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klimacamp
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Behörden versuchen Klima- und RTF-Camp zu verhindern
[ 92665 ]
[ "Ökologie", "Repression" ]
[ "Kerpen" ]
[ "Deutschland", "D-Westen" ]
[]
<p><em>Trotz bürokratischer Hürden beginnen in wenigen Tagen Klima- und Reclaim the Fields Camp im Rheinischen Braunkohlerevier - Anmeldung als Versammlung soll rechtswidrig sein</em><br>In wenigen Tagen wird in Manheim bei Köln zum dritten Mal das Klimacamp im Rheinischen Braunkohlerevier stattfinden. In diesem Jahr wird es durch das Reclaim the Fields Camp unterstützt. Vom 23.08. bis zum 06.09. werden mehrere hundert, zum Teil internationale Teilnehmer*innen erwartet, die sich gemeinsam bilden, vernetzen und gegen den Klimawandel aktiv werden wollen. Doch die Anmeldung bei Stadt und Polizei gestaltet sich in diesem Jahr schwierig.</p><p>
<p><em>Trotz bürokratischer Hürden beginnen in wenigen Tagen Klima- und Reclaim the Fields Camp im Rheinischen Braunkohlerevier - Anmeldung als Versammlung soll rechtswidrig sein</em><br>In wenigen Tagen wird in Manheim bei Köln zum dritten Mal das Klimacamp im Rheinischen Braunkohlerevier stattfinden. In diesem Jahr wird es durch das Reclaim the Fields Camp unterstützt. Vom 23.08. bis zum 06.09. werden mehrere hundert, zum Teil internationale Teilnehmer*innen erwartet, die sich gemeinsam bilden, vernetzen und gegen den Klimawandel aktiv werden wollen. Doch die Anmeldung bei Stadt und Polizei gestaltet sich in diesem Jahr schwierig.</p><p><!--break--></p><p>&nbsp;</p><p>&nbsp;</p><p>Dass die Camps in Manheim stattfinden werden, steht definitiv fest. Auch wenn die Behörden versuchen, das Camp durch eine eigenartige Auslegung des Versammlungsrechts zu verhindern. Denn mobilisiert wird seit langem, aus ganz Europa sind Umweltaktivist*innen schon auf dem Weg ins Rheinland – nicht zuletzt auf den beiden Fahrradkarawanen der „Reclaim Power Tour“ aus West und Süd, die in Manheim enden wird. „Eigentlich sollten die Behörden ein Interesse daran haben, dass es einen legalen Ort für die Menschen gibt. Denn irgendwo müssen die mehreren hundert Aktivist*innen unterkommen – entweder in einem geregelten Rahmen, oder ansonsten in irgendeiner anderen Form“, sagt Hannes Groß aus der Vorbereitungsgruppe des Camps. </p><p>&nbsp;</p> <p>Die Organisator*innen hatten das Camp zunächst, wie in den vergangenen Jahren auch, als eine ‚Versammlung unter freiem Himmel’ bei der Polizei Kerpen angemeldet. Nachdem das Kooperationsgespräch aufgrund einer kurzfristigen Verschiebung seitens der Polizei erst ungewöhnlich spät stattfinden konnte, erklärten die Beamten, dass eine Anmeldung unter dem Versammlungsrecht nicht möglich wäre. Sie beriefen sich dabei auf neuere Gerichtsurteile und Gesetzesänderungen. „Daraufhin haben wir uns juristischen Rat geholt und wurden in unserer Auffassung von Versammlungs- und Demonstrationsrecht nur bestärkt“, äußert sich eine der Anmelder*innen. „Wir sehen die Camps als politische Meinungsäußerung gegen den Abbau und die Verstromung des klimaschädlichsten aller Energieträger sowie gegen die damit einhergehenden verheerenden Schäden an fruchtbarem Boden, Dorfstrukturen und Ökosystemen. Aus diesem Grund haben wir am vergangenen Montag beide Camps erneut als Versammlung unter freiem Himmel angemeldet.“ </p><p>&nbsp;</p> <p>Bereits vor den überraschenden neuen ‚Gesetzesänderungen’ zum Versammlungsrecht hatten die Organistor*innen des Camps einige Hürden zu überwinden. So untersagte die Stadt Kerpen ihnen die Nutzung der Sanitäranlagen eines Sportplatzes, zu denen die Campteilnehmer*innen in den letzten Jahren problemlos Zugang erhalten hatten. „Wir gehen davon aus, dass RWE bei Stadt und Polizei Druck gemacht hat, weil ihnen das Camp nicht passt“, sagt Claudia Heinrich aus der Vorbereitungsgruppe, „die Steine, die uns in den Weg gelegt werden, zeigen nur, wie dicht der Filz zwischen Energiekonzern und lokalen Institutionen ist.“ Die Zusammenarbeit mit den Anwohner*innen in Manheim beschreibt die Aktivistin dagegen als ausgesprochen positiv. „Die freuen sich, dass wir wieder kommen.“ Die Motivation der Klimaaktivist*innen ist trotz der Schwierigkeiten ungebrochen. „Schon jetzt sind die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels spürbar. Wir dürfen nicht die Augen verschließen vor dem Zusammenhang von Extremwetterereignisse wie dem ‚Jahrhunderthochwasser’ im Juni und den drei Kohlekraftwerken im Rheinland, die zu den zehn größten CO2-Emittenten Europas gehören. Wenn wir dem entgegentreten wollen, muss die Kohleverstromung sofort ein Ende haben“, beschreibt Heinrich ihre Motivation. „Gleichzeitig werden riesige Flächen fruchtbaren Bodens abgegraben, umgebaggert und für Jahrzehnte unbenutzbar gemacht; die natürliche Zusammensetzung für immer zerstört. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr zusammen mit Reclaim the Fields den Zusammenhang zwischen Energiegewinnung, Klimawandel und Bodennutzung in den Fokus rücken können.“ Schon jetzt möchten wir alle Pressevertreter*innen herzlich einladen, das Klimacamp und das Reclaim the Fields Camp im Zeitraum vom 23.08. bis zum 06.09. in Manheim zu besuchen. In diesem Jahr wird eine neue Form der Pressearbeit ausprobiert, über die wir sie am Telefon gern informieren. </p><p>&nbsp;</p> <p>Am 23. August 2013 um 11 Uhr findet außerdem im Allerweltshaus in Köln-Ehrenfeld eine gemeinsame Pressekonferenz des Klimacamps sowie der Reclaim Power Tour statt. </p><p>&nbsp;</p> <p>Für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an unser Presseteam </p> <p>[email protected] </p> <p>0157/ 3724 3327 </p>
_Trotz bürokratischer Hürden beginnen in wenigen Tagen Klima- und Reclaim the Fields Camp im Rheinischen Braunkohlerevier - Anmeldung als Versammlung soll rechtswidrig sein_ In wenigen Tagen wird in Manheim bei Köln zum dritten Mal das Klimacamp im Rheinischen Braunkohlerevier stattfinden. In diesem Jahr wird es durch das Reclaim the Fields Camp unterstützt. Vom 23.08. bis zum 06.09. werden mehrere hundert, zum Teil internationale Teilnehmer*innen erwartet, die sich gemeinsam bilden, vernetzen und gegen den Klimawandel aktiv werden wollen. Doch die Anmeldung bei Stadt und Polizei gestaltet sich in diesem Jahr schwierig. Dass die Camps in Manheim stattfinden werden, steht definitiv fest. Auch wenn die Behörden versuchen, das Camp durch eine eigenartige Auslegung des Versammlungsrechts zu verhindern. Denn mobilisiert wird seit langem, aus ganz Europa sind Umweltaktivist*innen schon auf dem Weg ins Rheinland – nicht zuletzt auf den beiden Fahrradkarawanen der „Reclaim Power Tour“ aus West und Süd, die in Manheim enden wird. „Eigentlich sollten die Behörden ein Interesse daran haben, dass es einen legalen Ort für die Menschen gibt. Denn irgendwo müssen die mehreren hundert Aktivist*innen unterkommen – entweder in einem geregelten Rahmen, oder ansonsten in irgendeiner anderen Form“, sagt Hannes Groß aus der Vorbereitungsgruppe des Camps. Die Organisator*innen hatten das Camp zunächst, wie in den vergangenen Jahren auch, als eine ‚Versammlung unter freiem Himmel’ bei der Polizei Kerpen angemeldet. Nachdem das Kooperationsgespräch aufgrund einer kurzfristigen Verschiebung seitens der Polizei erst ungewöhnlich spät stattfinden konnte, erklärten die Beamten, dass eine Anmeldung unter dem Versammlungsrecht nicht möglich wäre. Sie beriefen sich dabei auf neuere Gerichtsurteile und Gesetzesänderungen. „Daraufhin haben wir uns juristischen Rat geholt und wurden in unserer Auffassung von Versammlungs- und Demonstrationsrecht nur bestärkt“, äußert sich eine der Anmelder*innen. „Wir sehen die Camps als politische Meinungsäußerung gegen den Abbau und die Verstromung des klimaschädlichsten aller Energieträger sowie gegen die damit einhergehenden verheerenden Schäden an fruchtbarem Boden, Dorfstrukturen und Ökosystemen. Aus diesem Grund haben wir am vergangenen Montag beide Camps erneut als Versammlung unter freiem Himmel angemeldet.“ Bereits vor den überraschenden neuen ‚Gesetzesänderungen’ zum Versammlungsrecht hatten die Organistor*innen des Camps einige Hürden zu überwinden. So untersagte die Stadt Kerpen ihnen die Nutzung der Sanitäranlagen eines Sportplatzes, zu denen die Campteilnehmer*innen in den letzten Jahren problemlos Zugang erhalten hatten. „Wir gehen davon aus, dass RWE bei Stadt und Polizei Druck gemacht hat, weil ihnen das Camp nicht passt“, sagt Claudia Heinrich aus der Vorbereitungsgruppe, „die Steine, die uns in den Weg gelegt werden, zeigen nur, wie dicht der Filz zwischen Energiekonzern und lokalen Institutionen ist.“ Die Zusammenarbeit mit den Anwohner*innen in Manheim beschreibt die Aktivistin dagegen als ausgesprochen positiv. „Die freuen sich, dass wir wieder kommen.“ Die Motivation der Klimaaktivist*innen ist trotz der Schwierigkeiten ungebrochen. „Schon jetzt sind die Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels spürbar. Wir dürfen nicht die Augen verschließen vor dem Zusammenhang von Extremwetterereignisse wie dem ‚Jahrhunderthochwasser’ im Juni und den drei Kohlekraftwerken im Rheinland, die zu den zehn größten CO2-Emittenten Europas gehören. Wenn wir dem entgegentreten wollen, muss die Kohleverstromung sofort ein Ende haben“, beschreibt Heinrich ihre Motivation. „Gleichzeitig werden riesige Flächen fruchtbaren Bodens abgegraben, umgebaggert und für Jahrzehnte unbenutzbar gemacht; die natürliche Zusammensetzung für immer zerstört. Wir freuen uns, dass wir in diesem Jahr zusammen mit Reclaim the Fields den Zusammenhang zwischen Energiegewinnung, Klimawandel und Bodennutzung in den Fokus rücken können.“ Schon jetzt möchten wir alle Pressevertreter*innen herzlich einladen, das Klimacamp und das Reclaim the Fields Camp im Zeitraum vom 23.08. bis zum 06.09. in Manheim zu besuchen. In diesem Jahr wird eine neue Form der Pressearbeit ausprobiert, über die wir sie am Telefon gern informieren. Am 23. August 2013 um 11 Uhr findet außerdem im Allerweltshaus in Köln- Ehrenfeld eine gemeinsame Pressekonferenz des Klimacamps sowie der Reclaim Power Tour statt. Für weitere Informationen, wenden Sie sich bitte an unser Presseteam [email protected] 0157/ 3724 3327
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event
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Meuterei
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Vollversammlung (VV) für alle Antifaschist_innen und Antirassist_innen / General Assembly (VV) for all anti-fascist and anti-racist
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[ "Antifaschismus", "Arbeits- & Klassenkampf", "Antikapitalismus & Globalisierung", "Antirassismus & Migration" ]
[ "Berlin" ]
[ "Deutschland", "D-Osten" ]
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<p>Vollversammlung (VV)&nbsp; für alle Antifaschist_innen und Antirassist_innen Dienstag, 1. September 2015 19 Uhr SO36 Oranienstrasse 190, Kreuzberg
<p>Vollversammlung (VV)&nbsp; für alle Antifaschist_innen und Antirassist_innen Dienstag, 1. September 2015 19 Uhr SO36 Oranienstrasse 190, Kreuzberg<!--break--><br>----</p><p>&nbsp;</p><p>General Assembly (VV) <br>for all <br>anti-fascist and anti-racist<br><br>Tuesday, 1st of September 2015<br>7 PM <br>SO36<br>Oranienstrasse 190, Kreuzberg</p>
Vollversammlung (VV) für alle Antifaschist_innen und Antirassist_innen Dienstag, 1. September 2015 19 Uhr SO36 Oranienstrasse 190, Kreuzberg \---- General Assembly (VV) for all anti-fascist and anti-racist Tuesday, 1st of September 2015 7 PM SO36 Oranienstrasse 190, Kreuzberg
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Pannenmeiler soll vom Erdboden verschwinden
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[ "Antikapitalismus & Globalisierung", "Antimilitarismus & Krieg", "Ökologie", "Repression" ]
[ "Hamburg" ]
[ "Deutschland", "D-Norden" ]
[]
<p>Das Kernkraftwerk Krümmel hat mit einer beispiellosen Pannenserie zum Imageverlust der Atomkraft in Deutschland beigetragen. Jetzt beantragt Vattenfall den Rückbau des Meilers zur "grünen Wiese".
<p>Das Kernkraftwerk Krümmel hat mit einer beispiellosen Pannenserie zum Imageverlust der Atomkraft in Deutschland beigetragen. Jetzt beantragt Vattenfall den Rückbau des Meilers zur "grünen Wiese".<!--break--></p><p>&nbsp;</p><p>Schwelbrände, Schnellabschaltungen, Stromausfälle: Das Kernkraftwerk Krümmel bei Hamburg galt in den vergangenen Jahrzehnten unter Atomkraftgegnern als sichtbarster Ausdruck nuklearer Risiken in Deutschland. Mit einer nicht enden wollenden Pannenserie trug der von den Energiekonzernen Vattenfall und E.on betriebene Meiler wohl maßgeblich zum Imageverlust der Atomkraft in Deutschland bei.<br><br>Jetzt soll das Mahnmal der Atomkraftrisiken vom Erdboden verschwinden. Der operative Betreiber Vattenfall beantragte zu Wochenbeginn bei der Atomaufsicht Schleswig-Holstein den Rückbau der Anlage zur "grünen Wiese".<br><br>Nach einem langwierigen Genehmigungs- und Rückbauprozess soll in 15 bis 20 Jahren vom Meiler nichts mehr zu sehen sein: Nur ein Zwischenlager für abgebrannte Brennstäbe wird 2035 am Elbufer bei Geesthacht südöstlich von Hamburg noch an den AKW-Standort erinnern.<br><br>Neben dem Atomkraftwerk in Geesthacht befindet sich seit dem Jahre 2006 noch ein Zwischenlager, in dem vor allem Castorbehälter mit abgebrannten Brennstäben gelagert werden.<br><br><strong>Überraschender Zeitpunkt</strong><br><br>Der Rückbauantrag zu diesem Zeitpunkt überrascht: Beobachter hatten erwartet, dass Vattenfall das seit Jahren stillgelegte AKW so lange stehen lässt, bis die verschiedenen Schadenersatzklagen des Konzerns gegen die Bundesregierung zu den Folgen des Atomausstiegs entschieden sind. Doch die Juristen des Konzerns sind offenbar der Ansicht, dass ein Abriss der Anlage keinen Einfluss auf die Rechtsposition des Konzerns in den Verfahren hat.<br><br>Der Konzern reichte den Abrissantrag zu Beginn dieser Woche bei der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (Melur), in Kiel ein.<br><br>"Der Verlauf des Genehmigungsverfahrens in Brunsbüttel dient uns als Erfahrungsbasis – die Erfahrungen, die wir bereits gesammelt haben, fließen in Krümmel mit ein", erklärt Pieter Wasmuth, Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear Energy, die Entscheidung für den Antrag zum jetzigen Zeitpunkt: "Deshalb gehen wir davon aus, dass wir den Sicherheitsbericht für Krümmel schon in den kommenden Monaten einreichen können."<br><br><strong>Informationen auf Facebook geplant</strong><br><br>Der Sicherheitsbericht ist nach Konzernangaben ein wesentliches Element im Genehmigungsverfahren zur Stilllegung und zum Abbau des Kernkraftwerks und beschreibt den Gesamtprozess des rund 15 bis 20 Jahre dauernden Rückbaus. "Der Bericht ist öffentlich und informiert auch Dritte, zum Beispiel betroffene Anwohner, ob und wie sie durch das Vorhaben berührt sein könnten", sagte Wasmuth.<br><br>Vattenfall werde – wie schon in Brunsbüttel – die Öffentlichkeit am Verfahren über gesetzliche Bestimmungen hinaus beteiligen. Um den Dialog mit der Nachbarschaft und der breiten Öffentlichkeit zu intensivieren, werden sowohl Angebote vor Ort als auch Informationen über eine neue Website und auf Facebook geplant.<br><br>Mit dem Bau des Kernkraftwerks hatten die damaligen Betreiber HEW und Preußen-Elektra im Jahre 1974 begonnen. Der Meiler der Baulinie 69 der früheren Kraftwerk Union (KWU) ging 1984 ans Netz. Mit einer Bruttoleistung von 1400 Megawatt gehörte er zu den größten Siedewasserreaktoren der Welt.<br><br><strong>Pannen häufen sich</strong><br><br>Bereits im Mai 1986 wurde das AKW jedoch erstmals wegen eines Defektes abgeschaltet. Später häuften sich weitere Pannen. Nachdem es im Juni 2007 zu einem Brand der Transformatoren – außerhalb des Sicherheitsbereichs – gekommen war, wurde der Reaktor bis 2009 abgeschaltet.<br><br>Nach dem Wiederanfahren der Anlage im Juni 2009 kam es allerdings innerhalb weniger Wochen zu weiteren Zwischenfällen, bis hin zu einer Reaktorschnellabschaltung am 4. Juli. Das führte zu einem Teil-Blackout in Hamburg: In der Großstadt fiel der größte Teil der Ampelanlagen aus, in Einkaufszentren fehlte über Stunden Licht.<br><br>Weil auch Wasserpumpen durch den Stromausfall lahmgelegt wurden, kam es in der Folge zu Rohrbrüchen, sodass viele Haushalte von der Wasserversorgung abgeschnitten waren. Die Atomaufsicht in Kiel ordnete daraufhin eine "Zuverlässigkeitsprüfung" des Betreibers Vattenfall an.<br><br>Nach dem Nuklearunfall in Fukushima 2011 verhängte die Bundesregierung ein Moratorium. In dieser Zeit mussten die sieben ältesten Kernkraftwerke und Krümmel vom Netz genommen werden. Im August 2011 trat dann die 13. Änderung des Atomgesetzes in Kraft und unterstrich die politische Bereitschaft, aus der Atomenergie auszusteigen.<br><br>Infolgedessen wurden acht der 17 Kernkraftwerke – einschließlich der Vattenfall-Anlagen Krümmel und Brunsbüttel – sofort und endgültig vom Netz genommen. Die verbleibenden neun werden schrittweise bis Ende 2022 stillgelegt.</p>
Das Kernkraftwerk Krümmel hat mit einer beispiellosen Pannenserie zum Imageverlust der Atomkraft in Deutschland beigetragen. Jetzt beantragt Vattenfall den Rückbau des Meilers zur "grünen Wiese". Schwelbrände, Schnellabschaltungen, Stromausfälle: Das Kernkraftwerk Krümmel bei Hamburg galt in den vergangenen Jahrzehnten unter Atomkraftgegnern als sichtbarster Ausdruck nuklearer Risiken in Deutschland. Mit einer nicht enden wollenden Pannenserie trug der von den Energiekonzernen Vattenfall und E.on betriebene Meiler wohl maßgeblich zum Imageverlust der Atomkraft in Deutschland bei. Jetzt soll das Mahnmal der Atomkraftrisiken vom Erdboden verschwinden. Der operative Betreiber Vattenfall beantragte zu Wochenbeginn bei der Atomaufsicht Schleswig-Holstein den Rückbau der Anlage zur "grünen Wiese". Nach einem langwierigen Genehmigungs- und Rückbauprozess soll in 15 bis 20 Jahren vom Meiler nichts mehr zu sehen sein: Nur ein Zwischenlager für abgebrannte Brennstäbe wird 2035 am Elbufer bei Geesthacht südöstlich von Hamburg noch an den AKW-Standort erinnern. Neben dem Atomkraftwerk in Geesthacht befindet sich seit dem Jahre 2006 noch ein Zwischenlager, in dem vor allem Castorbehälter mit abgebrannten Brennstäben gelagert werden. **Überraschender Zeitpunkt** Der Rückbauantrag zu diesem Zeitpunkt überrascht: Beobachter hatten erwartet, dass Vattenfall das seit Jahren stillgelegte AKW so lange stehen lässt, bis die verschiedenen Schadenersatzklagen des Konzerns gegen die Bundesregierung zu den Folgen des Atomausstiegs entschieden sind. Doch die Juristen des Konzerns sind offenbar der Ansicht, dass ein Abriss der Anlage keinen Einfluss auf die Rechtsposition des Konzerns in den Verfahren hat. Der Konzern reichte den Abrissantrag zu Beginn dieser Woche bei der zuständigen Aufsichtsbehörde, dem Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (Melur), in Kiel ein. "Der Verlauf des Genehmigungsverfahrens in Brunsbüttel dient uns als Erfahrungsbasis – die Erfahrungen, die wir bereits gesammelt haben, fließen in Krümmel mit ein", erklärt Pieter Wasmuth, Geschäftsführer der Vattenfall Europe Nuclear Energy, die Entscheidung für den Antrag zum jetzigen Zeitpunkt: "Deshalb gehen wir davon aus, dass wir den Sicherheitsbericht für Krümmel schon in den kommenden Monaten einreichen können." **Informationen auf Facebook geplant** Der Sicherheitsbericht ist nach Konzernangaben ein wesentliches Element im Genehmigungsverfahren zur Stilllegung und zum Abbau des Kernkraftwerks und beschreibt den Gesamtprozess des rund 15 bis 20 Jahre dauernden Rückbaus. "Der Bericht ist öffentlich und informiert auch Dritte, zum Beispiel betroffene Anwohner, ob und wie sie durch das Vorhaben berührt sein könnten", sagte Wasmuth. Vattenfall werde – wie schon in Brunsbüttel – die Öffentlichkeit am Verfahren über gesetzliche Bestimmungen hinaus beteiligen. Um den Dialog mit der Nachbarschaft und der breiten Öffentlichkeit zu intensivieren, werden sowohl Angebote vor Ort als auch Informationen über eine neue Website und auf Facebook geplant. Mit dem Bau des Kernkraftwerks hatten die damaligen Betreiber HEW und Preußen- Elektra im Jahre 1974 begonnen. Der Meiler der Baulinie 69 der früheren Kraftwerk Union (KWU) ging 1984 ans Netz. Mit einer Bruttoleistung von 1400 Megawatt gehörte er zu den größten Siedewasserreaktoren der Welt. **Pannen häufen sich** Bereits im Mai 1986 wurde das AKW jedoch erstmals wegen eines Defektes abgeschaltet. Später häuften sich weitere Pannen. Nachdem es im Juni 2007 zu einem Brand der Transformatoren – außerhalb des Sicherheitsbereichs – gekommen war, wurde der Reaktor bis 2009 abgeschaltet. Nach dem Wiederanfahren der Anlage im Juni 2009 kam es allerdings innerhalb weniger Wochen zu weiteren Zwischenfällen, bis hin zu einer Reaktorschnellabschaltung am 4. Juli. Das führte zu einem Teil-Blackout in Hamburg: In der Großstadt fiel der größte Teil der Ampelanlagen aus, in Einkaufszentren fehlte über Stunden Licht. Weil auch Wasserpumpen durch den Stromausfall lahmgelegt wurden, kam es in der Folge zu Rohrbrüchen, sodass viele Haushalte von der Wasserversorgung abgeschnitten waren. Die Atomaufsicht in Kiel ordnete daraufhin eine "Zuverlässigkeitsprüfung" des Betreibers Vattenfall an. Nach dem Nuklearunfall in Fukushima 2011 verhängte die Bundesregierung ein Moratorium. In dieser Zeit mussten die sieben ältesten Kernkraftwerke und Krümmel vom Netz genommen werden. Im August 2011 trat dann die 13. Änderung des Atomgesetzes in Kraft und unterstrich die politische Bereitschaft, aus der Atomenergie auszusteigen. Infolgedessen wurden acht der 17 Kernkraftwerke – einschließlich der Vattenfall-Anlagen Krümmel und Brunsbüttel – sofort und endgültig vom Netz genommen. Die verbleibenden neun werden schrittweise bis Ende 2022 stillgelegt.
