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---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
146,634 | story | de | 0 | 0 | abc moskau - translation | 1,435,100,700 | Die Solidaritätskampagne für Alexander Kolchenko geht weiter | [
146635
] | [
"Antifaschismus",
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Ökologie",
"Repression"
] | [
"Moskau"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p>Vom 27. bis 30. Juni 2015 werden in Frankreich Aktionenstage
stattfinden, auf welchen die Freilassung von Alexander Kolchenko
gefordert wird. Aktionen werden in Paris, Lyon, Strasbourg, Marseille
und Biarritz organisiert. Wir rufen auf sich der Solidaritätskampagne
anzuschließen und Veranstaltungen zur Unterstützung von Alexander
Kolchenko in der Woche vom 30. Juni bis 5. Juli duchzuführen. Am 11.
Juni wurde der Fall der „Krim Terroristen“ Kolchenko und Sentsov
an das Gericht übergeben.
</p>
<p> | <p>Vom 27. bis 30. Juni 2015 werden in Frankreich Aktionenstage
stattfinden, auf welchen die Freilassung von Alexander Kolchenko
gefordert wird. Aktionen werden in Paris, Lyon, Strasbourg, Marseille
und Biarritz organisiert. Wir rufen auf sich der Solidaritätskampagne
anzuschließen und Veranstaltungen zur Unterstützung von Alexander
Kolchenko in der Woche vom 30. Juni bis 5. Juli duchzuführen. Am 11.
Juni wurde der Fall der „Krim Terroristen“ Kolchenko und Sentsov
an das Gericht übergeben.
</p>
<p><!--break--></p><p> </p><p>Mitte Juli 2015 beginnen im Militärgericht in Rostow am Don die
Anhörungen im Verfahren gegen Alexander Kolchenko. Ungeachtet der
Absurdität der Anschuldigungen (ein Antifaschist wird der
Mitgliedschaft in einer rechtsradikalen Gruppe beschuldigt), leitete
der Ermittler das Verfahren ausgerechnet unter dem Strafparagrafen
„Terrorismus“ und „Mitgliedschaft in einer terroristischen
Gruppe“ ein. Alexander Kolchenko wird zusammen mit dem
Filmregisseur Oleg Sentsov, den die russische Regierung für den
Gründer und Anführer einer „terroristischen Gruppe“ hält. Zwei
andere festgenommene „Mitglieder der Gruppe“ haben mit den
Ermittlern kollaboriert und diesen die von ihnen benötigten
Informationen geliefert. Sie wurden zu 7 Jahren Freiheitsentzug
verurteilt.
</p><p> </p><p>Der Version der Ermittler zufolge wurde im Juni 2014 durch den
„Rechten Sektor“ die Gründung einer „terroristischen Gruppe“
auf der Krim initiiert. Diese bekannte sich dazu Büros der
Organisation der „Russischen Gemeinschaft der Krim“ und der
Partei „Geeintes Russland“ in Brand gesetzt und die Sprengung
einer Lenin-Statue geplant zu haben. Sentsov besteht auf seiner
Aussage, dass der Fall gegen ihn komplett konstruiert wurde.
Kolchenko streitet nicht ab am Tag des Brandes in der Nähe des
Parteibüros gewesen zu sein, sieht das allerdings nicht als
Terrorismus. Er erklärte, dass er als Antifaschist keiner
nationalistischen Idee folge, aber von der Invasion russischer Truppe
auf das Territorium der Krim aufgebracht war und sich vor einem
ausgewachsenen Krieg zwischen Russland und der Ukraine fürchtete.
Bei den vorgelegten Anschuldigungen drohen Sentsov 15 bis 20 Jahre
Freiheitsentzug, Kolchenko 10 bis 20.
</p><p> </p>
<p>Alexander Kolchenko, 24 Jahre, Anarchist und Antifaschist, nahm an
studentischen und umweltpolitischen Aktionen auf der Krim teil. Er
arbeitete als Auslieferer für Postfilialen und Copyshops und
absolvierte ein Fernstudium an der geografischen Fakultät. Er
beteiligte sich an den Kampagnen gegen Studiengebühren, war Mitglied
der Gruppe „Studentische Aktion“, half angestellten Arbeitern
ihre Rechte zu verteidigen und unterstützte außerdem die Arbeiter
der Krimer Trolleybusse. Nicht nur einmal war er war wegen seines
antifaschistischen Engagements den Angriffen ultrarechter Schläger
ausgesetzt.</p>
<p> </p><p> </p><p>ABC Moskau</p><p> </p>
<p>Artikel auf</p>
<p><a href="http://avtonom.org/news/30-iyunya-5-iyulya-prodolzhaetsya-kampaniya-solidarnosti-s-aleksandrom-kolchenko">russisch</a></p>
<p><a href="http://avtonom.org/en/news/campaign-solidarity-alexander-kolchenko-continues">englisch</a> (Übersetzung
ungenau!)</p> | Vom 27. bis 30. Juni 2015 werden in Frankreich Aktionenstage stattfinden, auf
welchen die Freilassung von Alexander Kolchenko gefordert wird. Aktionen
werden in Paris, Lyon, Strasbourg, Marseille und Biarritz organisiert. Wir
rufen auf sich der Solidaritätskampagne anzuschließen und Veranstaltungen zur
Unterstützung von Alexander Kolchenko in der Woche vom 30. Juni bis 5. Juli
duchzuführen. Am 11. Juni wurde der Fall der „Krim Terroristen“ Kolchenko und
Sentsov an das Gericht übergeben.
Mitte Juli 2015 beginnen im Militärgericht in Rostow am Don die Anhörungen im
Verfahren gegen Alexander Kolchenko. Ungeachtet der Absurdität der
Anschuldigungen (ein Antifaschist wird der Mitgliedschaft in einer
rechtsradikalen Gruppe beschuldigt), leitete der Ermittler das Verfahren
ausgerechnet unter dem Strafparagrafen „Terrorismus“ und „Mitgliedschaft in
einer terroristischen Gruppe“ ein. Alexander Kolchenko wird zusammen mit dem
Filmregisseur Oleg Sentsov, den die russische Regierung für den Gründer und
Anführer einer „terroristischen Gruppe“ hält. Zwei andere festgenommene
„Mitglieder der Gruppe“ haben mit den Ermittlern kollaboriert und diesen die
von ihnen benötigten Informationen geliefert. Sie wurden zu 7 Jahren
Freiheitsentzug verurteilt.
Der Version der Ermittler zufolge wurde im Juni 2014 durch den „Rechten
Sektor“ die Gründung einer „terroristischen Gruppe“ auf der Krim initiiert.
Diese bekannte sich dazu Büros der Organisation der „Russischen Gemeinschaft
der Krim“ und der Partei „Geeintes Russland“ in Brand gesetzt und die
Sprengung einer Lenin-Statue geplant zu haben. Sentsov besteht auf seiner
Aussage, dass der Fall gegen ihn komplett konstruiert wurde. Kolchenko
streitet nicht ab am Tag des Brandes in der Nähe des Parteibüros gewesen zu
sein, sieht das allerdings nicht als Terrorismus. Er erklärte, dass er als
Antifaschist keiner nationalistischen Idee folge, aber von der Invasion
russischer Truppe auf das Territorium der Krim aufgebracht war und sich vor
einem ausgewachsenen Krieg zwischen Russland und der Ukraine fürchtete. Bei
den vorgelegten Anschuldigungen drohen Sentsov 15 bis 20 Jahre
Freiheitsentzug, Kolchenko 10 bis 20.
Alexander Kolchenko, 24 Jahre, Anarchist und Antifaschist, nahm an
studentischen und umweltpolitischen Aktionen auf der Krim teil. Er arbeitete
als Auslieferer für Postfilialen und Copyshops und absolvierte ein Fernstudium
an der geografischen Fakultät. Er beteiligte sich an den Kampagnen gegen
Studiengebühren, war Mitglied der Gruppe „Studentische Aktion“, half
angestellten Arbeitern ihre Rechte zu verteidigen und unterstützte außerdem
die Arbeiter der Krimer Trolleybusse. Nicht nur einmal war er war wegen seines
antifaschistischen Engagements den Angriffen ultrarechter Schläger ausgesetzt.
ABC Moskau
Artikel auf
[russisch](http://avtonom.org/news/30-iyunya-5-iyulya-prodolzhaetsya-
kampaniya-solidarnosti-s-aleksandrom-kolchenko)
[englisch](http://avtonom.org/en/news/campaign-solidarity-alexander-kolchenko-
continues) (Übersetzung ungenau!) |
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99,662 | story | de | 0 | 0 | Rote Hilfe Ortsgruppe Magdeburg | 1,384,687,199 | Stellungnahme zu den Vorfällen in Burg (LSA) | [
99663
] | [
"Repression"
] | [
"Burg (bei Magdeburg)"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>In den letzten Monaten gab es zahlreiche Auseinandersetzungen mit, Bedrohungen und Angriffe durch Nazis aus Burg und Umgebung auf Antifas und Linke. Antifaschist*innen reagierten auf den kontinuierlichen Naziterror und versuchten eigene linke Akzente im Jerichower Land zu setzen, worauf sie in das Visier der staatlichen Repressionsbehörden gerieten. Neben Hausdurchsuchungen, mehreren Anzeigen und Ermittlungen gab es auch einen Anquatschversuch in Burg.</p><p> | <p>In den letzten Monaten gab es zahlreiche Auseinandersetzungen mit, Bedrohungen und Angriffe durch Nazis aus Burg und Umgebung auf Antifas und Linke. Antifaschist*innen reagierten auf den kontinuierlichen Naziterror und versuchten eigene linke Akzente im Jerichower Land zu setzen, worauf sie in das Visier der staatlichen Repressionsbehörden gerieten. Neben Hausdurchsuchungen, mehreren Anzeigen und Ermittlungen gab es auch einen Anquatschversuch in Burg.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Als Reaktion darauf hat am Samstag den 02 November 2013 die Antifaschistische Aktion Burg (AAB) zu einer <a href="http://www.offensiv-handeln.tk/">Demonstration</a> gegen Naziterror und staatlicher Repression aufgerufen. Zu dieser sind ca. 230 Menschen angereist. Im Vorfeld und während der Demonstration gab es mehrere Versuche der Polizei, die Demo zu verhindern. Der Beginn der Demo wurde durch gezielte Kontroll- und Einschüchterungsmaßnahmen hinausgezögert. So durchsuchten die Bullen alle Taschen und ließen vorerst niemanden ohne Kontrolle zur angemeldeten Auftaktkundegbung. Es wurde einigen Menschen verwehrt Ordner*in zu sein, der Lautsprecherwagen wurde 1 Stunde lang überprüft, ob er nicht gestohlen sei, und die Demonstration wurde mehrfach wegen Lappalien angehalten und abgefilmt. Das überdurchschnittlich große Bullenaufgebot kann ebenfalls als Provokation und Einschüchterungsversuch gezählt werden. So kamen auf eine demonstrierende Person mindestens circa 2 Polizisten*innen. <br><br>Die Demonstration ging trotz dieser Vorfälle und mit einigen Unterbrechungen bis zum Bahnhof der Stadt Burg, der auch der Endpunkt der Demonstration sein sollte. Am Abend und in der Nacht der Demo zogen mehrere bis zu 25 Menschen starke Gruppen von Nazis durch die Burger Innenstadt. Diese griffen mehrfach von ihnen als Linke und Antifas ausgemachte Menschen an. So entführten sie einen jungen Antifaschisten aus Burg und verschleppten diesen unter Ausübung von brutaler Gewalt in ein abgelegenes Waldstück. Dort versuchten sie durch Drohungen und Folter an weitere Adressen von Burger Antifaschist*innen zu gelangen. Nach einiger Zeit wendeten die Nazis sich von dem Betroffenen Antifaschisten ab und liesen diesen alleine im Wald zurück. <br><br>Die Repressionsbehörden fahnden nun nach „unabhängigen“ Zeugen zu dem Fall, wie unter anderem die <a href="http://www.jungewelt.de/2013/11-05/002.php.">Junge Welt</a> berichtet ( Dazu schaltete die Polizeidirektion Jerichower Land eine Kontakt- und Infonummer. <br><br>Wir halten es für wichtig noch einmal deutlich zu machen, dass jegliche Zusammenarbeit mit den staatlichen Repressionbehörden auch immer eine Offenlegung und Gefährdung linker und emanzipatorischer Politiken, ihrer Strukturen und Akteure*innen ist. <strong>Daher raten wir euch aus Selbstschutz die Kontakt- und Infonummer der Polizeidirektion Jerichower Land nicht zu nutzen.</strong> Die Vorfälle im Jerichower Land zeigen wieder einmal mehr als deutlich, wo der Feind der bestehenden Ordnung steht, nämlich links. Denn als am Samstag (02.11.) bewaffnete Nazis durch Burg zogen, um ihre Opfer ausfindig zu machen, ließ die Polizei diese gewähren, anders als bei der Demo am Nachmittag. In der Vergangenheit gab es immer wieder harte Repressionschläge der staatlichen Behörden gegen engagierte Antifas in Burg und gegen die notwendige und legitime antifaschistische Selbstschutzpraxis vor Ort. <br><br>Weiter wollen wir auf die von uns bekannten Fälle von Anzeigen auf der oben genannten Demo „In die Offensive“ aufmerksam machen: Es gab während der Vorkontrollen mehrere Anzeigen wegen Sachen, die notwendig sind um Angriffe durch die Polizei und Neofaschisten auf die Demonstration abzuwehren. Solltet Ihr also solche Sachen, aber auch Dinge, die zur materiellen Untermauerung unserer politischen Inhalte notwendig sind, mitnehmen - vermeidet in die Vorkontrollen zu kommen. Es gibt ausreichende Gelegenheit sich im Verlaufe der Demonstration einzureihen.<br><br><em>17.11.2013, Rote Hilfe Ortsgruppe Magdeburg</em></p> | In den letzten Monaten gab es zahlreiche Auseinandersetzungen mit, Bedrohungen
und Angriffe durch Nazis aus Burg und Umgebung auf Antifas und Linke.
Antifaschist*innen reagierten auf den kontinuierlichen Naziterror und
versuchten eigene linke Akzente im Jerichower Land zu setzen, worauf sie in
das Visier der staatlichen Repressionsbehörden gerieten. Neben
Hausdurchsuchungen, mehreren Anzeigen und Ermittlungen gab es auch einen
Anquatschversuch in Burg.
Als Reaktion darauf hat am Samstag den 02 November 2013 die Antifaschistische
Aktion Burg (AAB) zu einer [Demonstration](http://www.offensiv-handeln.tk/)
gegen Naziterror und staatlicher Repression aufgerufen. Zu dieser sind ca. 230
Menschen angereist. Im Vorfeld und während der Demonstration gab es mehrere
Versuche der Polizei, die Demo zu verhindern. Der Beginn der Demo wurde durch
gezielte Kontroll- und Einschüchterungsmaßnahmen hinausgezögert. So
durchsuchten die Bullen alle Taschen und ließen vorerst niemanden ohne
Kontrolle zur angemeldeten Auftaktkundegbung. Es wurde einigen Menschen
verwehrt Ordner*in zu sein, der Lautsprecherwagen wurde 1 Stunde lang
überprüft, ob er nicht gestohlen sei, und die Demonstration wurde mehrfach
wegen Lappalien angehalten und abgefilmt. Das überdurchschnittlich große
Bullenaufgebot kann ebenfalls als Provokation und Einschüchterungsversuch
gezählt werden. So kamen auf eine demonstrierende Person mindestens circa 2
Polizisten*innen.
Die Demonstration ging trotz dieser Vorfälle und mit einigen Unterbrechungen
bis zum Bahnhof der Stadt Burg, der auch der Endpunkt der Demonstration sein
sollte. Am Abend und in der Nacht der Demo zogen mehrere bis zu 25 Menschen
starke Gruppen von Nazis durch die Burger Innenstadt. Diese griffen mehrfach
von ihnen als Linke und Antifas ausgemachte Menschen an. So entführten sie
einen jungen Antifaschisten aus Burg und verschleppten diesen unter Ausübung
von brutaler Gewalt in ein abgelegenes Waldstück. Dort versuchten sie durch
Drohungen und Folter an weitere Adressen von Burger Antifaschist*innen zu
gelangen. Nach einiger Zeit wendeten die Nazis sich von dem Betroffenen
Antifaschisten ab und liesen diesen alleine im Wald zurück.
Die Repressionsbehörden fahnden nun nach „unabhängigen“ Zeugen zu dem Fall,
wie unter anderem die [Junge
Welt](http://www.jungewelt.de/2013/11-05/002.php.) berichtet ( Dazu schaltete
die Polizeidirektion Jerichower Land eine Kontakt- und Infonummer.
Wir halten es für wichtig noch einmal deutlich zu machen, dass jegliche
Zusammenarbeit mit den staatlichen Repressionbehörden auch immer eine
Offenlegung und Gefährdung linker und emanzipatorischer Politiken, ihrer
Strukturen und Akteure*innen ist. **Daher raten wir euch aus Selbstschutz die
Kontakt- und Infonummer der Polizeidirektion Jerichower Land nicht zu
nutzen.** Die Vorfälle im Jerichower Land zeigen wieder einmal mehr als
deutlich, wo der Feind der bestehenden Ordnung steht, nämlich links. Denn als
am Samstag (02.11.) bewaffnete Nazis durch Burg zogen, um ihre Opfer ausfindig
zu machen, ließ die Polizei diese gewähren, anders als bei der Demo am
Nachmittag. In der Vergangenheit gab es immer wieder harte Repressionschläge
der staatlichen Behörden gegen engagierte Antifas in Burg und gegen die
notwendige und legitime antifaschistische Selbstschutzpraxis vor Ort.
Weiter wollen wir auf die von uns bekannten Fälle von Anzeigen auf der oben
genannten Demo „In die Offensive“ aufmerksam machen: Es gab während der
Vorkontrollen mehrere Anzeigen wegen Sachen, die notwendig sind um Angriffe
durch die Polizei und Neofaschisten auf die Demonstration abzuwehren. Solltet
Ihr also solche Sachen, aber auch Dinge, die zur materiellen Untermauerung
unserer politischen Inhalte notwendig sind, mitnehmen - vermeidet in die
Vorkontrollen zu kommen. Es gibt ausreichende Gelegenheit sich im Verlaufe
der Demonstration einzureihen.
_17.11.2013, Rote Hilfe Ortsgruppe Magdeburg_ |
||
120,538 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,408,038,362 | Das Nazi-Netzwerk von Hellersdorf | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Vor einem Jahr sorgte die Einrichtung des Flüchtlingsheims für viel Aufregung in Hellersdorf. Rechtsextreme versuchten, aus der aufgeheizten Stimmung Kapital zu schlagen. Heute scheint sich die Lage beruhigt zu haben. Wirklich?</p><p> | <p>Vor einem Jahr sorgte die Einrichtung des Flüchtlingsheims für viel Aufregung in Hellersdorf. Rechtsextreme versuchten, aus der aufgeheizten Stimmung Kapital zu schlagen. Heute scheint sich die Lage beruhigt zu haben. Wirklich?</p><p><!--break--></p><p>Ein Insider, der die rechten Strukturen im Bezirk seit Jahren beobachtet, sagt: „Als geflüchteter Mensch in Hellerdorf zu leben, heißt auch weiterhin, in ständiger Gefahr zu leben.“</p><p>Denn: im Untergrund köchelt eine braune Suppe, die immer gefährlicher wird.</p><p>So trägt ein führendes Mitglied der Partei „Die Rechte“ auf offener Straße seine neonazistischen Tattoos zur Schau, lässt sich beim Hitlergruß auf Partys fotografieren und macht aus seinem Hang zu „Combat 18“ (bewaffneter Arm der verbotenen Blood-&-Honour-Bewegung) keinen Hehl.</p><p>Überhaupt Waffen. Ein Brüderpaar verbreitet rund um den Alice-Salomon-Platz Angst und Schrecken, bedroht Andersdenkende.</p><p>Im Mai veröffentlichten die beiden ein Foto auf Facebook, das sie mit einer Pistole, einem Baseballschläger und Kampfhandschuhen zeigt.</p><p>Als Anlaufpunkt gilt ein Imbiss nahe dem U5-Bahnhof Cottbusser Platz. Dort treffen regelmäßig Neonazis und Rassisten auf die Organisatoren der „Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf“.</p><p>Diese wird unterstützt von der Berliner Naziszene.</p><p>Vor allem im Internet hetzt sie gegen das Flüchtlingsheim, hat derzeit fast 6.000 „Fans“.</p><p>Über Linke, Journalisten und Lokalpolitiker wird hier detailliert mit Fotos, Personendaten und Anschriften berichtet – eine digitale Feindesliste entsteht.</p> | Vor einem Jahr sorgte die Einrichtung des Flüchtlingsheims für viel Aufregung
in Hellersdorf. Rechtsextreme versuchten, aus der aufgeheizten Stimmung
Kapital zu schlagen. Heute scheint sich die Lage beruhigt zu haben. Wirklich?
Ein Insider, der die rechten Strukturen im Bezirk seit Jahren beobachtet,
sagt: „Als geflüchteter Mensch in Hellerdorf zu leben, heißt auch weiterhin,
in ständiger Gefahr zu leben.“
Denn: im Untergrund köchelt eine braune Suppe, die immer gefährlicher wird.
So trägt ein führendes Mitglied der Partei „Die Rechte“ auf offener Straße
seine neonazistischen Tattoos zur Schau, lässt sich beim Hitlergruß auf Partys
fotografieren und macht aus seinem Hang zu „Combat 18“ (bewaffneter Arm der
verbotenen Blood-&-Honour-Bewegung) keinen Hehl.
Überhaupt Waffen. Ein Brüderpaar verbreitet rund um den Alice-Salomon-Platz
Angst und Schrecken, bedroht Andersdenkende.
Im Mai veröffentlichten die beiden ein Foto auf Facebook, das sie mit einer
Pistole, einem Baseballschläger und Kampfhandschuhen zeigt.
Als Anlaufpunkt gilt ein Imbiss nahe dem U5-Bahnhof Cottbusser Platz. Dort
treffen regelmäßig Neonazis und Rassisten auf die Organisatoren der
„Bürgerinitiative Marzahn-Hellersdorf“.
Diese wird unterstützt von der Berliner Naziszene.
Vor allem im Internet hetzt sie gegen das Flüchtlingsheim, hat derzeit fast
6.000 „Fans“.
Über Linke, Journalisten und Lokalpolitiker wird hier detailliert mit Fotos,
Personendaten und Anschriften berichtet – eine digitale Feindesliste entsteht. |
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63,043 | event | de | 0 | 0 | eleu | 1,340,987,891 | Eleu-Brunch wird 2 - Jubiläumsbrunch | [] | [
"Freiräume & Wohnungsnot"
] | [
"Lahr"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p><strong>Eleu-Brunch wird 2</strong></p><p> </p><p>Seit 2 Jahren gibt es nun den allmonatlichen, veganen Brunch im Eleu in Lahr.</p><p>Für uns ein Grund zum feiern! | <p><strong>Eleu-Brunch wird 2</strong></p><p> </p><p>Seit 2 Jahren gibt es nun den allmonatlichen, veganen Brunch im Eleu in Lahr.</p><p>Für uns ein Grund zum feiern!<!--break--></p><p>Mit Kuchen, Salat und Pizza.</p><p>Mit veganer Maio, Falafel und Torte.</p><p>Mit Kaffee, Cola und Tee.</p><p>Kommt vorbei, bringt eure Freund*innen, Kinder, Großeltern, Nachbar*innen... und vegane Leckereien mit und feiert mit uns!</p><p> </p><p><span style="text-decoration: underline;">Jubiläumsbrunch</span></p><p> </p><p>Wie immer am dritten Sonntag im Monat.</p><p><span style="text-decoration: underline;">15.7.12</span></p><p><span style="text-decoration: underline;">ab 11 Uhr</span></p><p><span style="text-decoration: underline;">Eleu Lahr, Kaiserstr. 80</span></p><p>Wegbeschreibung auf der homepage.</p><p> </p><p><a href="http://eleu.blogsport.de/">eleu.blogsport.de</a></p> | **Eleu-Brunch wird 2**
Seit 2 Jahren gibt es nun den allmonatlichen, veganen Brunch im Eleu in Lahr.
Für uns ein Grund zum feiern!
Mit Kuchen, Salat und Pizza.
Mit veganer Maio, Falafel und Torte.
Mit Kaffee, Cola und Tee.
Kommt vorbei, bringt eure Freund*innen, Kinder, Großeltern, Nachbar*innen...
und vegane Leckereien mit und feiert mit uns!
Jubiläumsbrunch
Wie immer am dritten Sonntag im Monat.
15.7.12
ab 11 Uhr
Eleu Lahr, Kaiserstr. 80
Wegbeschreibung auf der homepage.
[eleu.blogsport.de](http://eleu.blogsport.de/) |
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31,129 | event | de | 0 | 0 | ART | 1,293,465,071 | Podiumsdiskussion: Antifaschismus heute | [] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Reutlingen"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Von wehret den Anfängen bis wehret den Zuständen | <p>Von wehret den Anfängen bis wehret den Zuständen<!--break--></p><p><br>Die Studie der Friedrich Ebert Stiftung "Die Mitte in der Krise" hat es zu Tage gefördert: 35,6% der in der BRD lebenden Menschen stimmen dem Satz zu, dass die "Bundesrepublik (...) durch die vielen Ausländer in einem gefährlichen Maß überfremdet" sei. Dieser Satz wird seit Jahren in der Propaganda von Neonazis verwandt und findet offensichtlich Widerhall in der sogenannten Mitte der Gesellschaft. Wie kann Alltagsrassismus und Stammtischparolen die Stirn geboten werden? Welche Konzepte sind brauchbar, um den Raum neonazistischer Parteien und Organisationen für ihre menschenverachtende Ideologie und die zunehmend geschickter angelegte Praxis deutlich einzuengen? Wie können AntifaschistInnen angemessen auf die Gleichsetzung von Links und Rechts, mittels Extremismustheorie, reagieren?<br><br>Es diskutieren VertreterInnen von:<br><br>ART - Antifa Reutlingen Tübingen<br>DGB Tübingen<br>Bündnis 90´/ die Grünen <br>VVN/BdA</p><p> </p><p>Ort: Franz.K Reutlingen</p> | Von wehret den Anfängen bis wehret den Zuständen
Die Studie der Friedrich Ebert Stiftung "Die Mitte in der Krise" hat es zu
Tage gefördert: 35,6% der in der BRD lebenden Menschen stimmen dem Satz zu,
dass die "Bundesrepublik (...) durch die vielen Ausländer in einem
gefährlichen Maß überfremdet" sei. Dieser Satz wird seit Jahren in der
Propaganda von Neonazis verwandt und findet offensichtlich Widerhall in der
sogenannten Mitte der Gesellschaft. Wie kann Alltagsrassismus und
Stammtischparolen die Stirn geboten werden? Welche Konzepte sind brauchbar, um
den Raum neonazistischer Parteien und Organisationen für ihre
menschenverachtende Ideologie und die zunehmend geschickter angelegte Praxis
deutlich einzuengen? Wie können AntifaschistInnen angemessen auf die
Gleichsetzung von Links und Rechts, mittels Extremismustheorie, reagieren?
Es diskutieren VertreterInnen von:
ART - Antifa Reutlingen Tübingen
DGB Tübingen
Bündnis 90´/ die Grünen
VVN/BdA
Ort: Franz.K Reutlingen |
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211,869 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,494,247,038 | Hauptangeklagte im "Sachsensumpf"-Prozess will Fragen beantworten | [] | [
"Antifaschismus",
"Feminismus & Gender & Queer",
"Repression"
] | [
"Dresden"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Der "Sachsensumpf"-Prozess geht in die nächste Runde. Am Montag will
sich die Hauptangeklagte den Fragen stellen. Sie ist wegen Verfolgung
Unschuldiger angeklagt und solche falsche Angaben gemacht haben.</p><p> | <p>Der "Sachsensumpf"-Prozess geht in die nächste Runde. Am Montag will
sich die Hauptangeklagte den Fragen stellen. Sie ist wegen Verfolgung
Unschuldiger angeklagt und solche falsche Angaben gemacht haben.</p><p><!--break--></p><p> </p><p><b>Dresden</b>. Im Prozess um die sogenannte
"Sachsensumpf"-Affäre will die Hauptangeklagte Simone H. am Montag
(10.00) am Landgericht Dresden Fragen beantworten. Das hatte die
58-Jahre alte Juristin nach ihrer etwa einstündigen Erklärung am ersten
Verhandlungstag angekündigt. Die frühere Referatsleiterin aus dem
Landesamt für Verfassungsschutz übte dabei auch scharfe Kritik am Umgang
der Behörden mit der Affäre. Sie sei nach Bekanntwerden der Vorwürfe
"öffentlich hingerichtet" und vorverurteilt worden.</p><p> </p> <p>H.
ist wegen Verfolgung Unschuldiger angeklagt. Der Kriminalist Georg W.
muss sich wegen Beihilfe zu dieser Tat verantworten. Beiden wird zudem
vorgeworfen, im Untersuchungsausschuss des Landtages falsche Angaben
gemacht zu haben.</p><p> </p> <p>Der
"Sachsensumpf" sorgte 2007 für Schlagzeilen. Juristen und Polizisten
sollten in Netzwerke der Organisierten Kriminalität verstrickt gewesen
sein. Belege dafür fanden Staatsanwälte und eine von der Regierung
beauftragte Kommission aber nicht. H. und ihre Verteidigung
argumentieren, dass sie als Referatsleiterin beim Verfassungsschutz gar
nicht Teil der Strafverfolgung war und somit auch keine Unschuldigen
verfolgt haben kann.</p> | Der "Sachsensumpf"-Prozess geht in die nächste Runde. Am Montag will sich die
Hauptangeklagte den Fragen stellen. Sie ist wegen Verfolgung Unschuldiger
angeklagt und solche falsche Angaben gemacht haben.
**Dresden**. Im Prozess um die sogenannte "Sachsensumpf"-Affäre will die
Hauptangeklagte Simone H. am Montag (10.00) am Landgericht Dresden Fragen
beantworten. Das hatte die 58-Jahre alte Juristin nach ihrer etwa einstündigen
Erklärung am ersten Verhandlungstag angekündigt. Die frühere Referatsleiterin
aus dem Landesamt für Verfassungsschutz übte dabei auch scharfe Kritik am
Umgang der Behörden mit der Affäre. Sie sei nach Bekanntwerden der Vorwürfe
"öffentlich hingerichtet" und vorverurteilt worden.
H. ist wegen Verfolgung Unschuldiger angeklagt. Der Kriminalist Georg W. muss
sich wegen Beihilfe zu dieser Tat verantworten. Beiden wird zudem vorgeworfen,
im Untersuchungsausschuss des Landtages falsche Angaben gemacht zu haben.
Der "Sachsensumpf" sorgte 2007 für Schlagzeilen. Juristen und Polizisten
sollten in Netzwerke der Organisierten Kriminalität verstrickt gewesen sein.
Belege dafür fanden Staatsanwälte und eine von der Regierung beauftragte
Kommission aber nicht. H. und ihre Verteidigung argumentieren, dass sie als
Referatsleiterin beim Verfassungsschutz gar nicht Teil der Strafverfolgung war
und somit auch keine Unschuldigen verfolgt haben kann. |
|||
6,231 | story | de | 0 | 0 | Soligruppe Dresden | 1,241,785,806 | Ein Statement aus dem Knast (Strasbourg) | [] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Repression"
] | [
"Dresden",
"Strasbourg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland",
"F-Osten",
"D-Osten",
"Frankreich",
"Weltweit"
] | [
"NATO April 2009"
] | <div>
Der Nato-Gipfel ist seit über einem Monat vorbei und kaum ein Mensch
erinnert sich noch an die Proteste geschweige denn deren Inhalte.
Während des Gipfel wurden viele Demonstrant_innen, die sich an den
Protesten beteiligten, in Gewahrsam genommen. Einige wenige davon
wurden willkürlich in Schnellverfahren zu Haft- und Bewährungsstrafen
verurteilt. Mit diesen Prozessen sollten nach Aussage Sarkozy's Exempel
statuiert werden, die Antimilitarismus- und Friedensbewegung sollte
verurteilt und kriminalisiert werden. Über einem Monat nach den
Verhaftungen haben es die inhaftierten Gipfelgegner_innen nun geschafft
ein gemeinsames Statement zu verfassen. Darin erklären sie ihre
Beweggründe sich an den Protesten gegen den Nato-Gipfel zu beteiligen
und schildern ihre Situation im Gefängnis und die ihnen zu Teil
werdende Solidarität. </div>
<div>
Kriegstreiberei wird gefeiert- wer sich wehrt, kommt in den Knast</div><div></div><p> | <div>
Der Nato-Gipfel ist seit über einem Monat vorbei und kaum ein Mensch
erinnert sich noch an die Proteste geschweige denn deren Inhalte.
Während des Gipfel wurden viele Demonstrant_innen, die sich an den
Protesten beteiligten, in Gewahrsam genommen. Einige wenige davon
wurden willkürlich in Schnellverfahren zu Haft- und Bewährungsstrafen
verurteilt. Mit diesen Prozessen sollten nach Aussage Sarkozy's Exempel
statuiert werden, die Antimilitarismus- und Friedensbewegung sollte
verurteilt und kriminalisiert werden. Über einem Monat nach den
Verhaftungen haben es die inhaftierten Gipfelgegner_innen nun geschafft
ein gemeinsames Statement zu verfassen. Darin erklären sie ihre
Beweggründe sich an den Protesten gegen den Nato-Gipfel zu beteiligen
und schildern ihre Situation im Gefängnis und die ihnen zu Teil
werdende Solidarität. </div>
<div>
Kriegstreiberei wird gefeiert- wer sich wehrt, kommt in den Knast</div><div></div><p><!--break--></p><div></div><div>Erklärung einiger Gefangener nach dem NATO – Gipfel in Strasbourg <br>Im
Gefängnis geht alles nicht so schnell. Wenn man einen Brief schreiben
will, müssen erstmal Briefmarken und Papier bestellt werden. Dafür
braucht es Geld. Und auch wenn dir Geld zur Verfügung steht, kann es
dauern bis die bestellten Dinge da sind. Alle Briefe werden geöffnet
und wahrscheinlich gelesen, dass braucht auch seine Zeit. Informationen
gelangen nur sehr langsam herein und heraus.- Und so melden wir uns
erst jetzt zu Wort- <br><br><strong>1,2,3 und du bist nicht mehr frei! </strong><br><br>Als
die NATO am 3. und 4. April 2009 ihren Geburtstag feiern wollte, war
sie nicht allein. Zehntausende Menschen fuhren nach Frankreich, um
gegen das Kriegsbündnis auf die Straße zu gehen. Tausende deutsche und
französische Polizist_innen waren im Einsatz. Das Schengener Abkommen
wurde außer Kraft gesetzt und die Stadtzentren von Baden-Baden und
Straßburg wurden abgeriegelt. Viele Menschen bekamen Einreiseverbote
nach Frankreich und umliegende Länder. Bereits zwei Tage vor dem Gipfel
wurde eine ganze Demonstration bei Straßburg eingekesselt und
verhaftet, welche sich gegen die tödliche Polizeigewalt beim G20-
Gipfel in London gerichtet hatte. Vor der Masseningewahrsamnahme wurden
die Menschen mit Tränengasgranaten und Gummigeschossen durch einen Wald
gehetzt. So wurden zwei Menschen die sich im Wald völlig ruhig
verhalten hatten mit Gummigeschossen angegriffen. Dabei wurde der
Mindestabstand von fünf Meter weit unterschritten, was tödliche
Verletzungen zur Folge haben kann. Eine erste medizinische Versorgung
der Wunden wurde z. T. erst am nächsten Morgen gewährt. Die nächsten
Tage verliefen ähnlich: über 350 Menschen wurden willkürlich in
Gewahrsam genommen und mussten zum Teil mehrere Nächte in überfüllten
Sammelzellen verbringen, ohne Essen und teilweise verletzt. Die meisten
Menschen wurden wieder frei gelassen, nur einige wenige traf die
Polizeiwillkür besonders hart: Neun Menschen sind seit mittlerweile
einem Monat im Knast. Wir, die wir diesen Text schreiben, sind einige
davon. <br><br><strong>Justiz im Auftrag des Präsidenten </strong><br><br>Dass
ausgerechnet wir hier sind, ist reiner Zufall – jede_n hätte es genauso
treffen können. Die Medien ereiferten sich über Randalierer. Präsident
Sarkozy forderte öffentlich, die Täter so hart wie möglich zu
bestrafen. Polizei und Justiz standen unter dem Druck, „Erfolge“ ihrer
Arbeit zu präsentieren, als zwei Tage nach dem Gipfel die
Schnellverfahren stattfanden. So ging es bei den Prozessen im
Wesentlichen nicht um die konkreten Tatvorwürfe. Die Urteile
orientierten sich stark an den Plädoyers des Staatsanwaltes, dessen
Argumentation stützte sich zum großen Teil auf Vermutungen und
Behauptungen ohne jede Beweiskraft. Es wurde erst gar nicht versucht
den Eindruck eines fairen Verfahrens zu erwecken. Es handele sich um
einen „Professionellen“ der „vor Gericht Reden hält“, so der
Staatsanwalt über einen der Angeklagten. Als Beweis reichte ihm die
Aussageverweigerung bei der Polizei und die große Distanz, die der
Beschuldigte zurück gelegt hatte, um an den Protesten teilnehmen zu
können. Einer weiteren Person wurde die Mitgliedschaft in der
„Organisation Black Block“ vorgeworfen. Das Gericht musste sich erst
darüber aufklären lassen, dass es eine solche Organisation gar nicht
gibt. Es ging hier eindeutig darum, medienwirksam ein abschreckendes
Exempel zu statuieren. Die Äußerungen Sarkozys hatten uns schon im
Vorfeld Schlimmes befürchten lassen. Die Strafen und die Härte der
Urteile überraschten auch unsere Rechtsanwälte, da es sich um ein
Vielfaches des gewöhnlichen Strafmaßes handelte – selbst wenn alle
Anschuldigungen wahr gewesen wären. Drei Menschen wurden zu Haftstrafen
mit sofortigem Haftantritt verurteilt. Zwei Menschen gingen in
Berufung. Einige weitere Personen bekamen Bewährungsstrafen. Ein
Deutscher, der zu 3 Monaten Haft ohne Vollzug verurteilt worden war,
wurde ohne ersichtlichen Grund für 48 Stunden in einen Abschiebeknast
gesteckt, bevor er an der wenige Kilometer entfernten Grenze den
Behörden der Bundespolizei übergeben wurde. Die sechs anderen hier
Einsitzenden hatten bisher keinen Prozess. Vier davon werden am 5. Mai
vor Gericht stehen – ein weiterer Fall von Gesinnungsjustiz ist zu
erwarten. Zwei sitzen vorerst 4 Monate in U- Haft. In der populären
Straßburger Tageszeitung „DNA“, die wir hier zu lesen bekommen, sollte
der Eindruck erweckt werden, dass die „Schuldigen“ der Ausschreitungen
vom 4.April zu „gerechten Strafen“ verurteilt wurden. So wurden gezielt
Informationen unterschlagen, etwa dass drei der Angeklagten bereits
zwei Tage zuvor festgenommen wurden. Außerdem wurden Zitate aus den
Verhandlungen in völlig falschen Kontexten wiedergegeben. Die Zeitung
druckte auch die vollen Namen und Wohnorte der Verurteilten aus der BRD
ab. In einem anderen Fall wurde über einen Angeklagten berichtet, der
einen Polizisten gebissen haben soll und behauptete, er habe AIDS. Dazu
wurde ein Foto veröffentlicht, dass einen Angeklagten vom Vortag zeigt.
Dieser hatte jedoch nichts mit den Vorwürfen zu tun. In der Wirkung ein
reiner Rufmord, zumal 90% der <br>hier Inhaftierten die „DNS“ lesen. <br><br><strong>Die Brandstifter als Friedensstifter </strong><br><br>Bei
der Medienberichterstattung über die Proteste, soweit wir sie hier
mitbekommen konnten, war die berechtigte Kritik an der NATO- Politik
völlig aus dem Blick geraten oder wurde gezielt weggelassen. Statt
dessen wurden die beteiligten Politiker_innen als Friedensstifter_innen
dargestellt. Der „60. Geburtstag“ des Kriegsbündnisses wurde
medienwirksam gefeiert und als eine Art Gala der Wohltätigen der
westlichen Welt verklärt. Dabei steht die NATO, fast zwei Jahrzehnte
nach Ende des Kalten Krieges, wie kein anderes Militärbündnis für
Aufrüstung, für die Herstellung von mehr und noch „besseren“ Waffen und
für immer mobilere Armeen, die jederzeit und überall die
Machtinteressen der Herrschenden durchsetzen können. Der aktuelle
Vorwand kann sich ändern, die Palette reicht hierbei von der
sogenannten Durchsetzung von Menschenrechten, der Jagd auf Terroristen
oder aktuell der Kampf gegen die Piraten von Somalia. Die wahren Gründe
für Interventionen bleiben die gleichen: Ausweitung der freien Märkte,
Rohstoff – und Ressourcensicherung, sowie geopolitisches Machtkalkül.
Einige der am NATO- Gipfel Beteiligten sind für tausende Tote auf der
ganzen Welt verantwortlich. Der Irak und Afghanistan sind hierbei nur
die populärsten Beispiele. Das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem
Gipfeltreffen diskutierte NATO- Strategiepapier „ Zu einer
Gesamtstrategie in einer ungewissen Welt- Die transatlantische
Partnerschaft erneuern“ zeigt nicht nur ganz klar die zukünftigen
Kriegsschauplätze des Nordatlantik Paktes auf, es nennt auch noch
ungeniert die oben bereits erwähnten wirtschaftlichen Gründe für eine
militärische Präsenz. Hier wird insbesondere die Bedeutung Afrikas in
Bezug auf Ressourcenknappheit, Klimawandel und Migrationskontrolle
hervorgehoben. Aktuelle Fragestellungen des 21. Jahrhunderts sollen mit
Hilfe einer neuen, gemeinsamen Militärstrategie gelöst werden. Es
bedarf also keines großen Rechercheaufwands um die NATO als
Kriegstreiber in der Pose einer Weltpolizei zu überführen. Umso
skurriler erscheint das produzierte Medienbild. Völlig verzerrt, werden
auf der einen Seite die NATO- Staaten als „ Friedensstifter“
dargestellt und auf der anderen Seite die Demonstranten_innen als
Gewalttäter_innen diffamiert. Das Problem der strukturellen Gewalt
eines Kriegsbündnisses wird komplett ausgeblendet. So ist es nicht
verwunderlich das Kriege relativiert und mit den Ausschreitungen in
Straßburg verglichen werden. Brennende Barrikaden können dann schon
einmal mit den Bildern des zerstörten Beiruts gleichgesetzt werden. So
gerät eine freie Berichterstattung zur Farce. Egal was man nun von den
Ausschreitungen hält, das Verhalten der Medien legt nur einen Schluss
nahe, es soll von den wahren Brandstiftern, in Form der NATO, abgelenkt
werden. <br><br><strong>Im Knast.... </strong><br> <br>Irgendwie sind wir im Knast weit
weg von der Welt und doch mittendrin. Das klingt paradox, doch vor
allem hier drin werden die negativen Aspekte unserer Gesellschaft
deutlich. Staatlicher Rassismus und totale Kontrolle sind nicht nur
Phänomene innerhalb der Knastmauern. Abschiebung, Erfassung
biometrischer Daten, Videoüberwachung und das Ausschnüffeln der
Privatsphäre sind nur einige Beispiele die auch in der sog. Freiheit
allgegenwärtig sind. Auch Methoden zur Widerstandsbekämpfung gibt es im
Knast. So wurde die Polizeieinheit „IRISSE“ allein aus dem Grund der
Aufstandsbekämpfung gegründet. Zuletzt wurde diese Anfang April im
Gefängnis von Mulhouse eingesetzt. Hier wollten Gefangene nach dem
Hofgang nicht zurück in ihre Zellen. Die Beamten sind wie die Cops auf
der Straße und bei Demos, mit Tasern, Knüppeln und Tränengas
ausgestattet. Die meisten Gefangenen, denen wir hier begegnen, sitzen
wegen kleinen Delikten ein. Benutzung falscher Papiere um nicht
abgeschoben zu werden oder arbeiten zu können. Alkohol am Steuer.
Diebstahl und Etikettenschummel, Besitz von kleinen Mengen Drogen.
Viele kamen wie wir per Schnellverfahren direkt in den Knast, für
Monate oder gar Jahre. Die meisten sind jung, mit migrantischem
Hintergrund und aus den Banlieues. Viele erzählen uns das
„Ausländer_innen“ immer die härtere Strafe bekommen. Als Gefangene_r
lebt man nicht völlig schlecht. Die Grundbedürfnisse wie Essen, Wärme,
Bewegung, Kontakt zu anderen Menschen sowie medizinische Versorgung
werden einigermaßen erfüllt- zumindest so lange du dich normgerecht
verhältst. Alles hier ist portioniert und rationiert. Es fängt beim
Essen an, geht bei der Zeit auf dem Hof weiter und hört bei den
spärlichen Informationen keines Falles auf. Manche Schließer sind
scheiße, andere weniger, aber immer ist man abhängig von ihnen,
jederzeit haben sie unbegrenzte Zugriffsrechte, immer besteht die
Möglichkeit, beobachtet zu werden, immer kann es für unangepasstes
Verhalten Disziplinarstrafen geben. Dieses totalitäre System, dass
allen Knästen innewohnt beruht auf der Macht der Überwacher und der
Ohnmacht der Überwachten. Unsere Freiheiten hier bestehen z. B. darin,
zum Gottesdienst zu gehen oder nicht, zum Hofgang zu gehen oder nicht.
Schon beim Duschen hört die Freiheit auf. Wer dreimal nicht zu
vorgeschrieben Zeiten duschen geht, kommt in die Arrestzelle in den
Keller. Auch die Wassertemperatur ist nicht frei wählbar und damit
Glückssache. Wer Geld hat, hat noch ein paar weitere Freiheiten:
nämlich die Wahl, dieses oder jenes zusätzlichen Essens oder einige
andere Konsumgüter zu kaufen. Mindestens 100 Gefangene haben kein Geld
und können sich noch nicht einmal Seife oder Briefmarken kaufen. Sie
sind auf die Almosen der Sozialarbeiter und Seelsorger angewiesen. Doch
auch das sind nur Tropfen auf den heißen Stein. Im Knast in Straßburg
sitzen über 700 Gefangene, bei einer eigentlichen Kapazität von 450
Plätzen. Um die chronische Überfüllung möglich zu machen, werden in die
meisten Einzelzellen einfach Doppelstockbetten gestellt. So teilen sich
2 Personen etwa 9m2 – einschließlich Toilette. Die Überbelegung ist
aber keine Straßburger Besonderheit. Frankreich weit saßen in 200
Gefängnissen am 1. April 63.521 Menschen im Knast. Die Gesamtkapazität
beträgt dagegen nur 52.535 Plätze.² In der BRD scheint es nicht anders
zu sein: Im März diesen Jahres musste z. B. die Justizministerin von
NRW einräumen, dass die Haftbedingungen, unter anderem wegen der
Überfüllung, teilweise menschenunwürdig seien.³ <br><br><strong>Solidarität yeah! </strong><br><br>Das
Solidarität hilft, können wir hier drin wirklich erleben. Nicht nur die
Gefangenen der Proteste, sondern auch die vielen anderen helfen sich
gegenseitig: mit Infos, mit Süßigkeiten, mit Zuhören, mit Rat und Tat
und das tut gut. Wir freuen uns über die vielen Solidaritätsbekundungen
in den verschiedenen Städten. Über all die Menschen, die uns
öffentlich, privat und praktisch den Rücken stärken. Wenn die gegen uns
verübte Willkür und Gewalt überall, über Grenzen hinweg Menschen auf
die Straße und zusammen bringt, dann geht das geplante Exempel, das die
Mächtigen an uns statuieren wollen, nach hinten los. Wir freuen uns
sehr, wenn jetzt in Frankreich und in der BRD und vielleicht darüber
hinaus eine Vernetzung entsteht, ein Netzwerk der Antirepression,dass
noch länger Bestand hat. Darum gilt nach wie vor: Solidarität muss
praktisch, in Zukunft aber vor allem grenzübergreifend werden!! <br><em><br>einige Gefangene aus Straßburg - <br><br>Straßburg, den 29.04.2009 </em><br><br>²DNA 09.04.09 und 25.04.09 <br>³ND 20.03.09 <br><br>Weitere News findet Ihr auf <a href="http://breakout.blogsport.de/">http://breakout.blogsport.de/</a> . <br>Die Soligruppe ist zu erreichen: <a href="mailto:[email protected]">[email protected]</a>
</div><p> </p> | Der Nato-Gipfel ist seit über einem Monat vorbei und kaum ein Mensch erinnert
sich noch an die Proteste geschweige denn deren Inhalte. Während des Gipfel
wurden viele Demonstrant_innen, die sich an den Protesten beteiligten, in
Gewahrsam genommen. Einige wenige davon wurden willkürlich in Schnellverfahren
zu Haft- und Bewährungsstrafen verurteilt. Mit diesen Prozessen sollten nach
Aussage Sarkozy's Exempel statuiert werden, die Antimilitarismus- und
Friedensbewegung sollte verurteilt und kriminalisiert werden. Über einem Monat
nach den Verhaftungen haben es die inhaftierten Gipfelgegner_innen nun
geschafft ein gemeinsames Statement zu verfassen. Darin erklären sie ihre
Beweggründe sich an den Protesten gegen den Nato-Gipfel zu beteiligen und
schildern ihre Situation im Gefängnis und die ihnen zu Teil werdende
Solidarität.
Kriegstreiberei wird gefeiert- wer sich wehrt, kommt in den Knast
Erklärung einiger Gefangener nach dem NATO – Gipfel in Strasbourg
Im Gefängnis geht alles nicht so schnell. Wenn man einen Brief schreiben will,
müssen erstmal Briefmarken und Papier bestellt werden. Dafür braucht es Geld.
Und auch wenn dir Geld zur Verfügung steht, kann es dauern bis die bestellten
Dinge da sind. Alle Briefe werden geöffnet und wahrscheinlich gelesen, dass
braucht auch seine Zeit. Informationen gelangen nur sehr langsam herein und
heraus.- Und so melden wir uns erst jetzt zu Wort-
**1,2,3 und du bist nicht mehr frei!**
Als die NATO am 3. und 4. April 2009 ihren Geburtstag feiern wollte, war sie
nicht allein. Zehntausende Menschen fuhren nach Frankreich, um gegen das
Kriegsbündnis auf die Straße zu gehen. Tausende deutsche und französische
Polizist_innen waren im Einsatz. Das Schengener Abkommen wurde außer Kraft
gesetzt und die Stadtzentren von Baden-Baden und Straßburg wurden abgeriegelt.
Viele Menschen bekamen Einreiseverbote nach Frankreich und umliegende Länder.
Bereits zwei Tage vor dem Gipfel wurde eine ganze Demonstration bei Straßburg
eingekesselt und verhaftet, welche sich gegen die tödliche Polizeigewalt beim
G20- Gipfel in London gerichtet hatte. Vor der Masseningewahrsamnahme wurden
die Menschen mit Tränengasgranaten und Gummigeschossen durch einen Wald
gehetzt. So wurden zwei Menschen die sich im Wald völlig ruhig verhalten
hatten mit Gummigeschossen angegriffen. Dabei wurde der Mindestabstand von
fünf Meter weit unterschritten, was tödliche Verletzungen zur Folge haben
kann. Eine erste medizinische Versorgung der Wunden wurde z. T. erst am
nächsten Morgen gewährt. Die nächsten Tage verliefen ähnlich: über 350
Menschen wurden willkürlich in Gewahrsam genommen und mussten zum Teil mehrere
Nächte in überfüllten Sammelzellen verbringen, ohne Essen und teilweise
verletzt. Die meisten Menschen wurden wieder frei gelassen, nur einige wenige
traf die Polizeiwillkür besonders hart: Neun Menschen sind seit mittlerweile
einem Monat im Knast. Wir, die wir diesen Text schreiben, sind einige davon.
**Justiz im Auftrag des Präsidenten**
Dass ausgerechnet wir hier sind, ist reiner Zufall – jede_n hätte es genauso
treffen können. Die Medien ereiferten sich über Randalierer. Präsident Sarkozy
forderte öffentlich, die Täter so hart wie möglich zu bestrafen. Polizei und
Justiz standen unter dem Druck, „Erfolge“ ihrer Arbeit zu präsentieren, als
zwei Tage nach dem Gipfel die Schnellverfahren stattfanden. So ging es bei den
Prozessen im Wesentlichen nicht um die konkreten Tatvorwürfe. Die Urteile
orientierten sich stark an den Plädoyers des Staatsanwaltes, dessen
Argumentation stützte sich zum großen Teil auf Vermutungen und Behauptungen
ohne jede Beweiskraft. Es wurde erst gar nicht versucht den Eindruck eines
fairen Verfahrens zu erwecken. Es handele sich um einen „Professionellen“ der
„vor Gericht Reden hält“, so der Staatsanwalt über einen der Angeklagten. Als
Beweis reichte ihm die Aussageverweigerung bei der Polizei und die große
Distanz, die der Beschuldigte zurück gelegt hatte, um an den Protesten
teilnehmen zu können. Einer weiteren Person wurde die Mitgliedschaft in der
„Organisation Black Block“ vorgeworfen. Das Gericht musste sich erst darüber
aufklären lassen, dass es eine solche Organisation gar nicht gibt. Es ging
hier eindeutig darum, medienwirksam ein abschreckendes Exempel zu statuieren.
Die Äußerungen Sarkozys hatten uns schon im Vorfeld Schlimmes befürchten
lassen. Die Strafen und die Härte der Urteile überraschten auch unsere
Rechtsanwälte, da es sich um ein Vielfaches des gewöhnlichen Strafmaßes
handelte – selbst wenn alle Anschuldigungen wahr gewesen wären. Drei Menschen
wurden zu Haftstrafen mit sofortigem Haftantritt verurteilt. Zwei Menschen
gingen in Berufung. Einige weitere Personen bekamen Bewährungsstrafen. Ein
Deutscher, der zu 3 Monaten Haft ohne Vollzug verurteilt worden war, wurde
ohne ersichtlichen Grund für 48 Stunden in einen Abschiebeknast gesteckt,
bevor er an der wenige Kilometer entfernten Grenze den Behörden der
Bundespolizei übergeben wurde. Die sechs anderen hier Einsitzenden hatten
bisher keinen Prozess. Vier davon werden am 5. Mai vor Gericht stehen – ein
weiterer Fall von Gesinnungsjustiz ist zu erwarten. Zwei sitzen vorerst 4
Monate in U- Haft. In der populären Straßburger Tageszeitung „DNA“, die wir
hier zu lesen bekommen, sollte der Eindruck erweckt werden, dass die
„Schuldigen“ der Ausschreitungen vom 4.April zu „gerechten Strafen“ verurteilt
wurden. So wurden gezielt Informationen unterschlagen, etwa dass drei der
Angeklagten bereits zwei Tage zuvor festgenommen wurden. Außerdem wurden
Zitate aus den Verhandlungen in völlig falschen Kontexten wiedergegeben. Die
Zeitung druckte auch die vollen Namen und Wohnorte der Verurteilten aus der
BRD ab. In einem anderen Fall wurde über einen Angeklagten berichtet, der
einen Polizisten gebissen haben soll und behauptete, er habe AIDS. Dazu wurde
ein Foto veröffentlicht, dass einen Angeklagten vom Vortag zeigt. Dieser hatte
jedoch nichts mit den Vorwürfen zu tun. In der Wirkung ein reiner Rufmord,
zumal 90% der
hier Inhaftierten die „DNS“ lesen.
**Die Brandstifter als Friedensstifter**
Bei der Medienberichterstattung über die Proteste, soweit wir sie hier
mitbekommen konnten, war die berechtigte Kritik an der NATO- Politik völlig
aus dem Blick geraten oder wurde gezielt weggelassen. Statt dessen wurden die
beteiligten Politiker_innen als Friedensstifter_innen dargestellt. Der „60.
Geburtstag“ des Kriegsbündnisses wurde medienwirksam gefeiert und als eine Art
Gala der Wohltätigen der westlichen Welt verklärt. Dabei steht die NATO, fast
zwei Jahrzehnte nach Ende des Kalten Krieges, wie kein anderes Militärbündnis
für Aufrüstung, für die Herstellung von mehr und noch „besseren“ Waffen und
für immer mobilere Armeen, die jederzeit und überall die Machtinteressen der
Herrschenden durchsetzen können. Der aktuelle Vorwand kann sich ändern, die
Palette reicht hierbei von der sogenannten Durchsetzung von Menschenrechten,
der Jagd auf Terroristen oder aktuell der Kampf gegen die Piraten von Somalia.
Die wahren Gründe für Interventionen bleiben die gleichen: Ausweitung der
freien Märkte, Rohstoff – und Ressourcensicherung, sowie geopolitisches
Machtkalkül. Einige der am NATO- Gipfel Beteiligten sind für tausende Tote auf
der ganzen Welt verantwortlich. Der Irak und Afghanistan sind hierbei nur die
populärsten Beispiele. Das mit hoher Wahrscheinlichkeit auf dem Gipfeltreffen
diskutierte NATO- Strategiepapier „ Zu einer Gesamtstrategie in einer
ungewissen Welt- Die transatlantische Partnerschaft erneuern“ zeigt nicht nur
ganz klar die zukünftigen Kriegsschauplätze des Nordatlantik Paktes auf, es
nennt auch noch ungeniert die oben bereits erwähnten wirtschaftlichen Gründe
für eine militärische Präsenz. Hier wird insbesondere die Bedeutung Afrikas in
Bezug auf Ressourcenknappheit, Klimawandel und Migrationskontrolle
hervorgehoben. Aktuelle Fragestellungen des 21. Jahrhunderts sollen mit Hilfe
einer neuen, gemeinsamen Militärstrategie gelöst werden. Es bedarf also keines
großen Rechercheaufwands um die NATO als Kriegstreiber in der Pose einer
Weltpolizei zu überführen. Umso skurriler erscheint das produzierte
Medienbild. Völlig verzerrt, werden auf der einen Seite die NATO- Staaten als
„ Friedensstifter“ dargestellt und auf der anderen Seite die
Demonstranten_innen als Gewalttäter_innen diffamiert. Das Problem der
strukturellen Gewalt eines Kriegsbündnisses wird komplett ausgeblendet. So ist
es nicht verwunderlich das Kriege relativiert und mit den Ausschreitungen in
Straßburg verglichen werden. Brennende Barrikaden können dann schon einmal mit
den Bildern des zerstörten Beiruts gleichgesetzt werden. So gerät eine freie
Berichterstattung zur Farce. Egal was man nun von den Ausschreitungen hält,
das Verhalten der Medien legt nur einen Schluss nahe, es soll von den wahren
Brandstiftern, in Form der NATO, abgelenkt werden.
**Im Knast....**
Irgendwie sind wir im Knast weit weg von der Welt und doch mittendrin. Das
klingt paradox, doch vor allem hier drin werden die negativen Aspekte unserer
Gesellschaft deutlich. Staatlicher Rassismus und totale Kontrolle sind nicht
nur Phänomene innerhalb der Knastmauern. Abschiebung, Erfassung biometrischer
Daten, Videoüberwachung und das Ausschnüffeln der Privatsphäre sind nur einige
Beispiele die auch in der sog. Freiheit allgegenwärtig sind. Auch Methoden zur
Widerstandsbekämpfung gibt es im Knast. So wurde die Polizeieinheit „IRISSE“
allein aus dem Grund der Aufstandsbekämpfung gegründet. Zuletzt wurde diese
Anfang April im Gefängnis von Mulhouse eingesetzt. Hier wollten Gefangene nach
dem Hofgang nicht zurück in ihre Zellen. Die Beamten sind wie die Cops auf der
Straße und bei Demos, mit Tasern, Knüppeln und Tränengas ausgestattet. Die
meisten Gefangenen, denen wir hier begegnen, sitzen wegen kleinen Delikten
ein. Benutzung falscher Papiere um nicht abgeschoben zu werden oder arbeiten
zu können. Alkohol am Steuer. Diebstahl und Etikettenschummel, Besitz von
kleinen Mengen Drogen. Viele kamen wie wir per Schnellverfahren direkt in den
Knast, für Monate oder gar Jahre. Die meisten sind jung, mit migrantischem
Hintergrund und aus den Banlieues. Viele erzählen uns das „Ausländer_innen“
immer die härtere Strafe bekommen. Als Gefangene_r lebt man nicht völlig
schlecht. Die Grundbedürfnisse wie Essen, Wärme, Bewegung, Kontakt zu anderen
Menschen sowie medizinische Versorgung werden einigermaßen erfüllt- zumindest
so lange du dich normgerecht verhältst. Alles hier ist portioniert und
rationiert. Es fängt beim Essen an, geht bei der Zeit auf dem Hof weiter und
hört bei den spärlichen Informationen keines Falles auf. Manche Schließer sind
scheiße, andere weniger, aber immer ist man abhängig von ihnen, jederzeit
haben sie unbegrenzte Zugriffsrechte, immer besteht die Möglichkeit,
beobachtet zu werden, immer kann es für unangepasstes Verhalten
Disziplinarstrafen geben. Dieses totalitäre System, dass allen Knästen
innewohnt beruht auf der Macht der Überwacher und der Ohnmacht der
Überwachten. Unsere Freiheiten hier bestehen z. B. darin, zum Gottesdienst zu
gehen oder nicht, zum Hofgang zu gehen oder nicht. Schon beim Duschen hört die
Freiheit auf. Wer dreimal nicht zu vorgeschrieben Zeiten duschen geht, kommt
in die Arrestzelle in den Keller. Auch die Wassertemperatur ist nicht frei
wählbar und damit Glückssache. Wer Geld hat, hat noch ein paar weitere
Freiheiten: nämlich die Wahl, dieses oder jenes zusätzlichen Essens oder
einige andere Konsumgüter zu kaufen. Mindestens 100 Gefangene haben kein Geld
und können sich noch nicht einmal Seife oder Briefmarken kaufen. Sie sind auf
die Almosen der Sozialarbeiter und Seelsorger angewiesen. Doch auch das sind
nur Tropfen auf den heißen Stein. Im Knast in Straßburg sitzen über 700
Gefangene, bei einer eigentlichen Kapazität von 450 Plätzen. Um die chronische
Überfüllung möglich zu machen, werden in die meisten Einzelzellen einfach
Doppelstockbetten gestellt. So teilen sich 2 Personen etwa 9m2 –
einschließlich Toilette. Die Überbelegung ist aber keine Straßburger
Besonderheit. Frankreich weit saßen in 200 Gefängnissen am 1. April 63.521
Menschen im Knast. Die Gesamtkapazität beträgt dagegen nur 52.535 Plätze.² In
der BRD scheint es nicht anders zu sein: Im März diesen Jahres musste z. B.
die Justizministerin von NRW einräumen, dass die Haftbedingungen, unter
anderem wegen der Überfüllung, teilweise menschenunwürdig seien.³
**Solidarität yeah!**
Das Solidarität hilft, können wir hier drin wirklich erleben. Nicht nur die
Gefangenen der Proteste, sondern auch die vielen anderen helfen sich
gegenseitig: mit Infos, mit Süßigkeiten, mit Zuhören, mit Rat und Tat und das
tut gut. Wir freuen uns über die vielen Solidaritätsbekundungen in den
verschiedenen Städten. Über all die Menschen, die uns öffentlich, privat und
praktisch den Rücken stärken. Wenn die gegen uns verübte Willkür und Gewalt
überall, über Grenzen hinweg Menschen auf die Straße und zusammen bringt, dann
geht das geplante Exempel, das die Mächtigen an uns statuieren wollen, nach
hinten los. Wir freuen uns sehr, wenn jetzt in Frankreich und in der BRD und
vielleicht darüber hinaus eine Vernetzung entsteht, ein Netzwerk der
Antirepression,dass noch länger Bestand hat. Darum gilt nach wie vor:
Solidarität muss praktisch, in Zukunft aber vor allem grenzübergreifend
werden!!
_
einige Gefangene aus Straßburg -
Straßburg, den 29.04.2009 _
²DNA 09.04.09 und 25.04.09
³ND 20.03.09
Weitere News findet Ihr auf <http://breakout.blogsport.de/> .
Die Soligruppe ist zu erreichen:
[[email protected]](mailto:[email protected]) |
||
184,052 | story | de | 0 | 0 | YXK - Verband der Studierenden aus Kurdistan | 1,467,649,893 | Interview mit deutschemn YPG Komandat (Cîhan Kendal) in Rojava | [] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung"
] | [
"Rojava"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p><em>„Fortschritt und revolutionäre Entwicklung wird niemals ohne Opfer vorangehen.“</em> - YPG-Kommandant
Cîhan Kendal über die Revolution in Rojava (Westkurdistan) und die
Rolle der Jugendlichen in Europa. Cîhan entschloss sich 2012, nach
Kurdistan zu gehen, um dort für seine Ideale und Werte zu kämpfen. Heute
ist Cîhan Kommandant einer YPG-Einheit und befehligt einen eigenen
Frontabschnitt in Rojava. Das Video ist sehr spontan und unter
provisorischen Umständen entstanden, deshalb bitten wir, die mäßige
Tonqualität zu entschuldigen.</p><p> | <p><em>„Fortschritt und revolutionäre Entwicklung wird niemals ohne Opfer vorangehen.“</em> - YPG-Kommandant
Cîhan Kendal über die Revolution in Rojava (Westkurdistan) und die
Rolle der Jugendlichen in Europa. Cîhan entschloss sich 2012, nach
Kurdistan zu gehen, um dort für seine Ideale und Werte zu kämpfen. Heute
ist Cîhan Kommandant einer YPG-Einheit und befehligt einen eigenen
Frontabschnitt in Rojava. Das Video ist sehr spontan und unter
provisorischen Umständen entstanden, deshalb bitten wir, die mäßige
Tonqualität zu entschuldigen.</p><p><!--break--></p><p>Link zum Youtube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=OJE1-uQZnSk</p> | _„Fortschritt und revolutionäre Entwicklung wird niemals ohne Opfer
vorangehen.“_ \- YPG-Kommandant Cîhan Kendal über die Revolution in Rojava
(Westkurdistan) und die Rolle der Jugendlichen in Europa. Cîhan entschloss
sich 2012, nach Kurdistan zu gehen, um dort für seine Ideale und Werte zu
kämpfen. Heute ist Cîhan Kommandant einer YPG-Einheit und befehligt einen
eigenen Frontabschnitt in Rojava. Das Video ist sehr spontan und unter
provisorischen Umständen entstanden, deshalb bitten wir, die mäßige
Tonqualität zu entschuldigen.
Link zum Youtube-Video: https://www.youtube.com/watch?v=OJE1-uQZnSk |
||
201,347 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,484,602,623 | Bochum: Fast jede Woche werden Glasscheiben an Haltestellen zerstört | [
201348
] | [] | [
"Bochum"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p>Bochum. Immer wieder werden im Revier mutwillig Scheiben von Bushaltestellen zerstört. Meistens in den Abendstunden, meistens wohl aus Spaß an der Zerstörung.</p><p> | <p>Bochum. Immer wieder werden im Revier mutwillig Scheiben von Bushaltestellen zerstört. Meistens in den Abendstunden, meistens wohl aus Spaß an der Zerstörung.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Diesmal betroffen - die Bushaltestelle Knappschaft an der Wohlfahrtstraße in Bochum. Ein Foto zeigt die Scheibe in tausend Teilen, inmitten der Teile liegt ein dicker Ziegelstein. Flatterband sperrt den Rest des Haltestellenhäuschens ab.</p><p> </p><p><strong>Ärger bei Facebook</strong></p><p> </p><p>Viele User ärgern sich bei Facebook über diesen sinnlosen Vandalismus. Resigniert sagen manche Nutzer, dass das schon normal geworden sei.</p><p> </p><p>Aber auch erstgemeinte Fragen gibt es. Beispielsweise: Warum überhaupt Glasscheiben und nicht Metall? Werden dadurch die Tickets teurer? Und was kosten diese Scheiben eigentlich?</p><p> </p><p><strong>Ein Fall pro Woche</strong></p><p> </p><p>DER WESTEN hat deshalb bei dem Nahverkehrsbetrieb Bogestra nachgefragt. „Wir haben sehr viel mit Vandalismus zu kämpfen“, sagt Pressesprecher Christoph Kollmann. Es komme zwar nicht jeden Tag vor, dass Scheiben an Bushaltestellen zerstört werden. Aber in Bochum, Gelsenkirchen und Herne gibt es insgesamt mindestens einen Fall pro Woche.</p><p> </p><p>Bei den Stadtbahnen nehme der Vandalismus tendenziell ab, denn dort seien die Stationen durch Kameras gesichert.</p><p> </p><p><strong>Kosten: ein vierstelliger Betrag</strong></p><p> </p><p>Für den Ersatz einer solchen Scheibe werde dann schnell ein vierstelliger Betrag fällig. Der Grund: Es ist spezielles Sicherheitsglas, das aus Sicherheitsgründen auf eine bestimmte Art zerbricht.<br><br><strong>Metall ist erst einmal keine Option.</strong><br><br>„Wenn man dort etwas hinsetzen würde, was einen gewissen Bunkercharakter hat, dann hat das wiederum eine Wirkung auf den Nutzer. Gäste sollen sich ja auch gern dort aufhalten“, sagt Kollmann.<br><br>Glas habe erfahrungsgemäß bei Fahrgästen die höchste Beliebtheit an Bushaltestellen.</p><p><br><strong>Glasscheibe besser als massive Haltestelle</strong><br><br>Abgesehen davon sei eine Bushaltestelle mit Sicherheitsglas auch im Falle eines Autounfalls besser als eine massive Haltestelle. Denn eine massive Haltestelle würde bei einem harten Aufprall die Fahrer deutlich schwerer verletzen.<br><br>Die Fahrpreise würden durch den Vandalismus aber nicht teurer, sagt Kollmann. Jedoch könne man das Geld sehr gut für andere Dinge gebrauchen, die den Fahrgästen nützen würden. Hierfür fehle wegen der Zerstörungen manchmal das Geld.<br><br>„Uns gefällt das als Unternehmen absolut nicht“, sagt er und plädiert an die die Wachsamkeit der Bürger. Wer etwas beobachtet, solle am besten erst die Polizei rufen und anschließend die Bogestra per E-Mail auf die Zerstörung hinweisen.</p> | Bochum. Immer wieder werden im Revier mutwillig Scheiben von Bushaltestellen
zerstört. Meistens in den Abendstunden, meistens wohl aus Spaß an der
Zerstörung.
Diesmal betroffen - die Bushaltestelle Knappschaft an der Wohlfahrtstraße in
Bochum. Ein Foto zeigt die Scheibe in tausend Teilen, inmitten der Teile liegt
ein dicker Ziegelstein. Flatterband sperrt den Rest des Haltestellenhäuschens
ab.
**Ärger bei Facebook**
Viele User ärgern sich bei Facebook über diesen sinnlosen Vandalismus.
Resigniert sagen manche Nutzer, dass das schon normal geworden sei.
Aber auch erstgemeinte Fragen gibt es. Beispielsweise: Warum überhaupt
Glasscheiben und nicht Metall? Werden dadurch die Tickets teurer? Und was
kosten diese Scheiben eigentlich?
**Ein Fall pro Woche**
DER WESTEN hat deshalb bei dem Nahverkehrsbetrieb Bogestra nachgefragt. „Wir
haben sehr viel mit Vandalismus zu kämpfen“, sagt Pressesprecher Christoph
Kollmann. Es komme zwar nicht jeden Tag vor, dass Scheiben an Bushaltestellen
zerstört werden. Aber in Bochum, Gelsenkirchen und Herne gibt es insgesamt
mindestens einen Fall pro Woche.
Bei den Stadtbahnen nehme der Vandalismus tendenziell ab, denn dort seien die
Stationen durch Kameras gesichert.
**Kosten: ein vierstelliger Betrag**
Für den Ersatz einer solchen Scheibe werde dann schnell ein vierstelliger
Betrag fällig. Der Grund: Es ist spezielles Sicherheitsglas, das aus
Sicherheitsgründen auf eine bestimmte Art zerbricht.
**Metall ist erst einmal keine Option.**
„Wenn man dort etwas hinsetzen würde, was einen gewissen Bunkercharakter hat,
dann hat das wiederum eine Wirkung auf den Nutzer. Gäste sollen sich ja auch
gern dort aufhalten“, sagt Kollmann.
Glas habe erfahrungsgemäß bei Fahrgästen die höchste Beliebtheit an
Bushaltestellen.
**Glasscheibe besser als massive Haltestelle**
Abgesehen davon sei eine Bushaltestelle mit Sicherheitsglas auch im Falle
eines Autounfalls besser als eine massive Haltestelle. Denn eine massive
Haltestelle würde bei einem harten Aufprall die Fahrer deutlich schwerer
verletzen.
Die Fahrpreise würden durch den Vandalismus aber nicht teurer, sagt Kollmann.
Jedoch könne man das Geld sehr gut für andere Dinge gebrauchen, die den
Fahrgästen nützen würden. Hierfür fehle wegen der Zerstörungen manchmal das
Geld.
„Uns gefällt das als Unternehmen absolut nicht“, sagt er und plädiert an die
die Wachsamkeit der Bürger. Wer etwas beobachtet, solle am besten erst die
Polizei rufen und anschließend die Bogestra per E-Mail auf die Zerstörung
hinweisen. |
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220,443 | crossposting | en | 0 | 0 | 1,501,947,597 | Gambia: Nemakunku man dies in police custody | [
220444
] | [
"Repression"
] | [
"Banjul",
"Gambia",
"Nema Kunku",
"Westafrika"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p><a href="http://www.foroyaa.gm" title="http://www.foroyaa.gm">Foroyaa Newspaper</a>
has reported that a 34 year-old Nemakunku man Lamin Krubally died in
the custody of the Nema Kunku police on Wednesday, 12 July 2017, around
6pm.</p><p> | <p><a href="http://www.foroyaa.gm" title="http://www.foroyaa.gm">Foroyaa Newspaper</a>
has reported that a 34 year-old Nemakunku man Lamin Krubally died in
the custody of the Nema Kunku police on Wednesday, 12 July 2017, around
6pm.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>The wife of the deceased Mrs. Rohey Jarju, informed the paper that she found the lifeless body of her husband in the cell of the <a href="https://en.wikipedia.org/wiki/Nema_Kunku " title="https://en.wikipedia.org/wiki/Nema_Kunku ">Nema Kunku</a> Police Station, when she returned to the station to ask her husband what food he would like her to prepare for him.<br><br>Rohey told Foroyaa that the whole issue started when Lamin was injured in a fight with one Lama Jallow, a co-resident who was also injured; that both of them were taken to a medical centre for treatment.<br><br>According to Rohey, she went home to prepare something for her husband to eat and upon her return to the station, she found her husband alone in the police cell, lying flat on his belly. She said she called him several times but he did not answer.<br><br>Read more: <a href="https://linksunten.indymedia.org/de/node/218625" title="https://linksunten.indymedia.org/de/node/218625">Man Dies in Police Custody</a></p><p> </p><blockquote><p> "I called him repeatedly but there was no answer. I then called the attention of the police, one of whom entered the cell and lifted Lamin to sit upright against the wall but no body part was moving.<br><br> “After a while she was allowed to enter the cell to lift her husband, but no part of his body was moving.<br><br> “I also tried to open his jaws but they were locked."</p></blockquote><p><br>The mother of two said she then concluded that her husband, Lamin, was dead. She said she went home to announce the death of her husband and this made the landlord to accompany her to the police station; that upon arrival, her husband’s body was taken to Faji-Kunda Health Centre.<br><br>"After waiting for a while at the health centre, the police asked me to go home till the following day, which I eventually did.<br><br>“But when I went back to the police station early Thursday morning, after waiting for long while, I was again asked to go back home and will be called when they are ready. But this did not happen," she cried.<br><br>Lamin’s brother, Ebrima, also spoke to Foroyaa that he learnt of his brother’s death from his sister on Wednesday night and by Thursday morning, he was at the office of the Station Officer, where he was directed to the <a href="http://www.accessgambia.com/extra/banjul-police-station.html" title="http://www.accessgambia.com/extra/banjul-police-station.html">police headquarters</a>. <br><br>"A process started at the serious crime office, which involved a magistrate and a doctor at the <a href=" https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Francis_Small_Teaching_Hospital" title=" https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Francis_Small_Teaching_Hospital">Edward Francis Small Teaching Hospital</a>.<br>“I was asked to report at the hospital together with someone, when the examination of the body of Lamin Krubally might take place," he said.</p> | [Foroyaa Newspaper](http://www.foroyaa.gm "http://www.foroyaa.gm") has
reported that a 34 year-old Nemakunku man Lamin Krubally died in the custody
of the Nema Kunku police on Wednesday, 12 July 2017, around 6pm.
The wife of the deceased Mrs. Rohey Jarju, informed the paper that she found
the lifeless body of her husband in the cell of the [Nema
Kunku](https://en.wikipedia.org/wiki/Nema_Kunku
"https://en.wikipedia.org/wiki/Nema_Kunku ") Police Station, when she returned
to the station to ask her husband what food he would like her to prepare for
him.
Rohey told Foroyaa that the whole issue started when Lamin was injured in a
fight with one Lama Jallow, a co-resident who was also injured; that both of
them were taken to a medical centre for treatment.
According to Rohey, she went home to prepare something for her husband to eat
and upon her return to the station, she found her husband alone in the police
cell, lying flat on his belly. She said she called him several times but he
did not answer.
Read more: [Man Dies in Police
Custody](https://linksunten.indymedia.org/de/node/218625
"https://linksunten.indymedia.org/de/node/218625")
> "I called him repeatedly but there was no answer. I then called the
> attention of the police, one of whom entered the cell and lifted Lamin to
> sit upright against the wall but no body part was moving.
>
> “After a while she was allowed to enter the cell to lift her husband,
> but no part of his body was moving.
>
> “I also tried to open his jaws but they were locked."
The mother of two said she then concluded that her husband, Lamin, was dead.
She said she went home to announce the death of her husband and this made the
landlord to accompany her to the police station; that upon arrival, her
husband’s body was taken to Faji-Kunda Health Centre.
"After waiting for a while at the health centre, the police asked me to go
home till the following day, which I eventually did.
“But when I went back to the police station early Thursday morning, after
waiting for long while, I was again asked to go back home and will be called
when they are ready. But this did not happen," she cried.
Lamin’s brother, Ebrima, also spoke to Foroyaa that he learnt of his brother’s
death from his sister on Wednesday night and by Thursday morning, he was at
the office of the Station Officer, where he was directed to the [police
headquarters](http://www.accessgambia.com/extra/banjul-police-station.html
"http://www.accessgambia.com/extra/banjul-police-station.html").
"A process started at the serious crime office, which involved a magistrate
and a doctor at the [Edward Francis Small Teaching Hospital](
https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Francis_Small_Teaching_Hospital "
https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Francis_Small_Teaching_Hospital").
“I was asked to report at the hospital together with someone, when the
examination of the body of Lamin Krubally might take place," he said. |
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202,951 | story | de | 0 | 0 | http://www.maqui.blogsport.eu | 1,486,183,481 | HU Berlin: Diversität als Aufstandsbekämpfung? | [
202952
] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antirassismus & Migration",
"Bildung",
"Freiräume & Wohnungsnot",
"Repression"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Am <a href="http://maqui.blogsport.eu/2017/01/31/der-aufstand-am-institut-fuer-sozialwissenschaften-und-albert-camus-der-mensch-in-der-revolte/">besetzten Institut für
Sozialwissenschaften
</a>scheint man ein sonderbares Verhältnis
zum Begriff der Diversität zu haben. Eine Rolle spielt dieser nur,
wenn es um das Unterdrücken von Protesten im eigenen Haus mittels
der „Teile und Herrsche“- Strategie geht. Die Dekanin von
Blumenthal und der Direktor Giesecke haben der Besetzung im Institut
für Sozialwissenschaften einen<a href="https://www.sowi.hu-berlin.de/de/institut/mitteilungen/offener_brief_gd_dekanin"> offenen Brief</a> geschrieben. Darin verunglimpfen sie den Aufenthalt
von Studierenden in der Universität als rechtswidrig und versprechen
für den Fall einer freiwilligen Räumung „ den mit dem
Diversitätstag im Jahr 2015 begonnenen Dialog über Inhalte und
Formen der Lehre am Institut für Sozialwissenschaften mit allen
Statusgruppen fortzuführen“. Was hat es mit diesem Angebot auf
sich?
</p><p> | <p>Am <a href="http://maqui.blogsport.eu/2017/01/31/der-aufstand-am-institut-fuer-sozialwissenschaften-und-albert-camus-der-mensch-in-der-revolte/">besetzten Institut für
Sozialwissenschaften
</a>scheint man ein sonderbares Verhältnis
zum Begriff der Diversität zu haben. Eine Rolle spielt dieser nur,
wenn es um das Unterdrücken von Protesten im eigenen Haus mittels
der „Teile und Herrsche“- Strategie geht. Die Dekanin von
Blumenthal und der Direktor Giesecke haben der Besetzung im Institut
für Sozialwissenschaften einen<a href="https://www.sowi.hu-berlin.de/de/institut/mitteilungen/offener_brief_gd_dekanin"> offenen Brief</a> geschrieben. Darin verunglimpfen sie den Aufenthalt
von Studierenden in der Universität als rechtswidrig und versprechen
für den Fall einer freiwilligen Räumung „ den mit dem
Diversitätstag im Jahr 2015 begonnenen Dialog über Inhalte und
Formen der Lehre am Institut für Sozialwissenschaften mit allen
Statusgruppen fortzuführen“. Was hat es mit diesem Angebot auf
sich?
</p><p><!--break--></p><p> </p>
<p><strong>Diversität als „vielfältiges
Hochschulleben“</strong></p>
<p>Diversität würde wörtlich übersetzt
so etwas wie „Vielfalt“ bedeuten. In diesem Kontext meint
„Diversität“ so etwas wie „vielfältiges Hochschulleben“. In
D-Land ist das Bildungswesen durch ausgeprägte „Flaschenhälse“
geprägt. Die Art und Weise, wie das Bildungssystem organisiert ist,
führt dazu, dass eigentlich fast nur Kids aus den Haushalten des
weißen privilegierten Bildungsbürger*innentums auf den Hochschulen
landen und universitäre Abschlüsse erwerben. Für das Institut für
Sozialwissenschaften in der Hipster-Hochburg Berlin mit seinem NC von
regelmäßig Einskommairgendwas gilt dies umso mehr.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Das Habitus-Konzept</strong></p>
<p>Laut den Theorien des Soziologen Piere
Bourdieus ist dies mit dem Habitus-Konzept erklärbar. Bourdieu
zufolge ist für den Zugriff auf gesellschaftliche Ressourcen nicht
nur ökonomischen Kapital regulativ. Daneben gäbe es noch andere
Kapitalformen, wie z.B. kulturelles Kapital oder soziales Kapital.
Diese Kapitalformen seien weitestgehend immateriell, lassen sich aber
in ökonomisches Kapital umwandeln.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Kapitalformen</strong></p>
<p>Bereits kleine Kinder würden über
ihre Sozialisation mit den Umgangsformen und Interessen der Eltern
kulturelles Kapital ansammeln. Wer welches Kapital wie ansammeln
würde, werde vor allem durch den Habitus bestimmt. Der Habitus sei
laut Bourdieu ein bestimmter Schichten, Klassen, Ständen und Milieu
entsprechender „Geschmack“, der Konsum und Alltagstätigkeiten
bestimme. Der Habitus regle z.B. wer in die Oper geht und wer lieber
zum Fußball. Über diesen gruppenspezifischen „Geschmack“ werde
aber auch Zugehörigkeit und Distinktion vermittelt.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Wie der Flaschenhals funktioniert</strong></p>
<p>Zurück zur Bildung: Ein Kind aus dem
Bildungsbürger*innentum hat es bereits in der Grundschule leichter,
weil die „Tante da vorne“ (Zitat Bourdieus aus „Soziologie ist
ein Kampfsport“) alles so machen würde, wie es die Mutter zuhause
auch tun würde. Kids aus subalternen Milieus hätten hingegen viel
höhere Adaptionsleistungen zu erbringen, weil sie den
bildungsbürgerlichen Erwartungshorizont erst begreifen müssten.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Ausgrenzung an Hochschulen</strong></p>
<p>Dies würde sich zudem an den
Hochschulen fortsetzen. Kids aus subalternen Milieus müssten ständig
den Spagat zwischen ihrer Welt und dem des Bildungsbürger*innentums
bewältigen. Darüber hinaus vermitteln ihnen Mit-Studierende und
Dozierende über die Alltagskommunikation und dem darin zum Ausdruck
kommenden „Geschmack“ ständig das Gefühl, nicht dazu zu
gehören.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Beispiel für Ausgrenzung: Die
Ersti-Ralley</strong></p>
<p>Dieses Spiel der unterschwelligen
Ausgrenzung spielt übrigens auch die Sowi-Fachschaft munter mit. Zum
traditionellen Programm der Campus-Ralley für Erstis in der
Orientierungswoche gehört ein Spiel, bei dem Erstis Bilder von
Soziologen mit dem richtigen Namen versehen und ihnen Zitate aus
ihren Werken zuordnen müssen. Eine Aufgabe, die Erstis
selbstverständlich überfordert (was der Witz an der Sache zu sein
scheint). Die unterschwellige Messsage dieses universitären
Initiationsrituals an die Erstis ist jedoch: „Du kannst das nicht,
du bringst Grundfertigkeiten nicht mit, du bist dumm. Wenn du das
nicht kannst, gehörst du hier nicht hin“ Und zu allem Überfluss
gibt’s na klar jedes Jahr wieder eine handvoll Streber*innen, die
die Rätsel doch lösen können und damit mit ihrem Habitus die
ausschließende Wirkung des Spiels noch verstärken.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Rassismus reproduzieren</strong></p>
<p>Wenig verwunderlich reproduziert dieser
Kartoffelhaufen am Sowi-Institut ständig am laufenden Band
eurozentrische Rassismen. Aber weil Rassismus so ein hässliches Wort
ist, mit dem man im Bildungsbürger*innentum natürlich nichts zu tun
hat, reden die etwas karriere-orientierteren Studies und Dozierende
dann lieber von „Diversität“.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Von Selbstkritik keine Spur am IfS</strong></p>
<p>Die Idee, dass sich ein größtenteils
biodeutscher privilegierter Kartoffelhaufen mittels des
Diversitäts-Gedankens sich selbst kritisch hinterfragt, und versucht
Maßnahmen zu entwickeln, wie der eigenen rassistischen,
klassistischen kartoffeligen Ausschließlichkeit entgegen gewirkt
werden kann, sich sicher sinnvoll. Nur leider passiert dies trotz
gegenteiliger Beteuerungen nicht am IfS.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Diversität als Aufstandsbekämpfung...</strong></p>
<p>Diversität spielt am IfS nur eine
Rolle, wenn es um Aufstandsbekämpfung geht. Der im Schreiben der
Institutsleitung erwähnte „Institutstag für Diversität in
Forschung und Lehre“ wurde 2015 als direkte Reaktion auf die Kritik
an Herfried Münkler, die im Sommersemester 2014 von der Fachschaft
und im Sommersemester 2015 deutlich spektakulärer von
„Münkler-Watch“ geäußert wurde, veranstaltet. Begründung war
dabei explizit an erster Stelle der „Institutsfrieden“, der durch
die ständige Kritik bedroht sei.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Teile und Herrsche</strong></p>
<p>Unter dem Druck der Öffentlichkeit sah
man sich also gezwungen, zum einen mittels einer scheinbar
selbstkritischen Beschäftigung von den vorhandenen Problemen
abzulenken. Darüber hinaus bietet der Institutstag für Diversität
den eher karriere-orientierten Leuten unter den Kritiker*innen ein
sozial akzeptiertes Tätigkeitsfeld, dass sich auch noch gut im
Lebenslauf macht. Hier zeigt sich das Potential des Angebots als
Strategie des Teilen und Herrschens. Statt eine fundierte Kritik zu
entwickeln, freuen sich Studierende von Heute über die scheinbar
positive Aufnahme ihrer Anliegen durch die Autoritäten ihrer Welt.
Und die damit verbundenen Hoffnungen vernebeln den Kopf für klare
Analyse.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Diversitäts-Tag: Ein Flop</strong></p>
<p>Und so läuft es dann auch. Zum Glück
durchschauen die meisten Studierenden den Schwindel oder freuen sich
einfach über den vorlesungsfreien Tag. Nur etwa 100 Studierenden
beteiligten sich trotz Tonnen von Freibier auf der anschließenden
Party am Diversitätstag. Ganze Lehrstühle (Münkler vorneweg)
boykottierten die Fachforen. Für die Weiterführung der auf dem
Event gegründeten AGs wurden weder Haushaltsmittel noch Personal zur
Verfügung gestellt. Und so wurde die neue Kultur des sich selbst
kritisch Hinterfragens wie gewünscht nach einem kurzen Spektakel
wieder zu den Akten gelegt.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Diversität aus der Versenkung geholt</strong></p>
<p>Die erste nennenswerte Erwähnung und
Bezugnahme der Institutsleitung auf den „Institutstag für
Diversität“ seit damals ist nun ausgerechnet der Brief von Dekanin
Blumenthal und Direktor Giesecke an die Besetzung. Und die Situation
ist wieder vergleichbar. Das Institut und die Uni stehen wegen der
Entlassung des Stadtsoziologen Andrej Holms in einem schlechten Licht
in der Öffentlichkeit. Und ähnlich wie „Münkler-Watch“ erzeugt
die Besetzung einen massiven Druck. Und siehe da: Der Institutstag
taucht wieder auf. Explizit als Angebot für den Falle einer
freiwilligen Aufgabe. Und natürlich wieder ohne feste
Personalstellen oder Haushaltsmittel.</p>
<p> </p>
<p><strong>Diskursive Strategie zum Vermeiden von
Vorwürfen</strong></p>
<p>Es zeigt sich deutlich, wie sehr das
Gequatsche von „Diversität“ zum einen eine diskursive Strategie
zum Vermeiden von Rassismus-Vorwürfen ist. Darüber hinaus ist damit
die Hoffnung verbunden, Teile der Kritiker*innen einbeziehen zu
können und aufs Abstellgleis zu schieben. Es bleibt zu hoffen, dass
das Kalkül der Institutsleitung nicht aufgeht, und sich nicht wieder
einige mit fadenscheinigen Angeboten, die nur der Aufstandsbekämpfung
dienen, kaufen lassen.
</p>
<p> </p>
<p><strong>Mehr Infos:</strong></p>
<p> </p>
<p>Theoretisches praktisch: Bourdieus
Kapital-Theorie erklärt Kartoffel-Rassismus am IfS:</p>
<p><a href="http://maqui.blogsport.eu/2015/09/07/ist-wissenschaft-ohne-afrikaner-rassistisch-und-sexistisch/">http://maqui.blogsport.eu/2015/09/07/ist-wissenschaft-ohne-afrikaner-rassistisch-und-sexistisch/</a></p>
<p> </p>
<p>Der Aufstand am Institut für
Sozialwissenschaften und Albert Camus „Der Mensch in der Revolte“:</p>
<p><a href="http://maqui.blogsport.eu/2017/01/31/der-aufstand-am-institut-fuer-sozialwissenschaften-und-albert-camus-der-mensch-in-der-revolte/">http://maqui.blogsport.eu/2017/01/31/der-aufstand-am-institut-fuer-sozialwissenschaften-und-albert-camus-der-mensch-in-der-revolte/</a></p>
<p> </p>
<p>Klebezettel-Kommunikationsguerilla gegen AKP-Besuch an der HU:</p>
<p><a href="http://maqui.blogsport.eu/2016/11/27/b-klebezettel-kommunikationsguerilla-gegen-akp-besuch-an-der-hu/">http://maqui.blogsport.eu/2016/11/27/b-klebezettel-kommunikationsguerilla-gegen-akp-besuch-an-der-hu/</a></p> | Am [besetzten Institut für Sozialwissenschaften
](http://maqui.blogsport.eu/2017/01/31/der-aufstand-am-institut-fuer-
sozialwissenschaften-und-albert-camus-der-mensch-in-der-revolte/)scheint man
ein sonderbares Verhältnis zum Begriff der Diversität zu haben. Eine Rolle
spielt dieser nur, wenn es um das Unterdrücken von Protesten im eigenen Haus
mittels der „Teile und Herrsche“- Strategie geht. Die Dekanin von Blumenthal
und der Direktor Giesecke haben der Besetzung im Institut für
Sozialwissenschaften einen[ offenen Brief](https://www.sowi.hu-
berlin.de/de/institut/mitteilungen/offener_brief_gd_dekanin) geschrieben.
Darin verunglimpfen sie den Aufenthalt von Studierenden in der Universität als
rechtswidrig und versprechen für den Fall einer freiwilligen Räumung „ den mit
dem Diversitätstag im Jahr 2015 begonnenen Dialog über Inhalte und Formen der
Lehre am Institut für Sozialwissenschaften mit allen Statusgruppen
fortzuführen“. Was hat es mit diesem Angebot auf sich?
**Diversität als „vielfältiges Hochschulleben“**
Diversität würde wörtlich übersetzt so etwas wie „Vielfalt“ bedeuten. In
diesem Kontext meint „Diversität“ so etwas wie „vielfältiges Hochschulleben“.
In D-Land ist das Bildungswesen durch ausgeprägte „Flaschenhälse“ geprägt. Die
Art und Weise, wie das Bildungssystem organisiert ist, führt dazu, dass
eigentlich fast nur Kids aus den Haushalten des weißen privilegierten
Bildungsbürger*innentums auf den Hochschulen landen und universitäre
Abschlüsse erwerben. Für das Institut für Sozialwissenschaften in der Hipster-
Hochburg Berlin mit seinem NC von regelmäßig Einskommairgendwas gilt dies umso
mehr.
**Das Habitus-Konzept**
Laut den Theorien des Soziologen Piere Bourdieus ist dies mit dem Habitus-
Konzept erklärbar. Bourdieu zufolge ist für den Zugriff auf gesellschaftliche
Ressourcen nicht nur ökonomischen Kapital regulativ. Daneben gäbe es noch
andere Kapitalformen, wie z.B. kulturelles Kapital oder soziales Kapital.
Diese Kapitalformen seien weitestgehend immateriell, lassen sich aber in
ökonomisches Kapital umwandeln.
**Kapitalformen**
Bereits kleine Kinder würden über ihre Sozialisation mit den Umgangsformen und
Interessen der Eltern kulturelles Kapital ansammeln. Wer welches Kapital wie
ansammeln würde, werde vor allem durch den Habitus bestimmt. Der Habitus sei
laut Bourdieu ein bestimmter Schichten, Klassen, Ständen und Milieu
entsprechender „Geschmack“, der Konsum und Alltagstätigkeiten bestimme. Der
Habitus regle z.B. wer in die Oper geht und wer lieber zum Fußball. Über
diesen gruppenspezifischen „Geschmack“ werde aber auch Zugehörigkeit und
Distinktion vermittelt.
**Wie der Flaschenhals funktioniert**
Zurück zur Bildung: Ein Kind aus dem Bildungsbürger*innentum hat es bereits in
der Grundschule leichter, weil die „Tante da vorne“ (Zitat Bourdieus aus
„Soziologie ist ein Kampfsport“) alles so machen würde, wie es die Mutter
zuhause auch tun würde. Kids aus subalternen Milieus hätten hingegen viel
höhere Adaptionsleistungen zu erbringen, weil sie den bildungsbürgerlichen
Erwartungshorizont erst begreifen müssten.
**Ausgrenzung an Hochschulen**
Dies würde sich zudem an den Hochschulen fortsetzen. Kids aus subalternen
Milieus müssten ständig den Spagat zwischen ihrer Welt und dem des
Bildungsbürger*innentums bewältigen. Darüber hinaus vermitteln ihnen Mit-
Studierende und Dozierende über die Alltagskommunikation und dem darin zum
Ausdruck kommenden „Geschmack“ ständig das Gefühl, nicht dazu zu gehören.
**Beispiel für Ausgrenzung: Die Ersti-Ralley**
Dieses Spiel der unterschwelligen Ausgrenzung spielt übrigens auch die Sowi-
Fachschaft munter mit. Zum traditionellen Programm der Campus-Ralley für
Erstis in der Orientierungswoche gehört ein Spiel, bei dem Erstis Bilder von
Soziologen mit dem richtigen Namen versehen und ihnen Zitate aus ihren Werken
zuordnen müssen. Eine Aufgabe, die Erstis selbstverständlich überfordert (was
der Witz an der Sache zu sein scheint). Die unterschwellige Messsage dieses
universitären Initiationsrituals an die Erstis ist jedoch: „Du kannst das
nicht, du bringst Grundfertigkeiten nicht mit, du bist dumm. Wenn du das nicht
kannst, gehörst du hier nicht hin“ Und zu allem Überfluss gibt’s na klar jedes
Jahr wieder eine handvoll Streber*innen, die die Rätsel doch lösen können und
damit mit ihrem Habitus die ausschließende Wirkung des Spiels noch verstärken.
**Rassismus reproduzieren**
Wenig verwunderlich reproduziert dieser Kartoffelhaufen am Sowi-Institut
ständig am laufenden Band eurozentrische Rassismen. Aber weil Rassismus so ein
hässliches Wort ist, mit dem man im Bildungsbürger*innentum natürlich nichts
zu tun hat, reden die etwas karriere-orientierteren Studies und Dozierende
dann lieber von „Diversität“.
**Von Selbstkritik keine Spur am IfS**
Die Idee, dass sich ein größtenteils biodeutscher privilegierter
Kartoffelhaufen mittels des Diversitäts-Gedankens sich selbst kritisch
hinterfragt, und versucht Maßnahmen zu entwickeln, wie der eigenen
rassistischen, klassistischen kartoffeligen Ausschließlichkeit entgegen
gewirkt werden kann, sich sicher sinnvoll. Nur leider passiert dies trotz
gegenteiliger Beteuerungen nicht am IfS.
**Diversität als Aufstandsbekämpfung...**
Diversität spielt am IfS nur eine Rolle, wenn es um Aufstandsbekämpfung geht.
Der im Schreiben der Institutsleitung erwähnte „Institutstag für Diversität in
Forschung und Lehre“ wurde 2015 als direkte Reaktion auf die Kritik an
Herfried Münkler, die im Sommersemester 2014 von der Fachschaft und im
Sommersemester 2015 deutlich spektakulärer von „Münkler-Watch“ geäußert wurde,
veranstaltet. Begründung war dabei explizit an erster Stelle der
„Institutsfrieden“, der durch die ständige Kritik bedroht sei.
**Teile und Herrsche**
Unter dem Druck der Öffentlichkeit sah man sich also gezwungen, zum einen
mittels einer scheinbar selbstkritischen Beschäftigung von den vorhandenen
Problemen abzulenken. Darüber hinaus bietet der Institutstag für Diversität
den eher karriere-orientierten Leuten unter den Kritiker*innen ein sozial
akzeptiertes Tätigkeitsfeld, dass sich auch noch gut im Lebenslauf macht. Hier
zeigt sich das Potential des Angebots als Strategie des Teilen und Herrschens.
Statt eine fundierte Kritik zu entwickeln, freuen sich Studierende von Heute
über die scheinbar positive Aufnahme ihrer Anliegen durch die Autoritäten
ihrer Welt. Und die damit verbundenen Hoffnungen vernebeln den Kopf für klare
Analyse.
**Diversitäts-Tag: Ein Flop**
Und so läuft es dann auch. Zum Glück durchschauen die meisten Studierenden den
Schwindel oder freuen sich einfach über den vorlesungsfreien Tag. Nur etwa 100
Studierenden beteiligten sich trotz Tonnen von Freibier auf der anschließenden
Party am Diversitätstag. Ganze Lehrstühle (Münkler vorneweg) boykottierten die
Fachforen. Für die Weiterführung der auf dem Event gegründeten AGs wurden
weder Haushaltsmittel noch Personal zur Verfügung gestellt. Und so wurde die
neue Kultur des sich selbst kritisch Hinterfragens wie gewünscht nach einem
kurzen Spektakel wieder zu den Akten gelegt.
**Diversität aus der Versenkung geholt**
Die erste nennenswerte Erwähnung und Bezugnahme der Institutsleitung auf den
„Institutstag für Diversität“ seit damals ist nun ausgerechnet der Brief von
Dekanin Blumenthal und Direktor Giesecke an die Besetzung. Und die Situation
ist wieder vergleichbar. Das Institut und die Uni stehen wegen der Entlassung
des Stadtsoziologen Andrej Holms in einem schlechten Licht in der
Öffentlichkeit. Und ähnlich wie „Münkler-Watch“ erzeugt die Besetzung einen
massiven Druck. Und siehe da: Der Institutstag taucht wieder auf. Explizit als
Angebot für den Falle einer freiwilligen Aufgabe. Und natürlich wieder ohne
feste Personalstellen oder Haushaltsmittel.
**Diskursive Strategie zum Vermeiden von Vorwürfen**
Es zeigt sich deutlich, wie sehr das Gequatsche von „Diversität“ zum einen
eine diskursive Strategie zum Vermeiden von Rassismus-Vorwürfen ist. Darüber
hinaus ist damit die Hoffnung verbunden, Teile der Kritiker*innen einbeziehen
zu können und aufs Abstellgleis zu schieben. Es bleibt zu hoffen, dass das
Kalkül der Institutsleitung nicht aufgeht, und sich nicht wieder einige mit
fadenscheinigen Angeboten, die nur der Aufstandsbekämpfung dienen, kaufen
lassen.
**Mehr Infos:**
Theoretisches praktisch: Bourdieus Kapital-Theorie erklärt Kartoffel-Rassismus
am IfS:
<http://maqui.blogsport.eu/2015/09/07/ist-wissenschaft-ohne-afrikaner-
rassistisch-und-sexistisch/>
Der Aufstand am Institut für Sozialwissenschaften und Albert Camus „Der Mensch
in der Revolte“:
<http://maqui.blogsport.eu/2017/01/31/der-aufstand-am-institut-fuer-
sozialwissenschaften-und-albert-camus-der-mensch-in-der-revolte/>
Klebezettel-Kommunikationsguerilla gegen AKP-Besuch an der HU:
<http://maqui.blogsport.eu/2016/11/27/b-klebezettel-kommunikationsguerilla-
gegen-akp-besuch-an-der-hu/> |
||
147,383 | story | de | 0 | 0 | Young Struggle | 1,435,923,588 | [NBG] Young Struggle-Mitglied wird von der Polizei schikaniert – Angeblich wegen G7-Aktionen | [
147384
] | [
"Antifaschismus",
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Repression"
] | [
"Nürnberg",
"Schloss Elmau"
] | [
"Deutschland",
"D-Südosten"
] | [] | <p><span>In
den vergangen Jahren konnten wir deutlich die Repression gegen
politische Aktivisten aus linken Organisationen beobachten. Die
staatlichen Aggressionen gegen Aktivist/innen aus Organisationen </span>und
Bewegungen <span>wie ATIK, </span>AGIF, Young Struggle,
Flüchtlingsbewegungen und allgemein gegen allerlei
Antifaschist/innen nehmen deutlich zu. Unsere Genoss/innen wurden
schikaniert, Wohnungen wurden durchsucht und sie wurden weggesperrt. | <p><span>In
den vergangen Jahren konnten wir deutlich die Repression gegen
politische Aktivisten aus linken Organisationen beobachten. Die
staatlichen Aggressionen gegen Aktivist/innen aus Organisationen </span>und
Bewegungen <span>wie ATIK, </span>AGIF, Young Struggle,
Flüchtlingsbewegungen und allgemein gegen allerlei
Antifaschist/innen nehmen deutlich zu. Unsere Genoss/innen wurden
schikaniert, Wohnungen wurden durchsucht und sie wurden weggesperrt.<!--break--></p><p><br>Nun
gibt es auch Schikanen gegen einen Genossen von uns, angeblich wegen
Aktionen um den G7-Gipfel, die wir im folgenden Dokumentieren</p>
<p> </p><p>In Nürnberg standen am
7.6. um 10.00 Uhr Polizeibeamte vor der Wohnungstür eines Genossen.
Dieser hielt sich zu dem Zeitpunkt noch in Garmisch-Partenkirchen
auf, um gegen den G7-Gipfel zu protestieren. Die Polizei stellte die
Mutter zur Rede und fragte nach dem Aufenthaltsort des Betroffenen.
Sie zeigten der irritierten Mutter ein Foto des Genossen und fragten,
ob er das sei. Die Mutter bejahte und wollte wissen, um was es
eigentlich geht. Daraufhin machten sie den Grund ihres Erscheinens
deutlich und meinten „Ihr Sohn macht Ärger in Elmau und bekommt
ein Verfahren!“. Auf die Frage der Mutter, warum er ein Verfahren
bekommen soll, gingen sie nicht ein. Stattdessen wiesen sie die
Mutter darauf hin, dass ihr Sohn schon volljährig ist und die
Beamten sie nicht über den Sachverhalt aufklären können.</p>
<p> </p>
<p>Hier entstehen einige
Fragen zum Vorgehen der Beamten:</p>
<ol><li>
<p>Ist es legitim
ohne Anhaltspunkte, ohne Kontrolle und ohne Identitätsfeststellung
dieses Bild zu nutzen? Woher stammen diese Erkenntnisse und dieses
Foto?</p>
</li><li>
<p>Warum taucht die
Polizei bei der Mutter auf, obwohl der Genosse schon über 18 ist
und sie wissen, dass er sich zu diesem Zeitpunkt in Garmisch
aufgehalten hat?</p>
</li></ol>
<p> </p>
<p>Dieses Vorgehen ist
nicht legitim, es dient allein zur Einschüchterung junger
Genoss/innen, indem in der Familie, im Umfeld und in sozialen
Zusammenhängen wie Schule Ärger provoziert wird.</p>
<p>Die
Polizei drang in die Privatsphäre des Genossen ein und ignorierte
das Erwachsenenalter, zudem versuchten sie Verunsicherung zu
schaffen. Die Mutter ist sich jedoch dem Verhalten der Beamten
bewusst und verhält sich solidarisch ihrem Sohn gegenüber.</p>
<p> </p>
<p>Als nächstes wurde der
Genosse am 23.6. nach einer Fahrraddemo, die gegen den Aufmarsch von
PEGIDA mobilisiert, einige U-Bahn-Stationen vom Kaulbachplatz bis
nach Gostenhof von mehreren Polizisten verfolgt und dann mit auf die
Wache genommen. Er hatte keinen Ausweis dabei und machte keine
Aussagen. Bei den Kontrollen auf der Wache wurde ihm immer wieder
vorgeworfen er habe eine Polizistin in Garmisch aus den Reihen
gezogen. Es handelte sich um kein offizielles Verhör, trotzdem
ärgerten sie sich über das Schweigen des Genossen. In dem Raum
befanden sich Polizisten und die meisten erkannte der Genosse als
Mitglieder der berüchtigten USK-Einheiten aus Bayern. Einer von
ihnen trug passenderweise ein Shirt von den „Onkelz“. Dieser
wurde aufgefordert den Genossen auszuziehen, um nach dem Ausweis zu
suchen, weil der Aktivist und er doch so ein gutes Verhältnis
hätten. Letztendlich zog ihn ein anderer Beamter aus. Mit Äußerungen
wie „Wir stellen dir deine Wohnung auf den Kopf“, „Wir bereiten
dir große Schmerzen“, „Wir machen hier die Spielregeln“ und
„Deine Nachbarn sollen mal sehen was für einer du bist“
versuchten sie den Genossen in die Ecke zu drängen. Die Beamten
kündigten an nach Hause zum Aktivisten zu fahren, um den Ausweis zu
holen. Dann entzogen sie dem Genossen den Hausschlüssel, damit „der
nicht im Gulli landet“ so die Begründung des Polizisten. Im
Hausflur des Genossen wurde „versehentlich“ bei mehreren Nachbarn
des Aktivisten geklingelt. Vor der Haustür des Genossen versuchte
einer der Begleiter die Tür mit seinem Schlüssel zu öffnen, wobei
der Beschuldigte ihm lautstark mit einer Anzeige drohte. Dann öffnete
die Mutter dir Tür und brachte nach Aufforderung den Ausweis.
Kommentare wie „Ihr Sohn stellt sich wie ein Dreijähriger an“
heizten die Stimmung auf. Dann sollte der Genosse zur
Erkennungsdienstlichen Behandlung gebracht werden, gegen die er
Widerspruch einlegte und schließlich gehen durfte.</p>
<p> </p>
<p>Hier stellen sich
wieder ein paar Fragen:</p>
<p>1. Warum wird der
Genosse kilometerweit in einen anderen Stadtteil verfolgt?
</p>
<p>2. Mit welchem Recht
wird er bedroht und warum laufen bei der Polizei Angestellte mit
„Onkelz“-Shirts rum und werden sogar offen ideologisch
unterstützt.</p>
<p>3. Wie kommt die
Polizei auf die Idee mit dem Schlüssel des Genossen die Tür öffnen
zu wollen?</p>
<p> </p>
<p>Es kann nicht sein,
dass Polizisten mit offen rassistischen Meinungsbildern
Antifaschist/innen schikanieren und sogar von den Kollegen
unterstützt werden. Die dreiste Art der Polizei, die Gesetzte
übergehen zu wollen zeichnet ein deutliches Bild ihrer Arbeit ab.</p>
<p> </p>
<p>Am 24.6. wurde der
Genosse auf dem Weg zur Kundgebung von „die Rechte“ vom USK
abgefangen und kontrolliert. Er wurde gegen eine Wand gedrückt und
schikaniert. „Machen wir ihnen Angst oder warum zittern sie so?“,
fragte einer der Beamten amüsiert. Zum Ende meinte er „Folgendes,
heute können sie nicht untertauchen und aus der Menge heraus etwas
machen und außerdem, wie hat es ihnen in Elmau gefallen?“. Der
Genosse durfte danach weitergehen.</p>
<p>Solche
Übergriffe häufen sich.</p>
<p> </p>
<p>Am 25.6. wird der
Genosse auf dem Weg zur PEGIDA-Demo von dem Beamten, welcher zuvor am
23.6. aussagte „Wir stellen dir deine Wohnung auf den Kopf“ mit
dem Namen angesprochen. Der Beamte erlaubte es sich sehr nahe neben
dem Genossen herzulaufen, ihn zu belästigen und ihm zu drohen.
Irgendwann reichte es dem Genossen und er spuckte ihm vor die Füße,
woraufhin ihm eine Anzeige wegen Beleidigung aufgebrummt wurde. Der
Genosse wurde wieder kontrolliert, jedoch mit der Ankündigung eines
motivierten Polizisten „Sie zittern, sie sind wohl krank, ich muss
meine Handschuhe anziehen und sie fester anfassen“. Verschiedene
Einheiten, die vorbeiliefen wurden von den kontrollierenden Beamten
auf den Genossen zeigend angesprochen und fingen an spöttisch über
den Genossen zu lachen. Ein sehr dreister Polizist drohte dem
Genossen mit einer Anzeige wegen Ordnungswidrigkeit, wenn dieser
keine Angaben zum Familienstand etc. machen würde. Der Genosse wies
ihn mit den Worten „Kannste dir sparen“ ab und der Beamte machte
daraufhin auch keine Anstalten mehr und ging. Die 10-12 Polizisten
provozierten den Genossen weiterhin mit permanenten Beschuldigungen
und spöttischen Bemerkungen. Es wurde daraufhin ein Foto gemacht.
Auf diesem streckte der Genosse die Zunge heraus und bekam noch eine
Anzeige wegen Beleidigung.
</p>
<p> </p>
<p>Aus politscher Sicht
ist es eine Untat, Veranstaltungen von Rechten zu benutzen, um
Antifaschist/innen zu überführen und zu schikanieren. Wir lernen
aber vom Vorgehen der Polizei, dass es sinnvoller ist nicht alleine
auf Demos zu gehen, denn mit mehreren Personen können die Polizisten
nicht so viel Druck ausüben und rechtswidrige Maßnahmen könnten
schneller dokumentiert werden. Die Polizei versucht außerdem sehr
vehement auf dem Weg der psychologischen Einschüchterung Erfolge zu
erzielen und deshalb ist es umso wichtiger für uns, auf keinerlei
Bemerkungen seitens der Polizei einzugehen, seien sie noch so
angreifend oder auch zuvorkommend ausgedrückt. Sie dienen lediglich
zum Zweck Informationen über eine Person zu erhalten und diese gegen
sie zu verwenden.</p>
<p> </p>
<p>Diese Maßnahmen
erzeugen bei uns keinen Deut der Angst, sondern zeigen uns nur weiter
Facetten des staatlichen Repressionsapparats.
</p>
<p>Wir begreifen die oben
genannten Angriffe als solche, die uns alle angehen und lassen
niemanden alleine.
</p>
<p> </p>
<p>Wir solidarisieren uns
gegen jegliche Repressionen seitens des Staates!</p>
<p>Weg mit dem Paragraphen
129 a/b!</p><p> </p><p>
<span style="font-size: medium;"><b>Young Struggle Mitglied in
Nürnberg wird von der Polizei schikaniert!</b></span></p>
<p>Hoch die internationale
Solidarität!</p> | In den vergangen Jahren konnten wir deutlich die Repression gegen politische
Aktivisten aus linken Organisationen beobachten. Die staatlichen Aggressionen
gegen Aktivist/innen aus Organisationen und Bewegungen wie ATIK, AGIF, Young
Struggle, Flüchtlingsbewegungen und allgemein gegen allerlei
Antifaschist/innen nehmen deutlich zu. Unsere Genoss/innen wurden schikaniert,
Wohnungen wurden durchsucht und sie wurden weggesperrt.
Nun gibt es auch Schikanen gegen einen Genossen von uns, angeblich wegen
Aktionen um den G7-Gipfel, die wir im folgenden Dokumentieren
In Nürnberg standen am 7.6. um 10.00 Uhr Polizeibeamte vor der Wohnungstür
eines Genossen. Dieser hielt sich zu dem Zeitpunkt noch in Garmisch-
Partenkirchen auf, um gegen den G7-Gipfel zu protestieren. Die Polizei stellte
die Mutter zur Rede und fragte nach dem Aufenthaltsort des Betroffenen. Sie
zeigten der irritierten Mutter ein Foto des Genossen und fragten, ob er das
sei. Die Mutter bejahte und wollte wissen, um was es eigentlich geht.
Daraufhin machten sie den Grund ihres Erscheinens deutlich und meinten „Ihr
Sohn macht Ärger in Elmau und bekommt ein Verfahren!“. Auf die Frage der
Mutter, warum er ein Verfahren bekommen soll, gingen sie nicht ein.
Stattdessen wiesen sie die Mutter darauf hin, dass ihr Sohn schon volljährig
ist und die Beamten sie nicht über den Sachverhalt aufklären können.
Hier entstehen einige Fragen zum Vorgehen der Beamten:
1. Ist es legitim ohne Anhaltspunkte, ohne Kontrolle und ohne Identitätsfeststellung dieses Bild zu nutzen? Woher stammen diese Erkenntnisse und dieses Foto?
2. Warum taucht die Polizei bei der Mutter auf, obwohl der Genosse schon über 18 ist und sie wissen, dass er sich zu diesem Zeitpunkt in Garmisch aufgehalten hat?
Dieses Vorgehen ist nicht legitim, es dient allein zur Einschüchterung junger
Genoss/innen, indem in der Familie, im Umfeld und in sozialen Zusammenhängen
wie Schule Ärger provoziert wird.
Die Polizei drang in die Privatsphäre des Genossen ein und ignorierte das
Erwachsenenalter, zudem versuchten sie Verunsicherung zu schaffen. Die Mutter
ist sich jedoch dem Verhalten der Beamten bewusst und verhält sich solidarisch
ihrem Sohn gegenüber.
Als nächstes wurde der Genosse am 23.6. nach einer Fahrraddemo, die gegen den
Aufmarsch von PEGIDA mobilisiert, einige U-Bahn-Stationen vom Kaulbachplatz
bis nach Gostenhof von mehreren Polizisten verfolgt und dann mit auf die Wache
genommen. Er hatte keinen Ausweis dabei und machte keine Aussagen. Bei den
Kontrollen auf der Wache wurde ihm immer wieder vorgeworfen er habe eine
Polizistin in Garmisch aus den Reihen gezogen. Es handelte sich um kein
offizielles Verhör, trotzdem ärgerten sie sich über das Schweigen des
Genossen. In dem Raum befanden sich Polizisten und die meisten erkannte der
Genosse als Mitglieder der berüchtigten USK-Einheiten aus Bayern. Einer von
ihnen trug passenderweise ein Shirt von den „Onkelz“. Dieser wurde
aufgefordert den Genossen auszuziehen, um nach dem Ausweis zu suchen, weil der
Aktivist und er doch so ein gutes Verhältnis hätten. Letztendlich zog ihn ein
anderer Beamter aus. Mit Äußerungen wie „Wir stellen dir deine Wohnung auf den
Kopf“, „Wir bereiten dir große Schmerzen“, „Wir machen hier die Spielregeln“
und „Deine Nachbarn sollen mal sehen was für einer du bist“ versuchten sie den
Genossen in die Ecke zu drängen. Die Beamten kündigten an nach Hause zum
Aktivisten zu fahren, um den Ausweis zu holen. Dann entzogen sie dem Genossen
den Hausschlüssel, damit „der nicht im Gulli landet“ so die Begründung des
Polizisten. Im Hausflur des Genossen wurde „versehentlich“ bei mehreren
Nachbarn des Aktivisten geklingelt. Vor der Haustür des Genossen versuchte
einer der Begleiter die Tür mit seinem Schlüssel zu öffnen, wobei der
Beschuldigte ihm lautstark mit einer Anzeige drohte. Dann öffnete die Mutter
dir Tür und brachte nach Aufforderung den Ausweis. Kommentare wie „Ihr Sohn
stellt sich wie ein Dreijähriger an“ heizten die Stimmung auf. Dann sollte der
Genosse zur Erkennungsdienstlichen Behandlung gebracht werden, gegen die er
Widerspruch einlegte und schließlich gehen durfte.
Hier stellen sich wieder ein paar Fragen:
1\. Warum wird der Genosse kilometerweit in einen anderen Stadtteil verfolgt?
2\. Mit welchem Recht wird er bedroht und warum laufen bei der Polizei
Angestellte mit „Onkelz“-Shirts rum und werden sogar offen ideologisch
unterstützt.
3\. Wie kommt die Polizei auf die Idee mit dem Schlüssel des Genossen die Tür
öffnen zu wollen?
Es kann nicht sein, dass Polizisten mit offen rassistischen Meinungsbildern
Antifaschist/innen schikanieren und sogar von den Kollegen unterstützt werden.
Die dreiste Art der Polizei, die Gesetzte übergehen zu wollen zeichnet ein
deutliches Bild ihrer Arbeit ab.
Am 24.6. wurde der Genosse auf dem Weg zur Kundgebung von „die Rechte“ vom USK
abgefangen und kontrolliert. Er wurde gegen eine Wand gedrückt und
schikaniert. „Machen wir ihnen Angst oder warum zittern sie so?“, fragte einer
der Beamten amüsiert. Zum Ende meinte er „Folgendes, heute können sie nicht
untertauchen und aus der Menge heraus etwas machen und außerdem, wie hat es
ihnen in Elmau gefallen?“. Der Genosse durfte danach weitergehen.
Solche Übergriffe häufen sich.
Am 25.6. wird der Genosse auf dem Weg zur PEGIDA-Demo von dem Beamten, welcher
zuvor am 23.6. aussagte „Wir stellen dir deine Wohnung auf den Kopf“ mit dem
Namen angesprochen. Der Beamte erlaubte es sich sehr nahe neben dem Genossen
herzulaufen, ihn zu belästigen und ihm zu drohen. Irgendwann reichte es dem
Genossen und er spuckte ihm vor die Füße, woraufhin ihm eine Anzeige wegen
Beleidigung aufgebrummt wurde. Der Genosse wurde wieder kontrolliert, jedoch
mit der Ankündigung eines motivierten Polizisten „Sie zittern, sie sind wohl
krank, ich muss meine Handschuhe anziehen und sie fester anfassen“.
Verschiedene Einheiten, die vorbeiliefen wurden von den kontrollierenden
Beamten auf den Genossen zeigend angesprochen und fingen an spöttisch über den
Genossen zu lachen. Ein sehr dreister Polizist drohte dem Genossen mit einer
Anzeige wegen Ordnungswidrigkeit, wenn dieser keine Angaben zum Familienstand
etc. machen würde. Der Genosse wies ihn mit den Worten „Kannste dir sparen“ ab
und der Beamte machte daraufhin auch keine Anstalten mehr und ging. Die 10-12
Polizisten provozierten den Genossen weiterhin mit permanenten Beschuldigungen
und spöttischen Bemerkungen. Es wurde daraufhin ein Foto gemacht. Auf diesem
streckte der Genosse die Zunge heraus und bekam noch eine Anzeige wegen
Beleidigung.
Aus politscher Sicht ist es eine Untat, Veranstaltungen von Rechten zu
benutzen, um Antifaschist/innen zu überführen und zu schikanieren. Wir lernen
aber vom Vorgehen der Polizei, dass es sinnvoller ist nicht alleine auf Demos
zu gehen, denn mit mehreren Personen können die Polizisten nicht so viel Druck
ausüben und rechtswidrige Maßnahmen könnten schneller dokumentiert werden. Die
Polizei versucht außerdem sehr vehement auf dem Weg der psychologischen
Einschüchterung Erfolge zu erzielen und deshalb ist es umso wichtiger für uns,
auf keinerlei Bemerkungen seitens der Polizei einzugehen, seien sie noch so
angreifend oder auch zuvorkommend ausgedrückt. Sie dienen lediglich zum Zweck
Informationen über eine Person zu erhalten und diese gegen sie zu verwenden.
Diese Maßnahmen erzeugen bei uns keinen Deut der Angst, sondern zeigen uns nur
weiter Facetten des staatlichen Repressionsapparats.
Wir begreifen die oben genannten Angriffe als solche, die uns alle angehen und
lassen niemanden alleine.
Wir solidarisieren uns gegen jegliche Repressionen seitens des Staates!
Weg mit dem Paragraphen 129 a/b!
**Young Struggle Mitglied in Nürnberg wird von der Polizei schikaniert!**
Hoch die internationale Solidarität! |
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206,486 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,489,494,824 | Pumpen für die Polizei | [] | [
"Repression"
] | [
"Wiesbaden"
] | [
"Deutschland",
"D-Mitte"
] | [] | <p>Wer die Aufnahmeprüfung bei den hessischen Ordnungshütern bestehen will,
muss auch sportlich was drauf haben. Ein Selbstversuch mit Handikap.
</p><p> | <p>Wer die Aufnahmeprüfung bei den hessischen Ordnungshütern bestehen will,
muss auch sportlich was drauf haben. Ein Selbstversuch mit Handikap.
</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Die gute Nachricht wie immer zuerst. Tatü, tataaa: Ich habe die
Aufnahmeprüfung bei der Polizei bestanden! Also eigentlich. Fast.
Teilweise. Praktisch so gut wie bestanden. Die Sache hat nur zwei Haken.
Aber dazu später.</p><p> </p>
<p>Erst einmal heißt es: aufwärmen, warm machen für die vier Abschnitte
der sportlichen Prüfung: Achterlauf, Bankdrücken, Fünfer-Sprunglauf,
Wendelauf. Von Bankdrücken hab ich schon mal gehört. Der Rest war mir
völlig fremd, bis ich vorgestern im Internet danach gesucht habe. Und
was man da so liest … Leider war es in dem Moment schon zu spät, um das
Ganze wieder abzusagen. Also Augen zu, Jacke aus – und durch.</p><p> </p>
<p>Im wahrsten Sinne, denn beim Achterlauf muss man, anders als ein
Ozeanriese, nicht nur rückwärts vom Stapel rutschen, sondern die Form
einer liegenden Zahl 8 rennen und jedesmal, wenn man die Taille der
schlanken Nummer erreicht, durch ein am Boden liegendes Holzrechteck
schlüpfen – insgesamt zehnmal. Keine Ahnung, wann Sie zum letzten Mal
durch ein am Boden liegendes Rechteck geschlüpft sind, aber bei mir
dürfte es schon so etwa 70 oder 80 Jahre her sein. Jedenfalls fühlt sich
mein Körper beim Testdurchgang gerade so an.</p><p> </p>
<p>Polizist werden: Will das nicht jeder kleine Junge? Nein. Ich wollte
eigentlich immer nur, dass mein Vater Polizist ist. Das war er zwar,
aber natürlich nur in der Statusangabe von uns Kindergartenbuben. „Mein
Papa ist Polizist!“: So lautete die übliche Durchsage im Viertel, wenn
einem jemand blöd kam. Ob man vorhatte, in Hunderttausend Millionen
Jahren selbst Polizist zu werden oder nicht: Das war im Gespräch mit
Angebern nicht halb so wertvoll. Also wozu dann?</p><p> </p>
<p>Die jungen Leute, die diese Prüfung bei der Polizeiakademie in
Wiesbaden heute in echt machen (und nicht nur aus überbordendem
frühlingsbedingtem Bewegungsdrang wie wir vier Journalisten), sind alle
um die 20 und ganz offensichtlich noch ein paar Prozent beweglicher in
den Hüften als wir. An diesem herrlichen Montagmorgen haben sie schon um
7.15 Uhr den Computertest für den Polizeidienst absolviert.</p><p> </p>
<p>Wie lief’s bisher? „Ganz gut“, druckst ein Quartett drahtiger Kerle
herum, „Mathe, Logik, Diktat.“ Ja und, bestanden? „Wissen wir ja noch
nicht, das erfahren wir jetzt erst.“ Oha, packender Moment. Besonders
weil eigens der hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) angereist ist
und der Bekanntgabe beiwohnt. Beuth berichtet zunächst vom
Einbrecherjagen: Damit waren 900 Polizisten aus Hessen jüngst
beschäftigt. Da sieht man mal, wie viele Ordnungshüter so ein Bundesland
braucht. Und nicht nur für die Einbrecherhatz. „Es sind mehr Menschen
im Land, die allgemeine Sicherheitslage hat sich verändert“, etwa in
Sachen islamistischer Terrorismus, sagt der Innenminister: „Wir brauchen
Verstärkung.“ Meinetwegen – ich bin bereit! Über die Bezahlung müssten
wir aber noch mal in Ruhe sprechen.</p><p> </p>
<p>Normalerweise stellt Hessen immer so viele Polizisten neu ein, wie
drei Jahre später aus dem Dienst ausscheiden; aber weil die Lage nun mal
ist, wie sie ist, steckt die Landesregierung bis 2020 jetzt 1010 Leute
mehr in Uniformen als üblich. Interessante Zahlen eigentlich: 1010 ist
ja genau die Hälfte von 2020. Aber keine Zeit, den Innenminister noch
danach zu fragen, wir müssen uns beeilen, nicht nur wegen des Islamismus
– der Prüfungsstress.</p><p> </p>
<p>Passend zum gestiegenen Polizeipersonalbedarf haben sich auch so
viele junge Leute beworben wir noch nie. 25 von ihnen sitzen jetzt
bibbernd an den Tischen im blauen Auswahlcontainer. „Es ist jeden Tag
spannend, wie viele bestehen“, sagt Eva Hertel, die das
Eignungstestzentrum leitet, denn jeden Tag wird eine Gruppe geprüft. Im
Durchschnitt meistern übers Jahr etwa 50 Prozent diesen ersten Part am
Morgen – und so ist es auch heute: 13 haben es geschafft. Neun Männer,
vier Frauen. Geballte Fäuste, verzweifelte Blicke. Triumphgesten. Leere.
Das ganze Spektrum, jeden Tag aufs Neue.</p><p> </p>
<p>Felix, ein 27-jähriger Mann in Uniform, hat die Prüfung in der
vorigen Bewerbungsrunde bestanden. „Das Schwierigste bei den Tests war
der Nachmittagsteil“, sagt er – „nervenaufreibend“. Da werden die
Bewerber interviewt und ausgequetscht. Puh, das müssen wir Spaßbewerber
zum Glück nicht machen. Warum Polizist? „Ich habe Sport studiert“, sagt
Felix, „aber dann keinen Job gefunden. Also habe ich mich umorientiert.
