Blick nur eine unscheinbare Notiz. Doch inhaltlich hat sie es in sich. In einer knapp »Korrektur« überschriebenen Meldung in der Washington Post (WP) vom Mittwoch wird nämlich eingestanden, dass der Inhalt eines Anfang der vorigen Woche erschienenen Leitartikels nicht geprüft worden sei. Vordergründig ging es in ihm um Versuche der syrischen »Übergangsregierung«, eine Schmuggelroute in den Iran zu schließen. Doch wie beiläufig wird behauptet, dass eine Gruppierung, die sonst kaum jemand mit Syrien verbindet, die Westsahara-Befreiungsfront Polisario, zu einem von Iran unterhaltenen Netzwerk von »Stellvertretergruppen« gehöre. Nun würden immer mehr Polisario-Kämpfer in Syrien verhaftet, nachdem sie den gestürzten Präsidenten Baschar Al-Assad unterstützt hätten. Allerdings haben die Autoren es »unterlassen, eine Stellungnahme der Polisario-Front einzuholen«, wie es in der Richtigstellung vom Mittwoch heißt. Diese weise »jegliche Verbindung zu Iran zurück« und betone, dass die »Behauptung, die Polisario würde ihrem jahrzehntelangen Kampf gegen die Besetzung durch Marokko den Rücken kehren, um sich einem Konflikt zuzuwenden, in dem sie nichts zu gewinnen hat, nicht nur unlogisch ist, sondern auch einen Affront gegenüber der Würde und Entschlossenheit eines Volkes darstellt, das für seine Freiheit kämpft«. Nicht zuletzt hat die 1973 gegründete sozialistische Polisario-Front wenig ideologische Schnittstellen mit der sechs Jahre später ausgerufenen Islamischen Republik Iran. Der Hintergrund des Propagandabeitrags liegt auf der Hand. Offensichtlich reicht es dem marokkanischen Außenminister Nasser Bourita nicht, dass sein US-amerikanischer Amtskollege Marco Rubio bei einem Treffen Anfang des Monats in Washington die von Donald Trump am Ende seiner ersten Amtszeit abgesegnete Bestätigung der marokkanischen Ansprüche auf die Westsahara wiederholt hat. Rabat will erreichen, dass die Polisario-Front von der US-Regierung als »Terrororganisation« gelistet wird. Dafür ist ihre Kennzeichnung als »Geschöpf Irans« oder auch »Russlands« der beste Weg – der republikanische Kongressabgeordnete Joe Wilson hatte noch vor Erscheinen des WP-Beitrags bekanntgegeben, dass er eine Gesetzesinitiative gestartet habe, damit »Iran und Putin nicht über die Polisario in Afrika Rückhalt gewinnen«, wie er auf X schrieb. Was die EU angeht, so hat der Europäische Gerichtshof erst im Oktober in einem endgültigen Urteil bestätigt, dass die Polisario die legitime Vertretung des sahrauischen Volkes ist, das wiederum einen unveräußerlichen Anspruch auf Selbstbestimmung hat. Das verhindert allerdings nicht, dass auch in Deutschland Artikel in der Presse erscheinen, die die These von der Polisario als »Terrororganisation« verbreiten. So im November in Springers Welt. CDU-Chef Friedrich Merz nahm das zum Anlass, eine kleine Anfrage an die Bundesregierung zu stellen. Doch die Antwort der Ampel fiel knapp aus: Ihr lägen keinerlei Erkenntnisse über Beziehungen der Polisario-Front zu Iran vor. Während in Frankreich eine von der extremen Rechten vorangetriebene Kampagne gegen Algerien tobt, den bedeutendsten Unterstützer der Polisario-Front, hat Spaniens Außenminister José Manuel Albares vergangene Woche bei einem Besuch Bouritas in Madrid wiederholt, dass der von Marokko hochgehaltene »Autonomieplan« für die Westsahara der »glaubwürdigste« Weg sei, den dortigen Konflikt beizulegen. Dabei gibt es allerdings einen Haken. Der UN-Sondergesandte für die Westsahara, Staffan de Mistura, hat Marokko schon mehrfach aufgefordert, das Vorhaben endlich zu erläutern. Doch die marokkanische Regierung weigert sich nicht nur, einen konkreten »Plan« vorzulegen. Mehr noch wiederholte Außenminister Bourita laut der Infoseite Yabiladi: »Die einzelnen Punkte werden ausgeführt, sobald sich alle Parteien darauf geeinigt haben, dass Autonomie die einzige Basis für eine Lösung ist.« Das heißt: Dank seiner Verbündeten in Madrid, Paris und Washington glaubt Marokko, seine Position sei unverhandelbar. | Jörg Tiedjen | Die Washington Post hat am Mittwoch einen Artikel über die Polisario-Front korrigiert. Der UN-Sondergesandte de Mistura fordert erneut die Offenlegung des marokkanischen »Autonomieplans«. | Assad, Iran, Marokko, Post, Spanien, Syrien, UNO, Westsahara | Konflikt im Maghreb | 2025-04-24T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/498756.konflikt-im-maghreb-verleumdung-eingestanden.html |
Dow Chemical streicht 2.500 Jobs | Midland. Der vor der Rekordfusion mit dem Konkurrenten Dupont stehende US-Chemiekonzern Dow Chemical hat in seinem Silikon-Geschäft die Stillegung von Produktionsanlagen und Stellenstreichungen angekündigt. Insgesamt sollen bei Dow Corning rund 2.500 Jobs wegfallen, wie der BASF-Konkurrent am Dienstag mitteilte. Das entspricht rund vier Prozent der globalen Belegschaft des Gesamtkonzerns. Dow Chemical rechnet in diesem Zusammenhang mit Kosten von 410 bis 460 Millionen Dollar im zweiten Quartal. Mitte Dezember hatten die US-Großkonzerne Dow Chemical und Dupont ihre Fusionspläne öffentlich gemacht. Mit der neuen Dowdupont soll der weltgrößte Chemiekonzern noch vor dem alten Spitzenreiter BASF entstehen. (dpa/jW) | 2016-06-29 | https://www.jungewelt.de//artikel/288943.dow-chemical-streicht-2-500-jobs.html |
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US-Investor will Nord Stream 2 kaufen | Washington. Der Trump-Unterstützer und Finanzier Stephen Lynch hat bei der US-Regierung Erlaubnis beantragt, die sabotierte Nordseepipeline Nord Stream 2 bei einer möglichen Auktion in der Schweiz zu kaufen. Es wäre eine einmalige Gelegenheit, die Energieversorgung Europas unter amerikanische und europäische Kontrolle zu bringen, sagte er am Donnerstag (Ortszeit) gegenüber dem Wall Street Journal. Ferner könne der Besitz der Pipeline als Druckmittel gegen Russland eingesetzt werden. (dpa/jW) | 2024-11-22T19:30:04+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/488446.us-investor-will-nord-stream-2-kaufen.html |
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Puigdemont soll wieder in Katalonien regieren | Genf. Die Partei »Gemeinsam für Katalonien« hat angekündigt, erneut Carles Puigdemont als Kandidaten für das Amt des katalanischen Regierungschefs aufzustellen. Das erklärte ein Parteisprecher am Samstag abend in Berlin nach einem Treffen, an dem auch Puigdemont teilnahm. Man strebe eine Abstimmung im Parlament in Barcelona bis zum 14. Mai an, hieß es weiter. Ebenfalls am Sonnabend warnte der UN-Sonderbeauftragte für Meinungsfreiheit die spanische Regierung, katalanische Politiker wegen des Vorwurfs der Rebellion anzuklagen. Sofern es nicht um Fälle von Gewalt oder der Anstiftung zur Gewalt gehe, entstünden »ernsthafte Gefahren« für die Meinungsfreiheit, sagte David Kaye vom UN-Menschenrechtsbüro in Genf. (dpa/jW) | 2018-05-07 | https://www.jungewelt.de//artikel/332019.puigdemont-soll-wieder-in-katalonien-regieren.html |
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Droste: Aus der Carpendalerei | Wäre Howie Italiener, / sänge er noch sehr viel scheener. / O wie das klänge, / wenn er sänge: / Ber ga mo, isch sag’ nur: Ber ga mo, /Ber ga mo, Ber ga mo, Ber ga mo, Ber ga mo, / Ber ga mo ... (ad infinitum) | Wiglaf Droste | Droste | 2018-04-12 | https://www.jungewelt.de//artikel/330655.aus-der-carpendalerei.html |
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Niger öffnet Grenze zu Nachbarstaaten | Niamey. Eine Woche nach dem Putsch in Niger hat die neue Militärregierung die Landes- und Luftgrenzen zu den fünf Nachbarstaaten Mali, Burkina Faso, Algerien, Libyen und Tschad wieder geöffnet, erklärte der Sprecher der Junta in der Nacht zum Mittwoch im nationalen Fernsehen. Die Grenzen zu den ECOWAS-Staaten Benin und Nigeria blieben jedoch geschlossen. Die westafrikanische Staatengemeinschaft hatte den Putschisten am Sonntag ein Ultimatum gestellt, dass diese auch zur Gewalt greifen würden, sollte der festgesetzte Präsident Mohammed Bazoum nicht binnen einer Woche wieder eingesetzt werden. Die Militärchefs der ECOWAS tagen seit Mittwoch in Nigeria, um über das weitere Vorgehen zu beraten. Die nach Putschen bereits suspendierten Mitglieder Burkina Faso und Mali hatten sich an die Seite der Militärs im Niger gestellt.(dpa/jW) | 2023-08-02T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/456110.niger-öffnet-grenze-zu-nachbarstaaten.html |
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Deak: Nie mehr zweite Liga | Der Wutrentner kann’s nicht lassen. Um seinen Forderungen nach mehr Geld fürs Rumschnüffeln Nachdruck zu verleihen, bahnte sich der Ex-BND-Chef August Hanning seinen Weg ins Programm von Springers Sender Welt. Und gab dort in einer Liveschalte Beachtliches von sich: Mit seinen Waffenlieferungen an die Ukraine habe sich Deutschland nun endlich »qualifiziert« und werde für die russischen Spionagedienste wieder interessant. Endlich, würden einige Experten sagen, denn der Weg dahin war beschwerlich und die Konkurrenz stark. In der deutschen Qualifikantengruppe befanden sich mit Guinea-Bissau, den Kapverdischen Inseln, Mauretanien und Feuerland durchaus ernstzunehmende Gegner, um so erfreulicher ist Deutschlands Aufstieg in die Liga der für Wirtschafts- und Militärspionage interessanten Länder. Nun sind die tristen Jahre vorbei, und wir gehören wieder dazu. Zu verdanken ist das unter anderem der beeindruckenden wirtschaftlichen Entwicklung auf dem Gebiet der steinzeitlichen Energieversorgung mit Wind- und Wassermühlen, Biogas und Patex-Straßenklebern. Aber auch die erheblichen Erfolge im Haschischanbau, bei CO2-Einsparungen und der gendergerechten Sprachökonomie fallen ins Gewicht. Nur bei der Anwerbung geeigneten Personals gibt es noch Engpässe. Selbst der gerade festgenommene Mitarbeiter des Bundesamts für Ausrüstung, Informationstechnik und Nutzung der Bundeswehr in Koblenz, Thomas H., hatte sich mehrmals erfolglos als Spion beworben, bevor er für die Russen arbeiten durfte. Da muss die Regierung also noch mal ran. Denn Hanning weiß: »Der Respekt ist schon da, aber man muss natürlich ernstgenommen werden. Austausch bedeutet do ut des, und wenn man als eigener Nachrichtendienst nichts anzubieten hat, dann wird auch der Austausch mit anderen schwieriger.« | Dusan Deak | Deak | 2023-08-11T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/456753.deak-nie-mehr-zweite-liga.html |
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Proukrainischer Protest in Berlin | Berlin. Hunderte von Menschen haben in der Berliner Innenstadt gegen die Politik des russischen Präsidenten Wladimir Putin protestiert. Zu der Demonstration hatte unter anderem die Witwe des russischen Dissidenten Alexej Nawalny aufgerufen. Die Demonstranten versammelten sich am Potsdamer Platz und zogen zum Boulevard Unter den Linden. Prominent beteiligt war die von Denis Kapustin gegründete Neonazimiliz »Russisches Freiwilligenkorps« (RDK). Nach Angaben der Berliner Polizei startete der Demonstrationszug mit rund 800 Menschen. (dpa/jW) Hinweis: In einer ersten Version der Meldung hieß es, das »Russische Freiwilligenkorps« habe zuerst in den Reihen der ukrainischen »Asow«-Bewegung gekämpft. Das ist falsch. Wir bitten den Fehler zu entschuldigen. (jW) | 2025-03-02T19:30:00+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/495098.proukrainischer-protest-in-berlin.html |
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Venezuela: Präsident erhält Vollmachten | Caracas. Das venezolanische Parlament hat Präsident Nicolas Maduro im Konflikt mit den USA Vollmachten bis Jahresende eingeräumt. Die Abgeordnete Tania Diaz von der Regierungspartei PSUV stellte das Gesetz am Sonntag in der Nationalversammlung vor. Vor dem Parlament protestierten Regierungsanhänger gegen die jüngsten Feindseligkeiten der USA. Deren Präsident Barack Obama hatte Venezuela in der vergangenen Woche als Bedrohung für die nationale Sicherheit seines Landes bezeichnet und Sanktionen verhängt. (Reuters/jW) | 2015-03-17 | https://www.jungewelt.de//artikel/258111.venezuela-präsident-erhält-vollmachten.html |