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Anschlag: Scheiben waren wohl angebohrt
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[ "Antifaschismus", "Antirassismus & Migration", "Repression" ]
[ "Neukieritzsch" ]
[ "Deutschland", "D-Osten" ]
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<p>Nach Linken-Parteitag sucht die Polizei Zeugen
<p>Nach Linken-Parteitag sucht die Polizei Zeugen<!--break--></p><p>&nbsp;</p><p>Von Robert nößler</p><p><br> <b>Neukieritzsch/Leipzig.</b> Die zerstörten Scheiben am Tagungsgebäude der sächsischen Linken in Neukieritzsch (Kreis Leipzig) wurden wahrscheinlich angebohrt und dann mit einem Eispickel eingeschlagen. Dies sei aufgrund der Beschädigungen naheliegend, sagte Grünen-Landeschef Jürgen Kasek gestern der LVZ. Er bezog sich dabei auf Informationen der Polizei. Der Politiker und Rechtsanwalt aus Leipzig, der selbst als Gast beim Linken-Landesparteitag war, schrieb auf Facebook von einer "planvollen und zielgerichteten" Attacke. Sicherheitsglas könne durch einen Steinwurf nicht zerstört werden, es bekommt höchstens einen Kratzer, erklärte er auf Nachfrage. "Die Scheiben wurden vorher markiert, angebohrt und anschließend zielgerichtet zerstört", ist er überzeugt und verwies auf entsprechende Polizei-Ermittlungen vor Ort. Gegen 3 Uhr in der Nacht zum Sonntag hatten unbekannte Täter 34 Scheiben der Park Arena in Neukieritzsch zerstört. Es entstand ein Schaden von 250000 Euro.</p><p><br> Wie die Täter dabei vorgingen, ist laut offiziellen Polizeiangaben bislang unklar. Das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) ermittele intensiv in alle Richtungen, hieß es in einer Mitteilung. Eine politische Motivation könne nicht ausgeschlossen werden. Bei der Suche nach den Tätern tappt die Polizei bislang noch im Dunkeln. Derzeit gebe es "keine neuen Erkenntnisse", teilte das OAZ mit. Die Polizei setzt deshalb nun um Hinweise aus der Bevölkerung. Gesucht werden Zeugen, die Angaben zu verdächtigen Personen, Personengruppen oder Fahrzeugen machen können, welche sich um die Tatzeit an der Halle aufgehalten haben. Auch nach Personen, die sich mit der Tat gebrüstet haben, wird gesucht.</p>
Nach Linken-Parteitag sucht die Polizei Zeugen Von Robert nößler **Neukieritzsch/Leipzig.** Die zerstörten Scheiben am Tagungsgebäude der sächsischen Linken in Neukieritzsch (Kreis Leipzig) wurden wahrscheinlich angebohrt und dann mit einem Eispickel eingeschlagen. Dies sei aufgrund der Beschädigungen naheliegend, sagte Grünen-Landeschef Jürgen Kasek gestern der LVZ. Er bezog sich dabei auf Informationen der Polizei. Der Politiker und Rechtsanwalt aus Leipzig, der selbst als Gast beim Linken-Landesparteitag war, schrieb auf Facebook von einer "planvollen und zielgerichteten" Attacke. Sicherheitsglas könne durch einen Steinwurf nicht zerstört werden, es bekommt höchstens einen Kratzer, erklärte er auf Nachfrage. "Die Scheiben wurden vorher markiert, angebohrt und anschließend zielgerichtet zerstört", ist er überzeugt und verwies auf entsprechende Polizei-Ermittlungen vor Ort. Gegen 3 Uhr in der Nacht zum Sonntag hatten unbekannte Täter 34 Scheiben der Park Arena in Neukieritzsch zerstört. Es entstand ein Schaden von 250000 Euro. Wie die Täter dabei vorgingen, ist laut offiziellen Polizeiangaben bislang unklar. Das für Extremismus zuständige Operative Abwehrzentrum (OAZ) ermittele intensiv in alle Richtungen, hieß es in einer Mitteilung. Eine politische Motivation könne nicht ausgeschlossen werden. Bei der Suche nach den Tätern tappt die Polizei bislang noch im Dunkeln. Derzeit gebe es "keine neuen Erkenntnisse", teilte das OAZ mit. Die Polizei setzt deshalb nun um Hinweise aus der Bevölkerung. Gesucht werden Zeugen, die Angaben zu verdächtigen Personen, Personengruppen oder Fahrzeugen machen können, welche sich um die Tatzeit an der Halle aufgehalten haben. Auch nach Personen, die sich mit der Tat gebrüstet haben, wird gesucht.
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North East Antifa (NEA)
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[Berlin-Moabit] AfD-Mitglied als Pressesprecher des Fußballclubs »SC Union Berlin 06«
[ 184433, 184434, 184435, 184436, 184437, 184438, 184439, 184525 ]
[ "Antifaschismus" ]
[ "Berlin" ]
[ "Deutschland", "D-Osten" ]
[]
<p>Mitglieder der rechten Partei »Alternative für Deutschland« (AfD) finden sich heutzutage in allen Gesellschaftsschichten. Ihre Politik steht jedoch nicht selten im Gegensatz zu den Lebensrealitäten und dem sozialen Umfeld der einzelnen Parteimitglieder. Ein gutes Beispiel dafür ist Frank Börner – aktives Mitglied der Pankower AfD und gleichzeitig <a href="https://www.fc-union-berlin.de/verein/aktuelle-meldungen/details/Angebot-zum-Saisonstart-Ein-Monat-AFTV-geschenkt--905z/">Vereinspressesprecher</a> und <a href="http://scunion06-berlin.de/index.php?option=com_content&amp;view=article&amp;id=15&amp;Itemid=17">Websmaster</a> des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/SC_Union_06_Berlin">»SC Union Berlin 06«</a>. AfD’ler wie Börner nutzen die Möglichkeit sich im »Privaten« an politischen Versammlungen der AfD zu beteiligen, ohne dafür auf der Arbeit oder im Sportverein zur Rede gestellt zu werden.
<p>Mitglieder der rechten Partei »Alternative für Deutschland« (AfD) finden sich heutzutage in allen Gesellschaftsschichten. Ihre Politik steht jedoch nicht selten im Gegensatz zu den Lebensrealitäten und dem sozialen Umfeld der einzelnen Parteimitglieder. Ein gutes Beispiel dafür ist Frank Börner – aktives Mitglied der Pankower AfD und gleichzeitig <a href="https://www.fc-union-berlin.de/verein/aktuelle-meldungen/details/Angebot-zum-Saisonstart-Ein-Monat-AFTV-geschenkt--905z/">Vereinspressesprecher</a> und <a href="http://scunion06-berlin.de/index.php?option=com_content&amp;view=article&amp;id=15&amp;Itemid=17">Websmaster</a> des <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/SC_Union_06_Berlin">»SC Union Berlin 06«</a>. AfD’ler wie Börner nutzen die Möglichkeit sich im »Privaten« an politischen Versammlungen der AfD zu beteiligen, ohne dafür auf der Arbeit oder im Sportverein zur Rede gestellt zu werden. <!--break--></p><p>&nbsp;</p><p>Der SC Union ist in Moabit seit Jahren eine feste Instanz was Fußballangeht, hat viele migrantische Spieler*innen und Fans, was im klaren Widerspruch zu den Forderungen der AfD steht. Bisher musste Börner sich nicht zwischen den Aktiviät in einer Rassist*innenpartei und dem Engagement im Fußballverein, der sich als interkulturell und offen für alle* versteht entscheiden, da ihn niemand offen dafür kritisierte. Dass diese Kritik nun von außen kommt ist nicht optimal, aber unumgänglich, denn: Die AfD ist die Partei der PEGIDA-Demonstrant*innen und das Sprachrohr der rechten Brandstifter*innen in ganz Deutschland. Darum wollen wir im folgenden über Frank Börner informieren und ihn auffordern, sich für bunten, progressiven Fußball und gegen die rassistische Politik der AfD zu entscheiden. <br><br><strong>Was will die AfD?</strong><br><br>Keine Partei inszeniert sich momentan so öffentlichkeitswirksam wie die AfD. Zwar geraten führende AfD-Spitzenfunktionäre massiv unter Druck, wenn sie fordern Geflüchtete an den Außengrenzen erschießen zu lassen, dennoch bleibt der öffentliche Aufschrei aus und Umfragewerte sehen die AfD in Berlin bei 14% der Stimmen. Kein Wunder, denn derlei Tabubrüche sind kalkuliert und gehören zur parteiinternen Strategie. Mit der Hetze gegen Mitgrant*innen und Geflüchtete gewinnt die AfD schließlich ihre Basis. Das völkische Denken vereint eben den Vorstandschef, die Adlige, den Fußballfan und die Wutbürgerin. Auch die Forderungen nach einem gesetzliches Verbot von Abtreibungen oder die Reichensteuer abzuschaffen sind nun im Parteiprogramm verankert. Derlei Forderungen dienen allerdings (noch) nicht als Aufhänger für Wahlkämpfe. Nach der Kampagne gegen Geflüchtete schießt sich die AfD nun auf Muslime ein und fordert das faktische Verbot von Moscheen, sowie das Tragen von Kopftüchern in öffentlichen Räumen Die sich sonst so gesetzestreu gebende AfD arbeitet mit ihrer aktuellen Kampagne massiv auf eine Abschaffung der im Grundrecht garantierten freien Religionsausübung hin.</p><p><br><strong>Frank Börners – Wirken und Kontakte in der AfD</strong></p><p><br>Seit sich die Partei vom neoliberalen Flügel um den ehemaligen Parteiführer Bernd Lucke im Juli 2015 trennte, hat die AfD sich von einer rechten und marktradikalen Partei zu einer klar völkischen und rassistischen Partei entwickelt. Frank Börner der seit 2014, vermutlich sogar seit der Parteigründung 2013 AfD-Mitglied ist, hat all diese Diskussionen und Zäsuren mitgemacht, ohne sich von seiner Partei abzugrenzen oder auszutreten. Börner fuhr zu den AfD-Bundesparteitagen nach Bremen am 30. Januar 2015 und zum Bundesparteitag nach Stuttgart am 30. April 2016. Weder das Ausscheiden des gemäßigt-rechten Flügels im Sommer 2015, noch die Verabschiedung des aktuellen Parteiprogramms in Stuttgart, gaben Börner Anlass auszutreten. Wer ein so rechtes Parteiprogramm mitträgt, hat sich politisch disqualifiziert. Börner ist bis heute Mitglied und kann nicht behaupten von dem Rechtsruck in der AfD nichts mitbekommen zu haben. Schließlich ist dies keine Erfindung der »Lügenpresse«, sondern parteiinterne Realität – auch im Pankower AfD-Verband.<br>Frank Börner beteiligt sich regelmäßig an Infoständen der Pankower AfD, was durch Bilder von deren Facebook-Präsenz zweifelsfrei belegt werden kann. So ist Börner auf einem Foto zu sehen, dass am 15. September 2014 online gestellt wurde und das ihn zusammen mit Herbert Mohr (Sprecher der AfD-Pankow, Vorsitzender der Berliner AfD-Jugend »Junge Alternative«, Abgeordentenhaus und BVV-Kandiadt der AfD) zeigt. Weiterhin beteiligte er sich am 14. Mai 2015 an einem Infostand zusammen mit Andrea Siewert (stellv. Sprecher der AfD-Pankow), Markus Egg (ehm. Sprecher der AfD-Pankow, Landes-und Bundesfachausschuss Bildung der AfD) und Thomas Weißbrich (BVV-Kandidat für AfD-Pankow, 90er/00er Jahre aktiv bei den REP’s und Vorsitzender der Republikanischen Jugend). Weißbrich machte sich in seiner Funktion als Vorsitzender der »Republikanischen Jugend« (RJ) mehrmals den »Spaß« am 20. April (dem Todestag von Adolf Hitler) Feiern für dessen rechte Anhängerschaft zu organisieren – so geschehen in den Jahren 2001 und 2002. Egg und Siewert unterstützten beide die AfD-interne »Erfurter Resolution«, die den Rechtsaußen-Kandidaten Björn Höcke unterstützte.</p><p><br>Auf Facebook ist er neben zahlreichen SC Union-Freunden auch mit den Pankower AfD-Mitgliedern Hartmut Hannaske und Olaf Busch befreundet. Dass er zu weitaus mehr AfD-Aktivisten in der Pankower AfD Kontakt pflegt ist belegt. Hartmut Hannaske ist ein Ex-DDR Bürgerrechtler und Liedermacher, der vor allem im Internet gegen Feminismus und Islam wettert. Olaf Busch war 2006 Spitzenkandidat der <a href="https://www.antifainfoblatt.de/artikel/expansion-oder-schill-out">Partei Rechtsstaatliche Offensive (PRO)</a> in Berlin. Die PRO war auch als »Schillpartei« bekannt, benannt nach deren Gründer, <a href="https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Schill">Ronald Schill</a>. Schill, auch bekannt als »Richter gnadenlos«, setzte sich in Hamburg für die Räumung von Wagenplätzen und die Vertreibung von Obdachlosen ein. Frank Börners Facebook-Profil zeigt bei den »Gefällt mir«-Angaben die Seiten »AfD-Fraktion im Brandenburgischen Landtag« und »Alternative für Deutschland – AfD« direkt neben den Club-Logos von »SC Union 06«, von Eisern Union oder sozialen Trägern wie »Lebenshilfe e.V.« (Stand: 20.07.2016). Auf dem einsehbaren Teil seiner Facebook-Seite findet sich auch ein Beitrag des (neu)rechten Blogs »Achse des Guten«.<br><br><strong>Frank Börner und der »SC Union Berlin 06«</strong><br><br>Dass sich die AfD selbst gegen gebürtige Deutsche richtet, deren Eltern einen Migrationshintergrund vorzuweisen haben, zeigen <a href="https://faz.net/aktuell/politik/inland/afd-vize-gauland-beleidigt-jerome-boateng-14257743.html">rassistische Äußerungen des stellvertretenden AfD-Bundessprechers Alexander Gauland</a> gegen den Fußballprofi Jérôme Boateng Ende Mai 2016. Gauland unterstrich mit seinem Kommentar »Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben« seine völkische Einstellung, in der nur ein weißer Mensch für ihn als »echter Deutscher« zählt. Im Januar 2015 organisierte der »SC Union Berlin 06« zusammen mit dem »FC Union Berlin« sogar ein Geflüchteten-Benefizspiel, für das Frank Börner maßgeblich gestaltete und für dass er das Stadionheft gestaltete. Sein anschließender Kommentar als Pressesprecher <a href="http://www.berliner-zeitung.de/sport/union/1--fc-union-berlin-gegen-den-sc-union-06-union-setzt-ein-zeichen-fuer-fluechtlinge-3267524">gegenüber der Berliner Zeitung</a>: <em>»Es war ein Spiel, in dem der ursprüngliche Sinn des Fußballs in Erscheinung getreten ist: Alle kommen zusammen und jeder ist willkommen«</em>. Diese Aussage will jedoch nicht so Recht zu der Position der AfD im Bezug auf Geflüchtete, deren Einreise, deren Unterbringung und deren Versorgung passen. Im Gegenteil – gerade unter AfDlern ist die Rede von einer »Willkommensdiktatur« weit verbreitet, womit der Begriff der »Willkommenskultur« als eine von der Regierung diktatorisch verordnete Praxis verunglimpft werden soll.</p><p><br>Selbst Börners Arbeitgeber, die Beuth Hochschule, bemüht sich mit dem Programm »Refugees welcome« Geflüchteten den Berufseinstieg zu erleichtern. Dass er seit mindestens 2014 Mitglied der AfD ist, wusste hier keiner oder störte anscheinend niemanden. »SC Union 06« als auch die Beuth Hochschule beherbergen Menschen aller Nationalitäten und stehen eigentlich für das Gegenteil von dem was die AfD fordert. Wir finden es darum unerträglich, dass Frank Börner in seinem sportlichen und beruflichen Umfeld politisch in Ruhe gelassen wird, während er für eine Rassistenpartei Wahlkampf macht, die sich gegen jedwede soziale Gleichberechtigung von Menschen richtet.</p><p><br>Abschließend lässt sich sagen, dass es nun an Frank Börner ist, sich zu entscheiden. Tritt er nicht aus der Partei aus steht der Verein in der Verantwortung, sich klar gegen Rassismus und Sozialchauvinismus zu positionieren und sich von Frank Börner zu trennen und ihn für seine politischen Tätigkeiten in die Verantwortung zu ziehen. Eine Positionierung wäre in diesem Zusammenhang auch von Verantwortlichen des »FC Union Berlin« wünschensert. Börner ist in deren Vereinsstadion nicht nur Dauergast beim <a href="http://www.tagesspiegel.de/sport/berlinsport/alte-bekannte-im-berliner-fussball-7-sc-union-06-die-erben-der-schlosserjungs/6916438.html">Schwesterverein des »SC Union«</a>, sondern spielt auch in der Zusammenarbeit beider Vereine immer wieder eine Rolle.<br><br>Gerade jetzt, da die AfD dabei ist, in diverese Landtage in Deutschland einzuziehen, wieder massenhaft Geflüchtetenunterkünfte brennen und rechte Übergriffe einen massiven Anstieg verzeichnen, wird es immer wichtiger eine klare Position zu dem Rechtsruck zum Ausdruck zu bringen.<br><br><strong>North East Antifa (NEA) | 06. Juli 2016</strong></p><p><strong><a href="http://antifa-nordost.org/">www.antifa-nordost.org</a></strong></p>
Mitglieder der rechten Partei »Alternative für Deutschland« (AfD) finden sich heutzutage in allen Gesellschaftsschichten. Ihre Politik steht jedoch nicht selten im Gegensatz zu den Lebensrealitäten und dem sozialen Umfeld der einzelnen Parteimitglieder. Ein gutes Beispiel dafür ist Frank Börner – aktives Mitglied der Pankower AfD und gleichzeitig [Vereinspressesprecher](https://www.fc-union-berlin.de/verein/aktuelle- meldungen/details/Angebot-zum-Saisonstart-Ein-Monat-AFTV-geschenkt--905z/) und [Websmaster](http://scunion06-berlin.de/index.php?option=com_content&view=article&id=15&Itemid=17) des [»SC Union Berlin 06«](https://de.wikipedia.org/wiki/SC_Union_06_Berlin). AfD’ler wie Börner nutzen die Möglichkeit sich im »Privaten« an politischen Versammlungen der AfD zu beteiligen, ohne dafür auf der Arbeit oder im Sportverein zur Rede gestellt zu werden. Der SC Union ist in Moabit seit Jahren eine feste Instanz was Fußballangeht, hat viele migrantische Spieler*innen und Fans, was im klaren Widerspruch zu den Forderungen der AfD steht. Bisher musste Börner sich nicht zwischen den Aktiviät in einer Rassist*innenpartei und dem Engagement im Fußballverein, der sich als interkulturell und offen für alle* versteht entscheiden, da ihn niemand offen dafür kritisierte. Dass diese Kritik nun von außen kommt ist nicht optimal, aber unumgänglich, denn: Die AfD ist die Partei der PEGIDA- Demonstrant*innen und das Sprachrohr der rechten Brandstifter*innen in ganz Deutschland. Darum wollen wir im folgenden über Frank Börner informieren und ihn auffordern, sich für bunten, progressiven Fußball und gegen die rassistische Politik der AfD zu entscheiden. **Was will die AfD?** Keine Partei inszeniert sich momentan so öffentlichkeitswirksam wie die AfD. Zwar geraten führende AfD-Spitzenfunktionäre massiv unter Druck, wenn sie fordern Geflüchtete an den Außengrenzen erschießen zu lassen, dennoch bleibt der öffentliche Aufschrei aus und Umfragewerte sehen die AfD in Berlin bei 14% der Stimmen. Kein Wunder, denn derlei Tabubrüche sind kalkuliert und gehören zur parteiinternen Strategie. Mit der Hetze gegen Mitgrant*innen und Geflüchtete gewinnt die AfD schließlich ihre Basis. Das völkische Denken vereint eben den Vorstandschef, die Adlige, den Fußballfan und die Wutbürgerin. Auch die Forderungen nach einem gesetzliches Verbot von Abtreibungen oder die Reichensteuer abzuschaffen sind nun im Parteiprogramm verankert. Derlei Forderungen dienen allerdings (noch) nicht als Aufhänger für Wahlkämpfe. Nach der Kampagne gegen Geflüchtete schießt sich die AfD nun auf Muslime ein und fordert das faktische Verbot von Moscheen, sowie das Tragen von Kopftüchern in öffentlichen Räumen Die sich sonst so gesetzestreu gebende AfD arbeitet mit ihrer aktuellen Kampagne massiv auf eine Abschaffung der im Grundrecht garantierten freien Religionsausübung hin. **Frank Börners – Wirken und Kontakte in der AfD** Seit sich die Partei vom neoliberalen Flügel um den ehemaligen Parteiführer Bernd Lucke im Juli 2015 trennte, hat die AfD sich von einer rechten und marktradikalen Partei zu einer klar völkischen und rassistischen Partei entwickelt. Frank Börner der seit 2014, vermutlich sogar seit der Parteigründung 2013 AfD-Mitglied ist, hat all diese Diskussionen und Zäsuren mitgemacht, ohne sich von seiner Partei abzugrenzen oder auszutreten. Börner fuhr zu den AfD-Bundesparteitagen nach Bremen am 30. Januar 2015 und zum Bundesparteitag nach Stuttgart am 30. April 2016. Weder das Ausscheiden des gemäßigt-rechten Flügels im Sommer 2015, noch die Verabschiedung des aktuellen Parteiprogramms in Stuttgart, gaben Börner Anlass auszutreten. Wer ein so rechtes Parteiprogramm mitträgt, hat sich politisch disqualifiziert. Börner ist bis heute Mitglied und kann nicht behaupten von dem Rechtsruck in der AfD nichts mitbekommen zu haben. Schließlich ist dies keine Erfindung der »Lügenpresse«, sondern parteiinterne Realität – auch im Pankower AfD-Verband. Frank Börner beteiligt sich regelmäßig an Infoständen der Pankower AfD, was durch Bilder von deren Facebook-Präsenz zweifelsfrei belegt werden kann. So ist Börner auf einem Foto zu sehen, dass am 15. September 2014 online gestellt wurde und das ihn zusammen mit Herbert Mohr (Sprecher der AfD-Pankow, Vorsitzender der Berliner AfD-Jugend »Junge Alternative«, Abgeordentenhaus und BVV-Kandiadt der AfD) zeigt. Weiterhin beteiligte er sich am 14. Mai 2015 an einem Infostand zusammen mit Andrea Siewert (stellv. Sprecher der AfD-Pankow), Markus Egg (ehm. Sprecher der AfD-Pankow, Landes-und Bundesfachausschuss Bildung der AfD) und Thomas Weißbrich (BVV-Kandidat für AfD-Pankow, 90er/00er Jahre aktiv bei den REP’s und Vorsitzender der Republikanischen Jugend). Weißbrich machte sich in seiner Funktion als Vorsitzender der »Republikanischen Jugend« (RJ) mehrmals den »Spaß« am 20. April (dem Todestag von Adolf Hitler) Feiern für dessen rechte Anhängerschaft zu organisieren – so geschehen in den Jahren 2001 und 2002. Egg und Siewert unterstützten beide die AfD-interne »Erfurter Resolution«, die den Rechtsaußen-Kandidaten Björn Höcke unterstützte. Auf Facebook ist er neben zahlreichen SC Union-Freunden auch mit den Pankower AfD-Mitgliedern Hartmut Hannaske und Olaf Busch befreundet. Dass er zu weitaus mehr AfD-Aktivisten in der Pankower AfD Kontakt pflegt ist belegt. Hartmut Hannaske ist ein Ex-DDR Bürgerrechtler und Liedermacher, der vor allem im Internet gegen Feminismus und Islam wettert. Olaf Busch war 2006 Spitzenkandidat der [Partei Rechtsstaatliche Offensive (PRO)](https://www.antifainfoblatt.de/artikel/expansion-oder-schill-out) in Berlin. Die PRO war auch als »Schillpartei« bekannt, benannt nach deren Gründer, [Ronald Schill](https://de.wikipedia.org/wiki/Ronald_Schill). Schill, auch bekannt als »Richter gnadenlos«, setzte sich in Hamburg für die Räumung von Wagenplätzen und die Vertreibung von Obdachlosen ein. Frank Börners Facebook-Profil zeigt bei den »Gefällt mir«-Angaben die Seiten »AfD-Fraktion im Brandenburgischen Landtag« und »Alternative für Deutschland – AfD« direkt neben den Club-Logos von »SC Union 06«, von Eisern Union oder sozialen Trägern wie »Lebenshilfe e.V.« (Stand: 20.07.2016). Auf dem einsehbaren Teil seiner Facebook-Seite findet sich auch ein Beitrag des (neu)rechten Blogs »Achse des Guten«. **Frank Börner und der »SC Union Berlin 06«** Dass sich die AfD selbst gegen gebürtige Deutsche richtet, deren Eltern einen Migrationshintergrund vorzuweisen haben, zeigen [rassistische Äußerungen des stellvertretenden AfD-Bundessprechers Alexander Gauland](https://faz.net/aktuell/politik/inland/afd-vize-gauland-beleidigt- jerome-boateng-14257743.html) gegen den Fußballprofi Jérôme Boateng Ende Mai 2016. Gauland unterstrich mit seinem Kommentar »Die Leute finden ihn als Fußballspieler gut. Aber sie wollen einen Boateng nicht als Nachbarn haben« seine völkische Einstellung, in der nur ein weißer Mensch für ihn als »echter Deutscher« zählt. Im Januar 2015 organisierte der »SC Union Berlin 06« zusammen mit dem »FC Union Berlin« sogar ein Geflüchteten-Benefizspiel, für das Frank Börner maßgeblich gestaltete und für dass er das Stadionheft gestaltete. Sein anschließender Kommentar als Pressesprecher [gegenüber der Berliner Zeitung](http://www.berliner-zeitung.de/sport/union/1--fc-union- berlin-gegen-den-sc-union-06-union-setzt-ein-zeichen-fuer- fluechtlinge-3267524): _»Es war ein Spiel, in dem der ursprüngliche Sinn des Fußballs in Erscheinung getreten ist: Alle kommen zusammen und jeder ist willkommen«_. Diese Aussage will jedoch nicht so Recht zu der Position der AfD im Bezug auf Geflüchtete, deren Einreise, deren Unterbringung und deren Versorgung passen. Im Gegenteil – gerade unter AfDlern ist die Rede von einer »Willkommensdiktatur« weit verbreitet, womit der Begriff der »Willkommenskultur« als eine von der Regierung diktatorisch verordnete Praxis verunglimpft werden soll. Selbst Börners Arbeitgeber, die Beuth Hochschule, bemüht sich mit dem Programm »Refugees welcome« Geflüchteten den Berufseinstieg zu erleichtern. Dass er seit mindestens 2014 Mitglied der AfD ist, wusste hier keiner oder störte anscheinend niemanden. »SC Union 06« als auch die Beuth Hochschule beherbergen Menschen aller Nationalitäten und stehen eigentlich für das Gegenteil von dem was die AfD fordert. Wir finden es darum unerträglich, dass Frank Börner in seinem sportlichen und beruflichen Umfeld politisch in Ruhe gelassen wird, während er für eine Rassistenpartei Wahlkampf macht, die sich gegen jedwede soziale Gleichberechtigung von Menschen richtet. Abschließend lässt sich sagen, dass es nun an Frank Börner ist, sich zu entscheiden. Tritt er nicht aus der Partei aus steht der Verein in der Verantwortung, sich klar gegen Rassismus und Sozialchauvinismus zu positionieren und sich von Frank Börner zu trennen und ihn für seine politischen Tätigkeiten in die Verantwortung zu ziehen. Eine Positionierung wäre in diesem Zusammenhang auch von Verantwortlichen des »FC Union Berlin« wünschensert. Börner ist in deren Vereinsstadion nicht nur Dauergast beim [Schwesterverein des »SC Union«](http://www.tagesspiegel.de/sport/berlinsport/alte-bekannte-im- berliner-fussball-7-sc-union-06-die-erben-der-schlosserjungs/6916438.html), sondern spielt auch in der Zusammenarbeit beider Vereine immer wieder eine Rolle. Gerade jetzt, da die AfD dabei ist, in diverese Landtage in Deutschland einzuziehen, wieder massenhaft Geflüchtetenunterkünfte brennen und rechte Übergriffe einen massiven Anstieg verzeichnen, wird es immer wichtiger eine klare Position zu dem Rechtsruck zum Ausdruck zu bringen. **North East Antifa (NEA) | 06. Juli 2016** **[www.antifa-nordost.org](http://antifa-nordost.org/)**
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Schluss damit! Antirassistische Demonstration gegen den Abschiebeknast in Büren
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[ "Antirassismus & Migration", "Repression" ]
[ "Büren (Westfalen)" ]
[ "Deutschland", "D-Mitte" ]
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<p><em>Antirassistische Demonstration gegen den Abschiebeknast in Büren am Samstag, 08.09.2012 um 12:00 Uhr</em></p> <p>In Büren steht mit über 300 Haftplätzen das größte Abschiebegefängnis Deutschlands. Die Menschen, die hier eingesperrt sind, haben gegen kein Gesetz verstoßen. Sie sind in Haft, damit ihre Abschiebung sichergestellt werden kann. Sie haben ihr Land verlassen auf der Suche nach Sicherheit und einer Lebensperspektive. Seit Anfang der 90er Jahre arbeitet der deutsche Staat verstärkt daran, Einwanderung zu kontrollieren, zu steuern und zu bekämpfen.