Familie und Freunde gefragt, was sie davon halten, wenn ich Polizist
werde. Das gab überall nur gutes Feedback.“</p><p> </p>
<p>Die 13 Glücklichen kommen mit uns in die Sporthalle. „Man sollte sich
gut aufwärmen“, erfahren sie. Der Ratschlag galt schon immer. Sonst
gibt’s eine Zerrung. „Bauchnabelpiercing? Brustpiercing? Bitte vorher
rausnehmen“, sagt Sportausbilder Rüdiger Zipp. Den Ratschlag gibt es
vermutlich noch nicht so lang. Jedenfalls nicht vor
Polizeieignungstests. Aber je islamistischer der Terrorismus, desto
gepiercter wohl auch der Polizist. Soll heißen: Zeiten ändern sich, die
Welt ändert sich. Es kommt nicht darauf an, wie einer aussieht oder
woher er stammt oder womit er sich schmückt – es kommt darauf an, was er
macht. Und wie.<strong> </strong></p><p> </p><p><strong>Sieht ganz easy aus...</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Los. Die jungen künftigen Polizeileute machen es alle ziemlich gut.
Sieht ganz easy aus, besonders das Bankdrücken. 30 Kilo wiegt die Hantel
für die Männer. 17-mal muss man sie mindestens nach oben wuchten, für
50 Wiederholungen gibt es die Höchstpunktzahl. Der Erste schafft 26, der
nächste 33. Anfeuerungsrufe und aufmunterndes Klatschen der
Prüfungskameraden, ein rührender Zusammenhalt ist da in ein paar Stunden
entstanden. Dann einer mit HSV-Trikot: 38. Den sollte ich nachher
toppen. Dann gewinnt auch die Eintracht am Samstag gegen die Hamburger.</p><p> </p>
<p>Wir fangen allerdings mit dem Achterlauf an. Schade eigentlich. Dann
werde ich wohl nach der ersten Runde mit ausgerenktem Lendenwirbel an
den Hallenrand gelegt und muss zusehen, wie die Konkurrenz vorbeizieht.
Das sind: eine 33-jährige Zeitungskollegin vom „Wiesbadener Kurier“, ein
Reporter vom Hessen-Fernsehen (35) und ein weiterer TV-Mann von RTL
(38). Wenn Sie jetzt den Eindruck haben, das sei rein altersmäßig nicht
ganz gerecht gegenüber der Frankfurter Rundschau: Ja, das kann man wohl
sagen! Wobei: Meine bezaubernde Frau nennt mich mitunter „mein kleiner
Hase“. Dann ist der Unterschied vielleicht gar nicht so groß.</p><p> </p>
<p>Achterlauf jetzt. Die Dame vom „Kurier“ fängt an und macht das sehr
elegant. Bei ihr ist aber schon im Ansatz zu erkennen, was auch mein
Problem sein wird – genau, das Durchs-Holzrechteck-Gleiten auf dem
Bauch. Im Prinzip ist das Bauchrutschen gar nicht so diffizil. Nur
dieses lästige Aufstehen hinterher … „Ich bin eher so der
Liegenbleiber“, gesteht der Kollege vom HR. Er wird in dieser Disziplin
Dritter, ich hole einen ehrenhaften zweiten Platz hinter dem Handballer
von RTL. Eine Reihenfolge, die sich wie ein roter Faden durch das
Restprogramm ziehen wird.</p><p> </p>
<p>„Es gibt zunehmend Fluchtversuche bei Festnahmen, da müssen wir
Polizisten fit sein“, sagt Ausbilder Zipp. An mir soll’s nicht liegen.
Aber könnten wir vielleicht bei den nächsten Stationen einen Zeitbonus
für 50-plus-Teilnehmer, die kein Mineralwasser dabeihaben … – nein? Man
wird ja wohl noch fragen dürfen. Da draußen, heißt es, fragt der
Terrorist auch nicht, ob der Polizeibeamte, der hinter ihm herrennt,
schon über 50 ist.</p><p> </p>
<p>Fünf-Sprung-Lauf. Technisch anspruchsvolle Übung. Fünf Sprünge
hintereinander aus dem Stand, zwei Durchgänge. Meine Messwerte: elf
Meter im ersten – und 11,05 Meter im zweiten Versuch. Weltrekord! Na
gut, nicht ganz. Aber besser als die Frauen bei den echten
Polizeianwärtern. Und wieder Platz zwei im Reporter-Wettbewerb.</p><p> </p>
<p>Dann der Wendelauf. Angenehm wäre es, wenn es sich dabei um ein
500-Meter-Rennen handelte, bei dem man einmal sein T-Shirt wenden muss.
Oder um einen Lauf, dessen Motto lautet: Wende kein Bock mehr hast,
bleibste halt stehen. Dummerweise hat der Lauf aber seinen Namen daher,
dass man 19-mal wenden muss, weil die Strecke in 25-Meter-Stücke
unterteilt ist. „Wer hier losrennt wie der Teufel, wird ein Problem
bekommen“, sagt Sportausbilder Peter Barnack und rät dringend, sich die
Strecke gut einzuteilen. Wer das nicht so gut verkraftet, also im Magen,
für den stehen Eimer und Plastiktüten bereit. „Das geht hier nach dem
Verursacherprinzip“, sagt Barnack. „Wer es mitgebracht hat, muss es auch
wieder mitnehmen.“ Es habe aber auch schon Leute gegeben, die sich beim
Wendelauf erleichtert und dann trotzdem noch das Prüfungsziel geschafft
hätten.</p><p> </p>
<p>Jetzt mag hier der Eindruck entstanden sein, der Wendelauf sei
anstrengend. Das ist nicht ganz falsch; Den Eindruck hatte ich schon bei
den jungen Läufern, als sie vorhin Luft pumpend auf dem Hallenboden
lagen. Meine Taktik kann daher nur lauten: langsam angehen – und sich
dann von den Zwischenzeiten schockieren lassen, die die beiden Ausbilder
hineinrufen. Zehn, elf Sekunden für eine Runde stehen im Raum.
Beziehungsweise hängen als Damoklesschwert über mir und meinem Magen. Zu
allem Unheil verfolgen die Kollegin vom „Kurier“ und der Mann vom HR
eine recht anspruchsvolle Marschroute: Sie rennen los wie der Teufel –
immer dem Handballer von RTL hinterher, der offenbar vor dem Teufel
wegrennt, ihn am Ende aber auch ziehen lassen muss. Zieleinlauf: Teufel,
RTL, FR, Kurier, HR.</p><p> </p><p>Ach so, und das Bankdrücken: Alles gegeben, aber das könnte ein
Unentschieden geben am Samstagabend. Das Schwierige ist nicht das
Gewicht, sondern das Gleichgewicht der Hantel. Immerhin: Ich habe ohne
Training genauso viel gehoben wie der Typ im HSV-Trikot. Dann gewinnen
wir trotzdem.</p><p> </p>
<p>Alles in allem habe ich keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten
(Hautabschürfungen: eine) und bin mit 81 Gesamtpunkten überm Strich: Das
reicht für eine bestandene Sportprüfung – yaaay! Wenn man nicht in
einer Disziplin die erlaubte Gesamtzeit überschreitet – oooch. Und da
hat das Aufstehen beim Achterlauf halt doch ein paar Sekunden zu lang
gedauert. Das ist der eine Haken. Der andere fängt mit 5 an und hört mit
2 auf. In dem Alter wird man nicht mehr Polizist. Selbst wenn man
wollte. Da kann der Terrorismus noch so islamistisch sein. Egal, ich
sag’ dann einfach: Mein Papa war Polizist.</p><p> </p>
<p>Und wenn ich wieder mal in der Polizeiakademie bin, fahre ich auf dem
großen Parkplatz auch nicht ohne Gurt los. Die können vielleicht böse
gucken. Das lässt sich bestimmt auch für die Aufnahmeprüfung trainieren.</p> | Wer die Aufnahmeprüfung bei den hessischen Ordnungshütern bestehen will, muss
auch sportlich was drauf haben. Ein Selbstversuch mit Handikap.
Die gute Nachricht wie immer zuerst. Tatü, tataaa: Ich habe die
Aufnahmeprüfung bei der Polizei bestanden! Also eigentlich. Fast. Teilweise.
Praktisch so gut wie bestanden. Die Sache hat nur zwei Haken. Aber dazu
später.
Erst einmal heißt es: aufwärmen, warm machen für die vier Abschnitte der
sportlichen Prüfung: Achterlauf, Bankdrücken, Fünfer-Sprunglauf, Wendelauf.
Von Bankdrücken hab ich schon mal gehört. Der Rest war mir völlig fremd, bis
ich vorgestern im Internet danach gesucht habe. Und was man da so liest …
Leider war es in dem Moment schon zu spät, um das Ganze wieder abzusagen. Also
Augen zu, Jacke aus – und durch.
Im wahrsten Sinne, denn beim Achterlauf muss man, anders als ein Ozeanriese,
nicht nur rückwärts vom Stapel rutschen, sondern die Form einer liegenden Zahl
8 rennen und jedesmal, wenn man die Taille der schlanken Nummer erreicht,
durch ein am Boden liegendes Holzrechteck schlüpfen – insgesamt zehnmal. Keine
Ahnung, wann Sie zum letzten Mal durch ein am Boden liegendes Rechteck
geschlüpft sind, aber bei mir dürfte es schon so etwa 70 oder 80 Jahre her
sein. Jedenfalls fühlt sich mein Körper beim Testdurchgang gerade so an.
Polizist werden: Will das nicht jeder kleine Junge? Nein. Ich wollte
eigentlich immer nur, dass mein Vater Polizist ist. Das war er zwar, aber
natürlich nur in der Statusangabe von uns Kindergartenbuben. „Mein Papa ist
Polizist!“: So lautete die übliche Durchsage im Viertel, wenn einem jemand
blöd kam. Ob man vorhatte, in Hunderttausend Millionen Jahren selbst Polizist
zu werden oder nicht: Das war im Gespräch mit Angebern nicht halb so wertvoll.
Also wozu dann?
Die jungen Leute, die diese Prüfung bei der Polizeiakademie in Wiesbaden heute
in echt machen (und nicht nur aus überbordendem frühlingsbedingtem
Bewegungsdrang wie wir vier Journalisten), sind alle um die 20 und ganz
offensichtlich noch ein paar Prozent beweglicher in den Hüften als wir. An
diesem herrlichen Montagmorgen haben sie schon um 7.15 Uhr den Computertest
für den Polizeidienst absolviert.
Wie lief’s bisher? „Ganz gut“, druckst ein Quartett drahtiger Kerle herum,
„Mathe, Logik, Diktat.“ Ja und, bestanden? „Wissen wir ja noch nicht, das
erfahren wir jetzt erst.“ Oha, packender Moment. Besonders weil eigens der
hessische Innenminister Peter Beuth (CDU) angereist ist und der Bekanntgabe
beiwohnt. Beuth berichtet zunächst vom Einbrecherjagen: Damit waren 900
Polizisten aus Hessen jüngst beschäftigt. Da sieht man mal, wie viele
Ordnungshüter so ein Bundesland braucht. Und nicht nur für die Einbrecherhatz.
„Es sind mehr Menschen im Land, die allgemeine Sicherheitslage hat sich
verändert“, etwa in Sachen islamistischer Terrorismus, sagt der Innenminister:
„Wir brauchen Verstärkung.“ Meinetwegen – ich bin bereit! Über die Bezahlung
müssten wir aber noch mal in Ruhe sprechen.
Normalerweise stellt Hessen immer so viele Polizisten neu ein, wie drei Jahre
später aus dem Dienst ausscheiden; aber weil die Lage nun mal ist, wie sie
ist, steckt die Landesregierung bis 2020 jetzt 1010 Leute mehr in Uniformen
als üblich. Interessante Zahlen eigentlich: 1010 ist ja genau die Hälfte von
2020. Aber keine Zeit, den Innenminister noch danach zu fragen, wir müssen uns
beeilen, nicht nur wegen des Islamismus – der Prüfungsstress.
Passend zum gestiegenen Polizeipersonalbedarf haben sich auch so viele junge
Leute beworben wir noch nie. 25 von ihnen sitzen jetzt bibbernd an den Tischen
im blauen Auswahlcontainer. „Es ist jeden Tag spannend, wie viele bestehen“,
sagt Eva Hertel, die das Eignungstestzentrum leitet, denn jeden Tag wird eine
Gruppe geprüft. Im Durchschnitt meistern übers Jahr etwa 50 Prozent diesen
ersten Part am Morgen – und so ist es auch heute: 13 haben es geschafft. Neun
Männer, vier Frauen. Geballte Fäuste, verzweifelte Blicke. Triumphgesten.
Leere. Das ganze Spektrum, jeden Tag aufs Neue.
Felix, ein 27-jähriger Mann in Uniform, hat die Prüfung in der vorigen
Bewerbungsrunde bestanden. „Das Schwierigste bei den Tests war der
Nachmittagsteil“, sagt er – „nervenaufreibend“. Da werden die Bewerber
interviewt und ausgequetscht. Puh, das müssen wir Spaßbewerber zum Glück nicht
machen. Warum Polizist? „Ich habe Sport studiert“, sagt Felix, „aber dann
keinen Job gefunden. Also habe ich mich umorientiert. Familie und Freunde
gefragt, was sie davon halten, wenn ich Polizist werde. Das gab überall nur
gutes Feedback.“
Die 13 Glücklichen kommen mit uns in die Sporthalle. „Man sollte sich gut
aufwärmen“, erfahren sie. Der Ratschlag galt schon immer. Sonst gibt’s eine
Zerrung. „Bauchnabelpiercing? Brustpiercing? Bitte vorher rausnehmen“, sagt
Sportausbilder Rüdiger Zipp. Den Ratschlag gibt es vermutlich noch nicht so
lang. Jedenfalls nicht vor Polizeieignungstests. Aber je islamistischer der
Terrorismus, desto gepiercter wohl auch der Polizist. Soll heißen: Zeiten
ändern sich, die Welt ändert sich. Es kommt nicht darauf an, wie einer
aussieht oder woher er stammt oder womit er sich schmückt – es kommt darauf
an, was er macht. Und wie. ** **
**Sieht ganz easy aus...**
**
**
Los. Die jungen künftigen Polizeileute machen es alle ziemlich gut. Sieht ganz
easy aus, besonders das Bankdrücken. 30 Kilo wiegt die Hantel für die Männer.
17-mal muss man sie mindestens nach oben wuchten, für 50 Wiederholungen gibt
es die Höchstpunktzahl. Der Erste schafft 26, der nächste 33. Anfeuerungsrufe
und aufmunterndes Klatschen der Prüfungskameraden, ein rührender Zusammenhalt
ist da in ein paar Stunden entstanden. Dann einer mit HSV-Trikot: 38. Den
sollte ich nachher toppen. Dann gewinnt auch die Eintracht am Samstag gegen
die Hamburger.
Wir fangen allerdings mit dem Achterlauf an. Schade eigentlich. Dann werde ich
wohl nach der ersten Runde mit ausgerenktem Lendenwirbel an den Hallenrand
gelegt und muss zusehen, wie die Konkurrenz vorbeizieht. Das sind: eine
33-jährige Zeitungskollegin vom „Wiesbadener Kurier“, ein Reporter vom Hessen-
Fernsehen (35) und ein weiterer TV-Mann von RTL (38). Wenn Sie jetzt den
Eindruck haben, das sei rein altersmäßig nicht ganz gerecht gegenüber der
Frankfurter Rundschau: Ja, das kann man wohl sagen! Wobei: Meine bezaubernde
Frau nennt mich mitunter „mein kleiner Hase“. Dann ist der Unterschied
vielleicht gar nicht so groß.
Achterlauf jetzt. Die Dame vom „Kurier“ fängt an und macht das sehr elegant.
Bei ihr ist aber schon im Ansatz zu erkennen, was auch mein Problem sein wird
– genau, das Durchs-Holzrechteck-Gleiten auf dem Bauch. Im Prinzip ist das
Bauchrutschen gar nicht so diffizil. Nur dieses lästige Aufstehen hinterher …
„Ich bin eher so der Liegenbleiber“, gesteht der Kollege vom HR. Er wird in
dieser Disziplin Dritter, ich hole einen ehrenhaften zweiten Platz hinter dem
Handballer von RTL. Eine Reihenfolge, die sich wie ein roter Faden durch das
Restprogramm ziehen wird.
„Es gibt zunehmend Fluchtversuche bei Festnahmen, da müssen wir Polizisten fit
sein“, sagt Ausbilder Zipp. An mir soll’s nicht liegen. Aber könnten wir
vielleicht bei den nächsten Stationen einen Zeitbonus für 50-plus-Teilnehmer,
die kein Mineralwasser dabeihaben … – nein? Man wird ja wohl noch fragen
dürfen. Da draußen, heißt es, fragt der Terrorist auch nicht, ob der
Polizeibeamte, der hinter ihm herrennt, schon über 50 ist.
Fünf-Sprung-Lauf. Technisch anspruchsvolle Übung. Fünf Sprünge hintereinander
aus dem Stand, zwei Durchgänge. Meine Messwerte: elf Meter im ersten – und
11,05 Meter im zweiten Versuch. Weltrekord! Na gut, nicht ganz. Aber besser
als die Frauen bei den echten Polizeianwärtern. Und wieder Platz zwei im
Reporter-Wettbewerb.
Dann der Wendelauf. Angenehm wäre es, wenn es sich dabei um ein 500-Meter-
Rennen handelte, bei dem man einmal sein T-Shirt wenden muss. Oder um einen
Lauf, dessen Motto lautet: Wende kein Bock mehr hast, bleibste halt stehen.
Dummerweise hat der Lauf aber seinen Namen daher, dass man 19-mal wenden muss,
weil die Strecke in 25-Meter-Stücke unterteilt ist. „Wer hier losrennt wie der
Teufel, wird ein Problem bekommen“, sagt Sportausbilder Peter Barnack und rät
dringend, sich die Strecke gut einzuteilen. Wer das nicht so gut verkraftet,
also im Magen, für den stehen Eimer und Plastiktüten bereit. „Das geht hier
nach dem Verursacherprinzip“, sagt Barnack. „Wer es mitgebracht hat, muss es
auch wieder mitnehmen.“ Es habe aber auch schon Leute gegeben, die sich beim
Wendelauf erleichtert und dann trotzdem noch das Prüfungsziel geschafft
hätten.
Jetzt mag hier der Eindruck entstanden sein, der Wendelauf sei anstrengend.
Das ist nicht ganz falsch; Den Eindruck hatte ich schon bei den jungen
Läufern, als sie vorhin Luft pumpend auf dem Hallenboden lagen. Meine Taktik
kann daher nur lauten: langsam angehen – und sich dann von den Zwischenzeiten
schockieren lassen, die die beiden Ausbilder hineinrufen. Zehn, elf Sekunden
für eine Runde stehen im Raum. Beziehungsweise hängen als Damoklesschwert über
mir und meinem Magen. Zu allem Unheil verfolgen die Kollegin vom „Kurier“ und
der Mann vom HR eine recht anspruchsvolle Marschroute: Sie rennen los wie der
Teufel – immer dem Handballer von RTL hinterher, der offenbar vor dem Teufel
wegrennt, ihn am Ende aber auch ziehen lassen muss. Zieleinlauf: Teufel, RTL,
FR, Kurier, HR.
Ach so, und das Bankdrücken: Alles gegeben, aber das könnte ein Unentschieden
geben am Samstagabend. Das Schwierige ist nicht das Gewicht, sondern das
Gleichgewicht der Hantel. Immerhin: Ich habe ohne Training genauso viel
gehoben wie der Typ im HSV-Trikot. Dann gewinnen wir trotzdem.
Alles in allem habe ich keine schwerwiegenden Verletzungen erlitten
(Hautabschürfungen: eine) und bin mit 81 Gesamtpunkten überm Strich: Das
reicht für eine bestandene Sportprüfung – yaaay! Wenn man nicht in einer
Disziplin die erlaubte Gesamtzeit überschreitet – oooch. Und da hat das
Aufstehen beim Achterlauf halt doch ein paar Sekunden zu lang gedauert. Das
ist der eine Haken. Der andere fängt mit 5 an und hört mit 2 auf. In dem Alter
wird man nicht mehr Polizist. Selbst wenn man wollte. Da kann der Terrorismus
noch so islamistisch sein. Egal, ich sag’ dann einfach: Mein Papa war
Polizist.
Und wenn ich wieder mal in der Polizeiakademie bin, fahre ich auf dem großen
Parkplatz auch nicht ohne Gurt los. Die können vielleicht böse gucken. Das
lässt sich bestimmt auch für die Aufnahmeprüfung trainieren. |
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161,094 | story | de | 0 | 0 | Weihnachtsmann | 1,449,244,532 | (DD) Advent, Advent... | [
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161100
] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Dresden"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p><em>...ein Lichtlein brennt.</em><br>Für viele Deutsche begann letzte Woche, mit dem ersten Advent, die besinnliche Weihnachtszeit. Zur Ruhe, Eintracht und zum Frieden wollen in dieser Zeit Viele kommen. So dachte sich das sicher auch der bekennende Christ und Vorsitzende der Jungen Alternative Dresden, Matthias Scholz. Daraus wurde leider nichts, in den vergangenen Tagen fand ein großräumiges Outing in seiner Wohngegend, Dresden-Löbtau, statt. | <p><em>...ein Lichtlein brennt.</em><br>Für viele Deutsche begann letzte Woche, mit dem ersten Advent, die besinnliche Weihnachtszeit. Zur Ruhe, Eintracht und zum Frieden wollen in dieser Zeit Viele kommen. So dachte sich das sicher auch der bekennende Christ und Vorsitzende der Jungen Alternative Dresden, Matthias Scholz. Daraus wurde leider nichts, in den vergangenen Tagen fand ein großräumiges Outing in seiner Wohngegend, Dresden-Löbtau, statt.<!--break--></p><p> </p><p> Sicherlich ging dadurch einigen Menschen in seiner Umgebung ein Licht auf!</p><p><br>Der Flyer:</p><p> </p><p><span style="font-size: small;"><b>Wir
gönnen geistigen Brandstiftern keine ruhigen Feiertage</b></span></p>
<p> </p>
<p><span style="font-size: x-small;"><span style="font-family: Times New Roman,serif;">Matthias
Scholz ist Vorsitzender der Jungen Alternative Dresden (JA), die
Jugendorganisation der Alternativen für Deutschland. Zudem ist er
Mitglied im Kreisvorstand Dresden der AfD. Hier übernimmt er die
Aufgaben des Schriftführers und Jugendbeauftragten. Matthias stammt
ursprünglich aus Bremen, hat aber seine Wahlheimat in Dresden
gefunden, hier wurde er </span><span style="font-family: Times New Roman,serif;">im
Juli 2015 zum Vorstand des "Politischer Jugendring Dresden e.V."
gewählt</span><span style="font-family: Times New Roman,serif;"> . Der überzeugte
Christ, Jahreskartenbesitzer für die SG Dynamo Dresden und Fan von
der Band Frei.Wild wohnt in der </span><span style="font-family: Times New Roman,serif;">Reisewitzer
Str. 29 in 01159 Dresden-Löbtau (Tel.017634430006). Er war
Teilnehmer des "Marsch für das Leben" am 19.09 in Berlin,
welchem ein </span><span style="font-family: Times New Roman,serif;">reaktionärer,
antifeministischer und fundamentalistischer Kern innewohnt. Zudem
beteiligte sich der Student an einer rassistischen und
menschenverachtenden Aktion. Unter dem Motto "Wir bauen für Sie
und fangen schon mal an" errichteten Mitglieder der JA
"symbolisch" einen Grenzzaun um Sachsen, um flüchtenden
Menschen keine Chance auf Asyl zu geben und ein selbstbestimmtes
Leben zu verhindern. In einem Video der "JA-Dresden", wir
zudem die rechte Hetze von Pegida begrüßt und ein Reporter des NDR
bedroht. Am 15.10.2015 sprach Scholz vor dem rechten Bündniss
"Klotzsche sagt nein zum Heim". In dieser Rede bezeichnete
er den Sören Oltersdorf als Freund (</span><span style="font-family: Times New Roman,serif;"><b>https://tinyurl.com/jnjp2sh</b></span><span style="font-family: Times New Roman,serif;">
| </span><span style="font-family: Times New Roman,serif;"><b>https://tinyurl.com/gm3aqwo</b></span><span style="font-family: Times New Roman,serif;">
). Der Vorsitzende der "JA-Dresden" reiht sich somit in
eine Reihe von geistigen Brandstiftern ein, welche zur rassistischen
Stimmung in Deutschland beitragen. Sie sind zu Teilen Schuld an jeder
brennenden Flüchtlingsunterkunft. </span></span>
</p>
<p> </p>
<p><span style="font-family: Times New Roman,serif;"><span style="font-size: x-small;"><b>Wir
sagen der rassistische Terror muss ein Ende haben und dies fängt
damit an, dass menschenverachtende Meinungen, wie der von Matthias
Scholz, entschlossen entgegengetreten wird. </b></span></span></p> | _...ein Lichtlein brennt._
Für viele Deutsche begann letzte Woche, mit dem ersten Advent, die besinnliche
Weihnachtszeit. Zur Ruhe, Eintracht und zum Frieden wollen in dieser Zeit
Viele kommen. So dachte sich das sicher auch der bekennende Christ und
Vorsitzende der Jungen Alternative Dresden, Matthias Scholz. Daraus wurde
leider nichts, in den vergangenen Tagen fand ein großräumiges Outing in seiner
Wohngegend, Dresden-Löbtau, statt.
Sicherlich ging dadurch einigen Menschen in seiner Umgebung ein Licht auf!
Der Flyer:
**Wir gönnen geistigen Brandstiftern keine ruhigen Feiertage**
Matthias Scholz ist Vorsitzender der Jungen Alternative Dresden (JA), die
Jugendorganisation der Alternativen für Deutschland. Zudem ist er Mitglied im
Kreisvorstand Dresden der AfD. Hier übernimmt er die Aufgaben des
Schriftführers und Jugendbeauftragten. Matthias stammt ursprünglich aus
Bremen, hat aber seine Wahlheimat in Dresden gefunden, hier wurde er im Juli
2015 zum Vorstand des "Politischer Jugendring Dresden e.V." gewählt . Der
überzeugte Christ, Jahreskartenbesitzer für die SG Dynamo Dresden und Fan von
der Band Frei.Wild wohnt in der Reisewitzer Str. 29 in 01159 Dresden-Löbtau
(Tel.017634430006). Er war Teilnehmer des "Marsch für das Leben" am 19.09 in
Berlin, welchem ein reaktionärer, antifeministischer und fundamentalistischer
Kern innewohnt. Zudem beteiligte sich der Student an einer rassistischen und
menschenverachtenden Aktion. Unter dem Motto "Wir bauen für Sie und fangen
schon mal an" errichteten Mitglieder der JA "symbolisch" einen Grenzzaun um
Sachsen, um flüchtenden Menschen keine Chance auf Asyl zu geben und ein
selbstbestimmtes Leben zu verhindern. In einem Video der "JA-Dresden", wir
zudem die rechte Hetze von Pegida begrüßt und ein Reporter des NDR bedroht. Am
15.10.2015 sprach Scholz vor dem rechten Bündniss "Klotzsche sagt nein zum
Heim". In dieser Rede bezeichnete er den Sören Oltersdorf als Freund (
**https://tinyurl.com/jnjp2sh** | **https://tinyurl.com/gm3aqwo** ). Der
Vorsitzende der "JA-Dresden" reiht sich somit in eine Reihe von geistigen
Brandstiftern ein, welche zur rassistischen Stimmung in Deutschland beitragen.
Sie sind zu Teilen Schuld an jeder brennenden Flüchtlingsunterkunft.
**Wir sagen der rassistische Terror muss ein Ende haben und dies fängt damit
an, dass menschenverachtende Meinungen, wie der von Matthias Scholz,
entschlossen entgegengetreten wird.** |
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410 | story | de | 0 | 0 | Mutti | 1,235,048,182 | Staatsschutzbesuche in Kirchheim/Teck | [
411
] | [
"Repression"
] | [
"Kirchheim unter Teck"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Wenn der Staatsschutz dreimal klingelt ...
In der Zeit zwischen Freitag dem 6. Februar und Dienstag dem 10. Februar 2009 kam es in Kirchheim/Teck zu mehreren Besuchen des Staatsschutzes bei Personen zwischen 16 und 19 von denen sie annehmen, dass sie in der linken Szene aktiv seien.</p><p> </p><p>Samstag, 21. Februar 2009 12Uhr Bahnhof Kirchheim/Teck Demo: <a href="/node/162">„Still not loving police – Gegen rassistische Polizeigewalt und -willkür“</a><br> | <p>Wenn der Staatsschutz dreimal klingelt ...
In der Zeit zwischen Freitag dem 6. Februar und Dienstag dem 10. Februar 2009 kam es in Kirchheim/Teck zu mehreren Besuchen des Staatsschutzes bei Personen zwischen 16 und 19 von denen sie annehmen, dass sie in der linken Szene aktiv seien.</p><p> </p><p>Samstag, 21. Februar 2009 12Uhr Bahnhof Kirchheim/Teck Demo: <a href="/node/162">„Still not loving police – Gegen rassistische Polizeigewalt und -willkür“</a><br><!--break--></p><p> </p><p>
Bei der ersten Person klingelten die zwei Herren vom Staatsschutz bereits am Freitag den 6. Februar, woraufhin die Person die Beamten nicht ins Haus ließ, sondern sich auf ein kurzes Gespräch vor der Haustüre einließ, da die Polizisten meinten, sie wollen mit ihm als Anmelder der Demonstration am 21.02. in Kirchheim/Teck sprechen.<br><br>Bei der 2. Person, bei der die Beamten dann am Dienstag den 10. Februar vor der Tür standen, bestanden leider die Eltern auf ein Gespräch mit ihnen und so kam es auch dazu. Nur kurze Zeit nach diesem Gespräch klingelten sie bereits bei einer weiteren Person und versuchten auch hier, die Person zu einem Gespräch zu überreden. Auch hier wurde gesagt, dass kein Interesse an einem Gespräch besteht, woraufhin die Beamten der Person trotzdem eine Auflistung von scheinbar politisch motivierten Straftaten vorlegten, die in letzter Zeit in Kirchheim begangen worden seien.</p><p><br>Wie sich bei allen 3 Betroffenen herausstellte, schien es den Polizisten nicht um die anstehende Demonstration zu gehen, welche sie ja zum Teil als Vorwand für ein Gespräch nahmen, sondern eher um zahlreiche scheinbar „linksextreme“ Straftaten, die vor allem seit November 2008 in Kirchheim begangen worden seien. Dabei handle es sich unter anderem um diverse „Farbschmierereien“ mit politischen Inhalten und einem Anschlag auf das CDU-Wahlkreisbüro in Kirchheim/Teck, der sich im Dezember letzten Jahres ereignete. Bei allen drei Personen sagten die 2 Herren vom Staatsschutz in etwa das gleiche.<br><br>Am Anfang des Gesprächs wurde gesagt, es handle sich um ein so genanntes „Präventivgespräch“ und dass sich die Situation in Kirchheim, bezogen auf linkspolitische Straftaten in letzter Zeit ziemlich zu spitze. Die Beamten gaben an, zu wissen, dass diese Personen definitiv in der linken Szene aktiv seien und dass sie schon wissen, dass sie hier bei den richtigen sind.</p><p><br>Außerdem sprachen sie die Personen auf direkt auf verschiedene Straftaten an, wobei sie danach immer betonten, dass die Person kein Angeklagter sei, sondern höchstens ein Zeuge und dass man als Zeuge die Pflicht hat die Wahrheit zu sagen. Da die Personen zu den Straftaten keine Äußerung machten, sagten die Beamten, dass es ihr Recht sei zu Schweigen, wenn sie sich durch eine Aussage selbst belasten würden.<br><br>Immer wieder versuchten die Beamten, die Personen mit den Straftaten in Verbindung zu bringen, so sagten sie beispielsweise zu einem: „Wir wissen ganz genau, dass wenn wir sie jetzt fragen würden, wer diese Straftat begangen hat, sie uns das sicherlich sagen könnten“. Auf solche Versuche der Polizei die Personen in Straftaten zu verstricken, gingen die Personen jedoch nicht ein.</p><p><br>Des Weiteren meinten die Beamten des Staatsschutzes, dass die Polizei in Kirchheim nun nicht länger tatenlos zusehen werde, sondern in Zukunft verstärkt versuchen wird, diese Straftaten aufzuklären und auch schon im Voraus zu verhindern. Zu einer der Personen meinten sie, dass sie gewisse Personen observieren würden, wenn sie mehr Zeit hätten.<br><br>Durch solche Aussagen versuchten die Bullen gezielt die Personen in ihrer politischen Arbeit einzuschüchtern und ihnen Angst zu machen. Hinzu kommt, dass sie allen dreien sagten, sie sollen denen, die für die Straftaten verantwortlich sind, falls sie nicht sogar selber dabei waren, sagen, dass sie dies in Zukunft lassen sollen, da es sonst richtig Ärger gäbe. Somit unterstellten die Staatsschützer den Personen schon wieder indirekt etwas mit den Straftaten zutun zu haben bzw. Kontakt zu den Verantwortlichen zu haben.</p><p><br>Einer der Personen unterstellten sie außerdem, dass sie eine Art „Drahtzieher“ sei und dass das auch aus den Gesprächen hervor ginge, die sie mit den beiden anderen geführt haben. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Beamten bei den anderen Gesprächen den Name der Person ins Gespräch brachten. So versuchten sie, die Personen sozusagen gegeneinander „auszuspielen“. Zwei der betroffenen Personen fragten sie außerdem nach weiteren Namen von Leuten mit der Frage, ob sie diese kennen würden.<br><br>Man merkte deutlich, dass die Polizisten ausschließlich darauf aus waren, Informationen aus den Personen herauszuquetschen und diese einzuschüchtern. So wurde der als „Drahtzieher“ bezeichneten Person außerdem gesagt, dass nicht nur die Gefahr besteht, man könne als Täter einer Straftat angeklagt werden, sondern auch als so genannter Anstifter. Sie meinten, dass, wenn eine Straftat in einem Kreis oder Bündnis geplant wurde, nicht nur die angeklagt werden, die die Straftat ausführen, sondern auch die, die bei der Planung dabei waren.</p><p><br>Auch diese Aussage ist ein klarer Versuch, die Person mit Straftaten in Verbindung zu bringen. Immer wieder betonten die Beamten, dass sie genau wissen würde, dass sie hier bei „dem Richtigen“ sind. <br><br>Da sie fest der Überzeugung waren, dass die Personen mit den Straftaten in Verbindung stehen, versuchten sie Ihnen dadurch Angst zu machen, dass sie sagten, wenn sie nun in Kirchheim jemanden bei solch einer Straftat (z.B. Graffiti mit politischer Aussage) erwischen würden, dass diese Person dann für den gesamten Schaden, aller ähnlicher Straftaten mit politischem Hintergrund, aufkommen müsse. Und das sei mittlerweile eine extrem hohe Summe.<br><br>Wie schon erwähnt, scheinen die Gründe für die so genannten „Präventionsgespräche“ ausschließlich darin zu liegen, die Personen einzuschüchtern und Informationen aus ihnen herauszubekommen. Was auch ein Anzeichen dafür ist, ist dass die Personen alle noch relativ jung sind, dadurch erhoffen sie sich, dass diese sich auch eher einschüchtern lassen.</p><p><br>Außerdem ist es offensichtlich, dass es kein Zufall ist, dass die Beamten des Staatsschutzes gerade jetzt versuchen diese Masche abzuziehen, da am 21.02. in Kirchheim/Teck eine Demonstration gegen rassistische Polizeigewalt und –willkür stattfindet und sie nun versuchen wollen im Vorfeld der Demo den Anmelder und weitere Personen, von denen sie meinen zu wissen, dass sie politisch aktiv seien, gezielt zu beängstigen. <br><br><br>KOMMT ZUR DEMO AM SAMSTAG IN KIRCHHEIM/TECK.<br>Treffpunkt: 12Uhr Bahnhof</p><p><a href="/node/162">„Still not loving police – Gegen rassistische Polizeigewalt und -willkür“</a></p> | Wenn der Staatsschutz dreimal klingelt ... In der Zeit zwischen Freitag dem 6.
Februar und Dienstag dem 10. Februar 2009 kam es in Kirchheim/Teck zu mehreren
Besuchen des Staatsschutzes bei Personen zwischen 16 und 19 von denen sie
annehmen, dass sie in der linken Szene aktiv seien.
Samstag, 21. Februar 2009 12Uhr Bahnhof Kirchheim/Teck Demo: [„Still not
loving police – Gegen rassistische Polizeigewalt und -willkür“](/node/162)
Bei der ersten Person klingelten die zwei Herren vom Staatsschutz bereits am
Freitag den 6. Februar, woraufhin die Person die Beamten nicht ins Haus ließ,
sondern sich auf ein kurzes Gespräch vor der Haustüre einließ, da die
Polizisten meinten, sie wollen mit ihm als Anmelder der Demonstration am
21.02. in Kirchheim/Teck sprechen.
Bei der 2. Person, bei der die Beamten dann am Dienstag den 10. Februar vor
der Tür standen, bestanden leider die Eltern auf ein Gespräch mit ihnen und so
kam es auch dazu. Nur kurze Zeit nach diesem Gespräch klingelten sie bereits
bei einer weiteren Person und versuchten auch hier, die Person zu einem
Gespräch zu überreden. Auch hier wurde gesagt, dass kein Interesse an einem
Gespräch besteht, woraufhin die Beamten der Person trotzdem eine Auflistung
von scheinbar politisch motivierten Straftaten vorlegten, die in letzter Zeit
in Kirchheim begangen worden seien.
Wie sich bei allen 3 Betroffenen herausstellte, schien es den Polizisten nicht
um die anstehende Demonstration zu gehen, welche sie ja zum Teil als Vorwand
für ein Gespräch nahmen, sondern eher um zahlreiche scheinbar „linksextreme“
Straftaten, die vor allem seit November 2008 in Kirchheim begangen worden
seien. Dabei handle es sich unter anderem um diverse „Farbschmierereien“ mit
politischen Inhalten und einem Anschlag auf das CDU-Wahlkreisbüro in
Kirchheim/Teck, der sich im Dezember letzten Jahres ereignete. Bei allen drei
Personen sagten die 2 Herren vom Staatsschutz in etwa das gleiche.
Am Anfang des Gesprächs wurde gesagt, es handle sich um ein so genanntes
„Präventivgespräch“ und dass sich die Situation in Kirchheim, bezogen auf
linkspolitische Straftaten in letzter Zeit ziemlich zu spitze. Die Beamten
gaben an, zu wissen, dass diese Personen definitiv in der linken Szene aktiv
seien und dass sie schon wissen, dass sie hier bei den richtigen sind.
Außerdem sprachen sie die Personen auf direkt auf verschiedene Straftaten an,
wobei sie danach immer betonten, dass die Person kein Angeklagter sei, sondern
höchstens ein Zeuge und dass man als Zeuge die Pflicht hat die Wahrheit zu
sagen. Da die Personen zu den Straftaten keine Äußerung machten, sagten die
Beamten, dass es ihr Recht sei zu Schweigen, wenn sie sich durch eine Aussage
selbst belasten würden.
Immer wieder versuchten die Beamten, die Personen mit den Straftaten in
Verbindung zu bringen, so sagten sie beispielsweise zu einem: „Wir wissen ganz
genau, dass wenn wir sie jetzt fragen würden, wer diese Straftat begangen hat,
sie uns das sicherlich sagen könnten“. Auf solche Versuche der Polizei die
Personen in Straftaten zu verstricken, gingen die Personen jedoch nicht ein.
Des Weiteren meinten die Beamten des Staatsschutzes, dass die Polizei in
Kirchheim nun nicht länger tatenlos zusehen werde, sondern in Zukunft
verstärkt versuchen wird, diese Straftaten aufzuklären und auch schon im
Voraus zu verhindern. Zu einer der Personen meinten sie, dass sie gewisse
Personen observieren würden, wenn sie mehr Zeit hätten.
Durch solche Aussagen versuchten die Bullen gezielt die Personen in ihrer
politischen Arbeit einzuschüchtern und ihnen Angst zu machen. Hinzu kommt,
dass sie allen dreien sagten, sie sollen denen, die für die Straftaten
verantwortlich sind, falls sie nicht sogar selber dabei waren, sagen, dass sie
dies in Zukunft lassen sollen, da es sonst richtig Ärger gäbe. Somit
unterstellten die Staatsschützer den Personen schon wieder indirekt etwas mit
den Straftaten zutun zu haben bzw. Kontakt zu den Verantwortlichen zu haben.
Einer der Personen unterstellten sie außerdem, dass sie eine Art „Drahtzieher“
sei und dass das auch aus den Gesprächen hervor ginge, die sie mit den beiden
anderen geführt haben. Es stellte sich jedoch heraus, dass die Beamten bei den
anderen Gesprächen den Name der Person ins Gespräch brachten. So versuchten
sie, die Personen sozusagen gegeneinander „auszuspielen“. Zwei der betroffenen
Personen fragten sie außerdem nach weiteren Namen von Leuten mit der Frage, ob
sie diese kennen würden.
Man merkte deutlich, dass die Polizisten ausschließlich darauf aus waren,
Informationen aus den Personen herauszuquetschen und diese einzuschüchtern. So
wurde der als „Drahtzieher“ bezeichneten Person außerdem gesagt, dass nicht
nur die Gefahr besteht, man könne als Täter einer Straftat angeklagt werden,
sondern auch als so genannter Anstifter. Sie meinten, dass, wenn eine Straftat
in einem Kreis oder Bündnis geplant wurde, nicht nur die angeklagt werden, die
die Straftat ausführen, sondern auch die, die bei der Planung dabei waren.
Auch diese Aussage ist ein klarer Versuch, die Person mit Straftaten in
Verbindung zu bringen. Immer wieder betonten die Beamten, dass sie genau
wissen würde, dass sie hier bei „dem Richtigen“ sind.
Da sie fest der Überzeugung waren, dass die Personen mit den Straftaten in
Verbindung stehen, versuchten sie Ihnen dadurch Angst zu machen, dass sie
sagten, wenn sie nun in Kirchheim jemanden bei solch einer Straftat (z.B.
Graffiti mit politischer Aussage) erwischen würden, dass diese Person dann für
den gesamten Schaden, aller ähnlicher Straftaten mit politischem Hintergrund,
aufkommen müsse. Und das sei mittlerweile eine extrem hohe Summe.
Wie schon erwähnt, scheinen die Gründe für die so genannten
„Präventionsgespräche“ ausschließlich darin zu liegen, die Personen
einzuschüchtern und Informationen aus ihnen herauszubekommen. Was auch ein
Anzeichen dafür ist, ist dass die Personen alle noch relativ jung sind,
dadurch erhoffen sie sich, dass diese sich auch eher einschüchtern lassen.
Außerdem ist es offensichtlich, dass es kein Zufall ist, dass die Beamten des
Staatsschutzes gerade jetzt versuchen diese Masche abzuziehen, da am 21.02. in
Kirchheim/Teck eine Demonstration gegen rassistische Polizeigewalt und
–willkür stattfindet und sie nun versuchen wollen im Vorfeld der Demo den
Anmelder und weitere Personen, von denen sie meinen zu wissen, dass sie
politisch aktiv seien, gezielt zu beängstigen.
KOMMT ZUR DEMO AM SAMSTAG IN KIRCHHEIM/TECK.
Treffpunkt: 12Uhr Bahnhof
[„Still not loving police – Gegen rassistische Polizeigewalt und
-willkür“](/node/162) |
||
53,334 | story | de | 0 | 0 | antira & antifa united | 1,326,571,720 | Im Ruhrgebiet gegen rassistische Repression in Dessau | [
53335,
53336,
53337,
53338,
53339
] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Bochum"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p>Als Reaktion auf den brutalen
Polizeiangriff auf die jährliche Gedenkdemo für Oury Jalloh, die
letzten Samstag in Dessau stattfand, versammelten sich in Bochum am
frühen Donnerstagabend (12.1.) etwa 30 Aktivist_innen in der
Innenstadt mit 1000 Flugblättern und Transparenten, um diesen
beispiellosen Akt der Repression anzuprangern. </p><p> | <p>Als Reaktion auf den brutalen
Polizeiangriff auf die jährliche Gedenkdemo für Oury Jalloh, die
letzten Samstag in Dessau stattfand, versammelten sich in Bochum am
frühen Donnerstagabend (12.1.) etwa 30 Aktivist_innen in der
Innenstadt mit 1000 Flugblättern und Transparenten, um diesen
beispiellosen Akt der Repression anzuprangern. </p><p><!--break--></p><p> </p><p>Zunächst verteilten sich alle in den
Einkaufsstraßen zwischen Rathaus und Bermuda-Dreieck, um mit den
Flugblättern einzelne Passant_innen zu erreichen. Binnen einer
dreiviertel Stunde waren alle Flugblätter verteilt. Es versammelten
sich alle erneut, packten die Transpis aus und zogen in einer
geschlossenen Demonstration zum Bochumer Hauptbahnhof. Gegen 19 Uhr
war die Aktion beendet.</p><p> </p>
<p>Die Parolen und das Transpi mit der
Aufschrift "Oury Jalloh, das war Mord" sollten der
Öffentlichkeit klar machen, dass erstens: auch sieben Jahre nach dem
grausamen Tod von Oury Jalloh immer noch viele Menschen sich nicht
mit den Ergebnissen der offiziellen Ermittlung zufrieden geben. Und
dass sich zweitens: das Verlangen nach Wahrheit und Gerechtigkeit
nicht einfach mundtot prügeln lässt, wie es die Bullen am letzten
Samstag in Dessau versucht haben. Unsere Aktion war daher auch als
Signal der Solidarität für den Kampf um Aufklärung, Gerechtigkeit
und Entschädigung gedacht.</p>
<p> </p>
<p>Was wir in unserem Flugblatt ebenfalls
zu vermitteln versuchten, ist, dass durch die immer noch
unermessliche Geschichte eines neonazistischen Mordkommandos der
dünne Schleier einer als "weltoffenen" und "aufgeklärten"
Bürgergesellschaft verstandenen Bundesrepublik Deutschland nun
regelrecht aufgewirbelt wurde. Und dass wir als Teil der
Mehrheitsgesellschaft vor dem Hintergrund, dass die staatlichen
Behörden den Blick nur allzu gern abgewendet haben, unseren umso
mehr auf Vorgänge richten sollten, wie zum Beispiel die Stürmung
zweier Übergangsquartiere für Flüchtlinge in Wattenscheid am
Neujahrsmorgen (<a href="http://www.bszonline.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2627:unter-generalverdacht&catid=42:urbi-et-orbi&Itemid=88%20">Artikel in der BSZ</a>)</p><p> </p><p>Aus dem selben Grund riefen im
Flugblatt dazu auf, am Samstag, den 14.1. an der <a href="http://thecaravan.org/node/3112">Demonstration für
Mohammad Sillah</a> in Remscheid teilzunehmen.</p>
<p> </p>
<p>Deutschland, ein rassistischer Sumpf:
trocknen wir ihn aus!</p>
<p> </p>
<p>Antirassist_Innen und
Antifaschist_Innen aus dem Ruhrgebiet</p>
<p> </p>
<p>Das Flugblatt im Anhang</p>
<p> </p><p><strong>weitere Aktionen:</strong></p>
<ul><li><a href="http://thevoiceforum.org/node/2382">Soli-Demo in Frankfurt am 12.1.</a></li><li><a href="http://linksunten.indymedia.org/de/node/53137">Kundgebung gegen Polizeigewalt &
bundesweiter Aufruf aus Dessau am 13.1.</a></li><li><a href="http://linksunten.indymedia.org/de/node/53166%20">Soli-Demo in Magdeburg am 13.1.</a></li></ul>
<p><strong>aus der Presse:</strong></p>
<ul><li>Video<strong>: </strong><a href="http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9214202%20">Jalloh-Demonstration in Dessau artet
aus</a></li><li><a href="http://www.fr-online.de/politik/kommentar-zu-oury-jalloh-ueberwacht-endlich-die-ueberwacher--,1472596,11413738.html%20">Kommentar in der Frankfurter Rundschau:</a></li><li><a href="http://no-racism.net/article/4010/%20">Initiative "Oury Jalloh" äußert
Zweifel an der Aufklärung der Vorfälle</a> <a href="http://no-racism.net/article/4010/%20">vom 7.1.2012</a></li><li>MDR: <a href="http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/jalloh112.html%20">Antrag der Partei DIE LINKE für eine
Landtagsanhörung abgelehnt</a></li><li>ND: <a href="http://www.neues-deutschland.de/artikel/215496.ein-schlag-ins-gesicht.html%20">Beginn einer neuen Eiszeit zwischen
Behörden und Migrant_Innen in Dessau</a></li><li><a href="http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/2012/01/11/der-prozess-geht-weiter/%20">Das laufende Gerichtsverfahren endet
frühestens im März</a></li></ul>
<p><strong>Allgemeine Hintergrund-Informationen</strong></p>
<ul><li><a href="http://initiativeouryjalloh.wordpress.com">Initiative "Oury Jalloh"</a></li><li><a href="http://www.thecaravan.org">KarawanE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen</a></li><li><a href="http://www.thevoiceforum.org%20">The Voice Refugee-Forum</a></li></ul>
<p><strong>Filme zum Mord an Oury Jalloh:</strong></p>
<p><a href="http://www.youtube.com/watch?v=dVUbtwFV0PI">http://www.youtube.com/watch?v=dVUbtwFV0PI</a></p>
<p><a href="http://www.ouryjalloh-derfilm.de/">http://www.ouryjalloh-derfilm.de</a></p> | Als Reaktion auf den brutalen Polizeiangriff auf die jährliche Gedenkdemo für
Oury Jalloh, die letzten Samstag in Dessau stattfand, versammelten sich in
Bochum am frühen Donnerstagabend (12.1.) etwa 30 Aktivist_innen in der
Innenstadt mit 1000 Flugblättern und Transparenten, um diesen beispiellosen
Akt der Repression anzuprangern.
Zunächst verteilten sich alle in den Einkaufsstraßen zwischen Rathaus und
Bermuda-Dreieck, um mit den Flugblättern einzelne Passant_innen zu erreichen.
Binnen einer dreiviertel Stunde waren alle Flugblätter verteilt. Es
versammelten sich alle erneut, packten die Transpis aus und zogen in einer
geschlossenen Demonstration zum Bochumer Hauptbahnhof. Gegen 19 Uhr war die
Aktion beendet.
Die Parolen und das Transpi mit der Aufschrift "Oury Jalloh, das war Mord"
sollten der Öffentlichkeit klar machen, dass erstens: auch sieben Jahre nach
dem grausamen Tod von Oury Jalloh immer noch viele Menschen sich nicht mit den
Ergebnissen der offiziellen Ermittlung zufrieden geben. Und dass sich
zweitens: das Verlangen nach Wahrheit und Gerechtigkeit nicht einfach mundtot
prügeln lässt, wie es die Bullen am letzten Samstag in Dessau versucht haben.
Unsere Aktion war daher auch als Signal der Solidarität für den Kampf um
Aufklärung, Gerechtigkeit und Entschädigung gedacht.
Was wir in unserem Flugblatt ebenfalls zu vermitteln versuchten, ist, dass
durch die immer noch unermessliche Geschichte eines neonazistischen
Mordkommandos der dünne Schleier einer als "weltoffenen" und "aufgeklärten"
Bürgergesellschaft verstandenen Bundesrepublik Deutschland nun regelrecht
aufgewirbelt wurde. Und dass wir als Teil der Mehrheitsgesellschaft vor dem
Hintergrund, dass die staatlichen Behörden den Blick nur allzu gern abgewendet
haben, unseren umso mehr auf Vorgänge richten sollten, wie zum Beispiel die
Stürmung zweier Übergangsquartiere für Flüchtlinge in Wattenscheid am
Neujahrsmorgen ([Artikel in der
BSZ](http://www.bszonline.de/index.php?option=com_content&view=article&id=2627:unter-
generalverdacht&catid=42:urbi-et-orbi&Itemid=88%20))
Aus dem selben Grund riefen im Flugblatt dazu auf, am Samstag, den 14.1. an
der [Demonstration für Mohammad Sillah](http://thecaravan.org/node/3112) in
Remscheid teilzunehmen.
Deutschland, ein rassistischer Sumpf: trocknen wir ihn aus!
Antirassist_Innen und Antifaschist_Innen aus dem Ruhrgebiet
Das Flugblatt im Anhang
**weitere Aktionen:**
* [Soli-Demo in Frankfurt am 12.1.](http://thevoiceforum.org/node/2382)
* [Kundgebung gegen Polizeigewalt & bundesweiter Aufruf aus Dessau am 13.1.](http://linksunten.indymedia.org/de/node/53137)
* [Soli-Demo in Magdeburg am 13.1.](http://linksunten.indymedia.org/de/node/53166%20)
**aus der Presse:**
* Video **:**[Jalloh-Demonstration in Dessau artet aus](http://www.ardmediathek.de/ard/servlet/content/3517136?documentId=9214202%20)
* [Kommentar in der Frankfurter Rundschau:](http://www.fr-online.de/politik/kommentar-zu-oury-jalloh-ueberwacht-endlich-die-ueberwacher--,1472596,11413738.html%20)
* [Initiative "Oury Jalloh" äußert Zweifel an der Aufklärung der Vorfälle](http://no-racism.net/article/4010/%20) [vom 7.1.2012](http://no-racism.net/article/4010/%20)
* MDR: [Antrag der Partei DIE LINKE für eine Landtagsanhörung abgelehnt](http://www.mdr.de/sachsen-anhalt/dessau/jalloh112.html%20)
* ND: [Beginn einer neuen Eiszeit zwischen Behörden und Migrant_Innen in Dessau](http://www.neues-deutschland.de/artikel/215496.ein-schlag-ins-gesicht.html%20)
* [Das laufende Gerichtsverfahren endet frühestens im März](http://initiativeouryjalloh.wordpress.com/2012/01/11/der-prozess-geht-weiter/%20)
**Allgemeine Hintergrund-Informationen**
* [Initiative "Oury Jalloh"](http://initiativeouryjalloh.wordpress.com)
* [KarawanE für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen](http://www.thecaravan.org)
* [The Voice Refugee-Forum](http://www.thevoiceforum.org%20)
**Filme zum Mord an Oury Jalloh:**
<http://www.youtube.com/watch?v=dVUbtwFV0PI>
[http://www.ouryjalloh-derfilm.de](http://www.ouryjalloh-derfilm.de/) |
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26,447 | story | de | 0 | 60 | Wolfgang Ehmke, BI Umweltschutz Lüchow - Dannenberg | 1,286,975,893 | Die Gorleben-Gegner machen sich auf den Weg nach Stuttgart | [] | [
"Repression"
] | [
"Stuttgart",
"Gorleben"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p><em>Stuttgart 21 und Gorleben sind überall!</em><br>Die Gorleben-Gegner machen sich auf den Weg nach Stuttgart: Am 18.Oktober werden Traktoren aus dem Wendland im Rahmen der Montagsdemo durch Stuttgart rollen. "Wir demonstrieren den Schulterschluss, denn Stuttgart 21 und Gorleben stehen symbolisch für das Vorgehen der politischen Klasse, die Profit- und Renommierinteressen gegen die Bürgerinnen und Bürger durchsetzt. In Stuttgart geht es um die Verkehrspolitik der Bahn AG, die absehbar explodierenden Kosten des Bahnhofsumbaus werden im Nahverkehr, für die Pendler und auf Nebenstrecken fehlen. In Gorleben geht es um den Müll einer Energiepolitik, die einseitig die Großkonzerne und deren Profitinteressen bedient", erklärt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). </p>
<p> | <p><em>Stuttgart 21 und Gorleben sind überall!</em><br>Die Gorleben-Gegner machen sich auf den Weg nach Stuttgart: Am 18.Oktober werden Traktoren aus dem Wendland im Rahmen der Montagsdemo durch Stuttgart rollen. "Wir demonstrieren den Schulterschluss, denn Stuttgart 21 und Gorleben stehen symbolisch für das Vorgehen der politischen Klasse, die Profit- und Renommierinteressen gegen die Bürgerinnen und Bürger durchsetzt. In Stuttgart geht es um die Verkehrspolitik der Bahn AG, die absehbar explodierenden Kosten des Bahnhofsumbaus werden im Nahverkehr, für die Pendler und auf Nebenstrecken fehlen. In Gorleben geht es um den Müll einer Energiepolitik, die einseitig die Großkonzerne und deren Profitinteressen bedient", erklärt die Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI). </p>
<p><!--break--></p><p> </p><p>Per Tieflader werden die Traktoren nach Stuttgart gebracht, gleichzeitig fährt ein Bus aus Lüchow nach Stuttgart. Auf der Kundgebung im Schlossgarten wird die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek zu Wort kommen. </p>
<p><br>BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: "Wir sind solidarisch mit dem Bürgerprotest in Stuttgart, denn wir wollen eine Verkehrs- und Energiepolitik, die nicht die Interessen einiger Profiteure bedient, sondern zukunftsgerecht und klimafreundlich ist. Wir setzen auf den mutigen und beharrlichen Bürgerprotest, das ist gelebte Demokratie von unten als Korrektiv für politische Fehlentscheidungen. Stuttgart 21 und Gorleben sind überall und das werden wir in den nächsten Wochen auch demonstrieren."</p>
<p> </p>
<p>Buskarten kosten 50 Euro, die Anmeldung zur Fahrt erfolgt ab sofort über das BI-Büro in Lüchow (05841-4684). Der Bus fährt am 18. Oktober um 8 Uhr ab, für eine Übernachtung wird gesorgt, am Dienstagnachmittag trifft der Bus wieder in Lüchow ein. Für Mittellose, Schülerinnen und Schüler werden Patenschaften gesucht, mit einer Spende soll jungen Leuten die Mitfahrt ermöglicht werden.<br><br>Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06<br><br>Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V. <br>Rosenstr. 20 <br>29439 Lüchow<br><<a href="http://www.bi-luechow-dannenberg.de/"><span style="text-decoration: underline;"><span style="color: rgb(0, 0, 255);">http://www.bi-luechow-dannenberg.de</span></span></a>> <br>Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197 <br><a href="mailto:[email protected]"><span style="text-decoration: underline;"><span style="color: rgb(0, 0, 255);">[email protected]</span></span></a></p> | _Stuttgart 21 und Gorleben sind überall!_
Die Gorleben-Gegner machen sich auf den Weg nach Stuttgart: Am 18.Oktober
werden Traktoren aus dem Wendland im Rahmen der Montagsdemo durch Stuttgart
rollen. "Wir demonstrieren den Schulterschluss, denn Stuttgart 21 und Gorleben
stehen symbolisch für das Vorgehen der politischen Klasse, die Profit- und
Renommierinteressen gegen die Bürgerinnen und Bürger durchsetzt. In Stuttgart
geht es um die Verkehrspolitik der Bahn AG, die absehbar explodierenden Kosten
des Bahnhofsumbaus werden im Nahverkehr, für die Pendler und auf Nebenstrecken
fehlen. In Gorleben geht es um den Müll einer Energiepolitik, die einseitig
die Großkonzerne und deren Profitinteressen bedient", erklärt die
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg (BI).
Per Tieflader werden die Traktoren nach Stuttgart gebracht, gleichzeitig fährt
ein Bus aus Lüchow nach Stuttgart. Auf der Kundgebung im Schlossgarten wird
die BI-Vorsitzende Kerstin Rudek zu Wort kommen.
BI-Sprecher Wolfgang Ehmke: "Wir sind solidarisch mit dem Bürgerprotest in
Stuttgart, denn wir wollen eine Verkehrs- und Energiepolitik, die nicht die
Interessen einiger Profiteure bedient, sondern zukunftsgerecht und
klimafreundlich ist. Wir setzen auf den mutigen und beharrlichen
Bürgerprotest, das ist gelebte Demokratie von unten als Korrektiv für
politische Fehlentscheidungen. Stuttgart 21 und Gorleben sind überall und das
werden wir in den nächsten Wochen auch demonstrieren."
Buskarten kosten 50 Euro, die Anmeldung zur Fahrt erfolgt ab sofort über das
BI-Büro in Lüchow (05841-4684). Der Bus fährt am 18. Oktober um 8 Uhr ab, für
eine Übernachtung wird gesorgt, am Dienstagnachmittag trifft der Bus wieder in
Lüchow ein. Für Mittellose, Schülerinnen und Schüler werden Patenschaften
gesucht, mit einer Spende soll jungen Leuten die Mitfahrt ermöglicht werden.
Wolfgang Ehmke 0170 510 56 06
Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow - Dannenberg e.V.
Rosenstr. 20
29439 Lüchow
<[http://www.bi-luechow-dannenberg.de](http://www.bi-luechow-dannenberg.de/)>
Büro: Tel: 05841-4684 Fax: -3197
[[email protected]](mailto:[email protected]) |
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14,419 | story | de | 0 | 0 | Autonome BeobachterInnen | 1,260,643,626 | Aktionstag gegen Repression in Freiburg | [
14420,
14421,
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14427
] | [
"Repression"
] | [
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">Am 12.
Dezember fand in Freiburg ein dezentraler <a href="/node/14333">Aktionstag</a> gegen <a href="/node/14363">Repression</a> statt.
Hintergrund waren die <a href="/node/13390">verhinderte Antifa-Demo</a> am 14. November und die Angriffe
auf linke Freiräume wie die <a href="http://kts-freiburg.org/">KTS</a> und die Wagenplätze <a href="http://schattenparker.net/">„Schattenparker“</a> und <a href="http://rhino.blogsport.de/">„Kommando
Rhino“</a>. Hunderte Bullen durften sich bei sanften 3 Grad Celsius die Beine in
den Bauch stehen, während wir Informationen über das martialische Aufgebot,
deren übliche Übergriffe und die aktuelle Lage der Freiburger Freiräume unter
die Bevölkerung brachten. </span></p><p> | <p><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">Am 12.
Dezember fand in Freiburg ein dezentraler <a href="/node/14333">Aktionstag</a> gegen <a href="/node/14363">Repression</a> statt.
Hintergrund waren die <a href="/node/13390">verhinderte Antifa-Demo</a> am 14. November und die Angriffe
auf linke Freiräume wie die <a href="http://kts-freiburg.org/">KTS</a> und die Wagenplätze <a href="http://schattenparker.net/">„Schattenparker“</a> und <a href="http://rhino.blogsport.de/">„Kommando
Rhino“</a>. Hunderte Bullen durften sich bei sanften 3 Grad Celsius die Beine in
den Bauch stehen, während wir Informationen über das martialische Aufgebot,
deren übliche Übergriffe und die aktuelle Lage der Freiburger Freiräume unter
die Bevölkerung brachten. </span></p><p><!--break--></p><p> </p><p>Nichts Spektakuläres passierte an dem vom Aktionsbündnis <a href="http://kts-freiburg.org/spip/spip.php?article1105">„Kinderpunsch mit Sicherheit“</a>
ausgerufenen Aktionstag gegen Repression am 12. Dezember. Dennoch fanden
dezentral so einige kleine und informative Aktionen statt. <span> </span>Bereits am 11. Dezember hatten Linke den
Spatenstich des gentrifizierungs-wütigen Grünen-OB Salomon auf dem
Fahnenmastplatz im Vauban gestört. Dort soll der V8-Prestigewohnkomplex
entstehen, was wütende AnwohnerInnen sogar zu einem Farbbeutelwurf auf die
Veranstaltung veranlasste.</p><p> </p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">Am Vormittag
des 12. Dezember gab es erste Sprühereien und <a href="/node/14395">Transparente</a> an verschiedenen Plätzen Freiburgs zu sehen. Auf dem Weihnachtsmarkt sammelte sich ein „Konsum statt Bildung
Zombie-Flashmob“, der daraufhin in der Stadt auf Kaufhaus-Jagd ging. <span> </span>Eine mit weißen Transparenten, unbeschriebenen
Flugblättern und Tesa-Maulkörben ausgestattete Zensur-Demo lief
stillschweigend durch die Shoppingmeilen, während AktivistInnen der KTS
Flugblätter zu Repression, Koraktoren und die aktuelle <a href="/node/14365">Indymedia linksunten-Printausgabe</a>
verteilten. Auch WäglerInnen brachten ein gemeinsames Flugblatt der autonomen
Wagenplätze Rhino und Schattenparker an die WeihnachtströdlerInnen.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;"><br></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">An jeder
Ecke waren Bereitschaftsbullen und Ziften zu sehen, die sich offenbar auf einen
weiteren Großeinsatz vorbereitet hatten. Mit Parolen und Liedern gegen den
Polizeistaat zog eine Polonaise rund um die Würstchen- und Glühweinstände – <span> </span>ab und zu schallte es „Alerta-Alerta,
Antifascista!“, mit Bezug auf die verhinderte Demo am 14. November.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;"><br></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">Parallel zum
Weihnachtsmarkt-Trubel zog eine Demo des Mesopotamischen Kulturvereins vom
Augustinerplatz aus durch die Innenstadt. Unter anderem wurde die Freilassung
des Kurden-Führers <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Abdullah_%C3%96calan">Öcalan</a> gefordert.</span></p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;"><br></span></p>
<p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;">Vor dem Café
Aspekt wurde ein Umsonstladen aufgebaut. Ab 17 Uhr stieß dann die VoKü-Gruppe
dazu, was die Bulleneinsatzleitung kurzzeitig auf den Plan rief. Es blieb
jedoch stressfrei. Rund 100 Leute konnten den Abend bei Gemüseeintopf,
Kürbissuppe und Salat ausklingen lassen. Ein paar Feuerwerksraketen stiegen
hier und da in den Nachthimmel und alles ward wieder ruhig. Von weiteren
Aktionen ist der (apa) bei Redaktionsschluss nichts bekannt. <span> </span></span></p><p class="MsoNormal"> </p><p class="MsoNormal"><span style="font-size: 12pt; line-height: 115%;"><span>Samstags gehört Vati uns!<br></span></span></p> | Am 12. Dezember fand in Freiburg ein dezentraler [Aktionstag](/node/14333)
gegen [Repression](/node/14363) statt. Hintergrund waren die [verhinderte
Antifa-Demo](/node/13390) am 14. November und die Angriffe auf linke Freiräume
wie die [KTS](http://kts-freiburg.org/) und die Wagenplätze
[„Schattenparker“](http://schattenparker.net/) und [„Kommando
Rhino“](http://rhino.blogsport.de/). Hunderte Bullen durften sich bei sanften
3 Grad Celsius die Beine in den Bauch stehen, während wir Informationen über
das martialische Aufgebot, deren übliche Übergriffe und die aktuelle Lage der
Freiburger Freiräume unter die Bevölkerung brachten.
Nichts Spektakuläres passierte an dem vom Aktionsbündnis [„Kinderpunsch mit
Sicherheit“](http://kts-freiburg.org/spip/spip.php?article1105) ausgerufenen
Aktionstag gegen Repression am 12. Dezember. Dennoch fanden dezentral so
einige kleine und informative Aktionen statt. Bereits am 11. Dezember hatten
Linke den Spatenstich des gentrifizierungs-wütigen Grünen-OB Salomon auf dem
Fahnenmastplatz im Vauban gestört. Dort soll der V8-Prestigewohnkomplex
entstehen, was wütende AnwohnerInnen sogar zu einem Farbbeutelwurf auf die
Veranstaltung veranlasste.
Am Vormittag des 12. Dezember gab es erste Sprühereien und
[Transparente](/node/14395) an verschiedenen Plätzen Freiburgs zu sehen. Auf
dem Weihnachtsmarkt sammelte sich ein „Konsum statt Bildung Zombie-Flashmob“,
der daraufhin in der Stadt auf Kaufhaus-Jagd ging. Eine mit weißen
Transparenten, unbeschriebenen Flugblättern und Tesa-Maulkörben ausgestattete
Zensur-Demo lief stillschweigend durch die Shoppingmeilen, während
AktivistInnen der KTS Flugblätter zu Repression, Koraktoren und die aktuelle
[Indymedia linksunten-Printausgabe](/node/14365) verteilten. Auch WäglerInnen
brachten ein gemeinsames Flugblatt der autonomen Wagenplätze Rhino und
Schattenparker an die WeihnachtströdlerInnen.
An jeder Ecke waren Bereitschaftsbullen und Ziften zu sehen, die sich offenbar
auf einen weiteren Großeinsatz vorbereitet hatten. Mit Parolen und Liedern
gegen den Polizeistaat zog eine Polonaise rund um die Würstchen- und
Glühweinstände – ab und zu schallte es „Alerta-Alerta, Antifascista!“, mit
Bezug auf die verhinderte Demo am 14. November.
Parallel zum Weihnachtsmarkt-Trubel zog eine Demo des Mesopotamischen
Kulturvereins vom Augustinerplatz aus durch die Innenstadt. Unter anderem
wurde die Freilassung des Kurden-Führers
[Öcalan](http://de.wikipedia.org/wiki/Abdullah_%C3%96calan) gefordert.
Vor dem Café Aspekt wurde ein Umsonstladen aufgebaut. Ab 17 Uhr stieß dann die
VoKü-Gruppe dazu, was die Bulleneinsatzleitung kurzzeitig auf den Plan rief.
Es blieb jedoch stressfrei. Rund 100 Leute konnten den Abend bei
Gemüseeintopf, Kürbissuppe und Salat ausklingen lassen. Ein paar
Feuerwerksraketen stiegen hier und da in den Nachthimmel und alles ward wieder
ruhig. Von weiteren Aktionen ist der (apa) bei Redaktionsschluss nichts
bekannt.
Samstags gehört Vati uns! |
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92,324 | story | de | 0 | 0 | Alternative Jugend Stralsund | 1,376,243,583 | Erneuter Übergriff auf nicht rechte Jugendliche in Stralsund | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Stralsund"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;">Eine Gruppe junger Antifaschist_innen versuchte in der Nacht vom 10. zum 11.08.2013 ein klares Zeichen gegen das "Kinderfest" der NPD in Stralsund zu setzen. Dieses dient lokalen Neofaschist_innen seit Jahren als Plattform, ihre menschenverachtenden Ideologien zu verbreiten. Schon das 12. Jahr in Folge wurde in der Stralsunder "Brunnenaue" auf diese Art rassistisches Gedankengut propagiert. Die Stadt reagierte bisher kaum und auch die bürgerliche Mitte bekundet wenig Interesse dafür, sich gegen diese Zustände auszusprechen. | <p><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;">Eine Gruppe junger Antifaschist_innen versuchte in der Nacht vom 10. zum 11.08.2013 ein klares Zeichen gegen das "Kinderfest" der NPD in Stralsund zu setzen. Dieses dient lokalen Neofaschist_innen seit Jahren als Plattform, ihre menschenverachtenden Ideologien zu verbreiten. Schon das 12. Jahr in Folge wurde in der Stralsunder "Brunnenaue" auf diese Art rassistisches Gedankengut propagiert. Die Stadt reagierte bisher kaum und auch die bürgerliche Mitte bekundet wenig Interesse dafür, sich gegen diese Zustände auszusprechen.<!--break--></span></p><p><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;"><br></span></p><div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;">Anders als in den Vorjahren lief die Veranstaltung nicht unter dem Namen "Stralsunder Kinderfest". Unseren Informationen nach, sprachen Vertreter_innen verschiedener Parteien diesen Sachverhalt an, woraufhin sich die NPD gezwungen sah, den Namen "NPD Kinderfest in Stralsund" zu verwenden und damit einem Teil ihres bürgerlichen Deckmantels beraubt wurde.</span></div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;"><br></span></div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;">Nicht zum ersten Mal fanden sich aufgrund dessen Aktivist_innen verschiedener Spektren zusammen, um diesem Zustand ein Ende zu setzen. Bereits 2011 wiesen sie durch eine Aktion daraufhin, dass die NPD und deren pseudobürgerliches Auftreten bis zum Himmel stinkt. </span><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;"> Um an diese Aktion anzuknüpfen, planten sie über 200 Kilo Pferdekot in der Brunnenaue zu verteilen und das "Kinderfest" somit nachhaltig zu stören. Bei der Umsetzung dieser Idee wurden sie von ca. 15 Nazis unterbrochen. Der Ort wurde im Vorfeld zwar beobachtet und für sicher befunden, jedoch waren kurz nach Beginn der Aktion aus einem naheliegenden Gebüsch Stimmen zu hören und auf ein Signal hin erschienen die ersten Angreifer. Es sammelte sich eine immer größer werdende Gruppe, die teilweise vermummt, u.a. mit Baseballschlägern, Teleskopschlagstöcken und Pfefferspray bewaffnet, auf die Gruppe von Antifaschist_innen losging und sie mit Sprüchen wie "Na, was wollt ihr Fotzen jetzt machen?" zu provozieren versuchte. Aufgrund der eigenen zahlenmäßigen Unterlegenheit und dem aggressiven Auftreten der Nazis, beschlossen die alternativen Jugendlichen sich zurückzuziehen. Eine Gruppe von 6-10 Angreifern verfolgte 4, später 5 der Jugendlichen, hierbei wurde eine Person mit Pfefferspray verletzt. Weiterhin wurden die Flüchtenden mit Glasflaschen beworfen. Erst als die Antifaschist_innen andere Passanten auf sich aufmerksam machten, ließen die Verfolger langsam von ihnen ab. Auch die Polizei war schnell mit zivilen und uniformierten Beamten vor Ort, griff jedoch nicht ein und trug somit nicht zu einer Deeskalation der Situation bei.</span></div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;"><br></span></div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;">Insgesamt waren in der Brunnenaue ca. 25 Neonazis unterwegs, wovon bislang keiner der Stralsunder Szene zugeordnet werden konnte. Sie wirkten in ihrem Auftreten auffallend strukturiert (beispielsweise durch das Einsetzen von Spähern), was darauf hinweist, dass der Übergriff langfristig geplant war. Es ist als Teilerfolg zu verzeichnen, dass es den Antifaschist_innen trotzdem gelang, einen Teil der Pferdeexkremente im Areal des bevorstehenden "Kinderfestes" zu verteilen. </span></div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;"><br></span></div><div></div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;">Dieser Vorfall zeigt erneut, wie eng die NPD mit gewalttätigen Rechtsextremisten zusammenarbeitet, um ihre Veranstaltungen durchzuprügeln. Friedlicher Aktivismus wird mit roher Gewalt beantwortet und schwerste Verletzungen in Kauf genommen. Es ist ein Widerspruch in sich, dass sich die NPD tagsüber als familienfreundliche Partei gibt, aber nachts an gleicher Stelle schwerbewaffnete Schlägertrupps auf nicht rechte Jugendliche hetzt. </span></div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;"><br></span></div><div><span style="margin: 0px; padding: 1px 0px; cursor: auto;">Neonazis versuchen in Stralsund durch solche Veranstaltungen immer wieder Fuß zu fassen. Dieser Tendenz gilt es offensiv entgegenzutreten. Nazis dürfen nicht ungestört ihre menschenverachtende Ideologie und rassistische Propaganda verbreiten. Nicht in Stralsund und auch sonst nirgendwo! Wir stellen uns weiter energisch Faschist_innen entgegen! Für eine energievolle antifaschistische Gegenkultur! </span></div><div></div></div> | Eine Gruppe junger Antifaschist_innen versuchte in der Nacht vom 10. zum
11.08.2013 ein klares Zeichen gegen das "Kinderfest" der NPD in Stralsund zu
setzen. Dieses dient lokalen Neofaschist_innen seit Jahren als Plattform, ihre
menschenverachtenden Ideologien zu verbreiten. Schon das 12. Jahr in Folge
wurde in der Stralsunder "Brunnenaue" auf diese Art rassistisches Gedankengut
propagiert. Die Stadt reagierte bisher kaum und auch die bürgerliche Mitte
bekundet wenig Interesse dafür, sich gegen diese Zustände auszusprechen.
Anders als in den Vorjahren lief die Veranstaltung nicht unter dem Namen
"Stralsunder Kinderfest". Unseren Informationen nach, sprachen Vertreter_innen
verschiedener Parteien diesen Sachverhalt an, woraufhin sich die NPD gezwungen
sah, den Namen "NPD Kinderfest in Stralsund" zu verwenden und damit einem Teil
ihres bürgerlichen Deckmantels beraubt wurde.
Nicht zum ersten Mal fanden sich aufgrund dessen Aktivist_innen verschiedener
Spektren zusammen, um diesem Zustand ein Ende zu setzen. Bereits 2011 wiesen
sie durch eine Aktion daraufhin, dass die NPD und deren pseudobürgerliches
Auftreten bis zum Himmel stinkt. Um an diese Aktion anzuknüpfen, planten sie
über 200 Kilo Pferdekot in der Brunnenaue zu verteilen und das "Kinderfest"
somit nachhaltig zu stören. Bei der Umsetzung dieser Idee wurden sie von ca.
15 Nazis unterbrochen. Der Ort wurde im Vorfeld zwar beobachtet und für sicher
befunden, jedoch waren kurz nach Beginn der Aktion aus einem naheliegenden
Gebüsch Stimmen zu hören und auf ein Signal hin erschienen die ersten
Angreifer. Es sammelte sich eine immer größer werdende Gruppe, die teilweise
vermummt, u.a. mit Baseballschlägern, Teleskopschlagstöcken und Pfefferspray
bewaffnet, auf die Gruppe von Antifaschist_innen losging und sie mit Sprüchen
wie "Na, was wollt ihr Fotzen jetzt machen?" zu provozieren versuchte.
Aufgrund der eigenen zahlenmäßigen Unterlegenheit und dem aggressiven
Auftreten der Nazis, beschlossen die alternativen Jugendlichen sich
zurückzuziehen. Eine Gruppe von 6-10 Angreifern verfolgte 4, später 5 der
Jugendlichen, hierbei wurde eine Person mit Pfefferspray verletzt. Weiterhin
wurden die Flüchtenden mit Glasflaschen beworfen. Erst als die
Antifaschist_innen andere Passanten auf sich aufmerksam machten, ließen die
Verfolger langsam von ihnen ab. Auch die Polizei war schnell mit zivilen und
uniformierten Beamten vor Ort, griff jedoch nicht ein und trug somit nicht zu
einer Deeskalation der Situation bei.
Insgesamt waren in der Brunnenaue ca. 25 Neonazis unterwegs, wovon bislang
keiner der Stralsunder Szene zugeordnet werden konnte. Sie wirkten in ihrem
Auftreten auffallend strukturiert (beispielsweise durch das Einsetzen von
Spähern), was darauf hinweist, dass der Übergriff langfristig geplant war. Es
ist als Teilerfolg zu verzeichnen, dass es den Antifaschist_innen trotzdem
gelang, einen Teil der Pferdeexkremente im Areal des bevorstehenden
"Kinderfestes" zu verteilen.
Dieser Vorfall zeigt erneut, wie eng die NPD mit gewalttätigen
Rechtsextremisten zusammenarbeitet, um ihre Veranstaltungen durchzuprügeln.
Friedlicher Aktivismus wird mit roher Gewalt beantwortet und schwerste
Verletzungen in Kauf genommen. Es ist ein Widerspruch in sich, dass sich die
NPD tagsüber als familienfreundliche Partei gibt, aber nachts an gleicher
Stelle schwerbewaffnete Schlägertrupps auf nicht rechte Jugendliche hetzt.
Neonazis versuchen in Stralsund durch solche Veranstaltungen immer wieder Fuß
zu fassen. Dieser Tendenz gilt es offensiv entgegenzutreten. Nazis dürfen
nicht ungestört ihre menschenverachtende Ideologie und rassistische Propaganda
verbreiten. Nicht in Stralsund und auch sonst nirgendwo! Wir stellen uns
weiter energisch Faschist_innen entgegen! Für eine energievolle
antifaschistische Gegenkultur! |
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7,185 | story | de | 0 | 171 | Mumia-Hörbuchgruppe | 1,242,771,306 | Interview mit Heidelberger Anti-Todesstrafenaktivistin | [
7201
] | [
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Heidelberg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland",
"D-Südosten",
"Weltweit"
] | [] | <p>Gestern fand in Heidelberg eine Kundgebung für den Todesstrafenhäftling Troy Davis aus den USA statt. Es war ein weltweiter Aktionstag. Ein Bericht darüber ist auf <a href="http://de.indymedia.org/2009/05/251049.shtml">de.indymedia.org </a>erschienen. Wir interviewten eine der Organisator_innen, Annette Schiffmann von der Heidelberger Gruppe Freiheit für Mumia Abu-Jamal.</p><p> | <p>Gestern fand in Heidelberg eine Kundgebung für den Todesstrafenhäftling Troy Davis aus den USA statt. Es war ein weltweiter Aktionstag. Ein Bericht darüber ist auf <a href="http://de.indymedia.org/2009/05/251049.shtml">de.indymedia.org </a>erschienen. Wir interviewten eine der Organisator_innen, Annette Schiffmann von der Heidelberger Gruppe Freiheit für Mumia Abu-Jamal.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Mumia Hörbuchgruppe: Denkst du, dass eure Kundgebung bei den zuständigen Behörden in den USA Gehör findet?<br><br>Annette Schiffmann: Ob sie Gehör findet, weiß ich nicht – aber gehört und gesehen wird sie auf jeden Fall! Wir haben tolle Fotos gemacht – unsere berühmte Postkarten-Ansicht mit einer völlig neuen Perspektive. Die schicken wir natürlich in die USA – wir werden unübersehbar sein.<br><br>Mumia Hörbuchgruppe: Gibt es in Heidelberg ein größeres Bewusstsein über das staatliche Morden in den USA als z.B. in anderen bundesdeutschen Städten? Wie sieht aus es mit der Unterstützung von anderen Gefangenen wie z.B. Mumia Abu-Jamal?<br><br>Annette Schiffmann: Hm, ob es hier größeres Bewusstsein als anderswo gibt, kann ich natürlich nicht sagen – aber ich weiß aus langer Erfahrung, die sich heute wieder überraschend und erfreulich bestätigt hat, dass beispielsweise Mumia für fast jede/n, der oder die in Heidelberg politisch interessiert ist, ein Begriff ist.<br>Es freut uns ungemein, dass unsere fast 10jährige Arbeit dazu so viel Erfolg hat! Und es bedeutet für uns, dass wir zwar auch viel Glück haben mit dieser Stadt und ihren vielen politischen Gruppen und Grüppchen aller Richtungen – aber dass wir offenbar auf dem richtigen Weg sind damit, den Kontakt über politische Auffassungen hinweg zu pflegen und uns gegenseitig mit Respekt und oft Freundschaft zu begegnen, obwohl wir zu vielen Themen äußerst kontroverser Ansicht sind.<br><br>Zu Mumia haben wir seit vielen Jahren eine intensive Zusammenarbeit mit dem Deutsch-Amerikanischen Institut, was wirklich nicht selbstverständlich ist. Vor knapp 30 Jahren war das – vom US- und NATO-Hauptquartier mal abgesehen – der Hauptfeind Nummer 1 für alle Linken in der Stadt und geschmähter Repräsentant der Supermacht, die Viet Nam überfallen und verstümmelt hatte, sowie Zielscheibe etlicher Besetzungsversuche und Farbbeutelwürfe.<br>Eine Heidelberger Besonderheit ist es, dass in dieses später umbenannte Haus ein Direktor einzog, der ein absolut aufrechter Demokrat ist, sein Haus allen Heidelberger Initiativen geöffnet hat und uns mit offenen Armen empfangen hat, als wir mit der ersten Veranstaltung zu Mumia Abu-Jamal angefragt haben.<br>Vor zwei Wochen war die Journey of Hope auf seine Einladung hier, und diesen Aktionstag für Troy Davis haben wir gemeinsam gestaltet.<br><br>Mumia Hörbuchgruppe: Für wie erfolgreich hältst du die Teilnehmer_innenzahl angesichts der Mobilisierung?<br><br>Annette Schiffmann: Ich bin restlos begeistert. Total begeistert und froh. Es ist richtig ein bisschen unfassbar: wir waren nur zu viert in der Vorbereitung, hatten aber das DAI im Hintergrund, deren Verteiler, deren Logistik und den mittlerweile guten Namen. <br>Dennoch – wir alle waren überwältigt vom Erfolg, ebenso wie die Teilnehmer_innen selbst.<br>Über 400 – das ist ein Hammer – vor allem so viele verschiedene Gruppierungen und Einzelleute – von Schülerinnen und Schülern, die zum allerersten Mal an so etwas teilgenommen haben, über altgediente Heidelberger Antifas, die neben ebenso altgedienten Supergewaltfreien ihr Schild hochhielten, bis hin zu Leuten, die normalerweise einfach nur die Veranstaltungen im DAI besuchen. <br>Und Touristen, die sich spontan einreihten. Und Lehrern aus etlichen Schulen. Und Student_innen. Und Dozent_innen. <br><br>Ich glaube, was außer Glück und wunderbarem Wetter und einer deutlich bewegteren Grunstimmung in der Stadt dazu beigetragen hat, war die Aktionsform. Das konkrete Anliegen – ein einzelner Mensch, für den man was tun kann; die konkreten Handlungsanweisungen – tragt ein schwarzes Hemd, wir bringen die Schilder, haltet sie hoch; und vor allem das gemeinsame Tun – wir sind nicht einfach irgend eine Demo, sondern wir alle GESTALTEN das Bild, das später um die Welt gehen wird.<br>Und das sogar in unserer Zeitung erscheinen wird.<br>Das Gefühl, ein „klein bisschen mehr zu sein als ein winziges Staubkorn im All“, wie eine Teilnehmerin es poetisch formulierte.<br><br>Mumia Hörbuchgruppe: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit einer Organisation wie Amnesty International?<br><br>Annette Schiffmann: Das kommt immer auf die jeweiligen Leute an, die grade was zu sagen haben. War in der Vergangenheit hier in Heidelberg recht zäh, ist aber in jüngster Zeit deutlich toller geworden, seit die Student_innen und jungen Leute wieder aktiv werden und im Vormarsch sind. Mit denen haben wir sehr erfreuliche Erfahrungen. <br>Mit dem Generalsekretariat in Berlin unter Barbara Lochbihler war es immer sehr gut.<br><br>Mumia Hörbuchgruppe: Wie stehen deiner Meinung nach Troy Davis Chancen, die nächsten Wochen zu überleben?<br><br>Annette Schiffmann: Oh Mann, was soll ich dazu sagen. Ich wage echt keine Prognose. Dieses monströse Justizsystem in den Vereinigten Staaten istso grausam unberechenbar und willkürlich ungerecht, dass man verzweifeln könnte. Ich WÜNSCHE von Herzen, dass es was nützt, was wir alle überall machen. <br><br>Mumia Hörbuchgruppe: Was empfiehlst du Unterstützer_innen für ihre Arbeit?<br><br>Annette Schiffmann: In aller Kürze: offen sein, mit (fast) allen zusammen arbeiten, neue Ideen spinnen und ausprobieren, nicht auf dem rigiden Rentnerbänkchen der Haltung: „ich weiß eh, wo’s längs geht und wie man das macht“ sitzen zu bleiben, sondern sich tatsächlich zu bewegen. Auf andere zu. In unbekannte Gefilde. Schulsekretariate aufsuchen und fragen, ob man ein Plakat aufhängen kann. Den Pfarrer der Kirche neben dran ansprechen. Sich aus der eigenen Szene raus bewegen. Ab und zu. <br>Sich verunsichern lassen. Das Gesicht zeigen. Und ab und zu dran denken, dass wir nicht nur GEGEN etwas kämpfen, sondern dass wir ein schönes Leben wollen. Für möglichst viele. Und ein bisschen davon sollte sich gern auch in unseren Aktionen zeigen. Na ja – so neunmalschlau für heute. <br><br>Und natürlich in Alarmlisten eintragen, sollte es in den nächsten Tagen wieder einen neuen Hinrichtungsbefehl geben. In deutscher Sprache werden solche Infos auch vom Berliner Free Mumia-Bündnis verschickt. Ihr arbeitet dort doch mit, wo sollen sich die Leute eintragen?<br><br>Mumia Hörbuchgruppe: ja, das stimmt. Interessierte schreiben einfach eine leere e-mail an [email protected] mit Betreff Troy Davis, dann kommen sie in den Verteiler. Das Gleiche gilt übrigens für alle, die Interesse an einem monatlichen Kampagnen Update über Mumia Abu-Jamal haben.</p> | Gestern fand in Heidelberg eine Kundgebung für den Todesstrafenhäftling Troy
Davis aus den USA statt. Es war ein weltweiter Aktionstag. Ein Bericht
darüber ist auf [de.indymedia.org
](http://de.indymedia.org/2009/05/251049.shtml)erschienen. Wir interviewten
eine der Organisator_innen, Annette Schiffmann von der Heidelberger Gruppe
Freiheit für Mumia Abu-Jamal.
Mumia Hörbuchgruppe: Denkst du, dass eure Kundgebung bei den zuständigen
Behörden in den USA Gehör findet?
Annette Schiffmann: Ob sie Gehör findet, weiß ich nicht – aber gehört und
gesehen wird sie auf jeden Fall! Wir haben tolle Fotos gemacht – unsere
berühmte Postkarten-Ansicht mit einer völlig neuen Perspektive. Die schicken
wir natürlich in die USA – wir werden unübersehbar sein.
Mumia Hörbuchgruppe: Gibt es in Heidelberg ein größeres Bewusstsein über das
staatliche Morden in den USA als z.B. in anderen bundesdeutschen Städten? Wie
sieht aus es mit der Unterstützung von anderen Gefangenen wie z.B. Mumia Abu-
Jamal?
Annette Schiffmann: Hm, ob es hier größeres Bewusstsein als anderswo gibt,
kann ich natürlich nicht sagen – aber ich weiß aus langer Erfahrung, die sich
heute wieder überraschend und erfreulich bestätigt hat, dass beispielsweise
Mumia für fast jede/n, der oder die in Heidelberg politisch interessiert ist,
ein Begriff ist.
Es freut uns ungemein, dass unsere fast 10jährige Arbeit dazu so viel Erfolg
hat! Und es bedeutet für uns, dass wir zwar auch viel Glück haben mit dieser
Stadt und ihren vielen politischen Gruppen und Grüppchen aller Richtungen –
aber dass wir offenbar auf dem richtigen Weg sind damit, den Kontakt über
politische Auffassungen hinweg zu pflegen und uns gegenseitig mit Respekt und
oft Freundschaft zu begegnen, obwohl wir zu vielen Themen äußerst kontroverser
Ansicht sind.
Zu Mumia haben wir seit vielen Jahren eine intensive Zusammenarbeit mit dem
Deutsch-Amerikanischen Institut, was wirklich nicht selbstverständlich ist.
Vor knapp 30 Jahren war das – vom US- und NATO-Hauptquartier mal abgesehen –
der Hauptfeind Nummer 1 für alle Linken in der Stadt und geschmähter
Repräsentant der Supermacht, die Viet Nam überfallen und verstümmelt hatte,
sowie Zielscheibe etlicher Besetzungsversuche und Farbbeutelwürfe.
Eine Heidelberger Besonderheit ist es, dass in dieses später umbenannte Haus
ein Direktor einzog, der ein absolut aufrechter Demokrat ist, sein Haus allen
Heidelberger Initiativen geöffnet hat und uns mit offenen Armen empfangen hat,
als wir mit der ersten Veranstaltung zu Mumia Abu-Jamal angefragt haben.
Vor zwei Wochen war die Journey of Hope auf seine Einladung hier, und diesen
Aktionstag für Troy Davis haben wir gemeinsam gestaltet.
Mumia Hörbuchgruppe: Für wie erfolgreich hältst du die Teilnehmer_innenzahl
angesichts der Mobilisierung?
Annette Schiffmann: Ich bin restlos begeistert. Total begeistert und froh. Es
ist richtig ein bisschen unfassbar: wir waren nur zu viert in der
Vorbereitung, hatten aber das DAI im Hintergrund, deren Verteiler, deren
Logistik und den mittlerweile guten Namen.
Dennoch – wir alle waren überwältigt vom Erfolg, ebenso wie die
Teilnehmer_innen selbst.
Über 400 – das ist ein Hammer – vor allem so viele verschiedene Gruppierungen
und Einzelleute – von Schülerinnen und Schülern, die zum allerersten Mal an so
etwas teilgenommen haben, über altgediente Heidelberger Antifas, die neben
ebenso altgedienten Supergewaltfreien ihr Schild hochhielten, bis hin zu
Leuten, die normalerweise einfach nur die Veranstaltungen im DAI besuchen.
Und Touristen, die sich spontan einreihten. Und Lehrern aus etlichen Schulen.
Und Student_innen. Und Dozent_innen.
Ich glaube, was außer Glück und wunderbarem Wetter und einer deutlich
bewegteren Grunstimmung in der Stadt dazu beigetragen hat, war die
Aktionsform. Das konkrete Anliegen – ein einzelner Mensch, für den man was tun
kann; die konkreten Handlungsanweisungen – tragt ein schwarzes Hemd, wir
bringen die Schilder, haltet sie hoch; und vor allem das gemeinsame Tun – wir
sind nicht einfach irgend eine Demo, sondern wir alle GESTALTEN das Bild, das
später um die Welt gehen wird.
Und das sogar in unserer Zeitung erscheinen wird.
Das Gefühl, ein „klein bisschen mehr zu sein als ein winziges Staubkorn im
All“, wie eine Teilnehmerin es poetisch formulierte.
Mumia Hörbuchgruppe: Wie gestaltete sich die Zusammenarbeit mit einer
Organisation wie Amnesty International?
Annette Schiffmann: Das kommt immer auf die jeweiligen Leute an, die grade was
zu sagen haben. War in der Vergangenheit hier in Heidelberg recht zäh, ist
aber in jüngster Zeit deutlich toller geworden, seit die Student_innen und
jungen Leute wieder aktiv werden und im Vormarsch sind. Mit denen haben wir
sehr erfreuliche Erfahrungen.
Mit dem Generalsekretariat in Berlin unter Barbara Lochbihler war es immer
sehr gut.
Mumia Hörbuchgruppe: Wie stehen deiner Meinung nach Troy Davis Chancen, die
nächsten Wochen zu überleben?
Annette Schiffmann: Oh Mann, was soll ich dazu sagen. Ich wage echt keine
Prognose. Dieses monströse Justizsystem in den Vereinigten Staaten istso
grausam unberechenbar und willkürlich ungerecht, dass man verzweifeln könnte.
Ich WÜNSCHE von Herzen, dass es was nützt, was wir alle überall machen.
Mumia Hörbuchgruppe: Was empfiehlst du Unterstützer_innen für ihre Arbeit?
Annette Schiffmann: In aller Kürze: offen sein, mit (fast) allen zusammen
arbeiten, neue Ideen spinnen und ausprobieren, nicht auf dem rigiden
Rentnerbänkchen der Haltung: „ich weiß eh, wo’s längs geht und wie man das
macht“ sitzen zu bleiben, sondern sich tatsächlich zu bewegen. Auf andere zu.
In unbekannte Gefilde. Schulsekretariate aufsuchen und fragen, ob man ein
Plakat aufhängen kann. Den Pfarrer der Kirche neben dran ansprechen. Sich aus
der eigenen Szene raus bewegen. Ab und zu.
Sich verunsichern lassen. Das Gesicht zeigen. Und ab und zu dran denken, dass
wir nicht nur GEGEN etwas kämpfen, sondern dass wir ein schönes Leben wollen.
Für möglichst viele. Und ein bisschen davon sollte sich gern auch in unseren
Aktionen zeigen. Na ja – so neunmalschlau für heute.
Und natürlich in Alarmlisten eintragen, sollte es in den nächsten Tagen wieder
einen neuen Hinrichtungsbefehl geben. In deutscher Sprache werden solche Infos
auch vom Berliner Free Mumia-Bündnis verschickt. Ihr arbeitet dort doch mit,
wo sollen sich die Leute eintragen?
Mumia Hörbuchgruppe: ja, das stimmt. Interessierte schreiben einfach eine
leere e-mail an [email protected] mit Betreff Troy Davis, dann kommen sie
in den Verteiler. Das Gleiche gilt übrigens für alle, die Interesse an einem
monatlichen Kampagnen Update über Mumia Abu-Jamal haben. |
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131,553 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,420,974,805 | Randalenacht in Neukölln - Rathaus und Gericht attackiert | [] | [
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Berlin",
"Leipzig"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Rund 50 Vermummte haben mehrere Gebäude mit Steinen und Farbe
attackiert. Der Staatschutz ermittelt und prüft auch, ob es einen
möglichen Zusammenhang mit dem Angriff auf eine Leipziger Polizeiwache
gibt. | <p>Rund 50 Vermummte haben mehrere Gebäude mit Steinen und Farbe
attackiert. Der Staatschutz ermittelt und prüft auch, ob es einen
möglichen Zusammenhang mit dem Angriff auf eine Leipziger Polizeiwache
gibt.<!--break--></p><p> </p><p>Bis zu 50, zum Teil vermummte Personen, haben am späten Sonnabend in
Neukölln randaliert und hohen Sachschaden verursacht. Wie die Polizei
bestätigte, warfen ungefähr 50 Personen gegen 22.20 Uhr an der
Karl-Marx-Straße Steine und Farbbeutel gegen insgesamt sieben Gebäude.
Außerdem besprühten sie einige Fassaden mit linksgerichteten Parolen.
Mit den Farbschmierereien und auf Flugblättern nahmen sie Bezug auf den
Tod des Flüchtlings Jury Jalloh. Er verbrannte vor zehn Jahren in
Polizeigewahrsam in Sachsen-Anhalt.</p><p> </p><p>Nach Auskunft der Polizei richteten sich die Angriffe mit Steinen und
Farbbeuteln gegen das Rathaus, das Amtsgericht, zwei Banken sowie
mehrere Läden in dem Einkaufszentrum Neukölln Arcaden. Dort richteten
sich die Attacken gegen einen Handyladen, eine Bäckerei und eine
Brezelbäckerei.</p><p> </p><p><strong>Wachmann attackiert</strong></p><p> </p><p>Ins
Visier der Angreifer geriet auch der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma
und dessen Dienstwagen. Der Mann wurde an einer roten Ampel an der
Karl-Marx-Straße völlig unvermittelt angegriffen. Die Vermummten
bewarfen das Fahrzeug mit Pflastersteinen. Dabei ging die Heckscheibe zu
Bruch. Dann warfen die Täter Farbbeutel in das Innere des Wagens. Der
Fahrer des Sicherheitsunternehmens blieb unverletzt.</p><p> </p><p><strong>Möglicher Zusammenhang mit Angriff auf Leipziger Polizeiwache</strong></p><p> </p><p>Die
Beamten konnten vier Tatverdächtige noch in der Nähe der Tatorte
festnehmen. Der Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen.</p><p> </p><p>Geprüft
wird auch, ob es Zusammenhänge mit den Angriffen auf eine Polizeiwache
in Leipzig vor wenigen Tagen gibt. Dort hatten Vermummte die Außenstelle
der Polizei im Süden von Leipzig angegriffen. Die 50 Vermummten
bewarfen die Scheiben des Polizeireviers mit Pflastersteinen,
Farbbeuteln und Feuerwerkskörpern und versuchten, eine Tür aufzubrechen,
um den Polizeiposten zu stürmen. Das geschah aus Anlass des zehnten
Todestages des Afrikaners Oury Jalloh, der in einer Polizeizelle in
Dessau in Sachsen-Anhalt bei einem Feuer ums Leben kam.</p> | Rund 50 Vermummte haben mehrere Gebäude mit Steinen und Farbe attackiert. Der
Staatschutz ermittelt und prüft auch, ob es einen möglichen Zusammenhang mit
dem Angriff auf eine Leipziger Polizeiwache gibt.
Bis zu 50, zum Teil vermummte Personen, haben am späten Sonnabend in Neukölln
randaliert und hohen Sachschaden verursacht. Wie die Polizei bestätigte,
warfen ungefähr 50 Personen gegen 22.20 Uhr an der Karl-Marx-Straße Steine und
Farbbeutel gegen insgesamt sieben Gebäude. Außerdem besprühten sie einige
Fassaden mit linksgerichteten Parolen. Mit den Farbschmierereien und auf
Flugblättern nahmen sie Bezug auf den Tod des Flüchtlings Jury Jalloh. Er
verbrannte vor zehn Jahren in Polizeigewahrsam in Sachsen-Anhalt.
Nach Auskunft der Polizei richteten sich die Angriffe mit Steinen und
Farbbeuteln gegen das Rathaus, das Amtsgericht, zwei Banken sowie mehrere
Läden in dem Einkaufszentrum Neukölln Arcaden. Dort richteten sich die
Attacken gegen einen Handyladen, eine Bäckerei und eine Brezelbäckerei.
**Wachmann attackiert**
Ins Visier der Angreifer geriet auch der Mitarbeiter einer Sicherheitsfirma
und dessen Dienstwagen. Der Mann wurde an einer roten Ampel an der Karl-Marx-
Straße völlig unvermittelt angegriffen. Die Vermummten bewarfen das Fahrzeug
mit Pflastersteinen. Dabei ging die Heckscheibe zu Bruch. Dann warfen die
Täter Farbbeutel in das Innere des Wagens. Der Fahrer des
Sicherheitsunternehmens blieb unverletzt.
**Möglicher Zusammenhang mit Angriff auf Leipziger Polizeiwache**
Die Beamten konnten vier Tatverdächtige noch in der Nähe der Tatorte
festnehmen. Der Staatsschutz hat die weiteren Ermittlungen übernommen.
Geprüft wird auch, ob es Zusammenhänge mit den Angriffen auf eine Polizeiwache
in Leipzig vor wenigen Tagen gibt. Dort hatten Vermummte die Außenstelle der
Polizei im Süden von Leipzig angegriffen. Die 50 Vermummten bewarfen die
Scheiben des Polizeireviers mit Pflastersteinen, Farbbeuteln und
Feuerwerkskörpern und versuchten, eine Tür aufzubrechen, um den Polizeiposten
zu stürmen. Das geschah aus Anlass des zehnten Todestages des Afrikaners Oury
Jalloh, der in einer Polizeizelle in Dessau in Sachsen-Anhalt bei einem Feuer
ums Leben kam. |
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210,265 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,492,963,772 | Großereignis: Pütz Security sichert den G20-Gipfel in Hamburg | [] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Repression"
] | [
"Hamburg",
"Norderstedt"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [
"G20 Hamburg 2017"
] | <p>800 Kräfte des Kaltenkirchener
Sicherheitsunternehmens sind im Juli im Einsatz. Hotels in der Region
sind jetzt schon ausgebucht.</p><p> | <p>800 Kräfte des Kaltenkirchener
Sicherheitsunternehmens sind im Juli im Einsatz. Hotels in der Region
sind jetzt schon ausgebucht.</p><p><!--break--></p><p> </p><p><em>Von <span>Michael Schick und Wolfgang Klietz</span></em></p><p> </p>
<div>
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</div>
</div>
<p><span>Kreis Segeberg.</span>
Donald Trump kommt, Wladimir Putin hat sich angesagt – der G20-Gipfel
der 20 mächtigsten Männer und Frauen der Welt am 7. und 8. Juli ist das
politische Großereignis in Hamburg und erfordert einen enormen
Sicherheitsaufwand und gewaltige Hotelkapazitäten. Auch Menschen und
Unternehmen aus der Region bereiten sich darauf vor.</p><p> </p>
<p>Das Kaltenkirchener Sicherheitsunternehmen Pütz Security
steht vor dem größten Auftrag seiner Unternehmensgeschichte. 800
Mitarbeiter werden für den G20-Gipfel im Einsatz sein, kündigt
Unternehmenschef Thomas Pütz an. "Bei uns herrscht in der Zeit
Urlaubssperre", sagte er.</p><p> </p>
<div><strong>Vorbereitungen haben sechs Monaten begonnen</strong></div><div><strong><br></strong></div>
<p>Allein 300 Mitarbeiter setzt Pütz in der Barclaycard
Arena bei einem Benefiz-Konzert ein, zu dem Bundeskanzlerin Angela
Merkel und US-Präsident Donald Trump erwartet werden. Die Arena, die
seit Jahren exklusiv von dem Kaltenkirchener Unternehmen gesichert wird,
bleibt bereits eine Woche vor der Veranstaltung gesperrt. Polizei und
Sicherheitsbeamte werden das komplette Areal durchsuchen, Pütz Security
übernimmt die Bewachung. "Diese Aufträge sind sehr aufwendig", sagt
Thomas Pütz. Jeder der eingesetzten Mitarbeiter werde von den
Sicherheitsbehörden überprüft. Pütz Security bewacht außerdem zahlreiche
Hotels und andere Gebäude, in denen sich Delegationsmitglieder
aufhalten werden. Details will Pütz nicht nennen. "Das ist ein sehr
sensibler Bereich", sagt er. Mit den Vorbereitungen für den Großeinsatz
habe Pütz Security bereits vor einem halben Jahr beginnen.</p><p> </p>
<p>Hotelzimmer sind in der Metropole knapp, und, wenn
überhaupt noch vorhanden, mit zum Teil kräftigen Preisaufschlägen
versehen. Das knappe und teure Angebot in der City lässt die Hoteliers
im Umland jubeln. "Wir werden sicher zu den Gewinnern des Gipfels
zählen", sagt Lutz Frank, Vorsitzender des Hotel- und
Gaststättenverbandes im Kreis Segeberg. Das Treffen der Staats- und
Regierungschefs füllt die Betten in der Region, viele Hotels sind
ausgebucht. Vor allem Sicherheitskräfte sind ins Umland ausgewichen.</p><p> </p>
<p>"Bei uns wohnt das THW. Ich hätte aber auch andere Gäste
unterbringen können und hatte jede Menge Anfragen", sagt Thorsten Hatje,
Juniorchef im Norderstedter Hotel Heuberg (Foto: Sabine Hjordthuus, Thorsten Hatje, Providenza Rizzo, Nicola Fuchs
und Astrid Syed). Fast alle der 45 Zimmer sind
vom Technischen Hilfswerk gebucht, lediglich einige bleiben für
Stammgäste reserviert.</p><p> </p><p>"Das Angenehme für uns ist, dass wir durch den
G20-Gipfel eine komplette Woche belegt sind", sagt der Hotel-Chef, wobei
Großereignisse in Hamburg immer positiv bis ins Umland durchschlagen.
Auch beim Hafengeburtstag sei das Hotel voll. Norderstedt profitiere von
der Nähe und der guten Verkehrsanbindung zur City. </p>
<p> </p><p>Im Park Hotel hat die Polizei gebucht. Auch Mitarbeiter
Maik Borck sagt: "Ich hätte die Zimmer dreimal vergeben können." Alle 45
Doppelzimmer seien für die Sicherheitskräfte reserviert. Und wenn sich
die Polizei einquartiert, bedeutet das für das Service-Team: früh
aufstehen. Die Gäste brauchen ihr Frühstück gegen 5 Uhr, spätestens um 6
Uhr, so Brock, starten sie zu den Einsätzen in Hamburg.</p>
<p> </p><p>Sicherheitskräfte werden auch im Best Western Hotel
Schmöker-Hof in Norderstedt, im Hotel Wiking in Henstedt-Ulzburg und im
Hotel Dreiklang in Kaltenkirchen wohnen. "Zudem haben bei uns noch
Vertreter der japanischen Botschaft Zimmer gebucht", sagt Frauke Bootjer
vom Hotel Dreiklang. Damit seien auch die letzten freien Plätze belegt.
</p>
<p> </p><p>Die Preise seien wegen der großen Nachfrage durch den
G20-Gipfel nicht erhöht worden. "Wir haben Rahmenverträge mit den
Sicherheitskräften, die die Buchungsbedingungen regeln", sagt Andrea
Hackenberg, Direktorin des Best Western Hotels Schmöker-Hof. Die
Hoteliers in der Region zu seien verglichen mit ihren Hamburger Kollegen
geradezu bescheiden, sagt Segebergs Dehoga-Chef Lutz Frank: "Ich habe
gehört, dass für Zimmer in Hamburg Aufschläge von 700 bis 800 Prozent
genommen werden."</p>
<div><br><strong>THW in Norderstedt hält sich für Einsatz bereit</strong></div><div><strong><br></strong></div>
<p>14.000 Polizisten schützen den G20-Gipfel am 7. und 8.
Juli, zu den Gegendemonstrationen werden mehr als 100.000 Teilnehmer
erwartet. Welche Beamten der Polizeidirektion Segeberg zum Gipfel
geschickt werden, ist noch unklar. "Uns liegt noch keine Kräfteanfrage
aus Hamburg vor", sagt Polizeisprecherin Silke Westphal. </p><p> </p>
<p>Das Technische Hilfswerk in Norderstedt hält sich für
einen Einsatz beim G20-Gipfel bereit. Der Ortsverband verfügt auch über
Spezialisten für die Beleuchtung von großen Flächen und hat von der
THW-Führung die Anweisung erhalten, während des Gipfels keine anderen
Aufträge anzunehmen. Ob die Norderstedter ausrücken werden, entscheide
sich kurzfristig, sagt der Ortsbeauftragte Dirk Hinz.</p> | 800 Kräfte des Kaltenkirchener Sicherheitsunternehmens sind im Juli im
Einsatz. Hotels in der Region sind jetzt schon ausgebucht.
_Von Michael Schick und Wolfgang Klietz_
Kreis Segeberg. Donald Trump kommt, Wladimir Putin hat sich angesagt – der
G20-Gipfel der 20 mächtigsten Männer und Frauen der Welt am 7. und 8. Juli ist
das politische Großereignis in Hamburg und erfordert einen enormen
Sicherheitsaufwand und gewaltige Hotelkapazitäten. Auch Menschen und
Unternehmen aus der Region bereiten sich darauf vor.
Das Kaltenkirchener Sicherheitsunternehmen Pütz Security steht vor dem größten
Auftrag seiner Unternehmensgeschichte. 800 Mitarbeiter werden für den
G20-Gipfel im Einsatz sein, kündigt Unternehmenschef Thomas Pütz an. "Bei uns
herrscht in der Zeit Urlaubssperre", sagte er.
**Vorbereitungen haben sechs Monaten begonnen**
**
**
Allein 300 Mitarbeiter setzt Pütz in der Barclaycard Arena bei einem Benefiz-
Konzert ein, zu dem Bundeskanzlerin Angela Merkel und US-Präsident Donald
Trump erwartet werden. Die Arena, die seit Jahren exklusiv von dem
Kaltenkirchener Unternehmen gesichert wird, bleibt bereits eine Woche vor der
Veranstaltung gesperrt. Polizei und Sicherheitsbeamte werden das komplette
Areal durchsuchen, Pütz Security übernimmt die Bewachung. "Diese Aufträge sind
sehr aufwendig", sagt Thomas Pütz. Jeder der eingesetzten Mitarbeiter werde
von den Sicherheitsbehörden überprüft. Pütz Security bewacht außerdem
zahlreiche Hotels und andere Gebäude, in denen sich Delegationsmitglieder
aufhalten werden. Details will Pütz nicht nennen. "Das ist ein sehr sensibler
Bereich", sagt er. Mit den Vorbereitungen für den Großeinsatz habe Pütz
Security bereits vor einem halben Jahr beginnen.
Hotelzimmer sind in der Metropole knapp, und, wenn überhaupt noch vorhanden,
mit zum Teil kräftigen Preisaufschlägen versehen. Das knappe und teure Angebot
in der City lässt die Hoteliers im Umland jubeln. "Wir werden sicher zu den
Gewinnern des Gipfels zählen", sagt Lutz Frank, Vorsitzender des Hotel- und
Gaststättenverbandes im Kreis Segeberg. Das Treffen der Staats- und
Regierungschefs füllt die Betten in der Region, viele Hotels sind ausgebucht.
Vor allem Sicherheitskräfte sind ins Umland ausgewichen.
"Bei uns wohnt das THW. Ich hätte aber auch andere Gäste unterbringen können
und hatte jede Menge Anfragen", sagt Thorsten Hatje, Juniorchef im
Norderstedter Hotel Heuberg (Foto: Sabine Hjordthuus, Thorsten Hatje,
Providenza Rizzo, Nicola Fuchs und Astrid Syed). Fast alle der 45 Zimmer sind
vom Technischen Hilfswerk gebucht, lediglich einige bleiben für Stammgäste
reserviert.
"Das Angenehme für uns ist, dass wir durch den G20-Gipfel eine komplette Woche
belegt sind", sagt der Hotel-Chef, wobei Großereignisse in Hamburg immer
positiv bis ins Umland durchschlagen. Auch beim Hafengeburtstag sei das Hotel
voll. Norderstedt profitiere von der Nähe und der guten Verkehrsanbindung zur
City.
Im Park Hotel hat die Polizei gebucht. Auch Mitarbeiter Maik Borck sagt: "Ich
hätte die Zimmer dreimal vergeben können." Alle 45 Doppelzimmer seien für die
Sicherheitskräfte reserviert. Und wenn sich die Polizei einquartiert, bedeutet
das für das Service-Team: früh aufstehen. Die Gäste brauchen ihr Frühstück
gegen 5 Uhr, spätestens um 6 Uhr, so Brock, starten sie zu den Einsätzen in
Hamburg.
Sicherheitskräfte werden auch im Best Western Hotel Schmöker-Hof in
Norderstedt, im Hotel Wiking in Henstedt-Ulzburg und im Hotel Dreiklang in
Kaltenkirchen wohnen. "Zudem haben bei uns noch Vertreter der japanischen
Botschaft Zimmer gebucht", sagt Frauke Bootjer vom Hotel Dreiklang. Damit
seien auch die letzten freien Plätze belegt.
Die Preise seien wegen der großen Nachfrage durch den G20-Gipfel nicht erhöht
worden. "Wir haben Rahmenverträge mit den Sicherheitskräften, die die
Buchungsbedingungen regeln", sagt Andrea Hackenberg, Direktorin des Best
Western Hotels Schmöker-Hof. Die Hoteliers in der Region zu seien verglichen
mit ihren Hamburger Kollegen geradezu bescheiden, sagt Segebergs Dehoga-Chef
Lutz Frank: "Ich habe gehört, dass für Zimmer in Hamburg Aufschläge von 700
bis 800 Prozent genommen werden."
**THW in Norderstedt hält sich für Einsatz bereit**
**
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14.000 Polizisten schützen den G20-Gipfel am 7. und 8. Juli, zu den
Gegendemonstrationen werden mehr als 100.000 Teilnehmer erwartet. Welche
Beamten der Polizeidirektion Segeberg zum Gipfel geschickt werden, ist noch
unklar. "Uns liegt noch keine Kräfteanfrage aus Hamburg vor", sagt
Polizeisprecherin Silke Westphal.
Das Technische Hilfswerk in Norderstedt hält sich für einen Einsatz beim
G20-Gipfel bereit. Der Ortsverband verfügt auch über Spezialisten für die
Beleuchtung von großen Flächen und hat von der THW-Führung die Anweisung
erhalten, während des Gipfels keine anderen Aufträge anzunehmen. Ob die
Norderstedter ausrücken werden, entscheide sich kurzfristig, sagt der
Ortsbeauftragte Dirk Hinz. |
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60,628 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,337,120,976 | Einbruch-Serie bei Konzernkritiker (CBG) | [] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Bildung",
"Repression"
] | [
"Leverkusen",
"Köln"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p>Im April 2012 wurde mind. dreimal in die Büro-
und Wohnräume des bekannten Konzernkritikers Axel Köhler-Schnura und
seiner Familie in Düsseldorf eingebrochen. Bei den Einbrüchen wurden
gezielt Daten und Datenträger entwendet, die mit der politischen Arbeit
von Köhler-Schnura im Zusammenhang stehen. | <p>Im April 2012 wurde mind. dreimal in die Büro-
und Wohnräume des bekannten Konzernkritikers Axel Köhler-Schnura und
seiner Familie in Düsseldorf eingebrochen. Bei den Einbrüchen wurden
gezielt Daten und Datenträger entwendet, die mit der politischen Arbeit
von Köhler-Schnura im Zusammenhang stehen. Nach Aussage der Kripo
erscheint ein Zusammenhang mit der politischen Arbeit von
Köhler-Schnura plausibel.</p>
<p><strong>=></strong> Keine Einschüchterung von Kritikern! <a href="http://www.cbgnetwork.org/4430.html">Erklärung von CBG, attac, BBU und Kritischen Aktionären</a></p>
<p><strong>=></strong> die <a href="http://www.cbgnetwork.org/4450.html">taz</a>, die <a href="http://www.cbgnetwork.org/4448.html">junge Welt</a> und <a href="http://www.rdl.de/index.php?option=com_content&view=article&id=16596:Einbruch_Serie_bei_Konzernkritiker&catid=236&Itemid=201">Radio Dreyeckland</a> berichten</p>
<p><strong>=></strong> <a href="http://www.cbgnetwork.org/4445.html">400 Solidaritäts-Schreiben eingegangen</a></p>
<p><strong>=></strong> <a href="http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/spitzel-spione-attac-ngo.html">Aufstellung des BUND: Spitzel und Spione bei Umweltgruppen und NGOs</a></p>
<p> </p><p>http://www.cbgnetwork.org/4455.html</p><p> </p><p> </p><p>13.05.2012: Einbruch-Serie bei Konzernkritiker</p><p><br>Kripo eingeschaltet / Verdacht auf nicht-staatliche Akteure / Aktionen zu BP, TEPCO und BAYER</p><p><br>In den letzten Monaten wurde mind. dreimal in die Büro- und Wohnräume des bekannten Konzernkritikers Axel Köhler-Schnura und seiner Familie in Düsseldorf eingebrochen. Das zwischenzeitlich mehrfache Wechseln der Schlüsselanlage blieb erfolglos. Auch kam es zu Attacken von Hackern auf die EDV-Anlage von Köhler-Schnura.<br><br>Bei den Einbrüchen wurden gezielt Daten und Datenträger entwendet, die mit der politischen Arbeit von Köhler-Schnura im Zusammenhang stehen. So etwa das persönliche Notebook, das Handy und die Kamera. Die Kriminalpolizei ist<br>eingeschaltet und ermittelt.<br><br>Die Polizei geht von professionellen Einbrechern aus, da trotz Sicherheits-Systemen keine Spuren hinterlassen wurden. Nach Aussage der Kripo erscheint ein Zusammenhang mit der politischen Arbeit von Köhler-Schnura plausibel. Die gewechselten Schließanlagen liegen der Kripo zur kriminaltechnischen Laboruntersuchung vor.<br><br>Axel Köhler-Schnura ist seit 1988 mit ökologisch ausgerichteten Firmen selbständig. Er ist ehrenamtliches Gründungsmitglied der Coordination gegen BAYER-Gefahren (CBG), des Dachverbands Kritischer Aktionärinnen und Aktionäre, des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), des Pestizid Aktions-Netzwerks sowie der Stiftung ethecon. Zudem hat er sowohl die Ökobank als auch den alternativen Spar- und Rücklagefonds ProSolidar mit auf den Weg gebracht. Er ist Genossenschafter der jungen Welt und der taz. Bei den Europäischen Sozialforen in Florenz und Paris war er im internationalen Steuerungsausschuss für den Bereich Multinationale Konzerne zuständig. Ende April sprach er als kritischer Aktionär auf der BAYER-Hauptversammlung.<br><br>Köhler-Schnura wurde für sein Engagement 1998 mit dem Business Crime Control-Preis, im Jahr 2000 mit dem Preis Zivilcourage und 2011 mit dem Henry Mathews-Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2008 war er nominiert für den Alternativen Nobelpreis.<br><br>Im Moment ist Axel Köhler-Schnura in seiner Funktion als Gründungsstifter der Stiftung ethecon dabei, die Übergabe des Internationalen ethecon Black Planet Award an die für die Menschheitskatastrophe in Fukushima Verantwortlichen des TEPCO-Konzerns vorzubereiten. Geplant sind Aktionen mit internationaler Beteiligung in Tokio. Als er im vergangenen Jahr den Internationalen ethecon Black Planet Award 2010 an die Verantwortlichen von BP im Rahmen ebensolcher Aktionen übergeben wollte, sollte dies durch seine polizeiliche Festnahme verhindert werden.<br><br>Seine ehrenamtlichen konzern- und gesellschaftskritischen Aktivitäten riefen schon in der Vergangenheit mehrfach den BAYER-Werkschutz und den Verfassungsschutz auf den Plan. Beispielsweise wurde in den 80er Jahren zur gleichen Zeit in die Büros der Anwälte der Coordinationg gegen BAYER-Gefahren sowie in die CBG-Geschäftsstellen in Köln und Solingen gewaltsam eingedrungen und gezielt die Akten zu einer BAYER-kritischen Kampagne entwendet.<br><br>Große Konzerne und auch staatliche Stellen verstoßen immer wieder gegen verfassungsmässige Grundprinzipien und beteiligen sich sogar an verdeckten Operationen gegen demokratische Bewegungen. Das belegen z.B. die Untersuchungen des Politikwissenschaftlers Dr. Stephan Blancke (Private Intelligence, VS Verlag, Wiesbaden 2011). In der Schweiz läuft aktuell ein<br>Prozess gegen NESTLÉ wegen Infiltration einer Gruppe von attac. Bekannt ist auch der Fall "Manfred Schlieckenrieder", der im Auftrag von Shell, BP, vom BND und Verfassungsschutz geheimdienstlich gegen Mitglieder demokratischer Organisationen vorging. Traurige Höhepunkte solchen undemokratischen Vorgehens sind der mysteriöse Autounfall der Atom-Kritikerin Gay Silkwood 1974 sowie der gewaltsame Tod eines Greenpeace-Mitstreiters durch eine Bombe des französischen Geheimdienstes im Jahr 1985.<br><br>Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, weil es um die ernste Verletzung der Freiheit auf Meinungsäußerung sowie sozialer und politischer Grundrechte geht. Die Attacken auf Axel Köhler-Schnura richten sich auch gegen die Organisationen, in denen er aktiv ist. Mit solchen Aktionen soll Kritik eingeschüchtert und verunmöglicht werden. Im Interesse wirtschaftlicher Macht. Verdeckte Operationen gegen KritikerInnen – egal ob in staatlichem oder privatem Auftrag – stellen eine ernste Gefahr für die Demokratie dar.<br><br>Wir verurteilen jedwede verdeckte Operation mit dem Ziel einzuschüchtern, auszuspähen, Falschinformation zu platzieren, legale Arbeit zu behindern oder kostspielige Schäden zu verursachen. Egal ob diese Aktionen von Geheimdiensten oder von Konzernen durchgeführt oder bei Sicherheitsfirmen in Auftrag gegeben werden. Stets stehen sie in krassem Gegensatz zu verbrieften demokratischen Rechten und stellen eine ernste Gefahr für die Demokratie dar. Diese gilt es gegen die zunehmenden Verletzungen von Seiten staatlicher und wirtschaftlicher Macht zu schützen. </p> | Im April 2012 wurde mind. dreimal in die Büro- und Wohnräume des bekannten
Konzernkritikers Axel Köhler-Schnura und seiner Familie in Düsseldorf
eingebrochen. Bei den Einbrüchen wurden gezielt Daten und Datenträger
entwendet, die mit der politischen Arbeit von Köhler-Schnura im Zusammenhang
stehen. Nach Aussage der Kripo erscheint ein Zusammenhang mit der politischen
Arbeit von Köhler-Schnura plausibel.
**= >** Keine Einschüchterung von Kritikern! [Erklärung von CBG, attac, BBU
und Kritischen Aktionären](http://www.cbgnetwork.org/4430.html)
**= >** die [taz](http://www.cbgnetwork.org/4450.html), die [junge
Welt](http://www.cbgnetwork.org/4448.html) und [Radio
Dreyeckland](http://www.rdl.de/index.php?option=com_content&view=article&id=16596:Einbruch_Serie_bei_Konzernkritiker&catid=236&Itemid=201)
berichten
**= >** [400 Solidaritäts-Schreiben
eingegangen](http://www.cbgnetwork.org/4445.html)
**= >** [Aufstellung des BUND: Spitzel und Spione bei Umweltgruppen und
NGOs](http://vorort.bund.net/suedlicher-oberrhein/spitzel-spione-attac-
ngo.html)
http://www.cbgnetwork.org/4455.html
13.05.2012: Einbruch-Serie bei Konzernkritiker
Kripo eingeschaltet / Verdacht auf nicht-staatliche Akteure / Aktionen zu BP,
TEPCO und BAYER
In den letzten Monaten wurde mind. dreimal in die Büro- und Wohnräume des
bekannten Konzernkritikers Axel Köhler-Schnura und seiner Familie in
Düsseldorf eingebrochen. Das zwischenzeitlich mehrfache Wechseln der
Schlüsselanlage blieb erfolglos. Auch kam es zu Attacken von Hackern auf die
EDV-Anlage von Köhler-Schnura.
Bei den Einbrüchen wurden gezielt Daten und Datenträger entwendet, die mit der
politischen Arbeit von Köhler-Schnura im Zusammenhang stehen. So etwa das
persönliche Notebook, das Handy und die Kamera. Die Kriminalpolizei ist
eingeschaltet und ermittelt.
Die Polizei geht von professionellen Einbrechern aus, da trotz Sicherheits-
Systemen keine Spuren hinterlassen wurden. Nach Aussage der Kripo erscheint
ein Zusammenhang mit der politischen Arbeit von Köhler-Schnura plausibel. Die
gewechselten Schließanlagen liegen der Kripo zur kriminaltechnischen
Laboruntersuchung vor.
Axel Köhler-Schnura ist seit 1988 mit ökologisch ausgerichteten Firmen
selbständig. Er ist ehrenamtliches Gründungsmitglied der Coordination gegen
BAYER-Gefahren (CBG), des Dachverbands Kritischer Aktionärinnen und Aktionäre,
des Bundesverbands Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU), des Pestizid Aktions-
Netzwerks sowie der Stiftung ethecon. Zudem hat er sowohl die Ökobank als auch
den alternativen Spar- und Rücklagefonds ProSolidar mit auf den Weg gebracht.
Er ist Genossenschafter der jungen Welt und der taz. Bei den Europäischen
Sozialforen in Florenz und Paris war er im internationalen Steuerungsausschuss
für den Bereich Multinationale Konzerne zuständig. Ende April sprach er als
kritischer Aktionär auf der BAYER-Hauptversammlung.
Köhler-Schnura wurde für sein Engagement 1998 mit dem Business Crime Control-
Preis, im Jahr 2000 mit dem Preis Zivilcourage und 2011 mit dem Henry Mathews-
Preis ausgezeichnet. Im Jahr 2008 war er nominiert für den Alternativen
Nobelpreis.
Im Moment ist Axel Köhler-Schnura in seiner Funktion als Gründungsstifter der
Stiftung ethecon dabei, die Übergabe des Internationalen ethecon Black Planet
Award an die für die Menschheitskatastrophe in Fukushima Verantwortlichen des
TEPCO-Konzerns vorzubereiten. Geplant sind Aktionen mit internationaler
Beteiligung in Tokio. Als er im vergangenen Jahr den Internationalen ethecon
Black Planet Award 2010 an die Verantwortlichen von BP im Rahmen ebensolcher
Aktionen übergeben wollte, sollte dies durch seine polizeiliche Festnahme
verhindert werden.
Seine ehrenamtlichen konzern- und gesellschaftskritischen Aktivitäten riefen
schon in der Vergangenheit mehrfach den BAYER-Werkschutz und den
Verfassungsschutz auf den Plan. Beispielsweise wurde in den 80er Jahren zur
gleichen Zeit in die Büros der Anwälte der Coordinationg gegen BAYER-Gefahren
sowie in die CBG-Geschäftsstellen in Köln und Solingen gewaltsam eingedrungen
und gezielt die Akten zu einer BAYER-kritischen Kampagne entwendet.
Große Konzerne und auch staatliche Stellen verstoßen immer wieder gegen
verfassungsmässige Grundprinzipien und beteiligen sich sogar an verdeckten
Operationen gegen demokratische Bewegungen. Das belegen z.B. die
Untersuchungen des Politikwissenschaftlers Dr. Stephan Blancke (Private
Intelligence, VS Verlag, Wiesbaden 2011). In der Schweiz läuft aktuell ein
Prozess gegen NESTLÉ wegen Infiltration einer Gruppe von attac. Bekannt ist
auch der Fall "Manfred Schlieckenrieder", der im Auftrag von Shell, BP, vom
BND und Verfassungsschutz geheimdienstlich gegen Mitglieder demokratischer
Organisationen vorging. Traurige Höhepunkte solchen undemokratischen Vorgehens
sind der mysteriöse Autounfall der Atom-Kritikerin Gay Silkwood 1974 sowie der
gewaltsame Tod eines Greenpeace-Mitstreiters durch eine Bombe des
französischen Geheimdienstes im Jahr 1985.
Wir wenden uns an die Öffentlichkeit, weil es um die ernste Verletzung der
Freiheit auf Meinungsäußerung sowie sozialer und politischer Grundrechte geht.
Die Attacken auf Axel Köhler-Schnura richten sich auch gegen die
Organisationen, in denen er aktiv ist. Mit solchen Aktionen soll Kritik
eingeschüchtert und verunmöglicht werden. Im Interesse wirtschaftlicher Macht.
Verdeckte Operationen gegen KritikerInnen – egal ob in staatlichem oder
privatem Auftrag – stellen eine ernste Gefahr für die Demokratie dar.