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Kasachstan beharrt auf Eigenständigkeit | Almaty. Kasachstan lehnt die Integration in einen Staatenbund nach dem Vorbild der Union zwischen Russland und Belarus ab. Das teilte der Sprecher von Präsident Kassym-Schomart Tokajew am Freitag auf Facebook mit. Tokajew hatte diese Woche bei einem regionalen Gipfeltreffen mit Blick auf die Nähe zwischen Belarus und Russland von einem »Problem« gesprochen. »Sogar Atomwaffen werden nunmehr geteilt«, beanstandete der kasachische Präsident unter Hinweis auf die am Donnerstag von Lukaschenko bestätigte Verlegung russischer Atomwaffen nach Belarus. Darüber müsse er mit seinen Amtskollegen aus Moskau und Minsk reden. (AFP/jW) | 2023-05-26T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/451560.kasachstan-beharrt-auf-eigenständigkeit.html |
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Regierung: Bürgergeld für Ukrainer bleibt | Berlin. Die Bundesregierung hat Forderungen nach geringeren staatlichen Leistungen für ukrainische Kriegsflüchtlinge zurückgewiesen. Seitens der Regierung gebe es keine entsprechenden Pläne, den Menschen, die wegen des Krieges nach Deutschland geflüchtet sind, künftig statt Bürgergeld die geringeren Leistungen für Asylsuchende zukommen zu lassen, sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit am Montag in Berlin. FDP-Generalsekretär Bijan Djir-Sarai hatte zuvor gegenüber Bild gefordert, dass alle neu ankommenden Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine künftig kein Bürgergeld mehr erhalten. Ähnliche Forderungen, die insbesondere darauf zielten, wehrpflichtigen Ukrainern das Bürgergeld zu streichen, waren zuvor bereits aus der Union gekommen. (dpa/jW) | 2024-06-17T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/477588.regierung-bürgergeld-für-ukrainer-bleibt.html |
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Olympia: Virus im Winter | Lausanne. Ausländischen Olympiafans bleibt auch der Zugang zu den Winterspielen in Beijing verwehrt. Nach dem Ausschluss aller Zuschauer von den Sommerspielen in Tokio erhalten bei den Wettbewerben in China immerhin Einheimische Einlass, wenn sie die strengen Coronaauflagen erfüllen. Dieser Entscheidung der Organisatoren der Spiele von Beijing im nächsten Februar stimmte am Mittwoch das Internationale Olympische Komitee zu. Die gleichen Einschränkungen gelten auch für die Paralympics im März. (dpa/jW) | Olympia | 2021-09-30T19:30:02+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/411555.olympia-virus-im-winter.html |
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American Football: Die Profis | Las Vegas. Drei deutsche Footballprofis haben sich bei ihren NFL-Teams einen Kaderplatz erarbeitet. Die beiden Brüder Amon-Ra St. Brown (Detroit Lions) und Equanimeous St. Brown (Chicago Bears) sind ebenso im 53 Spieler umfassenden Kader ihrer Mannschaften wie Jakob Johnson (Las Vegas Raiders). Nicht geschafft hat es dagegen zunächst der Reutlinger Marcel Dabo bei den Indianapolis Colts, wie aus der auf der Teamhomepage veröffentlichten Liste hervorgeht. Alle Teams mussten am Dienstag (Ortszeit) ihre Kader auf 53 Spieler reduzieren. (dpa/jW) | American Football | 2023-08-30T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/458069.american-football-die-profis.html |
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Bolton soll zu »Ukraine-Affäre« aussagen | Washington. Die oppositionellen US-Demokraten wollen bei ihrer Kongressuntersuchung zur »Ukraine-Affäre« auch den früheren Nationalen Sicherheitsberater John Bolton befragen. Die Washington Post berichtete am Mittwoch (Ortszeit), Bolton sei für den 7. November zu einer Aussage hinter verschlossenen Türen vorgeladen worden. Bolton soll sich in seiner Zeit als Sicherheitsberater alarmiert über die Bestrebungen von Präsident Donald Trump gezeigt haben, ukrainische Ermittlungen gegen den demokratischen Präsidentschaftsbewerber Joe Biden zu erreichen. Die Ukraine-Untersuchung im von den Demokraten dominierten Repräsentantenhaus soll die Grundlagen für ein voraussichtliches anschließendes Amtsenthebungsverfahren gegen Trump legen. (AFP/jW) | 2019-10-31T19:30:02+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/365918.bolton-soll-zu-ukraine-affäre-aussagen.html |
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Tennis: Mangelnder Schutz | Hamburg. Im deutschen Tennis hat es in den vergangenen vier Jahrzehnten mindestens vier Fälle von interpersonaler Gewalt gegeben. Das ist das Ergebnis der Aufarbeitung einer unabhängigen Kommission zu Machtmissbrauchsvorwürfen im deutschen Tennis, das der Deutsche Tennisbund nun veröffentlichte. Aus Persönlichkeitsrechten wurde der Bericht auf Anraten der Kommission nicht komplett zugänglich gemacht. Unter interpersonaler Gewalt versteht man psychische, physische und sexualisierte Gewalt sowie Vernachlässigung. Man habe zudem Anhaltspunkte für eine »Vielzahl weiterer Fälle« gefunden, heißt es in dem dreiseitigen Schreiben der Kommission, zu der unter anderem der frühere Tennisprofi Eric Jelen gehörte. Recherchen von Süddeutscher Zeitung, NDR und »Sportschau« hatten im vergangenen Jahr mehrere Fälle von Machtmissbrauch durch den damaligen DTB-Vizepräsidenten Dirk Hordorff aufgedeckt. Der inzwischen verstorbene Hordorff war daraufhin von seinem Amt zurückgetreten, hatte die Vorwürfe sexualisierter Gewalt und eines Machtmissbrauchs aber stets als »schlicht unwahr« zurückgewiesen. Die Kommission bemängelte zudem, dass der Verband im Zeitraum der bekanntgewordenen vier Fälle nicht über ein Schutzkonzept zur Prävention interpersonaler Gewalt verfügt habe. Inzwischen hat der DTB ein entsprechendes Schutzkonzept installiert, das den Vorgaben des Deutschen Olympischen Sportbundes entspricht. (dpa/jW) | Tennis | 2024-12-19T19:30:04+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/490327.tennis-mangelnder-schutz.html |
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Droste: Aus dem Fond | Als Überleben alles war, kam der Januar 2018, und er war und ist eine Gemeinheit. Dagegen helfen lesen, schreiben, die Katze kraulen und am eigenen Herd kochen. Hier also Numero uno*: Einen Rinderbraten vom Metzger des Vertrauens in Gemüsefond** mit Balsamico einlegen, drei Tage ziehen lassen, dann alles abseihen, das schöne Stück Tier trockenputzen, rundum scharf anbraten und dann langsam in Olivenöl garen, bis es innen – pardon – dunkelmösenrosa ist, dann aus dem Bräter nehmen und in einer Schüssel gut zugedeckt warmhalten. Den Fond einkochen bis fast zur Schmierölkonsistenz. Dazu entweder dicke Pasta oder Pell- oder Stampfkartoffeln in die Startlöcher schicken. Den Braten wieder mit sachter Hitze wecken und hellrosa garen lassen und in nicht zu dicke und nicht zu dünne Scheiben schneiden, sondern genau richtig. Schon vorher die Teller in den Ofen stellen, damit sie schön sehr warm sind und die Hitze halten. Dann alles auf den Tisch und miteinander futtern, alleine essen macht schwermütig. Mehr als dessen bedarf kein Mensch. Außer des EinanderInDieAugenSchauens, des Lächelns, des Küssens und des Geküsstwerdens, der Musik, der Poesie, der Zeichne-, Bildhaue- und Malerei und des Klassenkampfes im Geist der Arbeiter-Samariter. Wir kämpfen fair, ohne Dolch im Gewande. * »An argentine gaucho named Bruno Once said, ›There is one thing I do know: A Lady is fine And a Sheep is divine But a Lama is Numero uno.‹« (»Ein argentinischer Hirte, Bruno, sagte einst: ›Es ist so, eine Frau ist schon scharf, und noch besser ein Schaf, aber ein Lama ist Numero uno‹«) ** Fenchel, Petersilienwurzel, gelbe und rote Möhren, rote und gelbe Paprika (niemals grüne, weil zu bitter), ungekeimte feste Kartoffeln, Sellerie, Kohlrabi, auch »Rabkohl« genannt, Artischocken, rote Zwiebeln, Knoblauch und Chili (von beidem eher vorsichtig), Lorbeer, etwas Sanddornhonig, Kapern, Koriander, Kreuzkümmel, Salz, roten Pfeffer, Rohrzucker – aus Kuba, woher denn sonst? | Wiglaf Droste | Droste | 2018-01-22 | https://www.jungewelt.de//artikel/325772.aus-dem-fond.html |
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Documenta: Inhaltliche Grenzen | Die Documenta 15 könnte wegen der Coronapandemie um ein Jahr verschoben werden. Die Generaldirektorin Sabine Schormann bezweifelte im Gespräch mit Deutschlandfunk Kultur, dass die weltweit wichtigste zeitgenössische Kunstausstellung wie geplant 2022 in Kassel stattfinden könne. In der nächsten Phase der Vorbereitung, in der etliche Künstler aus verschiedenen Regionen der Welt auch für längere Zeit nach Kassel reisen müssten, könnte man unter Coronabedingungen an inhaltliche Grenzen stoßen, sagte Schormann. (jW) | Documenta | 2021-01-13T19:30:02+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/394302.documenta-inhaltliche-grenzen.html |
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Ermittlungen gegen Vize der Unionsfraktion | Berlin/München. Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den CSU-Bundestagsabgeordneten und stellvertretenden CDU/CSU-Fraktionschef Georg Nüßlein. In dem Verfahren gegen ihn und einen weiteren Beschuldigten geht es unter anderem um den Anfangsverdacht der Bestechlichkeit und Bestechung von Mandatsträgern im Zusammenhang mit dem Ankauf von Atemschutzmasken. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft München am Donnerstag auf Anfrage mit. Im Rahmen dieses Ermittlungsverfahrens seien 13 Objekte in Deutschland und in Liechtenstein durchsucht worden. Dies würde nun ausgewertet. Weitere Angaben könnten derzeit nicht gemacht werden, hieß es. Nüßlein reagierte am Donnerstag nicht auf Anfragen. Der Bundestag hatte am Vormittag seine Abgeordnetenimmunität aufgehoben. Die Vizechefin der SPD-Fraktion, Katja Mast, sprach von einem sehr ernsten, schwerwiegenden Vorwurf. (dpa/jW) | 2021-02-25T19:30:02+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/397261.ermittlungen-gegen-vize-der-unionsfraktion.html |
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Beim Fananwalt: Programmhinweis | Berlin. Fananwalt René Lau ist begehrt. Der jW-Kolumnist ist einer der bekanntesten Verteidiger der Rechte von Fußballfans, weshalb ihn in letzter Zeit gleich mehrere Podcast-Macher eingeladen haben. So erschien am Dienstag die neue Folge von »drei90«, wo Lau ab Minute 78 über die Datei »Gewalttäter Sport« und deren Zuwachs während Corona spricht (jW berichtete). Bereits vor einer Woche widmete ihm der Sportrecht-Podcast »Liebling Bosman« eine ganze Sendung, wo er aus seiner täglichen Arbeit als Anwalt von Fans berichtet, die von der Ordnungsmacht drangsaliert werden. Hören Sie mal rein, es lohnt sich. (jW) ■ kurzelinks.de/drei90-Fananwalt ■kurzelinks.de/LieblingLau | Beim Fananwalt | 2021-02-02T19:30:01+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/395711.beim-fananwalt-programmhinweis.html |
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Frontex hilft Athen bei EU-Abschottung | Kastanies. An der Grenze Griechenlands zur Türkei sind am Donnerstag zusätzliche Frontex-Beamte zum Einsatz gekommen. Dort warten seit Tagen Tausende Migranten auf ihre Chance, in die EU einreisen zu können – was griechische Grenzbeamte verhindern. Neben Österreichern und Zyprern, die bereits seit einer Woche vor Ort sind, werden ab sofort auch Polen und Tschechen dabei sein, teilte das griechische »Ministerium für Bürgerschutz« mit. Reporter vor Ort beobachteten ein großes gepanzertes Fahrzeug der österreichischen Polizei, das sich am Donnerstag entlang der Straße zum Grenzfluß Evros nahe der Kleinstadt Orestiada bewegte. Auch wurden mehrere Lastwagen gesichtet, die Stacheldraht sowie große Zementhindernisse in die »Pufferzone« zwischen Griechenland und der Türkei brachten. (dpa/jW) | 2020-03-12T19:30:01+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/374374.frontex-hilft-athen-bei-eu-abschottung.html |
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EU plant »stärkere Präsenz« im Schwarzen Meer | Brüssel. Die EU hat angekündigt, künftig im Schwarzen Meer »mehr Präsenz zu zeigen, um dem russischen Einfluss in der Region« entgegenzutreten. Brüssel plant eine »engere Zusammenarbeit« mit den Anrainerstaaten – ausgenommen Russland – und die Einrichtung eines »Zentrums für maritime Sicherheit« in der Region, wie aus einem am Mittwoch veröffentlichten Strategiepapier der EU-Kommission hervorgeht. Darin wird auch eine Stärkung der Handelsbeziehungen, Informationsaustausch sowie die Zusammenarbeit mit den Küstenwachen der Ukraine, Moldaus, Georgiens, der Türkei, Armeniens und Aserbaidschans erwähnt. (AFP/jW) | 2025-05-29T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/500940.eu-plant-stärkere-präsenz-im-schwarzen-meer.html |