<p><em>Antirassistische Demonstration gegen den Abschiebeknast in Büren am Samstag, 08.09.2012 um 12:00 Uhr</em></p> <p>In Büren steht mit über 300 Haftplätzen das größte Abschiebegefängnis Deutschlands. Die Menschen, die hier eingesperrt sind, haben gegen kein Gesetz verstoßen. Sie sind in Haft, damit ihre Abschiebung sichergestellt werden kann. Sie haben ihr Land verlassen auf der Suche nach Sicherheit und einer Lebensperspektive. Seit Anfang der 90er Jahre arbeitet der deutsche Staat verstärkt daran, Einwanderung zu kontrollieren, zu steuern und zu bekämpfen.<!--break--></p><p><br> Als der Rat der Stadt Büren Anfang der 90er die Wahl zwischen einer Unterkunft für Flüchtlinge und dem Abschiebeknast hatte, entschied er sich mit großer Mehrheit für den Knast. Fernab von jeder Öffentlichkeit, ausgestattet mit neuester Sicherheitstechnologie und umgeben von einer sechs Meter hohen Betonmauer befindet sich der Knast rund acht Kilometer von Büren entfernt in einem Waldgebiet. Das war den meisten wohl lieber, als Flüchtlinge die sich im Städtchen selbst aufhalten und bewegen. Büren ist ein Symbol für den heimlichen und unheimlichen Rassismus in Deutschland geworden.</p><p>&nbsp;</p> <div> <p><a href="http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/aufruf-auf-englischenglish/">Aufruf auf Englisch/English</a><br> <a href="http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/aufruf-auf-franzoesisch-francais/">Aufruf auf Französisch/francais</a><br> <a href="http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/aufruf-auf-portugiesisch-portugues/">Aufruf auf Portugiesisch / Português</a><br> <a href="http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/aufruf-auf-tuerkisch-tuerkce/">Aufruf auf Türkisch / Türkçe</a> </p><p>http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/</p></div> <p><strong>&nbsp;</strong></p><p><strong>Abschiebehaft und andere Formen der Unterdrückung</strong></p><p><strong><br></strong></p> <p>Abschiebeknäste sind Ausdruck einer rassistischen Politik gegenüber Flüchtlingen und MigrantInnen. Sie stellen sicher, dass Menschen die aus Angst und Not in die BRD geflohen sind, gegen ihren Willen in Elend, Folter und Tod abgeschoben werden.</p><p><br> Neben der Abschiebehaft haben die rassistischen Sondergesetze noch eine Vielzahl anderer unmenschlicher Praktiken zu bieten. Das Asylbewerberleistungsgesetz gewährt Migrantinnen und Migranten nur etwa 65% des Sozialhilfesatzes, viele bekommen anstelle von Bargeld lediglich Wertgutscheine, mit denen sie nur in bestimmten Läden und zu bestimmten Konditionen einkaufen können. Noch entwürdigender ist die Versorgung mit zusammengestellten Lebensmittelpaketen, bei denen keine Rücksicht auf Ernährungsgewohnheiten oder Allergien genommen wird. Viele sind gezwungen unter katastrophalen Bedingungen in Lagern zu leben, oft am Rand oder außerhalb der Stadt, was die Isolation zusätzlich fördert. Wenn es ihnen überhaupt erlaubt ist zu arbeiten, stellen die Bevorzugung von Deutschen auf dem Arbeitsmarkt und die umständliche Genehmigungspraxis ein faktisches Arbeitsverbot dar.</p><p><br> Eine weitere Schikane ist die so genannte „Residenzpflicht“, die es Flüchtlingen verbietet, ein bestimmtes Gebiet, beispielsweise den Landkreis, zu verlassen. Eine Sondergenehmigung kostet manchmal Geld und ist immer von der Willkür der entsprechenden Ausländerbehörde abhängig. Der Verstoß gegen dieses unglaubliche und europaweit einzigartige Gesetz kann Geld- und Haftstrafen zur Folge haben. Ein anderes Beispiel für den alltäglichen Rassismus sind die „verdachtsunabhängig“ genannten Kontrollen durch die Polizei, mit denen People of Color aufgrund ihres Aussehens belästigt und kriminalisiert werden.<br> Aber gegen die Repressionen gibt es auch selbst organisierten Widerstand. So wehren sich immer wieder Flüchtlinge kollektiv gegen die Isolation in Lagern, gegen die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit durch die Residenzpflicht und für ein würdiges Leben. Breitenworbis in Thüringen, Meinersen in Niedersachsen und Velbert in NRW sind Orte, an denen es LagerbewohnerInnen gelungen ist, gemeinsam gegen ihre oft jahrelange Unterbringung in Heimen und Lagern zu protestieren und Öffentlichkeit herzustellen.</p><p>&nbsp;</p> <p>All diese Mechanismen und Gesetze gegen MigrantInnen sollen Einwanderung verhindern und in Deutschland lebenden Flüchtlingen eine Teilhabe verweigern.<br> Dabei wird verschwiegen, dass eine Vielzahl der Fluchtgründe hausgemacht sind: Waffenlieferungen an das türkische Regime oder die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Diktaturen wie dem Iran und Syrien sorgen dafür, dass Millionen von Menschen massiv ausgebeutet und unterdrückt werden und oftmals keine Alternative zur Migration haben. Aber auch fernab dieser Realität sollte es für jeden Menschen eine Selbstverständlichkeit sein, sich dort aufhalten zu können, wo er will. Staatsgrenzen sind immer Gebilde von Machtinteressen. Schaffen wir eine grenzenlose Welt ohne Reisepässe und Schlagbäume! </p><p>&nbsp;</p> <p><strong>FRONTEX demontieren!</strong></p><p><strong><br></strong></p> <p>Das Mittelmeer ist in den letzten Jahren für Tausende Menschen zum Grab geworden. Mit Hilfe von Drohnen, Satellitensuchsystemen, Kameras und Schnellbooten werden die Grenzen überwacht und die „Boat People“ genannten Flüchtlinge ferngehalten. Wie viele auf dem Weg ertrunken und verdurstet sind, kann niemand genau sagen. Wer die Verantwortung dafür trägt, dagegen schon: je stärker die EU-Außengrenzen kontrolliert werden, desto schwieriger wird es für die Boat People, das rettende Ufer zu erreichen. Die Boote weichen auf immer gefährlichere Routen aus, um nicht abgefangen und zurückgeschickt zu werden. Führende Rolle in diesem Krieg gegen Migration spielt die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX. Ihre Mittel und Befugnisse steigen von Jahr zu Jahr, mit tödlichen Folgen. So kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen auf hoher See: Benzin- und Wasserreserven werden konfisziert, um die Flüchtlinge zum Umkehren zu bewegen, Boote abgedrängt oder gleich versenkt. FRONTEX muss aufgelöst und die Reisewege müssen freigegeben werden!</p><p>&nbsp;</p> <p><strong>Was sollen denn eigentlich alle in Dublin II?</strong></p><p><strong><br></strong></p> <p>In der so genannten Dublin II-Verordnung der Europäischen Union ist geregelt, welches EU-Land für einen Asylantrag zuständig ist. Und das ist in der Regel das Land, in das ein Flüchtling zuerst einreist. Deutschland hat keine EU-Außengrenze und kann deshalb Flüchtlinge, die hier einen Asylantrag stellen wollen, zurückschieben. Dublin II bedeutet unermessliches menschliches Leid und führt dazu, dass viele Flüchtlinge inzwischen keinen Schutz mehr erhalten, weil Länder wie Rumänien, Italien, Griechenland, Malta oder Zypern aufgrund ihrer schlechten wirtschaftlichen Lage mit der Aufnahme und Versorgung der Flüchtlinge und der Durchführung der Asylverfahren überfordert sind. Nicht selten passiert es, dass Flüchtlinge über Kettenabschiebungen zurück in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden, z.B. über Rumänien nach Syrien in die Hände ihrer Folterer.</p><p><br> Im April 2012 wurde in der griechischen Hauptstadt Athen ein neues Containerhaftlager eröffnet, mit Platz für über tausend Menschen. Landesweit sind rund 30 ähnliche Einrichtungen geplant.Die EU finanziert nicht nur den Bau, sondern auch die laufende Kosten für diese neuen griechischen Haftlager. Auch mit dem Bau eines Flüchtlingsabwehrzaunes im Evros-Gebiet zwischen Griechenland und der Türkei wurde inzwischen begonnen.</p><p><br> Auf Malta werden ankommende Flüchtlinge ausnahmslos inhaftiert, meistens zwölf, manchmal bis zu 18 Monate lang. Ihrer Entlassung aus den „Closed Detention Centers“ folgt die Überweisung in meist überfüllte offene Lager und anschließend nicht selten die völlige Mittel- und Obdachlosigkeit. Malta ist für Flüchtlinge eine Sackgasse.</p><p><br> Wir fordern ein Ende der Inhaftierungen geflüchteter und die Abschaffung von Abschiebungen. Wer kommen will, soll kommen dürfen – wer bleiben will, soll bleiben dürfen!</p><p>&nbsp;</p> <p><strong>Und was hat das mit Büren zu tun?</strong></p><p><strong><br></strong></p> <p>Um Menschen in Abschiebehaft zu stecken, reicht allein der „begründete Verdacht“ aus, dass sie sich ihrer Abschiebung entziehen wollen. Bis zu 18 Monate kann dann die Inhaftierung dauern, ohne Prozess, als reine Verwaltungsmaßnahme. Zur „Disziplinierung“ von Gefangenen werden Arreststrafen verhängt, d.h. bis zu vier Wochen Leben in totaler Isolierung, ohne Radio, Zeitung, Fernsehen, Bücher, Telefon, ohne Kontakt zu Mithäftlingen.</p><p><br> Seit Ende 2011 sind in Büren auch weibliche Häftlinge untergebracht, nachdem der Frauen-Abschiebeknast in Neuss geschlossen worden ist. Die notwendige psychologische Hilfe, die viele von ihnen dringend benötigen, nachdem sie in ihren Herkunftsländern, auf der Flucht oder in der Illegalität Opfer sexualisierter und anderer Gewalt wurden, erhalten sie in keiner Weise. Ganz im Gegenteil: Deutsche Behörden und die Haft schreiben die Gewaltgeschichten fort. Auch in der Angst vor der Abschiebung in die unerträglichen Lebenssituationen, vor denen sie geflohen sind, werden die Menschen alleine gelassen.</p><p><br> Werden Menschen hier aufgegriffen, die über ein anderes EU-Land eingereist sind, werden sie aufgrund des oben beschriebenen Dublin II-Systems umgehend dorthin zurückgeschoben. Bis zu ihrer Abschiebung werden viele in Abschiebehaft gebracht, zum Beispiel hier nach Büren. Sie warten dort darauf, in ein anderes europäisches Land abgeschoben zu werden. Was dann mit ihnen passiert, ist meist unklar. Entweder sie werden vor Ort erneut inhaftiert, einfach auf die Straße gesetzt oder weiter abgeschoben. Ein funktionierendes Asylverfahren ist nur in den wenigsten Fällen gewährleistet. So entledigt sich der deutsche Staat elegant seiner Verantwortung für Schutzsuchende und übt gleichzeitig Druck aus, damit die EU-Außengrenzen noch stärker überwacht und abgeschottet werden. </p><p>&nbsp;</p> <p>Am 30.8.1999 verbrannte Rachid Sbaai in einer Isolationszelle des Bürener Knastes. Aus Furcht vor der bevorstehenden Abschiebung haben sich seit der faktischen Abschaffung des Asylrechts 1993 mehr als 60 Menschen in deutschen Abschiebeknästen das Leben genommen. Die herrschende Abschiebepolitik hat diese und viele weitere Tote zu verantworten.</p><p>&nbsp;</p><p><strong>Bringen wir diese Mauern zum Einstürzen! Abschiebehaft abschaffen! Abschiebungen beenden!<br> Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall!<br> Weg mit den rassistischen Sondergesetzen – Gleiche Rechte und Bewegungsfreiheit für alle!</strong></p>
_Antirassistische Demonstration gegen den Abschiebeknast in Büren am Samstag, 08.09.2012 um 12:00 Uhr_ In Büren steht mit über 300 Haftplätzen das größte Abschiebegefängnis Deutschlands. Die Menschen, die hier eingesperrt sind, haben gegen kein Gesetz verstoßen. Sie sind in Haft, damit ihre Abschiebung sichergestellt werden kann. Sie haben ihr Land verlassen auf der Suche nach Sicherheit und einer Lebensperspektive. Seit Anfang der 90er Jahre arbeitet der deutsche Staat verstärkt daran, Einwanderung zu kontrollieren, zu steuern und zu bekämpfen. Als der Rat der Stadt Büren Anfang der 90er die Wahl zwischen einer Unterkunft für Flüchtlinge und dem Abschiebeknast hatte, entschied er sich mit großer Mehrheit für den Knast. Fernab von jeder Öffentlichkeit, ausgestattet mit neuester Sicherheitstechnologie und umgeben von einer sechs Meter hohen Betonmauer befindet sich der Knast rund acht Kilometer von Büren entfernt in einem Waldgebiet. Das war den meisten wohl lieber, als Flüchtlinge die sich im Städtchen selbst aufhalten und bewegen. Büren ist ein Symbol für den heimlichen und unheimlichen Rassismus in Deutschland geworden. [Aufruf auf Englisch/English](http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/aufruf- auf-englischenglish/) [Aufruf auf Französisch/francais](http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/aufruf-auf- franzoesisch-francais/) [Aufruf auf Portugiesisch / Português](http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/aufruf-auf-portugiesisch- portugues/) [Aufruf auf Türkisch / Türkçe](http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/aufruf- auf-tuerkisch-tuerkce/) http://schlussdamit.blogsport.de/aufruf/ ** ** **Abschiebehaft und andere Formen der Unterdrückung** ** ** Abschiebeknäste sind Ausdruck einer rassistischen Politik gegenüber Flüchtlingen und MigrantInnen. Sie stellen sicher, dass Menschen die aus Angst und Not in die BRD geflohen sind, gegen ihren Willen in Elend, Folter und Tod abgeschoben werden. Neben der Abschiebehaft haben die rassistischen Sondergesetze noch eine Vielzahl anderer unmenschlicher Praktiken zu bieten. Das Asylbewerberleistungsgesetz gewährt Migrantinnen und Migranten nur etwa 65% des Sozialhilfesatzes, viele bekommen anstelle von Bargeld lediglich Wertgutscheine, mit denen sie nur in bestimmten Läden und zu bestimmten Konditionen einkaufen können. Noch entwürdigender ist die Versorgung mit zusammengestellten Lebensmittelpaketen, bei denen keine Rücksicht auf Ernährungsgewohnheiten oder Allergien genommen wird. Viele sind gezwungen unter katastrophalen Bedingungen in Lagern zu leben, oft am Rand oder außerhalb der Stadt, was die Isolation zusätzlich fördert. Wenn es ihnen überhaupt erlaubt ist zu arbeiten, stellen die Bevorzugung von Deutschen auf dem Arbeitsmarkt und die umständliche Genehmigungspraxis ein faktisches Arbeitsverbot dar. Eine weitere Schikane ist die so genannte „Residenzpflicht“, die es Flüchtlingen verbietet, ein bestimmtes Gebiet, beispielsweise den Landkreis, zu verlassen. Eine Sondergenehmigung kostet manchmal Geld und ist immer von der Willkür der entsprechenden Ausländerbehörde abhängig. Der Verstoß gegen dieses unglaubliche und europaweit einzigartige Gesetz kann Geld- und Haftstrafen zur Folge haben. Ein anderes Beispiel für den alltäglichen Rassismus sind die „verdachtsunabhängig“ genannten Kontrollen durch die Polizei, mit denen People of Color aufgrund ihres Aussehens belästigt und kriminalisiert werden. Aber gegen die Repressionen gibt es auch selbst organisierten Widerstand. So wehren sich immer wieder Flüchtlinge kollektiv gegen die Isolation in Lagern, gegen die Einschränkung ihrer Bewegungsfreiheit durch die Residenzpflicht und für ein würdiges Leben. Breitenworbis in Thüringen, Meinersen in Niedersachsen und Velbert in NRW sind Orte, an denen es LagerbewohnerInnen gelungen ist, gemeinsam gegen ihre oft jahrelange Unterbringung in Heimen und Lagern zu protestieren und Öffentlichkeit herzustellen. All diese Mechanismen und Gesetze gegen MigrantInnen sollen Einwanderung verhindern und in Deutschland lebenden Flüchtlingen eine Teilhabe verweigern. Dabei wird verschwiegen, dass eine Vielzahl der Fluchtgründe hausgemacht sind: Waffenlieferungen an das türkische Regime oder die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Diktaturen wie dem Iran und Syrien sorgen dafür, dass Millionen von Menschen massiv ausgebeutet und unterdrückt werden und oftmals keine Alternative zur Migration haben. Aber auch fernab dieser Realität sollte es für jeden Menschen eine Selbstverständlichkeit sein, sich dort aufhalten zu können, wo er will. Staatsgrenzen sind immer Gebilde von Machtinteressen. Schaffen wir eine grenzenlose Welt ohne Reisepässe und Schlagbäume! **FRONTEX demontieren!** ** ** Das Mittelmeer ist in den letzten Jahren für Tausende Menschen zum Grab geworden. Mit Hilfe von Drohnen, Satellitensuchsystemen, Kameras und Schnellbooten werden die Grenzen überwacht und die „Boat People“ genannten Flüchtlinge ferngehalten. Wie viele auf dem Weg ertrunken und verdurstet sind, kann niemand genau sagen. Wer die Verantwortung dafür trägt, dagegen schon: je stärker die EU-Außengrenzen kontrolliert werden, desto schwieriger wird es für die Boat People, das rettende Ufer zu erreichen. Die Boote weichen auf immer gefährlichere Routen aus, um nicht abgefangen und zurückgeschickt zu werden. Führende Rolle in diesem Krieg gegen Migration spielt die europäische Grenzschutzagentur FRONTEX. Ihre Mittel und Befugnisse steigen von Jahr zu Jahr, mit tödlichen Folgen. So kommt es immer wieder zu Menschenrechtsverletzungen auf hoher See: Benzin- und Wasserreserven werden konfisziert, um die Flüchtlinge zum Umkehren zu bewegen, Boote abgedrängt oder gleich versenkt. FRONTEX muss aufgelöst und die Reisewege müssen freigegeben werden! **Was sollen denn eigentlich alle in Dublin II?** ** ** In der so genannten Dublin II-Verordnung der Europäischen Union ist geregelt, welches EU-Land für einen Asylantrag zuständig ist. Und das ist in der Regel das Land, in das ein Flüchtling zuerst einreist. Deutschland hat keine EU- Außengrenze und kann deshalb Flüchtlinge, die hier einen Asylantrag stellen wollen, zurückschieben. Dublin II bedeutet unermessliches menschliches Leid und führt dazu, dass viele Flüchtlinge inzwischen keinen Schutz mehr erhalten, weil Länder wie Rumänien, Italien, Griechenland, Malta oder Zypern aufgrund ihrer schlechten wirtschaftlichen Lage mit der Aufnahme und Versorgung der Flüchtlinge und der Durchführung der Asylverfahren überfordert sind. Nicht selten passiert es, dass Flüchtlinge über Kettenabschiebungen zurück in ihre Herkunftsländer abgeschoben werden, z.B. über Rumänien nach Syrien in die Hände ihrer Folterer. Im April 2012 wurde in der griechischen Hauptstadt Athen ein neues Containerhaftlager eröffnet, mit Platz für über tausend Menschen. Landesweit sind rund 30 ähnliche Einrichtungen geplant.Die EU finanziert nicht nur den Bau, sondern auch die laufende Kosten für diese neuen griechischen Haftlager. Auch mit dem Bau eines Flüchtlingsabwehrzaunes im Evros-Gebiet zwischen Griechenland und der Türkei wurde inzwischen begonnen. Auf Malta werden ankommende Flüchtlinge ausnahmslos inhaftiert, meistens zwölf, manchmal bis zu 18 Monate lang. Ihrer Entlassung aus den „Closed Detention Centers“ folgt die Überweisung in meist überfüllte offene Lager und anschließend nicht selten die völlige Mittel- und Obdachlosigkeit. Malta ist für Flüchtlinge eine Sackgasse. Wir fordern ein Ende der Inhaftierungen geflüchteter und die Abschaffung von Abschiebungen. Wer kommen will, soll kommen dürfen – wer bleiben will, soll bleiben dürfen! **Und was hat das mit Büren zu tun?** ** ** Um Menschen in Abschiebehaft zu stecken, reicht allein der „begründete Verdacht“ aus, dass sie sich ihrer Abschiebung entziehen wollen. Bis zu 18 Monate kann dann die Inhaftierung dauern, ohne Prozess, als reine Verwaltungsmaßnahme. Zur „Disziplinierung“ von Gefangenen werden Arreststrafen verhängt, d.h. bis zu vier Wochen Leben in totaler Isolierung, ohne Radio, Zeitung, Fernsehen, Bücher, Telefon, ohne Kontakt zu Mithäftlingen. Seit Ende 2011 sind in Büren auch weibliche Häftlinge untergebracht, nachdem der Frauen-Abschiebeknast in Neuss geschlossen worden ist. Die notwendige psychologische Hilfe, die viele von ihnen dringend benötigen, nachdem sie in ihren Herkunftsländern, auf der Flucht oder in der Illegalität Opfer sexualisierter und anderer Gewalt wurden, erhalten sie in keiner Weise. Ganz im Gegenteil: Deutsche Behörden und die Haft schreiben die Gewaltgeschichten fort. Auch in der Angst vor der Abschiebung in die unerträglichen Lebenssituationen, vor denen sie geflohen sind, werden die Menschen alleine gelassen. Werden Menschen hier aufgegriffen, die über ein anderes EU-Land eingereist sind, werden sie aufgrund des oben beschriebenen Dublin II-Systems umgehend dorthin zurückgeschoben. Bis zu ihrer Abschiebung werden viele in Abschiebehaft gebracht, zum Beispiel hier nach Büren. Sie warten dort darauf, in ein anderes europäisches Land abgeschoben zu werden. Was dann mit ihnen passiert, ist meist unklar. Entweder sie werden vor Ort erneut inhaftiert, einfach auf die Straße gesetzt oder weiter abgeschoben. Ein funktionierendes Asylverfahren ist nur in den wenigsten Fällen gewährleistet. So entledigt sich der deutsche Staat elegant seiner Verantwortung für Schutzsuchende und übt gleichzeitig Druck aus, damit die EU-Außengrenzen noch stärker überwacht und abgeschottet werden. Am 30.8.1999 verbrannte Rachid Sbaai in einer Isolationszelle des Bürener Knastes. Aus Furcht vor der bevorstehenden Abschiebung haben sich seit der faktischen Abschaffung des Asylrechts 1993 mehr als 60 Menschen in deutschen Abschiebeknästen das Leben genommen. Die herrschende Abschiebepolitik hat diese und viele weitere Tote zu verantworten. **Bringen wir diese Mauern zum Einstürzen! Abschiebehaft abschaffen! Abschiebungen beenden! Kein Mensch ist illegal – Bleiberecht überall! Weg mit den rassistischen Sondergesetzen – Gleiche Rechte und Bewegungsfreiheit für alle!**
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Die Flugblattaktion "Extremismus der Mitte" - kritischer Rückblick und Versuch einer Auswertung
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<p>Im Wintersemester 2013/14 thematisierte in Rostock eine Gruppe namens „Kritische Uni“ öffentlich, dass es an der Uni mehrere Dozierende mit Verbindungen zu rechten Netzwerken und Ideologien gibt. Als Mittel ihrer Wahl nutzen die Studierenden dafür Flugblätter und einen Blog (<a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2013/10/14/extremismus-der-mitte-rostocker-profs-und-der-rechte-rand/">Flugblatt</a> mit den Vorwürfen). Die Aktion sorgte für ziemlichen Wirbel in der Stadt. Deshalb möchten wir in drei Teilen die Aktion öffentlich auswerten. Im Folgenden soll versucht werden, das Geschehen darzustellen, zu analysieren und vorsichtig zu interpretieren. Daraufhin wagen wir auch ein die Aktion kritisch beleuchtendes Resümee. Zuletzt folgt eine Darstellung der häufigsten Erwiderungen auf den Flyer und einige Erklärungen dazu.