Wir verurteilen jedwede verdeckte Operation mit dem Ziel einzuschüchtern,
auszuspähen, Falschinformation zu platzieren, legale Arbeit zu behindern oder
kostspielige Schäden zu verursachen. Egal ob diese Aktionen von Geheimdiensten
oder von Konzernen durchgeführt oder bei Sicherheitsfirmen in Auftrag gegeben
werden. Stets stehen sie in krassem Gegensatz zu verbrieften demokratischen
Rechten und stellen eine ernste Gefahr für die Demokratie dar. Diese gilt es
gegen die zunehmenden Verletzungen von Seiten staatlicher und wirtschaftlicher
Macht zu schützen. |
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166,254 | event | de | 0 | 2,976 | ActiondayCrew-Dresden | 1,453,558,786 | "Solidarity without limits"- Demonstration Dresden am 06.02. | [
166255
] | [
"Antifaschismus",
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Dresden"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Am 06.02.2016 wird unter dem Motto
“Grenzenlose Solidarität” ein europaweiter Aktionstag gegen die Festung
Euopa stattfinden, an dem es auch in Dresden eine bundesweite
Demonstration geben wird. Wir wollen den Tag nutzen, um die politische
Solidarität mit Flüchtenden weltweit zu stärken und die Verbindungen
zwischen ihren Fluchtgründen und der europäischen Innen- und
Außenpolitik zu thematisieren. | <p>Am 06.02.2016 wird unter dem Motto
“Grenzenlose Solidarität” ein europaweiter Aktionstag gegen die Festung
Euopa stattfinden, an dem es auch in Dresden eine bundesweite
Demonstration geben wird. Wir wollen den Tag nutzen, um die politische
Solidarität mit Flüchtenden weltweit zu stärken und die Verbindungen
zwischen ihren Fluchtgründen und der europäischen Innen- und
Außenpolitik zu thematisieren.<!--break--></p><p> </p><p>
Demonstration | Hauptbahnhof | 06. Februar 2016 | 12 Uhr
</p><p> </p><p><strong>Aufruf:</strong></p>
<p> </p><p><strong>Solidarität muss politisch werden</strong></p><p>“Solidarisch zu sein” meint bestimmte Ziele anderer Menschen in einer
Situation zu teilen und “zu den eigenen zu machen” sowie Menschen in
dieser Situation zu unterstützen, ohne selbst direkt betroffen zu sein.
Politische Solidarität bedeutet, sich (auch aus der eigenen Perspektive)
mit den gesellschaftlichen Prozessen und Ursachen auseinanderzusetzen,
die zu diesen Problemen führen. Politische Solidarität bedeutet, sich zu
positionieren, sich nicht allein als “Außenstehende*r” zu verstehen,
sondern gemeinsam kämpferische Standpunkte zu entwickeln! Politische
Solidarität beinhaltet, sich aktiv für eine emanzipatorische Veränderung
der bestehenden Verhältnisse einzusetzen.<br>
Denjenigen, die ihre bisherige Heimat verlassen, um in Europa nach einem
besseren Leben zu suchen, steht hierzulande ein staatlicher Apparat
entgegen, der nach Nützlichkeit sortiert – während dieser selbst einen
Teil der Fluchtgründe aktiv produziert und eine rassistische
Grundstimmung in der Gesellschaft befeuert. Weiterhin verneint dieser
hartnäckig das Recht auf gesellschaftliche Partizipation, körperliche
Unversehrtheit und Selbstverwirklichung. Politische Kämpfe und
Bewegungen, angestoßen durch die Flüchtenden selbst, zeigen
Handlungsmöglichkeiten gegen diese politischen und gesellschaftlichen
Restriktionen, wie z. B.: Der “Marsch für die Freiheit”, zahlreiche
Platzbesetzungen oder Demonstrationen. Politische Solidarität bedeutet
für uns in diesem Kontext, Kämpfe flüchtender Menschen aufzugreifen,
Austausch zu fördern und uns gemeinsam zu organisieren. Denjenigen, die
weiterhin Todeszonen an europäischen Außengrenzen, brennende
Unterbringungen und alltäglichen Rassismus befürworten, wollen wir uns
gemeinsam entgegen stellen!</p>
<p> </p><p><strong>Deutschland, die EU und der Kapitalismus</strong><br>
Die EU und allen voran der “Exportweltmeister” Deutschland geben sich
meist, als hätten sie mit den Ursachen für Flucht und Migration wenig
bis gar nichts zu tun, obwohl jeder Supermarkt und jedes
Kleidungsgeschäft Sinnbild für das Gegenteil ist. Seien es nun in
Thailand produzierte H&M Klamotten, vor westafrikanischen Küsten
gefangene Fische oder die Rohstoffe für Elektronikgeräte großer Firmen –
Westeuropa profitiert massiv vom globalen Kapitalismus. Im Gegenzug
liefern wir alle unseren Technikschrott, deutsche Billighühner und
Strukturanpassungsprogramme frei Haus in die Staaten des globalen Süden.
Die kapitalistische Wirtschaftsweise führt heute wie damals zu
Ausbeutung und schonungslosem Ressourcenraub und (re)produziert damit
immer wieder (neo)koloniale Abhängigkeiten und Dominanzverhältnisse.
Gleichzeitig wurden und werden Versuche, die Dominanz des globalen
Nordens zu durchbrechen, militärisch und ökonomisch unterdrückt. Früher
unter anderem durch die gewaltvolle Niederschlagung der antikolonialen
Befreiungskämpfe, heute durch Waffenexporte, Freihandelsabkommen,
Kriegseinsätze, Unterstützung von Diktator*innen und autoritären Regimes
oder die Militarisierung der europäischen Außengrenzen. Derselbe
Mechanismus wirkt auch innerhalb der EU, die durch drakonische
Sparmaßnahmen die südeuropäischen Staaten ruiniert und Menschen ihrer
Existenzgrundlage beraubt. Denjenigen, die sich entschlossen haben, der
wirtschaftlichen Aussichtslosigkeit, der politischen Instabilität oder
den militärischen Konflikten in ihren Heimatländern zu entfliehen,
begegnen die Profiteur*innen ihrer Misere mit Stacheldraht, Zäunen,
Arbeitsverboten, Abschiebungen oder vor kurzem in Calais (Frankreich)
mit dem Fluten der Fluchtrouten!</p>
<p> </p><p><strong>Selbstverwaltung organisieren – Pegida crashen – immer wieder!</strong><br>
Um die verschiedenen Kämpfe zu verbinden, braucht es in Dresden vor
allem mehr kollektiv organisierte Räume. Soziale Zentren, Stadteilläden
und AZ ‘s sind als Plätze des Zusammenkommens, der gemeinsamen
Organisierung und als Schutzräume für Betroffene von Diskriminierung und
Ausgrenzung unersetzlich. Angesichts der sozialen Kälte innerhalb der
Gesellschaft sind gemeinsame Räume notwendig, in denen Flüchtende,
Obdachlose, Erwerbslose, LGBTI’s(1) oder Antifaschist*innen auf
Augenhöhe ein Miteinander gestalten können. Darüber hinaus zeigen sich
die Perspektiven auf ein besseres Leben für alle am schärfsten in der
gemeinsamen politischen Arbeit, im Aushandeln von unterschiedlichen
Interessen, gemeinsamer Entscheidungsfindung und dem Umgang mit
Konflikten!<br>
Der Aufruf der Pegida-Initiator*innen, jeden Montag im Kreis zu
marschieren, brachte erneut ein Klientel zusammen, welches auch in der
Vergangenheit immer dann zum Vorschein kam, wenn Parteien, Vereine und
andere Gruppierungen unter bestimmten Vorzeichen noch mehr Ausgrenzung,
staatliche Überwachung und Abschottung forderten. “Die Republikaner”,
die “Schill-Partei”, die “NPD” und weitere hatten in den vergangenen
Jahren ihre Blütezeit, in denen sie schwindelerregende Wahlergebnisse,
Massenmobilisierungen und Angriffe auf ihre Feind*innen zu stande
brachten. Gleichzeitig brachen diese Bewegungen und Parteien immer
wieder in sich zusammen – vor allem jüngere Menschen konnten sich
Zustände wie in den 90er-Jahren bis vor einiger Zeit kaum
vorstellen.Dabei hat Pegida massiv zu einer rassistischen
Diskursverschiebung (nicht nur) innerhalb Deutschlands beigetragen.
Wodurch sich einerseits die regierenden Parteien befähigt sahen mehrere
Asylrechtsverschärfungen zu verabschieden und damit das schon vorher
faktisch abgeschaffte Recht auf Asyl zu einer reinen Farce zu machen.
Andererseits gibt es einer gewaltbereiten Neonaziszene Aufschwung,
welche sich legitimiert vom wütenden Mob, in Gewaltexzessen wie in
Heidenau und Leipzig oder mit zahlreichen Anschlägen auf Geflüchtete und
deren Unterkünfte, scheinbar austoben kann. Gleichzeitig zeigt der
Blick in die jüngere Vergangenheit auch, dass mit Entschlossenheit und
Hartnäckigkeit Rassist*innen, Neonazis und Sexist*innen in ihre
Schranken gewiesen werden können und müssen!</p>
<p>In diesem Sinne laden wir euch am 06.02.
nach Dresden ein, um gemeinsam mit vielen Anderen in ganz Europa ein
Zeichen transnationaler Solidarität zu setzen! Geht auf die Straße und
zeigt was ihr von der Festung Europa haltet! Lasst Pegida nicht
unkommentiert! Beteiligt euch aktiv an der Demonstration in Dresden, ob
mit Flugblatt, Transparent oder anderen kreativen Aktionen!</p>
<p> </p><p> </p><p><strong>Gegen alle Lager, Wohnraum für alle!</strong><br>
<strong> Globale Bewegungsfreiheit und bedingungsloses Bleiberecht, ausnahmslos!</strong><br>
<strong> Antifaschistischen Selbstschutz organisieren, Pegida und allen anderen Faschist*innen offensiv entgegentreten!</strong><br>
<strong> Für ein, zwei, viele soziale Zentren!</strong><br>
<strong> Zugang zu gesellschaftlichem Reichtum für alle!</strong></p>
<p> </p><p> </p><p><strong>weiterführende Texte:</strong></p>
<ul><li><a href="http://www.kritikundpraxis.org/2015/09/15/solidaritaet-muss-politisch-werden/">“Solidarität muss politisch werden”</a> von “Kritik und Praxis. Radikale Linke Frankfurt”</li><li><a href="http://gegen-kapital-und-nation.org/boote-die-voll-werden-k%C3%B6nnen-geh%C3%B6ren-abgeschafft-luxusliner-f%C3%BCr-alle/">“Boote die voll werden können, gehören abgeschafft. Luxusliner für alle!”</a> von “gruppen gegen nation und kapital”</li><li><a href="http://gegen-kapital-und-nation.org/was-merkels-kurzer-sommer-der-menschlichkeit-%C3%BCber-die-deutsche-realit%C3%A4t-aussagt/">“Was „Merkels kurzer Sommer der Menschlichkeit“ über die deutsche Realität aussagt”</a> von “gruppen gegen nation und kapital”</li><li><a href="http://antifa-nordost.org/files/2015/04/pegida_reader_web.pdf">“Pegida. Brandstifter in Nadelstreifen?”</a> Broschüre der “Antifa-Nordost (Berlin)”</li></ul><p>english version coming soon</p> | Am 06.02.2016 wird unter dem Motto “Grenzenlose Solidarität” ein europaweiter
Aktionstag gegen die Festung Euopa stattfinden, an dem es auch in Dresden eine
bundesweite Demonstration geben wird. Wir wollen den Tag nutzen, um die
politische Solidarität mit Flüchtenden weltweit zu stärken und die
Verbindungen zwischen ihren Fluchtgründen und der europäischen Innen- und
Außenpolitik zu thematisieren.
Demonstration | Hauptbahnhof | 06. Februar 2016 | 12 Uhr
**Aufruf:**
**Solidarität muss politisch werden**
“Solidarisch zu sein” meint bestimmte Ziele anderer Menschen in einer
Situation zu teilen und “zu den eigenen zu machen” sowie Menschen in dieser
Situation zu unterstützen, ohne selbst direkt betroffen zu sein. Politische
Solidarität bedeutet, sich (auch aus der eigenen Perspektive) mit den
gesellschaftlichen Prozessen und Ursachen auseinanderzusetzen, die zu diesen
Problemen führen. Politische Solidarität bedeutet, sich zu positionieren, sich
nicht allein als “Außenstehende*r” zu verstehen, sondern gemeinsam
kämpferische Standpunkte zu entwickeln! Politische Solidarität beinhaltet,
sich aktiv für eine emanzipatorische Veränderung der bestehenden Verhältnisse
einzusetzen.
Denjenigen, die ihre bisherige Heimat verlassen, um in Europa nach einem
besseren Leben zu suchen, steht hierzulande ein staatlicher Apparat entgegen,
der nach Nützlichkeit sortiert – während dieser selbst einen Teil der
Fluchtgründe aktiv produziert und eine rassistische Grundstimmung in der
Gesellschaft befeuert. Weiterhin verneint dieser hartnäckig das Recht auf
gesellschaftliche Partizipation, körperliche Unversehrtheit und
Selbstverwirklichung. Politische Kämpfe und Bewegungen, angestoßen durch die
Flüchtenden selbst, zeigen Handlungsmöglichkeiten gegen diese politischen und
gesellschaftlichen Restriktionen, wie z. B.: Der “Marsch für die Freiheit”,
zahlreiche Platzbesetzungen oder Demonstrationen. Politische Solidarität
bedeutet für uns in diesem Kontext, Kämpfe flüchtender Menschen aufzugreifen,
Austausch zu fördern und uns gemeinsam zu organisieren. Denjenigen, die
weiterhin Todeszonen an europäischen Außengrenzen, brennende Unterbringungen
und alltäglichen Rassismus befürworten, wollen wir uns gemeinsam entgegen
stellen!
**Deutschland, die EU und der Kapitalismus**
Die EU und allen voran der “Exportweltmeister” Deutschland geben sich meist,
als hätten sie mit den Ursachen für Flucht und Migration wenig bis gar nichts
zu tun, obwohl jeder Supermarkt und jedes Kleidungsgeschäft Sinnbild für das
Gegenteil ist. Seien es nun in Thailand produzierte H&M Klamotten, vor
westafrikanischen Küsten gefangene Fische oder die Rohstoffe für
Elektronikgeräte großer Firmen – Westeuropa profitiert massiv vom globalen
Kapitalismus. Im Gegenzug liefern wir alle unseren Technikschrott, deutsche
Billighühner und Strukturanpassungsprogramme frei Haus in die Staaten des
globalen Süden. Die kapitalistische Wirtschaftsweise führt heute wie damals zu
Ausbeutung und schonungslosem Ressourcenraub und (re)produziert damit immer
wieder (neo)koloniale Abhängigkeiten und Dominanzverhältnisse. Gleichzeitig
wurden und werden Versuche, die Dominanz des globalen Nordens zu durchbrechen,
militärisch und ökonomisch unterdrückt. Früher unter anderem durch die
gewaltvolle Niederschlagung der antikolonialen Befreiungskämpfe, heute durch
Waffenexporte, Freihandelsabkommen, Kriegseinsätze, Unterstützung von
Diktator*innen und autoritären Regimes oder die Militarisierung der
europäischen Außengrenzen. Derselbe Mechanismus wirkt auch innerhalb der EU,
die durch drakonische Sparmaßnahmen die südeuropäischen Staaten ruiniert und
Menschen ihrer Existenzgrundlage beraubt. Denjenigen, die sich entschlossen
haben, der wirtschaftlichen Aussichtslosigkeit, der politischen Instabilität
oder den militärischen Konflikten in ihren Heimatländern zu entfliehen,
begegnen die Profiteur*innen ihrer Misere mit Stacheldraht, Zäunen,
Arbeitsverboten, Abschiebungen oder vor kurzem in Calais (Frankreich) mit dem
Fluten der Fluchtrouten!
**Selbstverwaltung organisieren – Pegida crashen – immer wieder!**
Um die verschiedenen Kämpfe zu verbinden, braucht es in Dresden vor allem mehr
kollektiv organisierte Räume. Soziale Zentren, Stadteilläden und AZ ‘s sind
als Plätze des Zusammenkommens, der gemeinsamen Organisierung und als
Schutzräume für Betroffene von Diskriminierung und Ausgrenzung unersetzlich.
Angesichts der sozialen Kälte innerhalb der Gesellschaft sind gemeinsame Räume
notwendig, in denen Flüchtende, Obdachlose, Erwerbslose, LGBTI’s(1) oder
Antifaschist*innen auf Augenhöhe ein Miteinander gestalten können. Darüber
hinaus zeigen sich die Perspektiven auf ein besseres Leben für alle am
schärfsten in der gemeinsamen politischen Arbeit, im Aushandeln von
unterschiedlichen Interessen, gemeinsamer Entscheidungsfindung und dem Umgang
mit Konflikten!
Der Aufruf der Pegida-Initiator*innen, jeden Montag im Kreis zu marschieren,
brachte erneut ein Klientel zusammen, welches auch in der Vergangenheit immer
dann zum Vorschein kam, wenn Parteien, Vereine und andere Gruppierungen unter
bestimmten Vorzeichen noch mehr Ausgrenzung, staatliche Überwachung und
Abschottung forderten. “Die Republikaner”, die “Schill-Partei”, die “NPD” und
weitere hatten in den vergangenen Jahren ihre Blütezeit, in denen sie
schwindelerregende Wahlergebnisse, Massenmobilisierungen und Angriffe auf ihre
Feind*innen zu stande brachten. Gleichzeitig brachen diese Bewegungen und
Parteien immer wieder in sich zusammen – vor allem jüngere Menschen konnten
sich Zustände wie in den 90er-Jahren bis vor einiger Zeit kaum
vorstellen.Dabei hat Pegida massiv zu einer rassistischen Diskursverschiebung
(nicht nur) innerhalb Deutschlands beigetragen. Wodurch sich einerseits die
regierenden Parteien befähigt sahen mehrere Asylrechtsverschärfungen zu
verabschieden und damit das schon vorher faktisch abgeschaffte Recht auf Asyl
zu einer reinen Farce zu machen. Andererseits gibt es einer gewaltbereiten
Neonaziszene Aufschwung, welche sich legitimiert vom wütenden Mob, in
Gewaltexzessen wie in Heidenau und Leipzig oder mit zahlreichen Anschlägen auf
Geflüchtete und deren Unterkünfte, scheinbar austoben kann. Gleichzeitig zeigt
der Blick in die jüngere Vergangenheit auch, dass mit Entschlossenheit und
Hartnäckigkeit Rassist*innen, Neonazis und Sexist*innen in ihre Schranken
gewiesen werden können und müssen!
In diesem Sinne laden wir euch am 06.02. nach Dresden ein, um gemeinsam mit
vielen Anderen in ganz Europa ein Zeichen transnationaler Solidarität zu
setzen! Geht auf die Straße und zeigt was ihr von der Festung Europa haltet!
Lasst Pegida nicht unkommentiert! Beteiligt euch aktiv an der Demonstration in
Dresden, ob mit Flugblatt, Transparent oder anderen kreativen Aktionen!
**Gegen alle Lager, Wohnraum für alle!**
**Globale Bewegungsfreiheit und bedingungsloses Bleiberecht, ausnahmslos!**
**Antifaschistischen Selbstschutz organisieren, Pegida und allen anderen
Faschist*innen offensiv entgegentreten!**
**Für ein, zwei, viele soziale Zentren!**
**Zugang zu gesellschaftlichem Reichtum für alle!**
**weiterführende Texte:**
* [“Solidarität muss politisch werden”](http://www.kritikundpraxis.org/2015/09/15/solidaritaet-muss-politisch-werden/) von “Kritik und Praxis. Radikale Linke Frankfurt”
* [“Boote die voll werden können, gehören abgeschafft. Luxusliner für alle!”](http://gegen-kapital-und-nation.org/boote-die-voll-werden-k%C3%B6nnen-geh%C3%B6ren-abgeschafft-luxusliner-f%C3%BCr-alle/) von “gruppen gegen nation und kapital”
* [“Was „Merkels kurzer Sommer der Menschlichkeit“ über die deutsche Realität aussagt”](http://gegen-kapital-und-nation.org/was-merkels-kurzer-sommer-der-menschlichkeit-%C3%BCber-die-deutsche-realit%C3%A4t-aussagt/) von “gruppen gegen nation und kapital”
* [“Pegida. Brandstifter in Nadelstreifen?”](http://antifa-nordost.org/files/2015/04/pegida_reader_web.pdf) Broschüre der “Antifa-Nordost (Berlin)”
english version coming soon |
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86,278 | story | en | 86,273 | 0 | (A) | 1,368,573,308 | ALF destroyed 14 hunting towers near Lüneburg | [] | [
"Antispeziesismus & Tierrechte",
"Ökologie"
] | [
"Lüneburg"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>In Lüneburg, Lower Saxony, Germany 14 hunting towers were destroyed by the ALF in the last two months. <em>anonymous report: </em>"In Lüneburg, Lower Saxony, Germany 14 hunting towers were destroyed in the last two months. Most of the towers lay on the ground now or their parts were brought away. One tower was placed on a trailer, so we couldn't simply saw it off. It was burned.</p><p> | <p>In Lüneburg, Lower Saxony, Germany 14 hunting towers were destroyed by the ALF in the last two months. <em>anonymous report: </em>"In Lüneburg, Lower Saxony, Germany 14 hunting towers were destroyed in the last two months. Most of the towers lay on the ground now or their parts were brought away. One tower was placed on a trailer, so we couldn't simply saw it off. It was burned.</p><p><!--break--></p><p><br>
There was a newspaper article (Picture one).<br>
On our way we noticed a rabbit chillin' on a field (Picture two).<br>
One of our next targets can be seen in picture three.<br>
<br>
ALF"</p> | In Lüneburg, Lower Saxony, Germany 14 hunting towers were destroyed by the ALF
in the last two months. _anonymous report:_ "In Lüneburg, Lower Saxony,
Germany 14 hunting towers were destroyed in the last two months. Most of the
towers lay on the ground now or their parts were brought away. One tower was
placed on a trailer, so we couldn't simply saw it off. It was burned.
There was a newspaper article (Picture one).
On our way we noticed a rabbit chillin' on a field (Picture two).
One of our next targets can be seen in picture three.
ALF" |
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190,788 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,474,280,367 | Nach Ausschreitungen - Linke und rechte Proteste in Bautzen ohne Zwischenfälle | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Bautzen"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und
Flüchtlingen bleibt die Atmosphäre in Bautzen angespannt. Am Sonntag
versammelten sich linke und rechte Gruppen in der Stadt. Von beiden
Seiten war jeweils eine Demonstration mit Kundgebung angmeldet. Die
Polizei war mit 200 Beamten im Einsatz.</p><p> | <p>Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und
Flüchtlingen bleibt die Atmosphäre in Bautzen angespannt. Am Sonntag
versammelten sich linke und rechte Gruppen in der Stadt. Von beiden
Seiten war jeweils eine Demonstration mit Kundgebung angmeldet. Die
Polizei war mit 200 Beamten im Einsatz.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Am frühen Nachmittag beteiligten sich etwa 130 Menschen an einer von der
rechten Aktivistin Ester Seitz angemeldeten Kundgebung und
Demonstration.
</p><p>Unter ihnen waren sowohl Pegida-Anhänger aus dem Dresdner Raum und dem
Bautzner Umland als auch Anhänger von Pro NRW. So war auf einem Schild
zu lesen: "Solidarität mit dem wehrhaften Bautzen. NRW steht zu euch." <br><br>Auch
Vertreter der sogenannten Identitären Bewegung mischten sich unter die
Teilnehmer. Wie Polizeisprecher Thomas Knaup MDR SACHSEN sagte, war die
Gewaltbereitschaft in dieser Gruppe eher gering einzuschätzen. Es habe
sich überwiegend um ältere Demonstrationsteilnehmer gehandelt. <br><br>Die
Demonstration hatte sich am späten Nachmittag aufgelöst. Die Polizei
war allerdings im Anschluss am Kornmarkt samt Hundestaffel in
Alarmbereitschaft. Rund 60 mutmaßlich Rechtsextreme hatten sich in
kleineren Gruppen versammelt. Zu Zwischenfällen kam es aber nicht mehr.<strong> </strong></p><p> </p><p><strong>450 bis 500 Teilnehmer bei linker Demonstration</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>
Der Kundgebung von Ester Seitz stellte sich ein linkes Bündnis aus
Dresdner und Leipziger Antifa, einer Gruppe aus Bautzen, Flüchtlingen
sowie dem sächsischen Grünenchef Jürgen Kasek entgegen. Polizeiangaben
zufolge haben sich 450 bis 500 Menschen der linken Demonstration
angeschlossen. Unter ihnen, so Polizeisprecher Knaup, seien auch
Personen mit Gewaltpotenzial gewesen. Nach dem Start am Bahnhof machten
die Demonstranten am Husarenhof - einer geplanten und im Februar
abgebrannten Flüchtlingsunterkunft - Station. Rechte versuchten, die
Kundgebung zu stören. Die Polizei hielt jedoch beide Seiten auf Abstand.
</p><p> </p><div>
<p>
Die linke Demonstration führte anschließend an den Kornmarkt, wo es eine
weitere Kundgebung gab. Anders als bei der von Ester Seitz angemeldeten
Demonstration hätten sich der linken Demonstration viele Bautzner
angeschlossen, so eine MDR-Reporterin. Die Abreise der Linken verlief
ebenfalls ohne Zwischenfälle.<strong> </strong></p><p> </p><p><strong>Zwei Straftaten registriert</strong></p><p><strong><br></strong></p></div>
<div>
<p>
Die Polizei war eigenen Angaben zufolge mit zwei Hundertschaften der
Bereitschaftspolizei im Einsatz. Sie vermeldete keine größeren
Zwischenfälle. Insgesamt seien zwei Straftaten registriert worden. Gegen
einen Mann aus dem rechten Spektrum werde wegen des Zeigens des
Hitlergrußes ermittelt, so ein Polizeisprecher. Aus der linken
Demonstration heraus sei ein Polizeibeamter ermittelt worden.
</p><p> </p>
</div>
<div>
<p>
Insgesamt wurden im Laufe des Nachmittags die Personalien von 130
Personen, zumeist jungen Männern, im Kontrollbereich rund um den
Kornmarkt aufgenommen. Rund 30 davon hatten sich auf dem Kornmarkt
eingefunden und waren laut Polizei der rechten Szene zuzurechnen. Ein
19-jähriger Bautzener hatte ein Springmesser einstecken. Dieses wurde
sichergestellt. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen des Verstoßes gegen
das Waffenrecht.<strong> </strong></p><p> </p><p><strong>Bündnis "Bautzen bleibt bunt!" nicht bei Protesten dabei</strong></p><p><strong><br></strong></p></div>
<div>
<p>
Das Bündnis "Bautzen bleibt bunt!" hatte sich nicht an den Aktionen
beteiligt. "Wir möchten unsere volle Aufmerksamkeit vorrangig den
Geflüchteten widmen und nach den angespannten Tagen deeskalierend
wirken", <a href="http://www.mdr.de/sachsen/bautzen/erklaerung-bautzen-bleibt-bunt-100.html" title="Wortlaut der Erklärung von "Bautzen bleibt bunt"">teilte das Bündnis am Sonnabend mit</a>.
</p>
</div> | Nach den gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen Rechtsextremen und
Flüchtlingen bleibt die Atmosphäre in Bautzen angespannt. Am Sonntag
versammelten sich linke und rechte Gruppen in der Stadt. Von beiden Seiten war
jeweils eine Demonstration mit Kundgebung angmeldet. Die Polizei war mit 200
Beamten im Einsatz.
Am frühen Nachmittag beteiligten sich etwa 130 Menschen an einer von der
rechten Aktivistin Ester Seitz angemeldeten Kundgebung und Demonstration.
Unter ihnen waren sowohl Pegida-Anhänger aus dem Dresdner Raum und dem
Bautzner Umland als auch Anhänger von Pro NRW. So war auf einem Schild zu
lesen: "Solidarität mit dem wehrhaften Bautzen. NRW steht zu euch."
Auch Vertreter der sogenannten Identitären Bewegung mischten sich unter die
Teilnehmer. Wie Polizeisprecher Thomas Knaup MDR SACHSEN sagte, war die
Gewaltbereitschaft in dieser Gruppe eher gering einzuschätzen. Es habe sich
überwiegend um ältere Demonstrationsteilnehmer gehandelt.
Die Demonstration hatte sich am späten Nachmittag aufgelöst. Die Polizei war
allerdings im Anschluss am Kornmarkt samt Hundestaffel in Alarmbereitschaft.
Rund 60 mutmaßlich Rechtsextreme hatten sich in kleineren Gruppen versammelt.
Zu Zwischenfällen kam es aber nicht mehr. ** **
**450 bis 500 Teilnehmer bei linker Demonstration**
**
**
Der Kundgebung von Ester Seitz stellte sich ein linkes Bündnis aus Dresdner
und Leipziger Antifa, einer Gruppe aus Bautzen, Flüchtlingen sowie dem
sächsischen Grünenchef Jürgen Kasek entgegen. Polizeiangaben zufolge haben
sich 450 bis 500 Menschen der linken Demonstration angeschlossen. Unter ihnen,
so Polizeisprecher Knaup, seien auch Personen mit Gewaltpotenzial gewesen.
Nach dem Start am Bahnhof machten die Demonstranten am Husarenhof - einer
geplanten und im Februar abgebrannten Flüchtlingsunterkunft - Station. Rechte
versuchten, die Kundgebung zu stören. Die Polizei hielt jedoch beide Seiten
auf Abstand.
Die linke Demonstration führte anschließend an den Kornmarkt, wo es eine
weitere Kundgebung gab. Anders als bei der von Ester Seitz angemeldeten
Demonstration hätten sich der linken Demonstration viele Bautzner
angeschlossen, so eine MDR-Reporterin. Die Abreise der Linken verlief
ebenfalls ohne Zwischenfälle. ** **
**Zwei Straftaten registriert**
**
**
Die Polizei war eigenen Angaben zufolge mit zwei Hundertschaften der
Bereitschaftspolizei im Einsatz. Sie vermeldete keine größeren Zwischenfälle.
Insgesamt seien zwei Straftaten registriert worden. Gegen einen Mann aus dem
rechten Spektrum werde wegen des Zeigens des Hitlergrußes ermittelt, so ein
Polizeisprecher. Aus der linken Demonstration heraus sei ein Polizeibeamter
ermittelt worden.
Insgesamt wurden im Laufe des Nachmittags die Personalien von 130 Personen,
zumeist jungen Männern, im Kontrollbereich rund um den Kornmarkt aufgenommen.
Rund 30 davon hatten sich auf dem Kornmarkt eingefunden und waren laut Polizei
der rechten Szene zuzurechnen. Ein 19-jähriger Bautzener hatte ein
Springmesser einstecken. Dieses wurde sichergestellt. Die Kriminalpolizei
ermittelt wegen des Verstoßes gegen das Waffenrecht. ** **
**Bündnis "Bautzen bleibt bunt!" nicht bei Protesten dabei**
**
**
Das Bündnis "Bautzen bleibt bunt!" hatte sich nicht an den Aktionen beteiligt.
"Wir möchten unsere volle Aufmerksamkeit vorrangig den Geflüchteten widmen und
nach den angespannten Tagen deeskalierend wirken", [teilte das Bündnis am
Sonnabend mit](http://www.mdr.de/sachsen/bautzen/erklaerung-bautzen-bleibt-
bunt-100.html "Wortlaut der Erklärung von "Bautzen bleibt bunt""). |
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162,668 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,450,438,337 | Zwei Übergriffe in Sachsen-Anhalt | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Merseburg",
"Dessau-Roßlau"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p><strong>Dessau-Rosslau/Merseburg. </strong>Gestern hat es in
Sachsen-Anhalt zwei fremdenfeindliche Übergriffe gegeben. In
Dessau-Roßlau verletzten drei Männer zwei Albaner mit einem Schlagring
und einem Messer. Außerdem beleidigten und bedrohten die Männer die
beiden Opfer, teilte die Polizei mit. In Merseburg wurde ein Mann aus
Burkina Faso fremdenfeindlich beleidigt und bedroht. Am Bahnhof der
Stadt im Saalekreis wurde er aus einer Gruppe heraus beschimpft, wie
eine Polizeisprecherin mitteilte. Außerdem soll der 38-Jährige mit einer
zerbrochenen Bierflasche bedroht worden sein.
| <p><strong>Dessau-Rosslau/Merseburg. </strong>Gestern hat es in
Sachsen-Anhalt zwei fremdenfeindliche Übergriffe gegeben. In
Dessau-Roßlau verletzten drei Männer zwei Albaner mit einem Schlagring
und einem Messer. Außerdem beleidigten und bedrohten die Männer die
beiden Opfer, teilte die Polizei mit. In Merseburg wurde ein Mann aus
Burkina Faso fremdenfeindlich beleidigt und bedroht. Am Bahnhof der
Stadt im Saalekreis wurde er aus einer Gruppe heraus beschimpft, wie
eine Polizeisprecherin mitteilte. Außerdem soll der 38-Jährige mit einer
zerbrochenen Bierflasche bedroht worden sein.
<!--break--></p><p> </p><p> </p><p> </p> | **Dessau-Rosslau/Merseburg.** Gestern hat es in Sachsen-Anhalt zwei
fremdenfeindliche Übergriffe gegeben. In Dessau-Roßlau verletzten drei Männer
zwei Albaner mit einem Schlagring und einem Messer. Außerdem beleidigten und
bedrohten die Männer die beiden Opfer, teilte die Polizei mit. In Merseburg
wurde ein Mann aus Burkina Faso fremdenfeindlich beleidigt und bedroht. Am
Bahnhof der Stadt im Saalekreis wurde er aus einer Gruppe heraus beschimpft,
wie eine Polizeisprecherin mitteilte. Außerdem soll der 38-Jährige mit einer
zerbrochenen Bierflasche bedroht worden sein. |
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135,140 | story | de | 0 | 0 | schwarze Ruhr-Uni | 1,424,187,143 | [BO] Ein Buch geht um an der Ruhr-Uni | [
135141,
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135151
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Bildung",
"Feuilleton & Kultur",
"Repression"
] | [
"Bochum"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p><strong>Ein Buch geht um an der Ruhr-Uni</strong></p><p><strong>Mehr zu den Hintergründen:</strong></p><p><a href="http://schwarzerub.blogsport.de/2015/01/18/lesung-an-der-ruhr-uni-bochum-verboten/">http://schwarzerub.blogsport.de/2015/01/18/lesung-an-der-ruhr-uni-bochum-verboten/</a></p> | <p><strong>Ein Buch geht um an der Ruhr-Uni</strong></p><p><strong>Mehr zu den Hintergründen:</strong></p><p><a href="http://schwarzerub.blogsport.de/2015/01/18/lesung-an-der-ruhr-uni-bochum-verboten/">http://schwarzerub.blogsport.de/2015/01/18/lesung-an-der-ruhr-uni-bochum-verboten/</a></p><p><a href="http://www.bszonline.de/artikel/rektorat-begr%C3%BCndet-lesungsverbot-mit-formalia">http://www.bszonline.de/artikel/rektorat-begr%C3%BCndet-lesungsverbot-mit-formalia</a></p><p><a href="http://protestkomitee.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1197&Itemid=2">http://protestkomitee.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1197&Itemid=2</a></p> | **Ein Buch geht um an der Ruhr-Uni**
**Mehr zu den Hintergründen:**
<http://schwarzerub.blogsport.de/2015/01/18/lesung-an-der-ruhr-uni-bochum-
verboten/>
<http://www.bszonline.de/artikel/rektorat-begr%C3%BCndet-lesungsverbot-mit-
formalia>
[http://protestkomitee.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1197&Itemid=2](http://protestkomitee.de/index.php?option=com_content&task=view&id=1197&Itemid=2) |
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160,591 | event | de | 0 | 0 | HHgoesMV | 1,448,707,842 | [HH/MV] Montag 30.11.15 -Antifaschistische Demonstration in Boizenburg | [
160592
] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Boizenburg/Elbe",
"Hamburg"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten",
"D-Norden"
] | [] | <p><span style="text-align: left;">Nachdem die letzten beiden Veranstaltungen der MVgida und der Brandanschlag in Boizenburg für die NPD als Erfolg verbucht werden können, wird nun am kommenden Montag erneut zu einem rassistischen Aufmarsch mobilisiert. </span><span style="text-align: left;">Sie zeigen damit, was längst schon alle wissen: In Boizenburg fühlen Nazis sich ziemlich wohl.</span></p><p> | <p><span style="text-align: left;">Nachdem die letzten beiden Veranstaltungen der MVgida und der Brandanschlag in Boizenburg für die NPD als Erfolg verbucht werden können, wird nun am kommenden Montag erneut zu einem rassistischen Aufmarsch mobilisiert. </span><span style="text-align: left;">Sie zeigen damit, was längst schon alle wissen: In Boizenburg fühlen Nazis sich ziemlich wohl.</span></p><p><!--break--></p><p> </p><p><span style="text-align: left;">Die rechten Veranstaltungen der letzten Monate und ihre Folgen stehen exemplarisch für die derzeit herrschenden Zustände in Deutschland. Nahezu jede Nacht brennt eine Unterkunft, institutionelle Diskriminierungen sind an der Tagesordnung, gewalttätige Attacken gegenüber Geflüchteten und Supporter_innen zur Normalität geworden. Für die Mehrheit der Menschen scheint diese Zuspitzung der Verhältnisse kein Grund zu sein, sich gegen Rassismus, Menschenfeindlichkeit und Nationalismus zu stellen. Im Gegenteil: Anschläge auf geplante oder bereits existierende Unterkünfte werden zur Lappalien klein geredet und mit vermeintlichen Ängsten von „Besorgten Bürger_innen“ legitimiert. Wir werden diesen gesellschaftlichen Konsens niemals akzeptieren!</span></p><p><span style="text-align: left;"><br></span></p><p>Vereinzelt werden zivilgesellschaftliche Stimmen gegen Nazis in Boizenburg lauter. Das werden wir aus Hamburg unterstützen und der rassistischen und nationalistischen MVgida nicht widerspruchslos die Straße überlassen.</p><p> </p><p><em>Deshalb rufen wir für Montag, den 30.11.15 zu einer antifaschistischen und antirassistischen Demonstration in Boizenburg auf. Die Auftaktkundgebung startet um 18:30 Uhr Klingbergstraße/Reichenstraße.<br>Für eine gemeinsame Anreise zur Demonstration aus Hamburg mit Bussen und Autos treffen wir uns um 16.30Uhr an der S-Bahn Sternschanze. Die Fahrt kostet 5 Euro, über mehr freuen wir uns auch. Seid pünktlich und vorbereitet.</em></p><p><strong><br>Bedingungslose globale Bewegungsfreiheit für alle Menschen!<br>Keinen Meter den Faschist_innen!<br>Wir kommen wieder!</strong></p><p><span style="padding: 0px; margin: 0px;">http://hhgoesmv.blogsport.de/</span></p> | Nachdem die letzten beiden Veranstaltungen der MVgida und der Brandanschlag in
Boizenburg für die NPD als Erfolg verbucht werden können, wird nun am
kommenden Montag erneut zu einem rassistischen Aufmarsch mobilisiert. Sie
zeigen damit, was längst schon alle wissen: In Boizenburg fühlen Nazis sich
ziemlich wohl.
Die rechten Veranstaltungen der letzten Monate und ihre Folgen stehen
exemplarisch für die derzeit herrschenden Zustände in Deutschland. Nahezu jede
Nacht brennt eine Unterkunft, institutionelle Diskriminierungen sind an der
Tagesordnung, gewalttätige Attacken gegenüber Geflüchteten und Supporter_innen
zur Normalität geworden. Für die Mehrheit der Menschen scheint diese
Zuspitzung der Verhältnisse kein Grund zu sein, sich gegen Rassismus,
Menschenfeindlichkeit und Nationalismus zu stellen. Im Gegenteil: Anschläge
auf geplante oder bereits existierende Unterkünfte werden zur Lappalien klein
geredet und mit vermeintlichen Ängsten von „Besorgten Bürger_innen“
legitimiert. Wir werden diesen gesellschaftlichen Konsens niemals akzeptieren!
Vereinzelt werden zivilgesellschaftliche Stimmen gegen Nazis in Boizenburg
lauter. Das werden wir aus Hamburg unterstützen und der rassistischen und
nationalistischen MVgida nicht widerspruchslos die Straße überlassen.
_Deshalb rufen wir für Montag, den 30.11.15 zu einer antifaschistischen und
antirassistischen Demonstration in Boizenburg auf. Die Auftaktkundgebung
startet um 18:30 Uhr Klingbergstraße/Reichenstraße.
Für eine gemeinsame Anreise zur Demonstration aus Hamburg mit Bussen und Autos
treffen wir uns um 16.30Uhr an der S-Bahn Sternschanze. Die Fahrt kostet 5
Euro, über mehr freuen wir uns auch. Seid pünktlich und vorbereitet._
**
Bedingungslose globale Bewegungsfreiheit für alle Menschen!
Keinen Meter den Faschist_innen!
Wir kommen wieder!**
http://hhgoesmv.blogsport.de/ |
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199,871 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,482,452,623 | Täter beschädigten in Adelebsen Autoreifen von Freundeskreis-Anhänger | [] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Göttingen"
] | [
"Deutschland",
"D-Mitte"
] | [] | <p>Adelebsen. Unbekannte haben am Dienstag zwischen 17 und 20 Uhr zwei Reifen eines in Adelebsen geparkten BMW beschädigt.</p><p> | <p>Adelebsen. Unbekannte haben am Dienstag zwischen 17 und 20 Uhr zwei Reifen eines in Adelebsen geparkten BMW beschädigt.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Die Polizei vermutet eine politisch motivierte Tat, da der Besitzer des Wagens ein Angehöriger des als rechtsextrem geltenden Freundeskreises Thüringen/Niedersachsen ist. Der Wagen, an dem Sachschaden in unbekannter Höhe stand, war auf der Siedlungsstraße abgestellt. Nach ersten Erkenntnissen flüchteten die Täter anschließend mit einem weißen Kombi. Weiteres ist bislang nicht bekannt. Das Staatsschutzkommissariat ermittelt. Hinweise erbittet die Göttinger Polizei unter der Rufnummer XXX entgegen. </p> | Adelebsen. Unbekannte haben am Dienstag zwischen 17 und 20 Uhr zwei Reifen
eines in Adelebsen geparkten BMW beschädigt.
Die Polizei vermutet eine politisch motivierte Tat, da der Besitzer des Wagens
ein Angehöriger des als rechtsextrem geltenden Freundeskreises
Thüringen/Niedersachsen ist. Der Wagen, an dem Sachschaden in unbekannter Höhe
stand, war auf der Siedlungsstraße abgestellt. Nach ersten Erkenntnissen
flüchteten die Täter anschließend mit einem weißen Kombi. Weiteres ist bislang
nicht bekannt. Das Staatsschutzkommissariat ermittelt. Hinweise erbittet die
Göttinger Polizei unter der Rufnummer XXX entgegen. |
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64,466 | story | en | 64,466 | 0 | all cops are targets | 1,343,365,943 | Anarchist bloc launches surprise uncontrollable demo against the SONA 2012 (Philippines) | [
64467,
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64491
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung"
] | [
"Manila",
"Philippinen",
"Quezon City"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p><em>Anti-Sona 2012- Anarchist Protest in the Philippines, July 23, 2012 Monday</em></p><p>A group of anarchist demonstrators wearing mask, around 30 individuals, (with black clothes tied on in their face) unpredictably showed up from Aurora Avenue, Cubao Quezon City staging uncompromising rebellion against the State of the Nation Address or SONA. | <p><em>Anti-Sona 2012- Anarchist Protest in the Philippines, July 23, 2012 Monday</em></p><p>A group of anarchist demonstrators wearing mask, around 30 individuals, (with black clothes tied on in their face) unpredictably showed up from Aurora Avenue, Cubao Quezon City staging uncompromising rebellion against the State of the Nation Address or SONA.<!--break--></p><p> </p><p>Circle A black flag was waved in the air, along with green and black and red and black flags that symbolizes an ever-expanding expression of solidarity in the struggle for radical social change and liberation that are inclusive for all common people and every walks of life not solely amongst activists circles and political movements.</p><p> </p><p>Along the intersection of EDSA and Aurora Avenue, anarchists protestors reclaimed the streets, blockaded and stopped the flow of traffic where cars and busses unable to resume in more or less 15 minutes. Three big banners were stretch to the public eye to every commuters and passersby saying <em>Kalayaan, Kapayapaan at Pagkapantay-pantay</em> (Freedom, Peace, Equality), <em>Estado at Kapitalismo Terorismo sa Kalikasan at Sangkatauhan</em> (State and Capitalism are Terrorism to Nature and Humanity), <em>Wasakin ang Kagutuman, Itigil ang Pagpapautang, Pagkain para sa lahat</em> (Abolish Hunger, End Debt, Food for All).</p><p> </p><p>Leaflets were hand-outed outlining the domination of the State, the work and social institution responsible for the ongoing exploitation and injustices.</p><p> </p><p>While protesting and public speech, vandalism was irresistible. The surrounding landscape of the protest area was overtly spray-painted and smashed with “unlawful” messages questioning the root causes of oppression and domination. It directly argues for the complete abolition of the “State and Capital” and the underlying social institution that engineers inequality, slavery, colonization and death.</p><p> </p><p>Following afterwards, leaderless dissidents marched in motion going into the direction of Quezon City Hall. Traffic appears to be following the march and cannot even get through resuming in full from EDSA northbound to East Avenue. Horns were blown caused by delayed traffic whilst vandalism still going on in every corners of corporate and business establishment, government buildings and traffic policy infrastructures.</p><p> </p><p>A Philippine flag hanging outside in one government office building was severely attacked and uprooted and another one in a different direction was vandalized with Circle A symbol. Drums, speakers and music were tuned while protests continue. Two security personnel guarding government offices responded to the attack but were too late to follow through.</p><p> </p><p>Some protestors realized that most people on the streets including sidewalk vendors, jeepney drivers, commuters and passersby were not getting freaked out while having witness the action amidst uncontrollable acts of vandalism and property damage initiated by anarchist rebels.</p><p> </p><p>Traffic officials, government workers, and some cops witness the action but once again were totally freeze on the ground unable to respond to the situation.</p><p>On the other hand, thousands of left-wing activists were protesting closer to where the President speaks after having been given by the State a legal permit to revolt.</p><p> </p><p>The anarchist protest action last for 1 and a half hour of property destruction that instigate hope beyond reform and compromise.</p><p> </p><p> SONA is an annual accomplishment speech of the existing ruling president Benigno “Noynoy” Simeon Aquino III hijacking the faith of the public masses, backed up by the media, a spectacle of lies, expropriation and greed to secure the interest of the elite ruling class and the privilege few, parasitic wealthy businessmen, industrialists and foreign capitalist investors eyeing to make huge profit at the expense of the degradation of the environment through natural- resource extraction such as mining, dams etc. and taking advantage of the cheap labor code authorized by the Department of Labor and Employment that necessitates further inhuman exploitation and blighted lives. </p> | _Anti-Sona 2012- Anarchist Protest in the Philippines, July 23, 2012 Monday_
A group of anarchist demonstrators wearing mask, around 30 individuals, (with
black clothes tied on in their face) unpredictably showed up from Aurora
Avenue, Cubao Quezon City staging uncompromising rebellion against the State
of the Nation Address or SONA.
Circle A black flag was waved in the air, along with green and black and red
and black flags that symbolizes an ever-expanding expression of solidarity in
the struggle for radical social change and liberation that are inclusive for
all common people and every walks of life not solely amongst activists circles
and political movements.
Along the intersection of EDSA and Aurora Avenue, anarchists protestors
reclaimed the streets, blockaded and stopped the flow of traffic where cars
and busses unable to resume in more or less 15 minutes. Three big banners were
stretch to the public eye to every commuters and passersby saying _Kalayaan,
Kapayapaan at Pagkapantay-pantay_ (Freedom, Peace, Equality), _Estado at
Kapitalismo Terorismo sa Kalikasan at Sangkatauhan_ (State and Capitalism are
Terrorism to Nature and Humanity), _Wasakin ang Kagutuman, Itigil ang
Pagpapautang, Pagkain para sa lahat_ (Abolish Hunger, End Debt, Food for
All).
Leaflets were hand-outed outlining the domination of the State, the work and
social institution responsible for the ongoing exploitation and injustices.
While protesting and public speech, vandalism was irresistible. The
surrounding landscape of the protest area was overtly spray-painted and
smashed with “unlawful” messages questioning the root causes of oppression and
domination. It directly argues for the complete abolition of the “State and
Capital” and the underlying social institution that engineers inequality,
slavery, colonization and death.
Following afterwards, leaderless dissidents marched in motion going into the
direction of Quezon City Hall. Traffic appears to be following the march and
cannot even get through resuming in full from EDSA northbound to East Avenue.
Horns were blown caused by delayed traffic whilst vandalism still going on in
every corners of corporate and business establishment, government buildings
and traffic policy infrastructures.
A Philippine flag hanging outside in one government office building was
severely attacked and uprooted and another one in a different direction was
vandalized with Circle A symbol. Drums, speakers and music were tuned while
protests continue. Two security personnel guarding government offices
responded to the attack but were too late to follow through.
Some protestors realized that most people on the streets including sidewalk
vendors, jeepney drivers, commuters and passersby were not getting freaked out
while having witness the action amidst uncontrollable acts of vandalism and
property damage initiated by anarchist rebels.
Traffic officials, government workers, and some cops witness the action but
once again were totally freeze on the ground unable to respond to the
situation.
On the other hand, thousands of left-wing activists were protesting closer to
where the President speaks after having been given by the State a legal permit
to revolt.
The anarchist protest action last for 1 and a half hour of property
destruction that instigate hope beyond reform and compromise.
SONA is an annual accomplishment speech of the existing ruling president
Benigno “Noynoy” Simeon Aquino III hijacking the faith of the public masses,
backed up by the media, a spectacle of lies, expropriation and greed to secure
the interest of the elite ruling class and the privilege few, parasitic
wealthy businessmen, industrialists and foreign capitalist investors eyeing to
make huge profit at the expense of the degradation of the environment through
natural- resource extraction such as mining, dams etc. and taking advantage of
the cheap labor code authorized by the Department of Labor and Employment that
necessitates further inhuman exploitation and blighted lives. |
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87,882 | event | de | 0 | 0 | AK Verlagswesen | 1,370,249,207 | "Deutsche Stimme" verstummen lassen! | [
87883
] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Riesa"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p><em>Aktionstag gegen NPD-Verlag "Deutsche Stimme"</em><br>Am Samstag, den 08.06., wird in der sächsischen Kleinstadt Riesa von regionalen und überregionalen antifaschistischen Initiativen ein Aktionstag gegen den dortigen NPD-Verlag "Deutsche Stimme" organisiert. Nach der Demo gibt es ein antifaschistisches Konzert in der Innenstadt. Wie sieht das alles aus? Und warum eigentlich? | <p><em>Aktionstag gegen NPD-Verlag "Deutsche Stimme"</em><br>Am Samstag, den 08.06., wird in der sächsischen Kleinstadt Riesa von regionalen und überregionalen antifaschistischen Initiativen ein Aktionstag gegen den dortigen NPD-Verlag "Deutsche Stimme" organisiert. Nach der Demo gibt es ein antifaschistisches Konzert in der Innenstadt. Wie sieht das alles aus? Und warum eigentlich?<!--break--></p><p> </p><p>Die „Deutsche Stimme Verlags GmbH“ und die Büros des NPD-Parteivorsitzenden Holger Apfel und des NPD- „Cheftheoretikers“ Jürgen Gansel befinden sich in der GeschwisterScholl-Str. 4 in Riesa. Es ist kein symbolträchtiges Gebäude und erinnert z.B. in nichts an eine Nazi-Kneipe mit rabiatem Outfit. Vielmehr hat es - in einem kleinen Gewerbegebiet im Außenbereich von Riesa gelegen - eher den Charme eines Getränkeabholmarktes. All das ist Absicht. Die NPD hält sich bedeckt und will von hier aus in Ruhe operieren. Man vertreibt die Parteizeitung „Deutsche Stimme“ und diverse Bücher, CDs, Poster, Kalender usw., mit einem Wort: Verkauft wird Weltanschauung. Bundesweit werden Mitglieder und Anhänger in ihren rassistischen und nationalistischen Anschauungen bestärkt und an die Partei gebunden. Und es soll Geld verdient werden, um die „nationale Sache“ weiter voranzutreiben. Der DS-Verlag ist also eines der Funktionszentren der wichtigsten Neonazi-Partei Deutschlands und dies schon seit vielen Jahren.</p><p> </p><p><strong>In Riesa – NPD-Gegner stärken</strong></p><p><br>Beliebt ist der DS-Verlag in Riesa überwiegend nicht. Die Straße hieß bis 2010 „Mannheimer Straße“ und es ist das Verdienst der Stadt Riesa, die NPD mit dem neuen Namen „Geschwister-Scholl-Str.“ täglich zu ärgern. Im „Riesaer Appell“ haben sich alle NPD-Gegner zusammengeschlossen und ihre Ablehnung unzweifelhaft deutlich gemacht. Mitglieder der Vorbereitungsgruppe des Aktionstages wollen die Bürgerinnen und Bürger von Riesa ermutigen, weiter aktiv gegen die DS Stellung zu nehmen.</p><p> </p><p>Bundesweit jedoch hat der Verlag nicht die Beachtung von antifaschistischer Seite bekommen, die er verdient. Und das, obwohl die Entscheidung, ob diese Nazi-Einrichtung weiter existiert, im Zuge des NPD-Verbotsverfahrens fallen wird.<br>Die VVN-BdA hat ein Programm entwickelt, an dem sich ganz unterschiedliche Personengruppen beteiligen können, mündend in einer gemeinsamen Kundgebung um 18.00 Uhr auf dem Rathaus-Platz.<br> <br>Aktionstag gegen die "Deutsche Stimme" und für ein sofortiges Verbot der NPD!<br>Samstag, 8. Juni 2013 in Riesa (Sachsen)<br><br>• Keine Ruhe für Nazis und Rassisten!<br>• „Deutsche Stimme“ zumachen!<br>• NPD-Verbot jetzt!<br><br>Ab 11.00 Uhr, Für Zugfahrer*innen: Sammelpunkt Bahnhof Riesa, dann gemeinsam zum Riesapark<br>Ab 14.00 Uhr, Riesapark, Demonstration: Deutsche Stimme verstummen lassen!<br><br>Ab 18.00 Uhr Riesa, Rathausplatz, Antifaschistische Kundgebung und Antifa-Konzert mit Knattertones (Berlin) und Benzin (Ulm)<br><br>Weitere Informationen: http://www.vvn-bda.de/aktionstag-gegen-die-deutsche-stimme/ </p> | _Aktionstag gegen NPD-Verlag "Deutsche Stimme"_
Am Samstag, den 08.06., wird in der sächsischen Kleinstadt Riesa von
regionalen und überregionalen antifaschistischen Initiativen ein Aktionstag
gegen den dortigen NPD-Verlag "Deutsche Stimme" organisiert. Nach der Demo
gibt es ein antifaschistisches Konzert in der Innenstadt. Wie sieht das alles
aus? Und warum eigentlich?
Die „Deutsche Stimme Verlags GmbH“ und die Büros des NPD-Parteivorsitzenden
Holger Apfel und des NPD- „Cheftheoretikers“ Jürgen Gansel befinden sich in
der GeschwisterScholl-Str. 4 in Riesa. Es ist kein symbolträchtiges Gebäude
und erinnert z.B. in nichts an eine Nazi-Kneipe mit rabiatem Outfit. Vielmehr
hat es - in einem kleinen Gewerbegebiet im Außenbereich von Riesa gelegen -
eher den Charme eines Getränkeabholmarktes. All das ist Absicht. Die NPD hält
sich bedeckt und will von hier aus in Ruhe operieren. Man vertreibt die
Parteizeitung „Deutsche Stimme“ und diverse Bücher, CDs, Poster, Kalender
usw., mit einem Wort: Verkauft wird Weltanschauung. Bundesweit werden
Mitglieder und Anhänger in ihren rassistischen und nationalistischen
Anschauungen bestärkt und an die Partei gebunden. Und es soll Geld verdient
werden, um die „nationale Sache“ weiter voranzutreiben. Der DS-Verlag ist also
eines der Funktionszentren der wichtigsten Neonazi-Partei Deutschlands und
dies schon seit vielen Jahren.
**In Riesa – NPD-Gegner stärken**
Beliebt ist der DS-Verlag in Riesa überwiegend nicht. Die Straße hieß bis 2010
„Mannheimer Straße“ und es ist das Verdienst der Stadt Riesa, die NPD mit dem
neuen Namen „Geschwister-Scholl-Str.“ täglich zu ärgern. Im „Riesaer Appell“
haben sich alle NPD-Gegner zusammengeschlossen und ihre Ablehnung
unzweifelhaft deutlich gemacht. Mitglieder der Vorbereitungsgruppe des
Aktionstages wollen die Bürgerinnen und Bürger von Riesa ermutigen, weiter
aktiv gegen die DS Stellung zu nehmen.
Bundesweit jedoch hat der Verlag nicht die Beachtung von antifaschistischer
Seite bekommen, die er verdient. Und das, obwohl die Entscheidung, ob diese
Nazi-Einrichtung weiter existiert, im Zuge des NPD-Verbotsverfahrens fallen
wird.
Die VVN-BdA hat ein Programm entwickelt, an dem sich ganz unterschiedliche
Personengruppen beteiligen können, mündend in einer gemeinsamen Kundgebung um
18.00 Uhr auf dem Rathaus-Platz.
Aktionstag gegen die "Deutsche Stimme" und für ein sofortiges Verbot der NPD!
Samstag, 8. Juni 2013 in Riesa (Sachsen)
• Keine Ruhe für Nazis und Rassisten!
• „Deutsche Stimme“ zumachen!
• NPD-Verbot jetzt!
Ab 11.00 Uhr, Für Zugfahrer*innen: Sammelpunkt Bahnhof Riesa, dann gemeinsam
zum Riesapark
Ab 14.00 Uhr, Riesapark, Demonstration: Deutsche Stimme verstummen lassen!
Ab 18.00 Uhr Riesa, Rathausplatz, Antifaschistische Kundgebung und Antifa-
Konzert mit Knattertones (Berlin) und Benzin (Ulm)
Weitere Informationen: http://www.vvn-bda.de/aktionstag-gegen-die-deutsche-
stimme/ |
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176,161 | story | de | 0 | 0 | Initiative Klassenkampf | 1,461,015,040 | (S) Flashmob bei XXXL-Möbelhaus | [
176162
] | [
"Arbeits- & Klassenkampf"
] | [
"Stuttgart"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Am vorigen Freitag haben wir ungefragt die XXXL- Mann Mobilia- Filiale in Fellbach bei Stuttgart besucht und ein paar hundert Flyer zurückgelassen.
Der XXXL-Konzern ist bekannt dafür, dass er rücksichtslos mit seinen Beschäftigten umgeht: zuletzt hat er am 1.Februar 2016 alle 99 Verwaltungsangestellten des Lagers von XXXL-Mann Mobilia in Mannheim buchstäblich über Nacht entlassen, seitdem kämpfen die KollegInnen um ihren Arbeitsplatz. | <p>Am vorigen Freitag haben wir ungefragt die XXXL- Mann Mobilia- Filiale in Fellbach bei Stuttgart besucht und ein paar hundert Flyer zurückgelassen.
Der XXXL-Konzern ist bekannt dafür, dass er rücksichtslos mit seinen Beschäftigten umgeht: zuletzt hat er am 1.Februar 2016 alle 99 Verwaltungsangestellten des Lagers von XXXL-Mann Mobilia in Mannheim buchstäblich über Nacht entlassen, seitdem kämpfen die KollegInnen um ihren Arbeitsplatz.<!--break--> Bereits 2013 hat er in München ein komplettes Möbelhaus von einem Tag auf den anderen geschlossen und alle 160 Beschäftigte auf die Straße gesetzt. Und auch sonst ist der Konzern sehr engagiert, wenn es gegen Gewerkschaften und Betriebsräte geht.
Grund genug mal selbst in einer Filiale vorbeizuschauen: wir haben uns dabei genug Zeit genommen und haben in allen Etagen in Schubladen, in Schränken, unter Bettdecken und zwischen Büchern ein paar hundert Infoflyer hinterlassen, mit denen wir die KundInnen und die Angestellten über die Zustände bei XXXL informieren und uns mit den Entlassenen in Mannheim solidarisieren.</p> | Am vorigen Freitag haben wir ungefragt die XXXL- Mann Mobilia- Filiale in
Fellbach bei Stuttgart besucht und ein paar hundert Flyer zurückgelassen. Der
XXXL-Konzern ist bekannt dafür, dass er rücksichtslos mit seinen Beschäftigten
umgeht: zuletzt hat er am 1.Februar 2016 alle 99 Verwaltungsangestellten des
Lagers von XXXL-Mann Mobilia in Mannheim buchstäblich über Nacht entlassen,
seitdem kämpfen die KollegInnen um ihren Arbeitsplatz. Bereits 2013 hat er in
München ein komplettes Möbelhaus von einem Tag auf den anderen geschlossen und
alle 160 Beschäftigte auf die Straße gesetzt. Und auch sonst ist der Konzern
sehr engagiert, wenn es gegen Gewerkschaften und Betriebsräte geht. Grund
genug mal selbst in einer Filiale vorbeizuschauen: wir haben uns dabei genug
Zeit genommen und haben in allen Etagen in Schubladen, in Schränken, unter
Bettdecken und zwischen Büchern ein paar hundert Infoflyer hinterlassen, mit
denen wir die KundInnen und die Angestellten über die Zustände bei XXXL
informieren und uns mit den Entlassenen in Mannheim solidarisieren. |
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40,544 | story | de | 40,544 | 0 | ... | 1,306,413,241 | "Einige Gedanken eines/einer Anarchist_in, die/der die vergangene Nacht auf dem Syntagma Platz verbracht hat" | [
40545
] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung"
] | [
"Griechenland",
"Athen"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p><em>Dies ist eine Übersetzung eines Eintrags des Blogs <a href="http://www.occupied-london.org/blog">www.occupied-london.org/blog</a></em><br>(04.36 GMT+2)Ich bin gerade auf Grund von sehr unglücklichen persönlichen Umständen zurückgekehrt vom Syntagma Platz (hatte eigentlich geplant geplant über nacht zu bleiben) und möchte den folgenden Bericht geben:<br> | <p><em>Dies ist eine Übersetzung eines Eintrags des Blogs <a href="http://www.occupied-london.org/blog">www.occupied-london.org/blog</a></em><br>(04.36 GMT+2)Ich bin gerade auf Grund von sehr unglücklichen persönlichen Umständen zurückgekehrt vom Syntagma Platz (hatte eigentlich geplant geplant über nacht zu bleiben) und möchte den folgenden Bericht geben:<br><!--break--></p><p> </p><p>1) Die Menschen, die heute auf die Straße gekommen sind, waren buchstäblich Hunderte und Tausende; glaubt nicht den Schätzungen, die ihre Anzahl massiv untertreiben. Um acht Uhr abends waren der gesamte Sytagmaplatz und seine angrenzenden Straßen voll, was ca. 100.000 Menschen bedeutet. Wenn man den Strom an Menschen ab sechs Uhr und die Tatsache, dass Menschen beständig kamen und gingen mit einbezieht sprechen wir buchstäblich von Hunderttausenden - eine Teilname, die jegliche Erwartungen in den Schatten stellte.<br><br>2) Die Nationalisten haben eine große Niederlage erlitten. Wir sprechen über eine enorme Menge und in ihr waren insgesamt drei griechische Flaggen, eine Zahl die sogar geringer ist als diejenige bei Generalstreiks. Somit war die Panikmache, dass es sich um eine nationalistische Falle handle, unbegründet. ganz im Gegenteil!<br><br>3) Ja, die Menge war gemischt, unerfahren und heterogen - aber sind Athener_innen nicht so? Die Tatsache, dass so viele Menschen mit unterschiedlichen Philosophien miteinander auskamen stellt für mich einen großen Sieg dar. Vielleicht war es für die Hälfte dieser Menschen die erste oder zweite Mobilisierung. Noch einmal: Sehr toll von ihnen, auf die Straße zu gehen, selbst falls sie ihre Vorurteile und Befangenheiten mitbrachten.<br><br>(Weiter geht's in den Kommentaren.)</p> | _Dies ist eine Übersetzung eines Eintrags des Blogs[www.occupied-
london.org/blog](http://www.occupied-london.org/blog)_
(04.36 GMT+2)Ich bin gerade auf Grund von sehr unglücklichen persönlichen
Umständen zurückgekehrt vom Syntagma Platz (hatte eigentlich geplant geplant
über nacht zu bleiben) und möchte den folgenden Bericht geben:
1) Die Menschen, die heute auf die Straße gekommen sind, waren buchstäblich
Hunderte und Tausende; glaubt nicht den Schätzungen, die ihre Anzahl massiv
untertreiben. Um acht Uhr abends waren der gesamte Sytagmaplatz und seine
angrenzenden Straßen voll, was ca. 100.000 Menschen bedeutet. Wenn man den
Strom an Menschen ab sechs Uhr und die Tatsache, dass Menschen beständig kamen
und gingen mit einbezieht sprechen wir buchstäblich von Hunderttausenden -
eine Teilname, die jegliche Erwartungen in den Schatten stellte.
2) Die Nationalisten haben eine große Niederlage erlitten. Wir sprechen über
eine enorme Menge und in ihr waren insgesamt drei griechische Flaggen, eine
Zahl die sogar geringer ist als diejenige bei Generalstreiks. Somit war die
Panikmache, dass es sich um eine nationalistische Falle handle, unbegründet.
ganz im Gegenteil!
3) Ja, die Menge war gemischt, unerfahren und heterogen - aber sind
Athener_innen nicht so? Die Tatsache, dass so viele Menschen mit
unterschiedlichen Philosophien miteinander auskamen stellt für mich einen
großen Sieg dar. Vielleicht war es für die Hälfte dieser Menschen die erste
oder zweite Mobilisierung. Noch einmal: Sehr toll von ihnen, auf die Straße zu
gehen, selbst falls sie ihre Vorurteile und Befangenheiten mitbrachten.
(Weiter geht's in den Kommentaren.) |
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79,353 | story | de | 0 | 0 | tempestcultivator | 1,361,388,725 | [Halkidiki] Der Brandanschlag auf die Baustelle von „Hellas Gold“ und seine Auswirkungen | [
79354,
79355,
79356,
79357
] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Ökologie",
"Repression"
] | [
"Chalkidiki",
"Griechenland",
"Thessaloniki"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p>In der Nacht von 16. auf 17. Februar
2013 fand im Skouries Wald im Nordosten Halkidikis ein Brandanschlag
statt. Ziel war eine Baustelle der Bergbaugesellschaft „Hellas
Gold“. Ein erster Bericht des Pro-Bergbau-Blogs „Citizen of the
Aristotelis Municipality“ spricht von ca. 50-70 Menschen, die
Sturmhauben trugen, die gegen Mitternacht mit Schrotflinten und
Molotowcocktails bewaffnet in das Gelände eintrangen und Ausrüstung,
sowie Fahrzeuge in Brand steckten. Laut dem Bericht wurden zwei
Sicherheitsbeamte der Baustelle als Geiseln genommen, mit Petroleum
übergossen und ihnen angedroht, sie an zu zünden.</p><p> | <p>In der Nacht von 16. auf 17. Februar
2013 fand im Skouries Wald im Nordosten Halkidikis ein Brandanschlag
statt. Ziel war eine Baustelle der Bergbaugesellschaft „Hellas
Gold“. Ein erster Bericht des Pro-Bergbau-Blogs „Citizen of the
Aristotelis Municipality“ spricht von ca. 50-70 Menschen, die
Sturmhauben trugen, die gegen Mitternacht mit Schrotflinten und
Molotowcocktails bewaffnet in das Gelände eintrangen und Ausrüstung,
sowie Fahrzeuge in Brand steckten. Laut dem Bericht wurden zwei
Sicherheitsbeamte der Baustelle als Geiseln genommen, mit Petroleum
übergossen und ihnen angedroht, sie an zu zünden.</p><p><!--break-->„Hellas Gold“ ist eine Tochterfirma
der Kanadischen Bergbaugesellschaft „Eldorado Gold“, deren Wert
an der Torontoer Börse um 6% gefallen ist, nach dem die Nachricht
des Angriffs publik wurde.</p>
<p> </p>
<p>Der Skouries Wald stellt das Zentrum
des Streits zwischen „Hellas Gold“, die zu 95% zu „Eldorado
Gold“ gehört und zu 5% im Besitz der öffentlichen
Arbeitsgesellschaft „Hellaktor“ ist, und der lokalen Gemeinschaft
dar.</p>
<p>Während „Hellas Gold“ behauptet
durch den Abbau von Kupfer und Gold in dem Gebiet an die 5000
direkten und indirekten Jobs zu schaffen, befürchtet die ansässige
Bevölkerung, dass durch den massiven Schaden an der Umwelt die
lokale Wirtschaft (Landwirtschaft, Viehzucht, Fischereien,
Bienenzucht, Lebensmittelverarbeitung und Tourismus) zusammenbrechen
wird und viele Menschen in die Arbeitslosigkeit stürzen werden.
Gestützt wird diese Befürchtung durch diverse unabhängige,
wissenschaftliche Untersuchungen von z.B. der Aristoteles Universität
von Thessaloniki.</p>
<p>Tatsache ist, dass die Regierung die
Pläne der Bergbaugesellschaft auch mit repressiven Polizeieinsätzen
gegen Demonstrationen der lokalen Bevölkerung wie z.B. am 9. und 21.
Oktober 2012 unterstützt.</p>
<p> </p>
<p>Nach wie vor herrscht Verwirrung
darüber, was genau in der Nacht von 16. auf 17. Februar vorgefallen
ist. Das die beiden Sicherheitsbeamten tatsächlich als Geiseln
genommen wurden und mit Petroleum übergossen wurden, konnte bei
keiner Pressekonferenz von „Hellas Gold“ oder „Eldorado Gold“
bestätigt werden. Trotzdem verbreiteten die Medien diese Nachricht.</p>
<p>Laut der griechischen
Nachrichtenwebsite TVXS berichteten lokale Medien, die sich auf
Polizeiaussagen beziehen, dass es zu keiner Geiselnahme kam, sondern
die Sicherheitsbeamten den Rückzug antraten, als sie eine Gruppe von
ca. 40 Menschen bemerkten, die in das Gelände von „Hellas Gold“
eintrangen.¹ Die offizielle Erklärung durch das Ministerium für
öffentliche Ordnung, die von Minister Nikos Dendias abgegeben wurde
nach dem er nach Polygyros (Haupstadt von Halkidiki) gereist ist,
erwähnt keine spezifischen Ereignisse oder Details; In der
Aussendung heißt es nur: „Erstens, ist Griechenland ein
europäischer Staat nach dem Rechtsgrundsatz. Zweitens, haben wir
alle die Verpflichtung, die Möglichkeit von Auslandsinvestitionen in
diesem Land zu sichern. Es ist wohl bekannt, dass das die einzige
Lösung ist, dem riesigen und dramatischen Problem der
Arbeitslosigkeit gegenüberzustehen. Danke.“</p>
<p>Auch die Bilder der
Überwachungskameras, die in den Medien veröffentlicht wurden,
zeigen keine Geiselnahme.</p>
<p>Es gibt also keine haltbaren Hinweise
auf eine Geiselnahme, auch wenn dies in diversen TV talk-shows
wiederholt behauptet wird und auch von Sicherheitsbeamten gegenüber
der Polizei behauptet wird.</p>
<p> </p>
<p>Die Polizei reagierte am Morgen des 17.
Februar mit einer Welle von willkürlichen Festnahmen. Lokale
Bewohner_innen erzählten, dass unter den ersten 27 in den
Bergdörfern rund um Skouries festgenommenen Personen auch einige
Angestellte der Bergbaugesellschaft waren, die hinter den Bauplänen
von „Hellas Gold“ stehen. Diese erste Gruppe an Festgenommenen
wurde wieder freigelassen. Auch eine Gruppe von vier Menschen die
wenig später festgenommen wurden, wurde nach mehreren Stunden wieder
freigelassen. Ernster wurde es, als ein Haftbefehl gegen drei
bekannte Gmeindemitglieder erlassen wurde, die sich gegen das
Bergbauprojekt engagieren. Ihren Namen sind Lazaros Toskas, Tolis
Papageorgiou und Maria Kadoglou. Der Haftbefehl basierte auf den
Aussagen von Sicherheitsbeamten gegenüber der Polizei, wonach diese
als Geiseln genommen wurden und mit Petroleum übergossen wurden.
Einer der Sicherheitsbeamten behauptete, dass die drei die
Drahtzieher der Attacke wären, da sie „alle drei in Postings im
Internet und in Statements den Medien gegenüber die Gegner [des
Bergbauprojekts; anm.] zu gewalttätigen Aktionen anstifteten“. Ein
weiterer behauptete, dass „Tolis Papageorgiou erst kürzlich in
einer Rede in Komotini sagte, er sei gegen Bergbau und ihn
interessiert es nicht, ob bei dem Kampf Menschen ums Leben kommen,
Lazaros Toskas ist in jedem Protest gegen die Bergbaugesellschaft
präsent und Maria Kadoglou stachelt auf ihrer Homepage Menschen zum
Protest gegen die Bergbaugesellschaft an.“²</p>
<p> </p>
<p>Der Polizei gelang es, Lazaros Toskas
zu verhaften und überstellte ihn nach Polygyros, wo am 18. Februar
ein Prozess gegen ihn statt finden sollte. Papageorgiou und Kadoglou
konnten nicht ausfindig gemacht werden.</p>
<p>Im Internet war eine Welle von
Solidaritätsbekundungen für Toskas zu beobachten. Auch ein lokales
Mitglied von SYRIZA sicherte die volle Unterstützung seiner Partei
zu und verurteilte gleichzeitig die Verhaftung. Vor dem
Gerichtsgebäude gab es am 18. Februar eine Solidaritätskundgebung
und Toskas wurde lautstark empfangen, als er auf Bewährung frei kam.
Toskas strebt nun eine Gegenklage an.</p>
<p> </p>
<p>Die Staatsanwaltschaft von Polygyros
schickte die Anklage-Dokumente an die Polizei zurück und forderte
weitere Beweise, um die Anklage fortzusetzen. Mittlerweile liegen die
Akten bei einem Ermittlungsbeamten in Thessaloniki, der prüfen soll,
ob es sich bei dem Angriff auf die Baustelle um einen Akt von
Terrorismus handelt.</p>
<p> </p>
<p>Der Angriff auf die Baustelle erreichte
eine breitere Berichterstattung über die Problematik in Halkidiki in
Massenmedien. Die letzten Monate hatten fast ausschließlich lokale
Medien über das Bergbauprojekt berichtet. In die talk-shows wurden
jedoch im Wesentlichen nur lokale und nationale Politiker_innen
eingeladen, die hinter dem Bergbauprojekt stehen (insbesondere der
Bürgermeister der Region, Christos Pachtas, dem von Gegner_innen des
Projekts vorgeworfen wird, er würde hinter diversen zweifelhaften
Transaktionen stehen, durch die die Gruben 2003 in die Hände von
„Hellas Gold“ fielen. Zu dieser Zeit war Christos Pachtas
Vizefinanzminister.). Auch wurde viel über die angebliche
Geiselnahme diskutiert, ungeachtet aller Tatsachen, die darauf
hindeuten, dass diese Behauptungen falsch sind.</p>
<p> </p>
<p>Am 19. Februar wurden weitere Personen
aus den Dörfern Ierissos und Megali Panagia verhaftet. Die Polizei
war jedoch nicht im Stande, Anklage zu erheben, oder jemanden
glaubwürdig zu beschuldigen. Lokale Aktivist_innen berichten jedoch,
dass die Verhafteten DNA-Proben abgeben mussten und ihnen mit
Strafverfolgung wegen Gehorsamsverweigerung gedroht wurde, sollten
sie zukünftige Proteste nicht unterlassen.</p>
<p> </p>
<p><b>Updates, 20. Februar 2013 – 10.20
Uhr:</b></p>
<p>Ein_e lokale_r
Einwohner_in bestätigte, dass die Polizei DNA-Proben von den
Verhafteten nimmt und mit Verhaftung wegen Gehorsamsverweigerung
droht. Weiters wurden die Kennzeichen von Autos, die in der Nähe
eines Antibergwerkskoordinationstreffens abgestellt waren, von der
Polizei notiert. Das Treffen fand in Ierissos statt. Auf dem Treffen
wurde eine Demonstration gegen das Bergbauprojekt beschlossen, die am
24. Februar in Megali Panagia statt finden soll.</p><p> </p><p>Weitere Informationen folgen in Kürze.</p><p> </p><p><strong>Solidarität kennt keine Grenzen!</strong></p><p><strong>Für einen schwarzen Februar!</strong></p>
<p> </p>
<p>¹Die Polizei gab mehrere Erklärungen
per Mail und durch Polizeisprecher_innen ab, veröffentlichte jedoch
keine offizielle Presseerklärung auf ihrer Homepage.</p>
<p> </p>
<p>²<span>Der Blog, den
Maria Kadoglou betreibt, heißt „Hellenic Mining Watch“ und ist
eine wertvolle Quelle für Informationen über den Bergbau, Pläne
der Bergbaugesellschaft und Aktivitäten in Griechenland.</span></p> | In der Nacht von 16. auf 17. Februar 2013 fand im Skouries Wald im Nordosten
Halkidikis ein Brandanschlag statt. Ziel war eine Baustelle der
Bergbaugesellschaft „Hellas Gold“. Ein erster Bericht des Pro-Bergbau-Blogs
„Citizen of the Aristotelis Municipality“ spricht von ca. 50-70 Menschen, die
Sturmhauben trugen, die gegen Mitternacht mit Schrotflinten und
Molotowcocktails bewaffnet in das Gelände eintrangen und Ausrüstung, sowie
Fahrzeuge in Brand steckten. Laut dem Bericht wurden zwei Sicherheitsbeamte
der Baustelle als Geiseln genommen, mit Petroleum übergossen und ihnen
angedroht, sie an zu zünden.
„Hellas Gold“ ist eine Tochterfirma der Kanadischen Bergbaugesellschaft
„Eldorado Gold“, deren Wert an der Torontoer Börse um 6% gefallen ist, nach
dem die Nachricht des Angriffs publik wurde.
Der Skouries Wald stellt das Zentrum des Streits zwischen „Hellas Gold“, die
zu 95% zu „Eldorado Gold“ gehört und zu 5% im Besitz der öffentlichen
Arbeitsgesellschaft „Hellaktor“ ist, und der lokalen Gemeinschaft dar.
Während „Hellas Gold“ behauptet durch den Abbau von Kupfer und Gold in dem
Gebiet an die 5000 direkten und indirekten Jobs zu schaffen, befürchtet die
ansässige Bevölkerung, dass durch den massiven Schaden an der Umwelt die
lokale Wirtschaft (Landwirtschaft, Viehzucht, Fischereien, Bienenzucht,
Lebensmittelverarbeitung und Tourismus) zusammenbrechen wird und viele
Menschen in die Arbeitslosigkeit stürzen werden. Gestützt wird diese
Befürchtung durch diverse unabhängige, wissenschaftliche Untersuchungen von
z.B. der Aristoteles Universität von Thessaloniki.
Tatsache ist, dass die Regierung die Pläne der Bergbaugesellschaft auch mit
repressiven Polizeieinsätzen gegen Demonstrationen der lokalen Bevölkerung wie
z.B. am 9. und 21. Oktober 2012 unterstützt.
Nach wie vor herrscht Verwirrung darüber, was genau in der Nacht von 16. auf
17. Februar vorgefallen ist. Das die beiden Sicherheitsbeamten tatsächlich als
Geiseln genommen wurden und mit Petroleum übergossen wurden, konnte bei keiner
Pressekonferenz von „Hellas Gold“ oder „Eldorado Gold“ bestätigt werden.
Trotzdem verbreiteten die Medien diese Nachricht.
Laut der griechischen Nachrichtenwebsite TVXS berichteten lokale Medien, die
sich auf Polizeiaussagen beziehen, dass es zu keiner Geiselnahme kam, sondern
die Sicherheitsbeamten den Rückzug antraten, als sie eine Gruppe von ca. 40
Menschen bemerkten, die in das Gelände von „Hellas Gold“ eintrangen.¹ Die
offizielle Erklärung durch das Ministerium für öffentliche Ordnung, die von
Minister Nikos Dendias abgegeben wurde nach dem er nach Polygyros (Haupstadt
von Halkidiki) gereist ist, erwähnt keine spezifischen Ereignisse oder
Details; In der Aussendung heißt es nur: „Erstens, ist Griechenland ein
europäischer Staat nach dem Rechtsgrundsatz. Zweitens, haben wir alle die
Verpflichtung, die Möglichkeit von Auslandsinvestitionen in diesem Land zu
sichern. Es ist wohl bekannt, dass das die einzige Lösung ist, dem riesigen
und dramatischen Problem der Arbeitslosigkeit gegenüberzustehen. Danke.“
Auch die Bilder der Überwachungskameras, die in den Medien veröffentlicht
wurden, zeigen keine Geiselnahme.
Es gibt also keine haltbaren Hinweise auf eine Geiselnahme, auch wenn dies in
diversen TV talk-shows wiederholt behauptet wird und auch von
Sicherheitsbeamten gegenüber der Polizei behauptet wird.
Die Polizei reagierte am Morgen des 17. Februar mit einer Welle von
willkürlichen Festnahmen. Lokale Bewohner_innen erzählten, dass unter den
ersten 27 in den Bergdörfern rund um Skouries festgenommenen Personen auch
einige Angestellte der Bergbaugesellschaft waren, die hinter den Bauplänen von
„Hellas Gold“ stehen. Diese erste Gruppe an Festgenommenen wurde wieder
freigelassen. Auch eine Gruppe von vier Menschen die wenig später festgenommen
wurden, wurde nach mehreren Stunden wieder freigelassen. Ernster wurde es, als
ein Haftbefehl gegen drei bekannte Gmeindemitglieder erlassen wurde, die sich
gegen das Bergbauprojekt engagieren. Ihren Namen sind Lazaros Toskas, Tolis
Papageorgiou und Maria Kadoglou. Der Haftbefehl basierte auf den Aussagen von
Sicherheitsbeamten gegenüber der Polizei, wonach diese als Geiseln genommen
wurden und mit Petroleum übergossen wurden. Einer der Sicherheitsbeamten
behauptete, dass die drei die Drahtzieher der Attacke wären, da sie „alle drei
in Postings im Internet und in Statements den Medien gegenüber die Gegner [des
Bergbauprojekts; anm.] zu gewalttätigen Aktionen anstifteten“. Ein weiterer
behauptete, dass „Tolis Papageorgiou erst kürzlich in einer Rede in Komotini
sagte, er sei gegen Bergbau und ihn interessiert es nicht, ob bei dem Kampf
Menschen ums Leben kommen, Lazaros Toskas ist in jedem Protest gegen die
Bergbaugesellschaft präsent und Maria Kadoglou stachelt auf ihrer Homepage
Menschen zum Protest gegen die Bergbaugesellschaft an.“²
Der Polizei gelang es, Lazaros Toskas zu verhaften und überstellte ihn nach
Polygyros, wo am 18. Februar ein Prozess gegen ihn statt finden sollte.
Papageorgiou und Kadoglou konnten nicht ausfindig gemacht werden.
Im Internet war eine Welle von Solidaritätsbekundungen für Toskas zu
beobachten. Auch ein lokales Mitglied von SYRIZA sicherte die volle
Unterstützung seiner Partei zu und verurteilte gleichzeitig die Verhaftung.
Vor dem Gerichtsgebäude gab es am 18. Februar eine Solidaritätskundgebung und
Toskas wurde lautstark empfangen, als er auf Bewährung frei kam. Toskas strebt
nun eine Gegenklage an.
Die Staatsanwaltschaft von Polygyros schickte die Anklage-Dokumente an die
Polizei zurück und forderte weitere Beweise, um die Anklage fortzusetzen.
Mittlerweile liegen die Akten bei einem Ermittlungsbeamten in Thessaloniki,
der prüfen soll, ob es sich bei dem Angriff auf die Baustelle um einen Akt von
Terrorismus handelt.
Der Angriff auf die Baustelle erreichte eine breitere Berichterstattung über
die Problematik in Halkidiki in Massenmedien. Die letzten Monate hatten fast
ausschließlich lokale Medien über das Bergbauprojekt berichtet. In die talk-
shows wurden jedoch im Wesentlichen nur lokale und nationale Politiker_innen
eingeladen, die hinter dem Bergbauprojekt stehen (insbesondere der
Bürgermeister der Region, Christos Pachtas, dem von Gegner_innen des Projekts
vorgeworfen wird, er würde hinter diversen zweifelhaften Transaktionen stehen,
durch die die Gruben 2003 in die Hände von „Hellas Gold“ fielen. Zu dieser
Zeit war Christos Pachtas Vizefinanzminister.). Auch wurde viel über die
angebliche Geiselnahme diskutiert, ungeachtet aller Tatsachen, die darauf
hindeuten, dass diese Behauptungen falsch sind.
Am 19. Februar wurden weitere Personen aus den Dörfern Ierissos und Megali
Panagia verhaftet. Die Polizei war jedoch nicht im Stande, Anklage zu erheben,
oder jemanden glaubwürdig zu beschuldigen. Lokale Aktivist_innen berichten
jedoch, dass die Verhafteten DNA-Proben abgeben mussten und ihnen mit
Strafverfolgung wegen Gehorsamsverweigerung gedroht wurde, sollten sie
zukünftige Proteste nicht unterlassen.
**Updates, 20. Februar 2013 – 10.20 Uhr:**
Ein_e lokale_r Einwohner_in bestätigte, dass die Polizei DNA-Proben von den
Verhafteten nimmt und mit Verhaftung wegen Gehorsamsverweigerung droht.
Weiters wurden die Kennzeichen von Autos, die in der Nähe eines
Antibergwerkskoordinationstreffens abgestellt waren, von der Polizei notiert.
Das Treffen fand in Ierissos statt. Auf dem Treffen wurde eine Demonstration
gegen das Bergbauprojekt beschlossen, die am 24\. Februar in Megali Panagia
statt finden soll.
Weitere Informationen folgen in Kürze.
**Solidarität kennt keine Grenzen!**
**Für einen schwarzen Februar!**
¹Die Polizei gab mehrere Erklärungen per Mail und durch Polizeisprecher_innen
ab, veröffentlichte jedoch keine offizielle Presseerklärung auf ihrer
Homepage.
²Der Blog, den Maria Kadoglou betreibt, heißt „Hellenic Mining Watch“ und ist
eine wertvolle Quelle für Informationen über den Bergbau, Pläne der
Bergbaugesellschaft und Aktivitäten in Griechenland. |
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175,912 | event | de | 0 | 0 | soli | 1,460,737,103 | Ende-Gelände Aktionsnachmittag | [] | [
"Ökologie"
] | [
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p><span><span><span><span><span><span>Im
Rahmen der Aktion Ende Gelände wird vom 13.-16, Mai in der Lausitz mit
kreativen zivilem Ungehorsam gegen den Braunkohleabbau demonstriert
werden.
In Verbindung dazu findet am 16. April von 14-18 Uhr in der KTS ein
Aktionstraining statt. Zudem wird es die Möglichkeit geben Banner zu
malen und Bezugsgruppen zu bilden. Am Abend wird es zudem eine Soli-Vokü
und Party geben.
Ab in die Grube, raus aus der Kohle! | <p><span><span><span><span><span><span>Im
Rahmen der Aktion Ende Gelände wird vom 13.-16, Mai in der Lausitz mit
kreativen zivilem Ungehorsam gegen den Braunkohleabbau demonstriert
werden.
In Verbindung dazu findet am 16. April von 14-18 Uhr in der KTS ein
Aktionstraining statt. Zudem wird es die Möglichkeit geben Banner zu
malen und Bezugsgruppen zu bilden. Am Abend wird es zudem eine Soli-Vokü
und Party geben.
Ab in die Grube, raus aus der Kohle!<!--break-->
</span></span></span></span></span></span></p><p> </p><p>Diese Veranstaltung findet in der <a href="http://www.kts-freiburg.org/spip/spip.php">KTS Freiburg</a> in der Baslerstraße 103, 79100 Freiburg.</p> | Im Rahmen der Aktion Ende Gelände wird vom 13.-16, Mai in der Lausitz mit
kreativen zivilem Ungehorsam gegen den Braunkohleabbau demonstriert werden. In
Verbindung dazu findet am 16. April von 14-18 Uhr in der KTS ein
Aktionstraining statt. Zudem wird es die Möglichkeit geben Banner zu malen und
Bezugsgruppen zu bilden. Am Abend wird es zudem eine Soli-Vokü und Party
geben. Ab in die Grube, raus aus der Kohle!
Diese Veranstaltung findet in der [KTS Freiburg](http://www.kts-
freiburg.org/spip/spip.php) in der Baslerstraße 103, 79100 Freiburg. |
||
29,444 | event | de | 0 | 226 | FAU Freiburg | 1,291,118,185 | FAU-Treffen | [] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung"
] | [
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Wer Interesse hat uns kennenzulernen und Lust hat sich mit uns zusammen zu organisieren, sei hiermit eingeladen.<br>
Wir treffen uns immer den <strong>ersten Sonntag</strong> im Monat in der KTS.</p><p>Wir freuen uns auf weitere Mitstreiter _Innen!</p><p>Wir kriegen nur wofür wir kämpfen! <a title="FAU-Freiburg" href="http://www.fau.org/freiburg">FAU-Freiburg</a></p><p> | <p>Wer Interesse hat uns kennenzulernen und Lust hat sich mit uns zusammen zu organisieren, sei hiermit eingeladen.<br>
Wir treffen uns immer den <strong>ersten Sonntag</strong> im Monat in der KTS.</p><p>Wir freuen uns auf weitere Mitstreiter _Innen!</p><p>Wir kriegen nur wofür wir kämpfen! <a title="FAU-Freiburg" href="http://www.fau.org/freiburg">FAU-Freiburg</a></p><p><!--break--></p><p> </p><p>Weitere Termine:</p><p>- <strong>jeden Freitag </strong>ab <em>18 Uhr</em> im <a href="http://annefreiburg.blogsport.de/category/gartenstrasse-19/">Infoladen Gartenstrasse</a><strong> </strong><em> (Gartenstr. 19)</em></p><p>- <strong>3. Sonntag</strong> im Monat 18 Uhr zum Thema <strong>Leiharbeit</strong> in der <a href="https://www.fau.org/ortsgruppen/freiburg/art_090712-164136">FABRIK e.V.</a>
<br>Sowie Veranstaltungen die extra angekündigt werden. </p> | Wer Interesse hat uns kennenzulernen und Lust hat sich mit uns zusammen zu
organisieren, sei hiermit eingeladen.
Wir treffen uns immer den **ersten Sonntag** im Monat in der KTS.
Wir freuen uns auf weitere Mitstreiter _Innen!
Wir kriegen nur wofür wir kämpfen! [FAU-Freiburg](http://www.fau.org/freiburg
"FAU-Freiburg")
Weitere Termine:
\- **jeden Freitag** ab _18 Uhr_ im [Infoladen
Gartenstrasse](http://annefreiburg.blogsport.de/category/gartenstrasse-19/)
****_(Gartenstr. 19)_
\- **3\. Sonntag** im Monat 18 Uhr zum Thema **Leiharbeit** in der [FABRIK
e.V.](https://www.fau.org/ortsgruppen/freiburg/art_090712-164136)
Sowie Veranstaltungen die extra angekündigt werden. |
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12,859 | story | de | 0 | 60 | http://de.indymedia.org/2009/10/264480.shtml | 1,256,856,518 | CASTOR-Transport nach Ahaus rollt bald! | [
12860
] | [
"Ökologie"
] | [
"Münster (Westfalen)",
"Ahaus",
"Jülich"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p>Abgebrannte Brennelemente aus dem Forschungszentrum Jülich sollen im Brennelement-Zwischenlager Ahaus (BZA) eingelagert werden. "Wir haben einen entsprechenden Antrag beim Bundesamt für Strahlenschutz gestellt", erklärte am Dienstag BZA-Pressesprecher Burghard Rosen. Es verdichten sich die Hinweise dafür, dass der Castor-Transport bald rollen könnte! | <p>Abgebrannte Brennelemente aus dem Forschungszentrum Jülich sollen im Brennelement-Zwischenlager Ahaus (BZA) eingelagert werden. "Wir haben einen entsprechenden Antrag beim Bundesamt für Strahlenschutz gestellt", erklärte am Dienstag BZA-Pressesprecher Burghard Rosen. Es verdichten sich die Hinweise dafür, dass der Castor-Transport bald rollen könnte! <!--break--></p>
<p> </p><!-- end abstract -->
<div class="content">305 THTR-Behälter im Ahauser Lager sind baugleich mit den 152 Behältern, die aus Jülich nach Ahaus gebracht werden sollen. Ende September hat die GNS, die Gesellschaft für Nuklear-Service mit Sitz in Ahaus, mit Antrag an das Bundesamt für Strahlenschutz Interesse an den Jülicher Kugeln bekundet. </div>
<div class="content">Das GNS-Zwischenlager im münsterländischen Ahaus ist nur zu fünf Prozent ausgelastet. «Natürlich käme uns eine diesbezügliche Genehmigung entgegen», so der FZ-Sprecher. </div>
<div class="content"><br>Die Castor-Transporte könnte Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres per Schiene geschehen. <br><br><a href="http://www.wmtv-online.de/regionale-news/newseinzelansichtregional/article/atomkraftgegner-wollen-in-ahaus-demonstrieren.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=9&cHash=eac7e1423e"><span style="text-decoration: underline;"><span style="color: rgb(0, 0, 255);">Bericht</span></span></a> <a href="http://www.wmtv-online.de/regionale-news/newseinzelansichtregional/article/atomkraftgegner-wollen-in-ahaus-demonstrieren.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=9&cHash=eac7e1423e%20">im lokalen Kabel-Fernsehen</a></div>
<div class="content"><br><a href="http://www.sofa-ms.de/home.html"><span style="text-decoration: underline;"><span style="color: rgb(0, 0, 255);">SOFA</span></span></a> <a href="http://www.sofa-ms.de/home.html">Muenster<br></a></div>
<div class="content">Weitere Infos folgen noch! </div>
<div class="content"><a href="http://de.indymedia.org/2009/10/264480.shtml">Siehe Proteste</a><br><br></div> | Abgebrannte Brennelemente aus dem Forschungszentrum Jülich sollen im
Brennelement-Zwischenlager Ahaus (BZA) eingelagert werden. "Wir haben einen
entsprechenden Antrag beim Bundesamt für Strahlenschutz gestellt", erklärte am
Dienstag BZA-Pressesprecher Burghard Rosen. Es verdichten sich die Hinweise
dafür, dass der Castor-Transport bald rollen könnte!
305 THTR-Behälter im Ahauser Lager sind baugleich mit den 152 Behältern, die
aus Jülich nach Ahaus gebracht werden sollen. Ende September hat die GNS, die
Gesellschaft für Nuklear-Service mit Sitz in Ahaus, mit Antrag an das
Bundesamt für Strahlenschutz Interesse an den Jülicher Kugeln bekundet.
Das GNS-Zwischenlager im münsterländischen Ahaus ist nur zu fünf Prozent
ausgelastet. «Natürlich käme uns eine diesbezügliche Genehmigung entgegen», so
der FZ-Sprecher.
Die Castor-Transporte könnte Ende dieses Jahres oder Anfang nächsten Jahres
per Schiene geschehen.
[Bericht](http://www.wmtv-online.de/regionale-
news/newseinzelansichtregional/article/atomkraftgegner-wollen-in-ahaus-
demonstrieren.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=9&cHash=eac7e1423e) [im lokalen
Kabel-Fernsehen](http://www.wmtv-online.de/regionale-
news/newseinzelansichtregional/article/atomkraftgegner-wollen-in-ahaus-
demonstrieren.html?tx_ttnews%5BbackPid%5D=9&cHash=eac7e1423e%20)
[SOFA](http://www.sofa-ms.de/home.html) [Muenster
](http://www.sofa-ms.de/home.html)
Weitere Infos folgen noch!
[Siehe Proteste](http://de.indymedia.org/2009/10/264480.shtml) |
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164,239 | story | de | 0 | 0 | spreadthewords | 1,452,096,819 | [Statements from Refugees] Spread the Words neues Heft / new booklet | [
164240,
164241
] | [
"Antirassismus & Migration",
"Medienaktivismus & Internet",
"Repression"
] | [
"Weltweit"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p>Die Menschen sind die Expert_Innen ihrer Lage. Alles was sie sagen
ist politisch und wichtig. Die Idee der Statements ist, dass Personen, welche starke
Erfahrungen mit (nationalen) Grenzen haben, selbst entscheiden
sollen, worüber sie reden wollen und auf welche Weise. Zudem sollen
sie sich nicht vor gewissen Fragen (erneut) rechtfertigen müssen,
wie z.B.: „Warum bist du hier?“.</p><p> | <p>Die Menschen sind die Expert_Innen ihrer Lage. Alles was sie sagen
ist politisch und wichtig. Die Idee der Statements ist, dass Personen, welche starke
Erfahrungen mit (nationalen) Grenzen haben, selbst entscheiden
sollen, worüber sie reden wollen und auf welche Weise. Zudem sollen
sie sich nicht vor gewissen Fragen (erneut) rechtfertigen müssen,
wie z.B.: „Warum bist du hier?“.</p><p><!--break--></p><p>
Wir glauben dass dieses Expertisen Wissen genutz werden kann um
einer Asylfeindlichen Gesinung und einem rassistischen Diskurs zu
einem kleinem Teil entgegenzutreten. Das soll nicht heißen, dass es
die Lösung ist, sondern der Versuch einen Beitrag bei der suche
dieser / diesen zu leisten.</p><p> </p><p>Also in english and french</p><p>aussis en francais et en anglais</p><p><span style="color: #000000;"><br>
<a href="http://www.spread-the-words.de/wp-content/uploads/2015/12/Spreadthewords-Heft-2-0116.pdf">Ladet</a></span> das neue Heft herunter
Spread the words...(deutsch)
Heft 2 / 01.2016 (A6)<br>
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Heft 2 / 01.2016 (A6)<br>
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Heft 2 / 01.2016 (A6)<br>
<br>
<b>Spread the words...<br>
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<i><br>
english and french summary at the end</i><i><br>
</i><i> resume en francais et en anglais en bas</i><i><br>
</i><i> </i><br>
<br>
Blog mit Statements von Geflüchteten<br>
<br>
Die Menschen sind die Expert_Innen ihrer Lage. Alles was sie sagen
ist politisch und wichtig.<br>
<br>
Die Idee der Statements ist, dass Personen, welche starke
Erfahrungen mit (nationalen) Grenzen haben, selbst entscheiden
sollen, worüber sie reden wollen und auf welche Weise. Zudem sollen
sie sich nicht vor gewissen Fragen (erneut) rechtfertigen müssen,
wie z.B.: „Warum bist du hier?“.<br>
<br>
Die Statements wurden alle ohne Vorgabe einer bestimmten
Fragestellung festgehalten. Es wurde einfach nur gefragt: „Was
willst du sagen?“<br>
Die Wahl der Sprache soll auch ermöglicht werden. Was die Menschen
selbst an Informationen über sich preisgeben wollen, ob mit vollem
Namen, falschem Namen oder anonym, ob mit Bild oder ohne, soll
jede_r für sich entscheiden. Wir weisen nur zum Schluss nochmal
darauf hin, dass das Statement so viel wie möglich verbreitet werden
soll, sodass alle möglichen Einzelpersonen, Institutionen und
Gruppen Zugriff darauf haben. Wenn es dann keine Einwände gibt
werden die Stellungnahmen hochgeladen, gedruckt oder auf anderem
Wege verbreitet.<br>
<br>
Ihr findet die Statements auf dem Blog <a href="http://www.spread-the-words.de">www.spread-the-words.de</a><br>
Siehe auch auf Facebook (facebook.com/Spread-the-Words-458130507723854/)
(Jedoch sind hier weniger Sprachen und Informationen)<br>
<br>
<br>
Wir glauben dass dieses Expertisen Wissen genutz werden kann um
einer Asylfeindlichen Gesinung und einem rassistischen Diskurs zu
einem kleinem Teil entgegenzutreten. Das soll nicht heißen, dass es
die Lösung ist, sondern der Versuch einen Beitrag bei der suche
dieser / diesen zu leisten.<br>
<br>
<br>
Wir können jede Art von Hilfe gebrauchen, sei es Übersetzungen,
korrekturlesen (siehe mehr dazu auf der Seite unter Sprache und
Übersetzungen), den Blog zu verbreiten oder sonstige Unterstützung.
Solltet ihr Interessiet sein am Projekt mitzuarbeiten, würden wir
uns total freuen. Jede Hilfe ist willkommen. Schreibt uns einfach
an. <br>
<br>
Beste Grüße<br>
<br>
-----------------------------<br>
<br>
<br>
The idea of the statement is that people which have strong
experience with (national) borders have to decide for themselves
what they want to say and in which way. And that they do not have to
justify themselves (again) to certain questions (such as “Why are
you here?”).<br>
<br>
more information: <a href="http://www.spread-the-words.de/?lang=en">http://www.spread-the-words.de/?lang=en</a><br>
<br>
......................................................<br>
<br>
L’idée des déclarations est que les gens, qui ont une forte
expérience avec des frontières (nationales) doivent eux-mêmes
décider ce dont ils veulent parler et de quelle manière. Et qu’ils
ne doivent pas (à nouveau) se justifier devant certaines
questions(telles que «Pourquoi êtes-vous ici?”).<br>
Plus d'informations: <a href="http://www.spread-the-words.de/?lang=fr">http://www.spread-the-words.de/?lang=fr</a><br>
<br>
------------------------------<br>
<br>
<br>
</p><p><strong>Spread the words</strong></p><p><em>(spread-the-words.de)</em><strong><br></strong></p><p>Blog mit Statements von Geflüchteten</p><p> </p> | Die Menschen sind die Expert_Innen ihrer Lage. Alles was sie sagen ist
politisch und wichtig. Die Idee der Statements ist, dass Personen, welche
starke Erfahrungen mit (nationalen) Grenzen haben, selbst entscheiden sollen,
worüber sie reden wollen und auf welche Weise. Zudem sollen sie sich nicht vor
gewissen Fragen (erneut) rechtfertigen müssen, wie z.B.: „Warum bist du
hier?“.
Wir glauben dass dieses Expertisen Wissen genutz werden kann um einer
Asylfeindlichen Gesinung und einem rassistischen Diskurs zu einem kleinem Teil
entgegenzutreten. Das soll nicht heißen, dass es die Lösung ist, sondern der
Versuch einen Beitrag bei der suche dieser / diesen zu leisten.
Also in english and french
aussis en francais et en anglais
[Ladet](http://www.spread-the-words.de/wp-
content/uploads/2015/12/Spreadthewords-Heft-2-0116.pdf) das neue Heft herunter
Spread the words...(deutsch) Heft 2 / 01.2016 (A6)
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content/uploads/2015/12/Spreadthewords-Heft-2-0116.pdf) the new booklet Spread
the words...(german) Heft 2 / 01.2016 (A6)
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**Spread the words...
**[www.spread-the-words.de](http://www.spread-the-words.de)
facebook.com/Spread-the-Words-458130507723854/
_
english and french summary at the end_ _
__resume en francais et en anglais en bas_ _
___
Blog mit Statements von Geflüchteten
Die Menschen sind die Expert_Innen ihrer Lage. Alles was sie sagen ist
politisch und wichtig.
Die Idee der Statements ist, dass Personen, welche starke Erfahrungen mit
(nationalen) Grenzen haben, selbst entscheiden sollen, worüber sie reden
wollen und auf welche Weise. Zudem sollen sie sich nicht vor gewissen Fragen
(erneut) rechtfertigen müssen, wie z.B.: „Warum bist du hier?“.
Die Statements wurden alle ohne Vorgabe einer bestimmten Fragestellung
festgehalten. Es wurde einfach nur gefragt: „Was willst du sagen?“
Die Wahl der Sprache soll auch ermöglicht werden. Was die Menschen selbst an
Informationen über sich preisgeben wollen, ob mit vollem Namen, falschem Namen
oder anonym, ob mit Bild oder ohne, soll jede_r für sich entscheiden. Wir
weisen nur zum Schluss nochmal darauf hin, dass das Statement so viel wie
möglich verbreitet werden soll, sodass alle möglichen Einzelpersonen,
Institutionen und Gruppen Zugriff darauf haben. Wenn es dann keine Einwände
gibt werden die Stellungnahmen hochgeladen, gedruckt oder auf anderem Wege
verbreitet.
Ihr findet die Statements auf dem Blog [www.spread-the-
words.de](http://www.spread-the-words.de)
Siehe auch auf Facebook (facebook.com/Spread-the-Words-458130507723854/)
(Jedoch sind hier weniger Sprachen und Informationen)
Wir glauben dass dieses Expertisen Wissen genutz werden kann um einer
Asylfeindlichen Gesinung und einem rassistischen Diskurs zu einem kleinem Teil
entgegenzutreten. Das soll nicht heißen, dass es die Lösung ist, sondern der
Versuch einen Beitrag bei der suche dieser / diesen zu leisten.
Wir können jede Art von Hilfe gebrauchen, sei es Übersetzungen, korrekturlesen
(siehe mehr dazu auf der Seite unter Sprache und Übersetzungen), den Blog zu
verbreiten oder sonstige Unterstützung. Solltet ihr Interessiet sein am
Projekt mitzuarbeiten, würden wir uns total freuen. Jede Hilfe ist willkommen.
Schreibt uns einfach an.
Beste Grüße
\-----------------------------
The idea of the statement is that people which have strong experience with
(national) borders have to decide for themselves what they want to say and in
which way. And that they do not have to justify themselves (again) to certain
questions (such as “Why are you here?”).
more information: <http://www.spread-the-words.de/?lang=en>
......................................................
L’idée des déclarations est que les gens, qui ont une forte expérience avec
des frontières (nationales) doivent eux-mêmes décider ce dont ils veulent
parler et de quelle manière. Et qu’ils ne doivent pas (à nouveau) se justifier
devant certaines questions(telles que «Pourquoi êtes-vous ici?”).
Plus d'informations: <http://www.spread-the-words.de/?lang=fr>
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**Spread the words**
_(spread-the-words.de)_ **
**
Blog mit Statements von Geflüchteten |
||
125,625 | event | de | 0 | 0 | NOWKR | 1,414,234,764 | [WIEN] Den WKR-Kommers unmöglich machen | NOWKR | [
125626
] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Feminismus & Gender & Queer"
] | [
"Wien"
] | [
"A-Westen",
"Österreich"
] | [] | <p><em>Den WKR-Kommers am 29. November im Wiener Rathaus unmöglich machen! Antisemitische, sexistische, rassistische Verbindungen zu Geschichte!</em><span> Am 29. November soll im Wiener Rathauskeller ab 20 Uhr
der Kommers des Wiener Korporationsrings (WKR) stattfinden. Er stellt
eine festliche Veranstaltung dar, auf der – wie in jeglichem
burschenschaftlichen Zeremoniell – das rechte Wort zur rechten Zeit und
kühles Blondes gleichermaßen im Vordergrund stehen. Die 20 Korporationen
des WKR, die sich politisch in einem Spektrum zwischen
national-freiheitlich, deutschnational bis offen rechtsextrem und
neonazistisch bewegen, veranstalten auch jedes Jahr den Akademikerball,
gegen den auch 2015 massive Proteste und Blockaden angekündigt sind. | <p><em>Den WKR-Kommers am 29. November im Wiener Rathaus unmöglich machen! Antisemitische, sexistische, rassistische Verbindungen zu Geschichte!</em><span> Am 29. November soll im Wiener Rathauskeller ab 20 Uhr
der Kommers des Wiener Korporationsrings (WKR) stattfinden. Er stellt
eine festliche Veranstaltung dar, auf der – wie in jeglichem
burschenschaftlichen Zeremoniell – das rechte Wort zur rechten Zeit und
kühles Blondes gleichermaßen im Vordergrund stehen. Die 20 Korporationen
des WKR, die sich politisch in einem Spektrum zwischen
national-freiheitlich, deutschnational bis offen rechtsextrem und
neonazistisch bewegen, veranstalten auch jedes Jahr den Akademikerball,
gegen den auch 2015 massive Proteste und Blockaden angekündigt sind. <!--break--></span></p><p><span><br> Die Rot-Grüne Stadtregierung fällt hier durch ihrer Doppelbödigkeit auf: Während der Wiener Gemeinderat noch dieses Jahr eine <span>Resolution
verabschiedet hat, in der sich gegen das Vernetzungstreffen von der
extremen Rechten in der Wiener Hofburg ausgesprochen wurde, scheint
dieselbe Stadtregierung ungewollt zu sein, in ihren eigenen
Räumlichkeiten diesen Beschluss zu fassen und durchzusetzen. <br> <br>
2004 widmete der WKR die Veranstaltung zum „Konrad-Lorenz-Kommers“ um,
anlässlich dessen sich der antisemitische Professor Bernd Rabehl,
Holocaustleugner Rolf Kosiek und Otto „Ich war immer schon rechts, auch
in der NSDAP“ Scrinzi am Podium versammelten. Sowohl die Uni Wien als
auch ein Hotel sahen sich veranlasst, der Veranstaltung keinen Raum zu
bieten. Der Kommers musste in ruralere Umgebung (Altlengbach) umziehen. <br> <br>
Deutschnationale Burschenschafter stehen in Österreich und Deutschland
für völkischen Nationalismus, NS-Verherrlichung und Holocaust-Leugnung.
Ihre Deutschtümelei stellen sie in Wien immer wieder zur Schau. Neben
dem alljährlichen WKR-Ball, dem diesjährigen Kommers auch wöchentlich
auf der Unirampe.<br> Immer öfter treten ihnen dabei jedoch Antifaschist_innen entschieden entgegen, um diesem Treiben ein Ende zu setzen!<br> <br>
Antisemitischen, rassistischen Männerbünden keinen Millimeter! Im
Rathauskeller, auf der Unirampe wie auch im Jänner auf der Tanzfläche
der Hofburg!<br> <br> ▼ <strong>DEN WKR-KOMMERS UNMÖGLICH MACHEN</strong><br> ▼ 29. November<br> ▼ 18 Uhr | Rathausplatz 1<br> ▼ <a href="https://www.facebook.com/nowkr.at">NOWKR</a></span></span></p><p> </p><p> </p><p><span><span>Links:</span></span></p><p><span><span>https://www.facebook.com/nowkr.at<br></span></span></p><p><span><span>https://www.facebook.com/events/669271219855625</span></span></p><p><span><span>http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20141024_OTS0082/nowkr-proteste-gegen-burschenschafter-kommers-im-november-geplant<br></span></span></p> | _Den WKR-Kommers am 29. November im Wiener Rathaus unmöglich machen!
Antisemitische, sexistische, rassistische Verbindungen zu Geschichte!_ Am 29.
November soll im Wiener Rathauskeller ab 20 Uhr der Kommers des Wiener
Korporationsrings (WKR) stattfinden. Er stellt eine festliche Veranstaltung
dar, auf der – wie in jeglichem burschenschaftlichen Zeremoniell – das rechte
Wort zur rechten Zeit und kühles Blondes gleichermaßen im Vordergrund stehen.
Die 20 Korporationen des WKR, die sich politisch in einem Spektrum zwischen
national-freiheitlich, deutschnational bis offen rechtsextrem und
neonazistisch bewegen, veranstalten auch jedes Jahr den Akademikerball, gegen
den auch 2015 massive Proteste und Blockaden angekündigt sind.
Die Rot-Grüne Stadtregierung fällt hier durch ihrer Doppelbödigkeit auf:
Während der Wiener Gemeinderat noch dieses Jahr eine Resolution verabschiedet
hat, in der sich gegen das Vernetzungstreffen von der extremen Rechten in der
Wiener Hofburg ausgesprochen wurde, scheint dieselbe Stadtregierung ungewollt
zu sein, in ihren eigenen Räumlichkeiten diesen Beschluss zu fassen und
durchzusetzen.
2004 widmete der WKR die Veranstaltung zum „Konrad-Lorenz-Kommers“ um,
anlässlich dessen sich der antisemitische Professor Bernd Rabehl,
Holocaustleugner Rolf Kosiek und Otto „Ich war immer schon rechts, auch in der
NSDAP“ Scrinzi am Podium versammelten. Sowohl die Uni Wien als auch ein Hotel
sahen sich veranlasst, der Veranstaltung keinen Raum zu bieten. Der Kommers
musste in ruralere Umgebung (Altlengbach) umziehen.
Deutschnationale Burschenschafter stehen in Österreich und Deutschland für
völkischen Nationalismus, NS-Verherrlichung und Holocaust-Leugnung. Ihre
Deutschtümelei stellen sie in Wien immer wieder zur Schau. Neben dem
alljährlichen WKR-Ball, dem diesjährigen Kommers auch wöchentlich auf der
Unirampe.
Immer öfter treten ihnen dabei jedoch Antifaschist_innen entschieden entgegen,
um diesem Treiben ein Ende zu setzen!
Antisemitischen, rassistischen Männerbünden keinen Millimeter! Im
Rathauskeller, auf der Unirampe wie auch im Jänner auf der Tanzfläche der
Hofburg!
▼ **DEN WKR-KOMMERS UNMÖGLICH MACHEN**
▼ 29. November
▼ 18 Uhr | Rathausplatz 1
▼ [NOWKR](https://www.facebook.com/nowkr.at)
Links:
https://www.facebook.com/nowkr.at
https://www.facebook.com/events/669271219855625
http://www.ots.at/presseaussendung/OTS_20141024_OTS0082/nowkr-proteste-gegen-
burschenschafter-kommers-im-november-geplant |
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108,400 | story | de | 0 | 1,188 | Nazi-Watch-SH | 1,394,841,252 | Nazi-Watch-SH #13: Alexander Kevin Meeder (Neumünster) | [
108401,
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108422
] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Neumünster"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>Der 1989 geborene, gelernte Gebäudereiniger, der lange in einer betreuten Wohngruppe untergebracht war, treibt sich seit seiner Jugend in der Naziszene Neumünsters herum. Zu den Zeiten der "AG Neumünster" fiel er vor allem dadurch auf, dass er im betrunkenen Zustand verzweifelt versuchte, sich an den Abstellort seines Fahrrads zu erinnern, vor seinem Zimmer in der Feldstraße Nazi-Fahnen hisste und PassantInnen bepöbelte. Außerdem war er dumm genug, seine Adressdaten in einem später von "OP Blitzkrieg" gehackten Blood & Honour-Versand zu hinterlassen. </p><p> | <p>Der 1989 geborene, gelernte Gebäudereiniger, der lange in einer betreuten Wohngruppe untergebracht war, treibt sich seit seiner Jugend in der Naziszene Neumünsters herum. Zu den Zeiten der "AG Neumünster" fiel er vor allem dadurch auf, dass er im betrunkenen Zustand verzweifelt versuchte, sich an den Abstellort seines Fahrrads zu erinnern, vor seinem Zimmer in der Feldstraße Nazi-Fahnen hisste und PassantInnen bepöbelte. Außerdem war er dumm genug, seine Adressdaten in einem später von "OP Blitzkrieg" gehackten Blood & Honour-Versand zu hinterlassen. </p><p><!--break--></p><p> </p><p><strong>Alexander Kevin Meeder</strong><br><strong>Hans-Böckler-Allee 1</strong><br><strong>24536 Neumünster</strong></p><p> </p><p>Inzwischen bewohnt er in Neumünster-Einfeld eine eigene Wohnung. Seit 2011 hat er intensiven Kontakt zur NPD. Wurde er im Oktober 2011 bei der Teilnahme an seinem ersten Infotisch der Partei noch von einem Kameraden für sein altmodisches Outfit angefeindet, steigt die Akzeptanz ihm gegenüber mehr und mehr, seit ihn der zwanzig Jahre ältere Daniel Nordhorn (Landesorganisationsleiter und Vorsitzender des NPD KV Segeberg-Neumünster) unter seine Fittiche genommen hat. Wie auch Michael "Mike" Denz verpasste Meeder in den letzten Jahren kaum einen Infotisch der NPD und lief auf beinahe jedem Naziaufmarsch (in der Umgebung) mit. Auch ist er im KV Segeberg-Neumünster sogar zum Beisitzer im Vorstand aufgestiegen. Meeder stellt neben Nordhorn und Proch eine wichtige Konstante in der extrem rechten Öffentlichkeitsarbeit dar. <br><br>Wenn er allein unterwegs ist, verhält er sich beinahe paranoid, mit seinen KameradInnen im Rücken fühlt er sich aber stark: So griff er mit Jörn Lemke (Landespressesprecher der NPD), Mark Proch (NPD-Ratsherr in NMS), Andreas Regner (NPD-Kandidat in NMS) und anderen Neonazis am 17.11.2013 im Rahmen des "Heldengedenkens" eine Gruppe von JournalistInnen an (https://linksunten.indymedia.org/de/node/100229). <br><br>Wenn Alexander Meeder sich eines Tages darüber klar wird, dass ihn seine politische Karriere in die Sackgasse führt, empfehlen wir ihm, sich an lokale Antifa-Strukturen oder an Aussteigerprogramme zu richten. Bis dahin erfreut er sich ermunternder Zuschriften an seine Email-Adresse [email protected].<strong><br><br>Keinen Handlungsspielraum für Neonazis!</strong></p><p><strong><br></strong></p><p> </p><p><strong>In eigener Sache</strong></p><p>Wir sind ein loser
Zusammenschluss von Antifaschist_innen, der es sich zur Aufgabe gemacht
hat, Neonazis aus Schleswig-Holstein ihrer Anonymität zu berauben. Dazu
werden wir auf dieser Plattform in unregelmäßiger Folge Informationen
über Akteure der Neonaziszene veröffentlichen. Dabei wird es sowohl
bekannte Kader als auch einige "neue Gesichter" treffen. Unser Ziel ist
es, neonazistische Aktionsräume effektiv einzuschränken. Die Herstellung
von Öffentlichkeit halten wir in diesem Zusammenhang für zielführend;
zum einen wird das alltägliche Umfeld der oft äußerlich sehr angepasst
lebenden Neonazis informiert (zum Beispiel über Suchmaschinen), zum
anderen können antifaschistische Zusammenhänge unsere Ergebnisse für
ihre Aktionen und Veranstaltungen nutzen.
Alle Erkenntnisse, die wir über die betroffenen Personen öffentlich
machen, sind nach gängigen journalistischen Methoden recherchiert und
mit Quellen belegt, auch wenn aus Gründen des Quellenschutzes nicht alle
Quellen genannt werden können. Gerüchte werden als solche
gekennzeichnet.</p><p> </p><p>Wenn ihr Hinweise über neonazistische
Umtriebe in Schleswig-Holstein (oder anderswo) habt oder ihr unsere
Informationen ergänzen wollt, meldet euch unter <strong>nazi-watch-sh [ÄT] safe-mail.net</strong>.</p><p> </p><p>Die bisherigen Outings finden sich auf dem Nazi-Watch-SH-Blog auf linksunten: https://linksunten.indymedia.org/user/1188/blog</p> | Der 1989 geborene, gelernte Gebäudereiniger, der lange in einer betreuten
Wohngruppe untergebracht war, treibt sich seit seiner Jugend in der Naziszene
Neumünsters herum. Zu den Zeiten der "AG Neumünster" fiel er vor allem dadurch
auf, dass er im betrunkenen Zustand verzweifelt versuchte, sich an den
Abstellort seines Fahrrads zu erinnern, vor seinem Zimmer in der Feldstraße
Nazi-Fahnen hisste und PassantInnen bepöbelte. Außerdem war er dumm genug,
seine Adressdaten in einem später von "OP Blitzkrieg" gehackten Blood &
Honour-Versand zu hinterlassen.
**Alexander Kevin Meeder**
**Hans-Böckler-Allee 1**
**24536 Neumünster**
Inzwischen bewohnt er in Neumünster-Einfeld eine eigene Wohnung. Seit 2011 hat
er intensiven Kontakt zur NPD. Wurde er im Oktober 2011 bei der Teilnahme an
seinem ersten Infotisch der Partei noch von einem Kameraden für sein
altmodisches Outfit angefeindet, steigt die Akzeptanz ihm gegenüber mehr und
mehr, seit ihn der zwanzig Jahre ältere Daniel Nordhorn
(Landesorganisationsleiter und Vorsitzender des NPD KV Segeberg-Neumünster)
unter seine Fittiche genommen hat. Wie auch Michael "Mike" Denz verpasste
Meeder in den letzten Jahren kaum einen Infotisch der NPD und lief auf beinahe
jedem Naziaufmarsch (in der Umgebung) mit. Auch ist er im KV Segeberg-
Neumünster sogar zum Beisitzer im Vorstand aufgestiegen. Meeder stellt neben
Nordhorn und Proch eine wichtige Konstante in der extrem rechten
Öffentlichkeitsarbeit dar.
Wenn er allein unterwegs ist, verhält er sich beinahe paranoid, mit seinen
KameradInnen im Rücken fühlt er sich aber stark: So griff er mit Jörn Lemke
(Landespressesprecher der NPD), Mark Proch (NPD-Ratsherr in NMS), Andreas
Regner (NPD-Kandidat in NMS) und anderen Neonazis am 17.11.2013 im Rahmen des
"Heldengedenkens" eine Gruppe von JournalistInnen an
(https://linksunten.indymedia.org/de/node/100229).
Wenn Alexander Meeder sich eines Tages darüber klar wird, dass ihn seine
politische Karriere in die Sackgasse führt, empfehlen wir ihm, sich an lokale
Antifa-Strukturen oder an Aussteigerprogramme zu richten. Bis dahin erfreut er
sich ermunternder Zuschriften an seine Email-Adresse [email protected].
**
Keinen Handlungsspielraum für Neonazis!**
**
**
**In eigener Sache**
Wir sind ein loser Zusammenschluss von Antifaschist_innen, der es sich zur
Aufgabe gemacht hat, Neonazis aus Schleswig-Holstein ihrer Anonymität zu
berauben. Dazu werden wir auf dieser Plattform in unregelmäßiger Folge
Informationen über Akteure der Neonaziszene veröffentlichen. Dabei wird es
sowohl bekannte Kader als auch einige "neue Gesichter" treffen. Unser Ziel ist
es, neonazistische Aktionsräume effektiv einzuschränken. Die Herstellung von
Öffentlichkeit halten wir in diesem Zusammenhang für zielführend; zum einen
wird das alltägliche Umfeld der oft äußerlich sehr angepasst lebenden Neonazis
informiert (zum Beispiel über Suchmaschinen), zum anderen können
antifaschistische Zusammenhänge unsere Ergebnisse für ihre Aktionen und
Veranstaltungen nutzen. Alle Erkenntnisse, die wir über die betroffenen
Personen öffentlich machen, sind nach gängigen journalistischen Methoden
recherchiert und mit Quellen belegt, auch wenn aus Gründen des Quellenschutzes
nicht alle Quellen genannt werden können. Gerüchte werden als solche
gekennzeichnet.
Wenn ihr Hinweise über neonazistische Umtriebe in Schleswig-Holstein (oder
anderswo) habt oder ihr unsere Informationen ergänzen wollt, meldet euch unter
**nazi-watch-sh [ÄT] safe-mail.net**.
Die bisherigen Outings finden sich auf dem Nazi-Watch-SH-Blog auf linksunten:
https://linksunten.indymedia.org/user/1188/blog |
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218,006 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,499,857,995 | FDP will Überwachung von Linksextremismus-Unterstützern bis in Kanzleien | [] | [
"Antifaschismus",
"Repression"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [
"G20 Hamburg 2017"
] | <p>Berlin
(Reuters) - Die FDP fordert nach den G20-Krawallen eine Überwachung von
Unterstützern linksextremer Gewalttäter bis hinein in Anwaltskanzleien.
</p><div><p> | <p>Berlin
(Reuters) - Die FDP fordert nach den G20-Krawallen eine Überwachung von
Unterstützern linksextremer Gewalttäter bis hinein in Anwaltskanzleien.
</p><div><p><!--break--></p><p> </p><p>Es gebe "ein organisiertes Netz von
Unterstützern" bis in die bürgerliche Gesellschaft und in die
Anwaltskanzleien hinein, sagte FDP-Chef Christian Lindner am Montag in
Berlin. Dieses Netz müsse stärker als bisher vom Verfassungsschutz
beobachtet werden. Natürlich gelte der Vertrauensschutz für einen
Mandanten. In Sympathiekreisen, wo keine anwaltliche Beziehung bestehe,
könne der Verfassungsschutz jedoch aktiv werden. "Ich erwarte, dass
unser Inlandsnachrichtendienst jedem extremistischen Umtrieb nachgeht",
fügte er hinzu. </p><p> </p><p>Lindner forderte die "Räumung
linksextremer Biotope", aus denen heraus Gewalt geplant werde. Er nannte
die "Rote Flora" in Hamburg und die "Rigaer Straße" in Berlin. SPD,
Linke und Grüne forderte der FDP-Chef auf, "einen klaren Trennungsstrich
zu dieser Form des gewaltbereiten Linksextremismus zu ziehen". Eine
Politik der falschen Toleranz gegenüber dem Linksextremismus müsse
beendet werden. </p></div> | Berlin (Reuters) - Die FDP fordert nach den G20-Krawallen eine Überwachung von
Unterstützern linksextremer Gewalttäter bis hinein in Anwaltskanzleien.
Es gebe "ein organisiertes Netz von Unterstützern" bis in die bürgerliche
Gesellschaft und in die Anwaltskanzleien hinein, sagte FDP-Chef Christian
Lindner am Montag in Berlin. Dieses Netz müsse stärker als bisher vom
Verfassungsschutz beobachtet werden. Natürlich gelte der Vertrauensschutz für
einen Mandanten. In Sympathiekreisen, wo keine anwaltliche Beziehung bestehe,
könne der Verfassungsschutz jedoch aktiv werden. "Ich erwarte, dass unser
Inlandsnachrichtendienst jedem extremistischen Umtrieb nachgeht", fügte er
hinzu.
Lindner forderte die "Räumung linksextremer Biotope", aus denen heraus Gewalt
geplant werde. Er nannte die "Rote Flora" in Hamburg und die "Rigaer Straße"
in Berlin. SPD, Linke und Grüne forderte der FDP-Chef auf, "einen klaren
Trennungsstrich zu dieser Form des gewaltbereiten Linksextremismus zu ziehen".
Eine Politik der falschen Toleranz gegenüber dem Linksextremismus müsse
beendet werden. |
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208,720 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,491,510,278 | Erneut Vorwürfe gegen JVA Dresden - Schikane um Sohn zu bestrafen? Mutter eines Gefangenen musste sich ausziehen | [
208721
] | [
"Repression"
] | [
"Dresden"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Erneut werden schwere Vorwürfe gegen die JVA Dresden am Hammerweg laut.
Angelika Scholz, die Mutter eines Gefangenen, musste sich am 30. März
vor den Augen von zwei hinzu gerufenen weiblichen Polizeibeamten
komplett entkleiden.</p><p> | <p>Erneut werden schwere Vorwürfe gegen die JVA Dresden am Hammerweg laut.
Angelika Scholz, die Mutter eines Gefangenen, musste sich am 30. März
vor den Augen von zwei hinzu gerufenen weiblichen Polizeibeamten
komplett entkleiden.</p><p><!--break--></p><p><b>Dresden</b>. Erneut werden schwere Vorwürfe
gegen die JVA Dresden am Hammerweg laut. Angelika Scholz, die Mutter
eines Gefangenen, musste sich am 30. März vor den Augen von zwei hinzu
gerufenen weiblichen Polizeibeamten komplett entkleiden – erst dann
wurde sie zu ihrem Sohn durchgelassen.</p><p> Das
Pikante an dieser Situation: Bei dem Sohn handelt es sich um David
Scholz. Der 33-Jährige ist der Sprecher der inoffiziellen
Gefangenengewerkschaft GG-BO in der JVA-Hammerweg.</p><p> </p><p>Er war es, der jüngst Informationen über
Verunreinigungen des Anstaltsessen mit Urin und Speichel an die Presse
weitergab. In einer handschriftlich verfassten Petition prangerte er
Anfang März die ungenügenden Aufschlusszeiten in der JVA an. Vor dem
Landgericht Dresden läuft in dieser Sache ein Verfahren. In einem von
ihm verfassten Redebeitrag, der bei einer Demonstration zum Tag der
Gefangenen am 18. März in Berlin verlesen wurde, schrieb er: „In der JVA
Dresden gelten Inhaftierte nicht als Menschen, sondern lediglich als
Buchnummer. Jeder Hund in der BRD hat mehr Auslauf und wird besser
behandelt, als wir Inhaftierten in der JVA Dresden“. Darüber hinaus
unterstützte Scholz andere Häftlinge bei der Formulierung von
offiziellen Beschwerden. Derzeit laufen rund 20 dieser Verfahren. Nach
DNN-Informationen ließ sich zuletzt ein Bereichsleiter in der JVA
Dresden versetzen, weil er immer wieder mit Scholz aneinander geriet.