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Wacken: Treue Seelen | So und nicht anders: Das Wacken Open Air ausverkauft, die Vorfreude ungebremst, das Billing illuster as fuck! Neben Metallegenden wie Accept und Armored Saint stehen vom 31. Juli bis 3. August auch Rocklegenden wie Dokken und Alcatrazz auf dem Programmzettel, der von Behemoth bis zu den Butcher Babies kaum Buxen trocken lässt. Zumal sicher auch Baroness mit der großartigen Gina Gleason und The Black Dahlia Murder ohne den großartigen Trevor Strnad (R. I. P.) den Nachweis hinterlegen werden, dass die Musik der harten Gangart mit vielfältigsten Qualitäten glänzen kann. Mit Red Fang, Uada und Pain finden denn auch verschiedene Größen der aktuellen Szenen den Weg in die niederdeutsche Tiefebene. Wer mag, kann dabei dem Personenkult frönen, ganz nach Gusto bei Gene Simmons, Suzi Quatro oder Sebastian Bach (junior). Und das eh schon globale Metal Battle lässt zum mittlerweile 20jährigen gleich neun frühere Teilnehmer an den Ort ihres Triumphs zurückkehren. Treue Seelen sind das eben, auf beiden Seiten der PA. | Rüdiger Wartusch | Wacken | 2024-06-21T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/477904.wacken-treue-seelen.html |
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Mutmaßliches IS-Mitglied festgenommen | Karlsruhe. Die Bundesanwaltschaft hat ein mutmaßliches Mitglied der Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« (IS) festnehmen lassen. Der 23jährige Syrer wurde am Freitag von Spezialkräften der Polizei Baden-Württembergs im Landkreis Biberach festgenommen, wie die Strafverfolgungsbehörde in Karlsruhe mitteilte. Demnach lag ein Haftbefehl des Ermittlungsrichters am Bundesgerichtshof vor. Der Beschuldigte wird dringend verdächtigt, sich 2013 dem IS angeschlossen zu haben. Er soll an Kämpfen in Syrien teilgenommen haben. (AFP/jW) | 2017-04-29 | https://www.jungewelt.de//artikel/309807.mutmaßliches-is-mitglied-festgenommen.html |
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Frauengesundheit: Brecht das Tabu! | Jeden Monat haben rund zwei Milliarden Menschen ihre Periode. Dennoch ist Menstruation ein Tabuthema, äußerst schambehaftet, und wird häufig als unhygienisch empfunden. Diese Sichtweise ist historisch bedingt und wird durch patriarchale Strukturen bis heute verstärkt. Der Internationale Tag der Menstruationshygiene am 28. Mai soll das Bewusstsein für die Herausforderungen schärfen, Aufklärung fördern und das weltweite Tabu rund um die Periode brechen. Dabei ist das Datum nicht zufällig gewählt: Der Mai steht als fünfter Monat für den durchschnittlichen Menstruationszyklus von etwa fünf Tagen. Die Zahl 28 verweist auf die durchschnittliche Zykluslänge von 28 Tagen. Die chinesische Marathonläuferin Li Meizhen sorgte für Aufsehen, weil sie während ihrer Marathonteilnahme ihre Periode bekam und trotzdem weiterlief. Auf online veröffentlichten Videoclips sieht man, wie ihr das Blut am inneren Oberschenkel herunterläuft. Diese Szene wird betitelt mit »Bruch des Menstruationstabus«, sie wird als »Heldin« gefeiert. Kommentare – überwiegend von Frauen – lesen sich mit großer Bewunderung: dass sie es durchgezogen hat, dass sie stark sei, dass es eine enorme Leistung sei, am ersten Periodentag so etwas zu schaffen. Es gibt wohl kaum eine menstruierende Person, die dieses Erlebnis nicht kennt: plötzlich einsetzendes Blut, die Angst vor Menstruationsschmerzen und die Scham, dass es andere bemerken oder sogar sehen könnten. Aus einer Onlinebefragung der Hilfsorganisation Plan International für die Publikation »Menstruation im Fokus« geht hervor, dass 97 Prozent aller befragten Mädchen und Frauen Blutflecken auf der Kleidung als »Worst-Case-Szenario« empfinden. Darüber hinaus fühlen sich mehr als ein Drittel der Befragten während der Menstruation unrein. Viele von ihnen wünschen sich, dass das Schamgefühl im Zusammenhang mit der Periode verschwindet. Auch die Kommentare zu Lis Video spiegeln den Wunsch nach Enttabuisierung wider. Die Tabuisierung hat spürbare Folgen. Viele Betroffene fürchten bei krankheitsbedingten Fehlzeiten Unverständnis oder negative Konsequenzen in Bildungseinrichtungen oder später im Beruf. Studien zufolge leiden bis zu 90 Prozent der unter 25jährigen unter Menstruationsschmerzen, die so stark ausfallen können, dass sie Schul- oder Arbeitsausfälle verursachen und bis zur Endometriose reichen. Dieser meist zu spät diagnostizierten schweren Erkrankung widmet sich das sogenannte Memäf-Projekt an der Berliner Charité. Ziel ist es, frühzeitig wahrzunehmen, wenn junge Menschen betroffen sind, und ihnen gezielt zu helfen. Für die erste Phase wurden bereits 3.000 Teilnehmerinnen rekrutiert. Laut Projektleiter Daniel Pach wird das niedrigschwellige Angebot gut angenommen. Erste wissenschaftliche Ergebnisse werden Ende 2026 erwartet. Neben der medizinischen Hilfe soll das Memäf-Projekt das Thema auch stärker auf die öffentliche Agenda bringen. Gefordert werden eine strukturelle Verankerung solcher Angebote in der Regelversorgung, mehr Aufklärung sowie eine gezielte Förderung interdisziplinärer Behandlungsteams. Dabei richtet sich der Blick auch auf die neue Koalition: »Es braucht politische Anerkennung dafür, dass Menstruationsbeschwerden eine ernstzunehmende gesundheitliche Herausforderung sind und die Leistungsfähigkeit deutlich einschränken können.« Die politische Aufgabenliste ist lang: umfassende Aufklärung, bessere Hygienestandards, finanzielle Entlastung, mehr Forschung und eine stärkere Einbindung von Unternehmen. Vor allem aber muss auch der sogenannten Periodenarmut entgegengewirkt werden. Denn obwohl das Angebot an Hygieneprodukten wächst, gibt fast die Hälfte der Umfrageteilnehmenden an, dass sie sich besser versorgen würde, wären diese günstiger. Ob und wann konkrete politische Schritte folgen, bleibt offen. | Annika Geis | Am 28. Mai ist der Internationale Tag der Menstruationshygiene, aber trotz dieser Aufmerksamkeit sind Scham und Ausgrenzung immer noch Alltag für Milliarden Frauen und Mädchen. | Frauengesundheit | 2025-05-29T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/500989.frauengesundheit-brecht-das-tabu.html |
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Kunst in Aktion | Viele linke Aktivisten haben 2015 bisher als ein Jahr erlebt, in dem sie bestenfalls »Feuerwehr« spielen können: Reagieren auf rechte Massenmobilisierungen und Anschläge auf Flüchtlingsheime, reagieren auf pöbelnde Rassisten und »Nein zum Heim«-Initiativen »besorgter Bürger«, in denen sich organisierte Neonazis wie Fische im Wasser bewegen. Antifaschisten konnten in den letzten Monaten immer dorthin fahren, wo der Mob sich gerade versammelt hatte, um seinen Frust über die eigene Perspektivlosigkeit in Freital oder Heidenau gegen traumatisierte Menschen zu richten, die aus Kriegs- und Krisengebieten geflohen waren. Eine begrenzte Zahl unermüdlicher Aktivisten war ständig unterwegs, um gegen die medial als »Asylkritiker« verniedlichten Demagogen und Verhetzten zu protestieren. Tausende Freiwillige versorgten bundesweit ankommende Flüchtlinge mit Lebensmitteln und Sachspenden. Manche taten sogar, was die Hetzer polemisch von allen verlangen, die gegen rigorose Abschottung sind: Sie nahmen Asylsuchende bei sich zu Hause auf. Musiker und Filmstars positionierten sich gegen Rassismus – und irgendwann fasste sich sogar die etablierte Politik ein Herz und schlug sich zumindest mit Lippenbekenntnissen auf die Seite der Flüchtlinge, die es bis nach Deutschland geschafft hatten. So auch Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Vizekanzler Sigmar Gabriel (SPD), die gerade erst im Schuldenstreit um das EU-Spardiktat für Griechenland deutlich gemacht hatten, dass sie Demokratie und soziale Menschenrechte nicht für »must haves« halten, sondern für etwas, das man sich leisten können muss – und dass Empathie für notleidende »Ausländer« fehl am Platz ist, solange sie im Ausland leben. Wenn sich der Mangel an Empathie aber mitten im »Standort Deutschland« vor den Asylunterkünften manifestiert, gibt sich die etablierte Politik entsetzt: Gabriel nannte die randalierende »Nein zum Heim«-Fraktion sogar »Pack«. Ist Antifaschismus nun Mainstream? Verpflichtet sich der Vizekanzler, nie wieder Gastkommentare für die Bild zu schreiben, in denen er »die deutschen Arbeitnehmer und ihre Familien« gegen links wählende, sparunwillige Südeuropäer ausspielt? Lehnt er jetzt Waffenexporte an Golfmonarchien ab, damit in Zukunft weniger Menschen aus der Region fliehen müssen? Bekommt Griechenland endlich Reparationen für deutsche Kriegsverbrechen, statt von BRD-Politikern im Zusammenspiel mit Europäischer Zentralbank, Internationalem Währungsfonds und EU-Kommission weiter als Protektorat betrachtet zu werden? Muss der deutsche Inlandsgeheimdienst endlich seine Rolle im Dunstkreis des Rechtsterrorismus offenlegen? Natürlich nicht. Und Flüchtlinge, die es nicht bis »Kerneuropa« schaffen, sind der Bundesregierung weiterhin egal. In diese Wunden müssen unabhängige Antifaschisten ihre Finger legen, wenn sie nicht nur Feuerwehr sein wollen. Kreative und Aktionskünstler, um die es hier gehen soll, tun es schon. Zum Teil als Profis, was schwer ist, weil eine tragfähige, linke Subkultur fehlt, die weniger bekannten Künstlern die Existenzangst nimmt, wenn sie sich klar positionieren, zum Teil als politische Menschen anderer Berufsgruppen, die Aktionskunst und Kommunikationsguerilla als Ausdrucksformen entdeckt haben. Auf diesem Gebiet hat sich 2015 viel getan – die wohl meistdiskutierte Aktion ging vom »Zentrum für politische Schönheit« aus, das im Mittelmeer ertrunkene Flüchtlinge zur Bestattung nach Deutschland brachte. Der Liedermacher Konstantin Wecker weist unterdessen auf den Zusammenhang von sozialen Verwerfungen, aggressiver deutscher Außenpolitik und dem frustrierten Mob vor den Flüchtlingsheimen hin. Staatliche Verstrickungen in den organisierten Rechtsterrorismus haben sowohl professionelle Theatermacher als auch kreative Aktivisten aufgegriffen. | Claudia Wangerin | Viele linke Aktivisten haben 2015 bisher als ein Jahr erlebt, in dem sie bestenfalls »Feuerwehr« spielen können: Reagieren auf rechte Massenmobilisierungen und Anschläge auf F... | 2015-09-05 | https://www.jungewelt.de//beilage/art/271373 |
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Ein Hauch von Sykes-Picot | Hochrangige Militärdelegationen aus der Türkei und Israel sind in dieser Woche im aserbaidschanischen Baku zusammengekommen, um über einen Mechanismus zur Vermeidung von Konflikten in Syrien zu beraten. Zwischen beiden Regionalmächten ist nach dem Sturz von Präsident Baschar Al-Assad ein Hegemoniekampf um Einfluss in Syrien entbrannt. Beide Länder halten syrisches Territorium besetzt. Ankara pflegt enge Beziehungen zur neuen islamistischen Regierung in Damaskus und zielt, angeleitet von neoosmanischen Visionen, auf die Kontrolle des Nachbarlandes. So weitgehende Ambitionen hat Tel Aviv, das sich als Schutzmacht von Minderheiten wie den Drusen zu inszenieren sucht, nicht. Auf israelischer Seite besteht die Sorge, dass die Operationsfreiheit der eigenen Luftwaffe über Syrien und dem Libanon durch das türkische Militärengagement behindert wird. Zudem fordert Tel Aviv eine entmilitarisierte Zone südlich von Damaskus. In der Nacht zum 3. April eskalierten die Spannungen, als israelische Kampfjets den T4-Militärflughafen in der zentralsyrischen Provinz Homs, den die Türkei zum eigenen Luftwaffenstützpunkt ausbauen wollte, zerstörten. Aus Israel hieß es, dies sei eine Warnung an Ankara gewesen. Dann lenkten die Außenministerien beider Länder ein und erklärten, keine Zusammenstöße in Syrien anzustreben. Das Treffen in Baku erfolgte im Anschluss an den Washington-Besuch des israelischen Premierministers Benjamin Netanjahu. Dort hatte US-Präsident Donald Trump seinen türkischen Amtskollegen Recep Tayyip Erdoğan als »schlau« gelobt, zugleich aber Netanjahu Unterstützung bezüglich der Türkei zugesagt. Dafür müsse sich Israel aber auf »vernünftige Forderungen« beschränken, wie etwa die Verhinderung iranischer Waffentransporte an die libanesische Hisbollah durch Südsyrien. Anschließend bot sich der aserbaidschanische Präsident Ilham Alijew den beiden »engen Freunden« als Vermittler an. Der Türkei gilt Aserbaidschan als Brudernation, während Israel der wichtigste Waffenlieferant der Kaukasusrepublik ist und von dort den Großteil seines Ölbedarfs deckt. Allen drei Staaten gemeinsam ist zudem die Rivalität mit dem Iran. In Baku wurde über die Aufteilung von Einflusszonen in Syrien verhandelt. Israelische Medien zogen den Vergleich zum Sykes-Picot-Abkommen von 1916, mit dem britische und französische Diplomaten im Ersten Weltkrieg ihre kolonialen Interessengebiete im Nahen Osten abgrenzten. Aus der willkürlich gezogenen »Linie im Sand« folgten bis heute blutige Konflikte. Entsprechend droht die türkisch-israelische Verständigung die Fragmentierung und Instabilität Syriens zu verstetigen. Sie legitimiert weiter ausländische Interventionen und bereitet längerfristig neuen Kriegen an der Levante den Boden. So agieren Ankara und Tel Aviv bei der von Washington vorangetriebenen Neuordnung des Mittleren Ostens als die rechte und die linke Hand des Teufels. | Nick Brauns | Die in Baku von der Türkei und Israel zur Konfliktvermeidung vorgenommene Abgrenzung von Einflusszonen in Syrien droht die Fragmentierung des Landes zu verstetigen und neuen Kriegen an der Levante den Boden zu bereiten. | Aserbaidschan, Assad, Israel, Libanon, Militär, Syrien, Türkei | Kommentar | 2025-04-11T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/497991.ein-hauch-von-sykes-picot.html |