<p>Im Wintersemester 2013/14 thematisierte in Rostock eine Gruppe namens „Kritische Uni“ öffentlich, dass es an der Uni mehrere Dozierende mit Verbindungen zu rechten Netzwerken und Ideologien gibt. Als Mittel ihrer Wahl nutzen die Studierenden dafür Flugblätter und einen Blog (<a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2013/10/14/extremismus-der-mitte-rostocker-profs-und-der-rechte-rand/">Flugblatt</a> mit den Vorwürfen). Die Aktion sorgte für ziemlichen Wirbel in der Stadt. Deshalb möchten wir in drei Teilen die Aktion öffentlich auswerten. Im Folgenden soll versucht werden, das Geschehen darzustellen, zu analysieren und vorsichtig zu interpretieren. Daraufhin wagen wir auch ein die Aktion kritisch beleuchtendes Resümee. Zuletzt folgt eine Darstellung der häufigsten Erwiderungen auf den Flyer und einige Erklärungen dazu. <!--break--></p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Kritische Informationen verbreiten</strong></p> <p>Die Aktion hatte zwei Ziele: Zum einen wollten wir unsere Mitstudierenden informieren. Die Rechtslastigkeit des Historischen Instituts ist zwar kein Geheimnis, doch beschränkte sich die Auseinandersetzung mit dem Problem des am Institut breit vertretenden „Extremismus der Mitte“ meistens auf Gelästere, Gerüchte hinter vorgehaltener Hand und punktuelle Aufreger. Eine systematische Zusammenstellung mit Belegen für die Nähe zu rechter Ideologie war bisher nicht verfügbar. Das wollten wir ändern. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Öffentlicher Druck auf die Verantwortlichen</strong></p> <p>Das zweite Ziel ist eher Nebeneffekt aus dem Ersten. Bei gesellschaftlichen Problemen stellt sich immer auch die Frage, wer das ändern könnte. Und in einer Stadt, die europaweit vor allem durch das Pogrom von Lichtenhagen 1992 und den Mord an Mehmet Turgut 2004 durch vom Verfassungsschutz gedeckte Neonazis bekannt ist, könnte man eigentlich erwarten, dass bei einem halbwegs liberalen Wertehorizont das Vertreten von rechter Ideologie als Problem wahrgenommen werden müsste. Darüber hinaus sorgt das Informieren von Menschen für Gespräche und Diskussionen. Und einige Leute fangen vielleicht auch an, Fragen zu stellen, wie das eigentlich möglich sein kann. Diese Prozesse auf der gesellschaftlichen Mikroebene erzeugen - mit ein bisschen Glück und sozusagen als Nebeneffekt - über den Diskurs ausreichenden öffentlichen Druck auf die Verantwortlichen, sich der kritisierten Missstände anzunehmen. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Die erste Aktion am Historischen Institut </strong></p> <p>Der Auftakt der Aktion bildete am 14.10.2013 das Verteilen der Flugblätter in der ersten Ringvorlesung für Geschichte-Erstsemester. Dadurch bedingt, dass die meisten in der Gruppe selber Geschichte studieren, findet sich fast nur Lehrpersonal des Historischen Instituts im Fokus der Kritik. Dies war nicht ausdrücklich so gewollt, hat sich durch die damalige Mitgliederstruktur der Gruppe ergeben. Daher rührt auch der spätere Fokus auf Verteilaktionen am HI. Die Verteilaktion selber läuft zunächst unspektakulär ab. Viele Studies scheinen den brisanten Inhalt erst auf den zweiten Blick erkannt zu haben. Doch bereits diese Verteilaktion ist ein erfolgt: Mit Vorlesungsbeginn verzeichnete die zu dem Zeitpunkt noch gegen Null tendierende Zugriffsstatistik des Blogs ihr erstes plötzliches Hoch.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Weitere Verteil-Aktionen</strong></p> <p>Die nächsten zwei Wochen verteilten wir die Flugblätter in verschiedenen Veranstaltungen an verschiedenen Instituten mal direkt, mal auf dem Mobiliar auslegend, je nachdem, was der eigene Stundenplan an Freiräumen hergab. Die Flugblätter werden durchweg eher positiv aufgenommen, die Klickzahlen auf dem Blog sind konstant hoch, und es beginnen auch Diskussionen unter Studierenden über die Inhalte. Die Aktion ist bereits zu diesem Zeitpunkt unter den Geschichte-Studierenden und den politisch Engagierten an der Universität Gesprächsthema. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Reaktion bei Prof. Dr. Flaig</strong></p> <p>Erste Wirkung entfalteten die Flugblätter bereits in der dritten Uni-Woche. Dr. Egon Flaig hält seinen Input zur Alten Geschichte in der Geschichte-Ringvorlesung für Erstsemester und hält sich dabei exakt an das Skript der Vorjahre. In diesem Skript verwendet er lediglich seine Forschungsschwerpunkte und gibt sein ideologisches, den <span style="font-style: normal;">I</span>slam verunglimpfendes und ethnopluralistisches politisches Programm zum Besten. Im Gegensatz zu den Vorjahren sind die Widerworte der sonst eher schüchternen Erstis so stark, dass er im Gegensatz zur sonstigen angeblich gesprächs- und auseinandersetzungsorientierten Inszenierung (z.B. <a href="http://​issuu.​com/​heuleronline/​docs/​heuler_​101_​ansicht">Heu­ler-​Aus­ga­be 101</a> (April 2013), Seite 34ff.) einfach autoritär weitere Kritik verbietet. Leider gelingt es ihm auch, mit dem Verweis auf seine angebliche wissenschaftliche Autorität die Kritik der Erstis lächerlich zu machen und abzuwürgen. Hier zeigt sich beispielhaft, wie das Informieren einer Zielgruppe zu einem öffentlichen Bewusstsein führen kann, welches es „Extremisten der Mitte“ bereits erschwert, ihre rechte Ideologie unkritisiert zu äußern. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Aktionsbericht auf dem Nazi-Portal „Mupinfo“</strong></p> <p>Das erste Medium, das über die direkte Vermittlung hinaus in der Uni die Aktion aufgreift, ist ausgerechnet „Mupinfo“. Da die Nazi-Internetzeitung in ihrem Artikel auch über die Art und Weise der Verteilung der Flugblätter bei der Geschichte-Einführungsvorlesung berichtet, scheinen die Nazis ihre Informationen direkt von einem ihnen bekannten Teilnehmer der Veranstaltung bekommen zu haben. Und selbstverständlich können die Nazis an den lobenswerten Positionen der biodeutschen Professoren nichts Schlechtes erkennen, drücken ihre Solidarität mit den „Verfolgten“ aus und fordern die Uni auf, gegen die angeblich verantwortlichen „Linksfaschisten“ vorzugehen. Außerdem bekommen wir nach dem Artikel auf Mupinfo die ersten positiven Reaktionen. Wenn man diese als Maßstab nimmt, stellt sich die Frage, wer eigentlich Mupinfo liest: Zieht man von den Klickzahlen, die den Reaktionen zufolge die InternetnutzerInnen aus der linken Szene und die virtuellen dienstlichen Besuche von Polizei, VS und Staatsschutz generieren, ab, kann da nicht viel überbleiben... (Lustiger Nebenaspekt: Nicht das Flugblatt selbst scheint die Nazis zu ihrer Einschätzung, dass es sich um politische GegnerInnen handle, zu bringen, sondern die Auswahl an Links unseres Blogs. Diese enthält jedoch zu dem Zeitpunkt (wie zum jetzigen auch) lediglich die Standart-Vorauswahl des Anbieters).</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Erste Pressemitteilung</strong></p> <p>Die nächsten zwei Wochen bleibt es medial relativ ruhig. Wir besuchen weiter Veranstaltungen, verteilen unsere Flugblätter, diskutieren mit Leuten und bezüglich des Aktionsziels „Aufklärung“ läuft alles super. Die Flyerkartons leeren sich und wir beschließen, uns nun vermehrt dem zweiten Ziel „Öffentliche Auseinandersetzung“ zu widmen. Bisher scheinen die Offiziellen der Uni sich nicht zu rühren, weil sie ja - wie wir nun wissen - versuchen, die Sache auszusitzen. Am 2.11.2013 versenden wir unsere erste Pressemitteilung, die von der Aktion, ihrer Zielstellung und unseren bisherigen Erfahrungen <a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2013/11/02/pressemitteilung-zur-flugblattaktion/">berichtet</a>.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Die JU entrüstet sich</strong></p> <p>Scheinbar scheint sich auch nun erst mal nichts zu rühren. Doch unter der Oberfläche muss es gebrodelt haben. In unserem Presseverteiler sind der Fairness halber auch die offiziellen Email-Adressen der kritisierten Personen oder Institutionen. Deshalb hat auch die Junge Union Rostock unsere PM bekommen. Und siehe da: Man ärgert sich dort so doll, dass man mittels <a href="http://ju-rostock.generation-ju.de/content/news/104574">Pressemitteilung</a> am 5.11.13 analog zur Positionierung von Mupinfo zur „Linksextremisten“-Jagd bläst. Öffentlich auffindbar ist die Pressemitteilung allerdings zunächst nur bei dem ebenfalls dubiosen <a href="http://www.publikative.org/2009/03/17/mv-regios-umfangreiche-recherchen/">Webportal MV-Regio</a>.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Rechte Seilschaft in Aktion?</strong></p> <p>Vieles spricht dafür, dass im Kontext unserer Aktion eine von uns bereits im Rahmen der 3. Folge der Reihe „<a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/17/kkk3-die-junge-union-ist-doch-gar-nicht-rechts/">Kritische Kritik-Kritiken</a>“ beschriebene rechte Seilschaft zwischen Uniprofs, Junger Union, „Junger Freiheit“ und ganz rechtsaußen auch hier wieder am Start war. Ob die JU von unserer Aktion über mögliche politisch unappetitliche Kumpels oder aus unserer Pressemitteilung erfahren hat, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hat unser Flugblatt die angeblich überhaupt nicht rechten Jungkonservativen so geärgert, dass sie ihre Pressemitteilung verschicken, in der sie analog zum Neonazi-Portal Mupinfo die Aktion verurteilen, den kritisierten Profs ihre Anteilnahme ausdrücken und die Bestrafung der mutmaßlichen „Linksextremisten“ fordern. Diese Pressemitteilung steht wiederum durch die verwendeten Zitate erkennbar in Verbindung mit dem am 6.11.2013 erscheinenden Artikel in der rechte Zeitung „<a href="http://anonym.to?http://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2013/universitaet-rostock-verurteilt-anprangerung-von-dozenten/">Junge Freiheit</a>“. Auch hier ist die Argumentation die bereits von Mupinfo bekannte Linie: Böse Chaoten-Linksextremisten-Faschisten, arme biodeutsche Profs, Schuldige bestrafen, möglichst doll. Von der „Jungen Freiheit“ wandert der Text durch einschlägige Foren und Webportale am rechten Rand. Der Tenor dort ist regelmäßig die zu erwartende Hetze gegen Links. Allerdings zeigt sich ein interessantes Bild: Bundesweit sprechen FaschistInnen, RassistInnen und AntisemitInnen den angeblich überhaupt nicht rechten Profs aus Rostock ihre Anteilnahme angesichts der gegen sie angeblich betriebenen „Hexenverbrennung“ aus und loben die von uns als rechte Ideologie kritisierten Positionen als angeblich gesellschaftlich „gut“ und „wünschenswert“. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Antisemitische Wutanfälle</strong></p> <p>An dieser Stelle ein Einschub: Was uns überraschte und erschreckte, war die Erfahrung, wie heftige antisemitische Reaktionen die Erwähnung des Namens „Ehrenburg“ auslösen würde. In unserer Dokumentation wird die Causa „Ilja-Ehrenburg-Straße“ nur am Rande erwähnt, weil sich Rostocker Profs aus dem Historischen Institut dazu öffentlich ausführlich und einschlägig geäußert haben (deshalb sei zur inhaltlichen Auseinandersetzung nach wie vor Kombinat Fortschritt oder die Webpräsenz der Ilja-Ehrenburg-Initiative empfohlen). Das genau dieses Thema der Grund ist, warum die Totschweige-Strategie der Uni nicht funktioniert, weil ausgerechnet das rechte Wochenblatt „Junge Freiheit“ geifernd beim Pressesprecher anruft, ein Statement erbittet und anschließend die einschlägige LeserInnenschaft sich über die frechen „Linksfaschisten“, die „Deutschland hassen“ ereifert, konnten wir nicht ahnen. Wer sehen möchte, wie krass Antisemitismus in Deutschland im Jahr 2013 gesellschaftlich wirksam ist, dem sei ein Blick in die Kommentarspalte beim entsprechenden Artikel der „Jungen Freiheit“ oder bei einem der einschlägigen Web-Foren, die den Text von dort übernommen haben, empfohlen. Völlig beleglos werden dem (als aus Russland stammenden kommunistischen jüdischen Intellektuellen als bio-deutsches Hassobjekt offensichtlich prädestinierten) Schriftsteller nachweislich falsche Aussagen untergeschoben, um anschließend eine Rhetorik an den Tag zu legen, die deutlich zeigt, was Horkheimer und Adorno meinten, als sie der Bundesrepublik einen „Judenhass ohne Juden“ unterstellten. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Erste Reaktion der Uni</strong></p> <p>Aber immerhin gab es jetzt nach dem Statement der Jungen Freiheit eine erste offizielle Positionierung zur Aktion. Wenig überraschend möchte Herr Vetter, der heute Pressesprecher der Uni ist, nicht wirklich über die Aktion reden: „Wir reagieren nicht auf anonyme Anschuldigungen und werden das nicht öffentlich kommentieren“, erläuterte Vetter. Kein Wunder, wird er doch auch an für seine Verantwortung als Chefreporter der Norddeutschen Neuesten Nachrichten für Pressehetze vor dem Pogrom von Lichtenhagen 1992 erinnert ( kritischeunihro.blogsport.de/2014/02/04/offener-brief-an-ulrich-vetter-presseprecher-der-uni-rostock/ ).</p><p>&nbsp;</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Strafverfahren gegen Studierende</strong></p> <p>Und wir erfahren aus der Presse, dass gegen uns Anzeige erstattet wurde. Laut Junge Freiheit tönt Vetter: „Überhaupt sei die Aktion eher ein Fall für die Staatsanwaltschaft.“ Prinzipiell stelle sich die Universität jeder Diskussion, dafür brauche es aber auch einen Ansprechpartner. „Wer sich dagegen auf anonyme Weise dem Diskurs entzieht, scheint von Transparenz und demokratischer Meinungsbildung wenig zu halten.“ </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Anzeige ein Zeichen von Druck?</strong></p> <p>Auf der einen Seite sind wir überrascht. Wir hatten zwar Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um bei einer möglichen Auseinandersetzung auf der sicheren Seite zu sein (keine Spekulationen, keine Gerüchte, nur Dinge ansprechen, für die wir öffentliche Belege haben, usw.). Und auch, dass wir mit den vielen kleinen informellen Möglichkeiten der Benachteiligung im Studienalltag Probleme bekommen könnten, hielten wir für möglich. Aber das unsere so redegewandten Profs, die auf alles eine kluge Antwort wissen und immer vom offenen Diskurs daherreden, durch ein einziges kritisches Flugblatt derart unter Druck geraten könnten, dass sie auf die ganze mühsam errichtete partizipative „demokratische“ Fassade pfeifen und gleich in Form von Polizei und Justiz die gesamte Staatsgewalt auf den Plan rufen, hatten wir uns doch nicht ernsthaft vorstellen können. Als so bedrohlich hatten wir uns bisher gar nicht wahrgenommen...</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Das „Neue Deutschland“ berichtet</strong></p> <p>Doch die Anzeige hat auch „positive Effekte“. Durch die damit einhergehende, von der Uni-Leitung ausgehende Eskalation, ist das Thema auf einmal „wichtig" und damit interessant für bundesweit erscheinende linke Zeitungen wie das „Neue Deutschland“. Am 11.11.2013 berichtet das ND unter der Headline „<a href="https://www.neues-deutschland.de/artikel/914445.rostocker-historikerstreit.html">Rostocker Historikerstreit</a>“ und nennt unsere Aktion in einem Atemzug mit republikbewegenen Kontroversen der Bonner Republik (<a href="http://www.ag-friedensforschung.de/science/rostock.html">ohne Paywall</a>). </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Kritische Nachfragen unerwünscht</strong></p> <p>Ein Redakteur nimmt sich dort des Themas an, und bittet Ulrich Vetter ebenfalls um eine Stellungnahme. Vetter versucht es hier zunächst auch mit „Kein Kommentar“. Doch scheint ihm später aufgegangen zu sein, das er damit wohl die Berichterstattung nicht verhindern wird. Deshalb schiebt er eine schriftliche Äußerung nach: „Später am Tag gibt es dann doch eine Stellungnahme, die deutlich macht, was man an Rostocks Alma Mater unter »Ruhe hineinbringen« offenbar versteht: Polizeiliche Kriminalisierung von kritischen Meinungsäußerungen. Die Rostocker Uni habe tatsächlich bereits »gegen die Verfasser und Verbreiter des Flugblatts bei der Staatsanwaltschaft Rostock Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht«.“ </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Mehrere Straftatbestände?</strong></p> <p>Der Zeitungsredakteur schreibt weiter: „Laut Vetter kämen hierbei gleich »mehrere Straftatbestände« in Betracht, genauer geht es leider nicht wegen des laufenden Verfahrens. Diskussionen? Ja, gerne. Doch seien »Flugblätter, E-Mails und Internetseiten mit persönlichen Vorwürfen gegen Wissenschaftler und Mitarbeiter der Universität, deren Urheber auf genauere Angaben zu seiner Person lieber verzichtet (...), kein akzeptables Format für diesen Diskurs.«“ </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Kommentar der „Neuen Deutschlands“</strong></p> <p>Die Rostocker Presselandschaft, in der Vetter lange wirkte, hätte so ein Statement vielleicht akzeptiert, aber das bundesweit erscheinende „Neue Deutschland“ geht angesichts dieser Ansage direkt zum Kommentar über: „Das ist starker Tobak, besonders der Punkt mit den »persönlichen Vorwürfen«. Denn im Flugblatt »Extremismus der Mitte: Rostocker Profs und der rechte Rand« geht es nicht um sensible Personalia, sondern um eine Auseinandersetzung mit von Dozenten öffentlich – an der Universität wie jenseits derselben – geäußerten, dezidiert politischen Stellungnahmen. Hochschullehrer, die sich in teils hoch emotionalisierten stadt- oder allgemein politischen Fragen hervortun und dabei, ob nun nolens oder volens, den Namen der Rostocker Universität benutzen, um die Relevanz ihrer persönlichen Meinung zu unterstreichen, dürfen also an derselben nicht ebenso öffentlich kritisiert werden?“</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Anzeige juristisch nicht zu halten</strong></p> <p>Und auch an eine juristische Interpretation wagt sich das ND: „Es wird interessant sein zu beobachten, wie die Staatsanwälte reagieren. Anzeigen von Universitäten gegen mutmaßlich Studierende wegen des Wortlauts derartiger Flugblätter sind seit einigen Jahrzehnten eigentlich nicht mehr üblich – an vielen Hochschulen würde allein die Idee für einhellige Empörung sorgen. Wer sich fragte, weshalb die Flugblattautoren es vorzogen, anonym zu bleiben, ist nunmehr im Bilde.“</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Linke gegen Kriminalisierung</strong></p> <p>Dass das Einschalten von Polizei und Justiz ein Skandal ist, finden auch andere. So wagt sich am 17.11.2013 der SDS mit einer <a href="http://www.die-linke-rostock.de/presse/detail/zurueck/die-linkesds/artikel/strafanzeige-fuer-kritische-uni-rostock/">Solidaritätsadresse</a> aus der Deckung. Man merkt der Stellungnahme an: Das Flugblatt ist den GenossInnen vom SDS auch nicht ganz geheuer, aber deshalb die Polizei einschalten? </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Kaum wahrnehmbar: Die Hochschulgruppen</strong></p> <p>Bei den anderen Hochschulgruppen konnte man sich nicht zu einer Position entschließen. Bei den Jusos scheint es immerhin Diskussionen gegeben zu haben, wie das Post vom 17.11.2013 auf ihrer <a href="http://anonym.to?https://de-de.facebook.com/pages/Jusos-Rostock/274742690782">Facebook-Seite</a> zeigt. Und die Grüne Hochschulgruppe empfiehlt sich für Höheres: Für die GHG sind rechte Profs kein Thema. Und damit unterstützt die GHG de fakto die Position Vetters: „Wir werden uns zu der Sache jetzt nicht äußern«, sagt der Pressesprecher der Rostocker Universität, »das bitte ich zu respektieren«. Man müsse erst einmal »Ruhe in die Sache hineinbringen«“ (zitiert nach ND). Erst im Januar 2014 werden sich die Label der drei „linken“ Hochschulgruppen auch auf eine Flyer des Astas finden, der eine Veranstaltung zum Thema „Neue Rechte“ <a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/02/03/kommentar-zur-asta-veranstaltung-rechte-intelektuelle-und-die-neue-rechte/">bewirbt</a>.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Positionierung des AStA</strong></p> <p>Vermutlich aufgeschreckt durch die zu diesem Zeitpunkt bereits laufenden Recherchen der Ostseezeitung zum Thema, schafft es am 29.11.2013 dann auch der Asta, sich eine Meinung zu bilden. Das Gremium einigt sich darauf, einen <a href="http://www.asta.uni-rostock.de/fileadmin/Asta/Archiv/Pressemitteilungen/Offener_Brief_Junge_Freiheit_01.pdf">Offenen Brief</a> an die Uni-Leitung zu schreiben. Inhaltliche Kurzfassung und Versuch einer Interpretation: Die Studierendenvertretung schreibt der Uni Leitung: Wir, der AStA, wollen keine offizielle Meinung zum Extremismus der Mitte an unserer Uni haben, aber macht es doch bitte nicht so offensichtlich und lasst bitte die Interviews mit der „Jungen Freiheit“, denn das sieht nicht schick aus und ist irgendwie unappetitlich. Hier zeigt sich, wozu die studentische Selbstverwaltung im demokratischen Herrschaftsregime dient. Die studentische Selbstverwaltung formt durch die bestehenden Systemzwänge die demokratische Elite von morgen. „Sachzwänge“, „nachhaltige Politik“, kurz: Die Spielregeln der Macht lassen sich hier auf der Spielwiese lernen. Und so erklärt sich auch, warum der AStA der Uni-Leitung praktisch Tipps für besseres Regieren (neudeutsch: „Verwalten“) gibt: Man empfiehlt sich für Höheres. Der Bildungsminister, der früher auch in der studentischen Selbstverwaltung „aktiv“ war, hat`s ja <a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2013/12/14/brodkorb-als-meister-der-integration/">vorgemacht</a>. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Reden, ohne etwas zu sagen</strong></p> <p>Einer ähnlichen Logik folgt die schließlich im Januar 2014 stattfindenden vom AStA organisierte Veranstaltung „<a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/02/03/kommentar-zur-asta-veranstaltung-rechte-intelektuelle-und-die-neue-rechte/">Rechte Intellektuelle und die Neue Rechte</a>“. Auf der einen Seite inszeniert sich der AStA mit seinem Veranstaltungsaufruf im Gegensatz zum Rektorat als „problembewusst“, während anderseits durch die Auswahl des Referenten und die einleitenden Statements der zuständigen AstA-Referentin sichergestellt wird, dass zur aktuellen lokalen Situation keine Positionierung erfolgen muss, die eventuell unbequem sein könnte. Auf diese Weise redet man die Probleme zwar nicht weg, vermeidet aber, irgendwem der demokratischen Funktionselite im universitären Rahmen auf die Füße zu treten. Wie sehr die Rostocker Studierendenvertretung diese demokratische Machterhaltsregel bereits verinnerlicht hat, zeigt sich aktuell z.B. auch in der Diskussion um die Besetzung der s<a href="http://www.heulermagazin.de/2014/01/live-stura-ticker-4/">tudentischen VertreterInnen im Studentenwerk</a>.</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Kooperative universitäre Herrschaftsausübung</strong></p> <p>Ein besonders perfides Beispiel für ähnliche kooperative universitäre (und gesellschaftliche) Standesgruppen überschreitende Herrschaftsausübung lieferte 2011 übrigens das Amt des Studentischen Prorektors. Die Uni-Leitung verbot eine Veranstaltung der Grünen Hochschulgruppe Öffentlich überbringen und rechtfertigen durfte die Zensurmaßnahme ausgerechnet der damalige <a href="http://de.indymedia.org/2010/05/281678.shtml">studentische Prorektor Heiko Marski</a>. Wer unter solchen Bedingungen Ideale hat, brennt aus, kriegt die Kurve oder empfiehlt sich für Höheres. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Linker AStA als „Kleineres Übel“?</strong></p> <p>Das selbstverständliche Zuarbeiten des AStA zur Verbesserung der Verwaltung von Kritik und Widerständen sollte aktuell nicht selbstverständlich sein, denn an der Uni Rostock gibt es zur Zeit den linkesten AStA seit Studierendengedenken (was zugegeben dank Bologna-Prozess nicht allzu lang ist...). Das die aktuellen StudierendenvertreterInnen trotzdem das Stellvertretungsspiel zur Einbindung in die Elitensphären so nahtlos mitspielen, zeigt, dass das mit dem „kleineren Übel“ nicht einmal bei so etwas unbedeutendem wie Uni-Gremien-Wahlen zu emanzipatorischer Politik führt. </p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>„Extremismus“-Artikel der Ostsee-Zeitung</strong></p> <p>Am 11.12.13 berichtete auch die Ostseezeitung endlich im Lokalteil relativ breit über unsere Aktion. Unter dem Titel: „Strafanzeige: Studenten stellen Uni-Dozenten in die rechte Ecke“ wird unserer Kritik neben der namentlichen Nennung der kritisierten Dozierenden relativ viel Raum eingeräumt. Darüber hinaus zwingt der Rechercheprozess endlich den AStA und Rektor Wolfgang Schareck zu öffentlichen Positionierungen. Der AStA bleibt bei seiner demonstrativen Meinungslosigkeit und Scharecks Positionierung könnte eindeutiger nicht sein: Rechte Ideologie ist kein Problem, solange sie in bürgerlichen Gewand daher kommt ( <a href="http://www.links-lang.de/presse/14174.php">paywallfrei</a>).</p> <p>&nbsp;</p> <p><strong>Anzeige führt zu Aufmerksamkeit</strong></p> <p>Auch zeigt der Artikel, dass sich das Einschalten der Staatsgewalt wegen eines kritischen Flugblattes für die PR-Strategie des Totschweigens eher negativ auswirkt. Erst durch bereits im Titel an prominenter Stelle erwähnte Strafanzeige entsteht für die OZ die Relevanz der Angelegenheit, die es der Mühe wert macht, einen Artikel zu veröffentlichen. Interessant ist auch Scharecks Statement bezüglich der Anzeige: Es geht nur noch im Konjunktiv um mögliche Verstöße gegen Marken-, Urheber- und Persönlichkeitsrechte. Von Vetters Getöse um „mehrere Straftatbestände“ wie Beleidigung, Behauptung unwahrer Tatsachen oder Übler Nachrede, die eine Unwahrheit der Vorwürfe unterstellen, ist öffentlich keine Rede mehr. </p> <p>&nbsp;</p><p><strong>Ausblick</strong></p> <p>Der zweite Teil der Aktionsauswertung konzentriert sich nach dieser eher chronologischen Darstellung auf inhaltliche Aspekte und wird in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Der dritte Aspekt unserer Aktionskritik, dass Benennen und Eingehen auf einzelne häufig geäußerte Entgegnungen findet sich bereits in Form der Artikelserie <strong>„Kritische Kritik-Kritiken“</strong> auf unsere Homepage:</p> <p>&nbsp;</p><p> <a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/04/haeh-die-extremismus-theorie-ist-unwissenschaftlich/">KKK1: "Häh? Die Extremismus-Theorie ist unwissenschaftlich?"</a> <br><br> <a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/07/kkk2-und-was-ist-so-schlimm-wenn-da-einer-bei-ner-burschenschaft-mitmacht/">KKK2: "Und was ist so schlimm an Burschenschaften?"</a> <br><br> <a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/17/kkk3-die-junge-union-ist-doch-gar-nicht-rechts/">KKK3: "Die Junge Union ist doch gar nicht rechts!"</a> <br><br> <a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/18/kkk4-aber-dr-mueller-ist-doch-in-der-spd/">KKK4: "Aber Dr. Müller ist doch in der SPD!"</a> <br><br> <a href="kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/31/kkk5-durch-eure-krawall-aktion-macht-ihr-es-anderen-politischen-playern-in-der-uni-schwer-sich-zu-dem-thema-zu-engagieren/">KKK5: "Durch eure Krawall-Aktionen macht ihr es anderen schwer, sich zu engagieren!" </a> <br><br> <a href="http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/02/03/kkk6-herr-gallus/">KKK: Herr Gallus</a></p>
Im Wintersemester 2013/14 thematisierte in Rostock eine Gruppe namens „Kritische Uni“ öffentlich, dass es an der Uni mehrere Dozierende mit Verbindungen zu rechten Netzwerken und Ideologien gibt. Als Mittel ihrer Wahl nutzen die Studierenden dafür Flugblätter und einen Blog ([Flugblatt](http://kritischeunihro.blogsport.de/2013/10/14/extremismus-der- mitte-rostocker-profs-und-der-rechte-rand/) mit den Vorwürfen). Die Aktion sorgte für ziemlichen Wirbel in der Stadt. Deshalb möchten wir in drei Teilen die Aktion öffentlich auswerten. Im Folgenden soll versucht werden, das Geschehen darzustellen, zu analysieren und vorsichtig zu interpretieren. Daraufhin wagen wir auch ein die Aktion kritisch beleuchtendes Resümee. Zuletzt folgt eine Darstellung der häufigsten Erwiderungen auf den Flyer und einige Erklärungen dazu. **Kritische Informationen verbreiten** Die Aktion hatte zwei Ziele: Zum einen wollten wir unsere Mitstudierenden informieren. Die Rechtslastigkeit des Historischen Instituts ist zwar kein Geheimnis, doch beschränkte sich die Auseinandersetzung mit dem Problem des am Institut breit vertretenden „Extremismus der Mitte“ meistens auf Gelästere, Gerüchte hinter vorgehaltener Hand und punktuelle Aufreger. Eine systematische Zusammenstellung mit Belegen für die Nähe zu rechter Ideologie war bisher nicht verfügbar. Das wollten wir ändern. **Öffentlicher Druck auf die Verantwortlichen** Das zweite Ziel ist eher Nebeneffekt aus dem Ersten. Bei gesellschaftlichen Problemen stellt sich immer auch die Frage, wer das ändern könnte. Und in einer Stadt, die europaweit vor allem durch das Pogrom von Lichtenhagen 1992 und den Mord an Mehmet Turgut 2004 durch vom Verfassungsschutz gedeckte Neonazis bekannt ist, könnte man eigentlich erwarten, dass bei einem halbwegs liberalen Wertehorizont das Vertreten von rechter Ideologie als Problem wahrgenommen werden müsste. Darüber hinaus sorgt das Informieren von Menschen für Gespräche und Diskussionen. Und einige Leute fangen vielleicht auch an, Fragen zu stellen, wie das eigentlich möglich sein kann. Diese Prozesse auf der gesellschaftlichen Mikroebene erzeugen - mit ein bisschen Glück und sozusagen als Nebeneffekt - über den Diskurs ausreichenden öffentlichen Druck auf die Verantwortlichen, sich der kritisierten Missstände anzunehmen. **Die erste Aktion am Historischen Institut** Der Auftakt der Aktion bildete am 14.10.2013 das Verteilen der Flugblätter in der ersten Ringvorlesung für Geschichte-Erstsemester. Dadurch bedingt, dass die meisten in der Gruppe selber Geschichte studieren, findet sich fast nur Lehrpersonal des Historischen Instituts im Fokus der Kritik. Dies war nicht ausdrücklich so gewollt, hat sich durch die damalige Mitgliederstruktur der Gruppe ergeben. Daher rührt auch der spätere Fokus auf Verteilaktionen am HI. Die Verteilaktion selber läuft zunächst unspektakulär ab. Viele Studies scheinen den brisanten Inhalt erst auf den zweiten Blick erkannt zu haben. Doch bereits diese Verteilaktion ist ein erfolgt: Mit Vorlesungsbeginn verzeichnete die zu dem Zeitpunkt noch gegen Null tendierende Zugriffsstatistik des Blogs ihr erstes plötzliches Hoch. **Weitere Verteil-Aktionen** Die nächsten zwei Wochen verteilten wir die Flugblätter in verschiedenen Veranstaltungen an verschiedenen Instituten mal direkt, mal auf dem Mobiliar auslegend, je nachdem, was der eigene Stundenplan an Freiräumen hergab. Die Flugblätter werden durchweg eher positiv aufgenommen, die Klickzahlen auf dem Blog sind konstant hoch, und es beginnen auch Diskussionen unter Studierenden über die Inhalte. Die Aktion ist bereits zu diesem Zeitpunkt unter den Geschichte-Studierenden und den politisch Engagierten an der Universität Gesprächsthema. **Reaktion bei Prof. Dr. Flaig** Erste Wirkung entfalteten die Flugblätter bereits in der dritten Uni-Woche. Dr. Egon Flaig hält seinen Input zur Alten Geschichte in der Geschichte- Ringvorlesung für Erstsemester und hält sich dabei exakt an das Skript der Vorjahre. In diesem Skript verwendet er lediglich seine Forschungsschwerpunkte und gibt sein ideologisches, den Islam verunglimpfendes und ethnopluralistisches politisches Programm zum Besten. Im Gegensatz zu den Vorjahren sind die Widerworte der sonst eher schüchternen Erstis so stark, dass er im Gegensatz zur sonstigen angeblich gesprächs- und auseinandersetzungsorientierten Inszenierung (z.B. [Heu­ler-​Aus­ga­be 101](http://​issuu.​com/​heuleronline/​docs/​heuler_​101_​ansicht) (April 2013), Seite 34ff.) einfach autoritär weitere Kritik verbietet. Leider gelingt es ihm auch, mit dem Verweis auf seine angebliche wissenschaftliche Autorität die Kritik der Erstis lächerlich zu machen und abzuwürgen. Hier zeigt sich beispielhaft, wie das Informieren einer Zielgruppe zu einem öffentlichen Bewusstsein führen kann, welches es „Extremisten der Mitte“ bereits erschwert, ihre rechte Ideologie unkritisiert zu äußern. **Aktionsbericht auf dem Nazi-Portal „Mupinfo“** Das erste Medium, das über die direkte Vermittlung hinaus in der Uni die Aktion aufgreift, ist ausgerechnet „Mupinfo“. Da die Nazi-Internetzeitung in ihrem Artikel auch über die Art und Weise der Verteilung der Flugblätter bei der Geschichte-Einführungsvorlesung berichtet, scheinen die Nazis ihre Informationen direkt von einem ihnen bekannten Teilnehmer der Veranstaltung bekommen zu haben. Und selbstverständlich können die Nazis an den lobenswerten Positionen der biodeutschen Professoren nichts Schlechtes erkennen, drücken ihre Solidarität mit den „Verfolgten“ aus und fordern die Uni auf, gegen die angeblich verantwortlichen „Linksfaschisten“ vorzugehen. Außerdem bekommen wir nach dem Artikel auf Mupinfo die ersten positiven Reaktionen. Wenn man diese als Maßstab nimmt, stellt sich die Frage, wer eigentlich Mupinfo liest: Zieht man von den Klickzahlen, die den Reaktionen zufolge die InternetnutzerInnen aus der linken Szene und die virtuellen dienstlichen Besuche von Polizei, VS und Staatsschutz generieren, ab, kann da nicht viel überbleiben... (Lustiger Nebenaspekt: Nicht das Flugblatt selbst scheint die Nazis zu ihrer Einschätzung, dass es sich um politische GegnerInnen handle, zu bringen, sondern die Auswahl an Links unseres Blogs. Diese enthält jedoch zu dem Zeitpunkt (wie zum jetzigen auch) lediglich die Standart-Vorauswahl des Anbieters). **Erste Pressemitteilung** Die nächsten zwei Wochen bleibt es medial relativ ruhig. Wir besuchen weiter Veranstaltungen, verteilen unsere Flugblätter, diskutieren mit Leuten und bezüglich des Aktionsziels „Aufklärung“ läuft alles super. Die Flyerkartons leeren sich und wir beschließen, uns nun vermehrt dem zweiten Ziel „Öffentliche Auseinandersetzung“ zu widmen. Bisher scheinen die Offiziellen der Uni sich nicht zu rühren, weil sie ja - wie wir nun wissen - versuchen, die Sache auszusitzen. Am 2.11.2013 versenden wir unsere erste Pressemitteilung, die von der Aktion, ihrer Zielstellung und unseren bisherigen Erfahrungen [berichtet](http://kritischeunihro.blogsport.de/2013/11/02/pressemitteilung- zur-flugblattaktion/). **Die JU entrüstet sich** Scheinbar scheint sich auch nun erst mal nichts zu rühren. Doch unter der Oberfläche muss es gebrodelt haben. In unserem Presseverteiler sind der Fairness halber auch die offiziellen Email-Adressen der kritisierten Personen oder Institutionen. Deshalb hat auch die Junge Union Rostock unsere PM bekommen. Und siehe da: Man ärgert sich dort so doll, dass man mittels [Pressemitteilung](http://ju-rostock.generation-ju.de/content/news/104574) am 5.11.13 analog zur Positionierung von Mupinfo zur „Linksextremisten“-Jagd bläst. Öffentlich auffindbar ist die Pressemitteilung allerdings zunächst nur bei dem ebenfalls dubiosen [Webportal MV- Regio](http://www.publikative.org/2009/03/17/mv-regios-umfangreiche- recherchen/). **Rechte Seilschaft in Aktion?** Vieles spricht dafür, dass im Kontext unserer Aktion eine von uns bereits im Rahmen der 3. Folge der Reihe „[Kritische Kritik- Kritiken](http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/17/kkk3-die-junge-union- ist-doch-gar-nicht-rechts/)“ beschriebene rechte Seilschaft zwischen Uniprofs, Junger Union, „Junger Freiheit“ und ganz rechtsaußen auch hier wieder am Start war. Ob die JU von unserer Aktion über mögliche politisch unappetitliche Kumpels oder aus unserer Pressemitteilung erfahren hat, wissen wir nicht. Auf jeden Fall hat unser Flugblatt die angeblich überhaupt nicht rechten Jungkonservativen so geärgert, dass sie ihre Pressemitteilung verschicken, in der sie analog zum Neonazi-Portal Mupinfo die Aktion verurteilen, den kritisierten Profs ihre Anteilnahme ausdrücken und die Bestrafung der mutmaßlichen „Linksextremisten“ fordern. Diese Pressemitteilung steht wiederum durch die verwendeten Zitate erkennbar in Verbindung mit dem am 6.11.2013 erscheinenden Artikel in der rechte Zeitung „[Junge Freiheit](http://anonym.to?http://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2013/universitaet- rostock-verurteilt-anprangerung-von-dozenten/)“. Auch hier ist die Argumentation die bereits von Mupinfo bekannte Linie: Böse Chaoten- Linksextremisten-Faschisten, arme biodeutsche Profs, Schuldige bestrafen, möglichst doll. Von der „Jungen Freiheit“ wandert der Text durch einschlägige Foren und Webportale am rechten Rand. Der Tenor dort ist regelmäßig die zu erwartende Hetze gegen Links. Allerdings zeigt sich ein interessantes Bild: Bundesweit sprechen FaschistInnen, RassistInnen und AntisemitInnen den angeblich überhaupt nicht rechten Profs aus Rostock ihre Anteilnahme angesichts der gegen sie angeblich betriebenen „Hexenverbrennung“ aus und loben die von uns als rechte Ideologie kritisierten Positionen als angeblich gesellschaftlich „gut“ und „wünschenswert“. **Antisemitische Wutanfälle** An dieser Stelle ein Einschub: Was uns überraschte und erschreckte, war die Erfahrung, wie heftige antisemitische Reaktionen die Erwähnung des Namens „Ehrenburg“ auslösen würde. In unserer Dokumentation wird die Causa „Ilja- Ehrenburg-Straße“ nur am Rande erwähnt, weil sich Rostocker Profs aus dem Historischen Institut dazu öffentlich ausführlich und einschlägig geäußert haben (deshalb sei zur inhaltlichen Auseinandersetzung nach wie vor Kombinat Fortschritt oder die Webpräsenz der Ilja-Ehrenburg-Initiative empfohlen). Das genau dieses Thema der Grund ist, warum die Totschweige-Strategie der Uni nicht funktioniert, weil ausgerechnet das rechte Wochenblatt „Junge Freiheit“ geifernd beim Pressesprecher anruft, ein Statement erbittet und anschließend die einschlägige LeserInnenschaft sich über die frechen „Linksfaschisten“, die „Deutschland hassen“ ereifert, konnten wir nicht ahnen. Wer sehen möchte, wie krass Antisemitismus in Deutschland im Jahr 2013 gesellschaftlich wirksam ist, dem sei ein Blick in die Kommentarspalte beim entsprechenden Artikel der „Jungen Freiheit“ oder bei einem der einschlägigen Web-Foren, die den Text von dort übernommen haben, empfohlen. Völlig beleglos werden dem (als aus Russland stammenden kommunistischen jüdischen Intellektuellen als bio-deutsches Hassobjekt offensichtlich prädestinierten) Schriftsteller nachweislich falsche Aussagen untergeschoben, um anschließend eine Rhetorik an den Tag zu legen, die deutlich zeigt, was Horkheimer und Adorno meinten, als sie der Bundesrepublik einen „Judenhass ohne Juden“ unterstellten. **Erste Reaktion der Uni** Aber immerhin gab es jetzt nach dem Statement der Jungen Freiheit eine erste offizielle Positionierung zur Aktion. Wenig überraschend möchte Herr Vetter, der heute Pressesprecher der Uni ist, nicht wirklich über die Aktion reden: „Wir reagieren nicht auf anonyme Anschuldigungen und werden das nicht öffentlich kommentieren“, erläuterte Vetter. Kein Wunder, wird er doch auch an für seine Verantwortung als Chefreporter der Norddeutschen Neuesten Nachrichten für Pressehetze vor dem Pogrom von Lichtenhagen 1992 erinnert ( kritischeunihro.blogsport.de/2014/02/04/offener-brief-an-ulrich-vetter- presseprecher-der-uni-rostock/ ). **Strafverfahren gegen Studierende** Und wir erfahren aus der Presse, dass gegen uns Anzeige erstattet wurde. Laut Junge Freiheit tönt Vetter: „Überhaupt sei die Aktion eher ein Fall für die Staatsanwaltschaft.“ Prinzipiell stelle sich die Universität jeder Diskussion, dafür brauche es aber auch einen Ansprechpartner. „Wer sich dagegen auf anonyme Weise dem Diskurs entzieht, scheint von Transparenz und demokratischer Meinungsbildung wenig zu halten.“ **Anzeige ein Zeichen von Druck?** Auf der einen Seite sind wir überrascht. Wir hatten zwar Vorsichtsmaßnahmen ergriffen, um bei einer möglichen Auseinandersetzung auf der sicheren Seite zu sein (keine Spekulationen, keine Gerüchte, nur Dinge ansprechen, für die wir öffentliche Belege haben, usw.). Und auch, dass wir mit den vielen kleinen informellen Möglichkeiten der Benachteiligung im Studienalltag Probleme bekommen könnten, hielten wir für möglich. Aber das unsere so redegewandten Profs, die auf alles eine kluge Antwort wissen und immer vom offenen Diskurs daherreden, durch ein einziges kritisches Flugblatt derart unter Druck geraten könnten, dass sie auf die ganze mühsam errichtete partizipative „demokratische“ Fassade pfeifen und gleich in Form von Polizei und Justiz die gesamte Staatsgewalt auf den Plan rufen, hatten wir uns doch nicht ernsthaft vorstellen können. Als so bedrohlich hatten wir uns bisher gar nicht wahrgenommen... **Das „Neue Deutschland“ berichtet** Doch die Anzeige hat auch „positive Effekte“. Durch die damit einhergehende, von der Uni-Leitung ausgehende Eskalation, ist das Thema auf einmal „wichtig" und damit interessant für bundesweit erscheinende linke Zeitungen wie das „Neue Deutschland“. Am 11.11.2013 berichtet das ND unter der Headline „[Rostocker Historikerstreit](https://www.neues- deutschland.de/artikel/914445.rostocker-historikerstreit.html)“ und nennt unsere Aktion in einem Atemzug mit republikbewegenen Kontroversen der Bonner Republik ([ohne Paywall](http://www.ag- friedensforschung.de/science/rostock.html)). **Kritische Nachfragen unerwünscht** Ein Redakteur nimmt sich dort des Themas an, und bittet Ulrich Vetter ebenfalls um eine Stellungnahme. Vetter versucht es hier zunächst auch mit „Kein Kommentar“. Doch scheint ihm später aufgegangen zu sein, das er damit wohl die Berichterstattung nicht verhindern wird. Deshalb schiebt er eine schriftliche Äußerung nach: „Später am Tag gibt es dann doch eine Stellungnahme, die deutlich macht, was man an Rostocks Alma Mater unter »Ruhe hineinbringen« offenbar versteht: Polizeiliche Kriminalisierung von kritischen Meinungsäußerungen. Die Rostocker Uni habe tatsächlich bereits »gegen die Verfasser und Verbreiter des Flugblatts bei der Staatsanwaltschaft Rostock Strafanzeige gegen unbekannt eingereicht«.“ **Mehrere Straftatbestände?** Der Zeitungsredakteur schreibt weiter: „Laut Vetter kämen hierbei gleich »mehrere Straftatbestände« in Betracht, genauer geht es leider nicht wegen des laufenden Verfahrens. Diskussionen? Ja, gerne. Doch seien »Flugblätter, E-Mails und Internetseiten mit persönlichen Vorwürfen gegen Wissenschaftler und Mitarbeiter der Universität, deren Urheber auf genauere Angaben zu seiner Person lieber verzichtet (...), kein akzeptables Format für diesen Diskurs.«“ **Kommentar der „Neuen Deutschlands“** Die Rostocker Presselandschaft, in der Vetter lange wirkte, hätte so ein Statement vielleicht akzeptiert, aber das bundesweit erscheinende „Neue Deutschland“ geht angesichts dieser Ansage direkt zum Kommentar über: „Das ist starker Tobak, besonders der Punkt mit den »persönlichen Vorwürfen«. Denn im Flugblatt »Extremismus der Mitte: Rostocker Profs und der rechte Rand« geht es nicht um sensible Personalia, sondern um eine Auseinandersetzung mit von Dozenten öffentlich – an der Universität wie jenseits derselben – geäußerten, dezidiert politischen Stellungnahmen. Hochschullehrer, die sich in teils hoch emotionalisierten stadt- oder allgemein politischen Fragen hervortun und dabei, ob nun nolens oder volens, den Namen der Rostocker Universität benutzen, um die Relevanz ihrer persönlichen Meinung zu unterstreichen, dürfen also an derselben nicht ebenso öffentlich kritisiert werden?“ **Anzeige juristisch nicht zu halten** Und auch an eine juristische Interpretation wagt sich das ND: „Es wird interessant sein zu beobachten, wie die Staatsanwälte reagieren. Anzeigen von Universitäten gegen mutmaßlich Studierende wegen des Wortlauts derartiger Flugblätter sind seit einigen Jahrzehnten eigentlich nicht mehr üblich – an vielen Hochschulen würde allein die Idee für einhellige Empörung sorgen. Wer sich fragte, weshalb die Flugblattautoren es vorzogen, anonym zu bleiben, ist nunmehr im Bilde.