Bereits im Juli 2013 wurde der verurteilte Dieb aus der JVA Zeithain
nach Dresden strafversetzt – auch hier war er der Anstaltsleitung
kräftig auf der Nase herumgetanzt.</p><p> </p> <p>„Mein
Sohn lässt sich nichts so einfach gefallen. Deshalb musste ich diese
Prozedur über mich ergehen lassen“, sagt Angelika Scholz am Donnerstag,
kurz vor ihrem erneuten Besuch in der JVA. Sie ist sich sicher, dass die
Durchsuchung reine Schikane war. „Erst wurde ein Drogenhund durch den
Besucherraum geführt. Ich wurde als letzte besonders lange kontrolliert.
Der Hund schlug nicht an, machte nicht Platz und schaute nicht einmal
zu dem Zoll-Beamten, der das Tier führte“, erinnert sie sich.
Anschließend sei ein Wischtest auf Drogen durchgeführt worden – auch
dieser sei negativ ausgefallen, so Scholz. „Dann musste ich mich in
einem Sanitärbereich vor zwei hinzu gerufenen weiblichen Polizeibeamten
ausziehen – auch die schienen die Situation nicht wirklich verstehen zu
können“, sagt die 56-Jährige. Anschließend sei sie so geschockt gewesen,
dass sie die gewährte Verlängerung der Besuchszeit gar nicht wahrnahm
und nach wenigen Minuten verschwand. „Ich habe sogar noch heute – eine
Woche später – Angst, die JVA wieder zu betreten. Ich will mich nicht
wieder derart erniedrigen lassen“, sagt sie.</p> <p>Marco
Santos von der GG-BO in Sachsen sieht in der Kontrollen einen
Retourkutsche der JVA-Mitarbeiter gegen den renitenten Scholz. „Dass
Angehörige von Gefangenen derart kontrolliert werden, ist mir noch nie
zu Ohren gekommen. Es ist ein Unding, dass Besucher bestraft werden,
weil ihre Angehörigen Probleme machen“, sagt er.</p><p> </p> <p>Die
JVA und das sächsische Justizministerium haben eine andere Sicht auf
die Dinge. Laut einer Sprecherin der JVA habe der Hund angeschlagen. So
steht Aussage gegen Aussage. Die JVA konnte auf Anfrage der DNN nicht
mitteilen, wie viele Leibesvisitationen es im vergangenen Jahr im
Verhältnis zu den Besucherzahlen gab und wie viele davon ohne Ergebnis
durchgeführt wurden. Das würde es ermöglichen, eine Wahrscheinlichkeit
für einen derartigen Vorfall zu bestimmen. Statistische Daten darüber
gäbe es nicht. Dafür kann die Haftanstalt genaue Angaben darüber machen
wie viele Besucher am 30. März von dem Drogenhund beschnuppert wurden –
nämlich 28. Das Justizministerium verweist darauf, dass Besuche in einer
JVA davon abhängig gemacht werden können, ob sich die betreffenden
Personen durchsuchen lassen. „Ein Anlass zu dienstaufsichtlichen
Maßnahmen ist dem geschilderten Vorgang nicht zu entnehmen“, teilt
Sprecher Jörg Herold mit.</p><p> </p> <p>Die DNN hätten
auch gerne kurzfristig mit David Scholz über den Vorfall gesprochen. Die
JVA Dresden verwies allerdings darauf, dass eine Vermittlung durch die
Anstalt „nicht angezeigt“ sei. Die Vereinbarung eines Besuchstermins
müsse durch den Gefangenen erfolgen. Eine schnelle Kontaktaufnahme zu
David Scholz war so unmöglich.</p><p> </p> <p> <i>Von Hauke Heuer</i></p> | Erneut werden schwere Vorwürfe gegen die JVA Dresden am Hammerweg laut.
Angelika Scholz, die Mutter eines Gefangenen, musste sich am 30. März vor den
Augen von zwei hinzu gerufenen weiblichen Polizeibeamten komplett entkleiden.
**Dresden**. Erneut werden schwere Vorwürfe gegen die JVA Dresden am
Hammerweg laut. Angelika Scholz, die Mutter eines Gefangenen, musste sich am
30. März vor den Augen von zwei hinzu gerufenen weiblichen Polizeibeamten
komplett entkleiden – erst dann wurde sie zu ihrem Sohn durchgelassen.
Das Pikante an dieser Situation: Bei dem Sohn handelt es sich um David Scholz.
Der 33-Jährige ist der Sprecher der inoffiziellen Gefangenengewerkschaft GG-BO
in der JVA-Hammerweg.
Er war es, der jüngst Informationen über Verunreinigungen des Anstaltsessen
mit Urin und Speichel an die Presse weitergab. In einer handschriftlich
verfassten Petition prangerte er Anfang März die ungenügenden Aufschlusszeiten
in der JVA an. Vor dem Landgericht Dresden läuft in dieser Sache ein
Verfahren. In einem von ihm verfassten Redebeitrag, der bei einer
Demonstration zum Tag der Gefangenen am 18. März in Berlin verlesen wurde,
schrieb er: „In der JVA Dresden gelten Inhaftierte nicht als Menschen, sondern
lediglich als Buchnummer. Jeder Hund in der BRD hat mehr Auslauf und wird
besser behandelt, als wir Inhaftierten in der JVA Dresden“. Darüber hinaus
unterstützte Scholz andere Häftlinge bei der Formulierung von offiziellen
Beschwerden. Derzeit laufen rund 20 dieser Verfahren. Nach DNN-Informationen
ließ sich zuletzt ein Bereichsleiter in der JVA Dresden versetzen, weil er
immer wieder mit Scholz aneinander geriet. Bereits im Juli 2013 wurde der
verurteilte Dieb aus der JVA Zeithain nach Dresden strafversetzt – auch hier
war er der Anstaltsleitung kräftig auf der Nase herumgetanzt.
„Mein Sohn lässt sich nichts so einfach gefallen. Deshalb musste ich diese
Prozedur über mich ergehen lassen“, sagt Angelika Scholz am Donnerstag, kurz
vor ihrem erneuten Besuch in der JVA. Sie ist sich sicher, dass die
Durchsuchung reine Schikane war. „Erst wurde ein Drogenhund durch den
Besucherraum geführt. Ich wurde als letzte besonders lange kontrolliert. Der
Hund schlug nicht an, machte nicht Platz und schaute nicht einmal zu dem Zoll-
Beamten, der das Tier führte“, erinnert sie sich. Anschließend sei ein
Wischtest auf Drogen durchgeführt worden – auch dieser sei negativ
ausgefallen, so Scholz. „Dann musste ich mich in einem Sanitärbereich vor zwei
hinzu gerufenen weiblichen Polizeibeamten ausziehen – auch die schienen die
Situation nicht wirklich verstehen zu können“, sagt die 56-Jährige.
Anschließend sei sie so geschockt gewesen, dass sie die gewährte Verlängerung
der Besuchszeit gar nicht wahrnahm und nach wenigen Minuten verschwand. „Ich
habe sogar noch heute – eine Woche später – Angst, die JVA wieder zu betreten.
Ich will mich nicht wieder derart erniedrigen lassen“, sagt sie.
Marco Santos von der GG-BO in Sachsen sieht in der Kontrollen einen
Retourkutsche der JVA-Mitarbeiter gegen den renitenten Scholz. „Dass
Angehörige von Gefangenen derart kontrolliert werden, ist mir noch nie zu
Ohren gekommen. Es ist ein Unding, dass Besucher bestraft werden, weil ihre
Angehörigen Probleme machen“, sagt er.
Die JVA und das sächsische Justizministerium haben eine andere Sicht auf die
Dinge. Laut einer Sprecherin der JVA habe der Hund angeschlagen. So steht
Aussage gegen Aussage. Die JVA konnte auf Anfrage der DNN nicht mitteilen, wie
viele Leibesvisitationen es im vergangenen Jahr im Verhältnis zu den
Besucherzahlen gab und wie viele davon ohne Ergebnis durchgeführt wurden. Das
würde es ermöglichen, eine Wahrscheinlichkeit für einen derartigen Vorfall zu
bestimmen. Statistische Daten darüber gäbe es nicht. Dafür kann die
Haftanstalt genaue Angaben darüber machen wie viele Besucher am 30. März von
dem Drogenhund beschnuppert wurden – nämlich 28. Das Justizministerium
verweist darauf, dass Besuche in einer JVA davon abhängig gemacht werden
können, ob sich die betreffenden Personen durchsuchen lassen. „Ein Anlass zu
dienstaufsichtlichen Maßnahmen ist dem geschilderten Vorgang nicht zu
entnehmen“, teilt Sprecher Jörg Herold mit.
Die DNN hätten auch gerne kurzfristig mit David Scholz über den Vorfall
gesprochen. Die JVA Dresden verwies allerdings darauf, dass eine Vermittlung
durch die Anstalt „nicht angezeigt“ sei. Die Vereinbarung eines Besuchstermins
müsse durch den Gefangenen erfolgen. Eine schnelle Kontaktaufnahme zu David
Scholz war so unmöglich.
_Von Hauke Heuer_ |
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141,184 | event | de | 0 | 761 | Zusammen Kämpfen [Stuttgart] | 1,429,779,606 | 1. Mai – Kampf- oder Feiertag? | [
141185
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung"
] | [
"Stuttgart"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Was ist der 1. Mai in der heutigen Zeit und was bedeutet er für uns? | <p>Was ist der 1. Mai in der heutigen Zeit und was bedeutet er für uns?<!--break--><br>Heute hat der 1. Mai ein doppeltes Gesicht. Auf der einen Seite wird er von den Gewerkschaften und reformistischen Linken als Feiertag begangen und seiner kämpferischen Tradition beraubt, andererseits gehen auch heute noch Jahr für Jahr Menschen auf die Straße und verbinden mit dem 1. Mai mehr als nur ein Kampf um ökonomische Verbesserungen, sondern verbinden mit diesem Tag die Perspektive einer Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Mit einem kurzen Blick zurück und auf die aktuellen Verhältnisse möchten wir auf die Bedeutung von Tagen wie dem 1. Mai eingehen und mit euch diskutieren.</p><p> </p><p><strong>Samstag, 25. April 2015, 19 Uhr, Stadtteilzentrum Gasparitsch,<span> </span></strong><br><strong>Rotenbergstr. 125 (U9 Haltestelle Raitelsberg, U4 Haltestelle Ostendplatz)</strong></p><p><br><strong>Zusammen Kämpfen [Stuttgart]<br>www.zk-stuttgart.tk</strong></p> | Was ist der 1. Mai in der heutigen Zeit und was bedeutet er für uns?
Heute hat der 1. Mai ein doppeltes Gesicht. Auf der einen Seite wird er von
den Gewerkschaften und reformistischen Linken als Feiertag begangen und seiner
kämpferischen Tradition beraubt, andererseits gehen auch heute noch Jahr für
Jahr Menschen auf die Straße und verbinden mit dem 1. Mai mehr als nur ein
Kampf um ökonomische Verbesserungen, sondern verbinden mit diesem Tag die
Perspektive einer Welt ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Mit einem kurzen
Blick zurück und auf die aktuellen Verhältnisse möchten wir auf die Bedeutung
von Tagen wie dem 1. Mai eingehen und mit euch diskutieren.
**Samstag, 25. April 2015, 19 Uhr, Stadtteilzentrum Gasparitsch, **
**Rotenbergstr. 125 (U9 Haltestelle Raitelsberg, U4 Haltestelle
Ostendplatz)**
**Zusammen Kämpfen [Stuttgart]
www.zk-stuttgart.tk** |
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119,577 | event | de | 0 | 0 | Antifa Bhv | 1,406,642,691 | [BHV] Soliaktion Bad Nenndorf | [
119578
] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Bad Nenndorf"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>Seit 2006 veranstalten Neonazis in Bad Nenndorf einen "Trauermarsch" und versuchen die Geschichte zu verdrehen und für ihre Zwecke zu nutzen. Wir wollen an die Proteste der letzten Jahre anschließen und rufen zur Blockade des Naziaufmarsches am 2. August in Bad Nenndorf auf. | <p>Seit 2006 veranstalten Neonazis in Bad Nenndorf einen "Trauermarsch" und versuchen die Geschichte zu verdrehen und für ihre Zwecke zu nutzen. Wir wollen an die Proteste der letzten Jahre anschließen und rufen zur Blockade des Naziaufmarsches am 2. August in Bad Nenndorf auf. <!--break--></p><p> </p><p>Gemeinsamer Anreisepunkt ist 9 Uhr in der Bahnhofshalle Hannover. </p><p>Seid vorsichtig und reist in größeren Gruppen an!</p><p> </p><p><strong>Gegen Geschichtsrevisionismus!</strong></p><p><strong>Kein Fußbreit den Faschist_Innen!</strong></p><p> </p><p>Antifa Bhv </p><p> </p><p>coming soon: [email protected]</p> | Seit 2006 veranstalten Neonazis in Bad Nenndorf einen "Trauermarsch" und
versuchen die Geschichte zu verdrehen und für ihre Zwecke zu nutzen. Wir
wollen an die Proteste der letzten Jahre anschließen und rufen zur Blockade
des Naziaufmarsches am 2. August in Bad Nenndorf auf.
Gemeinsamer Anreisepunkt ist 9 Uhr in der Bahnhofshalle Hannover.
Seid vorsichtig und reist in größeren Gruppen an!
**Gegen Geschichtsrevisionismus!**
**Kein Fußbreit den Faschist_Innen!**
Antifa Bhv
coming soon: [email protected] |
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67,011 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,347,606,231 | "Vier Wochen Asyl" Sie sind es uns nicht wert | [] | [
"Antirassismus & Migration"
] | [] | [
"Deutschland"
] | [] | <p>Zu Gast im Asylbewerberheim: Die ARD-Doku "Vier Wochen Asyl" hätte ein oberflächlicher Versuch werden können, sich in das Elend der Heimbewohner einzufühlen. Tatsächlich ist den Reportern jedoch ein bewegender Einblick ins Leben der Geduldeten gelungen - schonungslos, auch gegen sich selbst.</p><p> | <p>Zu Gast im Asylbewerberheim: Die ARD-Doku "Vier Wochen Asyl" hätte ein oberflächlicher Versuch werden können, sich in das Elend der Heimbewohner einzufühlen. Tatsächlich ist den Reportern jedoch ein bewegender Einblick ins Leben der Geduldeten gelungen - schonungslos, auch gegen sich selbst.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Wer für einen Selbstversuch mal schnell seine Hände im Elend baden will, der darf sich nicht wundern, wenn das Ergebnis schmierig wird. Wie soll das auch gehen, besuchsweise Unglück zu erleben? Was soll es nützen? Zumal auf die Reporter, wie übel die Zustände vor Ort auch sein mögen, anders als für die echten Asylbewerber am Ende des Ausflugs eben doch wieder das eigene Leben mit seiner gediegenen Gutbürgerlichkeit in der sanierten Altbauwohnung wartet. Dennoch hat ein zweiköpfiges Reporterteam des RBB-Politikmagazins "Kontraste" das Dilemma nicht gescheut und sich offenen Auges in die Falle begeben, für einen Monat in einem Asylbewerberheim in der hessischen Provinz zu leben.<br><br>Zu Beginn scheint "Vier Wochen Asyl - Ein Selbstversuch mit Rückkehrrecht" die Befürchtungen zu bestätigen. Die Kamera inspiziert gerade den Schimmel an der Decke, als es aus dem Off heißt: "Das Gemeinschaftsbad ist nicht gerade einladend", was womöglich in der Natur eines Gemeinschaftsbads liegen könnte. Und kaum hat Reporterin Caroline Walter ihr neues Zimmerchen bezogen, das sie sich auch noch mit anderen Menschen teilen muss, barmt sie in die Kamera: "Ich sitze jetzt auf meiner neuen Matratze. Die ist superweich. Ob ich da schlafen kann, weiß ich noch nicht." Ach Gottchen. Erst später sehen wir, dass auch andere Insassen lieber auf ausgehängten Türen vom Sperrmüll schlafen, statt sich weiter dem rückenschädigenden Lager auszusetzen.<br><br>100 Menschen aus 13 Ländern sind in der Bruchbude im Industriegebiet eingepfercht, viel mehr als Ställe sind die überfüllten Zimmer wirklich nicht. Manchmal kommt der Hausmeister und kümmert sich, manchmal hält der Kontaktbeamte zu den Obrigkeiten Hof und verkündet, wessen Antrag abgelehnt, angenommen oder noch immer nicht bearbeitet ist. Menschen gibt es hier, die hängen seit zwei Jahren hilflos in einem Limbus aus Langeweile oder, wie Hamid aus Afghanistan sagt: "Ich fühle mich immer müde hier, immer. Ich habe keine Arbeit und nichts zu tun. Immer das Gleiche, was du machst, immer essen und trinken und schlafen, immer Fernsehen, jeden Tag." Die Reporterin fragt: Was macht das mit einem? "Also, wenn Sie noch bleiben einen Monat hier, Sie verstehen es selbst."<br><br><strong>Mit 196 Euro im Monat auskommen</strong></p><p><br>Wir lernen Leute kennen wie die kleine Sara aus Iran, die noch zur Schule geht und stolz ihr Zeugnis vorzeigt: Deutsch: mangelhaft. Kunst: sehr gut. Ein Buch über Picasso hat sie gelesen und sich daraufhin selbst kubistisch porträtiert. Sie findet es im Heim "warm, zu eng, zu laut" und kann nicht schlafen. Später sehen wir die Reporterin im Dunkeln liegen, sich erst den Arm, dann die Bettdecke über den Kopf ziehend - aber die Geräuschkulisse aus plärrenden Fernsehern und lautstarken Gesprächen will einfach nicht verschwinden. Als nach zwei Wochen eine sichtlich gezeichnete Caroline Walter ihrer Kamera gesteht: "Mir geht's im Moment nicht so gut", da glaubt man es ihr sofort und versteht auch, warum.<br><br>Auch sie muss mit 196 Euro im Monat auskommen. Weil Fahrräder verboten sind, wird der weite Weg zum Supermarkt oft über Bahngleise abgekürzt, auf denen D-Züge daherrauschen. Und als berge das Beisammensein von teilweise schwer traumatisierten Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen nicht schon genug Konfliktpotential, werden im Heim auch noch deutsche Obdachlose untergebracht, die ihre ausgewachsenen Alkoholprobleme mitbringen.<br><br><strong>"Die passen nicht in unser System"</strong></p><p><br>Niemand sorgt sich in Vollzeit um das Haus oder seine Bewohner, an Wochenenden sind sie völlig auf sich allein gestellt. Die Struktur- und Perspektivlosigkeit hat Methode, wie auch die patente Deutschlehrerin irgendwann resigniert feststellt: "Das sind uns die Leute einfach nicht wert, die hier Bewohner sind". Kontakt mit den Einheimischen gibt es kaum, wohl aber Meinungen der Einheimischen zu den Asylsuchenden: "Die haben halt nicht dieses Niveau, wie wir's eben haben, diese Ausbildung und so weiter", sagt ein Passant: "Es sind zwar gesunde Menschen, wenn man sie so laufen sieht, es ist aber, wie man so sagt … die passen nicht in unser System."<br><br>Ins System passt dann schon eher der Arbeitslose vor der Trinkhalle nebenan, der sich ganz klassisch darüber beschwert, dass "die da" es ja wohl "in den Arsch geschoben" bekämen, während "wir Deutsche" für unser Geld arbeiten müssten. Dabei hat erst jüngst das Bundesverfassungsgericht eine Erhöhung der staatlichen Hilfen angeordnet, weil die gewährte Unterstützung für ein menschenwürdiges Existenzminimum nicht ausreicht. Und dabei wollen ausnahmslos alle Insassen arbeiten, Steuern zahlen, sich nützlich machen in einem Staat, der ihnen wenigstens ein Dach über dem Kopf gewährt: "Ich bin hergekommen wegen Problemen", sagt Hamid aus Afghanistan: "Wenn ich keine Probleme hätte, ich wäre in Afghanistan mit meinen Leuten, meiner Familie. In meinem Haus."<br><br><strong>Große journalistische und menschliche Leistung</strong></p><p><br>Kurz vor dem Ende des Experiments bemerkt Caroline Walter einen juckenden Ausschlag an ihrem Körper. Der Arzt stellt fest: Milben sind unter ihre Haut gelangt, es ist die Krätze. Weil sie unter den herrschenden Bedingungen unmöglich die erforderlichen hygienischen Maßnahmen ergreifen kann, behilft sich die Reporterin mit einer Creme - und stellt bald fest, dass fast alle Bewohner mit dem gleichen nutzlosen Mittelchen versuchen, die plagende Krankheit loszuwerden. In jeder anderen öffentlichen Einrichtung wäre das ein Fall fürs Gesundheitsamt. Hier werden die Milben geduldet, wie auch die Menschen nur geduldet werden.<br><br>Was Caroline Walter und ihr Team in nur knapp 30 Minuten zeigen, ist weitaus mehr, als man erwarten durfte. Eine detaillierte Miniatur staatlicher Teilnahmslosigkeit. Eine große journalistische, eine noch größere menschliche Leistung. Als die Reporterin am Ende auf ihren gepackten Koffern sitzt und gefragt wird, ob sie denn nun fertig sei, ist es, als würde ihr plötzlich die Doppeldeutigkeit der Frage bewusst. Sie wendet sich ab - und weint. </p> | Zu Gast im Asylbewerberheim: Die ARD-Doku "Vier Wochen Asyl" hätte ein
oberflächlicher Versuch werden können, sich in das Elend der Heimbewohner
einzufühlen. Tatsächlich ist den Reportern jedoch ein bewegender Einblick ins
Leben der Geduldeten gelungen - schonungslos, auch gegen sich selbst.
Wer für einen Selbstversuch mal schnell seine Hände im Elend baden will, der
darf sich nicht wundern, wenn das Ergebnis schmierig wird. Wie soll das auch
gehen, besuchsweise Unglück zu erleben? Was soll es nützen? Zumal auf die
Reporter, wie übel die Zustände vor Ort auch sein mögen, anders als für die
echten Asylbewerber am Ende des Ausflugs eben doch wieder das eigene Leben mit
seiner gediegenen Gutbürgerlichkeit in der sanierten Altbauwohnung wartet.
Dennoch hat ein zweiköpfiges Reporterteam des RBB-Politikmagazins "Kontraste"
das Dilemma nicht gescheut und sich offenen Auges in die Falle begeben, für
einen Monat in einem Asylbewerberheim in der hessischen Provinz zu leben.
Zu Beginn scheint "Vier Wochen Asyl - Ein Selbstversuch mit Rückkehrrecht" die
Befürchtungen zu bestätigen. Die Kamera inspiziert gerade den Schimmel an der
Decke, als es aus dem Off heißt: "Das Gemeinschaftsbad ist nicht gerade
einladend", was womöglich in der Natur eines Gemeinschaftsbads liegen könnte.
Und kaum hat Reporterin Caroline Walter ihr neues Zimmerchen bezogen, das sie
sich auch noch mit anderen Menschen teilen muss, barmt sie in die Kamera: "Ich
sitze jetzt auf meiner neuen Matratze. Die ist superweich. Ob ich da schlafen
kann, weiß ich noch nicht." Ach Gottchen. Erst später sehen wir, dass auch
andere Insassen lieber auf ausgehängten Türen vom Sperrmüll schlafen, statt
sich weiter dem rückenschädigenden Lager auszusetzen.
100 Menschen aus 13 Ländern sind in der Bruchbude im Industriegebiet
eingepfercht, viel mehr als Ställe sind die überfüllten Zimmer wirklich nicht.
Manchmal kommt der Hausmeister und kümmert sich, manchmal hält der
Kontaktbeamte zu den Obrigkeiten Hof und verkündet, wessen Antrag abgelehnt,
angenommen oder noch immer nicht bearbeitet ist. Menschen gibt es hier, die
hängen seit zwei Jahren hilflos in einem Limbus aus Langeweile oder, wie Hamid
aus Afghanistan sagt: "Ich fühle mich immer müde hier, immer. Ich habe keine
Arbeit und nichts zu tun. Immer das Gleiche, was du machst, immer essen und
trinken und schlafen, immer Fernsehen, jeden Tag." Die Reporterin fragt: Was
macht das mit einem? "Also, wenn Sie noch bleiben einen Monat hier, Sie
verstehen es selbst."
**Mit 196 Euro im Monat auskommen**
Wir lernen Leute kennen wie die kleine Sara aus Iran, die noch zur Schule geht
und stolz ihr Zeugnis vorzeigt: Deutsch: mangelhaft. Kunst: sehr gut. Ein Buch
über Picasso hat sie gelesen und sich daraufhin selbst kubistisch porträtiert.
Sie findet es im Heim "warm, zu eng, zu laut" und kann nicht schlafen. Später
sehen wir die Reporterin im Dunkeln liegen, sich erst den Arm, dann die
Bettdecke über den Kopf ziehend - aber die Geräuschkulisse aus plärrenden
Fernsehern und lautstarken Gesprächen will einfach nicht verschwinden. Als
nach zwei Wochen eine sichtlich gezeichnete Caroline Walter ihrer Kamera
gesteht: "Mir geht's im Moment nicht so gut", da glaubt man es ihr sofort und
versteht auch, warum.
Auch sie muss mit 196 Euro im Monat auskommen. Weil Fahrräder verboten sind,
wird der weite Weg zum Supermarkt oft über Bahngleise abgekürzt, auf denen
D-Züge daherrauschen. Und als berge das Beisammensein von teilweise schwer
traumatisierten Menschen aus unterschiedlichsten Kulturen nicht schon genug
Konfliktpotential, werden im Heim auch noch deutsche Obdachlose untergebracht,
die ihre ausgewachsenen Alkoholprobleme mitbringen.
**"Die passen nicht in unser System"**
Niemand sorgt sich in Vollzeit um das Haus oder seine Bewohner, an Wochenenden
sind sie völlig auf sich allein gestellt. Die Struktur- und
Perspektivlosigkeit hat Methode, wie auch die patente Deutschlehrerin
irgendwann resigniert feststellt: "Das sind uns die Leute einfach nicht wert,
die hier Bewohner sind". Kontakt mit den Einheimischen gibt es kaum, wohl aber
Meinungen der Einheimischen zu den Asylsuchenden: "Die haben halt nicht dieses
Niveau, wie wir's eben haben, diese Ausbildung und so weiter", sagt ein
Passant: "Es sind zwar gesunde Menschen, wenn man sie so laufen sieht, es ist
aber, wie man so sagt … die passen nicht in unser System."
Ins System passt dann schon eher der Arbeitslose vor der Trinkhalle nebenan,
der sich ganz klassisch darüber beschwert, dass "die da" es ja wohl "in den
Arsch geschoben" bekämen, während "wir Deutsche" für unser Geld arbeiten
müssten. Dabei hat erst jüngst das Bundesverfassungsgericht eine Erhöhung der
staatlichen Hilfen angeordnet, weil die gewährte Unterstützung für ein
menschenwürdiges Existenzminimum nicht ausreicht. Und dabei wollen ausnahmslos
alle Insassen arbeiten, Steuern zahlen, sich nützlich machen in einem Staat,
der ihnen wenigstens ein Dach über dem Kopf gewährt: "Ich bin hergekommen
wegen Problemen", sagt Hamid aus Afghanistan: "Wenn ich keine Probleme hätte,
ich wäre in Afghanistan mit meinen Leuten, meiner Familie. In meinem Haus."
**Große journalistische und menschliche Leistung**
Kurz vor dem Ende des Experiments bemerkt Caroline Walter einen juckenden
Ausschlag an ihrem Körper. Der Arzt stellt fest: Milben sind unter ihre Haut
gelangt, es ist die Krätze. Weil sie unter den herrschenden Bedingungen
unmöglich die erforderlichen hygienischen Maßnahmen ergreifen kann, behilft
sich die Reporterin mit einer Creme - und stellt bald fest, dass fast alle
Bewohner mit dem gleichen nutzlosen Mittelchen versuchen, die plagende
Krankheit loszuwerden. In jeder anderen öffentlichen Einrichtung wäre das ein
Fall fürs Gesundheitsamt. Hier werden die Milben geduldet, wie auch die
Menschen nur geduldet werden.
Was Caroline Walter und ihr Team in nur knapp 30 Minuten zeigen, ist weitaus
mehr, als man erwarten durfte. Eine detaillierte Miniatur staatlicher
Teilnahmslosigkeit. Eine große journalistische, eine noch größere menschliche
Leistung. Als die Reporterin am Ende auf ihren gepackten Koffern sitzt und
gefragt wird, ob sie denn nun fertig sei, ist es, als würde ihr plötzlich die
Doppeldeutigkeit der Frage bewusst. Sie wendet sich ab - und weint. |
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163,395 | upload | de | 0 | 0 | Jimy Knopf | 1,451,250,128 | Frederik Bombusch | [
163396
] | [
"Medienaktivismus & Internet"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Kreativer Journalist, sieht Reichsbüger in der Rigaer Strasse: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/kommentar-zu-politischen-brandstiftungen-friedrichshainer-reichsbuerger,10809148,32728732.html | <p>Kreativer Journalist, sieht Reichsbüger in der Rigaer Strasse: http://www.berliner-zeitung.de/berlin/kommentar-zu-politischen-brandstiftungen-friedrichshainer-reichsbuerger,10809148,32728732.html<!--break--></p><p> </p><p>Siehe: https://linksunten.indymedia.org/de/node/163363</p> | Kreativer Journalist, sieht Reichsbüger in der Rigaer Strasse:
http://www.berliner-zeitung.de/berlin/kommentar-zu-politischen-
brandstiftungen-friedrichshainer-reichsbuerger,10809148,32728732.html
Siehe: https://linksunten.indymedia.org/de/node/163363 |
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153,159 | event | de | 0 | 2,288 | ¡Alerta! - Lateinamerika Gruppe Düsseldorf | 1,442,389,372 | Lebend wurden sie entführt, lebend wollen wir sie wieder! - Solidarität mit den 43 verschleppten Studenten aus Ayotzinapa/Mexiko, ihren Angehörigen und Mitstudenten! (Kundgebung) | [
153160
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Bildung",
"Repression"
] | [
"Ayotzinapa",
"Düsseldorf",
"Mexiko"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen",
"Weltweit"
] | [] | <p>Vor einem Jahr, am 26.9.2014, wurden in Mexiko 43 Studenten der
pädagogischen Fachschule von Ayotzinapa auf dem Rückweg von einer
politischen Aktion von Polizei und Mitgliedern eines Drogenkartells
verschleppt. 6 weitere Menschen wurden dabei getötet, dutzende verletzt.
Die Angehörigen und Mitstudenten der Verschleppten fordern seither die
lebende Rückkehr der 43 und die Aufklärung dieses Staatsverbrechens.
Dabei wurden sie von Millionen Menschen in Mexiko und weltweit
unterstützt. In Mexiko kam es zu monatelangen Massenprotesten gegen die
Arroganz der Regierung sowie die Gewalt von Staat und Drogenmafia gegen
die Bevölkerung. Seit 2006 wurden durch Polizei, Militär und
Drogenkartelle, die wie im Fall von Ayotzinapa oft gemeinsam agieren,
130.000 Menschen ermordet und 26.000 verschleppt – darunter viele
Aktivist_innen. Fast keiner dieser Straftaten wurde aufgeklärt.</p><p> | <p>Vor einem Jahr, am 26.9.2014, wurden in Mexiko 43 Studenten der
pädagogischen Fachschule von Ayotzinapa auf dem Rückweg von einer
politischen Aktion von Polizei und Mitgliedern eines Drogenkartells
verschleppt. 6 weitere Menschen wurden dabei getötet, dutzende verletzt.
Die Angehörigen und Mitstudenten der Verschleppten fordern seither die
lebende Rückkehr der 43 und die Aufklärung dieses Staatsverbrechens.
Dabei wurden sie von Millionen Menschen in Mexiko und weltweit
unterstützt. In Mexiko kam es zu monatelangen Massenprotesten gegen die
Arroganz der Regierung sowie die Gewalt von Staat und Drogenmafia gegen
die Bevölkerung. Seit 2006 wurden durch Polizei, Militär und
Drogenkartelle, die wie im Fall von Ayotzinapa oft gemeinsam agieren,
130.000 Menschen ermordet und 26.000 verschleppt – darunter viele
Aktivist_innen. Fast keiner dieser Straftaten wurde aufgeklärt.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Dass die mexikanische Regierung kein Interesse an einer Aufklärung
des Verbrechens von Ayotzinapa oder einem Ende der massenhaften Gewalt
gegen die eigene Bevölkerung hat, zeigt sich auch an ihren Ermittlungen
zu Ayotzinapa: <a href="http://www.taz.de/%215226577/">Eine
internationale Expert_innen-Kommission der Interamerikanischen
Menschenrechtskommission hat nach monatelanger Recherche die Ergebnisse
der staatlichen Ermittlungen als unhaltbar zurückgewiesen und unter
anderem festgehalten, dass die Generalstaatsanwaltschaft absichtlich
Beweise zurückgehalten hat.</a></p><p> </p>
<p><strong>Wir rufen dazu auf mit uns zusammen, am Samstag den 26.9. um
14 Uhr an der Rheinuferpromenade (Höhe KIT) in Düsseldorf, eure
Solidarität mit den 43 verschleppten Studenten aus Ayotzinapa und allen
Opfern der staatlichen Gewalt in Mexiko zu zeigen.</strong></p>
<p> </p><p>Hier in Deutschland heißt diese Solidarität auch Protest gegen die
Politik der deutschen Bundesregierung, die die Lügen und die Repression
der mexikanischen Regierung unterstützt, Waffenlieferungen zuließ und
ein Abkommen zur Zusammenarbeit mit der mexikanischen Polizei
unterzeichnen will.</p>
<p>In Mexiko, in Deutschland und der ganzen Welt, wird es in diesen Tagen ebenfalls Kundgebungen und Demonstrationen geben.</p><p> </p><p><strong><em>Zeit: Samstag, 26.9.2015, 14 Uhr Kundgebung<br>
Ort: Rheinuferpromenade (Höhe KIT), Düsseldorf</em></strong></p>
<p>***<br>
Hier findet ihr das <a href="http://alertaduesseldorf.blogsport.de/2015/05/20/video-der-kundgebung-am-15-5-in-muenster/">Video unserer Protestkundgebung mit der Delegation aus Ayotzinapa in Münster</a> (15.5.2015 – mit deutschen Untertiteln) und unser <a href="http://alertaduesseldorf.blogsport.de/2014/12/17/ayotzi-video/">Solidaritätsvideo vom Dezember 2014</a>.</p><p> </p><p><strong><a href="http://alertaduesseldorf.blogsport.de">¡Alerta! - Lateinamerika Gruppe Düsseldorf</a></strong></p> | Vor einem Jahr, am 26.9.2014, wurden in Mexiko 43 Studenten der pädagogischen
Fachschule von Ayotzinapa auf dem Rückweg von einer politischen Aktion von
Polizei und Mitgliedern eines Drogenkartells verschleppt. 6 weitere Menschen
wurden dabei getötet, dutzende verletzt. Die Angehörigen und Mitstudenten der
Verschleppten fordern seither die lebende Rückkehr der 43 und die Aufklärung
dieses Staatsverbrechens. Dabei wurden sie von Millionen Menschen in Mexiko
und weltweit unterstützt. In Mexiko kam es zu monatelangen Massenprotesten
gegen die Arroganz der Regierung sowie die Gewalt von Staat und Drogenmafia
gegen die Bevölkerung. Seit 2006 wurden durch Polizei, Militär und
Drogenkartelle, die wie im Fall von Ayotzinapa oft gemeinsam agieren, 130.000
Menschen ermordet und 26.000 verschleppt – darunter viele Aktivist_innen. Fast
keiner dieser Straftaten wurde aufgeklärt.
Dass die mexikanische Regierung kein Interesse an einer Aufklärung des
Verbrechens von Ayotzinapa oder einem Ende der massenhaften Gewalt gegen die
eigene Bevölkerung hat, zeigt sich auch an ihren Ermittlungen zu Ayotzinapa:
[Eine internationale Expert_innen-Kommission der Interamerikanischen
Menschenrechtskommission hat nach monatelanger Recherche die Ergebnisse der
staatlichen Ermittlungen als unhaltbar zurückgewiesen und unter anderem
festgehalten, dass die Generalstaatsanwaltschaft absichtlich Beweise
zurückgehalten hat.](http://www.taz.de/%215226577/)
**Wir rufen dazu auf mit uns zusammen, am Samstag den 26.9. um 14 Uhr an der
Rheinuferpromenade (Höhe KIT) in Düsseldorf, eure Solidarität mit den 43
verschleppten Studenten aus Ayotzinapa und allen Opfern der staatlichen Gewalt
in Mexiko zu zeigen.**
Hier in Deutschland heißt diese Solidarität auch Protest gegen die Politik der
deutschen Bundesregierung, die die Lügen und die Repression der mexikanischen
Regierung unterstützt, Waffenlieferungen zuließ und ein Abkommen zur
Zusammenarbeit mit der mexikanischen Polizei unterzeichnen will.
In Mexiko, in Deutschland und der ganzen Welt, wird es in diesen Tagen
ebenfalls Kundgebungen und Demonstrationen geben.
** _Zeit: Samstag, 26.9.2015, 14 Uhr Kundgebung
Ort: Rheinuferpromenade (Höhe KIT), Düsseldorf_**
***
Hier findet ihr das [Video unserer Protestkundgebung mit der Delegation aus
Ayotzinapa in Münster](http://alertaduesseldorf.blogsport.de/2015/05/20/video-
der-kundgebung-am-15-5-in-muenster/) (15.5.2015 – mit deutschen Untertiteln)
und unser [Solidaritätsvideo vom Dezember
2014](http://alertaduesseldorf.blogsport.de/2014/12/17/ayotzi-video/).
**[¡Alerta! - Lateinamerika Gruppe
Düsseldorf](http://alertaduesseldorf.blogsport.de)** |
||
58,563 | event | de | 0 | 0 | * | 1,334,770,011 | Queer-feministischer HipHop-Jam im AZ Köln | [
58564
] | [
"Antirassismus & Migration",
"Bildung",
"Feminismus & Gender & Queer",
"Feuilleton & Kultur",
"Freiräume & Wohnungsnot"
] | [
"Köln"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p><strong>„Think outside the box!“</strong></p><p>Das queer-feministische Tagesfestival im Mai.</p><p>Am 05.05. öffnet das AZ Köln seine Türen für ein HipHop-OpenAir der anderen Art. Unser Anspruch ist es, einen Raum zu schaffen, der Platz für queere Gegenkultur bietet und urbane Jugendkultur in ihren subversiven Facetten zeigt. Diese Fusion zweier Subkulturen finden wir verdammt spannend. | <p><strong>„Think outside the box!“</strong></p><p>Das queer-feministische Tagesfestival im Mai.</p><p>Am 05.05. öffnet das AZ Köln seine Türen für ein HipHop-OpenAir der anderen Art. Unser Anspruch ist es, einen Raum zu schaffen, der Platz für queere Gegenkultur bietet und urbane Jugendkultur in ihren subversiven Facetten zeigt. Diese Fusion zweier Subkulturen finden wir verdammt spannend.<!--break--></p><p><strong><br>Um 14:00 Uhr</strong> geht’s los mit unserem D.I.Y.-Programm, fetten Beats, Workshops uvm.<br>Wer sich austauschen und vernetzen will, kommt zum theorethischen Input in den Parkettsaal.</p><p><strong>Ab 19:00 Uhr</strong> wird uns musikalisch eingeheizt:<br>Freut euch auf Nic Knatterton, Refpolk (Schlagzeiln) und Lena Stöhrfaktor (Conexion Musical) feat DJ Noizy Neighbor.<br><strong> </strong></p><p><strong>Einlassspende: 3-5 Euro</strong></p><p><strong>Infos: 5maithinkoutside.blogsport.de & az-koeln.org</strong></p><p><strong><br></strong></p><p> </p><p><strong>HipHop und Feminismus? Seid ihr bekloppt?</strong></p><p>Um die Intention für dieses Festival zu verstehen, muss mensch die Geschichte von HipHop verstehen. Rapmusik entstand aus der sich Gehör verschaffenden Kreativität perspektivloser Jugendlicher in den amerikanischen Innenstädten. Damals wie heute noch steht diese Musik vielfach für den Versuch auf soziale Missstände und Rassismus in der Gesellschaft hinzuweisen und dagegen zu kämpfen. Streetart und Graffitikunst sind, obgleich die Inhalte streitbar sind, immer noch die Aneignung von Fläche und Raum. Damit hinterfragen sie kapitalistische Eigentumsverhältnisse. </p><p>Diese Kulturform nimmt immer noch Bezug auf marginalisierte Lebensumstände und somit erreicht sie viele Kinder und Jugendliche, welche meist von politisch-kulturellen Debatten – seien sie noch so gut gemeint – nichts mitbekommen. Zum einen ist für diese jungen Menschen der akademische Bereich im Regelfall verschlossen, zum anderen sind sie in solchen Diskursen fast immer nur Objekt. Mitsprache bleibt ihnen verwehrt und eine angebliche Handlungsunfähigkeit wird suggeriert. Genau dort setzt HipHop als eine Art Werkzeug an, das sie als Subjekte agieren lässt. HipHop entsteht als eine sich stets erneuernde, unabhängige urbane Kultur aus der schöpferischen Kraft des undergrounds, auch ohne underground zu sein.</p><p>Dieses städtische Phänomen auf sexistische Inhalte, mackerige Texte und pornographische Videos zu reduzieren, entspringt einem schwarz-weiß Denken, welches wir nicht teilen. Natürlich gibt es diese Entwicklungen und die Mainstream-Musikbranche leistet ihnen Vorschub und natürlich müssen wir das kritisieren und uns dagegen stellen. Aber längst gibt es sie ja, die FemmeC’s und DJanes, welche die männlich-dominierte Szene hinterfragen und Gleichberechtigung, in der Kunst wie im Leben, einforden. Nicht zu vergessen sind feministische Künstler_innen und queere Rapper_innen, die ihre Musik nutzen, um Gender-Kategorien zu dekonstruieren.<br><strong><br>Einen Tag lang wollen wir uns nun dem Thema HipHop und Emanzipation widmen; gemeinsam malen und sprühen, battlen, scratchen und diskutieren. Alle Einnahmen gehen ans räumungsbedrohte AZ Köln und an den EA Köln (Squatted-Räumung am 03.03.12).</strong></p> | **„Think outside the box!“**
Das queer-feministische Tagesfestival im Mai.
Am 05.05. öffnet das AZ Köln seine Türen für ein HipHop-OpenAir der anderen
Art. Unser Anspruch ist es, einen Raum zu schaffen, der Platz für queere
Gegenkultur bietet und urbane Jugendkultur in ihren subversiven Facetten
zeigt. Diese Fusion zweier Subkulturen finden wir verdammt spannend.
**
Um 14:00 Uhr** geht’s los mit unserem D.I.Y.-Programm, fetten Beats,
Workshops uvm.
Wer sich austauschen und vernetzen will, kommt zum theorethischen Input in den
Parkettsaal.
**Ab 19:00 Uhr** wird uns musikalisch eingeheizt:
Freut euch auf Nic Knatterton, Refpolk (Schlagzeiln) und Lena Stöhrfaktor
(Conexion Musical) feat DJ Noizy Neighbor.
** **
**Einlassspende: 3-5 Euro**
**Infos: 5maithinkoutside.blogsport.de & az-koeln.org**
**
**
**HipHop und Feminismus? Seid ihr bekloppt?**
Um die Intention für dieses Festival zu verstehen, muss mensch die Geschichte
von HipHop verstehen. Rapmusik entstand aus der sich Gehör verschaffenden
Kreativität perspektivloser Jugendlicher in den amerikanischen Innenstädten.
Damals wie heute noch steht diese Musik vielfach für den Versuch auf soziale
Missstände und Rassismus in der Gesellschaft hinzuweisen und dagegen zu
kämpfen. Streetart und Graffitikunst sind, obgleich die Inhalte streitbar
sind, immer noch die Aneignung von Fläche und Raum. Damit hinterfragen sie
kapitalistische Eigentumsverhältnisse.
Diese Kulturform nimmt immer noch Bezug auf marginalisierte Lebensumstände und
somit erreicht sie viele Kinder und Jugendliche, welche meist von politisch-
kulturellen Debatten – seien sie noch so gut gemeint – nichts mitbekommen. Zum
einen ist für diese jungen Menschen der akademische Bereich im Regelfall
verschlossen, zum anderen sind sie in solchen Diskursen fast immer nur Objekt.
Mitsprache bleibt ihnen verwehrt und eine angebliche Handlungsunfähigkeit wird
suggeriert. Genau dort setzt HipHop als eine Art Werkzeug an, das sie als
Subjekte agieren lässt. HipHop entsteht als eine sich stets erneuernde,
unabhängige urbane Kultur aus der schöpferischen Kraft des undergrounds, auch
ohne underground zu sein.
Dieses städtische Phänomen auf sexistische Inhalte, mackerige Texte und
pornographische Videos zu reduzieren, entspringt einem schwarz-weiß Denken,
welches wir nicht teilen. Natürlich gibt es diese Entwicklungen und die
Mainstream-Musikbranche leistet ihnen Vorschub und natürlich müssen wir das
kritisieren und uns dagegen stellen. Aber längst gibt es sie ja, die FemmeC’s
und DJanes, welche die männlich-dominierte Szene hinterfragen und
Gleichberechtigung, in der Kunst wie im Leben, einforden. Nicht zu vergessen
sind feministische Künstler_innen und queere Rapper_innen, die ihre Musik
nutzen, um Gender-Kategorien zu dekonstruieren.
**
Einen Tag lang wollen wir uns nun dem Thema HipHop und Emanzipation widmen;
gemeinsam malen und sprühen, battlen, scratchen und diskutieren. Alle
Einnahmen gehen ans räumungsbedrohte AZ Köln und an den EA Köln (Squatted-
Räumung am 03.03.12).** |
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179,108 | story | de | 0 | 0 | Von a.i.d.a. kopiert | 1,463,442,881 | Der Millionendeal am rechten Rand | [
179109,
179110,
179111,
179112,
179113
] | [
"Antifaschismus"
] | [
"München"
] | [
"Deutschland",
"D-Südosten"
] | [] | <p>Die radikal rechte "Münchner Burschenschaft Danubia" zieht vom Stadtteil Bogenhausen nach Schwabing um. Im Hintergrund steht ein Immobiliengeschäft, bei dem es um viele Millionen Euro geht.</p><p> | <p>Die radikal rechte "Münchner Burschenschaft Danubia" zieht vom Stadtteil Bogenhausen nach Schwabing um. Im Hintergrund steht ein Immobiliengeschäft, bei dem es um viele Millionen Euro geht.</p><p><!--break--></p><p> </p><p><em>Von Robert Andreasch</em></p><p> </p><p><strong>Die letzte Kneipe</strong><br><br>München-Bogenhausen, 23. April 2016: Im strömenden Regen fuhren die Taxis vor die alte Villa der "Burschenschaft Danubia" in der Möhlstraße. Das miese Wetter dürfte zur Stimmung der einigen Dutzend Ankommenden gepasst haben: an diesem Abend trafen sich die "Danuben" und ihre Sympathisanten zum letzten Mal zu einer burschenschaftlichen "Kneipe" "auf dem Haus". Bekannte Köpfe der deutschen Rechten waren vor Ort: z. B. der Stuttgarter Bauunternehmer <strong>Hans-Ulrich Kopp</strong>, seit langem der Sprecher des Alte-Herren-Verbands bei der "Danubia". Auch Vertreter anderer Münchner Burschenschaften trafen ein.<br><br><strong>Ein Haus mit Tradition</strong><br><br>Die radikal rechte "Burschenschaft Danubia" residierte seit 1958 in der Möhlstraße 21. Gebaut wurde die Villa 1901 für das Ehepaar Julius und Luise Kaufmann. Am 1. Februar 1938 raubten ihnen die Nationalsozialisten ihr Haus ("Arisierung"). Als der Familie Kaufmann 1940 die Deportation drohte, wählten Eltern und Sohn den Suizid. Ihre Leichen wurden irgendwo verscharrt, wo genau, ist bis heute nicht bekannt.</p><p> </p><p>Nach dem Einzug der rechten Burschenschaft 1958 war die Bogenhausener
Villa jahrzehntelang von hoher Bedeutung für die extreme Rechte in
München und weit darüberhinaus. Hier gründeten die "Republikaner" 1989
ihren "republikanischen Hochschulverband" (RHV). Im Keller des Hauses
kroch im Januar 2001 der Neonazi <strong>Christoph Sch.</strong> unter,
nachdem er im Schlachthofviertel gerade Artemios T. aus rassistischen
Gründen fast totgeschlagen hatte. Als die Wirte des Münchner
Löwenbräu-Kellers im Juli 2004 dem extrem rechten "Institut für
Staatspolitik" (IfS) kurzfristig die Raumnutzung für dessen "1. Münchner
Kolleg" verweigerten, stellte die "Danubia" ihre Villa für die Referate
von <strong>Martin Hohmann</strong>, <strong>Götz Kubitschek</strong> u. a. zur Verfügung. Ganz offiziell im Haus wohnte zeitweise der in den Kreisen des "Freien Netz Süd" aktive Neonazi <strong>Pierre P.</strong>, der bei der "Danubia" den Posten des "Schriftwarts" innehatte.</p><p> </p>
<p>Als Infrastruktur war die Immobilie eminent wichtig und eine ähnlich
hohe Bedeutung hatte sie als konkrete, physische Schnittstelle zwischen
dem rechtskonservativen Feld und der radikalen Rechten. Hier - wo unten
an der Wand eine "Reichskriegsflagge" hinter Glas hing und noch eine
weitere in der Bar unter der Decke - kamen die führenden Protagonisten
der neuen Rechten bis hin zur neonazistischen Rechten aus ganz Europa
zusammen. Hier referierten u. a. <strong>Alain de Benoist</strong>, <strong>Akif Pirinçci</strong>, <strong>Horst Mahler</strong> und der Südtirol-Terrorist <strong>Peter Kienesberger</strong>
bei "Burschenschaftlichen Abenden" und "herrschaftsfreien Diskursen".
Noch im Januar 2015 hatten die Danuben zum 31. Mal zu den sog.
"Bogenhausener Gesprächen" geladen ("Rußland - alter Feind oder starker
Partner der Zukunft"), einem der bekanntesten Tagungsformaten der neuen
Rechten. Im Danubenhaus ging der CSU-Politiker <strong>Hans Merkel</strong>, der zur Unterstützung des "Danubia"-Burschenschafters <strong>Sascha Jung</strong>
einst die "Initiative Akademische Freiheit" gründete, genau so ein und
aus wie die Neonazistinnen der "Gemeinschaft Deutscher Frauen", die das
Haus für ihr Regionaltreffen nutzten.</p>
<p> </p><p><strong>Zunehmender Verfall</strong></p>
<p> </p><p>Seit Jahren schrumpfte allerdings die studentische "Aktivitas" der
Danubia. Schließlich kamen noch die Streitereien in der "Deutschen
Burschenschaft" (DB) hinzu, die einige der "Alten Herren" vergrätzten.
Nicht zuletzt das Verhalten der extrem rechten Bünde wie der Danubia
hatte ja die Widersprüche im Dachverband noch verschärft. Die
Abwärtsentwicklung der völkischen "Buxen" nahm jedenfalls stetig an
Fahrt auf.</p>
<p> </p><p>Diese Schwäche sah man der "Danubia" buchstäblich an: Das seit
Jahrzehnten schon recht marode gewesene Gebäude verfiel zusehends. Die
Mitglieder des burschenschaftlichen "Lebensbunds" konnten oder wollten
offenbar notwendige Reparaturen nicht mehr finanzieren. Dass die
"Danubia" Teile des Hauses schließlich sogar extern vermietete, hat ihr
am Ende auch nicht mehr geholfen.</p>
<p> </p><p><strong>Das Millionengeschäft</strong></p>
<p> </p><p>Irgendwann scheint man bei der "Burschenschaft Danubia" dann auf die
Idee eines Hausverkaufs gekommen zu sein. Nach den Käuferinnen und
Käufern suchte man eher hinter den Kulissen, vor allem unter anderen
studentischen Korporationen. Im Internet kann man noch ein diskret
formuliertes Maklerinserat finden, das im letzten Jahr für sehr kurze
Zeit geschaltet war und bei dem es sich um die Villa der "Danubia"
gehandelt haben dürfte - jedenfalls stimmen Baujahr, Lage, Ausstattung
und Beschreibung ziemlich genau überein. Die recht exklusive Lage im
Viertel der Prachtvillen, wo ums Eck die Konsulate Russlands und
Großbritanniens liegen, macht auf dem exklusiven Markt wohl selbst eine
schlechte Bausubstanz wett: Acht Millionen Euro sollte ein potenzieller
Käufer bzw. eine potenzielle Käuferin jedenfalls für das inserierte
Objekt hinblättern.</p><p> </p><p>Zu diesem Zeitpunkt taugte das unrenovierte Burschenschafterhaus wohl
nicht einmal mehr für kleinere, öffentliche Veranstaltungen. Die
"Danubia" gestand auf der eigenen Homepage die notwendig gewordene
Absage vieler Semesterveranstaltungen ein: "Aufgrund anhaltender
Unwägbarkeiten im Zusammenhang mit unserer Immobilie findet leider nur
ein eingeschränktes Semesterprogramm statt". Und der mit der "Danubia"
assoziierten ultrarechten "Schülerburschenschaft" "Saxonia Czernowitz"
platzte ihre für den 15. April 2016 im unten im Haus gelegenen
"Saxonenstüberl" geplante Veranstaltung mit dem "Alten Herrn" und
AfD-Landtagsabgeordneten <strong>Andreas Kalbitz</strong>.</p>
<p> </p><p>Nach längerer Suche fand die "Burschenschaft Danubia" vor wenigen
Wochen einen Käufer für die alte Villa. Anfang Mai 2016 zogen die
rechten Korporierten aus ihrem Haus aus und der neue Eigentümer begann
sofort mit Umbaumaßnahmen. Als Abschiedsgruß schrieben die Burschis mit
Filzstift "Danubia war hier" an die Stelle, wo einst das goldene Schild
mit dem geschnörkelten "Danubia"-Zirkel hing.</p>
<p> </p><p><strong>Umzug nach Schwabing</strong></p>
<p> </p><p>Gleichzeitig zum Verkaufsangebot hatten sich die Verantwortlichen
offensichtlich auf die Suche nach einer repräsentativen Ersatzimmobilie
für die Aktivitas begeben. Anfang 2016 tauchten Gerüchte in Schwabing
auf: Anwohner_innen und Lokalpolitiker_innen berichteten, dass eine
rechte Gruppe im Stadtteil wohl eine Art "Studentenwohnheim" eröffnen
wolle. Ein ziemlich eindeutiger Hinweis: Der Münchner Mietwohnungsmarkt
ist leergefegt, da sind günstige Zimmer wichtige Argumente beim
burschenschaftlichen "Keilen" nach männlichem Nachwuchs.</p><p> </p><p>Für die zukünftig erhoffte studentische "Aktivitas" wollte die rechte Danubia offensichtlich nicht kleckern, sondern klotzen. Vor wenigen Tagen hat die "Danubia" nun ein durchaus repräsentatives Objekt gekauft: eine Villa nebst Nebengebäuden in der Schwabinger Potsdamer Straße. Die Burschenschafter sind bisher allerdings noch nicht dort eingezogen, das Haus ist noch bewohnt.</p><p> </p><p>Der Kaufpreis der neuen Villa ist nicht bekannt. Das großzügige Anwesen mit den Seitengebäuden und einem im Untergeschoss untergebrachten Schwimmbad wird mit Sicherheit kein Schnäppchen gewesen sein. Die an der vielbefahrenen Potsdamerstraße und nahe der nicht weniger lauten Ungererstraße gelegene Immobilie war jedoch sicher zu einem erheblich geringeren Betrag zu haben, als die verkaufte alte Bogenhausener Villa der "Danubia" eingebracht hat.<br><br>Für die radikal völkische Truppe dürfte unter dem Strich also neben einem neuen Haus auch eine Millionensumme übrig geblieben sein.</p><p> </p><p><em>Quelle:</em> https://www.aida-archiv.de/index.php/aktuelles-2/41-rechte-in-men/parteien-und-organisationen/5644-der-millionendeal-am-rechten-rand</p> | Die radikal rechte "Münchner Burschenschaft Danubia" zieht vom Stadtteil
Bogenhausen nach Schwabing um. Im Hintergrund steht ein Immobiliengeschäft,
bei dem es um viele Millionen Euro geht.
_Von Robert Andreasch_
**Die letzte Kneipe**
München-Bogenhausen, 23. April 2016: Im strömenden Regen fuhren die Taxis vor
die alte Villa der "Burschenschaft Danubia" in der Möhlstraße. Das miese
Wetter dürfte zur Stimmung der einigen Dutzend Ankommenden gepasst haben: an
diesem Abend trafen sich die "Danuben" und ihre Sympathisanten zum letzten Mal
zu einer burschenschaftlichen "Kneipe" "auf dem Haus". Bekannte Köpfe der
deutschen Rechten waren vor Ort: z. B. der Stuttgarter Bauunternehmer **Hans-
Ulrich Kopp** , seit langem der Sprecher des Alte-Herren-Verbands bei der
"Danubia". Auch Vertreter anderer Münchner Burschenschaften trafen ein.
**Ein Haus mit Tradition**
Die radikal rechte "Burschenschaft Danubia" residierte seit 1958 in der
Möhlstraße 21. Gebaut wurde die Villa 1901 für das Ehepaar Julius und Luise
Kaufmann. Am 1. Februar 1938 raubten ihnen die Nationalsozialisten ihr Haus
("Arisierung"). Als der Familie Kaufmann 1940 die Deportation drohte, wählten
Eltern und Sohn den Suizid. Ihre Leichen wurden irgendwo verscharrt, wo genau,
ist bis heute nicht bekannt.
Nach dem Einzug der rechten Burschenschaft 1958 war die Bogenhausener Villa
jahrzehntelang von hoher Bedeutung für die extreme Rechte in München und weit
darüberhinaus. Hier gründeten die "Republikaner" 1989 ihren "republikanischen
Hochschulverband" (RHV). Im Keller des Hauses kroch im Januar 2001 der Neonazi
**Christoph Sch.** unter, nachdem er im Schlachthofviertel gerade Artemios T.
aus rassistischen Gründen fast totgeschlagen hatte. Als die Wirte des Münchner
Löwenbräu-Kellers im Juli 2004 dem extrem rechten "Institut für Staatspolitik"
(IfS) kurzfristig die Raumnutzung für dessen "1. Münchner Kolleg"
verweigerten, stellte die "Danubia" ihre Villa für die Referate von **Martin
Hohmann** , **Götz Kubitschek** u. a. zur Verfügung. Ganz offiziell im Haus
wohnte zeitweise der in den Kreisen des "Freien Netz Süd" aktive Neonazi
**Pierre P.** , der bei der "Danubia" den Posten des "Schriftwarts" innehatte.
Als Infrastruktur war die Immobilie eminent wichtig und eine ähnlich hohe
Bedeutung hatte sie als konkrete, physische Schnittstelle zwischen dem
rechtskonservativen Feld und der radikalen Rechten. Hier - wo unten an der
Wand eine "Reichskriegsflagge" hinter Glas hing und noch eine weitere in der
Bar unter der Decke - kamen die führenden Protagonisten der neuen Rechten bis
hin zur neonazistischen Rechten aus ganz Europa zusammen. Hier referierten u.
a. **Alain de Benoist** , **Akif Pirinçci** , **Horst Mahler** und der
Südtirol-Terrorist **Peter Kienesberger** bei "Burschenschaftlichen Abenden"
und "herrschaftsfreien Diskursen". Noch im Januar 2015 hatten die Danuben zum
31. Mal zu den sog. "Bogenhausener Gesprächen" geladen ("Rußland - alter Feind
oder starker Partner der Zukunft"), einem der bekanntesten Tagungsformaten der
neuen Rechten. Im Danubenhaus ging der CSU-Politiker **Hans Merkel** , der zur
Unterstützung des "Danubia"-Burschenschafters **Sascha Jung** einst die
"Initiative Akademische Freiheit" gründete, genau so ein und aus wie die
Neonazistinnen der "Gemeinschaft Deutscher Frauen", die das Haus für ihr
Regionaltreffen nutzten.
**Zunehmender Verfall**
Seit Jahren schrumpfte allerdings die studentische "Aktivitas" der Danubia.
Schließlich kamen noch die Streitereien in der "Deutschen Burschenschaft" (DB)
hinzu, die einige der "Alten Herren" vergrätzten. Nicht zuletzt das Verhalten
der extrem rechten Bünde wie der Danubia hatte ja die Widersprüche im
Dachverband noch verschärft. Die Abwärtsentwicklung der völkischen "Buxen"
nahm jedenfalls stetig an Fahrt auf.
Diese Schwäche sah man der "Danubia" buchstäblich an: Das seit Jahrzehnten
schon recht marode gewesene Gebäude verfiel zusehends. Die Mitglieder des
burschenschaftlichen "Lebensbunds" konnten oder wollten offenbar notwendige
Reparaturen nicht mehr finanzieren. Dass die "Danubia" Teile des Hauses
schließlich sogar extern vermietete, hat ihr am Ende auch nicht mehr geholfen.
**Das Millionengeschäft**
Irgendwann scheint man bei der "Burschenschaft Danubia" dann auf die Idee
eines Hausverkaufs gekommen zu sein. Nach den Käuferinnen und Käufern suchte
man eher hinter den Kulissen, vor allem unter anderen studentischen
Korporationen. Im Internet kann man noch ein diskret formuliertes
Maklerinserat finden, das im letzten Jahr für sehr kurze Zeit geschaltet war
und bei dem es sich um die Villa der "Danubia" gehandelt haben dürfte -
jedenfalls stimmen Baujahr, Lage, Ausstattung und Beschreibung ziemlich genau
überein. Die recht exklusive Lage im Viertel der Prachtvillen, wo ums Eck die
Konsulate Russlands und Großbritanniens liegen, macht auf dem exklusiven Markt
wohl selbst eine schlechte Bausubstanz wett: Acht Millionen Euro sollte ein
potenzieller Käufer bzw. eine potenzielle Käuferin jedenfalls für das
inserierte Objekt hinblättern.
Zu diesem Zeitpunkt taugte das unrenovierte Burschenschafterhaus wohl nicht
einmal mehr für kleinere, öffentliche Veranstaltungen. Die "Danubia" gestand
auf der eigenen Homepage die notwendig gewordene Absage vieler
Semesterveranstaltungen ein: "Aufgrund anhaltender Unwägbarkeiten im
Zusammenhang mit unserer Immobilie findet leider nur ein eingeschränktes
Semesterprogramm statt". Und der mit der "Danubia" assoziierten ultrarechten
"Schülerburschenschaft" "Saxonia Czernowitz" platzte ihre für den 15. April
2016 im unten im Haus gelegenen "Saxonenstüberl" geplante Veranstaltung mit
dem "Alten Herrn" und AfD-Landtagsabgeordneten **Andreas Kalbitz**.
Nach längerer Suche fand die "Burschenschaft Danubia" vor wenigen Wochen einen
Käufer für die alte Villa. Anfang Mai 2016 zogen die rechten Korporierten aus
ihrem Haus aus und der neue Eigentümer begann sofort mit Umbaumaßnahmen. Als
Abschiedsgruß schrieben die Burschis mit Filzstift "Danubia war hier" an die
Stelle, wo einst das goldene Schild mit dem geschnörkelten "Danubia"-Zirkel
hing.
**Umzug nach Schwabing**
Gleichzeitig zum Verkaufsangebot hatten sich die Verantwortlichen
offensichtlich auf die Suche nach einer repräsentativen Ersatzimmobilie für
die Aktivitas begeben. Anfang 2016 tauchten Gerüchte in Schwabing auf:
Anwohner_innen und Lokalpolitiker_innen berichteten, dass eine rechte Gruppe
im Stadtteil wohl eine Art "Studentenwohnheim" eröffnen wolle. Ein ziemlich
eindeutiger Hinweis: Der Münchner Mietwohnungsmarkt ist leergefegt, da sind
günstige Zimmer wichtige Argumente beim burschenschaftlichen "Keilen" nach
männlichem Nachwuchs.
Für die zukünftig erhoffte studentische "Aktivitas" wollte die rechte Danubia
offensichtlich nicht kleckern, sondern klotzen. Vor wenigen Tagen hat die
"Danubia" nun ein durchaus repräsentatives Objekt gekauft: eine Villa nebst
Nebengebäuden in der Schwabinger Potsdamer Straße. Die Burschenschafter sind
bisher allerdings noch nicht dort eingezogen, das Haus ist noch bewohnt.
Der Kaufpreis der neuen Villa ist nicht bekannt. Das großzügige Anwesen mit
den Seitengebäuden und einem im Untergeschoss untergebrachten Schwimmbad wird
mit Sicherheit kein Schnäppchen gewesen sein. Die an der vielbefahrenen
Potsdamerstraße und nahe der nicht weniger lauten Ungererstraße gelegene
Immobilie war jedoch sicher zu einem erheblich geringeren Betrag zu haben, als
die verkaufte alte Bogenhausener Villa der "Danubia" eingebracht hat.
Für die radikal völkische Truppe dürfte unter dem Strich also neben einem
neuen Haus auch eine Millionensumme übrig geblieben sein.
_Quelle:_ https://www.aida-archiv.de/index.php/aktuelles-2/41-rechte-in-
men/parteien-und-organisationen/5644-der-millionendeal-am-rechten-rand |
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33,917 | event | de | 0 | 0 | AStA Bonn - Referat für Politische Bildung | 1,297,714,342 | Von Tunis nach Teheran - Regime Change und Revolution in Nordafrika und im Nahen Osten | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Bildung",
"Repression"
] | [
"Teheran",
"Tunis"
] | [
"Deutschland",
"Weltweit"
] | [] | <p><em>Vortrag und Diskussion mit Thomas von der Osten-Sacken </em></p><p>Nordafrika und der Nahe Osten sind in vollem Aufruhr. Mit dem Sturz des Regimes von Ben Ali in Tunesien, den Massenprotesten in Ägypten, regimekritischen Kundgebungen in Marokko, Algerien, Jordanien, Jemen und Oman werden die autoritären Herrschaftssysteme arabischer und islamischer Prägung in der Region existenziell herausgefordert. | <p><em>Vortrag und Diskussion mit Thomas von der Osten-Sacken </em></p><p>Nordafrika und der Nahe Osten sind in vollem Aufruhr. Mit dem Sturz des Regimes von Ben Ali in Tunesien, den Massenprotesten in Ägypten, regimekritischen Kundgebungen in Marokko, Algerien, Jordanien, Jemen und Oman werden die autoritären Herrschaftssysteme arabischer und islamischer Prägung in der Region existenziell herausgefordert.<!--break--></p><p> </p><p>Der Vortrag wird der Frage nachgehen, weshalb die tunesische „Jasminrevolution“ den Impuls für revolutionäre und reformistische Bewegungen gleich mehrerer Gesellschaften geben konnte, wie diese Revolten mit dem Aufstand im Iran anlässlich der Präsidentschaftswahlen 2009 zusammen hängen und welche Rolle bei alledem die Außenpolitik der westlichen Staaten einnimmt. Der Referent hat den Umsturz in Tunesien vor Ort mitverfolgt und in der Tageszeitung Die Welt sowie der Wochenzeitung Jungle World darüber berichtet.</p><p> </p><p><strong>Thomas von der Osten-Sacken</strong> arbeitet seit 20 Jahren für die im Nordirak tätige Hilfsorganisation WADI e.V. - Verband für Krisenhilfe und solidarische Entwicklungszusammenarbeit und ist ihr Geschäftsführer. Zu den Projekten von WADI gehören u.a. mit "Dange Nwe" (Neue Stimme) das erste Community Radio im Irak sowie mehrere Frauenprojekte (Bibliotheken, Cafés, Rechtsbeistand, mobile Beratungsteams).</p><p> </p><p>Osten-Sacken ist Herausgeber und Ko-Autor mehrerer Bücher zum Thema:</p><p><em>Saddam Husseins letztes Gefecht? Der lange Weg in den 3. Golfkrieg, Hamburg 2002 </em></p><p><em>Amerika. Der ‚War on Terror‘ und der Aufstand der Alten Welt, Freiburg 2003 </em></p><p><em>Der Iran - Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen Förderer, Wien 2008 </em></p><p><em>Verratene Freiheit. Der Aufstand im Iran und die Antwort des Westens, Berlin 2010 </em></p><p> </p><p><strong>Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 24.02.2011 um 20 Uhr im Hörsaal 17 (Englisches Seminar, Universitäts-Hauptgebäude, Bonn-Zentrum) statt.</strong></p><p> </p><p>Der Eintritt ist kostenfrei.</p><p>Veranstalter: AStA der Universität Bonn - Referat für Politische Bildung</p> | _Vortrag und Diskussion mit Thomas von der Osten-Sacken_
Nordafrika und der Nahe Osten sind in vollem Aufruhr. Mit dem Sturz des
Regimes von Ben Ali in Tunesien, den Massenprotesten in Ägypten,
regimekritischen Kundgebungen in Marokko, Algerien, Jordanien, Jemen und Oman
werden die autoritären Herrschaftssysteme arabischer und islamischer Prägung
in der Region existenziell herausgefordert.
Der Vortrag wird der Frage nachgehen, weshalb die tunesische
„Jasminrevolution“ den Impuls für revolutionäre und reformistische Bewegungen
gleich mehrerer Gesellschaften geben konnte, wie diese Revolten mit dem
Aufstand im Iran anlässlich der Präsidentschaftswahlen 2009 zusammen hängen
und welche Rolle bei alledem die Außenpolitik der westlichen Staaten einnimmt.
Der Referent hat den Umsturz in Tunesien vor Ort mitverfolgt und in der
Tageszeitung Die Welt sowie der Wochenzeitung Jungle World darüber berichtet.
**Thomas von der Osten-Sacken** arbeitet seit 20 Jahren für die im Nordirak
tätige Hilfsorganisation WADI e.V. - Verband für Krisenhilfe und solidarische
Entwicklungszusammenarbeit und ist ihr Geschäftsführer. Zu den Projekten von
WADI gehören u.a. mit "Dange Nwe" (Neue Stimme) das erste Community Radio im
Irak sowie mehrere Frauenprojekte (Bibliotheken, Cafés, Rechtsbeistand, mobile
Beratungsteams).
Osten-Sacken ist Herausgeber und Ko-Autor mehrerer Bücher zum Thema:
_Saddam Husseins letztes Gefecht? Der lange Weg in den 3. Golfkrieg, Hamburg
2002_
_Amerika. Der ‚War on Terror‘ und der Aufstand der Alten Welt, Freiburg 2003_
_Der Iran - Analyse einer islamischen Diktatur und ihrer europäischen
Förderer, Wien 2008_
_Verratene Freiheit. Der Aufstand im Iran und die Antwort des Westens, Berlin
2010_
**Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 24.02.2011 um 20 Uhr im Hörsaal
17 (Englisches Seminar, Universitäts-Hauptgebäude, Bonn-Zentrum) statt.**
Der Eintritt ist kostenfrei.
Veranstalter: AStA der Universität Bonn - Referat für Politische Bildung |
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70,383 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,351,946,230 | ITALY | Neo-Fascists In Italy Gather For 90th Anniversary Of March On Rome | [
70384
] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Predappio"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p>They come from all over the country.
Their heads shaved, yearning for the 1920s, comrades in black shirts
with their bodies marked by the symbols of hate (swastikas, Fascist
bands and Celtic symbols). The meeting is scheduled to take place in
the main piazza in Predappio (Benito Mussolini’s birthplace, in the
region of Emilia-Romagna, north of Rome) on Sunday, October 28th,
when Italy’s black soul will gather together to celebrate the 90th
anniversary of the Fascist's March on Rome. It happens every year,
and a natural sense of anti-Fascist indignation seems to have been
replaced with a more convenient sense of resignation.</p><p> | <p>They come from all over the country.
Their heads shaved, yearning for the 1920s, comrades in black shirts
with their bodies marked by the symbols of hate (swastikas, Fascist
bands and Celtic symbols). The meeting is scheduled to take place in
the main piazza in Predappio (Benito Mussolini’s birthplace, in the
region of Emilia-Romagna, north of Rome) on Sunday, October 28th,
when Italy’s black soul will gather together to celebrate the 90th
anniversary of the Fascist's March on Rome. It happens every year,
and a natural sense of anti-Fascist indignation seems to have been
replaced with a more convenient sense of resignation.</p><p><!--break--></p>
<p> </p><p>They will march and pray, blessed by a
Fascist priest, the famous Father Tam, ideologically close to
Fascists everywhere, and who made a name for himself after having
exhibited a Roman salute during a skinhead protest march held in
Milan. Predappio is his home turf, although he travels across Italy
to hold memorials for dead Republicans, giving masses that have
become ritual appointments for an increasingly young and angry black
horde.</p><p> </p>
<p>These yearly meetings around their
sanctuary – Benito Mussolini’s tomb – became a pilgrim
destination tolerated not only by the inhabitants of Predappio, but
also by the local government, which has not raised so much as a voice
worthy of notice in protest, not so much as a whisper aimed at
preventing these marches. Maybe it’s because Mussolini tourism puts
cash in the coffers. The two hotels in Predappio are completely
booked. “If you wanted a room, you should have called us a month
ago,” say the owners of facilities in Predappio. “This year the
rooms filled up quickly, because the anniversary seems to be gaining
importance.”</p><p> </p>
<p>Ninety years later, the March on Rome
is scheduled to be memorialized Sunday morning in Piazza
Sant’Antonio, the main square. Participants will then march to San
Cassano cemetery, where Father Tam will recite a holy rosary. As with
every year, there will be no shortage of Roman salutes (even if
Italy’s equivalent of the Supreme Court recently condemned it).</p><p> </p>
<p>The buzz has been growing on social
networks for months now. The main Facebook group (“90th anniversary
of the March on Rome”) has just over 100 members. In addition to
the event, there will also be a special luncheon with Father Tam.
“But the seats are all taken,” according to the event organizers.
“The restaurant is sold out, and has been for some time. There is
going to be a lot of us this year.”</p><p> </p>
<p>Comrades are coming from all over
Italy. In some cases people have organized tour buses (seats can be
reserved via Facebook). The program notes: “On Saturday the 27th
we’ll depart from Littoria by bus, then spend the day at Predappio
to visit Mussolini’s family residence, where the museum boasts one
of the world’s richest collection of Fascist memorabilia. Then we
will visit Benito’s tomb, commemorating an Italian who paid for his
love of Italy with his life.”</p>
<p>Another bus will depart from Ivrea (in
the northern region of Piemonte). The organizer, Pierluigi, is a
frequent visitor of Mussolini’s sanctuary. “I’ve been
organizing this trip for 12 years now. Two younger guys who are
members of the Force give me a hand.” And expectations are high,
“because this is a 90-year anniversary. I expect more than 6,000
people will participate.”</p><p> </p>
<p>The city of Varese, in the northern
region of Lombardy, is hosting a ‘nostalgic dinner’, organized by
national-conservative party La Destra. ANPI (the National association
of the Italian Partisans), will be taking the streets to protest the
dinner: “The promoters of the initiative scheduled for October
28th,” stated the local ANPI President Angelo Chiesa in a press
release, “have confirmed once again, if ever there was a need,
their truly reactionary and revisionist orientation. Today we cannot
call for repetition of the dramatic experiences that took place
during the 1920s. How much attention are the authorities paying to
political initiatives that, like this one, create problems for public
order?”</p>
<p>The organizers of the “March on
Predappio” include Gianni Musetti, the national secretary of
Gioventù italiana, the youth movement for La Destra. “Those who
choose not to participate are not our comrades,” he wrote on his
Facebook page.</p><p> </p>
<p>The mayor of Predappio, Giorgio
Frassineti, a member of the social-democratic party), has given up.</p>
<p>“I’m against these marches. We
stood against them in the past, too, but I’m not the one making the
decisions,” he stated. According to the mayor, the police are
responsible for banning these kinds of events, during which the laws
governing the defense of Fascism are publicly flaunted. “It’s not
my decision to make,” he said.</p>
<p>Emanuele Fiano, deputy for the
social-democratic party who has spent his career combating
neo-fascist (and anti-Semitic) movements, is protesting the event as
well. On various occasions he has solicited Italy’s Ministry of the
Interior to intervene. He repeated his request for this year’s
event. “Unfortunately we’re witnessing, here in Italy, a
progressive tolerance for the use of words, signs and symbols that
glorify the criminal fascist regime responsible for all the horrors
we witnessed during Italy’s fascist period,” he said.</p> | They come from all over the country. Their heads shaved, yearning for the
1920s, comrades in black shirts with their bodies marked by the symbols of
hate (swastikas, Fascist bands and Celtic symbols). The meeting is scheduled
to take place in the main piazza in Predappio (Benito Mussolini’s birthplace,
in the region of Emilia-Romagna, north of Rome) on Sunday, October 28th, when
Italy’s black soul will gather together to celebrate the 90th anniversary of
the Fascist's March on Rome. It happens every year, and a natural sense of
anti-Fascist indignation seems to have been replaced with a more convenient
sense of resignation.
They will march and pray, blessed by a Fascist priest, the famous Father Tam,
ideologically close to Fascists everywhere, and who made a name for himself
after having exhibited a Roman salute during a skinhead protest march held in
Milan. Predappio is his home turf, although he travels across Italy to hold
memorials for dead Republicans, giving masses that have become ritual
appointments for an increasingly young and angry black horde.
These yearly meetings around their sanctuary – Benito Mussolini’s tomb –
became a pilgrim destination tolerated not only by the inhabitants of
Predappio, but also by the local government, which has not raised so much as a
voice worthy of notice in protest, not so much as a whisper aimed at
preventing these marches. Maybe it’s because Mussolini tourism puts cash in
the coffers. The two hotels in Predappio are completely booked. “If you wanted
a room, you should have called us a month ago,” say the owners of facilities
in Predappio. “This year the rooms filled up quickly, because the anniversary
seems to be gaining importance.”
Ninety years later, the March on Rome is scheduled to be memorialized Sunday
morning in Piazza Sant’Antonio, the main square. Participants will then march
to San Cassano cemetery, where Father Tam will recite a holy rosary. As with
every year, there will be no shortage of Roman salutes (even if Italy’s
equivalent of the Supreme Court recently condemned it).
The buzz has been growing on social networks for months now. The main Facebook
group (“90th anniversary of the March on Rome”) has just over 100 members. In
addition to the event, there will also be a special luncheon with Father Tam.
“But the seats are all taken,” according to the event organizers. “The
restaurant is sold out, and has been for some time. There is going to be a lot
of us this year.”
Comrades are coming from all over Italy. In some cases people have organized
tour buses (seats can be reserved via Facebook). The program notes: “On
Saturday the 27th we’ll depart from Littoria by bus, then spend the day at
Predappio to visit Mussolini’s family residence, where the museum boasts one
of the world’s richest collection of Fascist memorabilia. Then we will visit
Benito’s tomb, commemorating an Italian who paid for his love of Italy with
his life.”
Another bus will depart from Ivrea (in the northern region of Piemonte). The
organizer, Pierluigi, is a frequent visitor of Mussolini’s sanctuary. “I’ve
been organizing this trip for 12 years now. Two younger guys who are members
of the Force give me a hand.” And expectations are high, “because this is a
90-year anniversary. I expect more than 6,000 people will participate.”
The city of Varese, in the northern region of Lombardy, is hosting a
‘nostalgic dinner’, organized by national-conservative party La Destra. ANPI
(the National association of the Italian Partisans), will be taking the
streets to protest the dinner: “The promoters of the initiative scheduled for
October 28th,” stated the local ANPI President Angelo Chiesa in a press
release, “have confirmed once again, if ever there was a need, their truly
reactionary and revisionist orientation. Today we cannot call for repetition
of the dramatic experiences that took place during the 1920s. How much
attention are the authorities paying to political initiatives that, like this
one, create problems for public order?”
The organizers of the “March on Predappio” include Gianni Musetti, the
national secretary of Gioventù italiana, the youth movement for La Destra.
“Those who choose not to participate are not our comrades,” he wrote on his
Facebook page.
The mayor of Predappio, Giorgio Frassineti, a member of the social-democratic
party), has given up.
“I’m against these marches. We stood against them in the past, too, but I’m
not the one making the decisions,” he stated. According to the mayor, the
police are responsible for banning these kinds of events, during which the
laws governing the defense of Fascism are publicly flaunted. “It’s not my
decision to make,” he said.
Emanuele Fiano, deputy for the social-democratic party who has spent his
career combating neo-fascist (and anti-Semitic) movements, is protesting the
event as well. On various occasions he has solicited Italy’s Ministry of the
Interior to intervene. He repeated his request for this year’s event.
“Unfortunately we’re witnessing, here in Italy, a progressive tolerance for
the use of words, signs and symbols that glorify the criminal fascist regime
responsible for all the horrors we witnessed during Italy’s fascist period,”
he said. |
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180,770 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,464,716,206 | Hardcore und Metalfans gegen Rechts über Taake, das Brutal Assault Festival in CZ u.v.m. | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Feuilleton & Kultur"
] | [
"Obermehler",
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"Deutschland",
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"D-Osten",
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] | [] | <p>NSBM-Nazi Taake spielt auf dem Brutal Assault Festival in CZ und dem Party San Open-Air in Schland</p><p> | <p>NSBM-Nazi Taake spielt auf dem Brutal Assault Festival in CZ und dem Party San Open-Air in Schland</p><p><!--break--></p><p>" <a href="https://www.facebook.com/hashtag/mfgn?source=feed_text&story_id=699009383534631"><span>#</span><span>mfgn</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/taake?source=feed_text&story_id=699009383534631"><span>#taake</span></a> Brutal Assault official <br> <span>Taake</span> spielt auf dem Festival „Brutal Assault“, deren Motto ist "Against Violence and Intolerance“.<br> Wie passt das zusammen?</p><p> Auf der Brutal Assault Homepage steht dazu folgendes: <span><br>
„Die Band vertritt seit 2008 einen apolitischen Standpunkt und sie hat
sich mehrmals für den Vorfall entschuldigt (und bereits in Israel
Konzerte gegeben). Wir haben entscheiden, dass wir <span>TAAKE</span> daher 2016 eine Chance geben und sie auf dem Brutal Assault spielen lassen werden.“</span></p><div><p> M.E. hat <span>Taake</span> nach 2008 keine reine Weste, denn Kontakte zur rechten Szene haben über 2008 hinaus bestanden. Anführen lassen sich ua.:<br> - Hoest/<span>Taake</span> spielte bis 2009 bei der rechten Band „Slavia“. Der Slavia-Gitarrist spielt bei <span>Taake</span> aktuell als Live-Musiker.<br> - 2010 tourt <span>Taake</span> mit den rechten Bands Horna und Angantyr.<br>
- 2011 Song „Orkan“ vom Album „Noregs vaapen“ , daraus (übersetzt):
„Zur Hölle mit Mohammed und den Mohammedanern mit ihren unverzeihlichen
Sitten“ und schließlich „Norwegen erwache/Norwegen wird erwachen“.<br> - Als weiteres Statement kommen noch mind. 2 verschiedene „Anti-Islam“-<span>Taake</span> T-Shirts, die bestimmt nicht für Toleranz stehen.</p><p> Live trägt Hoest/<span>Taake</span> seine Anti-Islam Meinung zur Schau:<br> facebook.com/yggdrasilphoto/photos/a.426427940882499.1073741864.206556449536317/426428134215813/?type=3&hc_location=ufi </p><p>
Die Kombination von nationalistischem Gedankengut und dem Slogan
„Anti-Islam“ und auch die vielen weiteren Kontexte, in denen sich die
Band bewegt, lassen m.E. die Schlussfolgerung zu <span>Taake</span>
als politische und auch als rechte Band zu bezeichnen. Die Brutal
Assault-Organisatoren sollten überlegen, ob die Band zu dem Motto passt.
</p><p> P.s.: Das sein Bandkollege bei den Live-Pics ein Death in
June-Schweißband mit dem SS-Totenkopf-Logo trägt, sei nur am Rande
erwähnt. (FF)"</p><p> </p><p>......facebook.com/MFGNOffizielleSeite/?fref=nf</p><p> </p><p>+++</p></div><p> </p><p>"Taake und der Islam</p><p> Bald spielen Taake ja wieder auf einem Festival.<br>
Lippenbekenntnisse von Taake scheinen vielen Interviewern zu
reichen,um die Band von der Hakenkreuz-"Entgleisung" reinzuwaschen. </p><p> Fähige Interviewer würden weiter nachbohren.<br>
Ich hab in meinem Leben nicht einen Taake-Song gehört, weiß nicht mal,
ob es sich lohnt die Band reinwaschen zu wollen (aber Musikgeschmack ist
eh eine höchst subjektive Angelegenheit).</p><p> Nun geht es uns aber
nicht um die Musik, sondern um gewisse Aussagen des Sängers "Hoest",
sowie die Texte und die Islamfeindlichkeit der Band.</p><p> Das viele extreme Black Metal Bands einen an der Waffel haben, das ist wohl nichts neues. <br> Dass die Richtung nicht als Begleitmusik für 666 Minuten Missionarsstellung bei Kerzenschein taugt, wissen wir auch.</p><p> Kommen wir zum Ernst der Sache: der Islamfeindlichkeit von Taake.<br>
Das komm anno 2014 wahrscheinlich besonders gut an, wo ja immer wieder
radikalislamistische Organisationen und der Islam in einen Topf geworfen
werden.</p><p> Ich möchte diesen Thread als Sammelthread verstehen, um über Taake aufzuklären.</p><p> Gestern hat ein Freund dieses Shirt gefunden.</p><p> <a href="http://tshirtslayer.com/tshirt-or-longsleeve/taake-anti-islam-1" rel="nofollow">http://tshirtslayer.com/tshirt-or-longsl…/taake-anti-islam-1</a></p><p>
Immer wieder verblüffend ist der abgedroschen Slogan "Anti Human - Anti
Life" dann wird beim Hassen aber wieder auf eine bestimmte Gruppe von
Menschen fokussiert: hier die Moslems.</p><p> Es macht radikale Slogans nicht besser, wenn man sie einschränkt.<br> Dann kann man auch schreiben: "Anti-Human (esspecially Anti...)".</p><p>
Böse Menschen könnten nun behaupten, dass Taake Moslems nicht als
Menschen sehen, wenn man mal die Logik ihres "Denkens" betrachtet,</p><p> Und wer Taake reinwaschen will, weil die ja ganz klar gegen Islamisten sind, dem/der sei gesagt: Islamismus = Islamism.</p><p> T-Shirt is fake? <br> Don't think so (siehe folgenden: Christhunt-Link): </p><p> <a href="http://i233.photobucket.com/albums/ee106/ShadowboxG/TaakeAntiTS.jpg" rel="nofollow">http://i233.photobucket.com/…/ee…/ShadowboxG/TaakeAntiTS.jpg</a></p><p> <br> Wenn man Kritik an allen Religionen üben möchte, dann soll man es bitte auch tun, unter "Anti Islam" ist noch genug Platz.</p><p> <a href="http://www.blabbermouth.net/news/norwegian-black-metal-band-causes-stir-with-anti-islamic-lyrics/" rel="nofollow">http://www.blabbermouth.net/…/norwegian-black-metal-band-c…/</a></p><p> <a href="http://www.theguardian.com/music/2012/jan/13/norway-top-music-prize" rel="nofollow">http://www.theguardian.com/…/…/jan/13/norway-top-music-prize</a></p><p> <a href="http://www.metal-hammer.de/news/meldungen/article130646/taake-wegen-anti-islamischer-texte-angegriffen.html" rel="nofollow">http://www.metal-hammer.de/…/taake-wegen-anti-islamischer-t…</a></p><p>
"“We truly apologize to all of our collaborators who might get [into]
problems because of the Essen swastika scandal, except for the
Untermensch (subhuman) owner of that club; you can go suck a Muslim" </p><p> Wird man zu Provokationszwecken ja noch mal sagen dürfen *zyn*.</p><p> Nicht aktuell genug?<br> Ist Hoest jetzt ein zahmer Schoßhund der NSBM hasst?<br> Hat die Band jemals dazugehört (bitte seht von Wiki-Links ab, die keine Primärquellen angeben)?</p><p>
Harmloser Vorfall mit dem Hakenkreuz "damals" zu Zwecken der
Provokation eines deutschen Publikums (es fühlte sich übrigens nicht
jeder provoziert, weil es durchaus gewisse Personen im Publikum gegeben
haben soll)?</p><p> Hier lernen wir wieder die Lektion: vorschnell zu
urteilen, kann schnell nach hinten losgehen, sich einlullen zu lassen,
kann ebenso gefährlich werden.</p><p> <br> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/taake?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>taake</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/nsbm?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>nsbm</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/blackmetal?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>blackmetal</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/metal?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>metal</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/mfgn?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>mfgn</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/politik?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>politik</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/antifa?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>antifa</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/antifaschismus?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>antifaschismus</span></a> <a href="https://www.facebook.com/hashtag/metalgegenrechts?source=feed_text&story_id=511944785574426"><span>#</span><span>metalgegenrechts</span></a></p><p>"</p><p> </p><p><span>.....facebook.com/MFGNOffizielleSeite/posts/511944785574426</span></p><p> </p><p><span>.....facebook.com/MFGNOffizielleSeite/?fref=nf</span></p><p> </p><p><span>+++</span></p><p> </p><p><span>"</span></p><p>Aus aktuellem Anlass möchten wir nochmal auf Fragen zu Hoest/Taake eingehen:<br> - Taake (ehemals Thule) ist doch eine normale Black Metal Band, die nur über Tod und Teufel singt, oder?<br> Wenn nicht schon der Name Thule verdächtig ist, dann doch das erste Demo mit dem Song „Rasekrig“ (Rassenkrieg) ( Quelle: <a href="http://www.metal-archives.com/albums/Thule/Der_Vinterstormene_Raste/62053" rel="nofollow">http://www.metal-archives.com/…/Der_Vinterstormene_Ra…/62053</a> )</p><p>
- Aber da war doch Hoest noch ein Jugendlicher und es geht ja um Taake.
Taake ist einfach Black Metal und hat doch nix mit Politik oder
Nationalismus zu tun?<br> Hoest: “For me, black metal is basically
intense negative energy channeled through destructive music &
lyrics. But as you know, the nationalistic aspect is important to me as
well in my interpretation of how Norwegian Black Metal should be.“</p><p> - Ok, er ist Patriot, aber das hat doch nix mit rechts zu tun. Das mit dem Hakenkreuz war auch nur Show und Provokation, oder?<br> Taake hat sich nachdem Hakenkreuz-Skandal 2007 auf seiner Homepage (<a href="http://taake.theblacksun.org/" rel="nofollow">taake.theblacksun.org</a>
, Die Schwarze Sonne ist ein NS-Symbol) nicht von der Aktion
distanziert, sondern rassistische („Untermensch“ ) und islamophobe (suck
a Muslim) Beleidigungen hinzugefügt. Daher ist das Statement belastend.
Hoest war zu dem Zeitpunkt 29 Jahre alt und da kann man nicht mehr von
jugendlichem Leichtsinn sprechen.</p><p> - Provokation gehört doch zum Black Metal, oder?<br>
Das Hakenkreuz ist kein Symbol, dass für Showelemente auf der Bühne
benutzt werden sollte. Übrigens waren die Hitlergrüße, die es bei dem
Konzert von Fans gab, auch inakzeptabel.</p><p> - Das war doch nur ein
Ausrutscher auf dem die Antifa gnadenlos rumreitet. Ok, es gibt noch die
Anti-Islam Shirts, aber das ist doch das gleiche wie Anti-Christ Shirts
oder?<br> Es gibt nicht nur die Shirt-Motive. Hoest äußert sich
mehrfach islamophob, nicht nur durch T-Shirts, sondern auch im Statement
oder im Lied „Orkan“ aus dem aktuellen Album.<br> Islamfeindlichkeit
ist eine neo-rassistische Erscheinungsform und bezeichnet die
Feindseligkeit gegenüber Muslimen sowie deren kategorische Abwertung.
Muslime und den Islam werden als das negativ konnotierte „Andere“
konstruiert. Der Islam wird als ethnisch verstandene
Religionsgemeinschaft hingestellt, aus seinen komplexen
religionsgeschichtlichen Hintergründen herausgelöst und als
geschlossene, homogene Kultur wahrgenommen.<br> Die Textzeile
(übersetzt) aus Orkan ist eindeutig islamophob: „Zur Hölle mit Mohammed
und den Mohammedanern mit ihren unverzeihlichen Sitten.“<br> Der Text
endet mit „Norwegen wird erwachen“ (rechte Parole). Die Kombination aus
Anti-Islam und Nationalismus ergibt eine rechtsextreme Position.</p><p>
-Hoest hat doch im Metal Hammer klargestellt: „Ich habe niemals Kontakt
zur rechtsradikalen Black-Metal Szene unterhalten oder mich auch nur
dafür interessiert. Erst als ich plötzlich dort reingesteckt wurde,
wurde mir das Problem bewusst. Mit dieser Szene will ich nichts zu tun
haben. […] Weder meine Band<br> noch ich gehören in die rechte Ecke, deswegen werde ich zukünftig auf<br> solche Provokationen verzichten."</p><p>
Tja, aber leider ist das nicht die ganze Wahrheit, da Hoest vor und
nach dem Statement in mehreren Bands aktiv war, die durch rassistische
und antisemtische Texte und rechtsradikale Musiker aufgefallen sind.<br>
So bspw. bei Urgehal (Textbeispiel: „. Wipe the Jewish mess, fucking
zionist disciples. Semite rabbi, I exceed excessive pain for you) oder
auch Slavia (<a href="http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.metal-archives.com%2Falbums%2FSlavia%2FStyrke_og_Visjon%2F112858&h=VAQEoOgwpAQHURGCVKxWcB2-E5I186QiQZ4LFJKQvesPaUA&enc=AZN41oogG1B5ZPuCBEwK0xLuyndlRaQtn7m9xaG2NBBYBnc-hIgprqjY69yDSqqgL0DCQd9d_UcaLLyPoMlRC0WqVcUeoqG0C-i9ktLTsmQS2kHo1802PTYi2NYLl6X1fVEl1pk8Ko1a8DPMLjECmubMBJiBeTVFhO8OQM_Jtgtw55SgvgeZRcsy_60z5TlsUpnwhkISCqx9JAqJh-mI-TOB&s=1" rel="nofollow">http://www.metal-archives.com/…/Sla…/Styrke_og_Visjon/112858</a> ).<br>
Zu Kontakten gehören auch rechtsradikale Labels wie Höllehammer
Propaganda bei denen Taake 2008 ein Album veröffentlichen. Das Label
führt einschlägig bekannte und offen-rechtsextreme Bands wie Ad Hominem (<a href="http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.metal-archives.com%2Falbums%2FAd_Hominem%2FDictator_-_A_Monument_of_Glory%2F451849&h=KAQEBd5x9AQFglIiIpqU8r4iw2S80hA5bedZMoMnUF9d_UQ&enc=AZPBI93UngJTkDkgPgvkInjsqI9peUL8Li2PaEIyfY7hX9pAMMvQ5c8DiqSyqRU_vx9blQC4_bRjafsOgqb9ojxlL5EC26CD0_nI6Pb1mUOhNJmOXZDKb6rPlcoJY5rBVP86nicBwsLvtl6MG-QdJ6cHzhF6463cSf24ktVRnme5HetEn5xpM5PJmfO1r5EthcJ7E749xAYi2oOTyE89ydTs&s=1" rel="nofollow">http://www.metal-archives.com/…/Dictator_-_A_Monumen…/451849</a> ) oder Temnozor (<a href="http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.metal-archives.com%2Falbums%2F%25D0%25A2%25D0%25B5%25D0%25BC%25D0%25BD%25D0%25BE%25D0%25B7%25D0%25BE%25D1%2580%25D1%258C%2FHorizons...%2F453741&h=-AQGE_EKAAQHMC0mdB0gLQF3SHNMwxW4svKAvuPMY80raGA&enc=AZMon0CZrP5nTie_BvL0XTgzjhCShD5qvhD_6_qGGHpthdKjBrkKMmXaIl2bnXqIvzFHSl_LCYm3hs6tQk2HTbMtzyCEk_vE9EFRZ6yzzn0fZ5fFv880RfSzy3tuzBqLcHqMI7N9A3SzC-1m0-81vI1obvMsxNgx4ig53RL4QxO92Weq6z8wUD-XNe66KO9YDoDD0asf933B0lqjCpe04Jx_&s=1" rel="nofollow">http://www.metal-archives.com/…/%D0%A2%D…/Horizons.../453741</a> )<br> Taake tourte 2010 mit den rechtsextremen Horna und Angantyr.</p><p>
- „Im europäischen Ausland macht sich grösstenteils keiner Gedanken
darüber ob auf seinem Label evt. eine rechtsradikale Band zu finden ist.
Warum auch ?“ Jeder ist doch Herr seiner eigenen Lyrics und seiner
Handlungen. (Zitat von Oliver Gerfelmeyer, Veranstalter des
Taake-Konzerts)<br> Und Hoest sollte daher verantwortlich gemacht werden
für seine Handlungen. Übrigens ist man nicht nur in Deutschland
empfindlich bei Taake, so wurden auch Taake-Konzerte wegen moralischer
Bedenken u.a. in Österreich, der Schweiz und Norwegen abgesagt.<br>
Kontakte zur rechtsextremen Szene haben also bestanden und werden sogar
weitergeführt. Die Diskrepanz zwischen Stellungnahme und
Selbstdarstellung in Interviews findet sich wiederkehrend bei
rechtsoffenen und rechten Bands. Einerseits wird die politische Unschuld
betont, andererseits gibt es Zeugnisse, die den das Gegenteil beweisen.
Nebeneinandergestellt sind die Aussagen offensichtlich widersprüchlich,
jedoch für die Konsumenten, die nur Ausschnitte bzw. oft nur die
Ansicht einer Seite wahrnehmen, ergibt sich ein anderes Bild. Die
Beteiligten versuchen Positionen einzunehmen, die für sie in der
Situation zweckmäßig und vorteilhaft ist. Bei Konzertveranstaltungen
versuchen sie ihre politischen Einstellungen zu verbergen. Taake sind
inwischen Profis in Statements verfassen, aber das sind nicht mehr als
Lippenbekenntnisse.<br> Daher das Fazit: Die Kombination von
nationalistischen Gedanken und dem Slogan „Anti-Islam“ und auch die
vielen weiteren rechten Kontexten, in denen sich die Band bewegt, lassen
die Schlussfolgerung zu Taake als politische und auch als rechte Band
zu bezeichnen.<br> Wünschenswert wäre, wenn rechten Bands keine
öffentlich-subventionierten Bühnen (HDJ, JUZ, KUZ, Stadthallen usw.) zur
Verfügung gestellt würden.</p><p> -Was meint Hoest zu seinen Kritikern:<br>
"So, Guardians of Morality, feel very free to keep up your pathetic
boycott, we don't mind being hated. But your extortion only affects
innocent parties and you should be ashamed of yourselves! The behaviour
of our self-proclaimed enemies is more similar to nazism than anything
we've ever done."<br> Oh, wir fühlen uns wirklich beschämt, denn in
Wahrheit sind ja die Moralwächter die Nazis. Der arme "unschuldige"
Hoest, mimimi *Taschentuch reich*"</p><p> </p><p>...........facebook.com/MFGNOffizielleSeite/posts/544775755624662</p><p> </p><p>---</p><p> </p><p>Am 13.08.2016 soll er übrigens wieder auf dem Party San spielen, neben Sodom und Co.. Ist die Metalszene nun endgültig als auf dem rechten Auge blind oder Schlimmeres zu bezeichnen? Die Querfront, neue Rechte, Mitte usw. lassen grüßen... Zumindest die Veranstaltenden scheinen mindestens "unpolitische" Idioten zu sein.</p><p> </p><p>(vgl. ... party-san.de/bands-2016/ )</p><p> </p><p>Auf dem Brutal Assault tritt er u.a. neben sonstigem populistischem Neometalschmock auch neben Hardcorebands aus den USA usw. auf.</p><p> </p><p>(vgl. ... brutalassault.cz/de/bands/ )</p><p> </p><p>...</p> | NSBM-Nazi Taake spielt auf dem Brutal Assault Festival in CZ und dem Party San
Open-Air in Schland
"
[#mfgn](https://www.facebook.com/hashtag/mfgn?source=feed_text&story_id=699009383534631)
[#taake](https://www.facebook.com/hashtag/taake?source=feed_text&story_id=699009383534631)
Brutal Assault official
Taake spielt auf dem Festival „Brutal Assault“, deren Motto ist "Against
Violence and Intolerance“.
Wie passt das zusammen?
Auf der Brutal Assault Homepage steht dazu folgendes:
„Die Band vertritt seit 2008 einen apolitischen Standpunkt und sie hat sich
mehrmals für den Vorfall entschuldigt (und bereits in Israel Konzerte
gegeben). Wir haben entscheiden, dass wir TAAKE daher 2016 eine Chance geben
und sie auf dem Brutal Assault spielen lassen werden.“
M.E. hat Taake nach 2008 keine reine Weste, denn Kontakte zur rechten Szene
haben über 2008 hinaus bestanden. Anführen lassen sich ua.:
\- Hoest/Taake spielte bis 2009 bei der rechten Band „Slavia“. Der Slavia-
Gitarrist spielt bei Taake aktuell als Live-Musiker.
\- 2010 tourt Taake mit den rechten Bands Horna und Angantyr.
\- 2011 Song „Orkan“ vom Album „Noregs vaapen“ , daraus (übersetzt): „Zur
Hölle mit Mohammed und den Mohammedanern mit ihren unverzeihlichen Sitten“ und
schließlich „Norwegen erwache/Norwegen wird erwachen“.
\- Als weiteres Statement kommen noch mind. 2 verschiedene „Anti-Islam“-Taake
T-Shirts, die bestimmt nicht für Toleranz stehen.
Live trägt Hoest/Taake seine Anti-Islam Meinung zur Schau:
facebook.com/yggdrasilphoto/photos/a.426427940882499.1073741864.206556449536317/426428134215813/?type=3&hc_location=ufi
Die Kombination von nationalistischem Gedankengut und dem Slogan „Anti-Islam“
und auch die vielen weiteren Kontexte, in denen sich die Band bewegt, lassen
m.E. die Schlussfolgerung zu Taake als politische und auch als rechte Band zu
bezeichnen. Die Brutal Assault-Organisatoren sollten überlegen, ob die Band zu
dem Motto passt.
P.s.: Das sein Bandkollege bei den Live-Pics ein Death in June-Schweißband mit
dem SS-Totenkopf-Logo trägt, sei nur am Rande erwähnt. (FF)"
......facebook.com/MFGNOffizielleSeite/?fref=nf
+++
"Taake und der Islam
Bald spielen Taake ja wieder auf einem Festival.
Lippenbekenntnisse von Taake scheinen vielen Interviewern zu reichen,um die
Band von der Hakenkreuz-"Entgleisung" reinzuwaschen.
Fähige Interviewer würden weiter nachbohren.
Ich hab in meinem Leben nicht einen Taake-Song gehört, weiß nicht mal, ob es
sich lohnt die Band reinwaschen zu wollen (aber Musikgeschmack ist eh eine
höchst subjektive Angelegenheit).
Nun geht es uns aber nicht um die Musik, sondern um gewisse Aussagen des
Sängers "Hoest", sowie die Texte und die Islamfeindlichkeit der Band.
Das viele extreme Black Metal Bands einen an der Waffel haben, das ist wohl
nichts neues.
Dass die Richtung nicht als Begleitmusik für 666 Minuten Missionarsstellung
bei Kerzenschein taugt, wissen wir auch.
Kommen wir zum Ernst der Sache: der Islamfeindlichkeit von Taake.
Das komm anno 2014 wahrscheinlich besonders gut an, wo ja immer wieder
radikalislamistische Organisationen und der Islam in einen Topf geworfen
werden.
Ich möchte diesen Thread als Sammelthread verstehen, um über Taake
aufzuklären.
Gestern hat ein Freund dieses Shirt gefunden.
[http://tshirtslayer.com/tshirt-or-longsl…/taake-anti-
islam-1](http://tshirtslayer.com/tshirt-or-longsleeve/taake-anti-islam-1)
Immer wieder verblüffend ist der abgedroschen Slogan "Anti Human - Anti Life"
dann wird beim Hassen aber wieder auf eine bestimmte Gruppe von Menschen
fokussiert: hier die Moslems.
Es macht radikale Slogans nicht besser, wenn man sie einschränkt.
Dann kann man auch schreiben: "Anti-Human (esspecially Anti...)".
Böse Menschen könnten nun behaupten, dass Taake Moslems nicht als Menschen
sehen, wenn man mal die Logik ihres "Denkens" betrachtet,
Und wer Taake reinwaschen will, weil die ja ganz klar gegen Islamisten sind,
dem/der sei gesagt: Islamismus = Islamism.
T-Shirt is fake?
Don't think so (siehe folgenden: Christhunt-Link):
[http://i233.photobucket.com/…/ee…/ShadowboxG/TaakeAntiTS.jpg](http://i233.photobucket.com/albums/ee106/ShadowboxG/TaakeAntiTS.jpg)
Wenn man Kritik an allen Religionen üben möchte, dann soll man es bitte auch
tun, unter "Anti Islam" ist noch genug Platz.
[http://www.blabbermouth.net/…/norwegian-black-metal-
band-c…/](http://www.blabbermouth.net/news/norwegian-black-metal-band-causes-
stir-with-anti-islamic-lyrics/)
[http://www.theguardian.com/…/…/jan/13/norway-top-music-
prize](http://www.theguardian.com/music/2012/jan/13/norway-top-music-prize)
[http://www.metal-hammer.de/…/taake-wegen-anti-
islamischer-t…](http://www.metal-hammer.de/news/meldungen/article130646/taake-
wegen-anti-islamischer-texte-angegriffen.html)
"“We truly apologize to all of our collaborators who might get [into] problems
because of the Essen swastika scandal, except for the Untermensch (subhuman)
owner of that club; you can go suck a Muslim"
Wird man zu Provokationszwecken ja noch mal sagen dürfen *zyn*.
Nicht aktuell genug?
Ist Hoest jetzt ein zahmer Schoßhund der NSBM hasst?
Hat die Band jemals dazugehört (bitte seht von Wiki-Links ab, die keine
Primärquellen angeben)?
Harmloser Vorfall mit dem Hakenkreuz "damals" zu Zwecken der Provokation eines
deutschen Publikums (es fühlte sich übrigens nicht jeder provoziert, weil es
durchaus gewisse Personen im Publikum gegeben haben soll)?
Hier lernen wir wieder die Lektion: vorschnell zu urteilen, kann schnell nach
hinten losgehen, sich einlullen zu lassen, kann ebenso gefährlich werden.
[#taake](https://www.facebook.com/hashtag/taake?source=feed_text&story_id=511944785574426)
[#nsbm](https://www.facebook.com/hashtag/nsbm?source=feed_text&story_id=511944785574426)
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+++
"
Aus aktuellem Anlass möchten wir nochmal auf Fragen zu Hoest/Taake eingehen:
\- Taake (ehemals Thule) ist doch eine normale Black Metal Band, die nur über
Tod und Teufel singt, oder?
Wenn nicht schon der Name Thule verdächtig ist, dann doch das erste Demo mit
dem Song „Rasekrig“ (Rassenkrieg) ( Quelle: [http://www.metal-
archives.com/…/Der_Vinterstormene_Ra…/62053](http://www.metal-
archives.com/albums/Thule/Der_Vinterstormene_Raste/62053) )
\- Aber da war doch Hoest noch ein Jugendlicher und es geht ja um Taake. Taake
ist einfach Black Metal und hat doch nix mit Politik oder Nationalismus zu
tun?
Hoest: “For me, black metal is basically intense negative energy channeled
through destructive music & lyrics. But as you know, the nationalistic aspect
is important to me as well in my interpretation of how Norwegian Black Metal
should be.“
\- Ok, er ist Patriot, aber das hat doch nix mit rechts zu tun. Das mit dem
Hakenkreuz war auch nur Show und Provokation, oder?
Taake hat sich nachdem Hakenkreuz-Skandal 2007 auf seiner Homepage
([taake.theblacksun.org](http://taake.theblacksun.org/) , Die Schwarze Sonne
ist ein NS-Symbol) nicht von der Aktion distanziert, sondern rassistische
(„Untermensch“ ) und islamophobe (suck a Muslim) Beleidigungen hinzugefügt.
Daher ist das Statement belastend. Hoest war zu dem Zeitpunkt 29 Jahre alt und
da kann man nicht mehr von jugendlichem Leichtsinn sprechen.
\- Provokation gehört doch zum Black Metal, oder?
Das Hakenkreuz ist kein Symbol, dass für Showelemente auf der Bühne benutzt
werden sollte. Übrigens waren die Hitlergrüße, die es bei dem Konzert von Fans
gab, auch inakzeptabel.
\- Das war doch nur ein Ausrutscher auf dem die Antifa gnadenlos rumreitet.
Ok, es gibt noch die Anti-Islam Shirts, aber das ist doch das gleiche wie
Anti-Christ Shirts oder?
Es gibt nicht nur die Shirt-Motive. Hoest äußert sich mehrfach islamophob,
nicht nur durch T-Shirts, sondern auch im Statement oder im Lied „Orkan“ aus
dem aktuellen Album.
Islamfeindlichkeit ist eine neo-rassistische Erscheinungsform und bezeichnet
die Feindseligkeit gegenüber Muslimen sowie deren kategorische Abwertung.
Muslime und den Islam werden als das negativ konnotierte „Andere“ konstruiert.
Der Islam wird als ethnisch verstandene Religionsgemeinschaft hingestellt, aus
seinen komplexen religionsgeschichtlichen Hintergründen herausgelöst und als
geschlossene, homogene Kultur wahrgenommen.
Die Textzeile (übersetzt) aus Orkan ist eindeutig islamophob: „Zur Hölle mit
Mohammed und den Mohammedanern mit ihren unverzeihlichen Sitten.“
Der Text endet mit „Norwegen wird erwachen“ (rechte Parole). Die Kombination
aus Anti-Islam und Nationalismus ergibt eine rechtsextreme Position.
-Hoest hat doch im Metal Hammer klargestellt: „Ich habe niemals Kontakt zur rechtsradikalen Black-Metal Szene unterhalten oder mich auch nur dafür interessiert. Erst als ich plötzlich dort reingesteckt wurde, wurde mir das Problem bewusst. Mit dieser Szene will ich nichts zu tun haben. […] Weder meine Band
noch ich gehören in die rechte Ecke, deswegen werde ich zukünftig auf
solche Provokationen verzichten."
Tja, aber leider ist das nicht die ganze Wahrheit, da Hoest vor und nach dem
Statement in mehreren Bands aktiv war, die durch rassistische und
antisemtische Texte und rechtsradikale Musiker aufgefallen sind.
So bspw. bei Urgehal (Textbeispiel: „. Wipe the Jewish mess, fucking zionist
disciples. Semite rabbi, I exceed excessive pain for you) oder auch Slavia
([http://www.metal-
archives.com/…/Sla…/Styrke_og_Visjon/112858](http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.metal-
archives.com%2Falbums%2FSlavia%2FStyrke_og_Visjon%2F112858&h=VAQEoOgwpAQHURGCVKxWcB2-E5I186QiQZ4LFJKQvesPaUA&enc=AZN41oogG1B5ZPuCBEwK0xLuyndlRaQtn7m9xaG2NBBYBnc-
hIgprqjY69yDSqqgL0DCQd9d_UcaLLyPoMlRC0WqVcUeoqG0C-i9ktLTsmQS2kHo1802PTYi2NYLl6X1fVEl1pk8Ko1a8DPMLjECmubMBJiBeTVFhO8OQM_Jtgtw55SgvgeZRcsy_60z5TlsUpnwhkISCqx9JAqJh-
mI-TOB&s=1) ).
Zu Kontakten gehören auch rechtsradikale Labels wie Höllehammer Propaganda bei
denen Taake 2008 ein Album veröffentlichen. Das Label führt einschlägig
bekannte und offen-rechtsextreme Bands wie Ad Hominem ([http://www.metal-
archives.com/…/Dictator_-
_A_Monumen…/451849](http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.metal-
archives.com%2Falbums%2FAd_Hominem%2FDictator_-
_A_Monument_of_Glory%2F451849&h=KAQEBd5x9AQFglIiIpqU8r4iw2S80hA5bedZMoMnUF9d_UQ&enc=AZPBI93UngJTkDkgPgvkInjsqI9peUL8Li2PaEIyfY7hX9pAMMvQ5c8DiqSyqRU_vx9blQC4_bRjafsOgqb9ojxlL5EC26CD0_nI6Pb1mUOhNJmOXZDKb6rPlcoJY5rBVP86nicBwsLvtl6MG-
QdJ6cHzhF6463cSf24ktVRnme5HetEn5xpM5PJmfO1r5EthcJ7E749xAYi2oOTyE89ydTs&s=1) )
oder Temnozor ([http://www.metal-
archives.com/…/%D0%A2%D…/Horizons.../453741](http://l.facebook.com/l.php?u=http%3A%2F%2Fwww.metal-
archives.com%2Falbums%2F%25D0%25A2%25D0%25B5%25D0%25BC%25D0%25BD%25D0%25BE%25D0%25B7%25D0%25BE%25D1%2580%25D1%258C%2FHorizons...%2F453741&h=-AQGE_EKAAQHMC0mdB0gLQF3SHNMwxW4svKAvuPMY80raGA&enc=AZMon0CZrP5nTie_BvL0XTgzjhCShD5qvhD_6_qGGHpthdKjBrkKMmXaIl2bnXqIvzFHSl_LCYm3hs6tQk2HTbMtzyCEk_vE9EFRZ6yzzn0fZ5fFv880RfSzy3tuzBqLcHqMI7N9A3SzC-1m0-81vI1obvMsxNgx4ig53RL4QxO92Weq6z8wUD-
XNe66KO9YDoDD0asf933B0lqjCpe04Jx_&s=1) )
Taake tourte 2010 mit den rechtsextremen Horna und Angantyr.
\- „Im europäischen Ausland macht sich grösstenteils keiner Gedanken darüber
ob auf seinem Label evt. eine rechtsradikale Band zu finden ist. Warum auch ?“
Jeder ist doch Herr seiner eigenen Lyrics und seiner Handlungen. (Zitat von
Oliver Gerfelmeyer, Veranstalter des Taake-Konzerts)
Und Hoest sollte daher verantwortlich gemacht werden für seine Handlungen.
Übrigens ist man nicht nur in Deutschland empfindlich bei Taake, so wurden
auch Taake-Konzerte wegen moralischer Bedenken u.a. in Österreich, der Schweiz
und Norwegen abgesagt.
Kontakte zur rechtsextremen Szene haben also bestanden und werden sogar
weitergeführt. Die Diskrepanz zwischen Stellungnahme und Selbstdarstellung in
Interviews findet sich wiederkehrend bei rechtsoffenen und rechten Bands.
Einerseits wird die politische Unschuld betont, andererseits gibt es
Zeugnisse, die den das Gegenteil beweisen. Nebeneinandergestellt sind die
Aussagen offensichtlich widersprüchlich, jedoch für die Konsumenten, die nur
Ausschnitte bzw. oft nur die Ansicht einer Seite wahrnehmen, ergibt sich ein
anderes Bild. Die Beteiligten versuchen Positionen einzunehmen, die für sie in
der Situation zweckmäßig und vorteilhaft ist. Bei Konzertveranstaltungen
versuchen sie ihre politischen Einstellungen zu verbergen. Taake sind
inwischen Profis in Statements verfassen, aber das sind nicht mehr als
Lippenbekenntnisse.
Daher das Fazit: Die Kombination von nationalistischen Gedanken und dem Slogan
„Anti-Islam“ und auch die vielen weiteren rechten Kontexten, in denen sich die
Band bewegt, lassen die Schlussfolgerung zu Taake als politische und auch als
rechte Band zu bezeichnen.
Wünschenswert wäre, wenn rechten Bands keine öffentlich-subventionierten
Bühnen (HDJ, JUZ, KUZ, Stadthallen usw.) zur Verfügung gestellt würden.
-Was meint Hoest zu seinen Kritikern:
"So, Guardians of Morality, feel very free to keep up your pathetic boycott,
we don't mind being hated. But your extortion only affects innocent parties
and you should be ashamed of yourselves! The behaviour of our self-proclaimed
enemies is more similar to nazism than anything we've ever done."
Oh, wir fühlen uns wirklich beschämt, denn in Wahrheit sind ja die
Moralwächter die Nazis. Der arme "unschuldige" Hoest, mimimi *Taschentuch
reich*"
...........facebook.com/MFGNOffizielleSeite/posts/544775755624662
\---
Am 13.08.2016 soll er übrigens wieder auf dem Party San spielen, neben Sodom
und Co.. Ist die Metalszene nun endgültig als auf dem rechten Auge blind oder
Schlimmeres zu bezeichnen? Die Querfront, neue Rechte, Mitte usw. lassen
grüßen... Zumindest die Veranstaltenden scheinen mindestens "unpolitische"
Idioten zu sein.
(vgl. ... party-san.de/bands-2016/ )
Auf dem Brutal Assault tritt er u.a. neben sonstigem populistischem
Neometalschmock auch neben Hardcorebands aus den USA usw. auf.
(vgl. ... brutalassault.cz/de/bands/ )
... |
|||
8,700 | event | de | 0 | 60 | Andreas Riekeberg | 1,247,118,779 | Pressegespräch zur ASSE II | [] | [
"Ökologie"
] | [
"Wolfenbüttel"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>
Sehr geehrte Damen und Herren, </p><p> </p><p>wir möchten Sie herzlich einladen zum Pressegespräch des Asse 2-Koordinationskreises am Donnerstag, den 9.7.2009, um 15 Uhr in Wolfenbüttel im Hotel Kronprinz (Bahnhofstraße 12), Blauer Raum. </p><p> | <p>
Sehr geehrte Damen und Herren, </p><p> </p><p>wir möchten Sie herzlich einladen zum Pressegespräch des Asse 2-Koordinationskreises am Donnerstag, den 9.7.2009, um 15 Uhr in Wolfenbüttel im Hotel Kronprinz (Bahnhofstraße 12), Blauer Raum. </p><p><!--break--></p><p> </p><p>Wir möchten u.a. Stellung nehmen und Möglichkeit zum Gespräch geben zur geplanten Verlegung von Rohren für eine Betonverfüllung von Atommüll-Kammern in der Asse, zur Vergabe der Gutachten zu den drei Schließungsoptionen, zur Diskussion der Kriterien für die Schließungsoptionen sowie zum Sprengstoff nahe einer Einlagerungskammer.</p><p> </p><p> Zum Gespräch stehen Ihnen u.a. Dr. Frank Hoffmann und Pfr. Andreas Riekeberg zur Verfügung. </p><p>Für eine vorherige kurze Rückmeldung bezüglich Ihres Erscheinens wären wir dankbar. </p><p> </p><p>Für den Asse2-Koordinationkreis der Asse-kritischen Bürgerinitiativen und Gruppen mit freundlichen Grüßen</p><p> </p><p> Andreas Riekeberg</p><p> </p><p> [email protected]</p> | Sehr geehrte Damen und Herren,
wir möchten Sie herzlich einladen zum Pressegespräch des Asse
2-Koordinationskreises am Donnerstag, den 9.7.2009, um 15 Uhr in Wolfenbüttel
im Hotel Kronprinz (Bahnhofstraße 12), Blauer Raum.
Wir möchten u.a. Stellung nehmen und Möglichkeit zum Gespräch geben zur
geplanten Verlegung von Rohren für eine Betonverfüllung von Atommüll-Kammern
in der Asse, zur Vergabe der Gutachten zu den drei Schließungsoptionen, zur
Diskussion der Kriterien für die Schließungsoptionen sowie zum Sprengstoff
nahe einer Einlagerungskammer.
Zum Gespräch stehen Ihnen u.a. Dr. Frank Hoffmann und Pfr. Andreas Riekeberg
zur Verfügung.
Für eine vorherige kurze Rückmeldung bezüglich Ihres Erscheinens wären wir
dankbar.
Für den Asse2-Koordinationkreis der Asse-kritischen Bürgerinitiativen und
Gruppen mit freundlichen Grüßen
Andreas Riekeberg
[email protected] |
||
142,785 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,431,186,009 | Am Anfang stand das Reh | [] | [
"Feminismus & Gender & Queer",
"Repression"
] | [
"Hamburg"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p><span>Das Radio „Freies Sender Kombinat“ wurde
Anfang der 2000er Jahre von der Polizei ausspioniert. Zum Einsatz von
Ines P. nimmt die Redaktion jetzt Stellung.</span></p><p> | <p><span>Das Radio „Freies Sender Kombinat“ wurde
Anfang der 2000er Jahre von der Polizei ausspioniert. Zum Einsatz von
Ines P. nimmt die Redaktion jetzt Stellung.</span></p><p><!--break--></p><p> </p><p>HAMBURG<em> taz</em> |
Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss zum Einsatz der
verdeckten Ermittlerin Iris P. in der linken Szene Hamburgs wird immer
unausweichlicher. Anders sind wohl kaum die Widersprüche in dem sechs
Jahre andauernden Komplex aufzuklären.
</p>
<p> </p><p>Die damals 27-jährige Staatsschützerin des
Hamburger Landeskriminalamt (LKA) war mindestens in den Jahren 2001 bis
2006 im besetzten autonomen Zentrum Rote Flora und beim
selbstverwalteten Radio „Freies Sender Kombinat“ (FSK) eingesetzt. Sie
war dort als „Beamtin für Lagebeurteilung“ (BfL) für das LKA-Hamburg als
auch parallel als „verdeckte Ermittlerin“ (VE) im Auftrag des
damaligen Generalbundesanwalts Kay Nehm für das Bundeskriminalamt und
das LKA-Schleswig-Holstein tätig.
</p>
<p> </p><p>In der schriftlichen Aufarbeitung
„Ausgeforscht“ hat die Redaktion des queer-feministischen Magazins
"„Re(h)v(v)o(l)lte radio“ beim FSK nun der letzten Darstellung der
Innenbehörde im Innenausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft deutlich
widersprochen, dass die unter der Tarnidentität „Iris Schneider“ tätige
Beamtin beim FSK wegen der Presse- und Rundfunkfreiheit mit
„ausdrücklicher Zurückhaltung“ agiert habe.
</p>
<p> </p><p>Nach heutigem Kenntnisstand hatte Iris P.
nie den richterlich abgesegneten Auftrag gehabt, den FSK zu
infiltrieren. Sie habe wohl nur mitgemacht, um ihre Legende als „Iris
Schneider“ zu untermauern, so zuletzt die Innenbehörde. Iris P. war
„nicht nur als Moderatorin, sondern auch als Produzentin, Interviewerin
und Interviewte im FSK tätig“, kontern die Macherinnen von
„re(h)v(v)o(l)lte radio“. Sie habe sogar den Namen der 2004 ins Leben
gerufenen Sendung entscheidend mitgeprägt. So lautete der Arbeitstitel
zunächst „Steht ein Reh im Wald“. Iris P. sei das zu „naturnah und
albern“ gewesen, so das Team. „Ihrer Meinung nach sollte der Name
unserer Sendung 'politischer' sein und 'nach vorne gehen'.“</p><p> </p><p>
<strong>Themen mitbestimmt </strong></p><p> </p><p>Sie habe
„Rehvolte Radio“ als Namen vorgeschlagen und während einer Sendung offen
am Mikrofon vertreten, so dass das Wortungetüm „re(h)v(v)o(l)lte radio“
entstanden sei. „Iris hat die Themen von Sendungen mitbestimmt und sich
an der Vorbereitung von Interviews und Beiträgen beteiligt“, so die
Redaktion. So zuvor auch bei den FSK-Sendungen „Nachmittagsmagazin für
subversive Unternehmungen“ oder „female Machos“ und „u-turn queer“.
</p>
<p> </p><p>Im Februar 2005 habe Iris P. über eine
Antifa-Demo gegen einen Naziaufmarsch in Kiel berichtet. „Also ich fand
Kiel insgesamt sehr prima, weil sich permanent Leute an Ecken sammeln
konnten, um auf der Demoroute der Nazis zu stehen, (...) um kraftvoll
Protest entgegenzusetzen“, berichtete Iris P.. „Mein Eindruck war,
dass die Polizei gar keine Übersicht mehr hatte.“
</p>
<p> </p><p>Mit viel Zeit und technischen Sachverstand
habe sich Iris P. „unentbehrlich“ zu machen versucht. „Durch ihr
Vorpreschen und ihre Insistenz machte sich die verdeckt arbeitende
Polizeibeamtin aktiv zu einem Bestandteil unserer Gruppe“, so die
Macherinnen. Iris P. habe das Vertrauen, das den Radiomacherinnen
entgegengebracht worden sei, ausgenutzt, um sich so den Zugang zu
weiteren Gruppen und Einzelpersonen, insbesondere aus dem
queer-feministischen Spektrum zu erschließen.
</p><p> </p><p><strong>Gezielter Auftrag? </strong></p><p> </p><p>Inzwischen
geht die „re(h)v(v)o(l)lte radio“-Redaktion davon aus, dass Iris P.
einen gezielten Auftrag gehabt habe und nicht aus eigener Motivation
beim Sender aktiv geworden sei. „Eine Frau, die ihre Identitäten nicht
bewusst unter Kontrolle gehabt hätte, wäre untauglich gewesen“, sagt die
„re(h)v(v)o(l)lte radio“-Redaktion zum Wirken der verdeckten
Ermittlerin. „Ein Freizeitausgleich für ihre Ermittlerintätigkeit“
komme daher nicht in Frage, es bleibe die Frage: „Warum wurde in den
Jahren 2001 bis 2006 eine homosexuell lebenden Beamtin ausgesucht?“
</p>
<p> </p><p>Das private Miteinander spiele in linken
Zusammenhängen eine große Rolle, daher könne bei ihr auch von
„Zurückhaltung“ keine Rede gewesen sein. „Iris führte Freundschaften,
Liebesbeziehungen und Affären in der queeren Szene. Sie hat bei vielen
Gelegenheiten unsere Wohnungen betreten, zum Teil mehrmals die Woche“,
erinnern sich ihre Kolleginnen. „Sie hat mit uns Tee getrunken, Musik
gehört, gepuzzelt und geplaudert.“ All das, was eine verdeckte
Ermittlerin nur auf genaue richterlicher Anordnung vielleicht dürfte,
aber was eine als „Beamtin für Lagebeurteilung“ eingesetzte Polizistin
des LKA-Hamburg auf jeden Fall nicht durfte.
</p>
<p> </p><p>Die Hamburger Innenbehörde, die Aufklärung
versprochen hat, gibt zurzeit nur scheibchenweise Fakten preis, weil
angeblich sämtliche Akten vernichtet und alle Datensätze wegen
Datenschutz gelöscht worden seien. Hamburgs SPD-Innensenator Michael
Neumann hat daher an die Betroffenen intimer Ausspähung aus der linken
Szene appelliert, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen, da Iris P.
zu dem Komplex schweige. Davon wird zurzeit kein Gebrauch gemacht, weil
das Misstrauen gegenüber auch der heutigen Polizeiführung überwiegt.
Vor einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss oder einer
unabhängigen Untersuchungskommission wäre die Bereitschaft zur Aussage
nach taz.de-Informationen wohl durchaus vorhanden.</p> | Das Radio „Freies Sender Kombinat“ wurde Anfang der 2000er Jahre von der
Polizei ausspioniert. Zum Einsatz von Ines P. nimmt die Redaktion jetzt
Stellung.
HAMBURG _taz_ | Ein Parlamentarischer Untersuchungsausschuss zum Einsatz der
verdeckten Ermittlerin Iris P. in der linken Szene Hamburgs wird immer
unausweichlicher. Anders sind wohl kaum die Widersprüche in dem sechs Jahre
andauernden Komplex aufzuklären.
Die damals 27-jährige Staatsschützerin des Hamburger Landeskriminalamt (LKA)
war mindestens in den Jahren 2001 bis 2006 im besetzten autonomen Zentrum Rote
Flora und beim selbstverwalteten Radio „Freies Sender Kombinat“ (FSK)
eingesetzt. Sie war dort als „Beamtin für Lagebeurteilung“ (BfL) für das LKA-
Hamburg als auch parallel als „verdeckte Ermittlerin“ (VE) im Auftrag des
damaligen Generalbundesanwalts Kay Nehm für das Bundeskriminalamt und das LKA-
Schleswig-Holstein tätig.