Strategiepapier für mehr Fachkräfte | Berlin. Mit einer der Stärkung der dualen Aus- und Weiterbildung sowie Erleichterungen bei der Einwanderung will die Bundesregierung dem Fachkräftemangel entgegentreten. Das geht aus der Fachkräftestrategie hervor, die mehrere Minister am Mittwoch mit Vertretern von Wirtschaft und Gewerkschaften beim Fachkräftegipfel in Berlin diskutierten. Im Strategiepapier wird von rund 240.000 fehlenden Fachkräften im Jahr bis 2026 ausgegangen. »Die berufliche Bildung legt neben der akademischen Bildung die Grundlage für die Sicherung des Fachkräftenachwuchses«, heißt es in dem Papier, beschworen werden »gemeinsame Anstrengungen der Bundesregierung und Sozialpartner«. (AFP/jW) | 2022-09-07T19:30:10+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/434204.strategiepapier-für-mehr-fachkräfte.html |
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Basis gegen Gewerkschaftsbürokratie: Verdi wechselt Verhandler aus | Gewerkschaftsbasis und Gewerkschaftsbürokratie kommen selten komplett überein. Das politische Ringen etwa um den Grad der Sozialpartnerschaft ist ein Dauerbrenner. Greift dieses über auf die ökonomischen Tageskämpfe, entspinnen sich zuweilen offene Konflikte. Das scheint gerade in der Bundestarifkommission (BTK) von Hennes & Mauritz (H & M) der Fall zu sein. »Für eine demokratische Gewerkschaft, die unsere Stimme respektiert«, lautet der Titel einer Petition, die besagte BTK im Februar gestartet hat. Kritisiert wird dort »die Einsetzung einer neuen Verhandlungsführung ohne Einbindung der BTK und der Beschäftigten«. Verdi verhalte sich zunehmend wie ein Konzern, der »von oben herab« bestimme. Gemeint ist Damiano Quinto, den Verdi eigenmächtig durch Henrike Eickholt ausgewechselt hat. Dementgegen hatte sich die BTK klar für Quinto ausgesprochen, der die Abschlussvollmacht zudem »bereits innehatte, auch für die kommenden Verhandlungen«. Gefordert werden darum nun die »sofortige Rücknahme der Entscheidung« und eine Stellungnahme Verdis, »dass künftig keine Entscheidungen mehr ohne die Einbindung der zuständigen Gremien und Mitglieder getroffen werden«. Wenn nicht, so die Petition, werde die BTK »symbolisch« aus der Gewerkschaft austreten. Quinto hat sich um den Posten verdient gemacht, 2022 einen Digitalisierungstarifvertrag (Digitv) für H & M und andere Marken ausgehandelt, der Beschäftigten Mitbestimmung bei der Neugestaltung ihrer Arbeitsplätze und -abläufe durch digitale Technik einräumt. Silke Zimmer, heute im Verdi-Bundesvorstand, sprach diesbezüglich noch vergangenes Jahr von »Pionierarbeit«. Auf mangelnde Qualifikation kann der Wechsel folglich nicht zurückgeführt werden. Bleiben politische Beweggründe. Quinto ist bei Verdi nicht unbescholten. 2019 mahnte man ihn ab, weil er auf Facebook einen Artikel im Express, einer Zeitung für sozialistische Gewerkschaftsarbeit, verlinkt hatte, der den Fachbereich Handel kritisch beleuchtet. Mit Verweis auf »interne Diskussionen« wollte Verdi gegenüber jW weder zu Quinto noch zur Petition Stellung nehmen. Im September 2025 wird der Digitv auslaufen. Ein »Meilenstein ist in Gefahr«, heißt es in der Petition. Darum will die BTK bestens vorbereitet sein. Quinto habe »den kompletten Prozess begleitet«, kenne die Konflikte zwischen Gesamtbetriebsrat (GBR) und Konzern und könne daher »die Interessen der Beschäftigten bestmöglich durchsetzen«, sagte ein GBR- und BTK-Mitglied auf jW-Nachfrage am Donnerstag. Quinto selbst kommentierte: »Wer gewerkschaftliche Gegenmacht will, muss von der Basis ausgehen.« Aktuell müsse er vor Gericht ziehen, weil Verdi sich weigere, seine Tariftätigkeiten und Vollmachten in einem Zwischenzeugnis anzuerkennen. Statt Rechtsstreitigkeiten nachzugehen, würde er lieber »gemeinsam mit GBR und BTK für die Interessen der Beschäftigten kämpfen«. | Niki Uhlmann | »Für eine demokratische Gewerkschaft, die unsere Stimme respektiert«, lautet der Titel einer Petition der Bundestarifkommission von H & M. Verdi hat ohne Rücksprache die Verhandlungsführung ausgewechselt. | Gewerkschaft | Basis gegen Gewerkschaftsbürokratie | 2025-04-04T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/497453.basis-gegen-gewerkschaftsbürokratie-verdi-wechselt-verhandler-aus.html |
565.000 Obdachlose in den USA | Washington. In den USA sind nach offiziellen Angaben weit mehr als eine halbe Million Menschen obdachlos. Laut einer Erhebung vom Januar haben derzeit fast 565.000 Menschen keine Wohnung, wie das Wohnungsbau- und Stadtplanungsministerium am Donnerstag in Washington mitteilte. Die Zahl der Jugendlichen, die auf der Straße oder in Unterkünften leben, liegt demnach bei fast 37.000, die der obdachlosen ehemaligen Soldaten bei 48.000. (dpa/jW) | 2015-11-21 | https://www.jungewelt.de//artikel/275816.565-000-obdachlose-in-den-usa.html |
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Schon jetzt mehr Abschiebungen als 2015 | Berlin. In den ersten zehn Monaten dieses Jahr haben die Bundesländer mehr Ausländer abgeschoben als im gesamten Jahr 2015. Wie das Bundesinnenministerium am Freitag auf Anfrage mitteilte, gab es von Anfang Januar bis Ende Oktober bundesweit 21.789 Abschiebungen. 2015 hatten 20.888 Menschen Deutschland auf diese Weise verlassen müssen. Die meisten Abschiebungen erfolgten aus Nordrhein-Westfalen (4.220), Baden-Württemberg (3.099) und Bayern (2.892). In diesen Bundesländern leben viele Asylbewerber, deren Verteilung sich nach den Steuereinnahmen der Länder und ihrer Bevölkerungszahl richtet. Die Abgeschobenen kamen den Angaben zufolge vorwiegend aus den Balkanstaaten. Die Albaner stellten mit 5.343 die größte Gruppe unter den abgelehnten Asylbewerbern, die zwischen Anfang Januar und Ende Oktober gehen mussten. Aus dem Kosovo wurden 4.338 Menschen abgeschoben. (dpa/jW) | 2016-11-19 | https://www.jungewelt.de//artikel/297569.schon-jetzt-mehr-abschiebungen-als-2015.html |
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jW-Büro in Diyarbakir | Diyarbakir wird die heimliche Hauptstadt Kurdistans genannt. Die Redaktion der Oppositionszeitung Emek erlebt dort zur Zeit eine Welle von Übergriffen. Angefangen hat es damit, daß die Belieferung von Kiosken in Diyarbakir verhindert wurde. Am 18. und 25. September überfielen bewaffnete Personen die örtlichen Redaktionsräume. 20 Tage lang wurde die Belieferung der Zeitungsverkäufer behindert. Schließlich wurde der Vertriebsbeauftragte in Diyarbakir, Fahrettin Gardas, am Flughafen verschleppt und mit dem Tode bedroht. Am selben Tag wurde die Redaktion zweimal überfallen, der Korrespondent Özgür Cebe zusammengeschlagen. Er wurde damit bedroht, getötet zu werden, falls in der Zeitung nochmals ein Bericht über Diyarbakir veröffentlicht werden sollte. Mitarbeitende von Tageszeitung junge Welt und Verlag 8. Mai haben sofort gegen die Übergriffe protestiert. Wir haben zusätzlich beschlossen, für vier Wochen in Diyarbakir symbolisch ein jW-Büro einzurichten: Drei Mitarbeiter der jungen Welt werden nacheinander dort sein und in den Redaktionsräumen von Emek für die junge Welt berichten und mit den Kolleginnen und Kollegen von Emek über weitere Maßnahmen der Unterstützung sprechen. Diyarbakir, das klingt so verdammt weit weg. Ist es aber nicht: Wer von Berlin aus beispielsweise nach Südbaden fliegen will, bezahlt für den Flug deutlich mehr, der Zeitaufwand ist kaum geringer. Verbunden sind wir mit unseren Kollegen in Diyarbakir online über das Internet. Bezahlt wird die Aktion übrigens von unserem Venceremos- Spendenkonto, also von unseren Leserinnen und Lesern. Den ersten Bericht aus Diyarbakir können Sie heute auf der Seite 9 lesen. Unter anderem mit türkischen Freundinnen und Freunden laden wir zusammen mit anderen Organisationen am Samstag, dem 6. Dezember, zu einer Veranstaltung zum »Europäischen Jahr gegen Rassismus« ein: »1997 - ein Jahr des staatlich verordneten Rassismus« lautet der Titel eines Podiumsgesprächs, an dem für die junge Welt Rüdiger Göbel teilnehmen wird. Im anschließenden Kulturprogramm spielen Gruppen aus Brasilien, Deutschland, Mexiko, Afrika und der Türkei. | 1997-11-25 | https://www.jungewelt.de//artikel/2471.jw-büro-in-diyarbakir.html |
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USA: Sheriffs wollen Wähler einschüchtern | New York. Hunderte sogenannter konstitutioneller Sheriffs haben sich Mittwoch vergangener Woche in Las Vegas zu einer Konferenz versammelt, um sich gegen die angebliche »Flut« migrantischer Wählerinnen und Wähler zu vernetzen. Diese würden für die Democratic Party von US-Präsident Joseph Biden stimmen, weil die »sie hierher gebracht« und ihnen »einen Haufen kostenloser Dinge gegeben« habe, zitierte das Magazin Wired am Donnerstag Richard Mack, Gründer der extrem rechten »Constitutional Sheriffs and Peace Officers Association« (CSPOA). Ziel der CSPOA ist es laut Wired, eine »Armee Gleichgesinnter« in der Bevölkerung zu rekrutieren, um vor Wahllokalen zu patrouillieren. (jW) | 2024-04-23T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/474047.usa-sheriffs-wollen-wähler-einschüchtern.html |
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Gemeinsamer Protest der Milchbauern | Freiburg. Mit einem Protestzug aus Dutzenden Traktoren haben Bauern ihre Forderung nach einem Ende der Dumpingpreise für Milch bekräftigt. In Freiburg im Breisgau starteten am Freitag mehr als 100 Landwirte aus Baden-Württemberg und Frankreich zu der mehrtägigen Tour. Zwei weiter Züge hatten sich bereits Anfang der Woche in Norddeutschland in Bewegung gesetzt. Ziel der vom Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM) organisierten Traktorenfahrten soll an diesem Sonntag München sein. Deutschland müsse sich auf EU-Ebene für umfassende Hilfen stark machen, fordert der Verband. Nach BDM-Angaben sank der deutsche Milchpreis im Schnitt seit Ende 2013 von 41 auf 28 Cent – mindestens 40 Cent seien nach eigener Darstellung zur Kostendeckung nötig. (dpa/jW) | 2015-08-29 | https://www.jungewelt.de//artikel/271061.gemeinsamer-protest-der-milchbauern.html |
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Zeichen für Konterrevolution | Zu jW vom 22.Oktober: Abgeschrieben Anerkennung für die Veröffentlichung des »offenen Briefes« von Siegfried Kretzschmar. Er trägt zur Aufklärung über den Charakter der heutigen Gesellschaft bei. Die politische Macht der in den Nachkriegsjahren entstandenen Deutschen Demokratischen Republik wurde 1989/90 beseitigt. Damit war der Weg frei für die Enteignung des Volkes. Das monopolkapitalistische Eigentum wurde wiederhergestellt, obwohl deren Besitzer das deutsche Volk bereits in zwei Weltkriege gestürzt haben. Die Liquidierung der DDR und des Sozialismus waren Voraussetzungen für die Restauration der politischen Macht des Kapitals in ganz Deutschland und seine Kriegspolitik. Beides sind sichere Zeichen für die Konterrevolution. Ehrenfried Pößneck, Dresden | 2014-10-30 | https://www.jungewelt.de//artikel/250966.zeichen-für-konterrevolution.html |