“ **Linke gegen Kriminalisierung** Dass das Einschalten von Polizei und Justiz ein Skandal ist, finden auch andere. So wagt sich am 17.11.2013 der SDS mit einer [Solidaritätsadresse](http://www.die-linke- rostock.de/presse/detail/zurueck/die-linkesds/artikel/strafanzeige-fuer- kritische-uni-rostock/) aus der Deckung. Man merkt der Stellungnahme an: Das Flugblatt ist den GenossInnen vom SDS auch nicht ganz geheuer, aber deshalb die Polizei einschalten? **Kaum wahrnehmbar: Die Hochschulgruppen** Bei den anderen Hochschulgruppen konnte man sich nicht zu einer Position entschließen. Bei den Jusos scheint es immerhin Diskussionen gegeben zu haben, wie das Post vom 17.11.2013 auf ihrer [Facebook- Seite](http://anonym.to?https://de-de.facebook.com/pages/Jusos- Rostock/274742690782) zeigt. Und die Grüne Hochschulgruppe empfiehlt sich für Höheres: Für die GHG sind rechte Profs kein Thema. Und damit unterstützt die GHG de fakto die Position Vetters: „Wir werden uns zu der Sache jetzt nicht äußern«, sagt der Pressesprecher der Rostocker Universität, »das bitte ich zu respektieren«. Man müsse erst einmal »Ruhe in die Sache hineinbringen«“ (zitiert nach ND). Erst im Januar 2014 werden sich die Label der drei „linken“ Hochschulgruppen auch auf eine Flyer des Astas finden, der eine Veranstaltung zum Thema „Neue Rechte“ [bewirbt](http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/02/03/kommentar-zur-asta- veranstaltung-rechte-intelektuelle-und-die-neue-rechte/). **Positionierung des AStA** Vermutlich aufgeschreckt durch die zu diesem Zeitpunkt bereits laufenden Recherchen der Ostseezeitung zum Thema, schafft es am 29.11.2013 dann auch der Asta, sich eine Meinung zu bilden. Das Gremium einigt sich darauf, einen [Offenen Brief](http://www.asta.uni- rostock.de/fileadmin/Asta/Archiv/Pressemitteilungen/Offener_Brief_Junge_Freiheit_01.pdf) an die Uni-Leitung zu schreiben. Inhaltliche Kurzfassung und Versuch einer Interpretation: Die Studierendenvertretung schreibt der Uni Leitung: Wir, der AStA, wollen keine offizielle Meinung zum Extremismus der Mitte an unserer Uni haben, aber macht es doch bitte nicht so offensichtlich und lasst bitte die Interviews mit der „Jungen Freiheit“, denn das sieht nicht schick aus und ist irgendwie unappetitlich. Hier zeigt sich, wozu die studentische Selbstverwaltung im demokratischen Herrschaftsregime dient. Die studentische Selbstverwaltung formt durch die bestehenden Systemzwänge die demokratische Elite von morgen. „Sachzwänge“, „nachhaltige Politik“, kurz: Die Spielregeln der Macht lassen sich hier auf der Spielwiese lernen. Und so erklärt sich auch, warum der AStA der Uni-Leitung praktisch Tipps für besseres Regieren (neudeutsch: „Verwalten“) gibt: Man empfiehlt sich für Höheres. Der Bildungsminister, der früher auch in der studentischen Selbstverwaltung „aktiv“ war, hat`s ja [vorgemacht](http://kritischeunihro.blogsport.de/2013/12/14/brodkorb-als- meister-der-integration/). **Reden, ohne etwas zu sagen** Einer ähnlichen Logik folgt die schließlich im Januar 2014 stattfindenden vom AStA organisierte Veranstaltung „[Rechte Intellektuelle und die Neue Rechte](http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/02/03/kommentar-zur-asta- veranstaltung-rechte-intelektuelle-und-die-neue-rechte/)“. Auf der einen Seite inszeniert sich der AStA mit seinem Veranstaltungsaufruf im Gegensatz zum Rektorat als „problembewusst“, während anderseits durch die Auswahl des Referenten und die einleitenden Statements der zuständigen AstA-Referentin sichergestellt wird, dass zur aktuellen lokalen Situation keine Positionierung erfolgen muss, die eventuell unbequem sein könnte. Auf diese Weise redet man die Probleme zwar nicht weg, vermeidet aber, irgendwem der demokratischen Funktionselite im universitären Rahmen auf die Füße zu treten. Wie sehr die Rostocker Studierendenvertretung diese demokratische Machterhaltsregel bereits verinnerlicht hat, zeigt sich aktuell z.B. auch in der Diskussion um die Besetzung der s[tudentischen VertreterInnen im Studentenwerk](http://www.heulermagazin.de/2014/01/live-stura-ticker-4/). **Kooperative universitäre Herrschaftsausübung** Ein besonders perfides Beispiel für ähnliche kooperative universitäre (und gesellschaftliche) Standesgruppen überschreitende Herrschaftsausübung lieferte 2011 übrigens das Amt des Studentischen Prorektors. Die Uni-Leitung verbot eine Veranstaltung der Grünen Hochschulgruppe Öffentlich überbringen und rechtfertigen durfte die Zensurmaßnahme ausgerechnet der damalige [studentische Prorektor Heiko Marski](http://de.indymedia.org/2010/05/281678.shtml). Wer unter solchen Bedingungen Ideale hat, brennt aus, kriegt die Kurve oder empfiehlt sich für Höheres. **Linker AStA als „Kleineres Übel“?** Das selbstverständliche Zuarbeiten des AStA zur Verbesserung der Verwaltung von Kritik und Widerständen sollte aktuell nicht selbstverständlich sein, denn an der Uni Rostock gibt es zur Zeit den linkesten AStA seit Studierendengedenken (was zugegeben dank Bologna-Prozess nicht allzu lang ist...). Das die aktuellen StudierendenvertreterInnen trotzdem das Stellvertretungsspiel zur Einbindung in die Elitensphären so nahtlos mitspielen, zeigt, dass das mit dem „kleineren Übel“ nicht einmal bei so etwas unbedeutendem wie Uni-Gremien-Wahlen zu emanzipatorischer Politik führt. **„Extremismus“-Artikel der Ostsee-Zeitung** Am 11.12.13 berichtete auch die Ostseezeitung endlich im Lokalteil relativ breit über unsere Aktion. Unter dem Titel: „Strafanzeige: Studenten stellen Uni-Dozenten in die rechte Ecke“ wird unserer Kritik neben der namentlichen Nennung der kritisierten Dozierenden relativ viel Raum eingeräumt. Darüber hinaus zwingt der Rechercheprozess endlich den AStA und Rektor Wolfgang Schareck zu öffentlichen Positionierungen. Der AStA bleibt bei seiner demonstrativen Meinungslosigkeit und Scharecks Positionierung könnte eindeutiger nicht sein: Rechte Ideologie ist kein Problem, solange sie in bürgerlichen Gewand daher kommt ( [paywallfrei](http://www.links- lang.de/presse/14174.php)). **Anzeige führt zu Aufmerksamkeit** Auch zeigt der Artikel, dass sich das Einschalten der Staatsgewalt wegen eines kritischen Flugblattes für die PR-Strategie des Totschweigens eher negativ auswirkt. Erst durch bereits im Titel an prominenter Stelle erwähnte Strafanzeige entsteht für die OZ die Relevanz der Angelegenheit, die es der Mühe wert macht, einen Artikel zu veröffentlichen. Interessant ist auch Scharecks Statement bezüglich der Anzeige: Es geht nur noch im Konjunktiv um mögliche Verstöße gegen Marken-, Urheber- und Persönlichkeitsrechte. Von Vetters Getöse um „mehrere Straftatbestände“ wie Beleidigung, Behauptung unwahrer Tatsachen oder Übler Nachrede, die eine Unwahrheit der Vorwürfe unterstellen, ist öffentlich keine Rede mehr. **Ausblick** Der zweite Teil der Aktionsauswertung konzentriert sich nach dieser eher chronologischen Darstellung auf inhaltliche Aspekte und wird in den nächsten Tagen veröffentlicht werden. Der dritte Aspekt unserer Aktionskritik, dass Benennen und Eingehen auf einzelne häufig geäußerte Entgegnungen findet sich bereits in Form der Artikelserie **„Kritische Kritik-Kritiken“** auf unsere Homepage: [KKK1: "Häh? Die Extremismus-Theorie ist unwissenschaftlich?"](http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/04/haeh-die- extremismus-theorie-ist-unwissenschaftlich/) [KKK2: "Und was ist so schlimm an Burschenschaften?"](http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/07/kkk2-und- was-ist-so-schlimm-wenn-da-einer-bei-ner-burschenschaft-mitmacht/) [KKK3: "Die Junge Union ist doch gar nicht rechts!"](http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/17/kkk3-die-junge-union- ist-doch-gar-nicht-rechts/) [KKK4: "Aber Dr. Müller ist doch in der SPD!"](http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/18/kkk4-aber-dr-mueller- ist-doch-in-der-spd/) [KKK5: "Durch eure Krawall-Aktionen macht ihr es anderen schwer, sich zu engagieren!" ](kritischeunihro.blogsport.de/2014/01/31/kkk5-durch-eure- krawall-aktion-macht-ihr-es-anderen-politischen-playern-in-der-uni-schwer- sich-zu-dem-thema-zu-engagieren/) [KKK: Herr Gallus](http://kritischeunihro.blogsport.de/2014/02/03/kkk6-herr- gallus/)
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Rassistischer Aufmarsch in Rostock-Lichtenhagen
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[ "Antifaschismus", "Antirassismus & Migration" ]
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<p>+++ Aktuelle Informationen zu einer geplanten Demo gegen eine zukünftige Unterkunft für Geflüchtete in Rostock-Lichtenhagen am morgigen Samstag +++
<p>+++ Aktuelle Informationen zu einer geplanten Demo gegen eine zukünftige Unterkunft für Geflüchtete in Rostock-Lichtenhagen am morgigen Samstag +++<!--break--></p><p><br>Nach uns vorliegenden Informationen, hat die Rostocker Polizei das Studentenwerk Rostock (als Nutzer der Gebäudes Möllner Straße 11) über die Demo informiert und gewarnt.</p><p><br>Das Studentenwerk hat inzwischen die studentischen Bewohner*innen des Wohnheims, in das zukünftig auch Geflüchtete ziehen sollen, gewarnt und gebeten, sich ruhig zu verhalten, in "ihren Zimmern zu bleiben", den Bereich um das Wohnheim zwischen 15 - 22 Uhr zu meiden oder gleich zu Kommiliton*innen zu gehen. Die Polizei will vor Ort sein.</p><p><br>Es ist allerdings bezeichnend, das nach fast 25 Jahren der rassistischen Pogrome von Rostock-‪#‎Lichtenhagen‬ wieder Anwohner*innen besser ihren Wohnort verlassen sollen, als das sich gegen ‪#‎Rassismus‬ vor Ort eindeutig positioniert wird.</p><p><br>Wir werden morgen sicherlich vor Ort sein und uns mit den von Rassist*innen betroffenen Anwohner*innen und Geflüchteten solidarisieren! </p>
+++ Aktuelle Informationen zu einer geplanten Demo gegen eine zukünftige Unterkunft für Geflüchtete in Rostock-Lichtenhagen am morgigen Samstag +++ Nach uns vorliegenden Informationen, hat die Rostocker Polizei das Studentenwerk Rostock (als Nutzer der Gebäudes Möllner Straße 11) über die Demo informiert und gewarnt. Das Studentenwerk hat inzwischen die studentischen Bewohner*innen des Wohnheims, in das zukünftig auch Geflüchtete ziehen sollen, gewarnt und gebeten, sich ruhig zu verhalten, in "ihren Zimmern zu bleiben", den Bereich um das Wohnheim zwischen 15 - 22 Uhr zu meiden oder gleich zu Kommiliton*innen zu gehen. Die Polizei will vor Ort sein. Es ist allerdings bezeichnend, das nach fast 25 Jahren der rassistischen Pogrome von Rostock-‪#‎Lichtenhagen‬ wieder Anwohner*innen besser ihren Wohnort verlassen sollen, als das sich gegen ‪#‎Rassismus‬ vor Ort eindeutig positioniert wird. Wir werden morgen sicherlich vor Ort sein und uns mit den von Rassist*innen betroffenen Anwohner*innen und Geflüchteten solidarisieren!
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Plädoyers im NSU-Prozess - Bundesanwaltschaft: Zschäpe als Mittäterin verurteilen
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[ "Antifaschismus", "Antirassismus & Migration", "Repression" ]
[ "München" ]
[ "Deutschland", "D-Südosten" ]
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<p>Nach mehr als vier Jahren ist der NSU-Prozess am 375. Verhandlungstag endgültig auf die Zielgerade eingebogen. Zunächst waren noch Befangenheitsträge erwartet worden. Doch nun laufen die Plädoyers.</p><p>
<p>Nach mehr als vier Jahren ist der NSU-Prozess am 375. Verhandlungstag endgültig auf die Zielgerade eingebogen. Zunächst waren noch Befangenheitsträge erwartet worden. Doch nun laufen die Plädoyers.</p><p><!--break--></p><p>&nbsp;</p><p><b>München</b>. Die Bundesanwaltschaft fordert eine Verurteilung der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe als Mittäterin an allen Morden und Anschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“. Bundesanwalt Herbert Diemer sagte zum Beginn der Plädoyers am Dienstag im Münchner NSU-Prozess, die Anklagevorwürfe gegen Zschäpe und die vier Mitangeklagten hätten sich in allen wesentlichen Punkten bestätigt. Sollte das Oberlandesgericht in seinem Urteil dieser Argumentation folgen, droht Zschäpe lebenslange Haft wegen Mordes.</p><p>&nbsp;</p> <p>Diemer bezeichnete Zschäpe als Mitgründerin und Mitglied einer terroristischen Vereinigung. Als Mittäterin habe sie gemeinsam mit ihren Freunden Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun Menschen türkischer oder griechischer Herkunft ermordet, einen tödlichen Anschlag auf Polizeibeamte sowie einen Bombenanschlag auf das Geschäft einer iranischen Familie in Köln verübt und ebenfalls in Köln eine Nagelbombe mit großer Sprengkraft zur Explosion gebracht. Darüber hinaus habe Zschäpe gemeinsam mit Mundlos und Böhnhardt schwere Raubüberfälle verübt und nach dem Tod der beiden die letzte gemeinsame Wohnung des NSU in Zwickau in Brand gesteckt.<strong>&nbsp;</strong></p><p>&nbsp;</p><p><strong>Anklage: Zschäpe Gleichberechtigtes Mitglied des NSU</strong></p><p><strong><br></strong></p> <p>Die Anklage argumentiert, Zschäpe sei entgegen ihrer eigenen Aussage gleichberechtigtes Mitglied des NSU und in die Logistik der Taten arbeitsteilig eingebunden gewesen. „Die Täter, Hoher Senat, waren Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe“, sagte Diemer.</p><p>&nbsp;</p> <p>Diemer bezeichnete die Verbrechen des NSU als die „heftigsten und infamsten“ Terroranschläge seit der linksextremen Rote Armee Fraktion (RAF). „Motiv für all diese Verbrechen war rechtsextremistische Ideologie.“ Das Ziel sei ein „ausländerfreies“ Land gewesen, sagte Diemer. Die Bundesrepublik habe in ihren Grundfesten erschüttert werden sollen. Der NSU habe versucht, einem „widerwärtigen Naziregime den Boden zu bereiten“. Die Opfer seien nur wegen ihrer ausländischen Herkunft „hingerichtet“ worden, weil sie in den Augen Zschäpes und ihrer beiden Komplizen in Deutschland nichts zu suchen gehabt hätten. Sämtliche Opfer seien „willkürlich herausgegriffen“ worden, sagte der Bundesanwalt.<strong>&nbsp;</strong></p><p>&nbsp;</p><p><strong>Immer wieder juristischer Hickhack</strong></p><p><strong><br></strong></p> <p>Ursprünglich hätten die Plädoyers nach dem Willen des Gerichts schon am vergangenen Mittwoch beginnen sollen – nach mehr als vier Jahren Prozessdauer. Juristisches Hickhack über eine mögliche Tonbandaufnahme der Schlussvorträge verhinderte dies aber. Letztlich verzichteten die Verteidiger am Dienstag aber auf neue Befangenheitsanträge, so dass die Plädoyers starten konnten.</p><p>&nbsp;</p> <p>Zschäpe lebte denn Ermittlungen zufolge fast 14 Jahre mit Mundlos und Böhnhardt im Untergrund. Die beiden Männer sollen während dieser Zeit die zehn Morde, die Anschläge und Überfälle verübt haben. Zschäpe soll von allen Morden gewusst und diese unterstützt haben; sie selbst bestreitet das. Neben Zschäpe sitzen vier mutmaßliche Terrorhelfer auf der Anklagebank. Das Verfahren hatte am 6. Mai 2013 begonnen.</p>
Nach mehr als vier Jahren ist der NSU-Prozess am 375. Verhandlungstag endgültig auf die Zielgerade eingebogen. Zunächst waren noch Befangenheitsträge erwartet worden. Doch nun laufen die Plädoyers. **München**. Die Bundesanwaltschaft fordert eine Verurteilung der mutmaßlichen Rechtsterroristin Beate Zschäpe als Mittäterin an allen Morden und Anschlägen des „Nationalsozialistischen Untergrunds“. Bundesanwalt Herbert Diemer sagte zum Beginn der Plädoyers am Dienstag im Münchner NSU-Prozess, die Anklagevorwürfe gegen Zschäpe und die vier Mitangeklagten hätten sich in allen wesentlichen Punkten bestätigt. Sollte das Oberlandesgericht in seinem Urteil dieser Argumentation folgen, droht Zschäpe lebenslange Haft wegen Mordes. Diemer bezeichnete Zschäpe als Mitgründerin und Mitglied einer terroristischen Vereinigung. Als Mittäterin habe sie gemeinsam mit ihren Freunden Uwe Mundlos und Uwe Böhnhardt neun Menschen türkischer oder griechischer Herkunft ermordet, einen tödlichen Anschlag auf Polizeibeamte sowie einen Bombenanschlag auf das Geschäft einer iranischen Familie in Köln verübt und ebenfalls in Köln eine Nagelbombe mit großer Sprengkraft zur Explosion gebracht. Darüber hinaus habe Zschäpe gemeinsam mit Mundlos und Böhnhardt schwere Raubüberfälle verübt und nach dem Tod der beiden die letzte gemeinsame Wohnung des NSU in Zwickau in Brand gesteckt. ** ** **Anklage: Zschäpe Gleichberechtigtes Mitglied des NSU** ** ** Die Anklage argumentiert, Zschäpe sei entgegen ihrer eigenen Aussage gleichberechtigtes Mitglied des NSU und in die Logistik der Taten arbeitsteilig eingebunden gewesen. „Die Täter, Hoher Senat, waren Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe“, sagte Diemer. Diemer bezeichnete die Verbrechen des NSU als die „heftigsten und infamsten“ Terroranschläge seit der linksextremen Rote Armee Fraktion (RAF). „Motiv für all diese Verbrechen war rechtsextremistische Ideologie.“ Das Ziel sei ein „ausländerfreies“ Land gewesen, sagte Diemer. Die Bundesrepublik habe in ihren Grundfesten erschüttert werden sollen. Der NSU habe versucht, einem „widerwärtigen Naziregime den Boden zu bereiten“. Die Opfer seien nur wegen ihrer ausländischen Herkunft „hingerichtet“ worden, weil sie in den Augen Zschäpes und ihrer beiden Komplizen in Deutschland nichts zu suchen gehabt hätten. Sämtliche Opfer seien „willkürlich herausgegriffen“ worden, sagte der Bundesanwalt. ** ** **Immer wieder juristischer Hickhack** ** ** Ursprünglich hätten die Plädoyers nach dem Willen des Gerichts schon am vergangenen Mittwoch beginnen sollen – nach mehr als vier Jahren Prozessdauer. Juristisches Hickhack über eine mögliche Tonbandaufnahme der Schlussvorträge verhinderte dies aber. Letztlich verzichteten die Verteidiger am Dienstag aber auf neue Befangenheitsanträge, so dass die Plädoyers starten konnten. Zschäpe lebte denn Ermittlungen zufolge fast 14 Jahre mit Mundlos und Böhnhardt im Untergrund. Die beiden Männer sollen während dieser Zeit die zehn Morde, die Anschläge und Überfälle verübt haben. Zschäpe soll von allen Morden gewusst und diese unterstützt haben; sie selbst bestreitet das. Neben Zschäpe sitzen vier mutmaßliche Terrorhelfer auf der Anklagebank. Das Verfahren hatte am 6. Mai 2013 begonnen.
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AK Antifa Aachen
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[AC] Informationen zum Wahlkampf von PRO NRW und AfD
[ 112745 ]
[ "Antifaschismus" ]
[ "Aachen" ]
[ "Deutschland", "D-Westen" ]
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<p>In diesem Artikel möchten wir auf die Wahlkampfstrategien der extrem-rechten Partei PRO NRW in Aachen, sowie auf rechte und extrem-rechte Agitationen/Erscheinungen von Kandidaten der Aachener Alternative für Deutschland (AfD) hinweisen. </p><p>
<p>In diesem Artikel möchten wir auf die Wahlkampfstrategien der extrem-rechten Partei PRO NRW in Aachen, sowie auf rechte und extrem-rechte Agitationen/Erscheinungen von Kandidaten der Aachener Alternative für Deutschland (AfD) hinweisen. </p><p><!--break--></p><p>&nbsp;</p><p>Verschiedene rechtsextreme Parteien werden im Mai zur Europawahl antreten. Eine davon ist PRO NRW. Vorgänger von PRO ist die offen extrem rechte Partei "Deutsche Liga für Volk und Heimat" (DLVH), die bis Ende der neunziger Jahre in Köln einen aktiven Kreisverband unterhielt, der aber bei Wahlen bedeutungslos blieb. Quasi aus der Not heraus setzten die damaligen Führungskräfte der Kölner DLVH auf eine neue Strategie, um die Stigmatisierung als extrem rechts abzustreifen und unter dem Mantel einer vermeintlich bürgernahen "Bürgerbewegung", gemäßigterem Auftreten und populistischem Vokabular Wahlerfolge zu erringen. Für die letzte Bundestagswahl kandidierte u.a. Manfred Rouhs, der bereits in sieben Organisationen der extremen Rechten aktiv war, u.a. im Jugendverband der NPD, in der NPD, bei den Republikanern und in der Deutschen Liga für Volk und Heimat sowie als Funktionär der „Bürgerbewegung PRO Köln“. Aktuell ist er Bundesvorsitzender der „Bürgerbewegung pro Deutschland“. Dass der Übergang zwischen sogenanntem Rechtspopulismus und militanten Neonazis fließend ist, zeigt auch eine Hausdurchsuchung in Radevormwald bei Mitgliedern der „Jugend Pro Köln“ bzw. „Jugend Pro NRW“, die wegen der Vorbereitung eines Explosionsverbrechens durchgeführt wurde.<br><br>Mit rassistischen Plakaten macht Pro NRW Aachen momentan auf sich aufmerksam. Dass so manchem die Hetze gegen Flüchtlinge und der Pro-Aufruf, die Wut rauszulassen – was genau das auch immer heißen mag – so missfiel, dass die Plakate kurzerhand entfernt wurden, war Wolfgang Palm eine Presseerklärung wert. In dieser schimpft er, ganz in extrem rechter Manier über arbeitsfaules Gesindel, bzw. über AntifaschistInnen, die er zugleich als Faschisten und Nazis tituliert. Als Polizist sollte Palm eigentlich wissen, dass es sich hier nicht um „Gewaltstraftaten“ handelt und als Mitglied einer rechtsextremen Partei sollte ihm bekannt sein, dass es Faschisten nicht auszeichnet, Plakate abzuhängen. Dessen unbeirrt meint Palm: „Sie sind wieder da, die linken Nazis. Feiges Nazi-Pack, das man heutzutage -wie zu Anfang der 30- iger Jahre- gewähren läßt.“ Aber wen meint er denn, wenn er sagt, die „linken Nazis“ seinen wieder da? Knüpft er an die These des Sozialfaschismus an und meint damit die antifaschistischen Kräfte der Weimarer Republik, die man „Anfang der 30- iger Jahre- gewähren“ ließ – also mehr oder minder bis 1933, denn ab diesem Zeitpunkt wurden sie in KZs vernichtet? Oder meint er, dass Menschen, die heute rassistische Plakate entfernen, gleichzusetzen sind mit Nationalsozialisten. Letztere aber, das sollte Palm bekannt sein, haben nicht einfach Plakate entfernt sondern 6 Millionen Menschen vergast. Sollte Palm den Unterschied nicht erkennen? In jedem Fall: Politische Dummheit sollte er wohl wirklich nicht seinen politischen GegnerInnen vorwerfen. <br><br>Aber zurück zu PRO NRW Aachen. Der Kreisverband scheint eine neue Strategie zu verfolgen, die augenscheinlich aufgeht. Nicht weniger als sieben Rentnerinnen kandidieren für PRO NRW Aachen. Etliche von ihnen wohnen im Aachener Ostviertel, wo Cornelia Wilhelmine Emmerich, ebenfalls PRO NRW Aachen Kandidatin und Beisitzerin im Seniorenrat der Stadt Aachen, als SeniorInnensprecherin medial wirksam auftritt. Emmerich stellt sich bei öffentlichen Veranstaltungen nicht als PRO-Mitglied vor, sondern als Seniorin aus dem Viertel. Sie organisiert ein „Erzählcafe“ in Aachen Ost nicht als PRO-Kandidatin, sondern als Seniorin. Und sie weiß sich medienwirksam zu verkaufen, wenn sie beispielsweise bei einer Podiumsdiskussion zu den Polizeirazzien im Ostviertel ihre „Ängste“ zum Besten gibt, dies aber nicht als rassistische und rechtsextreme Wortergreifungsstrategie erkannt wird. <br>Ein Grund dafür, dass Frau Emmerich so ungehindert wirken kann, ist der gesellschaftlich weit verbreitete Blick auf die extreme Rechte als vornehmliche Männerdomäne. Rechte Frauen können vielerorts im Stillen – vor allem in sozialen Bereichen wie Elternbeiräten, Kindergärten und SeniorInnenheimen – agieren. Ihr Agieren selbst ist nicht weniger gefährlich als das rechter Männer, wirkt aber für viele auf den ersten Blick harmlos. Und so wurde Wilma Emmerich von der Aachener Lokalpresse eben auch eher als engagierte Seniorin wahrgenommen, denn als höchst aktives Mitglied einer extrem rechten Partei. <br><br><br><strong>Rechte und extrem-rechte Agitationen/Erscheinungen von Kandidaten der Aachener Alternative für Deutschland (AfD)</strong><br><br>Neben PRO NRW tritt am 25. 5. neben anderen rechten Parteien die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland zur Wahl an. In Kandidat ihres Aachener Kreisverbandes ist der extrem rechte Burschenschafter Alexander Jungbluth, stellvertretender Vorsitzender der “Jungen Alternative” NRW. Jungbluth schreibt Artikel in der ultrarechten Zeitschrift „Blaue Narzisse“. Zudem ist er als Mitglied der “Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn” aktiv, einer Studentenverbindung, die in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen wegen ihrer Verflechtungen mit der extremen Rechten machte. Die Bonner Burschenschaft gehört zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft – einem Konzentrat ultrarechter Bünde. Die „Raczeks“ versuchten beispielsweise zum Verbands-Jahrestreffen 2011 mit einer als "Arier-Antrag" bekannt gewordenen Beschlussvorlage, die (potentielle) Mitgliedschaft in Burschenschaften von der „deutschen Abstammung“ abhängig zu machen. <br><br>Bei der AfD sind inzwischen laut Presseinformationen mit Jungbluth, Joachim Paul und Ralf Spitzl mindestens drei “Alte Herren” der Bonner “Raczeks” aktiv. Paul ist Landesschriftführer der AfD in Rheinland-Pfalz, Spitzl Vorstandsmitglied des AfD-Kreisverbandes Rhein-Sieg.<br><br>Severin Franzen gehört zu den jüngeren Kandidat_innen der AfD in Aachen. Er kandidiert im Wahlbezirk 16 Beverau / Burtscheider Kurgarten auf Listenplatz 12. Severin Franzen ist bekannt für sein gewaltaffines Auftreten. So schüchterte er Protestierende ein, als die AfD im Frühjahr 2014 versuchte, einen öffentlichen Stammtisch in einem Aachener Gymnasium abzuhalten. Am selben Tag bedrohte er nachts in einem Linienbus der ASEAG zusammen mit vier Begleitern zwei vermeintliche Antifaschisten mit einem Messer und einem Pfefferspray.<br>Franzen hat einen ausgeprägten Hang zu Waffen, Gewalt und Militarismus. So tritt er auf seinem Facebookprofil mit einem Scharfschützengewehr und Paintballwaffen sowie in Tarnfarbenkleidung auf. Er trainiert MMA in einem bekannten Aachener Kampfsportverein, nahe Aachen Schanz. Im Internet zeigt er Sympathien für die Republikaner, die rassistische German Defence League, die Identitäre Bewegung, den niederländischen Rassisten Gerd Wilders und die English Defence League, das Pendant zur German Defence League. Auch sympatisiert er mit Aussagen wie „Deutschland bleibt deutsch“.&nbsp; <br><br>Es zeigt sich einmal mehr, das die AfD keine Probleme mit extrem rechten Positionen (ihrer Mitglieder) hat. </p>