In der schriftlichen Aufarbeitung „Ausgeforscht“ hat die Redaktion des queer-
feministischen Magazins "„Re(h)v(v)o(l)lte radio“ beim FSK nun der letzten
Darstellung der Innenbehörde im Innenausschuss der Hamburgischen Bürgerschaft
deutlich widersprochen, dass die unter der Tarnidentität „Iris Schneider“
tätige Beamtin beim FSK wegen der Presse- und Rundfunkfreiheit mit
„ausdrücklicher Zurückhaltung“ agiert habe.
Nach heutigem Kenntnisstand hatte Iris P. nie den richterlich abgesegneten
Auftrag gehabt, den FSK zu infiltrieren. Sie habe wohl nur mitgemacht, um ihre
Legende als „Iris Schneider“ zu untermauern, so zuletzt die Innenbehörde. Iris
P. war „nicht nur als Moderatorin, sondern auch als Produzentin, Interviewerin
und Interviewte im FSK tätig“, kontern die Macherinnen von „re(h)v(v)o(l)lte
radio“. Sie habe sogar den Namen der 2004 ins Leben gerufenen Sendung
entscheidend mitgeprägt. So lautete der Arbeitstitel zunächst „Steht ein Reh
im Wald“. Iris P. sei das zu „naturnah und albern“ gewesen, so das Team.
„Ihrer Meinung nach sollte der Name unserer Sendung 'politischer' sein und
'nach vorne gehen'.“
**Themen mitbestimmt**
Sie habe „Rehvolte Radio“ als Namen vorgeschlagen und während einer Sendung
offen am Mikrofon vertreten, so dass das Wortungetüm „re(h)v(v)o(l)lte radio“
entstanden sei. „Iris hat die Themen von Sendungen mitbestimmt und sich an der
Vorbereitung von Interviews und Beiträgen beteiligt“, so die Redaktion. So
zuvor auch bei den FSK-Sendungen „Nachmittagsmagazin für subversive
Unternehmungen“ oder „female Machos“ und „u-turn queer“.
Im Februar 2005 habe Iris P. über eine Antifa-Demo gegen einen Naziaufmarsch
in Kiel berichtet. „Also ich fand Kiel insgesamt sehr prima, weil sich
permanent Leute an Ecken sammeln konnten, um auf der Demoroute der Nazis zu
stehen, (...) um kraftvoll Protest entgegenzusetzen“, berichtete Iris P..
„Mein Eindruck war, dass die Polizei gar keine Übersicht mehr hatte.“
Mit viel Zeit und technischen Sachverstand habe sich Iris P. „unentbehrlich“
zu machen versucht. „Durch ihr Vorpreschen und ihre Insistenz machte sich die
verdeckt arbeitende Polizeibeamtin aktiv zu einem Bestandteil unserer Gruppe“,
so die Macherinnen. Iris P. habe das Vertrauen, das den Radiomacherinnen
entgegengebracht worden sei, ausgenutzt, um sich so den Zugang zu weiteren
Gruppen und Einzelpersonen, insbesondere aus dem queer-feministischen Spektrum
zu erschließen.
**Gezielter Auftrag?**
Inzwischen geht die „re(h)v(v)o(l)lte radio“-Redaktion davon aus, dass Iris P.
einen gezielten Auftrag gehabt habe und nicht aus eigener Motivation beim
Sender aktiv geworden sei. „Eine Frau, die ihre Identitäten nicht bewusst
unter Kontrolle gehabt hätte, wäre untauglich gewesen“, sagt die
„re(h)v(v)o(l)lte radio“-Redaktion zum Wirken der verdeckten Ermittlerin. „Ein
Freizeitausgleich für ihre Ermittlerintätigkeit“ komme daher nicht in Frage,
es bleibe die Frage: „Warum wurde in den Jahren 2001 bis 2006 eine homosexuell
lebenden Beamtin ausgesucht?“
Das private Miteinander spiele in linken Zusammenhängen eine große Rolle,
daher könne bei ihr auch von „Zurückhaltung“ keine Rede gewesen sein. „Iris
führte Freundschaften, Liebesbeziehungen und Affären in der queeren Szene. Sie
hat bei vielen Gelegenheiten unsere Wohnungen betreten, zum Teil mehrmals die
Woche“, erinnern sich ihre Kolleginnen. „Sie hat mit uns Tee getrunken, Musik
gehört, gepuzzelt und geplaudert.“ All das, was eine verdeckte Ermittlerin nur
auf genaue richterlicher Anordnung vielleicht dürfte, aber was eine als
„Beamtin für Lagebeurteilung“ eingesetzte Polizistin des LKA-Hamburg auf jeden
Fall nicht durfte.
Die Hamburger Innenbehörde, die Aufklärung versprochen hat, gibt zurzeit nur
scheibchenweise Fakten preis, weil angeblich sämtliche Akten vernichtet und
alle Datensätze wegen Datenschutz gelöscht worden seien. Hamburgs SPD-
Innensenator Michael Neumann hat daher an die Betroffenen intimer Ausspähung
aus der linken Szene appelliert, sich als Zeugen zur Verfügung zu stellen, da
Iris P. zu dem Komplex schweige. Davon wird zurzeit kein Gebrauch gemacht,
weil das Misstrauen gegenüber auch der heutigen Polizeiführung überwiegt. Vor
einem parlamentarischen Untersuchungsausschuss oder einer unabhängigen
Untersuchungskommission wäre die Bereitschaft zur Aussage nach taz.de-
Informationen wohl durchaus vorhanden. |
|||
153,948 | story | de | 0 | 0 | Bündnis Zwangsräumung Verhindern | 1,443,029,223 | [B/K]: Eigentümerinnen mahnen Protest gegen Andreas Zwangsräumung ab | [
153949
] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Freiräume & Wohnungsnot",
"Repression"
] | [
"Berlin",
"Köln"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten",
"D-Westen"
] | [] | <p>Privatsphäre reicher Leute wichtiger als armer Leute Lebensgrundlage...meinen offenbar zwei reiche Frauen -- Adelheid B. und Sabine B.-H. -- und leisten sich einen Anwalt, der an unseren Blog-Hoster blogsport.de einen "Notice and take-down-letter" (englisch im Original) wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten schickte. Der Anwalt bemüht die sogenannte Störerhaftung (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%B6rerhaftung#Internetrecht">Info</a>) um blogsport.de mit "gerichtlichen Schritten [...], z.B. durch den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung" zu drohen.<br> | <p>Privatsphäre reicher Leute wichtiger als armer Leute Lebensgrundlage...meinen offenbar zwei reiche Frauen -- Adelheid B. und Sabine B.-H. -- und leisten sich einen Anwalt, der an unseren Blog-Hoster blogsport.de einen "Notice and take-down-letter" (englisch im Original) wegen Verletzung von Persönlichkeitsrechten schickte. Der Anwalt bemüht die sogenannte Störerhaftung (<a href="https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%B6rerhaftung#Internetrecht">Info</a>) um blogsport.de mit "gerichtlichen Schritten [...], z.B. durch den Antrag auf Erlass einer einstweiligen Verfügung" zu drohen.<br><!--break--><br>Worum geht es? Adelheid B. und Sabine B.-H. wohnen recht schön in Köln, haben aber auch ein Haus in Berlin-Tempelhof, Blumentahlstr. 15, geerbt. Dort wohnt seit Jahrzehnten Andrea in einer Wohnung als Mieterin. Die beiden haben mit juristischem Nachdruck die Kündigung und bevorstehende Zwangsräumung von Andrea und ihrem Sohn betrieben und wollen nun nicht, wie das öffentlich wird.<br><br>Ohne sich selbst die Finger schmutzig zu machen haben sie eine Räumungsklage gegen Andrea vor Gericht zu einem Vergleich bringen lassen, demzufolge Andrea ausziehen muss. Hätte Andrea nicht unterschrieben, wäre sie mit kürzerer Frist rausgeklagt worden. Soviel zu Freiwilligkeit, Freiheit und Gleichheit vor Gericht. Die beiden Verfügen über ein wesentliches Mittel der Lebensführung von Andrea, nämlich deren Wohnung und Andrea verfügt über weitgehend nichts gegen die die beiden reichen Frauen und ihr Anliegen eine Mieterhöhung durchzusetzen und einzutreiben.<br><br>Eine ganz alltägliche Situation also, in der in dieser Allgemeinheit die allermeisten von uns stecken.<br><br>Der Vorgang ist allerdings öffentlich geworden, eine <a href="https://www.openpetition.de/petition/on-line/menschlich-handeln-andrea-und-sohn-sollen-wohnen-bleiben">on-line-Petition</a> wurde gestellt, es gab Infostände in Köln, eine Mikrophonikia in Tempelhof, eine Veranstaltung in Köln, etc. Das behagt den beiden nicht, weswegen sie einen Fachanwalt für Urheber- und Medienrecht, Burkhard R. in Köln bemühten, der sein Geld damit verdient im Auftrag zu schreiben, "dass ihr [der Eigentümerinnen] Handeln nicht von Profitstreben gelenkt ist und sie die Wohnung von Frau B. [Andrea] nicht deshalb räumen lassen werden, um einen höheren Mietzins zu erzielen."<br><br>Wenn man nicht nur ein Miethaus, sonder auch genug Geld hat, einen Anwalt Auftragsprosa schreiben zu lassen, dann müssen sich andere -- in diesem Fall blogsport.de und wir -- damit auseinandersetzen, dass gerichtliche Auseinandersetzungen viel Zeit und Geld kosten, die und das wir nicht haben. Für den Fachanwalt für Medienrecht hingegen handelt es sich um ein sicheres Einkommen, die Vermieterinnen können sich das Anwaltshonorar offenbar leisten und ihr Image ist es ihnen wert.<br><br>Da spielt es zunächst gar keine Rolle mehr, dass diese Auftragslyrik inhaltlich einfach albern ist, denn warum sonst sollten die Vermieterinnen eine Mieterhöhung durchklagen und später, als die nicht gezahlten Mietrückstände sich summieren eine Räumungsklage betreiben?<br><br>Für einen Menschen, dem gerade ein elementarer Teil ihrer Lebensgrundlage, nämlich die Wohnung entzogen wird, ist es bitterer Hohn, wenn ein Fachanwalt für Medienrecht bezahlterweise schreibt: "Im Übrigen wohnt Frau B. [Andrea] in der Wohnung tatsächlich allein und nicht mit ihrem Sohn zusammen". Der Widerspruch zu dem Umstand, dass die Vermieterinnen, die das schreiben lassen, den Sohn gerade erfolgreich aus der Wohnung geklagt haben -- und daraufhin am 14.10.2015 einen Räumungstitel vollstrecken lassen wollen -- ist selbst selbstverständlich nicht justiziabel. Weil der Rechtsstaat so sehr auf Freiheit und Gleichheit beruht, hat Andrea selbstverständlich das Recht ebenfalls eine Armada von Anwälten mit dem Verfassen von Unsinn über die Vermieterinnen zu beschäftigen, allein sie hat nicht das Geld dazu. Nicht nur Recht kriegen, sondern die Anwendung oder Ausübung von Rechten ist eine Geldfrage.<br><br>Wer genug Geld hat kann sich Mietrechtsprofis leisten, wie etwa die Anwältin Kirsten M., die z. B. im Fall der Sanierung der Calvinstr. 21 gerichtliche Niederlagen ihres Auftraggebers "mit sportlicher Gelassenheit" aufnahm, eine Gelassenheit, die den Mietern hinter den <a href="http://www.tagesspiegel.de/Berlin/mietstreit-in-Berlin-moabit-vermieter-der-calvinstrasse-will-weiter-sanieren/9159708.html">Bauplanen und zugemauerten Küchenfenstern</a> fehlen dürfte. keine Frage, Kirsten M. war ja nicht jahrelang hinter Bauplanen, ihr Küchenfenster wurde nicht zugemauert, sondern sie hat in Vertretung solcher Machenschaften gelassen Geld verdient. Sie arbeitet auch für die Vermieterinnen von Andrea.<br><br>Solche Anwälte leisten sich die beiden Vermieterinnen, die nun durch den Fachanwalt für Medienrecht argumentieren lassen, dass die Nennung ihres Wohnorts "die Privatsphäre und damit den Lebensbereich [betrifft], zu dem andere Menschen nach der sozialen Anschauung nur mit Zustimmung des [sic!] Betroffenen Zugang haben (Palandt/Sprau, a.a.O. §823, Rn 87 m.w.N.)."<br><br>"Wer das Geld hat, hat die Macht", seine Persönlichkeitsrechte -- hier die Privatsphäre -- schützen zu lassen; "wer die Macht hat, hat das Recht", die Persönlichkeitsrechte seiner MieterInnen durch ein gerichtliches Verfahren einschränken zu lassen, hier die Privatsphäre von Andrea.<br><br>Sollte Andrea am 14.10.2015 mit dem Argument, nach sozialer Anschauung hätten sie nur mit ihrer Zustimmung Zugang zu ihrer Privatsphäre [lies: Wohnung] und diese Zustimmung verweigere sie, Gerichtsvollzieherin und Polizei den Zugang zu ihrer Wohnung verweigern, wird sie wohl nur ein müdes Lächeln ernten und unter Anwendung körperlicher Gewalt aus der Wohnung gezwungen. Den Vermieterinnen mag es auch in diesem Augenblick eine Richtigstellung in der Darstellung des sozialen Gehalts ihres Handelns "am Herzen" liegen, sie können es sich leisten.<br><br>So schaut's aus, wenn Wohnraum Ware ist und die Ausübung, Anwendung und Durchsetzung von Rechten Geld kostet.</p><p> </p><p>Trotz Abmahnung geht der Protest weiter mit einer Kiezdemo für und mit Andrea am Freitag, 9.10., 17 Uhr, U-Kaiserin-Augusta-Str. (Berlin-Tempelhof, U6)<br><br>Link zum Thema: Nach Abmahnung <a href="http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/2015/07/25/zwangsraeumung-verbindet-betroffene-zeigen-solidaritaet-ueber-stadtgrenzen-hinweg/">aktualisierter Blogpost</a> zu Protest und Petition gegen Andreas Zwangsräumung</p> | Privatsphäre reicher Leute wichtiger als armer Leute Lebensgrundlage...meinen
offenbar zwei reiche Frauen -- Adelheid B. und Sabine B.-H. -- und leisten
sich einen Anwalt, der an unseren Blog-Hoster blogsport.de einen "Notice and
take-down-letter" (englisch im Original) wegen Verletzung von
Persönlichkeitsrechten schickte. Der Anwalt bemüht die sogenannte
Störerhaftung
([Info](https://de.wikipedia.org/wiki/St%C3%B6rerhaftung#Internetrecht)) um
blogsport.de mit "gerichtlichen Schritten [...], z.B. durch den Antrag auf
Erlass einer einstweiligen Verfügung" zu drohen.
Worum geht es? Adelheid B. und Sabine B.-H. wohnen recht schön in Köln, haben
aber auch ein Haus in Berlin-Tempelhof, Blumentahlstr. 15, geerbt. Dort wohnt
seit Jahrzehnten Andrea in einer Wohnung als Mieterin. Die beiden haben mit
juristischem Nachdruck die Kündigung und bevorstehende Zwangsräumung von
Andrea und ihrem Sohn betrieben und wollen nun nicht, wie das öffentlich wird.
Ohne sich selbst die Finger schmutzig zu machen haben sie eine Räumungsklage
gegen Andrea vor Gericht zu einem Vergleich bringen lassen, demzufolge Andrea
ausziehen muss. Hätte Andrea nicht unterschrieben, wäre sie mit kürzerer
Frist rausgeklagt worden. Soviel zu Freiwilligkeit, Freiheit und Gleichheit
vor Gericht. Die beiden Verfügen über ein wesentliches Mittel der
Lebensführung von Andrea, nämlich deren Wohnung und Andrea verfügt über
weitgehend nichts gegen die die beiden reichen Frauen und ihr Anliegen eine
Mieterhöhung durchzusetzen und einzutreiben.
Eine ganz alltägliche Situation also, in der in dieser Allgemeinheit die
allermeisten von uns stecken.
Der Vorgang ist allerdings öffentlich geworden, eine [on-line-
Petition](https://www.openpetition.de/petition/on-line/menschlich-handeln-
andrea-und-sohn-sollen-wohnen-bleiben) wurde gestellt, es gab Infostände in
Köln, eine Mikrophonikia in Tempelhof, eine Veranstaltung in Köln, etc. Das
behagt den beiden nicht, weswegen sie einen Fachanwalt für Urheber- und
Medienrecht, Burkhard R. in Köln bemühten, der sein Geld damit verdient im
Auftrag zu schreiben, "dass ihr [der Eigentümerinnen] Handeln nicht von
Profitstreben gelenkt ist und sie die Wohnung von Frau B. [Andrea] nicht
deshalb räumen lassen werden, um einen höheren Mietzins zu erzielen."
Wenn man nicht nur ein Miethaus, sonder auch genug Geld hat, einen Anwalt
Auftragsprosa schreiben zu lassen, dann müssen sich andere -- in diesem Fall
blogsport.de und wir -- damit auseinandersetzen, dass gerichtliche
Auseinandersetzungen viel Zeit und Geld kosten, die und das wir nicht haben.
Für den Fachanwalt für Medienrecht hingegen handelt es sich um ein sicheres
Einkommen, die Vermieterinnen können sich das Anwaltshonorar offenbar leisten
und ihr Image ist es ihnen wert.
Da spielt es zunächst gar keine Rolle mehr, dass diese Auftragslyrik
inhaltlich einfach albern ist, denn warum sonst sollten die Vermieterinnen
eine Mieterhöhung durchklagen und später, als die nicht gezahlten
Mietrückstände sich summieren eine Räumungsklage betreiben?
Für einen Menschen, dem gerade ein elementarer Teil ihrer Lebensgrundlage,
nämlich die Wohnung entzogen wird, ist es bitterer Hohn, wenn ein Fachanwalt
für Medienrecht bezahlterweise schreibt: "Im Übrigen wohnt Frau B. [Andrea] in
der Wohnung tatsächlich allein und nicht mit ihrem Sohn zusammen". Der
Widerspruch zu dem Umstand, dass die Vermieterinnen, die das schreiben lassen,
den Sohn gerade erfolgreich aus der Wohnung geklagt haben -- und daraufhin am
14.10.2015 einen Räumungstitel vollstrecken lassen wollen -- ist selbst
selbstverständlich nicht justiziabel. Weil der Rechtsstaat so sehr auf
Freiheit und Gleichheit beruht, hat Andrea selbstverständlich das Recht
ebenfalls eine Armada von Anwälten mit dem Verfassen von Unsinn über die
Vermieterinnen zu beschäftigen, allein sie hat nicht das Geld dazu. Nicht nur
Recht kriegen, sondern die Anwendung oder Ausübung von Rechten ist eine
Geldfrage.
Wer genug Geld hat kann sich Mietrechtsprofis leisten, wie etwa die Anwältin
Kirsten M., die z. B. im Fall der Sanierung der Calvinstr. 21 gerichtliche
Niederlagen ihres Auftraggebers "mit sportlicher Gelassenheit" aufnahm, eine
Gelassenheit, die den Mietern hinter den [Bauplanen und zugemauerten
Küchenfenstern](http://www.tagesspiegel.de/Berlin/mietstreit-in-Berlin-moabit-
vermieter-der-calvinstrasse-will-weiter-sanieren/9159708.html) fehlen dürfte.
keine Frage, Kirsten M. war ja nicht jahrelang hinter Bauplanen, ihr
Küchenfenster wurde nicht zugemauert, sondern sie hat in Vertretung solcher
Machenschaften gelassen Geld verdient. Sie arbeitet auch für die
Vermieterinnen von Andrea.
Solche Anwälte leisten sich die beiden Vermieterinnen, die nun durch den
Fachanwalt für Medienrecht argumentieren lassen, dass die Nennung ihres
Wohnorts "die Privatsphäre und damit den Lebensbereich [betrifft], zu dem
andere Menschen nach der sozialen Anschauung nur mit Zustimmung des [sic!]
Betroffenen Zugang haben (Palandt/Sprau, a.a.O. §823, Rn 87 m.w.N.)."
"Wer das Geld hat, hat die Macht", seine Persönlichkeitsrechte -- hier die
Privatsphäre -- schützen zu lassen; "wer die Macht hat, hat das Recht", die
Persönlichkeitsrechte seiner MieterInnen durch ein gerichtliches Verfahren
einschränken zu lassen, hier die Privatsphäre von Andrea.
Sollte Andrea am 14.10.2015 mit dem Argument, nach sozialer Anschauung hätten
sie nur mit ihrer Zustimmung Zugang zu ihrer Privatsphäre [lies: Wohnung] und
diese Zustimmung verweigere sie, Gerichtsvollzieherin und Polizei den Zugang
zu ihrer Wohnung verweigern, wird sie wohl nur ein müdes Lächeln ernten und
unter Anwendung körperlicher Gewalt aus der Wohnung gezwungen. Den
Vermieterinnen mag es auch in diesem Augenblick eine Richtigstellung in der
Darstellung des sozialen Gehalts ihres Handelns "am Herzen" liegen, sie können
es sich leisten.
So schaut's aus, wenn Wohnraum Ware ist und die Ausübung, Anwendung und
Durchsetzung von Rechten Geld kostet.
Trotz Abmahnung geht der Protest weiter mit einer Kiezdemo für und mit Andrea
am Freitag, 9.10., 17 Uhr, U-Kaiserin-Augusta-Str. (Berlin-Tempelhof, U6)
Link zum Thema: Nach Abmahnung [aktualisierter
Blogpost](http://zwangsraeumungverhindern.blogsport.de/2015/07/25/zwangsraeumung-
verbindet-betroffene-zeigen-solidaritaet-ueber-stadtgrenzen-hinweg/) zu
Protest und Petition gegen Andreas Zwangsräumung |
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135,820 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,424,867,598 | Prinzen-Sänger zeigt sich selbst an | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Leipzig"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Die Leipziger Staatsanwaltschaft bekommt demnächst Post von Sebastian
Krumbiegel (48). Der Prinzen-Sänger will sich selbst anzeigen.
Hintergrund sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die
Bundestagsabgeordnete Monika Lazar (Grüne) und die Landtagsabgeordnete
Juliane Nagel (Linke). Beiden wird vorgeworfen, während einer
Pressekonferenz zur Verhinderung der Legida-Demo am 21. Januar
aufgefordert zu haben. Das Aktionsbündnis "Leipzig nimmt Platz"
solidarisierte sich mit den Politikerinnen und rief die mehr als 2000
Unterzeichner der "Leipziger Erklärung" vom Januar zur Selbstanzeige
auf. Inhalt der Erklärung sind Aktionen zum friedlichen Widerstand gegen
Legida.</p><p> | <p>Die Leipziger Staatsanwaltschaft bekommt demnächst Post von Sebastian
Krumbiegel (48). Der Prinzen-Sänger will sich selbst anzeigen.
Hintergrund sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die
Bundestagsabgeordnete Monika Lazar (Grüne) und die Landtagsabgeordnete
Juliane Nagel (Linke). Beiden wird vorgeworfen, während einer
Pressekonferenz zur Verhinderung der Legida-Demo am 21. Januar
aufgefordert zu haben. Das Aktionsbündnis "Leipzig nimmt Platz"
solidarisierte sich mit den Politikerinnen und rief die mehr als 2000
Unterzeichner der "Leipziger Erklärung" vom Januar zur Selbstanzeige
auf. Inhalt der Erklärung sind Aktionen zum friedlichen Widerstand gegen
Legida.</p><p><!--break--></p><p> </p><p><i>Was wollen Sie mit der Selbstanzeige erreichen?</i></p><p><br>
Ich will darauf aufmerksam machen, dass ich mich eine bisschen schäme
für den Umgang der sächsischen Justiz mit Demonstrationen gegen Nazis.
Gerade in Bezug auf die Blockade solcher Demos. Ich halte das eher für
ein Bürgerrecht, da zivilen Ungehorsam zu leisten. Ich finde es ganz
traurig, was zurzeit aus Sachsen für Signale gesandt werden. Deswegen
möchte ich einfach sagen: Leute, lasst euch da nicht mundtot machen. </p><p><br>
Welche Auswirkungen haben die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auf die Demos gegen Legida?</p><p><br>
Protest wird definitiv schwieriger gemacht und da wird von der
sächsischen Justiz in die falsche Richtung geschossen. Schon damals beim
Prozess gegen den Jenaer Jugendpfarrer Lothar König und die
Repressalien gegen "Dresden Nazifrei". Es geht hier um friedliches
Demonstrieren und das möchte ich sehr gern unterstützen. Zum Vorgehen
der Staatsanwaltschaft gerade in Sachsen: Ich glaube, dass das eine
lange gewachsene sächsische Geschichte ist, die irgendwie auch mit
Obrigkeitshörigkeit zu tun hat. </p><p><br>
<i> Haben Sie Bedenken, dass sie durch die Anzeige in größere Schwierigkeiten kommen könnten? </i></p><p><br>
Das steht an zweiter Stelle. Es ist natürlich ein Schritt, den ich mir
genau überlege. Aber ich mache mir keine großen Sorgen. Ich denke, dass
das zu einer Art von Anständigkeit gehört, die ich gerne durchziehen
möchte. Interview: Lucas Grothe</p><p> </p> | Die Leipziger Staatsanwaltschaft bekommt demnächst Post von Sebastian
Krumbiegel (48). Der Prinzen-Sänger will sich selbst anzeigen. Hintergrund
sind die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft gegen die Bundestagsabgeordnete
Monika Lazar (Grüne) und die Landtagsabgeordnete Juliane Nagel (Linke). Beiden
wird vorgeworfen, während einer Pressekonferenz zur Verhinderung der Legida-
Demo am 21. Januar aufgefordert zu haben. Das Aktionsbündnis "Leipzig nimmt
Platz" solidarisierte sich mit den Politikerinnen und rief die mehr als 2000
Unterzeichner der "Leipziger Erklärung" vom Januar zur Selbstanzeige auf.
Inhalt der Erklärung sind Aktionen zum friedlichen Widerstand gegen Legida.
_Was wollen Sie mit der Selbstanzeige erreichen?_
Ich will darauf aufmerksam machen, dass ich mich eine bisschen schäme für den
Umgang der sächsischen Justiz mit Demonstrationen gegen Nazis. Gerade in Bezug
auf die Blockade solcher Demos. Ich halte das eher für ein Bürgerrecht, da
zivilen Ungehorsam zu leisten. Ich finde es ganz traurig, was zurzeit aus
Sachsen für Signale gesandt werden. Deswegen möchte ich einfach sagen: Leute,
lasst euch da nicht mundtot machen.
Welche Auswirkungen haben die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft auf die
Demos gegen Legida?
Protest wird definitiv schwieriger gemacht und da wird von der sächsischen
Justiz in die falsche Richtung geschossen. Schon damals beim Prozess gegen den
Jenaer Jugendpfarrer Lothar König und die Repressalien gegen "Dresden
Nazifrei". Es geht hier um friedliches Demonstrieren und das möchte ich sehr
gern unterstützen. Zum Vorgehen der Staatsanwaltschaft gerade in Sachsen: Ich
glaube, dass das eine lange gewachsene sächsische Geschichte ist, die
irgendwie auch mit Obrigkeitshörigkeit zu tun hat.
_Haben Sie Bedenken, dass sie durch die Anzeige in größere Schwierigkeiten
kommen könnten?_
Das steht an zweiter Stelle. Es ist natürlich ein Schritt, den ich mir genau
überlege. Aber ich mache mir keine großen Sorgen. Ich denke, dass das zu einer
Art von Anständigkeit gehört, die ich gerne durchziehen möchte. Interview:
Lucas Grothe |
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90,375 | story | de | 0 | 0 | UStA PH Freiburg | 1,373,356,463 | Petition und Action-Camp für den Erhalt des KuCas an der PH Freiburg | [
90376,
90377,
90378,
90379,
90380
] | [
"Bildung",
"Freiräume & Wohnungsnot",
"Repression"
] | [
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p><em>Bereits über 1.300 Unterzeichner*innen der KuCa-Petition nach nur vier Wochen // KuCa-Action-Week vom 8. bis 14. Juli 2013 an der PH Freiburg // Solidarität mit der Wagengruppe "Sand im Getriebe"</em></p><p>Vom 8. bis 14. Juli 2013 findet auf der Wiese vor der Aula der Pädagogischen Hochschule Freiburg die diesjährige KuCa-Action-Week statt. Ziel ist es, den im KuCa organisierten Gruppen und Einzelpersonen die Möglichkeit zu geben ihre politische, soziale und kulturelle Arbeit und Einstellung vorzustellen und nach außen zu tragen. Noch viel wichtiger ist der Punkt, dass Menschen, welchen der Erhalt des KuCa wichtig ist, Raum finden sich zu vernetzen, sich auszutauschen und gegen die „Räumungsmaschinerie“ zu organisieren. Was bedeutet für uns Freiraum? Ist ein Leben ohne soziale Schutzräume überhaupt lebenswert? Wie weit werden wir gehen? Das sind Fragen, die uns tagtäglich bewegen. Fragen, nach denen wir tagtäglich versuchen unser Leben zu gestalten.<em><br></em></p><p> | <p><em>Bereits über 1.300 Unterzeichner*innen der KuCa-Petition nach nur vier Wochen // KuCa-Action-Week vom 8. bis 14. Juli 2013 an der PH Freiburg // Solidarität mit der Wagengruppe "Sand im Getriebe"</em></p><p>Vom 8. bis 14. Juli 2013 findet auf der Wiese vor der Aula der Pädagogischen Hochschule Freiburg die diesjährige KuCa-Action-Week statt. Ziel ist es, den im KuCa organisierten Gruppen und Einzelpersonen die Möglichkeit zu geben ihre politische, soziale und kulturelle Arbeit und Einstellung vorzustellen und nach außen zu tragen. Noch viel wichtiger ist der Punkt, dass Menschen, welchen der Erhalt des KuCa wichtig ist, Raum finden sich zu vernetzen, sich auszutauschen und gegen die „Räumungsmaschinerie“ zu organisieren. Was bedeutet für uns Freiraum? Ist ein Leben ohne soziale Schutzräume überhaupt lebenswert? Wie weit werden wir gehen? Das sind Fragen, die uns tagtäglich bewegen. Fragen, nach denen wir tagtäglich versuchen unser Leben zu gestalten.<em><br></em></p><p><!--break--></p><p> </p><p>Die Stadt Freiburg möchte das KuCa im Herbst 2014 abreißen lassen. Die Petition und das Action-Camp sind notwendig, da es nach wie vor keinerlei konkrete Zusagen von der Stadt Freiburg, der PH Freiburg und dem Land Baden-Württemberg für einen gleichwertigen Ersatz für das räumungsbedrohte KuCa gibt. Um auf diese prekäre Situation aufmerksam zu machen, verlegt nun der Arbeitskreis „KuCa-bleibt!“ das KuCa-Geschehen für diese Woche in ein Zelt vor der Aula der PH Freiburg, gegenüber dem Bahnhof Littenweiler. Mit diesem symbolischen Akt soll gezeigt werden, wie sich das Ende des KuCas auf das Campusleben und die Hochschule, aber auch auf den Stadtteil Littenweiler auswirken würde.</p><p> </p><p>In einem Interview mit dem Littenweiler Dorfblatt (Ausgabe Juni 2013) hat PH-Rektor Ulrich Druwe gesagt, er könne aus Hochschulmitteln den Studierenden nicht mal ein Zelt als Ersatz für das KuCa kaufen. Das ein Zeltkauf nicht schwer ist, zeigen die Freundinnen und Freunde des KuCas mit dieser Aktion und erklären: „Wenn ihr uns das KuCa nehmt, werden wir Mittel und Wege finden, dass Kultur- Politik- und Sozialprojekt KuCa an anderer Stelle wieder aufzubauen. Wir lassen uns nach über 30 Jahren nicht einfach wegrationalisieren!“</p><p> </p><p>In der KuCa-Action-Week wird einerseits der reguläre Cafébetrieb nach draußen verlegt, andererseits bereiten die verschiedenen unabhängigen Referate der Studierendenvertretung jeweils ein Tagesprogramm vor. Diese Programme sind sowohl für die Studierenden, als auch für alle weiteren Menschen gedacht, die Interesse am KuCa-Leben haben.</p><p> </p><p>Wir solidarisieren uns zudem mit der Wagengruppe „Sand im Getriebe“, die vergangene Woche von den Freiburger Ordnungsbehörden mal wieder von ihrem Platz im Schildackerweg geräumt wurde und heißen sie am KuCa herzlich Willkommen.</p><p> </p><p><strong>Petition für den Erhalt des KuCas</strong>: http://kuca-bleibt.ph-freiburg.com</p><p> </p><p><strong>Infos zur Action-Week unter</strong>: http://www.ph-freiburg.com oder http://www.usta-ph.de</p><p> </p><p><strong>Erste Fotos unter</strong>: http://kuca-bleibt.jimdo.com/bilder/</p><p> </p><p> </p><p><strong>Ausführliche Informationen zur aktuellen Situation des KuCas und zum Programm der KuCa-Action-Week</strong></p><p> </p><p>Selbstverwaltete Freiräume an Hochschulen und Universitäten stellen heutzutage eine Seltenheit dar. Wo früher in progressiven, demokratischen und unkommerziellen Räumen gearbeitet und gelebt wurde, fehlen an vielen Hochschulstandorten mittlerweile die Räume, um Studierenden die Möglichkeit zu eröffnen, sich selbst zu organisieren und ihre Interessen und Bedürfnisse zu verfolgen. Die ehemaligen Flächen, die die Studierenden für Kultur, soziales Engagement, Politik und ihr Leben nutzen konnten, mussten zumeist kommerziellen Projekten weichen. Gleiches droht nun dem Studierendenhaus "KuCa" an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Der Arbeitskreis „KuCa-bleibt!“ setzt sich gegen diese Entwicklungen ein, indem er sich für einen Erhalt beziehungsweise einen äquivalenten Ersatz des Kultur-Cafes engagiert. Das Kultur-Café muss an der Pädagogischen Hochschule bestehen bleiben, um auch zukünftigen Generationen von Studierenden einen Ort für Freiheit, Kreativität und Selbstbestimmung zu bieten.</p><p> </p><p>Die Stadt Freiburg hat in ihrer Gemeinderatssitzung vom 20.11.2012 über die Neubebauung der Fläche des Bahnhofsareals Littenweiler entschieden. Ziel hierbei ist es, das städtische Vorkaufsrecht zu nutzen, um die Fläche mit dem Bahnhof Littenweiler, die die Bäckerei Heizmann erwarb, zu kaufen und im Anschluss zu bebauen. Geplant sind dabei nach bisherigem Stand unter anderem ein Ärztehaus, kommerzielle Nutzungsflächen, sowie Wohnappartements. Unter diese Pläne fallen auch drei, derzeit von der Hochschule genutzte Pavillions. In einem von ihnen befindet sich das KuCa, das Räumlichkeiten für die Studierendenvertretung, Bafög- und Sozialberatung, einen Lernraum, eine Kulturbühne und die Arbeit der studentisch organisierten Referate bietet. Alle drei Pavillons sollen nach den Plänen der Stadt Freiburg Ende 2014 abgerissen werden.</p><p> </p><p>Derzeit befindet sich die Stadt noch in einem Rechtsstreit über den Preis der Fläche vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe mit der Deutschen Bahn, als Eigentümerin, und der Bäckerei Heizmann, als rechtmäßiger Käuferin. Nichtsdestotrotz ist ziemlich sicher, dass die Stadt die Bebauung der Fläche bis Ende 2014 in Angriff nehmen wird. Leidtragende sind dabei sowohl die Hochschule, der bereits zuvor Raum fehlte, als auch im besonderen Maße die Studierenden, welchen ein wichtiger Ort an der Hochschule genommen wird. Die Verhandlungen bezüglich neuer Flächen zwischen der Hochschule und dem Land laufen schleppend. Ein Neubau an der Pädagogischen Hochschule, welcher einen neuen Raum für die Studierenden bieten könnte, ist nicht vor 2016 möglich. Für die Zwischenzeit gibt es keine endgültige und zufriedenstellende Lösung.</p><p> </p><p>Aus diesem Grund engagieren sich seit Jahren Studierende in Arbeitskreisen und in der Studierendenvertretung für einen Erhalt ihres Studierendencafes, um eine möglichst schnelle und gleichwertige Lösung. Das Kultur-Café bietet seit mehr als 30 Jahren einen Ort, der es den Studierenden ermöglicht sich zu treffen, zu vernetzen, zu arbeiten, zu entspannen, und ihren Bedürfnissen nach Kultur und Entfaltung außerhalb der Arbeitsräume der Hochschule nach zu kommen. Auch für den Stadtteil ist das Kulturcafe sehr wichtig, denn viele Kulturveranstaltungen finden dort statt, Informationsabende oder Diskussionsveranstaltungen. Das KuCa ist ein Ort, der frei von kommerziellen Zwängen ist, er bietet Platz für Kreativität und Menschen jeglicher Herkunft. Um diesen Ort zu erhalten betreibt der Arbeitskreis seit langer Zeit Öffentlichkeitsarbeit, vernetzt sich mit anderen Betroffenen oder Beteiligten und arbeitet an einer Lösung. Unter anderem wurden dazu "Tage der Offenen Tür" und ein Action-Day vorbereitet, oder Gespräche mit der Hochschulleitung und Politiker_innen geführt. Dieses Bemühen über Jahre hinweg war und ist nötig, damit die Thematik im Bewusstsein der Beteiligten bleibt und die Interessen und Bedürfnisse der Studierenden gewahrt werden.</p><p> </p><p>Leider gibt es bis dato keinerlei konkrete Zusagen von Stadt, Hochschule und Land, die einen (gleichwertigen) Ersatz ermöglichen. Um auf diese prekäre Situation aufmerksam zu machen, verlegt nun der Arbeitskreis „KuCa-bleibt!“ das KuCa-Geschehen für diese Woche in ein Zelt vor der Aula der Pädagogischen Hochschule Freiburg, gegenüber des Bahnhofes Littenweiler. Mit diesem symbolischen Akt soll gezeigt werden, wie sich das Ende des KuCas auf das Campusleben und die Hochschule, aber auch auf den Stadtteil Littenweiler auswirken würde.</p><p> </p><p>In der <strong>KuCa-Action-Week</strong> wird einerseits der reguläre Cafebetrieb nach draußen verlegt, außerdem bereiten die verschiedenen unabhängigen Referate der Studierendenvertretung jeweils ein Tagesprogramm vor. Diese Programme sind sowohl für die Studierenden, als auch für alle weiteren Menschen gedacht, die Interesse daran haben.</p><p> </p><p>Das Programm für den gestrigen <strong>Montag</strong> wurde vom Kultur-Referat vorbereitet. Tagsüber gab es eine Spielewiese, mit Slack-Line, verschiedenen Spielen an freier Luft und Kinder- und Erwachsenenschminken. Abends fand ein gut besuchter Poetry-Slam in Kooperation mit der Deutsch-Fachschaft der Pädagogischen Hochschule statt. Hierzu waren alle Slammer Freiburgs herzlich eingeladen, aber auch alle Gäste.</p><p> </p><p>Am heutigen <strong>Dienstag</strong> organisiert das Sozial-Referat, teilweise in Kooperation mit dem Institut der Soziologie, mehrere Vorträge zu verschiedenen sozialen Themen, darunter auch zu Asyl-Politik und Integration.</p><p> </p><p>Am <strong>Mittwoch</strong> wird das Bildungspolitische Referat diverse Bildungspolitische Spiele anbieten, unter anderem eine ECTS-Punkte-Jagd. Abends wird um 17.00 Uhr ein Bürgergespräch zur KuCa-Thematik mit verschiedenen betroffenen Personen, unter anderem Anwohner_innen, Politiker_innen und Studierenden stattfinden. Dazu wird es ein veganes Abendessen geben.</p><p> </p><p><strong>Donnerstag</strong> wird es um allgemein politische Themen gehen. Das APO bereitet verschiedene Vorträge, unter anderem zu Gentrifizierung vor, und es spielen verschiedene Bands. Dazu gibt es Cocktails und kühle Getränke. Auf der Wiese vor der Aula findet außerdem von 11.00 – 20:00 Uhr ein Flohmarkt statt.</p><p> </p><p>Der <strong>Freitag</strong> schließlich wird mit gemütlichem Beisammensein und Grillen das Ende der Woche einläuten. Außerdem werden wir dem KuCa einen neuen Anstrich verpassen.</p><p> </p><p>Der <strong>Samstag</strong> steht dann beim “Lotterleben” ganz im Zeichen der Kinder. Es gibt ein gemeinsames Frühstück, Hüpfburg und Spiele. Die Kinder und natürlich auch die Eltern sind eingeladen zum gemütlichen Beisammensein, Austausch und Entspannen.</p><p> </p><p>Zur KuCa-Action-Week sind alle Menschen herzlich eingeladen vorbei zu kommen, zu partizipieren und mit uns die Woche zu genießen!</p><p> </p><p>Arbeitskreis „KuCa-bleibt!“ (Juli 2013)</p> | _Bereits über 1.300 Unterzeichner*innen der KuCa-Petition nach nur vier Wochen
// KuCa-Action-Week vom 8. bis 14. Juli 2013 an der PH Freiburg // Solidarität
mit der Wagengruppe "Sand im Getriebe"_
Vom 8. bis 14. Juli 2013 findet auf der Wiese vor der Aula der Pädagogischen
Hochschule Freiburg die diesjährige KuCa-Action-Week statt. Ziel ist es, den
im KuCa organisierten Gruppen und Einzelpersonen die Möglichkeit zu geben ihre
politische, soziale und kulturelle Arbeit und Einstellung vorzustellen und
nach außen zu tragen. Noch viel wichtiger ist der Punkt, dass Menschen,
welchen der Erhalt des KuCa wichtig ist, Raum finden sich zu vernetzen, sich
auszutauschen und gegen die „Räumungsmaschinerie“ zu organisieren. Was
bedeutet für uns Freiraum? Ist ein Leben ohne soziale Schutzräume überhaupt
lebenswert? Wie weit werden wir gehen? Das sind Fragen, die uns tagtäglich
bewegen. Fragen, nach denen wir tagtäglich versuchen unser Leben zu gestalten.
_
_
Die Stadt Freiburg möchte das KuCa im Herbst 2014 abreißen lassen. Die
Petition und das Action-Camp sind notwendig, da es nach wie vor keinerlei
konkrete Zusagen von der Stadt Freiburg, der PH Freiburg und dem Land Baden-
Württemberg für einen gleichwertigen Ersatz für das räumungsbedrohte KuCa
gibt. Um auf diese prekäre Situation aufmerksam zu machen, verlegt nun der
Arbeitskreis „KuCa-bleibt!“ das KuCa-Geschehen für diese Woche in ein Zelt vor
der Aula der PH Freiburg, gegenüber dem Bahnhof Littenweiler. Mit diesem
symbolischen Akt soll gezeigt werden, wie sich das Ende des KuCas auf das
Campusleben und die Hochschule, aber auch auf den Stadtteil Littenweiler
auswirken würde.
In einem Interview mit dem Littenweiler Dorfblatt (Ausgabe Juni 2013) hat PH-
Rektor Ulrich Druwe gesagt, er könne aus Hochschulmitteln den Studierenden
nicht mal ein Zelt als Ersatz für das KuCa kaufen. Das ein Zeltkauf nicht
schwer ist, zeigen die Freundinnen und Freunde des KuCas mit dieser Aktion und
erklären: „Wenn ihr uns das KuCa nehmt, werden wir Mittel und Wege finden,
dass Kultur- Politik- und Sozialprojekt KuCa an anderer Stelle wieder
aufzubauen. Wir lassen uns nach über 30 Jahren nicht einfach
wegrationalisieren!“
In der KuCa-Action-Week wird einerseits der reguläre Cafébetrieb nach draußen
verlegt, andererseits bereiten die verschiedenen unabhängigen Referate der
Studierendenvertretung jeweils ein Tagesprogramm vor. Diese Programme sind
sowohl für die Studierenden, als auch für alle weiteren Menschen gedacht, die
Interesse am KuCa-Leben haben.
Wir solidarisieren uns zudem mit der Wagengruppe „Sand im Getriebe“, die
vergangene Woche von den Freiburger Ordnungsbehörden mal wieder von ihrem
Platz im Schildackerweg geräumt wurde und heißen sie am KuCa herzlich
Willkommen.
**Petition für den Erhalt des KuCas** : http://kuca-bleibt.ph-freiburg.com
**Infos zur Action-Week unter** : http://www.ph-freiburg.com oder
http://www.usta-ph.de
**Erste Fotos unter** : http://kuca-bleibt.jimdo.com/bilder/
**Ausführliche Informationen zur aktuellen Situation des KuCas und zum
Programm der KuCa-Action-Week**
Selbstverwaltete Freiräume an Hochschulen und Universitäten stellen heutzutage
eine Seltenheit dar. Wo früher in progressiven, demokratischen und
unkommerziellen Räumen gearbeitet und gelebt wurde, fehlen an vielen
Hochschulstandorten mittlerweile die Räume, um Studierenden die Möglichkeit zu
eröffnen, sich selbst zu organisieren und ihre Interessen und Bedürfnisse zu
verfolgen. Die ehemaligen Flächen, die die Studierenden für Kultur, soziales
Engagement, Politik und ihr Leben nutzen konnten, mussten zumeist
kommerziellen Projekten weichen. Gleiches droht nun dem Studierendenhaus
"KuCa" an der Pädagogischen Hochschule Freiburg. Der Arbeitskreis „KuCa-
bleibt!“ setzt sich gegen diese Entwicklungen ein, indem er sich für einen
Erhalt beziehungsweise einen äquivalenten Ersatz des Kultur-Cafes engagiert.
Das Kultur-Café muss an der Pädagogischen Hochschule bestehen bleiben, um auch
zukünftigen Generationen von Studierenden einen Ort für Freiheit, Kreativität
und Selbstbestimmung zu bieten.
Die Stadt Freiburg hat in ihrer Gemeinderatssitzung vom 20.11.2012 über die
Neubebauung der Fläche des Bahnhofsareals Littenweiler entschieden. Ziel
hierbei ist es, das städtische Vorkaufsrecht zu nutzen, um die Fläche mit dem
Bahnhof Littenweiler, die die Bäckerei Heizmann erwarb, zu kaufen und im
Anschluss zu bebauen. Geplant sind dabei nach bisherigem Stand unter anderem
ein Ärztehaus, kommerzielle Nutzungsflächen, sowie Wohnappartements. Unter
diese Pläne fallen auch drei, derzeit von der Hochschule genutzte Pavillions.
In einem von ihnen befindet sich das KuCa, das Räumlichkeiten für die
Studierendenvertretung, Bafög- und Sozialberatung, einen Lernraum, eine
Kulturbühne und die Arbeit der studentisch organisierten Referate bietet. Alle
drei Pavillons sollen nach den Plänen der Stadt Freiburg Ende 2014 abgerissen
werden.
Derzeit befindet sich die Stadt noch in einem Rechtsstreit über den Preis der
Fläche vor dem Verwaltungsgericht Karlsruhe mit der Deutschen Bahn, als
Eigentümerin, und der Bäckerei Heizmann, als rechtmäßiger Käuferin.
Nichtsdestotrotz ist ziemlich sicher, dass die Stadt die Bebauung der Fläche
bis Ende 2014 in Angriff nehmen wird. Leidtragende sind dabei sowohl die
Hochschule, der bereits zuvor Raum fehlte, als auch im besonderen Maße die
Studierenden, welchen ein wichtiger Ort an der Hochschule genommen wird. Die
Verhandlungen bezüglich neuer Flächen zwischen der Hochschule und dem Land
laufen schleppend. Ein Neubau an der Pädagogischen Hochschule, welcher einen
neuen Raum für die Studierenden bieten könnte, ist nicht vor 2016 möglich. Für
die Zwischenzeit gibt es keine endgültige und zufriedenstellende Lösung.
Aus diesem Grund engagieren sich seit Jahren Studierende in Arbeitskreisen und
in der Studierendenvertretung für einen Erhalt ihres Studierendencafes, um
eine möglichst schnelle und gleichwertige Lösung. Das Kultur-Café bietet seit
mehr als 30 Jahren einen Ort, der es den Studierenden ermöglicht sich zu
treffen, zu vernetzen, zu arbeiten, zu entspannen, und ihren Bedürfnissen nach
Kultur und Entfaltung außerhalb der Arbeitsräume der Hochschule nach zu
kommen. Auch für den Stadtteil ist das Kulturcafe sehr wichtig, denn viele
Kulturveranstaltungen finden dort statt, Informationsabende oder
Diskussionsveranstaltungen. Das KuCa ist ein Ort, der frei von kommerziellen
Zwängen ist, er bietet Platz für Kreativität und Menschen jeglicher Herkunft.
Um diesen Ort zu erhalten betreibt der Arbeitskreis seit langer Zeit
Öffentlichkeitsarbeit, vernetzt sich mit anderen Betroffenen oder Beteiligten
und arbeitet an einer Lösung. Unter anderem wurden dazu "Tage der Offenen Tür"
und ein Action-Day vorbereitet, oder Gespräche mit der Hochschulleitung und
Politiker_innen geführt. Dieses Bemühen über Jahre hinweg war und ist nötig,
damit die Thematik im Bewusstsein der Beteiligten bleibt und die Interessen
und Bedürfnisse der Studierenden gewahrt werden.
Leider gibt es bis dato keinerlei konkrete Zusagen von Stadt, Hochschule und
Land, die einen (gleichwertigen) Ersatz ermöglichen. Um auf diese prekäre
Situation aufmerksam zu machen, verlegt nun der Arbeitskreis „KuCa-bleibt!“
das KuCa-Geschehen für diese Woche in ein Zelt vor der Aula der Pädagogischen
Hochschule Freiburg, gegenüber des Bahnhofes Littenweiler. Mit diesem
symbolischen Akt soll gezeigt werden, wie sich das Ende des KuCas auf das
Campusleben und die Hochschule, aber auch auf den Stadtteil Littenweiler
auswirken würde.
In der **KuCa-Action-Week** wird einerseits der reguläre Cafebetrieb nach
draußen verlegt, außerdem bereiten die verschiedenen unabhängigen Referate der
Studierendenvertretung jeweils ein Tagesprogramm vor. Diese Programme sind
sowohl für die Studierenden, als auch für alle weiteren Menschen gedacht, die
Interesse daran haben.
Das Programm für den gestrigen **Montag** wurde vom Kultur-Referat
vorbereitet. Tagsüber gab es eine Spielewiese, mit Slack-Line, verschiedenen
Spielen an freier Luft und Kinder- und Erwachsenenschminken. Abends fand ein
gut besuchter Poetry-Slam in Kooperation mit der Deutsch-Fachschaft der
Pädagogischen Hochschule statt. Hierzu waren alle Slammer Freiburgs herzlich
eingeladen, aber auch alle Gäste.
Am heutigen **Dienstag** organisiert das Sozial-Referat, teilweise in
Kooperation mit dem Institut der Soziologie, mehrere Vorträge zu verschiedenen
sozialen Themen, darunter auch zu Asyl-Politik und Integration.
Am **Mittwoch** wird das Bildungspolitische Referat diverse Bildungspolitische
Spiele anbieten, unter anderem eine ECTS-Punkte-Jagd. Abends wird um 17.00 Uhr
ein Bürgergespräch zur KuCa-Thematik mit verschiedenen betroffenen Personen,
unter anderem Anwohner_innen, Politiker_innen und Studierenden stattfinden.
Dazu wird es ein veganes Abendessen geben.
**Donnerstag** wird es um allgemein politische Themen gehen. Das APO bereitet
verschiedene Vorträge, unter anderem zu Gentrifizierung vor, und es spielen
verschiedene Bands. Dazu gibt es Cocktails und kühle Getränke. Auf der Wiese
vor der Aula findet außerdem von 11.00 – 20:00 Uhr ein Flohmarkt statt.
Der **Freitag** schließlich wird mit gemütlichem Beisammensein und Grillen das
Ende der Woche einläuten. Außerdem werden wir dem KuCa einen neuen Anstrich
verpassen.
Der **Samstag** steht dann beim “Lotterleben” ganz im Zeichen der Kinder. Es
gibt ein gemeinsames Frühstück, Hüpfburg und Spiele. Die Kinder und natürlich
auch die Eltern sind eingeladen zum gemütlichen Beisammensein, Austausch und
Entspannen.
Zur KuCa-Action-Week sind alle Menschen herzlich eingeladen vorbei zu kommen,
zu partizipieren und mit uns die Woche zu genießen!
Arbeitskreis „KuCa-bleibt!“ (Juli 2013) |
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39,604 | story | de | 0 | 0 | Solidaritätskomitee 10.Mai | 1,305,235,452 | [B] Plakatewettbewerb: Wanted Klavierdiebe! | [
39605,
39606,
39607,
39608,
39609
] | [
"Freiräume & Wohnungsnot",
"Medienaktivismus & Internet"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Am 10.05.2011, während der Wiederbelebung der ehemaligen Musikschule in
Berlin-Weißensee, kam es zu einer hundsgemeinen Entführung des Mitglieds
der Orphs mit dem Namen "Klavier". Das Solidaritätskomittee 10.Mai
fordert die Freiheit von Klavier und ruft zu einem Plakatewettbewerb
auf, prämiert werden die besten Fahndungsplakate, gesucht werden sowohl
die Täter als auch Klavier.
| <p>Am 10.05.2011, während der Wiederbelebung der ehemaligen Musikschule in
Berlin-Weißensee, kam es zu einer hundsgemeinen Entführung des Mitglieds
der Orphs mit dem Namen "Klavier". Das Solidaritätskomittee 10.Mai
fordert die Freiheit von Klavier und ruft zu einem Plakatewettbewerb
auf, prämiert werden die besten Fahndungsplakate, gesucht werden sowohl
die Täter als auch Klavier.
<!--break--></p><p> </p><p>Klavier ist eine treue Genossin im Kampf um niedrige Mieten und gegen
das Konzept Eigentum. Als wandernde, kämpferische Aktivistin gegen
Ungerechtigkeit und gegen das ökonomische Äquivalenzprinzip mit dem
Namen "Ware", wurde sie vermutlich auf Grund ihres politischen
Engagements in eine Arrestzelle in irgendeine Asservatenkammer gesteckt
und ist mittlerweile geschlagene 2 Tage Gefangene der BP(Berliner
Polizei). Die Entführer begründeten ihr handeln damit das die
"Eigentumsverhältnisse" nicht geklärt seien, im Grunde teilten Sie damit
die Einschätzung der Genossin Klavier, diese erklärte uns in den
abendlichen Musikstunden ebenfalls: "Die Eigentumsfrage ist zu stellen!"</p><p> </p><p><b>Das Solidaritätskomittee 10.Mai erklärte hierzu:</b></p><p> </p><p>“Die Beamten sind ziemlich rüde gegen das Klavier vorgegangen, wir
hoffen nicht das es eine Anzeige wegen Widerstand gegen
Vollstreckungsbeamte bekommt, weil es sich schwer gemacht hat. Klavier
gilt unsere uneingeschränkte Solidarität! Wir werden die verschiedenen
Brigaden aktivieren um eine angemessene Solidaritätsnote zu
hinterlassen.” </p><p> </p><p><b>Die Orphs bewerteten den Umstand wie folgt:</b></p><p> </p><p>“Eigentum ist ganz schön anstrengend, es war so schön zu benutzen unser
Klavier und nur wegen ‘Eigentum’ wird es jetzt entführt. Uns hat auch
niemand das Konzept Eigentum und die Idee wirklich glaubhaft vermitteln
können. Das ist fies und gemein.”<br><br>Als ersten Teil der
ausstehenden Kampagne ruft das Solidaritätskomittee 10.Mai dazu auf
Fahndungsplakate anzufertigen die anschließend im Internet und auch auf
anderen Wegen gestreut werden. Das Siegerplakat erhält 2 Stunden
Klavierunterricht und eine Urkunde, die Preise können an der ständigen
Vertretung der Mahnwache abgeholt werden, sobald die Kampagne
erfolgreich war und Klavier wieder in unserer Seite kämpfen kann.</p><p> </p><p><b>An dieser Stelle noch eine Täterbeschreibung:</b></p><p> </p><p>Die Täter sind bewaffnet mit Schlagstöcken, Reizgas und Schußwaffen. Sie
tragen Protektoren und grüne oder blaue Uniformen, sind überwiegend
männlich im Alter von 20-40 Jahren. Der Anführer trägt den Namen Dieter
Glietsch und nennt sich der "Präsident" er ist Mitglied der radikalen
Gruppierung Namens "Polizei". Die Täter haben klandestine Techniken
entwickelt und weigern sich ihre Namen bekanntzugeben, sie Verstecken
sich hinter Nummern die sie gerne bei jeder Gelegenheit austauschen."<br><br>Solidaritätskomittee 10.Mai<br><br>weitere Informationen zu Tathergang und Umständen: <a href="http://orph.blogsport.eu/">http://orph.blogsport.eu/</a></p> | Am 10.05.2011, während der Wiederbelebung der ehemaligen Musikschule in
Berlin-Weißensee, kam es zu einer hundsgemeinen Entführung des Mitglieds der
Orphs mit dem Namen "Klavier". Das Solidaritätskomittee 10.Mai fordert die
Freiheit von Klavier und ruft zu einem Plakatewettbewerb auf, prämiert werden
die besten Fahndungsplakate, gesucht werden sowohl die Täter als auch Klavier.
Klavier ist eine treue Genossin im Kampf um niedrige Mieten und gegen das
Konzept Eigentum. Als wandernde, kämpferische Aktivistin gegen Ungerechtigkeit
und gegen das ökonomische Äquivalenzprinzip mit dem Namen "Ware", wurde sie
vermutlich auf Grund ihres politischen Engagements in eine Arrestzelle in
irgendeine Asservatenkammer gesteckt und ist mittlerweile geschlagene 2 Tage
Gefangene der BP(Berliner Polizei). Die Entführer begründeten ihr handeln
damit das die "Eigentumsverhältnisse" nicht geklärt seien, im Grunde teilten
Sie damit die Einschätzung der Genossin Klavier, diese erklärte uns in den
abendlichen Musikstunden ebenfalls: "Die Eigentumsfrage ist zu stellen!"
**Das Solidaritätskomittee 10.Mai erklärte hierzu:**
“Die Beamten sind ziemlich rüde gegen das Klavier vorgegangen, wir hoffen
nicht das es eine Anzeige wegen Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte bekommt,
weil es sich schwer gemacht hat. Klavier gilt unsere uneingeschränkte
Solidarität! Wir werden die verschiedenen Brigaden aktivieren um eine
angemessene Solidaritätsnote zu hinterlassen.”
**Die Orphs bewerteten den Umstand wie folgt:**
“Eigentum ist ganz schön anstrengend, es war so schön zu benutzen unser
Klavier und nur wegen ‘Eigentum’ wird es jetzt entführt. Uns hat auch niemand
das Konzept Eigentum und die Idee wirklich glaubhaft vermitteln können. Das
ist fies und gemein.”
Als ersten Teil der ausstehenden Kampagne ruft das Solidaritätskomittee 10.Mai
dazu auf Fahndungsplakate anzufertigen die anschließend im Internet und auch
auf anderen Wegen gestreut werden. Das Siegerplakat erhält 2 Stunden
Klavierunterricht und eine Urkunde, die Preise können an der ständigen
Vertretung der Mahnwache abgeholt werden, sobald die Kampagne erfolgreich war
und Klavier wieder in unserer Seite kämpfen kann.
**An dieser Stelle noch eine Täterbeschreibung:**
Die Täter sind bewaffnet mit Schlagstöcken, Reizgas und Schußwaffen. Sie
tragen Protektoren und grüne oder blaue Uniformen, sind überwiegend männlich
im Alter von 20-40 Jahren. Der Anführer trägt den Namen Dieter Glietsch und
nennt sich der "Präsident" er ist Mitglied der radikalen Gruppierung Namens
"Polizei". Die Täter haben klandestine Techniken entwickelt und weigern sich
ihre Namen bekanntzugeben, sie Verstecken sich hinter Nummern die sie gerne
bei jeder Gelegenheit austauschen."
Solidaritätskomittee 10.Mai
weitere Informationen zu Tathergang und Umständen: <http://orph.blogsport.eu/> |
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220,571 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,502,184,716 | Rechte Parolen und rechtsradikales Konzert halten Polizei auf Trab | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Hettstedt",
"Magdeburg"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Magdeburg/Hettstedt - Zwei Einsätze aufgrund rechter Vorfälle beschäftigten die Polizei in Sachsen-Anhalt am Samstagabend. </p><p> | <p>Magdeburg/Hettstedt - Zwei Einsätze aufgrund rechter Vorfälle beschäftigten die Polizei in Sachsen-Anhalt am Samstagabend. </p><p><!--break--></p><p> </p><p>Vier unbekannte Männer haben an die Eingangstüren einer
Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Magdeburg fremdenfeindliche
Parolen geklebt. Zudem bedrohten sie am Samstagabend zwei Wachmänner und
riefen rechte Parolen. </p><p> </p><p>Das Quartett flüchtete mit einem Auto,
wie die Polizei am Sonntag mitteilte. Die Ermittler entdeckten an der
Unterkunft und an einem weiteren Gebäude in einem Gewerbegebiet zudem 13
Hakenkreuze.</p><p> </p> <p>Bei Hettstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz gelang
es der Polizei am Samstagabend mit einem Großeinsatz, ein Konzert
rechtsradikaler Bands zu verhindern. Rund 30 Anhänger waren aus
verschiedenen Bundesländern angereist, wie ein Sprecher in Halle
mitteilte. </p><p> </p><p><b>Bei der Kontrolle der Personalien stießen die
Beamten auf einen 43-Jährigen aus Leipzig. Gegen ihn lag ein Haftbefehl
vor. Er wurde in eine Justizvollzugsanstalt gebracht.</b></p> | Magdeburg/Hettstedt - Zwei Einsätze aufgrund rechter Vorfälle beschäftigten
die Polizei in Sachsen-Anhalt am Samstagabend.
Vier unbekannte Männer haben an die Eingangstüren einer
Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in Magdeburg fremdenfeindliche
Parolen geklebt. Zudem bedrohten sie am Samstagabend zwei Wachmänner und
riefen rechte Parolen.
Das Quartett flüchtete mit einem Auto, wie die Polizei am Sonntag mitteilte.
Die Ermittler entdeckten an der Unterkunft und an einem weiteren Gebäude in
einem Gewerbegebiet zudem 13 Hakenkreuze.
Bei Hettstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz gelang es der Polizei am
Samstagabend mit einem Großeinsatz, ein Konzert rechtsradikaler Bands zu
verhindern. Rund 30 Anhänger waren aus verschiedenen Bundesländern angereist,
wie ein Sprecher in Halle mitteilte.
**Bei der Kontrolle der Personalien stießen die Beamten auf einen 43-Jährigen
aus Leipzig. Gegen ihn lag ein Haftbefehl vor. Er wurde in eine
Justizvollzugsanstalt gebracht.** |
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195,502 | event | de | 0 | 1,223 | Antifaschistische Koordination Lübeck | 1,478,002,635 | [HL] Politischer Donnerstag: Kritik der Männlichkeit | [
195503
] | [
"Feminismus & Gender & Queer"
] | [
"Lübeck",
"Schleswig-Holstein"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>Es scheint verrückt: Nicht nur, dass Männer sich am laufenden Band feindlich gegen sich selbst und andere verhalten, sie glauben auch noch, dass wäre ihre Natur und das müsse halt so sein. <br> | <p>Es scheint verrückt: Nicht nur, dass Männer sich am laufenden Band feindlich gegen sich selbst und andere verhalten, sie glauben auch noch, dass wäre ihre Natur und das müsse halt so sein. <br><!--break--><br>Wir wollen mit euch diskutieren, was Männlichkeit eigentlich ist, wieso Männer sich andauernd als der tolle Hecht im Fischteich präsentieren wollen und dabei anderen gegenüber ziemlich rücksichtslos sind, wie sie sich zurecht legen, dass das ihr natürliches Wesen wäre und wie man das richtig kritisiert. Im zweiten Teil der Veranstaltung wollen wir mit euch über männliches Rechtsanspruchsdenken sprechen. Das heißt, wir wollen darüber sprechen, wie Männer auf die Idee kommen, dass sie so etwas wie ein Recht auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse hätten, im Gegensatz zu Frauen, die das Recht nicht haben, sondern dafür da sein sollen, dass des Mannes zu befriedigen.</p><p> </p><p><strong>DONNERSTAG, 17. NOVEMBER 2016</strong></p>
<p> </p><p><strong>LÜBECK, CAFÈ BRAZIL</strong><br>
alternative e.V. – Walli – Willy-Brandt-Allee 9, 23554 Lübeck<br>
Beginn: 18.00 Uhr; Vortrag: 19.00 Uhr</p>
<p> </p><p><strong>INFOS</strong><br>
<a href="https://luebeck.systemausfall.org/" rel="nofollow">Antifaschistische Koordination Lübeck</a></p><p> </p><hr><p> </p><p><strong>POLITISCHER DONNERSTAG</strong></p><blockquote><p>Der <em>POLITISCHE DONNERSTAG</em>
im Café Brazil findet wöchentlich von 18.00 bis 22.00 Uhr statt. Es
gibt nicht nur Getränke vom Tresen und kleine Snacks, sondern ab 19.00
Uhr auch Diskussionen, Vorträge, Filmbeiträge zu aktuellen politischen
Themen und vieles mehr.</p></blockquote> | Es scheint verrückt: Nicht nur, dass Männer sich am laufenden Band feindlich
gegen sich selbst und andere verhalten, sie glauben auch noch, dass wäre ihre
Natur und das müsse halt so sein.
Wir wollen mit euch diskutieren, was Männlichkeit eigentlich ist, wieso Männer
sich andauernd als der tolle Hecht im Fischteich präsentieren wollen und dabei
anderen gegenüber ziemlich rücksichtslos sind, wie sie sich zurecht legen,
dass das ihr natürliches Wesen wäre und wie man das richtig kritisiert. Im
zweiten Teil der Veranstaltung wollen wir mit euch über männliches
Rechtsanspruchsdenken sprechen. Das heißt, wir wollen darüber sprechen, wie
Männer auf die Idee kommen, dass sie so etwas wie ein Recht auf die
Befriedigung ihrer Bedürfnisse hätten, im Gegensatz zu Frauen, die das Recht
nicht haben, sondern dafür da sein sollen, dass des Mannes zu befriedigen.
**DONNERSTAG, 17. NOVEMBER 2016**
**LÜBECK, CAFÈ BRAZIL**
alternative e.V. – Walli – Willy-Brandt-Allee 9, 23554 Lübeck
Beginn: 18.00 Uhr; Vortrag: 19.00 Uhr
**INFOS**
[Antifaschistische Koordination Lübeck](https://luebeck.systemausfall.org/)
* * *
**POLITISCHER DONNERSTAG**
> Der _POLITISCHE DONNERSTAG_ im Café Brazil findet wöchentlich von 18.00 bis
> 22.00 Uhr statt. Es gibt nicht nur Getränke vom Tresen und kleine Snacks,
> sondern ab 19.00 Uhr auch Diskussionen, Vorträge, Filmbeiträge zu aktuellen
> politischen Themen und vieles mehr. |
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79,480 | story | de | 0 | 0 | für einen gesellschaftskritischen antifaschismus | 1,361,529,636 | Fragwürdige Konzepte gegen Rechts. In Hamm wird über kommunale Gegenstrategien gegen die Neonazis diskutiert | [] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Hamm",
"Dortmund"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p>Nach dem Verbot der „Kameradschaft Hamm“ (KSH) wird auch in Hamm über
ein kommunales Konzept gegen die Aktivitäten der Neonazis diskutiert.
Über Jahre hinweg waren die Neonazis und ihre Taten von der Stadtspitze
und der Mehrheit der politischen Parteien ignoriert und verleugnet
worden. Im Herbst 2012 stellten SPD und Die Linke im Rat zwei Anträge
zur Einrichtung einer kommunalen „Info- und Bildungsstelle gegen
Rechtsextremismus“ bzw. einer „Beratungsstelle für Opfer rechter
Gewalt“. Der CDU-Bürgermeister Hunsteger-Petermann und seine Verwaltung
verschleppten die Entwicklung eines „Handlungskonzepts gegen
Rechtsextremismus“ in den folgenden Monaten erst einmal. Dann tat sich
auf einmal doch etwas. Auf der gestrigen Sitzung des Kinder- und
Jugendhilfeausschusses sollte über „Hammer Handlungskonzept“ abgestimmt
werden. </p><p> | <p>Nach dem Verbot der „Kameradschaft Hamm“ (KSH) wird auch in Hamm über
ein kommunales Konzept gegen die Aktivitäten der Neonazis diskutiert.
Über Jahre hinweg waren die Neonazis und ihre Taten von der Stadtspitze
und der Mehrheit der politischen Parteien ignoriert und verleugnet
worden. Im Herbst 2012 stellten SPD und Die Linke im Rat zwei Anträge
zur Einrichtung einer kommunalen „Info- und Bildungsstelle gegen
Rechtsextremismus“ bzw. einer „Beratungsstelle für Opfer rechter
Gewalt“. Der CDU-Bürgermeister Hunsteger-Petermann und seine Verwaltung
verschleppten die Entwicklung eines „Handlungskonzepts gegen
Rechtsextremismus“ in den folgenden Monaten erst einmal. Dann tat sich
auf einmal doch etwas. Auf der gestrigen Sitzung des Kinder- und
Jugendhilfeausschusses sollte über „Hammer Handlungskonzept“ abgestimmt
werden. </p><p><!--break--></p>
<p> </p><p><strong>Städtisches Handlungskonzept ist ein „Armutzeugnis“<br></strong>Was in dem von der Stadtverwaltung vorgelegten <a href="http://haekelclub590.de/wp-content/uploads/Handlungskonzept-rechtsextremismus.pdf">Handlungskonzept</a> (pdf) steht, ist allerdings ein schlechter Witz. Oder ein „Armutszeugnis“, wie das antifaschistische Jugendbündnis <a href="http://haekelclub590.de/?p=720:">haekelclub590</a> befand:</p>
<blockquote><p>„Als Fazit bleibt festzustellen, dass dieses Konzept
einem unüberlegtem Schnellschuss gleichkommt und nicht das Papier wert
ist, auf das es gedruckt ist. Anstelle einer ernsthaften
Auseinandersetzung mit der Gefahr von Rechts und Strategien, dieser
entgegenzuwirken, werden falsche Behauptungen getroffen, unvollständige
oder ungenaue Angaben und wissentlich falsche Feststellungen gemacht.“</p></blockquote>
<p>Besonders ärgert lokale Antifaschist*innen die Dreistigkeit, mit der
die Stadt behauptet, Hamm sei „keine Hochburg für Rechtsextremismus“.
So heißt es im Handlungskonzept:</p>
<blockquote><p>„Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre kann
eindeutig festgestellt werden, dass Hamm keine ‚Hochburg‘ für
Rechtsextremismus, Gewalt oder Rassismus ist. Die in Hamm in den
vergangenen Jahren durchgeführten Kundgebungen und Aktionen von Rechten
und anderen Extremisten wurden überwiegend von Gruppen und Beteiligten,
die außerhalb der Stadt Hamm leben, geplant und durchgeführt.“ </p></blockquote>
<p>Im Papier bezieht sich die Stadtverwaltung auch auf Aussagen der
Oerberatungsstelle „Back up“, nach denen „nur sehr wenige Fälle“ rechter
Gewalt in Hamm bekannt seien. Dass Hammer Neonazis seit 2003 zahllose
Aufmärsche, Propaganda-Aktionen und Gewalttaten verübt haben – dass also
die Aussage der Stadtverwaltung nichts als eine Lüge ist – dies machte
eine siebenseitige <a href="http://aah.noblogs.org/files/2013/02/2003-2013.pdf">Chronik der Neonaziaktivitäten in Hamm</a> (pdf) deutlich, die von der Antifa Hamm jüngst veröffentlicht wurde. Die Antifa Hamm schrieb dazu in einer <a href="http://aah.noblogs.org/?p=1010">Pressemitteilung</a>:</p>
<blockquote><p>„In Hamm gab es seit 2003 20 Demonstrationen und
Kundgebungen von Neonazis. Neben dem Kameradschaftsführer Sascha
Krolzig, welcher auch außerhalb Hamms als Versammlungsleiter von
Demonstrationen fungiert, sind es maßgeblich organisierte Neonazis aus
Hamm die vor Ort an Planung und Durchführung beteiligt sind. Auch nach
dem Verbot sind Einzelpersonen aus dem Spektrum der „Kameradschaft Hamm“
wieder aktiv und haben einen Ortsverband der extrem rechten Partei „Die
Rechte“ gegründet, die die Arbeit der „KSH“ weiter führt.“</p></blockquote>
<p><strong><br>
KZW – „Kompetenzzentrum Rechtsextremismus Westfalen“</strong></p>
<p>Die Stadt Hamm scheint an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit
Neonazismus und Rassismus nicht interessiert zu sein. Sie will keine
kommunale Arbeitsstelle gegen Rechtsextremismus einrichten, sondern regt
an, einem „Kompetenzzentrum Rechtsextremismus Westfalen“ beizutreten,
das sich im April als Verein gründen soll. Das „Kompetenzzentrum“ trägt
die geschmacklose Abkürzung KZW. Verantwortlich für die Konzeption
dieses KZW sind Dr. Dierk Borstel (FH Dortmund) und Claudia Luzar
(Leiterin von Back up). Der OB kann das KZW, dessen Standort Hamm werden
soll, als eine von der Stadt geförderte Maßnahme gegen Rechts
verkaufen, ohne dass die Stadt selbst Verantwortung übernehmen muss. Für
Borstel/Luzar winken im Gegenzug der Zugriff auf den ein oder anderen
Fördermitteltopf, zumal das KZW-Konzept auf Expansion ausgelegt ist. Mit
Kommunen und Verbänden zwischen Bochum und Bielefeld sei man bereits im
Gespräch, ließ Luzar in der Lokalpresse verlauten.</p><p> </p>
<p>Für das<a href="http://antifalinkemuenster.blogsport.de/images/konzeptverein.pdf"> KZW wurde von Borstel/Luzar ein Konzept</a> (pdf)
geschrieben, das eklatante Mängel und eine fatale politische
Ausrichtung aufweist. Im Papier wird eine vollkommen unzureichende
Problemanalyse vorgenommen, es problematisiert nämlich ausschließlich
organisierten „Rechtsextremismus“ in Form der NPD und „Autonomen
Nationalisten“. Andere Strömungen wie „Pro NRW“ werden nicht
berücksichtigt, die immerhin über einen Hammer Kreisverband verfügende
Partei „Die Rechte“ wird nicht erwähnt. Ebenso fehlt jede kritische
Perspektive auf den Rassismus in der Mitte der Gesellschaft. Dieser
existiert im Konzept des KZW als Problem gar nicht, von institutionellem
Rassismus ganz zu schweigen. </p><p> </p>
<p>Da die gesellschaftliche Perspektive fehlt, sind die vom KZW
vorgehaltenen Beratungsangebote auch nicht mehr als das Kurieren an
Symptomen. Es soll lediglich eine „Aussteigerberatung“ (laut
Borstel/Luzar wirkt diese der „rechtsextremen Szene selbstaktiv
entgegen“) und eine „Opferberatung“ (Zitat Borstel/Luzar: „Denn Menschen
sollen sich wohlfühlen, nicht schutzlos“) geben. Als dritte „Säule“
führen sie noch „Runde Tische“ („stärken das demokratische Zusammenleben
vor Ort“) auf. Auch diese „Säule“ kommt nicht von ungefähr, schließlich
existiert in Hamm ein „Runder Tisch gegen Radikalismus und Gewalt“,
dessen Beitrag zur Bekämpfung der Neonazis in den letzten Jahren aber
ziemlich dürftig war.</p><p> </p>
<p>Borstel/Luzar biedern sich mit ihrem fragwürdigen „Konzept“ an den
Hammer Oberbürgermeister an. Sie bieten ihm, wenn er ihr KZW
unterstützt, an, dass er dadurch einen Imagegewinn erzielt. So heißt es
im Papier unter dem Punkt „Ziele“:</p>
<blockquote><p>„Westfalen hat die Chance sich überregional als demokratische Modellregion zu präsentieren. Dieses Ziel verfolgt das<br>
„Kompetenzzentrum Rechtsextremismus Westfalen“ (KZW).“</p></blockquote>
<p>Um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Rassismus und
organisierten Rechtsradikalen geht es hier offensichtlich nicht. Es ist
auch nicht das erste Mal, dass sich Borstel für Auftragsarbeiten der
etablierten Politik hergibt oder dass Claudia Luzar fragwürdige
Stellungnahmen verbreitet. So schrieb Dierk Borstel dem Dortmunder OB
die als „unabhängige Wissenschaft“ verbrämte <a href="http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/nachricht.jsp?nid=205057">Legitimation</a> für dessen Politik gegen das Antifa-Camp in Dortmund. Kritisch dazu: <a href="http://www.ruhrbarone.de/dortmund-die-nazis-herr-sierau-die-polizei-und-die-unkultur/">[1]</a> und <a href="http://kritikundintervention.org/artikel/mit-extremismustheorie-und-bratwurst-gegen-nazis">[2]</a>
Claudia Luzar sorgte Anfang des Jahres mit einem „Offenen Brief an die
rechte Gewalt“ für Empörung, in der sie nicht nur den Neonazis gute
Ratschläge gab, wie sie ihren „politischen Protest“ ausdrücken können,
sondern auch Neonazi-Gegner*innen vorschreiben wollte, auf rechte
Angriffe auf keinen Fall gewalttätig zu reagieren. Kritisch dazu: <a href="http://alerta.noblogs.org/2013/01/08/alerta-bundnis-zum-offenen-brief-gegen-rechte-gewalt-der-beratungsstelle-backup/">[1]</a> <a href="http://www.ruhrbarone.de/backup-brief-gegen-rechte-gewalt-in-nrw-im-bettina-wulff-style/">[2]</a> <a href="http://akduell.de/2013/01/naziberatung-der-streit-um-back-up/">[3]</a><br>
<strong><br>
Konzepte von oben, von Oberbürgermeisters Gnaden?</strong></p>
<p>Das KZW soll als „zentrale Stelle“ ein „einheitliches regionales
Konzept zur Bekämpfung des Rechtsextremismus in Westfalen“ entwickeln.
Kommunen und Bürger*innen sollen alle „wichtigen Erkenntnisse,
Beratungs- und Begleitungsangebote aus einer Hand bekommen“. Das KZW
wolle seine „Erkenntnisse über den Rechtsextremismus in Westfalen als
Dienstleister für Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft“ zur
Verfügung stellen. Besonders kritische Konzepte werden dabei wohl nicht
herauskommen. Die nötige Distanz zu Politik und Verwaltung fehlt denn
Macher*innen des KZW offensichtlich. In der Auseinandersetzung mit
Neonazismus und Rassismus brauchen wir kein KZW, sondern einen
gesellschaftskritischen Antifaschismus, der von organisierten
Antifa-Gruppen, lokalen Bündnissen und engagierten Menschen vor Ort
getragen wird. Auf selbst ernannte „Rechtsextremismus-Experten“ und ihre
unkritischen „Konzepte“ und „Ratschläge“ können wir verzichten.</p> | Nach dem Verbot der „Kameradschaft Hamm“ (KSH) wird auch in Hamm über ein
kommunales Konzept gegen die Aktivitäten der Neonazis diskutiert. Über Jahre
hinweg waren die Neonazis und ihre Taten von der Stadtspitze und der Mehrheit
der politischen Parteien ignoriert und verleugnet worden. Im Herbst 2012
stellten SPD und Die Linke im Rat zwei Anträge zur Einrichtung einer
kommunalen „Info- und Bildungsstelle gegen Rechtsextremismus“ bzw. einer
„Beratungsstelle für Opfer rechter Gewalt“. Der CDU-Bürgermeister Hunsteger-
Petermann und seine Verwaltung verschleppten die Entwicklung eines
„Handlungskonzepts gegen Rechtsextremismus“ in den folgenden Monaten erst
einmal. Dann tat sich auf einmal doch etwas. Auf der gestrigen Sitzung des
Kinder- und Jugendhilfeausschusses sollte über „Hammer Handlungskonzept“
abgestimmt werden.
**Städtisches Handlungskonzept ist ein „Armutzeugnis“
** Was in dem von der Stadtverwaltung vorgelegten
[Handlungskonzept](http://haekelclub590.de/wp-
content/uploads/Handlungskonzept-rechtsextremismus.pdf) (pdf) steht, ist
allerdings ein schlechter Witz. Oder ein „Armutszeugnis“, wie das
antifaschistische Jugendbündnis
[haekelclub590](http://haekelclub590.de/?p=720:) befand:
> „Als Fazit bleibt festzustellen, dass dieses Konzept einem unüberlegtem
> Schnellschuss gleichkommt und nicht das Papier wert ist, auf das es gedruckt
> ist. Anstelle einer ernsthaften Auseinandersetzung mit der Gefahr von Rechts
> und Strategien, dieser entgegenzuwirken, werden falsche Behauptungen
> getroffen, unvollständige oder ungenaue Angaben und wissentlich falsche
> Feststellungen gemacht.“
Besonders ärgert lokale Antifaschist*innen die Dreistigkeit, mit der die Stadt
behauptet, Hamm sei „keine Hochburg für Rechtsextremismus“. So heißt es im
Handlungskonzept:
> „Aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre kann eindeutig festgestellt
> werden, dass Hamm keine ‚Hochburg‘ für Rechtsextremismus, Gewalt oder
> Rassismus ist. Die in Hamm in den vergangenen Jahren durchgeführten
> Kundgebungen und Aktionen von Rechten und anderen Extremisten wurden
> überwiegend von Gruppen und Beteiligten, die außerhalb der Stadt Hamm leben,
> geplant und durchgeführt.“
Im Papier bezieht sich die Stadtverwaltung auch auf Aussagen der
Oerberatungsstelle „Back up“, nach denen „nur sehr wenige Fälle“ rechter
Gewalt in Hamm bekannt seien. Dass Hammer Neonazis seit 2003 zahllose
Aufmärsche, Propaganda-Aktionen und Gewalttaten verübt haben – dass also die
Aussage der Stadtverwaltung nichts als eine Lüge ist – dies machte eine
siebenseitige [Chronik der Neonaziaktivitäten in
Hamm](http://aah.noblogs.org/files/2013/02/2003-2013.pdf) (pdf) deutlich, die
von der Antifa Hamm jüngst veröffentlicht wurde. Die Antifa Hamm schrieb dazu
in einer [Pressemitteilung](http://aah.noblogs.org/?p=1010):
> „In Hamm gab es seit 2003 20 Demonstrationen und Kundgebungen von Neonazis.
> Neben dem Kameradschaftsführer Sascha Krolzig, welcher auch außerhalb Hamms
> als Versammlungsleiter von Demonstrationen fungiert, sind es maßgeblich
> organisierte Neonazis aus Hamm die vor Ort an Planung und Durchführung
> beteiligt sind. Auch nach dem Verbot sind Einzelpersonen aus dem Spektrum
> der „Kameradschaft Hamm“ wieder aktiv und haben einen Ortsverband der extrem
> rechten Partei „Die Rechte“ gegründet, die die Arbeit der „KSH“ weiter
> führt.“
**
KZW – „Kompetenzzentrum Rechtsextremismus Westfalen“**
Die Stadt Hamm scheint an einer ernsthaften Auseinandersetzung mit Neonazismus
und Rassismus nicht interessiert zu sein. Sie will keine kommunale
Arbeitsstelle gegen Rechtsextremismus einrichten, sondern regt an, einem
„Kompetenzzentrum Rechtsextremismus Westfalen“ beizutreten, das sich im April
als Verein gründen soll. Das „Kompetenzzentrum“ trägt die geschmacklose
Abkürzung KZW. Verantwortlich für die Konzeption dieses KZW sind Dr. Dierk
Borstel (FH Dortmund) und Claudia Luzar (Leiterin von Back up). Der OB kann
das KZW, dessen Standort Hamm werden soll, als eine von der Stadt geförderte
Maßnahme gegen Rechts verkaufen, ohne dass die Stadt selbst Verantwortung
übernehmen muss. Für Borstel/Luzar winken im Gegenzug der Zugriff auf den ein
oder anderen Fördermitteltopf, zumal das KZW-Konzept auf Expansion ausgelegt
ist. Mit Kommunen und Verbänden zwischen Bochum und Bielefeld sei man bereits
im Gespräch, ließ Luzar in der Lokalpresse verlauten.
Für das[ KZW wurde von Borstel/Luzar ein
Konzept](http://antifalinkemuenster.blogsport.de/images/konzeptverein.pdf)
(pdf) geschrieben, das eklatante Mängel und eine fatale politische Ausrichtung
aufweist. Im Papier wird eine vollkommen unzureichende Problemanalyse
vorgenommen, es problematisiert nämlich ausschließlich organisierten
„Rechtsextremismus“ in Form der NPD und „Autonomen Nationalisten“. Andere
Strömungen wie „Pro NRW“ werden nicht berücksichtigt, die immerhin über einen
Hammer Kreisverband verfügende Partei „Die Rechte“ wird nicht erwähnt. Ebenso
fehlt jede kritische Perspektive auf den Rassismus in der Mitte der
Gesellschaft. Dieser existiert im Konzept des KZW als Problem gar nicht, von
institutionellem Rassismus ganz zu schweigen.
Da die gesellschaftliche Perspektive fehlt, sind die vom KZW vorgehaltenen
Beratungsangebote auch nicht mehr als das Kurieren an Symptomen. Es soll
lediglich eine „Aussteigerberatung“ (laut Borstel/Luzar wirkt diese der
„rechtsextremen Szene selbstaktiv entgegen“) und eine „Opferberatung“ (Zitat
Borstel/Luzar: „Denn Menschen sollen sich wohlfühlen, nicht schutzlos“) geben.
Als dritte „Säule“ führen sie noch „Runde Tische“ („stärken das demokratische
Zusammenleben vor Ort“) auf. Auch diese „Säule“ kommt nicht von ungefähr,
schließlich existiert in Hamm ein „Runder Tisch gegen Radikalismus und
Gewalt“, dessen Beitrag zur Bekämpfung der Neonazis in den letzten Jahren aber
ziemlich dürftig war.
Borstel/Luzar biedern sich mit ihrem fragwürdigen „Konzept“ an den Hammer
Oberbürgermeister an. Sie bieten ihm, wenn er ihr KZW unterstützt, an, dass er
dadurch einen Imagegewinn erzielt. So heißt es im Papier unter dem Punkt
„Ziele“:
> „Westfalen hat die Chance sich überregional als demokratische Modellregion
> zu präsentieren. Dieses Ziel verfolgt das
> „Kompetenzzentrum Rechtsextremismus Westfalen“ (KZW).“
Um eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Rassismus und organisierten
Rechtsradikalen geht es hier offensichtlich nicht. Es ist auch nicht das erste
Mal, dass sich Borstel für Auftragsarbeiten der etablierten Politik hergibt
oder dass Claudia Luzar fragwürdige Stellungnahmen verbreitet. So schrieb
Dierk Borstel dem Dortmunder OB die als „unabhängige Wissenschaft“ verbrämte
[Legitimation](http://www.dortmund.de/de/leben_in_dortmund/nachrichtenportal/nachricht.jsp?nid=205057)
für dessen Politik gegen das Antifa-Camp in Dortmund. Kritisch dazu:
[[1]](http://www.ruhrbarone.de/dortmund-die-nazis-herr-sierau-die-polizei-und-
die-unkultur/) und [[2]](http://kritikundintervention.org/artikel/mit-
extremismustheorie-und-bratwurst-gegen-nazis) Claudia Luzar sorgte Anfang des
Jahres mit einem „Offenen Brief an die rechte Gewalt“ für Empörung, in der sie
nicht nur den Neonazis gute Ratschläge gab, wie sie ihren „politischen
Protest“ ausdrücken können, sondern auch Neonazi-Gegner*innen vorschreiben
wollte, auf rechte Angriffe auf keinen Fall gewalttätig zu reagieren. Kritisch
dazu: [[1]](http://alerta.noblogs.org/2013/01/08/alerta-bundnis-zum-offenen-
brief-gegen-rechte-gewalt-der-beratungsstelle-backup/)
[[2]](http://www.ruhrbarone.de/backup-brief-gegen-rechte-gewalt-in-nrw-im-
bettina-wulff-style/) [[3]](http://akduell.de/2013/01/naziberatung-der-streit-
um-back-up/)
**
Konzepte von oben, von Oberbürgermeisters Gnaden?**
Das KZW soll als „zentrale Stelle“ ein „einheitliches regionales Konzept zur
Bekämpfung des Rechtsextremismus in Westfalen“ entwickeln. Kommunen und
Bürger*innen sollen alle „wichtigen Erkenntnisse, Beratungs- und
Begleitungsangebote aus einer Hand bekommen“. Das KZW wolle seine
„Erkenntnisse über den Rechtsextremismus in Westfalen als Dienstleister für
Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft“ zur Verfügung stellen. Besonders
kritische Konzepte werden dabei wohl nicht herauskommen. Die nötige Distanz zu
Politik und Verwaltung fehlt denn Macher*innen des KZW offensichtlich. In der
Auseinandersetzung mit Neonazismus und Rassismus brauchen wir kein KZW,
sondern einen gesellschaftskritischen Antifaschismus, der von organisierten
Antifa-Gruppen, lokalen Bündnissen und engagierten Menschen vor Ort getragen
wird. Auf selbst ernannte „Rechtsextremismus-Experten“ und ihre unkritischen
„Konzepte“ und „Ratschläge“ können wir verzichten. |
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126,125 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,414,603,612 | AfDler sorgen sich um Ansehen von Hooligan-Truppe | [] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Hamburg",
"Düsseldorf",
"Köln"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden",
"D-Westen"
] | [] | <p>Düsseldorf/Hamburg – Während AfD-Vize Alexander Gauland die Gewaltexzesse bei einer Aktion der „Hooligans gegen Salafisten“ am Sonntag in Köln als „absolut inakzeptabel“ verurteilte, fällt einigen Mitgliedern an der Parteibasis eine Distanzierung eher schwer.</p><p> | <p>Düsseldorf/Hamburg – Während AfD-Vize Alexander Gauland die Gewaltexzesse bei einer Aktion der „Hooligans gegen Salafisten“ am Sonntag in Köln als „absolut inakzeptabel“ verurteilte, fällt einigen Mitgliedern an der Parteibasis eine Distanzierung eher schwer.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Die Hamburgerin Tatjana Festerling, die sich selbst als Gründungsmitglied der AfD bezeichnet, war eigens nach Köln gefahren, um an der „HoGeSa“-Veranstaltung (bnr.de berichtete <a href="http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/sport-frei-mit-44-verletzten">hier</a> und <a href="http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/n-chste-hooligan-aktion-in-hamburg-oder-berlin">hier</a>) teilzunehmen. Direkt anschließend veröffentlichte sie eine Art Reisebericht. „Heute Abend ziehe meinen Hut vor den Hools“, bilanzierte sie das Geschehen. „Ausländer raus“- und „Hier marschiert der Nationale Widerstand“-Parolen sowie mehr als 40 verletzte Polizeibeamte ausblendend, schrieb sie, die Slogans der Hools seien zwar „nicht originell, aber schnell zu merken und in keinster Weise rassistisch, rechtsextrem oder Gewalt auffordernd“ gewesen. Die Hooligans lobte sie ob ihrer „Disziplin“, mit der durch die Straßen gezogen seien. Für die „Eskalation“ am Ende der Aktion machte sie vor allem die Polizei verantwortlich.<br><br>Derweil zeichnet Alexander Heumann, Rechtsanwalt und Chef der „Patriotischen Plattform“ in Nordrhein-Westfalen, in der sich Vertreter des stramm rechten Flügels der AfD sammeln, für einen sogenannten „Außerparlamentarischen Untersuchungsausschuss“ verantwortlich. Er soll das Geschehen bei der Hooligan-Aktion in Köln, wie es heißt, „zutreffend, „neutral“ und „objektiv“ in den Blick nehmen. Heumann, Fachanwalt für Familien- und Erbrecht, versucht seit Monaten, seine Partei, für die er als Kandidat bei der Kommunalwahl in Düsseldorf antrat, auf einen noch deutlicher rechten Kurs zu bringen. Bei der anti-islamischen „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) fungiert er als Vorstandsmitglied.<br><br>Als „Sprecher“ des „Außerparlamentarischen Untersuchungsausschusses“ – kurz „APU 26/10“ genannt – hat der AfD-Rechtsaußen nun ein weiteres Betätigungsfeld gefunden. Wer außer ihm dem ominösen Gremium angehören soll, hat Heumann noch nicht verraten.<br><br>Eine unvoreingenommene Untersuchung darf von dem AfD-Rechtsausleger nicht unbedingt erwartet werden. Gleich nach den Ausschreitungen in Köln hatte Heumann auf seiner Facebook-Seite wissen lassen, dass er der „Mainstreampresse“ weniger vertraue als „Leuten, die ich für objektiver halte“. Drei von ihm verlinkte Berichte über die Ereignisse in Köln machten deutlich, wem er mehr vertraut: dem Islamhasserportal „Politically Incorrect“ (PI), das den Hooligan-Aufzug als „Das Wunder von Köln“ feierte, dem in den letzten Jahren von links weit nach rechts gewanderten und gewandelten Autor Jürgen Elsässer und seiner Parteifreundin Tatjana Festerling. Ihr Reisebericht endete mit den Worten: „HoGeSa – bitte weitermachen!“</p> | Düsseldorf/Hamburg – Während AfD-Vize Alexander Gauland die Gewaltexzesse bei
einer Aktion der „Hooligans gegen Salafisten“ am Sonntag in Köln als „absolut
inakzeptabel“ verurteilte, fällt einigen Mitgliedern an der Parteibasis eine
Distanzierung eher schwer.
Die Hamburgerin Tatjana Festerling, die sich selbst als Gründungsmitglied der
AfD bezeichnet, war eigens nach Köln gefahren, um an der
„HoGeSa“-Veranstaltung (bnr.de berichtete
[hier](http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-meldungen/sport-frei-
mit-44-verletzten) und [hier](http://www.bnr.de/artikel/aktuelle-
meldungen/n-chste-hooligan-aktion-in-hamburg-oder-berlin)) teilzunehmen.
Direkt anschließend veröffentlichte sie eine Art Reisebericht. „Heute Abend
ziehe meinen Hut vor den Hools“, bilanzierte sie das Geschehen. „Ausländer
raus“- und „Hier marschiert der Nationale Widerstand“-Parolen sowie mehr als
40 verletzte Polizeibeamte ausblendend, schrieb sie, die Slogans der Hools
seien zwar „nicht originell, aber schnell zu merken und in keinster Weise
rassistisch, rechtsextrem oder Gewalt auffordernd“ gewesen. Die Hooligans
lobte sie ob ihrer „Disziplin“, mit der durch die Straßen gezogen seien. Für
die „Eskalation“ am Ende der Aktion machte sie vor allem die Polizei
verantwortlich.
Derweil zeichnet Alexander Heumann, Rechtsanwalt und Chef der „Patriotischen
Plattform“ in Nordrhein-Westfalen, in der sich Vertreter des stramm rechten
Flügels der AfD sammeln, für einen sogenannten „Außerparlamentarischen
Untersuchungsausschuss“ verantwortlich. Er soll das Geschehen bei der
Hooligan-Aktion in Köln, wie es heißt, „zutreffend, „neutral“ und „objektiv“
in den Blick nehmen. Heumann, Fachanwalt für Familien- und Erbrecht, versucht
seit Monaten, seine Partei, für die er als Kandidat bei der Kommunalwahl in
Düsseldorf antrat, auf einen noch deutlicher rechten Kurs zu bringen. Bei der
anti-islamischen „Bürgerbewegung Pax Europa“ (BPE) fungiert er als
Vorstandsmitglied.
Als „Sprecher“ des „Außerparlamentarischen Untersuchungsausschusses“ – kurz
„APU 26/10“ genannt – hat der AfD-Rechtsaußen nun ein weiteres Betätigungsfeld
gefunden. Wer außer ihm dem ominösen Gremium angehören soll, hat Heumann noch
nicht verraten.
Eine unvoreingenommene Untersuchung darf von dem AfD-Rechtsausleger nicht
unbedingt erwartet werden. Gleich nach den Ausschreitungen in Köln hatte
Heumann auf seiner Facebook-Seite wissen lassen, dass er der
„Mainstreampresse“ weniger vertraue als „Leuten, die ich für objektiver
halte“. Drei von ihm verlinkte Berichte über die Ereignisse in Köln machten
deutlich, wem er mehr vertraut: dem Islamhasserportal „Politically Incorrect“
(PI), das den Hooligan-Aufzug als „Das Wunder von Köln“ feierte, dem in den
letzten Jahren von links weit nach rechts gewanderten und gewandelten Autor
Jürgen Elsässer und seiner Parteifreundin Tatjana Festerling. Ihr Reisebericht
endete mit den Worten: „HoGeSa – bitte weitermachen!“ |
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109,194 | story | de | 0 | 0 | Anarchist. | 1,395,663,922 | E-mail an den "Tagesspiegel" | [] | [
"Repression"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Ich habe heute eine E-mail an den Tagesspiegel, wegen seiner äußerst einseitigen Berichterstattung in Bezug auf die Antirep-Demo geschrieben, bitte schreibt auch ihr der Zeitung, um euren Unmut auszudrücken. Nur wenn wir entschlossen handeln (d.h. in diesem Fall schreiben) lässt sich an der fast schon propagandistischen Berichterstattung etwas ändern!<strong> | <p>Ich habe heute eine E-mail an den Tagesspiegel, wegen seiner äußerst einseitigen Berichterstattung in Bezug auf die Antirep-Demo geschrieben, bitte schreibt auch ihr der Zeitung, um euren Unmut auszudrücken. Nur wenn wir entschlossen handeln (d.h. in diesem Fall schreiben) lässt sich an der fast schon propagandistischen Berichterstattung etwas ändern!<strong><!--break--></strong></p><p><strong><br>Hier der Brief:</strong></p><p> </p><blockquote><p> Sehr geehrte Damen und Herren, Herr Hasselmann.</p><p><br>Ich lese Ihre Zeitung im Grunde genommen gerne und schon lange, obgleich ich erst 18 Jahre alt bin.</p><p><br>Oft hatte ich den Eindruck, gerade was die Berichterstattung von Demonstrationen/Blockaden angeht, dass Sie gute Journalisten mit einem möglichst objektiven Blick einsetzen, die bei linken Demonstrationen auch linke Ansätze zu verstehen versuchen.</p><p><br>Als ich am Sonntag allerdings ihren Artikel „Nicht in Stimmung“ (Was ist denn zum Beispiel mit dieser Überschrift gemeint? Wäre Stimmung Ihrer Meinung nach, wenn es Krawall gegeben hätte?) über die Antirepressionsdemo gelesen habe, musste ich sehr staunen. Lange habe ich nicht mehr so einen einseitigen Artikel über ein politisches Streitthema gelesen, jedenfalls nicht in einer Zeitung, die ich immer für gut gehalten habe.</p><p><br>Von Anfang bis Ende wird sich in dem Artikel über die Szene lustig gemacht, es beginnt mit Sätzen wie „Wortgewaltig war sie die linksextreme Szene“, und geht weiter bei verbalen Provokationen wie „‚Schwach‘ lästerte ein leitender Polizeibeamter über den Auftritt der Autonomen.“</p><p><br>1. Ein Polizist sollte so etwas nicht sagen. Was heißt ‚schwach' in diesem Kontext? Hätte er gerne mehr Aggressivität seitens der Demonstrant/innen gesehen, damit er einen besseren Grund gehabt hätte draufzuhauen? Für mich klingt das so, als sehne sich der Polizist eine Konfrontation herbei, aber warum? Um seine Überlegenheit (Ausrüstung, Überzahl, bessere juristische Absicherung…) zum Ausdruck zu bringen? Ist er womöglich gar nicht so objektiv wie er, vor allem als Demo-Polizist sein sollte, ja sogar sein muss??</p><p><br>2. Ein Journalist sollte so etwas nicht drucken. Dieser Satz stellt eine klare Provokation dar, die wohl kaum gewünscht sein kann. Es muss objektiv und ruhig geschrieben werden, jedenfalls in einer großen berliner Tageszeitung. Das weiß sogar ich als 18-jähriger.</p><p><br>3. Was heißt der "Auftritt der Autonomen“? Es klingt so, als würde die ganze Demonstration nur aus sog. „Autonomen“ bestehen. Was heißt „optisch überwiegend dem schwarzen Block angehörig“? Ich bin kein Autonomer und habe mich dennoch komplett schwarz angezogen, und dafür gibt es klare Beweggründe. Womit wir bei Repression sowie Überwachungs- und Kontrollwahn wären. Die ganze Zeit war der Demonstrationszug von Polizisten eingerahmt, permanent wurde gefilmt. Ich ziehe mich schwarz an, damit wir schwer auseinanderzuhalten sind. Damit wir schwerer zu kriminalisieren sind. </p><p> </p><p>Gehöre ich dann automatisch zum schwarzen Block?</p><p><br>Oft kriegt man das Argument an den Kopf geworfen „Könnt ihr nicht zu eurer Meinung stehen? Müsst ihr euch erst verkleiden/vermummen?“ Natürlich stehe ich zu meiner Meinung - beispielsweise durch diese E-mail - aber nicht zu dem Preis, permanent von Kameras erfasst zu werden, damit es einfacher ist, mich zu verfolgen. Es wäre für die Polizei eine Kleinigkeit herauszufinden wer ich bin. Was hat das mit Freiheit und Demokratie zu tun?</p><p><br>Wie steht es überhaupt mit den Interessen? Wessen Freiheit will man verteidigen und zu welchem Preis? Nie habe ich bei einer Nazi-Demo die Polizei Nazis filmen sehen, immer wird die Gegenseite gefilmt.</p><p><br>Man muss sich fragen, ob ein Vermummungsverbot überhaupt tragbar ist. Wenn wir in einem ach-so-freien Land leben, muss es doch möglich sein, sich einen Schal vor das Gesicht zu binden, wenn man nicht erkannt werden möchte.</p><p><br>Sie schrieben ziemlich zu Beginn die Polizei habe etwa 25 Personen wegen Vermummung aus dem Demo-Zug heraus festgenommen. Sie schreiben, als wäre das alles sehr harmlos abgelaufen. Tatsächlich aber habe ich selten so aggressive Polizist/innen erlebt. Um einen Menschen aus der Demonstration zu holen, ist es nicht wirklich nötig, mit 20 schwer ausgerüsteten Polizisten in die Demonstration zu knüppeln oder? Wieso wird ein 73-jähriger Mann geschlagen? Weil er im Weg stand? Wieso werde ich geschubst, nur weil ich am falschen Ort stehe? Was hat es mit Versammlungsfreiheit und Demonstrationsrecht zu tun, wenn eine Demonstration nach nicht einmal der Hälfte des Weges gestoppt wird, ‚zufällig‘ an einer Stelle, an der ein Ausbrechen aus dem Kessel (Im Grunde genommen war die ganze Demonstration ein sich bewegender Kessel) unmöglich war?</p><p><br>Wieso gab es (Schwer-)Verletze?</p><p><br>Was sollen Sätze wie „Am Samstagabend gelang es der gewaltbereiten Szene in Moabit nicht, die Situation zu nutzen“?</p><p><br>Ganz ehrlich, wieviele der knapp 1.000 Demonstrationsteilnehmer/innen halten Sie für gewaltbereit? Und zu was sollte die Situation denn genutzt werden? Das müssen Sie mir erklären. Ich bin, wie die allermeisten der Demonstrant/innen zu der Demo gegangen, um gegen staatliche Repression zu demonstrieren, die am Samstagabend wieder sehr deutlich zu sehen war. Wenn die Demonstrant/innen alle so schrecklich gewaltbereit waren, warum kam es dann zu keiner Gewalt seitens der Demonstrant/innen?</p><p><br>Dann geht es weiter mit „HH2112 heißt jetzt B2203“. Es mag sein, dass es solche Ansätze gibt, aber sie sind definitiv nicht in der Überzahl. Ich habe keinen einzigen Aufruf zur Gewalt gesehen oder gelesen und sie können mir glauben, dass ich mich gut informiert habe. Kurz davor schreiben Sie „In Hamburg war es den Autonomen […] am 21. Dezember in einer ähnlichen Situation gelungen, schwerste Ausschreitungen anzuzetteln.“ Diesen Satz halte ich beinahe für Taktlos. Wer hat denn in Hamburg Ausschreitungen angezettelt? Waren sie da und haben es sich angeschaut?</p><p><br>Bereits nach wenigen Metern wurde die „Rote-Flora-Demo“ mit Wasserwerfern (!) gestoppt, das erklären Sie mal 7.000 wütenden Menschen!</p><p><br>Ein Polizei-Insider berichtet sogar, die Ausschreitungen seine gewollt (Lesen sie diese beiden Artikel: http://www.taz.de/!130045/ und http://www.neues-deutschland.de/artikel/919278.rote-flora-insider-belastet-polizei-schwer.html )</p><p><br>Dann stellt sich weiter die Frage, warum die Hamburger Regierung einen Innenausschuss zum Thema ablehnt, das ist merkwürdig wenn es doch eigentlich nichts zu verbergen gibt…</p><p><br>Sie sehen, ich habe schon ziemlich viel geschrieben und der Text besteht größten Teils aus (rhetorischen) Fragen. Ihr Artikel wirft nämlich viele Fragen auf. Es ist kein Wunder, dass die breite Masse der Gesellschaft, die Nazi-Morde, Abschiebungen, das Sterben von 20.000 Flüchtlingen (seit 1989!!), Waffenexporte und,und,und hinnimmt, so eine schlechte Meinung von der relativ kleinen Aktivisten-Szene hat, wenn sämtliche großen Medien so eintönig Meinungsmache betreiben, dass man sie fast schon für Propaganda-Apparate des Staates halten könnte.</p><p><br>Wenn man Ihren Artikel liest, muss man den Eindruck bekommen alle Linken seien gewaltbereite Idioten, deren einziges Ziel darin bestehe, Polizisten aufs Maul zu hauen und Krawalle anzuzetteln.</p><p><br>Ich stelle klar: Das ist falsch!!</p><p><br>Es ist schade, dass sich so eine Zeitung zu so einseitigem, eigentlich unprofessionellem Journalismus hat hinreißen lassen, ich wünsche ihnen, dass sie schnell den Weg zurück zu ehrlichem und kritischem Journalismus finden, so wie ich es von Ihnen eigentlich gewohnt war.</p><p><br>Mit freundlichen Grüßen.</p></blockquote> | Ich habe heute eine E-mail an den Tagesspiegel, wegen seiner äußerst
einseitigen Berichterstattung in Bezug auf die Antirep-Demo geschrieben, bitte
schreibt auch ihr der Zeitung, um euren Unmut auszudrücken. Nur wenn wir
entschlossen handeln (d.h. in diesem Fall schreiben) lässt sich an der fast
schon propagandistischen Berichterstattung etwas ändern! ****
**
Hier der Brief:**
> Sehr geehrte Damen und Herren, Herr Hasselmann.
>
>
> Ich lese Ihre Zeitung im Grunde genommen gerne und schon lange, obgleich ich
> erst 18 Jahre alt bin.
>
>
> Oft hatte ich den Eindruck, gerade was die Berichterstattung von
> Demonstrationen/Blockaden angeht, dass Sie gute Journalisten mit einem
> möglichst objektiven Blick einsetzen, die bei linken Demonstrationen auch
> linke Ansätze zu verstehen versuchen.
>
>
> Als ich am Sonntag allerdings ihren Artikel „Nicht in Stimmung“ (Was ist
> denn zum Beispiel mit dieser Überschrift gemeint? Wäre Stimmung Ihrer
> Meinung nach, wenn es Krawall gegeben hätte?) über die Antirepressionsdemo
> gelesen habe, musste ich sehr staunen. Lange habe ich nicht mehr so einen
> einseitigen Artikel über ein politisches Streitthema gelesen, jedenfalls
> nicht in einer Zeitung, die ich immer für gut gehalten habe.
>
>
> Von Anfang bis Ende wird sich in dem Artikel über die Szene lustig gemacht,
> es beginnt mit Sätzen wie „Wortgewaltig war sie die linksextreme Szene“, und
> geht weiter bei verbalen Provokationen wie „‚Schwach‘ lästerte ein leitender
> Polizeibeamter über den Auftritt der Autonomen.“
>
>
> 1\. Ein Polizist sollte so etwas nicht sagen. Was heißt ‚schwach' in diesem
> Kontext? Hätte er gerne mehr Aggressivität seitens der Demonstrant/innen
> gesehen, damit er einen besseren Grund gehabt hätte draufzuhauen? Für mich
> klingt das so, als sehne sich der Polizist eine Konfrontation herbei, aber
> warum? Um seine Überlegenheit (Ausrüstung, Überzahl, bessere juristische
> Absicherung…) zum Ausdruck zu bringen? Ist er womöglich gar nicht so
> objektiv wie er, vor allem als Demo-Polizist sein sollte, ja sogar sein
> muss??
>
>
> 2\. Ein Journalist sollte so etwas nicht drucken. Dieser Satz stellt eine
> klare Provokation dar, die wohl kaum gewünscht sein kann. Es muss objektiv
> und ruhig geschrieben werden, jedenfalls in einer großen berliner
> Tageszeitung. Das weiß sogar ich als 18-jähriger.
>
>
> 3\. Was heißt der "Auftritt der Autonomen“? Es klingt so, als würde die
> ganze Demonstration nur aus sog. „Autonomen“ bestehen. Was heißt „optisch
> überwiegend dem schwarzen Block angehörig“? Ich bin kein Autonomer und habe
> mich dennoch komplett schwarz angezogen, und dafür gibt es klare
> Beweggründe. Womit wir bei Repression sowie Überwachungs- und Kontrollwahn
> wären. Die ganze Zeit war der Demonstrationszug von Polizisten eingerahmt,
> permanent wurde gefilmt. Ich ziehe mich schwarz an, damit wir schwer
> auseinanderzuhalten sind. Damit wir schwerer zu kriminalisieren sind.
>
>
>
> Gehöre ich dann automatisch zum schwarzen Block?
>
>
> Oft kriegt man das Argument an den Kopf geworfen „Könnt ihr nicht zu eurer
> Meinung stehen? Müsst ihr euch erst verkleiden/vermummen?“ Natürlich stehe
> ich zu meiner Meinung - beispielsweise durch diese E-mail - aber nicht zu
> dem Preis, permanent von Kameras erfasst zu werden, damit es einfacher ist,
> mich zu verfolgen. Es wäre für die Polizei eine Kleinigkeit herauszufinden
> wer ich bin. Was hat das mit Freiheit und Demokratie zu tun?
>
>
> Wie steht es überhaupt mit den Interessen? Wessen Freiheit will man
> verteidigen und zu welchem Preis? Nie habe ich bei einer Nazi-Demo die
> Polizei Nazis filmen sehen, immer wird die Gegenseite gefilmt.
>
>
> Man muss sich fragen, ob ein Vermummungsverbot überhaupt tragbar ist. Wenn
> wir in einem ach-so-freien Land leben, muss es doch möglich sein, sich einen
> Schal vor das Gesicht zu binden, wenn man nicht erkannt werden möchte.
>
>
> Sie schrieben ziemlich zu Beginn die Polizei habe etwa 25 Personen wegen
> Vermummung aus dem Demo-Zug heraus festgenommen. Sie schreiben, als wäre das
> alles sehr harmlos abgelaufen. Tatsächlich aber habe ich selten so
> aggressive Polizist/innen erlebt. Um einen Menschen aus der Demonstration zu
> holen, ist es nicht wirklich nötig, mit 20 schwer ausgerüsteten Polizisten
> in die Demonstration zu knüppeln oder? Wieso wird ein 73-jähriger Mann
> geschlagen? Weil er im Weg stand? Wieso werde ich geschubst, nur weil ich am
> falschen Ort stehe? Was hat es mit Versammlungsfreiheit und
> Demonstrationsrecht zu tun, wenn eine Demonstration nach nicht einmal der
> Hälfte des Weges gestoppt wird, ‚zufällig‘ an einer Stelle, an der ein
> Ausbrechen aus dem Kessel (Im Grunde genommen war die ganze Demonstration
> ein sich bewegender Kessel) unmöglich war?
>
>
> Wieso gab es (Schwer-)Verletze?
>
>
> Was sollen Sätze wie „Am Samstagabend gelang es der gewaltbereiten Szene in
> Moabit nicht, die Situation zu nutzen“?
>
>
> Ganz ehrlich, wieviele der knapp 1.000 Demonstrationsteilnehmer/innen halten
> Sie für gewaltbereit? Und zu was sollte die Situation denn genutzt werden?
> Das müssen Sie mir erklären. Ich bin, wie die allermeisten der
> Demonstrant/innen zu der Demo gegangen, um gegen staatliche Repression zu
> demonstrieren, die am Samstagabend wieder sehr deutlich zu sehen war. Wenn
> die Demonstrant/innen alle so schrecklich gewaltbereit waren, warum kam es
> dann zu keiner Gewalt seitens der Demonstrant/innen?
>
>
> Dann geht es weiter mit „HH2112 heißt jetzt B2203“. Es mag sein, dass es
> solche Ansätze gibt, aber sie sind definitiv nicht in der Überzahl. Ich habe
> keinen einzigen Aufruf zur Gewalt gesehen oder gelesen und sie können mir
> glauben, dass ich mich gut informiert habe. Kurz davor schreiben Sie „In
> Hamburg war es den Autonomen […] am 21. Dezember in einer ähnlichen
> Situation gelungen, schwerste Ausschreitungen anzuzetteln.“ Diesen Satz
> halte ich beinahe für Taktlos. Wer hat denn in Hamburg Ausschreitungen
> angezettelt? Waren sie da und haben es sich angeschaut?
>
>
> Bereits nach wenigen Metern wurde die „Rote-Flora-Demo“ mit Wasserwerfern
> (!) gestoppt, das erklären Sie mal 7.000 wütenden Menschen!
>
>
> Ein Polizei-Insider berichtet sogar, die Ausschreitungen seine gewollt
> (Lesen sie diese beiden Artikel: http://www.taz.de/!130045/ und
> http://www.neues-deutschland.de/artikel/919278.rote-flora-insider-belastet-
> polizei-schwer.html )
>
>
> Dann stellt sich weiter die Frage, warum die Hamburger Regierung einen
> Innenausschuss zum Thema ablehnt, das ist merkwürdig wenn es doch eigentlich
> nichts zu verbergen gibt…
>
>
> Sie sehen, ich habe schon ziemlich viel geschrieben und der Text besteht
> größten Teils aus (rhetorischen) Fragen. Ihr Artikel wirft nämlich viele
> Fragen auf. Es ist kein Wunder, dass die breite Masse der Gesellschaft, die
> Nazi-Morde, Abschiebungen, das Sterben von 20.000 Flüchtlingen (seit
> 1989!!), Waffenexporte und,und,und hinnimmt, so eine schlechte Meinung von
> der relativ kleinen Aktivisten-Szene hat, wenn sämtliche großen Medien so
> eintönig Meinungsmache betreiben, dass man sie fast schon für Propaganda-
> Apparate des Staates halten könnte.
>
>
> Wenn man Ihren Artikel liest, muss man den Eindruck bekommen alle Linken
> seien gewaltbereite Idioten, deren einziges Ziel darin bestehe, Polizisten
> aufs Maul zu hauen und Krawalle anzuzetteln.
>
>
> Ich stelle klar: Das ist falsch!!
>
>
> Es ist schade, dass sich so eine Zeitung zu so einseitigem, eigentlich
> unprofessionellem Journalismus hat hinreißen lassen, ich wünsche ihnen, dass
> sie schnell den Weg zurück zu ehrlichem und kritischem Journalismus finden,
> so wie ich es von Ihnen eigentlich gewohnt war.
>
>
> Mit freundlichen Grüßen. |
||
172,803 | event | de | 0 | 0 | abolish the borders from below | 1,458,208,975 | [WIEN] Antirassistische Straßenblockade in Wien: Zaun nervt? Grenzen töten! | [] | [
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Wien"
] | [
"A-Osten",
"Österreich"
] | [] | <div><p>Am
15.03.2016 blockierten antirassistische Aktivist*innen den Gürtel, eine
Hauptverkehrsader in Wien, um auf die mörderischen Folgen der
Migrationspolitik der Europäischen Union aufmerksam zu machen.
Österreich nimmt dabei gerade eine Vorreiterrolle ein, etwa durch die
Schließung der sogenannten Balkanroute. Diese Politik ist
verantwortlich für die menschenverachtenden Zustände in Idomeni und
für die Toten! </p><p> | <div><p>Am
15.03.2016 blockierten antirassistische Aktivist*innen den Gürtel, eine
Hauptverkehrsader in Wien, um auf die mörderischen Folgen der
Migrationspolitik der Europäischen Union aufmerksam zu machen.
Österreich nimmt dabei gerade eine Vorreiterrolle ein, etwa durch die
Schließung der sogenannten Balkanroute. Diese Politik ist
verantwortlich für die menschenverachtenden Zustände in Idomeni und
für die Toten! </p><p><!--break--></p><p> </p><p>Mit einem Zaun
wurde der Verkehr auf Höhe Alserstraße zum Stillstand gebracht und ein
Transparent mit der Aufschrift „Zaun nervt? Grenzen töten!“
hochgehalten. Bei der Aktion wurde folgender Flyertext verteilt und für
die Großdemonstration am 19.03.2016 in Wien mobilisiert:</p><p> </p><p>VIDEO von der Aktion: <a href="https://vimeo.com/159262030">https://vimeo.com/159262030</a></p><p> </p>
<p></p><hr><br>
<strong>Dich nervt der Zaun? Grenzen töten!</strong><p></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Ungefragt bist du Akteur_in unserer kleinen Aktion "Grenzen töten!"
geworden. Wir haben für wenige Minuten den Wiener Stadtverkehr
blockiert, um auf rassistische Grenzregime und die verheerenden Folgen
der geplanten Asylrechtsverschärfung hinzuweisen. </p><p><br>
Für dich war das vielleicht ein wenig lästig, wahrscheinlich hattest du
einen anstrengenden Tag, bist vielleicht gerade zur Arbeit nach Hause
gefahren. 3 Minuten deiner kostbaren Zeit gingen dadurch verloren:
nervig!</p><p> </p>
<p>Unser Zaun hat dich genervt, doch die Zäune um und in Europa töten Menschen.</p><p> </p>
<p>Denn täglich sterben mehr als 5 Menschen beim Versuch, in Europa ein
besseres Leben und Sicherheit zu suchen. Dass so viele Menschen
ertrinken oder ersticken liegt daran, dass sie immer gefährlichere
Routen benutzen müssen, um in Europa um Asyl ansuchen zu können. Mit
sogenannten "Push-Backs" werden Boote, die in die Fänge von Frontex oder
den Küstenwachen kommen, häufig direkt abgewiesen - ohne
Asylverfahren.</p><p> </p>
<p>Anstatt Menschen, die vor Armut, Verfolgung oder Krieg flüchten,
Schutz und einen lebenswerten Alltag zu ermöglichen, wird ihnen durch
Staat und Gesellschaft das Leben zur Hölle gemacht. In einem
Ping-Pong-Spiel zwischen Rechtsextremen, die auf den Straßen hetzen und
Asylunterkünfte anzünden, und der Regierung, die das Asylrecht
restriktiver und Schengen-Grenzen durch Zäune unpassierbar macht,
spitzt sich die Lage immer weiter zu. Die sogenannte Balkanroute, die
einer der wichtigsten Wege für jene ist, die es geschafft haben Europa
zu erreichen wurde jetzt geschlossen und unglaublich viele Menschen
sind unter unmenschlichen Bedingungen zwischen den Grenzen gefangen.</p><p> </p>
<p>Anstatt sich abzuschotten vor Menschen, die vor Hunger und Krieg fliehen, sollten wir uns fragen, wie wir helfen können.</p>
<p>Am 19. März findet eine Großdemo gegen die geplante
Asylrechtsverschärfung statt. Wir werden die Demonstration nutzen, um zu
zeigen, dass es um noch viel mehr geht.</p><p><br>
Kapitalismus erzeugt Armut und Ausgrenzung. Ihn deshalb abzuschaffen und
durch eine solidarische Gesellschaft, in der jeder und jede ohne Angst
verschieden sein kann und Menschen frei von Unterdrückung nach
Fähigkeiten und Bedürfnissen leben, ist unsere Forderung.</p><p> </p>
<p>Komm am 19. März in den linksradikalen Block der Großdemo, setz mit
uns ein Zeichen: gegen die rassistische Stimmung dieser Tage und für das
Recht auf globale Bewegungsfreiheit!</p><p><br>
Es ist möglich zu helfen und es ist notwendig, sich gegen die rassistische Hetze zu stellen.<br>
Kein Mensch ist illegal - eine andere Welt ist notwendig!</p><p> </p>
<p><strong>Samstag, 19. März</strong><br>
Treffpunkt linksradikaler Block: <a>12:30</a> Uhr, Omofuma Denkmal/MQ<br>
Großdemonstration „Nein zu Festung Europa“: <a>13:00</a> Uhr, Karlsplatz</p>
<p> </p><p><em>Abolish the borders from below!</em></p></div> | Am 15.03.2016 blockierten antirassistische Aktivist*innen den Gürtel, eine
Hauptverkehrsader in Wien, um auf die mörderischen Folgen der
Migrationspolitik der Europäischen Union aufmerksam zu machen. Österreich
nimmt dabei gerade eine Vorreiterrolle ein, etwa durch die Schließung der
sogenannten Balkanroute. Diese Politik ist verantwortlich für die
menschenverachtenden Zustände in Idomeni und für die Toten!
Mit einem Zaun wurde der Verkehr auf Höhe Alserstraße zum Stillstand gebracht
und ein Transparent mit der Aufschrift „Zaun nervt? Grenzen töten!“
hochgehalten. Bei der Aktion wurde folgender Flyertext verteilt und für die
Großdemonstration am 19.03.2016 in Wien mobilisiert:
VIDEO von der Aktion: <https://vimeo.com/159262030>
* * *
**Dich nervt der Zaun? Grenzen töten!**
**
**
Ungefragt bist du Akteur_in unserer kleinen Aktion "Grenzen töten!" geworden.
Wir haben für wenige Minuten den Wiener Stadtverkehr blockiert, um auf
rassistische Grenzregime und die verheerenden Folgen der geplanten
Asylrechtsverschärfung hinzuweisen.
Für dich war das vielleicht ein wenig lästig, wahrscheinlich hattest du einen
anstrengenden Tag, bist vielleicht gerade zur Arbeit nach Hause gefahren. 3
Minuten deiner kostbaren Zeit gingen dadurch verloren: nervig!
Unser Zaun hat dich genervt, doch die Zäune um und in Europa töten Menschen.
Denn täglich sterben mehr als 5 Menschen beim Versuch, in Europa ein besseres
Leben und Sicherheit zu suchen. Dass so viele Menschen ertrinken oder
ersticken liegt daran, dass sie immer gefährlichere Routen benutzen müssen, um
in Europa um Asyl ansuchen zu können. Mit sogenannten "Push-Backs" werden
Boote, die in die Fänge von Frontex oder den Küstenwachen kommen, häufig
direkt abgewiesen - ohne Asylverfahren.
Anstatt Menschen, die vor Armut, Verfolgung oder Krieg flüchten, Schutz und
einen lebenswerten Alltag zu ermöglichen, wird ihnen durch Staat und
Gesellschaft das Leben zur Hölle gemacht. In einem Ping-Pong-Spiel zwischen
Rechtsextremen, die auf den Straßen hetzen und Asylunterkünfte anzünden, und
der Regierung, die das Asylrecht restriktiver und Schengen-Grenzen durch Zäune
unpassierbar macht, spitzt sich die Lage immer weiter zu. Die sogenannte
Balkanroute, die einer der wichtigsten Wege für jene ist, die es geschafft
haben Europa zu erreichen wurde jetzt geschlossen und unglaublich viele
Menschen sind unter unmenschlichen Bedingungen zwischen den Grenzen gefangen.
Anstatt sich abzuschotten vor Menschen, die vor Hunger und Krieg fliehen,
sollten wir uns fragen, wie wir helfen können.
Am 19. März findet eine Großdemo gegen die geplante Asylrechtsverschärfung
statt. Wir werden die Demonstration nutzen, um zu zeigen, dass es um noch viel
mehr geht.
Kapitalismus erzeugt Armut und Ausgrenzung. Ihn deshalb abzuschaffen und durch
eine solidarische Gesellschaft, in der jeder und jede ohne Angst verschieden
sein kann und Menschen frei von Unterdrückung nach Fähigkeiten und
Bedürfnissen leben, ist unsere Forderung.
Komm am 19. März in den linksradikalen Block der Großdemo, setz mit uns ein
Zeichen: gegen die rassistische Stimmung dieser Tage und für das Recht auf
globale Bewegungsfreiheit!
Es ist möglich zu helfen und es ist notwendig, sich gegen die rassistische
Hetze zu stellen.
Kein Mensch ist illegal - eine andere Welt ist notwendig!
**Samstag, 19. März**
Treffpunkt linksradikaler Block: 12:30 Uhr, Omofuma Denkmal/MQ
Großdemonstration „Nein zu Festung Europa“: 13:00 Uhr, Karlsplatz
_Abolish the borders from below!_ |
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70,432 | story | de | 0 | 0 | Keine Stimme den Nazis | 1,351,975,085 | [HH] Rassismus entgegentreten - Faschismus bekämpfen - Verfassungsschutz auflösen | [
70473
] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Hamburg"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>Das Hamburger Bündnis gegen Rechts hatte für heute ein Jahr
nach der Entdeckung der „NSU“-Morde zu einer Demonstration unter dem Motto:<em> Rassismus entgegentreten – Faschismus bekämpfen –
Verfassungsschutz auflösen</em> mobilisiert. | <p>Das Hamburger Bündnis gegen Rechts hatte für heute ein Jahr
nach der Entdeckung der „NSU“-Morde zu einer Demonstration unter dem Motto:<em> Rassismus entgegentreten – Faschismus bekämpfen –
Verfassungsschutz auflösen</em> mobilisiert.<!--break--></p>
<p> </p>
<p>1.200 Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen
Gruppen waren dem Aufruf gefolgt und sind vom Hansaplatz über den Steindamm, an
der Innenbehörde vorbei, über die Mönckebergstraße zum Stadthaus marschiert.
Dabei wurden auch die Fotos der 10 NSU-Opfer gezeigt.</p>
<p> </p>
<p>Diese Demonstrationsstrecke musste über zwei Instanzen gegen
eine Verfügung der Hamburger Polizei erstritten werden, die uns mit einer
nebulösen „Gefahrenprognose“ an der Innenstadt vorbei leiten wollte. Trotz
martialischen Polizeiaufgebots gab es keinen Anlass zum Eingreifen, auch nicht
gegen den autonomen Demo-Block.</p>
<p> </p>
<p>Die HamburgerInnen mit Migrationshintergrund waren durch den
Rat der islamischen Gemeinschaften (Schura), dieTürkische Gemeinde, DIDF, das
Bündnis „Tatort Kurdistan“ und Organisationen der türkischen Linken breit
vertreten, was sich auch in den Redebeiträgen niederschlug.</p>
<p> </p>
<p>Die Empörung über die rassistische Ermittlungsrichtung bei
der Suche nach den 10 Opfern des „NSU“, die die von der faschistischen
Terrorgruppe ermordeten Migranten entweder mit Schutzgelderpressung,
Drogenhandel oder einer anderen Kriminalität in Verbindung brachten und die
Forderung nach gleichen sozialen und politischen Rechten für alle, die hier
leben, standen im Mittelpunkt mehrerer Reden. </p>
<p> </p>
<p>Die skandalöse Geschichte vom Untertauchen des „Zwickauer
Trios“, der Behandlung der Morde durch die Behörden bis zum 4. November 2011
sowie Vertuschung und Behinderung der Aufklärung in den letzten 12 Monaten
finde vor dem Hintergrund eines massiven gesellschaftlichen und
institutionellen Rassismus statt, der immer wieder zu polizeilichen Übergriffen
gegen Menschen mit Migrationshintergrund führe, während der Staat die
faschistische Gefahr systematisch verharmlose. Dabei wurde immer wieder der
Verfassungsschutz als Teil des Problems benannt. </p>
<p> </p>
<p>In diesem Zusammenhang wurde abschließend darauf verwiesen,
dass die NPD für den 9. November – Jahrestag des Pogroms von 1938 – in Wollgast
(MVP) einen Fackelmarsch vom Bahnhof zur dortigen Flüchtlingsunterkunft
angemeldet hat und das dortige Innenministerium keinen Grund sieht, dieses
unerhörte Vorhaben zu unterbinden.</p> | Das Hamburger Bündnis gegen Rechts hatte für heute ein Jahr nach der
Entdeckung der „NSU“-Morde zu einer Demonstration unter dem Motto: _Rassismus
entgegentreten – Faschismus bekämpfen – Verfassungsschutz auflösen_
mobilisiert.