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Kabul: Abschiebeflug aus BRD eingetroffen | Kabul. In der afghanischen Hauptstadt Kabul ist am Mittwoch morgen ein weiterer Abschiebeflug aus der BRD eingetroffen. Beamte am Flughafen teilten mit, dass die Maschine um 7.10 Uhr Ortszeit gelandet sei. Demnach seien 21 abgeschobene Afghanen an Bord gewesen. Es war die 22. Sammelabschiebung seit dem ersten Flug im Dezember 2016. Die Abschiebungen werden vorgenommen, obwohl der Krieg gegen die aufständischen Taliban und die Dschihadistenmiliz »Islamischer Staat« (IS) täglich zivile Opfer fordert. (dpa/jW) | 2019-03-20T19:30:17+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/351490.kabul-abschiebeflug-aus-brd-eingetroffen.html |
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American Football: Auf den Knöchel | Kansas City. Trotz einer Knöchelverletzung hat Quarterback Patrick Mahomes die Kansas City Chiefs ins Play-off-Halbfinale der US-Football-Profiliga NFL geführt. Durch einen 27:20-Sieg gegen die Jacksonville Jaguars zog der Super-Bowl-Champion von 2020 am Sonnabend (Ortszeit) ins AFC Championship Game ein. Mahomes kam auf 195 geworfene Yards und zwei Touchdownpässe, erlebte früh im Spiel jedoch eine Schrecksekunde. Ende des ersten Viertels fiel Jaguars-Verteidiger Arden Key auf Mahomes’ rechtes Bein, worauf der Spielmacher zunächst weitermachte und wenig später doch ausgewechselt werden musste. In der zweiten Hälfte kam der 27jährige zurück, humpelte wegen der Knöchelblessur sichtlich und fand dennoch Receiver Marquez Valdes-Scantling in der Endzone. Am Sonntag soll sich Mahomes laut ESPN einer MRT-Untersuchung unterziehen. »Es fühlt sich besser an, als ich dachte«, sagte Mahomes. (sid/jW) | American Football | 2023-01-22T19:30:03+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/443338.american-football-auf-den-knöchel.html |
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Nonne wegen Kirchenasyl verurteilt | Würzburg. Wegen Gewährung von Kirchenasyl ist eine Nonne vor dem Amtsgericht Würzburg zu einer Zahlung von 500 Euro verurteilt worden. Die Kammer verwarnte die Franziskanerin wegen »Beihilfe zum unerlaubten Aufenthalt« und sprach eine Bewährung von zwei Jahren aus, teilte ein Sprecher mit. Sollte die Ordensfrau gegen diese verstoßen, drohe ihr eine weitere Geldstrafe von 30 Tagessätzen zu 20 Euro. Die Nonne hatte 2019 und 2020 zwei Frauen aus Nigeria im oberbayrischen Kloster Oberzell Kirchenasyl gewährt. Die beiden Frauen waren nach Dublin-Verordnung von der Abschiebung nach Italien bedroht. (AFP/jW) | 2021-06-03T19:30:02+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/403663.nonne-wegen-kirchenasyl-verurteilt.html |
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EU-Statistik: Personen in BRD produzieren viel Müll | Brüssel. Personen in Deutschland produzieren mehr Müll als Bürger in den meisten anderen EU-Ländern. Das geht aus Daten der Statistikbehörde Eurostat zu kommunalen Abfällen hervor, die am Montag veröffentlicht wurden. Demnach entsorgte jede Person in Deutschland 2020 im Durchschnitt 632 Kilogramm. Das waren 67 Kilogramm mehr als 2005. Mehr Müll als in Deutschland produzierten 2020 nur die Menschen in Dänemark (845 Kilogramm), Luxemburg (790 Kilogramm) und Malta (643 Kilogramm). Sieben Mitgliedstaaten schafften es in dem Jahr, die Pro-Kopf-Menge der kommunalen Abfälle im Vergleich zu 1995 zu verringern – allen voran Bulgarien, Ungarn und Slowenien. (dpa/jW) | 2022-02-14T19:30:05+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/420691.eu-statistik-personen-in-brd-produzieren-viel-müll.html |
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Rechte Demos in mehreren Städten | Dortmund. In zahlreichen deutschen Städten haben jeweils mehrere hundert Menschen an Kundgebungen des rechten Bündnisses »Gemeinsam für Deutschland« (GfD) teilgenommen. Es fordert unter anderem flächendeckende Grenzkontrollen und ein Ende von Waffenlieferungen an die Ukraine. Einer der größten Aufzüge fand am Sonnabend laut WDR mit etwa 800 Teilnehmern in Dortmund statt. Die Partei Die Heimat, vormals NPD, verteilte Flugblätter. Die Zahl der Gegendemonstranten schätzte ein Polizeisprecher auf bis zu 500. Als eine Gruppe aus den Reihen der Gegendemonstranten versuchte, Polizeisperren zu durchbrechen, wurden mehrere hundert Menschen zeitweise eingekesselt. Mehrere Stunden nach der Demo wurden in der Nacht zu Sonntag in der Dortmunder Nordstadt drei Rechte angegriffen, woraufhin die Polizei in die linke Szenekneipe »Nordpol« eindrang und die Personalien der Anwesenden aufnahm. In Weimar versammelten sich laut Polizei rund 1.100 Menschen zu einer Kundgebung des Bündnisses. In Berlin berichtete die Polizei von etwa 300 Teilnehmern, vornehmlich aus der sogenannten rechten Szene, und etwa 500 Gegendemonstranten. Zu Auseinandersetzungen von Gegendemonstranten mit der Polizei kam es neben Dortmund auch in Reutlingen, Hamburg und Nürnberg. (jW) | 2025-04-27T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/498894.rechte-demos-in-mehreren-städten.html |
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Polizisten teilten seit Jahren Hitler-Bilder | Ulm. In Chatgruppen mit zahlreichen Mitgliedern der Polizei Baden-Württembergs sollen schon seit einem längeren Zeitraum Hitler-Bilder und Hakenkreuze die Runde machen. Wie die dpa am Freitag erfuhr, kursierten die ersten Bilder in den Gruppen vor mindestens vier Jahren. Gegen rund 70 Beamte, die bislang als Teilnehmer identifiziert wurden, sollen laut Landeskriminalamt Baden-Württemberg disziplinarrechtliche Schritte eingeleitet werden. Ein Polizist soll Bilder von Adolf Hitler und Hakenkreuzen in verschiedenen Chatgruppen mit Kollegen verbreitet haben. Die Behörden ermitteln gegen ihn unter anderem wegen des Verdachts der Volksverhetzung. (dpa/jW) | 2022-12-13T19:30:07+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/441089.polizisten-teilten-seit-jahren-hitler-bilder.html |
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USA: Geheimdienstler wegen Verrats verhaftet | Washington. Ein Mitarbeiter des US-Militärgeheimdienstes DIA ist wegen mutmaßlichen Geheimnisverrats festgenommen worden. Der 30jährige soll streng geheime Informationen zur nationalen Sicherheit an zwei Journalisten weitergegeben haben, wie die US-Behörden am Mittwoch (Ortszeit) mitteilten. Der Analyst für Terrorbekämpfung sei »auf frischer Tat ertappt worden« und habe zu seinem persönlichen Nutzen gehandelt, erklärte der stellvertretende Generalstaatsanwalt John Demers. Dem Justizministerium zufolge bezogen sich die Informationen auf die Waffensysteme eines anderen Landes. (AFP/jW) | 2019-10-10T19:30:02+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/364513.usa-geheimdienstler-wegen-verrats-verhaftet.html |
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Raubgut: Rückholung | Die italienische Polizei hat rund 200 antike Kunstschätze im Wert von geschätzt zehn Millionen Euro in den USA ausfindig gemacht, gab sie am Donnerstag in Rom bekannt. 160 der illegal ausgegrabenen Gegenstände seien bereits zurück nach Italien gebracht worden. Italiens Kulturminister Dario Franceschini sprach von einer »außergewöhnlichen Rückholung«. (dpa/jW) | Raubgut | 2021-12-30T19:30:06+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/417633.raubgut-rückholung.html |
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Hinweis | Das Porträtfoto zum Interview auf Seite 8 der jW-Montagausgabe zeigte nicht Ilke Berektli von der Arbeiterpartei der Türkei (TIP), sondern Lothar Reininger vom Netzwerk InterRed Cooperación e. V. Wir bitten, diesen Fehler zu entschuldigen. (jW) | 2022-11-28T19:30:10+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/439713.hinweis.html |
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Werksschließung in Rostock | Rostock. Vor der für Ende Juni angekündigten Schließung der Rotorblatt-Fertigung in Rostock hat das Management des Windkraftanlagenherstellers Nordex eine Einigung mit dem Betriebsrat verkündet. Nach Angaben vom Mittwoch erhalten die rund 500 Beschäftigten Abfindungen und Einmalzahlungen. In einer Transfergesellschaft könnten sie für fünf bis zwölf Monate Transferkurzarbeitergeld – 90 Prozent des Nettogehalts – beziehen. Azubis könnten ihre Ausbildung bei einem Kooperationspartner in der Region oder an einem anderen Nordex-Standort fortsetzen. Personalchef Constantin Baltzer begründete die Werkschließung mit dem globalen Kostendruck in der Windenergiebranche. IG-Metall-Sprecher Heiko Messerschmidt nannte diese Begründung »absurd«. Mecklenburg-Vorpommerns Wirtschaftsminister Reinhard Meyer (SPD) bedauerte, dass es nun kaum noch Produzenten von Windkraftanlagen in der BRD gebe. In der vergangenen Woche hatte Meyer klargestellt, dass die Transfergesellschaft allein von Nordex zu tragen sei. Anders als bei den MV-Werften verlagere Nordex ein intaktes Unternehmen ins Ausland. (dpa/jW) | 2022-05-26T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/427239.werksschließung-in-rostock.html |
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Fußball-Randspalte | Pro Rennbahn Frankfurt/Main. Die Initiative Pro Rennbahn hat einen Bürgerentscheid in Frankfurt/Main erzwungen und damit die Debatte um das geplante Trainingszentrum des DFB neu angeheizt. Die Überprüfung der Unterschriftenlisten hat nach Angaben der Stadt vom Mittwoch ergeben, dass von den 18.884 abgegebenen Unterschriften 13.715 gültig sind – erforderlich waren 13.604. Die Stadt plant nun noch vor den Sommerferien den Bürgerentscheid durchzuführen. Mindestens 25 Prozent der Stimmberechtigten müssten dann für den Erhalt der traditionsreichen Galopprennbahn stimmen. Und damit der ursprüngliche Beschluss des Magistrats gekippt wird, der dem DFB erlaubt, auf dem Gelände der bisherigen Rennbahn eine 89 Millionen Euro teure Akademie zu bauen. (dpa/jW) Schwerer Fall Der frühere Nationalspieler Robert Huth muss sich wegen seiner sexistischen Aktivitäten auf Twitter vor dem Sportgericht des englischen Verbandes (FA) verantworten. Dem 30jährigen Verteidiger von Stoke City drohen eine Sperre und eine Geldstrafe. Im wird »Fehlverhalten in einem schweren Fall« vorgeworfen, weil er auf seinem Account Menschen in abgeschnittenem Bildformat in expliziten Posen darstellt habe, um vermeintlich deren Geschlecht zu erraten. Als sich im Netz Kritik regte, löschte Huth seine Tweets. Erst im Herbst war Rio Ferdinand (Queens Park Rangers) wegen eines sexistischen Tweets mit drei Spielen Sperre und einer Geldstrafe in Höhe von rund 32.000 Euro belegt worden. (sid/jW) Pott gestorben Köln. Der ehemalige Nationalspieler Fritz Pott ist tot. Er starb am Sonntag in Köln im Alter von 75 Jahren, »Mit Fritz Pott haben wir wieder einen ganz Großen unserer Klub-Geschichte verloren« sagte Klub-Präsident Werner Spinner. Pott bestritt zwischen 1959 und 1969 insgesamt 284 Pflichtspiele für den FC, gewann zwei Meisterschaften und einmal den DFB-Pokal. (sid/jW) | 2015-01-15 | https://www.jungewelt.de//artikel/254819.fußball-randspalte.html |
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Ministerium: »Fördergeldaffäre« beendet | Berlin. Das Bundesforschungsministerium betrachtet die Aufarbeitung der sogenannten Fördergeldaffäre um die ehemalige Bildungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) als abgeschlossen. Es könne kein Fehlverhalten erkannt werden, heißt es in einer Mitteilung, die nach einer internen Prüfung an Mitarbeiter des Hauses verschickt wurde. Im Zentrum hatte der Umgang mit einem Brief von Dozenten gestanden, die die Räumung eines palästinasolidarischen Protestcamps an der FU Berlin kritisiert hatten. Im Ministerium waren Überlegungen über förderrechtliche Konsequenzen für die Briefschreiber angestellt worden. (dpa/jW) | 2025-01-23T19:30:05+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/492487.ministerium-fördergeldaffäre-beendet.html |
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Explodierte Fabrik: Chefs unter Verdacht | Ritterhude. Wegen des Verdachts der fahrlässigen Tötung ermittelt die Staatsanwaltschaft gegen die Geschäftsleitung der explodierten Chemiefabrik in Ritterhude. »Ein vager Anfangsverdacht hat sich ergeben«, sagte Behördensprecher Lutz Gaebel am Montag in Verden. Die nahe Bremen gelegene Entsorgungsfirma für chemische Lösungsmittel war im September mitten in einem Wohngebiet in die Luft geflogen. Ein Mitarbeiter starb an seinen schweren Verletzungen. Zahlreiche Häuser wurden stark beschädigt. (dpa/jW) | 2014-12-02 | https://www.jungewelt.de//artikel/252671.explodierte-fabrik-chefs-unter-verdacht.html |