In diesem Artikel möchten wir auf die Wahlkampfstrategien der extrem-rechten Partei PRO NRW in Aachen, sowie auf rechte und extrem-rechte Agitationen/Erscheinungen von Kandidaten der Aachener Alternative für Deutschland (AfD) hinweisen. Verschiedene rechtsextreme Parteien werden im Mai zur Europawahl antreten. Eine davon ist PRO NRW. Vorgänger von PRO ist die offen extrem rechte Partei "Deutsche Liga für Volk und Heimat" (DLVH), die bis Ende der neunziger Jahre in Köln einen aktiven Kreisverband unterhielt, der aber bei Wahlen bedeutungslos blieb. Quasi aus der Not heraus setzten die damaligen Führungskräfte der Kölner DLVH auf eine neue Strategie, um die Stigmatisierung als extrem rechts abzustreifen und unter dem Mantel einer vermeintlich bürgernahen "Bürgerbewegung", gemäßigterem Auftreten und populistischem Vokabular Wahlerfolge zu erringen. Für die letzte Bundestagswahl kandidierte u.a. Manfred Rouhs, der bereits in sieben Organisationen der extremen Rechten aktiv war, u.a. im Jugendverband der NPD, in der NPD, bei den Republikanern und in der Deutschen Liga für Volk und Heimat sowie als Funktionär der „Bürgerbewegung PRO Köln“. Aktuell ist er Bundesvorsitzender der „Bürgerbewegung pro Deutschland“. Dass der Übergang zwischen sogenanntem Rechtspopulismus und militanten Neonazis fließend ist, zeigt auch eine Hausdurchsuchung in Radevormwald bei Mitgliedern der „Jugend Pro Köln“ bzw. „Jugend Pro NRW“, die wegen der Vorbereitung eines Explosionsverbrechens durchgeführt wurde. Mit rassistischen Plakaten macht Pro NRW Aachen momentan auf sich aufmerksam. Dass so manchem die Hetze gegen Flüchtlinge und der Pro-Aufruf, die Wut rauszulassen – was genau das auch immer heißen mag – so missfiel, dass die Plakate kurzerhand entfernt wurden, war Wolfgang Palm eine Presseerklärung wert. In dieser schimpft er, ganz in extrem rechter Manier über arbeitsfaules Gesindel, bzw. über AntifaschistInnen, die er zugleich als Faschisten und Nazis tituliert. Als Polizist sollte Palm eigentlich wissen, dass es sich hier nicht um „Gewaltstraftaten“ handelt und als Mitglied einer rechtsextremen Partei sollte ihm bekannt sein, dass es Faschisten nicht auszeichnet, Plakate abzuhängen. Dessen unbeirrt meint Palm: „Sie sind wieder da, die linken Nazis. Feiges Nazi-Pack, das man heutzutage -wie zu Anfang der 30- iger Jahre- gewähren läßt.“ Aber wen meint er denn, wenn er sagt, die „linken Nazis“ seinen wieder da? Knüpft er an die These des Sozialfaschismus an und meint damit die antifaschistischen Kräfte der Weimarer Republik, die man „Anfang der 30- iger Jahre- gewähren“ ließ – also mehr oder minder bis 1933, denn ab diesem Zeitpunkt wurden sie in KZs vernichtet? Oder meint er, dass Menschen, die heute rassistische Plakate entfernen, gleichzusetzen sind mit Nationalsozialisten. Letztere aber, das sollte Palm bekannt sein, haben nicht einfach Plakate entfernt sondern 6 Millionen Menschen vergast. Sollte Palm den Unterschied nicht erkennen? In jedem Fall: Politische Dummheit sollte er wohl wirklich nicht seinen politischen GegnerInnen vorwerfen. Aber zurück zu PRO NRW Aachen. Der Kreisverband scheint eine neue Strategie zu verfolgen, die augenscheinlich aufgeht. Nicht weniger als sieben Rentnerinnen kandidieren für PRO NRW Aachen. Etliche von ihnen wohnen im Aachener Ostviertel, wo Cornelia Wilhelmine Emmerich, ebenfalls PRO NRW Aachen Kandidatin und Beisitzerin im Seniorenrat der Stadt Aachen, als SeniorInnensprecherin medial wirksam auftritt. Emmerich stellt sich bei öffentlichen Veranstaltungen nicht als PRO-Mitglied vor, sondern als Seniorin aus dem Viertel. Sie organisiert ein „Erzählcafe“ in Aachen Ost nicht als PRO- Kandidatin, sondern als Seniorin. Und sie weiß sich medienwirksam zu verkaufen, wenn sie beispielsweise bei einer Podiumsdiskussion zu den Polizeirazzien im Ostviertel ihre „Ängste“ zum Besten gibt, dies aber nicht als rassistische und rechtsextreme Wortergreifungsstrategie erkannt wird. Ein Grund dafür, dass Frau Emmerich so ungehindert wirken kann, ist der gesellschaftlich weit verbreitete Blick auf die extreme Rechte als vornehmliche Männerdomäne. Rechte Frauen können vielerorts im Stillen – vor allem in sozialen Bereichen wie Elternbeiräten, Kindergärten und SeniorInnenheimen – agieren. Ihr Agieren selbst ist nicht weniger gefährlich als das rechter Männer, wirkt aber für viele auf den ersten Blick harmlos. Und so wurde Wilma Emmerich von der Aachener Lokalpresse eben auch eher als engagierte Seniorin wahrgenommen, denn als höchst aktives Mitglied einer extrem rechten Partei. **Rechte und extrem-rechte Agitationen/Erscheinungen von Kandidaten der Aachener Alternative für Deutschland (AfD)** Neben PRO NRW tritt am 25. 5. neben anderen rechten Parteien die rechtspopulistische Partei Alternative für Deutschland zur Wahl an. In Kandidat ihres Aachener Kreisverbandes ist der extrem rechte Burschenschafter Alexander Jungbluth, stellvertretender Vorsitzender der “Jungen Alternative” NRW. Jungbluth schreibt Artikel in der ultrarechten Zeitschrift „Blaue Narzisse“. Zudem ist er als Mitglied der “Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn” aktiv, einer Studentenverbindung, die in den vergangenen Jahren immer wieder Schlagzeilen wegen ihrer Verflechtungen mit der extremen Rechten machte. Die Bonner Burschenschaft gehört zur Burschenschaftlichen Gemeinschaft – einem Konzentrat ultrarechter Bünde. Die „Raczeks“ versuchten beispielsweise zum Verbands-Jahrestreffen 2011 mit einer als "Arier-Antrag" bekannt gewordenen Beschlussvorlage, die (potentielle) Mitgliedschaft in Burschenschaften von der „deutschen Abstammung“ abhängig zu machen. Bei der AfD sind inzwischen laut Presseinformationen mit Jungbluth, Joachim Paul und Ralf Spitzl mindestens drei “Alte Herren” der Bonner “Raczeks” aktiv. Paul ist Landesschriftführer der AfD in Rheinland-Pfalz, Spitzl Vorstandsmitglied des AfD-Kreisverbandes Rhein-Sieg. Severin Franzen gehört zu den jüngeren Kandidat_innen der AfD in Aachen. Er kandidiert im Wahlbezirk 16 Beverau / Burtscheider Kurgarten auf Listenplatz 12. Severin Franzen ist bekannt für sein gewaltaffines Auftreten. So schüchterte er Protestierende ein, als die AfD im Frühjahr 2014 versuchte, einen öffentlichen Stammtisch in einem Aachener Gymnasium abzuhalten. Am selben Tag bedrohte er nachts in einem Linienbus der ASEAG zusammen mit vier Begleitern zwei vermeintliche Antifaschisten mit einem Messer und einem Pfefferspray. Franzen hat einen ausgeprägten Hang zu Waffen, Gewalt und Militarismus. So tritt er auf seinem Facebookprofil mit einem Scharfschützengewehr und Paintballwaffen sowie in Tarnfarbenkleidung auf. Er trainiert MMA in einem bekannten Aachener Kampfsportverein, nahe Aachen Schanz. Im Internet zeigt er Sympathien für die Republikaner, die rassistische German Defence League, die Identitäre Bewegung, den niederländischen Rassisten Gerd Wilders und die English Defence League, das Pendant zur German Defence League. Auch sympatisiert er mit Aussagen wie „Deutschland bleibt deutsch“. Es zeigt sich einmal mehr, das die AfD keine Probleme mit extrem rechten Positionen (ihrer Mitglieder) hat.
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Hausdurchsuchungen wegen Brandstiftung auf Bundeswehrfuhrpark
[ 56542 ]
[ "Antifaschismus", "Arbeits- & Klassenkampf", "Antimilitarismus & Krieg", "Repression" ]
[ "Finsterwalde" ]
[ "Deutschland", "D-Osten" ]
[]
<p>Gegen 07.30 Uhr begannen Bullen des sächsischen LKA nebst lokalen Staatsschutz-Beamten drei Wohnungen in Finsterwalde zu durchsuchen. Betroffen waren neben zwei Beschuldigten des sächsischen §129-Verfahrens auch deren Eltern. Aus dem Durchsuchungsbeschluss geht hervor, daß die betroffenen Personen sich an dem Brandanschlag auf den Bundeswehrfuhrpark am 13.04. 2009 beteiligt bzw. die "Aufklärung im Vorfeld" vorgenommen haben sollen. Laut Behörden wäre dies strafbar als Beihilfe zur Brandstiftung, zur Zerstörung von Bauwerken, sowie zur Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel(!).<br>
<p>Gegen 07.30 Uhr begannen Bullen des sächsischen LKA nebst lokalen Staatsschutz-Beamten drei Wohnungen in Finsterwalde zu durchsuchen. Betroffen waren neben zwei Beschuldigten des sächsischen §129-Verfahrens auch deren Eltern. Aus dem Durchsuchungsbeschluss geht hervor, daß die betroffenen Personen sich an dem Brandanschlag auf den Bundeswehrfuhrpark am 13.04. 2009 beteiligt bzw. die "Aufklärung im Vorfeld" vorgenommen haben sollen. Laut Behörden wäre dies strafbar als Beihilfe zur Brandstiftung, zur Zerstörung von Bauwerken, sowie zur Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel(!).<br><!--break--></p><p><br>Die Durchsuchungen dauerten ca. vier Stunden, wobei u.a. nach schwarzen Papparchivboxen, Kurzzeitweckern, Lageplänen, Bauanleitungen für Brandsätze, Kontounterlagen, Verbindungsnachweisen (Telekommunikation), Pc-Technik und Datenträgern gesucht wurde. ZeugInnen konnten hinzugezogen werden. Anschließend mussten die Beschuldigten ihre DNA abgeben (wofür es einen richterl. Beschluss gab) und eine ED-Behandlung wurde durchgeführt.<br><br>Es wurden keine Haftbefehle ausgestellt. Nach der Ermittlungswelle nach den §§ 129 und 125 (a) seit 2009 u.a. gegen linke AktivistInnen, dreht sich das Repressionskarussel munter weiter. Da die Bullen bis jetzt keine Erfolge bei der Aufklärung des Brandanschlags vorweisen können, obwohl neue Einsatzmittel wie das "elektronische Fallanalyse-System" (eFas) und technische Lösungen zur Überwachung von Telekommunikation zum Einsatz kommen, befinden sich die Behörden offensichtlich im Zugzwang und werden jetzt wohl versuchen, irgendwelche "Ergebnisse" vorzuweisen. Das sie dafür "StörerInnen" in die Mangel nehmen, die dem Repressionsapparat sowieso ein Dorn im Auge sind, kennt mensch ja.<br><br>Doch wir lassen uns nicht einschüchtern! Weder von LKA, VS oder NSU!!! Punkt.<br><br>Solidarität ist eine Waffe! kampagne 129 ev</p>
Gegen 07.30 Uhr begannen Bullen des sächsischen LKA nebst lokalen Staatsschutz-Beamten drei Wohnungen in Finsterwalde zu durchsuchen. Betroffen waren neben zwei Beschuldigten des sächsischen §129-Verfahrens auch deren Eltern. Aus dem Durchsuchungsbeschluss geht hervor, daß die betroffenen Personen sich an dem Brandanschlag auf den Bundeswehrfuhrpark am 13.04. 2009 beteiligt bzw. die "Aufklärung im Vorfeld" vorgenommen haben sollen. Laut Behörden wäre dies strafbar als Beihilfe zur Brandstiftung, zur Zerstörung von Bauwerken, sowie zur Zerstörung wichtiger Arbeitsmittel(!). Die Durchsuchungen dauerten ca. vier Stunden, wobei u.a. nach schwarzen Papparchivboxen, Kurzzeitweckern, Lageplänen, Bauanleitungen für Brandsätze, Kontounterlagen, Verbindungsnachweisen (Telekommunikation), Pc-Technik und Datenträgern gesucht wurde. ZeugInnen konnten hinzugezogen werden. Anschließend mussten die Beschuldigten ihre DNA abgeben (wofür es einen richterl. Beschluss gab) und eine ED-Behandlung wurde durchgeführt. Es wurden keine Haftbefehle ausgestellt. Nach der Ermittlungswelle nach den §§ 129 und 125 (a) seit 2009 u.a. gegen linke AktivistInnen, dreht sich das Repressionskarussel munter weiter. Da die Bullen bis jetzt keine Erfolge bei der Aufklärung des Brandanschlags vorweisen können, obwohl neue Einsatzmittel wie das "elektronische Fallanalyse-System" (eFas) und technische Lösungen zur Überwachung von Telekommunikation zum Einsatz kommen, befinden sich die Behörden offensichtlich im Zugzwang und werden jetzt wohl versuchen, irgendwelche "Ergebnisse" vorzuweisen. Das sie dafür "StörerInnen" in die Mangel nehmen, die dem Repressionsapparat sowieso ein Dorn im Auge sind, kennt mensch ja. Doch wir lassen uns nicht einschüchtern! Weder von LKA, VS oder NSU!!! Punkt. Solidarität ist eine Waffe! kampagne 129 ev
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Buenaventura Durruti
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Arbeitsamt FFM: Infostand zur Krisendemo
[ 1666 ]
[]
[ "Frankfurt am Main" ]
[ "D-linksunten" ]
[]
<P><SPAN style="FONT-SIZE: x-small"> <P>Am Vormittag des 19. März 08 fanden sich einige AktivistInnen vor dem Frankfurter Arbeitsamt in der Fischerfeldstraße ein. Mit einem Infostand und Flugblättern rührten sie dort die Werbetrommel für den sozialrevolutionären und antinationalen Block auf der Krisendemo am 28.März in Frankfurt am Main.
<P><SPAN style="FONT-SIZE: x-small"> <P>Am Vormittag des 19. März 08 fanden sich einige AktivistInnen vor dem Frankfurter Arbeitsamt in der Fischerfeldstraße ein. Mit einem Infostand und Flugblättern rührten sie dort die Werbetrommel für den sozialrevolutionären und antinationalen Block auf der Krisendemo am 28.März in Frankfurt am Main. </P><FONT size=2> <P>&nbsp;</P></FONT></SPAN> <P>&nbsp;</P><SPAN style="FONT-SIZE: x-small"> <P>Ab ca. 10:00 Uhr verteileten die AktivistInnen des Bündnisses Flugblätter und Infomaterial. Ein Infotisch wurde aufgebaut und mit Plakaten begängt. Das Feedback der Leute war insgesamt überraschend postiv. Zwar stieß mensch natürlich auch auf desinteressierte bis ablehnende Haltungen, diese stellten aber keineswegs die Mehrheit. Viele Leute zeigten sich interessiert und mit einigen entwicklete sich auch ein Gespräch. Einige kündigten sogar an zur Demo und/oder zum sozialrevolutionären und antinationalen Block kommen zu wollen. </P> <P>Dabei zeigte sich in den Gesprächen schnell wieder die menschenverachtende Systematik der postfordistischen Sozialgesetztgebung. Ein Mann hatte seinem "Betreuer" gerade von dem Kind berichtet, das er und seine Frau erwarten. Dessen Reaktion bestand darin, ihm nahezulegen das Kind abzutreiben, er müsse "schließlich auch an den Steuerzahler denken". Ein anderer berichtete gerade vom "Sicherheitsdienst" aus dem Gebäude geworfen worden zu sein, er hatte seine Unzufriedenheit wohl zu deutlich artikuliert.</P> <P>Interessanter Weise fühlten sich weder Mitarbeiter des Arbeitsamtes bemüßigt die gegen den Infostand aktiv zu werden, noch ließ sich der hauseigene Sicherheitsdienst blicken. Da auch die Polizei den Vormittag über nicht auftauchte, gelang die kleine Aktion ohne Anmeldung und auch insgesamt ohne große Vorarbeit.</P> <P>Nicht zu letzt mit der verschärften Situation auf den Ämtern dürfte es zusammenhängen, dass die Offenheit für grundlegende Gesellschaftskritik in den letzten Monaten und Jahren wohl größer geworden ist. Der in der ganz überwiegenden Mehrheit rückwärtsgewandte Ausdruck der Montagsdemos ("Wir sind das Volk!") hat viele Linke zu berechtigter Skepsis gegen Sozialproteste von, unter anderem, Arbeitslosen gebracht. Keineswegs zielführend dürfte aber eine Haltung sein, die kollektiv alle Arbeitslosen und/oder Unzufriedenen unter dem Label "der völkische Mob" fasst. Vielmehr gilt es eine emanzipatorische Kritik auch an die Vielzahl der Unzufriedenen heranzutragen. Wohlgemerkt ohne sich evtl. reaktionären Elementen gegenüber aus revolutionärem Eifer heraus blind oder kritiklos zu machen.</P> <P>Die beginnende Krise könnte in diesem Zusammenhang ein "Window of Opportunity" darstellen. Dieses auch für die radikale Linke zu nutzen ist Ziel des Blocks unter dem Motto "Staat.Nation.Kapital.Scheisse. Für die soziale Revolution!" (http://krise.blogsport.de/). Er bildet gleichzeitg den Auftakt der "...um`s Ganze!" Kampagne "Gegen die Herrschaft der falschen Freiheit" (http://www.einheit-und-freiheit.de/)</P><FONT size=2> <P>&nbsp;</P></FONT></SPAN> <P></P> <P><BR><BR></P>
Am Vormittag des 19. März 08 fanden sich einige AktivistInnen vor dem Frankfurter Arbeitsamt in der Fischerfeldstraße ein. Mit einem Infostand und Flugblättern rührten sie dort die Werbetrommel für den sozialrevolutionären und antinationalen Block auf der Krisendemo am 28.März in Frankfurt am Main. Ab ca. 10:00 Uhr verteileten die AktivistInnen des Bündnisses Flugblätter und Infomaterial. Ein Infotisch wurde aufgebaut und mit Plakaten begängt. Das Feedback der Leute war insgesamt überraschend postiv. Zwar stieß mensch natürlich auch auf desinteressierte bis ablehnende Haltungen, diese stellten aber keineswegs die Mehrheit. Viele Leute zeigten sich interessiert und mit einigen entwicklete sich auch ein Gespräch. Einige kündigten sogar an zur Demo und/oder zum sozialrevolutionären und antinationalen Block kommen zu wollen. Dabei zeigte sich in den Gesprächen schnell wieder die menschenverachtende Systematik der postfordistischen Sozialgesetztgebung. Ein Mann hatte seinem "Betreuer" gerade von dem Kind berichtet, das er und seine Frau erwarten. Dessen Reaktion bestand darin, ihm nahezulegen das Kind abzutreiben, er müsse "schließlich auch an den Steuerzahler denken". Ein anderer berichtete gerade vom "Sicherheitsdienst" aus dem Gebäude geworfen worden zu sein, er hatte seine Unzufriedenheit wohl zu deutlich artikuliert. Interessanter Weise fühlten sich weder Mitarbeiter des Arbeitsamtes bemüßigt die gegen den Infostand aktiv zu werden, noch ließ sich der hauseigene Sicherheitsdienst blicken. Da auch die Polizei den Vormittag über nicht auftauchte, gelang die kleine Aktion ohne Anmeldung und auch insgesamt ohne große Vorarbeit. Nicht zu letzt mit der verschärften Situation auf den Ämtern dürfte es zusammenhängen, dass die Offenheit für grundlegende Gesellschaftskritik in den letzten Monaten und Jahren wohl größer geworden ist. Der in der ganz überwiegenden Mehrheit rückwärtsgewandte Ausdruck der Montagsdemos ("Wir sind das Volk!") hat viele Linke zu berechtigter Skepsis gegen Sozialproteste von, unter anderem, Arbeitslosen gebracht. Keineswegs zielführend dürfte aber eine Haltung sein, die kollektiv alle Arbeitslosen und/oder Unzufriedenen unter dem Label "der völkische Mob" fasst. Vielmehr gilt es eine emanzipatorische Kritik auch an die Vielzahl der Unzufriedenen heranzutragen. Wohlgemerkt ohne sich evtl. reaktionären Elementen gegenüber aus revolutionärem Eifer heraus blind oder kritiklos zu machen. Die beginnende Krise könnte in diesem Zusammenhang ein "Window of Opportunity" darstellen. Dieses auch für die radikale Linke zu nutzen ist Ziel des Blocks unter dem Motto "Staat.Nation.Kapital.Scheisse. Für die soziale Revolution!" (http://krise.blogsport.de/). Er bildet gleichzeitg den Auftakt der "...um`s Ganze!" Kampagne "Gegen die Herrschaft der falschen Freiheit" (http://www.einheit-und-freiheit.de/)
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Aufruf zum Klimacamp 2013 im Rheinland
[ 87549 ]
[ "Ökologie" ]
[ "Rheinland" ]
[ "Deutschland", "D-Westen" ]
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<p><em><span style="font-family: Arial,sans-serif;"><span style="font-size: small;">Für ein gutes Leben für alle und eine Energieversorgung von unten!</span></span></em></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Vom 23. August bis zum 02. September 2013 findet das <a href="http://www.ausgeco2hlt.de/klimacamp/aufruf/">Klimacamp im Rheinland</a> statt und vom 28. August bis 6. September 2013 das <a href="http://www.reclaimthefields.org/de/camp-2013">Reclaim the Fields Camp</a> – beide in Manheim bei Köln, mitten im Rheinischen Braunkohlerevier. Hunderte Aktivist_innen aus ganz Europa werden zusammen kommen und bei den gemeinsamen Aktionstagen (30.08-02.09.) Widerstand gegen RWE, Europas größten Klimakiller, leisten.</span></span></p><p>