1.200 Menschen aus unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen waren dem
Aufruf gefolgt und sind vom Hansaplatz über den Steindamm, an der Innenbehörde
vorbei, über die Mönckebergstraße zum Stadthaus marschiert. Dabei wurden auch
die Fotos der 10 NSU-Opfer gezeigt.
Diese Demonstrationsstrecke musste über zwei Instanzen gegen eine Verfügung
der Hamburger Polizei erstritten werden, die uns mit einer nebulösen
„Gefahrenprognose“ an der Innenstadt vorbei leiten wollte. Trotz martialischen
Polizeiaufgebots gab es keinen Anlass zum Eingreifen, auch nicht gegen den
autonomen Demo-Block.
Die HamburgerInnen mit Migrationshintergrund waren durch den Rat der
islamischen Gemeinschaften (Schura), dieTürkische Gemeinde, DIDF, das Bündnis
„Tatort Kurdistan“ und Organisationen der türkischen Linken breit vertreten,
was sich auch in den Redebeiträgen niederschlug.
Die Empörung über die rassistische Ermittlungsrichtung bei der Suche nach den
10 Opfern des „NSU“, die die von der faschistischen Terrorgruppe ermordeten
Migranten entweder mit Schutzgelderpressung, Drogenhandel oder einer anderen
Kriminalität in Verbindung brachten und die Forderung nach gleichen sozialen
und politischen Rechten für alle, die hier leben, standen im Mittelpunkt
mehrerer Reden.
Die skandalöse Geschichte vom Untertauchen des „Zwickauer Trios“, der
Behandlung der Morde durch die Behörden bis zum 4. November 2011 sowie
Vertuschung und Behinderung der Aufklärung in den letzten 12 Monaten finde vor
dem Hintergrund eines massiven gesellschaftlichen und institutionellen
Rassismus statt, der immer wieder zu polizeilichen Übergriffen gegen Menschen
mit Migrationshintergrund führe, während der Staat die faschistische Gefahr
systematisch verharmlose. Dabei wurde immer wieder der Verfassungsschutz als
Teil des Problems benannt.
In diesem Zusammenhang wurde abschließend darauf verwiesen, dass die NPD für
den 9. November – Jahrestag des Pogroms von 1938 – in Wollgast (MVP) einen
Fackelmarsch vom Bahnhof zur dortigen Flüchtlingsunterkunft angemeldet hat und
das dortige Innenministerium keinen Grund sieht, dieses unerhörte Vorhaben zu
unterbinden. |
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126,706 | story | de | 0 | 0 | Ultras Volxsport | 1,415,201,157 | Einige Fragen zu NOlympia Berlin... | [] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Repression"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Nach der WM in Brasilien ist vor Olympia, die sozialen und städtebaulichen Verwüstungen, die internationale Mega Sportevents in den letzten Jahrzehnten hinterlassen haben, rufen steigenden Widerstand hervor. Das ist gut so, aber wer protestiert eigentlich mit wem? Die Fußball WM in Brasilien bot zuvor nie dagewesene Chancen Proteste zu bündeln weil selten so breite Bevölkerungsteile derart offensichtlich einer militärischen Verwertungslogik unterworfen werden sollten. Brasilien 2014 war Krieg gegen die Favelas, Krieg gegen Indigene, Krieg gegen ArbeiterInnen, LehrerInnen und SchülerInnen, Krieg gegen die Fans und im Nachgang sogar Kampf um Wasser ( <a href="http://cumplicidade.noblogs.org/?p=1582">http://cumplicidade.noblogs.org/?p=1582 </a>). | <p>Nach der WM in Brasilien ist vor Olympia, die sozialen und städtebaulichen Verwüstungen, die internationale Mega Sportevents in den letzten Jahrzehnten hinterlassen haben, rufen steigenden Widerstand hervor. Das ist gut so, aber wer protestiert eigentlich mit wem? Die Fußball WM in Brasilien bot zuvor nie dagewesene Chancen Proteste zu bündeln weil selten so breite Bevölkerungsteile derart offensichtlich einer militärischen Verwertungslogik unterworfen werden sollten. Brasilien 2014 war Krieg gegen die Favelas, Krieg gegen Indigene, Krieg gegen ArbeiterInnen, LehrerInnen und SchülerInnen, Krieg gegen die Fans und im Nachgang sogar Kampf um Wasser ( <a href="http://cumplicidade.noblogs.org/?p=1582">http://cumplicidade.noblogs.org/?p=1582 </a>).<!--break--></p><p> </p><p>Im Vorfeld der WM wurden hier große Erwartung in die Proteste dort gesetzt, als diese durch harte Repression geringer ausfielen und die wenigen militanten Aktionen in Berlin schnell dem neuen Brennpunkt in der Ohlauer Straße wichen, war das Thema vom Tisch. Nun ruft ein Bündnis unter dem Namen "NOlympia" zum Widerstand gegen die Olympiabewerbung Berlins auf; Motto soll sein: Volxsport statt Olympia.</p><p> </p><p>NOlympia und Volxsport, da war doch schon mal was. Wer nicht dabei war möge sich kurz diese Chronik reinziehen: <a href="http://autox.nadir.org/archiv/chrono/olymp_chro.html">http://autox.nadir.org/archiv/chrono/olymp_chro.html</a> um festzustellen, dass Volxsport gegen Olympia zu einem nicht geringen Teil aus strafbaren Handlungen und sogar Gewalt bestand. Das damalige Bündnis war auch nicht immer unproblematisch aber der aktuelle Aufruf von ehemaligen des aok klingt ehrlich: <a href="https://linksunten.indymedia.org/node/120283">https://linksunten.indymedia.org/node/120283</a> , eine für den 18. November im Mehringhof angekündigte Infoveranstaltung interessant.</p><p> </p><p>Doch wer hinter NOlympia Berlin steht verrät der Aufruf ( <a href="http://nolympia-berlin.de/?page_id=44">http://nolympia-berlin.de/?page_id=44</a> ) von einem Bündnis, bei dem einem/r schlecht wird. Zum Bündnis gehört die Linksfraktion des Berliner Abgeordnetenhauses, also auch <span>Hakan Taş, </span><br>Sprecher der Linksfraktion für Inneres, Partizipation und Flüchtlinge mit Sitz im Verfassungsschutzausschuss. Das ist der Typ der seit Monaten die Flüchtlinge in der GHS verarscht und versucht diese Bewegung zu spalten, der gegen Hausprojekte und Chaoten hetzt und Reden hält wie diese:</p><p><a href="https://www.youtube.com/watch?v=e2ulYZ-SBzk">https://www.youtube.com/watch?v=e2ulYZ-SBzk</a></p><p>und Veranstaltungen moderiert wie diese:</p><p>"Gewalt gegen Polizisten - eine gesellschaftliche und politische Herausforderung"</p><p><span>Dienstag, 4. November 2014</span></p>
<p>19:15 - 21:15, dbb-Forum-Berlin, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin</p><p> </p><p>Da es mit Sicherheit einen Verteiler geben wird bei NOlympia, durch den <span>Hakan Taş über die Linksfraktion alles mitbekommt, werden die Nachrichten damit auch dem Verfassungsschutzausschuss zur Verfügung stehen. Und wie wird wohl die Linksfraktion mit ihrem Polizistenfreund </span><span>Hakan Taş reagieren, wenn es tatsächlich zu Volxsport gegen Olympia kommt nachdem sie sich bei jeder Gelegenheit von jedem illegalen Handeln der bösen Chaoten distanzieren?</span></p><p> </p><p><span>Die Fragen, die hiermit gestellt werden sollen, sind: Hat die Linksfraktion NOlympia unterwandert? Oder ist NOlympia nur eine Pseudoprotest Gruppe? Oder sind sich die anderen Gruppen gar nicht dieser Problematik bewusst?</span></p><p> </p><p><span>Wer die anderen Gruppen sind verrät der Aufruf. </span></p><p><span>Die "Mauerparkinitiative" entstand vor einigen Jahren als Verein Besserverdiender um die damals üblichen Ausschreitungen im Mauerpark, besonders zur Walpurgisnacht zu unterbinden, in Absprache mit der Polizei. Liest du hier <a href="http://www.mauerpark.info/2014/04/11-friedvolle-walpurgisnacht-im-mauerpark-2014/">http://www.mauerpark.info/2014/04/11-friedvolle-walpurgisnacht-im-mauerpark-2014/</a></span></p><p> </p><p><span>Auch mit dabei die Grüne Jugend, ein Kommentar zur Nachwuchsfabrik der Grünen in den Parlamenten erübrigt sich eigentlich.</span></p><p> </p><p><span>Sind das Gruppen, die Konzepte wie dieses <a href="http://investorenschreck.blogsport.de/2013/05/27/vor-20-jahren-nolympia/">http://investorenschreck.blogsport.de/2013/05/27/vor-20-jahren-nolympia/</a></span></p><p><span>mittragen würden? Oder ist das Volxsport Motto nur billige Werbung für Parteienscheiß? Steckt mehr dahinter als das Gejammer um die Kosten einer Olympiabewerbung?<br></span></p><p> </p><p><span>Soziale Proteste und NOlympia Volxsport können weiterhin hier verbreitet werden <a href="http://wm2014.noblogs.org/">http://wm2014.noblogs.org/</a></span></p> | Nach der WM in Brasilien ist vor Olympia, die sozialen und städtebaulichen
Verwüstungen, die internationale Mega Sportevents in den letzten Jahrzehnten
hinterlassen haben, rufen steigenden Widerstand hervor. Das ist gut so, aber
wer protestiert eigentlich mit wem? Die Fußball WM in Brasilien bot zuvor nie
dagewesene Chancen Proteste zu bündeln weil selten so breite Bevölkerungsteile
derart offensichtlich einer militärischen Verwertungslogik unterworfen werden
sollten. Brasilien 2014 war Krieg gegen die Favelas, Krieg gegen Indigene,
Krieg gegen ArbeiterInnen, LehrerInnen und SchülerInnen, Krieg gegen die Fans
und im Nachgang sogar Kampf um Wasser (
[http://cumplicidade.noblogs.org/?p=1582
](http://cumplicidade.noblogs.org/?p=1582)).
Im Vorfeld der WM wurden hier große Erwartung in die Proteste dort gesetzt,
als diese durch harte Repression geringer ausfielen und die wenigen militanten
Aktionen in Berlin schnell dem neuen Brennpunkt in der Ohlauer Straße wichen,
war das Thema vom Tisch. Nun ruft ein Bündnis unter dem Namen "NOlympia" zum
Widerstand gegen die Olympiabewerbung Berlins auf; Motto soll sein: Volxsport
statt Olympia.
NOlympia und Volxsport, da war doch schon mal was. Wer nicht dabei war möge
sich kurz diese Chronik reinziehen:
<http://autox.nadir.org/archiv/chrono/olymp_chro.html> um festzustellen, dass
Volxsport gegen Olympia zu einem nicht geringen Teil aus strafbaren Handlungen
und sogar Gewalt bestand. Das damalige Bündnis war auch nicht immer
unproblematisch aber der aktuelle Aufruf von ehemaligen des aok klingt
ehrlich: <https://linksunten.indymedia.org/node/120283> , eine für den 18.
November im Mehringhof angekündigte Infoveranstaltung interessant.
Doch wer hinter NOlympia Berlin steht verrät der Aufruf ( <http://nolympia-
berlin.de/?page_id=44> ) von einem Bündnis, bei dem einem/r schlecht wird. Zum
Bündnis gehört die Linksfraktion des Berliner Abgeordnetenhauses, also auch
Hakan Taş,
Sprecher der Linksfraktion für Inneres, Partizipation und Flüchtlinge mit Sitz
im Verfassungsschutzausschuss. Das ist der Typ der seit Monaten die
Flüchtlinge in der GHS verarscht und versucht diese Bewegung zu spalten, der
gegen Hausprojekte und Chaoten hetzt und Reden hält wie diese:
<https://www.youtube.com/watch?v=e2ulYZ-SBzk>
und Veranstaltungen moderiert wie diese:
"Gewalt gegen Polizisten - eine gesellschaftliche und politische
Herausforderung"
Dienstag, 4. November 2014
19:15 - 21:15, dbb-Forum-Berlin, Friedrichstraße 169/170, 10117 Berlin
Da es mit Sicherheit einen Verteiler geben wird bei NOlympia, durch den Hakan
Taş über die Linksfraktion alles mitbekommt, werden die Nachrichten damit auch
dem Verfassungsschutzausschuss zur Verfügung stehen. Und wie wird wohl die
Linksfraktion mit ihrem Polizistenfreund Hakan Taş reagieren, wenn es
tatsächlich zu Volxsport gegen Olympia kommt nachdem sie sich bei jeder
Gelegenheit von jedem illegalen Handeln der bösen Chaoten distanzieren?
Die Fragen, die hiermit gestellt werden sollen, sind: Hat die Linksfraktion
NOlympia unterwandert? Oder ist NOlympia nur eine Pseudoprotest Gruppe? Oder
sind sich die anderen Gruppen gar nicht dieser Problematik bewusst?
Wer die anderen Gruppen sind verrät der Aufruf.
Die "Mauerparkinitiative" entstand vor einigen Jahren als Verein
Besserverdiender um die damals üblichen Ausschreitungen im Mauerpark,
besonders zur Walpurgisnacht zu unterbinden, in Absprache mit der Polizei.
Liest du hier <http://www.mauerpark.info/2014/04/11-friedvolle-walpurgisnacht-
im-mauerpark-2014/>
Auch mit dabei die Grüne Jugend, ein Kommentar zur Nachwuchsfabrik der Grünen
in den Parlamenten erübrigt sich eigentlich.
Sind das Gruppen, die Konzepte wie dieses
<http://investorenschreck.blogsport.de/2013/05/27/vor-20-jahren-nolympia/>
mittragen würden? Oder ist das Volxsport Motto nur billige Werbung für
Parteienscheiß? Steckt mehr dahinter als das Gejammer um die Kosten einer
Olympiabewerbung?
Soziale Proteste und NOlympia Volxsport können weiterhin hier verbreitet
werden <http://wm2014.noblogs.org/> |
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216,028 | story | de | 0 | 0 | anonym | 1,497,990,234 | Vom Kurzschluss zum sozialen Blackout | [] | [] | [] | [] | [] | <p>Der untenstehende Text wurde anlässlich eines anarchistischen Treffens im Jahr 2012 verfasst, hat aber seitdem eher an Bedeutung gewonnen. <span style="font-size: 1em;">Die Strukturen der Herrschaft und der Ausbeutung bleiben nicht immer gleich. Sie ändern sich und verwandeln sich im Laufe der Geschichte, aus Gründen, die mit ihrem Hang zur Selbsterhaltung zusammenhängen und folglich einem direkten und unbestreitbaren Verhältnis zur sozialen Konfliktualität stehen. Wenn man bis in die 70er Jahre starke Spannungen und bedeutende Turbulenzen im produktiven Bereich wahrnehmen konnte, die sich logischerweise auf dem Gebiet der grossen Fabriken konzentrierten, oder zumindest mit allen Blicken dahin gerichtet, so scheint sich die Konfliktualität heute, im alten Europa, in andere Bereiche „verschoben“ zu haben. Was nicht daran hindert, dass die Ausbeutung fortdauert, bei der Arbeit sowie anderswo, sicherlich aber auf andere Weise als zuvor, sicherlich auf „dezentralisiertere“ Weise, sicherlich besser gegen die eventuellen Infragestellungen aus dem „Innern“ geschützt. | <p>Der untenstehende Text wurde anlässlich eines anarchistischen Treffens im Jahr 2012 verfasst, hat aber seitdem eher an Bedeutung gewonnen. <span style="font-size: 1em;">Die Strukturen der Herrschaft und der Ausbeutung bleiben nicht immer gleich. Sie ändern sich und verwandeln sich im Laufe der Geschichte, aus Gründen, die mit ihrem Hang zur Selbsterhaltung zusammenhängen und folglich einem direkten und unbestreitbaren Verhältnis zur sozialen Konfliktualität stehen. Wenn man bis in die 70er Jahre starke Spannungen und bedeutende Turbulenzen im produktiven Bereich wahrnehmen konnte, die sich logischerweise auf dem Gebiet der grossen Fabriken konzentrierten, oder zumindest mit allen Blicken dahin gerichtet, so scheint sich die Konfliktualität heute, im alten Europa, in andere Bereiche „verschoben“ zu haben. Was nicht daran hindert, dass die Ausbeutung fortdauert, bei der Arbeit sowie anderswo, sicherlich aber auf andere Weise als zuvor, sicherlich auf „dezentralisiertere“ Weise, sicherlich besser gegen die eventuellen Infragestellungen aus dem „Innern“ geschützt.<!--break--></span></p><p><span style="font-size: 1em;"><br></span></p><p>Heute geht es im Grunde darum, die Analyse der Strukturen der Macht und der Ausbeutung weiterzuführen, sie zu aktualisieren und zu vertiefen. Die alten Modelle wurden bereits verlassen, auch wenn es noch immer Leute gibt, die weiterhin an die Konstituierung des „Proletariats“ als Kraft und an seine Bekräftigung innerhalb der produktiven Sphäre glauben. Eine solche „neue“ Analyse wurde bereits vor einigen Jahrzehnten begonnen, heute aber scheint es, dass sich ein zusätzlicher Schritt aufdrängt.<br>Die Grundlage der Ausbeutung, oder besser, ihrer Selbsterhaltung, liegt in der sozialen Reproduktion. Es gibt nicht nur die offensichtliche Suche nach Macht und Akkumulation, sonder auch die Konflikte, die im Innern ihrer Logik untergebracht sind, reproduzieren die Ordnung der Dinge. Festzustellen ist, dass der Arbeiter die Ausbeutung produziert und dass die Ausbeutung den Arbeiter reproduziert. Ebenso wie der Bürger die Macht produziert und die Macht den Bürger reproduziert. Die Möglichkeiten, um diesen Teufelskreis zu durchbrechen, befinden sich nicht mehr da, wo die alten Bücher der revolutionären Bewegung sie verorteten, und auch nicht in einer neuen Version eines langsamen und endlosen Prozesses der Bewusstwerdung, sondern anderswo. Und es ist dieses aufständische Anderswo, das wir analysieren und ausprobieren müssen. <br>Die Ausbeutung und folglich die soziale Reproduktion folgen nicht mehr konzentrationshaften Linien, wie sie es in der Vergangenheit tun konnten. Die grossen Industriekomplexe mit ihrer Kreierung von Arbeitern, die fähig sind, sich untereinander wiederzuerkennen, sind vorbei; die grossen Kampfverbände, die fähig sind, tausende Leute zu begeistern und zu mobilisieren, sind vorbei. Die Ausbeutung hat sich heute so sehr diversifiziert und dezentralisiert, dass sie das Aufkommen eines kollektiven Subjektes, eines „Proletariats“ verunmöglicht, selbstverständlich ohne dass dies bedeutet, dass es keine „Proletarier“ mehr gäbe. Die Ausbeutung strebt es nicht mehr an, sich in einer grossen Struktur zu konzentrieren, sondern, auf dem ganzen Gebiet kleine Strukturen zu verstreuen, die alle durch Energie- und Kommunikationsnetze verbunden sind, welche die Produktion unter ständigem Fluss und eine dichte Reproduktion der Herrschaft ermöglichen. Wenn die heutige Gesellschaft einem grossen Gefängnis unter offenem Himmel gleicht, dann wären seine Stacheldrähte aus Glasfaser und seine Wachtürme wären vielmehr Kommunikationsantennen.<br>Wenn wir diese Entwicklung unterstreichen, dann nicht aus blosser Neugierde und Lust daran, zu verstehen, wieso die soziale Konfliktualität heute nicht mehr dem alten, gut geordneten Schema des Klassenkampfes zwischen Proletariat und Bourgeoisie folgt, den beiden gut indentifizierbaren Blöcken, die sich um eine Festung streiten, sondern, um Interventionswege zu entdecken, Punkte, an denen es möglich ist, die Ausbeutung, und somit die soziale Reproduktion, anzugreifen. Diese Wege finden sich unserer Meinung nach unter anderem in den Infrastrukturen, von denen die Wirtschaft und die Macht abhängen. Diese dezentralisierte und höchst komplex gewordene Infrastruktur hat die neuen Formen der Ausbeutung ermöglicht (es genügt, an die heutige Notwendigkeit zu denken, in jedem Moment per Mobiltelefon erreichbar zu sein, in der Logik der Flexibilisierung der Arbeit), und in ihr ist es folglich, wo die Ausbeutung von heute angegriffen werden kann. Die Glasfaserkabel, die Transportnetze, die Energieversorgung, die Kommunikationsinfrastrukturen wie die Mobilfunkantennen: dies ist ein ganzer Interventionsbereich, der aufgrund seiner Natur unkontrollierbar ist, in dem es kein Zentrum mehr gibt, dass es zu erobern gilt, und keine Position mehr gibt, die es zu halten gilt, in dem die Dezentralisierung, durch die Logik der Dinge, eine dezentralisierte, informelle, aus kleinen Gruppen bestehende, auf den Angriff abzielende Organisation impliziert.<br>Viele Personen haben die Verletzlichkeit dieser Infrastrukturen aufgezeigt, aber es gibt noch viel Klärungs- und Aufzeigearbeit zu machen. Man könnte nur schon damit beginnen, die praktischen Ratschläge zu empfangen und zu vertiefen, die aus der zeitgenössischen Konfliktualität hervorkommen. Anstatt sich auf die Konfrontationen mit der Polizei zu fokussieren, würde man besser daran tun, zu betrachten, wie in gewissen Aufruhren in den Metropolen und ihren Peripherien die Infrastruktur angegriffen wird: Sabotage der öffentlichen Beleuchtung, Brandstiftungen von Generatoren und Elektrotransformatoren, Sabotagen der Transportachsen der Eisenbahn oder des öffentlichen Verkehrsnetzes. Eine aktuelle Analyse der Metropole könnte beispielsweise die Wichtigkeit der Transporte (von Menschen, von Waren, von Informationen) nicht unbeachtet lassen. Aber die Aufklärungsarbeit kann sich nicht darauf beschränken. Wir brauchen präzise Angaben, präzise Analysen und präzise technische Kenntnisse.<br>Selbstverständlich hat die Möglichkeit und die Notwendigkeit des verstreuten Angriffs gegen die Infrastrukturen der Macht wenig Sinn, wenn sie nicht in eine breitere Projektualität eingeschrieben ist. Auch wenn es bestimmt immer gut und angebracht ist, zu sabotieren, darf man nicht vergessen, dass es bei allem ein Vorher, ein Während und ein Nachher gibt. Wenn Brüche in der Normalität, in der sozialen Reproduktion, Möglichkeiten bieten, dann müssen diese bereits im Voraus erdacht werden. Was tun im Falle einer Kappung der Elektrizität? Was tun, wenn die öffentlichen Transportmittel nicht mehr funktionieren und inmitten einer Stadt ein unglaubliches Chaos erzeugen? Abgesehen davon, dürfte diese ganze Frage der Infrastruktur nicht als etwas betrachtet werden, das von den anderen Konfrontationsbereichen getrennt ist. Sie kann freilich in jedes beliebige Kampfprojekt integriert werden. Wenn die Konfliktualität heute ungleich und verstreut ist, ohne ein „zentrales“ Terrain, dann geht es nicht darum, wieder eine Zentralität zu finden oder zu konstruieren, die die verstreuten Feindlichkeiten in einem einzigen revolutionären Projekt vereinigen würde, sondern darum, zwischen den verschiedenen Konfliktualitäten Brücken aufzubauen und zu schlagen. Ein präziser Angriff gegen die Infrastrukturen hat beispielsweise immer Konsequenzen, die breiter sind als ein Aspekt der Macht. In einem Aufruhr die Beleuchtung eines Viertels zu kappen, ist nicht nur eine Frage davon, die Vorstosse der Ordnungskräfte zu erschweren, sondern wird Echos haben, die weit über jede technische Erwägung des Moments hinausgehen. Man lebt nicht gleich, wenn es dunkel ist. Dieser Aspekt ist noch viel eklatanter im Bezug auf das Energienetz; wo die Konsequenzen oft weit über das erste, vorgestellte Ziel hinausgehen werden.<br>Zweitens geht es nicht darum, diese Überlegungen und Vorschläge als Vorwände für eine grosse Technikerverschwörung zu nehmen, die die Städte ins Dunkel, oder vielmehr, wie es heute der Fall wäre, in ein Informations- und Kommunikations-Blackout tauchen würde. Was es auszuarbeiten gilt, das sind Projektualitäten, und seien es auch bescheidene, die all jenen diese Angriffsmöglichkeit aufzeigen, die auf einer radikalen Grundlage kämpfen wollen, und somit nicht nur den Revolutionären. Die Frage auf eine militaristische Weise anzugehen, erneut die Zentralisierung gegenüber der Verstreuung zu preisen, über alles in Sachen „Effizienz“ nachzudenken, zeugt davon, von dem, was gesagt wurde, rein gar nichts verstanden zu haben. Was heute „neu“ ist, das ist beispielsweise nicht die Möglichkeit, eine Elektrozentrale in Angriff zu nehmen, um die Stadt ins Dunkel zu tauchen, sondern die Möglichkeit, überall das integrierte und verstreute Stromnetzwerk in Angriff zu nehmen. Diese Möglichkeit erfordert keine grossen Organisationen, und auch keine Formalisierungen der subversiven Spannung, sie ermöglicht direkte, einfache und leicht zu reproduzierende Angriffe.<br>Wenn es stimmt, dass die Stabilität der etablierten Ordnung seit einigen Jahren am bröckeln ist, wenn es stimmt, dass das Verschwinden der alten Kampfmodelle und der Vermittlungsorganisationen von neuen Formen der sozialen Konfliktualität gefolgt wird, die viel weniger kontrollierbar und viel wilder sind, dann müssten wir unsere theoretische und praktische Aufmerksamkeit auf das richten, was dazu beitragen könnte, diesen unkontrollierbaren Sumpf auszuweiten. In diesem Sumpf kann uns nichts garantieren, dass es die anarchistischen Ideen und die Freiheit sein werden, die den Sieg davon tragen, was aber sicher ist, das ist, dass er für diese Wünsche bereits einen viel fruchtbareren Boden bietet. <br><br>Einige Untergraber des sozialen Gebäudes</p> | Der untenstehende Text wurde anlässlich eines anarchistischen Treffens im Jahr
2012 verfasst, hat aber seitdem eher an Bedeutung gewonnen. Die Strukturen der
Herrschaft und der Ausbeutung bleiben nicht immer gleich. Sie ändern sich und
verwandeln sich im Laufe der Geschichte, aus Gründen, die mit ihrem Hang zur
Selbsterhaltung zusammenhängen und folglich einem direkten und unbestreitbaren
Verhältnis zur sozialen Konfliktualität stehen. Wenn man bis in die 70er Jahre
starke Spannungen und bedeutende Turbulenzen im produktiven Bereich wahrnehmen
konnte, die sich logischerweise auf dem Gebiet der grossen Fabriken
konzentrierten, oder zumindest mit allen Blicken dahin gerichtet, so scheint
sich die Konfliktualität heute, im alten Europa, in andere Bereiche
„verschoben“ zu haben. Was nicht daran hindert, dass die Ausbeutung
fortdauert, bei der Arbeit sowie anderswo, sicherlich aber auf andere Weise
als zuvor, sicherlich auf „dezentralisiertere“ Weise, sicherlich besser gegen
die eventuellen Infragestellungen aus dem „Innern“ geschützt.
Heute geht es im Grunde darum, die Analyse der Strukturen der Macht und der
Ausbeutung weiterzuführen, sie zu aktualisieren und zu vertiefen. Die alten
Modelle wurden bereits verlassen, auch wenn es noch immer Leute gibt, die
weiterhin an die Konstituierung des „Proletariats“ als Kraft und an seine
Bekräftigung innerhalb der produktiven Sphäre glauben. Eine solche „neue“
Analyse wurde bereits vor einigen Jahrzehnten begonnen, heute aber scheint es,
dass sich ein zusätzlicher Schritt aufdrängt.
Die Grundlage der Ausbeutung, oder besser, ihrer Selbsterhaltung, liegt in der
sozialen Reproduktion. Es gibt nicht nur die offensichtliche Suche nach Macht
und Akkumulation, sonder auch die Konflikte, die im Innern ihrer Logik
untergebracht sind, reproduzieren die Ordnung der Dinge. Festzustellen ist,
dass der Arbeiter die Ausbeutung produziert und dass die Ausbeutung den
Arbeiter reproduziert. Ebenso wie der Bürger die Macht produziert und die
Macht den Bürger reproduziert. Die Möglichkeiten, um diesen Teufelskreis zu
durchbrechen, befinden sich nicht mehr da, wo die alten Bücher der
revolutionären Bewegung sie verorteten, und auch nicht in einer neuen Version
eines langsamen und endlosen Prozesses der Bewusstwerdung, sondern anderswo.
Und es ist dieses aufständische Anderswo, das wir analysieren und ausprobieren
müssen.
Die Ausbeutung und folglich die soziale Reproduktion folgen nicht mehr
konzentrationshaften Linien, wie sie es in der Vergangenheit tun konnten. Die
grossen Industriekomplexe mit ihrer Kreierung von Arbeitern, die fähig sind,
sich untereinander wiederzuerkennen, sind vorbei; die grossen Kampfverbände,
die fähig sind, tausende Leute zu begeistern und zu mobilisieren, sind vorbei.
Die Ausbeutung hat sich heute so sehr diversifiziert und dezentralisiert, dass
sie das Aufkommen eines kollektiven Subjektes, eines „Proletariats“
verunmöglicht, selbstverständlich ohne dass dies bedeutet, dass es keine
„Proletarier“ mehr gäbe. Die Ausbeutung strebt es nicht mehr an, sich in einer
grossen Struktur zu konzentrieren, sondern, auf dem ganzen Gebiet kleine
Strukturen zu verstreuen, die alle durch Energie- und Kommunikationsnetze
verbunden sind, welche die Produktion unter ständigem Fluss und eine dichte
Reproduktion der Herrschaft ermöglichen. Wenn die heutige Gesellschaft einem
grossen Gefängnis unter offenem Himmel gleicht, dann wären seine Stacheldrähte
aus Glasfaser und seine Wachtürme wären vielmehr Kommunikationsantennen.
Wenn wir diese Entwicklung unterstreichen, dann nicht aus blosser Neugierde
und Lust daran, zu verstehen, wieso die soziale Konfliktualität heute nicht
mehr dem alten, gut geordneten Schema des Klassenkampfes zwischen Proletariat
und Bourgeoisie folgt, den beiden gut indentifizierbaren Blöcken, die sich um
eine Festung streiten, sondern, um Interventionswege zu entdecken, Punkte, an
denen es möglich ist, die Ausbeutung, und somit die soziale Reproduktion,
anzugreifen. Diese Wege finden sich unserer Meinung nach unter anderem in den
Infrastrukturen, von denen die Wirtschaft und die Macht abhängen. Diese
dezentralisierte und höchst komplex gewordene Infrastruktur hat die neuen
Formen der Ausbeutung ermöglicht (es genügt, an die heutige Notwendigkeit zu
denken, in jedem Moment per Mobiltelefon erreichbar zu sein, in der Logik der
Flexibilisierung der Arbeit), und in ihr ist es folglich, wo die Ausbeutung
von heute angegriffen werden kann. Die Glasfaserkabel, die Transportnetze, die
Energieversorgung, die Kommunikationsinfrastrukturen wie die
Mobilfunkantennen: dies ist ein ganzer Interventionsbereich, der aufgrund
seiner Natur unkontrollierbar ist, in dem es kein Zentrum mehr gibt, dass es
zu erobern gilt, und keine Position mehr gibt, die es zu halten gilt, in dem
die Dezentralisierung, durch die Logik der Dinge, eine dezentralisierte,
informelle, aus kleinen Gruppen bestehende, auf den Angriff abzielende
Organisation impliziert.
Viele Personen haben die Verletzlichkeit dieser Infrastrukturen aufgezeigt,
aber es gibt noch viel Klärungs- und Aufzeigearbeit zu machen. Man könnte nur
schon damit beginnen, die praktischen Ratschläge zu empfangen und zu
vertiefen, die aus der zeitgenössischen Konfliktualität hervorkommen. Anstatt
sich auf die Konfrontationen mit der Polizei zu fokussieren, würde man besser
daran tun, zu betrachten, wie in gewissen Aufruhren in den Metropolen und
ihren Peripherien die Infrastruktur angegriffen wird: Sabotage der
öffentlichen Beleuchtung, Brandstiftungen von Generatoren und
Elektrotransformatoren, Sabotagen der Transportachsen der Eisenbahn oder des
öffentlichen Verkehrsnetzes. Eine aktuelle Analyse der Metropole könnte
beispielsweise die Wichtigkeit der Transporte (von Menschen, von Waren, von
Informationen) nicht unbeachtet lassen. Aber die Aufklärungsarbeit kann sich
nicht darauf beschränken. Wir brauchen präzise Angaben, präzise Analysen und
präzise technische Kenntnisse.
Selbstverständlich hat die Möglichkeit und die Notwendigkeit des verstreuten
Angriffs gegen die Infrastrukturen der Macht wenig Sinn, wenn sie nicht in
eine breitere Projektualität eingeschrieben ist. Auch wenn es bestimmt immer
gut und angebracht ist, zu sabotieren, darf man nicht vergessen, dass es bei
allem ein Vorher, ein Während und ein Nachher gibt. Wenn Brüche in der
Normalität, in der sozialen Reproduktion, Möglichkeiten bieten, dann müssen
diese bereits im Voraus erdacht werden. Was tun im Falle einer Kappung der
Elektrizität? Was tun, wenn die öffentlichen Transportmittel nicht mehr
funktionieren und inmitten einer Stadt ein unglaubliches Chaos erzeugen?
Abgesehen davon, dürfte diese ganze Frage der Infrastruktur nicht als etwas
betrachtet werden, das von den anderen Konfrontationsbereichen getrennt ist.
Sie kann freilich in jedes beliebige Kampfprojekt integriert werden. Wenn die
Konfliktualität heute ungleich und verstreut ist, ohne ein „zentrales“
Terrain, dann geht es nicht darum, wieder eine Zentralität zu finden oder zu
konstruieren, die die verstreuten Feindlichkeiten in einem einzigen
revolutionären Projekt vereinigen würde, sondern darum, zwischen den
verschiedenen Konfliktualitäten Brücken aufzubauen und zu schlagen. Ein
präziser Angriff gegen die Infrastrukturen hat beispielsweise immer
Konsequenzen, die breiter sind als ein Aspekt der Macht. In einem Aufruhr die
Beleuchtung eines Viertels zu kappen, ist nicht nur eine Frage davon, die
Vorstosse der Ordnungskräfte zu erschweren, sondern wird Echos haben, die weit
über jede technische Erwägung des Moments hinausgehen. Man lebt nicht gleich,
wenn es dunkel ist. Dieser Aspekt ist noch viel eklatanter im Bezug auf das
Energienetz; wo die Konsequenzen oft weit über das erste, vorgestellte Ziel
hinausgehen werden.
Zweitens geht es nicht darum, diese Überlegungen und Vorschläge als Vorwände
für eine grosse Technikerverschwörung zu nehmen, die die Städte ins Dunkel,
oder vielmehr, wie es heute der Fall wäre, in ein Informations- und
Kommunikations-Blackout tauchen würde. Was es auszuarbeiten gilt, das sind
Projektualitäten, und seien es auch bescheidene, die all jenen diese
Angriffsmöglichkeit aufzeigen, die auf einer radikalen Grundlage kämpfen
wollen, und somit nicht nur den Revolutionären. Die Frage auf eine
militaristische Weise anzugehen, erneut die Zentralisierung gegenüber der
Verstreuung zu preisen, über alles in Sachen „Effizienz“ nachzudenken, zeugt
davon, von dem, was gesagt wurde, rein gar nichts verstanden zu haben. Was
heute „neu“ ist, das ist beispielsweise nicht die Möglichkeit, eine
Elektrozentrale in Angriff zu nehmen, um die Stadt ins Dunkel zu tauchen,
sondern die Möglichkeit, überall das integrierte und verstreute Stromnetzwerk
in Angriff zu nehmen. Diese Möglichkeit erfordert keine grossen
Organisationen, und auch keine Formalisierungen der subversiven Spannung, sie
ermöglicht direkte, einfache und leicht zu reproduzierende Angriffe.
Wenn es stimmt, dass die Stabilität der etablierten Ordnung seit einigen
Jahren am bröckeln ist, wenn es stimmt, dass das Verschwinden der alten
Kampfmodelle und der Vermittlungsorganisationen von neuen Formen der sozialen
Konfliktualität gefolgt wird, die viel weniger kontrollierbar und viel wilder
sind, dann müssten wir unsere theoretische und praktische Aufmerksamkeit auf
das richten, was dazu beitragen könnte, diesen unkontrollierbaren Sumpf
auszuweiten. In diesem Sumpf kann uns nichts garantieren, dass es die
anarchistischen Ideen und die Freiheit sein werden, die den Sieg davon tragen,
was aber sicher ist, das ist, dass er für diese Wünsche bereits einen viel
fruchtbareren Boden bietet.
Einige Untergraber des sozialen Gebäudes |
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139,013 | event | de | 0 | 0 | soli | 1,427,565,706 | Soliparty für Bernhard Heidbreder | [
139014
] | [
"Repression"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Bernhard, Peter und Thomas tauchten vor genau 20 Jahren ab, weil ihnen vorgeworfen wird in einer militanten Gruppe der radikalen Linken, dem K.O.M.I.T.E.E. aktiv gewesen zu sein. Bernhard sitzt seit Juli 2014 in Auslieferungshaft in Venezuela und wir warten seit Mitte Januar auf die Entscheidung des Gerichts zu seiner Haftentlassung. | <p>Bernhard, Peter und Thomas tauchten vor genau 20 Jahren ab, weil ihnen vorgeworfen wird in einer militanten Gruppe der radikalen Linken, dem K.O.M.I.T.E.E. aktiv gewesen zu sein. Bernhard sitzt seit Juli 2014 in Auslieferungshaft in Venezuela und wir warten seit Mitte Januar auf die Entscheidung des Gerichts zu seiner Haftentlassung.<!--break--></p><p> </p><p>Infos unter: <a href="https://dageblieben.net">https://dageblieben.net<br></a></p><p> </p> | Bernhard, Peter und Thomas tauchten vor genau 20 Jahren ab, weil ihnen
vorgeworfen wird in einer militanten Gruppe der radikalen Linken, dem
K.O.M.I.T.E.E. aktiv gewesen zu sein. Bernhard sitzt seit Juli 2014 in
Auslieferungshaft in Venezuela und wir warten seit Mitte Januar auf die
Entscheidung des Gerichts zu seiner Haftentlassung.
Infos unter: <https://dageblieben.net>[
](https://dageblieben.net) |
||
85,791 | story | fr | 85,763 | 0 | RTF | 1,367,964,622 | Reclaim the Fields Camp 2013, Rheinland | [] | [
"Antimilitarismus & Krieg",
"Freiräume & Wohnungsnot",
"Ökologie"
] | [
"Rheinland"
] | [
"Deutschland",
"D-Mitte"
] | [] | <p><em><em>[<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85763">D</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85790">EN</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85791">FR</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85795">CS</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85795#cat">CAT</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85796">IT</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85763#gr">GR</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85763#pl">PL</a>] </em></em>Reclaim The Fields et AusgeC02hlt t'invitent à
un camp d'action dans le Rheinland, près de Cologne (Allemagne), du 23
août au 6 septembre 2013. Au cours de ces journées d'action collective
nous nous opposerons aux mines à ciel ouvert du Rheinland. Un programme
combinant ateliers théoriques et pratiques, discussions, et bien
d'autres choses, aura lieu en parallèle.Nous voulons faciliter l'échange
de savoir subversif et l'action, en nous appuyant sur les luttes dans
le Rheinland. Nous proposons 14 jours de mise en réseau, d'apprentissage
collectif et de discussion, mais aussi d'activités visant à l'échange
de savoirs et de compétences pratiques, ainsi qu'à participer à la
résistance dans le Rheinland.Trois jours seront réservés à l'action, et
il y aura également un max d'espace pour mettre en place des ateliers,
apprendre à se connaître et créer des liens. | <p><em><em>[<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85763">D</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85790">EN</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85791">FR</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85795">CS</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85795#cat">CAT</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85796">IT</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85763#gr">GR</a>] [<a href="https://linksunten.indymedia.org/node/85763#pl">PL</a>] </em></em>Reclaim The Fields et AusgeC02hlt t'invitent à
un camp d'action dans le Rheinland, près de Cologne (Allemagne), du 23
août au 6 septembre 2013. Au cours de ces journées d'action collective
nous nous opposerons aux mines à ciel ouvert du Rheinland. Un programme
combinant ateliers théoriques et pratiques, discussions, et bien
d'autres choses, aura lieu en parallèle.Nous voulons faciliter l'échange
de savoir subversif et l'action, en nous appuyant sur les luttes dans
le Rheinland. Nous proposons 14 jours de mise en réseau, d'apprentissage
collectif et de discussion, mais aussi d'activités visant à l'échange
de savoirs et de compétences pratiques, ainsi qu'à participer à la
résistance dans le Rheinland.Trois jours seront réservés à l'action, et
il y aura également un max d'espace pour mettre en place des ateliers,
apprendre à se connaître et créer des liens.<!--break--></p><p> </p><p>Le Camp est un processus
participatif qui implique <strong>ta contribution ! </strong>Nous
comptons sur tes idées, connaissances, savoir-faire et envies pour créer
un programme ensemble.Alors si tu te sens artiste, activiste, si tu es
paysan.ne, jardinier.e en ville, que tu vis sur une ferme collective ou
encore que tu milites au sein d'un groupe, d'une association ou d'une
campagne politique ; si tu veux partager tes expériences, transmettre et
élargir l'étendue de ton savoir, tu seras bienvenu.e pour le faire au
travers d'ateliers, de discussions, de travaux pratiques, ou de la
manière qui te conviendras le mieux.Nous espérons voir apparaître des
idées originales sur des sujets tels que les formes de vie collectives
et solidaires, le travail au-delà du capitalisme, les structures
d'exploitation, ou tout autre thème qui participe au renforcement de
notre organisation de résitance quotidienne dans ses multiples aspects.</p><p> </p>
<p><strong>Contacte-nous sur program(at)reclaimthefields.org</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p><strong>Quelques thèmes qui peuvent t'inspirer pour proposer un atelier :</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Souveraineté Alimentaire // la politique de droite dans le mouvement
écologique // Droits des animaux/Libération animale // Autonomie -
Autosuffisance // Autogestion // accès à la terre // liens entre luttes
rurales et urbaines // ressources rurales pour les villes - CSA
(Community Supported Agriculture, Agriculture non commerciale) //
permaculture // propriété privée - prairies communales // L'Histoire de
l'Agriculture et le Capitalisme (Révolution Verte) // libérer la terre à
travers l'achat (différentes façons d'accéder à la terre : occupation,
achat, etc.) // comment organiser des résistances ou comment
résister/partager et apprendre plusieurs manières de résistance ? //
énergie // botanique/savoir-faire autour des plantes et fleurs</p><p> </p>
<p><strong>Ausgeco2hlt c'est quoi?</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Notre campagne se définit comme une plateforme de mise en réseau,
d'auto-éducation et de prise d'action collective, réunissant groupes et
individu.e.s d'horizons variés. Notre but est d'organiser un large
mouvement de contestation contre RWE [1] et pour la fermeture immédiate
des mines de charbon à ciel ouvert sur les terres du Rheinland.Nous
considérons que la lutte contre le charbon brun [2] fait partie
intégrante du mouvement contre l'énergie basée sur le charbon,
l'exploitation du gaz de schiste, le stockage du dioxyde de carbone,
etc. et est solidaire des luttes contre les énergies du capitalisme
fossile-nucléaire.Nous avons la conviction qu'une vraie transformation
énergétique passe par la remise en question des structures de pouvoir et
de monopole, et le changement radical des règles du jeu de l'économie,
basées sur la libre concurence, la croyance en une croissance illimitée
et la consommation vorace des ressources.Par conséquent nous soutenons
les initiatives d'auto-détermination du mode de vie, alternatives à la
consommation excessive. Nous exigeons par ailleurs la collectivisation
des entreprises liées à l'énergie et un approvisionnement en énergies
renouvelables décentralisé.</p><p> </p>
<p><strong>Et Reclaim The Fields?</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Reclaim The Fields est une constellation à échelle européenne de
paysan.ne.s, de fermiers sans terre ou en devenir, ainsi que de
personnes qui reprennent le contrôle de la production alimentaire.Nous
soutenons et encourageons des personnes qui veulent repartir vivre à la
campagne et vivre sur leurs terres. Nous promouvons la souveraineté
alimentaire (telle que définie dans les déclarations de Nyéléni) et
l'agriculture paysanne, ainsi que les modes de vie alternatifs.Nous
sommes déterminé.e.s à créer des alternatives au capitalisme grâce à une
production et des initiatives coopératives, collectives, autonomes,
orientées vers les besoins fondamentaux, et à petite échelle. Nous
mettons la théorie en pratique et relions l'action concrète locale avec
les luttes politiques globales.</p><p> </p>
<p><strong>Semences</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Le groupe de travail "Reclaim the seeds" t'invite à venir avec tes
semences auto-produites et de la documentation que tu aimerais partager.
Par la pratique du troc de semences, nous voulons créer une réflexion
collective autour des semences.</p><p> </p>
<p><strong>Bienvenue aux enfants!</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Le Camp se veut un espace accueillant pour les enfants qui leur
permettra, ainsi qu'aux personnes affinitaires qui les accompagnent,
d'être inclu.e.s dans les actions, le programme et toutes les activités
du camp. Car nous sommes conscient.e.s que les actions et camps
politiques constituent souvent un obstacle excluant les parents et les
personnes affinitaires qui accompagnent les enfants. C'est par la prise
en compte des besoins réels des enfants et des personnes qui les
accompagnent que nous voulons créer un espace où chaque personne se
sente bienvenu.e. N'hésite donc pas à venir au camp et à y participer!
Ça nous aiderait beaucoup si tu pouvais nous prévenir à l'avance pour
qu'on parle de comment organiser tout ça.</p><p> </p>
<p><strong>Pas de place pour le racisme ou le sexisme - Ni sur le Camp ni ailleurs</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Le Camp s'oppose sans mélange au sexisme et au racisme ainsi qu'à
toute autre forme de domination basée sur des catégories sociales
hiérarchisées. Le camp se positionne fermement contre tout acte sexiste
ou raciste.</p><p> </p>
<p><strong>Coût du camp</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Même si on essaye d'arranger un camp aussi peu coûteux que possible,
on est dépendant de ta contribution solidaire pour le rendre possible.
N'hésite pas à nous contacter si tu tiens à venir mais que le coût du
voyage est trop élevé pour toi. Nous essayons de faire en sorte que tout
le monde puisse venir et partager collectivement les coûts de
transport, mais on ne peux rien garantir.</p><p> </p>
<p><strong>Visa</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Si tu as besoin d'un visa pour venir au camp et que tu veux de l'aide
pour l'obtenir, contacte-nous sur camp2013 (at) reclaimthefields.org</p><p> </p>
<p><strong>Information et contact</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Plus d'infos à jour sur le programme, comment arriver au camp, sur la nourriture, le camping, etc. disponibles sur http://www.reclaimthefields.org/camp-2013</p><p> </p><p>Tu
peux également nous poser des questions à l'adresse suivante : camp2013
(at) reclaimthefields.org</p><p> </p><p>Pour ateliers:
program[at]reclaimthefields.org</p><p> </p><p>Pour plus d'informations sur RTF et
Ausgeco2hlt, rends-toi sur reclaimthefields.org and ausgeco2hlt.de</p><p> </p>
<p><strong>Pour t'inscrire au camp : reclaimthefields.org/registration</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>Plus on aura de personnes incrites pour le camp, plus ça sera facile
pour nous de le préparer!</p><p> </p><p>N'hésite pas à faire tourner cet appel à des
personnes ou des groupes que tu connais, et viens au camp!<strong> </strong></p><p> </p><p><strong>La Résistance est Fertile!</strong><strong>L'équipe d'organisation du camp</strong></p><p><strong><br></strong></p>
<p>[1][2] Le <em>charbon brun</em> a une plus faible valeur énergétique
que les houilles et les anthracites et sert à la production d'énergie
électrique dans des centrales thermiques à charbon.</p> | __[[D](https://linksunten.indymedia.org/node/85763)]
[[EN](https://linksunten.indymedia.org/node/85790)]
[[FR](https://linksunten.indymedia.org/node/85791)]
[[CS](https://linksunten.indymedia.org/node/85795)]
[[CAT](https://linksunten.indymedia.org/node/85795#cat)]
[[IT](https://linksunten.indymedia.org/node/85796)]
[[GR](https://linksunten.indymedia.org/node/85763#gr)]
[[PL](https://linksunten.indymedia.org/node/85763#pl)] __Reclaim The Fields et
AusgeC02hlt t'invitent à un camp d'action dans le Rheinland, près de Cologne
(Allemagne), du 23 août au 6 septembre 2013. Au cours de ces journées d'action
collective nous nous opposerons aux mines à ciel ouvert du Rheinland. Un
programme combinant ateliers théoriques et pratiques, discussions, et bien
d'autres choses, aura lieu en parallèle.Nous voulons faciliter l'échange de
savoir subversif et l'action, en nous appuyant sur les luttes dans le
Rheinland. Nous proposons 14 jours de mise en réseau, d'apprentissage
collectif et de discussion, mais aussi d'activités visant à l'échange de
savoirs et de compétences pratiques, ainsi qu'à participer à la résistance
dans le Rheinland.Trois jours seront réservés à l'action, et il y aura
également un max d'espace pour mettre en place des ateliers, apprendre à se
connaître et créer des liens.
Le Camp est un processus participatif qui implique **ta contribution !** Nous
comptons sur tes idées, connaissances, savoir-faire et envies pour créer un
programme ensemble.Alors si tu te sens artiste, activiste, si tu es paysan.ne,
jardinier.e en ville, que tu vis sur une ferme collective ou encore que tu
milites au sein d'un groupe, d'une association ou d'une campagne politique ;
si tu veux partager tes expériences, transmettre et élargir l'étendue de ton
savoir, tu seras bienvenu.e pour le faire au travers d'ateliers, de
discussions, de travaux pratiques, ou de la manière qui te conviendras le
mieux.Nous espérons voir apparaître des idées originales sur des sujets tels
que les formes de vie collectives et solidaires, le travail au-delà du
capitalisme, les structures d'exploitation, ou tout autre thème qui participe
au renforcement de notre organisation de résitance quotidienne dans ses
multiples aspects.
**Contacte-nous sur program(at)reclaimthefields.org**
**
**
**Quelques thèmes qui peuvent t'inspirer pour proposer un atelier :**
**
**
Souveraineté Alimentaire // la politique de droite dans le mouvement
écologique // Droits des animaux/Libération animale // Autonomie -
Autosuffisance // Autogestion // accès à la terre // liens entre luttes
rurales et urbaines // ressources rurales pour les villes - CSA (Community
Supported Agriculture, Agriculture non commerciale) // permaculture //
propriété privée - prairies communales // L'Histoire de l'Agriculture et le
Capitalisme (Révolution Verte) // libérer la terre à travers l'achat
(différentes façons d'accéder à la terre : occupation, achat, etc.) // comment
organiser des résistances ou comment résister/partager et apprendre plusieurs
manières de résistance ? // énergie // botanique/savoir-faire autour des
plantes et fleurs
**Ausgeco2hlt c'est quoi?**
**
**
Notre campagne se définit comme une plateforme de mise en réseau, d'auto-
éducation et de prise d'action collective, réunissant groupes et individu.e.s
d'horizons variés. Notre but est d'organiser un large mouvement de
contestation contre RWE [1] et pour la fermeture immédiate des mines de
charbon à ciel ouvert sur les terres du Rheinland.Nous considérons que la
lutte contre le charbon brun [2] fait partie intégrante du mouvement contre
l'énergie basée sur le charbon, l'exploitation du gaz de schiste, le stockage
du dioxyde de carbone, etc. et est solidaire des luttes contre les énergies du
capitalisme fossile-nucléaire.Nous avons la conviction qu'une vraie
transformation énergétique passe par la remise en question des structures de
pouvoir et de monopole, et le changement radical des règles du jeu de
l'économie, basées sur la libre concurence, la croyance en une croissance
illimitée et la consommation vorace des ressources.Par conséquent nous
soutenons les initiatives d'auto-détermination du mode de vie, alternatives à
la consommation excessive. Nous exigeons par ailleurs la collectivisation des
entreprises liées à l'énergie et un approvisionnement en énergies
renouvelables décentralisé.
**Et Reclaim The Fields?**
**
**
Reclaim The Fields est une constellation à échelle européenne de paysan.ne.s,
de fermiers sans terre ou en devenir, ainsi que de personnes qui reprennent le
contrôle de la production alimentaire.Nous soutenons et encourageons des
personnes qui veulent repartir vivre à la campagne et vivre sur leurs terres.
Nous promouvons la souveraineté alimentaire (telle que définie dans les
déclarations de Nyéléni) et l'agriculture paysanne, ainsi que les modes de vie
alternatifs.Nous sommes déterminé.e.s à créer des alternatives au capitalisme
grâce à une production et des initiatives coopératives, collectives,
autonomes, orientées vers les besoins fondamentaux, et à petite échelle. Nous
mettons la théorie en pratique et relions l'action concrète locale avec les
luttes politiques globales.
**Semences**
**
**
Le groupe de travail "Reclaim the seeds" t'invite à venir avec tes semences
auto-produites et de la documentation que tu aimerais partager. Par la
pratique du troc de semences, nous voulons créer une réflexion collective
autour des semences.
**Bienvenue aux enfants!**
**
**
Le Camp se veut un espace accueillant pour les enfants qui leur permettra,
ainsi qu'aux personnes affinitaires qui les accompagnent, d'être inclu.e.s
dans les actions, le programme et toutes les activités du camp. Car nous
sommes conscient.e.s que les actions et camps politiques constituent souvent
un obstacle excluant les parents et les personnes affinitaires qui
accompagnent les enfants. C'est par la prise en compte des besoins réels des
enfants et des personnes qui les accompagnent que nous voulons créer un
espace où chaque personne se sente bienvenu.e. N'hésite donc pas à venir au
camp et à y participer! Ça nous aiderait beaucoup si tu pouvais nous prévenir
à l'avance pour qu'on parle de comment organiser tout ça.
**Pas de place pour le racisme ou le sexisme - Ni sur le Camp ni ailleurs**
**
**
Le Camp s'oppose sans mélange au sexisme et au racisme ainsi qu'à toute autre
forme de domination basée sur des catégories sociales hiérarchisées. Le camp
se positionne fermement contre tout acte sexiste ou raciste.
**Coût du camp**
**
**
Même si on essaye d'arranger un camp aussi peu coûteux que possible, on est
dépendant de ta contribution solidaire pour le rendre possible. N'hésite pas à
nous contacter si tu tiens à venir mais que le coût du voyage est trop élevé
pour toi. Nous essayons de faire en sorte que tout le monde puisse venir et
partager collectivement les coûts de transport, mais on ne peux rien garantir.
**Visa**
**
**
Si tu as besoin d'un visa pour venir au camp et que tu veux de l'aide pour
l'obtenir, contacte-nous sur camp2013 (at) reclaimthefields.org
**Information et contact**
**
**
Plus d'infos à jour sur le programme, comment arriver au camp, sur la
nourriture, le camping, etc. disponibles sur
http://www.reclaimthefields.org/camp-2013
Tu peux également nous poser des questions à l'adresse suivante : camp2013
(at) reclaimthefields.org
Pour ateliers: program[at]reclaimthefields.org
Pour plus d'informations sur RTF et Ausgeco2hlt, rends-toi sur
reclaimthefields.org and ausgeco2hlt.de
**Pour t'inscrire au camp : reclaimthefields.org/registration**
**
**
Plus on aura de personnes incrites pour le camp, plus ça sera facile pour nous
de le préparer!
N'hésite pas à faire tourner cet appel à des personnes ou des groupes que tu
connais, et viens au camp! ** **
**La Résistance est Fertile!** **L'équipe d'organisation du camp**
**
**
[1][2] Le _charbon brun_ a une plus faible valeur énergétique que les houilles
et les anthracites et sert à la production d'énergie électrique dans des
centrales thermiques à charbon. |
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139,172 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,427,771,253 | Bis zu 20 Polizisten wollten in Ku-Klux-Klan | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Baden-Württemberg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Ein Stuttgarter Polizistenehepaar interessierte sich 2001 für den
rassistischen Geheimbund und traf sich mit dessen Gründer. Der gibt an,
dass weit aus mehr Polizisten an einer Mitgliedschaft im Ku-Klux-Klan
interessiert waren.</p><p> | <p>Ein Stuttgarter Polizistenehepaar interessierte sich 2001 für den
rassistischen Geheimbund und traf sich mit dessen Gründer. Der gibt an,
dass weit aus mehr Polizisten an einer Mitgliedschaft im Ku-Klux-Klan
interessiert waren.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Stuttgart - Zwei damals in der Stuttgarter Innenstadt eingesetzte
Polizisten standen im Frühsommer 2001 nach Informationen der Stuttgarter
Nachrichten unmittelbar davor, Mitglieder des rechtsextremen
Ku-Klux-Klans (KKK) zu werden. Zudem ist eine Polizeianwärterin im
selben Herbst als Mitglied in den rassistischen Geheimbund aufgenommen
worden.</p><p> </p>
<p>Bei den beiden Stuttgarter Polizisten handelte es sich um ein
Ehepaar, das offenbar im direkten Kontakt zum KKK-Gründer und V-Mann des
baden-württembergischen Landesamtes für <a href="http://www.stuttgarter-nachrichten.de/thema/Verfassungsschutz" title="Verfassungsschutz">Verfassungsschutz</a>,
Achim Schmid, stand. Bei dem Treffen der beiden Ordnungshüter mit
Schmid in dessen Wohnung ging es ganz konkret um die künftige
Mitgliedschaft bei den Kreuze verbrennenden Rassisten. So sei den
Polizisten ein Aufnahmeantrag übergeben worden, über den das Duo noch
nachdenken wollte.</p><p> </p>
<p>Für Clan-Chef Schmid jedoch eine unwichtige Formalie: „Wir haben
keine Mitgliedsausweise ausgestellt“, sagte er. Persönlich habe er fünf
bis sechs Polizisten gekannt, zwischen zehn und 20 hätten sich um die
Aufnahme in die Organisation bemüht. Er habe darüber nachgedacht, so
Schmid süffisant, „einen Polizeibeauftragten für den Klan zu benennen“.</p><p> </p><p> </p><p>Die meisten Treffen zwischen Schmid und am KKK interessierten
Polizisten fädelte Steffen B. ein. Dessen Bruder, ein heutiger
Kriminalbeamter, untersuchte das ausgebrannte Wrack des Autos, in dem
sich der Neonazi-Aussteiger Florian H. im Herbst 2013 das Leben genommen
haben soll.</p><p> </p>
<p>Zwei Südwest-Polizisten wurden bereits als Mitglieder des KKK
identifiziert. Zu ihnen gehört jener Beamte, der an dem Tag als
Gruppenführer Michèle Kiesewetters in Heilbronn eingeteilt war, als die
Polizeimeisterin im April 2007 in Heilbronn ermordet wurde.
Staatsanwälte legen die Bluttat dem mutmaßlich rechtsterroristischen
Nationalsozialistischen Untergrund (<a href="http://www.stuttgarter-nachrichten.de/thema/NSU" title="NSU">NSU</a>) zur Last.</p> | Ein Stuttgarter Polizistenehepaar interessierte sich 2001 für den
rassistischen Geheimbund und traf sich mit dessen Gründer. Der gibt an, dass
weit aus mehr Polizisten an einer Mitgliedschaft im Ku-Klux-Klan interessiert
waren.
Stuttgart - Zwei damals in der Stuttgarter Innenstadt eingesetzte Polizisten
standen im Frühsommer 2001 nach Informationen der Stuttgarter Nachrichten
unmittelbar davor, Mitglieder des rechtsextremen Ku-Klux-Klans (KKK) zu
werden. Zudem ist eine Polizeianwärterin im selben Herbst als Mitglied in den
rassistischen Geheimbund aufgenommen worden.
Bei den beiden Stuttgarter Polizisten handelte es sich um ein Ehepaar, das
offenbar im direkten Kontakt zum KKK-Gründer und V-Mann des baden-
württembergischen Landesamtes für [Verfassungsschutz](http://www.stuttgarter-
nachrichten.de/thema/Verfassungsschutz "Verfassungsschutz"), Achim Schmid,
stand. Bei dem Treffen der beiden Ordnungshüter mit Schmid in dessen Wohnung
ging es ganz konkret um die künftige Mitgliedschaft bei den Kreuze
verbrennenden Rassisten. So sei den Polizisten ein Aufnahmeantrag übergeben
worden, über den das Duo noch nachdenken wollte.
Für Clan-Chef Schmid jedoch eine unwichtige Formalie: „Wir haben keine
Mitgliedsausweise ausgestellt“, sagte er. Persönlich habe er fünf bis sechs
Polizisten gekannt, zwischen zehn und 20 hätten sich um die Aufnahme in die
Organisation bemüht. Er habe darüber nachgedacht, so Schmid süffisant, „einen
Polizeibeauftragten für den Klan zu benennen“.
Die meisten Treffen zwischen Schmid und am KKK interessierten Polizisten
fädelte Steffen B. ein. Dessen Bruder, ein heutiger Kriminalbeamter,
untersuchte das ausgebrannte Wrack des Autos, in dem sich der Neonazi-
Aussteiger Florian H. im Herbst 2013 das Leben genommen haben soll.
Zwei Südwest-Polizisten wurden bereits als Mitglieder des KKK identifiziert.
Zu ihnen gehört jener Beamte, der an dem Tag als Gruppenführer Michèle
Kiesewetters in Heilbronn eingeteilt war, als die Polizeimeisterin im April
2007 in Heilbronn ermordet wurde. Staatsanwälte legen die Bluttat dem
mutmaßlich rechtsterroristischen Nationalsozialistischen Untergrund
([NSU](http://www.stuttgarter-nachrichten.de/thema/NSU "NSU")) zur Last. |
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218,384 | story | de | 0 | 0 | c&p | 1,500,251,690 | Hamburg räumt auf! | [
218527
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Repression"
] | [
"Hamburg"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [
"G20 Hamburg 2017"
] | <p><span style="font-size: 1em;">Wir alle haben noch die schrecklichen Bilder aus Hamburg vom Wochenende in Erinnerung, die durch die internationalen Medien gingen. Wilde Horden ergossen sich marodierend durch Hamburgs Straßen und verwüsteten ganze Stadtteile. Wie man derweil aus der Presse weiß, hatten die meisten der Vandalen keine politischen Motive, sondern waren einfach nur sturzbetrunkene, event-orientierte Partytouristen.</span></p><p> | <p><span style="font-size: 1em;">Wir alle haben noch die schrecklichen Bilder aus Hamburg vom Wochenende in Erinnerung, die durch die internationalen Medien gingen. Wilde Horden ergossen sich marodierend durch Hamburgs Straßen und verwüsteten ganze Stadtteile. Wie man derweil aus der Presse weiß, hatten die meisten der Vandalen keine politischen Motive, sondern waren einfach nur sturzbetrunkene, event-orientierte Partytouristen.</span></p><p><!--break--></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Doch zum Glück gibt es Hamburger/innen, die ihre Stadt lieben und hinterher wieder für Ordnung sorgen wollten, um Hamburg wieder zu dem zu machen, was es eigentlich ist: eine saubere, strahlende Metropole, die sich im Glanz internationaler Events so sonnen kann, wie sie es verdient. Und so folgten auch wir, wie viele andere, diesem Aufruf, um die Stadt nach den schlimmen Exzessen vom Samstag wieder sauber zu machen:
</span></p><p><span style="font-size: 1em;"><br></span></p><blockquote><p><span style="font-size: 1em;">
!Fight Ordnung with Ordnung!
Der Schwarze Block räumt auf
mit vorherrschenden Ressentiments und dem Chaos des Schlagermoves. Am Samstag erwartet Hamburg wieder Schlagertrupps und alkoholisierte Horden die Dummheit und Ignorangst verbreitend durch die Straßen ziehen. Nach einer Nacht und einem Tag mackriger Feierei, sinnlosem Rumgegröhle, unkontrolliertem Alkohol- und Kackmusikkonsum und sexualisierten Übergriffen werden Teile der Stadt einem Schlachtfeld gleichen. Trümmer und Scherben prägen für gewöhnlich nach einer solchen Schreckensnacht das Straßenbild.
Doch wir, die netten Linksextremen von nebenan werden das mit Herz und Besen in Ordnung bringen. Der schwarze Block betont ausdrücklich, dass dies eine polische Aktion sein. Also zieht euch schwarz an und bringt Handbesen, Kehrblech und Müllsäcke mit. Join the Wischmob!
Treffpunkt ist Sonntag um 12 Uhr an der U-Bahnstation St Pauli
Keiner stoppt den linken Spass!
</span></p></blockquote><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Erstmalig in unserem Leben schlossen wir uns, bewaffnet mit Putzhandschuhen und großen Müllsäcken, also einer Aktion des Schwarzen Blocks an.
</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Doch zunächst mussten ein paar Formalitäten mit der Polizei geklärt werden. Eine Handvoll – wir waren ca. 30 – schwarz gekleideter Menschen benötigt selbstverständlich die Aufmerksamkeit der Staatsgewalt, die sich zunächst in Gestalt zweier Polizisten manifestierte. Die Veranstaltung war zwar angemeldet, doch es gab ein Problem:</span></p><p><span style="font-size: 1em;"><br></span></p><blockquote><p><span style="font-size: 1em;">
„Einige von Ihnen sind vermummt“.
</span></p></blockquote><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Ja klar, das war ja der Sinn der Sache: Zu zeigen, dass der vorgeblich so böse, vermummte Schwarze Block so lieb ist, das geplagte Viertel von den Resten des Schlagermoves zu befreien. Doch Vermummungsverbot ist Vermummungsverbot, da ließen die Beamten nicht mit sich reden.</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">
Gemeinsam loszugehen, um sich putzend die Reeperbahn entlangzubewegen, war für uns als Versammlung unter diesen Umständen also illegal.
</span></p><p><span style="font-size: 1em;">Während wir schon mal anfingen, das Plätzchen vor unserem Treffpunkt, der U-Bahn-Station St. Pauli, gewissenhaft zu reinigen, verhandelte der Veranstalter mit der Polizei – die sich wie aus dem Nichts auch unmerklich vermehrte. Sah man einmal weg und wieder hin, standen statt zwei auf einmal schon vier Streifenpolizisten da, schloss man ein weiteres Mal die Augen und öffnete sie wieder, standen plötzlich auf der anderen Straßenseite schon ein Dutzend Bereitschaftspolizisten in Kampfmontur – allerdings noch mit den Helmen unter den Armen und deshalb noch nicht ganz so martialisch aussehend wie eine Woche vorher beim G20-Gipfel. Und ohne Hubschrauber.
</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Die Situation wurde nach gefühlt stundenlangen Verhandlungen schließlich so gelöst, dass die Veranstaltung aufgelöst wurde und uns gestattet wurde, uns „in Kleingruppen verstreut“ fortzubewegen. Voller Tatendrang taten wir genau das und konnten endlich loslegen, die Reeperbahn von den Verwüstungen des Bunten Blocks zu befreien. Und so zog unser schwarzer Putzblock los und begann mit der Arbeit.
</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Begleitet von einer stetig wachsenden Anzahl Streifenwagen, die den rechten Fahrstreifen der Reeperbahn blockierend im Schritttempo neben uns herfuhren, sowie unter dem Applaus und den neugierigen Blicken und Fragen der Passanten, bewegten wir uns Müll sammelnd, kehrend, polierend und fegend langsam die Reeperbahn entlang. Auch auf dem Bürgersteig stieg die Zahl der Polizisten, und so musste es auf manche Passanten wirken, als passe die Polizei darauf auf, dass der Schwarze Block auch ordentlich saubermache. Ein Missverständnis, welches wir gerne vermieden hätten.
</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">
Gewissenhaft wurde mit Pfefferspray-Entferner, Kinderbesen und Zahnbürste jede noch so kleine Fuge gereinigt. Der Müll bestand aus den typischen Schlagermove-Überbleibseln: Plastikbechern, Limetten und anderen Cocktailresten, albernen Brillen und vor allem vielen vielen zerbrochenen Glasflaschen. Und wie um dem Klischee „Schwarzer Block = Radau“ Genüge zu tun, hatte einer der Teilnehmer einen Laubbläser mitgebracht und machte damit mächtig Lärm.
</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Doch so ganz schien es uns nicht zu gelingen, uns weit genug zu zerstreuen und damit den Veranstaltungscharacker unserer Reinigungsmühen vollständig zunichte zu machen. </span><span style="font-size: 1em;">Und so schritt die Staatsmacht, die derweil auf beachtliche 14 Streifen- und vier Mannschaftswagen samt Inhalt angewachsen war, ungefähr auf Höhe des FC St. Pauli-Fanshops schließlich doch noch ein. Zunächst wurde der weitere Weg geradeaus durch eine Handvoll Bereitschaftspolizisten, diesmal mit Helm und in voller Montur, abgeriegelt. Gleichzeitig näherte sich von hinten ein beachtlicher Trupp weiterer Gewaltmonopolisten. Wir beide drückten uns ein wenig in der Gegend herum, versuchten keine Aufmerksamkeit zu erregen und hoben hier und da ein Konfettischnipsel auf.
</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Am Ende wurde uns verkündet, was wir schon ganz am Anfang gehört hatten: Wir seien eine Versammlung und hätten uns jetzt sofort, in Kleingruppen und in unterschiedliche Richtungen, zu zerstreuen. Dieses Mal alledings unter einer weiteren strengen Auflage: Absolutem Putzverbot.
</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">
Da wir angesichts der inzwischen gewaltigen Übermacht der Polizei – ungefähr 100 Bereitschaftspolizisten auf ca. 30 putzende Linke – vor unserem geistigen Auge schon die Wasserwerfer um die nächste Straßenecke biegen sahen, gaben wir auf und folgten der Anordnung ohne Widerstand und, ja, auch ein kleines bisschen stolz auf die Aufmerksamkeit, die unserer kleine Aktion beim Staat erregte.
</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">Und auch etwas unzufrieden, weil wir unsere Mission ja nun nicht zuende bringen konnten.</span></p><p> </p><p><span style="font-size: 1em;">von hier geklaut:</span></p><p><span style="font-size: 1em;">https://stefmarian.wordpress.com/2017/07/16/hambug-raeumt-auf/</span></p> | Wir alle haben noch die schrecklichen Bilder aus Hamburg vom Wochenende in
Erinnerung, die durch die internationalen Medien gingen. Wilde Horden ergossen
sich marodierend durch Hamburgs Straßen und verwüsteten ganze Stadtteile. Wie
man derweil aus der Presse weiß, hatten die meisten der Vandalen keine
politischen Motive, sondern waren einfach nur sturzbetrunkene, event-
orientierte Partytouristen.
Doch zum Glück gibt es Hamburger/innen, die ihre Stadt lieben und hinterher
wieder für Ordnung sorgen wollten, um Hamburg wieder zu dem zu machen, was es
eigentlich ist: eine saubere, strahlende Metropole, die sich im Glanz
internationaler Events so sonnen kann, wie sie es verdient. Und so folgten
auch wir, wie viele andere, diesem Aufruf, um die Stadt nach den schlimmen
Exzessen vom Samstag wieder sauber zu machen:
> !Fight Ordnung with Ordnung! Der Schwarze Block räumt auf mit
> vorherrschenden Ressentiments und dem Chaos des Schlagermoves. Am Samstag
> erwartet Hamburg wieder Schlagertrupps und alkoholisierte Horden die
> Dummheit und Ignorangst verbreitend durch die Straßen ziehen. Nach einer
> Nacht und einem Tag mackriger Feierei, sinnlosem Rumgegröhle,
> unkontrolliertem Alkohol- und Kackmusikkonsum und sexualisierten Übergriffen
> werden Teile der Stadt einem Schlachtfeld gleichen. Trümmer und Scherben
> prägen für gewöhnlich nach einer solchen Schreckensnacht das Straßenbild.
> Doch wir, die netten Linksextremen von nebenan werden das mit Herz und Besen
> in Ordnung bringen. Der schwarze Block betont ausdrücklich, dass dies eine
> polische Aktion sein. Also zieht euch schwarz an und bringt Handbesen,
> Kehrblech und Müllsäcke mit. Join the Wischmob! Treffpunkt ist Sonntag um 12
> Uhr an der U-Bahnstation St Pauli Keiner stoppt den linken Spass!
Erstmalig in unserem Leben schlossen wir uns, bewaffnet mit Putzhandschuhen
und großen Müllsäcken, also einer Aktion des Schwarzen Blocks an.
Doch zunächst mussten ein paar Formalitäten mit der Polizei geklärt werden.
Eine Handvoll – wir waren ca. 30 – schwarz gekleideter Menschen benötigt
selbstverständlich die Aufmerksamkeit der Staatsgewalt, die sich zunächst in
Gestalt zweier Polizisten manifestierte. Die Veranstaltung war zwar
angemeldet, doch es gab ein Problem:
> „Einige von Ihnen sind vermummt“.
Ja klar, das war ja der Sinn der Sache: Zu zeigen, dass der vorgeblich so
böse, vermummte Schwarze Block so lieb ist, das geplagte Viertel von den
Resten des Schlagermoves zu befreien. Doch Vermummungsverbot ist
Vermummungsverbot, da ließen die Beamten nicht mit sich reden.
Gemeinsam loszugehen, um sich putzend die Reeperbahn entlangzubewegen, war für
uns als Versammlung unter diesen Umständen also illegal.
Während wir schon mal anfingen, das Plätzchen vor unserem Treffpunkt, der
U-Bahn-Station St. Pauli, gewissenhaft zu reinigen, verhandelte der
Veranstalter mit der Polizei – die sich wie aus dem Nichts auch unmerklich
vermehrte. Sah man einmal weg und wieder hin, standen statt zwei auf einmal
schon vier Streifenpolizisten da, schloss man ein weiteres Mal die Augen und
öffnete sie wieder, standen plötzlich auf der anderen Straßenseite schon ein
Dutzend Bereitschaftspolizisten in Kampfmontur – allerdings noch mit den
Helmen unter den Armen und deshalb noch nicht ganz so martialisch aussehend
wie eine Woche vorher beim G20-Gipfel. Und ohne Hubschrauber.
Die Situation wurde nach gefühlt stundenlangen Verhandlungen schließlich so
gelöst, dass die Veranstaltung aufgelöst wurde und uns gestattet wurde, uns
„in Kleingruppen verstreut“ fortzubewegen. Voller Tatendrang taten wir genau
das und konnten endlich loslegen, die Reeperbahn von den Verwüstungen des
Bunten Blocks zu befreien. Und so zog unser schwarzer Putzblock los und begann
mit der Arbeit.
Begleitet von einer stetig wachsenden Anzahl Streifenwagen, die den rechten
Fahrstreifen der Reeperbahn blockierend im Schritttempo neben uns herfuhren,
sowie unter dem Applaus und den neugierigen Blicken und Fragen der Passanten,
bewegten wir uns Müll sammelnd, kehrend, polierend und fegend langsam die
Reeperbahn entlang. Auch auf dem Bürgersteig stieg die Zahl der Polizisten,
und so musste es auf manche Passanten wirken, als passe die Polizei darauf
auf, dass der Schwarze Block auch ordentlich saubermache. Ein Missverständnis,
welches wir gerne vermieden hätten.
Gewissenhaft wurde mit Pfefferspray-Entferner, Kinderbesen und Zahnbürste jede
noch so kleine Fuge gereinigt. Der Müll bestand aus den typischen
Schlagermove-Überbleibseln: Plastikbechern, Limetten und anderen
Cocktailresten, albernen Brillen und vor allem vielen vielen zerbrochenen
Glasflaschen. Und wie um dem Klischee „Schwarzer Block = Radau“ Genüge zu tun,
hatte einer der Teilnehmer einen Laubbläser mitgebracht und machte damit
mächtig Lärm.
Doch so ganz schien es uns nicht zu gelingen, uns weit genug zu zerstreuen und
damit den Veranstaltungscharacker unserer Reinigungsmühen vollständig zunichte
zu machen. Und so schritt die Staatsmacht, die derweil auf beachtliche 14
Streifen- und vier Mannschaftswagen samt Inhalt angewachsen war, ungefähr auf
Höhe des FC St. Pauli-Fanshops schließlich doch noch ein. Zunächst wurde der
weitere Weg geradeaus durch eine Handvoll Bereitschaftspolizisten, diesmal mit
Helm und in voller Montur, abgeriegelt. Gleichzeitig näherte sich von hinten
ein beachtlicher Trupp weiterer Gewaltmonopolisten. Wir beide drückten uns ein
wenig in der Gegend herum, versuchten keine Aufmerksamkeit zu erregen und
hoben hier und da ein Konfettischnipsel auf.
Am Ende wurde uns verkündet, was wir schon ganz am Anfang gehört hatten: Wir
seien eine Versammlung und hätten uns jetzt sofort, in Kleingruppen und in
unterschiedliche Richtungen, zu zerstreuen. Dieses Mal alledings unter einer
weiteren strengen Auflage: Absolutem Putzverbot.
Da wir angesichts der inzwischen gewaltigen Übermacht der Polizei – ungefähr
100 Bereitschaftspolizisten auf ca. 30 putzende Linke – vor unserem geistigen
Auge schon die Wasserwerfer um die nächste Straßenecke biegen sahen, gaben wir
auf und folgten der Anordnung ohne Widerstand und, ja, auch ein kleines
bisschen stolz auf die Aufmerksamkeit, die unserer kleine Aktion beim Staat
erregte.
Und auch etwas unzufrieden, weil wir unsere Mission ja nun nicht zuende
bringen konnten.
von hier geklaut:
https://stefmarian.wordpress.com/2017/07/16/hambug-raeumt-auf/ |
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118,658 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,405,457,004 | So gehen Gauchos | [] | [
"Feuilleton & Kultur"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p><em>Die Siegesfeier am Brandenburger Tor wird zum gigantischen Eigentor. Mit
einer üblen Persiflage auf ihren Finalgegner verspielen die deutschen
Weltmeister das Image der weltoffenen, toleranten Nation.
</em></p><p> | <p><em>Die Siegesfeier am Brandenburger Tor wird zum gigantischen Eigentor. Mit
einer üblen Persiflage auf ihren Finalgegner verspielen die deutschen
Weltmeister das Image der weltoffenen, toleranten Nation.
</em></p><p><!--break--></p><p> </p><p>Die Privatsphäre ist ein zu schützendes Grundrecht. Der Hinweis darauf ist nicht nur am Brandenburger Tor wichtig, in direkter Nachbarschaft zur Botschaft der Vereinigten Staaten. Diese gratulierte, so wie es sich gehört, den heimkehrenden Weltmeistern mit einem Transparent. Selbst reflektierte Zeitgenossen kommentieren Fußballspiele privat in einer Weise, die nicht zitierfähig ist. Will daher wirklich jemand wissen, wie einige junge Männer, die gerade Weltmeister geworden sind, solch ein Erlebnis verarbeiten? <a href="http://www.youtube.com/watch?v=lfhCnYAVz8M">Auf der Siegesfeier am Brandenburger Tor war das zu erleben.</a> Vor mehreren hunderttausend Menschen auf der Fanmeile, über Stunden live übertragen in der ARD und im ZDF.<br><br>Es ist nicht ohne historische Ironie, die Siegesfeier für den „4. Stern“ auf den Trikots der Nationalmannschaft an diesem Ort abzuhalten. In unmittelbarer Nähe zu jenen Denkmälern, wo an Triumphe und Katastrophen der deutschen Geschichte erinnert wird. Über die Nationalmannschaft werden zwar zumeist nur noch Werbebotschaften wie „Fanhansa“ mitgeteilt, aber sie konnte sich heute trotzdem ein Denkmal setzen. Das wird allerdings nicht mehr in Stein gehauen, sondern als Video im Internet verewigt.<br><br>Dort wird jene Darbietung einiger Nationalspieler ihre Spuren hinterlassen, die den Unterschied zwischen Argentiniern, Gauchos genannt, und Deutschen deutlich machen. Die Gauchos gehen gebückt, zwischen Niedergeschlagenheit und Demütigung, während Deutsche aufrecht wie Hermann, der Cherusker, den Pokal gen Himmel strecken. „So sehen Sieger aus“, wird dazu gesungen. „Atemlos“ wäre das richtige Stichwort, um einmal Helene Fischer zu zitieren. Sie durfte sich auf dieser Veranstaltung bei ARD und ZDF als Fan aus der Abteilung Gesangskunst verewigen.<br><br><strong>Ein Spott auf das neue Image</strong><br><br>Immerhin ahnte der ARD-Moderator, Alexander Bommes, was dieser Auftritt für Spuren hinterlassen wird. Man hätte den Spielern das Mikro wohl besser nicht überlassen, so sein spontaner Kommentar. Man kann die Motive der jungen Männern durchaus nachvollziehen. Sie haben ihren Finalgegner nach einem harten Kampf sprichwörtlich niedergerungen. Ihr Spott über den Verlierer ist nachvollziehbar, aber er hätte nicht vor einem Millionenpublikum ausgebreitet werden müssen.<br><br>Diese Bilder, man ahnt es schon, werden nicht nur in Argentinien zum Symbol für den Umgang der Deutschen mit diesem Sieg werden. Die seit Wochen zu hörenden Floskeln vom „neuen Deutschland“, das sich im Spiel dieser Mannschaft verkörpere, werden zum Gespött geraten. Man muss die angebliche „Weltoffenheit“ und „Toleranz“ nur mit den „gehenden Gauchos“ der Nationalspieler kontrastieren.<br><br><strong>Wir-Gefühl und Fußball</strong><br><br>DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat das Problem in einem ARD-Interview kurz vor der Ankunft der Mannschaft am Brandenburger Tor formuliert. Nichts könne mehr zum Wir-Gefühl beitragen als der Fußball. Teammanager Oliver Bierhoff wie Bundestrainer Joachim Löw brachten ihre Verbundenheit mit den Fans zum Ausdruck. Letztere seien auch Weltmeister geworden, nicht nur die Spieler auf dem Platz. Der Fußball erzeugt in einzigartiger Weise Begeisterung bei Millionen Menschen. Er schafft ein Identifikationspotential, wie es ansonsten nicht mehr zu erleben ist. Das war 1954 genauso wie heute. Aber den Fußball als Sinnstiftung in säkularen Gesellschaften sprichwörtlich als Marketingprodukt zu verkaufen, sollte mit diesem „Gang der Gauchos“ der Vergangenheit angehören. Oder will Deutschland wirklich dieses Bild der Demütigung als Ausdruck seiner Geistesverfassung begreifen?<br><br>Den Spielern ist das nicht zum Vorwurf zu machen. Sie saßen seit acht Wochen in einer Art Käseglocke und bekamen erst nach der Rückkehr wieder Kontakt zur Wirklichkeit. Da misslingt schon einmal der ewige Mertesacker-Spagat zwischen dem öffentlichen Menschen, der immer etwas repräsentiert, ob als Botschafter des Landes oder Werbeikone, und der Privatperson. Kaum waren die Spieler aus dem Flugzeug gestiegen, wurden sie schon in der ARD von einem als Nationalspieler verkleideten Reporter interviewt. Die Wand mit den Logos der Sponsoren stand schon dort, neben der Fluglinie und der Automobilmarke, die Weltmeister fährt.<br><br>Jeder wollte ein Stück von dem Kuchen bekommen, der Begeisterung heißt und während der Fahrt durch Berlin zu spüren war. Die Vermarktung des Identifikationspotentials der Fußballhelden ist das Geschäftsmodell des DFB. Dafür wird diese Jubelfeier arrangiert, unter tätiger Mithilfe von ARD und ZDF. Das alles geschieht heute in der Form einer privaten Party, nicht mehr in der steifen Atmosphäre des öffentlichen Empfangs. Selbst der Berliner Oberbürgermeister Klaus Wowereit war im Trikot erschienen, um die Einträge in das Goldene Buch der Stadt vornehmen zu lassen. Immerhin wurde das noch nicht getweetet. Ansonsten stand die Ausgelassenheit im Vordergrund, die auf der Fanmeile einen Bühnenmoderator brauchte, damit die ewig gleichen Bilder vom fahrenden Bus nicht zu eintönig wurden. Er hätte noch Heizdecken an die 400.000 Fans verkaufen sollen.<br><br><strong>Wo alle Grenzen fallen</strong><br><br>ARD und ZDF sehen sich in einer vergleichbaren Rolle wie der im Hintergrund zu hörende Moderator. Sie vermitteln nicht mehr nur die Begeisterung, wie etwa noch beim legendären Kennedy-Besuch 1963, sondern sind selbst zum Programmbestandteil geworden. Der Bühnenmoderator musste daher den Platz räumen als die Weltmeister endlich den 400.000 Fans vorgestellt wurden. An seine Stelle traten Bommes und der Kollege vom ZDF, Sven Voss, der sich als Stimmungskanone versuchte beim Versuch, Miroslav Klose zu feiern. Er gehörte zum Gaucho-Ensemble, aber hatte wie alle anderen schon längst vergessen, worum es hier eigentlich ging.<br><br>So kam dieser Auftritt zustande, der alle Grenzen überschritt. Die zwischen öffentlichem Raum und Privatsphäre wie die zwischen Journalismus und PR. Der hypertrophe Anspruch auf Sinnstiftung, der seit Sonntag die Berichterstattung in den Medien prägt, geriet dabei unter die Räder. Oder will jemand das deutsche Wir-Gefühl in einem Video namens „So gehen Deutsche“ verkörpert sehen?<br><br>Der DFB will in Zukunft vergleichbare Siegesfeiern nur noch nach einem weiteren Titelgewinn ausrichten. Aber es geht ja nur um Fußball. Insofern war es eine gelungene Veranstaltung: Man hatte es schon fast vergessen.</p> | _Die Siegesfeier am Brandenburger Tor wird zum gigantischen Eigentor. Mit
einer üblen Persiflage auf ihren Finalgegner verspielen die deutschen
Weltmeister das Image der weltoffenen, toleranten Nation._
Die Privatsphäre ist ein zu schützendes Grundrecht. Der Hinweis darauf ist
nicht nur am Brandenburger Tor wichtig, in direkter Nachbarschaft zur
Botschaft der Vereinigten Staaten. Diese gratulierte, so wie es sich gehört,
den heimkehrenden Weltmeistern mit einem Transparent. Selbst reflektierte
Zeitgenossen kommentieren Fußballspiele privat in einer Weise, die nicht
zitierfähig ist. Will daher wirklich jemand wissen, wie einige junge Männer,
die gerade Weltmeister geworden sind, solch ein Erlebnis verarbeiten? [Auf der
Siegesfeier am Brandenburger Tor war das zu
erleben.](http://www.youtube.com/watch?v=lfhCnYAVz8M) Vor mehreren
hunderttausend Menschen auf der Fanmeile, über Stunden live übertragen in der
ARD und im ZDF.
Es ist nicht ohne historische Ironie, die Siegesfeier für den „4. Stern“ auf
den Trikots der Nationalmannschaft an diesem Ort abzuhalten. In unmittelbarer
Nähe zu jenen Denkmälern, wo an Triumphe und Katastrophen der deutschen
Geschichte erinnert wird. Über die Nationalmannschaft werden zwar zumeist nur
noch Werbebotschaften wie „Fanhansa“ mitgeteilt, aber sie konnte sich heute
trotzdem ein Denkmal setzen. Das wird allerdings nicht mehr in Stein gehauen,
sondern als Video im Internet verewigt.
Dort wird jene Darbietung einiger Nationalspieler ihre Spuren hinterlassen,
die den Unterschied zwischen Argentiniern, Gauchos genannt, und Deutschen
deutlich machen. Die Gauchos gehen gebückt, zwischen Niedergeschlagenheit und
Demütigung, während Deutsche aufrecht wie Hermann, der Cherusker, den Pokal
gen Himmel strecken. „So sehen Sieger aus“, wird dazu gesungen. „Atemlos“ wäre
das richtige Stichwort, um einmal Helene Fischer zu zitieren. Sie durfte sich
auf dieser Veranstaltung bei ARD und ZDF als Fan aus der Abteilung
Gesangskunst verewigen.
**Ein Spott auf das neue Image**
Immerhin ahnte der ARD-Moderator, Alexander Bommes, was dieser Auftritt für
Spuren hinterlassen wird. Man hätte den Spielern das Mikro wohl besser nicht
überlassen, so sein spontaner Kommentar. Man kann die Motive der jungen
Männern durchaus nachvollziehen. Sie haben ihren Finalgegner nach einem harten
Kampf sprichwörtlich niedergerungen. Ihr Spott über den Verlierer ist
nachvollziehbar, aber er hätte nicht vor einem Millionenpublikum ausgebreitet
werden müssen.
Diese Bilder, man ahnt es schon, werden nicht nur in Argentinien zum Symbol
für den Umgang der Deutschen mit diesem Sieg werden. Die seit Wochen zu
hörenden Floskeln vom „neuen Deutschland“, das sich im Spiel dieser Mannschaft
verkörpere, werden zum Gespött geraten. Man muss die angebliche
„Weltoffenheit“ und „Toleranz“ nur mit den „gehenden Gauchos“ der
Nationalspieler kontrastieren.
**Wir-Gefühl und Fußball**
DFB-Präsident Wolfgang Niersbach hat das Problem in einem ARD-Interview kurz
vor der Ankunft der Mannschaft am Brandenburger Tor formuliert. Nichts könne
mehr zum Wir-Gefühl beitragen als der Fußball. Teammanager Oliver Bierhoff wie
Bundestrainer Joachim Löw brachten ihre Verbundenheit mit den Fans zum
Ausdruck. Letztere seien auch Weltmeister geworden, nicht nur die Spieler auf
dem Platz. Der Fußball erzeugt in einzigartiger Weise Begeisterung bei
Millionen Menschen. Er schafft ein Identifikationspotential, wie es ansonsten
nicht mehr zu erleben ist. Das war 1954 genauso wie heute. Aber den Fußball
als Sinnstiftung in säkularen Gesellschaften sprichwörtlich als
Marketingprodukt zu verkaufen, sollte mit diesem „Gang der Gauchos“ der
Vergangenheit angehören. Oder will Deutschland wirklich dieses Bild der
Demütigung als Ausdruck seiner Geistesverfassung begreifen?
Den Spielern ist das nicht zum Vorwurf zu machen. Sie saßen seit acht Wochen
in einer Art Käseglocke und bekamen erst nach der Rückkehr wieder Kontakt zur
Wirklichkeit. Da misslingt schon einmal der ewige Mertesacker-Spagat zwischen
dem öffentlichen Menschen, der immer etwas repräsentiert, ob als Botschafter
des Landes oder Werbeikone, und der Privatperson. Kaum waren die Spieler aus
dem Flugzeug gestiegen, wurden sie schon in der ARD von einem als
Nationalspieler verkleideten Reporter interviewt. Die Wand mit den Logos der
Sponsoren stand schon dort, neben der Fluglinie und der Automobilmarke, die
Weltmeister fährt.
Jeder wollte ein Stück von dem Kuchen bekommen, der Begeisterung heißt und
während der Fahrt durch Berlin zu spüren war. Die Vermarktung des
Identifikationspotentials der Fußballhelden ist das Geschäftsmodell des DFB.
Dafür wird diese Jubelfeier arrangiert, unter tätiger Mithilfe von ARD und
ZDF. Das alles geschieht heute in der Form einer privaten Party, nicht mehr
in der steifen Atmosphäre des öffentlichen Empfangs. Selbst der Berliner
Oberbürgermeister Klaus Wowereit war im Trikot erschienen, um die Einträge in
das Goldene Buch der Stadt vornehmen zu lassen. Immerhin wurde das noch nicht
getweetet. Ansonsten stand die Ausgelassenheit im Vordergrund, die auf der
Fanmeile einen Bühnenmoderator brauchte, damit die ewig gleichen Bilder vom
fahrenden Bus nicht zu eintönig wurden. Er hätte noch Heizdecken an die
400.000 Fans verkaufen sollen.
**Wo alle Grenzen fallen**
ARD und ZDF sehen sich in einer vergleichbaren Rolle wie der im Hintergrund zu
hörende Moderator. Sie vermitteln nicht mehr nur die Begeisterung, wie etwa
noch beim legendären Kennedy-Besuch 1963, sondern sind selbst zum
Programmbestandteil geworden. Der Bühnenmoderator musste daher den Platz
räumen als die Weltmeister endlich den 400.000 Fans vorgestellt wurden. An
seine Stelle traten Bommes und der Kollege vom ZDF, Sven Voss, der sich als
Stimmungskanone versuchte beim Versuch, Miroslav Klose zu feiern. Er gehörte
zum Gaucho-Ensemble, aber hatte wie alle anderen schon längst vergessen, worum
es hier eigentlich ging.
So kam dieser Auftritt zustande, der alle Grenzen überschritt. Die zwischen
öffentlichem Raum und Privatsphäre wie die zwischen Journalismus und PR. Der
hypertrophe Anspruch auf Sinnstiftung, der seit Sonntag die Berichterstattung
in den Medien prägt, geriet dabei unter die Räder. Oder will jemand das
deutsche Wir-Gefühl in einem Video namens „So gehen Deutsche“ verkörpert
sehen?
Der DFB will in Zukunft vergleichbare Siegesfeiern nur noch nach einem
weiteren Titelgewinn ausrichten. Aber es geht ja nur um Fußball. Insofern war
es eine gelungene Veranstaltung: Man hatte es schon fast vergessen. |
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161,676 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,449,625,009 | Bisher 1400 Abschiebungen - Sachsen plant „Ausreisegewahrsam“ für abgelehnte Asylbewerber | [] | [
"Antifaschismus",
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Antirassismus & Migration",
"Freiräume & Wohnungsnot",
"Repression"
] | [
"Dresden"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Derzeit stagniert die Zahl der nach Sachsen kommenden Flüchtlinge. Doch
das Land möchte gerüstet sein für den nächsten Ansturm. Außerdem sollen
Abschiebungen vorangetrieben werden.</p><p> | <p>Derzeit stagniert die Zahl der nach Sachsen kommenden Flüchtlinge. Doch
das Land möchte gerüstet sein für den nächsten Ansturm. Außerdem sollen
Abschiebungen vorangetrieben werden.</p><p><!--break--></p><p> </p><p><b>Dresden</b>. Sachsen will mehr abgelehnte
Asylbewerber in ihre Heimatländer zurückführen und dabei auch auf
Freiwilligkeit setzen. Für Rückkehrwillige solle es künftig
flächendeckend Beratungsangebote geben, teilte Innenminister Markus
Ulbig (CDU) am Dienstag in Dresden mit. Zugleich plant der Freistaat
einen sogenannten Ausreisegewahrsam am Flughafen in Dresden, wo
Betroffene bis zu vier Tage untergebracht werden können. Ulbig verwies
darauf, dass der Bund dazu noch Vorschriften erlassen müsse. Parallel
dazu werde nach einer geeigneten Immobilie gesucht.</p><p> </p> <p>Der
Gewahrsein ist beispielsweise für Familien gedacht, die bei dem
festgesetzten Ausreisetermin nicht vollzählig waren und deshalb
Deutschland nicht verlassen konnten. Ulbig ließ offen, in welchem Umfang
sich die Betroffenen in der geplanten Unterkunft noch frei bewegen
können. Der Gewahrsam sei keine „Haftanstalt“, sondern diene dem
„Verwaltungsvollzug“. Das Innenministerium will dafür 30 bis 40 Plätze
vorsehen. </p><p> </p> <p>Laut Ulbig hat Sachsen bis 1.
Dezember 1400 Asylbewerber abgeschoben, davon 300 allein im Oktober.
2014 waren es insgesamt 1037. Auf „stetig hohem Niveau“ solle das auch
künftig geschehen. Ulbig ließ offen, ob Sachsen auch zu Weihnachten
Asylsuchende nach Hause schickt. Momentan lebten etwa 6500
ausreisepflichtige Asylbewerber im Freistaat. Ein Großteil könne nicht
abgeschoben werden, weil Papiere oder andere Voraussetzungen fehlten. Im
Fall von Flüchtlingen aus Tunesien liefen die Bemühungen auf
Hochtouren. Die Erfolge seien aber bislang „mehr als mäßig“. Nach
Darstellung von Ulbig liegt Sachsen bei den zwangsweise erfolgten
Abschiebungen bundesweit im oberen Mittelfeld. Es gebe aber
Bundesländer, die bei der freiwilligen Rückkehr besser dastünden.Sachsen
verstärke nun seine Bemühungen.</p><p> </p> <p> <b>Beratungsangebote für Rückkehrwillige</b></p><p><b><br></b></p> <p>Als
Partner für die Beratung rückreisewilliger Asylbewerber agiert das
Deutsche Rote Kreuz, das zwei Teams mit jeweils zwei Beratern in die
Erstaufnahmeeinrichtungen entsendet. Für das Pilotprojekt gibt das
Innenministerium 108.000 Euro aus. Zusätzlich erhielten die Landkreise
und kreisfreien Städte aus dem Etat von Integrationsministerin Petra
Köpping (SPD) in diesem Jahr 585.000 Euro für entsprechende Beratungen.</p><p> </p> <p>Die
Linken bewerteten die Ankündigungen als Ausdruck eines
Abschottungsgeistes. „Statt immer wieder über Rückkehrberatungen zu
sprechen, sollte die Staatsregierung endlich die Finanzierung
unabhängiger Asylverfahrensberatungsstellen auf den Weg bringen“,
erklärte die Landtagsabgeordnete Juliane Nagel. Bei den meisten
Geflüchteten gebe es große Unsicherheit und Unkenntnis über den Fortgang
ihres Asylverfahrens. </p><p> </p> <p>Sachsen will auch
für eine mögliche Zunahme der Flüchtlingszahlen am Jahresende gerüstet
sein. Deshalb erhöht das Land die Plätze für die Erstaufnahme von
derzeit 17.000 auf 20.000. Damit solle ein Puffer geschaffen werden.
Aktuell sind 13.000 Plätze belegt. Demnächst geht die frühere
Soccer-Halle im Leipziger Stadtteil Plagwitz für 400 Flüchtlinge in
Betrieb. Mittelfristig müsse man darüber nachdenken, problematische
Objekte zurückzufahren, hieß es.</p> | Derzeit stagniert die Zahl der nach Sachsen kommenden Flüchtlinge. Doch das
Land möchte gerüstet sein für den nächsten Ansturm. Außerdem sollen
Abschiebungen vorangetrieben werden.
**Dresden**. Sachsen will mehr abgelehnte Asylbewerber in ihre Heimatländer
zurückführen und dabei auch auf Freiwilligkeit setzen. Für Rückkehrwillige
solle es künftig flächendeckend Beratungsangebote geben, teilte Innenminister
Markus Ulbig (CDU) am Dienstag in Dresden mit. Zugleich plant der Freistaat
einen sogenannten Ausreisegewahrsam am Flughafen in Dresden, wo Betroffene bis
zu vier Tage untergebracht werden können. Ulbig verwies darauf, dass der Bund
dazu noch Vorschriften erlassen müsse. Parallel dazu werde nach einer
geeigneten Immobilie gesucht.
Der Gewahrsein ist beispielsweise für Familien gedacht, die bei dem
festgesetzten Ausreisetermin nicht vollzählig waren und deshalb Deutschland
nicht verlassen konnten. Ulbig ließ offen, in welchem Umfang sich die
Betroffenen in der geplanten Unterkunft noch frei bewegen können. Der
Gewahrsam sei keine „Haftanstalt“, sondern diene dem „Verwaltungsvollzug“. Das
Innenministerium will dafür 30 bis 40 Plätze vorsehen.
Laut Ulbig hat Sachsen bis 1. Dezember 1400 Asylbewerber abgeschoben, davon
300 allein im Oktober. 2014 waren es insgesamt 1037. Auf „stetig hohem Niveau“
solle das auch künftig geschehen. Ulbig ließ offen, ob Sachsen auch zu
Weihnachten Asylsuchende nach Hause schickt. Momentan lebten etwa 6500
ausreisepflichtige Asylbewerber im Freistaat. Ein Großteil könne nicht
abgeschoben werden, weil Papiere oder andere Voraussetzungen fehlten. Im Fall
von Flüchtlingen aus Tunesien liefen die Bemühungen auf Hochtouren. Die
Erfolge seien aber bislang „mehr als mäßig“. Nach Darstellung von Ulbig liegt
Sachsen bei den zwangsweise erfolgten Abschiebungen bundesweit im oberen
Mittelfeld. Es gebe aber Bundesländer, die bei der freiwilligen Rückkehr
besser dastünden.Sachsen verstärke nun seine Bemühungen.
**Beratungsangebote für Rückkehrwillige**
**
**
Als Partner für die Beratung rückreisewilliger Asylbewerber agiert das
Deutsche Rote Kreuz, das zwei Teams mit jeweils zwei Beratern in die
Erstaufnahmeeinrichtungen entsendet. Für das Pilotprojekt gibt das
Innenministerium 108.000 Euro aus. Zusätzlich erhielten die Landkreise und
kreisfreien Städte aus dem Etat von Integrationsministerin Petra Köpping (SPD)
in diesem Jahr 585.000 Euro für entsprechende Beratungen.
Die Linken bewerteten die Ankündigungen als Ausdruck eines
Abschottungsgeistes. „Statt immer wieder über Rückkehrberatungen zu sprechen,
sollte die Staatsregierung endlich die Finanzierung unabhängiger
Asylverfahrensberatungsstellen auf den Weg bringen“, erklärte die
Landtagsabgeordnete Juliane Nagel. Bei den meisten Geflüchteten gebe es große
Unsicherheit und Unkenntnis über den Fortgang ihres Asylverfahrens.
Sachsen will auch für eine mögliche Zunahme der Flüchtlingszahlen am
Jahresende gerüstet sein. Deshalb erhöht das Land die Plätze für die
Erstaufnahme von derzeit 17.000 auf 20.000. Damit solle ein Puffer geschaffen
werden. Aktuell sind 13.000 Plätze belegt. Demnächst geht die frühere Soccer-
Halle im Leipziger Stadtteil Plagwitz für 400 Flüchtlinge in Betrieb.
Mittelfristig müsse man darüber nachdenken, problematische Objekte
zurückzufahren, hieß es. |
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208,524 | story | de | 0 | 0 | rascal | 1,491,306,851 | Die politischen Gruppen sind nicht die Lösung, sie sind das Problem! | [] | [] | [] | [
"Deutschland"
] | [] | <p>Ein Plädoyer gegen politische Gruppen und für eine Organisierung und Politik mit Bezug zu Alltag, Betroffenheit und Bedürfnissen. | <p>Ein Plädoyer gegen politische Gruppen und für eine Organisierung und Politik mit Bezug zu Alltag, Betroffenheit und Bedürfnissen.<!--break--></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">Seit einiger Zeit finden sich in den einschlägigen Medien der linksradikalen Szene, </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">sei es nun anarchistischer oder kommunistischer Spielart,</span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;"> gehäuft Artikel, welche sich mit Überlegungen zu Formen der adäquaten Organisierung und </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">Praxis</span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;"> befassen. Vieles was dort zu lesen war, ging mir salopp gesagt, ziemlich gegen den Strich, </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">auch wenn aus syndikalistisch und operaistisch inspirierten Ecken des (post-)autonomen Milieus immer mal wieder Stimmen zu hören sind, die mich hoffnungsvoll aufhorchen lassen. </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">Ein schönes Beispiel dafür war der jüngst erschienene Text „Die radikale Linke muss mit sich selbst brechen“ des Autonomie Magazins</span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">.</span></span></span></span>
</p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">Da mein primäres Anliegen die Formulierung eines Plädoyers im Rahmen einer solchen </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">Debatte</span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;"> ist und weniger eine eher </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">akademisch d.h. </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">scholastische Auseinandersetzung, we</span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">r</span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">de ich im Folgenden darauf verzichten auf einzelne Texte im Detail einzugehen. </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">Stattdessen </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">soll es darum gehen eine spezifische Form der Organisierung und Politik darzustellen und zu kritisieren, die ich „abstrakte Politik“ nennen will und die meines Erachtens allzu oft als Ausweg aus der Bedeutungslosigkeit der radikalen Linken </span></span><span style="text-decoration: none;"><span style="font-weight: normal;">propagiert wird, in meine Augen aber genau dies nicht oder zumindest nicht in sinnvoller d.h. emanzipierender Weise leisten kann. An diese Kritik knüpfe ich mein Plädoyer für eine politische Praxis, welche ich im Folgenden als Politik „politischer Bezugsgruppen“ bezeichnen will. Den Bezug zu konkreten anderen Texten in der jüngeren Debatte um Organisierung bzw. auch zu den politischen Praxen der jeweiligen Gruppen und Organisationen, aus deren Zusammenhang diese Texte entstanden sind, kann dann jede_r selbst herstellen.</span></span></span></span></span></p>
<p><!--break--></p><p> </p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;">Mit Ums ganze... (Ug) und der Interventionistischen (IL) bestehen schon seit längerer Zeit relativ große Bündnisse von politischen Gruppen aus dem sich undogmatisch bis antiautoritär verstehenden marxistisch-kommunistischen Spektrum, welche vor allem kampagnenorientierte Politik betreiben. Eine ähnliche Vernetzung von Anarchist_innen auf der Basis von Politgruppen gibt es nun auch schon seit einigen Jahren in Form der Föderation deutschsprachiger Anarchist_innen (FdA). Auf autoritäre Spielarten der Organisierung und Praxis im linksradikalen Spektrum, wie sie als Neuauflage der K-Gruppen, z.B. in Form des Revolutionären Aufbaus (RB) bestehen, trifft sicher einiges was ich im Folgenden an Kritikpunkten formuliere gleichfalls zu. Gegenüber diesen wäre aber in meinen Augen eine wesentlich konfrontativere und kompromisslosere Kritik notwendig. Wer sich positiv und kokettierend auf Mao und Stalin bezieht und offen mit Begriffen wie „einheitliche politische Linie“ und „demokratischen Zentralismus“ arbeitet, die Bildung von Parteien und die Erlangung der Staatsmacht propagiert, implizit Haupt- und Nebenwiderspruchsdenken kultiviert und mit autoritären Formen von Kritik- und Selbstkritik versucht interne Disziplin und Linie durchzusetzen, hat nichts aus der Geschichte gelernt und ist als Gefahr für emanzipierende Bestrebungen zu betrachten. Begriffe wie „Sozialismus“, „Kommunismus“, „Proletariat“ oder „Emanzipation“ sind in solchen Gruppen nichts anderes als inhaltsleere Begriffe, die als Adjektive verwendet dazu dienen herrschaftsförmige Organisierungs- und Politikformen zu legitimieren die sich nicht wesentlich von den bürgerlichen unterscheiden. Eine „sozialistische“, „kommunistische“ oder „proletarische“ Partei oder auch ein Staat, bleiben das was sie sind – eine Partei oder Staat und damit Gewalt, Ausbeutung und Herrschaft.</span></span>
</p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Gemein ist den Ansätzen linksradikaler Organisierung, die ich nun hier behandeln will, dass sie versuchen die gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit der radikalen Linken durch stärkere formelle Organisierung auf Basis geteilter politischer Ansichten, als durch die Gründung von politischen Gruppen, sowie primär diskursorientierter Politik entgegenzuwirken. Sie sind implizit bzw. de facto vor allem darauf bedacht mit ihren Sichtweisen und Anliegen als Organisation bzw. als Vertreter_innen einer spezifischen politischen Strömung in der breiten Öffentlichkeit präsent zu sein. Diesen Ansatz bezeichne ich als „abstrakte Politik“, den ich weiter ausführen will.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Ausgangspunkt der Organisierung ist dabei, wie bereits gesagt, die gemeinsame politische Identität und nicht gemeinsame und gleiche Betroffenheit in spezifischen gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen, ein geteilter Alltag in welchem diese Betroffenheit existiert oder zwischenmenschliche Affinität. Sicherlich spielen diese in solchen Organisationen auch eine Rolle oder ergeben sich, sie sind dennoch nicht der Ausgangspunkt der Organisierung.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span> </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Eine primär auf das Mitmischen im öffentlichen Diskurs bedachte Politik steht damit im engen Zusammenhang. Wenn primär die politische Identität als Ausgangspunkt der Organisierung dient und anderes dafür in den Hintergrund tritt, wird auch das was unter Anarchismus bzw. Kommunismus verstanden wird abstrakter, da es nur in dieser Form als Gemeinsamkeit, speziell in einer auf Wachstum ausgelegten Organisierung, existieren kann. Das politische Projekt kann dann auch nur noch in der Vermittlung dieser Identität an andere Menschen bestehen und das geht am besten durch spektakuläre, aber vor allem unkonkrete Propaganda, für die konkrete soziale Kämpfe allenfalls Anlass und Vehikel sind sowie die Pflege des subkulturellen Lifestyles oder umgekehrt durch fortgesetztes Weichspülen zwecks besserer Verkaufbarkeit und Bündnisfähigkeit. Entsprechend erschöpft sich ein Großteil der politischen Praxis in der vorzugsweise überregionalen Vernetzung und Organisation von Kampagnen ohne lokalen Rückhalt, einzelnen Demos, Vorträgen, der Erstellung und dem Vertrieb von Propaganda und allgemein der stetigen Debatte um die politische Identität.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span> </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Dies auch, weil wenn der Ausgangspunkt der Organisierung und Politik die politische Identität ist, bestimmte Themenfelder nicht aus einer akuten eigenen Betroffenheit heraus bearbeitet werden, sondern sich stattdessen nach der Attraktivität der jeweiligen Themen und der Konjunktur derselben gerichtet wird, um sich über sie transportiert besser verkaufen zu können. Das führt dazu, dass die jeweiligen Themen nur kurzfristig behandelt werden und ein solcher Organisierungs- und Politikansatz vor allem für Menschen attraktiv wird, welche sich einen solche aufgrund von Privilegierungen leisten und oder mit ihren Karrierepläne als Intellektuelle und Vollzeitaktivist_innen verbinden können.</span></span></span>
</p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Der Anklang der Propaganda und das Wachsen der eigenen Organisation werden dabei die Gradmesser des Erfolgs. Dass Menschen sich Anarchist_in/ Kommunist_in nennen bzw. sich identitär bzw. theoretisch zu entsprechenden Prinzipien bekennen und die Anzahl und Größe der entsprechenden Gruppen überlagert die Frage, inwiefern diese und andere Menschen in die Lage versetzt werden in ihren verschiedenen alltäglichen Lebensbereichen ihre Beziehungen nach anarchistischen bzw. kommunistischen Prinzipien nachhaltig auszurichten und diese so mit Leben zu füllen.</span></span></span>
</p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Eine solche nach außen und den öffentlichen Diskurs gerichtete Politik bedeutet auch ein spezifisches Verhältnis zwischen den Individuen innerhalb der Organisationen. Wenn es darum geht öffentlichkeitswirksame Politik zu machen, bedarf es vor allem aktivistischer Persönlichkeiten, transportierbarer Inhalte und einer mobilisierbaren Masse. Dazu müssen intern bestimmte zu bearbeitende Themen gesetzt und die nötigen Aufgaben verteilt und vor allem auch erledigt werden. Dies ist die Zeit Aktivisten - der Macher bzw. Macker... Sie, die am selbstsichersten, besten und lautesten diskutieren, am rücksichtslosesten ihre Position und Sichtweise durchsetzen und dank ihrer Lebensumstände wie reichen Eltern, Bafög/Stipendium, Studium und Auslagerung von Reproarbeit am meisten Ressourcen, v.a. freie Zeit und Energie, aber auch Wissen und Netzwerke haben, bestimmen die Agenda und definieren was zu tun ist, wobei individuelle Befindlichkeiten und Unzulänglichkeiten sowie die individuelle Entwicklung von Fähigkeiten, welche ein wichtiger Bestandteil emanzipierender Entwicklung allgemein darstellen muss, zurückgestellt werden. Schließlich braucht es jetzt Menschen, die effektiv die Öffentlichkeitsarbeit machen, Propagandamaterial in Form von chicen Flyern und Mobifilmen erstellen, sich auf Podien setzen, Vorträge und Workshops durchführen, Demos organisieren etc. Spiegelbildlich dazu braucht es Menschen, die dabei assistieren, ausführen oder sich als Politikkonsument_innen und Statist_innen politisch-intellektueller Selbstdarstellung mobilisieren lassen. Damit Inhalte öffentlichkeitswirksam nach außen transportiert werden können, müssen sie in spezifischer Form vorhanden sein d.h. zudem muss eine gewisse interne Einheitlichkeit hergestellt werden oder aber die Themen werden immer nur oberflächlich und kurz behandelt, um der pluralen Mitgliedschaft bzw. der wechselhaften Themensetzung des öffentlichen Diskurses gerecht zu werden.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span> </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Bei all dem kommen notwendig bestimmte Themen und Individuen zu kurz, es wird konkurriert statt kooperiert und es bilden sich Hierarchien. Themen welche für zahlenmäßig weniger oder weniger durchsetzungsfähige Menschen wichtig und attraktiv oder nicht so gut öffentlichwirksam politisierbar sind, werden vernachlässigt, ebenso wie Menschen, welche aus verschiedenen Gründen die aktivistische Persönlichkeit nicht verkörpern können oder wollen bzw. nicht die gleichen Chancen zur Durchsetzung ihrer Agenda haben. Sie müssen mit dem eigenen schlechten Gewissen, der Überforderung, den Vorwürfen der anderen politisch Aktiven und dem Gefühl mit den eigenen Sichtweisen und Interessen nicht ernst genommen zu werden klarkommen oder verlassen resigniert die Organisationen, weil ihre Themen und Probleme übergangen werden – separate feministische oder antirassistische Organisationen sind Produkt eben solcher Prozesse, ebenso wie das Herausfallen von Menschen, welche Solidarität am nötigsten hätten, da sie unter den Zumutungen und Anforderungen des herrschaftsförmigen Alltags erdrückt werden.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span> </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Jene, welche im besonderen Maße den Typus des politischen Aktivisten verkörpern, unterdrücken dabei allzu oft die eigenen Unsicherheiten und Unzulänglichkeiten und ordnen der Arbeit ihren gesamten Alltag und ihre sozialen Beziehungen unter. Eine nachhaltige Umgestaltung der zwischenmenschlichen Beziehungen, orientiert an individuellen Bedürfnissen und Solidarität bleibt aus, stattdessen wird einem Leistungsethos gefrönt, der im Zusammenhang mit der Spektakelpolitik der Organisationen, der Politisierung des Alltags und der eigenen Emanzipation entgegensteht. Anstatt Politik entlang der Bedürfnisse zu machen und sie so zu entfalten und zu befriedigen, werden sie der Politik untergeordnet, welche so ihr emanzipierendes Potential einbüßt.</span></span></span>
</p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Auch weil das politische Handeln abstrakter wird, d.h. nicht mehr aus einer bestimmten Betroffenheit heraus sich dauerhaft spezifischer Themen annimmt, sondern sich stattdessen auf kurzfristige Interventionen beschränkt, kann die dauerhafte Arbeit in solchen Organisationen, wie zuvor behauptet, nur von wenigen und privilegierten Aktivist_innen gestemmt werden, deren Betroffenheit nicht so stark ausgeprägt ist, als dass sie sich diesen ernsthaft und permanent durch Kämpfe widmen müssten.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span> </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Es bildet sich in solchen Organisationen also über kurz oder lang eine Gruppe von Vollzeitaktivisten heraus, die ihrem Status und ihrer Funktion nach den Führungsspitzen und Bürokratien von Parteien, NGOs und Gewerkschaften nicht unähnlich sind und daher ein erhebliches Hindernis und große Gefahr für selbstorganisierte Kämpfe darstellen. Sie sind tendenziell der Lebensrealität und Interessenlage der Menschen für die sie meinen zu kämpfen enthoben und sind darauf erpicht ihre Position innerhalb der eigenen Organisationen, die zu ihrem Lebensinhalt, ihrer Identität, der Quelle von Selbstbestätigung, Selbstwertgefühl und der Erfahrung von Wirkmächtigkeit und im schlimmsten Fall zur finanziellen Lebensgrundlage wird, zu erhalten.</span></span></span>
</p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Die Existenz der Vollzeitaktivisten ist dabei abhängig von internen Hierarchien, spezialisierten intellektuellen und oder organisatorischen bzw. netzwerkenden Tätigkeiten und mitunter auch der Verflechtung der autonomen linksradikalen Bewegung mit institutionalisierten Akteuren wie linken Parteien, NGOs, Forschungseinrichtungen und den bürgerlichen Gewerkschaften, bei denen sie einen mal mehr mal weniger prekären Job haben, mit dem sie sich aber umso mehr identifizieren, je mehr sie meinen ihren Aktivismus damit durch Zugang zu Ressourcen unterstützen zu können. Wo solche Hierarchien, Spezialisierungen und Verflechtungen bereits existieren, legen sie viel Wert darauf, dass sie erhalten oder ausgebaut werden, was bedeutet interne Kritik, Opposition oder sich ihrer Kontrolle entziehende Prozesse und Dynamiken zu unterbinden und die Basis passiv und entmündigt zu halten. </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span> </span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Wo selbstorganisierte Kämpfe frisch ausbrechen, sind solche Aktivisten und ihre politischen Organisationen deshalb ebenfalls nicht weit und die Speerspitze der Einhegung und Befriedung. Sie sind in diesen Kämpfen alsbald bemüht sich unentbehrlich zu machen, also Nachfrage nach den eigenen Fähigkeiten und Ressourcen zu schaffen, um sich so die Existenzberechtigung als Aktivisten, den Arbeitsplatz oder Analysegegenstand zu sichern, denn umgekehrt brauchen Akteure, welche aus eigener Betroffenheit heraus selbstorganisiert kämpfen, in den seltensten Fällen die Aktivisten, in ihrer Eigenschaft als solche.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span> </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Zugleich stellen exponierte Individuen, wie sie Aktivisten sind, auch ein leichteres Ziel und einen Ansatzpunkt für Repression und Korrumpierung dar. Sie sind individualisiert angreifbar und adressierbar, häufig im Verhältnis zur restlichen Bewegung gesellschaftlich privilegiert und ihre Betroffenheit nicht so stark ausgeprägt. Deswegen und aufgrund ihrer Position innerhalb der Organisation sind sie den Interessen der Bewegung tendenziell entfremdet und leichter zu entfremden. Ihrer Funktion und Position nach eignen sie sich als Verhandlungsführer im Rahmen von Auseinandersetzungen beherrschter Gruppen mit ihrer jeweils beherrschenden Gegenseite und tendieren um die eigene Funktion als solche unentbehrlich zu machen dazu eben Verhandlungen und Kooperation der Konfrontation vorzuziehen, was ihre Anerkennung und die ihrer Organisation durch die beherrschende Gegenseite erfordert und wiederum ihre Bereitschaft zu Zugeständnissen und der Disziplinierung und Einhegung der hinter ihnen stehenden Bewegung und Kämpfe erhöht. Zuletzt erzeugen sie durch ihre interne Position auch eine Abhängigkeit der Bewegung von ihnen d.h. indem sie getroffen oder eingebunden werden, kann die gesamte Bewegung getroffen und eingebunden werden.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span> </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Am emanzipierenden Potential einer solchen Politik sollte aber nicht nur aufgrund dieser Tendenzen gezweifelt werden. Auch ist fraglich, inwiefern eine solche Politik jemals zu konkreter Veränderung führen kann, also nachhaltig und wirksam Solidarität und Widerstand entfalten und für Menschen eine praktisch umsetzbare und emanzipierende Alternative darstellen kann.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Nicht nur wird in den Bündnissen und Föderationen vieles an internen Dynamiken kopiert, was zu Recht an Parteien kritisiert wird. Allzu häufig übernehmen sie zugleich implizit und unbewusst auch die parlamentarische Orientierung und Logik, wenn sie sich in ihrem politischen Handeln darauf fokussieren durch (Massen-)Proteste, welche, selbst in militanter Form mit einem radikalen Gestus versehen, symbolisch und bloße Meinungskundgaben im öffentlichen und speziell parlamentarischen Palaver sind. Sie verlassen damit die bürgerlichen und staatlichen Formen der Politik nicht, stattdessen wird gehofft bzw. zumindest unbewusst darauf abgezielt, mit dem Druck der öffentlichen Meinung bzw. der Masse eine scheinbare Gegenmacht in diesem Diskurs um eine weniger schlechtere staatliche Politik zu bilden – Adressat bleibt der Staat bzw. einzelne staatliche Akteure, an die Forderungen gestellt werden. Es wird in ihrem auf der öffentlichen Bühne, d.h. in der Sphäre bürgerlich-demokratischer Politik, stattfindendem politischen Handeln de facto so getan, als ob der öffentliche Diskurs und die Politik von Staat und Kapital unabhängig von den gesellschaftlichen Verhältnissen, durch die sie bedingt sind, wesentlich und nachhaltig nur durch Meinungskundgabe und Propaganda beeinflusst werden könnten. Stattdessen müsste es eben darum gehen diese gesellschaftlichen Verhältnisse anzugehen und zu sehen, wie präsent sie im eigenen Alltag sind und dass sie auch dort angegangen werden könnten und sollten. Da dies nicht geschieht findet auch eine relative Trennung des privaten Alltags vom eigenen politischen Handeln statt, welches dann zu festgelegten Zeiten in den Organisationen, auf der Straße, in den Seminarräumen und den Szeneorten stattfindet. </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Dabei wird ein radikales Image durch disclaimerartige Hinweise auf die eigene ach so originelle Analyse und Perspektive sowie plakative und dadurch umso abstraktere radikale Forderungen gepflegt. Eine radikale Politik, nicht nur der inhaltlichen Forderung, sondern auch der Form und Praxis nach, bleibt zumeist aus und in der Öffentlichkeit wird aus einer radikalen Linken ein Akteur, der ähnlich wie auch Parteien, um bloße Zustimmung und Mitglieder buhlt, sich aber einen Scheiß darum kümmert, inwiefern die Menschen sich durch ihre Entscheidung unter den verschiedenen politischen Angeboten in ihrem Alltag emanzipieren, also andere Fähigkeiten und Verhältnisse zueinander entwickeln.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Entsprechend unattraktiv ist die radikale Linke auch für die breite Masse derjenigen, die von Herrschaft in ihren vielen Formen betroffen sind, damit zu kämpfen haben und ohne die das Projekt Emanzipation zum Scheitern verurteilt ist. Hier und da eine Demo, ein Flyer oder ein Vortrag helfen nichts oder zumindest nicht grundlegend und nachhaltig gegen das Elend der Lohnarbeit, den Terror des Arbeitsamtes, der Verzweiflung angesichts finanzieller Prekarität, die Ohnmacht und Angst, die durch sexualisierte Gewalt in der Öffentlichkeit, im trauten Heim oder der Beziehung erzeugt wird, die Ausbeutung der Ökosysteme und der peripheren Länder, das Sterben an den europäischen und anderen Grenzen und den Terror und die Angst denen von Abschiebungen und faschistisch-rassistischer Gewalt bedrohten und betroffenen Menschen ausgesetzt sind. Es können weitere Bereiche und Betroffenheiten aufgezählt werden, allerdings reicht diese Illustration, um zu verdeutlichen worum es mir geht.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Es ist selbstverständlich wichtig eine radikale Analyse und Perspektive zu haben, doch bleiben sie für Menschen außerhalb und leider auch innerhalb der linksradikalen Szene abstrakt, wenn sie nicht mit alltäglichen Kämpfen um konkrete Verbesserungen verknüpft werden, in ihnen existieren und praktische Alternativen für die Menschen bieten, die mehr sind als eine ferne Utopie, für die im besten Fall vage Vorstellungen existieren, wie sie sich praktisch darstellt. Es bedarf einer Brücke oder eines Transmissionsriemens, welcher für Menschen die jetzige Realität praktisch mit der Utopie verknüpft und ihnen Möglichkeiten in ihrer Lebensrealität, also ihrer spezifischen Betroffenheit von Herrschaft und ihrem Alltag aufzeigt, damit sie im Linksradikalismus eine Lösung ihrer Probleme sehen, die ihnen im Hier und Jetzt helfen kann. Wer das nicht leisten kann oder will, muss sich zu Recht den Vorwurf gefallen lassen, dass das mit der Revolution eine schöne Idee, aber leider nicht umsetzbar ist bzw. die Menschen es versäumen konkrete Schritte in diese Richtung zu gehen – Emanzipation wird für sie dann nämlich abstrakt fast eschatologisch, etwas was von ihrem Alltag abgekoppelt, in ferner Zukunft existiert und aus dem Nichts über sie hereinbricht.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Radikal-links-Sein wird dabei ein identitäres Konsumprodukt und spätestens wenn die Menschen das Studium beenden, die Eltern den finanziellen Support einstellen, das Bafög/Stipendium ausläuft und sie auf die 30 zugehen, wenden sie sich davon ab, da das Organisieren und Durchführen von ach so tollen und radikalen Kampagnen mit Flyern, Vorträgen und Demos, sie nicht vor den Zumutungen, Belastungen, dem Zwang zum Zugeständnis und den Unabwägbarkeiten des Lebens mit Lohnarbeit und Kleinfamilie bewahren oder diese so weit abfedert, dass es möglich ist daneben weiterhin radikale Politik zu machen, ohne wegen eines Burnouts die Politik ad acta zu legen. Nur wenige Vollzeitaktivisten und Lebenskünstler überstehen diesen Bruch relativ unbeschadet, was die Hierarchien oder generationellen Brühe innerhalb der linksradikalen Bewegung weiter verstärkt und der Abschottung als Subkultur Vorschub leistet.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Gegen diese Politik- und Organisierungsform will ich mich nun für politische Bezugsgruppen aussprechen, wobei ich damit mehr meine, als die kleinen Gruppen, welche für Demos und anderen Aktionen gebildet werden. Mit dem Begriff „politische Bezugsgruppe“ will ich vielmehr eine Form von Politik und Organisierung bezeichnen, welche ihren Ausgangspunkt bei geteilter Affinität, Alltag, Ressourcen und oder Betroffenheit von Herrschaft hat und versucht auf lokaler Ebene auf diese eine solidarische Antwort zu geben. </span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Dazu ist es nötig eben nicht nur eine politisch Affinität im Sinne eines geteilten politischen Standpunktes zu haben, sondern auch eine davon relativ unabhängige und dauerhafte sozial-emotionale und ökonomische Beziehung zueinander aufzubauen, in welchen die Beteiligten als Individuen mit all ihren Stärken, Schwächen, Ängsten, Bedürfnissen und Hoffnungen sowie der individuellen Verstrickung in Herrschaftsverhältnisse sichtbar werden. Das ist viel Arbeit, welche nicht für spektakuläre Aktionen zur Verfügung steht. Dennoch können so Beziehungen entstehen, welche Menschen in einer kollektiven, bewussten und politisierten Form die sozial-emotionale Sicherheit, Fähigkeiten und auch materielle Ressourcen und konkrete Solidarität geben können um ihren ganz spezifischen Alltag in herrschaftsförmigen Verhältnissen zu bestreiten, sich gegen diese aus ihrer individuellen Position heraus zur Wehr zu setzen und in gewissen Maße auch innerhalb dieser Gruppen Beziehungen zu politisieren und vorwegzunehmen, welche eher an die Ansprüchen an eine befreite Gesellschaft heranreichen, als es die in den oben beschriebenen Organisationen tun. Politische Kommunen leisten ähnliches und stellen Formen dar, welche das Teilen von Alltag und Ressourcen sehr weitgehend praktizieren. Was ich hier unter politischer Bezugsgruppe verstehen will, legt im Verhältnis dazu den Schwerpunkt eher auf die Affinität und die Betroffenheit - Alltag und Ressourcen werden nicht im gleichen Maße geteilt, was die Bildung von politischen Bezugsgruppen niedrigschwelliger macht.</span></span></span> </p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Eine solche Politik auf Basis politischer Bezugsgruppen adressiert nicht direkt die breite Masse oder Öffentlichkeit als unspezifisches Subjekt, sondern setzt im lokalen Kontext oder bestehenden sozialen Netzwerken an und wirkt dort über das konkrete Beispiel praktischer Solidarität. Radikale politische Ansätze bekommen so einen Gehalt, welcher für viele Menschen greifbarer ist, als jedes Pamphlet, jeder Vortrag, jeder Slogan oder jedes Transpi, mit dem Inhalte und Alternativen der radikalen Linken in abstrakter und häufig rein theoretischer Natur vermittelt werden sollen.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Anstatt nun kampagnenartig spektakuläre Politik für eine abstrakte Masse zu machen, welche dadurch von bestimmten Sichtweisen überzeugt werden soll, können politische Bezugsgruppen ermöglichen, dass Menschen sich in einer Weise organisieren, die sie in die Lage versetzt selbstbestimmt und entlang ihrer individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse gemeinsam ihren Alltag zu politisieren, damit zaghaft bessere Verhältnisse in diesem vorwegzunehmen und aus ihm heraus Widerstand zu entfalten. Selbstverständlich müssen für die Etablierung besserer Verhältnisse über die Bezugsgruppen hinausgehende kollektive Formen von Arbeit, Konsum und Leben geschaffen werden, doch stellen die Bezugsgruppen als Ausgangspunkt eine dafür allemal besser geeignete Form und Ansatz dar, als die o.g. Bündnisse und Föderationen der politischen Gruppen.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Damit eine solche Organisierung diesen Zweck erfüllt, ist es außerdem nötig, sie mit anderen Formen der Organisierung und Politik zu verschränken, welche als Basis nicht eine solche, relativ starke, politisch-soziale Affinität haben. Hier fallen mir z.B. die seit längerem in den USA und inzwischen auch in der BRD diskutierten und existierenden „Solidarischen Netzwerke“, Basisgewerkschaften wie die FAU und lokal organisierte, themenspezifische politische Gruppen ein. Auch lokale und regionale Vernetzungen zum Zweck des Austausch, weniger zum gemeinsamen Auftreten in der Öffentlichkeit, können hier genannt werden.</span></span></span>
</p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Auch wenn diese ähnliche Tendenzen aufweisen können, wie die im vorherigen Teil behandelten Organisierungs- und Politikformen, besteht doch ein großer Unterschied zu ihnen darin, dass sie sich auf spezifische Themen konzentrieren und als Basis der Organisierung die gemeinsame Betroffenheit haben. Sie sind daher auch eher in der Lage konkrete Solidarität und Widerstand vor Ort und entlang der Bedürfnisse der Menschen zu organisieren und laufen damit weniger Gefahr eine Politik zu betreiben, welche abstrakt und ohne Bedeutung für diese und ihren Alltag ist. Zugleich sind sie in der Öffentlichkeit sichtbarer und ansprechbarer als die politischen Bezugsgruppen und bieten so Zugänge zu ihnen und ihrem Ansatz.</span></span></span>
<span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span></span></span></span></p><p><span style="font-family: DejaVu Serif,serif;"><span style="font-size: small;"><span>Bei all dem will ich nicht völlig gegen regionale, überregionale oder transnationale Vernetzung, Kampagnen und anderes plädieren, was ich zuvor dem abstrakten Politik- und Organisierungsansatz zugeordnet habe. Allzu oft erlebe ich diese jedoch als radikales Spektakel, welches angesichts linksradikaler Ohnmachtsgefühle und Ratlosigkeit quasi als Ersatz für eine wirksame Politik dient und den Beteiligten suggeriert gesellschaftliche Bedeutung und Wirksamkeit zu besitzen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum die sporadische Präsenz in den Medien durch Kongresse, Großdemos und Riots so abgefeiert wird, da sie schon wegen ihrem eben nur sporadischem Auftreten, im Hinblick auf die gesellschaftliche Präsenz und Wirksamkeit allenfalls symbolischen Wert haben. Selbstverständlich haben solche Events eine gewisse Funktion darin Alternativen und Kritik sichtbar zu machen und haben daneben einen sicherlich nicht zu vernachlässigen Stellenwert in der politischen Sozialisation vieler Linksradikaler. Das sollte aber nicht verwechselt werden mit einer realen gesellschaftlichen Wirksamkeit der radikalen Linken und einer damit verbundenen Fähigkeit gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Auch wenn meine idealtypische Überspitzung und Gegenüberstellung in diesem Text, welche der Realität der Organisierungs- und Praxisformen notgedrungen nicht voll gerecht wird, geht es mir daher eher um eine Beschreibung von in meinen Augen existierenden Tendenzen und um eine Schwerpunktverlagerung, weg von dem, was ich als „abstrakte Politik“ politischer Gruppen bezeichnet habe, hin zu den „politischen Bezugsgruppen“ im Sinne des hier verwendeten Begriffs.</span></span></span></p>
<p> </p> | Ein Plädoyer gegen politische Gruppen und für eine Organisierung und Politik
mit Bezug zu Alltag, Betroffenheit und Bedürfnissen.