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Marokko will Beziehungen zu BRD-Botschaft aussetzen | Rabat. Nach Berichten über einen Entschluss Marokkos, die Beziehungen zur deutschen Botschaft und den mit ihr verbundenen Organisationen im Land auszusetzen, bemüht sich die deutsche Seite um Klärung. Man stehe deshalb in Kontakt mit der Botschaft, hieß es aus dem Büro der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) in Rabat am Dienstag. Zuvor hatten marokkanische Medien aus einem Brief von Außenminister Nasser Bourita an Regierungschef Saad-Eddine El Othmani zitiert. In dem Schreiben werden alle Ministerialabteilungen aufgerufen, »jeden Kontakt und jede Interaktion« sowohl mit der deutschen Botschaft als auch mit ihr verbundenen Organisationen und politischen Stiftungen »auszusetzen«. Hintergrund seien »tiefgreifende Missverständnisse« etwa in der Westsahara-Frage, hatte es am Montag aus marokkanischen Diplomatenkreisen geheißen. (dpa/AFP/jW) | 2021-03-02T19:30:03+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/397595.marokko-will-beziehungen-zu-brd-botschaft-aussetzen.html |
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Drohbriefe an Linke: Kein Einzeltäter? | Berlin. Der Berliner Polizist, der Drohbriefe an Personen, die er für linke Aktivisten hielt, verschickt hatte, hat nach Recherchen des ARD-Magazins »Kontraste« womöglich nicht alleine gehandelt. Dies berichtete der Rundfunk Berlin-Brandenburg (Onlineausgabe) am Donnerstag. Ins Visier der Ermittler rückte demnach die Lebensgefährtin von Polizeikommissar Sebastian K., die Kriminalkommissarin P. Sie bearbeitet beim LKA Berlin Informationen über die linke Szene. Zudem war P. für Personen zuständig, die in den Drohbriefen aufgeführt wurden. Ende 2017 druckte Kommissar K. zwei Briefe auf einem Gerät der Polizei in Berlin-Moabit aus. Sie waren an eine linke Bibliothek und die Bewohner des besetzten Hauses in der Rigaer Straße 94 adressiert. Darin fanden sich persönliche Daten und auch Fotos von 21 Personen. (jW) | 2019-02-22T19:35:01+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/349650.drohbriefe-an-linke-kein-einzeltäter.html |
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Frankreich kündigt Grenzkontrollen an | Paris. Vor dem für Ende November geplanten UN-Klimagipfel in Paris führt Frankreich vorübergehend wieder Grenzkontrollen ein. Das erklärte Innenminister Bernard Cazeneuve am Freitag dem Radiosender RMC und dem Fernsehkanal BFM TV. Er verwies auf eine nicht näher definierte erhöhte Terrorgefahr. (AFP/jW) | 2015-11-07 | https://www.jungewelt.de//artikel/274880.frankreich-kündigt-grenzkontrollen-an.html |
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Mehr Haushaltshilfen lassen sich registrieren | Bochum. In deutschen Haushalten arbeiten immer mehr offiziell angemeldete Haushaltshilfen. Vor 14 Jahren seien es nur 90.000 gewesen, bis Ende März 2018 habe sich die Zahl auf 302.000 Menschen erhöht, teilte ein Sprecher der bundesweit zuständigen Minijob-Zentrale in Bochum laut dpa-Meldung vom Sonnabend mit. Die Minijobber sicherten sich mit der Anmeldung einen legalen Status als Erwerbstätige mit Unfallschutz, der beschäftigende Privathaushalt könne die Kosten zu Teilen von der Steuer absetzen. Etwa drei Millionen Haushaltshilfen, und damit die überwiegende Mehrheit, arbeiteten allerdings weiter schwarz, sagte der Sprecher – ohne Unfall- oder Rentenversicherung und mit der Androhung von mehreren tausend Euro Strafe für den Käufer der Arbeitskraft. Die Gesamtzahl der registrierten Minijobber liegt bundesweit seit Jahren mit leichten Schwankungen knapp unter sieben Millionen. In Fabriken und im gewerblichen Bereich waren es Ende März 6,6 Millionen. (dpa/jW) | 2018-07-23 | https://www.jungewelt.de//artikel/336458.mehr-haushaltshilfen-lassen-sich-registrieren.html |
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BRD verlegt Eurofighter nach Jordanien | Berlin. Für eine schon länger geplante Militärübung wird die Luftwaffe in der kommenden Woche Kampfflugzeuge und Soldaten nach Jordanien verlegen. Sie sollen dort zusammen mit der jordanischen und US-Luftwaffe an der trinationalen Übung »Desert Air« teilnehmen, wie die dpa am Sonntag aus Sicherheitskreisen in Berlin erfuhr. Demnach werden am Dienstag sechs Eurofighter und etwa 80 Soldaten aus Mecklenburg-Vorpommern auf den jordanischen Militärstützpunkt Al-Asrak fliegen. Die Bundeswehr beteiligt sich erstmalig mit Eurofightern an der Übung und setzt damit auch ein Signal für »militärische Präsenz« im Nahen Osten. (dpa/jW) | 2023-10-08T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/460627.brd-verlegt-eurofighter-nach-jordanien.html |
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Israel tötet zwei Kinder im Gazastreifen | Gaza. Bei israelischen Luftangriffen im Gazastreifen sind zwei Kinder getötet worden. Ein zehnjähriger Junge kam am Samstag bei der Bombardierung eines mutmaßlichen Trainingslagers der Hamas im nördlichen Teil des Küstenstreifens ums Leben, wie ein Sprecher des palästinensischen Gesundheitsministeriums mitteilte. Seine sechsjährige Schwester starb später an ihren Verletzungen. Die Luftwaffe griff mehrere Ziele im Gazastreifen an. (dpa/jW) | 2016-03-14 | https://www.jungewelt.de//artikel/282696.israel-tötet-zwei-kinder-im-gazastreifen.html |
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Nordwestdeutsche Stahlindustrie bestreikt | Düsseldorf. Gut 1.700 Beschäftigte in der nordwestdeutschen Stahlindustrie sind nach Angaben der IG Metall dem Aufruf der Gewerkschaft gefolgt und haben sich am Freitag an ersten Warnstreiks beteiligt. Sie wollen damit den Druck in den festgefahrenen Tarifverhandlungen erhöhen. Die IG Metall fordert neben Lohnerhöhungen eine 32-Stunden-Woche bei vollem Lohnausgleich, das lehnt die Kapitalseite aber als nicht umsetzbar ab. (AFP/jW) | 2023-12-01T19:30:09+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/464397.nordwestdeutsche-stahlindustrie-bestreikt.html |
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Protest gegen AfD-Demo in Halle | Halle. Mehrere hundert Menschen haben am Montag abend gegen eine AfD-Demonstration in Halle protestiert, die sich gegen die Maßnahmen zur Bekämpfung der Coronapandemie richtete. Etwa 500 Menschen schlossen sich dem Aufruf des Bündnisses »Halle gegen rechts« an, wie ein Polizeisprecher sagte. Bei der AfD-Kundgebung auf dem Hallmarkt zählte die Polizei etwa 300 Teilnehmer. An einer von einem Neonazi angemeldeten gesonderten Versammlung nahmen nach Angaben der Polizei zwischen 30 und 50 Menschen teil, etwa 100 Nazigegner protestierten. (dpa/jW) | 2020-11-17T19:30:01+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/390634.protest-gegen-afd-demo-in-halle.html |
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Doping: 32 von 46 | Lausanne. Das Internationale Olympische Komitee (IOC) hat den russischen Bobfahrer Alexej Wojewoda lebenslang für olympische Wettbewerbe gesperrt. Er hatte bei den Winterspielen 2014 in Sotschi zweimal Gold gewonnen. Wie in 31 Fällen zuvor begründete das IOC die Strafe mit »forensischen und analytischen Dopinguntersuchungen« der Kommission unter dem Vorsitz des Schweizers Denis Oswald. Russlands Zweier- und sein Viererbob-Team von Sotschi wurden disqualifiziert. Von 46 Verdachtsfällen sind damit 35 abgeschlossen. In drei Fällen stellten sich die Vorwürfe als unhaltbar heraus. Entlastet wurde etwa der dreimalige Eisschnellauf-Weltmeister Denis Juskow, der vor rund einer Woche bei seinem Weltcupsieg in Salt Lake City über 1.500 Meter in 1:41,02 Minuten Weltrekord lief. (dpa/jW) | Doping | 2017-12-20 | https://www.jungewelt.de//artikel/324003.32-von-46.html |
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Klette-Prozess: Saal kostet Millionen | Verden. Der neue Gerichtssaal für den Prozess gegen das ehemalige RAF-Mitglied Daniela Klette kostet Millionen. Die Miete für die umgebaute Reithalle belaufe sich auf rund 3,6 Millionen Euro, teilte ein Sprecher des niedersächsischen Justizministeriums am Dienstag mit. Der Vertrag für den roten Klinkerbau am Stadtrand von Verden gilt für zwei Jahre und kann bei Bedarf verlängert werden. Aus »Platz- und Sicherheitsgründen« findet die Verhandlung nicht im Landgericht Verden statt. Statt dessen wird eine ehemalige Reithalle zu einem Hochsicherheitssaal umgebaut – mit Stacheldrahtzäunen, Sichtschutzwänden und Überwachungskameras. (dpa/jW) | 2025-04-22T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/498597.klette-prozess-saal-kostet-millionen.html |
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Berliner Gasversorger: Keine Neukunden mehr | Berlin. Der Berliner Energieversorger Gasag nimmt wegen stark gestiegener Beschaffungskosten vorerst keine neuen Kunden für Strom und Gas in Laufzeittarifen mehr an. Die Grund- und Ersatzversorgung ist nicht betroffen, wie eine Sprecherin am Donnerstag sagte. Der Vertrieb sei jedoch vorerst gestoppt. »Aufgrund der aktuellen Marktsituation und der steigenden Beschaffungspreise, verstärkt durch den Ukraine-Konflikt, ist es uns aktuell nicht möglich, Ihnen ein Angebot mit fairen Konditionen anzubieten«, schrieb das Unternehmen. (dpa/jW) | 2022-03-10T19:30:05+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/422381.berliner-gasversorger-keine-neukunden-mehr.html |
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Proteste in Panama halten weiter an | Panama-Stadt. Trotz einer Einigung zwischen Gewerkschaften und der Regierung haben in Panama am Montag (Ortszeit) erneut Demonstranten wichtige Straßen blockiert. Nach Rücksprache mit der Basis sei entschieden worden, die Proteste weiterzuführen, sagte Luis Sánchez von der Bürgervereinigung Anadepo dem Fernsehsender TVN-2. Am Sonntag hatten die Regierung und einige Anführer der Proteste ein Ende der seit zwei Wochen anhaltenden Demonstrationen gegen hohe Lebenshaltungskosten verkündet. Dabei war neben einem Treibstoffpreis von 3,25 US-Dollar pro Gallone (3,78 Liter) eine Senkung der Preise für Grundnahrungsmittel und Medikamente vereinbart worden. (AFP/jW) | 2022-07-19T19:30:06+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/430833.proteste-in-panama-halten-weiter-an.html |
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USA blockieren WTO-Schlichtungsgremium | Genf. Die USA bleiben bei ihrer Blockade eines wichtigen Gremiums der Welthandelsorganisation (WTO) hart. Die Vereinigten Staaten sperrten sich am Montag (Ortszeit) auch gegen Versuche, in letzter Minute doch noch zu einer Einigung zu kommen und vakante Posten der WTO-Berufungsinstanz zu besetzen. Damit droht dem Streitschlichtungsgremium ab Mittwoch die Handlungsunfähigkeit. Um Urteile fällen zu können, benötigt das WTO-Gericht mindestens drei Richter. Die Amtszeit von zwei der drei verbliebenen Richter endet aber am Dienstag. Die USA blockieren seit über zwei Jahren die Ernennung von neuem Personal. (Reuters/jW) | 2019-12-10T19:30:04+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/368556.usa-blockieren-wto-schlichtungsgremium.html |
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Italien: Conte präsentiert neues Kabinett | Rom. Italien hat ein neues Regierungskabinett. Der designierte Ministerpräsident Giuseppe Conte stellte am Mittwoch nach einem Treffen mit Staatspräsident Sergio Mattarella die Liste vor. Neuer Außenminister wird überraschend der Chef der »Fünf-Sterne-Bewegung« Luigi Di Maio. Als neue Innenministerin soll die keiner Partei zugeordnete Spitzenbeamtin Luciana Lamorgese den Chef der faschistischen Lega, Matteo Salvini, ablösen. Das Kabinett soll am heutigen Donnerstag vereidigt werden. Es muss sich dann noch einer Vertrauensabstimmung in beiden Kammern des Parlaments stellen. Nach dem Bruch der Koalition mit der Lega am 8. August hatten sich die »Fünf Sterne« mit den Sozialdemokraten der PD auf ein Bündnis geeinigt. Im neuen Kabinett erhielten die »Sterne« 10 von 21 Ministerien, 9 gingen an die PD, eines an die PD-Abspaltung LeU. (dpa/jW) | 2019-09-04T19:30:01+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/362167.italien-conte-präsentiert-neues-kabinett.html |
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Nachspiel zu Plauener Neonaziaufmarsch | Dresden/Plauen. Nach dem Aufmarsch der Neonazipartei »Der III. Weg« im sächsischen Plauen am 1. Mai hat die Partei Die Linke in Sachsen Aufklärung verlangt. »In Plauen durften Nazis uniformiert mit Fackeln und Trommeln marschieren«, erklärten Linke-Fraktionschef Rico Gebhardt und seine Fraktionskollegin Janina Pfau am Donnerstag in Dresden. Die meisten Teilnehmer hätten beige T-Shirts mit grüner Schrift getragen. Gebhardt verwies auf das Verbot von Uniformteilen oder gleichartigen Kleidungsstücken als Ausdruck einer gemeinsamen politischen Gesinnung im Sächsischen Versammlungsgesetz. (dpa/jW) | 2019-05-02T19:30:01+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/354026.nachspiel-zu-plauener-neonaziaufmarsch.html |