<p><em><span style="font-family: Arial,sans-serif;"><span style="font-size: small;">Für ein gutes Leben für alle und eine Energieversorgung von unten!</span></span></em></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Vom 23. August bis zum 02. September 2013 findet das <a href="http://www.ausgeco2hlt.de/klimacamp/aufruf/">Klimacamp im Rheinland</a> statt und vom 28. August bis 6. September 2013 das <a href="http://www.reclaimthefields.org/de/camp-2013">Reclaim the Fields Camp</a> – beide in Manheim bei Köln, mitten im Rheinischen Braunkohlerevier. Hunderte Aktivist_innen aus ganz Europa werden zusammen kommen und bei den gemeinsamen Aktionstagen (30.08-02.09.) Widerstand gegen RWE, Europas größten Klimakiller, leisten.</span></span></p><p><!--break--></p><p>&nbsp;</p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b>+ + WIDERSTAND IM RHEINISCHEN REVIER GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE + +</b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Zum dritten Mal findet am Rande des Tagebaus Hambachs ein Klimacamp statt. Hier kommen Menschen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und Spektren zusammen, um gemeinsam die Klimabewegung zu stärken. Das heißt konkret: kritisches Wissen weitertragen – Alternativen aufbauen – sich vernetzen – gemeinsame Aktionen planen. In diesem Jahr steht das Thema Land im Mittelpunkt:&nbsp;<b>zusammen mit dem Reclaim the Fields Network wenden wir uns gegen die Bodenzerstörung durch den Braunkohletagebau und zeigen RWE, was sinnvolle Landnutzung wirklich bedeutet.</b>&nbsp;Außerdem ist das Camp Ziel der Reclaim Power Tour, die quer durchs Land radelt, um Stationen verschiedener Energiekämpfe miteinander zu verbinden.</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><br></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Im November letzten Jahres schafften es mehrere Hundertschaften der Polizei erst nach vier Tagen, die <a href="http://hambacherforst.blogsport.de/">Waldbesetzung im Hambacher Forst</a> zu räumen. So lange verschanzte sich ein Aktivist in einem Tunnel, um deutlich zu machen, dass der Wald nicht freiwillig den Sägen von RWE ausgeliefert wird. Auch nach der Räumung wächst die Solidarität für den Kampf gegen die Braunkohle, bei Anwohner_innen genauso wie bei Menschen anderswo orts..</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><br></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Lokale Gruppen haben das Gemüse für die Klimacamp-Küche schon gepflanzt. Widerstand ist fruchtbar!</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><br></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b>+ + WAS IST DAS PROBLEM? + +</b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Im Rheinischen Braunkohlerevier fressen sich riesige Schaufelradbagger kilometerweit durch alles, was ihnen in den Weg kommt, egal ob Wald, Feld oder Dorf.. Das Rheinische Braunkohlerevier ist weiterhin mit einem Ausstoß von 100 Millionen Tonnen CO2 Europas größte Emissionsschleuder. Die Folgen sind sowohl lokal als auch global verheerend. Neue Gesundheitsstudien zeigen, wie tödlich die giftigen Stoffe sind, welche sich aus den Schloten der Kraftwerke hunderte Kilometer weit ausbreiten: 2700 Todesfälle gehen jährlich auf das Konto des scheinbar billigen Stroms aus Kohle; Ökosysteme und fruchtbarer Boden werden unwiderruflich zerstört. Trotz “Energiewende” stieg im letzten Jahr der Anteil des fossilen Energieträgers auf über 25% der deutschen Stromversorgung, weil die Verbrennung von Kohle riesige Gewinne verspricht.&nbsp;<b>Nur eine Bewegung von unten wird einen sofortigen Braunkohleausstieg durchsetzen können.</b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Die tödlichen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels werden auch andernorts immer spürbarer. Gerade die Menschen trifft es am härtesten, die am wenigsten zur Erwärmung beitragen. . Gerade im politischen Süden, wo der Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig ist, kommt es durch Überschwemmungen und Dürren zu Hunger, Flucht und Ressourcenkonflikten. .</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><br></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b>Wir steuern auf eine Katastrophe zu, die durch eine Energiewende a la Altmaier nicht verhindert werden wird. Wir können den Klimawandel nur aufhalten, indem wir aktiven Widerstand leisten!</b><b>&nbsp;</b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b>+ + AKTIONSTAGE (30.08. – 02.09.) + +</b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">In diesem Jahr wird es vier Aktionstage geben, welche gemeinsam mit dem Reclaim the Fields Camp stattfinden werden. Vier Tage lang wird der reibungslose Ablauf der Braunkohleinfrastruktur mächtig durcheinander gebracht werden: Aktionen des zivilen Ungehorsams, direkte Aktionen gegen die Kohleinfrastruktur, bunte Demonstrationenund andere kreative Aktionen überall im Revier sollen sich ergänzen. Bereits in den vergangenen Jahren gab es zeitgleich zum Klimacamp mehrere Aktionen: mehrere Schienenblockade der Kohlebahn, Kleingruppenaktionen, (Fahrrad)Demonstrationen und Mahnwachen.</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><br></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Ob großangelegte Massenaktion oder Kleingruppen, die direkt aktiv werden – es wird für die unterschiedlichen Interessen im Vorfeld Aktionstrainings und passende Rahmenbedingungen geben.</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><br></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b>+ + SEI DABEI! + +</b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Das Camp ist partizipativ geplant und wünscht sich ausdrücklich euren Beitrag! Ihr seid Künstler_innen, Aktivist_innen, Landwirt_innen oder Stadtgärtner_innen und wollt Erfahrungen teilen und Neues dazulernen? Füllt das Programm mit euren Ideen! Wir freuen uns auf alternative Ideen zu gemeinschaftlichen und solidarischen Lebens- und Arbeitsformen und auf alles was unseren vielfältigen Widerstand stärkt!</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><br></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">Die Themen der sozialen Bewegungen sind eng verwoben. Wir alle richten uns gegen ein kapitalistisches System, das auf der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aufbaut. Kommt daher ins Rheinland, allein oder in Bezugsgruppen. Bildet mit uns einen Kristallisationsort für den Kampf gegen den Klimawandel.. Und gegen die Machtverhältnisse, die ihn verursachen. Für ein Gutes Leben – im Rheinischen Revier und weltweit!</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><br></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><a href="http://www.klimacamp.ausgeco2hlt.de/"><b>http://www.klimacamp.ausgeco2hlt.de/</b></a></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b>+ + KOHLE GEGEN KOHLE – UNSER SPENDENKONTO + +</b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><strong>Kontoinhaber:&nbsp;</strong>Nandu Trägerverein e.V.<strong><br>Bankleitzahl:&nbsp;</strong>43060967<strong><br>Konto:&nbsp;</strong>1115861200<br><strong>Bank:</strong>&nbsp;GLS Gemeinschaftsbank eG<br><strong>Stichwort:&nbsp;</strong>ausgeCO2hlt</span></span></p><p><strong><span style="font-size: small;">Hinweis:</span></strong><em><span style="font-size: small;">&nbsp;Wer eine Spendenquittung möchte, bitte zusätzlich eine Mail mit<br>Name und Anschrift an [email protected] schreiben, damit sie<br>zugestellt werden kann.</span></em></p><p><em><span style="font-size: small;"><br></span></em></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b>+ + WEITERE ENERGIEKÄMPFE IN DIESEM SOMMER + +</b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;"><b><br></b></span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">13.-21. Juli in Rohne: 3. Lausitzer Klima- und Energiecamp (lausitzcamp.info)</span></span></p><p><span style="font-family: Arial, sans-serif;"><span style="font-size: small;">21. Juli – 24. August: Reclaim Power Tour – Energiekämpfe in Bewegung von der Lausitz und aus Freiburg per Rad zum Klimacamp im Rheinland (reclaimpowertour.org)</span></span></p>
_Für ein gutes Leben für alle und eine Energieversorgung von unten!_ Vom 23. August bis zum 02. September 2013 findet das [Klimacamp im Rheinland](http://www.ausgeco2hlt.de/klimacamp/aufruf/) statt und vom 28. August bis 6. September 2013 das [Reclaim the Fields Camp](http://www.reclaimthefields.org/de/camp-2013) – beide in Manheim bei Köln, mitten im Rheinischen Braunkohlerevier. Hunderte Aktivist_innen aus ganz Europa werden zusammen kommen und bei den gemeinsamen Aktionstagen (30.08-02.09.) Widerstand gegen RWE, Europas größten Klimakiller, leisten. **\+ + WIDERSTAND IM RHEINISCHEN REVIER GEHT IN DIE NÄCHSTE RUNDE + +** ** ** Zum dritten Mal findet am Rande des Tagebaus Hambachs ein Klimacamp statt. Hier kommen Menschen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und Spektren zusammen, um gemeinsam die Klimabewegung zu stärken. Das heißt konkret: kritisches Wissen weitertragen – Alternativen aufbauen – sich vernetzen – gemeinsame Aktionen planen. In diesem Jahr steht das Thema Land im Mittelpunkt: **zusammen mit dem Reclaim the Fields Network wenden wir uns gegen die Bodenzerstörung durch den Braunkohletagebau und zeigen RWE, was sinnvolle Landnutzung wirklich bedeutet.** Außerdem ist das Camp Ziel der Reclaim Power Tour, die quer durchs Land radelt, um Stationen verschiedener Energiekämpfe miteinander zu verbinden. Im November letzten Jahres schafften es mehrere Hundertschaften der Polizei erst nach vier Tagen, die [Waldbesetzung im Hambacher Forst](http://hambacherforst.blogsport.de/) zu räumen. So lange verschanzte sich ein Aktivist in einem Tunnel, um deutlich zu machen, dass der Wald nicht freiwillig den Sägen von RWE ausgeliefert wird. Auch nach der Räumung wächst die Solidarität für den Kampf gegen die Braunkohle, bei Anwohner_innen genauso wie bei Menschen anderswo orts.. Lokale Gruppen haben das Gemüse für die Klimacamp-Küche schon gepflanzt. Widerstand ist fruchtbar! **\+ + WAS IST DAS PROBLEM? + +** ** ** Im Rheinischen Braunkohlerevier fressen sich riesige Schaufelradbagger kilometerweit durch alles, was ihnen in den Weg kommt, egal ob Wald, Feld oder Dorf.. Das Rheinische Braunkohlerevier ist weiterhin mit einem Ausstoß von 100 Millionen Tonnen CO2 Europas größte Emissionsschleuder. Die Folgen sind sowohl lokal als auch global verheerend. Neue Gesundheitsstudien zeigen, wie tödlich die giftigen Stoffe sind, welche sich aus den Schloten der Kraftwerke hunderte Kilometer weit ausbreiten: 2700 Todesfälle gehen jährlich auf das Konto des scheinbar billigen Stroms aus Kohle; Ökosysteme und fruchtbarer Boden werden unwiderruflich zerstört. Trotz “Energiewende” stieg im letzten Jahr der Anteil des fossilen Energieträgers auf über 25% der deutschen Stromversorgung, weil die Verbrennung von Kohle riesige Gewinne verspricht. **Nur eine Bewegung von unten wird einen sofortigen Braunkohleausstieg durchsetzen können.** ** ** Die tödlichen Auswirkungen des menschengemachten Klimawandels werden auch andernorts immer spürbarer. Gerade die Menschen trifft es am härtesten, die am wenigsten zur Erwärmung beitragen. . Gerade im politischen Süden, wo der Großteil der Bevölkerung von der Landwirtschaft abhängig ist, kommt es durch Überschwemmungen und Dürren zu Hunger, Flucht und Ressourcenkonflikten. . **Wir steuern auf eine Katastrophe zu, die durch eine Energiewende a la Altmaier nicht verhindert werden wird. Wir können den Klimawandel nur aufhalten, indem wir aktiven Widerstand leisten!** ** ** ** ** **\+ + AKTIONSTAGE (30.08. – 02.09.) + +** ** ** In diesem Jahr wird es vier Aktionstage geben, welche gemeinsam mit dem Reclaim the Fields Camp stattfinden werden. Vier Tage lang wird der reibungslose Ablauf der Braunkohleinfrastruktur mächtig durcheinander gebracht werden: Aktionen des zivilen Ungehorsams, direkte Aktionen gegen die Kohleinfrastruktur, bunte Demonstrationenund andere kreative Aktionen überall im Revier sollen sich ergänzen. Bereits in den vergangenen Jahren gab es zeitgleich zum Klimacamp mehrere Aktionen: mehrere Schienenblockade der Kohlebahn, Kleingruppenaktionen, (Fahrrad)Demonstrationen und Mahnwachen. Ob großangelegte Massenaktion oder Kleingruppen, die direkt aktiv werden – es wird für die unterschiedlichen Interessen im Vorfeld Aktionstrainings und passende Rahmenbedingungen geben. **\+ + SEI DABEI! + +** ** ** Das Camp ist partizipativ geplant und wünscht sich ausdrücklich euren Beitrag! Ihr seid Künstler_innen, Aktivist_innen, Landwirt_innen oder Stadtgärtner_innen und wollt Erfahrungen teilen und Neues dazulernen? Füllt das Programm mit euren Ideen! Wir freuen uns auf alternative Ideen zu gemeinschaftlichen und solidarischen Lebens- und Arbeitsformen und auf alles was unseren vielfältigen Widerstand stärkt! Die Themen der sozialen Bewegungen sind eng verwoben. Wir alle richten uns gegen ein kapitalistisches System, das auf der Zerstörung unserer Lebensgrundlagen aufbaut. Kommt daher ins Rheinland, allein oder in Bezugsgruppen. Bildet mit uns einen Kristallisationsort für den Kampf gegen den Klimawandel.. Und gegen die Machtverhältnisse, die ihn verursachen. Für ein Gutes Leben – im Rheinischen Revier und weltweit! [ **http://www.klimacamp.ausgeco2hlt.de/**](http://www.klimacamp.ausgeco2hlt.de/) ** ** **\+ + KOHLE GEGEN KOHLE – UNSER SPENDENKONTO + +** ** ** **Kontoinhaber: **Nandu Trägerverein e.V. ** Bankleitzahl: **43060967 ** Konto: **1115861200 **Bank:** GLS Gemeinschaftsbank eG **Stichwort: **ausgeCO2hlt **Hinweis:** _ Wer eine Spendenquittung möchte, bitte zusätzlich eine Mail mit Name und Anschrift an [email protected] schreiben, damit sie zugestellt werden kann._ _ _ **\+ + WEITERE ENERGIEKÄMPFE IN DIESEM SOMMER + +** ** ** 13.-21. Juli in Rohne: 3. Lausitzer Klima- und Energiecamp (lausitzcamp.info) 21\. Juli – 24. August: Reclaim Power Tour – Energiekämpfe in Bewegung von der Lausitz und aus Freiburg per Rad zum Klimacamp im Rheinland (reclaimpowertour.org)
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Belarus-Solikreis Berlin
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Belarus-Solitresen
[ 78291 ]
[ "Antikapitalismus & Globalisierung", "Bildung", "Feuilleton & Kultur", "Repression" ]
[ "Berlin", "Minsk", "Weißrussland" ]
[ "Deutschland", "Weltweit" ]
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<p>Fünf Anarchist_innen, Ihar Alinevich, Mikalai Dziadok, Artsiom Prakapenka, Pavel Syramolatau (nach 620 Tagen aus der Haft entlassen), Aliaksandr Frantskievich und ein weiterer Aktivist, Jauhen Vas‘kovich, wurden zwischen Herbst 2010 und Winter 2011 verhaftet. Ihnen wird eine Vielzahl von Aktionen vorgeworfen, unter anderem die Beteiligung an einer illegalen, antimilitaristischen Demonstration, direkte Aktionen gegen kapitalistische Symbole, ein Angriff auf die Zentrale des weissrussischen Geheimdienstes KGB, sowie das Hacken von Regierungswebsiten.
<p>Fünf Anarchist_innen, Ihar Alinevich, Mikalai Dziadok, Artsiom Prakapenka, Pavel Syramolatau (nach 620 Tagen aus der Haft entlassen), Aliaksandr Frantskievich und ein weiterer Aktivist, Jauhen Vas‘kovich, wurden zwischen Herbst 2010 und Winter 2011 verhaftet. Ihnen wird eine Vielzahl von Aktionen vorgeworfen, unter anderem die Beteiligung an einer illegalen, antimilitaristischen Demonstration, direkte Aktionen gegen kapitalistische Symbole, ein Angriff auf die Zentrale des weissrussischen Geheimdienstes KGB, sowie das Hacken von Regierungswebsiten. <!--break--></p><p>&nbsp;</p> <p>Die Aktivist_innen erhielten Freiheitsstrafen zwischen 3 und 8 Jahren. Dabei sind sie nicht die einzigen, die von massiver Repression betroffen sind. Seit seiner Machtübernahme 1994 schlagen Sicherheitskräfte des „letzten Diktator Europas“, Alexander Lukaschenko jeden regimekritischen Protest brutal nieder.</p><p>&nbsp;</p><p>Ab 21.00 Uhr leckere Vokü, danach zeigen wir den Kurzfilm „Anarchy. Direct Action. Impartial“. Der 22 minütige Film vom Anarchist Black Cross (ABC) Belarus beleuchtet die Repression gegenüber der anarchistischen Bewegung zwischen September 2010 und Februar 2011. (Original mit englischen Untertiteln) Danach wie immer günstige Getränke und Musik aus der Konserve. Darüber hinaus erwarten euch allerlei Info- und Solimaterial. </p><p>Alle Einnahmen kommen den Aktivist_innen in Weissrussland zugute.</p><p>&nbsp;</p><p><strong>18. Februar 2013 | 21:00 Uhr | Kadterschmiede (Rigaerstr. 94, Berlin-Friedrichshain)</strong></p><p>&nbsp;</p><p><strong>Belarus-Solikreis Berlin </strong></p><p>Blog: <a href="http://belarussolidarity.blogsport.de"><em>belarussolidarity.blogsport.de</em></a></p><p>Kontakt: <em>belarussolidarity</em>@<em>riseup.net</em></p>
Fünf Anarchist_innen, Ihar Alinevich, Mikalai Dziadok, Artsiom Prakapenka, Pavel Syramolatau (nach 620 Tagen aus der Haft entlassen), Aliaksandr Frantskievich und ein weiterer Aktivist, Jauhen Vas‘kovich, wurden zwischen Herbst 2010 und Winter 2011 verhaftet. Ihnen wird eine Vielzahl von Aktionen vorgeworfen, unter anderem die Beteiligung an einer illegalen, antimilitaristischen Demonstration, direkte Aktionen gegen kapitalistische Symbole, ein Angriff auf die Zentrale des weissrussischen Geheimdienstes KGB, sowie das Hacken von Regierungswebsiten. Die Aktivist_innen erhielten Freiheitsstrafen zwischen 3 und 8 Jahren. Dabei sind sie nicht die einzigen, die von massiver Repression betroffen sind. Seit seiner Machtübernahme 1994 schlagen Sicherheitskräfte des „letzten Diktator Europas“, Alexander Lukaschenko jeden regimekritischen Protest brutal nieder. Ab 21.00 Uhr leckere Vokü, danach zeigen wir den Kurzfilm „Anarchy. Direct Action. Impartial“. Der 22 minütige Film vom Anarchist Black Cross (ABC) Belarus beleuchtet die Repression gegenüber der anarchistischen Bewegung zwischen September 2010 und Februar 2011. (Original mit englischen Untertiteln) Danach wie immer günstige Getränke und Musik aus der Konserve. Darüber hinaus erwarten euch allerlei Info- und Solimaterial. Alle Einnahmen kommen den Aktivist_innen in Weissrussland zugute. **18\. Februar 2013 | 21:00 Uhr | Kadterschmiede (Rigaerstr. 94, Berlin- Friedrichshain)** **Belarus-Solikreis Berlin** Blog: [_belarussolidarity.blogsport.de_](http://belarussolidarity.blogsport.de) Kontakt: _belarussolidarity_ @ _riseup.net_
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Kundgebung gegen Antisemitismus auf der Wiwili-Brücke in Freiburg
[ 100273 ]
[ "Antifaschismus" ]
[ "Freiburg" ]
[ "D-linksunten", "Deutschland" ]
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<p>Aufgrund <a href="/node/100274">jüngster Vorkommnisse</a> rufen wir für Diens­tag, den 26.​11.​2013 um 19 Uhr auf der Wi­wi­li-​Brü­cke zu einer Kund­ge­bung auf, um ein Zei­chen gegen An­ti­se­mi­tis­mus zu set­zen!</p><p>
<p>Aufgrund <a href="/node/100274">jüngster Vorkommnisse</a> rufen wir für Diens­tag, den 26.​11.​2013 um 19 Uhr auf der Wi­wi­li-​Brü­cke zu einer Kund­ge­bung auf, um ein Zei­chen gegen An­ti­se­mi­tis­mus zu set­zen!</p><p><!--break--></p><p>Weitere Informationen finden sich unter: <a href="http://aif.blogsport.de/2013/11/25/antisemitische-schmierereien-auf-der-wiwili-bruecke-in-freiburg-aufruf-zu-einer-kundgebung-gegen-antisemitismus-am-26-11-2013-um-19-uhr-auf-der-wiwili-bruecke/">aif.blogsport.de</a></p>
Aufgrund [jüngster Vorkommnisse](/node/100274) rufen wir für Diens­tag, den 26.​11.​2013 um 19 Uhr auf der Wi­wi­li-​Brü­cke zu einer Kund­ge­bung auf, um ein Zei­chen gegen An­ti­se­mi­tis­mus zu set­zen! Weitere Informationen finden sich unter: [aif.blogsport.de](http://aif.blogsport.de/2013/11/25/antisemitische- schmierereien-auf-der-wiwili-bruecke-in-freiburg-aufruf-zu-einer-kundgebung- gegen-antisemitismus-am-26-11-2013-um-19-uhr-auf-der-wiwili-bruecke/)
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Stadt verbietet alle Demo-Märsche am Montag
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[ "Antifaschismus", "Antirassismus & Migration", "Repression" ]
[ "Dresden" ]
[ "Deutschland", "D-Osten" ]
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<p>Dresden - <em>Die Versammlungsbehörde der Stadt Dresden hat für Montag, den 21. Dezember alle Demonstrationszüge im gesamten Stadtgebiet von Dresden verboten. Es sind nur stationäre Kundgebungen erlaubt.</em></p><p>
<p>Dresden - <em>Die Versammlungsbehörde der Stadt Dresden hat für Montag, den 21. Dezember alle Demonstrationszüge im gesamten Stadtgebiet von Dresden verboten. Es sind nur stationäre Kundgebungen erlaubt.</em></p><p><!--break--></p><p>&nbsp;</p><p>Das betrifft sowohl die in der Neustadt geplanten Demonstrationen von Dresden Nazifrei als auch den Weihnachtsspaziergang von PEGIDA.&nbsp;</p><p>&nbsp;</p> <p>Das veröffentlichte "Dresden Nazifrei" auf seiner Facebookseite. Silvio Lang (32), Sprecher des Bündnisses, bestätigte dies gegenüber MOPO24.</p><p>&nbsp;</p> <p>„Wir hatten um 12 Uhr ein Gespräch in der Versammlungsbehörde in der Theaterstraße. Dabei wurde uns mitgeteilt, dass es am kommenden Montag ein Verbot von Aufzügen im gesamten Stadtgebiet gibt.“</p><p>&nbsp;</p> <p>Heißt konkret: Keine Demo-Märsche durch die City, auch für PEGIDA nicht! Das Bündnis Nazifrei hält dennoch an seinen Plänen für einen Protest-Zug vom Martin-Luther-Platz zum Theaterplatz fest.</p><p>&nbsp;</p> <p>„Wir warten den Bescheid ab, prüfen ihn und gehen notfalls vor Gericht“, so Silvio Lang. Über eine Demo-Route von PEGIDA gibt es bislang nur Spekulationen.</p><p>&nbsp;</p> <p><strong>Die Stadt Dresden bestätigte die Entwicklung auf MOPO24-Anfrage. Das Rathaus wird am Freitag die Bescheide versenden. <br></strong></p>
Dresden - _Die Versammlungsbehörde der Stadt Dresden hat für Montag, den 21. Dezember alle Demonstrationszüge im gesamten Stadtgebiet von Dresden verboten. Es sind nur stationäre Kundgebungen erlaubt._ Das betrifft sowohl die in der Neustadt geplanten Demonstrationen von Dresden Nazifrei als auch den Weihnachtsspaziergang von PEGIDA. Das veröffentlichte "Dresden Nazifrei" auf seiner Facebookseite. Silvio Lang (32), Sprecher des Bündnisses, bestätigte dies gegenüber MOPO24. „Wir hatten um 12 Uhr ein Gespräch in der Versammlungsbehörde in der Theaterstraße. Dabei wurde uns mitgeteilt, dass es am kommenden Montag ein Verbot von Aufzügen im gesamten Stadtgebiet gibt.“ Heißt konkret: Keine Demo-Märsche durch die City, auch für PEGIDA nicht! Das Bündnis Nazifrei hält dennoch an seinen Plänen für einen Protest-Zug vom Martin-Luther-Platz zum Theaterplatz fest. „Wir warten den Bescheid ab, prüfen ihn und gehen notfalls vor Gericht“, so Silvio Lang. Über eine Demo-Route von PEGIDA gibt es bislang nur Spekulationen. **Die Stadt Dresden bestätigte die Entwicklung auf MOPO24-Anfrage. Das Rathaus wird am Freitag die Bescheide versenden. **
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Bundeswehr raus aus Afghanistan - Aktion in Freiburg
[ 32631, 32632 ]
[ "Antimilitarismus & Krieg" ]
[ "Freiburg" ]
[ "D-linksunten", "Deutschland" ]
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<p><em>Keine Mandatsverlängerung! Bundeswehr raus aus Afghanistan!</em></p><p>Anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen die geplante Mandatsverlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan wurde auch in Freiburg ein Zeichen gesetzt. Durch ein Transparent an der B31 soll auf die imperialistische Kriegsführung der BRD in Afghanistan aufmerksam gemacht werden.</p><p>
<p><em>Keine Mandatsverlängerung! Bundeswehr raus aus Afghanistan!</em></p><p>Anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen die geplante Mandatsverlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan wurde auch in Freiburg ein Zeichen gesetzt. Durch ein Transparent an der B31 soll auf die imperialistische Kriegsführung der BRD in Afghanistan aufmerksam gemacht werden.</p><p><!--break--></p><p>&nbsp;</p><p>Die Bundeswehr ist seit nun mehr zehn Jahren in Afghanistan im Einsatz. Sie führt dort einen menschenverachtenden Krieg im Interesse des Kapitals. Das Mandat für den Bundeswehreinsatz läuft am 28. Februar 2011 aus. Deshalb wird der Bundestag Ende Januar über eine Verlängerung entscheiden.<br><br>Wir fordern einen sofortigen Abzug der Truppen aus Afghanistan und solidarisieren uns mit allen Aktionen, die sich gegen imperialistischen Krieg und Besatzung richten.<br><br><strong>Weitere Infos:</strong><br><a href="http://linksunten.indymedia.org/de/node/32555">Broschüre zum Krieg in Afghanistan</a><br><a href="http://3a.blogsport.de">www.3a.blogsport.de</a></p>
_Keine Mandatsverlängerung! Bundeswehr raus aus Afghanistan!_ Anlässlich des bundesweiten Aktionstages gegen die geplante Mandatsverlängerung des Bundeswehreinsatzes in Afghanistan wurde auch in Freiburg ein Zeichen gesetzt. Durch ein Transparent an der B31 soll auf die imperialistische Kriegsführung der BRD in Afghanistan aufmerksam gemacht werden. Die Bundeswehr ist seit nun mehr zehn Jahren in Afghanistan im Einsatz. Sie führt dort einen menschenverachtenden Krieg im Interesse des Kapitals. Das Mandat für den Bundeswehreinsatz läuft am 28. Februar 2011 aus. Deshalb wird der Bundestag Ende Januar über eine Verlängerung entscheiden. Wir fordern einen sofortigen Abzug der Truppen aus Afghanistan und solidarisieren uns mit allen Aktionen, die sich gegen imperialistischen Krieg und Besatzung richten. **Weitere Infos:** [Broschüre zum Krieg in Afghanistan](http://linksunten.indymedia.org/de/node/32555) [www.3a.blogsport.de](http://3a.blogsport.de)
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