Seit einiger Zeit finden sich in den einschlägigen Medien der linksradikalen
Szene, sei es nun anarchistischer oder kommunistischer Spielart, gehäuft
Artikel, welche sich mit Überlegungen zu Formen der adäquaten Organisierung
und Praxis befassen. Vieles was dort zu lesen war, ging mir salopp gesagt,
ziemlich gegen den Strich, auch wenn aus syndikalistisch und operaistisch
inspirierten Ecken des (post-)autonomen Milieus immer mal wieder Stimmen zu
hören sind, die mich hoffnungsvoll aufhorchen lassen. Ein schönes Beispiel
dafür war der jüngst erschienene Text „Die radikale Linke muss mit sich selbst
brechen“ des Autonomie Magazins.
Da mein primäres Anliegen die Formulierung eines Plädoyers im Rahmen einer
solchen Debatte ist und weniger eine eher akademisch d.h. scholastische
Auseinandersetzung, werde ich im Folgenden darauf verzichten auf einzelne
Texte im Detail einzugehen. Stattdessen soll es darum gehen eine spezifische
Form der Organisierung und Politik darzustellen und zu kritisieren, die ich
„abstrakte Politik“ nennen will und die meines Erachtens allzu oft als Ausweg
aus der Bedeutungslosigkeit der radikalen Linken propagiert wird, in meine
Augen aber genau dies nicht oder zumindest nicht in sinnvoller d.h.
emanzipierender Weise leisten kann. An diese Kritik knüpfe ich mein Plädoyer
für eine politische Praxis, welche ich im Folgenden als Politik „politischer
Bezugsgruppen“ bezeichnen will. Den Bezug zu konkreten anderen Texten in der
jüngeren Debatte um Organisierung bzw. auch zu den politischen Praxen der
jeweiligen Gruppen und Organisationen, aus deren Zusammenhang diese Texte
entstanden sind, kann dann jede_r selbst herstellen.
Mit Ums ganze... (Ug) und der Interventionistischen (IL) bestehen schon seit
längerer Zeit relativ große Bündnisse von politischen Gruppen aus dem sich
undogmatisch bis antiautoritär verstehenden marxistisch-kommunistischen
Spektrum, welche vor allem kampagnenorientierte Politik betreiben. Eine
ähnliche Vernetzung von Anarchist_innen auf der Basis von Politgruppen gibt es
nun auch schon seit einigen Jahren in Form der Föderation deutschsprachiger
Anarchist_innen (FdA). Auf autoritäre Spielarten der Organisierung und Praxis
im linksradikalen Spektrum, wie sie als Neuauflage der K-Gruppen, z.B. in Form
des Revolutionären Aufbaus (RB) bestehen, trifft sicher einiges was ich im
Folgenden an Kritikpunkten formuliere gleichfalls zu. Gegenüber diesen wäre
aber in meinen Augen eine wesentlich konfrontativere und kompromisslosere
Kritik notwendig. Wer sich positiv und kokettierend auf Mao und Stalin bezieht
und offen mit Begriffen wie „einheitliche politische Linie“ und
„demokratischen Zentralismus“ arbeitet, die Bildung von Parteien und die
Erlangung der Staatsmacht propagiert, implizit Haupt- und
Nebenwiderspruchsdenken kultiviert und mit autoritären Formen von Kritik- und
Selbstkritik versucht interne Disziplin und Linie durchzusetzen, hat nichts
aus der Geschichte gelernt und ist als Gefahr für emanzipierende Bestrebungen
zu betrachten. Begriffe wie „Sozialismus“, „Kommunismus“, „Proletariat“ oder
„Emanzipation“ sind in solchen Gruppen nichts anderes als inhaltsleere
Begriffe, die als Adjektive verwendet dazu dienen herrschaftsförmige
Organisierungs- und Politikformen zu legitimieren die sich nicht wesentlich
von den bürgerlichen unterscheiden. Eine „sozialistische“, „kommunistische“
oder „proletarische“ Partei oder auch ein Staat, bleiben das was sie sind –
eine Partei oder Staat und damit Gewalt, Ausbeutung und Herrschaft.
Gemein ist den Ansätzen linksradikaler Organisierung, die ich nun hier
behandeln will, dass sie versuchen die gesellschaftliche Bedeutungslosigkeit
der radikalen Linken durch stärkere formelle Organisierung auf Basis geteilter
politischer Ansichten, als durch die Gründung von politischen Gruppen, sowie
primär diskursorientierter Politik entgegenzuwirken. Sie sind implizit bzw. de
facto vor allem darauf bedacht mit ihren Sichtweisen und Anliegen als
Organisation bzw. als Vertreter_innen einer spezifischen politischen Strömung
in der breiten Öffentlichkeit präsent zu sein. Diesen Ansatz bezeichne ich als
„abstrakte Politik“, den ich weiter ausführen will. Ausgangspunkt der
Organisierung ist dabei, wie bereits gesagt, die gemeinsame politische
Identität und nicht gemeinsame und gleiche Betroffenheit in spezifischen
gesellschaftlichen Herrschaftsverhältnissen, ein geteilter Alltag in welchem
diese Betroffenheit existiert oder zwischenmenschliche Affinität. Sicherlich
spielen diese in solchen Organisationen auch eine Rolle oder ergeben sich, sie
sind dennoch nicht der Ausgangspunkt der Organisierung.
Eine primär auf das Mitmischen im öffentlichen Diskurs bedachte Politik steht
damit im engen Zusammenhang. Wenn primär die politische Identität als
Ausgangspunkt der Organisierung dient und anderes dafür in den Hintergrund
tritt, wird auch das was unter Anarchismus bzw. Kommunismus verstanden wird
abstrakter, da es nur in dieser Form als Gemeinsamkeit, speziell in einer auf
Wachstum ausgelegten Organisierung, existieren kann. Das politische Projekt
kann dann auch nur noch in der Vermittlung dieser Identität an andere Menschen
bestehen und das geht am besten durch spektakuläre, aber vor allem unkonkrete
Propaganda, für die konkrete soziale Kämpfe allenfalls Anlass und Vehikel sind
sowie die Pflege des subkulturellen Lifestyles oder umgekehrt durch
fortgesetztes Weichspülen zwecks besserer Verkaufbarkeit und Bündnisfähigkeit.
Entsprechend erschöpft sich ein Großteil der politischen Praxis in der
vorzugsweise überregionalen Vernetzung und Organisation von Kampagnen ohne
lokalen Rückhalt, einzelnen Demos, Vorträgen, der Erstellung und dem Vertrieb
von Propaganda und allgemein der stetigen Debatte um die politische Identität.
Dies auch, weil wenn der Ausgangspunkt der Organisierung und Politik die
politische Identität ist, bestimmte Themenfelder nicht aus einer akuten
eigenen Betroffenheit heraus bearbeitet werden, sondern sich stattdessen nach
der Attraktivität der jeweiligen Themen und der Konjunktur derselben gerichtet
wird, um sich über sie transportiert besser verkaufen zu können. Das führt
dazu, dass die jeweiligen Themen nur kurzfristig behandelt werden und ein
solcher Organisierungs- und Politikansatz vor allem für Menschen attraktiv
wird, welche sich einen solche aufgrund von Privilegierungen leisten und oder
mit ihren Karrierepläne als Intellektuelle und Vollzeitaktivist_innen
verbinden können.
Der Anklang der Propaganda und das Wachsen der eigenen Organisation werden
dabei die Gradmesser des Erfolgs. Dass Menschen sich Anarchist_in/
Kommunist_in nennen bzw. sich identitär bzw. theoretisch zu entsprechenden
Prinzipien bekennen und die Anzahl und Größe der entsprechenden Gruppen
überlagert die Frage, inwiefern diese und andere Menschen in die Lage versetzt
werden in ihren verschiedenen alltäglichen Lebensbereichen ihre Beziehungen
nach anarchistischen bzw. kommunistischen Prinzipien nachhaltig auszurichten
und diese so mit Leben zu füllen.
Eine solche nach außen und den öffentlichen Diskurs gerichtete Politik
bedeutet auch ein spezifisches Verhältnis zwischen den Individuen innerhalb
der Organisationen. Wenn es darum geht öffentlichkeitswirksame Politik zu
machen, bedarf es vor allem aktivistischer Persönlichkeiten, transportierbarer
Inhalte und einer mobilisierbaren Masse. Dazu müssen intern bestimmte zu
bearbeitende Themen gesetzt und die nötigen Aufgaben verteilt und vor allem
auch erledigt werden. Dies ist die Zeit Aktivisten - der Macher bzw. Macker...
Sie, die am selbstsichersten, besten und lautesten diskutieren, am
rücksichtslosesten ihre Position und Sichtweise durchsetzen und dank ihrer
Lebensumstände wie reichen Eltern, Bafög/Stipendium, Studium und Auslagerung
von Reproarbeit am meisten Ressourcen, v.a. freie Zeit und Energie, aber auch
Wissen und Netzwerke haben, bestimmen die Agenda und definieren was zu tun
ist, wobei individuelle Befindlichkeiten und Unzulänglichkeiten sowie die
individuelle Entwicklung von Fähigkeiten, welche ein wichtiger Bestandteil
emanzipierender Entwicklung allgemein darstellen muss, zurückgestellt werden.
Schließlich braucht es jetzt Menschen, die effektiv die Öffentlichkeitsarbeit
machen, Propagandamaterial in Form von chicen Flyern und Mobifilmen erstellen,
sich auf Podien setzen, Vorträge und Workshops durchführen, Demos organisieren
etc. Spiegelbildlich dazu braucht es Menschen, die dabei assistieren,
ausführen oder sich als Politikkonsument_innen und Statist_innen politisch-
intellektueller Selbstdarstellung mobilisieren lassen. Damit Inhalte
öffentlichkeitswirksam nach außen transportiert werden können, müssen sie in
spezifischer Form vorhanden sein d.h. zudem muss eine gewisse interne
Einheitlichkeit hergestellt werden oder aber die Themen werden immer nur
oberflächlich und kurz behandelt, um der pluralen Mitgliedschaft bzw. der
wechselhaften Themensetzung des öffentlichen Diskurses gerecht zu werden.
Bei all dem kommen notwendig bestimmte Themen und Individuen zu kurz, es wird
konkurriert statt kooperiert und es bilden sich Hierarchien. Themen welche für
zahlenmäßig weniger oder weniger durchsetzungsfähige Menschen wichtig und
attraktiv oder nicht so gut öffentlichwirksam politisierbar sind, werden
vernachlässigt, ebenso wie Menschen, welche aus verschiedenen Gründen die
aktivistische Persönlichkeit nicht verkörpern können oder wollen bzw. nicht
die gleichen Chancen zur Durchsetzung ihrer Agenda haben. Sie müssen mit dem
eigenen schlechten Gewissen, der Überforderung, den Vorwürfen der anderen
politisch Aktiven und dem Gefühl mit den eigenen Sichtweisen und Interessen
nicht ernst genommen zu werden klarkommen oder verlassen resigniert die
Organisationen, weil ihre Themen und Probleme übergangen werden – separate
feministische oder antirassistische Organisationen sind Produkt eben solcher
Prozesse, ebenso wie das Herausfallen von Menschen, welche Solidarität am
nötigsten hätten, da sie unter den Zumutungen und Anforderungen des
herrschaftsförmigen Alltags erdrückt werden.
Jene, welche im besonderen Maße den Typus des politischen Aktivisten
verkörpern, unterdrücken dabei allzu oft die eigenen Unsicherheiten und
Unzulänglichkeiten und ordnen der Arbeit ihren gesamten Alltag und ihre
sozialen Beziehungen unter. Eine nachhaltige Umgestaltung der
zwischenmenschlichen Beziehungen, orientiert an individuellen Bedürfnissen und
Solidarität bleibt aus, stattdessen wird einem Leistungsethos gefrönt, der im
Zusammenhang mit der Spektakelpolitik der Organisationen, der Politisierung
des Alltags und der eigenen Emanzipation entgegensteht. Anstatt Politik
entlang der Bedürfnisse zu machen und sie so zu entfalten und zu befriedigen,
werden sie der Politik untergeordnet, welche so ihr emanzipierendes Potential
einbüßt.
Auch weil das politische Handeln abstrakter wird, d.h. nicht mehr aus einer
bestimmten Betroffenheit heraus sich dauerhaft spezifischer Themen annimmt,
sondern sich stattdessen auf kurzfristige Interventionen beschränkt, kann die
dauerhafte Arbeit in solchen Organisationen, wie zuvor behauptet, nur von
wenigen und privilegierten Aktivist_innen gestemmt werden, deren Betroffenheit
nicht so stark ausgeprägt ist, als dass sie sich diesen ernsthaft und
permanent durch Kämpfe widmen müssten.
Es bildet sich in solchen Organisationen also über kurz oder lang eine Gruppe
von Vollzeitaktivisten heraus, die ihrem Status und ihrer Funktion nach den
Führungsspitzen und Bürokratien von Parteien, NGOs und Gewerkschaften nicht
unähnlich sind und daher ein erhebliches Hindernis und große Gefahr für
selbstorganisierte Kämpfe darstellen. Sie sind tendenziell der Lebensrealität
und Interessenlage der Menschen für die sie meinen zu kämpfen enthoben und
sind darauf erpicht ihre Position innerhalb der eigenen Organisationen, die zu
ihrem Lebensinhalt, ihrer Identität, der Quelle von Selbstbestätigung,
Selbstwertgefühl und der Erfahrung von Wirkmächtigkeit und im schlimmsten Fall
zur finanziellen Lebensgrundlage wird, zu erhalten.
Die Existenz der Vollzeitaktivisten ist dabei abhängig von internen
Hierarchien, spezialisierten intellektuellen und oder organisatorischen bzw.
netzwerkenden Tätigkeiten und mitunter auch der Verflechtung der autonomen
linksradikalen Bewegung mit institutionalisierten Akteuren wie linken
Parteien, NGOs, Forschungseinrichtungen und den bürgerlichen Gewerkschaften,
bei denen sie einen mal mehr mal weniger prekären Job haben, mit dem sie sich
aber umso mehr identifizieren, je mehr sie meinen ihren Aktivismus damit durch
Zugang zu Ressourcen unterstützen zu können. Wo solche Hierarchien,
Spezialisierungen und Verflechtungen bereits existieren, legen sie viel Wert
darauf, dass sie erhalten oder ausgebaut werden, was bedeutet interne Kritik,
Opposition oder sich ihrer Kontrolle entziehende Prozesse und Dynamiken zu
unterbinden und die Basis passiv und entmündigt zu halten.
Wo selbstorganisierte Kämpfe frisch ausbrechen, sind solche Aktivisten und
ihre politischen Organisationen deshalb ebenfalls nicht weit und die
Speerspitze der Einhegung und Befriedung. Sie sind in diesen Kämpfen alsbald
bemüht sich unentbehrlich zu machen, also Nachfrage nach den eigenen
Fähigkeiten und Ressourcen zu schaffen, um sich so die Existenzberechtigung
als Aktivisten, den Arbeitsplatz oder Analysegegenstand zu sichern, denn
umgekehrt brauchen Akteure, welche aus eigener Betroffenheit heraus
selbstorganisiert kämpfen, in den seltensten Fällen die Aktivisten, in ihrer
Eigenschaft als solche.
Zugleich stellen exponierte Individuen, wie sie Aktivisten sind, auch ein
leichteres Ziel und einen Ansatzpunkt für Repression und Korrumpierung dar.
Sie sind individualisiert angreifbar und adressierbar, häufig im Verhältnis
zur restlichen Bewegung gesellschaftlich privilegiert und ihre Betroffenheit
nicht so stark ausgeprägt. Deswegen und aufgrund ihrer Position innerhalb der
Organisation sind sie den Interessen der Bewegung tendenziell entfremdet und
leichter zu entfremden. Ihrer Funktion und Position nach eignen sie sich als
Verhandlungsführer im Rahmen von Auseinandersetzungen beherrschter Gruppen mit
ihrer jeweils beherrschenden Gegenseite und tendieren um die eigene Funktion
als solche unentbehrlich zu machen dazu eben Verhandlungen und Kooperation der
Konfrontation vorzuziehen, was ihre Anerkennung und die ihrer Organisation
durch die beherrschende Gegenseite erfordert und wiederum ihre Bereitschaft zu
Zugeständnissen und der Disziplinierung und Einhegung der hinter ihnen
stehenden Bewegung und Kämpfe erhöht. Zuletzt erzeugen sie durch ihre interne
Position auch eine Abhängigkeit der Bewegung von ihnen d.h. indem sie
getroffen oder eingebunden werden, kann die gesamte Bewegung getroffen und
eingebunden werden.
Am emanzipierenden Potential einer solchen Politik sollte aber nicht nur
aufgrund dieser Tendenzen gezweifelt werden. Auch ist fraglich, inwiefern eine
solche Politik jemals zu konkreter Veränderung führen kann, also nachhaltig
und wirksam Solidarität und Widerstand entfalten und für Menschen eine
praktisch umsetzbare und emanzipierende Alternative darstellen kann.
Nicht nur wird in den Bündnissen und Föderationen vieles an internen Dynamiken
kopiert, was zu Recht an Parteien kritisiert wird. Allzu häufig übernehmen sie
zugleich implizit und unbewusst auch die parlamentarische Orientierung und
Logik, wenn sie sich in ihrem politischen Handeln darauf fokussieren durch
(Massen-)Proteste, welche, selbst in militanter Form mit einem radikalen
Gestus versehen, symbolisch und bloße Meinungskundgaben im öffentlichen und
speziell parlamentarischen Palaver sind. Sie verlassen damit die bürgerlichen
und staatlichen Formen der Politik nicht, stattdessen wird gehofft bzw.
zumindest unbewusst darauf abgezielt, mit dem Druck der öffentlichen Meinung
bzw. der Masse eine scheinbare Gegenmacht in diesem Diskurs um eine weniger
schlechtere staatliche Politik zu bilden – Adressat bleibt der Staat bzw.
einzelne staatliche Akteure, an die Forderungen gestellt werden. Es wird in
ihrem auf der öffentlichen Bühne, d.h. in der Sphäre bürgerlich-demokratischer
Politik, stattfindendem politischen Handeln de facto so getan, als ob der
öffentliche Diskurs und die Politik von Staat und Kapital unabhängig von den
gesellschaftlichen Verhältnissen, durch die sie bedingt sind, wesentlich und
nachhaltig nur durch Meinungskundgabe und Propaganda beeinflusst werden
könnten. Stattdessen müsste es eben darum gehen diese gesellschaftlichen
Verhältnisse anzugehen und zu sehen, wie präsent sie im eigenen Alltag sind
und dass sie auch dort angegangen werden könnten und sollten. Da dies nicht
geschieht findet auch eine relative Trennung des privaten Alltags vom eigenen
politischen Handeln statt, welches dann zu festgelegten Zeiten in den
Organisationen, auf der Straße, in den Seminarräumen und den Szeneorten
stattfindet.
Dabei wird ein radikales Image durch disclaimerartige Hinweise auf die eigene
ach so originelle Analyse und Perspektive sowie plakative und dadurch umso
abstraktere radikale Forderungen gepflegt. Eine radikale Politik, nicht nur
der inhaltlichen Forderung, sondern auch der Form und Praxis nach, bleibt
zumeist aus und in der Öffentlichkeit wird aus einer radikalen Linken ein
Akteur, der ähnlich wie auch Parteien, um bloße Zustimmung und Mitglieder
buhlt, sich aber einen Scheiß darum kümmert, inwiefern die Menschen sich durch
ihre Entscheidung unter den verschiedenen politischen Angeboten in ihrem
Alltag emanzipieren, also andere Fähigkeiten und Verhältnisse zueinander
entwickeln.
Entsprechend unattraktiv ist die radikale Linke auch für die breite Masse
derjenigen, die von Herrschaft in ihren vielen Formen betroffen sind, damit zu
kämpfen haben und ohne die das Projekt Emanzipation zum Scheitern verurteilt
ist. Hier und da eine Demo, ein Flyer oder ein Vortrag helfen nichts oder
zumindest nicht grundlegend und nachhaltig gegen das Elend der Lohnarbeit, den
Terror des Arbeitsamtes, der Verzweiflung angesichts finanzieller Prekarität,
die Ohnmacht und Angst, die durch sexualisierte Gewalt in der Öffentlichkeit,
im trauten Heim oder der Beziehung erzeugt wird, die Ausbeutung der Ökosysteme
und der peripheren Länder, das Sterben an den europäischen und anderen Grenzen
und den Terror und die Angst denen von Abschiebungen und faschistisch-
rassistischer Gewalt bedrohten und betroffenen Menschen ausgesetzt sind. Es
können weitere Bereiche und Betroffenheiten aufgezählt werden, allerdings
reicht diese Illustration, um zu verdeutlichen worum es mir geht.
Es ist selbstverständlich wichtig eine radikale Analyse und Perspektive zu
haben, doch bleiben sie für Menschen außerhalb und leider auch innerhalb der
linksradikalen Szene abstrakt, wenn sie nicht mit alltäglichen Kämpfen um
konkrete Verbesserungen verknüpft werden, in ihnen existieren und praktische
Alternativen für die Menschen bieten, die mehr sind als eine ferne Utopie, für
die im besten Fall vage Vorstellungen existieren, wie sie sich praktisch
darstellt. Es bedarf einer Brücke oder eines Transmissionsriemens, welcher für
Menschen die jetzige Realität praktisch mit der Utopie verknüpft und ihnen
Möglichkeiten in ihrer Lebensrealität, also ihrer spezifischen Betroffenheit
von Herrschaft und ihrem Alltag aufzeigt, damit sie im Linksradikalismus eine
Lösung ihrer Probleme sehen, die ihnen im Hier und Jetzt helfen kann. Wer das
nicht leisten kann oder will, muss sich zu Recht den Vorwurf gefallen lassen,
dass das mit der Revolution eine schöne Idee, aber leider nicht umsetzbar ist
bzw. die Menschen es versäumen konkrete Schritte in diese Richtung zu gehen –
Emanzipation wird für sie dann nämlich abstrakt fast eschatologisch, etwas was
von ihrem Alltag abgekoppelt, in ferner Zukunft existiert und aus dem Nichts
über sie hereinbricht.
Radikal-links-Sein wird dabei ein identitäres Konsumprodukt und spätestens
wenn die Menschen das Studium beenden, die Eltern den finanziellen Support
einstellen, das Bafög/Stipendium ausläuft und sie auf die 30 zugehen, wenden
sie sich davon ab, da das Organisieren und Durchführen von ach so tollen und
radikalen Kampagnen mit Flyern, Vorträgen und Demos, sie nicht vor den
Zumutungen, Belastungen, dem Zwang zum Zugeständnis und den Unabwägbarkeiten
des Lebens mit Lohnarbeit und Kleinfamilie bewahren oder diese so weit
abfedert, dass es möglich ist daneben weiterhin radikale Politik zu machen,
ohne wegen eines Burnouts die Politik ad acta zu legen. Nur wenige
Vollzeitaktivisten und Lebenskünstler überstehen diesen Bruch relativ
unbeschadet, was die Hierarchien oder generationellen Brühe innerhalb der
linksradikalen Bewegung weiter verstärkt und der Abschottung als Subkultur
Vorschub leistet.
Gegen diese Politik- und Organisierungsform will ich mich nun für politische
Bezugsgruppen aussprechen, wobei ich damit mehr meine, als die kleinen
Gruppen, welche für Demos und anderen Aktionen gebildet werden. Mit dem
Begriff „politische Bezugsgruppe“ will ich vielmehr eine Form von Politik und
Organisierung bezeichnen, welche ihren Ausgangspunkt bei geteilter Affinität,
Alltag, Ressourcen und oder Betroffenheit von Herrschaft hat und versucht auf
lokaler Ebene auf diese eine solidarische Antwort zu geben.
Dazu ist es nötig eben nicht nur eine politisch Affinität im Sinne eines
geteilten politischen Standpunktes zu haben, sondern auch eine davon relativ
unabhängige und dauerhafte sozial-emotionale und ökonomische Beziehung
zueinander aufzubauen, in welchen die Beteiligten als Individuen mit all ihren
Stärken, Schwächen, Ängsten, Bedürfnissen und Hoffnungen sowie der
individuellen Verstrickung in Herrschaftsverhältnisse sichtbar werden. Das ist
viel Arbeit, welche nicht für spektakuläre Aktionen zur Verfügung steht.
Dennoch können so Beziehungen entstehen, welche Menschen in einer kollektiven,
bewussten und politisierten Form die sozial-emotionale Sicherheit, Fähigkeiten
und auch materielle Ressourcen und konkrete Solidarität geben können um ihren
ganz spezifischen Alltag in herrschaftsförmigen Verhältnissen zu bestreiten,
sich gegen diese aus ihrer individuellen Position heraus zur Wehr zu setzen
und in gewissen Maße auch innerhalb dieser Gruppen Beziehungen zu politisieren
und vorwegzunehmen, welche eher an die Ansprüchen an eine befreite
Gesellschaft heranreichen, als es die in den oben beschriebenen Organisationen
tun. Politische Kommunen leisten ähnliches und stellen Formen dar, welche das
Teilen von Alltag und Ressourcen sehr weitgehend praktizieren. Was ich hier
unter politischer Bezugsgruppe verstehen will, legt im Verhältnis dazu den
Schwerpunkt eher auf die Affinität und die Betroffenheit - Alltag und
Ressourcen werden nicht im gleichen Maße geteilt, was die Bildung von
politischen Bezugsgruppen niedrigschwelliger macht.
Eine solche Politik auf Basis politischer Bezugsgruppen adressiert nicht
direkt die breite Masse oder Öffentlichkeit als unspezifisches Subjekt,
sondern setzt im lokalen Kontext oder bestehenden sozialen Netzwerken an und
wirkt dort über das konkrete Beispiel praktischer Solidarität. Radikale
politische Ansätze bekommen so einen Gehalt, welcher für viele Menschen
greifbarer ist, als jedes Pamphlet, jeder Vortrag, jeder Slogan oder jedes
Transpi, mit dem Inhalte und Alternativen der radikalen Linken in abstrakter
und häufig rein theoretischer Natur vermittelt werden sollen.
Anstatt nun kampagnenartig spektakuläre Politik für eine abstrakte Masse zu
machen, welche dadurch von bestimmten Sichtweisen überzeugt werden soll,
können politische Bezugsgruppen ermöglichen, dass Menschen sich in einer Weise
organisieren, die sie in die Lage versetzt selbstbestimmt und entlang ihrer
individuellen Fähigkeiten und Bedürfnisse gemeinsam ihren Alltag zu
politisieren, damit zaghaft bessere Verhältnisse in diesem vorwegzunehmen und
aus ihm heraus Widerstand zu entfalten. Selbstverständlich müssen für die
Etablierung besserer Verhältnisse über die Bezugsgruppen hinausgehende
kollektive Formen von Arbeit, Konsum und Leben geschaffen werden, doch stellen
die Bezugsgruppen als Ausgangspunkt eine dafür allemal besser geeignete Form
und Ansatz dar, als die o.g. Bündnisse und Föderationen der politischen
Gruppen.
Damit eine solche Organisierung diesen Zweck erfüllt, ist es außerdem nötig,
sie mit anderen Formen der Organisierung und Politik zu verschränken, welche
als Basis nicht eine solche, relativ starke, politisch-soziale Affinität
haben. Hier fallen mir z.B. die seit längerem in den USA und inzwischen auch
in der BRD diskutierten und existierenden „Solidarischen Netzwerke“,
Basisgewerkschaften wie die FAU und lokal organisierte, themenspezifische
politische Gruppen ein. Auch lokale und regionale Vernetzungen zum Zweck des
Austausch, weniger zum gemeinsamen Auftreten in der Öffentlichkeit, können
hier genannt werden.
Auch wenn diese ähnliche Tendenzen aufweisen können, wie die im vorherigen
Teil behandelten Organisierungs- und Politikformen, besteht doch ein großer
Unterschied zu ihnen darin, dass sie sich auf spezifische Themen konzentrieren
und als Basis der Organisierung die gemeinsame Betroffenheit haben. Sie sind
daher auch eher in der Lage konkrete Solidarität und Widerstand vor Ort und
entlang der Bedürfnisse der Menschen zu organisieren und laufen damit weniger
Gefahr eine Politik zu betreiben, welche abstrakt und ohne Bedeutung für diese
und ihren Alltag ist. Zugleich sind sie in der Öffentlichkeit sichtbarer und
ansprechbarer als die politischen Bezugsgruppen und bieten so Zugänge zu ihnen
und ihrem Ansatz.
Bei all dem will ich nicht völlig gegen regionale, überregionale oder
transnationale Vernetzung, Kampagnen und anderes plädieren, was ich zuvor dem
abstrakten Politik- und Organisierungsansatz zugeordnet habe. Allzu oft erlebe
ich diese jedoch als radikales Spektakel, welches angesichts linksradikaler
Ohnmachtsgefühle und Ratlosigkeit quasi als Ersatz für eine wirksame Politik
dient und den Beteiligten suggeriert gesellschaftliche Bedeutung und
Wirksamkeit zu besitzen. Anders kann ich mir nicht erklären, warum die
sporadische Präsenz in den Medien durch Kongresse, Großdemos und Riots so
abgefeiert wird, da sie schon wegen ihrem eben nur sporadischem Auftreten, im
Hinblick auf die gesellschaftliche Präsenz und Wirksamkeit allenfalls
symbolischen Wert haben. Selbstverständlich haben solche Events eine gewisse
Funktion darin Alternativen und Kritik sichtbar zu machen und haben daneben
einen sicherlich nicht zu vernachlässigen Stellenwert in der politischen
Sozialisation vieler Linksradikaler. Das sollte aber nicht verwechselt werden
mit einer realen gesellschaftlichen Wirksamkeit der radikalen Linken und einer
damit verbundenen Fähigkeit gesellschaftliche Veränderungen anzustoßen. Auch
wenn meine idealtypische Überspitzung und Gegenüberstellung in diesem Text,
welche der Realität der Organisierungs- und Praxisformen notgedrungen nicht
voll gerecht wird, geht es mir daher eher um eine Beschreibung von in meinen
Augen existierenden Tendenzen und um eine Schwerpunktverlagerung, weg von dem,
was ich als „abstrakte Politik“ politischer Gruppen bezeichnet habe, hin zu
den „politischen Bezugsgruppen“ im Sinne des hier verwendeten Begriffs. |
||
35,562 | story | de | 0 | 0 | Antifaschistisches Aktionsbündnis Stuttgart und Region | 1,300,113,877 | Leonberg: Kämpferische Spontandemo gegen Nazigewalt | [
35563,
35564,
35565,
35566
] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Leonberg",
"Stuttgart"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Am Sonntag, den 13. März
2011, fand in Leonberg (Kreis Böblingen) eine antifaschistische
Demonstration gegen Nazigewalt statt. Anlass war ein faschistischer
Übergriff auf einen 17 Jährigen am vergangenen Freitag, wobei der
Angreifer dem Jugendlichen mit einer Gaspistole ins Auge schoss. Als Reaktion zogen 200 AntifaschistInnen zwei Tage später mit kämpferischen Parolen vom Bahnhof in die
Leonberger Altstadt.</p>
<p> | <p>Am Sonntag, den 13. März
2011, fand in Leonberg (Kreis Böblingen) eine antifaschistische
Demonstration gegen Nazigewalt statt. Anlass war ein faschistischer
Übergriff auf einen 17 Jährigen am vergangenen Freitag, wobei der
Angreifer dem Jugendlichen mit einer Gaspistole ins Auge schoss. Als Reaktion zogen 200 AntifaschistInnen zwei Tage später mit kämpferischen Parolen vom Bahnhof in die
Leonberger Altstadt.</p>
<p><!--break--></p><p> </p><p>Vor der Kneipe „Treffbar“, wo sich
der Vorfall am Freitag ereignete, hielt die Demonstration eine
Zwischenkundgebung ab. Hier wurde in einem Redebetrag dargelegt, dass
der Wirt der Kneipe schon in der Vergangenheit kein Problem damit
hatte, dass sich offensichtliche Nazis regelmäßig in seinen Räumlichkeiten
aufhielten. Er empörte sich damals vielmehr über Antifaschisten, die ihn
auf das Problem aufmerksam machten und warf einen antifaschistischen
Jugendlichen einige Zeit später aus seinem Laden.</p>
<p> </p>
<p>Während der gesamte Demonstration
zeigten sich die TeilnehmerInnen offensiv und brachten mit
Pyrotechnik und einem Abschlusssprint einen entschlossenen Ausdruck
auf die Straße.</p>
<p>AnwohnerInnen und PassantInnen zeigten
sich durchweg interessiert und betroffen über diesen traurigen
Höhepunkt regionaler faschistischer Straßengewalt.</p>
<p> </p>
<p>Wir werten die in 24 Stunden
organisierte Aktion als einen vielversprechenden Erfolg, an dem es in
den nächsten Monaten anzuknüpfen gilt. Die Region um Böblingen und
insbesondere Leonberg ist ein Schwerpunkt der Nazipartei NPD, in dem
faschistische Straßengewalt nach wie vor ein enormes Problem darstellt.
Dagegen gilt es jetzt im Wahlkampf, wie auch nach den Landtagswahlen,
einen aktiven regionalen antifaschistischen Widerstand aufzubauen.</p>
<p> </p>
<p>Wir wünschen dem betroffenen Genossen, der momentan noch immer im Krankenhaus behandelt werden muss, eine schnelle und möglichst gute Besserung.</p>
<p> </p>
<p><b>Für einen entschlossenen
antifaschistischen Widerstand!</b></p>
<p> </p>
<p> </p><p> </p> | Am Sonntag, den 13. März 2011, fand in Leonberg (Kreis Böblingen) eine
antifaschistische Demonstration gegen Nazigewalt statt. Anlass war ein
faschistischer Übergriff auf einen 17 Jährigen am vergangenen Freitag, wobei
der Angreifer dem Jugendlichen mit einer Gaspistole ins Auge schoss. Als
Reaktion zogen 200 AntifaschistInnen zwei Tage später mit kämpferischen
Parolen vom Bahnhof in die Leonberger Altstadt.
Vor der Kneipe „Treffbar“, wo sich der Vorfall am Freitag ereignete, hielt die
Demonstration eine Zwischenkundgebung ab. Hier wurde in einem Redebetrag
dargelegt, dass der Wirt der Kneipe schon in der Vergangenheit kein Problem
damit hatte, dass sich offensichtliche Nazis regelmäßig in seinen
Räumlichkeiten aufhielten. Er empörte sich damals vielmehr über
Antifaschisten, die ihn auf das Problem aufmerksam machten und warf einen
antifaschistischen Jugendlichen einige Zeit später aus seinem Laden.
Während der gesamte Demonstration zeigten sich die TeilnehmerInnen offensiv
und brachten mit Pyrotechnik und einem Abschlusssprint einen entschlossenen
Ausdruck auf die Straße.
AnwohnerInnen und PassantInnen zeigten sich durchweg interessiert und
betroffen über diesen traurigen Höhepunkt regionaler faschistischer
Straßengewalt.
Wir werten die in 24 Stunden organisierte Aktion als einen vielversprechenden
Erfolg, an dem es in den nächsten Monaten anzuknüpfen gilt. Die Region um
Böblingen und insbesondere Leonberg ist ein Schwerpunkt der Nazipartei NPD, in
dem faschistische Straßengewalt nach wie vor ein enormes Problem darstellt.
Dagegen gilt es jetzt im Wahlkampf, wie auch nach den Landtagswahlen, einen
aktiven regionalen antifaschistischen Widerstand aufzubauen.
Wir wünschen dem betroffenen Genossen, der momentan noch immer im Krankenhaus
behandelt werden muss, eine schnelle und möglichst gute Besserung.
**Für einen entschlossenen antifaschistischen Widerstand!** |
||
139,100 | story | de | 0 | 0 | xxxx | 1,427,715,358 | Der Krawall in Frankfurt war notwendig | [
139101
] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Antirassismus & Migration",
"Feminismus & Gender & Queer",
"Repression"
] | [
"Frankfurt am Main"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p>Die Maschiene ist schockiert – selbst 24/7 Gewalt verbreitend – wurde sie am 18. März in Frankfurt angegriffen. Schnell werden die bekannten Marionetten ins Spiel gebracht: die Presse, die Politiker und die Distanzierer. Diese sprechen von einem Aktionskonsens der gebrochen worden wäre, ganz so als ob Blockupy den Protest gegen die EZB besitzen würde. Aus der Sicht von Blockupy ist das nur logisch, schließlich handelt es sich nicht um ein oppositionelles Bündniss, sondern um eine der üblichen Tarnorganisationen der Parteien. Ulrich Wilken tritt als selbst gekrönter Blockupy-Organisator auf und <a href="http://www.ulrichwilken.de/site/2-uncategorised/391-stellungnahme-des-landesvorstands-der-partei-die-linke-hessen-zu-den-blockupy-protesten-2015.html"><span style="color: #aa1600;">verurteilt als Mitglied des Landtag</span><span style="text-decoration: underline;"><span style="color: #aa1600;">s</span></span></a> selbstverständlich die Gewalt gegen Bullen und Scheiben.</p><p> | <p>Die Maschiene ist schockiert – selbst 24/7 Gewalt verbreitend – wurde sie am 18. März in Frankfurt angegriffen. Schnell werden die bekannten Marionetten ins Spiel gebracht: die Presse, die Politiker und die Distanzierer. Diese sprechen von einem Aktionskonsens der gebrochen worden wäre, ganz so als ob Blockupy den Protest gegen die EZB besitzen würde. Aus der Sicht von Blockupy ist das nur logisch, schließlich handelt es sich nicht um ein oppositionelles Bündniss, sondern um eine der üblichen Tarnorganisationen der Parteien. Ulrich Wilken tritt als selbst gekrönter Blockupy-Organisator auf und <a href="http://www.ulrichwilken.de/site/2-uncategorised/391-stellungnahme-des-landesvorstands-der-partei-die-linke-hessen-zu-den-blockupy-protesten-2015.html"><span style="color: #aa1600;">verurteilt als Mitglied des Landtag</span><span style="text-decoration: underline;"><span style="color: #aa1600;">s</span></span></a> selbstverständlich die Gewalt gegen Bullen und Scheiben.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Auch Mitorganisator Christoph Kleine zeigte sich <em>“entsetzt und bestürzt”</em> angesichts der Gewalt und <a href="http://www.filmpiraten.org/2015/03/video-die-sozialen-unruhen-bei-blockupy-2015/#more-1174"><span style="color: #aa1600;">Blockupy-Sprecher Hendrik Wester</span></a>, der zwar mit <em>Ums Ganze</em> noch die sympathischste Gruppe des Bündnisses vertritt aber nicht sagt warum ein Krawall überhaupt erklärt werden muss:<br><em>„Das ist nicht so, wie wir von Blockupy den Tag geplant haben. Aber man muss auch feststellen, dass offensichtlich das Bürgerkriegsszenario, das die Polizei da aufgemacht hat, von vielen Leuten als Herausforderung und als Provokation begriffen worden ist”.</em> Das Bündnis hoffe aber, dass die Lage nicht weiter eskaliere.</p><p> </p><p>Es sind die gleichen Sätze, die nach dem Riot in Rostock 2007 aus den <a href="http://www.dw.de/fast-1000-verletzte-bei-g8-protest/a-2573796"><span style="color: #aa1600;">Mündern der Bewegungsmanager sprudelten</span><span style="color: #aa1600;">.</span></a> Im Gegensatz zum <a href="http://sauerkraut.blogsport.de/2007/06/14/tim-und-die-interventionistische-linke/"><span style="color: #aa1600;">Distanzierungsritual beim G-8</span></a> implodierte der Streit um die Gewalt am 18. März bislang nur im Lager unserer Gegner.<br> Witzig waren jedenfalls die Dementis aus <a href="https://www.youtube.com/watch?v=D9Tsh5Pb9Ws"><span style="color: #aa1600;">seriösen</span></a> und <a href="https://www.youtube.com/watch?v=dxkubppqzrk&feature=youtu.be"><span style="color: #aa1600;">unseriösen</span></a> Quellen.</p><p> </p><p>Im Rückblick auf die Anti-Gewalt Kampagnen der letzten Jahre seit Genua, fällt zwar eine zunehmende Professionalisierung von Behörden und ihren Helfer_innen auf, die sich sowohl blitzschnell nach einem Vorfall einfinden, aber auch perspektivisch und langanhaltend an der Zersetzung von Widerstand arbeiten – doch wen haben sie damit erreicht? Vielleicht haben sie einige Jugendliche in Berliner und Hamburger Kiezen von der Teilnahme an ritualisierter Randale abgehalten, aber ein wichtiges Signal aus Frankfurt ist doch, das die militante Bewegung Europas sich finden kann und gemeinsam handlungsfähig ist, wenn sie das überhaupt will und darauf hin arbeitet.</p><p> </p><p>Die Saat des Zweifels an bestimmten Aktionsformen – unermüdlich ausgetragen von jenen, die am Tisch der Macht sitzen (wollen) – ist nicht aufgegangen. Die Straßen an diesem Morgen in Frankfurt waren fast menschenleer, ausreichend Platz für alle Aktionsformen, die sich fast immer gegenseitig respektierten. Niemand hat die Berechtigung der friedlichen Aktivist_innen angezweifelt. Unterschiedliche Spektren haben sich ergänzt, wie zum Beispiel <a href="https://www.youtube.com/watch?v=BPUNPAj8pdc"><span style="color: #aa1600;">der grüne Finger</span></a>, der eine schwache Polizeikette überwand, deren Fahrzeuge von anderen Gruppen danach erfolgreich angegriffen wurden.</p><p> </p><p>Der Krawall in Frankfurt war außerdem notwendig, um unsere Grenzen auszuloten und Erkenntnisse über die Schwächen der Bullen zu gewinnen.</p><p><br> Zusammenhänge, die militant agieren wollten, waren vorbereitet und schnell unterwegs; eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die aber in jüngerer Vergangenheit oft in Vergessenheit geraten schien. Unzählige Frusterlebnisse wurden gesammelt, so 2013 beim Kessel in der gleichen Stadt. Das <a href="https://www.youtube.com/watch?v=7-q2tOtpOgs"><span style="color: #aa1600;">Abfackeln von Streifenwagen</span></a> direkt vor einer Wache hat mit Sicherheit einen <a href="https://linksunten.indymedia.org/en/node/138489"><span style="color: #aa1600;">demoralisierenden Effekt</span></a> auf die Bullen bewirkt. Die Erfahrungen der letzten Jahre wurden konsequent umgesetzt.</p><p><br> Für die Einsatzleitung der Bullen schien es problematisch ihr überdimensioniertes Aufgebot zur richtigen Entfaltung kommen zu lassen, eine Erfahrung, die auch Berliner Polizeiführer am 1. Mai schon machen mussten: Sind mehr als 7.000 Bullen auf der Straße, werden die Kommunikationswege sehr lang. Zwischen der Meldung eines zivilen Aufklärers oder einer Gruppe, bis zur Umsetzung der befohlenen Reaktion, vergeht genau die Zeit, die wir brauchen um die Situation erneut zu verändern. Hier rächt sich der Drang der Verantwortlichen, jedem noch so kleinen Protest mit einer stetig wachsenden Überzahl an Bullen begegnen zu wollen.</p><p> </p><p>Bei aller Kritik an einzelnen Aspekten der Randale an diesem Tag, können wir besonders dem “Diss” gegen die Beschädigung einer Straßenbahn etwas konstruktives entnehmen, nämlich die Frage der Forderungen. In einigen Medien meldeten sich “Aktivist*innen” die erklärten, die Beschädigung der Bahn sei kontraproduktiv, weil diese öffentliches Eigentum sei, für das Blockupy sich doch einsetzen würde und das sei mit den Zielen des Protests nicht vermittelbar. Die Fragen, die sich nun stellen, sind zunächst, werden an solchen Tagen tatsächlich Forderungen gestellt und wenn an wen überhaupt? Sind Blockupy oder ähnliche Events als Dialogangebote an die Herrschenden geplant?<br> Und warum haben noch nicht Alle mitbekommen, dass weltweit bei Protesten die lokalen Verkehrsbetriebe angegriffen werden? Weil sie als ein repressives Unternehmen empfunden werden und nicht nur Leute von A nach B fahren.</p><p> </p><p>Zusätzlich bot die EZB Eröffnung genau diese Reibungsfläche, die jetzt zur Klärung beitragen kann, wer mit wem in Zukunft Bündnisse eingehen will. Die Vertreter_innen von Parteien müssen dort verdrängt werden, wo sie versuchen sich einzunisten, egal ob es bei Nazi Aufmärschen ist, bei Castor Transporten, Flüchtlings Protesten, Zwangsräumungen oder bei Gipfeltreffen – wir brauchen dieses Spektrum nicht mal als Deckungsmasse, sie stehen auf der anderen Seite der Barrikade. Die Trennung verläuft nämlich nicht zwischen friedlichem und militantem Widerstand, sondern zwischen Spiegelfechtereien einiger Stellvertreter_innen und Berufspolitiker_innen auf der einen Seite und dem Konzept der Selbstermächtigung europaweit korrespondierender Affinitätsgruppen. Im Drehbuch staatstragender Funktionäre, die ihre Fühler schon lange bei attac drin haben und auch der iL nicht so fern sind, könnten nun Erinnerungen aufkommen, an Zeiten als in Frankfurt schon Mal <a href="http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2001/erste7712.html"><span style="color: #aa1600;">ein Streifenwagen brannte.</span></a> Diesen Strömungen gilt es den Weg abzuschneiden.</p><p> </p><p><strong>Übernommen von urban resistance: <a href="http://urbanresistance.noblogs.org/krawall/">http://urbanresistance.noblogs.org/krawall/</a></strong></p> | Die Maschiene ist schockiert – selbst 24/7 Gewalt verbreitend – wurde sie am
18. März in Frankfurt angegriffen. Schnell werden die bekannten Marionetten
ins Spiel gebracht: die Presse, die Politiker und die Distanzierer. Diese
sprechen von einem Aktionskonsens der gebrochen worden wäre, ganz so als ob
Blockupy den Protest gegen die EZB besitzen würde. Aus der Sicht von Blockupy
ist das nur logisch, schließlich handelt es sich nicht um ein oppositionelles
Bündniss, sondern um eine der üblichen Tarnorganisationen der Parteien. Ulrich
Wilken tritt als selbst gekrönter Blockupy-Organisator auf und [verurteilt als
Mitglied des
Landtags](http://www.ulrichwilken.de/site/2-uncategorised/391-stellungnahme-
des-landesvorstands-der-partei-die-linke-hessen-zu-den-blockupy-
protesten-2015.html) selbstverständlich die Gewalt gegen Bullen und Scheiben.
Auch Mitorganisator Christoph Kleine zeigte sich _“entsetzt und bestürzt”_
angesichts der Gewalt und [Blockupy-Sprecher Hendrik
Wester](http://www.filmpiraten.org/2015/03/video-die-sozialen-unruhen-bei-
blockupy-2015/#more-1174), der zwar mit _Ums Ganze_ noch die sympathischste
Gruppe des Bündnisses vertritt aber nicht sagt warum ein Krawall überhaupt
erklärt werden muss:
_„Das ist nicht so, wie wir von Blockupy den Tag geplant haben. Aber man muss
auch feststellen, dass offensichtlich das Bürgerkriegsszenario, das die
Polizei da aufgemacht hat, von vielen Leuten als Herausforderung und als
Provokation begriffen worden ist”._ Das Bündnis hoffe aber, dass die Lage
nicht weiter eskaliere.
Es sind die gleichen Sätze, die nach dem Riot in Rostock 2007 aus den [Mündern
der Bewegungsmanager sprudelten.](http://www.dw.de/fast-1000-verletzte-
bei-g8-protest/a-2573796) Im Gegensatz zum [Distanzierungsritual beim
G-8](http://sauerkraut.blogsport.de/2007/06/14/tim-und-die-
interventionistische-linke/) implodierte der Streit um die Gewalt am 18. März
bislang nur im Lager unserer Gegner.
Witzig waren jedenfalls die Dementis aus
[seriösen](https://www.youtube.com/watch?v=D9Tsh5Pb9Ws) und
[unseriösen](https://www.youtube.com/watch?v=dxkubppqzrk&feature=youtu.be)
Quellen.
Im Rückblick auf die Anti-Gewalt Kampagnen der letzten Jahre seit Genua, fällt
zwar eine zunehmende Professionalisierung von Behörden und ihren Helfer_innen
auf, die sich sowohl blitzschnell nach einem Vorfall einfinden, aber auch
perspektivisch und langanhaltend an der Zersetzung von Widerstand arbeiten –
doch wen haben sie damit erreicht? Vielleicht haben sie einige Jugendliche in
Berliner und Hamburger Kiezen von der Teilnahme an ritualisierter Randale
abgehalten, aber ein wichtiges Signal aus Frankfurt ist doch, das die
militante Bewegung Europas sich finden kann und gemeinsam handlungsfähig ist,
wenn sie das überhaupt will und darauf hin arbeitet.
Die Saat des Zweifels an bestimmten Aktionsformen – unermüdlich ausgetragen
von jenen, die am Tisch der Macht sitzen (wollen) – ist nicht aufgegangen. Die
Straßen an diesem Morgen in Frankfurt waren fast menschenleer, ausreichend
Platz für alle Aktionsformen, die sich fast immer gegenseitig respektierten.
Niemand hat die Berechtigung der friedlichen Aktivist_innen angezweifelt.
Unterschiedliche Spektren haben sich ergänzt, wie zum Beispiel [der grüne
Finger](https://www.youtube.com/watch?v=BPUNPAj8pdc), der eine schwache
Polizeikette überwand, deren Fahrzeuge von anderen Gruppen danach erfolgreich
angegriffen wurden.
Der Krawall in Frankfurt war außerdem notwendig, um unsere Grenzen auszuloten
und Erkenntnisse über die Schwächen der Bullen zu gewinnen.
Zusammenhänge, die militant agieren wollten, waren vorbereitet und schnell
unterwegs; eigentlich eine Selbstverständlichkeit, die aber in jüngerer
Vergangenheit oft in Vergessenheit geraten schien. Unzählige Frusterlebnisse
wurden gesammelt, so 2013 beim Kessel in der gleichen Stadt. Das [Abfackeln
von Streifenwagen](https://www.youtube.com/watch?v=7-q2tOtpOgs) direkt vor
einer Wache hat mit Sicherheit einen [demoralisierenden
Effekt](https://linksunten.indymedia.org/en/node/138489) auf die Bullen
bewirkt. Die Erfahrungen der letzten Jahre wurden konsequent umgesetzt.
Für die Einsatzleitung der Bullen schien es problematisch ihr
überdimensioniertes Aufgebot zur richtigen Entfaltung kommen zu lassen, eine
Erfahrung, die auch Berliner Polizeiführer am 1. Mai schon machen mussten:
Sind mehr als 7.000 Bullen auf der Straße, werden die Kommunikationswege sehr
lang. Zwischen der Meldung eines zivilen Aufklärers oder einer Gruppe, bis zur
Umsetzung der befohlenen Reaktion, vergeht genau die Zeit, die wir brauchen um
die Situation erneut zu verändern. Hier rächt sich der Drang der
Verantwortlichen, jedem noch so kleinen Protest mit einer stetig wachsenden
Überzahl an Bullen begegnen zu wollen.
Bei aller Kritik an einzelnen Aspekten der Randale an diesem Tag, können wir
besonders dem “Diss” gegen die Beschädigung einer Straßenbahn etwas
konstruktives entnehmen, nämlich die Frage der Forderungen. In einigen Medien
meldeten sich “Aktivist*innen” die erklärten, die Beschädigung der Bahn sei
kontraproduktiv, weil diese öffentliches Eigentum sei, für das Blockupy sich
doch einsetzen würde und das sei mit den Zielen des Protests nicht
vermittelbar. Die Fragen, die sich nun stellen, sind zunächst, werden an
solchen Tagen tatsächlich Forderungen gestellt und wenn an wen überhaupt? Sind
Blockupy oder ähnliche Events als Dialogangebote an die Herrschenden geplant?
Und warum haben noch nicht Alle mitbekommen, dass weltweit bei Protesten die
lokalen Verkehrsbetriebe angegriffen werden? Weil sie als ein repressives
Unternehmen empfunden werden und nicht nur Leute von A nach B fahren.
Zusätzlich bot die EZB Eröffnung genau diese Reibungsfläche, die jetzt zur
Klärung beitragen kann, wer mit wem in Zukunft Bündnisse eingehen will. Die
Vertreter_innen von Parteien müssen dort verdrängt werden, wo sie versuchen
sich einzunisten, egal ob es bei Nazi Aufmärschen ist, bei Castor Transporten,
Flüchtlings Protesten, Zwangsräumungen oder bei Gipfeltreffen – wir brauchen
dieses Spektrum nicht mal als Deckungsmasse, sie stehen auf der anderen Seite
der Barrikade. Die Trennung verläuft nämlich nicht zwischen friedlichem und
militantem Widerstand, sondern zwischen Spiegelfechtereien einiger
Stellvertreter_innen und Berufspolitiker_innen auf der einen Seite und dem
Konzept der Selbstermächtigung europaweit korrespondierender
Affinitätsgruppen. Im Drehbuch staatstragender Funktionäre, die ihre Fühler
schon lange bei attac drin haben und auch der iL nicht so fern sind, könnten
nun Erinnerungen aufkommen, an Zeiten als in Frankfurt schon Mal [ein
Streifenwagen
brannte.](http://daserste.ndr.de/panorama/archiv/2001/erste7712.html) Diesen
Strömungen gilt es den Weg abzuschneiden.
**Übernommen von urban
resistance:<http://urbanresistance.noblogs.org/krawall/>** |
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173,218 | event | de | 0 | 0 | AKKA | 1,458,508,066 | „Asoziale“ in der DDR – Kriminalisierung und Ausgrenzung als Kehrseite der sozialistischen (Arbeits)Gesellschaft | [] | [
"Bildung"
] | [
"Hamburg"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>Vorstrag mit Matthias Belke-Zeng</p><p> | <p>Vorstrag mit Matthias Belke-Zeng</p><p><!--break--></p><p> </p>
<p><span style="color: #000000; font-family: Times New Roman; font-size: medium;">Arme
und Aussätzige – Phänomene aller Gesellschaftsformen seit der
Sesshaftwerdung der Menschheit mindestens in Mitteleuropa – wurden in
den unterschiedlichen Phasen gesellschaftlicher Entwicklung
marginalisiert und verfolgt. Auch in der DDR wurden sogenannten
„Asoziale“ verfolgt und unter einen Begriff gefasst, und hier sogar
erstmals und einzig als juristisch zu sanktionierendes
gesellschaftliches “Übel” im Strafrecht verankert. Der Beitrag soll
einen kurzen Abriss zu diesem Teil deutscher Geschichte bieten, dabei
die Entwicklung des Begriffes aber nicht </span><span style="color: #000000; font-family: Times New Roman; font-size: medium;">gänzlich außen vor lassen.</span></p>
<p> </p>
<p>Wann? Dienstag, 19.April 2016, 19:30 Uhr<br>
Wo? Rote Flora<br>
<span>Achidi-John-Platz 1 (Schulterblatt 71) , 20357 Hamburg</span></p> | Vorstrag mit Matthias Belke-Zeng
Arme und Aussätzige – Phänomene aller Gesellschaftsformen seit der
Sesshaftwerdung der Menschheit mindestens in Mitteleuropa – wurden in den
unterschiedlichen Phasen gesellschaftlicher Entwicklung marginalisiert und
verfolgt. Auch in der DDR wurden sogenannten „Asoziale“ verfolgt und unter
einen Begriff gefasst, und hier sogar erstmals und einzig als juristisch zu
sanktionierendes gesellschaftliches “Übel” im Strafrecht verankert. Der
Beitrag soll einen kurzen Abriss zu diesem Teil deutscher Geschichte bieten,
dabei die Entwicklung des Begriffes aber nicht gänzlich außen vor lassen.
Wann? Dienstag, 19.April 2016, 19:30 Uhr
Wo? Rote Flora
Achidi-John-Platz 1 (Schulterblatt 71) , 20357 Hamburg |
||
148,245 | story | de | 0 | 0 | ISKU | Informationsstelle Kurdistan e.V. | 1,436,799,098 | Der Internationalist Dilsoz Bahar / Kevin Jochim ist in Rojava gefallen | [
148246,
148247,
148248,
148249
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antimilitarismus & Krieg"
] | [
"Rojava"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p><em>„Die Idee des demokratischen Konföderalismus gab mir neue Hoffnung ...“</em></p><p><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Kevin Jochim, in Kurdistan lebte er mit dem Namen Dilsoz Bahar, hat
sich im November 2012 den Volksverteidigungseinheiten YPG angeschlossen.
Ihn hat die Revolution von Rojava, die Selbstorganisierung der
Gesellschaft und das entschlossene Leben der Menschen mobilisiert. Er
selbst sagte in einem Video, dass die Idee des demokratischen
Konföderalismus ihm eine neue Hoffnung geben konnte.</span></p><p><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;"> | <p><em>„Die Idee des demokratischen Konföderalismus gab mir neue Hoffnung ...“</em></p><p><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Kevin Jochim, in Kurdistan lebte er mit dem Namen Dilsoz Bahar, hat
sich im November 2012 den Volksverteidigungseinheiten YPG angeschlossen.
Ihn hat die Revolution von Rojava, die Selbstorganisierung der
Gesellschaft und das entschlossene Leben der Menschen mobilisiert. Er
selbst sagte in einem Video, dass die Idee des demokratischen
Konföderalismus ihm eine neue Hoffnung geben konnte.</span></p><p><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;"><!--break--><br></span></p><p> Jetzt erreichte un<span>s
die bittere Nachricht, das Dilsoz Bahar in Rojava von den Terrorbanden
des Islamischen Staats getötet worden ist. In der Nacht des 6. Juli 2015
verloren er und 5 weitere Freunde bei einem Angriff des IS im Kanton
Cizîrê im Kreis Suluk ihr Leben. </span></p><p> </p><p>In einem Brief an die Angehörigen von Dilsoz Bahar schrieb die
Generalkommandantur der YPG: „Natürlich war Kevin nicht nur ein Kämpfer,
der unseren Kampf verstärkte. Tatsächlich war er mit seiner Erfahrung
und seinem Wissen ein Vorbild für jüngere Kämpferinnen und Kämpfer. Er
hat sich nicht nur große Verdienste an der Front erworben, sein Ziel war
es, Brücken zu bauen. Er kämpfte mit, um eine äußerst wichtige Brücke
zwischen den Kurden von Rojava zu schaffen, und er schlug eine Brücke
zwischen Kontinenten für das Schicksal unserer Völker und der
Menschheit.“</p><p> </p><p> Dilsoz Bahar war in Deutschland in
antifaschistischen Zusammenhängen aktiv. Im jungen Alter von 19 Jahren
ist er als Internationalist nach Kurdistan gegangen, um zu lernen, um
von der zu Revolution lernen: „Ich wollte von dieser Revolution lernen,
weil diese Revolution, dieses System in West-Kurdistan, eine Alternative
für alle Menschen auf der ganzen Welt werden könnte.“</p><p> </p><p> Die
Revolution in Rojava hat die nationalen Grenzen überwinden können. Die
Selbstorganisierung der Gesellschaft und der Kampf um Freiheit gegen
jegliche Unterdrückung hat viele Menschen weltweit mobilisieren können.
Aus vielen Ländern kommen Genossinnen und Genossen zusammen, um die
Kraft der Revolution zu teilen, sich gegenseitig zu unterstützen und um
voneinander zu lernen. Menschen aus allen gesellschaftlichen Gruppen
treffen sich im gemeinsamen Kampf, aber im Besonderen fühlt sich die
Jugend angesprochen.</p><p> </p><p> Kevin beendete ein Interview vom April
2015: „Ich möchte zum Schluss alle Jugendlichen aus Deutschland
aufrufen: Kommt, schaut nicht weg! Bezieht Stellung ...“</p><p> </p><p> Kevin,
Dilsoz Bahar, ist im Kampf für die Menschlichkeit gefallen. Bahar
bedeutet Frühling, ein Frühling der neues Leben, neuen Aufbruch und neue
Kraft bedeutet. Kevin, Dilsoz Bihar, wird in den Kämpfen für ein neues
Leben weiterleben. Şehîd namirin!</p><p> <a href="https://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/">ISKU | Informationsstelle Kurdistan e.V. </a></p><p> 13. Juli 2015<br><br>Interview mit Dilsoz Bahar: (Rojava 04/2015)<br>https://www.youtube.com/watch?v=OWSqrrZEHIk</p> | _„Die Idee des demokratischen Konföderalismus gab mir neue Hoffnung ...“_
Kevin Jochim, in Kurdistan lebte er mit dem Namen Dilsoz Bahar, hat sich im
November 2012 den Volksverteidigungseinheiten YPG angeschlossen. Ihn hat die
Revolution von Rojava, die Selbstorganisierung der Gesellschaft und das
entschlossene Leben der Menschen mobilisiert. Er selbst sagte in einem Video,
dass die Idee des demokratischen Konföderalismus ihm eine neue Hoffnung geben
konnte.
Jetzt erreichte uns die bittere Nachricht, das Dilsoz Bahar in Rojava von den
Terrorbanden des Islamischen Staats getötet worden ist. In der Nacht des 6.
Juli 2015 verloren er und 5 weitere Freunde bei einem Angriff des IS im Kanton
Cizîrê im Kreis Suluk ihr Leben.
In einem Brief an die Angehörigen von Dilsoz Bahar schrieb die
Generalkommandantur der YPG: „Natürlich war Kevin nicht nur ein Kämpfer, der
unseren Kampf verstärkte. Tatsächlich war er mit seiner Erfahrung und seinem
Wissen ein Vorbild für jüngere Kämpferinnen und Kämpfer. Er hat sich nicht nur
große Verdienste an der Front erworben, sein Ziel war es, Brücken zu bauen. Er
kämpfte mit, um eine äußerst wichtige Brücke zwischen den Kurden von Rojava zu
schaffen, und er schlug eine Brücke zwischen Kontinenten für das Schicksal
unserer Völker und der Menschheit.“
Dilsoz Bahar war in Deutschland in antifaschistischen Zusammenhängen aktiv. Im
jungen Alter von 19 Jahren ist er als Internationalist nach Kurdistan
gegangen, um zu lernen, um von der zu Revolution lernen: „Ich wollte von
dieser Revolution lernen, weil diese Revolution, dieses System in West-
Kurdistan, eine Alternative für alle Menschen auf der ganzen Welt werden
könnte.“
Die Revolution in Rojava hat die nationalen Grenzen überwinden können. Die
Selbstorganisierung der Gesellschaft und der Kampf um Freiheit gegen jegliche
Unterdrückung hat viele Menschen weltweit mobilisieren können. Aus vielen
Ländern kommen Genossinnen und Genossen zusammen, um die Kraft der Revolution
zu teilen, sich gegenseitig zu unterstützen und um voneinander zu lernen.
Menschen aus allen gesellschaftlichen Gruppen treffen sich im gemeinsamen
Kampf, aber im Besonderen fühlt sich die Jugend angesprochen.
Kevin beendete ein Interview vom April 2015: „Ich möchte zum Schluss alle
Jugendlichen aus Deutschland aufrufen: Kommt, schaut nicht weg! Bezieht
Stellung ...“
Kevin, Dilsoz Bahar, ist im Kampf für die Menschlichkeit gefallen. Bahar
bedeutet Frühling, ein Frühling der neues Leben, neuen Aufbruch und neue Kraft
bedeutet. Kevin, Dilsoz Bihar, wird in den Kämpfen für ein neues Leben
weiterleben. Şehîd namirin!
[ISKU | Informationsstelle Kurdistan e.V.
](https://www.nadir.org/nadir/initiativ/isku/)
13\. Juli 2015
Interview mit Dilsoz Bahar: (Rojava 04/2015)
https://www.youtube.com/watch?v=OWSqrrZEHIk |
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49,322 | event | de | 0 | 0 | FAU-Hannover | 1,319,613,291 | Der Widerstand der Libertären Jugend Spaniens gegen das Franco-Regime (1939-1969) | [] | [
"Antifaschismus",
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Feuilleton & Kultur"
] | [
"Hannover"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>Dies ist die relativ unbekannte Geschichte der spanischen Libertären
Jugend, der FIJL und ihrer Kampforganisation Defensa Interior, die aus
dem französischen Exil heraus den Kampf gegen das Francoregime auch nach
der Niederlage der Spanischen Revolution 1939 weiterführte. </p><p> | <p>Dies ist die relativ unbekannte Geschichte der spanischen Libertären
Jugend, der FIJL und ihrer Kampforganisation Defensa Interior, die aus
dem französischen Exil heraus den Kampf gegen das Francoregime auch nach
der Niederlage der Spanischen Revolution 1939 weiterführte. </p><p><!--break--></p><p> </p><p>Wie organisierte sich die FIJL im Ausland, welche Aktionen plante sie
und welche führte sie auch aus. Es werden Namen genannt und Intrigen,
Unterwanderungen, Fehlschläge nicht geleugnet. <br>
<br>
Der Vortrag orientiert sich an dem im letzten Jahr in Barcelona
erschienen Buch „Insurgencia Libertaria“ von Salvador Gurucharri und
Thomas Ibàñez. Referent: Folkert Mohrhof </p><p>Ort: UJZ Korn, Kornstr. 28-32, 30167 Hannover</p> | Dies ist die relativ unbekannte Geschichte der spanischen Libertären Jugend,
der FIJL und ihrer Kampforganisation Defensa Interior, die aus dem
französischen Exil heraus den Kampf gegen das Francoregime auch nach der
Niederlage der Spanischen Revolution 1939 weiterführte.
Wie organisierte sich die FIJL im Ausland, welche Aktionen plante sie und
welche führte sie auch aus. Es werden Namen genannt und Intrigen,
Unterwanderungen, Fehlschläge nicht geleugnet.
Der Vortrag orientiert sich an dem im letzten Jahr in Barcelona erschienen
Buch „Insurgencia Libertaria“ von Salvador Gurucharri und Thomas Ibàñez.
Referent: Folkert Mohrhof
Ort: UJZ Korn, Kornstr. 28-32, 30167 Hannover |
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196,989 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,479,385,560 | Rechtsextreme verlieren Klubhaus | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Weißwasser/Oberlausitz"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Weißwasser. Am Montag hat Weißwassers Haupt- und Sozialausschuss
einstimmig den Kauf der ehemaligen Gaststätte an der Kreuzung von
Werner-Seelenbinder-Straße und Sachsendamm beschlossen. Dort hat die
sogenannte „Brigade 8“ ihren Sitz, die vom sächsischen Verfassungsschutz
als rechtsextrem eingestuft wird. Mit dem nicht in Weißwasser lebenden
Eigentümer des Objekts einigte sich die Stadt auf einen Kaufpreis von
maximal 15 000 Euro. </p><p> | <p>Weißwasser. Am Montag hat Weißwassers Haupt- und Sozialausschuss
einstimmig den Kauf der ehemaligen Gaststätte an der Kreuzung von
Werner-Seelenbinder-Straße und Sachsendamm beschlossen. Dort hat die
sogenannte „Brigade 8“ ihren Sitz, die vom sächsischen Verfassungsschutz
als rechtsextrem eingestuft wird. Mit dem nicht in Weißwasser lebenden
Eigentümer des Objekts einigte sich die Stadt auf einen Kaufpreis von
maximal 15 000 Euro. </p><p><!--break--></p><p> </p><p>Weißwasser übernimmt damit auch die Kosten für den Rückbau des
Gebäudes. Die Stadt kauft das Grundstück aber nur ohne Verpflichtungen
gegenüber Dritten, wie Hartmut Schirrock als Vertreter des
Oberbürgermeisters erklärt. Das heißt, bestehende Mietverträge müssen
vorher gekündigt und die Immobilie leergezogen werden. „Das Grundstück
stellt mittlerweile einen Missstand dar“, heißt es zur Begründung des
Kaufs in der Beschlussvorlage. Deshalb lehnt die Stadt jede Nutzung aus
städtebaulicher Sicht ab. Weitere Begründungen, die eventuell auch die
derzeitigen Mieter betreffen, sind im öffentlichen Teil der Sitzung
nicht gemacht worden. </p><p> </p><p>
Auf Nachfrage von Stadtrat Ronald Krause, inwieweit der Kaufpreis
in Relation zum Bodenrichtwert des weniger als 1 000 Quadratmeter großen
Grundstücks liege, erklärt der Leiter des Baureferats Thomas Böse, dass
es für diesen Bereich der Stadt einen solchen Wert nicht mehr gebe.</p> | Weißwasser. Am Montag hat Weißwassers Haupt- und Sozialausschuss einstimmig
den Kauf der ehemaligen Gaststätte an der Kreuzung von Werner-Seelenbinder-
Straße und Sachsendamm beschlossen. Dort hat die sogenannte „Brigade 8“ ihren
Sitz, die vom sächsischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird.
Mit dem nicht in Weißwasser lebenden Eigentümer des Objekts einigte sich die
Stadt auf einen Kaufpreis von maximal 15 000 Euro.
Weißwasser übernimmt damit auch die Kosten für den Rückbau des Gebäudes. Die
Stadt kauft das Grundstück aber nur ohne Verpflichtungen gegenüber Dritten,
wie Hartmut Schirrock als Vertreter des Oberbürgermeisters erklärt. Das heißt,
bestehende Mietverträge müssen vorher gekündigt und die Immobilie leergezogen
werden. „Das Grundstück stellt mittlerweile einen Missstand dar“, heißt es zur
Begründung des Kaufs in der Beschlussvorlage. Deshalb lehnt die Stadt jede
Nutzung aus städtebaulicher Sicht ab. Weitere Begründungen, die eventuell auch
die derzeitigen Mieter betreffen, sind im öffentlichen Teil der Sitzung nicht
gemacht worden.
Auf Nachfrage von Stadtrat Ronald Krause, inwieweit der Kaufpreis in Relation
zum Bodenrichtwert des weniger als 1 000 Quadratmeter großen Grundstücks
liege, erklärt der Leiter des Baureferats Thomas Böse, dass es für diesen
Bereich der Stadt einen solchen Wert nicht mehr gebe. |
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123,705 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,412,459,321 | „Hammerskin-Nation“ und Rocker-Verbindungen | [
123706
] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Thüringen"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Eine weitere Ceska taucht im NSU-Umfeld in Thüringen auf. Der Waffenbesitzer hatte nicht nur engen Kontakt zum Angeklagten Wohlleben im Münchner NSU-Prozess, sondern auch zum Zeugen Thomas Gerlach.</p><p> | <p>Eine weitere Ceska taucht im NSU-Umfeld in Thüringen auf. Der Waffenbesitzer hatte nicht nur engen Kontakt zum Angeklagten Wohlleben im Münchner NSU-Prozess, sondern auch zum Zeugen Thomas Gerlach.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Von Andrea Röpke</p><p> </p><p>In Thüringer Neonazi-Kreisen kursieren mehr scharfe Waffen als bisher angenommen. Bereits im Herbst 2010 vermutete die Polizei im Freistaat, dass der Saalfelder Neonazi Steffen Richter illegal eine tschechische Pistole besitzen könnte, bei den Hausdurchsuchungen zur „Operation Feuerball“ waren Fotos aufgetaucht. Im Mai 2011 gab es dann konkrete Hinweise. Den Beamten wurde mitgeteilt, der Aktivist wolle sie für 1000 Euro verkaufen. Auch die dazu gehörige Munition habe der Neonazi mehrfach Kameraden angeboten. Nur wenige Monate später wird eine Ceska mit der größten Mordserie der bundesdeutschen Geschichte, begangen durch Thüringer Neonazis, in Verbindung gebracht. Auch deren Beschaffungsweg ist bisher ebenso wenig aufgeklärt wie der von Richters Waffe.</p><p> </p><p>Richter gilt als Anhänger der „Hammerskin Nation“ und deren Supporter „Crew 38“ und verfügt über Kontakte zum „MC Red Devils“ sowie den „Hells Angels“. Außerdem zählen er und die Band „Sonderkommando Dirlewanger“ (SKD) inzwischen zu den eifrigsten Unterstützern des inhaftierten Jenaer NSU-Angeklagten Ralf Wohlleben. Ihrem Idol, Spitzname „Wolle“, wird unter anderem vorgeworfen, über einen Szene-Laden in Jena die tschechische NSU-Mordwaffe besorgt zu haben.</p><p> </p><p><strong>In den Räumlichkeiten des „MC Red Devils“ eingerichtet</strong></p><p> </p><p>Als Staatsanwalt und Polizei im Sommer 2011 begannen, im Fall der Waffe gegen Richter zu ermitteln, wussten sie anscheinend weder vom „Nationalsozialistischen Untergrund“ noch vom Ceska-Hintergrund. Als sie dann davon erfuhren, stellten sie fest, dass Wohlleben-Freund Steffen Richter mit demselben Fabrikat in Verbindung gebracht wird. Sie verfolgten die Spur und fanden zudem heraus, dass Richter sich in den Räumlichkeiten des „MC Red Devils“ in Unterwellenborn eingerichtet hatte, dem Ort, in dem ein mutmaßliches Mordopfer des NSU, Michéle Kiesewetter, ihr Abitur gemacht hatte. Registriert wurde auch, dass Richter 2006 Inhaber eines „Sniper Stores“ in Gotha gewesen sein soll.</p><p> </p><p>Im Herbst 2011 wurde der umtriebige Nachwuchs-Neonazi dann eilig observiert und abgehört. So plante Richter Ende Dezember 2011 zum Beispiel, nach Altenburg zu fahren, um den einflussreichen „Hammerskin“ und schwierigen Zeugen im Münchner NSU-Verfahren Thomas Gerlach zu treffen. Vorher sollte Richter noch am Bahnhof Jena-Göschwitz in der Mittagszeit Geld, vermutlich als Spende für den inhaftierten Wohlleben, zugesteckt bekommen. Diese Aufgabe würde ein ehemaliger Aktivist des „Freien Netzes Kahla“ und jetziger NPD-Stadtrat übernehmen. Gerlach selbst galt als eng verbunden mit Wohlleben, er pflegte auch den direkten Kontakt zur Frau des Inhaftierten.</p><p> </p><p><strong>Pistole zum Schuldenausgleich weitergegeben</strong></p><p> </p><p>Spenden sammeln und Provokationen gegenüber den Behörden belasteten Steffen Richter zunehmend. Alleine 32 SMS schrieb er sich in diesem Zeitraum mit Gerlach. So in die Enge gedrängt, gab Steffen Richter daraufhin an, die Pistole etwa 2009 im Schützenhaus in Pößneck von dem Saalfelder Renaldo B., einem ehemaligen „Red Devil“ und Anwärter des „MC Hells Angels“ in Hof, angeboten bekommen zu haben. Richter beschuldigte B. 2013 „Vertrauensperson“ der Polizei zu sein, diese Vermutung verbreitete sich auch in der Szene.</p><p> </p><p>Renaldo B. behauptet, ihm sei in Folge am 1. September 2013 von seinen „Brüdern“ die Kutte der „Blood Red Section Hof“ sowie die Suzuki mit Fahrzeugschein abgenommen worden. B. bekam den Status „Out in bad standing“, welcher ihn für vogelfrei erklärte. Daraufhin packte der erboste Kamerad aus. Er belastet Richter schwer, doch über die Herkunft der Ceska schweigt er.</p><p> </p><p>Der Ex-Rocker habe die Waffe CZ 1924, Kaliber 9mm, in Pößneck an Richter weitergegeben, weil er damit 500 Euro Schulden ausgleichen wolle. Gegen Richter und B. wurde im Mai 2014 von der Staatsanwaltschaft Gera Anklage wegen Verstoßes gegen das Waffengesetz erhoben. Zuständig ist das Amtsgericht Pößneck.</p><p> </p><p>Wie jetzt bekannt wurde, soll bereits 2012 eine Vertrauensperson dem Thüringer Landeskriminalamt mitgeteilt haben, dass ein weiterer militanter Neonazi aus Gotha Kalaschnikows im Wert von 3000 Euro anbieten würde.</p> | Eine weitere Ceska taucht im NSU-Umfeld in Thüringen auf. Der Waffenbesitzer
hatte nicht nur engen Kontakt zum Angeklagten Wohlleben im Münchner NSU-
Prozess, sondern auch zum Zeugen Thomas Gerlach.
Von Andrea Röpke
In Thüringer Neonazi-Kreisen kursieren mehr scharfe Waffen als bisher
angenommen. Bereits im Herbst 2010 vermutete die Polizei im Freistaat, dass
der Saalfelder Neonazi Steffen Richter illegal eine tschechische Pistole
besitzen könnte, bei den Hausdurchsuchungen zur „Operation Feuerball“ waren
Fotos aufgetaucht. Im Mai 2011 gab es dann konkrete Hinweise. Den Beamten
wurde mitgeteilt, der Aktivist wolle sie für 1000 Euro verkaufen. Auch die
dazu gehörige Munition habe der Neonazi mehrfach Kameraden angeboten. Nur
wenige Monate später wird eine Ceska mit der größten Mordserie der
bundesdeutschen Geschichte, begangen durch Thüringer Neonazis, in Verbindung
gebracht. Auch deren Beschaffungsweg ist bisher ebenso wenig aufgeklärt wie
der von Richters Waffe.
Richter gilt als Anhänger der „Hammerskin Nation“ und deren Supporter „Crew
38“ und verfügt über Kontakte zum „MC Red Devils“ sowie den „Hells Angels“.
Außerdem zählen er und die Band „Sonderkommando Dirlewanger“ (SKD) inzwischen
zu den eifrigsten Unterstützern des inhaftierten Jenaer NSU-Angeklagten Ralf
Wohlleben. Ihrem Idol, Spitzname „Wolle“, wird unter anderem vorgeworfen, über
einen Szene-Laden in Jena die tschechische NSU-Mordwaffe besorgt zu haben.
**In den Räumlichkeiten des „MC Red Devils“ eingerichtet**
Als Staatsanwalt und Polizei im Sommer 2011 begannen, im Fall der Waffe gegen
Richter zu ermitteln, wussten sie anscheinend weder vom
„Nationalsozialistischen Untergrund“ noch vom Ceska-Hintergrund. Als sie dann
davon erfuhren, stellten sie fest, dass Wohlleben-Freund Steffen Richter mit
demselben Fabrikat in Verbindung gebracht wird. Sie verfolgten die Spur und
fanden zudem heraus, dass Richter sich in den Räumlichkeiten des „MC Red
Devils“ in Unterwellenborn eingerichtet hatte, dem Ort, in dem ein
mutmaßliches Mordopfer des NSU, Michéle Kiesewetter, ihr Abitur gemacht hatte.
Registriert wurde auch, dass Richter 2006 Inhaber eines „Sniper Stores“ in
Gotha gewesen sein soll.
Im Herbst 2011 wurde der umtriebige Nachwuchs-Neonazi dann eilig observiert
und abgehört. So plante Richter Ende Dezember 2011 zum Beispiel, nach
Altenburg zu fahren, um den einflussreichen „Hammerskin“ und schwierigen
Zeugen im Münchner NSU-Verfahren Thomas Gerlach zu treffen. Vorher sollte
Richter noch am Bahnhof Jena-Göschwitz in der Mittagszeit Geld, vermutlich als
Spende für den inhaftierten Wohlleben, zugesteckt bekommen. Diese Aufgabe
würde ein ehemaliger Aktivist des „Freien Netzes Kahla“ und jetziger NPD-
Stadtrat übernehmen. Gerlach selbst galt als eng verbunden mit Wohlleben, er
pflegte auch den direkten Kontakt zur Frau des Inhaftierten.
**Pistole zum Schuldenausgleich weitergegeben**
Spenden sammeln und Provokationen gegenüber den Behörden belasteten Steffen
Richter zunehmend. Alleine 32 SMS schrieb er sich in diesem Zeitraum mit
Gerlach. So in die Enge gedrängt, gab Steffen Richter daraufhin an, die
Pistole etwa 2009 im Schützenhaus in Pößneck von dem Saalfelder Renaldo B.,
einem ehemaligen „Red Devil“ und Anwärter des „MC Hells Angels“ in Hof,
angeboten bekommen zu haben. Richter beschuldigte B. 2013 „Vertrauensperson“
der Polizei zu sein, diese Vermutung verbreitete sich auch in der Szene.
Renaldo B. behauptet, ihm sei in Folge am 1. September 2013 von seinen
„Brüdern“ die Kutte der „Blood Red Section Hof“ sowie die Suzuki mit
Fahrzeugschein abgenommen worden. B. bekam den Status „Out in bad standing“,
welcher ihn für vogelfrei erklärte. Daraufhin packte der erboste Kamerad aus.
Er belastet Richter schwer, doch über die Herkunft der Ceska schweigt er.
Der Ex-Rocker habe die Waffe CZ 1924, Kaliber 9mm, in Pößneck an Richter
weitergegeben, weil er damit 500 Euro Schulden ausgleichen wolle. Gegen
Richter und B. wurde im Mai 2014 von der Staatsanwaltschaft Gera Anklage wegen
Verstoßes gegen das Waffengesetz erhoben. Zuständig ist das Amtsgericht
Pößneck.
Wie jetzt bekannt wurde, soll bereits 2012 eine Vertrauensperson dem Thüringer
Landeskriminalamt mitgeteilt haben, dass ein weiterer militanter Neonazi aus
Gotha Kalaschnikows im Wert von 3000 Euro anbieten würde. |
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20,249 | story | de | 0 | 118 | Anarchistische Gruppe Freiburg | 1,273,611,381 | Solidarität mit den politischen Gefangenen im Iran und überall! | [] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Repression"
] | [
"Iran",
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland",
"Weltweit"
] | [] | <p><em>Reaktion auf die Ermordung von fünf politischen Gefangenen im Iran am
9. Mai 2010
</em></p><p>Am Morgen des 9. Mai 2010 wurden im Iran 5 Menschen hingerichtet.
Die drei Lehrer und eine kurdische Frauenaktivistin waren der
Mitgliedschaft in der „Partei für ein freies Leben in Kurdistan“ (PJAK)
angeklagt. Dem fünften Erhängten wurde vorgeworfen, Mitglied der
Organisation Tondar zu sein. „Tondar“ bedeutet im Iranischen „Donner“
und steht auch für Widerstand und Unruhe gegen (alltägliche) Repression.
</p><p> | <p><em>Reaktion auf die Ermordung von fünf politischen Gefangenen im Iran am
9. Mai 2010
</em></p><p>Am Morgen des 9. Mai 2010 wurden im Iran 5 Menschen hingerichtet.
Die drei Lehrer und eine kurdische Frauenaktivistin waren der
Mitgliedschaft in der „Partei für ein freies Leben in Kurdistan“ (PJAK)
angeklagt. Dem fünften Erhängten wurde vorgeworfen, Mitglied der
Organisation Tondar zu sein. „Tondar“ bedeutet im Iranischen „Donner“
und steht auch für Widerstand und Unruhe gegen (alltägliche) Repression.
</p><p><!--break--></p><p>Im Moment sind noch weitere 18 kurdische Gefangene zum Tode
verurteilt, im Jahr 2009 wurden insgesamt 388 Menschen im Iran offiziell
hingerichtet. Zu diesen justiziellen Hinrichtungen kommen u.a. die
Opfer polizeilicher Repression. So sind seit den Wahlen am 12. Juni 2009
mindestens 40 Menschen bei Protesten und Demonstrationen ums Leben
gekommen.
</p><p> </p><p>Die Anarchistische Gruppe Freiburg solidarisiert sich mit den
Kämpfen der Menschen im Iran, die für ein selbstbestimmtes Leben
eintreten und autoritäre Strukturen in Frage stellen. Ob auf der Straße,
hinter Schreibtischen oder im Gefängnis.
</p><p> </p><p>Wir kritisieren die Tötung von Menschen durch den Staat aufs
Schärfste. Zwei Drittel der Weltbevölkerung leben in Staaten, die
Hinrichtungen durchführen. Jährlich sterben hierdurch mehrere tausend
Menschen, die zuvor oftmals Folter, Isolation und langen Haftstrafen
ausgesetzt waren. Zumeist im Rahmen einer positivistischen
Rechtsauslegung. Staatliches Recht ist kein Maßstab für Gerechtigkeit,
denn in einem Staat kann keine Gerechtigkeit herrschen. Auf der ganzen
Welt wird im Namen von Recht, Nation und Kapital, Identität und Angst
vor „anderen“ unterdrückt, verfolgt und gemordet. Wir fordern ein Ende
dieses Wahnsinns, der durch die herrschenden Strukturen ermöglicht und
vorangetrieben wird.
</p><p> </p><p><strong>No nation - No border! Fight law and order!</strong>
</p><p> </p><p><em><strong>Anarchistische Gruppe Freiburg - Mai 2010<br></strong></em></p><p>www.ag-freiburg.org</p><p>www.twitter.com/agfreiburg</p> | _Reaktion auf die Ermordung von fünf politischen Gefangenen im Iran am 9\. Mai
2010_
Am Morgen des 9. Mai 2010 wurden im Iran 5 Menschen hingerichtet. Die drei
Lehrer und eine kurdische Frauenaktivistin waren der Mitgliedschaft in der
„Partei für ein freies Leben in Kurdistan“ (PJAK) angeklagt. Dem fünften
Erhängten wurde vorgeworfen, Mitglied der Organisation Tondar zu sein.
„Tondar“ bedeutet im Iranischen „Donner“ und steht auch für Widerstand und
Unruhe gegen (alltägliche) Repression.
Im Moment sind noch weitere 18 kurdische Gefangene zum Tode verurteilt, im
Jahr 2009 wurden insgesamt 388 Menschen im Iran offiziell hingerichtet. Zu
diesen justiziellen Hinrichtungen kommen u.a. die Opfer polizeilicher
Repression. So sind seit den Wahlen am 12. Juni 2009 mindestens 40 Menschen
bei Protesten und Demonstrationen ums Leben gekommen.
Die Anarchistische Gruppe Freiburg solidarisiert sich mit den Kämpfen der
Menschen im Iran, die für ein selbstbestimmtes Leben eintreten und autoritäre
Strukturen in Frage stellen. Ob auf der Straße, hinter Schreibtischen oder im
Gefängnis.
Wir kritisieren die Tötung von Menschen durch den Staat aufs Schärfste. Zwei
Drittel der Weltbevölkerung leben in Staaten, die Hinrichtungen durchführen.
Jährlich sterben hierdurch mehrere tausend Menschen, die zuvor oftmals Folter,
Isolation und langen Haftstrafen ausgesetzt waren. Zumeist im Rahmen einer
positivistischen Rechtsauslegung. Staatliches Recht ist kein Maßstab für
Gerechtigkeit, denn in einem Staat kann keine Gerechtigkeit herrschen. Auf der
ganzen Welt wird im Namen von Recht, Nation und Kapital, Identität und Angst
vor „anderen“ unterdrückt, verfolgt und gemordet. Wir fordern ein Ende dieses
Wahnsinns, der durch die herrschenden Strukturen ermöglicht und vorangetrieben
wird.
**No nation - No border! Fight law and order!**
_ **Anarchistische Gruppe Freiburg - Mai 2010
**_
www.ag-freiburg.org
www.twitter.com/agfreiburg |
||
149,736 | event | de | 0 | 0 | antifa | 1,438,215,277 | [B][ChaWi] Dritter Offener Antifa Tresen | [
149737
] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p><span>Wir laden zum 3. offenen Antifa-Tresen nach
Charlottenburg. Ab ca. 20.00 Uhr wird es einen Vortrag zu "Ideologien
und Strategien der selbsternannten neuen Rechten" geben. Davor und
danach gibt es wie immer Kicker, Billard, Musik, Snacks und Getränke.
Bei schönem Wetter im Garten. | <p><span>Wir laden zum 3. offenen Antifa-Tresen nach
Charlottenburg. Ab ca. 20.00 Uhr wird es einen Vortrag zu "Ideologien
und Strategien der selbsternannten neuen Rechten" geben. Davor und
danach gibt es wie immer Kicker, Billard, Musik, Snacks und Getränke.
Bei schönem Wetter im Garten. <!--break--></span></p><p> </p><p><strong>Freitag 31.07. // Ab 19:00 Uhr</strong></p><p><strong>Schlossstraße 19; U2 Sophie-Charlotte-Platz</strong></p><p><span>(der Ort ist barrierefrei)</span></p> | Wir laden zum 3. offenen Antifa-Tresen nach Charlottenburg. Ab ca. 20.00 Uhr
wird es einen Vortrag zu "Ideologien und Strategien der selbsternannten neuen
Rechten" geben. Davor und danach gibt es wie immer Kicker, Billard, Musik,
Snacks und Getränke. Bei schönem Wetter im Garten.
**Freitag 31.07. // Ab 19:00 Uhr**
**Schlossstraße 19; U2 Sophie-Charlotte-Platz**
(der Ort ist barrierefrei) |
||
52,764 | story | de | 0 | 53 | KTS Montagsplenum vom 02.01.2012 | 1,325,537,957 | Das Café Irrlicht verteidigen! | [] | [
"Antifaschismus",
"Freiräume & Wohnungsnot",
"Repression"
] | [
"Schopfheim",
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Am 28. Dezember 2011 gab es einen erneuten <a href="/node/52625">Brandanschlag</a> auf das
<a href="http://irrlicht.org/">Café Irrlicht</a> in Schopfheim. Um 3:15 Uhr wurde in einem
Altpapier-Container vor dem linken Zentrum ein Feuer <a href="http://www.autonome-antifa.org/spip.php?page=antifa&id_breve=3973">gelegt</a>, das auf
das Gebäude übergriff. Bereits am 1. Juli war es zu einem ähnlichen
Vorfall gekommen.
<br>Die Fassade und ein Fensterladen des linken Jugendzetrums wurden
durch den Brand stark in Mitleidenschaft gezogen. Bereits zuvor hatten
Vermummte aus einem Auto heraus Irrlicht-BesucherInnen mit Pyrotechnik
angegriffen. Glücklicherweise gab es keine verletzten Menschen.
Dennoch tragen hier offenbar Rechtsradikale zur weiteren Bedrohung eines
der letzten linken Kultur- und Politprojekte in der Region bei.
</p><p> | <p>Am 28. Dezember 2011 gab es einen erneuten <a href="/node/52625">Brandanschlag</a> auf das
<a href="http://irrlicht.org/">Café Irrlicht</a> in Schopfheim. Um 3:15 Uhr wurde in einem
Altpapier-Container vor dem linken Zentrum ein Feuer <a href="http://www.autonome-antifa.org/spip.php?page=antifa&id_breve=3973">gelegt</a>, das auf
das Gebäude übergriff. Bereits am 1. Juli war es zu einem ähnlichen
Vorfall gekommen.
<br>Die Fassade und ein Fensterladen des linken Jugendzetrums wurden
durch den Brand stark in Mitleidenschaft gezogen. Bereits zuvor hatten
Vermummte aus einem Auto heraus Irrlicht-BesucherInnen mit Pyrotechnik
angegriffen. Glücklicherweise gab es keine verletzten Menschen.
Dennoch tragen hier offenbar Rechtsradikale zur weiteren Bedrohung eines
der letzten linken Kultur- und Politprojekte in der Region bei.
</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Dazu kommt, dass das selbstverwaltete Jugend- und Kulturzentrum seit
einigen Monaten erneut von der Politik <a href="http://www.kts-freiburg.org/spip/spip.php?article1348">bedroht</a> ist. So versuchen
auch "demokratische Parteien" ein antilinkes Klima zu schüren und zu
unterstützen. Auf Nachdruck der örtlichen SPD soll das Irrlicht
geschlossen werden, sollte es teuren Auflagen nicht nachkommen. Anstatt
sich der Bekämpfung (Neo-)Faschistischer Strukturen zu widmen,
unterstützen die Provinz-PolitikerInnen lieber den rechten Mob.
</p><p><br>In Zeiten wo rechte Übergriffe Alltag werden, wo wir ständig von
Brandanschlägen auf Autonome Zentren lesen, ob in Bern, in Lyon, in
Freiburg, in Magdeburg oder in Kreuzberg vor zehn Tagen, müssen wir uns
zur Wehr setzen. Es gilt solidarische Strukturen zu vernetzen und für
eine antifaschistische Zukunft zu kämpfen.
</p><p><br>Wir unterstützen den weiteren Aufbau antifaschistischer und
autonomer Strukturen in Schopfheim und Überall! Verteidigt linke Räume
und schlagt die Nazis zurück!
</p><p> </p><p><sub>KTS Montagsplenum vom 02.01.2012
<br>Plätze. Häuser. Alles.</sub><br><a href="http://www.kts-freiburg.org/spip/spip.php?article1348"></a>
</p> | Am 28. Dezember 2011 gab es einen erneuten [Brandanschlag](/node/52625) auf
das [Café Irrlicht](http://irrlicht.org/) in Schopfheim. Um 3:15 Uhr wurde in
einem Altpapier-Container vor dem linken Zentrum ein Feuer
[gelegt](http://www.autonome-antifa.org/spip.php?page=antifa&id_breve=3973),
das auf das Gebäude übergriff. Bereits am 1. Juli war es zu einem ähnlichen
Vorfall gekommen.
Die Fassade und ein Fensterladen des linken Jugendzetrums wurden durch den
Brand stark in Mitleidenschaft gezogen. Bereits zuvor hatten Vermummte aus
einem Auto heraus Irrlicht-BesucherInnen mit Pyrotechnik angegriffen.
Glücklicherweise gab es keine verletzten Menschen. Dennoch tragen hier
offenbar Rechtsradikale zur weiteren Bedrohung eines der letzten linken
Kultur- und Politprojekte in der Region bei.
Dazu kommt, dass das selbstverwaltete Jugend- und Kulturzentrum seit einigen
Monaten erneut von der Politik [bedroht](http://www.kts-
freiburg.org/spip/spip.php?article1348) ist. So versuchen auch "demokratische
Parteien" ein antilinkes Klima zu schüren und zu unterstützen. Auf Nachdruck
der örtlichen SPD soll das Irrlicht geschlossen werden, sollte es teuren
Auflagen nicht nachkommen. Anstatt sich der Bekämpfung (Neo-)Faschistischer
Strukturen zu widmen, unterstützen die Provinz-PolitikerInnen lieber den
rechten Mob.
In Zeiten wo rechte Übergriffe Alltag werden, wo wir ständig von
Brandanschlägen auf Autonome Zentren lesen, ob in Bern, in Lyon, in Freiburg,
in Magdeburg oder in Kreuzberg vor zehn Tagen, müssen wir uns zur Wehr setzen.
Es gilt solidarische Strukturen zu vernetzen und für eine antifaschistische
Zukunft zu kämpfen.
Wir unterstützen den weiteren Aufbau antifaschistischer und autonomer
Strukturen in Schopfheim und Überall! Verteidigt linke Räume und schlagt die
Nazis zurück!
KTS Montagsplenum vom 02.01.2012
Plätze. Häuser. Alles.
[](http://www.kts-freiburg.org/spip/spip.php?article1348) |
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113,930 | story | de | 0 | 1,979 | Blockupy Freiburg | 1,400,194,593 | [FR] Bericht zum Blockupy-Kongress in Freiburg | [
113931,
113932,
113933
] | [
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung"
] | [
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Im Vorfeld der europaweiten, dezentralen Aktionstage vom 15. bis 25. Mai
hat das Bündnis Blockupy Freiburg am 9. und 10. Mai einen
Blockupy-Kongress an der Universität Freiburg veranstaltet. Damit wird
auch in Freiburg diskutiert, wo sich der Widerstand gegen die
europäische Krisenpolitik mit den Kämpfen und Erfahrungen im Alltag
verbinden lässt und es wird festgestellt: Blockupy ist mehr als nur die
Aktionstage in Frankfurt. Zum Kongress gab die Antifaschistische Linke
Freiburg (ALFR) zudem ein <a href="https://rdl.de/beitrag/der-kapitalismus-ist-die-krise-blockupy-kongre-freiburg-2014">Interview bei Radio Dreyeckland</a>.</p><p> | <p>Im Vorfeld der europaweiten, dezentralen Aktionstage vom 15. bis 25. Mai
hat das Bündnis Blockupy Freiburg am 9. und 10. Mai einen
Blockupy-Kongress an der Universität Freiburg veranstaltet. Damit wird
auch in Freiburg diskutiert, wo sich der Widerstand gegen die
europäische Krisenpolitik mit den Kämpfen und Erfahrungen im Alltag
verbinden lässt und es wird festgestellt: Blockupy ist mehr als nur die
Aktionstage in Frankfurt. Zum Kongress gab die Antifaschistische Linke
Freiburg (ALFR) zudem ein <a href="https://rdl.de/beitrag/der-kapitalismus-ist-die-krise-blockupy-kongre-freiburg-2014">Interview bei Radio Dreyeckland</a>.</p><p><!--break--></p><p> </p><p>Bereits die internationalistische
Eröffnungsveranstaltung am Freitagabend stieß auf großes Interesse bei
den Gästen. Die europäische Dimension des Protestes gegen die
Krisenpolitik machten Podiumsgäste aus Italien und Spanien deutlich. Ein
Aktivst des italienischen GlobalProject-Netzwerkes und ein Aktivist der
M15-Bewegung aus Spanien berichteten von den Folgen der
Austeritätspolitik, aber auch von ihren Kämpfen vor Ort und diskutierten
gemeinsam mit einem Vertreter der interventionistischen Linken über
Perspektiven des Widerstandes, die sich mit Blockupy 2014 und den
europäischen, dezentralen Aktionstagen bieten. Dabei wurde deutlich,
dass eine europäische Perspektive auf die Krise notwendig ist und somit
auch eine Transnationalisierung der Kämpfe gegen Troika, Krisenpolitik
und Kapitalismus unerlässlich bleibt.
</p><p><span> </span></p>
<p>„Die Krisenpolitik der Europäischen Union schafft
Grenzen, die uns gegeneinander ausspielen, spalten und erpressen
sollen.“ so Tina Brankovic, Pressesprecherin des Bündnisses, „die
Bundesregierung und viele Medien sagen, Deutschland sei mit diesem
„Erfolgsmodell“ als Gewinnerin durch die Krise gekommen. Aber wer hat
auf wessen Kosten etwas gewonnen? Mitten im reichen Europa stehen Kinder
morgens hungrig auf und gehen abends hungrig ins Bett, steigt die
Selbstmord- und Burnoutrate, ist medizinische Versorgung eine Frage des
Geldbeutels, werden Sozialsysteme zerstört, Familien aus ihren Wohnung
vertrieben, wird jungen Menschen die Ausbildung verwehrt, Menschen auf
der Flucht verfolgt und abgeschoben – hier in Deutschland, überall in
Europa, an jedem Ort der Welt. Der wachsende Reichtum der Wenigen
entspringt der Armut der Vielen. Gemeinsam als Teil einer europwaweiten
Bewegung sagen wir: Die Krise des Kapitalismus wird nicht durch noch
mehr Kapitalismus gelöst. Der Kapitalismus selbst ist die Krise.“</p><p> </p>
<p>Am Samstagvormittag wurden unter dem Titel „Der EZB den roten Teppich wegziehen“ die Pläne gegen die Eröffnung der
Europäischen Zentralbank im Herbst 2014 vorgestellt, Einblicke in den
zapatistischen Aufstand in Mexiko gegeben und die Situation sozialer
Bewegungen in Italien diskutiert. Das Nachmittagsprogramm drehte sich um
Krisentheorien, Formen und Entwicklungen der Selbstorganisierung in
Griechenland wurden vorgestellt und die fortwährenden Ökonomisierung des
Gesundheitswesens war Thema. Schließlich wurde sich der Frage gestellt,
was Strategien gegen eine wachsende (neue) Rechte in der Krise sein
können und neue Gewerkschaftsansätze vorgestellt. Ein Workshop zu
Pflege- und Sorgearbeit unterstrich die besondere Betroffenheit dieses
Sektors durch die aktuellen Krisenpolitik.</p><p> </p>
<p>Blockupy ist Teil einer europaweiten
Vernetzung von Aktivist_innen, Gewerkschafter_innen, Parteien und
Flüchtlingsinitiativen. Das bundesweite Blockupy-Bündnis wird getragen
von einer Vielzahl von Einzelpersonen sowie Gruppen und Organisationen,
darunter die Interventionistische Linke, Attac, Gewerkschaften, Jugend-
und Studierendenverbände, das Erwerbslosenforum, Die Linke, das Netzwerk
Friedenskooperative und das Bündnis „…umsGanze!“. Der Kongress wurde
u.a. organisiert von: ALFR – Antifaschistische Linke Freiburg,
Anarchistische Gruppe Freiburg, Die Linke SDS und die Linksjugend
[‘solid].</p> | Im Vorfeld der europaweiten, dezentralen Aktionstage vom 15. bis 25. Mai hat
das Bündnis Blockupy Freiburg am 9. und 10. Mai einen Blockupy-Kongress an der
Universität Freiburg veranstaltet. Damit wird auch in Freiburg diskutiert, wo
sich der Widerstand gegen die europäische Krisenpolitik mit den Kämpfen und
Erfahrungen im Alltag verbinden lässt und es wird festgestellt: Blockupy ist
mehr als nur die Aktionstage in Frankfurt. Zum Kongress gab die
Antifaschistische Linke Freiburg (ALFR) zudem ein [Interview bei Radio
Dreyeckland](https://rdl.de/beitrag/der-kapitalismus-ist-die-krise-blockupy-
kongre-freiburg-2014).
Bereits die internationalistische Eröffnungsveranstaltung am Freitagabend
stieß auf großes Interesse bei den Gästen. Die europäische Dimension des
Protestes gegen die Krisenpolitik machten Podiumsgäste aus Italien und Spanien
deutlich. Ein Aktivst des italienischen GlobalProject-Netzwerkes und ein
Aktivist der M15-Bewegung aus Spanien berichteten von den Folgen der
Austeritätspolitik, aber auch von ihren Kämpfen vor Ort und diskutierten
gemeinsam mit einem Vertreter der interventionistischen Linken über
Perspektiven des Widerstandes, die sich mit Blockupy 2014 und den
europäischen, dezentralen Aktionstagen bieten. Dabei wurde deutlich, dass eine
europäische Perspektive auf die Krise notwendig ist und somit auch eine
Transnationalisierung der Kämpfe gegen Troika, Krisenpolitik und Kapitalismus
unerlässlich bleibt.
„Die Krisenpolitik der Europäischen Union schafft Grenzen, die uns
gegeneinander ausspielen, spalten und erpressen sollen.“ so Tina Brankovic,
Pressesprecherin des Bündnisses, „die Bundesregierung und viele Medien sagen,
Deutschland sei mit diesem „Erfolgsmodell“ als Gewinnerin durch die Krise
gekommen. Aber wer hat auf wessen Kosten etwas gewonnen? Mitten im reichen
Europa stehen Kinder morgens hungrig auf und gehen abends hungrig ins Bett,
steigt die Selbstmord- und Burnoutrate, ist medizinische Versorgung eine Frage
des Geldbeutels, werden Sozialsysteme zerstört, Familien aus ihren Wohnung
vertrieben, wird jungen Menschen die Ausbildung verwehrt, Menschen auf der
Flucht verfolgt und abgeschoben – hier in Deutschland, überall in Europa, an
jedem Ort der Welt. Der wachsende Reichtum der Wenigen entspringt der Armut
der Vielen. Gemeinsam als Teil einer europwaweiten Bewegung sagen wir: Die
Krise des Kapitalismus wird nicht durch noch mehr Kapitalismus gelöst. Der
Kapitalismus selbst ist die Krise.“
Am Samstagvormittag wurden unter dem Titel „Der EZB den roten Teppich
wegziehen“ die Pläne gegen die Eröffnung der Europäischen Zentralbank im
Herbst 2014 vorgestellt, Einblicke in den zapatistischen Aufstand in Mexiko
gegeben und die Situation sozialer Bewegungen in Italien diskutiert. Das
Nachmittagsprogramm drehte sich um Krisentheorien, Formen und Entwicklungen
der Selbstorganisierung in Griechenland wurden vorgestellt und die
fortwährenden Ökonomisierung des Gesundheitswesens war Thema. Schließlich
wurde sich der Frage gestellt, was Strategien gegen eine wachsende (neue)
Rechte in der Krise sein können und neue Gewerkschaftsansätze vorgestellt. Ein
Workshop zu Pflege- und Sorgearbeit unterstrich die besondere Betroffenheit
dieses Sektors durch die aktuellen Krisenpolitik.
Blockupy ist Teil einer europaweiten Vernetzung von Aktivist_innen,
Gewerkschafter_innen, Parteien und Flüchtlingsinitiativen. Das bundesweite
Blockupy-Bündnis wird getragen von einer Vielzahl von Einzelpersonen sowie
Gruppen und Organisationen, darunter die Interventionistische Linke, Attac,
Gewerkschaften, Jugend- und Studierendenverbände, das Erwerbslosenforum, Die
Linke, das Netzwerk Friedenskooperative und das Bündnis „…umsGanze!“. Der
Kongress wurde u.a. organisiert von: ALFR – Antifaschistische Linke Freiburg,
Anarchistische Gruppe Freiburg, Die Linke SDS und die Linksjugend [‘solid]. |
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45,748 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,314,280,125 | Polizei darf wieder Razzia machen | [] | [
"Repression"
] | [
"Griechenland"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p><span>Als Folge
der Militärdiktatur wurden Griechenlands Hochschulen polizeifreie Räume.
Sozialisten und Konservative stimmten jetzt in seltener Eintracht für
das Aus des weltweit einmaligen Uni-Asyls. </span></p><p> | <p><span>Als Folge
der Militärdiktatur wurden Griechenlands Hochschulen polizeifreie Räume.
Sozialisten und Konservative stimmten jetzt in seltener Eintracht für
das Aus des weltweit einmaligen Uni-Asyls. </span></p><p><!--break--></p><p> </p><p>ATHEN <em>dpa</em>
| Das griechische Parlament hat am Mittwoch das weltweit einzigartige
griechische Universitäts-Asyl mit großer Mehrheit abgeschafft. Damit
kann die Polizei ab sofort bei Unruhen und Kriminalfällen in
Universitäten und Hochschulen ebenso eingreifen wie in anderen
öffentlichen Gebäuden und Anlagen. "Das Uni-Asyl wurde (bislang)
missbraucht und verdreht" sagte Bildungsministerin Anna Diamantopoulou
im griechischen Parlament. "Es wird abgeschafft."
</p><p> </p><p> Ministerpräsident Giorgos Papandreou setzte
sich eigens mit dem Chef der bürgerlichen Opposition, Antonis Samaras,
telefonisch in Verbindung, um eine Einigung im Parlament zu erzielen. Es
ist das erste Mal seit mehr als 35 Jahren, dass die beiden großen
Parteien, die regierenden Sozialisten und die bürgerliche Nea
Dimokratia (ND), gemeinsam einem Gesetz zustimmen.
</p><p> </p><p><span>Die zwei
kleinen linken Parteien im Parlament, die Kommunisten (KKE) und das
Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), kündigten der Aufhebung des
Asyls den Kampf an. Vor dem Parlament demonstrierten rund ein Tausend
Studenten und skandierten, die Abschaffung des Asyls sei "ein
Kriegsgrund" für sie. Es kam zu Tumulten.
</span></p><p> </p><p><span>Das
Universitäts-Asyl galt in Griechenland als Schutz gegen
Polizeiinterventionen mit politischen Hintergrund. Während der
Obristenjunta (1967-1974) war ein Studentenaufstand am 17. November
1973 blutig niedergeschlagen worden. Auch ein Panzer war damals
eingesetzt worden, um das Tor des von Studenten besetzten
Polytechnikums in Athen zu rammen. Nach der Wiederherstellung der
Demokratie (1974) durfte die Polizei nur nach komplizierten
Genehmigungsverfahren in Universitäten intervenieren. In den vergangenen
Jahren benutzten immer wieder militante Autonome das Asyl der
Universitäten-Gelände als Schutz vor dem Zugriff der Polizei.</span></p> | Als Folge der Militärdiktatur wurden Griechenlands Hochschulen polizeifreie
Räume. Sozialisten und Konservative stimmten jetzt in seltener Eintracht für
das Aus des weltweit einmaligen Uni-Asyls.
ATHEN _dpa_ | Das griechische Parlament hat am Mittwoch das weltweit
einzigartige griechische Universitäts-Asyl mit großer Mehrheit abgeschafft.
Damit kann die Polizei ab sofort bei Unruhen und Kriminalfällen in
Universitäten und Hochschulen ebenso eingreifen wie in anderen öffentlichen
Gebäuden und Anlagen. "Das Uni-Asyl wurde (bislang) missbraucht und verdreht"
sagte Bildungsministerin Anna Diamantopoulou im griechischen Parlament. "Es
wird abgeschafft."
Ministerpräsident Giorgos Papandreou setzte sich eigens mit dem Chef der
bürgerlichen Opposition, Antonis Samaras, telefonisch in Verbindung, um eine
Einigung im Parlament zu erzielen. Es ist das erste Mal seit mehr als 35
Jahren, dass die beiden großen Parteien, die regierenden Sozialisten und die
bürgerliche Nea Dimokratia (ND), gemeinsam einem Gesetz zustimmen.
Die zwei kleinen linken Parteien im Parlament, die Kommunisten (KKE) und das
Bündnis der Radikalen Linken (SYRIZA), kündigten der Aufhebung des Asyls den
Kampf an. Vor dem Parlament demonstrierten rund ein Tausend Studenten und
skandierten, die Abschaffung des Asyls sei "ein Kriegsgrund" für sie. Es kam
zu Tumulten.
Das Universitäts-Asyl galt in Griechenland als Schutz gegen
Polizeiinterventionen mit politischen Hintergrund. Während der Obristenjunta
(1967-1974) war ein Studentenaufstand am 17. November 1973 blutig
niedergeschlagen worden. Auch ein Panzer war damals eingesetzt worden, um das
Tor des von Studenten besetzten Polytechnikums in Athen zu rammen. Nach der
Wiederherstellung der Demokratie (1974) durfte die Polizei nur nach
komplizierten Genehmigungsverfahren in Universitäten intervenieren. In den
vergangenen Jahren benutzten immer wieder militante Autonome das Asyl der
Universitäten-Gelände als Schutz vor dem Zugriff der Polizei. |
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146,132 | event | de | 0 | 0 | FREE MUMIA Berlin | 1,434,541,046 | Kundgebung + Performance: „Was bedeutet den US-amerikanischen Gefangenen der 4. Juli?" | [
146133,
146134
] | [
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Berlin",
"Frackville",
"Houston",
"Pennsylvania",
"Texas",
"USA"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten",
"Weltweit"
] | [] | <p>Der 4. Juli ist der Nationalfeiertag der USA. Dort wird die Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht England und die Freiheit der US Bürger*innen gefeiert. Wir fragen in Anbetracht von rassistischer und häufig tödlicher Polizeigewalt, Masseninhaftierung, Todesstrafe, politischer Repression und militärischer Gewalt: was gibt es da eigentlich zu feiern?</p><p><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Kundgebung und Performance: </span><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Sa. 04. Juli 2015 - 15:30 </span><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">US Botschaft </span><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Pariser Platz / Brandenburger Tor </span><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Berlin - Mitte</span></p><p> | <p>Der 4. Juli ist der Nationalfeiertag der USA. Dort wird die Unabhängigkeit von der ehemaligen Kolonialmacht England und die Freiheit der US Bürger*innen gefeiert. Wir fragen in Anbetracht von rassistischer und häufig tödlicher Polizeigewalt, Masseninhaftierung, Todesstrafe, politischer Repression und militärischer Gewalt: was gibt es da eigentlich zu feiern?</p><p><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Kundgebung und Performance: </span><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Sa. 04. Juli 2015 - 15:30 </span><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">US Botschaft </span><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Pariser Platz / Brandenburger Tor </span><span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Berlin - Mitte</span></p><p><!--break--></p><p> </p><p>Wir wissen, dass die in der Verfassung der USA garantierten Grundrechte nur für sehr wenige Menschen und dann auch nur zum Teil gelten. Wir glauben auch nicht, dass diese Grundrechte jemals für alle gewährt werden. <br><br>Der afroamerikanische Vorkämpfer für Menschenrechte und ehemalige Sklave Frederick Douglas fragte bereits 1852: „Was bedeutet dem amerikanischen Sklaven der 4. Juli?"<br><br>In Anlehnung daran fragen wir heute: „Was bedeutet den US-amerikanischen Gefangenen der 4. Juli?"<br><br>Mit Beiträgen von Leonard Peltier, Mumia Abu-Jamal und anderen sowie verschiedenen Protestformen suchen wir gemeinsam darauf Antworten.<br><br>Kommt am Sa. den 4. Juli 2015 um 15:30 mit uns vor die US Botschaft am Pariser Platz in Berlin!</p><p><br>http://www.freiheit-fuer-mumia.de </p><p>http://www.mumia-hoerbuch.de </p><p>http://www.bring-mumia-home.de</p> | Der 4. Juli ist der Nationalfeiertag der USA. Dort wird die Unabhängigkeit von
der ehemaligen Kolonialmacht England und die Freiheit der US Bürger*innen
gefeiert. Wir fragen in Anbetracht von rassistischer und häufig tödlicher
Polizeigewalt, Masseninhaftierung, Todesstrafe, politischer Repression und
militärischer Gewalt: was gibt es da eigentlich zu feiern?
Kundgebung und Performance: Sa. 04. Juli 2015 - 15:30 US Botschaft Pariser
Platz / Brandenburger Tor Berlin - Mitte
Wir wissen, dass die in der Verfassung der USA garantierten Grundrechte nur
für sehr wenige Menschen und dann auch nur zum Teil gelten. Wir glauben auch
nicht, dass diese Grundrechte jemals für alle gewährt werden.
Der afroamerikanische Vorkämpfer für Menschenrechte und ehemalige Sklave
Frederick Douglas fragte bereits 1852: „Was bedeutet dem amerikanischen
Sklaven der 4. Juli?"
In Anlehnung daran fragen wir heute: „Was bedeutet den US-amerikanischen
Gefangenen der 4. Juli?"
Mit Beiträgen von Leonard Peltier, Mumia Abu-Jamal und anderen sowie
verschiedenen Protestformen suchen wir gemeinsam darauf Antworten.