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Niederlande schicken Soldaten nach Mali | Den Haag. Die Niederlande schicken nach gut zweijähriger Unterbrechung wieder Soldaten und ein Transportflugzeug ins westafrikanische Mali. Eine erste Gruppe von 43 Soldaten traf dort am Wochenende ein, wie das Verteidigungsministerium in Den Haag am Samstag abend mitteilte. Insgesamt rund 90 Soldaten der niederländischen Luftwaffe sollen die UN-Mission Minusma in den kommenden sechs Monaten unterstützen. Das Flugzeug soll von Bamako aus zum Transport und wenn nötig auch Abwurf von Gütern und Personen eingesetzt werden. Außerdem sei die Maschine für Evakuierungseinsätze geeignet, hieß es. (dpa/jW) | 2021-11-07T19:30:03+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/414042.niederlande-schicken-soldaten-nach-mali.html |
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Medien: Endlich dahoam | Eine in den vergangenen Tagen in den sozialen Netzwerken kursierende gefälschte Website nahm den Heimatminister Horst Seehofer (CSU) auf die Schippe. Unter dem Titel »CSU – endlich dahoam« verkündete Seehofer dort vermeintlich die Aufnahme von Geflüchteten unter anderem aus griechischen Camps. »Mit der ›Endlich dahoam‹-Kampagne besinnt sich die Volkspartei Bayerns wieder auf ihre Werte.« Und weiter: »Bayern bleibt bayerisch. Mit der Einreiseerlaubnis von Menschen aus anderen Kulturen erhöht sich die bayerische Kulturvielfalt.« Der Bild gefiel das gar nicht; empört titelte sie am Mittwoch: »Seehofer Opfer von gefälschter CSU-Kampagne«. Die Website wurde inzwischen geändert; dort wird nun die EU-Abschottungspolitik angeprangert – gut so, aber schade für den Witz. (jW) | Medien | 2021-06-30T19:30:01+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/405450.medien-endlich-dahoam.html |
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Nur Werke von Männern in BPB-Filmkanon | München. Eigentlich soll der Filmkanon der Bundeszentrale für politische Bildung (BPB) die Filmkompetenz von Schülern stärken. Unter den 35 Werken der Liste fänden sich aber nur Werke von Männern, kritisierte die Filmregisseurin Julia von Heinz am Dienstag auf Facebook. Sie fordert deshalb, die für Schulen gedachte Empfehlung aus dem Jahr 2003 unbedingt grundlegend zu überholen. Am Mittwoch erklärte ein BPB-Sprecher auf Anfrage, die Zusammenstellung sei eine Initialzündung für die deutsche Filmbildung gewesen. Heute gebe es andere Ansätze, die bei der Vermittlung von Filmkompetenz eine Rolle spielten. Es gehe nicht mehr darum, eine Filmempfehlungsliste abzuarbeiten. (dpa/jW) | 2021-04-22T19:30:02+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/401121.nur-werke-von-männern-in-bpb-filmkanon.html |
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Niederlande überstellen »Goyim«-Gründer | Karlsruhe. Die Niederlande haben den im Juli im niederländischen Heerlen festgenommenen Mitgründer der faschistischen »Goyim Partei Deutschland« an die Bundesrepublik ausgeliefert. Der deutsche Staatsangehörige Fadi J. sei Mittwoch vergangener Woche überstellt worden, teilte die Bundesanwaltschaft am Donnerstag in Karlsruhe mit. J. sei der Haftbefehl eröffnet worden, und es sei Untersuchungshaft angeordnet worden. Neben dem in den Niederlanden festgenommenen J. war im Juli in Berlin auch Marcus B. festgenommen worden. Die beiden Männer sollen Rädelsführer der Vereinigung sein. Sie betrieben laut Ermittlungsbehörden eine Internetseite, auf der sie »massenhaft und systematisch rechtsextremistisches Gedankengut« verbreiteten. So sollen sie den Holocaust geleugnet, den Hitlerfaschismus verharmlost und zur Ermordung jüdischer Mitbürger aufgerufen haben. (AFP/jW) | 2020-09-01T19:30:02+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/385561.niederlande-überstellen-goyim-gründer.html |
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Rund 200 Menschen im Mittelmeer gerettet | Rom. Die private Hilfsorganisation SOS Méditerranée hat im zentralen Mittelmeer rund 200 Menschen aus Seenot gerettet. Am Sonntag morgen brachte die Crew der »Ocean Viking« 25 Asylsuchende an Bord, wie die Organisation mitteilte. In der Nacht zum Sonntag nahm sie demnach bereits 88 Menschen, darunter ein Baby und 27 unbegleitete Minderjährige, von einem überfüllten Holzboot auf. Zuvor hatten die freiwilligen Helfer am Samstag nachmittag 93 Menschen in der maltesischen Such- und Rettungszone gerettet. An Bord des unter norwegischer Flagge fahrenden Schiffs befinden sich damit insgesamt 228 Bootsflüchtlinge, die auf Zuweisung eines sicheren Hafens warten. Derzeit ist auch ein Schiff der deutschen Hilfsorganisation Sea-Watch auf dem Weg in sein Einsatzgebiet im Mittelmeer. (dpa/jW) | 2022-02-13T19:30:00+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/420563.rund-200-menschen-im-mittelmeer-gerettet.html |
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Geschichte: Pakals Kopf | Archäologen vermuten, dass ein am Freitag in Mexiko gefundener Statuenkopf ein Porträt des legendären Maya-Herrschers Pakal ist. Der auch »Pakal der Große« genannte K’inich Janaab’ Pakal I. lebte in den Jahren 603 bis 683. Der etwa lebensgroße Stuckkopf wurde während Restaurierungsarbeiten in der Ruinenstadt Palenque entdeckt. Die Zivilisation der Maya in Mittelamerika erreichte ihren Höhepunkt in der Zeit von 250 bis 900. (dpa/jW) | Geschichte | 2018-08-27 | https://www.jungewelt.de//artikel/338656.geschichte-pakals-kopf.html |
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Sonstiges: Schwere Trennung | »Dieser Leser konnte sich bestimmt nur schwer trennen.« So verständnisvoll reagierten Mitarbeiter einer niederländischen Bibliothek per Twitter auf die um 39 Jahre, 13 Wochen und fünf Tage verspätete Rückgabe eines Buches. Dafür wäre eine Buße in Höhe 1.530,75 Euro fällig geworden, rechnete am Dienstag die niederländische Nachrichtenagentur ANP vor. Der mutmaßliche Liebhaber des Romans »Zurück nach Oegstgeest« von Jan Wolkers (1925–2007) hatte jedoch Glück: Die Gemeindebibliothek von Groesbeek (Provinz Gelderland) berechnete dem Säumigen nur ihren allgemein üblichen Höchstbetrag von fünf Euro. (dpa/jW) | Sonstiges | 2020-06-09T19:30:01+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/379944.sonstiges-schwere-trennung.html |
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Allgäuaffen. Neuer Urzeithominide entdeckt | Tübingen. Paläontologen haben im Ostallgäu die Fossilien einer neuen urzeitlichen Menschenaffenart entdeckt. Der Buronius manfredschmidi getaufte Hominide lebte vor knapp zwölf Millionen Jahren, war eher zierlich und könnte sich vorwiegend auf Bäumen aufgehalten haben. 2019 hatte ein Team der Universität Tübingen die 11,6 Millionen Jahre alten Fossilien des Udo genannten Menschenaffen Danuvius guggenmosi entdeckt, der bereits an den aufrechten Gang angepasst war. Fünf Jahre später nun fanden die Forscher an gleicher Stelle zwei fossile Zähne und eine Kniescheibe. Die Fundstücke sind allerdings deutlich kleiner und zeigen auffällige anatomische Unterschiede zu den Danuvius-Fossilien. Eine Vergleichsanalyse ergab: Die drei Fossilien stammen von einer zweiten, zuvor unbekannten Menschenaffenart. Damit lebten etwa zur gleichen Zeit zwei verschiedene Urzeitmenschenaffen in diesem Gebiet – es ist der erste Fund zweier gemeinsam vorkommender Hominidengattungen aus dem europäischen Miozän, so die Paläontologen. (jW) | 2024-06-10T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/477133.allgäuaffen-neuer-urzeithominide-entdeckt.html |
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Kein politisches Motiv bei Messerangriff in Sydney | Canberra. Nach einem Messerangriff in einem Einkaufszentrum im australischen Sydney hat die Polizei keine Hinweise gefunden, dass dieser aus terroristischen Motiven verübt worden sein könnte. Die Polizei sagte am Sonntag, der 40jährige Tatverdächtige sei den Behörden bekannt und habe an einer psychischen Erkrankung gelitten. Der Mann hatte am Sonnabend im Einkaufszentrum Westfield Bondi Junction sechs Menschen getötet und mehrere verletzt, bevor ihn eine Polizistin erschoss. Bei den Todesopfern handelt es sich um fünf Frauen und einen Mann. Zwölf Menschen wurden ins Krankenhaus eingeliefert, darunter ein Baby. (AFP/jW) | 2024-04-14T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/473316.kein-politisches-motiv-bei-messerangriff-in-sydney.html |
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Versteckspiel | Die Ermittlungen der Bundesanwaltschaft
in Sachen Entführung von Susanne Osthoff richten sich laut
Spiegel seit kurzem gegen einen Mann aus ihrem Umfeld, den irakischen
Scheich Dschamal el Dulaimi. Er hatte Osthoff kurz vor der Entführung
Wagen und Fahrer vermittelt. Nach dem Überfall habe er sich der
Bundesregierung erfolglos als Unterhändler angeboten. Seit der
Freilassung Osthoffs sei er ebenso verschwunden wie der zusammen mit
der Archäologin verschleppte Fahrer. (AFP/jW) | 2006-03-20 | https://www.jungewelt.de//artikel/64305.versteckspiel.html |
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Kulturpolitik: Ausgewertet | Die Deutsche Film- und Medienbewertung (FBW) mit Sitz in Wiesbaden wird zum Jahresende 2025 geschlossen. Das haben das hessische Kulturministerium und die FBW gemeinsam mitgeteilt. Als Gründe nannten sie eine sinkende Nachfrage nach Filmprädikaten und ein Finanzierungsmodell, das nicht mehr tragfähig sei. Die FBW wurde 1951 gegründet. Sie hatte die Aufgabe, Filme durch unabhängige Jurys zu prüfen und mit den Prädikaten »wertvoll« und »besonders wertvoll« auszuzeichnen. Ein Vorschlag Hessens zur Neustrukturierung der Finanzierung wurde laut Staatssekretär Christoph Degen von der Kulturministerkonferenz im Herbst vergangenen Jahres abgelehnt. Die Arbeit der FBW-Jugend-Filmjury soll laut der Direktorin Bettina Buchler auch nach 2025 fortgeführt werden. (dpa/jW) | Kulturpolitik | 2025-05-15T19:30:03+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/500152.kulturpolitik-ausgewertet.html |
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142 Verfahren nach Attacken auf Aktivisten | Berlin. Wegen Übergriffen auf Klimaschutzaktivisten der Gruppe »Letzte Generation« sind nach Recherchen des RBB bundesweit zahlreiche Ermittlungsverfahren gegen Autofahrer oder Passanten eingeleitet worden. 47 Strafverfolgungsbehörden antworteten auf eine Abfrage von RBB 24 Recherche und meldeten insgesamt 142 Ermittlungsverfahren. In den meisten Fällen gehe es um Körperverletzung, Nötigung und Beleidigung. (dpa/jW) | 2023-07-28T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/455777.142-verfahren-nach-attacken-auf-aktivisten.html |
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Bahnrad-WM: Bronzener Auftakt | London. Die deutschen Bahnradasse sind beim WM-Auftakt zweimal zu Bronze gefahren. Kristina Vogel und Miriam Welte, die vor vier Jahren bei Olympia in London den Teamsprint gewonnen hatten, gewannen das kleine Finale gegen Australien. Den Titel holte Russland, da die siegreichen Chinesinnen wegen eines Wechselfehlers disqualifiziert wurden. Im Männer-Teamsprint wurden René Enders (Erfurt), Max Niederlag (Heidenau) und Joachim Eilers (Chemnitz) ebenfalls Dritte. (dpa/jW) | 2016-03-04 | https://www.jungewelt.de//artikel/282160.bahnrad-wm-bronzener-auftakt.html |
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Australien: Keine Stimme für Indigene | Sydney. Rund 60 Prozent der australischen Wähler haben sich am Sonnabend in einem Referendum gegen mehr politisches Mitspracherecht für die indigenen Einwohner des Kontintents ausgesprochen. Im Erfolgsfall hätte ein von ihnen gewähltes Gremium mit dem Namen »Aboriginal and Torres Strait Islander Voice« das Parlament künftig in Fragen beraten, die sie direkt betreffen. De facto wären die indigenen Einwohner damit in der Verfassung anerkannt worden. Vor allem die konservative Opposition hatte Stimmung gegen die Pläne gemacht und dafür gesorgt, dass die Meinung im Land sich änderte, nachdem die Mehrheit zunächst zu einem »Ja« tendiert hatte. Aber auch einige Indigene waren dagegen. Ihnen ging das Vorhaben nicht weit genug. Indigene machen etwa vier Prozent der Bevölkerung aus, sie werden in vielen Belangen diskriminiert. (dpa/jW) | 2023-10-15T19:30:04+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/461104.australien-keine-stimme-für-indigene.html |