Kommt am Sa. den 4. Juli 2015 um 15:30 mit uns vor die US Botschaft am Pariser
Platz in Berlin!
http://www.freiheit-fuer-mumia.de
http://www.mumia-hoerbuch.de
http://www.bring-mumia-home.de |
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98,222 | story | de | 0 | 1,064 | rg | 1,382,965,905 | Joshua Stephens im Gespräch mit dem syrischen Anarchisten Nadir Atassi | [
98252
] | [
"Antifaschismus",
"Antispeziesismus & Tierrechte",
"Arbeits- & Klassenkampf",
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Repression"
] | [
"Syrien"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <div>
<div>
<p>Der Anteil der syrischen AnarchistInnen am Aufstand gegen das Regime von Assad II mag quantitativ nicht bedeutend sein, sollte aber trotzdem eigentlich ein Bezugspunkt für eine europäische Linke sein bei der Fragestellung, wen man/frau/.... denn eigentlich in diesem scheinbar unübersichtlich gewordenen Konflikt unterstützen könne. Auch aus diesem Grund haben wir in der Vergangenheit englischsprachige Texte von oder über syrischen AnarchistInnen übernommen und/oder auf linksunten veröffentlicht. In der aktuellen <a href="http://www.graswurzel.net/382/a-syrien.shtml">Graswurzelrevolution</a> ist ein Interview mit dem syrischen Anarchisten Nadir Atassi auf deutsch erschienen, das wir im Folgenden dokumentieren.<em> | <div>
<div>
<p>Der Anteil der syrischen AnarchistInnen am Aufstand gegen das Regime von Assad II mag quantitativ nicht bedeutend sein, sollte aber trotzdem eigentlich ein Bezugspunkt für eine europäische Linke sein bei der Fragestellung, wen man/frau/.... denn eigentlich in diesem scheinbar unübersichtlich gewordenen Konflikt unterstützen könne. Auch aus diesem Grund haben wir in der Vergangenheit englischsprachige Texte von oder über syrischen AnarchistInnen übernommen und/oder auf linksunten veröffentlicht. In der aktuellen <a href="http://www.graswurzel.net/382/a-syrien.shtml">Graswurzelrevolution</a> ist ein Interview mit dem syrischen Anarchisten Nadir Atassi auf deutsch erschienen, das wir im Folgenden dokumentieren.<em><!--break--></em></p>
<p> </p>
<p>Seit die USA verstärkt mit einer militärischen Intervention in Syrien drohen, wird der Konflikt in Syrien beschrieben mit dem brutalen Regime von Bashar al-Assad auf der einen und islamistischen Elementen in der Widerstandsbewegung auf der anderen Seite. Das hat zur Folge, dass sich Kritik an der US-Position auch mit dem Widerspruch auseinandersetzen muss, Al-Qaeda-nahe Gruppen, die das Assad-Regime stürzen wollen, zu unterstützen. Laut einem kürzlich im Magazin Fast Company erschienenen Artikel, gibt es ein breites und vielfältiges Netzwerk unbewaffneten, demokratischen Widerstands gegen Assads Regime, das von lokalen politischen Initiativen, KünstlerIInnenkoalitionen, Menschenrechtsorganisationen, gewaltfreien Gruppen und so weiter getragen wird. (Die Syria Nonviolence Movement erstellte eine interaktive Karte online1 , die das komplexe Verbindungsnetzwerk zeigt.)</p><p> </p>
<p>Gleichzeitig gewannen die Texte und Berichte von syrischen AnarchistInnen enormen Einfluss in anderen Kämpfen in der arabischen Welt. So wird AnarchistInnen, die in Assads Gefängnissen zu Tode gefoltert wurden, in Texten von PalästinenserInnen und während Demonstrationen für palästinensische politische Gefangene in Israel gedacht. Bei dieser Entwicklung fallen zwei Charakteristika besonders ins Auge: Erstens die Art und Weise, mit der AnarchistInnen in der arabischen Welt Kritik an den von den USA aufrechterhaltenen Widersprüchen zur Legitimation ihrer Außenpolitik üben und intervenieren und sie somit ad absurdum führen. Und zweitens den andauernden Austausch zwischen antiautoritären Bewegungen in der arabischen Welt, die westliche Referenzpunkte umgeht. Ob die zentrale Forderung der syrischen AnarchistInnen nach Selbstbestimmung als zentrales Organisierungsprinzip der unmittelbaren Realität der Gewalt in Syrien oder den Einflüssen ausländischer Interessen widerstehen kann, bleibt eine offene Frage.</p><p> </p>
<p>Nadar Atassi ist syrischer Politikwissenschaftler und Autor. Ursprünglich kommt er aus Homs, pendelt aber zurzeit zwischen den USA und Beirut. Er betreibt den Blog Darth Nader2 , der sich mit Ereignissen der Syrischen Revolution auseinandersetzt. Ich habe mich mit ihm über die anarchistischen Spuren in der Syrischen Revolution und die Möglichkeit einer Intervention der USA unterhalten.</p>
<p> </p>
<p><strong>Joshua Stephens (Truthout): AnarchistInnen waren von Anfang an in der Syrischen Revolution aktiv und haben auch darüber geschrieben. Wissen Sie etwas darüber, welche Aktivitäten es davor gab? Gab es bedeutende Ereignisse, in denen sich Anarchismus in Syrien geäußert hat?</strong></p>
<p> </p>
<p><em>Nadir Atassi: </em>Wegen des autoritären Charakters des syrischen Regimes gab es vor der Revolution immer sehr wenig Handlungsspielraum. Wenn wir jedoch vom Anarchismus im arabischen Raum sprechen, dann kamen bedeutende Stimmen aus Syrien.</p><p> </p>
<p>Obwohl es keine Organisierung gab, die explizit „anarchistisch“ war, gewannen syrische Blogger und Autoren mit anarchistischen Einflüssen in den letzten zehn Jahren immer mehr Bedeutung in der „Szene“.</p><p> </p>
<p>Mazen Kamalmaz3 ist ein syrischer Anarchist, der in den letzten Jahren viel geschrieben hat. Seine Texte beinhalten viel anarchistische Theorie, die er auf aktuelle Anlässe bezog. Und er war eine bedeutende Stimme des arabischen Anarchismus, lange bevor der Aufstand begann. Er hat viel auf Arabisch geschrieben und kürzlich hielt er einen Vortrag in einem Café in Kairo mit dem Titel: „Was ist Anarchismus?“</p><p> </p>
<p>Bezüglich der Organisierung war die Situation jedoch eine andere. In der repressiven Landschaft eines autoritären Regimes mussten viele kreativ sein und Möglichkeiten, die sich ihnen boten, nutzen, um irgendeine Form von Bewegung zu organisieren. Das hat de facto zu einer dezentralen Art sich zu organisieren geführt. Zum Beispiel entstanden während der zweiten palästinensischen Intifada und des Irakkrieges Studierendenbewegungen an den syrischen Universitäten. Das war eine Art öffentlicher Unmutsäußerungen, die das Regime tolerierte. Es wurden Demonstrationen organisiert, um gegen den Irakkrieg zu demonstrieren, oder in Solidarität mit der palästinensischen Intifada. Obwohl viele Mukhabarat4 -Mitglieder diese Bewegungen infiltrierten und streng überwachten, handelte es sich dabei um eine rein spontane Erhebung seitens der Studierenden.</p><p> </p>
<p>Und obwohl sich die Studierenden sehr bewusst waren, wie stark sie überwacht wurden (der Mukhabarat begleitete die Demos mit Notizbüchern, in die sie die gerufenen und auf Transparente geschriebenen Parolen notierten), nutzten sie diesen kleinen politischen Handlungsspielraum, der ihnen gewährt wurde, um schrittweise auch innenpolitische Themen im Rahmen der vom Regime gewährten Proteste zu außenpolitischen Themen anzusprechen.</p><p> </p>
<p>Eines der gewagtesten Ereignisse, von denen ich gehört habe, war, als Studierende der Aleppo-Universität während eines Protests gegen den Irakkrieg Schilder mit dem Slogan „Nein zur Notstandsgesetzgebung“ hochhielten. [In Syrien gelten seit 1963 Notstandsgesetze]. Solche Aktionen hatte es bis dahin noch nicht gegeben. Viele der Studierenden, die sich während dieser Proteste spontan als charismatische Organisatoren hervorgetan haben, verschwanden zu einem sehr frühen Zeitpunkt der jetzigen Aufstände. Das Regime war misstrauisch gegenüber den Netzwerken der Aktivisten, die aus den vorangegangenen Bewegungen entstanden sind, und ist deshalb gegen diese friedlichen Aktivisten vorgegangen, von denen es wusste, dass sie eine Bedrohung darstellen könnten. (Und gleichzeitig wurde das Regime nachsichtiger mit den Netzwerken der Djihadisten und ließ Ende 2011 hunderte von ihnen aus dem Gefängnis frei.) An der Aleppo-Universität gibt es zufälligerweise eine sehr bekannte Studierendenbewegung, die den Aufstand unterstützt, so dass die Uni auch als „Universität der Revolution“ bekannt ist. Später hat das Regime die Universität angegriffen und viele Studierende im Architekturinstitut getötet.</p>
<p> </p>
<p><strong>Joshua Stephens (Truthout): Sie haben kürzlich auf Ihrem Blog über eine mögliche US-Intervention als eine Art Folge einer Iranischen und Russischen Intervention zugunsten Assads und islamistischer Intervention in revolutionäre Bewegungen geschrieben. Fast wie kürzlich in Ägypten scheinen AnarchistInnen eine herausragende Stimme zu sein, die sich gegen zwei unbefriedigende Säulen in der Berichterstattung der Mainstream-Medien erhebt – eine Stimme, die von Selbstorganisierung spricht. Ist das eine zutreffende Interpretation?</strong></p>
<p> </p>
<p><em>Nadir Atassi: </em>Ja, ich glaube, das stimmt. Aber ich würde auch ein paar Dinge klarstellen. Am Beispiel Syrien gibt es viele, auf die diese Beschreibung zutrifft; nicht nur auf AnarchistInnen sondern auch auf TrotzkistInnen, MarxistInnen, Linke und sogar auf einige Liberale. Der ständige Verweis auf Selbstbestimmung basiert auch auf Autonomie und Dezentralisierung und nicht auf der irgendwie nationalistischen, zentralisierten Selbstbestimmung „eines Volkes“ nach Wilsons Vorstellung. Es geht darum, dass die SyrerInnen ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen – nicht im nationalistischen Sinn, sondern auf mikro-politischer Ebene.</p><p> </p>
<p>Syrische Selbstbestimmung bedeutet zum Beispiel nicht, dass es eine Linie gibt, der alle SyrerInnen folgen, sondern dass jede Person ihre eigene Linie bestimmt, ohne dass andere Einfluss darauf nehmen. Syrische KurdInnen haben in dieser Konzeption zum Beispiel auch das Recht auf volle Selbstbestimmung, anstatt sie in eine beliebige syrische Identität zu zwingen und zu sagen, dass alle Menschen, denen diese Identität zugeschrieben wird, das gleiche Schicksal teilen.</p><p> </p>
<p>Sprechen wir über Parteien, wie zum Beispiel das Regime, aber auch seine ausländischen Verbündeten und die Djihadisten, die gegen syrische Selbstbestimmung sind. Das sind sie aber nicht, weil es eine Idee syrischer Selbstbestimmung gibt, gegen die sie sind, sondern sie wollen ihre eigene Idee allen anderen aufzwingen. Das Regime ist und war immer gegen syrische Selbstbestimmung, weil es die gesamte politische Macht in Händen hält und sich weigert, sie zu teilen.</p><p> </p>
<p>Die Islamisten sind gegen syrische Selbstbestimmung, nicht weil es ihnen ihre islamistische Tugend verbietet (deshalb sind auch viele Liberale gegen sie), sondern weil sie ein Bild vor Augen haben, wie eine Gesellschaft funktionieren sollte. Das wollen sie anderen aufzwingen. Auch das ist gegen die syrische Selbstbestimmung.</p><p> </p>
<p>Die Alliierten des Assad-Regimes, Iran, Russland und verschiedene ausländische Milizen, sind gegen syrische Selbstbestimmung, weil sie entschlossen sind, dieses Regime zu stützen, weil sie sich entschieden haben, dass ihre geopolitischen Interessen über denen der SyrerInnen stehen, ihr Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.</p><p> </p>
<p>Die Berichterstattung der Mainstreammedien versucht immer Menschen so darzustellen, als würden sie in Verhältnissen leben, in denen es nur zwei Seiten gibt. Aber die syrische Revolution brach aus, als die Menschen Selbstbestimmung von der einen Partei forderten, die sie ihnen verwehrte: dem Regime von Bashar al-Assad. Mit der Zeit betraten andere Akteure die Bühne, die den SyrerInnen ebenfalls ihre Selbstbestimmung absprachen, darunter auch einige, die gegen das Regime kämpfen.</p><p> </p>
<p>Aber die Position war es nie, einfach gegen das Regime zu sein, um gegen das Regime zu sein. Von unseren GenossInnen in Ägypten vermute ich auch, dass sie gegen die Ikhwan [Muslimbruderschaft] sind, um gegen die Ikhwan zu sein. Das Regime nahm den Menschen die Selbstbestimmung. Sollte das Regime mit dem Ergebnis abgesetzt werden, dass andere an dessen Stelle treten, die die SyrerInnen dominieren, sollte das nicht als Erfolg gesehen werden.</p><p> </p>
<p>Als in Ägypten die Ikhwan an die Macht kamen, machten diejenigen, die sie für eine Beleidigung der Revolution hielten, mit dem Slogan „al thawra mustamera“ [„die Revolution geht weiter“] weiter. Das wird auch in Syrien passieren, wenn nach dem Sturz des Regimes eine Partei an die Macht kommt, die die SyrerInnen nicht ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen lässt.</p>
<p> </p>
<p><strong>Joshua Stephens (Truthout): Als ich Mohammad Bamyeh</strong><strong>5</strong> <strong> dieses Jahr interviewte sprach er über Syrien als ein sehr interessantes Beispiel dafür, dass Anarchismus die treibende Methode vor Ort sei. Er hob besonders hervor, dass, wenn mensch von Organisierung in der syrischen Revolution hört, mensch dann von Komitees und anderen Formen hört, die sehr horizontal und autonom sind. Seine Vermutung scheint von Berichten von Menschen wie Budour Hassan genährt zu werden, die Leben und Arbeit Omar Aziz’ dokumentierten.</strong><strong>6</strong> <strong> Sehen Sie diesen Einfluss bei dem, was Ihre GenossInnen machen und berichten?</strong></p>
<p> </p>
<p><em>Nadir Atassi: </em>Ja, das beschreibt Anarchismus so, wie er gesehen werden sollte, als eine Vielzahl bestimmter Praktiken, statt als Ideologie. Viele Organisierungsansätze im syrischen Aufstand hatten einen anarchistischen Ansatz, wenn auch nicht explizit. Ein Beispiel ist die Arbeit, die der Märtyrer Omar Aziz bei der Entstehung der lokalen Räte leistet, was Tahir-ICN7 und Budour Hassan sehr gut dokumentierten. Aziz betrachtete diese Räte im Kern als Organisationen, wo Selbstverwaltung und gegenseitige Hilfe gedeihen können. Ich denke, dass Omars Vision der Arbeitsweise der lokalen Räte Leben eingehaucht hat, auch wenn mensch erwähnen muss, dass die Räte den Fokus auf Selbstverwaltung aufgegeben haben und sich dafür auf Medienarbeit und auf das Beschaffen von Hilfe konzentrieren. Aber ihre Arbeitsweise basiert immer noch auf den Prinzipien der gegenseitigen Hilfe, der Kooperation und des Konsens.</p><p> </p>
<p>Die Stadt Yabroud, die zwischen Damaskus und Homs liegt, ist die Kommune des syrischen Aufstands. Neben dem Vorbild für religiöse Koexistenz, viele ChristInnen leben in der Stadt, wurde Yabroud auch Vorbild für Autonomie und Selbstverwaltung in Syrien. Nachdem sich die Sicherheitskräfte des Regimes auf Befehl Assads aus Yabroud zurückgezogen haben, um woanders eingesetzt zu werden, füllten die BewohnerInnen die Lücke und erklärten „wir organisieren jetzt alle Aspekte des Stadtlebens selbst [sic].“ Angefangen von der Stadtgestaltung bis zur Umbenennung der Schule in „Freiheitsschule“ ist Yabroud das Beispiel dafür, wie viele SyrerInnen, mich eingeschlossen, hoffen, dass das Leben nach Assad aussehen wird. Andere Gegenden, die von reaktionären Djihadis kontrolliert werden, zeichnen ein dunkleres Bild von der Zukunft, aber nichtsdestotrotz ist es wichtig anzuerkennen, dass es Alternativen gibt.</p><p> </p>
<p>Die „Revolutionäre Jugend Syriens“ ist ein Netzwerk von AktivistInnen, das hauptsächlich in Damaskus aktiv ist, eigentlich aber über das ganze Land verstreut. Sie sind eine klandestine Organisation, die extrem wagemutige Demonstrationen machen, oft im Herzen des regimekontrollierten Damaskus, vermummt und mit Symbolen und Fahnen der syrischen Revolution zusammen mit kurdischen Fahnen (einem weiteren Tabu in Syrien).</p><p> </p>
<p>In Darayya im Umland von Damaskus, wo es von Seiten des Regimes immer wieder zu schweren Kämpfen kommt, seit die Stadt im November 2012 in die Hände der Rebellen gefallen ist, haben sich einige BewohnerInnen inmitten all der Kämpfe entschieden, sich zusammenzutun und eine Zeitung zu gründen, die sie Enab Baladi (was so viel bedeutet wie „Trauben von hier“, da Darayya eine berühmte Traubenstadt ist).</p><p> </p>
<p>Die Zeitung berichtet sowohl darüber, was in Darayya vor Ort als auch im Rest von Syrien passiert. Sie wird gedruckt und gratis in der ganzen Stadt verteilt.</p><p> </p>
<p>Die Prinzipien Selbstverwaltung, Autonomie, gegenseitige Hilfe und Kooperation gibt es in vielen Organisationen innerhalb des Aufstands. Die Organisationen, die nach einigen dieser Prinzipien handeln, tragen die Totalität des Aufstandes nicht mit. Es gibt reaktionäre Elemente, sektiererische Elemente, imperialistische Elemente. Aber davon haben wir ja schon immer viel gehört, oder nicht? Es gibt Leute die auf Basis guter Prinzipien großartige Arbeit machen und Unterstützung verdienen.</p>
<p> </p>
<p><strong>Joshua Stephens (Truthout): Wie würde eine US-Intervention die Gestalt oder die Dynamik der Revolution verändern?</strong></p>
<p> </p>
<p><em>Nadir Atassi: </em>Generell denke ich, dass Interventionen den Aufstand sehr negativ beeinflusst haben. Eine US-Intervention wäre da nicht anders. Aber ich denke, wie diese spezielle Intervention die Gestalt und Dynamik der Revolution beeinflussen wird, hängt vom Umfang der US-Militärschläge ab. Wenn die USA so eingreifen, wie sie sagen, dass sie es werden, nämlich mit „strafenden“, „beschränkten“, „chirurgischen“, „symbolischen“ Schlägen, wird das zu keinen bedeutenden Veränderungen auf dem Schlachtfeld führen. Es könnte dem Assad-Regime jedoch einen Propagandasieg bescheren, weil es dann behaupten kann, es hätte dem „US-Imperialismus standgehalten.“</p><p> </p>
<p>Diktatoren, die Kriege gegen sie überlebten, tendieren dazu, Siege auf Basis des Überlebens auszurufen, auch wenn sie in Wirklichkeit verloren haben.</p><p> </p>
<p>Als Saddam Hussein von den USA, Saudi-Arabien und anderen aus Kuwait vertrieben wurde, blieb er noch für zwölf Jahre an der Macht, zwölf Jahre die gefüllt waren mit Propaganda darüber, wie Saddam während „der Mutter aller Schlachten“ standhaft blieb.</p><p> </p>
<p>Wenn die Militärschläge am Ende doch härter ausfallen sollten, als zur Zeit diskutiert wird, und sie die Lage auf dem Schlachtfeld bedeutend ändern oder das Assad-Regime bedeutend schwächen, dann denke ich, dass die möglichen negativen Auswirkungen andere sein werden. Ich denke, das wird dazu führen, dass die SyrerInnen ihre Zukunft nicht selbst bestimmen werden können. Auch wenn die USA Assad nicht mögen, haben sie doch oft erklärt, dass sie denken, dass der institutionelle Rahmen des Regimes intakt bleiben solle, um die Stabilität des zukünftigen Syrien zu gewährleisten.</p><p> </p>
<p>Kurz gesagt, wie viele schon geschrieben haben, die USA wollen einen „Assadismus ohne Assad“. Sie wollen das Regime ohne die Figur Assad.</p><p> </p>
<p>Genauso wie sie es in Ägypten erreichten, als Mubarak zurücktrat, aber die Macht des Militärs, der „deep state“, erhalten blieb. Genauso was im Jemen passiert ist, wo die USA aushandelten, dass der Präsident zurücktritt aber der Rest größtenteils unverändert blieb. Das Problem dabei liegt darin, dass die SyrerInnen riefen: „Das Volk fordert den Sturz des Regimes“ und nicht nur Assads. Es gibt einen allgemeinen Konsens, der von den USA, Russland bis zum Iran geteilt wird, dass egal was in Syrien passiert, die Institutionen des Regimes intakt bleiben sollen. Diejenigen Institutionen, die von einer Diktatur errichtet wurden. Diejenigen Institutionen, die Syrien geplündert haben und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung hervorgerufen haben, die zu diesem Aufstand führte. Diejenigen Institutionen, die nur die Überbleibsel des französischen Kolonialismus sind.</p><p> </p>
<p>Jede_r in Syrien weiß, dass die USA KandidatInnen für Führungsrollen in einem zukünftigen Syrien bevorzugt, die erst Teil des Regimes waren und dann abtrünnig wurden: Ba’athistische Bürokraten die zu neoliberalen Technokraten wurden, die zu „Abtrünnigen“ wurden. Solche Leute sollen Syrien regieren, wenn es nach den USA geht.</p><p> </p>
<p>Die SyrerInnen haben schon sehr viele Opfer gebracht. Sie haben den höchsten Preis für ihre Forderungen bezahlt. Ich will nicht, dass das alles vergebens war. Ich hoffe, dass bei der Eile, Assad, das Symbol des Regimes, loszuwerden, nicht das Regime erhalten bleibt.</p><p> </p>
<p>Syrien hat mehr verdient als einen Haufen zwielichtiger Institutionen und eine Bürokratie, die von Diktatoren errichtet wurde, die das syrische Volk unter Kontrolle und befriedet halten wollte. Es gibt keinen Grund, Institutionen zu behalten, die an der Plünderung des Landes und der Ermordung der Menschen beteiligt waren.</p><p> </p>
<p>Auch weil ich weiß, dass sich die USA genau das für Syrien wünscht, lehne ich jedes direkte Eingreifen der USA ab. Wenn die USA helfen wollen, können sie mit diplomatischen Mitteln auf Russland und Iran einwirken und sie überzeugen, den Krieg zu beenden, damit die SyerInnen selbst bestimmen können, was als nächstes getan werden soll.</p><p> </p>
<p>Aber ein direktes Eingreifen der USA ist eine Fremdbestimmung der nächsten Stufe für die SyrerInnen, was meiner Meinung nach abgelehnt werden sollte.</p>
<p> </p>
<p><strong>Joshua Stephens (Truthout): Wie kann Syrien von außen geholfen werden?</strong></p>
<p> </p>
<p><em>Nadir Atassi: </em>Für Menschen von außerhalb ist das schwierig. Materielle Unterstützung kann nur sehr wenig geleistet werden. Das einzige, was mir in einem größeren Rahmen einfällt, ist diskursive bzw. intellektuelle Unterstützung.</p><p> </p>
<p>Die Linke stand dem syrischen Aufstand sehr ablehnend gegenüber, haben die schlimmsten Elemente der Aktivitäten gegen das Regime als die einzigen, die es gibt, behandelt und haben Darstellungen des Regimes für bare Münze genommen. Was ich von den Menschen will, ist, dass sie dieses Bild gerade rücken und aufzeigen, dass es im syrischen Aufstand Elemente gibt, die es wert sind, unterstützt zu werden.</p><p> </p>
<p>Helft mit, die schädliche Dichotomie zu brechen, dass mensch sich nur zwischen Assad und Al-Kaida oder Assad und US-Imperialismus unterscheiden kann. Seid fair zur Geschichte und den Opfern des syrischen Volkes, in dem ihr ihnen angemessen Rechnung tragt.</p><p> </p><p>Vielleicht ist es zu spät und die herrschenden Sichtweisen sind gegenwärtig zu stark, um überwunden werden zu können.</p><p> </p><p>Aber wenn die Menschen jetzt damit anfangen, können vielleicht zumindest die Geschichtsbücher fair sein.</p>
<p> </p>
<p><em>Interview: Joshua Stephens</em></p>
<p><em> </em></p>
<p><em>Übersetzung aus dem Englischen: twinkle me</em></p>
<p><em> </em></p>
<p><em>Die englische Version des Interviews erschien am 6. September 2013 in der Internet-Zeitung truth-out: <a href="http://truth-out.org/news/item/18617-syrian-anarchist-challenges-the-rebel-regime-binary-view-of-resistance"><span style="color: #0000ff;">http://truth-out.org/news/item/18617-syrian-anarchist-challenges-the-rebel-regime-binary-view-of-resistance</span></a> </em></p>
<p><em> </em></p>
<p><em>Anmerkungen:</em></p>
<p><em> 1 <a href="http://www.fastcolabs.com/3016532/this-interactive-infographic-shows-the-depth-of-the-syrian-resistance"><span style="color: #0000ff;">www.fastcolabs.com/3016532/this-interactive-infographic-shows-the-depth-of-the-syrian-resistance</span></a></em></p>
<p><em> 2 <a href="http://darthnader.net/"><span style="color: #0000ff;">http://darthnader.net/</span></a></em></p>
<p><em> 3 <a href="http://libcom.org/tags/mazen-kamalmaz"><span style="color: #0000ff;">http://libcom.org/tags/mazen-kamalmaz</span></a></em></p>
<p><em> 4 Arabisch für Geheimdienst</em></p>
<p><em> 5 <a href="http://towardfreedom.com/middle-east/3159-talking-anarchism-and-the-arab-uprisings-with-mohammed-bamyeh"><span style="color: #0000ff;">http://towardfreedom.com/middle-east/3159-talking-anarchism-and-the-arab-uprisings-with-mohammed-bamyeh</span></a></em></p>
<p><em> 6 <a href="http://budourhassan.wordpress.com/2013/02/20/omar-aziz/"><span style="color: #0000ff;">http://budourhassan.wordpress.com/2013/02/20/omar-aziz/</span></a></em></p>
<p><em> 7 <a href="http://tahriricn.wordpress.com/2013/08/23/syria-the-life-and-work-of-anarchist-omar-aziz-and-his-impact-on-selforganization-in-the-syrian-revolution"><span style="color: #0000ff;">http://tahriricn.wordpress.com/2013/08/23/syria-the-life-and-work-of-anarchist-omar-aziz-and-his-impact-on-selforganization-in-the-syrian-revolution</span></a></em></p></div></div> | Der Anteil der syrischen AnarchistInnen am Aufstand gegen das Regime von Assad
II mag quantitativ nicht bedeutend sein, sollte aber trotzdem eigentlich ein
Bezugspunkt für eine europäische Linke sein bei der Fragestellung, wen
man/frau/.... denn eigentlich in diesem scheinbar unübersichtlich gewordenen
Konflikt unterstützen könne. Auch aus diesem Grund haben wir in der
Vergangenheit englischsprachige Texte von oder über syrischen AnarchistInnen
übernommen und/oder auf linksunten veröffentlicht. In der aktuellen
[Graswurzelrevolution](http://www.graswurzel.net/382/a-syrien.shtml) ist ein
Interview mit dem syrischen Anarchisten Nadir Atassi auf deutsch erschienen,
das wir im Folgenden dokumentieren. __
Seit die USA verstärkt mit einer militärischen Intervention in Syrien drohen,
wird der Konflikt in Syrien beschrieben mit dem brutalen Regime von Bashar al-
Assad auf der einen und islamistischen Elementen in der Widerstandsbewegung
auf der anderen Seite. Das hat zur Folge, dass sich Kritik an der US-Position
auch mit dem Widerspruch auseinandersetzen muss, Al-Qaeda-nahe Gruppen, die
das Assad-Regime stürzen wollen, zu unterstützen. Laut einem kürzlich im
Magazin Fast Company erschienenen Artikel, gibt es ein breites und
vielfältiges Netzwerk unbewaffneten, demokratischen Widerstands gegen Assads
Regime, das von lokalen politischen Initiativen, KünstlerIInnenkoalitionen,
Menschenrechtsorganisationen, gewaltfreien Gruppen und so weiter getragen
wird. (Die Syria Nonviolence Movement erstellte eine interaktive Karte online1
, die das komplexe Verbindungsnetzwerk zeigt.)
Gleichzeitig gewannen die Texte und Berichte von syrischen AnarchistInnen
enormen Einfluss in anderen Kämpfen in der arabischen Welt. So wird
AnarchistInnen, die in Assads Gefängnissen zu Tode gefoltert wurden, in Texten
von PalästinenserInnen und während Demonstrationen für palästinensische
politische Gefangene in Israel gedacht. Bei dieser Entwicklung fallen zwei
Charakteristika besonders ins Auge: Erstens die Art und Weise, mit der
AnarchistInnen in der arabischen Welt Kritik an den von den USA
aufrechterhaltenen Widersprüchen zur Legitimation ihrer Außenpolitik üben und
intervenieren und sie somit ad absurdum führen. Und zweitens den andauernden
Austausch zwischen antiautoritären Bewegungen in der arabischen Welt, die
westliche Referenzpunkte umgeht. Ob die zentrale Forderung der syrischen
AnarchistInnen nach Selbstbestimmung als zentrales Organisierungsprinzip der
unmittelbaren Realität der Gewalt in Syrien oder den Einflüssen ausländischer
Interessen widerstehen kann, bleibt eine offene Frage.
Nadar Atassi ist syrischer Politikwissenschaftler und Autor. Ursprünglich
kommt er aus Homs, pendelt aber zurzeit zwischen den USA und Beirut. Er
betreibt den Blog Darth Nader2 , der sich mit Ereignissen der Syrischen
Revolution auseinandersetzt. Ich habe mich mit ihm über die anarchistischen
Spuren in der Syrischen Revolution und die Möglichkeit einer Intervention der
USA unterhalten.
**Joshua Stephens (Truthout): AnarchistInnen waren von Anfang an in der
Syrischen Revolution aktiv und haben auch darüber geschrieben. Wissen Sie
etwas darüber, welche Aktivitäten es davor gab? Gab es bedeutende Ereignisse,
in denen sich Anarchismus in Syrien geäußert hat?**
_Nadir Atassi:_ Wegen des autoritären Charakters des syrischen Regimes gab es
vor der Revolution immer sehr wenig Handlungsspielraum. Wenn wir jedoch vom
Anarchismus im arabischen Raum sprechen, dann kamen bedeutende Stimmen aus
Syrien.
Obwohl es keine Organisierung gab, die explizit „anarchistisch“ war, gewannen
syrische Blogger und Autoren mit anarchistischen Einflüssen in den letzten
zehn Jahren immer mehr Bedeutung in der „Szene“.
Mazen Kamalmaz3 ist ein syrischer Anarchist, der in den letzten Jahren viel
geschrieben hat. Seine Texte beinhalten viel anarchistische Theorie, die er
auf aktuelle Anlässe bezog. Und er war eine bedeutende Stimme des arabischen
Anarchismus, lange bevor der Aufstand begann. Er hat viel auf Arabisch
geschrieben und kürzlich hielt er einen Vortrag in einem Café in Kairo mit dem
Titel: „Was ist Anarchismus?“
Bezüglich der Organisierung war die Situation jedoch eine andere. In der
repressiven Landschaft eines autoritären Regimes mussten viele kreativ sein
und Möglichkeiten, die sich ihnen boten, nutzen, um irgendeine Form von
Bewegung zu organisieren. Das hat de facto zu einer dezentralen Art sich zu
organisieren geführt. Zum Beispiel entstanden während der zweiten
palästinensischen Intifada und des Irakkrieges Studierendenbewegungen an den
syrischen Universitäten. Das war eine Art öffentlicher Unmutsäußerungen, die
das Regime tolerierte. Es wurden Demonstrationen organisiert, um gegen den
Irakkrieg zu demonstrieren, oder in Solidarität mit der palästinensischen
Intifada. Obwohl viele Mukhabarat4 -Mitglieder diese Bewegungen infiltrierten
und streng überwachten, handelte es sich dabei um eine rein spontane Erhebung
seitens der Studierenden.
Und obwohl sich die Studierenden sehr bewusst waren, wie stark sie überwacht
wurden (der Mukhabarat begleitete die Demos mit Notizbüchern, in die sie die
gerufenen und auf Transparente geschriebenen Parolen notierten), nutzten sie
diesen kleinen politischen Handlungsspielraum, der ihnen gewährt wurde, um
schrittweise auch innenpolitische Themen im Rahmen der vom Regime gewährten
Proteste zu außenpolitischen Themen anzusprechen.
Eines der gewagtesten Ereignisse, von denen ich gehört habe, war, als
Studierende der Aleppo-Universität während eines Protests gegen den Irakkrieg
Schilder mit dem Slogan „Nein zur Notstandsgesetzgebung“ hochhielten. [In
Syrien gelten seit 1963 Notstandsgesetze]. Solche Aktionen hatte es bis dahin
noch nicht gegeben. Viele der Studierenden, die sich während dieser Proteste
spontan als charismatische Organisatoren hervorgetan haben, verschwanden zu
einem sehr frühen Zeitpunkt der jetzigen Aufstände. Das Regime war
misstrauisch gegenüber den Netzwerken der Aktivisten, die aus den
vorangegangenen Bewegungen entstanden sind, und ist deshalb gegen diese
friedlichen Aktivisten vorgegangen, von denen es wusste, dass sie eine
Bedrohung darstellen könnten. (Und gleichzeitig wurde das Regime nachsichtiger
mit den Netzwerken der Djihadisten und ließ Ende 2011 hunderte von ihnen aus
dem Gefängnis frei.) An der Aleppo-Universität gibt es zufälligerweise eine
sehr bekannte Studierendenbewegung, die den Aufstand unterstützt, so dass die
Uni auch als „Universität der Revolution“ bekannt ist. Später hat das Regime
die Universität angegriffen und viele Studierende im Architekturinstitut
getötet.
**Joshua Stephens (Truthout): Sie haben kürzlich auf Ihrem Blog über eine
mögliche US-Intervention als eine Art Folge einer Iranischen und Russischen
Intervention zugunsten Assads und islamistischer Intervention in revolutionäre
Bewegungen geschrieben. Fast wie kürzlich in Ägypten scheinen AnarchistInnen
eine herausragende Stimme zu sein, die sich gegen zwei unbefriedigende Säulen
in der Berichterstattung der Mainstream-Medien erhebt – eine Stimme, die von
Selbstorganisierung spricht. Ist das eine zutreffende Interpretation?**
_Nadir Atassi:_ Ja, ich glaube, das stimmt. Aber ich würde auch ein paar Dinge
klarstellen. Am Beispiel Syrien gibt es viele, auf die diese Beschreibung
zutrifft; nicht nur auf AnarchistInnen sondern auch auf TrotzkistInnen,
MarxistInnen, Linke und sogar auf einige Liberale. Der ständige Verweis auf
Selbstbestimmung basiert auch auf Autonomie und Dezentralisierung und nicht
auf der irgendwie nationalistischen, zentralisierten Selbstbestimmung „eines
Volkes“ nach Wilsons Vorstellung. Es geht darum, dass die SyrerInnen ihr
Schicksal in die eigenen Hände nehmen – nicht im nationalistischen Sinn,
sondern auf mikro-politischer Ebene.
Syrische Selbstbestimmung bedeutet zum Beispiel nicht, dass es eine Linie
gibt, der alle SyrerInnen folgen, sondern dass jede Person ihre eigene Linie
bestimmt, ohne dass andere Einfluss darauf nehmen. Syrische KurdInnen haben in
dieser Konzeption zum Beispiel auch das Recht auf volle Selbstbestimmung,
anstatt sie in eine beliebige syrische Identität zu zwingen und zu sagen, dass
alle Menschen, denen diese Identität zugeschrieben wird, das gleiche Schicksal
teilen.
Sprechen wir über Parteien, wie zum Beispiel das Regime, aber auch seine
ausländischen Verbündeten und die Djihadisten, die gegen syrische
Selbstbestimmung sind. Das sind sie aber nicht, weil es eine Idee syrischer
Selbstbestimmung gibt, gegen die sie sind, sondern sie wollen ihre eigene Idee
allen anderen aufzwingen. Das Regime ist und war immer gegen syrische
Selbstbestimmung, weil es die gesamte politische Macht in Händen hält und sich
weigert, sie zu teilen.
Die Islamisten sind gegen syrische Selbstbestimmung, nicht weil es ihnen ihre
islamistische Tugend verbietet (deshalb sind auch viele Liberale gegen sie),
sondern weil sie ein Bild vor Augen haben, wie eine Gesellschaft funktionieren
sollte. Das wollen sie anderen aufzwingen. Auch das ist gegen die syrische
Selbstbestimmung.
Die Alliierten des Assad-Regimes, Iran, Russland und verschiedene
ausländische Milizen, sind gegen syrische Selbstbestimmung, weil sie
entschlossen sind, dieses Regime zu stützen, weil sie sich entschieden haben,
dass ihre geopolitischen Interessen über denen der SyrerInnen stehen, ihr
Schicksal in die eigenen Hände zu nehmen.
Die Berichterstattung der Mainstreammedien versucht immer Menschen so
darzustellen, als würden sie in Verhältnissen leben, in denen es nur zwei
Seiten gibt. Aber die syrische Revolution brach aus, als die Menschen
Selbstbestimmung von der einen Partei forderten, die sie ihnen verwehrte: dem
Regime von Bashar al-Assad. Mit der Zeit betraten andere Akteure die Bühne,
die den SyrerInnen ebenfalls ihre Selbstbestimmung absprachen, darunter auch
einige, die gegen das Regime kämpfen.
Aber die Position war es nie, einfach gegen das Regime zu sein, um gegen das
Regime zu sein. Von unseren GenossInnen in Ägypten vermute ich auch, dass sie
gegen die Ikhwan [Muslimbruderschaft] sind, um gegen die Ikhwan zu sein. Das
Regime nahm den Menschen die Selbstbestimmung. Sollte das Regime mit dem
Ergebnis abgesetzt werden, dass andere an dessen Stelle treten, die die
SyrerInnen dominieren, sollte das nicht als Erfolg gesehen werden.
Als in Ägypten die Ikhwan an die Macht kamen, machten diejenigen, die sie für
eine Beleidigung der Revolution hielten, mit dem Slogan „al thawra mustamera“
[„die Revolution geht weiter“] weiter. Das wird auch in Syrien passieren, wenn
nach dem Sturz des Regimes eine Partei an die Macht kommt, die die SyrerInnen
nicht ihr Schicksal in die eigenen Hände nehmen lässt.
**Joshua Stephens (Truthout): Als ich Mohammad Bamyeh** **5** ** dieses
Jahr interviewte sprach er über Syrien als ein sehr interessantes Beispiel
dafür, dass Anarchismus die treibende Methode vor Ort sei. Er hob besonders
hervor, dass, wenn mensch von Organisierung in der syrischen Revolution hört,
mensch dann von Komitees und anderen Formen hört, die sehr horizontal und
autonom sind. Seine Vermutung scheint von Berichten von Menschen wie Budour
Hassan genährt zu werden, die Leben und Arbeit Omar Aziz’ dokumentierten.**
**6** ** Sehen Sie diesen Einfluss bei dem, was Ihre GenossInnen machen und
berichten?**
_Nadir Atassi:_ Ja, das beschreibt Anarchismus so, wie er gesehen werden
sollte, als eine Vielzahl bestimmter Praktiken, statt als Ideologie. Viele
Organisierungsansätze im syrischen Aufstand hatten einen anarchistischen
Ansatz, wenn auch nicht explizit. Ein Beispiel ist die Arbeit, die der
Märtyrer Omar Aziz bei der Entstehung der lokalen Räte leistet, was Tahir-ICN7
und Budour Hassan sehr gut dokumentierten. Aziz betrachtete diese Räte im Kern
als Organisationen, wo Selbstverwaltung und gegenseitige Hilfe gedeihen
können. Ich denke, dass Omars Vision der Arbeitsweise der lokalen Räte Leben
eingehaucht hat, auch wenn mensch erwähnen muss, dass die Räte den Fokus auf
Selbstverwaltung aufgegeben haben und sich dafür auf Medienarbeit und auf das
Beschaffen von Hilfe konzentrieren. Aber ihre Arbeitsweise basiert immer noch
auf den Prinzipien der gegenseitigen Hilfe, der Kooperation und des Konsens.
Die Stadt Yabroud, die zwischen Damaskus und Homs liegt, ist die Kommune des
syrischen Aufstands. Neben dem Vorbild für religiöse Koexistenz, viele
ChristInnen leben in der Stadt, wurde Yabroud auch Vorbild für Autonomie und
Selbstverwaltung in Syrien. Nachdem sich die Sicherheitskräfte des Regimes auf
Befehl Assads aus Yabroud zurückgezogen haben, um woanders eingesetzt zu
werden, füllten die BewohnerInnen die Lücke und erklärten „wir organisieren
jetzt alle Aspekte des Stadtlebens selbst [sic].“ Angefangen von der
Stadtgestaltung bis zur Umbenennung der Schule in „Freiheitsschule“ ist
Yabroud das Beispiel dafür, wie viele SyrerInnen, mich eingeschlossen, hoffen,
dass das Leben nach Assad aussehen wird. Andere Gegenden, die von reaktionären
Djihadis kontrolliert werden, zeichnen ein dunkleres Bild von der Zukunft,
aber nichtsdestotrotz ist es wichtig anzuerkennen, dass es Alternativen gibt.
Die „Revolutionäre Jugend Syriens“ ist ein Netzwerk von AktivistInnen, das
hauptsächlich in Damaskus aktiv ist, eigentlich aber über das ganze Land
verstreut. Sie sind eine klandestine Organisation, die extrem wagemutige
Demonstrationen machen, oft im Herzen des regimekontrollierten Damaskus,
vermummt und mit Symbolen und Fahnen der syrischen Revolution zusammen mit
kurdischen Fahnen (einem weiteren Tabu in Syrien).
In Darayya im Umland von Damaskus, wo es von Seiten des Regimes immer wieder
zu schweren Kämpfen kommt, seit die Stadt im November 2012 in die Hände der
Rebellen gefallen ist, haben sich einige BewohnerInnen inmitten all der
Kämpfe entschieden, sich zusammenzutun und eine Zeitung zu gründen, die sie
Enab Baladi (was so viel bedeutet wie „Trauben von hier“, da Darayya eine
berühmte Traubenstadt ist).
Die Zeitung berichtet sowohl darüber, was in Darayya vor Ort als auch im Rest
von Syrien passiert. Sie wird gedruckt und gratis in der ganzen Stadt
verteilt.
Die Prinzipien Selbstverwaltung, Autonomie, gegenseitige Hilfe und Kooperation
gibt es in vielen Organisationen innerhalb des Aufstands. Die Organisationen,
die nach einigen dieser Prinzipien handeln, tragen die Totalität des
Aufstandes nicht mit. Es gibt reaktionäre Elemente, sektiererische Elemente,
imperialistische Elemente. Aber davon haben wir ja schon immer viel gehört,
oder nicht? Es gibt Leute die auf Basis guter Prinzipien großartige Arbeit
machen und Unterstützung verdienen.
**Joshua Stephens (Truthout): Wie würde eine US-Intervention die Gestalt oder
die Dynamik der Revolution verändern?**
_Nadir Atassi:_ Generell denke ich, dass Interventionen den Aufstand sehr
negativ beeinflusst haben. Eine US-Intervention wäre da nicht anders. Aber ich
denke, wie diese spezielle Intervention die Gestalt und Dynamik der Revolution
beeinflussen wird, hängt vom Umfang der US-Militärschläge ab. Wenn die USA so
eingreifen, wie sie sagen, dass sie es werden, nämlich mit „strafenden“,
„beschränkten“, „chirurgischen“, „symbolischen“ Schlägen, wird das zu keinen
bedeutenden Veränderungen auf dem Schlachtfeld führen. Es könnte dem Assad-
Regime jedoch einen Propagandasieg bescheren, weil es dann behaupten kann, es
hätte dem „US-Imperialismus standgehalten.“
Diktatoren, die Kriege gegen sie überlebten, tendieren dazu, Siege auf Basis
des Überlebens auszurufen, auch wenn sie in Wirklichkeit verloren haben.
Als Saddam Hussein von den USA, Saudi-Arabien und anderen aus Kuwait
vertrieben wurde, blieb er noch für zwölf Jahre an der Macht, zwölf Jahre die
gefüllt waren mit Propaganda darüber, wie Saddam während „der Mutter aller
Schlachten“ standhaft blieb.
Wenn die Militärschläge am Ende doch härter ausfallen sollten, als zur Zeit
diskutiert wird, und sie die Lage auf dem Schlachtfeld bedeutend ändern oder
das Assad-Regime bedeutend schwächen, dann denke ich, dass die möglichen
negativen Auswirkungen andere sein werden. Ich denke, das wird dazu führen,
dass die SyrerInnen ihre Zukunft nicht selbst bestimmen werden können. Auch
wenn die USA Assad nicht mögen, haben sie doch oft erklärt, dass sie denken,
dass der institutionelle Rahmen des Regimes intakt bleiben solle, um die
Stabilität des zukünftigen Syrien zu gewährleisten.
Kurz gesagt, wie viele schon geschrieben haben, die USA wollen einen
„Assadismus ohne Assad“. Sie wollen das Regime ohne die Figur Assad.
Genauso wie sie es in Ägypten erreichten, als Mubarak zurücktrat, aber die
Macht des Militärs, der „deep state“, erhalten blieb. Genauso was im Jemen
passiert ist, wo die USA aushandelten, dass der Präsident zurücktritt aber der
Rest größtenteils unverändert blieb. Das Problem dabei liegt darin, dass die
SyrerInnen riefen: „Das Volk fordert den Sturz des Regimes“ und nicht nur
Assads. Es gibt einen allgemeinen Konsens, der von den USA, Russland bis zum
Iran geteilt wird, dass egal was in Syrien passiert, die Institutionen des
Regimes intakt bleiben sollen. Diejenigen Institutionen, die von einer
Diktatur errichtet wurden. Diejenigen Institutionen, die Syrien geplündert
haben und die Unzufriedenheit in der Bevölkerung hervorgerufen haben, die zu
diesem Aufstand führte. Diejenigen Institutionen, die nur die Überbleibsel des
französischen Kolonialismus sind.
Jede_r in Syrien weiß, dass die USA KandidatInnen für Führungsrollen in einem
zukünftigen Syrien bevorzugt, die erst Teil des Regimes waren und dann
abtrünnig wurden: Ba’athistische Bürokraten die zu neoliberalen Technokraten
wurden, die zu „Abtrünnigen“ wurden. Solche Leute sollen Syrien regieren, wenn
es nach den USA geht.
Die SyrerInnen haben schon sehr viele Opfer gebracht. Sie haben den höchsten
Preis für ihre Forderungen bezahlt. Ich will nicht, dass das alles vergebens
war. Ich hoffe, dass bei der Eile, Assad, das Symbol des Regimes, loszuwerden,
nicht das Regime erhalten bleibt.
Syrien hat mehr verdient als einen Haufen zwielichtiger Institutionen und eine
Bürokratie, die von Diktatoren errichtet wurde, die das syrische Volk unter
Kontrolle und befriedet halten wollte. Es gibt keinen Grund, Institutionen zu
behalten, die an der Plünderung des Landes und der Ermordung der Menschen
beteiligt waren.
Auch weil ich weiß, dass sich die USA genau das für Syrien wünscht, lehne ich
jedes direkte Eingreifen der USA ab. Wenn die USA helfen wollen, können sie
mit diplomatischen Mitteln auf Russland und Iran einwirken und sie überzeugen,
den Krieg zu beenden, damit die SyerInnen selbst bestimmen können, was als
nächstes getan werden soll.
Aber ein direktes Eingreifen der USA ist eine Fremdbestimmung der nächsten
Stufe für die SyrerInnen, was meiner Meinung nach abgelehnt werden sollte.
**Joshua Stephens (Truthout): Wie kann Syrien von außen geholfen werden?**
_Nadir Atassi:_ Für Menschen von außerhalb ist das schwierig. Materielle
Unterstützung kann nur sehr wenig geleistet werden. Das einzige, was mir in
einem größeren Rahmen einfällt, ist diskursive bzw. intellektuelle
Unterstützung.
Die Linke stand dem syrischen Aufstand sehr ablehnend gegenüber, haben die
schlimmsten Elemente der Aktivitäten gegen das Regime als die einzigen, die es
gibt, behandelt und haben Darstellungen des Regimes für bare Münze genommen.
Was ich von den Menschen will, ist, dass sie dieses Bild gerade rücken und
aufzeigen, dass es im syrischen Aufstand Elemente gibt, die es wert sind,
unterstützt zu werden.
Helft mit, die schädliche Dichotomie zu brechen, dass mensch sich nur zwischen
Assad und Al-Kaida oder Assad und US-Imperialismus unterscheiden kann. Seid
fair zur Geschichte und den Opfern des syrischen Volkes, in dem ihr ihnen
angemessen Rechnung tragt.
Vielleicht ist es zu spät und die herrschenden Sichtweisen sind gegenwärtig zu
stark, um überwunden werden zu können.
Aber wenn die Menschen jetzt damit anfangen, können vielleicht zumindest die
Geschichtsbücher fair sein.
_Interview: Joshua Stephens_
_ _
_Übersetzung aus dem Englischen: twinkle me_
_ _
_Die englische Version des Interviews erschien am 6. September 2013 in der
Internet-Zeitung truth-out:[ http://truth-out.org/news/item/18617-syrian-
anarchist-challenges-the-rebel-regime-binary-view-of-resistance](http://truth-
out.org/news/item/18617-syrian-anarchist-challenges-the-rebel-regime-binary-
view-of-resistance) _
_ _
_Anmerkungen:_
_ 1 [www.fastcolabs.com/3016532/this-interactive-infographic-shows-the-depth-
of-the-syrian-resistance](http://www.fastcolabs.com/3016532/this-interactive-
infographic-shows-the-depth-of-the-syrian-resistance)_
_ 2 [http://darthnader.net/](http://darthnader.net/)_
_ 3 [http://libcom.org/tags/mazen-kamalmaz](http://libcom.org/tags/mazen-
kamalmaz)_
_ 4 Arabisch für Geheimdienst_
_ 5 [http://towardfreedom.com/middle-east/3159-talking-anarchism-and-the-
arab-uprisings-with-mohammed-bamyeh](http://towardfreedom.com/middle-
east/3159-talking-anarchism-and-the-arab-uprisings-with-mohammed-bamyeh)_
_ 6 [http://budourhassan.wordpress.com/2013/02/20/omar-
aziz/](http://budourhassan.wordpress.com/2013/02/20/omar-aziz/)_
_ 7 [http://tahriricn.wordpress.com/2013/08/23/syria-the-life-and-work-of-
anarchist-omar-aziz-and-his-impact-on-selforganization-in-the-syrian-
revolution](http://tahriricn.wordpress.com/2013/08/23/syria-the-life-and-work-
of-anarchist-omar-aziz-and-his-impact-on-selforganization-in-the-syrian-
revolution)_ |
||
145,819 | story | en | 0 | 60 | Rainforest Rescue | 1,434,126,573 | Big Agriculture: hands off of Papua! | [
145820
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antirassismus & Migration",
"Ökologie",
"Repression"
] | [
"Papua-Neuguinea"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p>Indonesia’s President Widodo took office in 2014 promising to protect forests and respect the rights of indigenous people. Now – only months later – he wants to hand 1.2 million hectares of rainforest and indigenous land in Papua to Big Agriculture. Let’s remind him of his election promise! | <p>Indonesia’s President Widodo took office in 2014 promising to protect forests and respect the rights of indigenous people. Now – only months later – he wants to hand 1.2 million hectares of rainforest and indigenous land in Papua to Big Agriculture. Let’s remind him of his election promise!<!--break--></p><p> </p><p>On May 9, 2015, Merauke rolled out the red carpet for Joko Widodo. Indonesia’s president had traveled to the most remote corner of his sprawling island nation to present his great project to the public: Over the next three years, 1.2 million hectares in Merauke, Papua, would be turned into rice plantations featuring state-of-the-art agricultural technology. </p><p> </p><p>“We will make Merauke into the rice bowl of Indonesia and the world,” Widodo proclaimed. </p><p> </p><p>“We have millions of hectares at our disposal!” In the medium term, no less than 4.6 million hectares of rice plantations may be realised."</p><p> </p>
<p>What he did not say is that all of Merauke would disappear under rice paddies. It would spell the end for a unique ecosystem of rainy and dry forests, wetlands, savannas and mangroves. </p><p> </p><p>The traditional culture and way of life of the 70,000 indigenous Malind, who live scattered
throughout the forest and cultivate sago palms and farm small plots, would also vanish.</p><p> </p>
<p>"We live off of the forest and sago, not rice,” says a village elder. “Surrendering our land would be suicide. Without it, there will be no place for our children and grandchildren.”</p><p> </p>
<p>The Malind families have good reason to be alarmed by the new plans: the Merauke Integrated Food and Energy Estate (MIFEE), an industrial-scale agricultural project, has been taking shape since 2010.</p><p> </p><p>
In only four to five years, more than one million hectares – a quarter of the district – fell into the hands of agricultural corporations that are clearing the land for oil palms, sugarcane and eucalyptus.</p><p> </p>
<p>President Joko Widodo took office promising to protect the forests and respect the rights of indigenous people. Call on him to keep his promise and preserve Papua’s unique natural landscapes.</p><p> </p><p><strong><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></strong></p><p><strong><a href="https://www.rainforest-rescue.org/petitions/1000/big-agriculture-hands-off-of-papua"><span style="text-decoration: underline;"><span style="color: #0563c1; font-family: Calibri; font-size: small;">Sign this petition</span></span></a></strong></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p> | Indonesia’s President Widodo took office in 2014 promising to protect forests
and respect the rights of indigenous people. Now – only months later – he
wants to hand 1.2 million hectares of rainforest and indigenous land in Papua
to Big Agriculture. Let’s remind him of his election promise!
On May 9, 2015, Merauke rolled out the red carpet for Joko Widodo. Indonesia’s
president had traveled to the most remote corner of his sprawling island
nation to present his great project to the public: Over the next three years,
1.2 million hectares in Merauke, Papua, would be turned into rice plantations
featuring state-of-the-art agricultural technology.
“We will make Merauke into the rice bowl of Indonesia and the world,” Widodo
proclaimed.
“We have millions of hectares at our disposal!” In the medium term, no less
than 4.6 million hectares of rice plantations may be realised."
What he did not say is that all of Merauke would disappear under rice
paddies. It would spell the end for a unique ecosystem of rainy and dry
forests, wetlands, savannas and mangroves.
The traditional culture and way of life of the 70,000 indigenous Malind, who
live scattered throughout the forest and cultivate sago palms and farm small
plots, would also vanish.
"We live off of the forest and sago, not rice,” says a village elder.
“Surrendering our land would be suicide. Without it, there will be no place
for our children and grandchildren.”
The Malind families have good reason to be alarmed by the new plans: the
Merauke Integrated Food and Energy Estate (MIFEE), an industrial-scale
agricultural project, has been taking shape since 2010.
In only four to five years, more than one million hectares – a quarter of the
district – fell into the hands of agricultural corporations that are clearing
the land for oil palms, sugarcane and eucalyptus.
President Joko Widodo took office promising to protect the forests and respect
the rights of indigenous people. Call on him to keep his promise and preserve
Papua’s unique natural landscapes.
****
**[Sign this petition](https://www.rainforest-rescue.org/petitions/1000/big-
agriculture-hands-off-of-papua)** |
||
199,710 | story | de | 0 | 0 | anonym | 1,482,254,472 | Hemmungslos rassistisch und schon immer antifeministisch - AfD Kandidat Mohrmann aus Darmstadt | [
199711,
199712,
199713,
199714,
199715
] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Feminismus & Gender & Queer"
] | [
"Darmstadt"
] | [
"Deutschland",
"D-Mitte"
] | [] | <div><div><div><p>Hemmungslos rassistisch und schon immer antifeministisch. Das muss mensch der AfD lassen: Die können beides und noch viel mehr!</p>
<p>Ein kleiner Hintergrundbericht über den AfD Oberbürgermeisterkandidaten in Darmstadt Hans Mohrmann.</p>
</div></div></div><p> | <div><div><div><p>Hemmungslos rassistisch und schon immer antifeministisch. Das muss mensch der AfD lassen: Die können beides und noch viel mehr!</p>
<p>Ein kleiner Hintergrundbericht über den AfD Oberbürgermeisterkandidaten in Darmstadt Hans Mohrmann.</p>
</div></div></div><p><!--break--></p><p> </p><p>Der OB-Kandidat der AfD Darmstadt, Hans Mohrmann, schwafelt sich
derzeit um Kopf und Kragen. In einem kürzlich veröffentlichen Post auf
Facebook, am 18.November 2016, im Kontext der US-Wahl spricht er sich
für „Widerabschaffung des Frauenwahlrechts“ [Bild 1] (sic!) aus.
„Frauen“ könnten „schließlich kein Blut sehen“ [Bild 1] und sind „alles
Heulsusen“ [Bild 1], die von den „Männern“ vor der bösen Außenwelt
beschützt werden müssten (sic!). Mohrmanns antifeministische,
sexistische und antidemokratische Grundeinstellung wird in einem
weiteren Post vom 30.November 2016 deutlich:
</p><p> </p><p>„Frauen“ in den Wechseljahren sind für Mohrmann „sensibel“ [Bild 2]
und anscheinend nicht in der Lage mit Sarkasmus umzugehen. In einem
weiteren Post vom 20.November 2016 geht Mohrmann sogar noch weiter, in
dem er einen hohen Frauenanteil unter den Wähler*innen als „Indiz für
den politischen Untergang“[Bild 3] einer Partei identifiziert und
Frauen* grundsätzlich pauschalisiert und negative oder unterlegene
Verhaltensmuster zuschreibt [Bild 3].</p><p> </p>
<p>Aber Mohrmann kann auch noch mehr als sexistische Kackscheiße
brabbeln. Der in Darmstadt praktizierende Anwalt, der sich bereits bei
den Grünen und anderen Parteien in Darmstadt versuchte, macht seiner
Parteimitgliedschaft der AfD alle Ehre und hetzt gegen den Islam als
„eine gewalttätige“ und „terroristische“ [Bild 4] Religion, welche die
deutsche Bevölkerung durch das Kopftuch als Symbol zu ertragen hätte.
Für Mohrmann ist hingegen klar, dass das Christentum in seiner
„vernunftmäßigen Form“[Bild 5] „über der Verfassung steht“ [Bild 5].</p><p> </p>
<p>Während die AfD vor rassistischer Hetze nicht zurückschreckt,
identifiziert Mohrmann jedoch den weißen Mann mittleren Alters als die
wahre von „Rassenhass“ [Bild 6] und „Sexismus“ [Bild 7] betroffene
Bevölkerungsgruppe und verkündet in seinem Post vom 9.November 2016
„Rassenhaß (sic!) ist ganz in Ordnung, solange das Objekt des
Rassenhasses weiß, Sexismus ganz normal, solange das Haßobjekt (sic!)
über 45 ist“ [Bild 7].</p><p> </p>
<p>Mohrmann begnügt sich jedoch nicht nur mit der Verkehrung
gesellschaftlicher Tatsachen und einer Umkehrung von Tätern zu
Betroffenen. Ihm liegt auch sehr daran, dass Deutschland sich aus seinem
„Schuldkult“ [Bild 8] endlich befreit und unverkrampft seiner
gefallenen Soldaten erinnert. Somit begibt sich Mohrmann in seinem Post
vom 21.November 2016 auf eine relativierende Irrfahrt, in der er die
historische Schuld Deutschlands am Holocaust und dem 2. Weltkrieg mit
einer vermeintlichen Kriegsschuld der Engländer in Verbindung bringt
[Bild 8].</p><p> </p>
<p>Mohrmanns likes auf Facebook vervollständigen das Bild eines
reaktionären, rechten Antifeministen: Hans Mohrmann gefällt die rechte
Zeitschrift „Junge Freiheit“ [Bild 9] genauso wie Rechtspopulisten wie
„HC Strache“ [Bild 10]. Ebenso gefällt Mohrmann die „Demo für Alle“
[Bild 11] und schlussendlich die neu-rechte Vorfeldorganisation „Die
Identitäre Bewegung“.</p>
<p> </p><p>Der kurze Einblick in die Gedankenwelt des AfD-Kandidaten und Anwalt
Hans Mohrmann offenbaren grundlegende Einstellungsmuster, die in der
menschenverachtenden Ideologie der neuen Rechten zu finden sind.
Frauen*feindlichkeit und Sexismus, Homophobie, Rassismus,
Geschichtsrevisionismus oder Nationalismus sind der Kern rechter
Ideologie. Die Nominierung Hans Mohrmanns macht deutlich, dass diese
Einstellungen nicht nur vereinzelnd in der AfD zu finden sind, sondern
deren herausragende Eigenschaft darstellt.</p> | Hemmungslos rassistisch und schon immer antifeministisch. Das muss mensch der
AfD lassen: Die können beides und noch viel mehr!
Ein kleiner Hintergrundbericht über den AfD Oberbürgermeisterkandidaten in
Darmstadt Hans Mohrmann.
Der OB-Kandidat der AfD Darmstadt, Hans Mohrmann, schwafelt sich derzeit um
Kopf und Kragen. In einem kürzlich veröffentlichen Post auf Facebook, am
18.November 2016, im Kontext der US-Wahl spricht er sich für „Widerabschaffung
des Frauenwahlrechts“ [Bild 1] (sic!) aus. „Frauen“ könnten „schließlich kein
Blut sehen“ [Bild 1] und sind „alles Heulsusen“ [Bild 1], die von den
„Männern“ vor der bösen Außenwelt beschützt werden müssten (sic!). Mohrmanns
antifeministische, sexistische und antidemokratische Grundeinstellung wird in
einem weiteren Post vom 30.November 2016 deutlich:
„Frauen“ in den Wechseljahren sind für Mohrmann „sensibel“ [Bild 2] und
anscheinend nicht in der Lage mit Sarkasmus umzugehen. In einem weiteren Post
vom 20.November 2016 geht Mohrmann sogar noch weiter, in dem er einen hohen
Frauenanteil unter den Wähler*innen als „Indiz für den politischen
Untergang“[Bild 3] einer Partei identifiziert und Frauen* grundsätzlich
pauschalisiert und negative oder unterlegene Verhaltensmuster zuschreibt [Bild
3].
Aber Mohrmann kann auch noch mehr als sexistische Kackscheiße brabbeln. Der in
Darmstadt praktizierende Anwalt, der sich bereits bei den Grünen und anderen
Parteien in Darmstadt versuchte, macht seiner Parteimitgliedschaft der AfD
alle Ehre und hetzt gegen den Islam als „eine gewalttätige“ und
„terroristische“ [Bild 4] Religion, welche die deutsche Bevölkerung durch das
Kopftuch als Symbol zu ertragen hätte. Für Mohrmann ist hingegen klar, dass
das Christentum in seiner „vernunftmäßigen Form“[Bild 5] „über der Verfassung
steht“ [Bild 5].
Während die AfD vor rassistischer Hetze nicht zurückschreckt, identifiziert
Mohrmann jedoch den weißen Mann mittleren Alters als die wahre von
„Rassenhass“ [Bild 6] und „Sexismus“ [Bild 7] betroffene Bevölkerungsgruppe
und verkündet in seinem Post vom 9.November 2016 „Rassenhaß (sic!) ist ganz in
Ordnung, solange das Objekt des Rassenhasses weiß, Sexismus ganz normal,
solange das Haßobjekt (sic!) über 45 ist“ [Bild 7].
Mohrmann begnügt sich jedoch nicht nur mit der Verkehrung gesellschaftlicher
Tatsachen und einer Umkehrung von Tätern zu Betroffenen. Ihm liegt auch sehr
daran, dass Deutschland sich aus seinem „Schuldkult“ [Bild 8] endlich befreit
und unverkrampft seiner gefallenen Soldaten erinnert. Somit begibt sich
Mohrmann in seinem Post vom 21.November 2016 auf eine relativierende Irrfahrt,
in der er die historische Schuld Deutschlands am Holocaust und dem 2.
Weltkrieg mit einer vermeintlichen Kriegsschuld der Engländer in Verbindung
bringt [Bild 8].
Mohrmanns likes auf Facebook vervollständigen das Bild eines reaktionären,
rechten Antifeministen: Hans Mohrmann gefällt die rechte Zeitschrift „Junge
Freiheit“ [Bild 9] genauso wie Rechtspopulisten wie „HC Strache“ [Bild 10].
Ebenso gefällt Mohrmann die „Demo für Alle“ [Bild 11] und schlussendlich die
neu-rechte Vorfeldorganisation „Die Identitäre Bewegung“.
Der kurze Einblick in die Gedankenwelt des AfD-Kandidaten und Anwalt Hans
Mohrmann offenbaren grundlegende Einstellungsmuster, die in der
menschenverachtenden Ideologie der neuen Rechten zu finden sind.
Frauen*feindlichkeit und Sexismus, Homophobie, Rassismus,
Geschichtsrevisionismus oder Nationalismus sind der Kern rechter Ideologie.
Die Nominierung Hans Mohrmanns macht deutlich, dass diese Einstellungen nicht
nur vereinzelnd in der AfD zu finden sind, sondern deren herausragende
Eigenschaft darstellt. |
||
165,029 | story | de | 0 | 0 | xposting von https://urbanresistance.noblogs.org/ | 1,452,642,022 | [B] Wir sind dort, wo wir immer waren | [] | [
"Antifaschismus",
"Antikapitalismus & Globalisierung"
] | [
"Berlin"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p><i>Nach dem versuchten Naziangriff auf die Rigaerstr. am 12. September, den Jagdszenen am Sonntag in Köln und dem Nazihool Überfall auf Leipzig Connewitz ist die Frage nichtmehr ob, sondern nur wann es zu größeren Schlagabtäuschen kommen wird ohne dass die Bullen die Lager trennen. Die Berliner Linke ist trotz einiger Lichtblicke(z.B. am Montag in Potsdam) nach längerer Zeit der gezielten Befriedung nur eingeschränkt vorbereitet für die kommenden Auseinandersetzungen. Daher hier zur Dokumentation ein kleiner Text von urban resistance, der mögliche Ursachen benennt und zeigt wie man es zu anderen Zeiten gemacht hat...</i></p>
<p> | <p><i>Nach dem versuchten Naziangriff auf die Rigaerstr. am 12. September, den Jagdszenen am Sonntag in Köln und dem Nazihool Überfall auf Leipzig Connewitz ist die Frage nichtmehr ob, sondern nur wann es zu größeren Schlagabtäuschen kommen wird ohne dass die Bullen die Lager trennen. Die Berliner Linke ist trotz einiger Lichtblicke(z.B. am Montag in Potsdam) nach längerer Zeit der gezielten Befriedung nur eingeschränkt vorbereitet für die kommenden Auseinandersetzungen. Daher hier zur Dokumentation ein kleiner Text von urban resistance, der mögliche Ursachen benennt und zeigt wie man es zu anderen Zeiten gemacht hat...</i></p>
<p><!--break--></p><p> </p><p> </p><p>
Seinen lesenswerten Text über <a href="http://lowerclassmag.com/2015/11/wo-seid-ihr-denn-alle-hin/">Tumbleweed in Spreetown</a> überschreibt Peter Schaber im lowerclass magazine mit der Frage: Wo seid ihr denn alle hin? Und unsere Antwort darauf ist, wir sind dort wo wir immer waren, vor Rechnern sitzend oder auf der Strasse unterwegs, manchmal tags manchmal nachts.
<br><br>
Die von ihm festgestellte Mobilisierungsschwäche der Hauptstadtlinken ist das Ergebnis einer speziellen Strukturierung der Antifa Szene in Berlin, die in den letzten Jahren durch hierarchische Ausrichtung und träges Mitläufertum gekennzeichnet ist.
<br><br>
Peter Schaber beschreibt seinen Einstieg in Berlin vor sieben Jahren voller Tatendrang mit einer Erfolgs orientierten Erwartungshaltung und schnellem Absinken der Motivation. Damit ist treffend der Prototyp des Antifa skizziert, dessen Aktivismus von erfolgreichen Projekten öffentlicher Gruppen abhängt, deren Kurs meistens nur von einer kleinen Anzahl AntreiberInnen bestimmt wird.
<br><br>
Wer sich heute darüber wundert, dass Aufrufe gegen Bärgida, AfD und andere Nazis kaum Resonanz finden, sollte zunächst die Art und Weise der Aufrufe vergleichen mit jenen, die vor einigen Jahren den „Ruf“ der Berliner Antifa hervor brachten. Um die Jahrtausend Wende noch wurden bei bevorstehenden Nazi Aufmärschen andere Plakate und Aufrufe verbreitet als Heute. Die Sprache war eindeutig – Antifa heisst Angriff – die Parole. Den Nazis und den sie schützenden Bullen wurde Gewalt angekündigt, von Gruppen, die öffentlich ansprechbar waren und deren Zusammensetzung die Behörden sich zurecht konstruierten.
<br><br>
Die Plakate sind fast verschwunden, die Aufrufe legen Wert auf Gewaltfreiheit im Namen irgendwelcher Aktionskonsense und unterscheiden sich nicht von denen der Parteien und Gewerkschaften.
<br><br>
Jetzt ist die Parole – Antifa heisst: nur nicht unangenehm auffallen – die Maxime linker Politik. Die SprecherInnen einer militanten Antifabewegung sind verschwunden, teilweise nachgefolgt von Leuten, die noch schneller an die Katzentische etablierter Politik streben, während die Masse – wie früher auch – auf Pläne, Ideen, Anweisungen wartet.
<br><br>
Ein Erschöpfungsphänomen, wie Peter Schaber es ausmacht, kann bei dem aktuellen Stillstand kaum angenommen werden, dennoch ist sein Vorschlag richtig, weniger Demonstrationen abzuhalten. Die Demonstrationskultur in Berlin im Jahr 2015 war absolut unterirdisch, auch mobilisierungstechnische Selbstläufer wie die Silvio Meier Demo wurden von den VeranstalterInnen in ein desaströses Rumopfern verwandelt.
<br><br>
Auch in Berlin sind immer noch viele Menschen am Kampf gegen den Faschismus beteiligt, ständig werden Infos gesammelt und ausgewertet, wer einschlägige Seiten verfolgt, weiss das Nazis immer noch an Gesundheit und Eigentum geschädigt werden, wie auch schon vor zehn oder zwanzig Jahren. Aber es kommen keine Massen mehr um die Nazis von der Strasse zu fegen oder es zumindest zu versuchen, im Gegensatz zu anderen Städten wie Hannover, Köln, Weinheim oder Leipzig, wo in letzter Zeit starke antifaschistische Proteste stattfanden. Den Unterschied machte die Mobi aus, wo zum Beispiel in Leipzig die Militanten eingeladen werden, wurden sie in Berlin in letzter Zeit immer explizit zu unerwünschten Personen erklärt.<br>
<i>
Als konkretes Beispiel sei eine Veranstaltung am 20. November 2015 (also kurz vor der Silvio Meier Demo) im Karl-Liebknecht-Haus genannt, Titel: „Braucht Antifaschismus DIE LINKE?“, beworben u.a. von NEA mit den Worten:
„Damals wie heute muss dem rassistischen Mob auf der Straße der Raum genommen werden und
der geistigen Brandstiftung politisch und auf allen Ebenen etwas entgegen gesetzt werden.
Doch was heißt das konkret? Welche Rolle spielen hier die einzelnen Akteure in und um Berlin und im speziellen DIE LINKE? Wie können wir Antifaschist_innen unsere Zusammenarbeit verbessern, um auf die aktuelle Situation entsprechend reagieren zu können?
Für das Podium sind eingeladen:
Klaus Lederer, DIE LINKE. Berlin
Dirk Stegemann, Berliner VVN-BDA e.V.
Aktive aus der Interventionistischen Linken Berlin
Aktive aus autonomen Antifa-Strukturen
Aktive von linksjugend [‘solid‘]“
</i><br><br>
Wir verzichten darauf, weitere Seiten mit Entsolidarisierungserklärungen gegen militante Antifas und Lobreden auf die Bullen durch VertreterInnen der Linkspartei zu zitieren. Offensichtlich sind doch genau solche Strömungen mitverantwortlich für die Mobilisierungsschwäche der Berliner Antifa.<br>
Der Text im Lowerclass Magazine, sicherlich eine der besseren Analysen zur lokalen Berliner Antifaschwäche, wirft aber nebenbei alle treffenden Erkenntnisse in einer Zwischenüberschrift wieder um, Vom Nullpunkt zum Aufbau von Gegenmacht ist genau jenes Motiv, was viele Militante in der letzten Dekade zurück in die Arme der bürgerlichen Demokratie trieb, das Streben nach Macht in einer StellvertreterInnen Politik. Wer zum Teufel will denn Macht, auch deklariert als Gegenmacht, ausüben? Nur das Gegenteil von (Gegen)Macht ermöglicht Menschen sich gegen Nazis oder andere staatliche Gewalt zu organisieren. Die Schwäche des Widerstands resultiert auch aus dieser Form der Hierarchie: Menschen warten auf die Vorgaben einiger Kader um sich an fertigen Plänen zu beteiligen.
<br><br>
Zur Frage von Peter Schaber wo wir denn alle hin sind; – einige beteiligen sich gelegentlich an Plänen anderer oder machen selbst welche, manchmal warten wir lange bei Tumbleweed um ein Schnäppchen zu schlagen, oft fahren wir ohne Erfolg nach Hause. Wir sehen viele Leute kommen und gehen, sind bestimmt nicht total verschlossen für die, die angreifen wollen. Wir stehen neben euch bei sinnlosen Demos und schämen uns das ihr „Wir sind friedlich, was seid ihr?“ ruft. Wir lesen eure Texte, in denen ihr euch empört, dass die Bullen die Faschisten schützen.
Sollte die Frage ernst gemeint sein, wo denn alle hin sind, müsste sich der Fragesteller zumindest mit den Realitäten von Protesten auf der Strasse gegen Nazis auseinander setzen. Die sehen in meist ostdeutschen Kleinstädten so aus: hohes Risiko von Nazis angegriffen zu werden, unter wohlwollender Mitarbeit der Bullen. In Städten wie Berlin oder Hamburg oder Dresden: hohes Risiko verhaftet zu werden weil die Bullen technisch und mit Zivis auf hohem Niveau arbeiten.
<br><br>
Dem gegenüber steht als Momentaufnahme der linken Szene gegenwärtig leider eine weitgehende Praxisunfähigkeit, die den unsympathischen Hang, von Gegenmacht zu fantasieren auch noch konterkariert, indem sie Militanz, nach jedem mittleren Krawall, als „sinnentleertes Mackertum“ diffamiert.
<br><br>
Wer dann noch auf der Strasse steht und den aktuellen Mobilisierungen folgt, ist damit entweder zufrieden oder verzweifelt. Die Abstimmung mit den Füßen hat sich eindeutig gegen die derzeitigen Konzepte in Berlin ausgesprochen.
<br><br>
https://urbanresistance.noblogs.org/wir-sind-dort-wo-wir-immer-waren/#more-1435</p> | _Nach dem versuchten Naziangriff auf die Rigaerstr. am 12. September, den
Jagdszenen am Sonntag in Köln und dem Nazihool Überfall auf Leipzig Connewitz
ist die Frage nichtmehr ob, sondern nur wann es zu größeren Schlagabtäuschen
kommen wird ohne dass die Bullen die Lager trennen. Die Berliner Linke ist
trotz einiger Lichtblicke(z.B. am Montag in Potsdam) nach längerer Zeit der
gezielten Befriedung nur eingeschränkt vorbereitet für die kommenden
Auseinandersetzungen. Daher hier zur Dokumentation ein kleiner Text von urban
resistance, der mögliche Ursachen benennt und zeigt wie man es zu anderen
Zeiten gemacht hat..._
Seinen lesenswerten Text über [Tumbleweed in
Spreetown](http://lowerclassmag.com/2015/11/wo-seid-ihr-denn-alle-hin/)
überschreibt Peter Schaber im lowerclass magazine mit der Frage: Wo seid ihr
denn alle hin? Und unsere Antwort darauf ist, wir sind dort wo wir immer
waren, vor Rechnern sitzend oder auf der Strasse unterwegs, manchmal tags
manchmal nachts.
Die von ihm festgestellte Mobilisierungsschwäche der Hauptstadtlinken ist das
Ergebnis einer speziellen Strukturierung der Antifa Szene in Berlin, die in
den letzten Jahren durch hierarchische Ausrichtung und träges Mitläufertum
gekennzeichnet ist.
Peter Schaber beschreibt seinen Einstieg in Berlin vor sieben Jahren voller
Tatendrang mit einer Erfolgs orientierten Erwartungshaltung und schnellem
Absinken der Motivation. Damit ist treffend der Prototyp des Antifa skizziert,
dessen Aktivismus von erfolgreichen Projekten öffentlicher Gruppen abhängt,
deren Kurs meistens nur von einer kleinen Anzahl AntreiberInnen bestimmt wird.
Wer sich heute darüber wundert, dass Aufrufe gegen Bärgida, AfD und andere
Nazis kaum Resonanz finden, sollte zunächst die Art und Weise der Aufrufe
vergleichen mit jenen, die vor einigen Jahren den „Ruf“ der Berliner Antifa
hervor brachten. Um die Jahrtausend Wende noch wurden bei bevorstehenden Nazi
Aufmärschen andere Plakate und Aufrufe verbreitet als Heute. Die Sprache war
eindeutig – Antifa heisst Angriff – die Parole. Den Nazis und den sie
schützenden Bullen wurde Gewalt angekündigt, von Gruppen, die öffentlich
ansprechbar waren und deren Zusammensetzung die Behörden sich zurecht
konstruierten.
Die Plakate sind fast verschwunden, die Aufrufe legen Wert auf Gewaltfreiheit
im Namen irgendwelcher Aktionskonsense und unterscheiden sich nicht von denen
der Parteien und Gewerkschaften.
Jetzt ist die Parole – Antifa heisst: nur nicht unangenehm auffallen – die
Maxime linker Politik. Die SprecherInnen einer militanten Antifabewegung sind
verschwunden, teilweise nachgefolgt von Leuten, die noch schneller an die
Katzentische etablierter Politik streben, während die Masse – wie früher auch
– auf Pläne, Ideen, Anweisungen wartet.
Ein Erschöpfungsphänomen, wie Peter Schaber es ausmacht, kann bei dem
aktuellen Stillstand kaum angenommen werden, dennoch ist sein Vorschlag
richtig, weniger Demonstrationen abzuhalten. Die Demonstrationskultur in
Berlin im Jahr 2015 war absolut unterirdisch, auch mobilisierungstechnische
Selbstläufer wie die Silvio Meier Demo wurden von den VeranstalterInnen in ein
desaströses Rumopfern verwandelt.
Auch in Berlin sind immer noch viele Menschen am Kampf gegen den Faschismus
beteiligt, ständig werden Infos gesammelt und ausgewertet, wer einschlägige
Seiten verfolgt, weiss das Nazis immer noch an Gesundheit und Eigentum
geschädigt werden, wie auch schon vor zehn oder zwanzig Jahren. Aber es kommen
keine Massen mehr um die Nazis von der Strasse zu fegen oder es zumindest zu
versuchen, im Gegensatz zu anderen Städten wie Hannover, Köln, Weinheim oder
Leipzig, wo in letzter Zeit starke antifaschistische Proteste stattfanden. Den
Unterschied machte die Mobi aus, wo zum Beispiel in Leipzig die Militanten
eingeladen werden, wurden sie in Berlin in letzter Zeit immer explizit zu
unerwünschten Personen erklärt.
_Als konkretes Beispiel sei eine Veranstaltung am 20. November 2015 (also kurz
vor der Silvio Meier Demo) im Karl-Liebknecht-Haus genannt, Titel: „Braucht
Antifaschismus DIE LINKE?“, beworben u.a. von NEA mit den Worten: „Damals wie
heute muss dem rassistischen Mob auf der Straße der Raum genommen werden und
der geistigen Brandstiftung politisch und auf allen Ebenen etwas entgegen
gesetzt werden. Doch was heißt das konkret? Welche Rolle spielen hier die
einzelnen Akteure in und um Berlin und im speziellen DIE LINKE? Wie können wir
Antifaschist_innen unsere Zusammenarbeit verbessern, um auf die aktuelle
Situation entsprechend reagieren zu können? Für das Podium sind eingeladen:
Klaus Lederer, DIE LINKE. Berlin Dirk Stegemann, Berliner VVN-BDA e.V. Aktive
aus der Interventionistischen Linken Berlin Aktive aus autonomen Antifa-
Strukturen Aktive von linksjugend [‘solid‘]“_
Wir verzichten darauf, weitere Seiten mit Entsolidarisierungserklärungen gegen
militante Antifas und Lobreden auf die Bullen durch VertreterInnen der
Linkspartei zu zitieren. Offensichtlich sind doch genau solche Strömungen
mitverantwortlich für die Mobilisierungsschwäche der Berliner Antifa.
Der Text im Lowerclass Magazine, sicherlich eine der besseren Analysen zur
lokalen Berliner Antifaschwäche, wirft aber nebenbei alle treffenden
Erkenntnisse in einer Zwischenüberschrift wieder um, Vom Nullpunkt zum Aufbau
von Gegenmacht ist genau jenes Motiv, was viele Militante in der letzten
Dekade zurück in die Arme der bürgerlichen Demokratie trieb, das Streben nach
Macht in einer StellvertreterInnen Politik. Wer zum Teufel will denn Macht,
auch deklariert als Gegenmacht, ausüben? Nur das Gegenteil von (Gegen)Macht
ermöglicht Menschen sich gegen Nazis oder andere staatliche Gewalt zu
organisieren. Die Schwäche des Widerstands resultiert auch aus dieser Form der
Hierarchie: Menschen warten auf die Vorgaben einiger Kader um sich an fertigen
Plänen zu beteiligen.
Zur Frage von Peter Schaber wo wir denn alle hin sind; – einige beteiligen
sich gelegentlich an Plänen anderer oder machen selbst welche, manchmal warten
wir lange bei Tumbleweed um ein Schnäppchen zu schlagen, oft fahren wir ohne
Erfolg nach Hause. Wir sehen viele Leute kommen und gehen, sind bestimmt nicht
total verschlossen für die, die angreifen wollen. Wir stehen neben euch bei
sinnlosen Demos und schämen uns das ihr „Wir sind friedlich, was seid ihr?“
ruft. Wir lesen eure Texte, in denen ihr euch empört, dass die Bullen die
Faschisten schützen. Sollte die Frage ernst gemeint sein, wo denn alle hin
sind, müsste sich der Fragesteller zumindest mit den Realitäten von Protesten
auf der Strasse gegen Nazis auseinander setzen. Die sehen in meist
ostdeutschen Kleinstädten so aus: hohes Risiko von Nazis angegriffen zu
werden, unter wohlwollender Mitarbeit der Bullen. In Städten wie Berlin oder
Hamburg oder Dresden: hohes Risiko verhaftet zu werden weil die Bullen
technisch und mit Zivis auf hohem Niveau arbeiten.
Dem gegenüber steht als Momentaufnahme der linken Szene gegenwärtig leider
eine weitgehende Praxisunfähigkeit, die den unsympathischen Hang, von
Gegenmacht zu fantasieren auch noch konterkariert, indem sie Militanz, nach
jedem mittleren Krawall, als „sinnentleertes Mackertum“ diffamiert.
Wer dann noch auf der Strasse steht und den aktuellen Mobilisierungen folgt,
ist damit entweder zufrieden oder verzweifelt. Die Abstimmung mit den Füßen
hat sich eindeutig gegen die derzeitigen Konzepte in Berlin ausgesprochen.
https://urbanresistance.noblogs.org/wir-sind-dort-wo-wir-immer-
waren/#more-1435 |
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207,950 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,490,696,622 | Männer zeigen Hitlergruß in der Straßenbahn und belästigen 20-Jährige | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Leipzig"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Zwei Männer haben am Sonntagabend in einer Straßenbahn in Leipzig-Gohlis
einen Hitlergruß gezeigt und „Sieg Heil“ durch die Tram gerufen. Zudem
belästigten die eine 20-jährige Frau. Die Polizei sucht Zeugen.</p><p> | <p>Zwei Männer haben am Sonntagabend in einer Straßenbahn in Leipzig-Gohlis
einen Hitlergruß gezeigt und „Sieg Heil“ durch die Tram gerufen. Zudem
belästigten die eine 20-jährige Frau. Die Polizei sucht Zeugen.</p><p><!--break--></p><p> </p><p><b>Leipzig</b>. Zwei unbekannte Männer haben am
Sonntagabend gegen 18 Uhr in einer Straßenbahn in Leipzig-Gohlis einen
Hitlergruß gezeigt. Die Polizei teilte mit, dass sich der Vorfall
zwischen Hauptbahnhof und Wilhelm-Liebknecht-Platz ereignete. Neben der
Armbewegung riefen die Männer auch „Sieg Heil“ durch den Wagon.</p><p> </p> <p>Zudem
belästigten die Männer eine 20-Jährige, die sie mit obszönen und
beleidigenden Worten anzumachen versuchten. Nach Polizeiangaben regte
sich unter den Fahrgästen Widerstand gegen die Männer. Diese stiegen
dann an der Haltestelle Wiederitzscher Straße aus.</p><p> Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt geben können.</p> | Zwei Männer haben am Sonntagabend in einer Straßenbahn in Leipzig-Gohlis einen
Hitlergruß gezeigt und „Sieg Heil“ durch die Tram gerufen. Zudem belästigten
die eine 20-jährige Frau. Die Polizei sucht Zeugen.
**Leipzig**. Zwei unbekannte Männer haben am Sonntagabend gegen 18 Uhr in
einer Straßenbahn in Leipzig-Gohlis einen Hitlergruß gezeigt. Die Polizei
teilte mit, dass sich der Vorfall zwischen Hauptbahnhof und Wilhelm-
Liebknecht-Platz ereignete. Neben der Armbewegung riefen die Männer auch „Sieg
Heil“ durch den Wagon.
Zudem belästigten die Männer eine 20-Jährige, die sie mit obszönen und
beleidigenden Worten anzumachen versuchten. Nach Polizeiangaben regte sich
unter den Fahrgästen Widerstand gegen die Männer. Diese stiegen dann an der
Haltestelle Wiederitzscher Straße aus.
Die Polizei sucht Zeugen, die Hinweise zum Sachverhalt geben können. |
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40,212 | story | de | 0 | 0 | a.riot | 1,305,999,039 | Rechtsradikaler Redner in Schwäbisch Hall | [] | [
"Antifaschismus"
] | [
"Schwäbisch Hall"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Die fünf biologischen Naturgesetze – ein neues Paradigma
für Medizin und Gesellschaft“: Unter diesem Titel bietet die
Arbeitsgemeinschaft am heutigen Samstag um 13 Uhr einen Vortrag im
Theatersaal des Schlachthauses an. Ein Seminar im Haus der Vereine folgt
am Sonntag. Jochen Dürr, Sprecher der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes (VVN), fordert auch von der Stadt Hall, die Veranstaltung
abzusagen. Barro sei einst NPD-Mitglied gewesen und durch
„antisemitische Hetze“ aufgefallen. Tatsächlich vertritt Barro Thesen,
die auf die „germanische neue Medizin“ des umstrittenen Ryke Geerd Hamer
zurückgehen. Die evangelische Landeskirche steht Barro äußerst kritisch
gegenüber, vielerorts wurden Veranstaltungen mit dem Coach
(Selbstdefinition) abgesagt.</p><p> | <p>Die fünf biologischen Naturgesetze – ein neues Paradigma
für Medizin und Gesellschaft“: Unter diesem Titel bietet die
Arbeitsgemeinschaft am heutigen Samstag um 13 Uhr einen Vortrag im
Theatersaal des Schlachthauses an. Ein Seminar im Haus der Vereine folgt
am Sonntag. Jochen Dürr, Sprecher der Vereinigung der Verfolgten des
Naziregimes (VVN), fordert auch von der Stadt Hall, die Veranstaltung
abzusagen. Barro sei einst NPD-Mitglied gewesen und durch
„antisemitische Hetze“ aufgefallen. Tatsächlich vertritt Barro Thesen,
die auf die „germanische neue Medizin“ des umstrittenen Ryke Geerd Hamer
zurückgehen. Die evangelische Landeskirche steht Barro äußerst kritisch
gegenüber, vielerorts wurden Veranstaltungen mit dem Coach
(Selbstdefinition) abgesagt.</p><p><!--break--></p><p> </p><blockquote><p>Anna Kubcikova, erste Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für
gesunde Lebensweise, verteidigt Nicolas Barro: „Ich übernehme die
Verantwortung.“ Jedermann könne teilnehmen und sich selbst ein Bild
machen – „wir sind keine Rechtsradikalen, die Leute kennen uns.“</p><p> </p><p>OB Hermann-Josef Pelgrim, der gestern Nachmittag von der Diskussion
erfuhr, sieht zu einem Verbot keinen Anlass. Mit der Arbeitsgemeinschaft
für gesunde Lebensweise habe man stets gut zusammengearbeitet und sich
dort auch nochmals rückversichert. Rechtsradikalen, die tatsächlich
antidemokratische Thesen verbreiten, würde man in Hall aber kein Forum
bieten.</p></blockquote><p> </p>
<p>Nun wird behauptet N. Barro sei kein Rechtsradikaler, die Leute
kennen ihn und seine Komplizen der gesunden Lebensweise? Hier sind ein
paar Bilder welche N. Barro klar als Rechtsradikalen indentifizieren.</p><p>
Zuerst einmal der Herr B. in seiner Badewanne. Auf seinem Arm ist
klar die „schwarze Sonne“ zu sehen. Nicht wie hin und wieder vermutet
eine alte germanische Rune sondern ein Zeichen der SS.</p><p> </p><p>[img_assist|nid=40231|title=|desc=|link=node|align=none|width=150|height=200]</p><p> </p><p>Doch es geht noch offensichtlicher. Als wäre die SS nicht Identifikation
genug hat Herr B. noch das Logo der „White Power“ Gruppierung auf seine
Schulter Tätowiert. <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/White_Power">Hier der Wikipediaeintrag zu dieser klar Rechtsradikalen Gruppierung.</a> Und auch hier ein Bild: </p><p> </p><p>[img_assist|nid=40232|title=|desc=|link=node|align=none|width=480|height=640]</p><p> </p><p>Eine derartige Veranstaltung darf nicht ohne Konsequenzen für die
Institutionen und Gruppierungen welche diese Verharmlosen stattfinden.
Rechtsradikalen kein Podium bieten. Nicht in Schwäbisch Hall und
nirgendwo anderst.</p><p> </p> | Die fünf biologischen Naturgesetze – ein neues Paradigma für Medizin und
Gesellschaft“: Unter diesem Titel bietet die Arbeitsgemeinschaft am heutigen
Samstag um 13 Uhr einen Vortrag im Theatersaal des Schlachthauses an. Ein
Seminar im Haus der Vereine folgt am Sonntag. Jochen Dürr, Sprecher der
Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes (VVN), fordert auch von der Stadt
Hall, die Veranstaltung abzusagen. Barro sei einst NPD-Mitglied gewesen und
durch „antisemitische Hetze“ aufgefallen. Tatsächlich vertritt Barro Thesen,
die auf die „germanische neue Medizin“ des umstrittenen Ryke Geerd Hamer
zurückgehen. Die evangelische Landeskirche steht Barro äußerst kritisch
gegenüber, vielerorts wurden Veranstaltungen mit dem Coach (Selbstdefinition)
abgesagt.
> Anna Kubcikova, erste Vorsitzende der Arbeitsgemeinschaft für gesunde
> Lebensweise, verteidigt Nicolas Barro: „Ich übernehme die Verantwortung.“
> Jedermann könne teilnehmen und sich selbst ein Bild machen – „wir sind keine
> Rechtsradikalen, die Leute kennen uns.“
>
>
>
> OB Hermann-Josef Pelgrim, der gestern Nachmittag von der Diskussion erfuhr,
> sieht zu einem Verbot keinen Anlass. Mit der Arbeitsgemeinschaft für gesunde
> Lebensweise habe man stets gut zusammengearbeitet und sich dort auch
> nochmals rückversichert. Rechtsradikalen, die tatsächlich antidemokratische
> Thesen verbreiten, würde man in Hall aber kein Forum bieten.
Nun wird behauptet N. Barro sei kein Rechtsradikaler, die Leute kennen ihn und
seine Komplizen der gesunden Lebensweise? Hier sind ein paar Bilder welche N.
Barro klar als Rechtsradikalen indentifizieren.
Zuerst einmal der Herr B. in seiner Badewanne. Auf seinem Arm ist klar die
„schwarze Sonne“ zu sehen. Nicht wie hin und wieder vermutet eine alte
germanische Rune sondern ein Zeichen der SS.
[img_assist|nid=40231|title=|desc=|link=node|align=none|width=150|height=200]
Doch es geht noch offensichtlicher. Als wäre die SS nicht Identifikation genug
hat Herr B. noch das Logo der „White Power“ Gruppierung auf seine Schulter
Tätowiert. [Hier der Wikipediaeintrag zu dieser klar Rechtsradikalen
Gruppierung.](http://de.wikipedia.org/wiki/White_Power) Und auch hier ein
Bild:
[img_assist|nid=40232|title=|desc=|link=node|align=none|width=480|height=640]
Eine derartige Veranstaltung darf nicht ohne Konsequenzen für die
Institutionen und Gruppierungen welche diese Verharmlosen stattfinden.
Rechtsradikalen kein Podium bieten. Nicht in Schwäbisch Hall und nirgendwo
anderst. |
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173,213 | event | de | 0 | 0 | AKKA | 1,458,507,500 | Wege aus der Unsichtbarkeit | [] | [
"Bildung"
] | [
"Hamburg"
] | [
"Deutschland",
"D-Norden"
] | [] | <p>Podiumsdiskussion über fehlende Anerkennung und
Entschädigung sowie Strategien der Selbstorganisation und Repräsentanz
der als „asozial“ Verfolgten. | <p>Podiumsdiskussion über fehlende Anerkennung und
Entschädigung sowie Strategien der Selbstorganisation und Repräsentanz
der als „asozial“ Verfolgten.<!--break--></p><p> </p>
<p>Sogenannte „Asoziale“ wurden im Nationalsozialismus
entmündigt, zwangssterilisiert, in Arbeitshäusern und
Konzentrationslagern zur Arbeit gezwungen und systematisch als
„Schädlinge der Volksgemeinschaft“ vernichtet. Auch Sinti und Roma
wurden, rassistisch argumentiert, zu dieser Gruppe hinzugezählt.</p><p> </p>
<p>Die Stigmatisierung und Verfolgung der „Asozialen“
bildet seit über hundert Jahren eine Kontinuität in der Geschichte der
(deutschen) Gesellschaft. Die Debatten in der Nachkriegszeit über
Entschädigungszahlungen für die Menschen, die im NS als „asozial“
verfolgt wurden und die andauernde gesellschaftliche Verweigerung der
Anerkennung als Verfolgte zeigen diese Kontinuität deutlich.</p><p> </p>
<p>Mit dieser Veranstaltung wollen wir diese
Stigmatisierung in ihrer Kontinuität beleuchten, sowie den Kampf um
Anerkennung und Strategien der Repräsentanz aufzeigen.</p><p> </p>
<p>Auf dem Podium:<br>
Anne Allex (<a href="http://www.marginalisierte.de/">Arbeitskreis „Marginalisierte — gestern und heute!”</a>)<br>
Tucké Royal (<a href="http://zentralrat-der-asozialen.de/">Zentralrat der Asozialen in Deutschland</a>)<br>
Rudko Kawczynski (Rom und Cinti Union Hamburg)</p><p> </p>
<p>Wann? Montag, 04.April 2016, 19:30 Uhr<br>
Wo? W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.<br>
<span>Nernstweg 32, 22765 Hamburg</span></p> | Podiumsdiskussion über fehlende Anerkennung und Entschädigung sowie Strategien
der Selbstorganisation und Repräsentanz der als „asozial“ Verfolgten.
Sogenannte „Asoziale“ wurden im Nationalsozialismus entmündigt,
zwangssterilisiert, in Arbeitshäusern und Konzentrationslagern zur Arbeit
gezwungen und systematisch als „Schädlinge der Volksgemeinschaft“ vernichtet.
Auch Sinti und Roma wurden, rassistisch argumentiert, zu dieser Gruppe
hinzugezählt.
Die Stigmatisierung und Verfolgung der „Asozialen“ bildet seit über hundert
Jahren eine Kontinuität in der Geschichte der (deutschen) Gesellschaft. Die
Debatten in der Nachkriegszeit über Entschädigungszahlungen für die Menschen,
die im NS als „asozial“ verfolgt wurden und die andauernde gesellschaftliche
Verweigerung der Anerkennung als Verfolgte zeigen diese Kontinuität deutlich.
Mit dieser Veranstaltung wollen wir diese Stigmatisierung in ihrer Kontinuität
beleuchten, sowie den Kampf um Anerkennung und Strategien der Repräsentanz
aufzeigen.
Auf dem Podium:
Anne Allex ([Arbeitskreis „Marginalisierte — gestern und
heute!”](http://www.marginalisierte.de/))
Tucké Royal ([Zentralrat der Asozialen in Deutschland](http://zentralrat-der-
asozialen.de/))
Rudko Kawczynski (Rom und Cinti Union Hamburg)
Wann? Montag, 04.April 2016, 19:30 Uhr
Wo? W3 – Werkstatt für internationale Kultur und Politik e.V.
Nernstweg 32, 22765 Hamburg |
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143,342 | story | de | 0 | 0 | M52 | 1,431,673,764 | RAK–RAS: Hausbesetzung in Freiburg-Haslach geht weiter | [
143364
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Feuilleton & Kultur",
"Freiräume & Wohnungsnot"
] | [
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p>Zum Auftakt der <a href="http://www.rechtaufstadt-freiburg.de/2015/04/wir-nehmen-uns-was-uns-gehoert-die-stadt-fuer-alle-rak-treffen-in-freiburg/">Rotzfrechen-Asphalt-Kultur/Recht-auf-Stadt</a> –Tage wurde am Abend des 14. Mai das <a href="/node/143316">leerstehende Haus Markgrafenstraße 52</a> von über 100 Linken besetzt. Am Abend fanden einige Konzerte als warm-up für die zahlreichen anstehenden Konzerte und Aktionen im öffentlichen Raum statt. Bei rauschendem Regen feierten dutzende das neue Squat im Freiburger Westen bis in die Morgenstunden. <span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Nachbar_innen unterstützten die Besetzung mit Sekt und freundlichen Worten. Die Bullen zogen sich nach anfänglicher Präsenz noch in der Nacht zurück. Am Morgen überprüften Streifenbullen den Fortbestand der Besetzung und zogen ebenfalls ab. Bisher ist an den Revieren alles ruhig. Unterstützt die M52! Solidarität mit der "Gruppe 5"!</span></p><p> | <p>Zum Auftakt der <a href="http://www.rechtaufstadt-freiburg.de/2015/04/wir-nehmen-uns-was-uns-gehoert-die-stadt-fuer-alle-rak-treffen-in-freiburg/">Rotzfrechen-Asphalt-Kultur/Recht-auf-Stadt</a> –Tage wurde am Abend des 14. Mai das <a href="/node/143316">leerstehende Haus Markgrafenstraße 52</a> von über 100 Linken besetzt. Am Abend fanden einige Konzerte als warm-up für die zahlreichen anstehenden Konzerte und Aktionen im öffentlichen Raum statt. Bei rauschendem Regen feierten dutzende das neue Squat im Freiburger Westen bis in die Morgenstunden. <span style="font-size: 1em; line-height: 1.5em;">Nachbar_innen unterstützten die Besetzung mit Sekt und freundlichen Worten. Die Bullen zogen sich nach anfänglicher Präsenz noch in der Nacht zurück. Am Morgen überprüften Streifenbullen den Fortbestand der Besetzung und zogen ebenfalls ab. Bisher ist an den Revieren alles ruhig. Unterstützt die M52! Solidarität mit der "Gruppe 5"!</span></p><p><!--break--></p><p> </p><p>Ein knappes halbes Jahr stand das Objekt M52 leer. Zu Beginn der <a href="http://www.rechtaufstadt-freiburg.de/">RAK/RAS – Tage (14.-17. Mai in Freiburg) </a>eignete sich die "Gruppe 5" das Haus an, um gegen Mietenwahnsinn und Gentrification zu protestieren. Nach einem Eröffnungsfest mit vielen Konzerten besteht die Besetzung fort. In einer Stadt mit stetig steigender Verdrängungsproblematik wurde endlich wieder Leerstand und Eigentum getrotzt.</p><p> </p><p>In den kommenden Tagen sind im Rahmen der RAK-Kulturtage zahlreiche Aktionen und künstlerische Performances geplant. Bereits gestern Abend gab es im öffentlichen Raum die Projektion des Films buy-buy-St.Pauli, zu dem etwa 130 Menschen erschienen.</p><p> Heute beginnt – für die die nicht bei der Besetzung sind – um 12:00 auf dem Stühlinger Kirchplatz ein erstes "frühes Stück Musik". Nach Konzerten an vielen Orten in der Stadt wird es um 18:00 Uhr einen Parade-Umzug ab dem Augustinerplatz geben. </p><p>Am Samstag findet im <a href="http://kts-freiburg.org/spip/spip.php">Autonomen Zentrum KTS</a> (Baslerstr. 103) der große RAK-Galaabend statt, bei dem unzählige Gruppen und (Post-)Liedermacher_innen ihre rotzfreche Asphaltkultur auf die Bühne bringen.</p><p> </p><p>Nehmen wir uns die Stadt, mit guter Laune und Regenschirm!</p><p>Unterstützt die Besetzung in Haslach!</p><p>Her mit dem Frühling!</p> | Zum Auftakt der [Rotzfrechen-Asphalt-Kultur/Recht-auf-
Stadt](http://www.rechtaufstadt-freiburg.de/2015/04/wir-nehmen-uns-was-uns-
gehoert-die-stadt-fuer-alle-rak-treffen-in-freiburg/) –Tage wurde am Abend des
14. Mai das [leerstehende Haus Markgrafenstraße 52](/node/143316) von über 100
Linken besetzt. Am Abend fanden einige Konzerte als warm-up für die
zahlreichen anstehenden Konzerte und Aktionen im öffentlichen Raum statt. Bei
rauschendem Regen feierten dutzende das neue Squat im Freiburger Westen bis in
die Morgenstunden. Nachbar_innen unterstützten die Besetzung mit Sekt und
freundlichen Worten. Die Bullen zogen sich nach anfänglicher Präsenz noch in
der Nacht zurück. Am Morgen überprüften Streifenbullen den Fortbestand der
Besetzung und zogen ebenfalls ab. Bisher ist an den Revieren alles ruhig.
Unterstützt die M52! Solidarität mit der "Gruppe 5"!
Ein knappes halbes Jahr stand das Objekt M52 leer. Zu Beginn der [RAK/RAS –
Tage (14.-17. Mai in Freiburg) ](http://www.rechtaufstadt-freiburg.de/)eignete
sich die "Gruppe 5" das Haus an, um gegen Mietenwahnsinn und Gentrification zu
protestieren. Nach einem Eröffnungsfest mit vielen Konzerten besteht die
Besetzung fort. In einer Stadt mit stetig steigender Verdrängungsproblematik
wurde endlich wieder Leerstand und Eigentum getrotzt.
In den kommenden Tagen sind im Rahmen der RAK-Kulturtage zahlreiche Aktionen
und künstlerische Performances geplant. Bereits gestern Abend gab es im
öffentlichen Raum die Projektion des Films buy-buy-St.Pauli, zu dem etwa 130
Menschen erschienen.
Heute beginnt – für die die nicht bei der Besetzung sind – um 12:00 auf dem
Stühlinger Kirchplatz ein erstes "frühes Stück Musik". Nach Konzerten an
vielen Orten in der Stadt wird es um 18:00 Uhr einen Parade-Umzug ab dem
Augustinerplatz geben.
Am Samstag findet im [Autonomen Zentrum KTS](http://kts-
freiburg.org/spip/spip.php) (Baslerstr. 103) der große RAK-Galaabend statt,
bei dem unzählige Gruppen und (Post-)Liedermacher_innen ihre rotzfreche
Asphaltkultur auf die Bühne bringen.
Nehmen wir uns die Stadt, mit guter Laune und Regenschirm!
Unterstützt die Besetzung in Haslach!
Her mit dem Frühling! |
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60,720 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,337,339,879 | Noch ein EM-Public Viewing abgesagt | [] | [
"Antirassismus & Migration"
] | [
"Freiburg"
] | [
"D-linksunten",
"Deutschland"
] | [] | <p><span>Freiburg</span> (<span>mr</span>)
Ein weiteres öffentliches EM-Public Viewing in der Stadt Freiburg wurde
nun am heutigen Mittwoch abgesagt: Das Studentenwerk hat die
Veranstaltung an der Mensa abgesagt. | <p><span>Freiburg</span> (<span>mr</span>)
Ein weiteres öffentliches EM-Public Viewing in der Stadt Freiburg wurde
nun am heutigen Mittwoch abgesagt: Das Studentenwerk hat die
Veranstaltung an der Mensa abgesagt.<!--break--></p><p> </p>
<p>
„Wir begrüßen die aktuelle Debatte über Menschenrechte im Zusammenhang
mit dem anstehenden Fußballevent und möchten dazu unsererseits
beitragen“, so Ullrich Stelter vom Studentenwerk Freiburg. Dabei hat er
nicht nur die Ukraine im Blick: „Wir haben uns nach reiflicher
Überlegung entschlossen, angesichts der Menschenrechtslage hier bei uns
in Freiburg auf eine Unterstützung der Fußball-EM durch das Angebot
eines Public-Viewing zu verzichten. Im Moment sind etwa 400 Menschen
akut von Abschiebung bedroht. Einzelne Mitarbeiter des Studentenwerks
kennen einige Betroffene persönlich und berichten uns über die
schreckliche Unsicherheit der Familien und ihrer Bekanntenkreise. In
dieser Sitauion sehen wir uns außer Stande ein fröhliches Fußballfest zu
feiern“, so Stelter weiter. Die Geschäftsführung des Studentenwerks
bedauert ausdrücklich, nicht zusammen mit den Studierenden und weiteren
Mitgliedern der Hochschulen in Freiburg ein internationales und
weltoffenes Sommermärchen im Mensagarten feiern zu können.</p>
<p> </p><p>Ferner sieht das Studentenwerk die Gefahr, daß zu viele Menschen an die
Mensa kommen würden und man so dort Probleme erhalten könnte.</p> | Freiburg (mr) Ein weiteres öffentliches EM-Public Viewing in der Stadt
Freiburg wurde nun am heutigen Mittwoch abgesagt: Das Studentenwerk hat die
Veranstaltung an der Mensa abgesagt.
„Wir begrüßen die aktuelle Debatte über Menschenrechte im Zusammenhang mit dem
anstehenden Fußballevent und möchten dazu unsererseits beitragen“, so Ullrich
Stelter vom Studentenwerk Freiburg. Dabei hat er nicht nur die Ukraine im
Blick: „Wir haben uns nach reiflicher Überlegung entschlossen, angesichts der
Menschenrechtslage hier bei uns in Freiburg auf eine Unterstützung der
Fußball-EM durch das Angebot eines Public-Viewing zu verzichten. Im Moment
sind etwa 400 Menschen akut von Abschiebung bedroht. Einzelne Mitarbeiter des
Studentenwerks kennen einige Betroffene persönlich und berichten uns über die
schreckliche Unsicherheit der Familien und ihrer Bekanntenkreise. In dieser
Sitauion sehen wir uns außer Stande ein fröhliches Fußballfest zu feiern“, so
Stelter weiter. Die Geschäftsführung des Studentenwerks bedauert ausdrücklich,
nicht zusammen mit den Studierenden und weiteren Mitgliedern der Hochschulen
in Freiburg ein internationales und weltoffenes Sommermärchen im Mensagarten
feiern zu können.
Ferner sieht das Studentenwerk die Gefahr, daß zu viele Menschen an die Mensa
kommen würden und man so dort Probleme erhalten könnte. |
|||
201,629 | story | de | 201,629 | 0 | anonym | 1,484,853,071 | Wuppertal: Farbaktion gegen AfD Funktionär Dr. Hartmut Beucker | [] | [
"Antifaschismus",
"Antimilitarismus & Krieg",
"Feminismus & Gender & Queer"
] | [
"Wuppertal"
] | [
"Deutschland",
"D-Westen"
] | [] | <p>Wir haben heute
Nacht den AfD Rassisten Dr. Hartmut Beucker an seinem Wohnort
Emilstr. 22 in Wuppertal besucht. Mitgebracht hatten wir Farbe und
wir hinterließen einige Farbflecken und großflächig den Slogan
„Beucker = AfD Rassist“ an seiner Hausfassade. Wir sagen dem
Wuppertaler Landtagskandidaten Beucker von der Wuppertaler AfD mit
unserer Aktion: Willkommen in der heißer werdenden Phase des
Wahlkampfes.</p>
<p> | <p>Wir haben heute
Nacht den AfD Rassisten Dr. Hartmut Beucker an seinem Wohnort
Emilstr. 22 in Wuppertal besucht. Mitgebracht hatten wir Farbe und
wir hinterließen einige Farbflecken und großflächig den Slogan
„Beucker = AfD Rassist“ an seiner Hausfassade. Wir sagen dem
Wuppertaler Landtagskandidaten Beucker von der Wuppertaler AfD mit
unserer Aktion: Willkommen in der heißer werdenden Phase des
Wahlkampfes.</p>
<p><!--break--></p><p> </p><p>Beucker ist nach
eigenen Angaben aufgrund der „Flüchtlingskrise“ zur AfD
gestoßen. Seine Motive sind also offensichtlich rassistisch. Denn
wer in diesem Moment zu einer Partei stößt deren Vorsitzende
forderte die deutschen Grenzen mit Waffengewalt zu sichern, zeigt
sehr deutlich, was er für eine Einstellung hat. Beucker teilt sich
die Partei des Weiteren mit Bernd Höcke, der seinen völkischen
Rassismus und Antisemitismus ebenfalls sehr offensiv auslebt.</p>
<p> </p>
<p>Leuten wie Beucker
wollen wir deutlich machen, dass sie auch zu Hause keine Ruhe haben,
so lange sie sich in der AfD betätigen. Wir werden uns den
unerträglichen Rassismus, Sexismus und Sozialchauvinismus der AfD
Akteur*innen nicht länger bieten lassen. Unsere Aktion stellen wir
auch in den Kontext mit dem globalen Aktionstag gegen „Trumpismus“
am 20.1.2017. Wir müssen uns dem weltweiten Rechtsruck auf vielen
Ebenen entgegenstellen. Auch wenn unsere Aktion sich hier gegen einen
AfD Akteur richtet, darf nicht vergessen werden, dass sich der
Rechtsruck durch die gesamte Parteienlandschaft zieht. Auch hier ist
vielfältiger Aktionismus angesagt!</p>
<p> </p>
<p><strong>20.1. gegen
„Trumpismus“</strong></p>
<p><strong>21.1. auf nach
Koblenz gegen die europäische Rechte</strong></p><p><strong>29.1. auf nach Oberhausen gegen den AfD Landesparteitag</strong></p>
<p><strong>10.2. auf nach
Münster gegen den Neujahrsempfang der AfD</strong></p>
<p><strong>Und im April nach
Köln – den AfD Bundesparteitag zum Desaster machen!</strong></p>
<p> </p>
<p><strong>Jeder Tag ist ein
Tag gegen Rassismus und Sexismus!</strong></p> | Wir haben heute Nacht den AfD Rassisten Dr. Hartmut Beucker an seinem Wohnort
Emilstr. 22 in Wuppertal besucht. Mitgebracht hatten wir Farbe und wir
hinterließen einige Farbflecken und großflächig den Slogan „Beucker = AfD
Rassist“ an seiner Hausfassade. Wir sagen dem Wuppertaler Landtagskandidaten
Beucker von der Wuppertaler AfD mit unserer Aktion: Willkommen in der heißer
werdenden Phase des Wahlkampfes.
Beucker ist nach eigenen Angaben aufgrund der „Flüchtlingskrise“ zur AfD
gestoßen. Seine Motive sind also offensichtlich rassistisch. Denn wer in
diesem Moment zu einer Partei stößt deren Vorsitzende forderte die deutschen
Grenzen mit Waffengewalt zu sichern, zeigt sehr deutlich, was er für eine
Einstellung hat. Beucker teilt sich die Partei des Weiteren mit Bernd Höcke,
der seinen völkischen Rassismus und Antisemitismus ebenfalls sehr offensiv
auslebt.
Leuten wie Beucker wollen wir deutlich machen, dass sie auch zu Hause keine
Ruhe haben, so lange sie sich in der AfD betätigen. Wir werden uns den
unerträglichen Rassismus, Sexismus und Sozialchauvinismus der AfD Akteur*innen
nicht länger bieten lassen. Unsere Aktion stellen wir auch in den Kontext mit
dem globalen Aktionstag gegen „Trumpismus“ am 20.1.2017. Wir müssen uns dem
weltweiten Rechtsruck auf vielen Ebenen entgegenstellen. Auch wenn unsere
Aktion sich hier gegen einen AfD Akteur richtet, darf nicht vergessen werden,
dass sich der Rechtsruck durch die gesamte Parteienlandschaft zieht. Auch hier
ist vielfältiger Aktionismus angesagt!
**20.1. gegen „Trumpismus“**
**21.1. auf nach Koblenz gegen die europäische Rechte**
**29.1. auf nach Oberhausen gegen den AfD Landesparteitag**
**10.2. auf nach Münster gegen den Neujahrsempfang der AfD**
**Und im April nach Köln – den AfD Bundesparteitag zum Desaster machen!**
**Jeder Tag ist ein Tag gegen Rassismus und Sexismus!** |
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164,271 | crossposting | de | 0 | 0 | 1,452,108,473 | Chemnitz Flüchtlingsfamilie in Silvesternacht attackiert | [] | [
"Antifaschismus",
"Antirassismus & Migration",
"Repression"
] | [
"Chemnitz"
] | [
"Deutschland",
"D-Osten"
] | [] | <p>Der 48-Jährige Vater und seine 13 und 16 Jahre alten Kinder
wurden in Chemnitz-Gablenz ausländerfeindlich beschimpft, geschlagen und
getreten. </p><p> | <p>Der 48-Jährige Vater und seine 13 und 16 Jahre alten Kinder
wurden in Chemnitz-Gablenz ausländerfeindlich beschimpft, geschlagen und
getreten. </p><p><!--break--></p><p> </p><p>Unbekannte haben in der Neujahrsnacht im sächsischen Chemnitz einen
gehbehinderten Asylbewerber und seine Kinder attackiert. Wie die Polizei
erst am Mittwoch mitteilte, wurden der auf einen Rollator gestützte
Tunesier, seine Tochter und der 16-jährige Sohn an einer Haltestelle im
Stadtteil Gablenz von mehreren Menschen mit Flaschen in der Hand
fremdenfeindlich beschimpft. </p><p> </p><p>Der 48-Jährige wurde mit Reizgas
besprüht und zu Boden geschlagen, die 13-jährige Tochter getreten. Die
Täter flüchteten danach, die Opfer riefen die Polizei und kamen ins
Krankenhaus. Wegen Sprachschwierigkeiten konnten die Ermittler Vater und
Kinder erst am Dienstag befragen, wie eine Polizeisprecherin sagte.
Nach ihren Beschreibungen wurden sie von zwei Männern und einer Frau
attackiert. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der gefährlichen
Körperverletzung und anderer Straftaten. <em>(dpa/epd)</em></p> | Der 48-Jährige Vater und seine 13 und 16 Jahre alten Kinder wurden in
Chemnitz-Gablenz ausländerfeindlich beschimpft, geschlagen und getreten.
Unbekannte haben in der Neujahrsnacht im sächsischen Chemnitz einen
gehbehinderten Asylbewerber und seine Kinder attackiert. Wie die Polizei erst
am Mittwoch mitteilte, wurden der auf einen Rollator gestützte Tunesier, seine
Tochter und der 16-jährige Sohn an einer Haltestelle im Stadtteil Gablenz von
mehreren Menschen mit Flaschen in der Hand fremdenfeindlich beschimpft.
Der 48-Jährige wurde mit Reizgas besprüht und zu Boden geschlagen, die
13-jährige Tochter getreten. Die Täter flüchteten danach, die Opfer riefen die
Polizei und kamen ins Krankenhaus. Wegen Sprachschwierigkeiten konnten die
Ermittler Vater und Kinder erst am Dienstag befragen, wie eine
Polizeisprecherin sagte. Nach ihren Beschreibungen wurden sie von zwei Männern
und einer Frau attackiert. Die Polizei ermittelt wegen des Verdachts der
gefährlichen Körperverletzung und anderer Straftaten. _(dpa/epd)_ |
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210,737 | story | en | 0 | 60 | The Australian Youth Climate Coalition | 1,493,371,790 | Protests make 2nd largest Australian bank shun Adani and other coal investments | [
210743
] | [
"Antikapitalismus & Globalisierung",
"Antirassismus & Migration",
"Ökologie",
"Repression"
] | [
"Australien"
] | [
"Weltweit"
] | [] | <p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">This morning something incredible has just happened. Young people across Australia dealt a massive blow to the </span><a href="https://linksunten.indymedia.org/de/search/apachesolr_search/Adani?solrsort=created%20desc"><span style="color: rgb(5, 99, 193); font-family: Calibri; font-size: small;">giant Adani coal mine</span></a><span style="font-family: Calibri;"><span style="font-size: small;"> planned for central-west Queensland: Australia's second-largest bank, </span></span><span style="font-family: Calibri;"><span style="font-size: small;">Westpac, have just ruled out investing in new coal basins, which means no funding for Adani’s coal mine! </span><span style="mso-bidi-font-weight: bold; mso-bidi-font-style: italic;"><a href="https://aycc.nationbuilder.com/westpac_won_monthly?e=3f7d58b91b6701ffa4b74def6ccf15a9&utm_source=aycc&utm_medium=email&utm_campaign=westpac_won_mth&n=1"><span style="color: blue;"><span style="font-size: small;">Power the campaign to stop the government handing $1 billion to Adani by becoming a monthly donor to AYCC today.</span></span></a><span style="font-size: small;"> W</span></span><span style="font-size: small;">ith our collective power, grassroots strength and refusal to take ‘no’ for an answer, we finally won!!</span></span></p><p> | <p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">This morning something incredible has just happened. Young people across Australia dealt a massive blow to the </span><a href="https://linksunten.indymedia.org/de/search/apachesolr_search/Adani?solrsort=created%20desc"><span style="color: rgb(5, 99, 193); font-family: Calibri; font-size: small;">giant Adani coal mine</span></a><span style="font-family: Calibri;"><span style="font-size: small;"> planned for central-west Queensland: Australia's second-largest bank, </span></span><span style="font-family: Calibri;"><span style="font-size: small;">Westpac, have just ruled out investing in new coal basins, which means no funding for Adani’s coal mine! </span><span style="mso-bidi-font-weight: bold; mso-bidi-font-style: italic;"><a href="https://aycc.nationbuilder.com/westpac_won_monthly?e=3f7d58b91b6701ffa4b74def6ccf15a9&utm_source=aycc&utm_medium=email&utm_campaign=westpac_won_mth&n=1"><span style="color: blue;"><span style="font-size: small;">Power the campaign to stop the government handing $1 billion to Adani by becoming a monthly donor to AYCC today.</span></span></a><span style="font-size: small;"> W</span></span><span style="font-size: small;">ith our collective power, grassroots strength and refusal to take ‘no’ for an answer, we finally won!!</span></span></p><p><!--break--></p><p><span style="font-family: Calibri;"><span style="font-size: small;"> </span></span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">This means that protests have made every
big Australian bank distance themselves from investing in the biggest coal mine
in the Southern Hemisphere. We are so much more powerful than we are led to
believe.</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">Right now though, the Adani coal mine has
one remaining lifeline - Prime Minister Turnbull wants to set aside $1 billion
of your money to fund this coal mine. Over the next fortnight, our Government
needs to hear from thousands of people about why they should rule out funding
this coal mine.</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">With the Federal Budget in two weeks, and a
decision expected soon, now is our opportunity to send the Australian
Government a message they can’t ignore: young people don’t want them to use our
money to fund this coal mine. There will be actions at MP offices, a big
creative stunt in Canberra and we’ll flood social media with our message. <span style="mso-bidi-font-weight: bold;"><span style="color: blue;"><span style="font-size: small;">If you believe the power of young people, become a Champion
of Change with the AYCC and power the campaign to stop this outrageous taxpayer
funded handout to a coal mining billionaire</span></span><span style="font-size: small;">.</span></span></span></p><p> </p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">Westpac were the first big bank we ever
targeted - back in 2014 we met our first bank manager in Canberra.</span><span style="mso-spacerun: yes;"><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">Since then, thousands of you have moved
your money, we have held over 3000 branch and HQ actions, built relationships
with thousands of bank staff and found out that 83% of them wanted Westpac to
rule out funding Adani, held rallies, covered cities and ATMs with our message,
and so much more.</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">The only way we can win and stop Adani for
good is if people stand together -- that means our politicians need to hear
your voice.</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">Time and time again, we’ve shown that we
can take on the impossible and win. Together over the last three years we've
convinced Lend Lease, NAB, and now Westpac to pull out of coal projects in the
Galilee Basin, and CommBank and ANZ to distance themselves from the Adani coal
mine. Our power is unstoppable, when we work together we can do anything.</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="mso-bidi-font-weight: bold;"><span style="color: blue; text-decoration: none; text-underline: none;"><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">By becoming a
regular giver to the AYCC, your ongoing support can send a clear message to our
coal-obsessed Government:</span></span><b><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></b></span><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">when they
give handouts to coal projects, young people across the country will fight back
- and win!</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">I am so incredibly proud of the young
people across Australia who led the campaign against Westpac. You did it! We're
winning and are so close to stopping Adani once and for all!!</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">Gemma, for the whole (very excited) AYCC
and Seed teams</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">P.S. If you’re a young person who wants to
be on the winning team, then you should come to Power Shift. It’s Australia’s
biggest youth climate summit and where you’ll learn how to win campaigns just
like this. <span style="mso-bidi-font-weight: bold;"><a href="http://www.aycc.org.au/r?u=https%3A%2F%2Fpowershift2017.org.au%2F&e=3f7d58b91b6701ffa4b74def6ccf15a9&utm_source=aycc&utm_medium=email&utm_campaign=westpac_won_mth&n=4"><span style="color: blue; text-decoration: none; text-underline: none;">Grab your ticket
here and use the code WESTPACWIN to get a discount!</span></a></span><br></span><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">
<br>
</span><a href="http://www.aycc.org.au/r?u=https%3A%2F%2Fwww.westpac.com.au%2Fcontent%2Fdam%2Fpublic%2Fwbc%2Fdocuments%2Fpdf%2Faw%2Fsustainability%2FWestpacCCEActionPlan.pdf&e=3f7d58b91b6701ffa4b74def6ccf15a9&utm_source=aycc&utm_medium=email&utm_campaign=westpac_won_mth&n=5"><span style="color: blue; text-decoration: none; text-underline: none;"><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">Here is <strong>Westpac’s
new sustainability policy </strong>that we’ve been pressuring them to fix in line with
what our climate needs, and they did it, they ruled out new thermal coal basins.</span></span></a></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"> </span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;">The Australian Youth Climate Coalition </span></p><p> </p><p>----------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------</p><p> </p><p><span style="font-family: Calibri; font-size: small;"><strong>Other reporting:</strong></span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p> </p><p><span style='color: rgb(17, 17, 17); line-height: 107%; font-family: "Calibre",serif; font-size: 29.5pt; mso-ansi-language: EN-AU; mso-font-kerning: 18.0pt;'><span style='line-height: 107%; font-family: "Calibri",sans-serif; font-size: 11pt; mso-ansi-language: EN-GB; mso-ascii-theme-font: minor-latin; mso-fareast-font-family: Calibri; mso-fareast-theme-font: minor-latin; mso-hansi-theme-font: minor-latin; mso-bidi-font-family: "Times New Roman"; mso-bidi-theme-font: minor-bidi; mso-fareast-language: EN-US; mso-bidi-language: AR-SA;'> </span></span></p><p><span style="color: rgb(0, 0, 0); font-size: small;">
</span></p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p><p> </p><p><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'> </span></p><p><span style="font-size: small;">
</span></p><p><span style="line-height: 107%; font-size: 12pt;"><a href="https://www.google.com/url?rct=j&sa=t&url=http://timesofindia.indiatimes.com/business/international-business/australia-does-not-rule-out-government-loan-for-adani-mine-project/articleshow/58440644.cms&ct=ga&cd=CAEYACoTMjkxOTI0NjM3NDQ2NjQ2MDE1ODIZMzgxZDNmNDIxNjJmYTVmODpkZTplbjpBVQ&usg=AFQjCNFCNf-CcLjFWRAen1T_ZKGVFraL0A"><span style="color: rgb(66, 127, 237); text-decoration: none; text-underline: none;"><span><span style="font-family: Calibri;">Australia
does not rule out government loan for <span style="mso-bidi-font-weight: bold;">Adani</span>
mine project</span></span></span></a><span style="font-family: Calibri;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><a href="https://www.google.com/url?rct=j&sa=t&url=http://www.theaustralian.com.au/national-affairs/climate/resources-minister-matthew-canavan-says-westpacs-decision-on-coal-is-illogical/news-story/8069414de846ed7725a343e7b20abcac&ct=ga&cd=CAEYACoTMjkxOTI0NjM3NDQ2NjQ2MDE1ODIZMzgxZDNmNDIxNjJmYTVmODpkZTplbjpBVQ&usg=AFQjCNGgxmVO37NTcqCL_gstfPXFwMK8Hg"><span style="color: rgb(66, 127, 237); text-decoration: none; text-underline: none;"><span style="font-family: Calibri;">Resources
Minister Matthew Canavan says Westpac's decision on coal is 'illogical'</span></span></a><span style="font-family: Calibri;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span></span><span style="color: rgb(17, 17, 17); line-height: 107%; font-size: 12pt; mso-ansi-language: EN-AU;"><a href="http://www.abc.net.au/news/2017-04-30/federal-labor-backtracks-on-support-of-adani-coal-mine/8483932"><span style="color: rgb(0, 0, 255); font-family: Calibri;">Federal
Labor backtracks on support of Adani's planned Carmichael coal mine</span></a><span style="font-family: Calibri;"><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span></span><span style="line-height: 107%; font-size: 12pt;"><a href="https://www.google.com/url?rct=j&sa=t&url=http://www.9news.com.au/national/2017/04/30/10/49/westpac-anti-queensland-govt-minister&ct=ga&cd=CAEYACoUMTA3NDA4ODQ2MDY0NzIxOTE5MDEyGTM4MWQzZjQyMTYyZmE1Zjg6ZGU6ZW46QVU&usg=AFQjCNHSe5k0vpFQb8wpewDixfbMrK5BjQ"><span style="color: rgb(66, 127, 237); text-decoration: none; text-underline: none;"><span><span style="font-family: Calibri;">Westpac
anti-Queensland: government minister</span></span></span></a> - </span><a href="http://www.smh.com.au/comment/malcolm-turnbulls-foolish-gamble-to-pander-to-big-fossil-over-adani-coal-mine-20170427-gvtusc.html"><span style="color: rgb(5, 99, 193);">Turnbull's
foolish gamble to pander to Big Fossil over Adani coal mine </span></a><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.afr.com/business/mining/canavan-slams-westpac-wimps-over-adani-loan-ban-20170428-gvuzbz"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">Canavan slams Westpac
'wimps'</span></a></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;">
</span></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.abc.net.au/radionational/programs/drive/government-slams-westpac-for-coal-investment-outlook/8481504"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">Government slams
Westpac for coal investment decision</span></a></span><b><span style='color: rgb(17, 17, 17); font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'> - </span></b><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.sbs.com.au/comedy/article/2017/04/28/turnbull-opens-lemonade-stand-fund-adani-projects"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">Turnbull opens
lemonade stand to fund Adani projects </span></a></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.abc.net.au/religion/articles/2017/04/28/4660734.htm"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">‘Government support
for Adani's giant coal mine is scientifically and morally unjustifiable´ </span></a></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.bing.com/search?q=Financial+blow+for+Adani+as+Westpac+rules+out+funding+Carmichael+mine&src=IE-TopResult&FORM=IETR02&conversationid=&pc=EUPP_"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">Financial blow for
Adani as Westpac rules out funding Carmichael mine</span></a></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.smh.com.au/federal-politics/political-opinion/westpacs-anticoal-stance-exposes-a-coalition-out-of-sync-with-business-and-public-on-climate-20170428-gvuw4m.html"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">Westpac's anti-coal stance
exposes a government out of sync with business and public on climate </span></a></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.skynews.com.au/news/politics/state/2017/04/28/minister-calls-on-qlders-to-boycott-westpac.html"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">Minister calls on
Queenslanders to boycott Westpac </span></a></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.smh.com.au/business/energy/pythonesque-westpacs-climate-policy-seen-to-rule-out-lending-to-adani-coal-20170428-gvusif.html"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">‘Pythonesque':
Westpac's climate policy seen to rule out lending to Adani coal</span></a></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.bing.com/search?q=Adani+accuses+Aurizon+of+'stifling+hope'+in+regional+Queensland&src=IE-TopResult&FORM=IETR02&conversationid=&pc=EUPP_"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">Adani accuses Aurizon
of 'stifling hope' in regional Queensland </span></a></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><span style="mso-spacerun: yes;"> </span>-<span style="mso-spacerun: yes;"> </span></span><span style='font-family: "Times New Roman",serif; font-size: 12pt; mso-ansi-language: DE; mso-fareast-font-family: "Times New Roman"; mso-fareast-language: DE;'><a href="http://www.townsvillebulletin.com.au/subscribe/news/1/index.html?sourceCode=TBWEB_WRE170_a&mode=premium&dest=http:%2F%2Fwww.townsvillebulletin.com.au%2Fnews%2Fnational%2Fadani-and-aurizon-at-war-over-huge-pot-of-money-being-offered-by-federal-government%2Fnews-story%2Ffe1e16fc7bf548f04570225d9339237c&memtype=anonymous"><span style="color: rgb(5, 99, 193); mso-ansi-language: EN-GB;">Adani and Aurizon at
war over huge pot of money being offered by federal government</span></a></span></p><p> </p><p><span style="font-family: Times New Roman; font-size: small;">
</span></p> | This morning something incredible has just happened. Young people across
Australia dealt a massive blow to the [giant Adani coal
mine](https://linksunten.indymedia.org/de/search/apachesolr_search/Adani?solrsort=created%20desc)
planned for central-west Queensland: Australia's second-largest bank, Westpac,
have just ruled out investing in new coal basins, which means no funding for
Adani’s coal mine! [Power the campaign to stop the government handing $1
billion to Adani by becoming a monthly donor to AYCC
today.](https://aycc.nationbuilder.com/westpac_won_monthly?e=3f7d58b91b6701ffa4b74def6ccf15a9&utm_source=aycc&utm_medium=email&utm_campaign=westpac_won_mth&n=1)
With our collective power, grassroots strength and refusal to take ‘no’ for an
answer, we finally won!!
This means that protests have made every big Australian bank distance
themselves from investing in the biggest coal mine in the Southern Hemisphere.
We are so much more powerful than we are led to believe.
Right now though, the Adani coal mine has one remaining lifeline - Prime
Minister Turnbull wants to set aside $1 billion of your money to fund this
coal mine. Over the next fortnight, our Government needs to hear from
thousands of people about why they should rule out funding this coal mine.
With the Federal Budget in two weeks, and a decision expected soon, now is our
opportunity to send the Australian Government a message they can’t ignore:
young people don’t want them to use our money to fund this coal mine. There
will be actions at MP offices, a big creative stunt in Canberra and we’ll
flood social media with our message. If you believe the power of young people,
become a Champion of Change with the AYCC and power the campaign to stop this
outrageous taxpayer funded handout to a coal mining billionaire.
Westpac were the first big bank we ever targeted - back in 2014 we met our
first bank manager in Canberra.
Since then, thousands of you have moved your money, we have held over 3000
branch and HQ actions, built relationships with thousands of bank staff and
found out that 83% of them wanted Westpac to rule out funding Adani, held
rallies, covered cities and ATMs with our message, and so much more.
The only way we can win and stop Adani for good is if people stand together --
that means our politicians need to hear your voice.
Time and time again, we’ve shown that we can take on the impossible and win.
Together over the last three years we've convinced Lend Lease, NAB, and now
Westpac to pull out of coal projects in the Galilee Basin, and CommBank and
ANZ to distance themselves from the Adani coal mine. Our power is unstoppable,
when we work together we can do anything.
By becoming a regular giver to the AYCC, your ongoing support can send a clear
message to our coal-obsessed Government: **** when they give handouts to coal
projects, young people across the country will fight back \- and win!
I am so incredibly proud of the young people across Australia who led the
campaign against Westpac. You did it! We're winning and are so close to
stopping Adani once and for all!!
Gemma, for the whole (very excited) AYCC and Seed teams
P.S. If you’re a young person who wants to be on the winning team, then you
should come to Power Shift. It’s Australia’s biggest youth climate summit and
where you’ll learn how to win campaigns just like this. [Grab your ticket here
and use the code WESTPACWIN to get a
discount!](http://www.aycc.org.au/r?u=https%3A%2F%2Fpowershift2017.org.au%2F&e=3f7d58b91b6701ffa4b74def6ccf15a9&utm_source=aycc&utm_medium=email&utm_campaign=westpac_won_mth&n=4)
[Here is **Westpac’s new sustainability policy** that we’ve been pressuring
them to fix in line with what our climate needs, and they did it, they ruled
out new thermal coal
basins.](http://www.aycc.org.au/r?u=https%3A%2F%2Fwww.westpac.com.au%2Fcontent%2Fdam%2Fpublic%2Fwbc%2Fdocuments%2Fpdf%2Faw%2Fsustainability%2FWestpacCCEActionPlan.pdf&e=3f7d58b91b6701ffa4b74def6ccf15a9&utm_source=aycc&utm_medium=email&utm_campaign=westpac_won_mth&n=5)
The Australian Youth Climate Coalition
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**Other reporting:**
[Australia does not rule out government loan for Adani mine
project](https://www.google.com/url?rct=j&sa=t&url=http://timesofindia.indiatimes.com/business/international-
business/australia-does-not-rule-out-government-loan-for-adani-mine-
project/articleshow/58440644.cms&ct=ga&cd=CAEYACoTMjkxOTI0NjM3NDQ2NjQ2MDE1ODIZMzgxZDNmNDIxNjJmYTVmODpkZTplbjpBVQ&usg=AFQjCNFCNf-
CcLjFWRAen1T_ZKGVFraL0A) - [Resources Minister Matthew Canavan says
Westpac's decision on coal is
'illogical'](https://www.google.com/url?rct=j&sa=t&url=http://www.theaustralian.com.au/national-
affairs/climate/resources-minister-matthew-canavan-says-westpacs-decision-on-
coal-is-illogical/news-
story/8069414de846ed7725a343e7b20abcac&ct=ga&cd=CAEYACoTMjkxOTI0NjM3NDQ2NjQ2MDE1ODIZMzgxZDNmNDIxNjJmYTVmODpkZTplbjpBVQ&usg=AFQjCNGgxmVO37NTcqCL_gstfPXFwMK8Hg)
- [Federal Labor backtracks on support of Adani's planned Carmichael coal
mine](http://www.abc.net.au/news/2017-04-30/federal-labor-backtracks-on-
support-of-adani-coal-mine/8483932) - [Westpac anti-Queensland: government
minister](https://www.google.com/url?rct=j&sa=t&url=http://www.9news.com.au/national/2017/04/30/10/49/westpac-
anti-queensland-govt-
minister&ct=ga&cd=CAEYACoUMTA3NDA4ODQ2MDY0NzIxOTE5MDEyGTM4MWQzZjQyMTYyZmE1Zjg6ZGU6ZW46QVU&usg=AFQjCNHSe5k0vpFQb8wpewDixfbMrK5BjQ)
- [Turnbull's foolish gamble to pander to Big Fossil over Adani coal mine
](http://www.smh.com.au/comment/malcolm-turnbulls-foolish-gamble-to-pander-to-
big-fossil-over-adani-coal-mine-20170427-gvtusc.html) - [Canavan slams
Westpac 'wimps'](http://www.afr.com/business/mining/canavan-slams-westpac-
wimps-over-adani-loan-ban-20170428-gvuzbz) - [Government slams Westpac for
coal investment
decision](http://www.abc.net.au/radionational/programs/drive/government-slams-
westpac-for-coal-investment-outlook/8481504) ** - **[Turnbull opens lemonade
stand to fund Adani projects
](http://www.sbs.com.au/comedy/article/2017/04/28/turnbull-opens-lemonade-
stand-fund-adani-projects) - [‘Government support for Adani's giant coal mine
is scientifically and morally unjustifiable´
](http://www.abc.net.au/religion/articles/2017/04/28/4660734.htm) -
[Financial blow for Adani as Westpac rules out funding Carmichael
mine](http://www.bing.com/search?q=Financial+blow+for+Adani+as+Westpac+rules+out+funding+Carmichael+mine&src=IE-
TopResult&FORM=IETR02&conversationid=&pc=EUPP_) - [Westpac's anti-coal
stance exposes a government out of sync with business and public on climate
](http://www.smh.com.au/federal-politics/political-opinion/westpacs-anticoal-
stance-exposes-a-coalition-out-of-sync-with-business-and-public-on-
climate-20170428-gvuw4m.html) - [Minister calls on Queenslanders to boycott
Westpac ](http://www.skynews.com.au/news/politics/state/2017/04/28/minister-
calls-on-qlders-to-boycott-westpac.html) - [‘Pythonesque': Westpac's climate
policy seen to rule out lending to Adani
coal](http://www.smh.com.au/business/energy/pythonesque-westpacs-climate-
policy-seen-to-rule-out-lending-to-adani-coal-20170428-gvusif.html) - [Adani
accuses Aurizon of 'stifling hope' in regional Queensland
](http://www.bing.com/search?q=Adani+accuses+Aurizon+of+'stifling+hope'+in+regional+Queensland&src=IE-
TopResult&FORM=IETR02&conversationid=&pc=EUPP_) - [Adani and Aurizon at war
over huge pot of money being offered by federal
government](http://www.townsvillebulletin.com.au/subscribe/news/1/index.html?sourceCode=TBWEB_WRE170_a&mode=premium&dest=http:%2F%2Fwww.townsvillebulletin.com.au%2Fnews%2Fnational%2Fadani-
and-aurizon-at-war-over-huge-pot-of-money-being-offered-by-federal-
government%2Fnews-story%2Ffe1e16fc7bf548f04570225d9339237c&memtype=anonymous) |
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