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Brasilien setzt Armee gegen Zika-Virus ein | Brasília. Im Kampf gegen die Ausbreitung des Zika-Virus will die brasilianische Regierung jetzt auch die Armee einsetzen. Wie Gesundheitsminister Marcelo Castro am Montag (Ortszeit) der Zeitung O Globo sagte, sollen mehr als 200.000 Soldaten von Haus zu Haus gehen, um Broschüren zu verteilen und den Menschen Tipps zum Mückenschutz zu geben. Außerdem sollen mindestens 400.000 Schwangere, die Sozialhilfe bekommen, Mückenschutzmittel erhalten. Das von Stechmücken übertragene Zika-Virus grassiert derzeit in Südamerika. Es ist normalerweise nicht tödlich und führt bei rund 20 Prozent der Infizierten zu grippeähnlichen Symptomen. Schwangere können das Virus aber auf ihre ungeborenen Kinder übertragen, bei denen es zu Fehlbildungen führen kann. (AFP/jW) | 2016-01-27 | https://www.jungewelt.de//artikel/280092.brasilien-setzt-armee-gegen-zika-virus-ein.html |
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Keine Zahlung von Lösegeld an Iran | Washington. Die US-Regierung hat einen Medienbericht über eine angebliche Lösegeldzahlung an den Iran zurückgewiesen. Bei einer Bargeldzahlung von 400 Millionen Dollar (357 Millionen Euro) an den Iran im Januar habe es sich nicht um Lösegeld für US-Häftlinge gehandelt, sagte der Sprecher des Weißen Hauses, Josh Earnest, am Mittwoch. Das Wall Street Journal hatte zuvor über Einzelheiten einer Zahlung berichtet, die die US-Regierung bereits im Januar bekanntgegeben hatte. Zur selben Zeit waren fünf US-Bürger aus iranischer Haft entlassen worden. Unter ihnen war auch der Washington Post-Korrespondent Jason Rezaian, der im Iran wegen Spionage verurteilt worden war und seit anderthalb Jahren in Teheran hinter Gittern saß. Die USA begnadigten im Gegenzug sieben Iraner, die gegen Sanktionsauflagen verstoßen hatten. (AFP/jW) | 2016-08-05 | https://www.jungewelt.de//artikel/291218.keine-zahlung-von-lösegeld-an-iran.html |
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Europarat setzt Serbien unter Druck | Strasbourg. Serbien sollte aus Sicht des 47 Staaten umfassenden Europarats das Massaker von Srebrenica offiziell als »Völkermord« anerkennen. Zwar hätten sich das Parlament in Belgrad und der Präsident des Landes für das Kriegsverbrechen entschuldigt, dabei jedoch nicht die vom Westen diktierte Vokabel »Genozid« verwendet. Dies sei aber »absolut notwendig«, betonte der Vorsitzende der Europaratskommission gegen Rassismus und Intoleranz, Christian Ahlund, in einer Mitteilung am Dienstag in Strasbourg. (dpa/jW) | 2017-05-17 | https://www.jungewelt.de//artikel/310845.europarat-setzt-serbien-unter-druck.html |
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Rüstungsaktien auf Rekordhoch | Stockholm. Die Aktien des schwedischen Rüstungskonzerns Saab sind am Freitag nach zuletzt kräftigem Gewinnanstieg bei vollen Auftragsbüchern um bis zu 10,9 Prozent auf ein Rekordhoch von 476,80 Schwedische Kronen (knapp 43 Euro) gestiegen. 2023 peilt Saab ein Umsatzwachstum von 15 Prozent an. (Reuters/jW) | 2023-02-10T19:30:04+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/444690.rüstungsaktien-auf-rekordhoch.html |
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Staatsoper Unter den Linden: Zum Auftakt | Zusammen mit dem Pianisten Igor Levit feiert Christian Thielemann bei einem Konzert seinen offiziellen Start als Generalmusikdirektor an der Berliner Staatsoper Unter den Linden. Das Programm des Antrittskonzerts am Montag umfasst Werke der Hoch- und Spätromantik sowie ein zeitgenössisches Stück, wie die Staatsoper mitteilte. Levit interpretiert das zweite Klavierkonzert des Komponisten Felix Mendelssohn Bartholdy (1809–1847). Auf dem Programm des Konzerts der Staatskapelle Berlin stehen zudem Arnold Schönbergs (1874–1951) Tondichtung »Pelléas und Mélisande« und »Elysium« des kanadischen Komponisten Samy Moussa. Der 65jährige Thielemann, zuletzt Chefdirigent der Sächsischen Staatskapelle Dresden, folgt auf Daniel Barenboim, der den Posten krankheitsbedingt abgeben musste. Am Dienstag (8. Oktober) ist ein weiteres Konzert mit dem gleichen Programm in der Philharmonie geplant. (dpa/JW) | Staatsoper Unter den Linden | 2024-10-06T19:30:06+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/485195.staatsoper-unter-den-linden-zum-auftakt.html |
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Widerstand gegen Polizeigewalt in USA | Baltimore. An der Ostküste der USA haben sich die Proteste gegen rassistische Polizeigewalt ausgeweitet. In Baltimore, Maryland, wo der 25jährige Afroamerikaner Freddie Gray am 19. April nach einer Polizeikontrolle an einem Genickbruch starb, sind seit Mittwoch täglich mehrere tausend Menschen auf die Straße gegangen. Sie widersetzten sich damit trotz massiven Aufgebots von Polizei und Nationalgarde der nächtlichen Ausgangssperre. Bislang kam es dort zu mehreren dutzend Festnahmen. Auch in New York City, Washington D.C., Boston, Minneapolis, Philadelphia sowie in Ferguson und St. Louis, Missouri, fanden Demonstrationen statt. Jürgen Heiser | 2015-05-02 | https://www.jungewelt.de//artikel/260420.widerstand-gegen-polizeigewalt-in-usa.html |
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Welterbe Hebron | Die UNESCO hat einem Notfallantrag der Palästinenser entsprochen und die Altstadt von Hebron zum Weltkulturerbe erklärt. Zugleich wurde das Areal auf die Liste gefährdeter Stätten gesetzt. Auf die Bekanntgabe der Entscheidung des Welterbekomitees am Freitag in Krakau reagierte der israelische Erziehungsminister Naftali Bennett empört: »Die jüdische Verbindung zu Hebron reicht Tausende Jahre zurück«, sagte der Orthodoxe von der nationalreligiösen Partei »Jüdisches Haus«: »Hebron (…) und die Patriarchengräber (…) sind die ältesten Kulturerbestätten unseres Volkes.« Die Patriarchengräber sind für Muslime, Juden und Christen heilig. Nach israelischen Medienberichten werden sie als Bestandteil der Altstadt nun als »palästinensische Welterbestätten« aufgeführt. Hebron ist seit 1998 zweigeteilt. Eine von Israel kontrollierte Zone mit etwa 800 jüdischen Siedlern ist umgeben von einem Teil, in dem die Palästinensische Autonomiebehörde das Sagen hat und etwa 50.000 Palästinenser leben. (dpa/jW) | 2017-07-08 | https://www.jungewelt.de//artikel/313901.welterbe-hebron.html |
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Restitutionsdebatte: Atlas der Abwesenheit. Eine Studie zu Kamerunischen Kulturobjekten in deutschen Museen | In deutschen Museen lagern mehr als 40.000 Objekte aus der früheren Kolonie Kamerun. Zu diesem Ergebnis kommt die Untersuchung »Atlas der Abwesenheit. Kameruns Kulturerbe in Deutschland« einer Gruppe von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um die in Berlin lehrende Kunsthistorikerin Bénédicte Savoy in Zusammenarbeit mit sieben deutschen Museen. Sie gehen von einer hohen Dunkelziffer aus. Savoy hatte 2018 mit dem senegalesischen Sozialwissenschaftler Felwine Sarr einen Bericht über koloniale Kulturgüter für Frankreichs Staatspräsident Emmanuel Macron vorgelegt, mit dem auch hierzulande eine große Debatte über Restitution begann. Kamerun war von 1884 bis 1919 deutsche Kolonie. In dieser Zeit wurden die Objekte wie Musikinstrumente, Waffen, Schmuck, rituelle Statuen oder Masken ins Deutsche Reich gebracht. Die Forscher hätten nicht geahnt, »in welch ungeheuren Dimensionen das materielle Kulturerbe aus Kamerun in deutschen ethnologischen Museen präsent und wie erschütternd zugleich die Unkenntnis davon ist, sowohl in Kamerun als auch in Deutschland«, schreibt Savoy. Doch gebe es mittlerweile eine neue Haltung: »Statt ›keine Begehrlichkeiten wecken‹ zu wollen, sind viele deutsche Museen jetzt darum bemüht, auch außerhalb ihrer Institution laufende Anstrengungen um die ›Restitution of Knowledge‹ zu fördern – oder zumindest nicht mehr zu verhindern«, so die Kunsthistorikerin. (dpa/jW) | Eine Studie zu Kamerunischen Kulturobjekten in deutschen Museen. | Restitutionsdebatte | 2023-06-02T19:30:00+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/452008.restitutionsdebatte-atlas-der-abwesenheit-eine-studie-zu-kamerunischen-kulturobjekten-in-deutschen-museen.html |
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Pakistan weist indischen Botschafter aus | Islamabad. Als Reaktion auf die Aberkennung der Autonomierechte des zu Indien gehörenden Teils der Region Kaschmir will Pakistan seine diplomatischen Beziehungen zu dem Nachbarland erheblich einschränken. Das teilte das Nationale Sicherheitskomitee in Islamabad am Mittwoch mit. Zugleich wolle man den bilateralen Handel mit Indien aussetzen und bilaterale Abkommen zwischen den beiden Staaten überprüfen. Die pakistanische Regierung kündigte zudem an, den »illegalen, einseitigen« Schritt Indiens für die Himalaja-Region – die auf mehrere Länder aufgeteilt ist – vor den UN-Sicherheitsrat zu bringen. (dpa/jW) | 2019-08-07T19:30:02+02:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/360346.pakistan-weist-indischen-botschafter-aus.html |
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CDU-Landeschef würde mit AfD und Linke reden | Berlin. Der CDU-Vorsitzende von Brandenburg, Ingo Senftleben, hat Gespräche mit der AfD nach der Landtagswahl im kommenden Jahr nicht ausgeschlossen. Sein Amtskollege in der AfD, Andreas Kalbitz, habe zwar eine »klare Nähe zu rechtsextremen Strukturen«, sagte Senftleben der Tageszeitung Die Welt (Donnerstagausgabe). »Unabhängig davon würde ich aber auch mit der AfD Gespräche nicht ausschließen«, fügte er hinzu. Auch mit der Partei Die Linke will der CDU-Politiker sprechen. Hintergrund sind Umfragen, nach denen die derzeitige Landesregierung von SPD und Die Linke bei der Wahl keine Mehrheit mehr bekommen würde. (Reuters/jW) | 2018-04-13 | https://www.jungewelt.de//artikel/330696.cdu-landeschef-würde-mit-afd-und-linke-reden.html |
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Neuwahlen in Bangladesch gefordert | Dhaka. Mehrere zehntausend Menschen
haben am Sonntag in Bangladesch gegen die Regierung protestiert. Die
Demonstranten folgten einem Aufruf mehrerer oppositioneller Parteien
und versammelten sich auf einem Fußballplatz der Hauptstadt
Dhaka. Sie riefen »Nieder mit der Regierung« und »Wir
wollen Neuwahlen«. Tausende Polizisten waren im Einsatz.
Oppositionsführerin Scheich Hasina kündigte weiter Proteste
in den kommenden vier Wochen an. Höhepunkt der Aktionen werde ein landesweiter
Generalstreik am 15. Februar sein. Die Opposition boykottiert seit
einem Jahr das Parlament. (AP/jW) | 2006-02-06 | https://www.jungewelt.de//artikel/61886.neuwahlen-in-bangladesch-gefordert.html |
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Jerusalem: Toter nach Explosionen | Tel Aviv. Bei zwei Explosionen an Bushaltestellen im Großraum Jerusalem sind mindestens ein Mensch getötet und 13 weitere verletzt worden. Ein Sprecher des Rettungsdienstes Zaka bestätigte am Mittwoch, ein Mann sei im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Die Polizei sprach vom Verdacht auf einen kombinierten Anschlag. Die erste Explosion ereignete sich an einer Haltestelle am Stadtrand, dabei wurden elf Menschen verletzt. Kurz darauf gab es Berichte über eine weitere Explosion an einer Haltestelle in Ramot nördlich der Stadt. (dpa/jW) | 2022-11-23T19:30:05+01:00 | https://www.jungewelt.de//artikel/439398.jerusalem-toter-nach-explosionen.html |
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Apple will Verkaufsverbot umgehen | Shanghai. Apple will ein für mehrere I-Phone-Modelle erlassenes Verkaufsverbot in China mit Software-Updates umgehen. Anfang der Woche werde es Aktualisierungen für Nutzer in der Volksrepublik geben, teilte der Konzern am Freitag mit. Am Montag hatte ein Gericht in China einem Antrag des US-Chipherstellers Qualcomm stattgegeben, der seine Patentrechte in mehreren Fällen verletzt sieht. Apple hat einen Antrag auf erneute Überprüfung gestellt. (Reuters/AFP/jW) | 2018-12-15 | https://www.jungewelt.de//artikel/345507.apple-will-verkaufsverbot-umgehen.html |
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